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Fakten, Meinungen, Tendenzen zum deutschen Immobilienmarkt.
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Inhaltsverzeichnis
NR. 318 I 13. KW I 28.03.2014 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit Begeisterung verfolge ich die Diskussion um die Mietpreisbremse. Ich bin ein echter Bremsen-
Anhänger. Politik, Wähler, Mieter und ihre Verbände und die Medien ziehen an einem Strang. Die Miet-
preisbremse muss her. Fachliche, mediale Unbedarftheit paart sich mit Bedienung des Leserinteresses.
Immobilienwirtschaft und Verbände opponieren vehement – weiter so und bitte noch viel lauter. Die Dis-
kussion muss lebendig bleiben – auch wenn bislang noch kein Mensch gemerkt hat, WARUM?
Über die volkswirtschaftliche Dämlichkeit der Mietpreisbremse brauchen wir hier nicht zu disku-
tieren. Das machen schon die Verbände (siehe Seite 7). Die müssten nur noch stärker das Bauträgerin-
teresse an hohen Mieten herausstellen. Dann greifen es auch die Publikums- und Regionalmedien auch
in Wuppertal oder Duisburg auf. Schade ist nur, dass auch Koalitions-Spielverderber der Politik schon
auf die Mietpreisbremsen-Bremse treten.
Was also ist das Schöne an der Mietpreisbremse? Zum einen stört sie niemanden. Der Markt
hat die Nachholpotentiale längst mitgenommen und steuert Richtung Höhepunkt. Wo nichts verdient
wird, wird nicht gebaut. Das erhöht die Knappheit und Preise und führt zu Marktreaktionen bis hin zum
Schwarzmarkt oder zu simplen Anpassungen. Mir hat es in den 70ern auch nicht geschadet, in Bochum
zu studieren, weil München zu teuer war. Damals passte sich auch der Arbeitsmarkt den Wohnkosten
an. Den Rest regelte der Markt auf dem Weg ins Mieterparadies ab 1993. Das Wichtigste ist aber:
Die Mietpreisbremse ist zum anderen die beste, prominenteste, glaubwürdigste und am weites-
ten verbreitete Marketingmaßnahme für die Wohnungswirtschaft! Die Promi-Lagen werden noch knap-
per. Die Stimmung strahlt auf den Gesamtmarkt. Mieter werden die Diskussion mit Milliarden nur so
durchsetzbarer Mieterhöhungen bezahlen. Der Börsenwert der großen Wohnimmobilien AG’s mit ihren
Prärie-Beständen wird mit Milliarden profitieren. Ihre Hedge-Fonds-Eigentümer strampeln vor Lachen mit
den Füßen. Die anderen Aktionäre werden den Boom am langen Ende wieder mit Vermögensverlust
bezahlen. Die Hedge-Fonds haben dann längst privatisiert und ihre 2005er Falsch-Parolen am Ende
doch noch verifiziert. Wieso?
Der Mensch glaubt was er liest. Fakten spielen keine Rolle. So entfaltet die Mietpreisbremse im
toten 80%-Markt ihre psychologische und belebende Wirkung. Während in den Nebenstandorten des
Ruhrgebietes oder in Wuppertal bis vor wenigen Monaten die Mieter sich Wohnungen aussuchen konn-
ten und einen eher rabiaten Umgang mit den Vermieter pflegten, hat sich der Umgangston geändert. Die
Fakten sind zwar gleich geblieben, allein der Glaube an Wohnungsknappheit bewegt Berge. Aktuell
lassen sich nach über 20 Jahren negativer, nominaler Mietentwicklung in Wuppertal von 13,50 DM in
1993 auf 4,95 Euro in 2012/3 jetzt die Neuvermietungs-Mieten um 10 bis 15% auf 5,60 Euro anheben.
Geändert hat sich außer einem Jahrzehnt Teil-Verslumung wg. Nicht-Rechenbarkeit faktisch übrigens
gar nichts. Jetzt könnte auch mein Berliner Steuermodell in den Plan rutschen. Nach 15 DM Mietgarantie
und echter zwischenzeitlicher 4,70 Euro Vermietung ist die Marktmiete wieder bei gut 7 Euro. Meinen
achtzigjährigen Mietern habe ich niemals die Miete erhöht. Jetzt zwingt mich die Mietpreisbremse dazu.
Danke! Jetzt endlich hat die Stimmung gedreht. Die Mietpreisbremse führt den Mietern Knappheit vor
Augen. Angst vor Mieterhöhung geht um. Es könnte schwierig sein, eine neue Wohnung zu finden. Das
steht schließlich in der Presse. Damit entsteht das „Bremsen-Paradoxon“: Mieter und Politik freuen sich
über „gebremste“ Mieterhöhungen -, die ohne sie nie durchsetzbar gewesen wären.
Ein wirklich mieses Kapitel der Geschichte deutscher Immobilienaktien geht
mit der „IVG-Sanierung“ zu Ende. Die Gläubiger stimmen der Aktionärs-Enteignung
zu. Welch ein Wunder! Der Vorstand ist stolz – und geht. Eines ist klar: Wer jetzt noch
in Gewerbeimmobilien Aktien investiert, spielt auf kurzfristige Schwankungen, ist däm-
lich oder liefert sich masochistisch möglichen Management-Leichtgewichten aus. (Zur
IVG: Seite 2 ff.)
Werner Rohmert, Herausgeber
Editorial 1
IVG - Enteignung abgeseg-net; Schäfers geht
2
Dorint - Erfolg erlaubt Bilanzbereinigung
6
Mietpreisbremse - Verbän-de kritisieren Vorhaben
7
SEB - robuste Märkte in Asien-Pazifik erwartet
10
MIPIM-Statements 13
IW Köln - Bürobeschäftig-ten-Wachstum schwächelt
17
Logistik - Green Buildings notwendig (Zarnekow)
18
DIC Asset - Konzerngewinn steigt deutlich
20
Globale Investments - USD-Billion Grenze erreicht
21
Wohnen - München am teuersten
22
OIF - Abwicklungsverkäufe deutlich unter Buchwert
22
Immobilienbrief Berlin 28
Hospitality - 3. Gebot: No-men est Omen (Völcker)
24
Kommentar - B-Lagen oder PE? Strategiewechsel im Investment (Beyerle)
23
Impressum 27
Mallorca - Wendepunkt erreicht (Hoffmann)
26
Einzelhandel - Wachstum nur durch Online
26
Immo-Indices - unter-schiedliche Vorzeichen bei Wertänderung
15
Partner und Sponsoren der heuti-
gen Ausgabe: aurelis Real Estate,
Bouwfonds Investment Manage-
ment, Catella Real Estate AG KAG,
Deka Immobilien Investment, E&P
Real Estate GmbH & Co. KG, fair-
vesta, Garbe Group, publity AG,
RWE Energiedienstleitung GmbH,
RA Klumpe, Schröder & Partner
und sontowski & partner gmbh.
Leipzig: Die publity AG
konnte für sein Vertriebsteam
neue Vertriebsdirektoren
gewinnen. Lars Bergmann,
Laszlo Juhasz, Raimund
Wörner, Klaus Büttner und
Ingo Hofbauer werden sich
zukünftig um den Vertrieb der
von publity initiierten Kapital-
anlagen kümmern.
Lars Bergmann ist seit An-
fang 2014 im Team der publi-
ty Finanzgruppe. Der studier-
te Betriebswirt war zuvor bei
Lloyd Fonds sowie als Ver-
triebsleiter für Paribus Capi-
tal tätig.
Ingo Hofbauer war vier Jahre
als Leiter bei einer Genos-
senschaftsbank im Bereich
der Vermögensanlagen tätig.
Klaus Büttner ist Mitbegrün-
der der StarCapital AG und
war zuletzt Direktor bei der
Führ Capital Partner AG.
Laszlo Juhasz ist studierter
Jurist und war zuvor Ver-
triebsleiter bei eFonds24 und
Brenneisen Capital AG.
Der Diplom-Ingenieur Rai-
mund Wörner war zuvor Bü-
roleiter bei Swisslife Select
und ist seit vielen Jahren
Spezialist im Bereich von
Kapitalanlagen.
Wolfgang Schäfers geht, Private Funds schon bei DFH
Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief“,
Immobilienspezialist „Der Platow Brief“
Mit dem vorläufigen Ende des IVG-Dramas und dem jetzt eingeläuteten „Sterben in 3
Akten“ unter Erhalt derjenigen Arbeitsplätze, die sowieso gebraucht worden wären,
geht ein wirklich mieses Kapitel eines renommierten deutschen Unternehmens, das
einst als deutsche Vorzeige-Privatisierung mit riesigen stillen Reserven als
„Verwertungsgesellschaft für Montanindustrie GmbH“ gegründet worden war, in die
Geschichte ein. 20 Jahre brauchten zwei Managementgenerationen und zwei Sanie-
rungsgenerationen, um von der Privatisierung in Deutschlands prominenteste Immo-
bilien-Aktiengesellschaft in den Ruin zu schlittern. Die Gläubiger stimmten jetzt der
Aktionärsenteignung zu. Zwei der drei Restbereiche stehen noch zum Verkauf an. Den
Schnitt werden wohl auch hier die Hedge-Fonds machen, die den panischen Banken
ihre Anleihen abkauften und damit vielleicht noch Rettungschancen zerlegten.
Bei der IVG spielten wohl die drei Faktoren Strategie-Fehler, Großmannssucht und
Immo AG-Geburtsfehler zusammen. Schon in den 90ern kritisierte der Autor die
„Klumpatsch AG“ Strategie, gegen internationale Gepflogenheiten „alles unter einem Dach“
machen zu wollen. Das reichte von der riskanten Mega-Projektentwicklung, über internatio-
nale Diversifizierung hin zum Bestandsmanagement. Das sollte dem Risikoausgleich dienen,
führte aber zu unbegrenzten Projektentwicklungspotentialen und –risiken, zu einem internati-
onalen Bedeutungsanspruch mit psychologischen Managementwirkungen und zu fehlenden,
risikobegrenzenden Sollbruchstellen. Internationale Kapitalanleger monierten schon vor über
15 Jahren: „Die machen unser Geschäft, wir suchen fokussierte Anlagemöglichkeiten.“ Aus
der risikodiversifizierenden Klumpatsch AG wurde auf dem Weg vom Multispezialisten zum
Universaldilettanten die Fachfirma für Megaflopps, die sich im intellektuell schon nur schwer
nachvollziehbaren REIT-Hype (vgl. „Der Immobilienbrief“ u. a. Nr. 99, 11/2005) selbst noch
ins Verschuldungsschwert stürzte.
Der Geburtsfehler aller Immobilien AG’s machte den Weg nicht einfacher: Die Be-
wertungsfalle! Die Immo AG hat anders als früher Personen-, Fonds- oder KG-
Konstruktionen kein Netz gegen fallende Märkte. Zyklische Bewertungsschwankungen füh-
ren in den Circulus Vitiosus. Aus anfänglichen Bewertungsverlusten werden Kapitalmarkt-
probleme, die neben konjunkturellen Problemen zu Finanzierungsproblemen führen, die in
echte Immobilienprobleme münden, die den Todeskreislauf in jahrelanger Agonie verstär-
ken. Vorherige, von der Börse als Story erwartete zyklische Aufwertungen verstärken den
Strudel. Mir fällt im Moment nur die DIC ein, die den Bewertungsversuchungen widerstand,
publity AG mit neuen Vertriebs-direktoren
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IVG Elend geht dem Ende zu – Enteignung abgesegnet
Sorgenkind - Das IVG
Objekt „Square“
und so heute noch eine Erfolgsstory schreibt. Von daher
hatte der Autor für Gewerbeimmobilien AG’s nach der
Krise die Jahre 2012/3 als Insolvenz-Jahre erwartet. Le-
diglich die Wohnimmobilien AG’s erwiesen sich mit stabi-
lem Cash Flow und krisenbedingter Aufwertung, die die
Boom-Phantasien einstellte, als resistent.
Wer erinnert sich noch an die Immobilienaktien-
gesellschaften der 90er und 2000er Jahre. Die Geschich-
te der Gewerbe-Immobilien AG’s ist eine Geschichte von
Pleiten, Pech und Pannen. Selbst der Autor bekommt nur
noch einige Namen aus dem Kopf zusammen: Steucon,
Concordia, Ravensberger, Colonia, DBVI, HBAG,
AGIV u.v.m.. Einzige Gewerbeimmobilien-Überlebende
der marktrelevanten Show AG’s war nach jedem Zyklus
die IVG. Jetzt geht auch die den zyklischen Weg in die
Erinnerung. Früher hatte die „Pleiten-, Pech- und Pannen-
Historie der Immobilien AG’s auch Logik, wie der Autor in
den 90ern und zuletzt 2005 bei der Analyse der Chancen-
losigkeit eines deutschen Reit herausarbeitete. Große
Immobilienunternehmer der Nachwendezeit machten En-
de der 90er kein Hehl daraus, dass sie als Aktiengesell-
schaft längst pleite wären. Die Personengesellschaft be-
grenzte die Insolvenz auf Illiquidität. Nach neueren Be-
wertungsrichtlinien und Finanzierungsusancen, wie die
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Londoner IVG-Gurke eindrucksvoll klar machte, und insbe-
sondere auch nach KAGB sind aber jetzt alle Gesellschafts-
konstruktionen dem Bewertungsrisiko unterworfen.
Bei der IVG führten Binsenweisheiten zum Exitus.
Übersteigertes Manager-Selbstbewusstsein, prominente
Projektentwicklungen in eigenem Namen und ohne Beendi-
gungs-Sollbruchstelle, Verschuldungsgrad, Strategien, die
alles auf eine Karte setzen, Reit-Aktivismus, Milliardengrab
Squaire und ein generell sportlicher Einkauf sowohl beim
Erwerb des Spezialfondsgeschäftes von Sal. Oppenheim
wie auch im Immobilieneinkauf machten vordergründig
Deutschlands Vorzeige AG der Garaus. HV-Protokolle zeu-
gen von laufender Aktionärs-Kritik, die immer wieder beiseite
geschoben wurde.
Genau wie die Wölbern-Pleite dem Fonds-Geschäft
schadet die IVG dem Immobilienaktienmarkt. Wenn ein aner-
kannt seriöses Unternehmen sich als Management-Spielball
herausstellt, mit dem auch fachliche Leichtgewichte Dank
großen Hebels Milliarden vernichten können, schadet das
dem Markt mehr, als wenn Heißluftballons oder Kriminelle
nach rasanten Anfangsaufstiegen scheitern.
Zu den traurigen Fakten: Im Insolvenzplanverfahren
der IVG Immobilien AG hat die Mehrheit der Verfahrensbetei-
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ligten bei dem vom Gericht angesetzten Erörterungs- und Abstimmungstermin dem vom
Vorstand erstellten Insolvenzplan zugestimmt. Die Gläubiger stimmten dem Plan insgesamt
mit 99,47% zu und die Aktionäre mit 56,93% der Stimmen. Das waren aus „Der Immobilien-
brief“-Sicht wohl die Aktien der Gläubiger. Der Insolvenzplan bedarf nun noch der Bestäti-
gung durch das Insolvenzgericht. Der Insolvenzplan sieht die Zahlung einer Insolvenzquote
von mindestens 60% an nicht nachrangige unbesicherte Gläubiger vor. Das Bezugsrecht
der Altaktionäre bei den nach einer Kapitalherabsetzung auf Null vorgesehenen Kapita-
lerhöhungen wurde ausgeschlossen. Für Nachranggläubiger wurde im Insolvenzplan keine
Regelung getroffen. Die Hybrid-Anleihe dürfte damit auch wertlos sein.
Von den nach Insolvenzplan verbleibenden drei selbstständigen Unternehmensein-
heiten ging der Bereich Private Funds bereits an die DFH. Für die beiden anderen Bereiche
des institutionellen Geschäftes und des restlichen Immobiliengeschäftes werden sich schnell
auch Käufer finden. Dann ist die IVG Historie. Arbeitsplätze wurden gerettet, die sowieso
gebraucht wurden. Hegde-Fonds werden reich. Der Insolvenzverwalter mit Unternehmens-
erhaltungsauftrag kann eine Millionenrechnung schreiben und Erfolg melden.
Prof. Dr. Wolfgang Schäfers (Foto) scheidet als Vorstandssprecher der IVG Im-
mobilien AG aus. Über monetäre Rahmenbedingungen ist nichts bekannt. Nachtreten ist
nicht unsere Sache. Das werden vielleicht noch die Ge-
richte tun. Inwieweit er damit einem möglichen Ansinnen
der neuen Machthaber zuvorgekommen ist, bleibt nur zu
vermuten. Das Timing könnte auch auf seine Regensbur-
ger Professur zurückzuführen sein, deren extensive Beur-
laubungsregelung mehrfach für kritische Presse, die sich
verwundert über die Möglichkeiten des öffentlichen Dienst-
rechtes zeigte, gesorgt hatte. Andererseits gibt es keinen
Grund, an formaler Korrektheit zu zweifeln und seine
Rückkehr würde Kritikern den Wind aus den Segeln neh-
men. Zudem hat Schäfers in seinen persönlichen Auftritten immer ein gutes, wenn auch in
der Rückschau retuschiertes Bild hinterlassen.
In sachlicher Hinsicht bezogen auf die IVG werden wohl die Altaktionäre der IVG
anderer Meinung sein als Schäfers selber, der stolz meldet: „Es war mein persönliches Ziel,
meine ganze Kraft für die Restrukturierung der IVG einzusetzen und die Voraussetzungen
für eine Fortführung des Unternehmens mitzugestalten. Diese Weichenstellungen sind nun
erfolgt“. Mit der inzwischen bekanntermaßen unrühmlichen Vergangenheit der IVG, die jetzt
mit 5 Jahren Timelag zum formalen Exitus führte, hatte er wohl nur bedingt zu tun. Er kam
2009 als Sanierer, um dem Kind im Brunnen Schwimmunterricht zu geben. Andererseits ist,
wie man alten HV Mitschriften entnehmen kann, ein riesiges Desaster für die IVG durch die
OIK Beteiligung entstanden, die die Bonner von damals Deutschlands renommiertester Ad-
resse, der Kölner Privatbank Sal. Oppenheim, wohl auch unter Managementbeteiligung von
Wolfgang Schäfers als Sal. Opp. Angestellter erworben hatten. IVG hatte vor gut 10 Jahren
50,1% der Immobilien-Kapitalanlagegesellschaft OIK für 125 Mio. Euro gekauft. In Bezug
auf Wert und Folgekosten hat sich da wohl für die IVG mit Blick auf den gezahlten Betrag
nach alten HV-Vorwürfen in der Summe ein Vorzeichenproblem ergeben. Schäfers muss
man zugutehalten, dass er damals seinem Arbeitgeber verpflichtet war und nicht der IVG.
Die von alten Altanlegern und jungen Altaktionären, die den Sanierungs-, Wertbe-
richtigungs- und Zukunftsbeteuerungen Schäfers 2012 und 2013 glaubten und nun ihr Geld
komplett abschreiben müssen, angenommene Loyalität Schäfers gegenüber den Gesell-
schaftern erweist sich wohl als Wahrnehmungs-Problem. Ob tatsächlich Chancen der Sa-
nierung und der Aktionärsinteressen im Management versäumt worden sind und ob über-
haupt Management-Alternativen bestanden, lässt sich extern nicht beurteilen.
Anders sieht es mit der Berichterstattung der IVG in den vergangenen Jahren bis
Regensburg: Die son-
towski & partner group
feiert gemeinsam mit der
Stadt Regensburg, Ober-
bürgermeister Schaidinger,
der Ferdinand Schmack
jun. GmbH, dem Mieter Re-
we und allen Projektbeteilig-
ten den Spatenstich für das
Stadtteilzentrum CANDIS.
Auf einer Teilfläche des
„nördlichen Rübenhofs“ des
ehemaligen Areals der Zu-
ckerfabrik Regensburg
entsteht bis Ende 2014 ein
neuer moderner Vollsorti-
menter mit großzügiger
ebenerdiger Stellplatzanla-
ge. Mit dem Hauptmieter
Rewe, der hier mit ca. 3.000
qm Verkaufsfläche ein RE-
WE-Center eröffnen wird,
konnte ein marktführender
Vertreter des Lebensmittel-
einzelhandels gewonnen
werden. Die obergeschossi-
ge Bebauung des Gebäudes
ist für Dienstleistungsflächen
oder eine öffentliche Nut-
zung vorgesehen. s&p inves-
tiert rund 13 Mio. Euro in
dieses Projekt.
Die Ferdinand Schmack jun.
GmbH entwickelt seit 2008
das gesamte Areal der ehe-
maligen Zuckerfabrik mit
einer Gesamtfläche von
ca. 60 ha.
Die Fertigstellung und
Eröffnung des Stadtteilzent-
rums CANDIS ist für Ende
2014 geplant.
s&p group feiert Spatenstich
NR. 318 I 13. KW I 28.03.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 4
Bonn: Prof. Dr. Wolfgang
Schäfers hat sein Amt als
Vorstandsmitglied der IVG
Immobilien AG und Spre-
cher
des
Gremi-
ums
nieder-
gelegt.
Mit der
Erstellung eines Insolvenz-
plans für die IVG Immobilien
AG sowie der Umsetzung
weiterer Maßnahmen zur
finanziellen und operativen
Restrukturierung hatte Schä-
fers an federführender Stelle
daran mitgewirkt, dass die
angestrebte Sanierung und
die strategische Neuausrich-
tung des Bonner Unterneh-
mens eingeleitet wurden.
zum Zusammenbruch aus. Hier hat „Der Immobilienbrief“ seit März letzten Jahres, nachdem
wir selber von der Tatsachendifferenz gegenüber einer wenige Tage zuvor im mündlichen
Mipim-Gespräch 2013 („Der Immobilienbrief“ berichtete) verkündigten sicheren Sanierungs-
perspektive überrascht wurden, mehrfach Zweifel geäußert, ob die auch offizielle Kommuni-
kation der Vorquartale den Intentionen des Aktienrechtes entsprach. Längst diskutierte und
aufgeworfene Verpflichtungen führten zu Überraschungen. Mündliche Backgroundinfos stell-
ten sich auf einmal nach Offenlegung der Zahlen nach Jahren als weit richtiger als das offi-
zielle Zahlenwerk heraus. Die Sportlichkeit früherer Managergenerationen, die mit der IVG
ein Europäisches Aushängeschild schaffen wollten und aus vielen Gründen scheiterten, ist
Schäfers wohl nur als Erfolg früherer Aufgaben auf der anderen Seite zuzurechnen. Sofern
sich das Sanierungs-Kommunikationsproblem nicht als rechtsrelevant herausstellt, und da-
von geht „Der Immobilienbrief“ aus, da bis heute angekündigte juristische Maßnahmen uns
nicht bekannt sind, bleibt die Loyalitätsfrage. Schäfers macht heute den Eindruck, als sei er
stolz auf die Aktionärsenteignung von Leuten, die ihm persönlich und seinen Vorträgen ge-
glaubt haben. Auch die Medien wurden instrumentalisiert. Mit satten Gewinnen werden am
Ende wieder Hedge-Fonds dastehen, denen es gelang, Management und deutsche Banken
zu ihrem Spielball zu machen.
Am Ende bleiben Störgefühle. Zunächst wünschten wir uns eine neutrale Abwick-
lung durch einen Insolvenzverwalter. Das ist gelungen. Nur hat der auch kein Interesse an
einer Aufklärung von Kommunikationsfehlverhalten, sondern nur an seinem Fortführungsauf-
trag. So bleibt nur der Wunsch, dass ein Altaktionär das Kommunikationsproblem unter-
schiedlicher Wahrnehmungen zu Vergangenheitszahlen und Sanierungsperspektiven per
Klage aufzeigen lässt, oder eine aufsichtsrechtliche Instanz hier einmal nachhakt. Gesetze
und Instanzen gibt es. Schließlich soll die „weiße Kapitalanlage“ Vorbildfunktion für den
grauen KAGB-Markt haben. □
Personalie
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aurelis
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NR. 318 I 13. KW I 28.03.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 6
Die Neue Dorint GmbH mit Sitz in Köln betreibt mit
der Marke Dorint Hotels & Resorts europaweit 41 Häuser.
Rund 2.600 Mitarbeiter in Deutschland, in der Schweiz, in
Österreich, Tschechien und Spanien leben als erklärte
Leitlinie eine herzliche und natürliche Gastlichkeit. Durch
den Zufluss der Mittel aus der Übernahme von sechs Ho-
telbetriebe der Accor Gruppe konnte eine Bilanzbereini-
gung der vergangenen Jahre durchgeführt werden. Im
Ergebnis bilanzierte die Neue Dorint GmbH im Geschäfts-
jahr 2012 einen Verlust von 17,4 Millionen Euro. Im Back-
ground-Gespräch sieht Dorint-Gesellschafter Dirk Iserlo-
he die Möglichkeit zur Bilanzbereinigung, die sich aus dem
operativen Erfolg ergeben hat, als Erfolg der konsequen-
ten Sanierungsstrategie. Medien auf das 2012er Ergebnis
und den Bilanzverlust noch mit Nachfragen reagiert.
2013 konnten weitere Verbesserungen in Bele-
gung, Umsatz und Rate erreicht werden. So dürfte sich die
Situation noch deutlich besser darstellen, da per
31.12.2012 Rückstellungen für zukünftige Verluste und In-
vestitionen in einer Größenordnung von rund 17 Mio. Euro
bestehen. Daneben beträgt der Eigenkapital-Ausweis trotz
früherer Verluste immer mit rund 19 Mio. Euro immer noch
ca. 26% der Bilanzsumme. Dies spiegelt sich zudem fast
vollständig im Kassenbestand wider. Zwar wird für 2013 ein
Verlust im niedrigen einstelligen Millionenbereich erwartet,
jedoch verfügt auch nach Verarbeitung dieses Verlustes
Dorint über ein sehr zufriedenstellendes Eigenkapitalpolster.
Die Veröffentlichung der Bilanz erfolgt lt. Dorint wie üblich
fristgerecht im Bundesanzeiger.
Auch das Jahr 2014 verläuft lt. Dorint weitgehend
budgetkonform. Es wird eine weitere Ergebnissteigerung im
IBFC um 10 Mio. Euro und im NOP von 6 Mio. Euro erwar-
tet. Parallel werden lt. Iserlohe natürlich durch ein straffes
Controlling permanent alle Kostenpositionen permanent
geprüft und bei Bedarf optimiert. □
eigenanzeige
Dorint-Erfolg erlaubt Bilanzbereinigung
Umsatzerholung verbessert operativen Gewinn
Die Einnahmen vor Fixkosten (IBFC) der Neue Dorint GmbH hatte sich im Jahr 2012 zu 2011 nach einem Umsatzzu-
wachs der Dorint Betriebe von ca. 3,2 Mio. Euro um ca. 2,3 Mio. Euro auf ca. 48,4 Mio. Euro verbessert. Dorint Ho-
tels & Resorts gehört zu den führenden Hotelketten auf dem deutschen Markt.
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Mietpreisbremse kommt
Verbände kritisieren Vorhaben
André Eberhard, Chefredakteur
„Der Immobilienbrief“
Der Gesetzentwurf der Mietpreisbremse liegt
vor. Er soll vor allem nur für „angespannte Woh-
nungsmärkte“ gelten. Das trifft auf nur 4 der gut
21,1 Mio. deutschen Mietwohnungen zu. Viel
Lärm um nichts oder tatsächliche Gefahr für den
Wohnungsbau?
Die Mietpreisbremse wurde in den vergan-
genen Monaten vielfach diskutiert. Vor allem Ver-
bände kritisieren immer wieder das Vorhaben der
Bundesregierung. Nun hat das Bundesjustizministe-
rium seinen Gesetzentwurf vorgelegt. Demnach soll
ausschließlich in „angespannten Märkten“ zukünftig
die Miete bei Wiedervermietung maximal nur noch
um 10% über der ortüblichen Vergleichsmiete liegen
dürfen. Für Neubauten gilt die Mietpreisbremse
nicht. Trotzdem sieht der GdW Bundesverband
deutscher Wohnungs- und Immobilienunterneh-
men einen mittel- und langfristig negativen Einfluss
auf zukünftige Neubauvorhaben in angespannten
Märkten. "Vermieter sollten auch bei Wiedervermie-
tungsmieten die Möglichkeit haben, diese beispiels-
weise der Inflation und veränderten Zinsbedingun-
gen entsprechend anzupassen. Ist dies aufgrund
der Mietpreisbremse nicht mehr möglich, müssten
Vermieter die Erstmieten dann entweder extrem
hoch ansetzen – was dem Ziel des Gesetzes zuwi-
der läuft. Andernfalls würde sich der Neubau nicht
mehr rechnen und gleich ganz unterbleiben“, so
Axel Gedaschko, Präsident des GdW. Mieterbund
Präsident Lukas Siebenkotten hingegen begrüßt
die Neuregelungen. „Im Detail sind allerdings noch
zahlreiche Korrekturen und Klarstellungen notwen-
dig“, so Siebenkotten. Die Mietpreisbremse soll
nicht nur auf einfache Verträge bei Wiedervermie-
tung anzuwenden sein, sondern auch bei Staffel-
mieten wirken. Bei Staffelmieten ist die Mietpreis-
bremse auch bei einzelnen Mietstaffeln wirksam.
Bei der Indexmiete gilt jedoch nur die Ausgangsmie-
te als Maßstab. Die jährlichen Indexpreissteigerun-
gen werden hingegen nicht überprüft und nicht be-
rücksichtigt.
Selbst innerhalb der großen Koalition gibt
es noch viel Unmut über die Gestaltung der Miet-
preisbremse. So möchte vor allem die Union das
Gesetz auf fünf Jahre befristen. Auch müsse der
Begriff der „angespannten Wohnungsmärkte“ näher
Publity
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definiert werden. Bisher ist gedacht, dass die Länder selbst
entscheiden können welcher Markt „angespannt“ ist. Lang-
fristig gelte es die Ursachen zu bekämpfen und das sei der
zu geringe Wohnungsbau. Das meint auch Axel Gedaschko:
„Anstatt staatlicher Regulierung brauchen wir eine angemes-
sene und zweckgebundene Förderung von sozialem Wohn-
raum.“ Gedaschko regt hier insbesondere die Bereitstellung
von preiswerten Baugrundstücken in ausreichendem Umfang
an. Auch der ZIA erwartet in den nächsten Wochen einen
intensiven Diskurs zum aktuell vorliegenden Gesetzentwurf.
„Wichtiger als weitere Regulierungen, die nicht nur die Be-
stands-, sondern auch die Neubaumieten einfrieren, ist das
im Koalitionsvertrag angekündigte ´Bündnis für Wohnen`“, so
Andreas Mattner, Präsident des ZIA.
Auch der als Benchmark heranzuziehende Mietspie-
gel wird vom BFW kritisiert. „Wer das Auseinanderfallen von
Mietspiegel- und Angebotsmieten zur Begründung der Miet-
preisbremse heranzieht, hat keine Ahnung von der Entste-
hung der Mietspiegel und ihrer Funktion“, so Walter Rasch
(Foto), Präsident des BFW Bundesverband Freier Immobi-
lien- und Wohnungsunternehmen. Der innerhalb der gro-
ßen Koalition unabgestimmte Referentenentwurf nehme in
seiner Begründung Bezug auf eine Auswertung des Deut-
schen Mieterbundes auf Grundlage des F+B Mietspiegelin-
dex 2013, der beilspielweise für Berlin eine Differenz von
20% für das Auseinanderfallen
von Bestands- und Marktmiete
angebe, so der BFW. Dabei wer-
de aber vollkommen außer Acht
gelassen, dass es dieses Ausei-
nanderfallen schon immer gege-
ben habe und auch in entspann-
ten Märkten gebe. Denn bisher
notwendige Nachholeffekte zum
Schutz der Bestandsmieter wür-
den erst bei der Wiedervermietung geltend gemacht.
„Wird dies durch die Mietpreisbremse abgeschnit-
ten, bleibt den Vermietern nur, den Bestandsmieter stärker
mit Mieterhöhungsverlangen zu konfrontieren. Das Ergeb-
nis wird sein, dass durch das Ausschöpfen der Spielräume
im unteren Preissegment der Deckel im oberen Preisseg-
ment bezahlt wird“, so Rasch weiter. Allerdings zeige auch
die Begründung des Referentenentwurfes durch Bezugnah-
me auf den Wohnmarkt-Report 2014 der GSW Immobilien
AG, dass es keine einheitlichen Wohnungsmärkte in Städ-
ten wie Berlin gebe, sondern erhebliche Differenzierungen
in den einzelnen Stadteilen und Quartieren. Spürbaren Ein-
fluss auf den Referentenentwurf habe dieses Argument
jedoch nicht gehabt. ►
Rohmert C.
��������������� ���
Fazit: Die Mietpreisbremse soll ein mittelfristiges Werkzeug sein, um den dramati-
schen Mietpreisanstieg in den Zentren der Metropolen zu bremsen. Als ehemaliger Mieter
einer Wohnung in einer mittleren Kleinstadt frage ich mich, ob es ein gesetzliches Anrecht
auf günstigen Wohnraum in den Zentren geben darf. Auch als jetziger Hausbesitzer war es
nicht möglich an meinem Arbeitsort ein „vernünftiges“ Häuschen zu adäquaten Preisen zu
erwerben. Die Nachfrage übersteigt eben auch im beschaulichen Rheda-Wiedenbrück das
Angebot deutlich. Ich glaube im ersten Semester habe ich gelernt, dass man das Marktwirt-
schaft nennt.
Seit der Wende haben sich die Immobilienwerte eher seitwärts entwickelt. Mieten
und Preise waren über Jahrzehnte zumindest stabil. Echter Werteverzehr war an der Tages-
ordnung. Nun sind seit einiger Zeit Wohnimmobilien gefragtes Asset. Mieten und Preise
entwickeln sich endlich wieder nach oben. Auch wenn in einigen Mikrolagen Preis- und Miet-
übertreibungen zu beobachten sind, ist für den Gesamtmarkt doch eine gesunde Entwick-
lung zu beobachten. Das sagen auch die Auguren. Das Aufholpotential ist nach wie vor un-
gebrochen. Vergleichen Sie mal die Mieten von Berlin mit denen von Paris oder London.
Oder fahren Sie mal in norddeutsche Provinzen oder durchs Ruhrgebiet. Die Mietpreisbrem-
se wird als Politikum vor allem von der SPD genutzt, um Wählerstimmen zu fangen, denn
die nächste Wahl kommt bestimmt. (AE) □
DIC
Frankfurt: Matti Kreutzer,
seit Gründung der KanAm
Grund im Jahr 2000 ge-
schäftsführender Gesell-
schafter, ist
zum neuen
Aufsichtsrat
bestellt
worden.
Damit bleibt
seine mehr
als drei
Jahrzehnte erprobte Immobi-
lienerfahrung der Organisati-
on erhalten, nachdem Matti
Kreutzer seinen Posten als
Geschäftsführer mit Vollen-
dung seines 66. Lebensjah-
res nun Ende Februar 2014
aufgab.
Personalie
NR. 318 I 13. KW I 28.03.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 9
www.dic-asset.dewww.dic-asset.de
Im SDAX notiertWKN A1X3XX
Erfolgreiche Vermietung. Starkes Immobilienmanagement.
Profitables Portfolio.
wichtigen großen Nationen China, Japan und Singapur sen-
den jedoch gemischte Signale.
Eine in den Medien oft erwartete „harte Landung“in
China ist bisher ausgeblieben. Das Wachstum hat sich sta-
bilisiert. Mit 7,0 bis 7,5% bis ins Jahr 2015 erwartet SEB AM
eine eher „weiche“ Landung. Chinas Zentralbank werde
zur Vermeidung von Risiken wohl dennoch ihren restriktive-
ren Kurs beibehalten, um das starke Kreditwachstum
zu reduzieren. Auch Japan befinde sich dank der
fv
NR. 318 I 13. KW I 28.03.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 10
Das kräftigere Wachstum in den westlichen Indust-
rieländern wird lt. aktuellem Asien-Pazifik MarketView der
SEB Asset Management (SEB AM) über die Exporte auch
die Konjunktur in Asien-Pazifik stützen. Binnenwirtschaftliche
Abkühlungstendenzen werden hierdurch teilweise kompen-
siert. Der IWF erwartet für 2014 ein globales Wachstum von
3,7% und für 2015 von 3,9%. Angeführt von den südostasia-
tischen Ländern bleibe Asien-Pazifik mit etwa 5,5% auch die
weltweit stärkste Wachstumsregion. Die für das Zahlenwerk
SEB Asset Management erwartet robuste
Immobilienmärkte in Asien-Pazifik
Mietmärkte holen auf
Nach Recherche der SEB Asset Management präsentier-
ten sich die Immobilienmärkte in Asien-Pazifik 2013 trotz
aller Unsicherheiten 2013 überaus robust. Die Entwick-
lungen an Vermietungs- und Investmentmärkten klaffen
noch auseinander. SEB erwartet vor dem Hintergrund
einer stabilen Konjunktur 2014 ein Aufholen der Miet-
märkte. Schärferer Investoren-Wettbewerb und mangeln-
de Verfügbarkeit an Core-Produkten lässt die Frage nach
alternativen Investmentfeldern aufkommen.
Singapur - Erhulungstendenz abgeebt (Foto: MasterLu - Fotolia.com)
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Werte
„Abenomics“ im Aufschwung. 2014 sei mit einem
Wachstum von 1,5 bis 2,0% zu rechnen. Steuerer-
höhungen könnten aber im Frühjahr zu zeitweili-
gen Verzerrungen führen. Dagegen habe die Kon-
junktur in Singapur nach einer spürbaren Erho-
lung zuletzt wieder an Schwung verloren. Das
Wachstum in 2013 lag bei 3,7%. 2014 werde der
Zuwachs auf etwa 3,5% sinken.
Der Investmentmarkt in Asien-Pazifik war
trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten 2013 aus-
gesprochen robust. Das Transaktionsvolumen hat
2013 zwischen 20 und 25% über dem Vorjahr ge-
legen. Neben China und Malaysia, die 2012 den
stärksten Anstieg verbuchten, zeigen die Länder-
trends ein starkes Investoreninteresse an den
„Kernmärkten“ Japan und Australien. Dies reichte
aus, um die rückläufigen Investmentaktivitäten in
den übrigen Ländern zu kompensieren. SEB AM
erwartet für 2014 einen weiteren Anstieg der In-
vestments. Moderater Aufschwung, Inflationsbe-
fürchtungen, Niedrigzinsumfeld und die Volatilität
der Finanzmärkte machen Investitionen in Immobi-
lien weiterhin attraktiv. Investoren suchen auch in
Asien vor allem Core-Objekte mit sicherem und
stabilem Cashflow. Die starke Nachfrage hat die
Ankaufsrenditen in Japan, Singapur oder Hong-
kong für Core mittlerweile unter der Marke von 4%
gedrückt. Hierbei sei teilweise das erwartete Erho-
lungspotenzial mit eingepreist. SEB AM rechnet
dennoch in den meisten asiatischen Märkten mit
stabilen bis leicht rückläufigen Ankaufsrenditen
bzw. steigenden Preisen, wenn die Mietentwick-
lung mitspielt.
Im Gegensatz zu den Investmentmärkten
blieben die Mietmärkte, die der konjunkturellen
Entwicklung verzögert folgen, in Asien-Pazifik ge-
dämpft. Eine Erholung der Mieten zeigte sich u.a.
in Japan, Singapur und einigen Metropolen Chi-
nas. Nach Ansicht von Choy-Soon Chua, in der
Geschäftsführung bei SEB Asset Management für
das Asiengeschäft verantwortlich sollte diese Erho-
lung 2014 angeführt von Singapur und Tokio an
Breite gewinnen, so dass die Lücke zur Entwick-
lung an den Investmentmärkten sukzessive ge-
schlossen wird. (WR) □
NR. 318 I 13. KW I 28.03.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 12
Bf
Bouwfonds Investment Management ist der Geschäftsbereich für Real Asset Anlage-lösungen innerhalb der Rabo Real Estate Group, eine der führenden Immobilien gesellschaften Europas. Wir bieten innovative Investment-möglichkeiten für institutionelle und private Anleger in Immobilien, Infra struktur und natürliche Ressourcen. In diesen Kategorien konzentrieren wir uns auf fünf Sektoren: Gewerbe immobilien, Wohnimmobilien, Park hausimmobilien, Kommunikations infra-struktur und Farmland. Der Wert des verwalte-ten Gesamt portfolios beläuft sich auf 5,7 Mrd. €. Bouwfonds Investment Management unter-hält regionale Geschäftsstellen in den Nieder-landen, Deutschland, Frankreich, Polen und Rumänien mit über 150 Vollzeitbeschäftigten.
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Fokussierung auf Real Assets
werkmesse und die Expo Real die Arbeitsmesse. Wir haben
die Tage daher vor allem für Gespräche mit internationalen
Geschäftspartnern genutzt. Die Stimmung auf der Messe
war gut. Auffallend ist, dass gerade kleinere und mittelgro-
ße Investoren verstärkt auch Engagements in B-Lagen und
Value-Add Immobilien prüfen.“
Michael Morgenroth, CEO und Mehrheitsaktionär der
CAERUS Debt Investments AG, Düsseldorf
„Die Stimmung in Cannes war dieses Jahr so strahlend wie
das Wetter, und dazu gibt es auch allen Anlass. Aber ich
habe das Gefühl, dass viele schon wieder vergessen, dass
das Wetter auch umschlagen kann.“
Ingo Hartlief, Vorsitzender der Geschäftsführung, COR-
PUS SIREO Asset Management GmbH
„Die MIPIM 2014 war geprägt von reichlich Arbeit, guten
Gesprächen und positiver Grundstimmung – und das bei
bestem Wetter. CORPUS SIREO bietet aktuell zahlreiche
Verkaufsobjekte in ganz Deutschland an, daher drehten
sich viele Gespräche um konkrete Deal-Möglichkeiten. Zu-
MIPIM-Statements
Zwischen Netzwerken und Dealmaking
Wir haben im Nachgang der Messe einige Stimmen zur
diesjährigen MIPIM eingefangen. Neben bestem Wetter
zeichnete die Messe vor allem die gute Stimmung in Be-
zug auf den deutschen Immobilienmarkt aus.
Alexander Hoff, Geschäftsführender Gesellschafter Pal-
mira Capital Partners, Frankfurt a. Main
„Unsere Gespräche auf der MIPIM haben uns in unserer
Einschätzung bestätigt, dass der Trend hin zu branchenspe-
zifizierten Investments weiter zunimmt. Damit verbunden
wächst das Bedürfnis nach einer fundierten fachlichen Ex-
pertise von Fachleuten, die sich in den entsprechenden Be-
reichen auskennen.“
Torsten Knapmeyer, Geschäftsführer der Deka Immobi-
lien und der WestInvest
„Auch wenn es in diesem Jahr wesentlich mehr Gespräche
über Objekte gab, ist die Mipim für mich vor allem eine Netz-
Ein erfahrener Partner an Ihrer Seite, egal welche individuelle Route Sie wählen – das ist ein gutes Gefühl. Seit über 13 Jahren konzipieren und managen wir erfolgreich internationale Immobilienportfolios für Institutionelle Investoren. Dabei wurden knapp 2,5 Mrd. Euro in mehr als 40 Objekte in Europa, Nordamerika und Australien investiert und derzeit steht uns rund 1 Mrd. Euro für weitere Investments zur Verfügung. Mehr als 150 Institutionelle Investoren mit über 300 Mandaten vertrauen bereits unserer langjährigen Erfahrung. Denn wir wissen was Ihnen wichtig ist und sehen es als oberste Priorität, Ihre hohen Ansprüche an ein Investment zu erfüllen. Setzen auch Sie auf einen sicheren Partner, um hohe Ziele zu erreichen.
Ein gutes Gefühl auf Erfahrung zu bauen
NR. 318 I 13. KW I 28.03.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 14
Leipzig: Die publity Immobi-
lien GmbH, die für das Immo-
bilien Asset Management des
publity Performance Fonds
Nr. 5 verantwortlich ist, erwirbt
sämtliche Gesellschaftsanteile
an der Großmarkt Leipzig
GmbH. Als Alleingesellschaf-
terin übernimmt die publity die
wichtigen Aufgaben des Im-
mobilien Asset Managements
des Frischemarkts, bestehend
aus der ca. 17.500 qm großen
Markthalle inkl. Nebengebäu-
den. Zur Verstärkung der Ge-
schäftsleitung wurde Thomas
Olek neben Matthias Zim-
mermann zum weiteren Ge-
schäftsführer der Großmarkt
Leipzig GmbH bestellt.
Deal
dem wurde im Rahmen weiterer Anfragen deutlich, dass Investoren und Eigentümer hete-
rogener Bestände ihre Immobilien immer häufiger von bundesweit aufgestellten Spezialis-
ten betreuen lassen möchten. Unterm Strich sind wir daher sehr zufrieden mit der MIPIM.“
Susanne Klaußner MRICS, Vorsitzende der Geschäftsführung
GRR Real Estate Management GmbH, Erlangen
„Ich hatte sehr interessante Gespräche, es gab konkrete Geschäftsopportunitäten und alle
Entscheider vertreten. Die MIPIM ist für mich keine Partymesse mehr, sondern eine sehr
effiziente Möglichkeit Geschäftspartner zu treffen und konkrete Ansätze zu verfolgen; das
Ganze in einem sehr angenehmen Ambiente, das aber nicht im Vordergrund steht.“
Christoph Wittkop, Sprecher der Geschäftsführung Pamera Asset Management
GmbH, Frankfurt a. Main
„Die Stimmung in Bezug auf Deutschland war sehr gut, vielleicht in einzelnen Segmenten
schon langsam zu gut. Ein Ende des Kapitalzustroms nach Deutschland über alle Risiko-
Return-Klassen hinweg konnte ich nicht bemerken - im Gegenteil, neue Investoren aus
vielen Teilen der Welt kommen hinzu. Dass das Transaktionsvolumen nicht noch höher
ausfällt, liegt daher nicht am Kapital, sondern am Mangel an geeigneten Objekten. Was
auffällig ist: Die Banken werden risikofreudiger in Bezug auf die Finanzierungshöhe.
Ich hoffe aber , sie bleiben diszipliniert und begehen nicht den gleichen Fehler wie im letz-
ten Boom.“ □
NR. 318 I 13. KW I 28.03.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 15
entwicklung z. B. unter Berücksichtigung von Alterung und
Mietvertragslaufzeiten. Der DIX kommt bis auf wenige Aus-
nahmen seit vielen Jahren auf eine negative Wertände-
rungsrendite von z. B. -1% in 2013 für meist seht gute Büro-
immobilien institutioneller Anleger. Der jährlich veröffentlich-
te DIX Deutscher Immobilien Index ist lt. IPD der einzige
Immobilien-Performance-Index in Deutschland, der durch
die Vergleichbarkeit mit anderen Indices einen Parameter
für die Beurteilung von Kapitalanlagen darstellt. Mit dem
OFIX und dem SFIX erfasst IPD alle deutschen Offenen
Immobilienfonds und viele Spezialfonds. Hier die Ergebnis-
se der beiden Indices:
Der von IPD ermittelte DIX zeigt für deutsche Im-
mobilien einen Total Return bestehend aus der Summe von
Immobilien-Indices zeigen Statistik-
Problem auf
Unterschiedliche Vorzeichen
bei Wertänderung
Auch wenn die beiden gerade vorgelegten Immobilien-
Statistiken für 2013, der Büroindex VICTOR Prime von
JLL und der DIX Deutsche Immobilien Index der IPD In-
vestment Property Databank für ein unterschiedliches
Vorzeichen in der Wertänderung von Immobilien stehen,
beschreiben beide Indices dennoch einen boomenden
Markt. Das hat auch nicht das Geringste mit dem Um-
gang mit einer Statistik zu tun, sondern beschreibt ledig-
lich unterschiedliche Erfassungen. Es bleibt lediglich zu
hoffen, dass der Leser das auch weiß.
Der synthetische Transaktionsindex VICTOR des
Maklerhauses JLL misst die Wertentwicklung jeweils ver-
gleichbarer Spitzen-Büroimmobilien aus der Multiplikation
von Mietänderung und Renditeänderung. Das ergibt für den
Prime Office Index eine Wertänderungsrendite von plus
3,6%. Der DIX der Immobiliendatenbank IPD erfasst dage-
gen echte Portfolien Institutioneller Anleger und deren Wert-
Sitz in Deutschland. Weltweit aktiv.Investitionsfokus: Premium-Objekte!
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Stuttgart: In dem von der
balandis real estate ag ver-
walteten Bosch-Areal konnte
mit der Vermietung von rund
400 qm an HAMMER Store
eine hochwertige und promi-
nent zum Berliner Platz und
zur Liederhalle gerichtete
Einzelhandelsfläche vermark-
tet werden.
Mit dieser Vermietung sind
alle Einzelhandelsflächen
(incl. Leisure & Gastro) von
ca. 17.960 qm wieder vermie-
tet. Der Vermietungsstand
der rund 22.600 qm Büroflä-
chen liegt bei 99%.
Mietrendite und Wertänderungsrendite in 2013 von 5,1%. Im Vergleich zum Vorjahr ist das
eine Steigerung von 0,8%. Das Ergebnis ist lt. IPD das Zweitbeste der letzten 12 Jahre.
Trotz stabiler Roherträge liegt die durchschnittliche Wertänderung der untersuchten Seg-
mente incl. mit 3,6% boomender Wohnimmobilien leicht negativ bei -0,1%. Büros liegen bei
minus 1%. Damit bleibt die Wertentwicklung von deutschen Immobilien negativ, wenn auch
nicht so stark wie in den Jahren 2004 bis 2006, wo die negative Wertentwicklung bei knapp
4% lag. Damit bleibt der Werterhalt der echten Bestands-Immobilie, deren Alterung und
Mietvertragsverkürzung in den Index der realen Portfolios eingeht, bezüglich eines Inflations-
ausgleichs durch die Immobilie an sich ein Märchen unserer Eltern. Für Mikrolagen und ein-
zelnen Assetklassen in diesen Lagen muss dies nicht gelten. Hier lässt sich durch Mietstei-
gerungen und/oder Preissteigerungen ein Werterhalt und damit Inflationsausgleich realisie-
ren. Wohnimmobilien weisen mit 8,3% lt. IPD den höchsten Total Return auf. Industrieimmo-
bilien folgen auf dem zweiten Platz mit 7,2%. Die geringste Performance erzielen Büroimmo-
bilien mit einem Total Return von 3,6%. Das gelte auch für die letzten 10 Jahre in denen der
Total Return von Büroimmobilien durchschnittlich 2,1% betrug, während Wohnimmobilien mit
5,5% die beste Performance der letzten Dekade zeigten.
Der von JLL ermittelte VICTOR Prime Office Index für erstklassige Büroimmobilien
in den Top-Teilmärkten der deutschen Metropolen analysiert ergibt für 2013 eine Jahresper-
formance von 3,6%. Das liegt unter dem Wert des Vorjahres von 5,5%. Vor allem Berlin
konnte im Index um 3,6% auf 122,5 Punkte noch einmal zulegen. Die partielle Steigerung
der Wachstumsdynamik einiger Spitzenlagen im vierten Quartal 2013 beeinflusst letztlich
auch die Jahresperformance positiv. Hier liegt die Frankfurter Bankenlage mit + 5,3% deut-
lich vor Berlin mit +4,2%, München +2,8%, Hamburg +2,6% und Düsseldorf +2,2%. Insge-
Deal
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Projec
PROJECT Investment Gruppe · Kirschäckerstraße 25 · 96052 Bamberg · Tel. 0951.91 790 330 · Fax 0951.91 790 333 · [email protected]
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Logistik mietet ca. 9.500 qm
Lager- sowie ca. 330 qm
Bürofläche im Logistikpark
Eurolog Rade, Otto-Lilienthal-
Straße 1, von der Logistik-
park Rade GmbH & Co. KG,
ein Unternehmen der Garbe
Logistic AG. JLL war bera-
tend und vermittelnd für den
Vermieter tätig.
Hamburg: Die Deka Immo-
bilien vermietet rund 1.600
qm Fläche im Heidenkamps-
weg 82 an die DeWind Euro-
pe GmbH. Die Büroimmobilie
gehört zum Liegenschaftsver-
mögen des Offenen Immobi-
lien-Publikumfonds WestIn-
vest InterSelect. BHI Büro
Hamburg Immobilien war
vermittelnd tätig.
Düsseldorf: Union Invest-
ment Real Estate erwirbt die
Büroimmobilie „Airport Office
III“ von der IMMOFINANZ
Group. Das 4.933 qm Miet-
fläche umfassende Gebäude,
das vollständig und langfristig
vermietet ist, wurde in den
Bestand eines Offenen Im-
mobilien-Spezialfonds für
institutionelle Kunden über-
nommen. Union Investment
wurde rechtlich von GSK
Stockmann & Kollegen
beraten.
Rotterdam: Die niederländi-
sche Tochter von MPC Capi-
tal erwirbt die Büroimmobilie
„Blaak 16“ mit über 15.000
qm Mietfläche auf 14 Stock-
werken und eine Parkgarage.
Die Büroimmobilie wird voll-
ständig renoviert und neu
entwickelt.
Deals Deals Deals
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samt kann die Jahresperforman-
ce der Spitzenlagen nicht an das
Vorjahr anknüpfen. Aufgrund der
leicht abgeschwächten Jahres-
performance und der weiter nied-
rigen Nettoanfangsrenditen weist
der VICTOR Prime Office für
2013 insgesamt einen Total Re-
turn von +8,3% aus, eine deutli-
che Abschwächung zu 2012 (+
10,4%). In Frankfurts Bankenlage konnten Anleger im vergangen Jahr damit einen Total
Return von +10,1% realisieren. Wie bei der Jahresperformance bedeutet das Platz 1,
vor Berlin mit einem Total Return für die Spitzenlagen von + 9,0 %. Unterdurchschnittlich
fällt der Total Return in den Spitzenlagen von Hamburg (+ 7,3%), München (+ 7,2 %) und
Düsseldorf (+ 6,9 %) aus. (WR/AE) (Lesen Sie dazu auch den Kommentar von Dr. Thomas
Beyerle) □
Immobilienmonitor IW Köln
Bürobeschäftigten-Wachstum schwächt sich ab
Die Bürobeschäftigung in Deutschland ist im 2. Quartal 2013 nur noch langsam ge-
stiegen. Lediglich in Leipzig gab es gegenüber dem Vorquartal noch deutliche Zu-
wächse, anderswo legte die Beschäftigtenzahl nur leicht zu oder stagnierte. Das
schreibt das IW Köln in seinem jüngsten Immobilienmonitor Nr. 1/2014. Doch: Ein
Blick in die Vergangenheit zeige, dass dies vor allem auf saisonale Effekte zurück-
führbar ist.
Gegenüber dem Vorquartal nahm die Bürobeschäftigung in Deutschland nur um
0,6% zu, gegenüber dem Vorjahr entspricht dies aber immer noch einer Steigerung um
2,8%. Insgesamt steigt die Bürobeschäftigung, die ein wesentlicher Bestandteil der Büro-
nachfrage ist, beständig, wenn auch mit geringerem Schwung. Dies zeigen auch die Ergeb-
nisse für die großen Bürometropolen. In Berlin, Hamburg und speziell in München legte die
Beschäftigtenzahl sowohl gegenüber dem Vorquartal als auch dem Vorjahr immer noch
überdurchschnittlich zu (Schaubild). In Frankfurt stagniert hingegen der Markt, was vor al-
lem auf strukturelle Gründe zurückzuführen ist.
Bemerkenswert sei die Situation außerhalb der Top-Standorte. So ist die Bürobe-
schäftigung in Dortmund (5,7%) und in Bremen (5,6%) im Vorjahresvergleich schneller ge-
stiegen als etwa in München. Auch einige Regionen Ostdeutschlands, darunter neben Leip-
zig zum Beispiel auch Dresden, zeigen derzeit eine starke Wachstumsdynamik, die den
Büromarkt für Investoren zunehmend attraktiv macht. Essen und Magdeburg sind hingegen
die einzigen Städte, in denen im Vergleich zum Vorjahr die Bürobeschäftigung zurückge-
gangen ist, in Essen mit 1,5% sogar relativ deutlich. Hierfür verantwortlich sind unter ande-
rem Verschiebungen von Arbeitsplätzen nach Duisburg und Dortmund.
Dass sich das Wachstum im Bürobeschäftigtenmarkt insgesamt abgeschwächt
hat, ist zu einem wesentlichen Teil einem saisonalen Effekt geschuldet. Zwar sind die ver-
fügbaren Zeitreihen noch recht kurz, doch es zeigt sich, dass der Beschäftigtenaufbau pri-
mär im 3. Quartal erfolgt. Durchschnittlich stieg die Zahl der Bürobeschäftigten im 3. Quar-
tal um 1,7% gegenüber dem Vorquartal. In den übrigen Quartalen gab es hingegen durch-
schnittlich nur Zuwächse zwischen 0,1 und 0,4%. Im 4. Quartal fällt die Beschäftigung im
Durchschnitt sogar, so das IW. Die meisten Einstellungen scheint es somit nach der Som-
merpause zu geben. Da die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Jahr 2013 ins-
gesamt noch weiter zugelegt hat, ist eine erneute Steigerung der Bürobeschäftigung im 3.
Quartal 2013 wahrscheinlich. (KK) □
Logistiksektor braucht Green Buildings
Nachhaltigkeit setzt sich durch
Rolf Zarnekow, Head of Real Estate bei Aquila Capital
Überall, wo harter Wettbewerb der Immobilien um Inves-
toren oder Mieter besteht, wird eine adäquate Nachhal-
tigkeitszertifizierung zur Pflicht.
Das gilt für Logistik ebenso wie für Büro. Die Ent-
wicklung an den Büromärkten ist geeignet, Trends aufzuzei-
gen, die niedrigpreisigere Immobilienbereiche erst später
erreichen. Zwar sind in Deutschland nach Recherche von
JLL nur 5% der Büros zertifiziert, aber im wettbewerbsinten-
siven, professionellen Büroflächenbestand im Bankenviertel
sind heute schon fast die Hälfte des Büroflächenbestands
zertifiziert oder vorzertifiziert. Bei Neubauten wird Nachhal-
tigkeit zur Pflicht. Institutionelle Investoren analysieren und
bereinigen strategisch ihren Bestand auf Nachhaltigkeit.
Bonitäre Konzern-Mieter sind oft an Richtlinien, die Nachhal-
tigkeitszertifikate aus Imagegründen vorsehen, gebunden.
Es ist evident, dass diese Entwicklung nicht allein auf Büros
in Toplagen beschränkt bleibt, sondern mit Timelag auf Lo-
gistikimmobilien übertragbar ist.
So gewinnt auch im gesamten Logistiksektor ge-
winnt das Thema Nachhaltigkeit an Bedeutung. Bran-
chengrößen wie Hermes und die Deutsche Post DHL set-
zen z. B. schon auf nachhaltige Beförderungskonzepte. Sie
testen in einigen deutschen Großstädten Elektrofahrzeuge
für die Warenlieferung.
„Grüne Logistik“ setzt aber bereits beim Bau der
Logistikhallen an. Hier wird zunehmend auf einen schonen-
den Umgang mit Ressourcen sowie ausgefeilte Energie-
sparkonzepte geachtet. Nach Angaben der Deutschen Ge-
sellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) nimmt die An-
zahl der Green Buildings im deutschen Logistiksektor konti-
nuierlich zu. Waren es im Jahr 2009 gerade einmal sechs
Logistikimmobilien, die über eine DGNB-Zertifizierung ver-
fügten, stieg die Zahl 2013 bereits auf 51. Weitere 65 Logis-
tikhallen weisen zudem eine Registrierung oder Pre-
Zertifizierung auf.
Bei Neubauten wird eine positive Ökobilanz auch
bei einer Logistikimmobilie immer wichtiger. Zwar fallen für
die Errichtung der Immobilie nach Energieeffizienzstandards
Mehrkosten zwischen 2 und 4% an. Demgegenüber ermög-
lichen ein durchdachtes Energiekonzept und der wirtschaftli-
che Einsatz von Ressourcen beim Bau jedoch Einsparun-
NR. 318 I 13. KW I 28.03.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 18
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Frankfurt: Der Kreditfonds
„Deka Realkredit Klassik“
hat eine Erstrangtranche
eines gewerblichen Immobi-
lienkredites mit einem Volu-
men von rund 10 Mio. USD
von der DekaBank erworben.
Die Tranche ist Bestandteil
einer Gesamtfinanzierung in
Höhe von rund 33 Mio. USD,
die von der DekaBank für ein
Bürohaus in San Francisco
vergeben wurde.
Münster: Hannover Leasing
erwirbt "Die Direktion" von
der Aurelis Real Estate
GmbH & Co.KG. Der Büro-
komplex mit integrierten Ein-
zelhandelsnutzungen um-
fasst insgesamt fünf Gebäu-
detrakte. Der Kaufpreis be-
läuft sich auf rund 43 Mio.
Euro.
Das 1957 errichtete Objekt
war früher Sitz der Bundes-
bahndirektion Münster. Ins-
gesamt bietet der Komplex
rund 23.000 qm vermietbare
Nutzfläche, die zu 91% auf
Büros in und zu 9% auf Ein-
zelhandelsflächen entfallen.
Zudem sind im Objekt insge-
samt 112 Pkw-Stellplätze
vorhanden. Der Vermietungs-
stand beträgt aktuell 98%.
Wiesbaden: Die Betriebs-
krankenkasse BKK Linde
mietet rd. 2.300 qm Fläche
im Konrad-Adenauer-Ring
33. STRABAG Property and
Facility Services hat im Auf-
trag der Eigentümer den
Mietvertrag verhandelt. Col-
liers International war bei
der Anmietung für die BKK
Linde beratend tätig.
gen bei den Betriebskosten zwischen 20 bis 25%. Dies gewinnt vor dem Hintergrund stei-
gender Energiepreise weiter an Bedeutung. Dies gilt vor allem, da moderne Logistikhallen
bei Berücksichtigung von Nachnutzungsmöglichkeiten schon im Bau relativ nutzungs- und
sanierungsresistent sind und durchaus an nachgefragten Standorten eine Lebensdauer bis
60 Jahre erreichen können.
In der Bewirtschaftungsphase der Logistik-Immobilie rechnen sich vor allem Investi-
tionen in die Energieeffizienz. Mittelfristig stellen sie für den Betreiber einen klaren Wettbe-
werbsvorteil dar. Das wertet die Immobilie auf. Langfristig werden Neubauten im Logistikim-
mobiliensektor auf eine DGNB- Zertifizierung als Green Building nicht verzichten können.
Bis zu 50 Kriterien berücksichtigt die DGNB bei der Beurteilung der Nachhaltigkeit
einer Logistik-Immobilie über ihren gesamten Lebenszyklus. Auch die an Hermes Logistik
Gruppe Deutschland vermieteten vier Logistikimmobilien des Aquila® Real
EstateINVEST I erfüllen die hohen DGNB-Nachhaltigkeitsstandards. Zwei der Logistik-
Immobilien wurden bereits mit Silber zertifiziert. Die beiden anderen sind für die Zertifizie-
rung registriert.
Hermes hat sich hohen Umweltstandards verpflichtet. Dies zeigt die Trends auf,
denen Logistik-Entwickler und Eigentümer entsprechen müssen. Was das in der Praxis
heißt, zeigt Aniko Roka, Immobilien-Leiterin bei der Hermes Deutschland, auf. Nachhaltig-
keit sei heute wesentlicher Faktor für die dauerhafte Effizienz einer Immobilie. Intelligente
Energieversorgung
und Lichtplanung
gehörten genauso
zu einem nachhalti-
gen Gebäudekon-
zept wie eine um-
weltfreundliche Be-
heizung der Immobi-
lien. Hermes hatte
sich bereits 2006
das hohe Ziel ge-
setzt, die Reduktion des CO2-Ausstoßes bis 2020 über sämtliche Unternehmensbereiche
um mindestens 50% zu senken. So kann z. B. durch den Einsatz von Solarstromanlagen
oder die Umrüstung der Heizanlagen auf Holzhackschnitzelanlagen, wie sie auch bei den
zertifizierten Fondsimmobilien des Aquila-Fonds vorgenommen wurde, der CO2-Ausstoß
gegenüber einer konventionellen Heizölkesselanlage pro Jahr um ca. 83% reduziert werden.
Zusätzlich kooperiert Hermes umfangreich mit den Ortsgruppen des Naturschutzbundes
Deutschland, um Grünflächen zu renaturieren und Nistmöglichkeiten für heimische Vogelar-
ten aufrecht zu erhalten.
Betriebskosten von Logistikimmobilien können durch die Berücksichtigung von
energieeffizienten Maßnahmen insgesamt um 20 bis 35% reduziert werden. Auf diese Weise
erhöhen sich nach Mietvertragsende sowohl Nachvermietungspotentiale als auch die Ver-
kaufschancen am Ende der Fondslaufzeit. Der deutsche Logistikimmobilienmarkt bietet aktu-
ell aufgrund vergleichsweise niedriger Ankaufspreise ein gutes Einstiegsfenster. Dieses hat
Aquila Capital für die Investition in hochwertige Immobilien genutzt, die noch dazu langjährig
an Hermes vermietet sind. (Zur Information: Hermes ist ein internationaler Handels- und
Logistikdienstleister mit Sitz in Hamburg und Teil der Otto Group. Aquila Capital ist Teil der
eigentümergeführten Aquila Gruppe mit Hauptsitz in Hamburg und neun weiteren Standor-
ten. Weltweit beschäftigt die Gruppe über 250 Mitarbeiter und verwaltet für einen internatio-
nalen Investorenkreis ein Vermögen von über 6,6 Mrd. Euro.) □
Deals Deals Deals
NR. 318 I 13. KW I 28.03.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 19
Hermes Logistik HUB in Hannover-Langenhagen
Brandenburg/Augsburg:
Die PATRIZIA Immobilien
AG erwirbt ein Pflegeheim in
Brandenburg direkt vom Pro-
jektentwickler Toepel Bauun-
ternehmung GmbH. Das
Haus wird 2015 fertig gestellt
und verfügt auf einer Ge-
samtnutzfläche von 5.100 qm
über 128 Pflegeplätze. Bau-
beginn ist in Kürze. Betrieben
wird die Einrichtung von der
AlexA Gruppe.
Der Ankauf erfolgt für einen
Immobilienspezialfonds mit
Schwerpunkt Pflegeimmobi-
lien.
DIC Asset AG legt auch 2013 zu
Konzerngewinn plus 36%
Die DIC Asset AG, inzwischen aus dem gebeutelten Bereich der Gewerbeimmobilien
AG’s Deutschlands neue Vorzeige AG mit prominenten Projekten, bringt auch für 2013
gute Zahlen.
Der Konzerngewinn legt durch erhöhte Verkaufsgewinne um 36% auf 16,0 Mio.
Euro zu (2012: 11,8 Mio. Euro). Der FFO wurde auf 45,9 Mio. Euro gesteigert (2012: 44,9
Mio. Euro). Das Unternehmen erfüllte damit seine Planungen. Der NAV je Aktie liegt lt. DIC
bei 12,58 Euro bei einem Tageskurs am Mittwoch bei 6,77 Euro. Die Finanzstruktur wurde
gestärkt. Der LtV verbesserte sich auf 66,9%. Die durchschnittliche Laufzeit der
Finanzschulden stieg auf 4,5 Jahre. Die Dividende bleibt mit 0,35 Euro pro Aktie stabil.
Für 2014 erwartet DIC Vorstandsvorsitzender Ulrich Höller eine weitere FFO-Steigerung
auf 47-49 Mio. Euro.
Bei der Projektentwicklung MainTor-Quartier wurden 2013 erneut wesentliche Ver-
marktungsfortschritte erzielt. 92% der Eigentumswohnungen in den „MainTor Palazzi“ sind
bereits verkauft. Das Bürogebäude „MainTor Porta“ wurde zu einem Kaufpreis von 155 Mio.
Euro veräußert. Damit sind fünf der sechs Teilprojekte erfolgreich vermarktet und aktuell in
Bau. Das entspricht rund 60% des Gesamtprojekts mit einem Gesamtvolumen von rund 750
Mio. Euro, an dem die DIC Asset AG mit 40% beteiligt ist. (WR) □
Deal
NR. 318 I 13. KW I 28.03.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 20
GRI
Victor Stoltenburg
Head of Acquisitions and Sales - GermanyDEKA IMMOBILIEN
Jan Bettink
Chairman of the Board of ManagementBERLIN HYP
Ingo Bofinger
Head of Real EstateGOTHAER ASSET
MANAGEMENT
Tobias Huzarski
PrincipalKKR
Michel Vauclair
Senior Vice PresidentOXFORD PROPERTIES
Michael Abel
PrincipalTPG CAPITAL
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NR. 318 I 13. KW I 28.03.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 21
Die positiven Rahmenbedingungen haben die
Renditen im Maklerjargon wieder auf Vorkrisenniveau ge-
drückt. Bezogen auf die Miete sind die Multiplikatoren heu-
te höher als auf dem Höhepunkt des letzten Booms. Das
freut zwar die Makler, macht jedoch die Zinsabhängigkeit
des professionellen Immobilienmarktes deutlich. Für 2014
prognostiziert C&W einen Anstieg des globalen Invest-
mentvolumens um 13% auf 1,33 Billionen US-Dollar (968
Milliarden Euro). Als Treiber dieser Entwicklung erwartet
C&W in erster Linie die Investmentmärkte in den USA und
in Westeuropa.
Grenzüberschreitende Investitionen, so genannte
Cross-Border-Investments, stiegen 2013 weltweit um 24,3.
Das Wachstum der inländischen Investitionen legte um
22,3% zu. Grenzüberschreitende Investitionen kamen
2013 auf einen Marktanteil von 17,6%. Aktuell treten ver-
stärkt global agierende Investoren auf. Interregionale In-
vestitionen nach EMEA waren Wachstumstreiber. Auf glo-
baler Ebene agierten in erster Linie nordamerikanische
Investoren, die 43,8 Mrd. US-Dollar außerhalb ihrer Groß-
region investierten. Ihr Marktanteil an interregionalen In-
vestitionen belief sich damit auf 43%. Das internationale
Kapital stammte zwar insgesamt mit 40% Anteil vornehm-
lich aus dem asiatisch-pazifischen Raum, jedoch blieb das
Geld auch überwiegend in Asien. Dennoch haben asiati-
sche Investoren ihr Investmentvolumen durch den Basisef-
fekt außerhalb ihrer Großregion um 88% gesteigert. Nord-
amerikanische Investoren legten außerhalb der Region
Amerika um 23% zu. Europas Anleger bauten dagegen ihr
außereuropäisches Engagement kaum weiter aus. C&W
erwartet, dass Asien in naher Zukunft Nordamerika als
wichtigste Quelle globalen Kapitals ablösen werde.
Die Großräume Amerika, EMEA (Europa, Naher
Osten, Afrika) und Asien haben sich 2013 sämtlich positiv
entwickelt. Sehr unterschiedlich fiel hingegen die Entwick-
lung innerhalb der Regionen aus. Der asiatisch-pazifische
Raum hat 2013 mit einem Plus von 25% auf 568,8 Mrd.
US-Dollar (413,9 Milliarden Euro) den stärksten Invest-
mentanstieg verzeichnen können. Das entspricht einem
Anteil am globalen Investmentvolumen von 48%. Dem
Wachstum in China (+37%), Japan und Australien stand
ein Rückgang des Investmentvolumens in Taiwan, Indien,
Südkorea, Hongkong und Thailand gegenüber. Zwar prä-
sentieren sich auch die europäischen Märkte in sehr unter-
schiedlicher Verfassung, überraschenderweise fiel das
Wachstum jedoch deutlich breiter aus als prognostiziert.
Wie erwartet, waren die Märkte in Großbritannien
und Deutschland die maßgeblichen Treiber der Entwicklung
in der EMEA-Region. Doch auch für Russland, Italien, Spa-
nien, die Niederlande und Belgien legten deutlich zu. Letzte-
res gilt auch für die Vereinigten Arabischen Emirate, Israel,
Südafrika, den Nahen Osten und ausgewählte afrikanische
Märkte. Demgegenüber blieben die Märkte in Frankreich,
Schweden und Polen auf Vorjahresniveau. Norwegen,
Schweiz und Dänemark büßten an Aktivität ein. Erstmals
seit 2009 hat der amerikanische Kontinent nicht die Rolle
des globalen Investmentmarktmotors übernehmen können.
Zwar fiel das Jahresergebnis in den USA und Mexiko sehr
stark aus, jedoch bremsten sinkende Investmentvolumina in
Brasilien und in vielen kleineren Märkten wie Argentinien
das Zahlenwerk aus. Ein fulminanter Jahresendspurt hat das
Investmentvolumen in Nordamerika um 19% auf 359 Mrd.
US-Dollar (261 Milliarden Euro) steigen lassen. C&W prog-
nostiziert für die nordamerikanischen Märkte einen Anstieg
des Investmentvolumens um weitere 20% im laufenden
Jahr. EMEA kam auf ein Sechsjahreshoch von 246,3 Mrd.
US-Dollar (179,3 Mrd. Euro). Mit einem Anstieg des Invest-
mentvolumens um 107% waren die südeuropäischen Märkte
ganz klar Motor dieser Entwicklung. Europas Top-3-Märkte
Deutschland, Frankreich und Großbritannien mit zusammen
zwei Drittel des Marktes stiegen um 24%. Für 2014 prognos-
tiziert C&W einen Anstieg des Investmentvolumens in EMEA
um 12 bis 13%. (WR) □
Globale Investments springen mit fast 23% Plus über die USD-Billion
Höchstes Investmentvolumen seit 2007
Das Investmentvolumen in gewerbliche Immobilien stieg lt. Cushman & Wakefield (C&W) im Jahr 2013 weltweit um
um 22,6% auf 1,18 Billionen US-Dollar (859 Milliarden Euro). Damit wurde das höchste Investmentvolumen seit 2007
registriert. Die Marktaktivität habe in der Breite angezogen. Die Immobilienwerte tendierten in vielen Märkten wieder
nach oben. Das Geschäftsklima habe sich generell erholt. In den meisten Ländern sei die Liquidität gestiegen.
Düsseldorf: Die PDI Proper-
ty Development Investors
GmbH erwirbt ein rund
11.500 qm großes Grund-
stück an der Malmedyer Stra-
ße von der Landeshaupt-
stadt Düsseldorf. Dem An-
kauf ging ein Investorenwett-
bewerb voraus, den die PDI
gemeinsam mit der Düssel-
dorfer GWI Bauunterneh-
mung GmbH als Partner für
sich entscheiden konnte.
PDI und GWI werden in en-
ger Abstimmung mit der Lan-
deshauptstadt ein Mietwoh-
nungsbauprojekt errichten,
das zu 40% geförderte Woh-
nungen anbietet. Das Ge-
samtinvestitionsvolumen
liegt bei voraussichtlich 27
Mio. Euro.
Düsseldorf: Die Unterneh-
mensberatung SHS Viveon
mietet rd. 1.200 qm Büro-
fläche im CUBES auf der
Cecilienallee 6-9. ANTEON
war vermittelnd und
beratend tätig.
Hamburg: Die ERSTE Im-
mobilien Kapitalanlagege-
sellschaft m.b.H. aus Wien
erwirbt das „Holstenhaus“
von der B&L Real Estate
GmbH. Mit mehr als 60% der
Fläche ist das Finanzamt
Altona der Hauptnutzer des
vollständig vermieteten Ge-
bäudes. Die Gesamtnutzflä-
che des Gebäudes umfasst
rund 11.000 qm. Die Vermitt-
lung erfolgte durch Gross-
mann & Berger.
Deals Deals Deals
NR. 318 I 13. KW I 28.03.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 22
Eigentümer in München müssen tief in die Tasche greifen
Wohnungspreise in München am teuersten –
Frankfurt führt bei Häuserpreisen
Die Münchner Wohnungspreise erreichen mit knapp 10.000 Euro pro qm zum Jahres-
ende 2013 einen neuen Höchststand. Lt. Dr. Klein Trendindikator stiegen die Preise
allein im letzten Jahr um 13,17%. Bei den Häuserpreisen führt Frankfurt am Main das
Ranking an.
Wohnungen sind sowohl bei den Mietern als auch bei Eigentümern und Kapitalan-
legern gefragt. Vor allem die Top-Metropolen sind auch aufgrund der Landflucht gefragt.
Spitzenreiter in Deutschland bei den Wohnungspreisen ist München mit knapp 10.000 Euro
pro qm gefolgt von Frankfurt mit 8.554 Euro pro qm. Allein im letzten Jahr stiegen die Prei-
se an der Isar um 13,17%. Auch beim Median liegt München mit 4.059 Euro pro qm vorne.
Auf Platz zwei folgt Frankfurt am Main mit 2.449 Euro pro qm.
Hauptgrund für die steigenden Wohnungspreise ist lt. Dr. Klein das niedrige Zins-
niveau sowie der Werterhalt. Renditeaspekte spielen nur eine untergeordnete Rolle.
Bei den Häusern führt der Frankfurter Markt mit 9.765 Euro pro qm das Ranking
an. München folgt mit 9.410 Euro pro qm und Stuttgart mit 5.449 Euro pro qm. Die stärkste
Verteuerung kann München mit 8,04%. Auch in Stuttgart stiegen die Häuserpreise mit
7,81% stark an. Frankfurt verbucht eine Preissteigerung von 5,93%. (AE) □
OIF-Abwicklungsverkäufe teils mehr als
20% unter den Buchwerten
Nach Gewinnen in 2012 folgen jetzt Verluste
Deutschlands in Abwicklung befindliche offene Immobilienfonds (OIF) müssen lt.
aktuellen Bericht von DTZ bis 2017 ein Immobilienvermögen im Wert von 17 Mrd.
Euro bei einem Gesamtbestand der OIF von 82 Mrd. Euro verkaufen. Seit 2012 wur-
den in Europa bereits Objekte für insgesamt 5,6 Mrd. Euro veräußert. Nach Aufschlä-
gen auf den Buchwert von durchschnittlich 7% im Jahr 2012 wurden 2013 Abschläge
in Höhe von 13% realisiert.
Während 2012 vor allem Immobilien im Vereinigten Königreich und in Frankreich
veräußert wurden, lag nach Bericht von DTZ der räumliche Schwerpunkt im Jahr 2013 in
den Benelux-Ländern Mittel-, Ost- und Südeuropa. 2013 wurden Objekte für insgesamt 2,7
Mrd. Euro verkauft. Bemerkenswerterweise sind gerade OIFs mit längeren Abwicklungsfris-
ten besonders aktiv. In Südeuropa und Benelux lagen die Abschläge für Verkäufe aus
Fonds, deren Kündigungsfrist 2013 auslief, bei über 20% und in Deutschland bei immerhin
8%. DTZ rechnet auch für 2014 bei auslaufenden Fonds mit ähnlich hohen Abschlägen im
Bereich von 10-30%.
Die im Jahr 2014 zu verkaufenden Immobilien befinden sich lt. DTZ vor allem in
Deutschland, Benelux und Südeuropa. Auf kurze Sicht dürfte sich lt. DTZ der Preisdruck
jedoch in Grenzen halten, da bis 2016 nur ca. 4 Mrd. Euro unter Verkaufszwang stehen.
Diese Entwicklung ist aus „Der Immobilienbrief“-Sicht natürlich nicht überraschend, da die
Qualität eines Restportfolios tendenziell nach marktgängigen Verkäufen abnimmt und der
Verkaufsdruck zunimmt. Hier wird später die Einzelanalyse der Fonds aufzeigen, ob sich
auf die Zukunft ausgerichtete Player besser schlagen als Fonds von Investmentbankern,
die ihr Interesse längst verloren haben. (WR) □
NR. 318 I 13. KW I 28.03.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 23
A-Städte und Core-Transaktionen mehr als die Hälfte des
Gesamtvolumens aus.
Sicherlich: die Leerstandsquote in den großen
Städten ist gesunken. Dies gilt vor allem für Frankfurt und
Berlin. Wer hieraus aber schlussfolgert, dass dies für die
Attraktivität bei den Büronutzern spricht, der denkt womög-
lich zu kurz. Zwar ist die rasche Absorption neuer Flächen
durchaus ein Grund. Zugleich spielt aber auch der im histori-
schen Vergleich geringe Flächenzuwachs eine Rolle. Und
zunehmend von Bedeutung ist auch die Umnutzung von
ehemaligen Büroflächen beispielsweise zu Wohnungen,
volgo als Projektentwicklung bezeichnet. So ist der Rück-
gang der leerstehenden Bürofläche in Frankfurt etwa zur
Hälfte auf die Umwandlung von Büros in Wohnungen zu-
rückzuführen. Dies ist eine bemerkenswert hohe Quote ge-
messen daran, dass der Umnutzungstrend noch vergleichs-
weise jung ist. Vor allem Leerstände im älteren, nicht mehr
marktgerechten Bürobestand wurden durch Rückbau und
Umwidmungen in andere Nutzungen abgebaut. Die Attrakti-
vität anderer Segmente wie beispielsweise besagtes Wohn-
immobiliensegment lässt die Büroimmobilienmärkte in den
großen Städten also attraktiver erscheinen, als sie ohne das
Umnutzungsphänomen wären.
Soweit zur Gegenwart. Die größten Zukunftsaus-
sichten liegen ohnehin längst anderenorts. Zwar sind die
zentralen Orte der großen Ballungsräume weiterhin attraktiv
– nicht selten sind dies auch gleichzeitig die Landeshaupt-
städte der jeweiligen Bundesländer –, ähnliches gilt für die
Universitätsstandorte. Aber auch Standorten, die bei vielen
Investoren überhaupt nicht auf der Landkarte auftauchen,
wird eine bemerkenswerte Zukunft für den jeweiligen Büro-
flächenmarkt bescheinigt. Beispiele sind Städte mit for-
schungsintensiven Industrien und anerkannten Forschungs-
einrichtungen wie Ingolstadt für die Automobilindustrie, Pots-
dam im Bereich der Klimaforschung, Jena im Forschungs-
feld der Optik, Darmstadt in der Luft- und Raumfahrt oder
auch Aachen im Maschinenbau.
Das wäre eine klare Fokussierung und wird sicher
die erwartete Strategie für die kommenden Monate sein.
Damit einher geht aber auch die Erkenntnis, dass – zumin-
dest in der historischen Betrachtung - ein großmaßstäbliches
Umschwenken auf „B“ Standorte immer das letzte Drittel
eines idealen Markzyklus repräsentiert. Klar ist damit aber
auch: ein Aufschwung endet bekanntermaßen immer in „B“.
Vielleicht ist deshalb diesmal ein Strategiewechsel direkt auf
Projektentwicklung in „A“ die bessere Alternative? Also noch
mehr Risiko wagen? Die sollte realistisch geprüft werden
und wird meines Erachtens dem Lemmingdrang etwas Rati-
onales entgegensetzen. Zumindest solange keine chinesi-
sche Großbank in eine Schieflagen gerät und nicht mehr
gerettet wird wie bisher die meisten Regionalbanken dort. □
Kommentar - Das Ende in B oder mehr
Projektentwicklung wagen?
Zeitfenster für einen Strategiewechsel
Dr. Thomas Beyerle, IVG Research
Es gibt – bekanntermaßen – zwei wesentliche Werttreiber
bei Büroimmobilien: Die Cash-flow- und die Wertände-
rungsrendite. Wenn einer dieser beiden Faktoren stetig
steigt (die Wertänderungskomponente), und der andere
seit Jahren – wohlwollend formuliert – stagniert, dann ist
das bemerkenswert. Denn eine solche Gemengelage deu-
tet darauf hin, dass sich die Risikoangst längst über das
Performanceattribut erhoben hat. Oder anders ausge-
drückt: Im Core-Geschäft in den großen deutschen Top-
Städten schrumpfen die Margen deutlich. Geld verdienen
schon eher mit dem Exit. Es ist eine fantastische Zeit für
alle Eigentümer, die sich von ihren Core-Immobilien tren-
nen wollen. Ferner postulieren nahezu alle Sentimentum-
fragen mit einer Botschaft für 2014: das zu akzeptierende
Risiko wird stärker - heißt technokratisch „value add“. Auch
deshalb werden die Umsätze in diesem Jahr nochmals
zulegen. Alles Sonnenschein folglich? Zumal die Hausse
der letzten Jahre an den Büroimmobilienmärkten sicherlich
beeindruckend war.
Entsprechend sind aus Anlagegesichtspunkten
aktuell eigentlich nur zwei Strategien sinnvoll: sich entwe-
der auf absehbare Zeit vom Markt fernzuhalten oder eben
auf eine höhere Risikostufe umzuschwenken. Man könnte
die gegenwärtige Marktphase auch als Zeitfenster für ei-
nen Strategiewechsel bezeichnen, die da lautet: Die Zu-
kunft liegt abseits der Core-Immobilie. Auf der Hand liegt
hier die sog, B-Standort Landkarte. Was spricht dagegen,
wieder vermehrt in Deutschlands Regionalzentren zu in-
vestieren? Nicht selten weisen sie ähnlich solide Funda-
mentaldaten mit Blick auf die jeweilige lokale Wirtschafts-
und Bevölkerungsentwicklung auf wie die großen Metropo-
len. Und doch sind die Immobilienmärkte den meisten in-
ternationalen Anlegern weitgehend unbekannt.
Ausländische Investoren scheuen Standorte
abseits von Frankfurt, München, Berlin und Co. Ihr Immobi-
lienuniversum besteht bestenfalls aus sieben kleinen In-
seln in einem Ozean an Möglichkeiten, die der Markt bie-
tet. Sind es die geringen Losgrößen, die ausländische
Anleger abschrecken? Oder ist es ein fundamentales Fest-
halten an einer vermeintlichen „nahezu Null-Risiko-
Strategie“? Die Gründe mögen verborgen bleiben, die
Folgen sind in jedem Fall deutlich sichtbar. Das Transakti-
onsvolumen im Büroimmobiliensegment ist zuletzt stark
gestiegen, und weiterhin machen die so genannten
Köln: Im Januar 2017 wird
der größte Studienort der
Fachhochschule für öffent-
liche Verwaltung NRW
(FHöV NRW) auf dem Deut-
zer Feld seinen Betrieb auf-
nehmen. Mit der Unterzeich-
nung des Mietvertrages legte
die Grundstückseigentümerin
und Projektentwicklerin Aure-
lis Real Estate GmbH & Co.
KG und die Fachhochschule
für die öffentliche Verwaltung
den symbolischen Grundstein
für das Neubauprojekt. Das
neue Kölner Studienzentrum
der Fachhochschule für die
öffentliche Verwaltung wird
Kursräume, eine Bibliothek
und Kantine sowie Büros für
Dozenten und Verwaltung
auf einer BGF von rund
12.600 qm umfassen. Das
Projekt der Aurelis umfasst
ein Investitionsvolumen von
rund 42 Mio. Euro.
Hamburg: Realogis hat zwei
Unternehmen bei ihrer weite-
ren Expansion begleitet. Ver-
mittelt wurde ein langfristiger
Mietvertrag der Blumenbe-
cker Gruppe (Beckum) über
2.225 qm Hallen- und Nutz-
fläche in der Werner-
Siemens-Straße. Vermieter
ist eine private Eigentümer-
gesellschaft. Zudem hat sich
eine Spedition auf Vermitt-
lung von Realogis für eine
1.650 qm große Hallenfläche
eines Privatinvestors in der
Liebigstraße entschieden.
Köln: Die Prime Office AG
vermietet langfristig Büroflä-
chen an die BAM Deutsch-
land AG im Bürohaus
„Albertusbogen“.
Deals Deals Deals
NR. 318 I 13. KW I 28.03.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 24
12 Gebote zum Hospitality Management-
…und der Erfolg ist nicht zu verhindern
3. Gebot: Nomen est Omen.
Winfried D. E. Völcker, Geschäftsführender Gesellschafter VHC Völcker
Hospitality Company GmbH
Branding via Franchising, Kooperationsbeitritt oder Eigenmarke ist ein heißer Trend. Er ge-
hört gleichzeitig zu den am meisten missverstandenen Marketingaktivitäten in der Hotellerie.
Die Branche hat die Bedeutung starker
Marken durchaus erkannt. Die Banken
auch. Die NORDLB- Braunschweig
bringt es auf den Punkt: Erst Brand,
dann Finanzierung. Auf keinen Fall um-
gekehrt.
Die Hotellerie lebt seit jeher von ihrem
guten Namen, weshalb das Geschäft
mit fremden „Federn“ in Deutschland
viel später und weniger intensiv als an-
derswo um sich greift. Der eigene tadel-
lose Name sichert einer Hospitality Un-
ternehmung einen Platz an der Spitze
seines Marktes.
These No. 16: Nomen est Omen, der
eigene gute Name ist ein hohes Gut.
Seit jeher gelten Conrad Hilton - den ich noch persönlich kennen lernen durfte - und auch
Bill Marriott zu den „Leading Players“ im Hotelgeschäft. Hilton und Marriott starteten einst
mit ihrem eigenen Namen.- In Deutschland Egon Steigenberger. Auch andere Hotelgruppen
haben einen sehr guten Namen! Hilton ist für mich Synonym für Professionalität, weltklasse
Service, ein glamouröses Image und Prestige. Ohne den Hintergrund eines Gründungspat-
rons, also nur ein „Konstrukt“, ist Accor heute die No. 1 im Franchisebusiness.
Wofür steht ihr Brand, außer, dass es eine Bedingung des Kreditgebers erfüllt?
Wer Franchising nur als Absatz-, als Vertriebsinstrument betrachtet, die Marke aufs Logo
reduziert oder damit die Bank beschwichtigt, verkennt die wahre Bedeutung eines
„Namens“. Marken markieren. Sie haben Leuchtturmfunktion. Sie bieten Orientierung. Die
passende Marke macht jedes Hospitality Produkt im Alltag attraktiver. Erfolgreiche Marken
haben immer auch einen mythischen Kern, der inszeniert werden muss. Apple zum Bei-
spiel: Der Biss in den Apfel steht als Symbol des Baumes der Erkenntnis. Steve Job ist der
Messias. Wofür steht ihr Label? Wofür stehen Sie?
These No. 17: Erfolgreiche Marken sind das Mark. Sie haben einen mythischen
Kern. Sie markieren, drum sollten sie markant sein und das Hotelprodukt 1: 1
widerspiegeln.
Löst Ihre Marke Emotionen aus? In der Hotellerie und Gastronomie dreht sich alles um
Menschen, also um Emotionen. Emotionen sind Empfindungen die uns erregen – die von
uns als an- oder unangenehm empfunden werden und mit Qualitäten verbunden sind, wie
Freude, Furcht, Lust, Überraschung.
Emotionen unterlaufen unsere Ratio. Menschen können keine Entscheidungen
ohne Emotionen treffen. Das wissen wir aus der jüngeren Hirnforschung von Damagio. Das
ist Fakt, und das ist gut so.
Winfried D. E. Völcker hat rund ein Dutzend internatio-nale Großhotels, teils mit großen Veranstaltungs-Centren, und zusammen mehr als fünfzig Restaurants & Bars eröffnet, geführt, restrukturiert oder saniert. Völcker pachtet und betreibt Hotels. Völcker berät, plant und entwickelt Hotels – von der Idee bis zur Eröff-nung. www.voelcker-hospitality.de
NR. 318 I 13. KW I 28.03.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 25
These No. 18: Marken ohne Emotionen sind tote
Marken. Menschen ohne Emotionen sind „tote“
Menschen.
Die Marke eines Hotels ist für rund 55 % aller Leisure und
Business Reisenden wichtiges Kriterium einer Kaufent-
scheidung. Für die kleinere, die andere Hälfte der Kund-
schaft aber nicht, denn Standort und Lage tangieren die
Kaufentscheidung bis zu 90 %. Das Image und „der gute
Ruf“ rangieren ebenfalls ganz oben auf der Skala der Ent-
scheidungskriterien. Die Mitarbeiter in Hotellerie und Gast-
ronomie tragen zum guten Ruf und damit zum Erfolg ganz
entscheidend bei.
Weitere Auslöser bei der Entscheidung für oder
gegen eine Hotelmarke, sind deren Werte und das Leis-
tungsversprechen. Die müssen mit den rationalen und
emotionalen Werten, den Bedürfnissen, Geschmäckern
und Gelüsten der designierten Kundschaft übereinstim-
men. Nur, wie will man sich beim besten Willen für die
passende Marke zum Produkt entscheiden, wenn man
seine Kundschaft nicht wirklich kennt?
Aus diesem Grunde ist für viele Franchise-
Nehmer Marke oft nicht mehr als Logo, Vertriebssupport
und eine formale Kommunikationsverpackung. Das lokale
Produktversprechen bleibt dabei auf der Strecke. Nicht
selten auch der mögliche wirtschaftliche Erfolg, wenn
nicht drin ist, was draußen dran steht. Das geht gar nicht.
These No. 19: Werte und Leistungsversprechen der
Marke müssen mit den Werten und Bedürfnissen der
Kundschaft übereinstimmen.
Was macht eine Marke aus? Marke bietet Orientierung,
wenn Sie beim Kunden ein Bild auslöst, das den
erwünschten Nutzen voll zu befriedigen garantiert und so
ein Vertrauensverhältnis schafft. Welche Bilder löst Ihre
Marke aus?
These No. 20: Marke bietet Orientierung.
Marke bietet Identifikation, wenn im Kopf des Kunden eine
unverwechselbare Vorstellung von den gebotenen Produk-
ten, Angeboten und Dienstleistungen entsteht. Womit iden-
tifizieren Sie ihre Dachmarke?
These No. 21: Marke bietet Identifikation.
Wann funktioniert eine Marke? Ich meine die funktionale
Relevanz für den Franchisenehmer. Für den Franchisege-
ber funktioniert der Verkauf einer Dachmarke fast immer.
Kein Wunder, bei einem Gebührenbündel zwischen 100
und € 200.000 im Jahr für ein 100 Zimmer Hotel.
An die Adresse der NORDLB- Banker: Teurer
Finanzierungssupport Ihr Credo, oder? Könnte man die
Millionen dafür nicht klüger ausgeben? Doch! Ich habe
mehrere Not leidende Großhotels für Banken erfolgreich re-
strukturiert, saniert, re- positioniert und erfolgreich geführt,
die vorher mit großen Brands den Bach herunter gingen.
Ohne Franchise, allerdings mit dem Aufbau einer guten,
starken Eigenmarke. Ohne die läuft nichts den Berg herauf.
Doch Marke allein macht noch kein Branding. Eine Marke
braucht Charakter und einen unverwechselbaren Marken-
auftritt, um sich von der Konkurrenz abzugrenzen.
These No. 22: Brand oder Eigenbranding: Es braucht
einen guten Namen mit Charakter und einen unverwech-
selbaren Markenauftritt.
Marke ist ein zentraler Werttreiber, sofern es sich um eine
starke Marke handelt. Marke ist dann ein immaterieller Wert-
schöpfer für den Unternehmenserfolg. Zweifelsohne!
Im Wesentlichen ist der Erfolg aber immer eine
Frage der Qualität im ganzen, denn durchgängige Qualität
schafft höchste Erlöse per Unit und bestimmt den Marken-
wert. Laut einer Studie der U-Beratung Taikn, haben moti-
vierte, sach- und fachkundige Mitarbeiter mit 34% den
höchsten Einfluss auf den Wert einer Unternehmensmarke.
Ähnlich hoch ist der Einfluss der Kundschaft mit 31%, ge-
folgt von der Öffentlichkeit mit 18%. Das wiederum erklärt,
das im günstigsten Fall bis zu 65% des Unternehmenswer-
tes – gleich welchen Labels – aus der Marker erwachsen.
Sie ist Garant für den ROI. Das gilt für Hilton, Hyatt und
Accor, aber auch für Schloss Elmau, die Traube in Tonbach,
den Bayerischen Hof in München und das Estrel in Berlin,
um nur einige zu nennen.
These No. 23: Marke ist ein immaterieller Wertschöpfer
für den Unternehmenserfolg: „An outstanding value for
money.“
Hilton und Hyatt rangieren unter den Top 100 der besten
globalen Brands. Der Firmenwert von Hyatt soll mit über 3.5
Milliarden Euro bewertet worden sein…
Erfolgreichstes Unternehmen der Hospitality Indust-
rie, unter den ersten 10 weltweit: McDonalds. Die derzeit
wertvollste Marke der Welt ist Apple.
Ihr Markenwert liegt bei 111 Milliarden US Dollar.
Auch Coca Cola ist nicht zu verachten, 67 Milliarden, Micro-
soft 59 und Mercedes immerhin noch 16 Milliarden US Dol-
lar.
These No. 24: Starke Marken stehen für Qualität. Sie
sind Werttreiber, bestimmen den Unternehmenswert.
Qualitätssicherung ist die zentrale Managementaufgabe.
Innovation sowieso. Qualitätssicherung ist Markensicherung:
Managementwissen, sach- und fachkundige Mitarbeiter, die
Markenbotschafter, die an vorderster Front das Markenver-
sprechen einlösen, sowie eine authentische, empathische
NR. 318 I 13. KW I 28.03.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 26
Führung, schaffen mit dem passenden Konzept und dem
passenden Namen Wertschöpfung in Millionenhöhe.
Ich habe es vorgemacht. Nicht nur ein Mal.
Mehrmals. „Back to the basics of adding value“ is he
name of the game. Die Rolle von Mitarbeitern ist für den
Hotelerfolg absolut entscheidend. Mehr noch als ein Fran-
chise an sich.
These No. 25: Qualitätssicherung ist Markensi-
cherung: “Back to the basics of adding value” .”It ´s
all about people”. Aus die Maus.
Und ihre Dachmarke? Rekrutiert sie die Besten? Schafft
sie Werte? Oder kostet sie nur Geld, das nicht im Unter-
nehmen bleibt?
Brands oder Branding? Eine leichte Entschei-
dung? Kostspielige allemal. Für den ersten und richtigen
stimmigen Marktauftritt gibt es leider selten eine zweite
Chance. Also: Mut zum Branding: Du bist die Marke!
Meinen gelernten Überzeugungen als Patron,
Hotel-Sanierer und Entwickler muss niemand folgen. Ich
behaupte auch nicht, sie sei der Weisheit letzter Schluss.
Noch einmal Nachdenken sollte man bei dieser Millionen
schweren Entscheidung vielleicht doch, oder? Mehr im 4.
Gebot in vier Wochen. □
Einzelhandel wächst 2014 nur durch Online
stationäre Umsätze erstmals leicht rückläufig
Die GfK-Prognose zum Einzelhandelsumsatz im Jahr 2014
geht von einem geringen Gesamtwachstum aus. Wachs-
tumsträger sei allerdings der Onlinehandel. Für den statio-
nären Handel wird erstmalig ein leichtes Minus erwartet.
Die Studie „GfK Einzelhandelsumsatz 2014“ prognostiziert
die regionalen, stationären Einzelhandelsumsätze für alle
Kreise und Gemeinden Deutschlands mit mehr als 10 000
Einwohnern. Demnach erreicht der Umsatz im stationären
deutschen Einzelhandel 2014 ein Volumen von 408 Mrd.
Euro. Das entspricht einem nominalen Minus von einem
Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Die Einzelhandels-
experten von GfK erwarten hingegen, dass sich die Inter-
net-Umsätze weiter erhöhen werden und der Einzelhandel
insgesamt ein leichtes Plus von nominal 1,2 Prozent für
2014 erwarten darf. Allerdings werden zu erwartende
Preissteigerungen zu einer geringeren realen Wachstums-
rate führen. □
Mallorca-Immobilien am Wendepunkt
Die Russen und Chinesen kommen
Jürgen Hoffmann
Seit einigen Wochen blühen auf Mallorca die Mandel-
bäume. Auf ein Frühlingserwachen hoffen auch die Im-
mobilienmakler auf der Insel. Der Himmel über ihnen hat
sich schon 2013 etwas aufgehellt. Das Jahr 2014 könnte
die endgültige Wende zum Guten bringen. Allerdings
nur, wenn die Weltwirtschaft und die baskischen und
katalanischen Separatisten der spanischen Wirtschaft
keine Steine in den Weg legen. Denn der Immobilien-
markt Mallorcas hängt auch von der ökonomischen Ge-
sundheit des Landes, insbesondere von der Binnen-
nachfrage ab.
Fakt ist: Das Interesse der internationalen Klientel am
Kauf einer Mallorca-Immobilie war zu allen Zeiten groß - vor
der Finanz- und Wirtschaftskrise, während der Krise und
jetzt am Wendepunkt. Ausländische Investoren wie Russen
und Chinesen, aber auch große internationale Investoren
der Wirtschaft interessieren sich für Luxusobjekte auf der
Baleareninsel, private ausländische Käufer sind auf
Schnäppchenjagd. Ein wesentlicher Wertfaktor für Mallorca-
Immobilien ist deren Vermietbarkeit. Auf das Mittelmeer-
Eiland kommen jährlich rund zehn Millionen Touristen. Ten-
denz: steigend. Der Großteil bucht in Hotels, aber nicht we-
nige Touristen wollen ein individuelles Urlaubsdomizil, also
eine Ferienwohnung oder ein Ferienhaus. Mit einer guten
Agentur oder einem gelungenen Web-Auftritt kann ein Ver-
mieter schnell eine Rendite von fünf Prozent oder mehr er-
zielen. Außerdem ist so mancher Mallorca-Urlauber ein po-
tentieller Immobilienkäufer. „Zu Beginn dieser Reisesaison
ist spürbar, dass viele Urlauber auf der Insel auch gleich
nach Immobilien Ausschau halten, die sie kaufen möchten“,
registriert Makler Kai Dost eine Belebung gegenüber dem
Vorjahreszeitraum. Auch andere Vermittler sprechen von
„etwa 20 Prozent mehr Interessenten und zehn Prozent
mehr Abschlüssen als im März 2013. Von den guten Zeiten
vor zehn Jahren sei man aber noch weit entfernt. „Die Kun-
den sind sehr vorsichtig und gucken mit der Lupe nach
eventuellen Mängeln oder illegalen Anbauten“, sagt Kai
Dost. Es würden nur Objekte verkauft, „die einen absolut
realistischen Preis haben“. Deswegen sei es schwierig,
Preisanhebungen durchzusetzen. „Aber es gibt Tendenzen,
die Angebotspreise zu erhöhen.“ Für Dost steht indes fest,
dass das in den vergangenen Jahren wirtschaftlich arg ge-
beutelte Spanien 2014 „den Kopf aus der Schlinge zieht“.
Jetzt sei also ein guter Zeitpunkt, eine Immobilie auf Mallor-
ca und Ibiza zu erwerben: „Der Bär erwacht aus dem Winter-
schlaf.“ □
Unternehmen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:
AGIV (3), AlexA Gruppe (20), Anteon (22), Aurelis Real Estate (5,19,24), B&L (22), balan-
dis real estate ag (16), BAM Deutschland (24), BFW (8), BHI (17), BKK Linde (18), Blu-
menbecker Gruppe (24), Bosch (16), Bouwfonds (11), Brenneisen Capital AG (2), Caerus
Dept. Investment (13), Colliers International (19), Colonia (3), Concordia (3), Corpus Sireo
(13), Cushman & Wakefield (21), DBVI (3), Deka (13,15,17), DekaBank (19), Deutsche
Post DHL (18), DeWind Europe (17), DFH (4), DGNB (18,19), DIC Asset (2,9,20), Dr. Klein
(22), DTZ (22), Ebertz & Partner (11), eFonds24 (2), Erste Immobilien Kapitalanlagegesell-
schaft mbH (22), F+B (8), fairvesta (10), Ferdinand Schmack jun. GmbH (4), FHöV NRW
(24), Garbe (3,17), GdW (7), GRI (20), Grossmann & Berger (22),Großmarkt Leipzig
GmbH (14), GRR REM (14), GSK Stockmann & Kollegen (17), GSW Immobilien (8), GWI
(22), Hammer Store (16), Hannover Leasing (19), HBAG (3), Hermes (18,19), Immofinanz
Group (17), IPD (15), IVG (2,3,4,5), IW Köln (17), JLL (15,16), KanAm Grund (9), Lloyd
Fonds (2), Logistikpark Rade (17), MPC Capital (17), Nord LB (24), Palmira Capital Part-
ners (13), Pamera Asset Management (14), Paribus Capital (2), Patrizia Immobilien (20),
PDI (22), Prime Office AG (24), Project Gruppe (16), publity AG (2,7,14), Ravensberger
(3), Real I.S. (13), Realogis (24), Rewe (4), RWE (18), Sal. Oppenheim (3,4), SEB Asset
Management (10,12), SHS Viveon (22), sontowski & partner group (4,14), StarCapital AG
(2), Steucon (3), Strabag Properties and Facilities (19), Swisslife Select (2), Toepel
Bauunternehmung (20), Union Investment (17), van Eupen Logistik (17), Wölbern (3), ZIA
(8), Zuckerfabrik Regensburg (4).
Bergmann, Lars (2); Büttner, Klaus (2); Dost, Kai (26); Gedaschko, Axel (7,8); Hartlief,
Ingo (13); Hofbauer, Ingo (2); Hoff, Alexander (13); Höller, Ulrich (20); Juhasz, Laszlo (2);
Klaußner, Susanne (14); Knapmeyer, Torsten (13); Kreutzer, Matti (9); Mattner, Andreas
(8); Morgenroth, Michael (13); Olek, Thomas (14); Rasch, Walter (8); Roka, Aniko (19);
Schäfers Prof. Dr., Wolfgang (2,4,5); Siebenkotten, Lukas (7); Wittkop, Christoph (14);
Wörner, Raimund (2); Zimmermann, Matthias (14).
Personen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:
Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250, F: 05242-901251 [email protected], www.rohmert-medien.de,
Chefredaktion: André Eberhard (V.i.S.d.P.)
Immobilienredaktion: Dr. Thomas Beyerle, Dr. Gud-run Escher, Marion Götza, Uli Richter, Werner Rohmert
Immobilienaktien: Hans Christoph Ries
Berlin: Karin Krentz Frankfurt: Christina Winckler München: Alexander Heint-ze/Thomas Döbel (u.v.a.)
Einzelhandel: Dr. Ruth Vierbuchen
Volkswirtschaft: Prof. Dr. Günter Vornholz
Hrsg.: Werner Rohmert
Recht / Anlegerschutzrecht: RA Klumpe, Schroeder & Part-ner, Köln; Dr. Philipp Härle - Tilp RA, Berlin;
Redaktl. Beirat: Klaus Ansmann (Deutsche Post Immobilien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), Christo-pher Garbe (Garbe Unterneh-mensgruppe/Garbe Logistic AG), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Klaus Hohmann, Prof. Dr. Jens Kleine, Frank Motte, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.), And-reas Schulten (Bulwien AG)
Wissenschaftliche Partner:
Prof. Dr. Hanspeter Gondring FRICS (Studiendekan, Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart)
Prof. Dr. Robert Göötz (Studiendekan/FRICS; Hoch-schule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen -Geislingen)
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Impressum
NR. 318 I 13. KW I 28.03.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 27
Nr. 76, 13. KW, 28.03.2014, Seite 1
Nr.: 76 13. KW /28.03.2014
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ISSN 1860-6369
Liebe Leser,
endlich, endlich ist der Senat bzw. die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt „aus
dem Knick“ gekommen und hat die lang erwartete Förderung von Neubauwohnungen auf den
Weg gebracht mit einem revolvierenden Fonds. Es ist zwar kein völliger Befreiungsschlag von
allen diesen Wohnraummangelproblemen, doch das Gute: die Förderung wird nicht mit der
Gießkanne wie einst über die Stadt gestreut, sondern sparsam aus dem Haushalt finanziert.
Lesen Sie bitte dazu ab Seite 6. Ausgedacht hat sich diese Idee gerade der Banker, den Wirt-
schaftssenatorin Yzer glaubte abberufen zu müssen.
Neben der Förderung von Neubauwohnungen ist nun endgültig das Zweckentfrem-
dungsverbot von Wohnraum beschlossen und ein Stadtentwicklungsplan Wohnen 2025. Nun
ist der Rat der Bürgermeister am Zug, alles auf den guten Weg zu bringen.
Auch dem Liegenschaftsfonds Berlin wurde wieder neues Leben eingehaucht, nach-
dem doch die Gefahr drohte, zwischen den Ansprüchen mindestens zweier Senatsverwaltun-
gen, dem Hauptausschuss für Vermögensfragen des Abgeordnetenhauses und den politischen
inneren Querelen, sprich der Opposition, zerrieben zu werden. Portfolioanalyse ist nun das
Zaubermittel. Lesen Sie bitte ab Seite 11, was es neues dazu gibt.
Apropos Opposition – die tut, was Opposition immer tut – dagegen sein, erst einmal
gegen alles, aus Prinzip. Die Grünen wollen eine Wohnungspolitik, die Berlin zu einer
„bezahlbaren Metropole Europas“ macht. Nur wie das gehen soll – das sagen die Grünen
vorsichtshalber nicht, denn sie wissen es ja auch nicht. Und: Gibt es überhaupt bezahlbare
Metropolen?
Haben Sie eine gute Zeit – und bleiben Sie uns gewogen!
Karin Krentz
Inhaltsverzeichnis
Editorial 1
Interview mit Dr. Jürgen Büllesbach, Bayerische Hausbau
3
Stadtentwicklungsplan Wohnen 2025
5
Förderung von Neubau-wohnungen
6
Mehr genehmigte Wohnungen in 2013
7
Stimmen aus Politik 8
Trendwende Fehlanzeige 9
Degewo: Wohnungs-neubau ankurbeln
9
Die Mitte Berlins 10
Landesgrundstücke künftig neu bewertet
11
Europacity wird aufgehübscht
11
Umbau des ehemaligen Postfuhramtes
12
Land Berlin erhält Erbbaurecht für Spreepark zurück
12
Impressum 13
Ihr direkter Weg zu uns Liebe Leser,
Sie kennen sich mit besten Lagen aus? Beweisen Sie es! Denn – Eine der besten von Berlin
ist genau diese. Hier, unvergleichlich gut positioniert, könnte Ihre Anzeige zu Ihrem Unterneh-
men stehen. Eine fachkundig aufbereitete Werbung erreicht Ihre Zielgruppe hier am schnells-
ten und zudem eindrucksvoll – jeden Monat, ganz sicher. Und Sie machen mit wenig Aufwand
Ihr Unternehmen einem breiten Leserkreis aus Immobilienexperten aller Branchen bekannt.
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3. Jahrgang des Kontaktstudiums Immobilienökonomie in Berlin erfolgreich gestartet!
Informieren Sie sich jetzt über die neuen Starttermine und lassen
Sie sich über einen flexiblen Einstieg mit ADI-Flex beraten.
Ihr Ansprechpartner
Dipl.-Kfm. Marcus Hübner ADI Akademie der Immobilienwirtschaft GmbH Tel. 0172 / 783 79 66 E-Mail [email protected]
Nr. 76, 13. KW, 28.03.2014, Seite 3
DTZ vermittelte 835 qm Büro-
fläche im Stadtbezirk Charlot-
tenburg an die expandieren-
de yetu AG und neu gegrün-
dete smartB Energy Mana-
gement GmbH in der Har-
denbergstraße 9a. Auftragge-
ber für die Vermietung ist die
Stauffenberg Projekt-
betreuung und Beteili-
gungs GmbH. Mietvertrags-
beginn ist der 1. April 2014.
Colliers International hat
das 7.300 qm große Haus
Eden in der Budapester Stra-
ße 43 vermittelt. Sowohl der
Verkäufer als auch der Käu-
fer sind private Investoren.
Die Drogeriemarktkette
ROSSMANN eröffnet ihren
größten Store in Berlin. In der
Wilmersdorfer Straße 117
präsentiert sich das Unter-
nehmen ab dem Sommer auf
rund 1.600 qm Verkaufsflä-
che. Der Vermieter ist ein
institutioneller Eigentümer.
JLL hat die Vermietung bera-
tend begleitet und vermittelt.
Das auf den Verkauf handge-
fertigter Handschuhe und
Accessoires spezialisierte
Traditionsunternehmen
Roeckl mieetet rd. 50 qm
Verkaufsfläche am im Shop-
ping Center am Leipziger
Platz 12 über JLL.
Der Immobilienbrief Berlin im Gespräch mit Dr. Jürgen Bülles-
bach, Vorsitzender der Geschäftsführung Bayerische Hausbau
GmbH & Co. KG, Ressort Projektentwicklung über…
Zufälle in der Immobilienbranche, ein unheimliches Berlin und einen begrenz-
ten Leidensdruck
2014 jährt sich das Bestehen der Bayerischen Hausbau zum 60. Mal. Im Frühjahr 1954 grün-
det Josef Schörghuber in München das Bauträgerunternehmen Bavaria Hausbau GmbH, das
noch im selben Jahr in Bayerische Hausbau GmbH umgetauft wird. Innerhalb weniger Jahre
legt Schörghuber den Grundstock für eines der führenden Bau- und Immobilienunternehmen
Deutschlands. Schon bald kommen weitere Geschäftsfelder hinzu, darunter Hotels und Braue-
reien. Doch die Bau- und Immobilienaktivitäten bleiben ein zentrales Betätigungsfeld der Unter-
nehmensgruppe.
Einer der ersten Meilensteine war die Entwicklung und Umsetzung des Münchner Ara-
bellaparks. Konzipiert als „Stadt in der Stadt“, verbindet er nach amerikanischen Vorbild Woh-
nungen, Büros, Läden, Hotels, Gastronomien und Kliniken mit weitläufigen Parkanlagen und
Spielplätzen. Innerhalb weniger Jahre entstand im Nordosten Münchens ein Stadtteilzentrum,
in dem heute rund 3.400 Menschen leben. Ähnliche Konzepte konnten später beim Wald-
schlösschen-Areal in Dresden und dem MOM-Park in Budapest umgesetzt werden.
Bis heute ist der wertsteigernde Erhalt und Ausbau des eigenen Immobilienportfolios ein
Kernpunkt der unternehmerischen Strategie der Bayerischen Hausbau. Als Nachfolger von
Josef Schörghuber übernimmt sein Sohn Stefan 1995 die zum Konzern gewachsene Unter-
nehmensgruppe. Bis zu seinem Tod im Jahr 2008 setzt er zahlreiche architektonische Unikate
an attraktiven Standorten um. Beispiele sind der Alte Hof und der Klostergarten St. Anna in
München oder das Paulaner Palais in Leipzig. 2005 werden die Unternehmensbereiche Bauen
und Immobilien in der Bayerischen Bau und Immobilien Gruppe gebündelt. Seit 2010 tritt das
Unternehmen unter dem einheitlichen Markendach Bayerische Hausbau GmbH & Co. KG auf.
Heute ist die Bayerische Hausbau eines der großen integrierten Immobilienunterneh-
men in Deutschland. Mit einem Immobilienportfolio im Wert von rund 2,5 Mrd. Euro nimmt sie
nicht zuletzt in ihrem Stammmarkt München eine Spitzenposition ein. Mit Projektentwicklungen
ist das Unternehmen in Berlin, Hamburg, München und Stuttgart aktiv. Zu diesen Projekten
gehören Stadtteilentwicklungen wie aktuell die WelfenHöfe in München oder Gewerbeimmobi-
lien wie BIKINI BERLIN am Zoologischen Garten in der Bundeshauptstadt.
Im Jahr 2002 hatte die Bayerische Hausbau das legendäre denkmalgeschützte En-
semble Zentrum am Zoo (Architektur Paul Schwebes und Hans Schoszberger) aus den 50er
Deals
Pschorr-Haus; Quelle: Bayerische Haus-
Nr. 76, 13. KW, 28.03.2014, Seite 4
Jahren des vorigen Jahrhunderts, bestehend aus dem Großen Hochhaus, Kino Zoo Palast,
Kleinem Hochhaus, Langbau Bikinihaus und einem Parkhaus, für 300 Mio. Euro erworben. Mit
der Unterzeichnung des städtebaulichen Vertrages am 5. Oktober 2009 im Rahmen der Immo-
bilienmesse EXPO REAL in München ging das Projekt in die konkrete Realisierungsphase.
Nach weiteren Detailplanungen startete die Revitalisierung Ende 2010.
Heute ist diese Revitalisierung von Zoo Palast, Bikinihaus, Kleinem Hochhaus sowie
Parkhaus abgeschlossen. Das Ensemble bietet insgesamt ca. 25.000 qm für Einzelhandel,
Gastronomie und Kino und ca. 8.000 qm für das Hotel 25 hours http://www.rohmert-
medien.de/immobilienbrief/berlin-hat-ein-zweites-zoofenster-25hours-ist-angekommen-im-
metropolendschungel,130794.html sowie ca. 19.000 qm für Büroflächen und 3.000 qm für
Lagerflächen.
Am 3. April 2014 wird als letztes revitalisierte Gebäude der Langbau Bikinihaus, das
Herzstück des Gebäudeensembles, als eine Shopping Gallery völlig neuer Art eröffnet. Es ist
ohne Zweifel ein tatsächlich historisches Verdienst der Bayerischen Hausbau, das legendäre
Kino Zoo Palast nicht abgerissen oder es in einen schnöden Einkaufstempel verwandelt zu
haben – die Versuchung war für manchen Architekten sehr groß. Mit der Rekonstruktion dieses
architekturhistorisch wertvollen Areals am Breitscheidplatz in der City West hat die Stadt Berlin
ein Stück Identität zurück erhalten.
Frage: Wie ist Ihre Beziehung zu Berlin?
Berlin habe ich schon als junger Mann gerne besucht, mein ers-
ter Besuch aus München war noch mit der Fluggesellschaft Pan
Am, ist also bereits einige Zeit her. Aber erst durch unser Bau-
vorhaben BIKINI BERLIN ist mein Wissen über die Stadt auch
mein Interesse an Berlin deutlich gewachsen. Zudem ist meine
Frau gebürtige Berlinerin, ihre gesamte Familie lebt hier.
Frage: Worin sehen Sie den größten Beitrag Ihres Unterneh-
mens für eine positive Akzeptanz des Standorts Berlin?
Wir haben zu einem Zeitpunkt in der City West ein Großprojekt gestartet, in der für viele ande-
re Investoren die Entwicklung von Immobilien in diesem Bezirk noch im Dornröschenschlaf lag.
Und ich finde, wir haben mit Bikini Berlin ein Stück Geschichte Berlins fortgeschrieben, der
Stadt ein tolles Stück Architektur zurück geben – für Berliner wie für Gäste der Hauptstadt glei-
chermaßen.
Frage: Das Finanzierungsklima im allgemeinen ist rauer geworden. Wie gehen Sie bzw.
Ihr Unternehmen mit dem Leidensdruck um? Oder ist gar keiner?
Die Bayerische Hausbau ist in erster Linie ein Immobilienbestandshalter und dann auch ein
Projektentwickler. Dass unsere Eigenfinanzierungsquote bei über 40% liegt und in Finanzie-
rungsfragen sehr nützlich ist, versteht sich von selbst. Also würde ich sagen, dass sich unser
Leidensdruck eher in Grenzen hält.
Frage: Wie haben Sie in die Immobilienbranche gefunden?
Durch Zufall: ich habe über einen persönlichen Kontakt zur Schörghuber Unternehmensgruppe
zur Immobilienbranche gefunden. Nach meinem Bauingenieurstudium und meiner anschlie-
ßenden Promotion wurde ich angesprochen, ob ich gerne für die Bayerische Hausbau tätig
sein möchte. Von Anfang an habe ich mich in dem Unternehmen und in der Branche sehr wohl
gefühlt.
Frage: Wie schätzen Sie die Perspektiven des Berliner Immobilienmarktes im Allgemei-
nen und speziell in Ihrem Tätigkeitsbereich ein?
Für mich ist Berlin zurzeit DIE Metropole Deutschlands, wenn nicht gar in Europa. Hier passiert
unheimlich viel. Mit Blick auf die voranschreitende Entwicklung der Stadt, die Wirtschaftskraft
steigt stetig und die Stadt erlebt eine konstante Zuzug von Einwohnern, wird Berlin über die
Deals
In den Kreuzberger Vermie-
tungszahlen der Gewerbe-
siedlungs-Gesellschaft
(ORCO-GSG) für das erste
Quartal 2014 spiegelt sich die
Attraktivität der Gewerbehöfe
für kreative Unternehmen
wider. Hier haben sich in den
ersten Monaten des Jahres
u.a. zwei Werbeagenturen,
zwei Dotcom-Firmen und ein
Eventservice niedergelassen
Das Startup-Webportal Loca-
zon – Locafox hat einen
Mietvertrag im Gewerbehof
Adalbertstraße 5-8 über
knapp 380 qm Bürofläche
abgeschlossen.
Im Gewerbehof Köpenicker
Straße 154-157 haben sich
gleich zwei neue Mieter nie-
dergelassen: Der Event- und
Messeservice Servamus auf
rd. 275 qm Bürofläche sowie
der Online-Store Overkill auf
rd. 200 qm Bürofläche.
Die renommierte Design-
Agentur BUREAU Mario
Lombardo hat im Gewerbe-
hof Waldemarstraße 37 A ein
rund 240 qm großes Büro
angemietet.
Die Werbeagentur chest of
wanders bezieht rd. 235 qm
Bürofläche im Gewerbehof
Alexandrinenstraße 2-3.
Für den Gewerbehof Ora-
nienstraße 188 am Heinrich-
platz hat sich die Werbe-
agentur Roth & Lorenz ent-
schieden. Sie bezieht hier
rund 170 qm Bürofläche.
Nr. 76, 13. KW, 28.03.2014, Seite 5
kommenden Jahre hinweg insbesondere einen weiteren Bedarf an Wohnungsimmobilien ver-
schiedener Assetklassen haben.
Frage: Wo sehen Sie sich und Ihr Unternehmen in zehn Jahren?
Die Bayerische Hausbau wird eines der wertvollsten und gut sortiertesten Immobilienportfolien
in München und anderen Großstädten Deutschlands innehaben und weitere spannende, maß-
stabsetzende Projekte entwickeln. Gerne wäre ich dann dafür weiterhin verantwortlich.
Frage: Wo birgt aus Ihrer Sicht die Metropole Berlin noch Potenzial in der Stadtentwick-
lung und warum?
Berlin hat meines Erachtens – im Gegensatz zum Beispiel zu München – noch sehr viel Flä-
chenpotenzial und damit ausreichend Platz für gut durchdachte, neue urbane Stadtquartiere.
Frage: Was ist Ihr Lieblingsort in Berlin?
Mein neuer Lieblingsort ist zurzeit die
Dachterrasse des neuen Neni-
Restaurants und der Monkey-Bar im neu
eröffneten 25hours Hotel Bikini Berlin.
Von hier hat man einen einmaligen Blick
auf den Tiergarten sowie die Stadtsilhou-
ette. Man kann bis zum Potsdamer Platz
und zur Siegessäule schauen – und sich
dabei total entspannen.
Frage: Ihre Lieblingsimmobilie?
Neben Bikini Berlin ist das für mich ganz
klar das Joseph Pschorr-Haus im Herzen der Münchener Innenstadt.
Frage: Und mit wem aus der Immobilien- oder Finanzbranche würden Sie einmal gerne
zum Mittag/Abendessen gehen und warum?
Mit unserem Firmengründer Josef Schörghuber, einem Genie seiner Zeit, den ich leider nicht
persönlich kennen lernen durfte.
Neues aus der Hauptstadt
Stadtentwicklungsplan Wohnen 2025 vorgelegt
Berlin braucht 137.000 neue Wohnungen, mindestens
Der Senat hat nun mit dem „Stadtentwicklungsplan Wohnen 2025“ (StEP Wohnen 2025) eine
wichtige Planungsgrundlage für die wachsende Stadt Berlin vorgelegt. Ziel ist es, angesichts
des Nachfragedrucks auf dem Wohnungsmarkt die Mietentwicklung zu dämpfen. Die Vorlage
von Stadtentwicklungs- und Umweltsenator Michael Müller wird nun dem Rat der Bürgermeis-
ter zur Stellungnahme zugeleitet.
Die Einwohnerzahl Berlins ist allein in den letzten zwei Jahren um rund 100.000 gestie-
gen. Damit die Stadt den starken Einwohnerzuwachs in den nächsten Jahren aufnehmen kann
und die Mieten auch weiterhin bezahlbar bleiben, hat der Senat seine Wohnungspolitik völlig
neu ausgerichtet. Mit den bereits erfolgten Weichenstellungen, z. B. den Mietenbündnissen
oder dem Gesetz gegen die Zweckentfremdung und den Kappungsgrenzen, wurde auf Lan-
desebene bereits viel getan. Mietpreisdämpfende Maßnahmen im Wohnungsbestand allein
werden aber nicht ausreichen, denn die Stadt wird in den nächsten zehn bis 15 Jahren um die
Größenordnung einer Großstadt weiterwachsen.
Senator Müller: „Berlin braucht neue Wohnungen – schon für die Menschen, die heute
hier leben, erst recht aber für all jene, die in den nächsten Jahren noch in unsere Stadt kom-
Das Modelabel Wunderkind
mietet 216 qm Einzelhan-
delsfläce am Kurfürsten-
damm 46 über BNPPRE.
Eigentümer ist das St. Johns
College England. Bisher
wurde die Fläche von I Pinco
Pallino genutzt.
Das Label Wunderkind wurde
vor rund zehn Jahren von
Wolfgang Joop erstmals
vorgestellt und ist mittlerweile
in Berlin, München, Potsdam
und Sylt vertreten.
Die Rakuten Deutschland
GmbH mietet die letzte freie
Bürofläche im von der Pro-
ject Immobilien errichteten
Büro- u. Geschäftshaus in
der Schönhauser Allee 112.
Die durch Project auf fünf
Etagen plus Staffelgeschoss
errichteten 3.780 qm Büro- u.
Gewerbefläche sind damit
voll vermietet.
Zu den weiteren Mietern zäh-
len Unternehmen aus den
Bereichen Softwareentwick-
lung und Social Media Moni-
toring sowie ein dm-
Drogeriemarkt (750 qm).
Zudem wird am 10. März die
Jopp AG auf 1.460 qm im
1. und 2. OG das weltweit
erste Frauenfitnessstudio
„Hard Candy Fitness Women
Club” founded by Madonna
eröffnen.
Bis voraussichtlich Ende Mai
werden die Ausbauarbeiten
vollständig abgeschlossen
und alle Büroflächen bezo-
gen sein.
Deals
Dachterrasse 25hours Berlin Quelle: 25hours
Nr. 76, 13. KW, 28.03.2014, Seite 6
men. Berlin hat den großen Standortvor-
teil, dass es noch ausreichend Flächen
gibt, um diese Wohnungen zu bauen.“
Der „StEP Wohnen 2025“ gibt
Antworten darauf, wie viele neue Woh-
nungen Berlin braucht und wo sie gebaut
werden können. Der Wohnungsbedarf
liegt demnach bei 137.000 neuen Woh-
nungen bis 2025, ausgehend vom Jahr
2012. Im Plan des „StEP Wohnen 2025“
sind 25 große Neubaubereiche darge-
stellt, die schon kurz- bis mittelfristig bebaut werden können (Der Immobilienbrief Berlin berich-
tete ausführlich). Sie allein bieten schon Raum für fast 50.000 Wohnungen. Hinzu kommen die
im Plan gekennzeichneten weiteren Einzelstandorte mit zusätzlich ca. 30.000 Wohnungen. Sie
alle sind gut in die Stadtstruktur eingebunden. Daneben gibt es zahlreiche kleinere Flächen
und Nachverdichtungsmöglichkeiten, die im Plan nicht verzeichnet sind. Insgesamt geht der
„StEP Wohnen 2025“ von einem langfristigen Flächenpotenzial in Berlin für rund 220.000 neue
Wohnungen aus.
Wo Städte in der Vergangenheit in großen Schüben wuchsen, ging diese Entwicklung
oft auf Kosten einer sinnvollen Stadtstruktur. Berlin legt großen Wert darauf, dass mit dem
Wohnungsneubau die bestehende Stadtstruktur der kompakten, gemischten und sozialen
Stadt der kurzen Wege weiterentwickelt wird. Durch diese Leitbilder wird die Stadt auch bei
einem deutlichen Wachstum der Bevölkerung baulich und ökologisch im Gleichgewicht fortent-
wickelt und ein urbanes und lebenswertes Umfeld sichergestellt.
Deshalb haben Neubaustandorte innerhalb der bestehenden Stadt und mit vorhandener
Infrastruktur Vorrang vor Erweiterungen am Stadtrand. Berlin wird alle Anstrengungen unter-
nehmen, dass sich das Wachstum sozial- und klimaverträglich sowie städtebaulich und archi-
tektonisch ansprechend vollzieht. Insbesondere bei den großen Neubauprojekten muss eine
soziale Mischung gewährleistet werden und eine ausbalancierte Qualifizierung der Freiräume
stattfinden. Das erfordert gemeinsame Anstrengungen von Politik, Verwaltung, Eigentümern
und Investoren.
Berlin fördert wieder Neubauwohnungen
Wohnungsbaufonds in Höhe von 320 Mio. Euro mit einer
Laufzeit von fünf Jahren aufgelegt
Der Senat von Berlin hat am 25. März 2014 die Einführung einer Neubauförderung beschlos-
sen. Der Beschluss erfolgte auf Vorlage von Stadtentwicklungs- und Umweltsenator Michael
Müller. Das Land Berlin wird in Zukunft für die Realisierung des in der Stadt dringend erforder-
lichen Wohnungsneubaus rund 1.000 Neubauwohnungen jährlich fördern. Die Förderung er-
folgt aus Mitteln eines hierfür eingerichteten Wohnungsbaufonds. Dieser hat ein Volumen von
jährlich 64 Mio. Euro und ist für die nächsten fünf Jahre mit einem Gesamtvolumen von insge-
samt 320 Mio. Euro ausgelegt. Erwartet wird, dass sich insbesondere Berlins städtische Woh-
nungsbaugesellschaften an dem Programm aktiv als Bauherren beteiligen, aber auch private
Bauherren..
„Wir haben unsere Wohnungspolitik seit Beginn der Legislaturperiode komplett neu
ausgerichtet – sowohl mit zahlreichen Maßnahmen im Bestand als auch mit einer Wohnungs-
bauoffensive“, sagt Senator Müller. „Mit der neuen Wohnungsförderung haben wir nun
einen weiteren zentralen Baustein umgesetzt, der die Schaffung von günstigem Wohnraum
vor allem durch unsere städtischen Wohnungsbaugesellschaften, aber auch durch Private un-
terstützen wird.“
Die Gewerbesiedlungs-
Gesellschaft (ORCO-GSG)
hat zu Beginn des Jahres
2014 bereits vier neue Miet-
verträge über insgesamt
1.550 qm Gewerbefläche in
ihren econoparks Berlin ab-
geschlossen.
Im Econopark Pankstraße 8-
10 in Pankow-Buchholz mie-
tet die Antalis GmbH, eine in
Europa führende Großhan-
delsgruppe für Papier, Verpa-
ckungslösungen und Produk-
te für die visuelle Kommuni-
kation, rd. 620 qm Fläche
zur Nutzung als Showroom,
Büro und Lager an. Zudem
hat das Ingenieurbüro
„1055 Raumkommunikati-
on“ rd. 325 qm Fläche bezo-
gen, um diese als Büro und
Lager zu nutzen.
Der Econopark Pankstraße
besteht aus acht Backstein-
Gebäuden mit über 221 Miet-
einheiten und einer Gesamt-
nutzfläche von 43.200 qm
sowie zahlreichen Grünflä-
chen, einem Biotop mit Teich
und rund 260 Pkw-
Stellplätzen.
Im Econopark Wolfener Stra-
ße 32-36 in Marzahn wird
zukünftig der weltweite
Schallplattenvertrieb ber-
lin.waxx rd. 350 qm Gewer-
befläche als Büro und Lager
nutzen. Der Econopark Wol-
fener Straße umfasst 26 Ge-
bäude mit 575 Mieteinheiten,
ein Kantinenbistro, ein Servi-
ce-Center, einen begrünten
Innenhof mit Teich sowie 500
mietbare Pkw-Stellplätze.
Deals
Hufeisensiedlung Britz
Nr. 76, 13. KW, 28.03.2014, Seite 7
Der Senat gewährleistet mit der jetzt initiierten Neubauförderung Anfangsmieten von
6,00 bis 7,50 Euro/qm. Die durchschnittliche Miete liegt bei 6,50 Euro/qm. In solche geförder-
ten Wohnungen können Mieterinnen und Mieter mit einem in Berlin gültigen Wohnberechti-
gungsschein ziehen.
Gefördert werden sollen Projekte vorrangig innerhalb des Berliner S-Bahn-Rings und
Projekte, für die Kooperations- oder städtebauliche Verträge geschlossen wurden. Ziel ist es,
die soziale Mischung in Berlin so zu erhalten und zu fördern, dass auch in Zukunft Haushalte
mit geringem Einkommen in der Berliner Innenstadt wohnen können. Der Förderanteil soll bei
größeren Projekten ab 50 Wohneinheiten bei einem Fünftel bis zu einem Drittel der im Projekt
insgesamt geplanten Wohnungen liegen – dies entspricht bei einem Neubauprojekt mit 100
Wohnungen einer Zahl von 20 bis 33 geförderten Wohnungen. Über ein Wohnungsbaupro-
grammjahr soll ein Drittel der 1.000 geförderten Wohnungen zu Anfangsmieten von bis zu 6,00
Euro/qm Wohnfläche monatlich vermietet werden. Die Mieten dürfen alle zwei Jahre um + 0,20
Euro pro Quadratmeter Wohnfläche angehoben werden.
Der Förderzeitraum, während dessen die Mietpreisbindung gilt und das Förderdarlehen
zu tilgen ist, beträgt 20 Jahre. Während dieser Zeit gilt die Mietpreis- und Belegungsbindung
für die geförderten Wohnungen. Nach Ablauf des Förderzeitraumes gilt für die Bestandsmiet-
verhältnisse eine Nachbindungsfrist von weiteren zehn Jahren, während der die Mieten nach
Ablauf von jeweils vier Jahren um nicht mehr als 15 % bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete
erhöht werden dürfen.
Zusammengefasst gelten für die neue Wohnungsbauförderung im Land Berlin die folgenden
Maßgaben:
Wohnungszahl/Fördervolumen: 3.000 – 5.000 Wohnungen mit ca. 1.000 geförderten Wohnun-
gen pro Jahr – Anteil geförderter Wohnungen von ca. 1/3-1/5
Miethöhen: anfängliche Mieten von 6,00 bis 7,50 Euro/qm– durchschnittlich. 6,50 Euro/qm;
mindestens ein Drittel der geförderten Wohnungen eines Wohnungsbauprogrammjahres bei
Erstbezug Netto-Kaltmieten von bis zu 6,00 Euro/qm.
Mietsteigerung: 0,20 Euro/qm alle zwei Jahre für bereits geförderte und neue Wohnungen
Finanzierungsform: Baudarlehen
Bindungsdauer: 20 Jahre plus zehn Jahre Nachbindungsfrist für Bestandsmietverhältnisse
Höhe des Baudarlehens: maximal 64.000 Euro pro im Objekt geförderter Wohnung, maximal
1.200 Euro/qm geförderter Wohnfläche
Das sagt die Statistik: Über 10 000 genehmigte Wohnungen im
Jahr 2013 für Berlin
Erstmals seit 1999 wurden durch die Berliner Bauaufsichtsbehörden im Jahr 2013 wieder mehr
als 10.000 Wohnungen, insgesamt 12.518 Wohnungen, genehmigt. Das teilte das Statistische
Landesamt Berlin-Brandenburg am 4. März 2014 mit.
Von den geplanten 12.518 Wohnungen (Vorjahr: 9 941) werden 10.101 Wohnungen
neu gebaut, knapp ein Drittel mehr als noch im Jahr 2012 (+30,1%). 7.927 Neubauwohnungen
werden in Mehrfamilienhäusern entstehen, über ein Drittel mehr als im Vorjahr (+38,6%). 1.946
Wohnungen sind im Jahr 2013 in Ein- und Zweifamilienhäusern geplant (+5,0).
Aufgrund von Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden, z. B. Dachgeschossausbau,
werden dem Wohnungsmarkt weitere 2.417 Wohnungen zur Verfügung stehen; ein Anstieg um
11,0% gegenüber 2012. Insgesamt wurden im betrachteten Jahr 3.864 Anträge für Bauvorha-
ben im Wohn- und Nichtwohnbau genehmigt; 8,5% mehr als im Vorjahr.
Wie vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg weiter gemeldet, sind die meisten
Baugenehmigungen in Berlin für Wohnungen in den Bezirken Pankow, Mitte und Friedrichs-
Der Verwaltungsrat der
Investitionsbank Berlin
(IBB) unter Vorsitz der Sena-
torin für Wirtschaft, Technolo-
gie und Forschung, Cornelia
Yzer, hat den Vorsitzenden
des Vorstandes der IBB, Ul-
rich Kissing, mit sofortiger
Wirkung von seinen Auf-
gaben entbunden. Grund für
die Abberufung ist eine
schwerwiegende Pflichtver-
letzung des Vorstandsvor-
sitzenden in seinem Ressort-
bereich, die das Vertrauen
des Verwaltungsrates in die
Amtsführung und die Zuver-
lässigkeit von Herrn Kissing
ausschließt. Herr Kissing hat
gegen gesetzliche Pflichten
verstoßen, die der IBB aufer-
legt sind, und seine di-
enstvertraglichen Pflichten
zur rechtzeitigen und voll-
ständigen Information des
Verwaltungsrates verletzt.
Ulrich Kissing war seit Sep-
tember 2009 Vorsitzender
des Vorstandes der IBB. Dr.
Frank Schneider wird als
Mitglied des Vorstandes die
Geschäfte der IBB bis zum
Ende seines Vertrages am
30. April 2014 weiterführen.
Sonja Kardorf wird als
Nachfolgerin von Dr. Schnei-
der wie vorgesehen am
01.07.2014 ihren Dienst
antreten. In der Zwischenzeit
wird im Einvernehmen mit
der Bundesanstalt für Fi-
nanzdienstleistungsaufsicht
(BaFin) übergangsweise ein
Geschäftsleiter bestellt.
Personalie
Nr. 76, 13. KW, 28.03.2014, Seite 8
Auf 140 Dächern von 32 Ber-
liner Gewerbehöfen in Char-
lottenburg, Kreuzberg, Lich-
tenberg, Marienfelde, Mar-
zahn, Pankow, Tempelhof
und Wedding implementiert
die ORCO-GSG bis zum
Sommer 2014 die größte
Photovoltaik-Anlage der
Hauptstadt mit einer Gesamt-
leistung von 6,4 MW. 26.200
Solarmodule werden hierfür
von dem Brandenburger So-
lartechnikexperten mp-tec
auf insgesamt 43.000 qm
Dachfläche installiert. Die
Anlage wird jährlich rd.
5.800.000 KWh Strom
produzieren. Dabei werden
jährlich rd. 5.000 Tonnen
CO2 eingespart.
Von der PV-Anlage der OR-
CO-GSG profitiert neben der
Berliner Umwelt auch die
Berliner Wirtschaft. Denn
zum einen kann die ORCO-
GSG bis zu rd. 1.200 Berliner
Gewerbemietern den selbst
erzeugten Ökostrom zu be-
sonders günstigen Konditio-
nen anbieten. Zum anderen
ist die Anlage ein regionales
Produkt. So wundert es nicht,
dass die ORCO-GSG zur
Finanzierung des 9-Millionen-
Euro-Projekts die Investiti-
onsbank Berlin (IBB) gewin-
nen konnte.
hain-Kreuzberg erteilt worden. Im Berichtszeitraum wurden 271 Genehmigungen (Vorjahr: 250)
für den Neubau gewerblicher Bauten mit einer Nutzfläche von 531.200 qm erteilt. Die
veranschlagten Kosten aller im Jahr 2013 genehmigten Bauvorhaben im Wohn- und Nicht-
wohnbau betragen 3,0 Mrd. Euro; das ist ein Anstieg um über ein Viertel (+26,8%) gegenüber
dem Jahr 2012.
Stimmen aus Politik und Immobilienbranche zu den Zahlen
Bausenator Michael Müller sieht die Trendwende beim Wohnungsbau bereits geschafft. „Wir
freuen uns, dass sich die positive Entwicklung beim Wohnungsneubau so stabil fortsetzt. Die
Zahl der Baugenehmigungen wächst weiter deutlich von Jahr zu Jahr und erstmals seit 1999
wurden wieder mehr als 10.000 Wohnungen pro Jahr genehmigt. Das ist eine gute Entwicklung
für Berlin, denn jede Wohnung hilft auf dem angespannten Wohnungsmarkt“, sagt Müller.
Das allein reicht uns allerdings nicht, wir wollen auch aktiv beeinflussen, welche Woh-
nungen gebaut werden. Es ist deshalb richtig und wichtig, dass wir den Wohnungsförderungs-
fonds auf den Weg bringen, dass wir Bündnisse mit dem Bezirke, aber auch mit privaten Bau-
investoren und der Bauwirtschaft abschließen. Unser Ziel ist, auch in Zukunft in ganz Berlin für
alle den geeigneten Wohnraum zu haben“, so Müller weiter.
Maren Kern, Vorstand beim BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungs-
unternehmen e.V.: „Der Bauboom in Berlin zeigt, dass Wachstum jetzt ein Zuhause bekommt.
Nun ist es höchste Zeit für mehr Investitionen auch in Stadtinfrastruktur. Berlin braucht
gute Schulen, gute Verkehrsangebote, gute soziale Einrichtungen. Und es braucht mehr be-
zahlbare Mietwohnungen. Hierfür sollte das bereits beschlossene Förderprogramm zügig um-
gesetzt werden.“
Hiltrud Sprungala, Geschäftsführerin des BFW Berlin/Brandenburg: „Der Berliner
Wohnungsbauboom darf nicht abgewürgt werden. Die Zahlen des Statistischen Landesamtes
zu den im Jahre 2013 erteilten Baugenehmigungen in Berlin zeigen eindrucksvoll, dass die
Mechanismen am Berliner Wohnungsmarkt gut funktionieren. Eine Steigerung der 2013 neu
genehmigten Wohnungen gegenüber dem Vorjahr um über 30% auf 12.518 WE zeigt ein-
drucksvoll, dass die Unternehmen flexibel auf die Nachfrage- und Preissignale am Markt rea-
giert haben. Dabei zeigt die überdurchschnittliche Entwicklung im Mehrfamilienhausbau um
fast 40 %, dass die unternehmerische Immobilienwirtschaft die Erfolgsaussichten für ein Enga-
gement insbesondere in der Innenstadt wahrnimmt.
Die rasante Entwicklung ist umso mehr zu würdigen als sie weder durch die landeseige-
ne Grundstückspolitik noch durch eine Wohnungsbauförderung in irgendeiner Weise unter-
stützt wurde.“
Eindringlich warnte Sprungala davor, den Wohnungsbauboom durch überhöhte Zusatz-
anforderungen an die Bauherren im Rahmen aufgenötigter städtebaulicher Verträge abzuwür-
gen bzw. durch eine stadtweite Mietpreisbremse zu gefährden. „Jedes Projekt hat nur eine
begrenzte wirtschaftliche Tragkraft. Wenn diese überschritten wird, sind sie für die Unterneh-
men häufig nicht mehr realisierbar.“ Dann könnte aus den 12.000 Baugenehmigungen schnell
eine sehr viel geringere Zahl tatsächlicher Fertigstellungen werden. Es sei aber inzwischen
allgemeiner Konsens, dass Berlin angesichts des aktuellen Bevölkerungswachstums mindes-
tens 10.000 Wohnungen pro Jahr brauche.
In diesem Zusammenhang betonte Sprungala erneut die Überzeugung des BFW-
Landesverbandes, wonach jede in Berlin neu gebaute Wohnung, unabhängig von Lage und
Mietpreis, zur Entlastung des Wohnungsmarktes beitrage und über Sickereffekte auch die Be-
zieher niedriger Einkommen entlaste.
ORCO-GSG installiert größte Photovoltaikanlage Berlins
Nr. 76, 13. KW, 28.03.2014, Seite 9
Stuttgart: Die ADI Akade-
mie der Immobilienwirt-
schaft GmbH feiert in die-
sem Jahr ihr 15-jähriges Be-
stehen. Was 1999 mit dem
ersten Studiengang Immobi-
lienökonomie am Standort
Stuttgart begann, hat sich mit
aktuell sechs Standorten zu
dem größten Flächenanbieter
immobilienwirtschaftlicher
Weiterbildung in Deutschland
entwickelt.
Neben der Expansion in der
Fläche gab es insbesondere
im Studiengang Immobilien-
ökonomie in dieser Zeit viele
Weiterentwicklungen und
Neuerungen.
Ziel ist, unsere Absolventen/-
innen sowohl fachlich als
auch methodisch in dem här-
ter werdenden Wettbewerb
um die besten Positionen im
Arbeitsmarkt hervorragend
vorzubereiten“, so der wis-
senschaftliche Leiter und
Gründer der ADI, Professor
Dr. Hanspeter Gondring.
Die ADI wird sich auch wei-
terhin allein durch Studienge-
bühren und Einnahmen aus
Seminaren und Schulungen
refinanzieren.
Mieterverein: Trendwende Fehlanzeige
„Von einer tatsächlichen Trendwende gibt es leider keine Spur“, erklärte dazu der Geschäfts-
führer des Berliner Mietervereins, Reiner Wild. Richtig ist, dass die Baugenehmigungszah-
len und die Baufertigstellungen - diese allerdings auf einem deutlich niedrigeren Niveau – seit
2011 erheblich ansteigen. Von einer Trendwende könne man jedoch erst dann sprechen,
wenn durch den Neubau eine spürbare Marktentlastung erzielt wird, die auch bei den Wieder-
vermietungsmieten zu einer Senkung führen würde. Das aber sei nicht in Sicht, so Wild.
Vielmehr seien die bisher fertig gestellten Neubauwohnungen nur zu etwa 15% als
Mietwohnungen vorgesehen und insgesamt maximal 5% für breite Schichten der Bevölke-
rung. Bei wachsender Bevölkerung sind neue Wohnungen erforderlich, aber mittels Neubau
ist die Knappheit offenbar nicht wirksam zu beeinflussen. „Das Neubauvolumen hat eine mas-
sive soziale Schieflage“, so Wild. Neubauten müssen grundsätzlich allen Berlinern und Zu-
wanderern offenstehen. Deshalb ist das Wohnungsbauförderprogramm 2014 längst überfäl-
lig. Der BMV setzt sich für jährlich mindestens 1.500 bis 2000 neue, langfristig gebundene
Mietwohnungen mit einem Mietpreis von 5,50 bis7,50 Euro/qm netto kalt ein. „Dazu benötigen
wir jedoch eine Ausweitung der Förderung auf über 100 Mio. Euro jährlich“, so Wild weiter.
Degewo-Vorstand Bielka: Beim Neubau fehlt der große
gesellschaftliche Konsens
Zur Forderung des Senats, besonders die landeseigenen Wohnungsunternehmen sollten den
Wohnungsneubau ankurbeln, äußert sich degewo-Vorstand Frank Bielka auch im Blog des
Unternehmens:
In einem Interview der Berliner Morgenpost am 17.
März bin ich gefragt worden, wie wir die Forderung des Senats
nach Wohnungsneubau umsetzen. Meine Antwort: „Mit voller
Kraft!“ In diesem Kalenderjahr haben wir 630 Wohnungen im
Bau, bis 2020 werden es rund 3.500 sein. Die degewo ist das
erste landeseigene Wohnungsbauunternehmen, das nach mehr
als zehn Jahren im Mai dieses Jahres erstmals wieder Neubau-
wohnungen fertig stellen wird. 52 Wohnungen haben wir in Mariengrün errichtet und obwohl
wir erst vor 14 Tagen mit der Vermietung begonnen haben, sind bereits 40% der Wohnungen
reserviert. Zu bezahlbaren Mieten, die zwischen 7 und 9,50 Euro pro Quadratmeter und Mo-
nat liegen, im Schnitt beträgt die Nettokaltmiete 8,50 Euro.
Der Neubau zieht an, bei uns und bei den anderen landeseigenen Wohnungsbauge-
sellschaften. Und trotzdem: Noch ziehen beim Thema Neubau nicht alle in der Stadt an ei-
nem Strang. Es geht ja schon mal damit los, wie langsam die Politik in den vergangen zwei
Jahren reagiert hat. Das Bauvorhaben Mariengrün hatten wir unabhängig von der Politik
schon vor den Wahlen angeschoben, sonst wäre das doch bis heute noch nicht fertig. Bauen
braucht einen langen Vorlauf, das sollte jeder wissen. Natürlich ist Stadtentwicklungssenator
Michael Müller wirklich sehr aktiv, das will ich ausdrücklich betonen. Aber man darf doch das
Thema Neubau nicht bei einem einzigen Senator abladen, sondern der Senat und auch das
Abgeordnetenhaus sollten geschlossen dazu stehen.
Ich kann beispielsweise keine deutlich sichtbare Unterstützung für Neubauvorhaben in
der Innenstadt erkennen. Nehmen wir die Randbebauung am Tempelhofer Feld. Senator
Müller wirbt bisher als einziger für den Wohnungsbau dort. Die anderen halten sich ange-
sichts des laufenden Volksentscheids raus.
Ich vermisse beim Thema Neubau immer noch den großen gesellschaftlichen Kon-
sens. Die Partei der Piraten hat in der Abgeordnetenhausdebatte am 6. März deutlich ge-
macht, dass sie das Wohnen außerhalb des S-Bahnringes eigentlich für eine sozial un-
ADI feiert
Geburtstag
Marcus Hübner, Simone Ulmer, Prof. Dr. Hanspeter Gondring
Nr. 76, 13. KW, 28.03.2014, Seite 10
gerechte Strafe hält. Die Haltung gibt es aber auch bei anderen Parteien. Aber wenn es darum
geht, die eigene Wählerschaft in den Szene-Kiezen vor der Zumutung neuer Nachbarn (wie die
vom Senat angedachte Randbebauung am Tempelhofer Feld – KK) zu schützen, heißt es plötz-
lich wieder: Baut doch am Stadtrand!
Das ganze Interview können Sie übrigens hier nachlesen:
http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article125878469/Degewo-fordert-mehr-neue-
Wohnungen-in-der-Innenstadt.html
Die Mitte Berlins – Senatsbaudirektorin initiiert
Beteiligungs- und Dialogprozess
In Berlin gibt es wieder mal stadtentwicklungspolitische Planspiele, und dieses Mal muss es
jedoch dringend sein. Bereits im Herbst 2013 hatte Senatsbaudirektorin Regula Lüscher ihren
Zukunftsplan für die Mitte Berlins vorgestellt, aufge-
teilt in fünf „Impulszentren“, eines davon der „Ort
der Stadtgesellschaft“ zwischen Fernsehturm und
Spree.
Nun hat Lüscher für eben diesen Ort einen
breiten Dialogprozess angestoßen mit der Begrün-
dung, dass im Prozess des Zusammenwachsens
der bis 1989 geteilten Stadt ist der Freiraum zwi-
schen Fernsehturm und Spree das letzte prominen-
te Innenstadt-Terrain, dessen Gestaltung und Nut-
zung noch nicht politisch entschieden und festgeschrieben wurde.
Der großen Bedeutung des Ortes angemessen und auf Grund des starken Interesses
der Stadtgesellschaft an der Diskussion daran wird von der Senatsverwaltung für Stadtentwick-
lung und Umwelt ein für breite Zielgruppen geeigneter und ergebnisoffener Beteiligungsprozess
im Juni diesen Jahres starten und voraussichtlich bis Frühjahr 2015 zum Abschluss geführt
werden. 2015 soll ein städtebaulicher Wettbewerb für die Mitte Berlins ausgeschrieben werden,
für den die Ergebnisse des Dialogs Grundlage sein werden.
Zur Unterstützung des Beteiligungs- und Dialogprozesses wird die Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung und Umwelt unter Leitung der Senatsbaudirektorin ein Kuratorium einberufen,
zu dem wichtige und repräsentative Persönlichkeiten und Institutionen der in der Öffentlichkeit
geführten Diskussion um ihre Mitwirkung bereits eingeladen wurden wie u.a. das Bezirksamt
Mitte, die Senatskanzlei, die Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH, die Stiftung Zu-
kunft Berlin, die Hermann-Henselmann-Stiftung oder die Evangelische Kirche Berlin-
Brandenburg-schlesische Oberlausitz .
Die erste Kuratoriumssitzung wird am 3.4.2014 unter Leitung der Senatsbaudirektorin
Regula Lüscher stattfinden. Im Rahmen dieses Treffens wird sich das Kuratorium konstituieren
und die geplante Vorgehensweise für den Dialogprozess beraten.
Unter der Maßgabe der Untersuchung von drei städtebaulicher Optionen
� Bebauung des Areals zwischen Fernsehturm und Spree auf historischem Stadtgrund-
riss
� Freihaltung des Areals zwischen Fernsehturm und Spree in Respekt des Städtebaus
der DDR-Moderne und Qualifizierung des vorhandenen Freiraums
� Teilbebauung unter Einbeziehung historischer Spuren und der Qualifizierung des vor -
handenen Freiraums
sollen durch verschiedene Architektenteams Varianten erarbeitet werden, die zur Diskussion
und Beurteilung gestellt werden.
Der Berliner Einzelhandel
(ohne Kraftfahrzeughandel)
konnte nach vorläufigen Be-
rechnungen im Jahresdurch-
schnitt 2013 einen Umsatzzu-
wachs von 7% erzielen. Der
reale Umsatz, d. h. unter
Ausschaltung der Preisent-
wicklung, lag um 5,8% über
dem Vorjahresniveau, teilt
das Amt für Statistik Berlin-
Brandenburg weiter mit.
Damit fiel die Umsatzbilanz
des Berliner Einzelhandels
wiederum günstiger aus als
der Bundesdurchschnitt
(nominal: +1,4%; real: +0,1 ).
Dem Einzelhandel stand
2013 ein Verkaufstag weni-
ger zur Verfügung als im
Vorjahr.
Die Zahl der Beschäftigten im
Berliner Einzelhandel nahm
im Jahr 2013 um durch-
schnittlich 6,2% im Vergleich
zum Vorjahr zu, das sich in
beiden Beschäftigungsarten
positiv auswirkte (Vollzeit-
beschäftigte: +5,8%; Teilzeit-
beschäftigte: +6,5 %).
Positive Umsatz-
bilanz im Berliner
Einzelhandel für
das Jahr 2013
Die Mitte Berlins; Quelle visitberlin
Nr. 76, 13. KW, 28.03.2014, Seite 11
Landesgrundstücke künftig neu bewertet
Das landeseigene Immobilienvermögen wird künftig nach Zukunftsperspektiven bewertet und
unter wirtschafts-, wohnungs-, arbeitsmarkt-, sozial-, kultur- und stadtentwicklungspolitischen
Gesichtspunkten zum Verbleib im Landesvermögen oder zum Verkauf eingeordnet. Entspre-
chend dieser Vorgabe des Konzepts zur transparenten Liegenschaftspolitik hat sich der Senat
heute auf die Einsetzung eines Portfolioausschusses verständigt, der die Verfahren zur Cluste-
rung der Grundstücke durchführen wird.
Der Portfolioausschuss setzt sich zusammen aus je einem Vertreter bzw. einer Vertrete-
rin der Senatsverwaltungen und der Senatskanzlei, der Bezirke sowie des jeweiligen Fachver-
mögensträgers, sofern dieser nicht bereits vertreten ist. Der Liegenschaftsfonds und das
Berliner Immobilienmanagement (BIM) haben beratende Funktion. Der Portfolioausschuss wird
unter Federführung der Finanzverwaltung mindestens einmal im Monat zusammentreten.
Die Grundstücke werden entsprechend der transparenten Liegenschaftspolitik in vier
Kategorien eingeordnet:
1. Grundstücke des Fachvermögens, die bei den jeweiligen Fachverwaltungen und Bezirken
verbleiben;
2. Grundstücke zur Daseinsvorsorge durch das Land, die als Vorsorgeflächen gehalten werden
sollen;
3. Grundstücke mit Verkaufsperspektive, die im Wege von Bieterverfahren oder durch Direkt-
vergaben vergeben werden;
4. Grundstücke mit Entwicklungsperspektive, die im Wege konzeptorientierter Entwicklungsver-
fahren vermarktet werden.
Insgesamt werden voraussichtlich über 29.000 Objekte zu bewerten sein. In Fällen, in
denen die Einigung auf eine Perspektive nicht gelingen sollte, entscheidet der Hauptausschuss
des Abgeordnetenhauses über die Bewertung des entsprechenden Grundstücks.
Zustimmen muss dieser Vorlage noch der Rat der Bürgermeister.
Die Europacity wird aufgehübscht
Die Realisierung der Europacity in Berlin schreitet weiter voran. CA Immo hat nun den Wettbe-
werb zur Gestaltung der Freiflächen im Umfeld des Hamburger Bahnhofs abgeschlossen. Die
Jury, des als Gutachterverfahren durchgeführten Wettbewerbs, votierte einstimmig für den
Entwurf des Büros relais Landschaftsarchitekten (Berlin). CA Immo investiert 3 Mio. Euro in
die Gestaltung der Flächen.
Das insgesamt rund 17.000 qm große Plangebiet umfasst eine längliche, zentrale Platz-
fläche nördlich des Hamburger Bahnhofs (Museum für Gegenwart) sowie Flächen zur Anbin-
dung des Areals an die öffentlichen Verkehrsflächen. Als verbindendes Element zwischen dem
Museum für Gegenwart, der hochwertigen, an den Platz angrenzenden neuen Bebauung und
den sich anschließenden öffentlichen Räumen soll ein attraktiver Platz mit gesamtstädtischer
Ausstrahlung geschaffen werden.
Die Flächen befinden sind im Eigentum der CA Immo sowie weiterer Investoren, die
rund um den zentralen Platz attraktive Büro- und Wohngebäude realisieren werden. Der Platz
wird öffentlich zugänglich sein. Er soll wichtige Erschließungs- und Aufenthaltsfunktionen über-
nehmen und den verschiedenen Bedürfnissen an einen einheitlich gestalteten, gemeinschaft-
lich und vielfältig nutzbaren Freiraum in zentraler Lage entsprechen.
Prägendes Element des Siegerentwurfs von relais Landschaftsarchitekten ist ein zentra-
ler, lichter Baumhain.
Mit der Verordnung über das
Verbot der Zweckentfrem-
dung von Wohnraum
(Zweckentfremdungsverbot-
Verordnung) wird das Zweck-
entfremdungsverbot-Gesetz
vom Dezember 2013 umge-
setzt. Der Senat hat die Ver-
ordnung am 4. März 2014
nach Stellungnahme durch
den Rat der Bürgermeister –
beschlossen. Darin werden
das Zweckentfremdungsver-
bot für das gesamte Stadtge-
biet Berlins als anwendbar
erklärt und die Grundlagen
des Zweckentfremdungsver-
bot-Gesetzes weiter ausge-
führt. Die Verordnung und
damit das generelle Zweck-
entfremdungsverbot treten
am 1. Mai 2014 in Kraft, um
insbesondere den Bezirks-
ämtern als zuständige Stellen
zur Umsetzung des Verbots
die notwendige Vorberei-
tungszeit einzuräumen.
Der Senat hatte der Vorlage
von Stadtentwicklungs- und
Umweltsenator Michael Mül-
ler in erster Befassung be-
reits am 21. Januar 2014
zugestimmt.
Weiteres dazu im News-
Archiv auf der Homepage
von Der Immobilienbrief unter
www.rohmert-medien.de/
news/land-berlin-setzt-das-
zweckentfremdungsverbot-
fur-wohnraum-
um,130103.html
Zweckentfrem-
dungsverbot von
Wohnraum tritt am
1. Mai 2014 in Kraft
Nr. 76, 13. KW, 28.03.2014, Seite 12
Umbau des ehemaligen Postfuhramtes bauplanungsrechtlich
bedenkenfrei
Der Umbau des ehemaligen Postfuhramtes in der Oranienburger Straße zu Gewerbe-, Wohn-
und Hotelzwecken ist derzeit bauplanungsrechtlich nicht zu beanstanden. Das hat das Verwal-
tungsgericht Berlin in einem jetzt bekannt
gegebenen Urteil entschieden.
Das Bauvorhaben umfasst die Er-
weiterung des 1881 fertig gestellten und
unter Denkmalschutz stehenden Gebäu-
des um einen siebengeschossigen Baukör-
per zur Wohnnutzung und einen ebenfalls
siebengeschossigen Hotelanbau. Außer-
dem sollen Flächen für kulturelle und ge-
werbliche Nutzung entstehen. Im Jahr
2011 erteilte das Bezirksamt Mitte der da-
maligen Eigentümerin des Grundstücks
einen Vorbescheid über die Vereinbarkeit des Bauvorhabens mit dem öffentlichen Baurecht.
Auch der jetzige Eigentümer, der das Grundstück im Jahr 2012 erwarb, will an dem Vorhaben
festhalten. Gegen den Bauvorbescheid wandten die Eigentümer eines umliegenden Grund-
stücks ein, das Vorhaben könne aufgrund der mit dem Vorbescheidsantrag eingereichten Un-
terlagen nicht abschließend beurteilt werden. Daher könne nicht ausgeschlossen werden, dass
es die von ihnen auf dem Nachbargrundstück ausgeübte Wohnnutzung beeinträchtige. Auch
füge sich das Vorhaben nicht in die Umgebung ein.
Die 19. Kammer des Verwaltungsgerichts wies die Klage ab. Der Vorbescheid verletze
die klagenden Nachbarn nicht in ihren Rechten. Das Bezirksamt habe sich in dem Vorbescheid
ausdrücklich vorbehalten, das Vorhaben im nachfolgenden Baugenehmigungsverfahren teil-
weise noch weitergehend zu prüfen (z.B. hinsichtlich möglicher Beeinträchtigungen durch eine
geplante Tiefgaragenzufahrt). Insoweit seien entsprechende Einwände von Nachbarn gegen
die spätere Baugenehmigung nicht ausgeschlossen. Darüber hinaus sei nicht erkennbar, dass
das Vorhaben die gebotene Rücksichtnahme gegenüber den Nachbarn vermissen lasse. Einen
allgemeinen „Umgebungsschutz“ könnten die Nachbarn nicht beanspruchen.
Gegen das Urteil kann die Zulassung der Berufung beim Oberverwaltungsgericht
Berlin-Brandenburg beantragt werden. Urteil der 19. Kammer vom 10. Februar 2014
(VG 19 K 184.12)
Land Berlin erhält Erbbaurecht für den Berliner Spreepark zurück
Der Liegenschaftsfonds Berlin LFB hat das Erbbaurecht für das Gelände des Spreeparks
von der insolventen Spreepark GmbH erworben. Der Spreepark gehört wieder dem Land und
ist frei für Zukunftskonzepte. Die für den 17. September 2014 terminierte Zwangsversteigerung
ist damit abgesagt.
Der LFB, die Erbbauberechtigte (die insolvente Betreibergesellschaft Witte GmbH) und
die Gläubigerbank (Deutsche Bank) haben sich auf den Erwerb des Erbbaurechts durch den
Liegenschaftsfonds geeinigt. Damit ist der Liegenschaftsfonds ab sofort Eigentümer des
Grundstücks sowie des nunmehr lastenfreien Erbbaurechts. Das berühmte Eierhäuschen ist
ebenfalls Bestandteil dieses Vertrages.
Der Vertrag ist wirksam, vorbehaltlich der Zustimmung des Abgeordnetenhauses. Sollte
diese nicht erfolgen, kann der Liegenschaftsfonds von dem Vertrag zurücktreten. Der Senat
sowie der Aufsichtsrat des Liegenschaftsfonds haben ihre Zustimmung zum Erwerb erteilt.
Neuer Entwickler des Ein-
kaufszentrums auf dem An-
schutz-Areal ist die FREO
Group. Ein Kaufvertrag für
das derzeit noch als Park-
platz genutzte Grundstück
zwischen o2 World und
Warschauer Brücke wurde
zwischen der Anschutz
Entertainment Group
(AEG) und der FREO un-
längst geschlossen. Das
zukünftige Einkaufszentrum
wird knapp 25.000 qm
Verkaufsfläche bieten.
Die geplante Einzelhandels-
entwicklung wird auf drei
Ebenen ca. 120 Ladeneinhei-
ten Platz bieten und bis
zu 1.000 Stellplätze bereit
stellen.
Für die Architektur der Immo-
bilie zeichnet das renommier-
te Büro UNStudio B.V. aus
Amsterdam verantwortlich.
Mit der Vermietung der La-
deneinheiten wurde die Fo-
kus Development AG beauf-
tragt. Der Baubeginn ist für
Frühjahr 2015 vorgesehen.
Die Eröffnung ist im Herbst
2017 geplant.
Auf dem Anschutz-Areal ent-
steht ein neues innerstädti-
sches Stadtquartier mit einer
Mischung aus Freizeit-,
Sport- und Kulturnutzungen
sowie Geschäften, Büros,
Hotels und Wohnungen.
Im Sommer letzten Jahres
hat der Mercedes-Benz Ver-
trieb Deutschland als erster
Anker des Quartiers seine
neue Zentrale an der Mühlen-
straße bezogen.
Anschutz-Areal
Postfuhramt; Quelle: berlin.de
Nr. 76, 13. KW, 28.03.2014, Seite 13
Für die geordnete Räumung des Grundstücks durch die Pächter wurde eine Frist bis
zum 30. April 2014 vertraglich vereinbart. Perspektivisch ist damit der Weg für die Entwicklung
eines Zukunftskonzeptes für den Spreepark frei. Mit dem Kauf des Erbbaurechts über eine
Restlaufzeit von 47 Jahren schafft der Liegenschaftsfonds eine langfristige Sicherheit für die
zukünftige Nutzung des Geländes im Sinne eines stadtpolitischen Mehrwerts.
Welche Summe für das Erbbaurecht gezahlt wurde, bleibt Geheimnis des Fonds. Der
Verkehrswert der fast 300.000 qm großen Liegenschaft wird von Immobilienexperten mit ca.
1,62 Mio. Euro angegeben. Doch die Schulden der insolventen Betreiber sollen sich auf mehr
als 20 Mio. Euro belaufen. Research Medien AG Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250 F: 05242-901251
[email protected] www.rohmert-medien.de
Chefredaktion: Karin Krentz (V.i.S.d.P.)
Redaktion: Marion Götza
Immobilienaktien: Hans Christoph Ries Hrsg.: Werner Rohmert
Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18, 33378 Rheda-Wiedenbrück
Vorstand: Werner Rohmert
Aufsichtsrat: Senator E. h. Volker Hardegen (Vorsitz)
Die Bankverbindung erhalten Sie auf Anfrage
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Impressum
Personen, die in der „Immobilienbrief Berlin“ genannt werden: Bielka, Frank (9); Bülles-
bach Dr., Jürgen (3,4,5); Gondring Prof. Dr., Hanspeter (9); Hübner, Marcus (9); Joop, Wolf-
gang (5); Kardorf, Sonja (7); Kern, Maren (8); Kissing, Ulrich (7); Lüscher, Regula (10); Mül-
ler, Michael (5,6,8,11); Schneider Dr., Frank (7); Schörghuber, Jörg (3); Schörghuber, Josef
(5); Schörghuber, Stefan (3); Schoszberger, Hans (3); Schwebes, Paul (3); Sprungala, Hiltrud
(8); Ulmer, Simone (9); Wild, Reiner (9); Yzer, Cornelia (7).
Firmen, die in der „Immobilienbrief Berlin“ genannt werden: ADI (2,9), 1055 Raumkom-
munikation (6), 25hours (4,5), Anschutz Entertainment Group (12), Antalis GmbH (6), Bayeri-
sche Hausbau (3,4,5), BBU (8), berlin.waxx (6), Berliner Mieterverein (9), Berliner Morgen-
post (9,10), BFW (8), BIM (11), Bureau Mario Lombardo (4), CA Immo (11), chest of wanders
(4), Colliers International (3), degewo (9), Deutsche Bank (12), dm (5), DTZ (3), Fokus Devel-
opment (12), FREO (12), Hermann-Henselmann-Stiftung (10), Investitionsbank Berlin (7), JLL
(3), Jopp AG (5), Labels Projektmanagement (7), Liegenschaftsfonds (11,12), Locazon –
Locafox (4), Mercedes-Benz (12), mp-tec (8), ORCO-GSG (4,6,8), Pan Am (4), Project Immo-
bilien (5), Rakuten Deutschland (5), relais Landschaftsarchitekten (11), Roeckl (3),
Rossmann (3), Roth & Lorenz (4), Servamus (4), smartB Energy Management GmbH (3), St.
Johns College England (5), Stauffenberg Projektbetreuung und Beteiligungs GmbH (3),
Stiftung Zukunft Berlin (10), UNStudio B.V. (12), visitberlin (10), Witte GmbH (12), Woh-
nungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH (10), Wunderkind (5), yetu AG (3), Ziegert (7).