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28 | metallzeitung 3 | 2011 Baden-Württemberg Das 100. Jubiläum des Internatio- nalen Frauentages feiern die IG Metall-Frauen am 19. März in Mannheim (siehe Artikel unten). »Frauen verdienen noch immer 23 Prozent weniger als Männer«, kri- tisiert Monika Lersmacher. Und in Führungsfunktionen bleiben die Frauen bis dato die Ausnahme: »Trotz vieler Veränderungen in der Gesellschaft sind Frauen nach wie vor überwiegend für Kinder- betreuung zuständig.« Deshalb gehört die qualifizierte Ganztags- betreuung genauso zu den Forde- rungen wie die Vereinbarkeit von Arbeit und Leben. Der Bezirksfrauenausschuss hat sich das Thema Arbeitszeit und Leistungsbedingungen für die nächsten zwei Jahre als Schwerpunkt gesetzt. »Durch die Krise wurde der Leistungsdruck noch verschärft und führt zu ent- grenzten Arbeitszeitsystemen«, sagt Lersmacher: »Wir brauchen planbare, verlässliche Arbeitszei- ten, gesundheitsgerechte Arbeits- zeitsysteme und Qualifizierungs- zeiten, die auch Frauen wahrneh- men können.« Die IG Metall- Frauen haben die Arbeitsbedin- gungen mitgestaltet und werden das weiter tun. Vernetzung. Im Lauf der Jahre wurden die Seminarangebote für Betriebsrätinnen ausgebaut. 2011 bietet die IG Metall-Bezirkslei- tung fünf Seminare zu Kommuni- kation, Konfliktmanagement und Zeitmanagement für weibliche Betriebsratsmitglieder an. Das Angebot wird wegen des großen Interesses erweitert. Schon früh haben die Metallerinnen in Ba- den-Württemberg die Möglich- keiten der Vernetzung erkannt. Mitte der 80er Jahre entstand das erste Netzwerk für Politische Se- kretärinnen der Gewerkschaft. Heute gibt es vom Mentoringpro- gramm über Betriebsrätinnen- konferenzen und Arbeitnehme- rinnenempfang bis zum Compu- ternetzwerk viele Möglichkeiten dazu. Entsprechend dem Motto zum 100. Frauentag »setzen wir heute Zeichen für morgen«, be- tont Monika Lersmacher. Foto: IGM Baden-Württemberg Frauen kämpfen weiter FRAUENTAG WIRD 100 »Die gewerkschaftliche Frauen- und Gleichstellungspolitik ist heute noch immer so notwendig wie vor hundert Jahren« – sagt Monika Lersmacher, bei der IG Metall Baden-Württemberg für die Frauenarbeit zuständig: »Wir haben viel erreicht, wir bleiben nicht stehen und kämpfen weiter, bis wir die Gleichstellung erreicht haben.« Die Delegierten aus Baden-Württemberg auf der IG Metall-Frauenkonferenz 2011 Erfahrungen nutzen, Ressourcen erweitern: Frauen mit mittlerer Qualifikation sehen sich im Strukurwandel vor einer schwierigen Zukunft. Ihre Arbeitsgebiete fallen weg oder verändern sich stark. Das Modellprojekt will für Betroffene und Betriebe Lösungswege ausarbeiten. Interessierten Betrieben wird das Projekt gerne vorgestellt. Weitere Infos bei Monika Lers- macher, IG Metall Baden-Württemberg (Adresse im Impressum). AKTUELLES PROJEKT 100. Frauentag: Feier in Mannheim Die IG Metall Baden-Würt- temberg begeht das 100. Jubilä- um des Interna- tionalen Frauentags mit einer Feierstun- de am 19. März in Mannheim. Die Feier beginnt um 10.30 Uhr im Technoseum, dem Landesmuseum für Technik und Arbeit. Christiane Benner, Ressortleiterin Frauen- und Gleichstellungspolitik bei der IG Metall-Vorstandsverwaltung, wird den Vortrag halten – Titel: »Wir können auch Zukunft«. Im Anschluss gibt es eine Führung im Museum zur Geschichte der Frauenarbeit. Anmeldun- gen sind über die IG Metall-Be- zirksleitung Ba- den-Württemberg möglich (Ad- resse siehe Impressum). Zum Frauentag 2011 gibt es darüber hinaus in den Regionen zahlreiche Veranstaltungen. Ge- nauere Infos dazu finden sich auf den Webseiten der IG Metall-Ver- waltungsstellen vor Ort. www.bw.igm.de RIGM vor Ort

Baden-Württemberg Frauen kämpfen weiter...kation, Konfliktmanagement und Zeitmanagement für weibliche Betriebsratsmitglieder an. Das Angebot wird wegen des großen Interesses erweitert

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Page 1: Baden-Württemberg Frauen kämpfen weiter...kation, Konfliktmanagement und Zeitmanagement für weibliche Betriebsratsmitglieder an. Das Angebot wird wegen des großen Interesses erweitert

28 | metallzeitung 3 | 2011

Baden-Württemberg

Das 100. Jubiläum des Internatio-nalen Frauentages feiern die IGMetall-Frauen am 19. März inMannheim (siehe Artikel unten).»Frauen verdienennoch immer 23Prozent weniger alsMänner«, kri-tisiertMonika Lersmacher.Und inFührungsfunktionen bleiben dieFrauen bis dato die Ausnahme:»Trotz vieler Veränderungen inder Gesellschaft sind Frauen nachwie vor überwiegend für Kinder-betreuung zuständig.« Deshalbgehört die qualifizierte Ganztags-betreuung genauso zu den Forde-rungen wie die Vereinbarkeit vonArbeit und Leben.

Der Bezirksfrauenausschusshat sich das Thema Arbeitszeitund Leistungsbedingungen fürdie nächsten zwei Jahre alsSchwerpunkt gesetzt. »Durch dieKrise wurde der Leistungsdrucknoch verschärft und führt zu ent-grenzten Arbeitszeitsystemen«,sagt Lersmacher: »Wir brauchen

planbare, verlässliche Arbeitszei-ten, gesundheitsgerechte Arbeits-zeitsysteme und Qualifizierungs-zeiten, die auch Frauen wahrneh-

men können.« Die IG Metall-Frauen haben die Arbeitsbedin-gungen mitgestaltet und werdendas weiter tun.

Vernetzung. Im Lauf der Jahrewurden die Seminarangebote fürBetriebsrätinnen ausgebaut. 2011bietet die IG Metall-Bezirkslei-tung fünf Seminare zu Kommuni-kation, Konfliktmanagement undZeitmanagement für weiblicheBetriebsratsmitglieder an. DasAngebot wird wegen des großenInteresses erweitert. Schon frühhaben die Metallerinnen in Ba-

den-Württemberg die Möglich-keiten der Vernetzung erkannt.Mitte der 80er Jahre entstand daserste Netzwerk für Politische Se-kretärinnen der Gewerkschaft.Heute gibt es vomMentoringpro-gramm über Betriebsrätinnen-konferenzen und Arbeitnehme-rinnenempfang bis zum Compu-ternetzwerk viele Möglichkeitendazu.

Entsprechend dem Mottozum 100. Frauentag »setzen wirheute Zeichen für morgen«, be-tont Monika Lersmacher.

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Frauen kämpfen weiterFRAUENTAGWIRD 100

»Die gewerkschaftliche Frauen- und Gleichstellungspolitik ist heute noch immer sonotwendig wie vor hundert Jahren« – sagt Monika Lersmacher, bei der IG MetallBaden-Württemberg für die Frauenarbeit zuständig: »Wir haben viel erreicht, wirbleiben nicht stehen und kämpfen weiter, bis wir die Gleichstellung erreicht haben.«

Die Delegierten aus Baden-Württemberg auf der IG Metall-Frauenkonferenz 2011

Erfahrungen nutzen, Ressourcen erweitern:Frauen mit mittlerer Qualifikation sehen sich im Strukurwandelvor einer schwierigen Zukunft. Ihre Arbeitsgebiete fallen weg oderverändern sich stark. Das Modellprojekt will für Betroffene undBetriebe Lösungswege ausarbeiten. Interessierten Betrieben wirddas Projekt gerne vorgestellt. Weitere Infos bei Monika Lers-macher, IG Metall Baden-Württemberg (Adresse im Impressum).

AKTUELLES PROJEKT

100. Frauentag: Feier in MannheimDie IG MetallBaden-Würt-temberg begehtdas 100. Jubilä-um des Interna-tionalenFrauentags miteiner Feierstun-de am 19. Märzin Mannheim. Die Feier beginntum 10.30 Uhr im Technoseum,dem Landesmuseum für Technikund Arbeit. Christiane Benner,Ressortleiterin Frauen- undGleichstellungspolitik bei derIG Metall-Vorstandsverwaltung,wird den Vortrag halten – Titel:»Wir können auch Zukunft«. Im

Anschluss gibtes eine Führungim Museum zurGeschichte derFrauenarbeit.

Anmeldun-gen sind über dieIG Metall-Be-zirksleitung Ba-

den-Württemberg möglich (Ad-resse siehe Impressum).

Zum Frauentag 2011 gibt esdarüber hinaus in den Regionenzahlreiche Veranstaltungen. Ge-nauere Infos dazu finden sich aufdenWebseiten der IGMetall-Ver-waltungsstellen vor Ort.

www.bw.igm.de RIGM vor Ort

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metallzeitung 3 | 2011 | 29

Baden-Württemberg

Allweiler: Kein Grundfür Arbeitsplatzabbau»Der Anlagenbau bei Allwei-ler in Radolfzell muss blei-ben.« Das forderten die Be-schäftigten bei einer Kundge-bung Anfang Februar. 44 Ar-beitsplätze wären von einerVerlagerung betroffen – unddabei ist die Sparte keines-wegs notleidend: »Es geht ein-zig und allein darum, denProfit noch mehr zu stei-gern«, sagte Singens ZweiterBevollmächtigter Raoul Ul-brich. Betriebsratsvorsitzen-derWolfgang Barz sagte: »Esgibt für uns keine objektiven,nachvollziehbaren Gründe für

diese unnötige Arbeitsplatz-vernichtung.« Die Zentraledes amerikanischen KonzernsColfax habe »nur Dollar-Zei-chen in den Augen«. Betriebs-rat und IG Metall wollen nunein langfristiges Standortkon-zept entwickeln, das Investi-tionen in allen Bereichenvorsieht. Ulbrich: »Wir wer-den sehen, ob die Geschäfts-leitung sich für denkooperativenWeg entschei-det. Sonst kämpfen wir.«

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Impressum

IG Metall Bezirk Baden-Württemberg,Stuttgarter Straße 23,70469 Stuttgart,Telefon 0711–16 58 1-0,Fax 0711–16 58 1-30,E-Mail: [email protected]

Homepage:www.bw.igm.de

Verantwortlich: Jörg Hofmann.Redaktion:Kai Bliesener, Uli Eberhardt.

Bodan-Werft: »Goldener Schnitt«

SICHERE UNDFAIRE ARBEIT

Der Aufschwung kommt nur wenig in sicheren und fairen Jobsan, vermehrt in Leiharbeit und Befristungen. Das ergab eineUmfrage der IG Metall Baden-Württemberg in 900 Betrieben.

»40 000 Quadratmeter in ideal-ster Lage am See« – das ist nachAuffassung der IG Metall Fried-richshafen offenbar der Grundfür die beabsichtigte Schließungder Bodan-Werft in Kressbronn.

»Offensichtlich scheint hierjemand den goldenen Schnittmachen zu wollen«, sagte IGMe-tall-Bevollmächtigte Lilo Rade-macher. Ein Fortführungskon-zept von Betriebsrat und IG Me-tall für die 60 Beschäftigten ver-weigerte derGeschäftsführer.Das

Angebot zum Sozialplan war so»schäbig«, dass die Verhandlun-gen scheiterten.DerAltersdurch-schnitt liegt bei 51, dieBetriebszugehörigkeitbei 18 Jahren. Diedurchschnittlich ange-botenen 18 000 EuroAbfindung bezeichne-te Rademacher als»Schande«. Nun müs-se die Einigungsstelleeine »vernünftige Lö-sung« finden.

Aufschwung prekär

Nach der Befragung stellt runddie Hälfte der Betriebe nur befris-tet ein. Noch dramatischer ist dieSituation für Azubis: Drei Viertelder Betriebe gibt an, sie am Endeder Ausbildung nur befristet zuübernehmen. Rund ein Viertelder befragten Betriebe stellte eineZunahme von Leiharbeit wäh-rend der letzten Monate fest.Beim Landesparteitag der CDUinDonaueschingen demonstrier-ten deshalb Ende JanuarMetalleraus Freiburg, Lörrach undVillin-gen-Schwenningen mit einersymbolischen Aktion: Kostü-miert zogen »Leiharbeitssklaven«eine Kutsche. »Arbeitgeber« und»Kutscher« (mit Peitsche) ließensich »billig« ziehen. Die Bundes-kanzlerinAngelaMerkel undMi-nisterpräsident Stefan Mappuswurden aufgefordert, beim neu-en Gesetz zur Leiharbeit eine fai-re Lösung zu finden.

Keine festen Jobs. Der Auf-schwung gehe an den Beschäf-tigten vorbei, sagte JörgWeigand

vom Vorstand der IG Metall beider erweiterten Delegiertenver-sammlung der IG Metall Freu-denstadt den rund 100 Funk-tionären. »Trotz glänzender Ge-winne werden keine festen Jobsgeschaffen.« Es geht vor allemum die Würde des Menschen.Bei der Brisanz des Themas blei-ben Emotionen nicht außen vor:Den Vertretern von SPD, CDU,Grünen, FDP und Linke schlugalso eine Welle der Empörung

entgegen. Gökhan Gedik vonReum inCalw erlebt als Betriebs-rat täglich, wie die junge Genera-tion immer mehr zu einerGeneration prekär abrutscht. Erforderte, dem endlich einen Rie-gel vorzuschieben. In diesesHornstieß auch Bevollmächtigter Rei-ner Neumeister. Er sieht vor al-lem den Gesetzgeber in derPflicht und gab den Vertreternder Parteien eine faire Lösung alsHausaufgabe mit auf den Weg.

Aktion gegen Leiharbeit beim CDU-Parteitag: »Sklaven« ziehen die Kutsche.

Kundgebung für

die Beschäftigten

der Bodan-Werft

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30 | metallzeitung 3 | 2011

FreudenstadtTERMINE

Infoveranstaltungen fürLeiharbeiterDie IGMetall Freudenstadtbietet LeiharbeitnehmendenKlärungsmöglichkeiten für»offene Fragen« an folgendenTerminen:

10. März und 14. März2011 um 18 UhrIG Metall-VerwaltungsstelleFreudenstadt, Gottlieb-Daimler-Straße 60,72250 Freudenstadt

15. März und 23. März2011 um 18 UhrSportheim Aichhalden,Reisserweg 30, 78733 Aich-halden

17. März und 22. März 2011um 16.30 UhrNaturfreundehaus Nagold, IndenMulden 1, 72202 Nagold

IN KÜRZE

Positives bei ReumNach dem Insolvenzgeldzeit-raum bis 31. Januar 2011konnte die Firma Reum nachschwierigen Verhandlungenan die HTP Geiger Gruppeverkauft werden. Die IGMe-tall bedankt sich bei allenMitgliedern der Firma Reumfür das Vertrauen.

Jubiläum: 100 Jahre Frauentag8. MÄRZ 2011 »Frauen, Frauenquote und sonstiges ›Gedöns‹«: Wer erinnert

sich nicht an den Machospruch des Altkanzlers Schröder?

Wer so redet, hat nichts verstan-den von Frauen und ihrem uner-müdlichen Kampf um Anerken-nung, Respekt undEmanzipation,sprich Gleichberechtigung.

Heute ist es nicht vorstellbar,dass Frauen im 21. Jahrhundertüber kein Wahlrecht verfügen –keine Stimme, keine Rechte, keineTeilhabe in der Gesellschaft. Dassheute vieles besser ist, verdankenwir mutigen und couragiertenFrauen, die ein breites Netzwerkfür Frauenrechte spannten, vonFrauen für Frauen, für uns alle.

Vieles ist besser, doch nochlange nicht gut. Wir machen wei-ter und wir feiern weiter. Machauch du mit, mit uns, in der IGMetall. Ansprechpartnerin für alleinteressierten Frauen:

Dorothee Diehm, Gewerk-schaftssekretärin der IG Metall

Freudenstadt, Gottlieb-Daimler-Straße 60, 72250 Freudenstadt,Telefon 07441–918433-0, E-Mail: [email protected]ür:gleichen Lohn für gleiche und

gleichwertige Arbeit,bedarfsgerechte und qualifi-

zierte Bildungs- und Betreuungs-einrichtungen für alle Kinder,

flexible Arbeitzeitmodelle,bessere Vereinbarkeit von Be-

ruf, Familie und Pflege,gleiche Karrierechancen für

Männer und Frauen - mehr Frau-en in Führungspositionen,Eindämmung von Niedriglöh-

nen und prekärer Beschäftigung -gesetzlichen Mindestlohn,eigenständigeExistenzsicherung

für Frauen und sichere Rente.

Geschichte des Frauentages und

vieles mehr unter:

www.dgb-frauen.de

Impressum

IG Metall Freudenstadt

Gottlieb-Daimler-Straße 60

72250 Freudenstadt

Telefon 0 74 41 – 918 433-0

Fax 0 74 41 – 918 433-50

E-Mail:

[email protected]

Internet:

www.freudenstadt.igm.deVerantwortlich:

Reiner Neumeister

Redaktion: Violetta Garzanti,

Julia Krauß

Der Inhaber der FirmaBBSGmbHGuidoDumary hat am 30. Dezem-ber 2010 beim Gericht in RottweilInsolvenz angemeldet. Noch im-mer ist die Lage jedoch unklar, daDumary dasWerk inHerbolzheimverkaufenwill, umGläubiger zube-friedigenunddann inSchiltach sei-ne Machenschaften weiter treibenzu können. Alle Beteiligten sind

sich einig, den Verkauf des Werk-teilsHerbolzheimmit allenMittelnzu verhindern, da Herbolzheimvon Schiltach und Schiltach vonHerbolzheim abhängig sind.

DieKolleginnen undKollegenbetonten im Gespräch mit UweWallbrecher von der IG MetallFreudenstadt, dass sie gerndiePro-dukte herstellen. Sollte aber das

VorhabenvonGuidoDumary zumErfolg führen, seien sich die Be-schäftigten einig, schnell dasWeitezu suchen.

Dumary, sagendieBeschäftig-ten, seinichtglaubwürdig,nicht zu-verlässig und vertrage sich auchnicht mit der Mentalität derSchwarzwälder Philosopie.

BBS JA–Dumary NEIN DANKE. n

Dumary macht viel Nebel bei BBS

Die Tariferhöhung von April 2011wurde auf Februar 2011 vorgezo-gen. »Wir, die Beschäftigten derFirma Feinwerkbau in Oberndorfa.N., waren viele Jahre ohne Tarif-bindung«, berichtet die Betriebs-ratsvorsitzende Gabriele Heim. ImSommer letzten Jahres musste derBetrieb wirtschaftlich stabilisiertwerden. Ein befristetes Einsparpo-tenzial wurde von allen Beschäftig-

ten zur Arbeitsplatzsicherung ein-gebracht. Im Gegenzug wurde einFlächentarifvertrag für eine stabileZukunftssicherung installiert.

Die Belegschaft setzte sich –von der IG Metall Freudenstadtunterstützt – für den Tarifvertragein. „DurchdenZusammenhalt al-ler Beschäftigten war die Basis fürkonstruktive Verhandlungen ge-schaffen«, berichteteUweWallbre-

cher, Sekretär der IG Metall Freu-denstadt. Auch die Geschäftsfüh-rung sieht den Flächentarifvertragjetzt als notwendiges, ordnungs-politisches Instrument. Der stell-vertretende Betriebsratsvorsitzen-de Ulrich Gablowski betont: »Wirhaben gelernt, wenn der eine ver-steht, was der andere will, ist dieUnterschrift unter den Tarifver-trag eine Selbstverständlichkeit.«n

Flächentarif gilt auch bei Feinwerkbau in Oberndorf

Betriebsrätinnen: Britta Hendel, (Ar-

burg) Ulrike Frey (Digel), Roswitha

Armbruster (Rheinmetall) Brigitte

Hug (Kern-Liebers)

HINWEIS

Tariferhöhungen in Metall-und ElektroindustrieDie IG Metall Mitgliedsbei-träge werden im Rahmender Entgelterhöhungen ab 1.April 2011 aktualisiert.

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30 | metallzeitung 3 | 2011

EsslingenIN KÜRZE

Marlok führt Era einAls eines der letzten Unter-nehmen im Bereich der IGMetall Esslingen wird beider Firma Marlok Automo-tive in Esslingen-Sirnau biszum 1. April der Era-Tarif-vertrag eingeführt. MarlokAutomotive hat zirka 80 Be-schäftigte und stellt Auto-Lautsprecher her. Marlokgehörte früher zur Schefen-acker-Gruppe.

In Ergänzungstarifver-trägen war auch Era immerwieder verschoben worden.Nun wurden Eckpunkte derEra-Einführung mit der IGMetall vereinbart. So wirdbei Überschreitern das Ent-gelt weitgehend abgesichert,es bleiben bestimmte Zula-gen erhalten. Vereinbartwurden auch Grundsätze fürein neues Leistungsentgelt.

TERMINE

2. März, 17 UhrVKL-Ausschuss;DGB-Haus Esslingen

2. März, 17 UhrOrtsjugendausschuss;DGB-Haus Esslingen

4. März, 8 bis 12 UhrBRV-Tagung,DGB Haus Esslingen

8. MärzBetriebliche Aktionen zumInternationaler Frauentag

Hoher Besuch in EsslingenEMB-CHEF ZU GASTBEI DER IG METALL

Der Generalsekretär des Europäischen Gewerk-schaftsbundes (EMB) Peter Scherrer war im FebruarGast auf unserer Delegiertenversammlung und stell-te die Arbeit des EMB vor.

Der EMB vertritt 80 Metall-gewerkschaften in 34 LändernEuropas, die zusammen rund 5,5Millionen Mitglieder haben. DerEMBhat seinen Sitz inBrüssel undist eine von zwölf Föderationen, zudenen sich die Branchengewerk-schaften zusammengeschlossenhaben. Zurzeit gibt es Bestrebun-gen, alle Industriegewerkschaftenin einer gemeinsamen Föderationzusammenzuschließen.

Hauptaufgabe des EMB istder Ausbau der Kooperation der

europäischenMetallgewerkschaf-ten, unter anderem in den Berei-chen Tarifpolitik, Unternehmens-und Betriebspolitik sowie Indus-triepolitik.

Für gleiche Sozialstandards.Konkret kümmert sich der EMBumdie Betreuung vonArbeitneh-mervertretungen in Konzernenund arbeitet an einergemeinsamen Tarifpolitik, zumBeispiel bei denThemenMindest-standards für prekäre Beschäfti-

gungsverhältnisse oder Qualifi-zierung.

Der EMB mischt sich aberauch in die europäische Politikein, insbesondere in die Wirt-schafts- und Sozialpolitik. So for-dert er eine stärkere Angleichungder Sozialstandards, die aber nichtzu einem Absenken führen darf.

Er fordert eine europäischeWirtschaftsregierung oder auchdie freie gewerkschaftliche Betäti-gung, wenn es um Fragen desWelthandels geht. n

Impressum

IG Metall EsslingenJulius-Motteler-Straße 1273728 EsslingenTelefon 07 11 – 9 31 80 50

Internet:www.esslingen.igm.de

Redaktion: Sieghard Bender(verantwortlich), Jürgen Groß-Bounin

Unsere Delegierten für den Gewerkschaftstag

Das Automobilgeschäft derKeiper-RECARO-Gruppe wurdeEnde des vergangenen Jahres anden US-amerikanischen KonzernJohnson Controls (JCI) verkauft.DemVerkaufmuss noch die euro-päische Kartellbehörde zustim-men.

Anfangs befürchteten die RE-CARO-Beschäftigten, platt ge-

macht zuwerden.Diese Besorgniskonnte inzwischen durch dieÜbernahme des bestehendenHaustarifvertrags mit der IG Me-tall und der Beschäftigungssiche-rung zu einemgutenTeil zerstreutwerden. Damit hat JCI zumindestdie Grundlage für eine Vertrau-ensbasis bei den Beschäftigten ge-schaffen.

Neben dem Risiko, als kleinerStandort mit rund 300 Beschäf-tigten in einem Konzern mit120 000 Beschäftigten unterzuge-hen, besteht für RECARO, aberauch die Chance, durch JCI neueKunden zu gewinnen. Betriebsratund IGMetall werden genau hin-sehen, was JCI in Kirchheimmacht.

Johnson Controls übernimmt RECAROHaustarifvertrag mit der IG Metall und Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung gelten weiter.

Auf dem Gewerkschaftstag der IG Metall vom 9. bis 15. Oktober in Karlsruhe wird die Verwaltungsstelle Esslingen mit

drei Delegierten vertreten sein. Von unserer Delegiertenversammlung gewählt wurden (von links): Lisa Hasel, Betriebs-

rätin bei T-Systems, Dieter Betz, Betriebsratsvorsitzender beim Siemens Trafowerk, und Giovanni Conforti, Betriebsrats-

vorsitzender bei Index.

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30 | metallzeitung 3 | 2011

Freiburg-Lörrach

»Die örtliche Geschäftsleitungmeint, die Belegschaft nicht ernstnehmen zumüssen. Die hat heutesehr wohl gezeigt, dass mit ihr zurechnen ist. Seit 2008 werden ge-rade beim Thema Tarifentgelt-erhöhungen die Interessen derBeschäftigten nicht ernst genom-men. Die Belegschaft hat inschlechten wirtschaftlichen Zei-ten ihren Anteil für den Betriebgeleistet. Jetzt ist es an der Zeit, et-was zurückzugeben.«

Gegen Ende informiertensichdieGeschäftsleitungundHerrSchurter persönlich vor Ort beiden Demonstranten. Zu konkre-tenZugeständnissenoderGesprä-chen über den Tarifvertrag warman aber spontan nicht bereit.

Betriebsrat und IGMetall er-warten jetzt, dass es zu konstruk-tiven Verhandlungen kommt, dasich die Konzernleitung selbst einBild machen konnte. n

Anlass war der Besuch desKon-zernchefs H.-R. Schurter aus derZentrale in Luzern. Die Beschäfti-gen machten Ihren Ärger überausstehende Lohnerhöhungen,ordentliche Beteiligung und demschlechten Betriebsklima Luft.

In der Firma brodelt es schonseit längerem. Anlass ist, dass dieGeschäftsleitung frei entscheidenwill, wem sie künftig Lohnerhö-

hungen gibt und wem nicht. Leis-tung sollemehr gefördert werden.»So ein Quatsch«, findet AntjeWagner von der IG Metall. »Dergeltende Tarifvertrag lässt sogarnoch viel höhere leistungsgerechteBezahlung, nämlich 0 bis 30 Pro-zent, zu. Da will man aber nichtran. Seit zwei Jahren verhandelnwir über eine Regelung zum Leis-tungsentgelt nach Kennzahlen –

damit das Ganze für den einzel-nen auch Nachvollziehbar ist.Manmüsste es ja nurmal umsetz-ten.DieGeschäftsleitungwill abereinseitig nachNasenfaktor bezah-len. Das hat mit Gerechtigkeitnichts zu tun.« Bei Schurter in En-dingen hängt derHaussegen auchaus anderen Gründen gewaltigschief. So wurden Informations-gespräche mit dem Betriebsratund der IG Metall ebenfalls ohneBegründung abgesagt. Beschäf-tigte, die ihren Unmut in der Ver-gangenheit der Geschäftsleitunggegenüber äußern wollten, wur-den nicht vorgelassen.»So geht es nicht weiter«, sagtBettina Flamm, Betriebsratsvor-sitzende. »Wir werden weiter fürunsere Forderungen eintreten.Die Belegschaft wird sich für denTarifvertrag einsetzen.«

Auch Marco Sprengler, Ge-schäftsführer der IGMetall, sagte:

»Das wirkliche Leben trifft seine Vertreter«Mehr als 100 Gäste aus der Region Freiburg und Lörrach diskutierten mit den Mitgliedern des Bundestages über die fehlendenPerspektiven junger Menschen im Berufsleben, prekäre Beschäftigung und die Erhöhung des Renteneintrittsalters.

Spontane Proteste bei SchurterKEIN NASENFAKTOR FÜRDIE BESCHÄFTIGTEN

Bei einer spontanen Kundgebung versammelten sich rund 100 Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter der Firma Schurter in Endingen

Volles Haus im Forum der IG Metall

Impressum

IG Metall FreiburgFahnenbergplatz 679098 FreiburgE-Mail: [email protected]:

www.freiburg.igm.de

IG Metall LörrachTurmstraße 3779539 LörrachE-Mail: [email protected]:

www.loerrach.igm.de

Redaktion: Hermann Spieß(verantwortlich), Jürgen Lussi

Metallerinnen und Metaller disku-tierten mit den Mitgliedern desBundestages Peter Weiß (CDU),Gernot Erler (SPD), MichaelSchlecht (Linke), Pascal Kober(FDP) undBeateMüller-Gemme-ke (Grüne) über die fehlendenPerspektiven jungerMenschen imBerufsleben, prekäre Beschäfti-gung und die Erhöhung des Ren-

teneintrittsalters. Das ThemaLeiharbeit entfachte mehrfach ei-ne hitzige Debatte im Forum.Hermann Spieß, Geschäftsführerder IG Metall in der Region resü-mierte am Ende der Veranstal-tung. »Nehmen Sie unsere Posi-tionen ernst. Wir brauchen einegesellschaftliche Zusammenar-beit, um etwas gegen die Zwei-

Klassen-Gesellschaft in den Be-trieben auszurichten«, so Spießin die Richtung der Podiumsteil-nehmer. Noch lange nach dem of-fiziellen Ende um 21 Uhr disku-tierten einige Gäste über dieThemen und Eindrücke desAbends weiter und ließen den Tagin denRäumlichkeiten der IGMe-tall ausklingen. n

Beschäftigte bei Schurter machen vor der Geschäftsleitung ihren Unmut kund

Positionen, Fragen und Bilder derBundestagsmitglieder und Gästeim Internet:

www.freiburg.igm.de

Spannende Diskussionen zwischen und mit den Bundestagsabgeordneten

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30 | metallzeitung 3 | 2011

HeidelbergTERMINE

n jeden Dienstag,von 9 bis 11 UhrLohnsteuerberatung für Ge-werkschaftsmitglieder e.V.,nur nach telefonischer Ter-minvereinbarungn 15. März, 17.30 UhrOJAMosbachn 17. März, 17.30 UhrAK Schwerbehinderte, inWieslochn 23. März, 14 UhrAK Arbeitslose u. Sozialesn 24. MärzRentenberatung. Terminenach Vereinbarungn 28. März, 8. UhrOrtsvorstandssitzungn 28. März, 17.30 UhrVKL-Ausschussn 31. März, 18 UhrIG Metall Bildungsveranstal-tung im Sitzungszimmer

SEMINARE

n 14. bis 15. MärzVL-SeminarWas ist ein Tarifvertrag?n 18. bis 20. MärzWES Jugendn 21. bis 25. MärzGrundwissen für die JAV-Arbeitn 23. bis 25. MärzPrekäre Arbeitsverhältnisse

IN KÜRZE

1. Mai in HeidelbergDemonstration 11 Uhr abBismarckplatz. Kundgebungab 11.30 Uhr. Marktplatz,Podium, Kultur, Musik. Fürdas leibliche Wohl ist ge-sorgt.

Kultur gehört zum gewerkschaft-lichen Leben. Dies machte derehemalige Lehrer, freiberuflicheClown und letztendlich Gewerk-schaftssekretär EinhardKlucke zuAnfang seines Programms sehrdeutlich.

Er erfreute die 50 anwesen-den Kolleginnen und Kollegenmit seinen tiefgründigen undwit-zigen Betrachtungen über das Le-ben. Zunächst begrüßte MirkoGeiger die Anwesenden und stell-te die Konzeption der Reihe »Ver-waltungsstelltenabend« vor. Mitkulturellen und gesellschaftspoli-tisch relevanten Beiträgen wolle

man eine neue Tradition einerVeranstaltungsreihe in der IGMe-tall begründen.

Die Beiträge sollten jeweilsimmer genügend Raum lassen fürdie Diskussion im Saal und da-

nach auch außerhalb bei einemImbiss in den Räumen des zumBistro ausgebauten Gewölbekel-lers.

Danach sprach Einhart Klu-cke in seinen Nummern immerwiederWandlungen an, beispiels-weise die des Revolutionärs zumGroßkapitalisten oder die vom ju-gendlichen Anhänger der 68er-Bewegung zum APO-Opa. DieReihe »Verwaltungsstellenabend«wird fortgesetzt mit einem Auf-tritt des Geschäftsführers derAOK Rhein-Neckar-Odenwald,Stefan Strobel, der am 24. Februarzu Gast sein wird. n

Jugendseminar in SchlierseeStatt Ski und Rodeln: Seminar in der Bayerischen Bergen

Das Jahr hatte kaum angefangen, da zog esdie Jugend in die Bayerischen Berge. Abernicht Aprés-Ski war die Devise, sondernArbeit an der Jahresplanung 2011 war an-gesagt. 33 Teilnehmer aus elf Betrieben ausMannheimundHeidelberg trafen sich vom2. bis 14. Januar in der IGMetall-Jugendbil-dungsstätte Schliersee, um die Themenrund um »Jugend und Ausbildung« festzu-legen. Abgerundet wurde die intensive Ar-beit durch einen Betriebsbesuch bei MANinMünchen und anschließendenAusklangim Hofbräuhaus. n

Arbeitsvertrag überprüfenImmer noch sind in der RegionArbeitsverträge imUmlauf, in de-nen Verleihunternehmen auf denTarifvertrag mit der CGZP(Christliche Gewerkschaften fürZeitarbeit und Personal-Service-Agenturen) Bezug nehmen.

Im Dezember hatte das Bun-desarbeitsgericht entschieden,dass dieTarifgemeinschaftmit derCGZP nicht tariffähig, Tarifver-

träge zur Leiharbeit unwirksamseien.

Wer entdeckt, dass sein Ar-beitsvertrag auf den Tarifvertragmit der CGZP Bezug nimmt, soll-te mit der IG Metall Kontakt auf-nehmen, da er dann mit unsererUnterstützung das gleiche Entgeltdurchsetzen kann, wie es die übri-gen vergleichbaren Arbeitnehmerdes Betriebes verdienen. n

8. MÄRZ

100 JahreInternationaler Frauentagn 8. März, närrisches Treiben.n 9. März, Veranstaltung im»Prinz Carl« 18.30 Uhr.Redner: OB Dr. Würzner,Dörthe Domzig vom Amt fürChanchengleichheit und RosiKlefenz, BRin bei ABB StotzKontakt HD, Kultur vom1. FC HDmit Liedern undSketchen

Auftakt geglücktERSTER VERWALTUNGS-STELLENABEND

Kultur und Diskussion in der Heidelberger Verwaltungsstellemit Einhart Klucke.

Einhart Klucke

Impressum

IG Metall HeidelbergFriedrich-Ebert-Anlage 2469117 HeidelbergTelefon 06221–9824-0Fax 06221–9824-30E-Mail:Heidelberg.igmetall.de

Internet:www.rhein-neckar.igm.de

Redaktion:Mirko Geiger (verantwortlich),Erich Vehrenkamp

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30 | metallzeitung 3 | 2011

Heidenheim

Bild:igm

IN EIGENER SACHE

ANPASSUNGMONATSBEITRAGLiebeKolleginnen undKollegen– gemeinsam für gute Tarifver-träge kämpfen lohnt sich. Daszeigt auch der letztes Jahr abge-schlossene Tarifvertrag der Me-tall- und Elektroindustrie.

Der brachte uns 2010 Ein-malzahlungen in Höhe von 320Euro und ab April 2011 eineEntgelterhöhung von 2,7 Pro-zent. Das bedeutet im Schnittmonatlich 80 Euro mehr imGeldbeutel.

Gemäß Satzung der IGMe-tall werden wir den Mitglieds-beitrag anpassen und zwar abApril 2011, bzw. ab Februar 2011bei vorgezogener Erhöhung.

Die Erhöhung des Mit-gliedsbeitrags beträgt imSchnitt80 Cent im Monat. Bei Fragenzum Beitrag, zur Satzung der IGMetall oder zu den Leistungenfür unsere Mitglieder – einfachanrufen unter:

Telefon 0 73 21–93 84-20

Bild:igm

Gerade mal sieben Prozent derLeiharbeiter wurden 2010 vomEntleihbetrieb übernommen, unddann meist nur in ein befristetesArbeitsverhältnis. Neben dieserständigen Unsicherheit für dieLebensplanung kommt noch diestetig wachsende Beschäftigten-anzahl im sogenannten Niedrig-lohnsektor. Bei Stundenlöhnenmancherorts von fünf Euro für ei-nen Familienvater reicht es nichtzum Leben, so dass das Jobcenterzuzahlen muss. Aktuell gibt esbereits 1,5 Millionen sogenannte

Im vollbesetzten HeidenheimerEichamt zeigte der Vorsitzendeder Jugend- undAuszubildenden-vertretung bei Voith, MatthiasLinder, der Kollege Adalbert Ol-brich von den IG Metall Seniorenund Gewerkschaftssekretär RalfWilleck eine Arbeitswelt auf, dieden meisten der anwesenden Se-nioren bislang unbekannt war.

Befristete Arbeitsverträge,unbezahlte Praktika, Leiharbeitund Niedriglöhne prägen das Le-ben der heutigen jungen Genera-tion imAlter von 15 bis 35 Jahren.Nach neuesten Zahlen ist inzwi-schen jeder zweite Erwerbstätigeunter 24 Jahren prekär, also in ei-nem ungesicherten Arbeitsver-hältnis, wie zum Beispiel Leihar-beit, beschäftigt.

Auch die Behauptung vonPolitik und Arbeitgebern, dassLeiharbeit ein »Sprungbrett« inein unbefristetes Arbeitsverhält-nis sei, erweist sich als Märchen.

JAV Vertreter zu Besuch bei den IG Metall Senioren

Starkes Refe-rententeam:Ralf Willeck,Matthias Lin-der, Adelbert

Olbrich

Besuch der Otto-Dix-AusstellungAuf Einladung von Andreas Stro-bel, dem Ersten Bevollmächtigtender IG Metall Heidenheim, be-suchten die IG Metall Frauen dieaktuelle Otto-Dix-Ausstellung imHeidenheimerKunstmuseum.DasWerk des Malers und exzellentenZeichners ist von Vielfalt geprägt.

Über 6000 Zeichnungen undSkizzen hinterließ der 1969 ver-storbene Dix der Nachwelt. Dixwar vor dem 2. Weltkrieg Kunst-professor an der Universität Dres-

IG METALLFRAUEN

den undMitglied der PreußischenAkademie der Künste. Gleich zuBeginn der Nazidiktatur wurdeOttoDix als ordentlicher Professorentlassen und seine Werke als

Aufstocker, also Berufstätige, dietrotz Arbeit nicht von ihrem Ein-kommen existieren können.DieseEntwicklung birgt erhebliche Ge-fahren für unseren Sozialstaat unddie Sozialsysteme. Die Armenwerden immer ärmer unddieRei-chen immer reicher. »Die sozialeBenachteiligung und die schlech-ten Ausbildungs- und Arbeits-platzchancen der Jugend sindinakzeptabel und müssen be-kämpft werden«, so die klare Aus-sage der Senioren nach dem inte-ressanten Vortrag. n

IG METALL SENIOREN + IG METALL JUGEND = EIN STARKES TEAM!

Bild:igm

»entarteteKunst« öffentlich diffa-miert und aus allen deutschenMuseen entfernt.Heute zähltOttoDix zu denwichtigstenVertreterndes modernen Realismus. n

Was sind die aktuellen Problemeunserer Kolleginnen und Kolle-gen mit Migrationshintergrundund wo können wir konkret hel-fen?Das war Thema desWochen-endseminars im Landgasthof

Rössle in Stimpfach-Rechenberg.Als wichtiger Punkt wurde er-kannt, die leider immer noch oftvorhandenen Defizite bei derdeutschen Sprache zu bekämpfen.

DieTeilnehmerwollen inZu-kunft wieder verstärkt Werbungmachen, dass »Landsleute« mitSprachdefiziten sich weiterbilden.»Auchwenn es schwerfällt«, so die

WOCHENENDSEMINAR

MIGRATIONSAUSSCHUSS

Teilnehmer einstimmig, »Diedeutsche Sprache ist der Schlüsselfür Bildung, Aufstieg und Zu-kunft«. n

EINFACH MEHR DRIN !Gute, gesunde Arbeit und fai-ren Lohn gibt es nur mit denTarifverträgen der IG Metall.

www.igmetall.de

Impressum

IG Metall HeidenheimRobert-Koch-Straße 2889522 HeidenheimTelefon(07321) 9384-0Fax (07321) 9384-44E-Mail:[email protected]

Internet:www.igmetall-

heidenheim.deRedaktion:Ralf Willeck, Andreas Strobel,(verantwortlich)

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30 | metallzeitung 3 | 2011

KarlsruheTERMINE

März 201111. und 12. März

WochenendseminarSiemens AG25. bis 27. März

Wochenendschulung Jugend16. März

Schwerbehinderte inKarlsruhe17. März

Jugend in Pforzheim25. März

Besprechung derBetriebsratsvorsitzenden

BEITRAG WIRDANGEPASST

Ab dem 1. April 2011 erhö-hen sich in der Metall- undElektroindustrie die Entgelteum 2,7 Prozent. Manche Be-triebe haben von der Mög-lichkeit Gebrauch gemacht,die Einkommen bereits abdem 1. Februar 2011 zu er-höhen.Mehr Einkommen durch ei-ne erfolgreiche Tarifpolitikist auch in Zukunft nur miteiner starken IG Metallmöglich. Finanzkraft bedeu-te auch Kampfkraft. Deshalbbeträgt der satzungsgemäßeBeitrag ein Prozent desBruttoeinkommens.Auf Grund der Tariferhö-hungen zum 1. Februar 2011oder 1. April 2011 werdendie Beiträge entsprechendangepasst.

Landgraf warnt vor EuphorieJAHRESAUFTAKT-VERANSTALTUNG

Der Landesvorsitzende des DGB Baden-Württemberg,Nikolaus Landgraf, war der Hauptredner auf der dies-jährigen Jahresauftaktveranstaltung vor 90 Betriebs-räten und Gästen aus Politik und Gesellschaft.

»Vor dem Hintergrund einer tat-sächlichen Arbeitslosigkeit vonrund 4,4MillionenMenschen sindSchwärmereien von Vollbeschäfti-gung und Klagen über einen Fach-kräftemangel geradezuabsurd«, er-klärte Landgraf als Gastredner beider Jahresauftaktveranstaltung derIG Metall Karlsruhe. »Die Lang-zeitarbeitslosigkeit verfestigt sichimmermehr, ältere Arbeitslose ha-ben kaum noch Chancen, und dieLeiharbeit boomt in nie dagewese-nem Ausmaß.« Allein in Baden-Württemberg sind über 90000Menschen in Leiharbeit beschäf-tigt, weitere 1,1 Millionen arbeitenim Südwesten in Minijobs. »Wassich imMomentzeigt, istmit einem

Frontalangriff aufdie regulärenBe-schäftigungsverhältnisse gleichzu-setzen«, kritisierte Landgraf. ZurSchaffung eines sozial gerechtenArbeitsmarkts mit fairen Löhnenforderte Landgraf unter anderemallgemeinverbindlicheMindestlöh-ne, bessere Fördermaßnahmen fürLangzeitarbeitslose und arbeitsloseJugendliche, deutliche Einschrän-kungen bei den Ein-Euro-Jobs so-wie die Rücknahme der »Rentemit67«. Mit Blick auf die baden-würt-tembergischeLandtagswahl am27.März sagte Landgraf: »Die Bürge-rinnenundBürgerhabendannundbei den weiteren sechs Landtags-wahlen in diesem Jahr die Chance,dieKarten neu zumischen undder

schwarz-gelbenBundesregierungdie Quittung fürihre falsche Poli-tik zu geben.«

Bei der Veranstaltung mit Be-triebsräten, Funktionären sowieGewerkschaftsmitgliedern riefauch der Erste Bevollmächtigte derIGMetall Karlsruhe, Angel Stürm-linger, zu einem Kurswechsel fürmehr soziale Gerechtigkeit auf:»Wer Leiharbeit und prekäre Be-schäftigung fördert oder zulässt,untergräbt massenhaft persönlicheLebensperspektiven vor allem beijungenMenschen.DieEntwicklun-gen im Niedriglohnbereich sindmenschenunwürdig.« n

Impressum

IG Metall Karlsruhe

Ettlinger Straße 3a

76137 Karlsruhe

Telefon 07 21 – 9 31 15-0

Fax 07 21 – 9 31 15-20

E-Mail:

[email protected]

Internet:

www.Karlsruhe.igm.de

Redaktion:

Angel Stürmlinger (verantwort-

lich), Martin Obst

BetriebsratswahlenIn zwei Betrieben sind erstmalsBetriebsräte gewählt worden. DieFirma Liebherr Ettlingen GmbHwurde in den letzten Jahren im-mer weiter ausgebaut. Da war esnur folgerichtig, dass sich die Be-legschaft eine Interessenvertre-tung gewählt hat.

Alle Versuche der Geschäfts-leitung, die Betriebsratswahl beider Firma ProKasro zu verhin-dern, halfen nichts.MitUnterstüt-zung der IG Metall Karlsruhe hatsich die Belegschaft einen Be-triebsrat gewählt. Alle sieben ge-wähltenBetriebsräte sindMitgliedder IGMetall. Insbesondere diesesBeispiel zeigt, dass man die Be-triebsratswahl, mit einer starkenIG Metall im Rücken, auch gegenden Willen des Arbeitgebersdurchsetzen kann.

Sie wollen auch in Ihrem Be-trieb einen Betriebsrat gründen?Dann wenden Sie sich an Ihre IGMetall-Verwaltungsstelle Karlsru-he. Wir beraten und unterstützenSie gern. n

Neuer SekretärFrederic Striegler wird ab dem1. März die Jugendarbeit für dieVerwaltungsstellen Karlsruhe undPforzheim betreuen. Fredericbringt bereits Erfahrungen aus derVerwaltungsstelleUlmalsGewerk-schaftssekretär im Bereich Jugend,Aus- und Weiterbildung mit. Wirwünschen Frede-ric einen gutenStart und viel Er-folg bei seinerneuenAufgabe inKarlsruhe undPforzheim. n

LeoniVon 88 Arbeitsplätzen bei Leonisollen 52 abgebaut werden. DieIG Metall und der Betriebsratwollen das nicht zulassen. Der-zeit wird mit Unterstützung desIMU-Instituts ein Gegenkonzeptzum Erhalt der Arbeitplätze er-stellt. Ohne Druck wird sich die-ses Konzept aber nicht durchset-zen lassen. Daher protestierte dieBelegschaft am 24. Februar 2011für den Erhalt der Arbeitsplätzeund des Standorts in Ettlingen-weier. Weitere Protestaktionensind geplant. nFrederic Striegler

Bei ProKasro und Liebherr Ettlingen wurden Betriebsräte gewählt .

DGB-Landesvor-

sitzender Niko-

laus Landgraf

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30 | metallzeitung 3 | 2011

MannheimTERMINE

1. MärzOrtsfrauenausschuss14 Uhr Gewerkschaftshaus

6. MärzFaschingsumzug der DGB-Frauen in Mannheim

8. März100 Jahre InternationalerFrauentag

19. MärzFeierlichkeit zum 100. Frau-entag von der IG Metall Ba-den-Württemberg im Tech-noseum in Mannheim

IN KÜRZE

BundesfrauenkonferenzVom 24. bis 26. März 2011ist die Bundesfrauenkonfe-renz der IG Metall mit vielFrauenpower aus Mann-heim.

Sabine Brummer, Nadine Bogus-

lawski, Evelyne Gottselig (von

links) und Barbara Hoppe (ohne

Bild) sind unsere Vertreterinnen.

Internationaler FrauentagKURZE GESCHICHTE –LANGE TRADITION

2011 blicken wir auf 100 Jahre Internationaler Frauentag zurück.Seine historischen Wurzeln beginnen allerdings schon viel früher,als 1857 Arbeiterinnen in New York gegen unmenschliche Arbeits-bedingungen und für gleichen Lohn demonstrierten.

Der Internationale Frauentag ent-springt einer gewerkschaftlichenund sozialistischen Tradition. Die2. internationale sozialistischeFrauenkonferenz 1910 in Kopen-hagen beschließt einstimmig denInternationalen Frauentag. ClaraZetkin, die Antragsstellerin, gilt

seither als »Erfinderin« des Inter-nationalen Frauentags. Allein inBerlin folgten 1911 rund 45000Frauen dem ersten Aufruf des In-ternationalen Frauentags. NebenDeutschlandwird der Frauentag inacht weiteren Ländern begangen.Im Ersten Weltkrieg gab es inDeutschlandkeineFrauentage. Seit

1921 istder8.Märzdas einheitlicheDatumdes InternationalenFrauen-tags.

Unter den Nationalsozialistenwerden der Frauentag sowie alleFrauenorganisationen verbotenoder gleichgeschaltet. Stattdessenwird der Muttertag als Feiertag fürdie deutsche Frau eingeführt. 1975

würdigt die UNOden8.Märzals Inter-nationalen Frauen-tag. Als weitere Tra-dition gilt auch dieWalpurgisnacht. Inder Nacht vom 30.April auf den 1. Maizeigen Frauen ihre(Hexen-)Kräfte undprotestierenauch ge-gendieGewalt gegenFrauen. n

Impressum

IG Metall MannheimHans- Böckler- Strasse 168161 MannheimTelefon: 06 21 – 15 03 [email protected]

Internet:www.rhein-neckar.igm.de

Redaktion:Klaus Stein (verantwortlich),Barbara Hoppe.Bilder: [email protected]

Aktion für die Operation Übernahme»Wir pfeifen auf diese unsicheren Zukunftsperspektiven, Pfeif mit.«

Für die betrieblichen Aktionenzum Frauentag stehen in diesemJahr Einkaufstaschen bereit. AlsMotiv sind starke Frauen der Ver-gangenheit, der Gegenwart undder Zukunft zu sehen. Ein Blick-fang – ohne Frage – beim Einkau-fen, nicht nur an Frauenhänden. n

200 »Junge« und jung Gebliebenesind am 29. Januar 2011 demAuf-ruf der IG Metall-Jugend gefolgt:Lautstark brachten sie mit Triller-pfeifen ihren Unmut über dieÜbernahmesituation zum Aus-druck. Passanten haben die Mög-

lichkeit genutzt, mit ihrer Unter-schrift ihreUnterstützung für eineunbefristete Übernahme zudemonstrieren. Ein kleinerFlashmob ging durch die Innen-stadt, um den ForderungenNach-druck zu verleihen. n

Frauentagslogos aus den Jahren 1911 und 2011.

Gestern – Heute – MorgenNicht nur für Frauenhände

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Württembergisches Unterland

»Wir sind froh, dass die Kollegin-nen und Kollegen jetzt fest zumUnternehmengehören«, sagtCor-dulaMotz, die StellvertretendeBe-triebsratsvorsitzende. »Damüssenwir unserenGeschäftsführerMar-kus Binder echt loben.«

Und dieMontagearbeiterinnensehen das genauso. Zum BeispielKibre Cakal, die im April über-nommen werden soll: »Als alleinerziehende Mutter von zwei Kin-dern brauche ich diese Sicherheitund natürlich auch ein paar Euromehr in der Tasche.«

Kibre Cakal erhält dann circa20 Prozent mehr Lohn sowie Ur-laubs- und Weihnachtsgeld. Bin-der zahlt zudem Altersvermö-genswirksame Leistungen.

Kleiner Wermutstropfen: Zu-nächst bekommen die Frauen ei-

tigt IG Metall-Sekretär FelixBader. Insgesamt arbeiten in dem1960 gegründeten Familienbe-trieb 560 Frauen und Männer.Darunter waren 2010 bis zu 150Leiharbeitnehmer.

Gleichberechtigung ist immer noch nicht umgesetztInterview mit der Heilbronner DGB-Sekretärin Silke Ortwein anlässlich des 100. Geburtstages des Internationalen Frauentages.

Brauchen wir noch einen Frau-entag?Einerseits ist es Klasse, dass es ihngibt. Andererseits ist es aber auchtraurig, dass wir ihn nach 100 Jah-ren immer noch nötig haben, weildie Gleichberechtigung der Frau-en bei uns nach wie vor nicht um-gesetzt ist.

Impressum

IG Metall Heilbronn-NeckarsulmSalinenstr. 974172 NeckarsulmTelefon 07132-938112Fax 07132-938130E-Mail:[email protected]

Internet:www.neckarsulm.igm.de

Redaktion:Rudolf Luz (verantwortlich),Jürgen Ergenzinger

50 Leiharbeitnehmer übernommenWEITERE 80SOLLEN FOLGEN

50 Leiharbeitnehmer hat die Firma Binder in Neckarsulm Ende 2010in ein Arbeitsverhältnis übernommen. Weitere 80 sollen bis April einenArbeitsvertrag vom Hersteller elektrischer Steckverbinder erhalten.

»Als allein erziehende Mutter brauche ich diese Sicherheit.« Kibre Cakal (erstelinks) mit Kolleginnen und Kollegen der Firma Binder in Neckarsulm.

In Frankreich ist diedurchgängige Er-werbstätigkeit vonFrauen eine Selbst-verständlichkeit. InBaden-Württembergmüssen sich viel zuviele Frauen, die ar-beiten wollen, mitder Frage beschäfti-gen, wie sie ihreKinder oder pflege-bedürftigen Angehö-rigen betreuen lassen. Das zu re-geln ist leider immernochmeistensSache der Frauen.Dennwir habenzu wenige Betreuungsplätze. Einepositive Ausnahme ist die StadtHeilbronn. Sie ist die einzige Stadtin Baden-Württemberg, die Be-treuung kostenfrei zur Verfügungstellt. Im Bereich Vereinbarkeitvon Familie undBeruf gibt es den-

noch auch hier noch ei-niges zu verbessern.Viele Frauen sind trotzArbeit arm.Es gibt nach wie vor einegroße Lohnlücke. Frauenverdienen in Deutsch-land im Schnitt 23 Pro-zent weniger als ihremännlichen Kollegen.Damit sind wir in derEuropäischen Union ansiebtletzter Stelle. In Ba-

den-WürttembergbeträgtderEnt-geltunterschied sogar 28,5 Pro-zent. Auch im Unterland arbeitensehr viele Frauen in Teilzeit. Undsehr viele haben nur einen sozial-versicherungsfreienMinijob.Und wie sieht es bei den Ge-werkschaften aus?Bei uns gilt schon lange gleicherLohn für gleiche Arbeit. Und die

nen befristeten Vertrag. Dochnach Ablauf der Befristung sollder Vertrag verlängert werden.Die Aussichten seien schon des-halb gut, »weil Binder eine hervor-ragende Auftragslage hat«, bestä-

IN KÜRZE

100 Jahre FrauentagDen 100. Geburtstag des In-ternationalen Frauentagesam 8. März feiern die Ge-werkschaftsfrauen mit ei-nem Kabarett-Programm.Es spricht GudrunWendelvon der NGG. Ort: Gewerk-schaftshaus Heilbronn.Beginn: 19.30 Uhr

LohnerhöhungSechs Unternehmenzahlen vorzeitigSechs Unternehmen der Me-tall- und Elektroindustrie imUnterland haben die verein-barte Erhöhung der Löhneund Gehälter um 2,7 Pro-zent nach Verhandlungenmit der IG Metall um zweiMonate vorgezogen: Amp-henol-Tuchel Electronics,Audi und die Audi BKK,Bosch, J. A. Becker, W. Gess-mann Schaltgeräte und Kaco.

Zahl der Frauen unter den Ange-stellten nimmt zu. Im DGB-TeamNordwürttemberg sindwir Fraueneindeutig in der Überzahl.Und warum verlässt eine Frauden Öffentlichen Dienst, umbeim DGB zu arbeiten?Ich hatte den Eindruck, dass ich inmeinemBeruf als Sozialpädagoginimmer mehr dazu missbrauchtwurde, den Betroffenen die Fehlerder Politik gut verkaufen zu müs-sen.Aber ichwollte denMenschenhelfen. Beispiel Hartz IV: Ich sollteeine psychisch kranke Frau unter-stützen, die nur eine schlecht iso-lierte und mit Strom beheizteWohnung bekommen hatte. Alssie die Rechnung im Winter nichtmehr zahlen konnte, wurde ihr derStrom abgeschaltet. Solche Unge-rechtigkeiten könnenwir nur poli-tisch ändern. n

30 | metallzeitung 3 | 2011

Silke Ortwein (DGB) istgelernte Sozialpädago-gin und seit November2009 Regionssekretärindes DGB in Heilbronn.

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30 | metallzeitung 3 | 2011

OffenburgMÄRZ 2011

1. März, 18 Uhr: Arbeits-kreis (AK) Arbeits- und Ge-sundheitsschutz, Verwal-tungsstelle (Vst.)9. März, 14 Uhr: Senioren-

kreis Offenburg, Vst.10. März, 14 Uhr: Senio-

renkreis Kinzigtal, Schwarz-wälder Hof, Hausach.15. März, 13 Uhr: Sitzung

Ortsvorstand, Vst.15. März, 18 Uhr: AK

Schwerbehindertenvertre-tungen, Vst.16. März, 13.30 Uhr: AK

Betriebsratsvorsitzende, Vst.16. März, 18.30 Uhr: AK

Handwerk, Vst.17. März, 17 Uhr: AK Ver-

trauensleute, Vst.22. März, 17 Uhr:OJA-

Sitzung, Vst.23. März, 11 Uhr: Renten-

beratung, Vst. Bitte vorheranmelden.Jeden Dienstag, 9 Uhr:

Lohnsteuerberatung nachvorheriger Anmeldung.

www.offenburg.igm.de

LANDTAGSWAHL

Wählen gehen: Am27.März sind Landtags-wahlen in Baden-Württem-berg. Die aktuellen Umfra-gen ergeben erstmals seitJahrzehnten die Möglich-keit für einen Wechsel derLandesregierung. DieIG Metall ruft ihre Mitglie-der dazu auf, wählen zugehen und so die künftigePolitik mitzubestimmen.

IN KÜRZE

Aktionstag am24. Februar: Bis zumRedaktionsschluss diesermetallzeitung wurde derAktionstag prekäre Be-schäftigung in Betriebenund Verwaltungsstelle vor-bereitet. Sichere und faireArbeit, das fordern Metalle-rinnen und Metaller vonArbeitgebern und von derPolitik. Berichte und Bilderaktuell auf der Homepage.

Nachruf: Jakob Zwick ausGutach, das älteste Mitgliedder IG Metall Offenburg, istim Februar im gesegnetenAlter von 101 Jahren gestor-ben. Er engagierte sich mehrals achtzig Jahre in seinerGewerkschaft. Die IGMetalltrauert mit den Angehörigenund wird Jakob Zwick einehrendes Andenken bewah-ren.

Beitragsanpassung:

Nach der Satzung wird dieIG Metall Offenburg dieBeiträge der Mitglieder ent-sprechend der Tarifab-schlüsse anpassen.Wir bitten um Beachtung.

Die Frauen bleiben lautARBEITSKREISFRAUEN AKTIV

Der Arbeitskreis Frauen der IG Metall Offenburg »bleibt laut,damit wir gehört werden«, sagt die Vorsitzende BirgitSchlenk. Aktuelles Thema der Frauen: die Arbeitszeiten.

Zum100. Jubiläumdes Internatio-nalen Frauentags am 8.März wer-den die Frauen keineswegs leisesein, sondern setzen »heute fürmorgen Zeichen«, so lautet dasMotto. »Über hundert Jahre sindviele Themen bis heute gleich ge-blieben«, sagt Birgit Schlenk. Diealte Forderung »gleiches Geld fürgleiche Arbeit« sei leider aktuell,betont Birgit Schlenk: »Noch im-mer verdienen Frauen teilweiseweniger als Männer.«

Das aktuelle Thema des Ar-beitskreises Frauen sind die Ar-beitszeiten – die zu langen imAuf-schwung und diejenigen, die derLebensplanung von Frauen ange-messen sind. »Wir suchen nachWegen und Lösungen für Arbeits-zeiten, die Arbeitgebern wie Be-schäftigten entgegenkommen«,sagt Schlenk. ImMoment aber sei-en Überstunden und Samstags-schichten nicht die Ausnahme,sondern die Regel. »Zwar werden

neue Jobs geschaffen«, sagt sie,»aber nur prekär – befristete oderLeiharbeit.« Gibt es gar keine Ein-stellungen, soll die verbliebeneBelegschaft dieArbeit ganz bewäl-tigen. Zurzeit sei es also vordring-lich, die Normalität der 35-Stun-den-Woche wieder herzustellen.Die Frauen haben sich deshalbauch beim Aktionstag für faire

und sichere Arbeit am 24. Februarmit eingeklinkt.

Im Februar haben sich dieFrauen außerdemmit demThemaMobbing auseinandergesetzt. ZumBurnoutwird es 2011 ebenfalls einTreffen geben. Der Arbeitskreislädt regelmäßig alle Betriebsrätin-nen der Region zu den Veranstal-tungen ein. NeueMitstreiterinnensindwillkommen: »Damit wir lautbleiben, müssen wir auch mög-lichst viele sein«, bekräftigt BirgitSchlenk.«

Impressum

IG Metall Offenburg

Okenstraße 1c77652 Offenburg

Telefon 07 81–919 08 30

Fax 07 81–919 08 50

E-Mail:

[email protected]

Internet:

www.offenburg.igm.de

Redaktion: Bianka Hamann,

verantwortlich:

Ahmet Karademir

Foto:IG

MetallOffenburg

Frauentag 2011 in Offenburg8. März in der Innenstadt – Kabarett am Aschermittwoch

Der Internatio-nale Frauentagfeiert 2011 sei-nen 100. Ge-burtstag. Auchin Offenburgwird dieses be-sondere Jubilä-um begangen.

Der 8.März fällt 2011 auf denFastnachtsdienstag.DieOffenbur-ger Frauen werden während derMarktzeiten in der Innenstadt vordem Rathaus präsent sein. Betei-ligt sind neben IGMetall, Verdiund DGB die Gleichstellungsbe-auftragte der Stadt Offenburg undrund 20 weitere Frauenorganisa-tionen.Mit InfostandundLuftbal-

lonaktion erin-nern sie an dasJubiläum desFrauentags. AmAschermittwoch,9.März, gibt esKabarett mit Hei-ke Sauer aliasMarlies Blume:

Ihr Soloprogramm »Frau +Mann= ?« ist ein starkes Stück schwä-bischen Kabaretts – für FrauenundMänner. Ort: KIK – Kultur inder Kaserne, Weingartenstraße34c, Offenburg, Beginn 20 Uhr,Bewirtung ab 19 Uhr, Eintritt 5Euro. In den Betrieben werdenverschiedeneAktionenorganisiertund Geschenke verteilt.

Birgit Schlenk, Vorsitzende des

Arbeitskreises Frauen Offenburg und

Betriebsratsvorsitzende bei ebm-

Papst in Herbolzheim

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30 | metallzeitung 3 | 2011

StuttgartTERMINE

Arbeitskreis derErwerbslosen1. März, 10 Uhr

IGMetall Stuttgart, Theodor-Heuss-Straße 2, 70174 Stutt-gart

Ortsjugend-Ausschuss1., 16. und 31.3., 17.45 Uhr

IGMetall Stuttgart, Theodor-Heuss-Straße 2, Stuttgart

Senioren-Versammlung,Böblingen/Sindelfingen7. März, 14.30 Uhr

Ernst-Schäfer-Haus, Cor-beil-Essones-Platz 10, 71063Sindelfingen

Senioren-Versammlung,Filder15. März, 14.30 Uhr

Allianz Stadion-Sportheim,Heßbrühlstr. 19, 70565Stuttgart

Senioren-Versammlung,Cannstatt16. März, 14.30 Uhr

TSV-HeimMünster, Neckar-talstr. 261, 70376 Stuttgart

Senioren-Versammlun-gen, Innenstadt23. März, 14.30 Uhr

Altes Feuerwehrhaus, Möh-ringer Str. 56, 70199 Stuttgart

Senioren-Versammlung,Leonberg31. März, 14.30 Uhr

Eltinger Hof, Hertichstr. 30,71229 Leonberg

www.stuttgart.igm.de/termine

100 Jahre FrauentagWEI-BA, WEI-BA,WEI-BA!

Der Ortsfrauenausschuss derIG Metall Stuttgart begeht einen»närrischen« 100. Internationa-len Frauentag.

Zum 100. Mal jährt sich am 8.März 2011 der InternationaleFrauentag. Dieses Jahr ist das derFaschingsdienstag. Der Ortsfrau-enausschuss (OFA) der IGMetallStuttgart begeht dieses besondereJubiläum mit einem eigenen Fa-schingswagen beim StuttgarterFaschingsumzug. DasMotto: 100Jahre Weiba[WIRTSCHAFT]: Soalt sehen sie gar nicht aus!

In typischer Kleidung reprä-sentieren die Frauen mit ihrenKostümen einen Querschnitt derletzten 100 Jahre. Berühmte Frau-en, wie Clara Zetkin undRosa Lu-xemburg sind ebenso vertreten,wie die 60er Jahre mit »Let’s Twist

again« oder dieMigrantinmit »Is-se Seiße gelaufen«. Der Schlacht-ruf: Ein dreifach donnerndesWei-ba, Wei-ba, Wei-ba!

Der Beginn des Umzuges istum 13.30 Uhr.

Die Route verläuft über dieBolzstraße, Schlossplatz, Planie,Karlsplatz, Münzstraße, Markt-platz, Marktstraße, Eberhardstra-ße, Tübingerstraße bis zur Braue-rei Dinkelacker.

Die Ansage der einzelnenGruppen erfolgt amMarktplatz. n

Mehr Informationen undMateria-lien zum Download auf:

www.stuttgart.igm.de/frauen

Impressum

IG Metall StuttgartTheodor-Heuss-straße 270174 StuttgartTelefon 0711-16278-0Fax 0711-16278-49E-Mail:[email protected]

Internet:www.stuttgart.igm.de

Redaktion:Hans Baur (verantwortlich),Jordana Vogiatzi

IN KÜRZE

Tag gegen RassismusDer Internationale Tag ge-gen Rassismus am 21. Märzprangert Rassismus, Frem-denfeindlichkeit und ethni-sche Diskriminierung an.Sharpeville, Südafrika: AmVormittag des 21. März 1960finden sich an verschiede-nen Plätzen des Townshipsnahe Johannesburg rund20000 Menschen zusam-men. Sie folgen einem Auf-ruf des Pan Africanist Con-gress (PAC), der einefünftägige gewaltfreie undfriedliche Protestaktion an-gekündigt hat. Die Men-schen demonstrieren gegendie Passgesetze des Apart-heid-Regimes, das die schar-fe Trennung von Wohn- undGeschäftsbezirken für Wei-ße, Schwarze, Inder und»Coloureds« vorsehen.Die Demonstranten bewe-gen sich friedlich in Rich-tung der Polizeistation vonSharpeville, werden jedochvon der Polizei mit niedrigfliegenden Flugzeugen undTränengas in Schach gehal-ten. Die Situation eskaliert.Angeblich als Reaktion aufSteinewerfer schießt die Po-lizei in die Menge. Als dieMenschen in Panik fliehen,schießt die Polizei weiter.69 Menschen werden getö-tet, viele teilweise schwerverletzt, darunter viele Frau-en und Kinder.Zum Gedenken an das Mas-saker von Sharpeville rufendie Vereinten Nationen 1966den 21. März als »Interna-tionalen Tag für die Beseiti-gung von Rassendiskrimi-nierung« aus.1996 setzt Nelson Mandelain Sharpeville die neue de-mokratische VerfassungSüdafrikas in Gang.Der 21. März wird in Süd-afrika als »South AfricanHuman Rights Day«, alsder »Südafrikanische Tagder Menschenrechte« be-gangen.

Atomausstieg in die Hand nehmenMenschenkette vom AKW Neckarwestheim nach Stuttgart

TausendeMenschen aus demgan-zen Bundesgebiet sollen am 12.März eine große Aktions- undMenschenkette zwischen der Lan-deshauptstadt Stuttgart und demAKWNeckarwestheim bilden.Mit der Aktion soll zwei Wochenvor der Landtagswahl gegen dieEntscheidung der Bundesregie-rung protestiert werden, die dieLaufzeiten der Atomkraftwerkeüber das Jahr 2040 hinaus verlän-gert hat.

Mehr Infos dazu gibt es auf:www.anti-atom-kette.de

8. März 2011: 100 Jahre Internationaler Frauentag

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30 | metallzeitung 3 | 2011

Alexandra Mackh fühlt sich derTradition ihres Vaters verbunden,der ebenfalls als IG Metall-Be-triebsrat aktiv war. Parallel zur Ar-beit bei Thales macht die gelernteZahntechnikerin eine Ausbildungzur Industriemeisterin Metall. Inihren Augen ist die IG Metall derAnker im Arbeitsleben: »Wir müs-sen dankbar sein, aber vor Allemdas verteidigen was wir haben:35-Stunden-Woche, 30TageUrlaubund die guten Verdienstmöglichkeiten innerhalb derMetall- und Elek-troindustrie.« Ein Lebensmotto von Alexandra Mackh: »Einstehen fürsich und für Andere ohne dabei die Heiterkeit zu verlieren.«

Brigitte Mohrweiss arbeitet beiEvoBbus in Neu-Ulm. Die gelernteBürogehilfin ist seit acht JahrenSchwerbehindertenvertreterin. Indem Betrieb mit mehr als 3700 Be-schäftigten arbeiten rund 200Schwerbehinderte. Hier gibt es eineFülle von Anforderungen an ihreBeratungstätigkeit. Deshalb ist siefür diese besondere Aufgabe freige-stellt. Sie ist Anlaufstelle für Men-

schen, diemit einer Erkrankung zu kämpfenhaben. Sie hat gelernt, dassman sich als Frau mit Behinderung in einer männerdominierten Weltbesonders beweisen muss: »Weder als Frau, noch als Behinderte wirdman ›einfach so‹ akzeptiert.«

IlonaGennrich arbeitet derzeit noch alsVertriebssekretärin im Liebherr WerkEhingen. Sie ist gelernte Bürokauffrau.2 ½ Jahre lang hat sie neben der Arbeiteine Ausbildung zur geprüften Sekretä-rin absolviert. Und nun: nach gerademal fünf Jahren Betriebsratstätigkeitwird sie innerhalb der nächstenMonateeineAufgabe als freigestellte Betriebsrä-tin übernehmen. »Ich freuemich schonauf die neue Herausforderung.Mit die-sem Schritt mache ich ganz bewusst die Betriebsratsarbeit zu meiner›Berufung‹.Undbei rund 2700Beschäftigten gibt es täglich Situationen,in denenKolleginnen undKollegenUnterstützung und Beratung brau-chen. Das möchte ichmachen, das macht mir aus Überzeugung Spaß.«Sie hofft damit auch andere Frauen für das Engagement in der Betriebs-rats- und Gewerkschaftsarbeit gewinnen zu können.

Ulm

Frauen in der IG Metall UlmMETALLERINNEN AUSDER REGION

Vier IG Metallerinnen aus der Region. Was motiviert sie zumEngagement für andere? Ansichten von vier Frauen.

Heute für Morgen Zeichen setzen

Frauen sind deutlich in der Minderzahl. Das gilt fast für alle Betriebe imZuständigkeitsbereich der IG Metall Ulm. Um so wichtiger ist das Engage-ment von Gewerkschafterinnen im Betrieb. Die Arbeitsbedingungen sol-len so gestaltet werden, dass Männer und Frauen die Chance bekommen,

Heidrun Held arbeitet als Sekretärin inder Abteilung Konstruktion und Ent-wicklung bei Iveco. Am Beispiel der al-leinerziehenden Mutter einer 13-jähri-genTochterwird dieNotwendigkeit derVereinbarkeit von Familie und Berufbesonders deutlich. Im Jahr 2010 hat siesich für die Mitarbeit im Betriebsratentschieden. Ihren verhältnismäßigspäten Einstieg in das Engagement alsBetriebsrätin begründet sie so: »Wenndann richtig!« Jetzt ist die Tochter alt

genug, dass neben der Betriebsratstätigkeit auch genügend Platz für dieGewerkschaftsarbeit bleibt. Heidrun Held macht auch im Ortsfrauen-ausschuss der IG Metall Ulm mit.

Impressum

IG Metall UlmWeinhof 2389073 UlmTelefon: 0731 / 96606-0Fax: 0731 / 96606-20E-Mail: [email protected]

Internet:www.ulm.igm.de

Redaktion: Christoph DreherVerantwortung: Reinhold Riebl

sich gemeinsam an der Familien- und Erziehungsarbeit zu beteiligen undsich im Beruf zu verwirklichen. Die Frauen wissen: Die Arbeitsbedingun-gen der Eltern entscheiden mit über die Zukunftschancen der Kinder. Wirstellen vier aktive Frauen aus dem Bereich der IG Metall Ulm vor.

haus St. Josef Birkendorf Bilanzgezogen: »100 Jahre Frauentag:Rückblick und Bilanz: was habenwir erreicht, was ist noch zu tun?«Veranstalter sind KAB, DGB undCaritas. In Ulm ist eine zentraleVeranstaltung das große Frauen-fest am 19. März um 18 Uhr imEinsteinHaus.

Im Rahmen des InternationalenFrauentags »100 Jahre Internatio-naler Frauentag« finden sowohl inUlm als auch in Biberach Veran-staltungen statt, an denen IG Me-tall und DGB beteiligt sind:

InBiberachwird am12.Märzum 14 Uhr im Rahmen einer Po-diumsdiskussion im Gemeinde-

Weitere Veranstaltungen (Vorträ-ge, Musical, Ausstellung) sowiedie Filme zum 6. Ulmer Frauen-filmtage finden sich unter:n www.ulm.igm.den www.frauen.ulm.den www.vh-ulm.den www.suedwuerttenberg.dgb.de

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30 | metallzeitung 3 | 2011

Villingen-SchwenningenTERMINE VL

Jahresübersicht21. bis 23. März

Seminar: »Wie kann ich alsVertrauensmann (-frau)erfolgreich sein?« im Park-hotel Bad Dürrheim. Refe-rent: Willi Higendorff.12. April

Leistungen der IG MetallReferenten: Heidi Doser,Beate Kaltenegger.

7. JuniAuszubildende in der IGMetall. Referent: NicolasBauer.6. September

Rechtschutz der IG Metall(Arbeits- und Sozialrechts-schutz). Referenten: OliverBöhme, Frank Bartel.8. November

Mitgliedergewinnung fürdie IG Metall. Referent: IGMetall-Bezirksleitung (NN)

Zu den einzelnen Terminenladen wir gesondert ein.

SCHULUNGEN

Vertrauensleute»Wir wollen uns als IG Me-tall in den Betrieben besserund breiter aufstellen.« Da-mit macht Michael Ruhkopf,der Erste Bevollmächtigteder IG Metall das Ziel derVertrauensleuteschulungendeutlich.In der Krise wurde erkenn-bar, dass eine enge Zusam-menarbeit zwischen den po-litischen Sekretären und denMitgliedern in den Betrie-ben unser höchstes Gut ist.Jetzt wollen wir diesen Ge-sprächsfaden beibehaltenund die Vertrauensleutenoch stärker in die betriebli-che Tarifpolitik einbinden.In der Vergangenheit gab es

in der Regel eine Tarifrunde– üblicherweise im Frühjahrdes Jahres.Deshalb war lange Zeit dasBild in der Öffentlichkeit ge-prägt vom Bild der Fahnenschwenkenden mit Triller-pfeifen ausgestatteten De-monstranten.Das Bild hat sich komplettgewandelt: Mittlerweile wirddie Tarifpolitik in den ein-zelnen Betrieben gemacht.»Um eine mitgliederorien-tierte Tarifpolitik zu gestal-ten, bieten wir ab diesemJahr zahlreiche Schulungenan, um unsere Vertrauens-leute zu stärken«, betontRuhkopf.Die unterjährigenSchulungstermine befindensich in der linken Spalte die-ser Seite.

Impressum

IG MetallVillingen-SchwenningenArndtstraße 678054 Villingen-SchwenningenTelefon 0 77 20–83 32-0Fax 0 77 20–83 32-22E-Mail:[email protected]

Redaktion: Michael Ruhkopf(verantwortlich)

CDU-ParteitagIG METALL & CDADEMONSTRIEREN

IG Metall und Christlich Demo-kratische Arbeitnehmerschaft(CDA) demonstrieren gemeinsamgegen Leiharbeit.

Am 29. Januar tagte in Donau-eschingen der CDU-Landespar-teitag. Zusammen mit dem Ar-beitnehmerflügel der CDU, demCDA, wurden die Delegierten be-grüßt. Metallzeitung sprach mitdem Vorsitzenden des CDA imLandkreis, dem IG Metall-Kolle-gen Gottfried Schmidt.Metallzeitung:WasstörtSie eigent-lich an Leiharbeit?Gottfried Schmidt, CDA: Vieles.Aber eines davon ist: Wir könnennicht ständig über dieWichtigkeitvon Familienpolitik reden, davon,dass wir mehr Kinder in diesemLand haben wollen und gleichzei-tig Beschäftigungsformen för-dern, die jede vernünftige Fami-lienpolitik zunichte machen.

Metallzeitung: Wenn BetriebeAufträge für beispielsweise zweiMonate bekommen, aber nichtwissen wie es danach aussieht, istes dann nicht richtig, zunächstLeiharbeitnehmer damit zu be-trauen?Gottfried Schmidt, CDA: Wenn esnur darum ginge, wäre das Pro-blem ja viel kleiner. Fakt ist aber:Viele Unternehmen prüfen garnicht erst, ob sie Leiharbeitneh-mer, befristete oder unbefristeteArbeitskräfte einstellen sollten.Leiharbeit ist so bequem, da greiftman natürlich zu diesem Mittel,selbst wenn der Beschäftigte dannviele Jahre als Leiharbeitnehmerauf derselben Stelle im selben Be-trieb beschäftigt ist. n

Da greift der Arbeitgeber gerne zu . . .

Leiharbeiter ziehen eine Kutsche vor dem CDU-Parteitag in Donaueschingen.

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30 | metallzeitung 3 | 2011

Rems-Murr-Kreis

WAHLEN

Delegierte zumGewerkschaftstagJürgen Voag und Luigi Colo-si wurden von der Delegier-tenversammlung als Dele-gierte zum Gewerkschafts-tag der IG Metall gewählt.Ersatzdelegierte sind PeterAbendschein und AndreasBiermayer. Der Gewerk-schaftstag ist im Oktober inKarlsruhe.

Einstimmig für die KooperationWAIBLINGEN UNDLUDWIGSBURG

Die Delegiertenversammlungen der IG Metall Waiblingen und Ludwigsburghaben im Februar einstimmig die Kooperation der beiden Verwaltungsstellenbeschlossen. Waiblingens Bevollmächtigter Dieter Knauß: »Die Kooperationist unsere Chance, stark zu bleiben und noch stärker zu werden.«

Zum hundertsten Jubiläum desInternationalen Frauentages am8.Märzwerden die Frauen keines-wegs leise sein, sondern setzen»heute fürmorgenZeichen«, so istdasMotto. »Viele Themen sind bisheute aktuell«, sagt Elfriede »Efi«Becker von den »Kabaratten«, desnach eigenenAngaben »ersten, äl-testen und einzigen gewerkschaft-lichen Kabarettensembles in

Waiblingen«: Die LohngleichheitzumBeispiel sei immer nochnichtverwirklicht, die Frauen verdien-ten in Deutschland im Durch-schnitt 23 Prozent weniger alsMänner. Ebenso bleibe »die Ver-einbarkeit von Familie und Berufnach wie vor das große Problem«,sagt ihre Kabarett-Kollegin HeideLehmann. Infos zu den Veranstal-tungen rund um den Frauentag

2011 in Stuttgart gibt es auf derWebseite der IGMetall Stuttgart. ■

www.stuttgart.igm.de

In der Kooperationsvereinbarungheißt es: »Kooperation – wie wirsie verstehen – heißt Zusammen-arbeit. Kräfte sollen gebündeltwerden, um eine stärkere Durch-setzungskraft und mehr Nutzenfür alle Beteiligten zu entwickeln.«Kooperation heißt nicht Zusam-menschluss, sagt Dieter Knauß:»Die Verwaltungsstellen Waiblin-gen und Ludwigsburg bleibenauch künftig eigenständig, nutzenaber die gemeinsamen Möglich-keiten.«Seit 2009 wird die Kooperation

vorbereitet. Sehr harmonisch undsystematisch sei gearbeitet wor-den, sagt Dieter Knauß: »Wir ha-ben schon lange viele Gemein-samkeiten und kommen gutmiteinander klar.« Zuletzt im Ja-

nuar erarbeiteten die beiden Orts-vorstände die Ziele der Kooperati-on und die künftigen Felder derZusammenarbeit.

Strategische Handlungsfelder.Als strategisch wichtige Hand-lungsfelder wurden festgelegt:die Öffentlichkeitsarbeit,die Jugendarbeit,die Vertrauensleutearbeit,die besondere Ansprache der

Kaufmännischen/TechnischenBeschäftigten unddie Bildungsarbeit.

Diese Handlungsfelder werden

kreisübergreifend gemeinsam be-arbeitet, bleiben vor Ort in ihrenStrukturen teils aber bestehen,wiezum Beispiel die Jugend- und dieVertrauensleutearbeit. Bei der Bil-dungsarbeit etwa liegt die Verant-wortlichkeit künftig übergreifendin einer Hand.

Der Ludwigsburger Bevoll-mächtigte Konrad Ott skizziertein der gemeinsamen Versamm-lung die Ziele der Kooperation bis2014: »Wir sind aktiv und haben24000 IGMetall- Mitglieder. Wirgehören zum Alltag im Betrieb.Wir sind gut aufgestellt in unserer

IGMetall-Region.«DasMotto da-bei: »Wir sind die mit Herz, Mutund Verstand.« In Tarifrundenwollen Waiblinger und Ludwigs-burgermit in der ersten Reihe ste-hen.

Nächster großer Meilensteinder Kooperation ist die IGMetall-Organisationswahl 2012. Da sol-len die Geschäftsführer für beideVerwaltungsstellen wechselseitiggewählt werden. ■

Weitere Informationen:

www.waiblingen.igm.dewww.ludwigsburg.igm.de

100 Jahre Frauentag: Forderungen bleiben aktuellMotto »Heute für morgen Zeichen setzen« – Lohngleichheit ist immer noch nicht verwirklicht.

Einstimmig für die Kooperation: die Delegierten aus Waiblingen (grüne Karten) und aus Ludwigsburg (rote Karten)

Impressum

IG Metall Waiblingen

Fronackerstraße 60

71332 Waiblingen

Telefon 07151–9526-0

Telefax 071 51–9526-22

E-Mail:

[email protected]

Internet:

www.waiblingen.igm.deRedaktion: Dieter Knauß

(verantwortlich)