40
Inhaltsverzeichnis NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL Sehr geehrte Damen und Herren, Griechenland kommt wieder an den Kapitalmarkt. Es wäre einfach, lapidar festzustellen, dass sich die Grenzen menschlicher Dämlichkeit erneut verschoben haben. Leider ist es nicht (nur) so. „Anleger rei- ßen sich um Griechenland-Anleihen“ meldeten gestern die Tageszeitungen. Verzweiflung internationaler OPM- (Other People Money-) Anleger macht es möglich. Die renommiertesten Milliarden-Spieler der Welt mit Deutsche Bank (natürlich) und Goldman Sachs (natürlich) platzierten die Schuldtitel. Vor we- nigen Tagen diskutierten wir über einen weiteren Schuldenschnitt. Heute feiern wir die Neuverschuldung – und das bei 28% Arbeitslosigkeit, über 50% Jugendarbeitslosigkeit und sich verstärkenden politischen Unruhen! Unglücklicherweise kann man das nicht nur als 5-Jahreswette testosterongesteuerter Finanz- markt-Krieger klassifizieren. Das machte gestern die zweite große Meldung des Tages (JLL) deutlich: Globale Direktinvestitionen in Gewerbeimmobilien legten im 1. Quartal um 23% zu. Der Druck auf die Renditen macht „Core“ immer mehr zur langfristigen Anlegerfalle. Verkaufschancen und gleichzeitiger Einkaufsdruck lassen aber den Hormonspiegel auf beiden Seiten gleichgerichtet steigen. Verkäufer und Einkäufer an der Leine des Finanzmarktwahns lechzen nach Tantieme-Schoko-Drops. Die Einbettung in ein historisches Niedrigstzins-Neuland und ein grenzenloses Finanzglobalisierungs-Neuland sowie die Folgen der Zins- und Liquiditätsfalle unterdrücken den gesunden Menschenverstand. Andererseits: Warum sollte man jungen Managern, die in ihrem jeweiligen aktuellen Markt gute Geschäfte machen, einen Vorwurf machen? Außerdem ist es doch nur korrekt, durch Gewinnmitnahmen hohe Renditen zu realisieren und mangels Alternativen seine Renditen durch Immobilien-Zinsdifferenzen zu tunen. Wenn dann noch das Finanzsystem crasht, war die Immobilie sowieso das bessere Invest- ment. Das Problem ist bei aller Moralfreiheit nicht der einzelne „Täter“, sondern die Hilflosigkeit der Systeme, die in der Staatsverschuldung mit Niedrigzins-Notwendigkeit gefangen sind. Keine Regulie- rung kann den nächsten Finanzcrash durch vagabundierende, sinnlose Billionen auf der Suche nach Renditen verhindern. Erinnerung an volkswirtschaftliches Grundverständnis wäre nötig: „Zins ist das Entgelt für die Nutzung von Finanzkapital.“ „Miete ist das Entgelt für die Nutzung von Realkapital.“ Noch nicht einmal der dämlichste Immobilienträumer käme auf die Idee, von der Politik eine Niedrigst- mietstrategie zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes zu fordern – oder? Die For- derung nach Nullzinsen und flexible Kreditbereitstellung zur Beschleunigung des Immobilien- Entwicklungsrades gibt es dagegen überall. Auf die Frage eines Bankvorstandes vor einigen Jahren, was denn die Finanzkrise hätte verhin- dern können, fällt mir bis heute keine regulative Maßnahme ein, sondern nur die Notwendigkeit eines Zinsniveaus, das der Nutzung von Kapital und damit dem Kapital selber wieder Wert verleiht. Niedrig- zins-Fehlallokationen von Immobilien-Milliarden und Vagabunden-Billionen können nicht ohne Folgen bleiben. Die nächste Finanzkrise kommt bestimmt. Nur können wir heute besser damit umgehen, mei- nen die Beschwichtiger. Mit niedrigen Zinsen und kreditfinanzierten Staatsmilliarden wird die Poli- tik auch die nächste Weltfinanzkrise wieder professionell in den Griff bekommen. … Am 21. Mai veranstaltet der Frankfurt School Verlag in Kooperation mit Targa Communicati- ons erstmals den „Real Estate Finance Day“ in der Frankfurt School of Finance & Management. Disku- tiert werden aktuelle Themen rund um die gewerbliche Immobilienfinanzierung. „Der Immobilienbrief“ unterstützt dieses neue Dialogforum als Medienpartner und hat in diesem Zusammenhang die Möglich- keit, seinen Lesern eine vergünstigte Teilnahme an der Konferenz anzubieten (15% Rabatt). Stichwort „Der Immobilienbrief“, Kontakt: [email protected]; www.frankfurt-school-verlag.de/refd2014 Werner Rohmert, Herausgeber Editorial 1 Büromärkte im ersten Quartal 2014 - Wachstum 2 Büromarkt Frankfurt - Umsatz legt stark zu 4 Büromarkt Berlin - Bester Jahresauftakt seit 10 Jahren 5 Investmentmarkt - Hoher Total Return erwartet 8 Investmentmarkt Berlin - Anleger halten sich zurück 12 Investmentmarkt München - Milliarden-Grenze geknackt 16 Büromarkt Hamburg - Solider Umsatz 18 London - Gewerbeobjekten finden reißenden Absatz 20 HCI muss weitere Wertbe- richtigungen vornehmen 20 Wohnungen - Portfolio- Deals mehr als verdreifacht 21 DekaBank - Immobilien- markt Frankreich (Fischer) 22 Immobilienbrief Köln 26 Logistikinvestments - Rekordjagd geht weiter 24 Hoteltransaktionen - drastischer Rückgang 23 Impressum 27 Immobilienbrief Ruhr 28 Schweiz - solide Renditen bei rückläufigem Index 25 Gründung - Hölzer und Timm starten EXCOVATUS Consulting 24 Mieten - kurze Laufzeiten überwiegen am Büromarkt 14 Partner und Sponsoren der heuti- gen Ausgabe: aurelis Real Estate, Bouwfonds Investment Manage- ment, Catella Real Estate AG KAG, Deka Immobilien Investment, E&P Real Estate GmbH & Co. KG, fair- vesta, Garbe Group, publity AG, RWE Energiedienstleitung GmbH, RA Klumpe, Schröder & Partner und sontowski & partner gmbh.

Der immobilienbrief nr 319

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Fakten, Meinungen, Tendenzen zum deutschen Immobilienmarkt.

Citation preview

Page 1: Der immobilienbrief nr 319

Inhaltsverzeichnis

NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL

Sehr geehrte Damen und Herren,

Griechenland kommt wieder an den Kapitalmarkt. Es wäre einfach, lapidar festzustellen, dass sich die Grenzen menschlicher Dämlichkeit erneut verschoben haben. Leider ist es nicht (nur) so. „Anleger rei-ßen sich um Griechenland-Anleihen“ meldeten gestern die Tageszeitungen. Verzweiflung internationaler OPM- (Other People Money-) Anleger macht es möglich. Die renommiertesten Milliarden-Spieler der

Welt mit Deutsche Bank (natürlich) und Goldman Sachs (natürlich) platzierten die Schuldtitel. Vor we-nigen Tagen diskutierten wir über einen weiteren Schuldenschnitt. Heute feiern wir die Neuverschuldung – und das bei 28% Arbeitslosigkeit, über 50% Jugendarbeitslosigkeit und sich verstärkenden politischen Unruhen!

Unglücklicherweise kann man das nicht nur als 5-Jahreswette testosterongesteuerter Finanz-

markt-Krieger klassifizieren. Das machte gestern die zweite große Meldung des Tages (JLL) deutlich: Globale Direktinvestitionen in Gewerbeimmobilien legten im 1. Quartal um 23% zu. Der Druck auf die Renditen macht „Core“ immer mehr zur langfristigen Anlegerfalle. Verkaufschancen und gleichzeitiger Einkaufsdruck lassen aber den Hormonspiegel auf beiden Seiten gleichgerichtet steigen. Verkäufer und Einkäufer an der Leine des Finanzmarktwahns lechzen nach Tantieme-Schoko-Drops. Die Einbettung in ein historisches Niedrigstzins-Neuland und ein grenzenloses Finanzglobalisierungs-Neuland sowie die Folgen der Zins- und Liquiditätsfalle unterdrücken den gesunden Menschenverstand.

Andererseits: Warum sollte man jungen Managern, die in ihrem jeweiligen aktuellen Markt gute Geschäfte machen, einen Vorwurf machen? Außerdem ist es doch nur korrekt, durch Gewinnmitnahmen hohe Renditen zu realisieren und mangels Alternativen seine Renditen durch Immobilien-Zinsdifferenzen zu tunen. Wenn dann noch das Finanzsystem crasht, war die Immobilie sowieso das bessere Invest-ment.

Das Problem ist bei aller Moralfreiheit nicht der einzelne „Täter“, sondern die Hilflosigkeit der Systeme, die in der Staatsverschuldung mit Niedrigzins-Notwendigkeit gefangen sind. Keine Regulie-rung kann den nächsten Finanzcrash durch vagabundierende, sinnlose Billionen auf der Suche nach Renditen verhindern. Erinnerung an volkswirtschaftliches Grundverständnis wäre nötig: „Zins ist das

Entgelt für die Nutzung von Finanzkapital.“ „Miete ist das Entgelt für die Nutzung von Realkapital.“ Noch nicht einmal der dämlichste Immobilienträumer käme auf die Idee, von der Politik eine Niedrigst-mietstrategie zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes zu fordern – oder? Die For-derung nach Nullzinsen und flexible Kreditbereitstellung zur Beschleunigung des Immobilien-Entwicklungsrades gibt es dagegen überall.

Auf die Frage eines Bankvorstandes vor einigen Jahren, was denn die Finanzkrise hätte verhin-dern können, fällt mir bis heute keine regulative Maßnahme ein, sondern nur die Notwendigkeit eines Zinsniveaus, das der Nutzung von Kapital und damit dem Kapital selber wieder Wert verleiht. Niedrig-zins-Fehlallokationen von Immobilien-Milliarden und Vagabunden-Billionen können nicht ohne Folgen bleiben. Die nächste Finanzkrise kommt bestimmt. Nur können wir heute besser damit umgehen, mei-

nen die Beschwichtiger. Mit niedrigen Zinsen und kreditfinanzierten Staatsmilliarden wird die Poli-tik auch die nächste Weltfinanzkrise wieder professionell in den Griff bekommen. …

Am 21. Mai veranstaltet der Frankfurt School Verlag in Kooperation mit Targa Communicati-ons erstmals den „Real Estate Finance Day“ in der Frankfurt School of Finance & Management. Disku-tiert werden aktuelle Themen rund um die gewerbliche Immobilienfinanzierung. „Der Immobilienbrief“ unterstützt dieses neue Dialogforum als Medienpartner und hat in diesem Zusammenhang die Möglich-keit, seinen Lesern eine vergünstigte Teilnahme an der Konferenz anzubieten (15% Rabatt). Stichwort „Der Immobilienbrief“, Kontakt: [email protected]; www.frankfurt-school-verlag.de/refd2014

Werner Rohmert, Herausgeber

Editorial 1

Büromärkte im ersten Quartal 2014 - Wachstum

2

Büromarkt Frankfurt - Umsatz legt stark zu

4

Büromarkt Berlin - Bester Jahresauftakt seit 10 Jahren

5

Investmentmarkt - Hoher Total Return erwartet

8

Investmentmarkt Berlin - Anleger halten sich zurück

12

Investmentmarkt München - Milliarden-Grenze geknackt

16

Büromarkt Hamburg - Solider Umsatz

18

London - Gewerbeobjekten finden reißenden Absatz

20

HCI muss weitere Wertbe-richtigungen vornehmen

20

Wohnungen - Portfolio-Deals mehr als verdreifacht

21

DekaBank - Immobilien-markt Frankreich (Fischer)

22

Immobilienbrief Köln 26

Logistikinvestments - Rekordjagd geht weiter

24

Hoteltransaktionen - drastischer Rückgang

23

Impressum 27

Immobilienbrief Ruhr 28

Schweiz - solide Renditen bei rückläufigem Index

25

Gründung - Hölzer und Timm starten EXCOVATUS Consulting

24

Mieten - kurze Laufzeiten überwiegen am Büromarkt

14

Partner und Sponsoren der heuti-

gen Ausgabe: aurelis Real Estate,

Bouwfonds Investment Manage-

ment, Catella Real Estate AG KAG,

Deka Immobilien Investment, E&P

Real Estate GmbH & Co. KG, fair-

vesta, Garbe Group, publity AG,

RWE Energiedienstleitung GmbH,

RA Klumpe, Schröder & Partner

und sontowski & partner gmbh.

Page 2: Der immobilienbrief nr 319

Leipzig: Die publity Perfor-

mance GmbH, gegründet

vom Leipziger Initiator publi-

ty AG, hat als designierte

Kapitalverwaltungsgesell-

schaft (KVG) Joachim Hür-

ter (Vorsitzender), Mario

Linkies und Wolfgang Fail-

lard zu den Mitgliedern des

Aufsichtsrates bestellt.

Joachim Hürter (54) ist stu-

dierter Betriebswirt, Steuer-

berater und Wirtschaftsprü-

fer. Wolfgang Faillard (58) ist

Rechtsanwalt, Steuerberater

und Wirtschaftsprüfer. Beide

sind Partner der Sozietät Dr.

Halft/Lohmar/Faillard/

Hürter, Wirtschaftsprüfer,

Rechtsanwälte, Steuerbera-

ter in Köln. Mario Linkies (51)

studierte Finanz- und Bank-

wirtschaft sowie Außenhan-

del und leitet heute die inter-

nationale Beratungsgruppe

LINKIES. Management Con-

sulting.

Außerdem übernimmt Peter

Maurer (41) die wichtige Auf-

gabe des

Leiters

Risikoma-

nagement.

Der Bank-

fachwirt

und gelernte Bankkaufmann

war seit 2009 Hauptreferent

Risiko- und Liquiditätsmana-

gement bei VNG – Verbund-

netz Gas Aktiengesell-

schaft, Leipzig.

Büromarktzahlen im ersten Quartal 2014

Wachstum ausgehend von niedriger Basis

Deutschlands Büromärkte starten in diesem Jahr mit einem Umsatzplus von 16% ge-

genüber dem Vorjahr. Allerdings war das Vorjahresquartal auch das schlechteste seit

2009. Insgesamt notierte JLL 697.000 qm und BNPPRE 695.000 qm. Die Aussichten für

den weiteren Jahresverlauf sind lt. JLL nach wie vor gut. Auch die Nettoabsorption

werden mit knapp 700.000 qm weiterhin positiv bleiben. Die Erwartungen der Mieter an

die Effizienz und die Qualität der Büroflächen blieben sehr hoch. In fast allen Städten

blieb die Spitzenmiete im Vergleich zum Vorquartal stabil. Im weiteren Jahresverlauf

werden noch in Berlin, Frankfurt, Hamburg und München leichte Mietpreisanstiege

erwartet. Trotz gutem Gesamtumsatz, zeigen die Teilmärkte sehr unterschiedliche

Entwicklungen.

Spitzenreiter war im 1. Quartal nach Recherche von JLL München mit einem Um-

satz von 169.300 qm und einem Plus von 11,3% gefolgt von Berlin mit 130.900 qm, das ei-

nen großen Sprung um 42,9% nach vorne macht (JLL). Auch die Bankenmetropole Frankfurt

kann wieder um 34% zulegen und notiert 91.400 qm bei JLL bzw. in erweitertem Marktgebiet

94.000 qm (+64,9%) bei BNPPRE. Umsatz. Demgegenüber stehen Standorte mit deutlichen

Umsatzeinbrüchen. Düsseldorf (77.600 qm; -8,9%), Hamburg (105.000 qm; -3,4%) und Köln

(62.000 qm; -18,1%) müssen teilweise enorme Umsatzrückgänge hinnehmen.

Für das Gesamtjahr rechnen die Researcher mit einem Umsatz von 3 Mio. qm, was

immer noch dem Schnitt der letzten 10 Jahre entsprechen würde. Allerdings dürften hier die

Umsatzwerte des ersten Quartals wohl kaum aussagefähiger sein, als der sprichwörtliche

Kaffeesatz. In Verbindung mit den volkswirtschaftlichen Rahmendaten sollten jedoch der

angepeilte Durchschnitt der letzten zehn Jahre erzielbare sein.

Die Nettoabsorption erwartet JLL bei 700.000 qm und damit 15% unter dem Wert

von 2013. Vor diesem Hintergrund fragt sich auch, inwieweit bei herausragenden Ausgangs-

publity Personalien

NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 2

0

50.000

100.000

150.000

200.000

250.000

Q1 2014Q1 2013Q1 2012Q1 2011 Q1 2010Q1 2009Q1 2008Q1 2007Q1 2006

Quadratm

eter

Büroflächenumsatz JLL

Berlin

Düsseldorf

Frankfurt

Hamburg

München

Page 3: Der immobilienbrief nr 319

daten die Schätzung der Nettoabsorption so vorsichtig

ausfällt. Lt. JLL ziehen Mieter nur dann um, wenn die Effi-

zienz und die Qualität der Büroflächen gesteigert werden

kann. Sollten diese Kriterien nicht erfüllt werden, ist ein

Verbleib in den Altflächen eine echte Alternative. Die Ent-

scheidungszeiträume der Mieter verlängern sich.

Das Leerstandsvolumen notiert bei 6% bzw. 7,2

Mio. qm (JLL). Lt. BNPPRE ist dies der niedrigste Leer-

stand der letzten 10 Jahre. Die stärksten Rückgänge ver-

zeichnet Hamburg und Düsseldorf (jeweils -6%) gefolgt

von Köln mit -5%. Modern ausgestattete Flächen machen

lediglich 32% des Leerstands aus. Die höchste Leer-

standsrate hat nach wie vor Frankfurt mit 12%. Den nied-

rigsten Leerstand findet sich in Berlin mit 5,3%.

„Der Immobilienbrief“-Exkurs: Der Leerstands-

abbau ist mittlerweile weit vorangeschritten und setzt sich

nur noch moderat fort. „Der Immobilienbrief“ hatte vor

rund einer Dekade, als sich die Leerstände im Gefolge

der Überbauung des Internetbooms in Frankfurt der 20%-

Marke näherten, einen Zeitraum von drei Zyklen für eine

Normalisierung erwartet. Erinnern Sie sich bitte, dass

damals 3% Leerstand als Vollvermietung, 5% Leerstand

als gesund und 8% Leerstand als Überangebot galten.

Inzwischen könnte sich hier eine weitere Markttransforma-

tion andeuten. So ist laut JLL nach dem zyklischen Tief im

4. Quartal 2013 die Leerstandsquote z. B. in Frankfurt wieder

um 0,3%-Punkte auf 11,4% angestiegen. BNPPRE sieht die

Leerstandsquote dort bei 12,6%. Insofern wird es wohl in

Frankfurt, wie auch in den anderen Metropolen, einer stärke-

ren konjunkturellen Belebung bedürfen, die Leerstände in

absehbarer Zeit weiter deutlich zu senken. Bei nach wie vor

im internationalen Vergleich und im Vergleich zur deutschen

Historie relativ preiswerten Büroangebot und stetig steigen-

den Ansprüchen der Mieter an moderne Flächen könnte sich

in den hochpreisigen und internationalen Metropolen nach

Ansicht von „Der Immobilienbrief“ durchaus eine Quote von

8-10% als „normal“ etablieren. (WR)

Das Jahresfertigstellungsvolumen wird bei über 1,1

Mio. qm liegen und damit fast 30% über dem Wert des Vor-

jahres. Von den im ersten Quartal fertig gestellten 226.000

qm sind lediglich 40% noch verfügbar. Im laufenden Jahr

verringert sich diese Zahl auf 32%.

Die Spitzenmiete kann im ersten Quartal um 3%

zulegen. Mit Ausnahme von Köln, wo die Spitzenmiete stabil

blieb, konnten alle anderen Metropolen lt. BNPPRE Steige-

rungen verbuchen. Düsseldorf liegt dabei mit 6% auf 27,50

Euro/qm an der Spitze. Aber auch in Hamburg stieg die Spit-

zenmiete mit 4% (25 Euro/qm) über dem bundesweiten

Durchschnitt. Spitzenreiter bleibt Frankfurt mit 38 Euro/qm

gefolgt von München mit 33,50 Euro/qm. (AE) □

aurelis

NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 3

Wir entwickeln Potenziale.

Zauberberg*

Jede Industriebrache und ungenutzte Fläche ist für uns ein Zauberberg. Mit Kreativität und Erfahrung entwickeln wir das Potenzial dieser Areale und machen aus Brachen Lebensräume.

aurelis Real Estate GmbH & Co. KGMergenthalerallee 15–2165760 EschbornTel. +49 6196 5232-0Fax +49 6196 [email protected]

Page 4: Der immobilienbrief nr 319

Büromarkt Frankfurt

Umsatz kann stark zulegen

Mit einem Flächenumsatz von 94.000 qm im gesamten Marktgebiet, das BNPPRE

(BNP Paribas Real Estate) analysiert, wurde das Vorjahresergebnis um stolze 65%

gesteigert, gibt sich der Frankfurter Büro-Vermietungsspezialist begeistert. Bezogen

auf das engere gif-Gebiet Frankfurt inklusive Eschborn und Offenbach Kaiserlei, das

den Zahlen der anderen Maklerhäuser meist zu Grunde liegt, läge das Ergebnis bei

83.000 qm (+51%). JLL bestätigt das Zahlenwerk mit einem Plus um 34% auf 91.400

qm. Colliers sieht einen Flächenumsatz von 82.000 qm bzw. 25% Zuwachs. Nach Ana-

lyse der Immobilienberatungsgruppe NAI apollo group wurde durch Vermietungen

und Eigennutzer ein Flächenumsatz von 92.300 qm erzielt (+52,3%). Insofern liegen

die Recherchen der großen Maklerhäuser auf einer Wellenlänge.

Das Gesamtergebnis liegt im Durchschnitt der letzten Jahre. Zwar pusht eine Groß-

anmietung von rd. 32.000 qm durch die Deutsche Bank, der zweitgrößte Einzelumsatz auf

dem Bürovermietungsmarkt der Mainmetropole seit Anfang 2011, den Umsatz deutlich, je-

doch gibt es im Frankfurter Markt regelmäßig Großvermietungen, so dass das durchaus als

Teil der Statistik anzusehen ist. Über 5.000 qm gab es keine weitere Vermietung. Drei An-

mietungen zwischen 3.000 und 3.500 qm und eine mit 1.900 qm komplettieren die Top 5,

die fast die Hälfte des Umsatzvolumens abdecken. BNPPRE beobachtet auf breiter Front

eine Nachfragebelebung insbesondere im mittleren und kleinteiligen Flächensegment. Ban-

ken und Finanzdienstleistungen dominieren den Markt mit einem Anteil von 42%.

Der Leerstand ist lt. JLL nach dem zyklischen Tief im 4. Quartal 2013 wieder um

0,3%-Punkte auf 11,4% angestiegen. BNPPRE sieht die Leerstandsquote liegt bei 12,6%.

Leerstände mit moderner Flächenqualität liegen stabil bei 836.000 qm bzw. 44% des Ge-

samtleerstandes von 1,9 Mio. qm. Die Flächen im Bau haben sich auf 358.000 qm reduziert

(-28%). Davon sind nur noch 95.000 qm verfügbar.

Die Spitzenmiete hat sich bei BNPPRE leicht um 1% auf 38 Euro erhöht. Erzielt

wird sie im Bankenviertel. Im Westend beträgt sie 37 Euro. Bei den Durchschnittsmieten der

einzelnen Büromarktzonen sind unterschiedliche Entwicklungen festzustellen, die vor allem

durch die Qualität des verfügbaren Angebots bestimmt werden. Die Spitzenmiete ist in den

ersten drei Monaten stabil geblieben, bis zum Jahresende wird bei JLL ein Plus von 3%

prognostiziert. Etwa ein Drittel aller Deals seien zwischen 10 und 15 Euro abgeschlossen

worden. Für das Gesamtjahr rechnen die meisten Researcher mit einem Umsatz von über

500.000 qm. Die Flächen im Bau werden leicht zurück gehen während der Leerstand, wenn

überhaupt, noch moderaten Rückgang verbuchen kann. Die Spitzenmiete wird auf stabilem

Niveau erwartet und bei BNPPRE lediglich im absoluten Spitzensegment noch Steigerungs-

potential haben.

Mit 780 Mio. Euro, damit Platz zwei hinter München, steht auf dem Frankfurter

Gewerbeimmobilien-Investmentmarkt ein Plus von 84% bzw. 94% im Vergleich zu den

ersten Quartalen 2004 – 2013 bzw. 2009 – 2013 gegenüber. Die fünf größten Transaktionen

verbuchten fast drei Viertel des Volumens. Zwar dominiert in Frankfurt traditionell der

Bürobereich, jedoch sind die erzielten 85% ein außergewöhnlich hoher Anteil. Logistikimmo-

bilien folgen mit 7% auf Platz zwei. 80% der Investoren kommen im ersten Quartal aus

Deutschland. Anders als in Berlin und München waren Offene Fonds stark auf der

Verkäuferseite aktiv. Zu zwei Dritteln ist die Risikoklasse „Core“ in der Umsatzstatistik ver-

treten. Immerhin ein Fünftel des Transaktionsvolumens wird der Risikoklasse

„Opportunistisch“ zugerechnet. Die Spitzenrendite im Bürobereich ist gegenüber dem Vor-

quartal stabil bei 4,70 % geblieben. (WR) □

Frankfurt: Zum 01.04.2014

wird Stephan Jung (48) als

Director den Bereich Shop-

ping Center Investments bei

Savills in Deutschland ver-

antworten und Mitherausge-

ber des internationalen

ACROSS Magazins werden.

Jung ist zudem er seit 2004

im Vorstand des German

Council of Shopping

Centers.

Freiburg: Zum 31. März

2014 hat Matthias Sykosch

sein Amt als Mitglied des

Vorstands der Haufe-

Lexware Real Estate AG

planmäßig niedergelegt.

Nachdem die Integration der

von ihm gegründeten und

über zwei Jahrzehnte gelei-

teten Haufe-Lexware Real

Estate AG in die Haufe

Gruppe erfolgreich abge-

schlossen ist, scheidet er

nun aus dem Vorstand aus.

Vor 25 Jahren gründete Sy-

kosch im Alter von 18 Jahren

die Firma Sykosoft im Keller

seiner Eltern.

Nach dem Ausscheiden von

Sykosch werden die Vor-

standskollegen Dirk Forke

und Dr. Carsten Thies seine

Aufgaben übernehmen und

das Unternehmen zukünftig

zu zweit vertreten.

Hamburg: Dr. Henning

Klöppelt (50) hat die

Geschäftsführung der

Warburg - Henderson Ka-

pitalanlagegesellschaft für

Immobilien mbH auf eige-

nen Wunsch zum 31. März

2014 verlassen. Seine Auf-

gaben übernehmen interi-

mistisch die weiteren Ge-

schäftsführer Eitel Coridaß

und Andreas Ertle.

Personalien

NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 4

Page 5: Der immobilienbrief nr 319

Leipzig: Die publity AG

schließt das Geschäftsjahr

2013 mit einem Gewinn i. H.

v. 2,7 Mio. Euro und steigert

damit ihr Vorjahresergebnis

um 24%. Der Jahresab-

schluss sowie der Lagebe-

richt des Geschäftsjahrs

2013 wurden von der BDO

AG Wirtschaftsprüfungsge-

sellschaft positiv testiert.

Damit erhält die publity AG

das renommierte Wirtschafts-

prüfer-Testat.

„Das positive BDO Testat

belegt unsere gewissenhafte

Vorgehensweise mit all unse-

ren Gesellschaften und bes-

tätigt unseren Erfolg“, so

Thomas Olek, Vorstandsvor-

sitzender der publity AG.

Berliner Büromarkt wieder auf Erfolgskurs

Bester Jahresauftakt der letzten zehn Jahre

Umsatzvolumen und die Anzahl der Mietvertragsabschlüsse weisen auf einen gelun-

genen Start in das neue Berliner Bürovermietungsjahr. Der Markt ist fulminant gestar-

tet. In den ersten drei Monaten des Jahres 2014 wurden je nach Maklerhaus 130.000

bis 204.000 qm neu angemietet, die Zahl der Verträge liegt um fast 10% und die der

Flächenumsätze sogar um über 40% über den Werten des Vorjahreszeitraums. Auch

die 5- und 10-Jahresschnitte der jeweils ersten Quartale wurden merklich übertroffen.

„Was der Markt letztes Jahr um diese Zeit schmerzlich vermissen ließ, wurde in den

vergangenen drei Monaten bereits realisiert“, so Sven Scharke, bei JLL Team Leader

Office Leasing Berlin.

Eine wichtige Rolle spielten dabei Verträge über 5.000 qm: „Nachdem in diesem

Segment im ersten Quartal 2013 keine Abschlüsse verzeichnet wurden, stellen sie aktuell

fast ein Drittel des Gesamtvolumens“, erklärt Jan Dohrwardt, Berliner Niederlassungsleiter

der BNP Paribas Real Estate GmbH. Zu notieren gab es drei große Abschlüsse zwischen

10.000 und 20.000 qm, der größte, ein Eigennutzerdeal, durch den Stromnetzbetreiber

50Hertz Transmission GmbH. Insgesamt kommen die Top 5 Deals unter Beteiligung von vier

unterschiedlichen Branchen (Industrie, Neue Medien, EDV und Versicherungen) auf ein Flä-

chenvolumen von rund 50.000 qm – mehr als 20.000 qm mehr als noch in den ersten drei

Monaten des Jahres 2013. Im Flächensegment bis 1.000qm ist eine ungebrochen starke

Dynamik zu verzeichnen. Fast 80% der Anzahl der Verträge entfielen auf dieses Segment.

Vergleich der 1A-Lagen – Kudamm überholt Friedrichstraße

Die sechs eleganten MainTor Palazzi bringen zeitlose Ästhe-tik und moderne Lebensart stilvoll in Einklang. Sie ver binden die einzig artige Lage am F luss mit dem Lebens gefühl eines neuen, dynamischen Quartiers.

WOHNEINHEITEN

Exklusive Penthousewohnungen

Großzügige 4- oder 5-Zimmer-Wohnungen

Moderne 2- bis 3-Zimmer-Wohnungen

HIGHLIGHTS

Nahezu alle Wohnungen mit Terrasse, Balkon oder Loggia, mit

Mainblick. Flexible Grundrisse. Hohe, lichtdurchfl utete Räume.

Ausstattung auf höchstem Niveau.

ADRESSE

Untermainkai, Alte Mainzer Gasse, Frankfurt am Main

FERTIGSTELLUNG

Voraussichtlich Sommer 2015

STILVOLL WOHNEN AM MAIN

The Urban Living

WWW.MAINTOR-LIVING.DE

[email protected] 78703-0

BERATUNG UND VERKAUF ERWERB PROVISIONS-FREI

Page 6: Der immobilienbrief nr 319

Umsatzstärkster Teilmarkt war „Mitte“. Dies gilt so-

wohl für die Anzahl der Mietvertragsabschlüsse

(27%) als auch das hiermit erzielte Flächenvolumen

(25%). In fast allen der 16 Berliner Teilmärkte wur-

den mehr Flächen als im Vergleichszeitraum des

Vorjahres umgesetzt, so JLL.

Die City West und die City Ost sind bei

Mietern die am stärksten nachgefragten Teilmärkte

und können rund die Hälfte des gesamten Berliner

Flächenumsatzes auf sich vereinen. „Insgesamt

herrscht in Berlin eine hohe Nachfrage“, so Gerald

Dietzold, Leiter der Berliner Bürovermietungsabtei-

lung von C&W „jedoch bei zu wenig adäquaten Ob-

jekten. Schon jetzt verlagert sich der Fokus zuneh-

mend auf Projektentwicklungen, die oftmals erst mit

einer Vorvermietungsquote von mindestens 50%

angestoßen werden. Ein weiterer Effekt ist, dass

Randgebiete stärker nachgefragt werden als noch

zuvor.“ Das beobachtete auch Catella Property.

Demnach setzt sich die Nachfrageverschiebung in

die Berliner Randbezirke, die schon zum Ende des

letzten Jahres registriert wurde weiter fort.

Leerstand sinkt weiter, Bautätigkeit gering,

Höchstmiete steigt

Die Leerstandsquote mit 5,3% nähert sich immer

mehr der 5-%-Marke, beobachtet BNPPRE. Auch

wenn der Leerstandsabbau etwas an Fahrt verloren

hat, ist ein Ende in naher Zukunft noch nicht in

Sicht. Aktuell summieren sich die kurzfristig verfüg-

baren Flächen auf rund 1,02 Mio. qm und sind damit

in den vergangenen 12 Monaten um fast 2% gesun-

ken. Problematisch gestaltet sich dabei der anhal-

tend geringe Anteil der Büros, die eine moderne und

besonders nachgefragte Qualität aufweisen. Noch

nicht einmal jeder dritte Quadratmeter (280.000 qm)

entspricht diesem Standard.

Mit rund 288.0000 qm Flächen im Bau ist

die Bautätigkeit nach wie vor gering. Seit 2005 lag

das Bauvolumen nur selten oberhalb von 300.000

qm, was für einen Markt wie Berlin eine eher gerin-

ge Größenordnung darstellt. Erfreulicherweise hat

sich der Anteil der noch verfügbaren Flächen im

Bau leicht erhöht, dieser liegt mit 85.000 qm knapp

27% über dem Vorjahreswert. Mit rund 28.500 qm

befindet sich der größte Teil am Hauptbahnhof, aber

auch in der Topcity West (21.000 qm) und in der

Wissenschaftsstadt Adlershof (12.000 qm) existiert

ein nennenswertes Flächenangebot in spekulativen

Projektentwicklungen. Das insgesamt verfügbare

Flächenangebot (Leerstand + verfügbare Flächen

im Bau) liegt relativ stabil bei 1,1 Mio. qm.

REFD

NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 6

Page 7: Der immobilienbrief nr 319

Das überschaubare Angebot verfügbarer Flächen

im Bau in Top-Lagen hat zu einer leicht gestiegenen Höchst-

miete geführt. Mit 22,50 Euro/qm wird für das Berliner Markt-

gebiet der höchste Wert seit

Ende 2004 registriert. Erzielt

wird sie am Potsdamer/

Leipziger Platz. Auch bei der

Entwicklung der Durch-

schnittsmieten waren leichte

Zuwächse zu verzeichnen.

… und die Aussichten

sind positiv

„Der gegenüber dem Vorjahr

gestiegene Flächenumsatz

lässt mit Spannung auf den

weiteren Jahresverlauf bli-

cken, insbesondere weil die

Zahl an großvolumigen Miet-

vertragsabschlüssen erheb-

lich gestiegen ist. Aufgrund

der positiven Wirtschaftssig-

nale und der zahlreichen

Start-Ups, die ununterbro-

chen in die attraktive Haupt-

stadt strömen, können wir mit regen Vermietungsaktivitäten

und einer weiteren Marktbelebung rechnen“, fasst Marcus

Lehmann, Colliers International Berlin zusammen. (KK) □

Rohmert C.

NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 7

��������������� ���

Page 8: Der immobilienbrief nr 319

Bei Investments hängt die Provinz die Big 7 ab

Hoher Total Return erwartet

Mit einem Bilderbuchstart begann der deutsche Investment-Immobilienmarkt. Mit ei-

nem bundesweiten Transaktionsvolumen gewerblich genutzter Objekte von knapp 10

Mrd. Euro wurden nochmals etwa 40% mehr umgesetzt als im ersten Quartal 2013

und genauso viel wie im Schlussquartal 2012. Davon profitieren vor allem die Regio-

nen außerhalb der Top 7, denn dort stagniert der Investmentumsatz. Ein deutlich stär-

keres Engagement ausländischer Investoren erwartet JLL. Auch das mittlerweile er-

reichte hohe Preisniveau sei aktuell noch kein Bremsfaktor. Die weiter verbesserte

Lage am Kapitalmarkt erlaube auch wieder etwas höhere Beleihungsausläufe bei der

Fremdkapitalaufnahme. Die Banken senkten im Zuge des zunehmenden Wettbe-

werbsdrucks ihre Margen.

Deutsche institutionelle Immobilieninvestoren erwarten nach einer aktuellen Umfra-

ge der IPD, dass sie im laufenden Geschäftsjahr mit ihren direkt gehaltenen Bestandsobjek-

ten in Deutschland einen Total Return (Netto-Cash-Flow-Rendite zzügl. Wertänderungsren-

dite) von 4,9 bis 5,3% erzielen können. Nach einer Dekade mit einem realisierten, annuali-

siertem Total Return von 3,2% zeige dies, dass die Investoren Vertrauern in den Markt hät-

ten, analysiert die IPD. 2013 lag der realisierte Total Return bei 5,1%. Der Total Return von

2013 setzt sich aus der Netto-Cash-Flow-Rendite von 5,3% und der Wertänderungsrendite

von -0,1% lag, zusammen. ►

Realis

Hamburg: Die HBB Gruppe

hat von der balandis real

estate ag das 6.000 qm gro-

ße Grundstück an der Ecke

Wandsbeker Marktstraße /

Brauhausstraße in Wandsbek

erworben. Derzeit befindet

sich noch ein leer stehendes

C&A-Geschäftshaus auf dem

Areal. Bis 2016 soll auf dem

Grundstück ein 6-stöckiges

Geschäftshaus entstehen,

davon 3 Etagen resp. 12.000

qm Mietfläche für Einzelhan-

del. Geplant sind zudem etwa

310 Stellplätze auf 3 Dach-

parkebenen.

Deal

NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 8

Ein erfahrener Partner an Ihrer Seite, egal welche individuelle Route Sie wählen – das ist ein gutes Gefühl. Seit über 13 Jahren konzipieren und managen wir erfolgreich internationale Immobilienportfolios für Institutionelle Investoren. Dabei wurden knapp 2,5 Mrd. Euro in mehr als 40 Objekte in Europa, Nordamerika und Australien investiert und derzeit steht uns rund 1 Mrd. Euro für weitere Investments zur Verfügung. Mehr als 150 Institutionelle Investoren mit über 300 Mandaten vertrauen bereits unserer langjährigen Erfahrung. Denn wir wissen was Ihnen wichtig ist und sehen es als oberste Priorität, Ihre hohen Ansprüche an ein Investment zu erfüllen. Setzen auch Sie auf einen sicheren Partner, um hohe Ziele zu erreichen.

Ein gutes Gefühl auf Erfahrung zu bauen

Page 9: Der immobilienbrief nr 319

Sicht überhöhte Preise zu beobachten seien. Transaktionen

würden weiterhin intensiv geprüft. Die Spitzenrenditen sind

im Gefolge des Nachfrageüberhangs erneut leicht gesunken

und notieren bei 4,61% für Büroinvestments, 4,6% für

Shopping Center, 5,65 für Fachmarktzentren, 6,1% für

Fachmärkte, 4,04% für Geschäftshäuser und 6,56% für

Lager- und Logistikimmobilien. In München liegt dabei die

Spitzenrendite für Büroimmobilien mit 4,3% am niedrigsten.

In Stuttgart mit 4,8% am höchsten. Der Handel mit Portfolios

hat sich signifikant um fast 70 % auf 4,5 Mrd. Euro erhöht.

Einzeltransaktionen summierten sich entsprechend auf 5,5

Mrd. Euro (+24%).

Exkurs – „Der Immobilienbrief“-Anmerkung:

Bedenken Sie dabei bitte, dass bei der Berechnung der

Deka

Der deutsche Markt in den Top 7 Berlin, Düsseldorf,

Frankfurt, Hamburg, München, Stuttgart und Köln scheint

nach den neuesten Zahlen von JLL weitgehend leer gekauft

zu sein. Das Transaktionsvolumen sank um 13% auf 4,1

Mrd. Euro. Das ist vor dem Hintergrund einer bundesweiten

Steigerung des Transaktionsvolumens von 40% auf 10 Mrd.

Euro - Savills ermittelt 9,9 Mrd. Euro - erstaunlich. Nur 2006

waren die ersten drei Monate noch umsatzstärker. München

bleibt Spitzenreiter mit 1 Mrd. Euro und einem Plus von 14%.

In allen anderen Hochburgen sind die Investmentumsätze

um bis zu 46% (Köln) zurückgegangen. Den zweiten Platz

im Ranking nimmt Frankfurt mit 780 Mio. Euro (-11%) ein

gefolgt von Düsseldorf mit 700 Mio. Euro (-8%). Der Fokus

der Investoren liegt auf der Assetklasse Büro mit einem An-

teil von 43% vor Einzelhandelsimmobilien mit 29%. Auch

Lager- und Logistikobjekte kommen mit einem Anteil von

13% auf ein beachtliches Volumen.

Für das Gesamtjahr 2014 zeichne sich ein

Transaktionsvolumen ab, das in der Spanne zwischen 35

und 40 Mrd. Euro und damit bis zu 30% über dem Ergebnis

aus 2013 liegen dürfte. Gefahren sieht JLL nicht, da trotz

weiter rückläufiger Spitzenrenditen weder Übertreibungen

bei den finanzierenden Banken noch aus fundamentaler

NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 9

Sitz in Deutschland. Weltweit aktiv.Investitionsfokus: Premium-Objekte!

Deka Immobilien GmbH

Sie haben interessante Bestandsobjekte in hochwertigen Lagen anzubieten? Dann sprechen Sie mit einem der führenden deutschen Investoren! Mit einem verwalteten Immobilien-Vermögen von rund 20,5 Mrd. Euro und einem Bestand von über 430 Immobilien in 23 Ländern auf vier Kontinenten ist Deka Immobilien der richtige Ansprechpartner für Sie!

Nehmen Sie Kontakt auf!www.deka-immobilien.de

Page 10: Der immobilienbrief nr 319

Geschlossene Immobilienfonds von einem der erfahrensten deutschen Initiatoren.

Im Portfolio einige der besten Adressen Deutschlands,im Visier neue attraktive Objekte,in Arbeit Projektentwicklungen für große Investoren,im Geschäft seit mehr als 40 Jahren.

Im Vertrauen: Das macht uns so schnell keiner nach!

E&P Real Estate GmbH & Co. KGAachener Str. 1053 – 1055 50858 KölnIhr Gesprächspartner: Joachim Buhr

Telefon +49 221 48901-730 Telefax +49 221 [email protected]

Werte

Page 11: Der immobilienbrief nr 319

Spitzenrenditen die teilweise zweistelligen Er-

werbsnebenkosten nicht berücksichtigt sind. Allein

die Erwerbsnebenkosten senken bei einer zehn-

jährigen Investitionsperspektive die genannten

Nettoanfangsrenditen noch einmal um ein ca. 1%

p. a. Weiterhin sind nichtumlagefähige Nebenkos-

ten und hohe Managementkosten in Abzug zu

bringen. Aus „Der Immobilienbrief“-Sicht mag das

hohe Investmentinteresse aus Zinsdifferenzge-

sichtspunkten begründet sein, jedoch bleibt trotz-

dem fraglich, wie ein 3 bis 4%-Nettorendite-

Investment in ein technisches Gut, das sich nur in

Neubauqualität gut vermarkten lässt, und meist

schon nach 10 Jahren deutliche Schwächen auf-

weist, je langfristig rechnen soll. Hier könnte Ent-

scheider-Interesse an „Wegpacken“ und an 10-

Jahressicherheit durchaus über Anlegerinteresse

stehen. Der Run auf sog. Core Immobilien in den

Top-Lagen bleibt lt. JLL ungebrochen. „Der Immo-

bilienbrief“ beobachtet diesen „Trend“ ebenso wie

die Preisbildung schon seit einiger Zeit sehr skep-

tisch, da die Rechenbarkeit eines technischen Gu-

tes mit begrenzter Lebensdauer auf Basis heutiger

Renditen nur über deutliche Mietsteigerungsper-

spektiven rechenbar ist. Die notwendigen Erklä-

rungsansätze hierfür beruhen entweder auf

„Prinzip Hoffnung“ oder auf Inflationserwartungen.

Die immobilienwirtschaftliche Marktanalyse gibt

das in der Breite nicht her. Steigende Knappheiten

wird es in Deutschland voraussichtlich nur noch

zyklisch in einzelnen Marktsegmenten oder bei

Büro und Handel im jeweiligen absoluten Spitzen-

segment geben. (WR)

Nur zwei der 10 größten Transaktionen

waren Verkäufe von Einzelobjekten. Die größte

Transaktion war der Teil-Verkauf des CentrO

Oberhausen mit knapp 540 Mio. Euro. Das Trans-

aktionsvolumen in den sieben Immobilienhochbur-

gen belief sich bis Ende März auf insgesamt knapp

4,1 Mrd. Euro. Hierin enthalten sind auch Objekte

aus standortübergreifenden Portfoliotransaktionen.

Hierdurch und durch die CentrO-Transaktion in

Oberhausen sank der Anteil der 7 Hochburgen von

deutlich von 66% im 1Q 2013 auf jetzt 41%. Mün-

chen bleibt Investmenthochburg Nummer eins,

liegt mit 1 Mrd. Euro an der Spitze und weist als

einzige der Big 7 ein Transaktionsplus von 14%

gegenüber dem Vorjahr auf. Es folgen Frankfurt

mit 780 Mio. Euro (-11 %) und Düsseldorf mit 700

Mio. Euro (-8 %). Mit einem Anteil von rund 43%

am Transaktionsvolumen (entsprechend 4,3 Mrd.

Euro) lagen Büros klar vor den Einzelhandelsim-

mobilien mit 29% (2,9 Mrd. Euro). (AE) □

publity

NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 11

DEUTSCHE IMMOBILIEN AUS BANKEN-VERWERTUNG

Die publity Performance Fonds Nr. 7 GmbH & Co. geschlossene Investment KG erhielt als erste Ge-schlossene Publikums-Investment KG von der BaFin die Vertriebszulassung nach neuem Recht und investiert mit deutschen Immobilien aus Bankenverwertung in ein breites Spektrum gewerblich genutzter Qualitätsimmo-bilien in guter Lage – vorzugsweise in Ballungsräumen mit Wachstumspotential wie Frankfurt/Main, Düssel-dorf, Hamburg, Berlin und München.

� neue KAGB-konforme Generation geschlossener Immobilienfonds � echter Kurzläufer: Fondslaufzeit begrenzt bis zum 31.12.2019 � Beteiligungen ab 10.000 Euro � kein Fremdkapital � 150 % prognostizierte Gesamtausschüttung

Weitere Informationen unter Tel. 0341 / 26 17 87 - 61 oderwww.publity-vertrieb.de

Erste Geschlossene Publikums-Investment KG mit BaFin-Vertriebszulassung nach neuem RechtA

Z P

rodu

kt P

PF

90x2

70 M

-011

1-1

3 ·

pu

blit

y Ver

trie

bs

Gm

bH

, Lan

dst

ein

erst

raß

e 6

, 041

03 L

eipzi

gM

-011

1-1

3

-13 ·

pu

blit

blit

y Ver

trer

trie

bs

GGm

bH

, LaLan

dst

eiein

erst

raraß

e 6

, , 041

033 L

eipzzi

g70

M270

x27

00x

90

F 9

PF

PP

PP

Pt

Pt ktktkkkkkttt PP

PPFF

990

Page 12: Der immobilienbrief nr 319

„Obwohl der Umsatz leicht zurückgegangen ist,

steht der Berliner Immobilienmarkt bei vielen Investoren

weiterhin hoch im Kurs“, erläutert Steffen Pulvermacher,

Associate Director und bei Savills verantwortlich für das

Investmentgeschäft in Berlin, das Ergebnis im 1. Quartal.

Der Umsatzrückgang ist denn auch im Wesentlichen auf

fehlendes Produkt zurückzuführen, insbesondere im nach

wie vor am stärksten nachgefragten Core-Segment.

Wie im Vorjahr sorgten die fünf größten Transakti-

onen von Januar bis Ende März für knapp die Hälfte des

Volumens. Dreifach in den Top 5 vertreten: Büroobjekte,

unter anderem mit der größten Transaktion, dem Kauf des

Hackeschen Quartiers (80%), durch die Deka. Entspre-

chend liegt diese Assetklasse mit 62% in der Gunst der

Anleger vorn, vor Logistikobjekten mit 15% (zweimal in den

Realis

„Die Erhöhung der Grunderwerbssteuer von 5% auf

6% zum Jahreswechsel hat zweifellos dazu beigetragen,

dass viele, vor allem großvolumige Transaktionen noch Ende

2013 notarisiert wurden“, schwadroniert Alexander Kropf,

bei JLL Team Leader Office Investment Berlin. Die jeweils

höhere Anzahl der Deals gegenüber den drei ersten Quarta-

len bzw. nahezu gleichbleibend zum vierten Quartal 2013

spreche für einen weiterhin lebhaften, aktiven Markt in der

Hauptstadt, der im Jahresverlauf auch wieder für höhere

Volumina sorgen wird. „Mit bis zu 3,8 Mrd. Euro gehen wir

von einem höheren Ergebnis als im Vorjahr aus“, so Kropf.

Limitierender Faktor bliebe das Angebot an geeigneten Anla-

geobjekten. Der Druck auf die Renditen, im Bürobereich im

1. Quartal 2014 bei 4,60%, damit minus 0,1%punkte unter

dem Vorquartal notierend, werde weiter zunehmen.

Anleger halten sich auf dem Berliner Investmentmarkt noch zurück

Doch höheres Ergebnis als im Vorjahr erwartet

Auf dem Berliner Gewerbeimmobilien-Investmentmarkt wurden in den ersten drei Monaten 2014 rund 630 Mio. Euro

nach JLL-Recherchen (590 Mio. Savills, knapp 500 Mio. Colliers) investiert. Um jeweils ein Viertel wurde das Ergebnis

des Vorjahres zwar unterschritten, gleichzeitig aber auch der 5-Jahresschnitt der jeweils ersten Quartale übertroffen.

NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 12

Page 13: Der immobilienbrief nr 319

Berlin: Die Deka Immobilien

GmbH vermietet rd. 3.600 qm

Fläche in der Reinhardtstr. 52

an die Bundesanstalt für

Immobilienaufgaben (BIMA).

Die Büroflächen werden von

der BIMA an die Zentralredak-

tion der Bundeswehr unterver-

mietet. Das Objekt gehört zum

Liegenschaftsvermögen des

Offenen Immobilien-

Publikumsfonds Deka-

ImmobilienEuropa. Engel &

Völkers war vermittelnd tätig.

Hamburg: Die Lagerei und

Spedition Dirk Vollmer

GmbH mietet 9.220 qm mo-

derne Hallenfläche im Eurolog

Rade von der Garbe Logistik

AG über Realogis.

Deals

Project

Top 5). Beide Werte markieren auf dem Berliner Investmentmarkt überdurchschnittliche

prozentuale Anteile.

Mit einem Viertel (Platz zwei der Statistik) überdurchschnittlich stark sind auf Käu-

ferseite Offene Publikumsfonds anzutreffen, ein Drittel entfiel auf Asset / Fonds Manager,

auch bedingt durch deren Top 2 – 5-Platzierungen. Fast zu gleichen Teilen waren zu Jah-

resbeginn deutsche und ausländische Investoren aktiv und bestätigten damit den langjäh-

rigen Trend.

Büro vs. Wohnen – B-Lagen im Fokus

Dominiert wurde das 1. Quartal von Büroimmobilienverkäu-

fen, die mit einem Transaktionsvolumen von mehr als 360

Mio. Euro knapp zwei Drittel des Gesamtumsatzes auf sich

vereinten. „Gerade Büroimmobilien in guten B-Lagen mit

Vermietungspotenzial rücken momentan stärker in den Fo-

kus und die Verkäufer erzielen deutlich höhere Preise als

noch vor zwei Jahren“, erläutert Andreas Wende, (Foto)

COO und Head of Investment bei Savills Deutschland, die

Entwicklung. Zum Tragen kommt hier auch der sehr stabile

Berliner Bürovermietungsmarkt und die in den vergangenen

Jahren deutlich gesunkene Leerstandsrate – das Wiederver-

mietungsrisiko ist entsprechend gering und Investoren sind

bereit, dieses Risiko in Kauf zu nehmen, wenn sich für ein

Objekt und seine Lage ein plausibles Miet- und Wertsteigerungsszenario zeichnen lässt.

„Produkte, die über eine ungünstige Nutzungsmischung verfügen oder deren Lage keine

NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 13

PROJECT Investment Gruppe · Kirschäckerstraße 25 · 96052 Bamberg · Tel. 0951.91 790 330 · Fax 0951.91 790 333 · [email protected]

Wichtige Hinweise: Das ist eine Werbemitteilung, die kein öffentliches Angebot und keine Anlageberatung für die Beteiligung an den genannten Fonds darstellt. Eine ausführliche Darstellung des Beteiligungsangebotes im Publikumsbereich einschließlich der damit verbundenen Chancen und Risiken entnehmen Sie bitte dem alleine verbindlichen veröffentlichten Verkaufspro-spekt, den Sie über Ihren Finanzberater oder die PROJECT Vermittlungs GmbH erhalten. Bitte beachten Sie die darin enthaltenen Verkaufsbeschränkungen. Stand September 2012.

Weitere Informationen zu unseren Fondsangeboten fi nden Sie unter www.project-investment.de

» Unsere Immobilienanlage? PROJECT Fonds.«

PROJECT steht seit 1995 für nachhaltige Immobilienanlagen.

vollständige Eigenkapitalbasis

regelmäßige Ausschüttungen

Renditen von 7 % im Jahr und darüber

hochwertige Wohnobjekte in Berlin, Frankfurt, Hamburg, Nürnberg und München

sehr gute Ratings (z. B. Scope, FERI, Fonds & Co.)

Page 14: Der immobilienbrief nr 319

RWE

Kurze Mietvertragslaufzeiten überwiegen

bei Büroimmobilien

Entwicklung aber stabil

Trotz der regelmäßig alle paar Jahre wiederkehrenden

Diskussion um Mieterinteressen an kürzeren Mietver-

tragslaufzeiten und daraus resultierenden Konsequen-

zen für Investoren und Märkte ist die Situation im Zah-

lenwerk der Neuabschlüsse stabil. Mietvertragslaufzei-

ten blieben in den vergangenen Jahren vergleichsweise

stabil und es gab keine signifikanten Unterschiede zwi-

schen zentralen Lagen und peripheren Standorten resü-

miert eine Studie von Colliers Deutschland.

Eine Mietvertragslaufzeit von über 5 Jahren sei in

Bestandsobjekten nur bei einem sehr guten Objektzustand

realisierbar. Colliers International Deutschland hat die

Laufzeit von Büromietverträgen untersucht. So soll der Pla-

nungshorizont der Büronutzer abgebildet werden. Eigentü-

mern und Investoren soll eine Einschätzung zu durch-

schnittlichen Mieterwechseln gegeben werden. Colliers hat

rd. 5.500 neu abgeschlossene Büromietverträge in Berlin,

Düsseldorf, Frankfurt, München und Stuttgart im Zeitraum

glaubhafte Vermietungsstory zulässt, sind dagegen nach wie

vor schwer verkäuflich und erzielen in der Regel nicht die

von den Verkäufern aufgerufenen Preise“, so Pulvermacher.

Aufgrund des Fehlens an Core-Objekten weiten

risikoaverse Investoren ihr Suchspektrum zunehmend auch

auf Projektentwicklungen aus, allerdings gibt es auch hier

nur wenig Angebot. Ein Faktor für die geringe Zahl an Ent-

wicklungen von Gewerbeimmobilien ist die Knappheit geeig-

neter Grundstücke, die insbesondere durch die immer grö-

ßere Konkurrenz mit Wohnprojektentwicklern verursacht ist,

meint Savills. Diese können aufgrund der stark gestiegenen

Wohnungsmieten oft das höhere Gebot abgeben.

Zwar hat sich das Transaktionsvolumen mit Gewer-

begrundstücken im 1. Quartal 2014 im Vergleich zum Vor-

jahresquartal mehr als verneunfacht, dies ist allerdings im

Wesentlichen auf zwei Grundstücksverkäufe auf dem An-

schutz-Areal um die O2-Arena zurückzuführen. Insofern wird

sich die Nachfrage auch in den kommenden Monaten weiter

in Richtung sekundäre Bestandsobjekte verschieben und in

diesem Marktsegment für eine anhaltend hohe Dynamik

sorgen. (KK)

NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 14

VIELE ANFORDERUNGEN − EINE LÖSUNG: RWE ENERGIEDIENSTLEISTUNGEN.Unser Leistungsspektrum ist so vielseitig wie Ihre Anforderungen.

Holen Sie sich ein maßgeschneidertes Angebot:

0231 438-3731 oder www.rwe-energiedienstleistungen.de  

WÄRMELIEFERUNG

KRAFT-WÄRME -KOPPLUNG

PROZESSDA,MPF

ENERGIEAUSWEIS

DRUCKLUFT

KÄLT E -LIEFERUNG

PROJEKT:

GEPRÜFT:

DIE ENERGIEOPTIMIERER

Ihre EffizienzMa

DERUNGEN − EINE LÖSUNG: EDIENSTLEISTUNGEN.

so vielseitig wie Ihre Anforderungen.

hneidertes Angebot:

wewe-eneenergirgiediediensenstletleististungungenen.dede  

WÄÄRMELIEEFERUNGRUNGUNG

KRAFRAFT-WÄRMEME -KOPPLUNGW

PROZESSDA,A,MPMPFSSD

ENERGIEAUSWEIS

DRUCKD LUFTUCK

KÄLT E -LIEFERUNG

Page 15: Der immobilienbrief nr 319

Düsseldorf: Eine in Berlin

ansässige Vermögensverwal-

tung erwirbt das markante

„New Fashion Plaza“ am

Karl-Arnold-Platz 2 von ei-

nem international tätigen

Immobilienunternehmen über

die Catella Property Group.

Der Verkäufer wurde von

Savills beraten.

Das „New Fashion Plaza“

verfügt über eine Gesamtflä-

che von ca. 6.400 qm.

Dresden: Die Materna

GmbH mietet ca. 600 qm

Bürofläche im Objekt Zwin-

ger-Forum in der Schwerin-

ger Str. 1 von der TLG Im-

mobilien GmbH über die

Dr. Lübke & Kelber GmbH.

von 2008 bis 2013 analysiert. Im Untersuchungszeitraum wurden gut zwei Drittel der Miet-

verträge mit einer Laufzeit von maximal 5 Jahren abgeschlossen. Die Hälfte aller Büromiet-

verträge wurde zwischen 3 und 5 Jahren abgeschlossen. Längere Mietverträge sind dage-

gen deutlich seltener. Laufzeiten von 10 bis 15 Jahren machen noch einen Anteil von 4%

aus. Nur jeder hundertste Mietvertrag läuft länger als 15 Jahre.

Die Colliers-Studie zeigt, dass sich lediglich die Wahrnehmung des ewigen Interes-

senkonfliktes zwischen Mieterflexibilität und Investorensicherheit nach unseren Erfahrungen

zyklisch verändert. Die Berichterstattung der großen Researchhäuser über die klassischen

Investorenmärkte verfälscht die tatsächliche Situation. Der Autor hatte vor 20 Jahren schon

einmal herausgearbeitet, dass der „JLL-Markt“ gerade einmal den Skontosatz des gesamten

deutschen Immobilienmarktes ausmacht. Bezogen auf Gewerbeimmobilien ist heute natür-

lich der Anteil auch durch stärkere Position institutioneller Immobilienkapitalanlage größer.

Er dürfte heute bei eher stabilem Gesamtmarkt zwischen 15 und 20% schwanken.

Die längsten Mietvertragslaufzeiten mit 5,5 bzw. 6,0 Jahren wurden in Stuttgart und

München ermittelt. Die anderen Städte liegen mit durchschnittlichen Mietvertragslaufzeiten

von 4,9 (Berlin), 5,0 (Düsseldorf) und 5,2 (Frankfurt) Jahren auf einem jeweils ähnlichen

Niveau. Die durchschnittlich längsten Mietverträge wurden wenig überraschend meist groß-

flächig in A-Objekten registriert. Die Mietflächengröße in A-Objekten beträgt im Median 498

qm. In B- und C-Objekten liegt der Median um ca. 300 qm. Laut der Colliers-Studie hat die

Lage innerhalb des Stadtgebietes nur einen sehr geringen Einfluss auf die durchschnittliche

Laufzeit der Mietverträge. Für Mieter, die an großen und qualitativ hochwertigen Büroflächen

in modernen Immobilien interessiert sind, führt nach Angaben von Colliers an langfristigen

Mietverträgen in der Regel kaum ein Weg vorbei. (WR) □

Deal

GRI

NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 15

Victor Stoltenburg

Head of Acquisitions and Sales - GermanyDEKA IMMOBILIEN

Jan Bettink

Chairman of the Board of ManagementBERLIN HYP

Ingo Bofinger

Head of Real EstateGOTHAER ASSET

MANAGEMENT

Tobias Huzarski

PrincipalKKR

Michel Vauclair

Senior Vice PresidentOXFORD PROPERTIES

Michael Abel

PrincipalTPG CAPITAL

A k t u e l l e I n f o r m at i o n e n u n d Te i l n e h m e r l i s te f i n d e n S i e a u f u n s e re r We b s e i te und viele andere . . .

Treffpunkt für Entscheidungsträger im deutschen Immobilienmarkt. Seien Sie dabei.

DEUTSCHEGRI2014 FRANKFURT 7. UND 8. MAI

www.globalrealestate.org/Deutsche2014H I E R O N L I N E A N M E L D E N

G R I Tre f f e n b i e te n d i e b e s te n M ö g l i c h ke i te n u m Ko nt a k te z u ve r t i e f e n , k ü n f t i g e G e s c h ä f te s p a r t n e r z u i d e nt i f i z i e re n u n d d a s e i g e n e N e t z we r k z u s t ä r ke n .

Ronny Gotthardt, Managing Director+44 20 7121 5081 | [email protected]

G R I Tre f f e n b i e te n d i e b e s te n M ö g l i c h ke i te n u m Ko nt a k te z u ve r t i e f e n , k ü n f t i g e G e s c h ä f te s p a r t n e r z u i d e nt i f ii z i e re n u n d d a s e i g e n e N e t z we r k z u s t ä r ke n .

Managing Director+44 20 7121 5081 | [email protected] www.globalrealestate.org/Deutsche2014Ronny Gotthardt,

Netzwerk festigen • Intensiv austauschen • Geschäfte anbahnen

Page 16: Der immobilienbrief nr 319

Hamburg: 90 Jahre Chile-

haus - über 90% vermietet.

Mit gleich drei Mietvertrags-

abschlüssen macht die Ei-

gentümerin Union Invest-

ment sich selbst und den

Anlegern des UniImmo:

Deutschland zum diesjähri-

gen Jubiläum das größte

Geschenk. Mit der Boston

Consulting Group, die zu

den langjährigen Nutzern des

Chilehauses gehört, wurde

der Mietvertrag über eine

Fläche von 3.048 qm langfris-

tig verlängert. Als neue Mie-

ter begrüßt Union Investment

die Limbach Gruppe SE mit

642 qm und eine der führen-

den Hamburger Kommunika-

tionsagenturen mit insgesamt

814 qm.

Warschau: Der BlackRock

Europe Property Fund II hat

den Bürokomplex Rondo 1

an zwei von der Deutsche

Asset & Wealth Manage-

ment verwaltete Immobilien-

fonds verkauft.

Rondo 1 bietet insgesamt

ca. 70.000 qm Fläche. Mo-

mentan sind 95% der Fläche

vermietet.

Deals Deals Deals Münchner Investmentmarkt

Milliarden-Grenze geknackt

Alexander Heintze

Der Münchener Immobilienmarkt knüpft in den ersten drei Monaten des laufenden

Jahres nahtlos an die Entwicklungen der Vorjahre an. Auch wenn in diesem Jahr

keine neuen Rekorde zu erwarten sind, ist von einer Beruhigung des Büromarktes

nichts zu spüren.

Der Münchener Immobilienmarkt hat seine Stellung als bevorzugtes Investment-

ziel auch im ersten Quartal dieses Jahres behalten. Nach den aktuellen Zahlen der großen

Maklerunternehmen lag das Transaktionsvolumen in den ersten drei Monaten bereits um

rund 14% über dem Ergebnis des Vorjahresquartals. Insgesamt wurden auf dem Markt

zum Jahresauftakt fast eine Milliarde Euro investiert. Nur im Boomjahr 2007 gab es in den

ersten drei Monaten einen

höheren Umsatz zu verzeich-

nen, ermittelte BNP Paripas

Real Estate (BNPPRE). Da-

mals fanden allerdings vor

allem Portfoliodeals statt. In

diesem Jahr führen dagegen

Einzelverkäufe zu dem außer-

gewöhnlich starken ersten Quartal. Allein drei Abschlüsse lagen im dreistelligen Millionen-

bereich und waren für über 500 Millionen Euro verantwortlich. Auf anteilig eingerechnete

Portfolioverkäufe entfielen nur knapp 3% des Volumens.

Die stärkste Investmentnachfrage gab es wie gehabt zwar in den City-Lagen, auf-

grund der kaum verfügbaren Flächen kommen Nebenlagen laut BNPPRE allerdings mit

27% auf einen fast ebenso hohen Anteil. Auch in der Peripherie wird mittlerweile verstärkt

gesucht – aus Mangel an Alternativen.

Dementsprechend befinden sich die Renditen weiter im Rückwärtsgang. Für inner-

städtische Geschäftshäuser in den Top-Lagen liegen die Spitzenrenditen mit 3,5% weiter-

hin unterhalb der Vier-Prozentmarke. Etwas besser sieht es bei Büros aus. Hier gibt

BNPPRE die aktuelle Netto-Anfangsrendite mit 4,30% an. München bleibt damit der teuers-

te Standort in Deutschland.

Investoren weichen daher immer stärker auf die B-Lagen sowie auf ältere Immobi-

lien und Leerstände aus. Damit setzt sich der Trend aus der zweiten Jahreshälfte 2013 fort.

Eines der prominenteren Beispiele für einen Objektverkauf außerhalb einer Core-Lage ist

der Central Tower, der an den Talanx-Konzern ging. Aber auch in peripheren Lagen, bei-

spielsweise in Riem und Thalkirchen, wechselten zuletzt mehrere Objekte den Besitzer,

beobachtet Savills.

Das führt dazu, dass die Renditen in diesen Segmenten und Lagen ebenfalls gen

Süden zeigen. Die Rendite für Spitzenbüroimmobilien in B-Lagen sank von 6,1 auf 6%.

Gute Objekte in B-Lagen liegen momentan bei 6,4%. „Angesichts der anhaltend hohen

Nachfrage in allen Segmenten ist ein weiterer Rückgang um 10 bis 20 Basispunkte im Jah-

resverlauf möglich, die Bodenbildung dürfte allerdings weitgehend abgeschlossen sein“,

glauben die Marktbeobachter bei Savills.

Beim Maklerunternehmen JLL rechnet man damit, dass im Jahresverlauf mehr

Verkäufer die Chance sehen, ihre Immobilien in den Risikoklassen Core Plus und Value

Add auf den Markt zu bringen. Das Angebot dürfte in diesen Segmenten steigen. ►

NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 16

Page 17: Der immobilienbrief nr 319

Neben den Value-Add-Investoren sieht Savills

„extrem viel privates Geld auf der Suche nach Anlagemög-

lichkeiten im Münchner Immobilienmarkt, wobei hier vor al-

lem russische Investoren hervorstechen“. Im 1. Quartal in-

vestierten Privatinvestoren und Family Offices bereits

50 Mio. Euro in Münchener Immobilien.

Bei den Vermietungen profitierte der Flächenum-

satz von einigen wenigen großen Abschlüssen, die sich

schon im letzten Quartal des Vorjahres abzeichnete, aber

zum Jahresende nicht mehr vollzogen wurden. Insgesamt

legte der Flächenumsatz gegenüber dem Vorquartal um

weitere 4% auf 156.400 qm zu. Fünf dieser Transaktionen

umfassten mehr als 5.000 qm, zwei Deals sogar mehr als

20.000 qm.

Die Makler von CBRE beobachteten sogar 7 Groß-

abschlüsse über 5.000 Quadratmeter, darunter Anmietungen

im Osten Münchens durch BayWa, BrainLab und das Bay-

erische Ministerium für Gesundheit und Pflege. Diese

addiert sich demnach zu einem Umsatzplus von rund 6%.

Der Großteil des Marktgeschehens spielte sich im

mittleren und kleinteiligen Segment ab. Die Marktbeobachter

von Ellwanger & Geiger Real Estate ermittelten, dass im-

merhin ein Drittel der Vermietungen auf Größen zwischen

500 und 3.000 qm zurückgingen. Konstant zeigte sich dage-

gen das Flächensegment unter 500 qm. Hier verharrte das

Umsatzvolumen bei etwa 36.000 qm.

Die großen Maklerunternehmen rechnen bei den

Neuvermietungen allerdings mit keinem neuen Rekord bis

zum Jahresende. Grund dafür dürfte sein, dass sich vor

allem größere Unternehmen derzeit aufgrund des geringen

Flächenangebots gegen einen Umzug und lieber für eine

Verlängerung der bestehenden Mietverträge entscheiden.

Einige größere Mietvertragsverlängerungen waren laut Sa-

vills bereits im 1. Quartal des laufenden Jahres zu beobach-

ten. „Es könnte ein Jahr der Vertragsverlängerungen wer-

den“, glaubt Nico Jungnickel, bei Savills verantwortlich für

das Bürovermietungsgeschäft in München.

Getrieben wurde die Nachfrage nach Flächen laut

Ellwanger & Geiger in den ersten drei Monaten von Unter-

nehmen aus den Branchen Handel und Vertrieb. Sie mach-

ten rund 18% des Umsatzes aus. Firmen aus dem Pharma-

und Gesundheitswesen und sonstige Dienstleister trugen

mit jeweils 17% zum Ergebnis bei und die traditionell in

München starke IT- und Telekommunikationsbranche hatte

mit 11% ebenfalls einen nennenswerten Anteil am Umsatz-

geschehen. ►

Garbe

NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 17

Garbe Logistic AG . Caffamacherreihe 8 . 20355 Hamburg . www.garbe.de Infos unter Telefon: 040/ 35 61 3-0 . E-Mail: [email protected]

- Langjährige Erfahrung und Expertise in der Ent- wicklung und im Management von hochwertigen, drittverwendungsfähigen Logistikimmobilien- Schnelle, budgettreue Durchführung von Projekten und verlässliche Finanzierung durch eigene Fonds- gesellschaften- Erstklassige Branchenkontakte und -kenntnisse- Langjährige Geschäftsbeziehungen zu bonitäts- starken Mietern und bedeutenden Investoren

Wir freuen uns auf den Dialog mit Ihnen.

Logistik ist ein Markt mit Riesenchancen

Sie möchten an dem Entwicklungspotenzial der Branche

partizipieren? Als Projektentwickler und Asset Manager

sind wir seit 20 Jahren in diesem Markt zuhause. Was Sie

bei uns fi nden?

Wir öffnen Ihnen die Tür in den Wachstumsmarkt Logistik

Page 18: Der immobilienbrief nr 319

London/Offenbach: Doric,

Asset Manager des Gebäu-

des Lion Plaza in London, hat

den Mietvertrag mit Virgin

Active zu verbesserten Kon-

ditionen bis 2039 verlängert.

Dies beinhaltet auch eine

Anhebung der Miete um ins-

gesamt 28% bis 2019. Mit ca.

2.500 qm Mietfläche nutzt

Virgin 10% des Komplexes.

Berlin / Hoevelaken: Bouw-

fonds Investment Manage-

ment hat in Einzeltransaktio-

nen mehrere Wohnobjekte

und -projekte für den Immobi-

lienspezialfonds eines süd-

deutschen Versorgungswerks

erworben. Das Ankaufsvolu-

men beträgt 102 Mio. Euro.

Im Rahmen eines Einzelman-

dats übernimmt Bouwfonds

IM für das Versorgungswerk

das Portfolio- und Asset-

Management für das Seg-

ment „Wohnen“ des Immobi-

lienspezialfonds. Zu den er-

worbenen Objekten im

Fondsportfolio gehören Pro-

jektentwicklungen in Heidel-

berg und Freiburg im Wert

von 54 Mio. Euro sowie Be-

standsobjekte in Wiesbaden,

Potsdam, Hannover, Ham-

burg und Leipzig für zusam-

men 48 Mio. Euro.

Ratingen: Valad Europe

schließt mit der inMusic

GmbH einen Mietvertrag

über insgesamt 4.702 qm

Lager- und Bürofläche in der

Harkortstraße 12-32 ab. Der

Fünfjahresvertrag wurde i. A.

des Valad European High

Income (EHI) Fonds unter-

zeichnet. JLL hat Valad bei

der Vermietung beraten.

Die anhaltend hohe Nachfrage nach Bürofläche spiegelt sich in den Mieten wider.

Laut CBRE legten die gewichteten Durchschnittsmieten in München um 7,2% zu. Das zeige

den Trend zu modernen, höherpreisigen Flächen in den zentralen Innenstadtlagen.

Savills sieht den Hauptgrund dafür in zwei Vermietungen im mittleren Segment, die

deutlich über 30,00 Euro pro qm abgeschlossen wurden. Die Spitzenmiete erhöhte sich folg-

lich gegenüber dem Vorjahreswert um 4,4% auf 33,50 Euro. Die Durchschnittsmiete gibt

Savills mit 15,27 Euro an, was einem leichten Plus um 1,5% gegenüber dem Jahresende

2013 entspricht.

Die steigenden Mieten gehen mit einem weiter sinkenden Leerstand einher. Dieser

beträgt derzeit nur noch 6,0%. In den Innenstadtlagen und bei hochwertigen Immobilien ist

dagegen praktisch kein Leerstand mehr zu verzeichnen.

Trotz der zu erwartenden Fertigstellungen von rund 220.000 qm in diesem Jahr

dürfte der Leerstand weiter sinken. Drei Viertel der neu hinzukommenden Flächen sind be-

reits vermietet. □

Büromarkt Hamburg 1. Quartal 2014:

Solider Flächenumsatz, hoher Eigennutzeranteil

und große Abschlüsse

Sabine Richter

Im 1. Quartal 2014 erreichte der Flächenumsatz auf dem Hamburger Büromarkt laut

JLL, Grossmann & Berger sowie Cushman & Wakefield mit 105.000 qm annähend das

Vorjahresniveau von 110.000 qm.

Leicht abweichend melden Savills 104.200 qm, BNP Paribas Real Estate 107.000

qm und Angermann 106.000 qm. Dabei war die Umsatztätigkeit mit einem Anteil von rund

30% und einer Fläche von etwa 30.000 qm vor allem durch Eigennutzer geprägt, wie Gross-

mann & Berger betont. Bemerkenswert, weil in den vergangenen Jahren eher selten, waren

fünf Großabschlüsse über 5.000 qm dabei mit einem Gesamtvolumen von 46.000 qm. Ge-

genüber dem Vorjahresquartal stieg der Flächenumsatz in diesem Segment um rund 70%.

Das Handelsunternehmen Marquard & Bahls AG begann mit dem Bau seiner neu-

en, rund 15.000 qm Bürofläche umfassende Unternehmenszentrale in der HafenCity. Dies

war der größte Abschluss des Jahres. Auch die Jungheinrich AG startete im Stadtteil

Wandsbek mit dem Bau des neuen Unternehmenssitzes mit einer Bürofläche von etwa

10.000 qm. Den Mietvertrag mit der größten Fläche von rund 7.900 qm unterzeichnete die

Kassenärztliche Vereinigung Hamburg in der City Süd.

HafenCity stärkster Teilmarkt

Im sonst dominierenden Teilmarkt City wurden nur 11.500 qm vermietet, allerdings gab es

hier die meisten Vertragsabschlüsse, hauptsächlich in der Flächenkategorie unter 500 qm.

Stärkster Standort war die HafenCity mit einem Anteil von rund 19% am Flächenumsatz.

Hier war neben dem Baubeginn der Unternehmenszentrale der Marquard & Bahls AG der

größte Abschluss die Anmietung von rund 2.000 qm durch die Wirtschaftskanzlei Bird &

Bird. Es folgt der Backoffice-Standort City Süd mit einem Umsatzanteil von knapp 18% und

18 Abschlüssen bzw. Baustarts von Eigennutzern. Zu den größten gehören hier neben dem

Mietvertrag der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg die Anmietungen von etwa 1.800

qm durch den Dienstleister Computacenter AG & Co. oHG und etwa 1.600 qm durch das

Energieunternehmen DeWind Europe GmbH.

Die stärkste Flächennachfrage ging im 1. Quartal von der Branche Verarbeitendes

Gewerbe (29%) gefolgt von Handel und Gastronomie (23%) aus. Grund sind die großvolumi-

Deals Deals Deals

NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 18

Page 19: Der immobilienbrief nr 319

gen Eigennutzer-Baustarts von Unternehmen die-

ser Branchen.

Mieten unverändert

Am Ende des 1. Quartals 2014 lag die Hamburger

Spitzenmiete stabil bei 24,00 Euro pro Quadratme-

ter und Monat. BNPPRE meldet 25 Euro. Als ge-

wichtete Durchschnittsmiete werden zumeist eben-

falls stabile 14,00 Euro genannt, (Savills: 13,25

Euro, Angermann: 14,45 Euro). Bei der Verteilung

des Flächenumsatzes bezogen auf das Mietpreisni-

veau dominierte mit 32% die Preisgruppe bis 10,00

Euro gefolgt vom Preissegment zwischen 10,00

und 12,50 Euro mit knapp 21% am Flächenumsatz.

Im Segment über 20,00 Euro wurden nach Anga-

ben von Grossmann & Berger 5% des Umsatzes

getätigt - 30% mehr als im Vorjahr.

Knapp 910.000 qm Bürofläche stehen in

Hamburg derzeit leer. Bei einem Flächenbestand

von 13,27 Mio. qm entspricht das einer Quote von

6,9% inklusive Untermietflächen (6,7% ohne Unter-

mietflächen). Gegenüber dem Vorjahr ist die Quote

um einen Prozentpunkt gefallen. Die größten Leer-

stände weisen laut BNPPRE die Teilmärkte City

(107.000 qm) und City Süd (103.500 qm) auf.

Das Fertigstellungsvolumen wird nach

Angaben von G&B in 2014/2015 voraussichtlich bei

313.000 qm liegen. Die meisten Projekte entstehen

in der Innenstadt. 47% der im Bau befindlichen und

projektierten Flächen sind bereits vertraglich ge-

bunden. Das niedrigste Fertigstellungsvolumen seit

Ende der 60er Jahre werde zu einem Anstieg der

Spitzenmiete führen, prognostiziert Tobias Scharf

von JLL Hamburg. Der Hamburger Markt entwicke-

le sich zum Vermietermarkt, ergänzt Ken Hoppe

von Savills, beispielsweise seien die Incentives

zuletzt deutlich zurückgefahren worden.

Gute Aussichten für das Gesamtjahr

Auch wenn teilweise langwierige Entscheidungs-

prozesse sowie ein knappes Angebot den Markt

kennzeichneten, sei ein positives Vermietungsjahr

zu erwarten mit einem Flächenumsatz zwischen

gut 430.000 qm (C&W) und 500.000 qm

(Angermann). Die Nachfragepipeline sei gut gefüllt,

Beschäftigungsentwicklung und Konjunkturaussich-

ten seien positiv. □

BF

NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 19

Bouwfonds Investment Management ist der Geschäftsbereich für Real Asset Anlage-lösungen innerhalb der Rabo Real Estate Group, eine der führenden Immobilien gesellschaften Europas. Wir bieten innovative Investment-möglichkeiten für institutionelle und private Anleger in Immobilien, Infra struktur und natürliche Ressourcen. In diesen Kategorien konzentrieren wir uns auf fünf Sektoren: Gewerbe immobilien, Wohnimmobilien, Park hausimmobilien, Kommunikations infra-struktur und Farmland. Der Wert des verwalte-ten Gesamt portfolios beläuft sich auf 5,7 Mrd. €. Bouwfonds Investment Management unter-hält regionale Geschäftsstellen in den Nieder-landen, Deutschland, Frankreich, Polen und Rumänien mit über 150 Vollzeitbeschäftigten.

www.bouwfondsim.com

Fokussierung auf Real Assets

Page 20: Der immobilienbrief nr 319

Londoner Gewerbeimmobilienmarkt

findet reißenden Absatz

Vor allem Auslandskapital sprudelt

Der Londoner Gewerbeimmobilienmarkt verzeichnet

im ersten Quartal 2014 mit 4,13 Mrd. britischen Pfund

(GBP) das beste jemals registrierte Ergebnis. Lt. Cush-

man & Wakefield (C&W) ist vor allem Central London

sehr gefragt.

Vor allem ausländisches Kapital sucht den Weg

auf die britische Insel (77%). Aber auch die Rückkehr von

britischen Investoren beobachtete C&W im ersten Quartal.

Sie lagen an der Spitze, was die Anzahl der Transaktionen

angeht (23; 765,5 Mio. GBP; 23% Marktvolumen).

Das Durchschnittsvolumen pro Transaktion lag bei 33,3

Mio. GBP.

Aber nicht nur Central London ist gefragt. Auch

die Teilmärkte City & Docklands kommen mit 3,31 Mrd.

GBP verteilt auf 32 Transaktionen auf einen neuen Spit-

zenwert. Dabei machten einige Großtransaktionen den

Hauptanteil des Volu-

mens aus. An der Spit-

ze liegt der kuwaitische

Staatsfonds St. Martins,

der seine Akquisition

von „More Lon-

don“ (Foto) abgeschlos-

sen hat. Mit 1,7 Mrd.

GBP zählt diese Transaktion zu den großen Investments,

die je in Großbritannien getätigt wurden. Allein die Top 5

Deals machen mit 3,35 Mrd. GBP bereits 71% des Invest-

mentvolumens aus.

Verkäufer kamen im ersten Quartal vor allem aus

dem Inland. 1 Poultry ging an den privaten Investor Perel-

la Weinberg, AXA Reim veräußerte Sixty London an Hi-

nes für einen neuen deutschen Fonds. Insgesamt gab es

21 Verkäufe mit einem Volumen von 866 Mio. GBP aus

britischer Hand.

Auch im zweiten Quartal soll der Absatz nicht

abreißen, so C&W. Insgesamt 25 Transaktionen über 800

Mio. GBP sind bereits eingefädelt. Trotz stetigem Nachfra-

geüberhang bleiben die Spitzenrenditen lt. C&W vor global

agierende Investoren weiterhin attraktiv, denn neben den

Kaufpreisen steigen auch die Mieten parallel mit an. Auf-

grund der positiven Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsprogno-

sen wird das laufende Jahr das Transaktionsvolumen auf

sehr hohem Niveau bei gleichzeitiger Renditekompression

erwartet. (AE) □

HCI Capital muss weiter

Wertkorrekturen hinnehmen

Umsetzung der AIFM-Richtlinie im Fokus

André Eberhard, Chefredakteur

Der einstiege Fondsriese HCI Capital AG aus Hamburg

konnte im Geschäftsjahr 2013 noch gerade ein positives

Konzernergebnis von 0,4 Mio. Euro verbuchen. Dennoch

belasten weitere Wertkorrekturen das Ergebnis.

Die HCI Capital AG, die vor allem durch die Auflage

von geschlossenen Schiffsinvestments zum Fondsriesen

aufgestiegen ist, kann derzeit nicht von der Erholung der

weltweiten Konjunktur profitieren. Das Schiffssegment seit

weiterhin stark durch hohe Tonnageüberhänge und den

technischen Strukturwandel belastet. Demnach muss das

Unternehmen weitere Wertkorrekturen auf Beteiligungen

und Forderungen vornehmen sowie Rückstellungen bilden,

die das Konzernergebnis direkt belasten. Nach Steuern be-

trägt dies per 31.12.2013 0,4 Mio. Euro (VJ: -7,6 Mio. Euro).

Das Betriebsergebnis beträgt rd. 2,4 Mio. Euro (VJ: 1,2 Mio.

Euro). Die Personal- und Sachkosten sanken um 7,2 Mio.

Euro und auch die Umsatzerlöse sanken aufgrund des redu-

zierten Neugeschäfts um 25% auf 25,8 Mio. Euro.

HCI emittiert derzeit keine Publikumsfonds und

plant auch in diesem Jahr keine neuen Produkte plant der-

zeit aber die Umsetzung der neuen

AIFM-Richtlinie umzusetzen. Man

stelle sich auf die regulatorischen

Anforderungen ein, heißt es vom

Unternehmen. „Diese Herausforde-

rungen werden auch in 2014 Kern

unserer Geschäftstätigkeit sein, da

wir weiterhin von einem schwieri-

gen Marktumfeld ausgehen“, so die

beiden Vorstände der HCI Capital AG, Ingo Kuhlmann

(Foto) und David Landgrebe. □

Mit Schiffsinvestment hatte sich HCI einen Namen gemacht. Die 23 aufgelegten geschlossenen Investment KGs werden mittlerwei-le von Bilfinger Real Estate verwaltet.

NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 20

Page 21: Der immobilienbrief nr 319

Berlin: aik erwirbt für einen

seiner Individualfonds ein

Portfolio aus mehreren

Wohn- und Geschäftshäu-

sern mit einer Gesamtmietflä-

che von rd. 12.900 qm im

Bezirk Pankow. Die Gesamt-

investitionskosten belaufen

sich unter Berücksichtigung

von durchzuführenden tech-

nischen Maßnahmen auf rd.

23,02 Mio. Euro. Verkäufer

ist ein geschlossener Immo-

bilienfonds der Hannover

Leasing.

Fellbach: Kurz nach erfolg-

reicher Platzierung der Anlei-

he für die Finanzierung des

GEWA Towers setzt die GE-

WA 5 to 1 GmbH & Co. KG

die nächsten Projektschritte

um. Wie geplant wurde das

für den Wohnturm und das

Hotel nicht benötigte Teilare-

al an einen Projektentwickler

veräußert. Auf ca. 8.800 qm

des Fromm-Areals wird die

Fa. Weisenburger, Rastatt

parallel zur Erstellung des

GEWA Towers und des nor-

dic-Hotels ca. 140 Mietwoh-

nungen errichten.

Amsterdam: Die HIH Global

Invest GmbH erwirbt für in-

stitutionelle Investoren das

Büroobjekt „Prins&Keizer“

für ca. 95 Mio. Euro im

Grachtenviertel. Das Objekt

wird derzeit komplett moder-

nisiert und konnte bereits

langfristig vermietet werden.

Die Fertigstellung des Ge-

bäudes ist für den Spätsom-

mer 2014 geplant.

Entwickler und Verkäufer ist

ein Konsortium aus Borghe-

se Real Estate, COD sowie

Keystone Vastgoed.

Deals Deals Deals Die Kleinen (Städte) kommen

Wohnungsportfolio-Deals mit 4,9 Mrd. Euro

mehr als verdreifacht

Die First Mover des letzten großen Private Equity Wohnungsbooms von 2004 bis

2008 können sich bestätigt fühlen. Die aus Übertreibung der Wohnungs-Euphorie in

den USA entstandene Finanzkrise führt zur Wohnungs-Euphorie in Deutschland. Die

internationalen Investoren holten sich im vergangenen Boom zwar blutige Nasen,

fahren im Moment aber auf der Überholspur. Sie machen jetzt Kasse.

Insgesamt 40 Pakete (Vj.: 48) mit 95.500 Wohnungen wechselten in den ersten

drei Monaten des laufenden Jahres den Besitzer. Im Durchschnitt umfassten diese Portfoli-

os knapp 2.400 Einheiten. Drei Viertel des gesamten Transaktionsvolumens entfiel wie im

gesamten Vorjahr auf einheimische Käufer. Auf Verkäuferseite dominierten US-

amerikanische Investoren mit einem Anteil von 41%. Es handelt sich vor allem um Private-

Equity-Investoren. Unabhängig von ihrer Herkunft waren mit einem Verkaufsvolumen von

etwa 1,1 Mrd. Euro Private-Equity-Fonds die größte Verkäufergruppe. Immobilien-AGs /

REITs waren mit ca. 1,0 Mrd. Euro zweitgrößte Verkäufergruppe.

Inwieweit viele der Investments mit Beständen in deutschen Nebenstandorten am

langen Ende gut gehen werden, sei hier nicht diskutiert. Die kleineren Standorte gewinnen

aufgrund des intensi-

ven Investorenwettbe-

werbs und den in der

Folge deutlich gestie-

genen Preisen in den

Metropolen zuneh-

mend an Attraktivität

für Käufer. Aktuell

bleiben deutsche

Wohnungen der

„sichere Hafen“ in

internationalen Invest-

mentstrategien. Die

Diskussion um die Mietpreisbremse macht das beste Wohnungsmarketing, auch wenn 90%

der Mieter gar nicht durch Knappheit betroffen sind. Im ersten Quartal 2014 flossen nach

Recherche von Savills etwa 4,9 Mrd. Euro in deutsche Wohnungsportfolios. Drei Groß-

transaktionen, die zwei Drittel des Quartalsumsatzes ausmachten, pushten den Umsatz auf

das dreieinhalbfache des Vorjahres. Mit zwei Deals machte allein die Deutsche Annington

den halben Markt. Sie kaufte für ca. 1,4 Mrd. Euro 30.000 Einheiten von der Vitus-Gruppe

und für knapp 1 Mrd. Euro das Dewag-Portfolio mit 11 500 Einheiten. Drittgrößte Transak-

tion im 1. Quartal war der Kauf des DGAG-Portfolios durch die zur Immofinanz gehören-

de Buwog (ca. 0,9 Mrd. Euro). Da das aber die bekannte Pipeline des laufenden Jahres

war, dürfte lt. Karsten Nemecek, Managing Director Corporate Financebei Savills, der Rest

des Jahres ruhiger werden. Einige Pakete im dreistelligen Millionenbereich würden in den

kommenden Monaten allerdings noch den Besitzer wechseln. Zum Jahresende sollte der

Gesamtjahresumsatz deutlich über 10 Mrd. Euro liegen. Das Vorjahresergebnis von

ca. 14,3 Mrd. Euro werde jedoch höchstwahrscheinlich nicht erreicht. Insgesamt blieben die

Rahmenbedingungen für die Asset-Klasse Wohnimmobilien jedoch weiterhin sehr günstig.

Die Nachfrage überträfe das Angebot deutlich. (WR) □

NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 21

Page 22: Der immobilienbrief nr 319

etwas schwächer aus.

Luxusmarken als Nachfragetreiber in der Touristenmet-

ropole Paris

Im Gegensatz zu den anderen Branchen zeigte sich der

Handel mit Luxusgütern auch in den vergangenen beiden

Jahren dank der Ausweitung des globalen Tourismus wenig

beeindruckt von der lahmenden französischen Konjunktur.

Neben dem Luxussegment bleibt Paris trotz der einheimi-

schen Nachfrageschwäche auch ein beliebtes Expansions-

ziel internationaler Filialisten. Die Händler konzentrieren sich

bei Neueröffnungen auf die besten Lagen in der Hauptstadt,

aber auch auf die großen Regionalmetropolen sowie auf

große Einkaufszentren, wohingegen der Leerstand in sekun-

dären Lagen steigt. H&M beispielsweise treibt die Diversifi-

zierung mit verschiedenen Formaten voran. Primark eröff-

nete Ende 2013 die erste Frankreich-Filiale in einem Shop-

ping-Center in Marseille. Weitere Standorte folgten bzw.

folgen im Frühjahr. Top Shop und Urban Outfitters sind in-

nerhalb der Galéries Lafayette Haussmann erstmals in

Frankreich vertreten. Forever 21 eröffnete einen Flagship-

Store in der Rue de Rivoli. Die große Nachfrage nach Top-

flächen führte zu einem außergewöhnlichen Mietanstieg auf

dem Champs Elysées auf 18.000 Euro/qm/Jahr (Zone A).

Auch bei Nichtberücksichtigung der hohen Ablösesummen

für Ladenlokale, erhöhte sich die Spitzenmiete seit 2011 um

23% auf 7.600 Euro/qm/Jahr (10.270 Euro für Zone A), wäh-

rend die Spitzenmieten in den 1a-Lagen der Regionalmetro-

polen stagnierten. Für Paris werden bis 2018 im Durch-

schnitt jährliche Steigerungsraten von knapp fünf Prozent

erwartet. Während sich gut laufende große Einkaufszentren

weiterhin überdurchschnittlich entwickeln sollten, dürfte der

Abwärtsdruck auf sekundäre Objekte zunehmen.

Große Logistikplattformen von Fracht- und Einzelhan-

delsunternehmen nachgefragt

Transaktionen großer auf die Bedürfnisse der Nutzer maß-

geschneiderter Projekte außerhalb der Hauptstadtregion

begünstigten einen Flächenumsatz von über 2,5 Mio. qm.

Konsolidierung bleibt der Markttreiber. Insbesondere Fracht-

und Einzelhandelsunternehmen konzentrieren ihre Aktivitä-

ten in großen Logistikplattformen, die mit Blick auf die spezi-

fischen Anforderungen des boomenden Versandhandels,

aber auch die zunehmende Berücksichtigung von Umweltbe-

langen neue Möglichkeiten für die Optimierung der Logistik-

prozesse bieten. Etablierte Märkte wie die Ile-de-France,

aber auch das Rhônetal bieten hierbei ein geringeres Ange-

bot bzw. weniger Potenzial. Der Anteil der Ile-de-France, der

Region Rhône-Alpes und der Großräume Lille und Marseille

am Gesamtumsatz schrumpfte von in der Vergangenheit

68% auf 55%. Das Angebot an verfügbaren Flächen ging

2013 um acht Prozent zurück auf 3,4 Mio. qm. Marseille und

Lille wiesen Ende 2013 mit jeweils sechs Prozent niedrigere

DekaBank – Immobilienmarkt Frankreich

Nachbarland bleibt Sorgenkind

Daniela Fischer, Immobilien Research DekaBank

Nach der Wahlschlappe der Sozialisten bei den Kommu-

nalwahlen in Frankreich steht die neue Regierung unter

Premierminister Valls weiterhin vor der großen Herausfor-

derung, die Haushaltskonsolidierung und die Umsetzung

struktureller Reformen voranzutreiben. In der Vergangen-

heit kam beides nur langsam voran. Strukturelle Reformen

zur Stärkung der Wachstumskräfte sind jedoch unverzicht-

bar, um die finanzielle Stabilität des Landes langfristig si-

cherzustellen. Dank des globalen Niedrigzinsumfeldes sind

die Finanzierungskosten des französischen Staates im

historischen Vergleich allerdings sehr günstig, was der

neuen Regierung zeitlichen Spielraum für weiter reichende

Reformen verschafft. Durch das sich bessernde wirtschaft-

liche Umfeld im Euroraum sollte sich auch das Wirtschafts-

wachstum in Frankreich 2014/15 etwas beleben. Die Inflati-

on bleibt dabei vorerst gering und sollte erst ganz allmäh-

lich in Richtung der Zielmarke der EZB von 2% klettern.

Großraum Paris verzeichnet 2013 niedrigsten Büroflä-

chenumsatz seit 2003

Mit 1,84 Mio. qm verzeichnete der Flächenumsatz in der

Ile-de-France im vergangenen Jahr das niedrigste Ergeb-

nis der vergangenen zehn Jahre, auch das Niveau des

Krisenjahres 2009 wurde leicht verfehlt. Stark zurückge-

gangen sind Transaktionen maßgefertigter Projekte, die

den Mietmarkt 2011/12 beflügelt hatten. Von schwachen

Umsätzen waren vor allem die nördlichen und südlichen

inneren Vororte, die südlichen äußeren Vororte sowie die

Bürostadt La Défense betroffen. Die Bedeutung von Umzü-

gen als Mittel der Kosteneinsparung hat im Gegensatz zu

den Vorjahren wegen der anhaltenden Unsicherheit infolge

der schlechten Wirtschaftslage stark abgenommen. Um

Mieterauszüge und somit Leerstände zu vermeiden hat

zudem die Bereitschaft der Eigentümer, den bestehenden

Mietern bei Neuverhandlungen finanziell entgegenzukom-

men, merklich zugenommen. Der regionale Leerstand stieg

auf über 7%. In La Défense hat sich die Quote angesichts

spekulativer Großprojekte innerhalb eines Jahres fast ver-

doppelt auf 12,3%. Die Spitzenmiete im CBD gab um

knapp sieben Prozent auf 720 Euro/qm/Jahr nach. Hinzu

kommen umfangreiche Incentives, welche die Effektivmie-

ten deutlich mindern. Wegen der nur langsam anziehenden

Konjunktur bei reger spekulativer Bautätigkeit in den westli-

chen Vororten dürfte der Leerstand weiter steigen und

2014 noch Abwärtsdruck auf die Büromieten ausüben.

Zwischen 2015 und 2018 erwarten wir für den CBD durch-

schnittliche Anstiege von etwas mehr als 3% pro Jahr. Der

Ausblick für die stabileren Regionalmärkte wie Lyon fällt

NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 22

Page 23: Der immobilienbrief nr 319

Der „immobilienmanager Who is Who 2014“ liefert mit ausschließlich qualifizierten und aktualisierten Adressen samt dazugehörigen An-sprechpartnern einen detail-lierten Überblick über die Marktteilnehmer aus allen Bereichen der deutschen Immobilienwirtschaft. Das Standardwerk für Geschäfts-kontakte in der Immobilien-wirtschaft ist als Buch, CD-ROM und Onlinedatenbank verfügbar.

Die Printausgabe des Wer-kes besteht aus drei Teilen: Adressverzeichnis nach Branchen, Adressverzeichnis nach Regionen und Staaten sowie Firmen- und Personen-register.

Die CD-ROM bietet die Mög-lichkeit, nach Postleitzahlen, Faxnummern, Internet- und E-Mail-Adressen, Branchen oder Personen/Ansprech-partnern zu selektieren.

Der Käufer erhält kostenlo-sen Zugriff auf die täglich aktualisierte Datenbank unter www.who.immobilienmanager.de. Die Bezieher der CD-ROM können die darin ent-haltenen Daten und Informa-tionen exportieren.

CD-ROM inkl. Buch und Onli-nezugang. Version 2014. EURO 518,– EURO 418,– Vorzugspreis bis 31.03.2014 EURO 318,– Update-Preis (für Vorjahres-Bezieher)#

ISBN 978-3-89984-306-4 Buch (+ Onlinezugang) ISBN 978-3-89984-307-1 CD-ROM (+ Buch + Online-zugang)

IMMOBILIEN MANAGER VERLAG IMV GmbH & Co. KG

Neuauflage: Who is Who

Leerstandsquoten auf als Lyon und die Ile-de-France mit etwa elf bzw. 12% Etwas mehr als

drei Mio. qm Fläche sind landesweit für die semispekulative Entwicklung von built-to-suit-

Objekten vorgesehen. Der Baustart erfolgt nur, wenn ein gewisser Teil der Flächen einen

Nutzer gefunden hat. Die nominalen Spitzenmieten waren dank des knappen Angebotes an

hochwertigen Objekten und der Gewährung von Incentives in den vergangenen beiden Jah-

ren stabil. Mit Blick auf die einsetzende wirtschaftliche Erholung erwarten wir für Paris zwi-

schen 2015 und 2018 Steigerungen von durchschnittlich knapp zwei Prozent pro Jahr.

Transaktionsvolumen trotz schwacher Mietmärkte unverändert hoch

Trotz schwacher Mietmärkte konnte das gewerbliche Transaktionsvolumen über alle Nut-

zungsarten mit über 17,6 Mrd. Euro 2013 an die beiden hohen Vorjahreswerte anschließen.

Leichte Rückgänge im Bürosegment wurden durch den Handel mit Logistikimmobilien kom-

pensiert. Der Büroanteil lag bei 59%. Deutliche Einbußen gegenüber dem Vorjahr musste

vor allem der Pariser CBD hinnehmen. Der Aktionsradius einiger Anleger hat sich wegen

der großen Konkurrenz im Core-Segment sowie der hohen Preise in Richtung der inneren

Vororte ausgeweitet. Der Core-Anteil am Gesamtmarkt (ohne Hotels) ging von 56% 2012

auf 32% zurück. Steigende Anfangsrenditen nach 2015 und moderate Wachstumsperspekti-

ven für die Spitzenmiete im CBD dürften die Ertragserwartungen für den Pariser Büromarkt

bis 2018 auf durchschnittlich 2% pro Jahr begrenzen. Im Einzelhandels- und Logistikseg-

ment locken höhere Ertragsperspektiven von etwa 6% pro Jahr, wobei die Dynamik im Ge-

gensatz zum Büromarkt gegen Ende des Prognosezeitraums stark zurückgehen dürfte. □

Hoteltransaktionen gehen drastisch zurück

Portfoliotransaktionen blieben aus

Das Hoteltransaktionsvolumen in Deutschland lag lt. JLL Hotels & Hospitality Group

im 1. Quartal 2014 deutlich unter Vorjahr. Im laufenden Jahr gab es keine großen

Portfoliotransaktionen.

Mit ca. 193 Mio. Euro flossen zwischen Januar und Ende März nur 35% des Vor-

jahresvergleichs in Hotelimmobilien. Während die Addition der drei größten Transaktionen

im Vorjahr auf 400 Mio. Euro kamen, wobei allein die Veräußerung des QMH Porfolios allein

300 Mio. Euro erbrachte, kommen dieses Jahr die Top 3 zusammen nur auf lediglich 87

Mio. Euro. Interesse und Nachfrage seien aber nach wie vor auf hohem Niveau. Lt. JLL-

Hotel-Chefin Ursula Kriegl seien einige Objekte im dreistelligen Millionenbereich im Markt.

Zum Jahresende könnte ein ähnlich gutes Ergebnis wie im Vorjahr erreicht werden. Auf

jeden Fall werde der 10-Jahresschnitt von 1,2 Mrd. Euro deutlich überschritten.

Insgesamt gab es im 1. Quartal 12 Deals. Unter anderem wurde das Crowne Plaza

Hotel in Wiesbaden für rund 21 Mio. Euro von dem Asset Manager CR Investment Mana-

gement an die AP Investhotel, einem französischen Privatinvestor sowie das InterCityHo-

tel in Leipzig, in gleicher Größenordnung, von der Entwicklungsgesellschaft B&L Gruppe

Hamburg an die britische Internos Global Investors verkauft. 8 von insgesamt 12 Transak-

tionen bzw. 73% des Umsatzes wurden wie im Vorjahr von institutionellen Investoren und

nicht finanzierungsabhängigen vermögenden Privatpersonen durchgeführt. Deutsche Inves-

toren haben mit 5 von 12 Transaktionen insgesamt rund 61 Mio. Euro generiert (Vj.: ca. 220

Mio. Euro). Im Fokus der Investoren stünden aktuell sowohl bei einheimischen wie ausländi-

schen Investoren Upscale- und Budget-Hotels, Portfolien und Transaktionen von betreiber-

freien Hotels, so Ursula Kriegl. (WR) □

NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 23

Page 24: Der immobilienbrief nr 319

Logistikinvestment schlägt alle Rekorde

Plus 89% Transaktionsvolumen

Mit dem höchsten Quartalsergebnis startete der deut-

sche Logistikinvestmentmarkt nach Angaben von Col-

liers Deutschland mit einem Rekordergebnis von über

1,3 Mrd. Euro bzw. +89% ins Jahr 2014. Dies wurde

noch nicht einmal in den Boomjahren 06/07 erreicht.

Logistik- und Industrieimmobilien erreichten im

ersten Quartal einen Marktanteil von über 13% am gesam-

ten gewerblichen Investmentmarkt in Deutschland. Interna-

tionale Investoren kauften für fast 1 Mrd. Euro ein. Trans-

aktionen von etwa 731 Mio. Euro wurden im Rahmen von

Portfolioankäufen durchgeführt. Für rund 300 Mio. Euro

kaufte ein Joint Venture von Segro und dem kanadischen

Public Sector Pension Investment Board 10 Logistikim-

mobilien von zwei Fonds von Tristan Capital Partners.

Durch diesen Deal kamen Pensionsfonds mit rund 494

Mio. Euro als umsatzstärkste Käufergruppe vor offene

Immobilienfonds und Immobilien-Spezialfonds mit etwa

220 Mio. Euro und Vermögensverwaltern mit gut 209 Mio.

Euro ins Ranking.

Auf Verkäuferseite trennten sich offene Immobi-

lienfonds und Spezialfonds für rund 737 Mio. Euro von

Objekten, gefolgt von Projektentwicklern mit 163 Mio.

Euro und REITs mit 122 Mio. Euro. Lager- und

Logistikimmobilien erreichten im ersten Quartal 2014 einen

Anteil von 70% am Transaktionsvolumen. Die restlichen

30% wurden vor allem Gewerbeparks und Light-Industrial-

Immobilien angelegt. Der mit Abstand größte Teil mit

gut 1,1 Mrd. Euro auf Bestandsimmobilien. Das geringe

Angebot von erstklassigen Logistikimmobilien machte sich

durch die weitere Verteuerung im Spitzensegment bemerk-

bar. Im Schnitt der 6 untersuchten Ballungszentren 6 lag

die (Brutto-)Spitzenrendite bei 6,84% und damit rund 25

BP niedriger als vor 12 Monaten. Der teuerste Standort ist

die Region Frankfurt, wo die (Brutto-) Spitzenrendite bei

6,70% liegt. (WR) □

Hölzer und Timm starten EXCOVATUS

Consulting

Erste Organisationsberatung für die

Pflege-, Sozial- und Wohnungswirtschaft

Axel Hölzer und Achim Timm haben in Berlin die nach

eigenen Angaben erste Organisations- und Unterneh-

mensberatung für die Pflege-, Sozial- und Wohnungs-

wirtschaft gegründet, die integrierte Lösungen für die

Pflege und das Wohnen der älteren Generation entwi-

ckelt. Im weiteren Fokus steht die Wohnungswirtschaft,

die vor den Herausforderungen des demografischen

Wandels steht.

Beratungsziel der neuen EXCOVATUS Consulting

ist, gemeinsam mit den beratenen Unternehmern die er-

kennbaren Ertragslücken zu den Marktführern, die oft über

Größendegressionsvorteile und Organisationsvorteile verfü-

gen, zu schließen. Die beiden Branchenexperten wollen mit

einem umfassenden Best Practice Programm Unternehmen

aus dem Pflegemarkt fit für die Zukunft machen. Ausgangs-

punke der Beratungs-Expertise sind langjährige Erfahrungen

und Branchenkontakte. Axel Hölzer war fast 20 Jahre in

Unternehmen der stationären Gesundheitsversorgung in

Führungspositionen tätig. Achim Timm verfügt über zehnjäh-

rige Expertise in der Gesundheitswirtschaft und hat dort als

Geschäftsführer und Interim-Manager Themen wie Corpora-

te Governance, Reorganisation sowie E-Learning entwickelt

und umgesetzt.

Konsolidierungstrend und Margendruck seien die

Bestimmungsfaktoren des derzeitigen Pflegemarktes, resü-

miert Axel Hölzer. Die wenigsten Marktteilnehmer würden

ein Ziel-EBITDA von 10% erreichen. Ein 10-Punkte Best

Practice Modell könne nach Überzeugung von Hölzer und

Timm auch Unternehmen aus dem Mittelfeld in die obere

Ertragsklasse führen. Dabei gehe es primär um die Optimie-

rung der Standort bezogenen Erfolgsfaktoren wie z.B. Immo-

bilienstruktur in Verbindung mit angebotenem Leistungsport-

folio sowie Personal und Qualitätsmanagement. Hinzu kom-

men noch die unternehmensübergreifenden Optimierungs-

felder wie Finanzierung, Controlling, Marketing und Vertrieb

sowie auch Einkauf und Beschaffung.

Ein zweites großes Aufgabenfeld besteht in den

zukünftigen Herausforderungen für die Wohnungswirtschaft

durch den rasanten demografischen Wandel in Deutschland.

Nur 5% der Wohnungen, die heute von der Generation 65+

bewohnt werden, seien barrierefrei. Es fehlten 2,5 Mio. Woh-

nungen, sagt Achim Timm. Die deutsche Wohnungswirt-

schaft habe einen massiven Weiterentwicklungsbedarf für

integrative Gesamtkonzepte wie z. B. Vernetzung mit sozia-

len Dienstleistern, Aufbau neuer Leistungsfelder sowie Ent-

wicklung neuer Wohnformen wie z.B. Quartierskonzepte.

(www.excovatus.de) (WR) □

NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 24

Page 25: Der immobilienbrief nr 319

Die Netto-Cashflow-Rendite war mit 4,2% gegen-

über 4,4% in 2012 leicht rückläufig und blieb unter dem

Ergebnis der letzten drei Jahre mit ebenfalls 4,4%. Büroim-

mobilien verloren dabei deutlich gegenüber dem Vorjahr

mit einem Total Return von 5,1% gegenüber 6,3% im Vor-

jahresvergleich. Besser schlugen sich Wohn- und Han-

delsimmobilien. Wohnimmobilien erreichten einen Total

Return von 6,5%. Handelsimmobilien kamen auf 6,3%. Im

Vorjahr hatten beide Werte noch 7,1% erreicht. Über einen

Zeitraum von 10 Jahren hat sich der Schweizer Immobi-

lienmarkt mit einem annualisierten Total Return von 6,2%

p.a. gut entwickelt. Dies sei vor allem auf die stabile Netto-

Cashflow-Rendite von 4,7% p. a. zurückzuführen. Aus

„Der Immobilienbrief“-Sicht dürfte das in Verbindung mit

der Währungsentwicklung ein wichtiger Grund dafür sein,

dass die Schweizer institutionellen Immobilienkapitalanla-

ge nach wie vor sehr inlandsbezogen agiert. Selbst bei

richtigen internationalen Immobilienentscheidungen hat die

SFR-Entwicklung per Saldo oft einen Strich durch die Ge-

samtrechnung gemacht. (WR) □

fairvesta

Schweizer Immobilien zeigen solide Renditen

Index dennoch rückläufig

Der IPD/Wüest & Partner Schweizer Immobilien Index weist für 2013 einen Total Return als Summe aus Mietrendite/

Cash Flow und Wertänderungsrendite von 6,0% aus. Das sind 80 Basispunkte weniger als im Vorjahr. Vor allem die

Wertänderungsrendite lag mit 1,7% deutlich unterhalb des Niveaus der drei Vorjahre mit 2,4%.

Schweiz - So bergig das Land, so volatil die Renditen

NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 25

Das Kapital Ihrer Kunden verdient größtmögliche Sicherheit.

fairvesta International GmbH · Konrad-Adenauer-Str. 15 · 72072 Tübingen · www.fairvesta.de

Bei Anlegern und Vermittlern zählt heute vor allem Sicherheit. Bei der Wahl von geeig-

neten Produkten ist ein solider Partner von entscheidender Bedeutung. fairvesta ver-

fügt seit Bestehen für jedes Geschäftsjahr über positive Leistungsbilanzen, die von

unabhängigen Wirtschaftsprüfern testiert wurden. Namenhafte Analysten bestätigen

dem Unternehmen hervorragende Asset-Management-Qualitäten, die Anlegern neben

einer größtmögichen Sicherheit zudem eine attraktive Rendite ermöglichen.

Page 26: Der immobilienbrief nr 319

NR. 251 I 32. KW I 13.08.2011 I ISSN 1860-6369 I SEITE 1 NR. 319, 15. KW, 11.04.2014, Seite 26

Die KSK-Immobilien GmbH, der Immobilienmakler der Kreissparkasse Köln, konnte im Geschäftsjahr 2013 ihren Courtageumsatz, das Objektvolumen und die Zahl der vermittelten Objekte (in Köln, im Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Sieg-Kreis, Rheinisch-Bergischer-Kreis, Oberbergischer Kreis) erhöhen. Für das laufende Jahr 2014 rechnen die Experten mit einer weiter anhaltend positiven Geschäftsentwicklung.

Zudem profitierte das Unternehmen von einer anhaltend hohen Nachfrage nach Immobilien: Die Anzahl der vermittelten Objekte stieg von 1.499 im Jahr 2012 auf 1.532 im Jahr 2013. Im Zuge dessen erhöhte sich 2013 der Gesamtobjektwert auf 300,1 (279,1) Mio. Euro; die Gesamtcourtage stieg auf 13,3 (12,7) Mio. Euro.

Im Bereich der Bestandsimmobilien der KSK-Immobilien GmbH erhöhte sich der Courtageumsatz von 9,4 Mio. Euro (2012) auf 9,6 Mio. Euro (2013). Auch das Objekt-volumen lag mit rund 208,6 Mio. Euro über dem des Vorjahres (195,0 Euro). Mit einem Anteil von mehr als 70% waren die Bestandsimmobilien auch im vergangenen Jahr der mit Abstand größte Geschäftsbereich der KSK-Immobilien GmbH. Positiv entwickelte sich ebenfalls der Bereich der Neubauimmobilien. Mit 353 vermittelten Objekten im Jahr 2013 (216 im Jahr 2012) stieg die Stückzahl um mehr als die Hälfte, was sich ebenfalls im Anstieg von Objektwert und Courtage widerspiegelte. Objektwert 2012: 59,1 Mio. Euro; 2013: 68,4 Mio. EuroR. Courtage 2012: 2,2 Mio. Euro; 2013: 2,7 Mio. Euro.

Auch im Bereich der Gewerbeimmobilien konnte die KSK-Immobilien GmbH eine höhere Stückzahl der vermittelten Immobilien verzeichnen (2012: 56, 2013: 66) und erreichte mit 945.570 Euro eine Courtage von knapp 1 Mio. Euro (2012: 1.076.457 Euro).

Während sich die Miet- und Kaufpreise von Wohnimmobilien in den begehrten Lagen von Düsseldorf auf dem aktuell hohen Niveau einpendeln, werden die Preise in den einfachen und mittleren Lagen steigen, so die Prognose Einschätzung

von Engel & Völkers für den Düsseldorfer Wohn-immobilienmarkt in 2014.

Nach dem jüngst veröffentlichten Wohnim-mobilien Marktbericht Deutschland 2013/2014“ sind die Preise für Eigen-tumswohnungen seit 2010 stetig gestiegen. 2013 wurden im Durch-schnitt etwa 238.000 Euro erzielt. Die Spitzenpreise für Häuser in 1A-Lage lagen im Schnitt bei 3,8 Mio. Euro und die Mieten bei 22 Euro/qm, wodurch sich jedoch jetzt ein Höchststand abzeichnet. Zu den Topla-gen zählen die linksrheinisch gelegenen Stadtteile Ober- und Niederkassel mit Jugend-stilhäusern. Eine exklusive Wohnlage ist auch die Stadt Meerbusch mit ihrer guten An-bindung zur Landeshauptstadt und der Nähe zum Rhein. Zusätzlicher Wohnraum wird durch Neubauprojekte geschaffen, jedoch häufig nur im gehobenen Segment.

KSK-Immobilien GmbH zieht positive Bilanz

Kurz berichtet

Baubeginn im Park Trillhaase

Zwischen Hauptstraße und Rheinufer im

Park Trillhaase in Königswinter haben die

Bauarbeiten zu fünf Mehrfamilienhäusern

begonnen. Geplant sind fünf Mehrfamilien-

häuser mit insgesamt 57 Eigentumswoh-

nungen. Die Wohnungsgrößen liegen zwi-

schen ca. 70 und ca. 256 qm, Bezugster-

min ist voraussichtlich Sommer 2015. Das

Neubauensemble ist ein Gemeinschafts-

projekt der wohn-kreativ Immobilien

GmbH, der ProBonnum GmbH sowie der

Pareto GmbH. Benannt ist der Park Trill-

haase nach dem Maler Adalbert Trillhaa-

se, dessen Haus hier Mitte der 1930er

Jahre stand.

C30 feiert Richtfest

Die Metropol feierte das Richtfest ihres

Immobilienprojektes C30 in der Kölner

I n n e n -

stadt di-

rekt ne-

ben der

Gaststät-

te „Bei d´r

T a n t “

zwischen

Neumarkt

und Heumarkt. Mit dem C30 knapp erhält

der Kölner Immobilienmarkt weitere rund

4.500 qm Büroflächen nach Plänen des

renommierten Architekturbüros msm mey-

er schmitzmorkramer aus Köln. Unweit

davon entfernt entsteht das Gürzenich-

Quartier, das Metropol gemeinsam mit der

Johann Bunte Bauunternehmung realisiert.

Aurelis investiert rund 42 Mio. Euro in

Fachhochschule

Im Januar 2017 wird die Fachhochschule

für öffentliche Verwaltung NRW (FHöV

NRW) auf rund 12.600 qm auf dem Deut-

zer Feld seinen Betrieb für etwa 2.000 Stu-

dierende aufnehmen. Das rund 42 Mio.

Euro teure Fachhochschulprojekt realisiert

Aurelis in Zusammenarbeit mit den Archi-

tekten Heinle, Wischer und Partner

(Köln) und dem Projektsteuerer Drees &

Sommer. Baubeginn ist der April 2015.

Düsseldorf: Wohnen wird teurer

Page 27: Der immobilienbrief nr 319

Unternehmen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:

Across Magazin (4), aik (21), Angermann (18,19), AP Investhotel (23),aurelis Real Estate

(3), Axa (20), B&L Gruppe (23), balandis real estate ag (8), BayWa (17), BDO AG (5),

Bilfinger Real Estate (20),BIMA (13), Bird & Bird (18), BlackRock (16),BNPPRE

(2,3,4,5,16,19), Boston Consulting Group (16), Bouwfonds (18,19), BrainLab (17), Buwog

(21), C&A (8), Catella Property Group (6,17), CBRE (17,18),Colliers (4,12,14,15,24), Com-

putacenter AG & Co. oHG (18), CR Investment Management (23), Cushman & Wakefield

(6,18,19,20),Deka (9,13,22), Deutsche Annington (21), Deutsche Asset & Wealth Manage-

ment (16), Deutsche Bank (4), Dewag (21), DeWind Europe (18), DGAG (21), DIC Asset

(5), Dirk Vollmer GmbH (13), Doric (18), Dr. Halft/Lohmar/Faillard/Hürter,

Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte, Steuerberater (2), Dr. Lübke & Kelber (15), Ebertz &

Partner (10), Ellwanger & Geiger (17),Engel & Völkers (13), EXCOVATUS Consulting (24),

Fairvesta (25), Forever 21 (22), Frankfurt School Verlag (6), Garbe Logistik (13,17), GCSC

(4), GEWA 5 to 1 GmbH & Co. KG (21), gif (4), GRI (17), Grossmann & Berger (18,19),

H&M (22), Hannover Leasing (21), Haufe Lexware Real Estate (4), HBB Gruppe (8), HCI

Capital (20), HIH (21), Hines (20), Immobilien Manager Verlag (23), Immofinanz (21), in-

Music GmbH (18), Internos Global Investors (23), IPD (8,25), JLL

(2,3,4,5,7,8,9,12,15,16,18,19,23), Jungheinrich AG (18), Limbach Gruppe SE

(16),LINKIES. Management Consulting (2), Marquard & Bahls AG (18), Materna GmbH

(15), Nai apollo (4),nordic-Hotel (21), Perella Weinberg (20), Primark (22), Project Gruppe

(13), publity AG (2,5,11), Real I.S. (8), Realogis (13), RWE (14), Savills

(4,9,12,13,14,16,17,18,19,21), Segro (24), sontowski & partner group (12), Sykosoft (4),

Talanx-Konzern (16), TLG Immobilien (15), Tristan Capital Partners (24),Union Investment

(16), Valad Europe (18), Valls (22), Virgin Active (18), VNG – Verbundnetz Gas Aktienge-

sellschaft (2),Warburg-Henderson (4), Wüest & Partner (25).

Coridaß, Eitel (4); Dietzold, Gerald (6); Dohrwardt, Jan (5);Ertle, Andreas (4);Faillard, Wolf-

gang (2); Forke, Dirk (4); Hölzer, Axel (24); Hoppe, Ken (19); Hürter, Joachim (2); Jung,

Stephan (4); Jungnickel, Nico (17); Klöppelt Dr., Henning (4); Kriegl, Ursula (23); Kropf,

Alexander (12); Kuhlmann, Ingo (20); Landgrebe, (20); Linkies, Mario (2); Maurer, Peter

(2); Nemecek, Karsten (21); Olek, Thomas (5); Pulvermacher, Steffen (12); Sykosch, Mat-

thias 4); Thies Dr., Carsten (4); Timm, Achim (24); Wende, Andreas (13).

Personen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:

Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250, F: 05242-901251 [email protected], www.rohmert-medien.de,

Chefredaktion: André Eberhard (V.i.S.d.P.)

Immobilienredaktion: Dr. Thomas Beyerle, Dr. Gud-run Escher, Marion Götza, Uli Richter, Werner Rohmert

Immobilienaktien: Hans Christoph Ries

Berlin: Karin Krentz Frankfurt: Christina Winckler München: Alexander Heint-ze/Thomas Döbel (u.v.a.)

Einzelhandel: Dr. Ruth Vierbuchen

Volkswirtschaft: Prof. Dr. Günter Vornholz

Hrsg.: Werner Rohmert

Recht / Anlegerschutzrecht: RA Klumpe, Schroeder & Part-ner, Köln; Dr. Philipp Härle - Tilp RA, Berlin;

Redaktl. Beirat: Klaus Ansmann (Deutsche Post Immobilien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), Christo-pher Garbe (Garbe Unterneh-mensgruppe/Garbe Logistic AG), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Klaus Hohmann, Prof. Dr. Jens Kleine, Frank Motte, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.), And-reas Schulten (Bulwien AG)

Wissenschaftliche Partner:

Prof. Dr. Hanspeter Gondring FRICS (Studiendekan, Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart)

Prof. Dr. Robert Göötz (Studiendekan/FRICS; Hoch-schule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen -Geislingen)

Verlag: Research Medien AG Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück

T.: 05242 - 901-250

F.: 05242 - 901-251

Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E.h. Volker Hardegen (Vorsitz),

Unsere Bankverbindung erhalten Sie auf Anfrage.

Bildquellen: fotolia.com

Namens-Beiträge geben die Mei-nung des Autors und nicht unbe-dingt der Redaktion wieder.

stellv.: Dr. Karina Krüger-Junghanns

Impressum

NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 27

Page 28: Der immobilienbrief nr 319

Nr. 59, 15. KW, 11.04.2014, Seite 1

Inhaltsverzeichnis

Sehr geehrte Damen und Herren!

Gibt es eine Steigerung von „luxuriös“? Wer sich vom NRW-Stand auf der Immobilienmesse MIPIM aus umsah, hatte den Stand von „Quasar Istanbul“ im Blick, „the first meta-luxury real estate project in Tur-

key“: Den Luxus versprechen das Fairmont Hotel (in Deutschland einzig das Vier Jahreszeiten in Ham-

burg), Fairmont Residenzen und Fairmont Büros in zwei Türmen über einem Sockelbauwerk, dieses eine

ehemalige Likörfabrik, gebaut von dem berühmten französischen Vertreter der klassischen Moderne

Robert Mallet Stevens. Daraus soll ein Kunst-, Kultur- und Modezentrum werden. Vergleichbares an Ideen oder auch nur einen besonderen Design-Pfiff im Auftritt hatte der NRW-Stand nicht zu bieten, wäre

da nicht die sonnige Terrasse…. Kein Wunder, dass sich Köln als das eigentliche Zugpferd wahrgenom-

men hat, denn nur mit „Köln“ verbindet internationales Publikum eine Vorstellung, weniger aber mit dem

nordrheinwestfälischen Wappenpferd. Weitere Nachbarn waren verschiedene Städte und Regionen aus

Polen – Warsow „City of free people“! - , das meist verwaiste Basislager von JLL, weil die halbe Hun-

dertschaft in „Terminen“ ausgeschwärmt war, und Luxemburg. Dort habe sich der 2009 massiv eingebro-

chene Büromarkt wieder belebt, auch das Großprojekt „Royal Homilius“ (an der gleichnamigen Straße,

B-Plan vom Mai 2011, Entwurf Norman Foster) geht in die Realisierung. Derzeitige Markttreiber sind neben den wieder boomenden Fondsgeschäften die Raumbedarfe der Europäischen Union, die Ent-

scheidungen über mehrere eigene Neubauten aufgeschoben hat und stattdessen anmietet.

So wie dort wurde die Stimmung allgemein als positiv bewertet, gelegentlich sogar besser als im

Vorjahr, vielleicht auch weil es diesmal nicht regnete wie 2013, sondern an der Côte d’Azur die Sonne

schien. Viel interessiertes Publikum wurde registriert, auch wenn sich mancher fragte, wo und wann die

von der Messeorganisation Reed Midem vermeldeten 20.500 Besucher unterwegs gewesen sein sollen.

Allen Bemühungen zum Trotz, das Messetreiben außerhalb des Messegeländes einzudämmen, dürften

jedenfalls gescheitert sein, Hotels und Restaurantzelte waren flächendeckend frequentiert und auch das

traditionelle Marktfrühstück der Wirtschaftsförderung Duisburg. Die Tatsache, dass reichlich Geld unterwegs ist auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten, hat nicht nur die MIPIM belebt, sondern auch die

internationalen Investmentmärkte im ersten Quartal 2014, wie alle Analysten übereinstimmend berichten.

So lagen lt. JLL die globalen Direktinvestitionen in Gewerbeimmobilien mit 130 Mrd. USD um 23 % über

denen des Vorjahreszeitraumes und BNPPRE registrierte mit gut 3 Mrd. Euro Investitionen in deutsche

Einzelhandelsimmobilien eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr. Zwar ist das Finanzierungsge-

schäft vielfältiger geworden, aber nicht geringer (vgl. Bericht Helaba). Und auch Refinanzierungen oder Kapitalaufstockungen scheinen glatt über die Bühne zu gehen, wie bei dem Wohnungsunternehmen

LEG NRW (vgl. Bericht). CBRE verzeichnete für Logistikimmobilien mit 1,3 Mrd. Euro den höchsten

Transaktionsbetrag seit Beginn der Aufzeichnungen in Deutschland. Neben den traditionell stärksten

Immobilienklassen Büro und Einzelhandel habe sich das Logistik-Segment mit einem relativen Anteil am

Gesamtinvestitionsvolumen von 13 % als drittstärkste gewerbliche Immobilienanlageklasse etabliert und

seinen Anteil zum Vorjahr (7 %) noch einmal deutlich erhöht. Dazu passen die Großinvestition von

Goodman in Duisburg für VW (vgl. Bericht) und die Nachricht vom weiteren Ausbau des Marktführers im

Handel mit Röhren Benteler Distribution.

Unter das Eingangsstichwort vom Luxus fällt schon lange nicht mehr die Essener Huyssenallee –

davon wie das früher war und was daraus werden könnte, berichtet in dieser Ausgabe Klaus Wolff, ge-

schäftsführender Gesellschafter der Wolff Gruppe Holding. Anders in Düsseldorf die „Kö“, die mit dem

„Kö-Bogen“ einen neuen Anziehungspunkt zwischen Schadowplatz und Hofgartenteich erhielt. Der Ent-

wurf von Daniel Libeskind gefiel dem Publikum in Cannes dank der Schokoladenseiten-Fotos so gut,

dass aus der Nominierung tatsächlich der MIPIM Award in der Kategorie „Beste urbane Regeneration“ wurde. Herzlichen Glückwunsch! Wenn jetzt noch die städtebauliche Einbindung auf

der vom Park abgewandten Seite überzeugen könnte, wäre das ein echter Gewinn für

die Landeshauptstadt.

Nr.: 59 15. KW / 11.04.2014 Kostenlos per E-Mail

ISSN 1860-6369

Editorial 1

Büromarktdaten 2

Goodmann investiert im Duisburger Hafen

4

Wilo SE: Strategische Planung

5

Helaba stark im Immobi-liengeschäft

7

LEG: Erfolgreich mit be-zahlbaren Wohnungen

9

Lagebesprechung in Essen

10

Huyssenallee in Essen 11

Impressum 13

Dr. Gudrun Escher, Chefredakteurin

Ihr direkter Weg zu uns!

Page 29: Der immobilienbrief nr 319

Nr. 59, 15. KW, 11.04.2014, Seite 2

Spiel mit Zahlen - Büromarktdaten

Zur MIPIM in Cannes präsentierten die Wirtschaftsförderer aus Bochum, Essen und Dortmund

Büromarktzahlen. Zeitgleich legte Cubion Immobilien eigene Zahlen aus den vier Ruhrge-

bietsmärkten einschließlich Duisburg vor.

Niemand erwartet, dass die Marktdaten verschiedener Analysten übereinstimmen, aber

wenigstens in der

Tendenz sollten sie

sich decken, um nicht

unglaubwürdig zu

erscheinen. Wenn

Dortmund die Ver-

mietungsleistung für

2013 mit 77.600 qm

angibt und einschließ-

lich der Flughafenzo-

ne in Holzwickede mit

80.000 qm, so deckt

sich das noch einiger-

maßen mit den Zah-

len, die wir bereits in

der Ausgabe des Immobilienbrief Ruhr Nr. 57 vom 14.02.2014 mitgeteilt haben, mit der Aus-

nahme, dass die Stadt jetzt den Leerstand mit 164.100 qm entsprechend 4,9% (Vorjahr 4,8%)

angibt, die Makler Cubion Immobilien jedoch 208.000 qm und 7% (incl. Untermietangebot,

Vorjahr 6,3%) errechneten bzw. BNPPRE 157.000 qm und 5,4% bei sinkender Tendenz. Steigt

der Leerstand nun oder sinkt er und wie stark? Nutzerfreundlich das handliche Quartformat mit

den wichtigsten Daten und Beschreibung der Büromarktzonen, das die Stadt Dortmund anbie-

tet, zusammen mit einer neuen Immobilien-App.

Essen macht es ausführlicher, bezieht aber dafür auch Einzelhandel und Wohnen mit

ein – das Einkaufszentrum „Limbeckerplatz“ wurde gerade mit dem internationalen Preis des

ISCS für bestehende Shopping Center ausgezeichnet. Im Kapitel „Büromarkt – Investment“ ist

dann allerdings mehr von Leerstandsniveau und Spitzenmieten die Rede, als von Investoren,

die in Essen gekauft oder neu gebaut hätten – schade eigentlich. So bleibt weiter im Nebel des

„nicht mitgeteilten“ (so die gängige Formulierung, wenn Transaktionen ohne Angabe von Kauf-

preisen übermittelt werden), wer sich für diese B-Stadt mit zitierten Nettoanfangsrenditen in

zentralen Lagen von 5,9% und in dezentralen Lagen von 6,6% interessiert. Auch BNPPRE

registriert zwar in der Gesamtdarstellung des Büromarktberichtes Deutschland 2014 auch die

Stadt Essen, spart sie aber im parallel geführten Investmentmarkt Deutschland wieder aus –

als zu unwichtig oder zu unbekannt? Und die Stadt teilt leider auch nicht mit, wie viel Büroflä-

che sich im Bau befindet und wie viel davon noch verfügbar ist – lt. BNPPRE gegenüber dem

Vorjahr leicht gestiegene 57.000 qm, davon verfügbar nur 5.000 qm – ein guter Indikator für

das Investitionsklima und die Prognose für das laufende Jahr. Das begann nach Erhebungen

von BNPPRE im ersten Quartal 2014 wieder auf normalem Niveau mit einem Flächenumsatz

von 27.000 qm, von denen der Großteil auf Cityrandlagen und das übrige Stadtgebiet entfielen.

Einigermaßen rätselhaft liest sich der Bericht aus Bochum, der sich nach eigenen Anga-

ben auf Mitteilungen von 30 Marktakteuren stützt und einen Büroflächenumsatz von 61.100 qm

auflistet, davon mit 27.300 qm fast die Hälfte Eigennutzungen. Bei näherem Hinsehen spielt

hier die Ruhruniversität samt weiteren universitätsnahen Einrichtungen die Hauptrolle, so auch

die Kernsanierung des sog. IC-Gebäudes der ingenieurtechnischen Fakultät mit alleine rund

25.000 qm. Die sind in der Rechnung, die Georg Consulting im Auftrag der Wirtschaftsförde-

rung Bochum aufgestellt hat, mit enthalten, obgleich der Nutzer vor und nach der Sanierung

derselbe geblieben ist. Die übrigen rund 36.000 qm bewegen sich wieder in einer erwartbaren

Nach dem Rücktritt von Chris-

tof Glatzel als Chief Opera-

ting Officer wurden Olivier

Nougarou, zuständig für Ope-

rations, und Ulrich Wölfer,

verantwortlich für Develop-

ment, neu in den Vorstand der

mfi AG berufen. Weiterhin

führen Michel Dessolain und

Karl Reinitzhuber als Co-

CEOs das Unternehmen.

Florian Preißler, bisher CFO

bei Multi Development,

wechselte zu Fokus Develop-

ment als Vorstand für Finan-

zen und Controlling. Fokus

Development mit Sitz in Duis-

burg war Mitte 2013 von dem

früheren Geschäftsführer von

Multi Deutschland Axel Funke

gegründet worden.

Der frühere Umwelt- und Bau-

minister Klaus Töpfer über-

nimmt die Schirmherrschaft

des FIABCI Prix d'Excellence

Germany, mit dem erstmals

die besten Projektentwicklun-

gen in Deutschland ausge-

zeichnet werden. Für den

Wettbewerb können alle

Immobilienprojekte einge-

reicht werden, die in Deutsch-

land 2011 – 2013 gebaut

worden sind.

Personalien

Page 30: Der immobilienbrief nr 319

Nr. 59, 15. KW, 11.04.2014, Seite 3

Größenordnung

– zum Vergleich:

in Duisburg wa-

ren es 41.500

qm -, wenn der

g r ö ß t e A b -

schluss eines

kommerziel len

Mieters 2.700

q m f ü r

das Software-

Unternehmen G

Data betrifft.

70% der Ab-

schlüsse, so ist

im Bericht der

Stadt zu lesen,

betrafen Flächen unter 500 qm, weitere 10% bewegten sich zwischen 500 und 1.000 qm. Es ist

auch kein Geheimnis, dass der Gesundheitscampus noch nicht den wirtschaftlichen Auf-

schwung brachte, den man sich erhofft hat, und das in jeder Beziehung herausragende

„excenterhaus“ nur schwer Mieter findet, die die angebotene Qualität des Standortes auch in

Mietpreisen honorieren, denn die Spitzenmiete am Ort bleibt konstant bei 11,50 Euro. Eine

solche opportunistische Investition genießt im Ruhrgebiet Seltenheitswert. In die Fertigstellun-

gen 2013 von 41.200 qm wurden wiederum die 25.000 qm einbezogen, ohne die das Volumen

von 16.000 sich auf Vorjahresniveau bewegt. Die Leerstandsquote sank lt. Cubion Immobilien

von 5,0 auf 4,9% entsprechend 76.000 qm, darin enthalten 6.500 qm Untermietangebote.

Unzweifelhaft ist Essen der führende Bürostandort im Ruhrgebiet mit lt. Cubion 131.000

qm Gesamtflächenumsatz im Jahr 2013. Die unterschiedliche Dynamik ist aber noch an weite-

Die Deutsche Annington

Immobilien SE hat den Er-

werb von ca. 11.500 von der

DeWAG verwalteten Wohn-

einheiten zum Kaufpreis von

944 Mio. Euro erfolgreich voll-

zogen. Für die Übernahmen

platzierte sie u.a. eine Hybrid-

anleihe über 700 Mio. Euro,

Laufzeit bis 2074. Joint

Bookrunners waren Barclays,

JP Morgan und Morgan

Stanley.

CUBION vermittelte einen

Untermietvertrag über rund

1.000 qm Bürofläche in der

Wasserstr. 223 im sog.

„Trimonte-Park“ an einen Be-

darfsträger der öffentlichen

Hand. Eigentümerin ist die RE

German Office S.à.r.l.

Bochum

Wir entwickeln Potenziale.

Zauberberg*

Jede Industriebrache und ungenutzte Fläche ist für uns ein Zauberberg. Mit Kreativität und Erfahrung entwickeln wir das Potenzial dieser Areale und machen aus Brachen Lebensräume.

aurelis Real Estate GmbH & Co. KGRegion WestMercatorstraße 23 (Hbf. Südseite)47051 DuisburgTel. +49 203 709028-0Fax +49 203 [email protected]

Page 31: Der immobilienbrief nr 319

Nr. 59, 15. KW, 11.04.2014, Seite 4

ren Indikatoren ablesbar: Bei den Fertigstellungen zeigt sich, dass nur in Essen seit dem

Tiefstand 2012 wieder mit wachsender Bautätigkeit zu rechnen ist, während in Duisburg dank

Planungsstau an mehreren Fronten die Fertigstellungen 2014 gegen 0 gehen [vgl. Graphik].

Noch aussagekräftiger die Nettoabsorption, d.h. nach gif „die Veränderung der in Anspruch

genommenen Büroflächen während eines bestimmten Zeitraumes innerhalb eines definierten

Marktgebietes“ oder anders ausgedrückt, ob binnen Jahresfrist die genutzte Bürofläche durch

Zuzüge oder Erweiterungen anstieg, dank Umzügen in derselben Stadt etwa gleich blieb oder

sogar sank. 2013 betrug die Nettoabsorption in Essen stolze 41.000 qm, in Duisburg (trotz des

niedrigen Flächenumsatzes) noch 21.500 qm und in Bochum 17.000 qm. Nur in Dortmund war

sie negativ mit – 10.500 qm und das nach 2009 und 2011 bereits zum dritten mal [vgl. Gra-

phik]. Hier wird demnach mehr Fläche produziert, als der Markt aufnimmt. Essen könnte dage-

gen als B-Stadt mit deutlichem Potenzial zunehmend von der aktuellen „ABBA“-Strategie von

Investoren profitieren, die sich verstärkt auf A-Standorte in B-Städten und B-Standorte in A-

Städten konzentrieren. Vielleicht ist dann irgendwann auch einmal der Essener Investment-

markt eine echte Analyse wert.

Erste Ansiedlung von Goodman im Duisburger Hafen

Nach Audi nutzt jetzt auch VW die Duisburger Hafenlogistik.

Es klingt wie der perfekte Deal: Nach Audi entschied sich auch VW dafür, im Gebiet

des Duisburger Hafens ein logistisches Zentrum einzurichten. Die Hafengesellschaft duisport

AG und die Stadt Duisburg

machten durch Umschich-

tungen die Ansiedlung im

Wunschgebiet möglich,

Goodman erhielt im In-

vestorenwettbewerb für

die Hallen mit 24.000 qm

Fläche den Zuschlag,

Goldbeck errichtete die

Anlage in lediglich acht

Monaten Bauzeit und

syncreon, logistischer

Dienstleister mit dem Spe-

zialgebiet Automotive be-

treibt das Zentrum mit der sehr kurzen Vorlaufzeit von nur vier Monaten. All‘ diese Schritte grif-

fen nahtlos ineinander, wie bei der Eröffnung von allen Seiten lobend betont wurde, aber nur

deshalb, weil Astrid Lühring, Leiterin Internationale Logistik Material der Volkswagen AG, mit

ihrem Team alles koordinierte und die Fäden stets in der Hand behielt. Jetzt läuft der Betrieb

schrittweise an, um ab Juni die volle Leistung zu erreichen. Das heißt jede Woche 4.000 Ein-

zelteile in 1,8 Mio. Packstücken in 100 Seecontainern nach Übersee und Asien in dortige Mon-

tagewerke auf den Weg bringen. Der Duisburger Hafen mit allein neun Container-Terminals sei

dafür bestens ausgerüstet und die Region Rhein-Ruhr mit der starken Zulieferindustrie in Sau-

er- und Siegerland aus Sicht von VW bestens geeignet. Auch Michael Neumann, President

Automotive syncreon, sparte nicht mit Lob für duisport und Duisburg, hier auch besonders die

Agentur für Arbeit, die hilft, die bis zu 230 neuen Arbeitsplätze adäquat zu besetzen.

Die Immobilie bestehend aus zwei Hallen auf 50.000 qm Grundstück passt hervorra-

gend in das Investitionsprofil von Goodman, wie Jordan Corynen, Direktor Goodman Germa-

ny, betonte. Man sei sehr zufrieden, nun auch im größten und derzeit erfolgreichsten Binnen-

hafen Europas präsent zu sein, zudem mit einem verlässlichen Mieter wie VW. Hier im Stadtteil

Kaßlerfeld zwischen Ruhrmündung, Hafengebiet und der Auffahrt zur A 40 wurde auf altindus-

trieller Fläche neu gebaut, wie so oft in den letzten Jahren. Für etwa die Hälfte der neuen Pro-

jekte würden Brachen genutzt statt der sprichwörtlichen „grünen Wiese“, was in den Ballungs-

Cubion vermittelte einen

Mietvertrag über rund 890 qm

Büro- und Ausstellungsfläche

sowie etwa 470 qm Lager- u.

Werkstattfläche im Gebäude

H3BO an die Otten + Freck-

mann GmbH. Das H3BO

wurde 1966 vom Dortmunder

Architekten Irle als Schreine-

rei errichtet. Inzwischen wird

die Immobilie überwiegend als

Büro- und Geschäftsgebäude

genutzt und befindet sich in

Privatbesitz.

DHL hat eine Absichtserklä-

rung zum Kauf von 18,8 ha

des Opel-Geländes unter-

zeichnet, um dort ein Logistik-

zentrum zu errichten. DHL

wird das Areal, auf dem Opel

noch bis Jahresende Autos

produziert, demnach über

eine in Gründung befindliche

Entwicklungsgesellschaft er-

werben. In dem geplanten

Logistikzentrum sollen 550 bis

600 ehemalige Opel-Mitar-

beiter beschäftigt werden.

Eine Privatperson hat eine

Großhandelsimmobilie mit ca.

1.350 qm Handels– u. 350 qm

Bürofläche an der Hansastr.

88 in B-Wattenscheid von

einer privaten Grundstücks-

GbR erworben. Auf dem

3.500 qm großen Grundstück

befindet sich zudem noch ein

verpachteter Gastronomiebe-

trieb. Zeitgleich wurde das

Objekt an die Dieter Quelle

GmbH, ein Fachgroßhandel

für Schrauben und Verbin-

dungstechnik, vermietet. Cu-

bion war beratend tätig .

Bochum

Freigabe: Goodmann

Page 32: Der immobilienbrief nr 319

Nr. 59, 15. KW, 11.04.2014, Seite 5

räumen mit Flächenknappheit wie hier im Rhein-Ruhr-Gebiet oft die einzige Alternative sei.

Diese Strategie verfolge Goodman auch bewusst im Interesse hoch gesteckter Umweltziele.

Für die mit Tunneln für platz- und energiesparendes seitliches Entladen, Tageslichtkuppeln

und LED-Leuchten mit Helligkeitssensoren ausgestatteten Hallen wird ein DGNB-Zertifikat

angestrebt. Ein solches Umweltsiegel hält Corynen für ein wichtiges Gütesiegel in Deutsch-

land, denn Goodman verstehe sich als Bestandshalter der Immobilien über mehrere Jahrzehn-

te. Die deutsche Automobilindustrie bewerte man als sehr erfolgreich im internationalen Ver-

gleich, wenn wie hier das Know How und damit auch die Wertschöpfung in Deutschland bleibt.

Der Prozess der logistischen Umschichtung biete neue Herausforderungen für Anbieter wie

Goodman, als Beispiele nannte Corynen den Standort auf einem ehemaligen Militärflughafen

in Leipzig mit Schenker exklusiv für BMW oder die Neuansiedlung für Daimler Benz im Bre-

mer Hafen. Eine weitere Zusammenarbeit mit duisport könne man sich sehr gut vorstellen.

Zeitgleich mit der Eröffnung der Eigenentwicklung in Duisburg kündigte Goodman

Deutschland nach Presseberichten an, verstärkt auch Bestandsimmobilien einzukaufen. Der

Anteil von derzeit rd. 10% solle deutlich ansteigen. Hintergrund seien Eigenkapitalzuflüsse von

insgesamt 1,1 Mrd. Euro, welche die europäischen Goodman-Fonds im Jahr 2013 verzeichnet

hätten: 500 Mio. Euro davon entfallen auf Kwasa Goodman Germany, das ausschließlich auf

Deutschland ausgerichtete Joint Venture mit einem malaysischen Pensionsfonds. Die übrigen

Gelder erhielt der European Logistics Fund (GELF), der voraussichtlich weiterhin durch-

schnittlich 40% seines Kapitals hierzulande investiert. Regional wolle sich Goodman generell

stärker auf die großen Logistikregionen Hamburg, München, Stuttgart, Berlin, Bremen, Ruhrge-

biet/Rheinland und Rhein-Main konzentrieren.

Strategische Planung – vom Produkt zur Produktion

Die Wilo SE in Dortmund antwortet dem globalen Wachstum des Unternehmens mit strategi-

scher Planung des zentralen Standortes in Deutschland und nutzt dafür außer-

gewöhnliche Wege.

Reale Herausforderungen aus den Mitgliedsunternehmen zum Thema für studentische

Entwürfe zu machen und damit eine größere Nähe zur Realität von Planungsaufgaben zu er-

reichen, ist das bewährte Konzept des Architekturpreises, den der Kulturkreis im Bund der

Deutschen Industrie BDI regelmäßig ausschreibt. Nach Teilen des Hoesch-

Stahlwerksgeländes nahe des Dortmunder Borsig-Platzes in Zusammenarbeit mit Thys-

senKrupp im vergangenen Jahr war jetzt noch einmal Dortmund der Zielort, dieses mal süd-

lich der City und angrenzend an den Innovationsstandort Phoenix West. Hier an der Nortkir-

chenstraße ist seit den 1960er Jahren die WILO SE mit Zentralverwaltung und Teilen der Pro-

duktion ansässig, zu

erkennen an dem

neuen Foyer mit halb-

rund in Richtung der

Straße ausgreifen-

dem, verglasten

Treppenhaus, das

2006 nach Entwurf

des Dortmunder Ar-

chitekten Ekhard

Gerber an den älte-

ren Verwaltungsbau

angefügt wurde. Das

1872 von Luis

Opländer als Kupfer-

und Messingwarenfab-

F&C REIT Asset Manage-

ment hat für den von HAN-

SAINVEST verwalteten

Fonds „Best Value Germany

II“ das von SinnLeffers ge-

nutzte Geschäftshaus Kor-

tumstraße 79-81 mit rd. 6.200

qm erworben. Vermittelnd

war Comfort tätig. Verkäufer

ist der Projektentwickler

CENTRUM, der das Objekt

aktuell revitalisiert und im

Frühsommer wieder an Sinn-

Leffers übergeben wird.

Die Innovation City Manage-

ment GmbH hat sich mit ihren

Partnern auf der Hannover

Messe mit einem eigenem

Stand präsentiert, um zu zei-

gen, wie eine nachhaltige

Modernisierung von Stadt-

quartieren bewerkstelligt wer-

den kann, die sowohl einen

klimagerechten Stadtumbau

als auch eine Sicherung des

Industriestandortes gewähr-

leistet. Beteiligt war u.a. VIVA-

WEST mit dem Modellprojekt

für die Umwandlung eines

Mehrfamilienhauses aus den

1960er Jahren in ein Plus-

energiehaus.

Oevermann, ein Unterneh-

men der Heijmans Gruppe,

hat den Zuschlag für den Bau

eines Einkaufszentrums mit

43.500 qm BGF erhalten.

Hauptmieter des 35 Mio. Eu-

ro-Objektes werden Kauf-

land, C&A und Müller. Die

Fertigstellung ist für Anfang

2016 vorgesehen.

Bochum

Bottrop

Dorsten

Luftbild Wilo Dortmund, Freigabe: Wilo

Page 33: Der immobilienbrief nr 319

Nr. 59, 15. KW, 11.04.2014, Seite 6

rik gegründete Unternehmen ist heute mit über 60 Produktions- und Vertriebsgesellschaften

weltweit vertreten und beschäftigt mehr als 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Kon-

zern ist nach eigener Aussage einer der weltweit führenden Hersteller von Pumpen und Pum-

pensystemen für die Heizungs-, Kälte- und Klimatechnik, die Wasserversorgung sowie die Ab-

wasserbehandlung und -entsorgung. Er erwirtschaftete 2012 einen deutlich gesteigerten Um-

satz von rund 1,2 Mrd. Euro und einen EBIT von knapp 120 Mio. Euro. Im Jahr 2011 wurde die

Casper Ludwig Opländer Stiftung gegründet und die Mehrheit der im Familienbesitz gehalte-

nen Aktien an der Wilo SE auf diese Stiftung übertragen.

Längst schon war das Firmengelände zu eng geworden, Teile der Produktionsstätten

und Lagerhaltung mussten anderweitig in angemieteten Räumlichkeiten untergebracht werden

mit entsprechenden Nachteilen in den Betriebsabläufen, sodass man bereits vor zwei Jahren

daran ging, eine strategische Neuplanung aller Betriebsteile in Abstimmung mit den Produkt-

planungen und dem Risikomanagement zu überdenken. Die Einbindung des Architekturwettbe-

werbs des BDI war ein weiterer Schritt auf dem Wege zu einem neuen Gesamtkonzept.

„Made in Germany: Intelligente Architektur für intelligente Pumpen – Neue Produktions-

stätten für Wilo in Dortmund“ – so lautete die Wettbewerbsaufgabe. Gemäß der Maxime „je

besser die Ausschreibung desto besser die Wettbewerbsergebnisse“ flossen bereits in die

Unterlagen zum Wettbewerb Daten über Betriebsabläufe, Raumbedarfe und Zielstellungen ein,

aber auch über die Beschaffenheit des zur Verfügung stehenden Areals einschließlich Risiko-

abschätzung über Kontaminationen und eventuelle Bergbauschäden. Das Gelände erstreckt

sich auf der südlichen Seite der Nortkirchenstraße in Sichtweite zur B 54 an der Abfahrt Rom-

bergpark. Vorsorglich hatte Wilo bereits zusätzlich die ehemaligen Grundstücke von Hewlett

Packard und der AOK Krankenkasse mit einer Gesamtfläche von 42.000 qm auf der nördli-

chen Straßenseite erworben. Das bestehende Firmengelände umfasst mit Wilo Research &

Technology und dem Parkplatz der Opländer GmbH, ebenfalls auf der nördlichen Straßensei-

te, rund 70.000 qm. Weitere Grundstücke könnten wie verlautet in den nächsten Jahren noch

erworben werden. Mit der Entscheidung für den Ausbau am Stammsitz Dortmund gibt Wilo ein

klares Bekenntnis für die Wettbewerbsfähigkeit des Ruhrgebiets als Industrie- und Wirtschafts-

standort ab. Die neuen oder erneuerten Produktionsstätten sollen höchsten Standards mit Fo-

kus auf Energieeffizienz entsprechen und die Bedeutung Dortmunds als High-Tech-Standort

unterstreichen, heißt es aus dem Unternehmen.

Hauptaufgabe im Wettbewerb war die Erarbeitung eines Masterplans mit zeitlichem

Ablauf für eine prognostizierte Entwicklung der benötigten Kapazitäten über mindestens zehn

Jahre entsprechend den Stoff- und Produktionslinien, die das Strategiekonzept von Wilo vor-

sieht. An diesen Masterplan sollten hohe Anforderungen in ökologischer Hinsicht – eine Zertifi-

zierung nach LEED Gold ist angestrebt - gestellt werden. Dieser Aspekt war umso wesentli-

cher, als das Unternehmen sich auf Pumpen für den sparsameren Umgang mit Wasser,

Energie und anderen Rohstoffressourcen spezialisiert hat und daraus seine internationalen

Absatzerfolge generiert. Darüber hinaus sollten die Pläne Aussagen über bestimmte Einzel-

gebäude, Freiflächen, eine Wilo-Akademie mit Forschungszentrum und Ausstellungsflächen

enthalten sowie insgesamt dem Erscheinungsbild von Wilo mit von außen sichtbarer Signal-

wirkung entsprechen.

Diesen umfassenden Ansprüchen genügte der Entwurf von Lena Mattheis und Christi-

na Radtke (Foto nächste Seite), beide HCU Hamburg, am besten. Sie erhielten den mit 6.000

Euro dotierten 1. Preis, der 2. Preis und 3.000 Euro gingen an Thies Wacker von der TU

Braunschweig. Mattheis und Radtke stellten ihr Konzept unter das Motto „Ist’s U Turn“ und

griffen damit die in U-Form angelegte, kleinste Produktionseinheit bei Wilo als eine Art Grund-

muster auf.

Nicht nur diese Entwurfsideen, auch Anregungen aus anderen Beiträgen werden in der

Folge im Unternehmen weiter untersucht. Da Ergebnisse aus studentischen Wettbewerben

Die Hanseatic Group1993 als

Bauträger gegründet und 1999

aus einem “Management Buy-

out“ eines Filialunternehmens

der Tengelmann-Gruppe

hervorgegangen, hat 1.400

Wohneinheiten in D-Landstrop

und Scharnhorst-Ost sowie

206 Wohnungen in Duisburg

verkauft an die AG Anna B.V.

mit Sitz in Amsterdam und die

Eurolinque III LLC. mit Sitz in

Rutherford New Jersey, eine

Tochter der Lincoln Equities

Group. Mit dem Management

der Wohnungen wurde die

BMP Immobilienentwicklung

aus Berlin beauftragt.

Deka Immobilien GmbH hat

in dem nach LEED Gold-

Standard modernisierten DUO

in der Hans-Günther-Sohl-

Straße 7-11 ca. 4.400 qm an

die Techniker Krankenkasse

vermietet. Das Objekt gehört

zum Offenen Immobilien-

Publikumsfonds Deka-

ImmobilienEuropa.

Eine Berliner Vermögensver-

waltung hat das "New Fashion

Plaza" am Karl-Arnold-Platz 2

mit 6.400 qm Gesamtfläche

erworben. Verkäufer ist eine

luxemburgische Gesellschaft,

die von CIT Europe als Asset-

manager vertreten wird. Sa-

vills beriet den Verkäufer;

Catella war vermittelnd tätig.

Dortmund

Düsseldorf

Page 34: Der immobilienbrief nr 319

Nr. 59, 15. KW, 11.04.2014, Seite 7

nicht 1:1 umsetzbar sind, müssen ohnehin wei-

tere Planungsstufen folgen. „Inwiefern wir auf

ein Architekturbüro oder einen weiteren Wettbe-

werb zurückgreifen werden, ist noch nicht defi-

niert. Was unser Investitionsvolumen angeht,

werden es rund 30 Mio. Euro investieren“, er-

gänzt Alexander Korthäuer, verantwortlicher

Leiter der Strategieplanung, in dessen Büro die

Siegerentwürfe an die Wand gepinnt hängen.

„WiILO entschied sich, einen Studentenwettbe-

werb auszuloben, da sich das Unternehmen generell für die Förderung studentischer Arbeiten

und Studenten an sich einsetzt. Wir haben im Hause viele Werksstudenten und sind auch in

der Ausbildung Vorreiter. Somit passte das Konzept eines studentischen Wettbewerbs sehr gut

ins Bild. Auch mit dem BDI haben wir schon oft gut kooperiert.“

Insgesamt wertet das Unternehmen das En-

gagement für den Architekturwettbewerb als

eine win-win-Situation. Auch der Wilo-

rstandsvorsitzende Oliver Hermes und Jan

Opländer, Kuratoriumsmitglied der Caspar

Ludwig Opländer Stiftung, gaben als Mit-

glieder der Jury ihre Stimmen ab. Oliver Her-

mes, erklärte: „Alle eingereichten Entwürfe

überzeugen mit facettenreichem Know-how

in Sachen Industrie-Architektur und zeigen

die immense Kreativität der Studenten“. Die

feierliche Übergabe der Preise erfolgt im

Oktober anlässlich der nächsten Tagung des

Kulturkreises.

Helaba stark im Immobiliengeschäft

Etwa die Hälfte der Erträge aus Finanzierungsgeschäften wurde 2013 mit Immobilien u.a. im

Rhein-Ruhrraum erwirtschaftet.

Der Vorsteuergewinn lag mit 510 Mio. Euro nur um 2 Mio. unter dem Rekordniveau des

Vorjahres. Immobilienfinanzierungen machten dabei 261 Mio. aus, ein Niveau, das auch für

2014 prognostiziert wird. Ihren Gesamtgewinn baute die Helaba im vergangenen Jahr um 11%

auf 354 Mio. Euro aus und fuhr damit 2013 den höchsten Überschuss aller Landesbanken ein.

Das weltweite Geschäftsvolumen betrug im Immobilienbereich per 31.12.2013 insgesamt

33,549 Mrd. Euro, davon machen etwa die Hälfte Objekte bzw. Kundenstammsitze in Deutsch-

land aus und knapp 20% in USA und Kanada. Bei den Assetklassen entfallen 43,9% entspre-

chend 14,727 Mrd. Euro auf Büros, gefolgt vom Handel mit 7,931 Mrd. Euro. An dritter Stelle

rangieren Wohnungen mit 5,432 Mrd. Euro und etwa im gleichen Umfang sonstige Objekte,

darunter vor allem Gewerbeparks und Logistikimmobilien, kaum Hotels. Das Neugeschäft habe

nach 7,17 Mrd. Euro im Jahr 2012 (davon in Deutschland 4,3 Mrd.) auf 8,688 Mrd. Euro 2013

ausgebaut werden können, davon in Deutschland auf 4,852 Mrd. Euro. Dieser Anstieg lag über

Plan und werde vermutlich 2014 trotz eines gut angelaufenen ersten Quartals nur bei etwa 8

Mrd. Euro erwartet. Die Gründe dafür seien vielfältig, wie Vorstandsmitglied Jürgen Fenk und

Michael Berger, Bereichsleiter National für das Immobilienkreditgeschäft, beim traditionellen

Immobilientalk in Frankfurt erläuterten. Einerseits müsse man sich fragen, woher die Objekte

für neue Finanzierungen kommen sollen angesichts der jüngsten Hochpreisphase, die es un-

wahrscheinlich mache, dass solche Core-Objekte kurzfristig wieder auf den Markt kämen. An-

dererseits habe sich die Konkurrenz zwischen Banken und alternativen Finanzierern wie z.B.

Momeni hat mit den Bauar-

beiten für das zwölfgeschossi-

ge Büroprojekt "Three

George" begonnen. Nach den

Plänen von Hadi Teherani

entstehen bis 2016 durch Um-

bau und Erweiterung knapp

14.000 qm BGF, Gesamtin-

vestment 60 Mio. Euro. Mo-

meni hatte das ehemalige

DKV-Hochhaus am Kennedy-

damm Ende 2013 von der

Meag erworben. Nach der

Fertigstellung soll die Immobi-

lie eine LEED-Gold-

Zertifizierung erhalten.

Union Investment hat von

der IMMOFINANZ Group das

„Airport Office III“, erworben

mit 4.933 qm langfristig ver-

mieteter Fläche für den Offe-

nen Immobilien-Spezialfonds

für institutionelle Kunden.

Die SHS Viveon zieht vom

Bennigsenplatz 1 auf ca.

1.200 qm Bürofläche in das

Neubauprojekt CUBES um.

ANTEON vermittelte den Miet-

vertrag. CUBES ist das ehe-

mals von Clifford Chance

genutzte „Rheinpark-Haus“,

das nun fast vollständig an

Rölfs & Partner vermietet ist.

Der Projektentwickler

Centrum hat das Bürohaus

Kaistraße 8 von der Deutsche

Beamtenversicherung Le-

bensversicherung, vertreten

durch AXA Investment Ma-

nagers, erworben. Anteon

war vermittelnd tätig.

Düsseldorf

Freigabe: Wilo

Page 35: Der immobilienbrief nr 319

Nr. 59, 15. KW, 11.04.2014, Seite 8

Versicherungen drastisch verschärft. Das mache sich auch bei Verhandlungen um Anschlussfi-

nanzierungen bemerkbar, die oft schon sehr frühzeitig begonnen würden. Das dadurch beding-

te Schrumpfen der Margen werde aber, so Fenk, nicht auf Dauer so weiter gehen können,

dem stünden Basel III und die Eigenkapitalkosten entgegen. Insofern müsse man auch fragen,

als wie nachhaltig sich bestimmte Finanzierungsalternativen erweisen.

Der sehr konservativen Assetallokation entspreche, wie Berger betonte, eine Geschäfts-

praktik, die auf Langfristigkeit und Verlässlichkeit ausgerichtet ist: „Ob peak oder nicht peak,

wir sind immer da“. Und man bediene nur solche Märkte, wo man gut vertreten sei. Das

schließt aus heutiger Sicht die Türkei aus, aber Spanien, wo noch eine Repräsentanz bestehe,

könne wieder interessant werden.

In Deutschland werde kein Markt ausgeschlossen gemäß der aktuellen „ABBA“ Formel:

Kaufe A-Lagen in B-Städten und B-Lagen in A-Städten. Über Hannover-Leasing ist die Helaba

traditionell auch im Ruhrgebiet aktiv. Dies umso mehr, seit sie 2012 das Verbundgeschäft der

ehemaligen West LB mehrheitlich übernommen hat und damit als Landesbank für 40% aller

Sparkassen in Deutschland zuständig ist. Hannover Leasing gehörte als Fondsinitiator und

Investor quasi zu den „Geburtshelfern“ des Standortes Innenhafen Duisburg und steht seither

in kontinuierlichem Geschäftskontakt mit dem Projektentwickler Kölbl Kruse, so u.a. auch für

den neuen Bürokomplex am Dortmunder U-Turm mit dem Hauptmieter BIG Krankenkassen.

Andere Objekte sind die Niederlassung der AOK in der „grünen Mitte“ Essen oder die neue

Feuerwache in Mülheim an der Ruhr, letztere in der Form eines PPP-Projektes. Dieser Finan-

zierungsform öffentlicher Bauaufgaben, für die die zur Helaba gehörende OFB mal Vorreiter

war, traut man bei der Helaba allerdings immer weniger Potential zu, weil die Finanzspielräume

der Kommunen selbst dafür nicht mehr ausreichten. Aktuell weniger Freude dürfte Hannover

Leasing mit dem City Palais in Duisburg haben, einerseits weil die Vermietung der Geschäfts-

und Gastronomie-Passage nie ein wirklicher Renner war, andererseits weil die baulichen Män-

gel an dem Konzerthaus „Mercatorhalle“ im selben Objekt zur Schließung der Säle zwang.

Jetzt ist die Wiedereröffnung des Kleinen Saales für September in greifbare Nähe gerückt,

aber für den Großen Saal müssen sich Stadt und Hannover Leasing noch über das Sanie-

rungskonzept verständigen.

Die Aktivitäten auf dem Wohnungsmarkt werden von der Tochtergesellschaft GWH ver-

antwortet und konzentrieren sich traditionell auf Hessen und den Rhein-Main-Raum, wo man in

allen Segmenten vertreten ist. In NRW und hier besonders in der Wachstumsregion entlang

der Rheinschiene wurden einige kleinere Portfolien angekauft, zusammen ca. 3.800 Einheiten,

davon etwa die Hälfte öffentlich geförderte Wohnungen. Allein auf 800 Wohnungen summiert

sich eine Quartiersentwicklung in Meerbusch, wo der Bestand in Zusammenarbeit mit Stadt

und Land NRW ausgebaut werden soll. Ebenfalls im Konzept Neubautätigkeit sowohl im Bau-

trägergeschäft als auch für Mietwohnungen und Kitas, wofür z.B. in Düsseldorf oder Köln-

Wahn Grundstücke erworben wurden. Auch in einigen Städten des Ruhrgebiets ist die GWH

vertreten, allerdings nur in sehr geringem Umfang. Einerseits wolle man sich in der Bewirt-

schaftung nicht verzetteln, andererseits seien hier Kenntnisse der Mikrolagen erforderlich, über

die die GWH nur in Hessen verfüge, erläutert Bernhard Braun, Geschäftsführer der GWH.

Deshalb stünden hier ein weiterer Ausbau derzeit nicht im Fokus.

PDI Property Development

Investors will mit der GWI

Bauunternehmung rd. 27

Mio. Euro in ein Mietwohnbau-

projekt in D-Heerdt investieren

für 140 Wohnungen mit knapp

10.500 qm Wohnfläche sowie

einer Kita. Von den Wohnun-

gen werden 40% gefördert,

die übrigen mit Anfangsmieten

unter 8,50 Euro/qm.

Trigon Invest plant am Mör-

senbroicher Ei auf kürzlich

erworbenem Grundstück ein

28-geschossiges Bürohoch-

haus und eine siebenstöckige

Wohnbebauung, darin rund

460 Studentenappartements.

Benteler Distribution

Deutschland errichtet neben

dem bisherigen Standort in

Kasslerfeld einen Komplex,

der zusammen mit dem beste-

henden Lager das neue Zent-

rallager mit insgesamt 30.000

qm Fläche für 22.000 Tonnen

Rohre bilden wird. Die Hoch-

regalanlage in der neuen,

rund 10.000 qm großen und

25 m hohen Halle wird die

größte Anlage Europas.

Fokus Development hat die

Vermietungsleistung für das

Einkaufszentrum NeuerMarkt

in Neumarkt gemeinsam mit

Giesela Mezger Vermie-

tungs-Consulting von Multi

Development übernommen.

Düsseldorf

Duisburg

Page 36: Der immobilienbrief nr 319

Nr. 59, 15. KW, 11.04.2014, Seite 9

LEG NRW setzt erfolgreich auf bezahlbare Wohnungen

Das Wohnungsunternehmen baut kontinuierlich seine Bestände in NRW aus und erwirtschaf-

tet solide Gewinne.

Die Bilanz des ersten Geschäftsjahres nach dem Börsengang dürfte die Anleger freu-

en, denn die vorgeschlagene Dividende von 1,73 Euro je Aktie für das Jahr 2013, d.h. insge-

samt 91 Mio. Euro, kann die LEG Management GmbH aus den um Investitionen bereinigten

Fonds from Operations AFFO von 97,5 Mio. Euro finanzieren (+ 2,7% gegenüber dem Vor-

jahr). Der FFO ohne Verkäufe stieg um 3,5% auf 141,2 Mio. Euro. Bei Mieteinnahmen von

360,5 Mio. Euro (+ 4,7%) betrug das EBITDA 231,7 Mio. (+ 3,9%, bereinigt um höhere In-

standhaltungsaufwendungen + 5,0%). Der NAV wird mit 2.571,9 Mio. Euro angegeben ent-

sprechend 48,56 Euro je Aktie (+ 8,4% gegenüber dem Vorjahresergebnis). Nach eher ent-

täuschendem Kursverlauf zum Jahreswechsel hat sich die Aktie seither positiv entwickelt und

den Höchstkurs von 48,18 Euro erreicht.

Für Instandhaltung und Modernisierungen wurden im Berichtsjahr 14 Euro/qm ausge-

geben, 1,50 Euro mehr, als die geltende Sozialcharta fordert. Für das laufende Jahr sind ca.

14 Euro geplant. Die Durchschnittsmiete beträgt derzeit 4,96 Euro/qm und konnte gegenüber

2012 um 2,3% gesteigert werden, jedoch mit deutlichen Unterschieden in den Teilmärkten. So

betrug der Mietanstieg im Raum Ratingen/Mettmann 4,6%, in Köln 4,2%, in Bochum und

Hamm jedoch nur 2,2% und in Gelsenkirchen 2,9%. Dort konnte der Leerstand durch gezielte

Maßnahmen von 6,4 auf 3,9% gesenkt werden, während er über alle Bestände einschließlich

Neuerwerbungen sehr niedrige 2,9% ausmacht, ohne Akquisitionseffekt nur 2,7%. In den

Wachstumsregionen des Münsterlandes, in Ostwestfalen und entlang der Rheinschiene san-

ken die Leerstände sogar auf 1,2%. Die Fluktuationsrate beträgt 11%.

Für das operative Geschäft habe sich die Konzentration auf NRW bewährt, nur etwa

1.000 Einheiten in dem Portfolio von 94.311 Wohneinheiten liegen in Norddeutschland. So

könnten die regional aufgebaute Organisationsform effizient genutzt werden. Etwa 38% der

Bestände betreffen z.Zt. geförderten Wohnungsbau und man sei auch künftig durchaus inte-

ressiert, solche Bestände zuzukaufen. Im Berichtsjahr wurden 6.700 Einheiten in sechs

Transaktionen zugekauft, alle off market, d.h. aus direkten Angeboten und ohne als Mitbieter

auf dem Markt aufzutreten. Das Ziel von 10.000 Einheiten zusätzlich bis Ende des Geschäfts-

jahres 2014 mit dem Fokus auf NRW werde planmäßig erreicht. Die Mietpreispolitik bleibe

darauf ausgerichtet, „Wohnungen für die Mitte der Bevölkerung“ vorzuhalten, wie CEO Tho-

mas Hegel es formuliert, d.h. gerade in dem bezahlbaren Segment, das in vielen Wachs-

tumsregionen zur Mangelware zu werden droht. Auch aus diesem Grunde sieht man derzeit

keine Perspektive für Wohnungsneubauten, denn die seien unter 10 Euro/qm kaum zu erstel-

len. In die gleiche Richtung zielt die schon seit der Übernahme aus Landesbesitz verfolgte

Strategie, nur dort die Bestände energetisch anzupassen, wo der Mietpreisspiegel entspre-

chende Spielräume lasse bzw. nur zu modernisieren, wo die Mieter das wünschen. Was da-

mals weithin auf Unverständnis stieß deckt sich aus heutiger Sicht mit Maßgaben der

„Suffizienz“, d.h. nicht alles machen, was möglich, sondern nur das, was nötig ist.

COO Holger Hentschel ergänzt: „Zur Erhaltung von Wohnquartieren sind uns zwei

Dinge wichtig: Zum einen dürfen langjährige Mieter nicht aus den Wohnquartieren vertrieben

werden, sondern die gewachsenen Nachbarschaften sind zu erhalten. Das gilt insbesondere

nach Modernisierungsmaßnahmen, hier greift unser Konzept der individuellen Modernisie-

rung. Zum anderen ist uns sehr an einer angemessenen Mischung der Mieterstrukturen gele-

gen. So vermeiden wir einseitige Belegungsstrukturen und schaffen zufriedene Nachbarschaf-

ten und funktionierende Quartiere.“

Der Wachstumsstrategie im Bestand ab einer Größenordnung von 300 bis 500 Einhei-

ten kommt die derzeitige Zinslandschaft entgegen und sie passt zu dem derzeit sehr dynami-

schen Handel mit deutschen Wohnimmobilien. Nach Analysen des Immobilienberatungsunter-

nehmens CBRE wurden im ersten Quartal 2014 deutschlandweit Investments in Höhe von

Aurelis Real Estate errichtet

einen 12.600 qm BGF großen

Neubau im „Deutzer Feld“ in

Köln für die Fachhochschule

für öffentliche Verwaltung

NRW (FHöV NRW) gemein-

sam mit den Architekten Hein-

le, Wischer und Partner,

Köln, und dem Projektsteuerer

Drees & Sommer. Das Inves-

titionsvolumen beträgt 42,5

Mio. Euro. Die FHöV hat einen

Mietvertrag über von 25 Jahre

und Verlängerungsoption

abgeschlossen.

Die Projektentwicklungsgesell-

schaft Mona von Hans Beek-

man will ein 34,4 ha großes

Kasernengelände entwickeln.

Im Zentrum des Areals soll für

70 Mio. Euro ein Gesundheits-

wohnpark mit 90 Wohneinhei-

ten sowie einem Pflegeheim

für entstehen. Als Betreiber

stehe die Evergreen-Gruppe

fest. Dazu ein Reitsportzent-

rum, Einfamilienhäuser sowie

auf 9,1 ha Gewerbeflächen.

RWE will sich im Zuge seines

geplanten Personalabbaus

von einem Teil seiner Immobi-

lien trennen. Dabei stehe auch

der 27-stöckige RWE-Turm,

mit ca. 35.000 qm BGF zur

Disposition. Insgesamt benöti-

ge man in Zukunft weniger

Büroflächen. Es werden der-

zeit geprüft, welche Immobi-

lien verkauft oder abgemietet

werden könnten.

Duisburg

Essen

Emmerich

Page 37: Der immobilienbrief nr 319

Nr. 59, 15. KW, 11.04.2014, Seite 10

rund 5,6 Mrd. Euro in Wohnpakete ab 50 Wohneinheiten getätigt. Das Ergebnis des ersten

Quartals 2014 entspricht damit fast der Höhe der Jahresergebnisse aus 2008 und 2011 und

stellt gleichzeitig eine Verdreifachung des Quartalswertes gegenüber dem Vorjahreszeitraum

(1,68 Mrd. Euro) dar. Die LEG habe zum 31.12., wie CFO Eckhard Schultz anlässlich der

Bilanzpressekonferenz ausführte, 110 Mio. Euro Cash zur Verfügung gehabt für Ankäufe und

könne einen total shareholder return von 7-8% bieten. Derzeit würden weitere Portfolien kon-

kret geprüft. Inzwischen wurde mit der Emission einer 300 Mio. Euro großen Wandelanleihe

ein neuer Weg der Finanzierung weiterer Zukäufe beschritten. Die nicht-nachrangigen, unbesi-

cherten Papiere haben eine Laufzeit von 7,2 Jahren und eine jährliche Verzinsung von 0,125

bis 0,875%. Die Wandlungsprämie wird zwischen 30 und 35 % über dem Durchschnittskurs

der Aktie liegen; der genaue Preis soll im Rahmen eines beschleunigten Bookbuildingverfah-

rens festgesetzt werden.

Lagebesprechung in Essen

Die Immobilienveranstaltung „Heuer Dialog“ am 19. März in Essen widmete sich dem

„Investitionsklima Essen - Wohnen heiter, Handel bewölkt. Und Büro?“

Der Tagungsort war political correct und verkehrsgünstig im unmittelbaren Umfeld des

Hauptbahnhofs gewählt. Der „Essener Hof“ ist zudem geschichtsträchtig, denn das heutige 4-

Sterne-Tagungshotel wurde vor 130 Jahren als evangelische Stiftung „Herberge zur Heimat“

für reisende Handwerker gegründet. Das 1887-89 mit Unterstützung durch Krupp errichtete

Haus und die Institution erlebten eine wechselvolle Geschichte einschließlich Kriegszerstörung,

aber der Beherbergungsbetrieb konnte immer wiederhergestellt werden. Das Haus bleibt auch

nach Instandsetzungen und Modernisierungen in seiner äußeren Erscheinung geprägt durch

die Architektur der Gründerzeit. Von solcher historischer Bausubstanz hat die Stadt nicht mehr

allzu viel aufzuweisen und auch die Nachkriegsmoderne ist vielfach gefährdet, Einzelfälle aus-

genommen wie das „Kettwiger Tor“ (vgl. DIB Ruhr Nr. 57, zu Büromarktdaten 2013 DIB Ruhr

Nr. 56, außerdem vgl. den Kommentar in dieser Ausgabe).

Der Leiter der Wirtschaftsförderungsgesellschaft EWG Dietmar Düdden zeichnete ins-

gesamt ein positives Bild insofern, als die Zahl der Erwerbstätigen sei 2006 wieder angestie-

gen sei, aber auch das BIP sich erfreulich entwickelte mit einer Steigerungsrate seit 2000 von

38 % auf 23,8 Mrd. Euro Ende 2011. Der Anteil von 85 % der Arbeitsplätze im Dienstleistungs-

sektor und nur noch 15 % im produzierenden Gewerbe sei Veranlassung für einen „Masterplan

Industrie“, denn die z.Zt. verfügbaren 36,8 ha im Stadtgebiet reichten nicht aus als Expansions-

flächen, die florierende Betriebe benötigten, von Neuansiedlungen ganz zu schweigen. 80 ha

an ehemaligen Gewerbeflächen seien für Wohnen, Infrastruktur und Grünanlagen umgewidmet

worden. Davon profitierte der seit in den letzten Jahren deutlich belebte Markt für Wohnungs-

neubauten, wie Dirk Miklikowski, Vorstand der städtischen Allbau AG, berichtete. Über die

Stadtgrenzen hinaus bekannt geworden ist das Gebiet „grüne mitte“ auf ehemaligem Bahnge-

lände unmittelbar nördlich der Kernstadt, aber Neubauwohnungen und Wohnungsmodernisie-

rungen gelängen inzwischen sogar in Altenessen, einem bisher eher problematischen Gebiet

mit hohen Leerständen. Hier profitiert das neue „Uferviertel“ ebenfalls von der Bahnhistorie,

weil ein alter Bahndamm zum neuen Fuß- und Radweg entlang eines neuen Sees umgewan-

delt werden konnte und die Wohnlage attraktiv macht.

Geschichte im Wandel der Zeiten nahm die WOLFF GRUPPE Holding GmbH zum

Anlass, laut über den Zustand der früheren Premiumlage Huyssenallee nachzudenken, dies

auch vor dem Hintergrund, dass die einstige „Einkaufsstadt“ Essen manches von ihrer Anzie-

hungskraft verloren hat ungeachtet des Erfolgs des Einkaufszentrums Limbecker Platz und der

Belebung der Limbecker Straße in der nördlichen Innenstadt. Dadurch und durch Konkurrenz

aus den Nachbarstädten wurde jedoch der Süden jenseits des Bahnhofs weitgehend abge-

hängt. Aber lesen Sie selbst, was Klaus Wolff, Geschäftsführender Gesellschafter der Wolff

Ikea will ein neues Einrich-

tungshaus mit 25.500 qm

Fläche am Berthold-Beitz-

Boulevard bauen. Der 1993

eingerichtete aktuelle Standort

an der Alterndorfer Straße soll

nach Presseberichten verkauft

werden. Ikea wäre damit der

erste Investor im 52 ha großen

Entwicklungsgebiet "nördlicher

Krupp-Gürtel" auf Geländer

von ThyssenKrupp.

Der Erdgastransporteur Open

Grid Europe hat 8.900 qm

Bürofläche im "Bamler Service

Park", einem Objekt der

alstria office REIT-AG, ge-

mietet. Dabei handelt es sich

um die Ende 2015 frei wer-

denden Flächen der mfi AG

sowie weitere 1.100 qm Büro-

fläche. Der Abschluss wurde

von Cubion vermittelt. Open

Grid zieht hier zwei seiner vier

Essener Büros zusammen.

Das Einrichtungshaus Be-

cker hat 1.319 qm in der

Huyssenallee 82-86 gemietet.

Die neuen Räume werden im

Sommer bezogen. Brockhoff

& Partner vermittelte den Ab-

schluss. Vermieter ist Meag.

Das Modehaus Weingarten

mietete über BNPPRE 2.000

qm Einzelhandelsfläche am

Kennedyplatz 8. Eigentümer

ist ein Immobiliendienstleister.

Die Weingarten GmbH ist ein

Familienunternehmen, das

seit über 80 Jahren Modehäu-

ser betreibt.

Essen

Page 38: Der immobilienbrief nr 319

Nr. 59, 15. KW, 11.04.2014, Seite 11

Gruppe, dazu zu sagen hat, dessen Bericht wir hier aufnehmen als ein bemerkenswertes Bei-

spiel dafür, dass ein Projektentwickler und Bauträger fundiert in die Geschichte einer Immobi-

lienlage einsteigt, um daraus für die Zukunft adäquate Schlüsse zu ziehen.

Zum Beispiel: Die Huyssenallee in Essen

Die Wolff Gruppe Holding mit Sitz in Stuttgart, hat ihre Niederlassung in Essen an der Huys-

senallee. Anlässlich der Tagung Heuer-Dialog in Essen rief Jo-

hannes Wolff die beachtenswerte Geschichte der Straße ins

Gedächtnis, um auf die aktuell unbefriedigende Situation auf-

merksam zu machen.

Die Huyssenallee ist eine Essener Straße, die polarisiert, die in

den letzten Jahren in der Öffentlichkeit viel diskutiert und in ihrer

Entwicklung kritisch betrachtet wird. Ein Essener Boulevard, der

Beispiel gibt für Zeitgeschichte und Stadtgeschichte. Eine ehe-

mals herrschaftliche Straße, die nach Zeiten der Zerstörung mit

starken Blessuren überlebt hat und durch bauliche Veränderun-

gen und Immobiliengeschäfte geschwächt ist. Gerne wird an die

feine Stube Essens erinnert, an Patrizierhäuser, in denen das

Bürgertum ansässig war und immer wieder wird die Frage gestellt: Was ist aus der einstigen

Prachtstraße nach dem 2. Weltkrieg geworden?

Glanzzeiten

Namensgeber der Allee stadtauswärts in Richtung Rüttenscheid war Arnold Heinrich Huys-

sen (1779 – 1870). Spross einer alteingesessenen, politisch und evangelisch-kirchlich aktiven

Essener Familie war er Bürgermeister der Stadt Essen von 1813 – 1818. Für das Ev. Kranken-

haus, die Huyssen-Stiftung, stellte er 1865 kostenfrei Teile seines Grundbesitzes zur Verfü-

gung, darunter auch ein Gelände 414 m lang und 7,5 m breit für die Anlage einer Verbindungs-

straße „vom Kettwiger Thor behufs Anlegung einer hübschen Allee zwischen der Huyssen-

Stiftung und dem städtischen Garten“. Den Plan greift die Stadt auf und lässt den Promena-

denweg mit einer Breite von 11,30 m anlegen. Stadtauswärts auf der linken Straßenseite ent-

steht 1904 der Saalbau als Konzert- und Versammlungshaus, eingebettet in den Stadtgarten,

und gegenüber floriert das Geschäftsleben bis zu den schweren Zerstörungen im Zweiten

Weltkrieg. Im Wiederaufbau wird die Huyssenallee auf eine Breite von 40,00 m erweitert, der

ebenfalls schwer beschädigte Saalbau bereits ab 1949 wieder hergestellt als „Fest-, Konzert-

und Versammlungsstätte für die Essener Bürger“, wie es bei der feierlichen Wiedereröffnung

am 15. November 1950 heißt. Der zu dieser Zeit amtierende Essener Oberbürgermeister

Toussaint lobt das Moderne des neuen Saalbaus: „Der neue Saalbau ist … etwas durchaus

Neues. Das überladene Schnörkelwerk des Jugendstils ist nicht mehr zu finden. Klare, sachli-

che Konturen geben seinem Äußeren das Gepräge.“ Zehn Jahre später beschreibt der Beige-

ordnete Prof. Dr. Ing. Hollatz in einer Ausgabe der „Essener Woche“ „Das neue Gesicht der

Stadt“ und hebt besonders hervor: die „emporgewachsenen“ Neubauten, die „das Bild der auf-

gelockerten City mit breiteren Straßen und neuen Platzräumen“ bestimmen, die Huyssenallee,

an der „eine große Anzahl moderner und großzügig gestalteter Wohn- und Geschäftsgebäude

entstanden sind und noch entstehen werden“, u.a. das 9-geschossige Ferrostaalhaus und das

11-geschossige Versicherungshaus an der Huyssenallee/Ecke Friedrichstraße. 1988 gibt es 23

Versicherungs-Niederlassungen auf der Huyssenallee und in den Erdgeschossen hochwerti-

gen Einzelhandel mit Design- und Möbelgeschäften.

Niedergang

Sie sind verschwunden und stattdessen folgte der Discounter-Matratzenladen mit grellen An-

gebotsschildern. Und trotzdem: Nicht ohne Grund sehen jene, die sich Gedanken zur

Huyssenallee machen, ihr Entwicklungspotenzial. Sie war und ist im Südviertel von Essen die

Vivawest hat 124 Wohnungen

von der Bierwirth GmbH er-

worben. Es handelt sich um 38

Reihenhäuser und drei Mehr-

familienhäuser mit insgesamt

9.044 qm Wohnfläche in Dat-

teln, Haltern, Marl, Olfen, Oer-

Erkenschwick, Recklinghau-

sen sowie Neuss.

Aldi Süd wird seine Konzern-

zentrale um zwei Neubaukom-

plexe mit insgesamt 23.000

qm Bürofläche erweitern. Ge-

plant ist die Erweiterung der

bestehenden Gebäude der

Aldi Einkauf GmbH & Co.

oHG in der Burgstraße 37

und das Dienstleistungszent-

rum in der Mintarder Straße

38-40 um jeweils 11.500 qm

Bürofläche und ein Parkhaus,

geplante Fertigstellung im

Sommer 2016.

Hannover Leasing hat für 43

Mio. Euro die ehemalige

Bahndirektion, "Die Direktion"

erworben. Der Gebäudekom-

plex mit 23.000 qm Bürofläche

wurde von Aurelis Real Esta-

te zwischen 2011 und 2013

für knapp 20 Mio. Euro saniert

und modernisiert.

Hogan Lovells hat Hannover

Leasing bei der Transaktion

beraten. Auch nach dem Ver-

kauf wird Aurelis weiterhin für

die Vermarktung der Flächen

verantwortlich sein.

Gelsenkirchen

Mülheim a.d. Ruhr

Münster

Page 39: Der immobilienbrief nr 319

Nr. 59, 15. KW, 11.04.2014, Seite 12

Verbindungsachse zwischen der lebhaften, szenigen Rüttenscheider Straße und der Essener

City. Aufgereiht wie bei einer Perlenkette sind hier große Unternehmen, das renommierte Hotel

Sheraton, kulturelle Institutionen - und nicht zuletzt die grüne Oase, der Stadtgarten Essen.

Nahe des Übergangs von der Rüttenscheider Straße in die Huyssenallee befindet

sich der ehemalige Unternehmenssitz der STEAG AG, heute Sitz der RAG Stiftung.

1956 – 1960 nach Plänen des Architekten Egon Eiermann errichtet, steht der

Bürokomplex seit 1992 unter Denkmalschutz. Ähnliche Bauqualität ist aber an der

Huyssenallee selten.

Seit der Modernisierung des Saalbaus 2002-4 sollten der Huyssenplatz und die Huysse-

nallee in Kooperation zwischen dem Sheraton-Hotel und dem Philharmonie Conference

Center ein wichtiger Standort für Konferenzen und Kongresse im Ruhrgebiet werden.

Aber das Hotel ist überaltert und der Huyssenplatz fast immer verwaist.

Der Stadtgarten ist die größte Grünanlage im Innenstadtbereich. Park, Saalbau und

Aalto-Theater werden durch den rund 4 km langen Kulturpfad erschlossen, aber der

Durchgang zwischen Hotel und Saalbau ist schlecht markiert.

Fazit

Die Huyssenallee hat historische Bedeutung. Zwischen dem Hauptbahnhof als Tor zur City und

dem pulsierenden Rüttenscheid bildet die Allee, insbesondere kulturell betrachtet, eine

bedeutende Achse.

Die Entwicklung der Huyssenallee wird hiervon entscheidend geprägt! Und hieraus

ergibt sich das Nutzungskonzept. Dafür muss aber zuerst der Bedarf formuliert und das Ziel

definiert werden. Zu wünschen wäre ein gesunder „Mix“ von Wohnbauten, Unternehmen, kultu-

rellen Institutionen und hochwertigen Geschäften. Punktuelle Entwicklungen können keine Lö-

sung sein, wie z.B. die Eröffnung nach langem Leerstand einer „Cocktail-Lounge mit Clubbe-

reich“ in den ehemaligen Räumen von Möbel Belker – ein Anstoß für hochpreisiges Wohnen

im Umfeld? Kann das richtig sein? Es stellt sich nicht zuletzt die Frage der Nachhaltigkeit in der

Vermietung durch die Investoren, erst Möbelgeschäft, dann Apple-Store und jetzt Clubbar. Die

Entwicklung von Projekten an der Huyssenallee muss sich an den betriebswirtschaftlichen Not-

wendigkeiten orientieren – geprägt von Bedürfnissen, aber auch von Anspruch!

Ein Anspruch, im Sinne einer zu eruierenden Nachfrage und der daraus folgenden

qualitativ hochwertigen Wohn- und Büroraum-Entwicklung. Und nicht zuletzt der Anspruch

Die Doosan Lentjes GmbH

hat ihren Mietvertrag mit Uni-

on Investment im Goldbach-

Office-Park über 13.532 qm

Fläche verlängert. Der 1992

erbaute Komplex mit 25.500

qm Gesamtfläche gehört seit

1996 zum Offenen Immobi-

lienfonds UniImmo: Europa

und ist derzeit zu rund 80%

vermietet.

CR Investment Manage-

ment hat das ehemalige Her-

tie-Gebäude in Lennep an

die Cityvision Remscheid

GmbH aus Köln verkauft.

Nach fünf Jahren Leerstand

soll der historische Bauteil

saniert und ein Anbau der

1980er Jahre abgerissen

werden. Auf Verkäuferseite

war Hatfield Philips tätig,

beraten von der Kanzlei

Kaye Scholer.

In Elberfeld vermittelte

LÜHRMANN den Kaufvertrag

für das Geschäftshaus Erho-

lungsstraße 19 6.950 qm

Mietfläche an F&C REIT As-

set Management für den von

HANSAINVEST verwalteten

Fonds „Best Value Germany

I“ (BVG I). Aktuelle Mieter

sind TK Maxx, Rossmann

und die Bäckerei Kamps.

Verkäufer ist eine Gesell-

schaft aus dem Ruhrgebiet.

Ratingen

Remscheid

Wuppertal

Page 40: Der immobilienbrief nr 319

Nr. 59, 15. KW, 11.04.2014, Seite 13

einer Stadt an Ihren historischen und ehemals glanzvollen Boulevard. Die Stadtplaner sind

hier gefragt.

„Schöner wohnen“ mit Dachterrasse über Büroetagen, mit Balkonen und Loggien, ar-

beiten mit Blick auf den Stadtpark oder auf die Philharmonie – schon heute ist dies an und im

Umfeld der Huyssenallee möglich. Doch nur dort, wo Investoren oder Eigentümer der teils aus

den 1950-er oder 1960-er Jahren stammenden Gebäude investiert haben, wurde ein zeitgemä-

ßer Wohnungs- und Bürostandard umgesetzt.

Visionen von neuen und eleganten Wohn- und Bürotürmen an der Huyssenallee mögen

innovativ und spannend sein, doch attraktiv und wirtschaftlich naheliegender ist die professio-

nelle und anspruchsgerechte Entwicklung vorhandener Gebäude.

Umbau, Sanierung oder Erweiterung im Bestand ist mit der entsprechenden Erfahrung

und sensiblen Herangehensweise - nicht nur mit Blick auf das Gebäude, sondern auch auf

dessen Umfeld – möglich und kann für den Investor, Hausbesitzer und zu guter Letzt dem Mie-

ter oder Käufer hoch attraktiv sein.

Die WOLFF GRUPPE hat mit Ihren Tochterunternehmen genau diese Baumaßnahmen

mit Feingefühl bereits für die Kulturstätten an der Huyssenallee, der Philharmonie Essen und

dem Saalbau Essen, erfolgreich ausgeführt. Klaus Wolff, geschäftsführender Gesellschafter

des Unternehmens, sieht die Huyssenallee als Ganzes: Wohnen und Arbeiten im Umfeld des

kulturellen Ensembles von Philharmonie, Saalbau und Aalto-Theater, eingebettet in den Stadt-

park und ergänzt durch den Neubau des Museum Folkwang Essen, der ebenfalls von den Un-

ternehmen der WOLFF GRUPPE umgesetzt wurde. „Der Bau soll die Kultur nicht erschlagen“,

so seine Meinung als erfolgreicher Projektentwickler und Kenner des Boulevards, dessen Es-

sener Büro seit rund zehn Jahren die Adresse „Huyssenallee“ trägt.

Die Ergebnisse des

„Ideenwettbewerbs Zukunft

Metropole Ruhr“ im Auftrag

der RVR sind vom 14. bis

25. April in der Liebfrauen-

kirche (Duisburg Mitte,

König-Heinrich-Platz) täglich

außer sonntags von 9 bis 18

Uhr zu besichtigen. Ein hal-

bes Jahr lang haben fünf

national und international

besetzte Teams mögliche

Entwicklungslinien für die

Neuaufstellung eines einheit-

lichen Regionalplans der

Metropole Ruhr erarbeitet.

Chefredaktion: Dr. Gudrun Escher (V.i.S.d.P.)

Kontakt: gudrunescher @hotmail.com

Herausgeber: Werner Rohmert

Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251 E.: [email protected] www.rohmert-medien.de

Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E. h. Volker Hardegen (Vorsitz).

Unsere Bankverbindung erhalten Sie auf Anfrage

Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder.

Sonstiges

Impressum Firmen, die in der Immobilienbrief Ruhr erwähnt werden: AOK (6,8), AG Anna B.V. (6), Aldi

(11), Allbau AG (10), alstria Office Reit (10), Anteon (7), Audi (4), Aurelis Real Estate (3,9,11), Axa (7),

Bäckerei Kamps (12),Barclays (3), Benteler Distribution (1,8),Bierwirth GmbH (11), BMP Immobilie-

nentwicklung (6), BMW (5),BNPPRE (1,2,10), Brockhoff & Partner (10), C&A (5), Casper Ludwig Opländer

Stiftung (6,7), Catella (6), CBRE (1),Centrum (5,7), Cit Europe (6), Cityvision Remscheid (12), Clifford

Chance (7), Comfort (5), CR Investment Management (12), Cubion (2,3,4,10), Daimler Benz (5), Deka (6),

Deutsche Annington (3), Deutsche Beamten Lebensversicherung (7), DeWAG (3), DHL (4), Dieter Quelle

GmbH (4), Doosan Lentjes GmbH (12), Drees & Sommer (9), duisport AG (4,5), Evergreen Gruppe (9),

EWG (10), F&C Reit Asset Managment (5,12), Fokus Development (2,8), G Data (3), Georg Consulting

(2), Giesela Mezger Vermietungs-Consulting (8), Goldbeck (4), Goodman (1,4,5), GWH (8), GWI

Bauunternehmung (8), Hannover Leasing (8,11), Hansainvest (5,12), Hanseatic Group (6), Hatfield Philips

(12), HCU Hamburg (7), Heinle, Wischer und Partner (9), Helaba (1,7,8), Hertie (12), Hewlett Packard (6),

Hogan Lovells (11), ICSC (2), Ikea (10), Immofinanz Group (7), Innovation City Management GmbH (5),

JLL (1), JP Morgan (3), Kaufland (5), Kaye Scholer (12), Kölbl Kruse (8), LEG (1,9), Lührmann (12), Meag

(7,10), mfi AG (2,10), Möbel Belker (12), Momeni (7), Morgan Stanley (3), Müller (5), Multi Development

(2,8), Oevermann (5), OFB (8), Opel (4), Open Grid Europe (10), Opländer gmbH (6), Otten + Freckmann

(4), PDI (8), RAG Stiftung (12), RE German Office (3), Reed Midem (1), Rölfs & Partner (7), Rossmann

(12), RVR (13), RWE (9), Savills (6), Schenker (5), SHS Viveon (7), SinnLeffers (5), STEAG AG (12),

syncreon (4,5), Techniker Krankenkasse (6), Tengelmann (6), Thyssen Krupp (6,10), TK Maxx (12),

Trigon Invest (8), TU Braunschweig (7), Union Investment (7,12), Vivawest (5,11), VW (1,4,5), Weingarten

GmbH (10), Wilo SE (5,6,7), Wolff Gruppe (1,10,11,13).

Personen, die in „Der Immobilienbrief Ruhr“ erwähnt werden: Berger, Michael (8); Braun,

Bernhard (8); Corynen, Jordan (4,5); Dessolain, Michael (2); Eiermann, Egon (12); Fenk, Jürgen (7);

Foster, Norman (1); Funke, Axel (2); Gerber, Ekhard (6); Glatzel, Christof (2); Hegel, Thomas (9); Her-

mes, Oliver (7); Hollatz Prof. Dr. Ing. (11); Korthäuer, Alexander (7); Libeskind, Daniel (1); Lühring, Astrid

(4); Mattheis, Lena (6,7); Miklikowski, Dirk (10); Neumann, Michael (4); Opländer, Jan (7); Opländer, Luis

(6); Preißler, Florian (2); Radtke, Christina (6,7); Reinitzhuber, Karl (2); Schultz, Eckhard (9); Töpfer,

Klaus (2); Wacker, Thies (6); Wölfer, Ulrich (2); Wolff, Johannes (11,13); Wolff, Klaus (1,11).