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Fakten, Meinungen, Tendenzen zum deutschen Immobilienmarkt.
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Inhaltsverzeichnis
NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL
Sehr geehrte Damen und Herren,
Griechenland kommt wieder an den Kapitalmarkt. Es wäre einfach, lapidar festzustellen, dass sich die Grenzen menschlicher Dämlichkeit erneut verschoben haben. Leider ist es nicht (nur) so. „Anleger rei-ßen sich um Griechenland-Anleihen“ meldeten gestern die Tageszeitungen. Verzweiflung internationaler OPM- (Other People Money-) Anleger macht es möglich. Die renommiertesten Milliarden-Spieler der
Welt mit Deutsche Bank (natürlich) und Goldman Sachs (natürlich) platzierten die Schuldtitel. Vor we-nigen Tagen diskutierten wir über einen weiteren Schuldenschnitt. Heute feiern wir die Neuverschuldung – und das bei 28% Arbeitslosigkeit, über 50% Jugendarbeitslosigkeit und sich verstärkenden politischen Unruhen!
Unglücklicherweise kann man das nicht nur als 5-Jahreswette testosterongesteuerter Finanz-
markt-Krieger klassifizieren. Das machte gestern die zweite große Meldung des Tages (JLL) deutlich: Globale Direktinvestitionen in Gewerbeimmobilien legten im 1. Quartal um 23% zu. Der Druck auf die Renditen macht „Core“ immer mehr zur langfristigen Anlegerfalle. Verkaufschancen und gleichzeitiger Einkaufsdruck lassen aber den Hormonspiegel auf beiden Seiten gleichgerichtet steigen. Verkäufer und Einkäufer an der Leine des Finanzmarktwahns lechzen nach Tantieme-Schoko-Drops. Die Einbettung in ein historisches Niedrigstzins-Neuland und ein grenzenloses Finanzglobalisierungs-Neuland sowie die Folgen der Zins- und Liquiditätsfalle unterdrücken den gesunden Menschenverstand.
Andererseits: Warum sollte man jungen Managern, die in ihrem jeweiligen aktuellen Markt gute Geschäfte machen, einen Vorwurf machen? Außerdem ist es doch nur korrekt, durch Gewinnmitnahmen hohe Renditen zu realisieren und mangels Alternativen seine Renditen durch Immobilien-Zinsdifferenzen zu tunen. Wenn dann noch das Finanzsystem crasht, war die Immobilie sowieso das bessere Invest-ment.
Das Problem ist bei aller Moralfreiheit nicht der einzelne „Täter“, sondern die Hilflosigkeit der Systeme, die in der Staatsverschuldung mit Niedrigzins-Notwendigkeit gefangen sind. Keine Regulie-rung kann den nächsten Finanzcrash durch vagabundierende, sinnlose Billionen auf der Suche nach Renditen verhindern. Erinnerung an volkswirtschaftliches Grundverständnis wäre nötig: „Zins ist das
Entgelt für die Nutzung von Finanzkapital.“ „Miete ist das Entgelt für die Nutzung von Realkapital.“ Noch nicht einmal der dämlichste Immobilienträumer käme auf die Idee, von der Politik eine Niedrigst-mietstrategie zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes zu fordern – oder? Die For-derung nach Nullzinsen und flexible Kreditbereitstellung zur Beschleunigung des Immobilien-Entwicklungsrades gibt es dagegen überall.
Auf die Frage eines Bankvorstandes vor einigen Jahren, was denn die Finanzkrise hätte verhin-dern können, fällt mir bis heute keine regulative Maßnahme ein, sondern nur die Notwendigkeit eines Zinsniveaus, das der Nutzung von Kapital und damit dem Kapital selber wieder Wert verleiht. Niedrig-zins-Fehlallokationen von Immobilien-Milliarden und Vagabunden-Billionen können nicht ohne Folgen bleiben. Die nächste Finanzkrise kommt bestimmt. Nur können wir heute besser damit umgehen, mei-
nen die Beschwichtiger. Mit niedrigen Zinsen und kreditfinanzierten Staatsmilliarden wird die Poli-tik auch die nächste Weltfinanzkrise wieder professionell in den Griff bekommen. …
Am 21. Mai veranstaltet der Frankfurt School Verlag in Kooperation mit Targa Communicati-ons erstmals den „Real Estate Finance Day“ in der Frankfurt School of Finance & Management. Disku-tiert werden aktuelle Themen rund um die gewerbliche Immobilienfinanzierung. „Der Immobilienbrief“ unterstützt dieses neue Dialogforum als Medienpartner und hat in diesem Zusammenhang die Möglich-keit, seinen Lesern eine vergünstigte Teilnahme an der Konferenz anzubieten (15% Rabatt). Stichwort „Der Immobilienbrief“, Kontakt: [email protected]; www.frankfurt-school-verlag.de/refd2014
Werner Rohmert, Herausgeber
Editorial 1
Büromärkte im ersten Quartal 2014 - Wachstum
2
Büromarkt Frankfurt - Umsatz legt stark zu
4
Büromarkt Berlin - Bester Jahresauftakt seit 10 Jahren
5
Investmentmarkt - Hoher Total Return erwartet
8
Investmentmarkt Berlin - Anleger halten sich zurück
12
Investmentmarkt München - Milliarden-Grenze geknackt
16
Büromarkt Hamburg - Solider Umsatz
18
London - Gewerbeobjekten finden reißenden Absatz
20
HCI muss weitere Wertbe-richtigungen vornehmen
20
Wohnungen - Portfolio-Deals mehr als verdreifacht
21
DekaBank - Immobilien-markt Frankreich (Fischer)
22
Immobilienbrief Köln 26
Logistikinvestments - Rekordjagd geht weiter
24
Hoteltransaktionen - drastischer Rückgang
23
Impressum 27
Immobilienbrief Ruhr 28
Schweiz - solide Renditen bei rückläufigem Index
25
Gründung - Hölzer und Timm starten EXCOVATUS Consulting
24
Mieten - kurze Laufzeiten überwiegen am Büromarkt
14
Partner und Sponsoren der heuti-
gen Ausgabe: aurelis Real Estate,
Bouwfonds Investment Manage-
ment, Catella Real Estate AG KAG,
Deka Immobilien Investment, E&P
Real Estate GmbH & Co. KG, fair-
vesta, Garbe Group, publity AG,
RWE Energiedienstleitung GmbH,
RA Klumpe, Schröder & Partner
und sontowski & partner gmbh.
Leipzig: Die publity Perfor-
mance GmbH, gegründet
vom Leipziger Initiator publi-
ty AG, hat als designierte
Kapitalverwaltungsgesell-
schaft (KVG) Joachim Hür-
ter (Vorsitzender), Mario
Linkies und Wolfgang Fail-
lard zu den Mitgliedern des
Aufsichtsrates bestellt.
Joachim Hürter (54) ist stu-
dierter Betriebswirt, Steuer-
berater und Wirtschaftsprü-
fer. Wolfgang Faillard (58) ist
Rechtsanwalt, Steuerberater
und Wirtschaftsprüfer. Beide
sind Partner der Sozietät Dr.
Halft/Lohmar/Faillard/
Hürter, Wirtschaftsprüfer,
Rechtsanwälte, Steuerbera-
ter in Köln. Mario Linkies (51)
studierte Finanz- und Bank-
wirtschaft sowie Außenhan-
del und leitet heute die inter-
nationale Beratungsgruppe
LINKIES. Management Con-
sulting.
Außerdem übernimmt Peter
Maurer (41) die wichtige Auf-
gabe des
Leiters
Risikoma-
nagement.
Der Bank-
fachwirt
und gelernte Bankkaufmann
war seit 2009 Hauptreferent
Risiko- und Liquiditätsmana-
gement bei VNG – Verbund-
netz Gas Aktiengesell-
schaft, Leipzig.
Büromarktzahlen im ersten Quartal 2014
Wachstum ausgehend von niedriger Basis
Deutschlands Büromärkte starten in diesem Jahr mit einem Umsatzplus von 16% ge-
genüber dem Vorjahr. Allerdings war das Vorjahresquartal auch das schlechteste seit
2009. Insgesamt notierte JLL 697.000 qm und BNPPRE 695.000 qm. Die Aussichten für
den weiteren Jahresverlauf sind lt. JLL nach wie vor gut. Auch die Nettoabsorption
werden mit knapp 700.000 qm weiterhin positiv bleiben. Die Erwartungen der Mieter an
die Effizienz und die Qualität der Büroflächen blieben sehr hoch. In fast allen Städten
blieb die Spitzenmiete im Vergleich zum Vorquartal stabil. Im weiteren Jahresverlauf
werden noch in Berlin, Frankfurt, Hamburg und München leichte Mietpreisanstiege
erwartet. Trotz gutem Gesamtumsatz, zeigen die Teilmärkte sehr unterschiedliche
Entwicklungen.
Spitzenreiter war im 1. Quartal nach Recherche von JLL München mit einem Um-
satz von 169.300 qm und einem Plus von 11,3% gefolgt von Berlin mit 130.900 qm, das ei-
nen großen Sprung um 42,9% nach vorne macht (JLL). Auch die Bankenmetropole Frankfurt
kann wieder um 34% zulegen und notiert 91.400 qm bei JLL bzw. in erweitertem Marktgebiet
94.000 qm (+64,9%) bei BNPPRE. Umsatz. Demgegenüber stehen Standorte mit deutlichen
Umsatzeinbrüchen. Düsseldorf (77.600 qm; -8,9%), Hamburg (105.000 qm; -3,4%) und Köln
(62.000 qm; -18,1%) müssen teilweise enorme Umsatzrückgänge hinnehmen.
Für das Gesamtjahr rechnen die Researcher mit einem Umsatz von 3 Mio. qm, was
immer noch dem Schnitt der letzten 10 Jahre entsprechen würde. Allerdings dürften hier die
Umsatzwerte des ersten Quartals wohl kaum aussagefähiger sein, als der sprichwörtliche
Kaffeesatz. In Verbindung mit den volkswirtschaftlichen Rahmendaten sollten jedoch der
angepeilte Durchschnitt der letzten zehn Jahre erzielbare sein.
Die Nettoabsorption erwartet JLL bei 700.000 qm und damit 15% unter dem Wert
von 2013. Vor diesem Hintergrund fragt sich auch, inwieweit bei herausragenden Ausgangs-
publity Personalien
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0
50.000
100.000
150.000
200.000
250.000
Q1 2014Q1 2013Q1 2012Q1 2011 Q1 2010Q1 2009Q1 2008Q1 2007Q1 2006
Quadratm
eter
Büroflächenumsatz JLL
Berlin
Düsseldorf
Frankfurt
Hamburg
München
daten die Schätzung der Nettoabsorption so vorsichtig
ausfällt. Lt. JLL ziehen Mieter nur dann um, wenn die Effi-
zienz und die Qualität der Büroflächen gesteigert werden
kann. Sollten diese Kriterien nicht erfüllt werden, ist ein
Verbleib in den Altflächen eine echte Alternative. Die Ent-
scheidungszeiträume der Mieter verlängern sich.
Das Leerstandsvolumen notiert bei 6% bzw. 7,2
Mio. qm (JLL). Lt. BNPPRE ist dies der niedrigste Leer-
stand der letzten 10 Jahre. Die stärksten Rückgänge ver-
zeichnet Hamburg und Düsseldorf (jeweils -6%) gefolgt
von Köln mit -5%. Modern ausgestattete Flächen machen
lediglich 32% des Leerstands aus. Die höchste Leer-
standsrate hat nach wie vor Frankfurt mit 12%. Den nied-
rigsten Leerstand findet sich in Berlin mit 5,3%.
„Der Immobilienbrief“-Exkurs: Der Leerstands-
abbau ist mittlerweile weit vorangeschritten und setzt sich
nur noch moderat fort. „Der Immobilienbrief“ hatte vor
rund einer Dekade, als sich die Leerstände im Gefolge
der Überbauung des Internetbooms in Frankfurt der 20%-
Marke näherten, einen Zeitraum von drei Zyklen für eine
Normalisierung erwartet. Erinnern Sie sich bitte, dass
damals 3% Leerstand als Vollvermietung, 5% Leerstand
als gesund und 8% Leerstand als Überangebot galten.
Inzwischen könnte sich hier eine weitere Markttransforma-
tion andeuten. So ist laut JLL nach dem zyklischen Tief im
4. Quartal 2013 die Leerstandsquote z. B. in Frankfurt wieder
um 0,3%-Punkte auf 11,4% angestiegen. BNPPRE sieht die
Leerstandsquote dort bei 12,6%. Insofern wird es wohl in
Frankfurt, wie auch in den anderen Metropolen, einer stärke-
ren konjunkturellen Belebung bedürfen, die Leerstände in
absehbarer Zeit weiter deutlich zu senken. Bei nach wie vor
im internationalen Vergleich und im Vergleich zur deutschen
Historie relativ preiswerten Büroangebot und stetig steigen-
den Ansprüchen der Mieter an moderne Flächen könnte sich
in den hochpreisigen und internationalen Metropolen nach
Ansicht von „Der Immobilienbrief“ durchaus eine Quote von
8-10% als „normal“ etablieren. (WR)
Das Jahresfertigstellungsvolumen wird bei über 1,1
Mio. qm liegen und damit fast 30% über dem Wert des Vor-
jahres. Von den im ersten Quartal fertig gestellten 226.000
qm sind lediglich 40% noch verfügbar. Im laufenden Jahr
verringert sich diese Zahl auf 32%.
Die Spitzenmiete kann im ersten Quartal um 3%
zulegen. Mit Ausnahme von Köln, wo die Spitzenmiete stabil
blieb, konnten alle anderen Metropolen lt. BNPPRE Steige-
rungen verbuchen. Düsseldorf liegt dabei mit 6% auf 27,50
Euro/qm an der Spitze. Aber auch in Hamburg stieg die Spit-
zenmiete mit 4% (25 Euro/qm) über dem bundesweiten
Durchschnitt. Spitzenreiter bleibt Frankfurt mit 38 Euro/qm
gefolgt von München mit 33,50 Euro/qm. (AE) □
aurelis
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Büromarkt Frankfurt
Umsatz kann stark zulegen
Mit einem Flächenumsatz von 94.000 qm im gesamten Marktgebiet, das BNPPRE
(BNP Paribas Real Estate) analysiert, wurde das Vorjahresergebnis um stolze 65%
gesteigert, gibt sich der Frankfurter Büro-Vermietungsspezialist begeistert. Bezogen
auf das engere gif-Gebiet Frankfurt inklusive Eschborn und Offenbach Kaiserlei, das
den Zahlen der anderen Maklerhäuser meist zu Grunde liegt, läge das Ergebnis bei
83.000 qm (+51%). JLL bestätigt das Zahlenwerk mit einem Plus um 34% auf 91.400
qm. Colliers sieht einen Flächenumsatz von 82.000 qm bzw. 25% Zuwachs. Nach Ana-
lyse der Immobilienberatungsgruppe NAI apollo group wurde durch Vermietungen
und Eigennutzer ein Flächenumsatz von 92.300 qm erzielt (+52,3%). Insofern liegen
die Recherchen der großen Maklerhäuser auf einer Wellenlänge.
Das Gesamtergebnis liegt im Durchschnitt der letzten Jahre. Zwar pusht eine Groß-
anmietung von rd. 32.000 qm durch die Deutsche Bank, der zweitgrößte Einzelumsatz auf
dem Bürovermietungsmarkt der Mainmetropole seit Anfang 2011, den Umsatz deutlich, je-
doch gibt es im Frankfurter Markt regelmäßig Großvermietungen, so dass das durchaus als
Teil der Statistik anzusehen ist. Über 5.000 qm gab es keine weitere Vermietung. Drei An-
mietungen zwischen 3.000 und 3.500 qm und eine mit 1.900 qm komplettieren die Top 5,
die fast die Hälfte des Umsatzvolumens abdecken. BNPPRE beobachtet auf breiter Front
eine Nachfragebelebung insbesondere im mittleren und kleinteiligen Flächensegment. Ban-
ken und Finanzdienstleistungen dominieren den Markt mit einem Anteil von 42%.
Der Leerstand ist lt. JLL nach dem zyklischen Tief im 4. Quartal 2013 wieder um
0,3%-Punkte auf 11,4% angestiegen. BNPPRE sieht die Leerstandsquote liegt bei 12,6%.
Leerstände mit moderner Flächenqualität liegen stabil bei 836.000 qm bzw. 44% des Ge-
samtleerstandes von 1,9 Mio. qm. Die Flächen im Bau haben sich auf 358.000 qm reduziert
(-28%). Davon sind nur noch 95.000 qm verfügbar.
Die Spitzenmiete hat sich bei BNPPRE leicht um 1% auf 38 Euro erhöht. Erzielt
wird sie im Bankenviertel. Im Westend beträgt sie 37 Euro. Bei den Durchschnittsmieten der
einzelnen Büromarktzonen sind unterschiedliche Entwicklungen festzustellen, die vor allem
durch die Qualität des verfügbaren Angebots bestimmt werden. Die Spitzenmiete ist in den
ersten drei Monaten stabil geblieben, bis zum Jahresende wird bei JLL ein Plus von 3%
prognostiziert. Etwa ein Drittel aller Deals seien zwischen 10 und 15 Euro abgeschlossen
worden. Für das Gesamtjahr rechnen die meisten Researcher mit einem Umsatz von über
500.000 qm. Die Flächen im Bau werden leicht zurück gehen während der Leerstand, wenn
überhaupt, noch moderaten Rückgang verbuchen kann. Die Spitzenmiete wird auf stabilem
Niveau erwartet und bei BNPPRE lediglich im absoluten Spitzensegment noch Steigerungs-
potential haben.
Mit 780 Mio. Euro, damit Platz zwei hinter München, steht auf dem Frankfurter
Gewerbeimmobilien-Investmentmarkt ein Plus von 84% bzw. 94% im Vergleich zu den
ersten Quartalen 2004 – 2013 bzw. 2009 – 2013 gegenüber. Die fünf größten Transaktionen
verbuchten fast drei Viertel des Volumens. Zwar dominiert in Frankfurt traditionell der
Bürobereich, jedoch sind die erzielten 85% ein außergewöhnlich hoher Anteil. Logistikimmo-
bilien folgen mit 7% auf Platz zwei. 80% der Investoren kommen im ersten Quartal aus
Deutschland. Anders als in Berlin und München waren Offene Fonds stark auf der
Verkäuferseite aktiv. Zu zwei Dritteln ist die Risikoklasse „Core“ in der Umsatzstatistik ver-
treten. Immerhin ein Fünftel des Transaktionsvolumens wird der Risikoklasse
„Opportunistisch“ zugerechnet. Die Spitzenrendite im Bürobereich ist gegenüber dem Vor-
quartal stabil bei 4,70 % geblieben. (WR) □
Frankfurt: Zum 01.04.2014
wird Stephan Jung (48) als
Director den Bereich Shop-
ping Center Investments bei
Savills in Deutschland ver-
antworten und Mitherausge-
ber des internationalen
ACROSS Magazins werden.
Jung ist zudem er seit 2004
im Vorstand des German
Council of Shopping
Centers.
Freiburg: Zum 31. März
2014 hat Matthias Sykosch
sein Amt als Mitglied des
Vorstands der Haufe-
Lexware Real Estate AG
planmäßig niedergelegt.
Nachdem die Integration der
von ihm gegründeten und
über zwei Jahrzehnte gelei-
teten Haufe-Lexware Real
Estate AG in die Haufe
Gruppe erfolgreich abge-
schlossen ist, scheidet er
nun aus dem Vorstand aus.
Vor 25 Jahren gründete Sy-
kosch im Alter von 18 Jahren
die Firma Sykosoft im Keller
seiner Eltern.
Nach dem Ausscheiden von
Sykosch werden die Vor-
standskollegen Dirk Forke
und Dr. Carsten Thies seine
Aufgaben übernehmen und
das Unternehmen zukünftig
zu zweit vertreten.
Hamburg: Dr. Henning
Klöppelt (50) hat die
Geschäftsführung der
Warburg - Henderson Ka-
pitalanlagegesellschaft für
Immobilien mbH auf eige-
nen Wunsch zum 31. März
2014 verlassen. Seine Auf-
gaben übernehmen interi-
mistisch die weiteren Ge-
schäftsführer Eitel Coridaß
und Andreas Ertle.
Personalien
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Leipzig: Die publity AG
schließt das Geschäftsjahr
2013 mit einem Gewinn i. H.
v. 2,7 Mio. Euro und steigert
damit ihr Vorjahresergebnis
um 24%. Der Jahresab-
schluss sowie der Lagebe-
richt des Geschäftsjahrs
2013 wurden von der BDO
AG Wirtschaftsprüfungsge-
sellschaft positiv testiert.
Damit erhält die publity AG
das renommierte Wirtschafts-
prüfer-Testat.
„Das positive BDO Testat
belegt unsere gewissenhafte
Vorgehensweise mit all unse-
ren Gesellschaften und bes-
tätigt unseren Erfolg“, so
Thomas Olek, Vorstandsvor-
sitzender der publity AG.
Berliner Büromarkt wieder auf Erfolgskurs
Bester Jahresauftakt der letzten zehn Jahre
Umsatzvolumen und die Anzahl der Mietvertragsabschlüsse weisen auf einen gelun-
genen Start in das neue Berliner Bürovermietungsjahr. Der Markt ist fulminant gestar-
tet. In den ersten drei Monaten des Jahres 2014 wurden je nach Maklerhaus 130.000
bis 204.000 qm neu angemietet, die Zahl der Verträge liegt um fast 10% und die der
Flächenumsätze sogar um über 40% über den Werten des Vorjahreszeitraums. Auch
die 5- und 10-Jahresschnitte der jeweils ersten Quartale wurden merklich übertroffen.
„Was der Markt letztes Jahr um diese Zeit schmerzlich vermissen ließ, wurde in den
vergangenen drei Monaten bereits realisiert“, so Sven Scharke, bei JLL Team Leader
Office Leasing Berlin.
Eine wichtige Rolle spielten dabei Verträge über 5.000 qm: „Nachdem in diesem
Segment im ersten Quartal 2013 keine Abschlüsse verzeichnet wurden, stellen sie aktuell
fast ein Drittel des Gesamtvolumens“, erklärt Jan Dohrwardt, Berliner Niederlassungsleiter
der BNP Paribas Real Estate GmbH. Zu notieren gab es drei große Abschlüsse zwischen
10.000 und 20.000 qm, der größte, ein Eigennutzerdeal, durch den Stromnetzbetreiber
50Hertz Transmission GmbH. Insgesamt kommen die Top 5 Deals unter Beteiligung von vier
unterschiedlichen Branchen (Industrie, Neue Medien, EDV und Versicherungen) auf ein Flä-
chenvolumen von rund 50.000 qm – mehr als 20.000 qm mehr als noch in den ersten drei
Monaten des Jahres 2013. Im Flächensegment bis 1.000qm ist eine ungebrochen starke
Dynamik zu verzeichnen. Fast 80% der Anzahl der Verträge entfielen auf dieses Segment.
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BERATUNG UND VERKAUF ERWERB PROVISIONS-FREI
Umsatzstärkster Teilmarkt war „Mitte“. Dies gilt so-
wohl für die Anzahl der Mietvertragsabschlüsse
(27%) als auch das hiermit erzielte Flächenvolumen
(25%). In fast allen der 16 Berliner Teilmärkte wur-
den mehr Flächen als im Vergleichszeitraum des
Vorjahres umgesetzt, so JLL.
Die City West und die City Ost sind bei
Mietern die am stärksten nachgefragten Teilmärkte
und können rund die Hälfte des gesamten Berliner
Flächenumsatzes auf sich vereinen. „Insgesamt
herrscht in Berlin eine hohe Nachfrage“, so Gerald
Dietzold, Leiter der Berliner Bürovermietungsabtei-
lung von C&W „jedoch bei zu wenig adäquaten Ob-
jekten. Schon jetzt verlagert sich der Fokus zuneh-
mend auf Projektentwicklungen, die oftmals erst mit
einer Vorvermietungsquote von mindestens 50%
angestoßen werden. Ein weiterer Effekt ist, dass
Randgebiete stärker nachgefragt werden als noch
zuvor.“ Das beobachtete auch Catella Property.
Demnach setzt sich die Nachfrageverschiebung in
die Berliner Randbezirke, die schon zum Ende des
letzten Jahres registriert wurde weiter fort.
Leerstand sinkt weiter, Bautätigkeit gering,
Höchstmiete steigt
Die Leerstandsquote mit 5,3% nähert sich immer
mehr der 5-%-Marke, beobachtet BNPPRE. Auch
wenn der Leerstandsabbau etwas an Fahrt verloren
hat, ist ein Ende in naher Zukunft noch nicht in
Sicht. Aktuell summieren sich die kurzfristig verfüg-
baren Flächen auf rund 1,02 Mio. qm und sind damit
in den vergangenen 12 Monaten um fast 2% gesun-
ken. Problematisch gestaltet sich dabei der anhal-
tend geringe Anteil der Büros, die eine moderne und
besonders nachgefragte Qualität aufweisen. Noch
nicht einmal jeder dritte Quadratmeter (280.000 qm)
entspricht diesem Standard.
Mit rund 288.0000 qm Flächen im Bau ist
die Bautätigkeit nach wie vor gering. Seit 2005 lag
das Bauvolumen nur selten oberhalb von 300.000
qm, was für einen Markt wie Berlin eine eher gerin-
ge Größenordnung darstellt. Erfreulicherweise hat
sich der Anteil der noch verfügbaren Flächen im
Bau leicht erhöht, dieser liegt mit 85.000 qm knapp
27% über dem Vorjahreswert. Mit rund 28.500 qm
befindet sich der größte Teil am Hauptbahnhof, aber
auch in der Topcity West (21.000 qm) und in der
Wissenschaftsstadt Adlershof (12.000 qm) existiert
ein nennenswertes Flächenangebot in spekulativen
Projektentwicklungen. Das insgesamt verfügbare
Flächenangebot (Leerstand + verfügbare Flächen
im Bau) liegt relativ stabil bei 1,1 Mio. qm.
REFD
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Das überschaubare Angebot verfügbarer Flächen
im Bau in Top-Lagen hat zu einer leicht gestiegenen Höchst-
miete geführt. Mit 22,50 Euro/qm wird für das Berliner Markt-
gebiet der höchste Wert seit
Ende 2004 registriert. Erzielt
wird sie am Potsdamer/
Leipziger Platz. Auch bei der
Entwicklung der Durch-
schnittsmieten waren leichte
Zuwächse zu verzeichnen.
… und die Aussichten
sind positiv
„Der gegenüber dem Vorjahr
gestiegene Flächenumsatz
lässt mit Spannung auf den
weiteren Jahresverlauf bli-
cken, insbesondere weil die
Zahl an großvolumigen Miet-
vertragsabschlüssen erheb-
lich gestiegen ist. Aufgrund
der positiven Wirtschaftssig-
nale und der zahlreichen
Start-Ups, die ununterbro-
chen in die attraktive Haupt-
stadt strömen, können wir mit regen Vermietungsaktivitäten
und einer weiteren Marktbelebung rechnen“, fasst Marcus
Lehmann, Colliers International Berlin zusammen. (KK) □
Rohmert C.
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��������������� ���
Bei Investments hängt die Provinz die Big 7 ab
Hoher Total Return erwartet
Mit einem Bilderbuchstart begann der deutsche Investment-Immobilienmarkt. Mit ei-
nem bundesweiten Transaktionsvolumen gewerblich genutzter Objekte von knapp 10
Mrd. Euro wurden nochmals etwa 40% mehr umgesetzt als im ersten Quartal 2013
und genauso viel wie im Schlussquartal 2012. Davon profitieren vor allem die Regio-
nen außerhalb der Top 7, denn dort stagniert der Investmentumsatz. Ein deutlich stär-
keres Engagement ausländischer Investoren erwartet JLL. Auch das mittlerweile er-
reichte hohe Preisniveau sei aktuell noch kein Bremsfaktor. Die weiter verbesserte
Lage am Kapitalmarkt erlaube auch wieder etwas höhere Beleihungsausläufe bei der
Fremdkapitalaufnahme. Die Banken senkten im Zuge des zunehmenden Wettbe-
werbsdrucks ihre Margen.
Deutsche institutionelle Immobilieninvestoren erwarten nach einer aktuellen Umfra-
ge der IPD, dass sie im laufenden Geschäftsjahr mit ihren direkt gehaltenen Bestandsobjek-
ten in Deutschland einen Total Return (Netto-Cash-Flow-Rendite zzügl. Wertänderungsren-
dite) von 4,9 bis 5,3% erzielen können. Nach einer Dekade mit einem realisierten, annuali-
siertem Total Return von 3,2% zeige dies, dass die Investoren Vertrauern in den Markt hät-
ten, analysiert die IPD. 2013 lag der realisierte Total Return bei 5,1%. Der Total Return von
2013 setzt sich aus der Netto-Cash-Flow-Rendite von 5,3% und der Wertänderungsrendite
von -0,1% lag, zusammen. ►
Realis
Hamburg: Die HBB Gruppe
hat von der balandis real
estate ag das 6.000 qm gro-
ße Grundstück an der Ecke
Wandsbeker Marktstraße /
Brauhausstraße in Wandsbek
erworben. Derzeit befindet
sich noch ein leer stehendes
C&A-Geschäftshaus auf dem
Areal. Bis 2016 soll auf dem
Grundstück ein 6-stöckiges
Geschäftshaus entstehen,
davon 3 Etagen resp. 12.000
qm Mietfläche für Einzelhan-
del. Geplant sind zudem etwa
310 Stellplätze auf 3 Dach-
parkebenen.
Deal
NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 8
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Ein gutes Gefühl auf Erfahrung zu bauen
Sicht überhöhte Preise zu beobachten seien. Transaktionen
würden weiterhin intensiv geprüft. Die Spitzenrenditen sind
im Gefolge des Nachfrageüberhangs erneut leicht gesunken
und notieren bei 4,61% für Büroinvestments, 4,6% für
Shopping Center, 5,65 für Fachmarktzentren, 6,1% für
Fachmärkte, 4,04% für Geschäftshäuser und 6,56% für
Lager- und Logistikimmobilien. In München liegt dabei die
Spitzenrendite für Büroimmobilien mit 4,3% am niedrigsten.
In Stuttgart mit 4,8% am höchsten. Der Handel mit Portfolios
hat sich signifikant um fast 70 % auf 4,5 Mrd. Euro erhöht.
Einzeltransaktionen summierten sich entsprechend auf 5,5
Mrd. Euro (+24%).
Exkurs – „Der Immobilienbrief“-Anmerkung:
Bedenken Sie dabei bitte, dass bei der Berechnung der
Deka
Der deutsche Markt in den Top 7 Berlin, Düsseldorf,
Frankfurt, Hamburg, München, Stuttgart und Köln scheint
nach den neuesten Zahlen von JLL weitgehend leer gekauft
zu sein. Das Transaktionsvolumen sank um 13% auf 4,1
Mrd. Euro. Das ist vor dem Hintergrund einer bundesweiten
Steigerung des Transaktionsvolumens von 40% auf 10 Mrd.
Euro - Savills ermittelt 9,9 Mrd. Euro - erstaunlich. Nur 2006
waren die ersten drei Monate noch umsatzstärker. München
bleibt Spitzenreiter mit 1 Mrd. Euro und einem Plus von 14%.
In allen anderen Hochburgen sind die Investmentumsätze
um bis zu 46% (Köln) zurückgegangen. Den zweiten Platz
im Ranking nimmt Frankfurt mit 780 Mio. Euro (-11%) ein
gefolgt von Düsseldorf mit 700 Mio. Euro (-8%). Der Fokus
der Investoren liegt auf der Assetklasse Büro mit einem An-
teil von 43% vor Einzelhandelsimmobilien mit 29%. Auch
Lager- und Logistikobjekte kommen mit einem Anteil von
13% auf ein beachtliches Volumen.
Für das Gesamtjahr 2014 zeichne sich ein
Transaktionsvolumen ab, das in der Spanne zwischen 35
und 40 Mrd. Euro und damit bis zu 30% über dem Ergebnis
aus 2013 liegen dürfte. Gefahren sieht JLL nicht, da trotz
weiter rückläufiger Spitzenrenditen weder Übertreibungen
bei den finanzierenden Banken noch aus fundamentaler
NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 9
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Werte
Spitzenrenditen die teilweise zweistelligen Er-
werbsnebenkosten nicht berücksichtigt sind. Allein
die Erwerbsnebenkosten senken bei einer zehn-
jährigen Investitionsperspektive die genannten
Nettoanfangsrenditen noch einmal um ein ca. 1%
p. a. Weiterhin sind nichtumlagefähige Nebenkos-
ten und hohe Managementkosten in Abzug zu
bringen. Aus „Der Immobilienbrief“-Sicht mag das
hohe Investmentinteresse aus Zinsdifferenzge-
sichtspunkten begründet sein, jedoch bleibt trotz-
dem fraglich, wie ein 3 bis 4%-Nettorendite-
Investment in ein technisches Gut, das sich nur in
Neubauqualität gut vermarkten lässt, und meist
schon nach 10 Jahren deutliche Schwächen auf-
weist, je langfristig rechnen soll. Hier könnte Ent-
scheider-Interesse an „Wegpacken“ und an 10-
Jahressicherheit durchaus über Anlegerinteresse
stehen. Der Run auf sog. Core Immobilien in den
Top-Lagen bleibt lt. JLL ungebrochen. „Der Immo-
bilienbrief“ beobachtet diesen „Trend“ ebenso wie
die Preisbildung schon seit einiger Zeit sehr skep-
tisch, da die Rechenbarkeit eines technischen Gu-
tes mit begrenzter Lebensdauer auf Basis heutiger
Renditen nur über deutliche Mietsteigerungsper-
spektiven rechenbar ist. Die notwendigen Erklä-
rungsansätze hierfür beruhen entweder auf
„Prinzip Hoffnung“ oder auf Inflationserwartungen.
Die immobilienwirtschaftliche Marktanalyse gibt
das in der Breite nicht her. Steigende Knappheiten
wird es in Deutschland voraussichtlich nur noch
zyklisch in einzelnen Marktsegmenten oder bei
Büro und Handel im jeweiligen absoluten Spitzen-
segment geben. (WR)
Nur zwei der 10 größten Transaktionen
waren Verkäufe von Einzelobjekten. Die größte
Transaktion war der Teil-Verkauf des CentrO
Oberhausen mit knapp 540 Mio. Euro. Das Trans-
aktionsvolumen in den sieben Immobilienhochbur-
gen belief sich bis Ende März auf insgesamt knapp
4,1 Mrd. Euro. Hierin enthalten sind auch Objekte
aus standortübergreifenden Portfoliotransaktionen.
Hierdurch und durch die CentrO-Transaktion in
Oberhausen sank der Anteil der 7 Hochburgen von
deutlich von 66% im 1Q 2013 auf jetzt 41%. Mün-
chen bleibt Investmenthochburg Nummer eins,
liegt mit 1 Mrd. Euro an der Spitze und weist als
einzige der Big 7 ein Transaktionsplus von 14%
gegenüber dem Vorjahr auf. Es folgen Frankfurt
mit 780 Mio. Euro (-11 %) und Düsseldorf mit 700
Mio. Euro (-8 %). Mit einem Anteil von rund 43%
am Transaktionsvolumen (entsprechend 4,3 Mrd.
Euro) lagen Büros klar vor den Einzelhandelsim-
mobilien mit 29% (2,9 Mrd. Euro). (AE) □
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NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 11
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„Obwohl der Umsatz leicht zurückgegangen ist,
steht der Berliner Immobilienmarkt bei vielen Investoren
weiterhin hoch im Kurs“, erläutert Steffen Pulvermacher,
Associate Director und bei Savills verantwortlich für das
Investmentgeschäft in Berlin, das Ergebnis im 1. Quartal.
Der Umsatzrückgang ist denn auch im Wesentlichen auf
fehlendes Produkt zurückzuführen, insbesondere im nach
wie vor am stärksten nachgefragten Core-Segment.
Wie im Vorjahr sorgten die fünf größten Transakti-
onen von Januar bis Ende März für knapp die Hälfte des
Volumens. Dreifach in den Top 5 vertreten: Büroobjekte,
unter anderem mit der größten Transaktion, dem Kauf des
Hackeschen Quartiers (80%), durch die Deka. Entspre-
chend liegt diese Assetklasse mit 62% in der Gunst der
Anleger vorn, vor Logistikobjekten mit 15% (zweimal in den
Realis
„Die Erhöhung der Grunderwerbssteuer von 5% auf
6% zum Jahreswechsel hat zweifellos dazu beigetragen,
dass viele, vor allem großvolumige Transaktionen noch Ende
2013 notarisiert wurden“, schwadroniert Alexander Kropf,
bei JLL Team Leader Office Investment Berlin. Die jeweils
höhere Anzahl der Deals gegenüber den drei ersten Quarta-
len bzw. nahezu gleichbleibend zum vierten Quartal 2013
spreche für einen weiterhin lebhaften, aktiven Markt in der
Hauptstadt, der im Jahresverlauf auch wieder für höhere
Volumina sorgen wird. „Mit bis zu 3,8 Mrd. Euro gehen wir
von einem höheren Ergebnis als im Vorjahr aus“, so Kropf.
Limitierender Faktor bliebe das Angebot an geeigneten Anla-
geobjekten. Der Druck auf die Renditen, im Bürobereich im
1. Quartal 2014 bei 4,60%, damit minus 0,1%punkte unter
dem Vorquartal notierend, werde weiter zunehmen.
Anleger halten sich auf dem Berliner Investmentmarkt noch zurück
Doch höheres Ergebnis als im Vorjahr erwartet
Auf dem Berliner Gewerbeimmobilien-Investmentmarkt wurden in den ersten drei Monaten 2014 rund 630 Mio. Euro
nach JLL-Recherchen (590 Mio. Savills, knapp 500 Mio. Colliers) investiert. Um jeweils ein Viertel wurde das Ergebnis
des Vorjahres zwar unterschritten, gleichzeitig aber auch der 5-Jahresschnitt der jeweils ersten Quartale übertroffen.
NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 12
Berlin: Die Deka Immobilien
GmbH vermietet rd. 3.600 qm
Fläche in der Reinhardtstr. 52
an die Bundesanstalt für
Immobilienaufgaben (BIMA).
Die Büroflächen werden von
der BIMA an die Zentralredak-
tion der Bundeswehr unterver-
mietet. Das Objekt gehört zum
Liegenschaftsvermögen des
Offenen Immobilien-
Publikumsfonds Deka-
ImmobilienEuropa. Engel &
Völkers war vermittelnd tätig.
Hamburg: Die Lagerei und
Spedition Dirk Vollmer
GmbH mietet 9.220 qm mo-
derne Hallenfläche im Eurolog
Rade von der Garbe Logistik
AG über Realogis.
Deals
Project
Top 5). Beide Werte markieren auf dem Berliner Investmentmarkt überdurchschnittliche
prozentuale Anteile.
Mit einem Viertel (Platz zwei der Statistik) überdurchschnittlich stark sind auf Käu-
ferseite Offene Publikumsfonds anzutreffen, ein Drittel entfiel auf Asset / Fonds Manager,
auch bedingt durch deren Top 2 – 5-Platzierungen. Fast zu gleichen Teilen waren zu Jah-
resbeginn deutsche und ausländische Investoren aktiv und bestätigten damit den langjäh-
rigen Trend.
Büro vs. Wohnen – B-Lagen im Fokus
Dominiert wurde das 1. Quartal von Büroimmobilienverkäu-
fen, die mit einem Transaktionsvolumen von mehr als 360
Mio. Euro knapp zwei Drittel des Gesamtumsatzes auf sich
vereinten. „Gerade Büroimmobilien in guten B-Lagen mit
Vermietungspotenzial rücken momentan stärker in den Fo-
kus und die Verkäufer erzielen deutlich höhere Preise als
noch vor zwei Jahren“, erläutert Andreas Wende, (Foto)
COO und Head of Investment bei Savills Deutschland, die
Entwicklung. Zum Tragen kommt hier auch der sehr stabile
Berliner Bürovermietungsmarkt und die in den vergangenen
Jahren deutlich gesunkene Leerstandsrate – das Wiederver-
mietungsrisiko ist entsprechend gering und Investoren sind
bereit, dieses Risiko in Kauf zu nehmen, wenn sich für ein
Objekt und seine Lage ein plausibles Miet- und Wertsteigerungsszenario zeichnen lässt.
„Produkte, die über eine ungünstige Nutzungsmischung verfügen oder deren Lage keine
NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 13
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Kurze Mietvertragslaufzeiten überwiegen
bei Büroimmobilien
Entwicklung aber stabil
Trotz der regelmäßig alle paar Jahre wiederkehrenden
Diskussion um Mieterinteressen an kürzeren Mietver-
tragslaufzeiten und daraus resultierenden Konsequen-
zen für Investoren und Märkte ist die Situation im Zah-
lenwerk der Neuabschlüsse stabil. Mietvertragslaufzei-
ten blieben in den vergangenen Jahren vergleichsweise
stabil und es gab keine signifikanten Unterschiede zwi-
schen zentralen Lagen und peripheren Standorten resü-
miert eine Studie von Colliers Deutschland.
Eine Mietvertragslaufzeit von über 5 Jahren sei in
Bestandsobjekten nur bei einem sehr guten Objektzustand
realisierbar. Colliers International Deutschland hat die
Laufzeit von Büromietverträgen untersucht. So soll der Pla-
nungshorizont der Büronutzer abgebildet werden. Eigentü-
mern und Investoren soll eine Einschätzung zu durch-
schnittlichen Mieterwechseln gegeben werden. Colliers hat
rd. 5.500 neu abgeschlossene Büromietverträge in Berlin,
Düsseldorf, Frankfurt, München und Stuttgart im Zeitraum
glaubhafte Vermietungsstory zulässt, sind dagegen nach wie
vor schwer verkäuflich und erzielen in der Regel nicht die
von den Verkäufern aufgerufenen Preise“, so Pulvermacher.
Aufgrund des Fehlens an Core-Objekten weiten
risikoaverse Investoren ihr Suchspektrum zunehmend auch
auf Projektentwicklungen aus, allerdings gibt es auch hier
nur wenig Angebot. Ein Faktor für die geringe Zahl an Ent-
wicklungen von Gewerbeimmobilien ist die Knappheit geeig-
neter Grundstücke, die insbesondere durch die immer grö-
ßere Konkurrenz mit Wohnprojektentwicklern verursacht ist,
meint Savills. Diese können aufgrund der stark gestiegenen
Wohnungsmieten oft das höhere Gebot abgeben.
Zwar hat sich das Transaktionsvolumen mit Gewer-
begrundstücken im 1. Quartal 2014 im Vergleich zum Vor-
jahresquartal mehr als verneunfacht, dies ist allerdings im
Wesentlichen auf zwei Grundstücksverkäufe auf dem An-
schutz-Areal um die O2-Arena zurückzuführen. Insofern wird
sich die Nachfrage auch in den kommenden Monaten weiter
in Richtung sekundäre Bestandsobjekte verschieben und in
diesem Marktsegment für eine anhaltend hohe Dynamik
sorgen. (KK)
NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 14
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Düsseldorf: Eine in Berlin
ansässige Vermögensverwal-
tung erwirbt das markante
„New Fashion Plaza“ am
Karl-Arnold-Platz 2 von ei-
nem international tätigen
Immobilienunternehmen über
die Catella Property Group.
Der Verkäufer wurde von
Savills beraten.
Das „New Fashion Plaza“
verfügt über eine Gesamtflä-
che von ca. 6.400 qm.
Dresden: Die Materna
GmbH mietet ca. 600 qm
Bürofläche im Objekt Zwin-
ger-Forum in der Schwerin-
ger Str. 1 von der TLG Im-
mobilien GmbH über die
Dr. Lübke & Kelber GmbH.
von 2008 bis 2013 analysiert. Im Untersuchungszeitraum wurden gut zwei Drittel der Miet-
verträge mit einer Laufzeit von maximal 5 Jahren abgeschlossen. Die Hälfte aller Büromiet-
verträge wurde zwischen 3 und 5 Jahren abgeschlossen. Längere Mietverträge sind dage-
gen deutlich seltener. Laufzeiten von 10 bis 15 Jahren machen noch einen Anteil von 4%
aus. Nur jeder hundertste Mietvertrag läuft länger als 15 Jahre.
Die Colliers-Studie zeigt, dass sich lediglich die Wahrnehmung des ewigen Interes-
senkonfliktes zwischen Mieterflexibilität und Investorensicherheit nach unseren Erfahrungen
zyklisch verändert. Die Berichterstattung der großen Researchhäuser über die klassischen
Investorenmärkte verfälscht die tatsächliche Situation. Der Autor hatte vor 20 Jahren schon
einmal herausgearbeitet, dass der „JLL-Markt“ gerade einmal den Skontosatz des gesamten
deutschen Immobilienmarktes ausmacht. Bezogen auf Gewerbeimmobilien ist heute natür-
lich der Anteil auch durch stärkere Position institutioneller Immobilienkapitalanlage größer.
Er dürfte heute bei eher stabilem Gesamtmarkt zwischen 15 und 20% schwanken.
Die längsten Mietvertragslaufzeiten mit 5,5 bzw. 6,0 Jahren wurden in Stuttgart und
München ermittelt. Die anderen Städte liegen mit durchschnittlichen Mietvertragslaufzeiten
von 4,9 (Berlin), 5,0 (Düsseldorf) und 5,2 (Frankfurt) Jahren auf einem jeweils ähnlichen
Niveau. Die durchschnittlich längsten Mietverträge wurden wenig überraschend meist groß-
flächig in A-Objekten registriert. Die Mietflächengröße in A-Objekten beträgt im Median 498
qm. In B- und C-Objekten liegt der Median um ca. 300 qm. Laut der Colliers-Studie hat die
Lage innerhalb des Stadtgebietes nur einen sehr geringen Einfluss auf die durchschnittliche
Laufzeit der Mietverträge. Für Mieter, die an großen und qualitativ hochwertigen Büroflächen
in modernen Immobilien interessiert sind, führt nach Angaben von Colliers an langfristigen
Mietverträgen in der Regel kaum ein Weg vorbei. (WR) □
Deal
GRI
NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 15
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Hamburg: 90 Jahre Chile-
haus - über 90% vermietet.
Mit gleich drei Mietvertrags-
abschlüssen macht die Ei-
gentümerin Union Invest-
ment sich selbst und den
Anlegern des UniImmo:
Deutschland zum diesjähri-
gen Jubiläum das größte
Geschenk. Mit der Boston
Consulting Group, die zu
den langjährigen Nutzern des
Chilehauses gehört, wurde
der Mietvertrag über eine
Fläche von 3.048 qm langfris-
tig verlängert. Als neue Mie-
ter begrüßt Union Investment
die Limbach Gruppe SE mit
642 qm und eine der führen-
den Hamburger Kommunika-
tionsagenturen mit insgesamt
814 qm.
Warschau: Der BlackRock
Europe Property Fund II hat
den Bürokomplex Rondo 1
an zwei von der Deutsche
Asset & Wealth Manage-
ment verwaltete Immobilien-
fonds verkauft.
Rondo 1 bietet insgesamt
ca. 70.000 qm Fläche. Mo-
mentan sind 95% der Fläche
vermietet.
Deals Deals Deals Münchner Investmentmarkt
Milliarden-Grenze geknackt
Alexander Heintze
Der Münchener Immobilienmarkt knüpft in den ersten drei Monaten des laufenden
Jahres nahtlos an die Entwicklungen der Vorjahre an. Auch wenn in diesem Jahr
keine neuen Rekorde zu erwarten sind, ist von einer Beruhigung des Büromarktes
nichts zu spüren.
Der Münchener Immobilienmarkt hat seine Stellung als bevorzugtes Investment-
ziel auch im ersten Quartal dieses Jahres behalten. Nach den aktuellen Zahlen der großen
Maklerunternehmen lag das Transaktionsvolumen in den ersten drei Monaten bereits um
rund 14% über dem Ergebnis des Vorjahresquartals. Insgesamt wurden auf dem Markt
zum Jahresauftakt fast eine Milliarde Euro investiert. Nur im Boomjahr 2007 gab es in den
ersten drei Monaten einen
höheren Umsatz zu verzeich-
nen, ermittelte BNP Paripas
Real Estate (BNPPRE). Da-
mals fanden allerdings vor
allem Portfoliodeals statt. In
diesem Jahr führen dagegen
Einzelverkäufe zu dem außer-
gewöhnlich starken ersten Quartal. Allein drei Abschlüsse lagen im dreistelligen Millionen-
bereich und waren für über 500 Millionen Euro verantwortlich. Auf anteilig eingerechnete
Portfolioverkäufe entfielen nur knapp 3% des Volumens.
Die stärkste Investmentnachfrage gab es wie gehabt zwar in den City-Lagen, auf-
grund der kaum verfügbaren Flächen kommen Nebenlagen laut BNPPRE allerdings mit
27% auf einen fast ebenso hohen Anteil. Auch in der Peripherie wird mittlerweile verstärkt
gesucht – aus Mangel an Alternativen.
Dementsprechend befinden sich die Renditen weiter im Rückwärtsgang. Für inner-
städtische Geschäftshäuser in den Top-Lagen liegen die Spitzenrenditen mit 3,5% weiter-
hin unterhalb der Vier-Prozentmarke. Etwas besser sieht es bei Büros aus. Hier gibt
BNPPRE die aktuelle Netto-Anfangsrendite mit 4,30% an. München bleibt damit der teuers-
te Standort in Deutschland.
Investoren weichen daher immer stärker auf die B-Lagen sowie auf ältere Immobi-
lien und Leerstände aus. Damit setzt sich der Trend aus der zweiten Jahreshälfte 2013 fort.
Eines der prominenteren Beispiele für einen Objektverkauf außerhalb einer Core-Lage ist
der Central Tower, der an den Talanx-Konzern ging. Aber auch in peripheren Lagen, bei-
spielsweise in Riem und Thalkirchen, wechselten zuletzt mehrere Objekte den Besitzer,
beobachtet Savills.
Das führt dazu, dass die Renditen in diesen Segmenten und Lagen ebenfalls gen
Süden zeigen. Die Rendite für Spitzenbüroimmobilien in B-Lagen sank von 6,1 auf 6%.
Gute Objekte in B-Lagen liegen momentan bei 6,4%. „Angesichts der anhaltend hohen
Nachfrage in allen Segmenten ist ein weiterer Rückgang um 10 bis 20 Basispunkte im Jah-
resverlauf möglich, die Bodenbildung dürfte allerdings weitgehend abgeschlossen sein“,
glauben die Marktbeobachter bei Savills.
Beim Maklerunternehmen JLL rechnet man damit, dass im Jahresverlauf mehr
Verkäufer die Chance sehen, ihre Immobilien in den Risikoklassen Core Plus und Value
Add auf den Markt zu bringen. Das Angebot dürfte in diesen Segmenten steigen. ►
NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 16
Neben den Value-Add-Investoren sieht Savills
„extrem viel privates Geld auf der Suche nach Anlagemög-
lichkeiten im Münchner Immobilienmarkt, wobei hier vor al-
lem russische Investoren hervorstechen“. Im 1. Quartal in-
vestierten Privatinvestoren und Family Offices bereits
50 Mio. Euro in Münchener Immobilien.
Bei den Vermietungen profitierte der Flächenum-
satz von einigen wenigen großen Abschlüssen, die sich
schon im letzten Quartal des Vorjahres abzeichnete, aber
zum Jahresende nicht mehr vollzogen wurden. Insgesamt
legte der Flächenumsatz gegenüber dem Vorquartal um
weitere 4% auf 156.400 qm zu. Fünf dieser Transaktionen
umfassten mehr als 5.000 qm, zwei Deals sogar mehr als
20.000 qm.
Die Makler von CBRE beobachteten sogar 7 Groß-
abschlüsse über 5.000 Quadratmeter, darunter Anmietungen
im Osten Münchens durch BayWa, BrainLab und das Bay-
erische Ministerium für Gesundheit und Pflege. Diese
addiert sich demnach zu einem Umsatzplus von rund 6%.
Der Großteil des Marktgeschehens spielte sich im
mittleren und kleinteiligen Segment ab. Die Marktbeobachter
von Ellwanger & Geiger Real Estate ermittelten, dass im-
merhin ein Drittel der Vermietungen auf Größen zwischen
500 und 3.000 qm zurückgingen. Konstant zeigte sich dage-
gen das Flächensegment unter 500 qm. Hier verharrte das
Umsatzvolumen bei etwa 36.000 qm.
Die großen Maklerunternehmen rechnen bei den
Neuvermietungen allerdings mit keinem neuen Rekord bis
zum Jahresende. Grund dafür dürfte sein, dass sich vor
allem größere Unternehmen derzeit aufgrund des geringen
Flächenangebots gegen einen Umzug und lieber für eine
Verlängerung der bestehenden Mietverträge entscheiden.
Einige größere Mietvertragsverlängerungen waren laut Sa-
vills bereits im 1. Quartal des laufenden Jahres zu beobach-
ten. „Es könnte ein Jahr der Vertragsverlängerungen wer-
den“, glaubt Nico Jungnickel, bei Savills verantwortlich für
das Bürovermietungsgeschäft in München.
Getrieben wurde die Nachfrage nach Flächen laut
Ellwanger & Geiger in den ersten drei Monaten von Unter-
nehmen aus den Branchen Handel und Vertrieb. Sie mach-
ten rund 18% des Umsatzes aus. Firmen aus dem Pharma-
und Gesundheitswesen und sonstige Dienstleister trugen
mit jeweils 17% zum Ergebnis bei und die traditionell in
München starke IT- und Telekommunikationsbranche hatte
mit 11% ebenfalls einen nennenswerten Anteil am Umsatz-
geschehen. ►
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London/Offenbach: Doric,
Asset Manager des Gebäu-
des Lion Plaza in London, hat
den Mietvertrag mit Virgin
Active zu verbesserten Kon-
ditionen bis 2039 verlängert.
Dies beinhaltet auch eine
Anhebung der Miete um ins-
gesamt 28% bis 2019. Mit ca.
2.500 qm Mietfläche nutzt
Virgin 10% des Komplexes.
Berlin / Hoevelaken: Bouw-
fonds Investment Manage-
ment hat in Einzeltransaktio-
nen mehrere Wohnobjekte
und -projekte für den Immobi-
lienspezialfonds eines süd-
deutschen Versorgungswerks
erworben. Das Ankaufsvolu-
men beträgt 102 Mio. Euro.
Im Rahmen eines Einzelman-
dats übernimmt Bouwfonds
IM für das Versorgungswerk
das Portfolio- und Asset-
Management für das Seg-
ment „Wohnen“ des Immobi-
lienspezialfonds. Zu den er-
worbenen Objekten im
Fondsportfolio gehören Pro-
jektentwicklungen in Heidel-
berg und Freiburg im Wert
von 54 Mio. Euro sowie Be-
standsobjekte in Wiesbaden,
Potsdam, Hannover, Ham-
burg und Leipzig für zusam-
men 48 Mio. Euro.
Ratingen: Valad Europe
schließt mit der inMusic
GmbH einen Mietvertrag
über insgesamt 4.702 qm
Lager- und Bürofläche in der
Harkortstraße 12-32 ab. Der
Fünfjahresvertrag wurde i. A.
des Valad European High
Income (EHI) Fonds unter-
zeichnet. JLL hat Valad bei
der Vermietung beraten.
Die anhaltend hohe Nachfrage nach Bürofläche spiegelt sich in den Mieten wider.
Laut CBRE legten die gewichteten Durchschnittsmieten in München um 7,2% zu. Das zeige
den Trend zu modernen, höherpreisigen Flächen in den zentralen Innenstadtlagen.
Savills sieht den Hauptgrund dafür in zwei Vermietungen im mittleren Segment, die
deutlich über 30,00 Euro pro qm abgeschlossen wurden. Die Spitzenmiete erhöhte sich folg-
lich gegenüber dem Vorjahreswert um 4,4% auf 33,50 Euro. Die Durchschnittsmiete gibt
Savills mit 15,27 Euro an, was einem leichten Plus um 1,5% gegenüber dem Jahresende
2013 entspricht.
Die steigenden Mieten gehen mit einem weiter sinkenden Leerstand einher. Dieser
beträgt derzeit nur noch 6,0%. In den Innenstadtlagen und bei hochwertigen Immobilien ist
dagegen praktisch kein Leerstand mehr zu verzeichnen.
Trotz der zu erwartenden Fertigstellungen von rund 220.000 qm in diesem Jahr
dürfte der Leerstand weiter sinken. Drei Viertel der neu hinzukommenden Flächen sind be-
reits vermietet. □
Büromarkt Hamburg 1. Quartal 2014:
Solider Flächenumsatz, hoher Eigennutzeranteil
und große Abschlüsse
Sabine Richter
Im 1. Quartal 2014 erreichte der Flächenumsatz auf dem Hamburger Büromarkt laut
JLL, Grossmann & Berger sowie Cushman & Wakefield mit 105.000 qm annähend das
Vorjahresniveau von 110.000 qm.
Leicht abweichend melden Savills 104.200 qm, BNP Paribas Real Estate 107.000
qm und Angermann 106.000 qm. Dabei war die Umsatztätigkeit mit einem Anteil von rund
30% und einer Fläche von etwa 30.000 qm vor allem durch Eigennutzer geprägt, wie Gross-
mann & Berger betont. Bemerkenswert, weil in den vergangenen Jahren eher selten, waren
fünf Großabschlüsse über 5.000 qm dabei mit einem Gesamtvolumen von 46.000 qm. Ge-
genüber dem Vorjahresquartal stieg der Flächenumsatz in diesem Segment um rund 70%.
Das Handelsunternehmen Marquard & Bahls AG begann mit dem Bau seiner neu-
en, rund 15.000 qm Bürofläche umfassende Unternehmenszentrale in der HafenCity. Dies
war der größte Abschluss des Jahres. Auch die Jungheinrich AG startete im Stadtteil
Wandsbek mit dem Bau des neuen Unternehmenssitzes mit einer Bürofläche von etwa
10.000 qm. Den Mietvertrag mit der größten Fläche von rund 7.900 qm unterzeichnete die
Kassenärztliche Vereinigung Hamburg in der City Süd.
HafenCity stärkster Teilmarkt
Im sonst dominierenden Teilmarkt City wurden nur 11.500 qm vermietet, allerdings gab es
hier die meisten Vertragsabschlüsse, hauptsächlich in der Flächenkategorie unter 500 qm.
Stärkster Standort war die HafenCity mit einem Anteil von rund 19% am Flächenumsatz.
Hier war neben dem Baubeginn der Unternehmenszentrale der Marquard & Bahls AG der
größte Abschluss die Anmietung von rund 2.000 qm durch die Wirtschaftskanzlei Bird &
Bird. Es folgt der Backoffice-Standort City Süd mit einem Umsatzanteil von knapp 18% und
18 Abschlüssen bzw. Baustarts von Eigennutzern. Zu den größten gehören hier neben dem
Mietvertrag der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg die Anmietungen von etwa 1.800
qm durch den Dienstleister Computacenter AG & Co. oHG und etwa 1.600 qm durch das
Energieunternehmen DeWind Europe GmbH.
Die stärkste Flächennachfrage ging im 1. Quartal von der Branche Verarbeitendes
Gewerbe (29%) gefolgt von Handel und Gastronomie (23%) aus. Grund sind die großvolumi-
Deals Deals Deals
NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 18
gen Eigennutzer-Baustarts von Unternehmen die-
ser Branchen.
Mieten unverändert
Am Ende des 1. Quartals 2014 lag die Hamburger
Spitzenmiete stabil bei 24,00 Euro pro Quadratme-
ter und Monat. BNPPRE meldet 25 Euro. Als ge-
wichtete Durchschnittsmiete werden zumeist eben-
falls stabile 14,00 Euro genannt, (Savills: 13,25
Euro, Angermann: 14,45 Euro). Bei der Verteilung
des Flächenumsatzes bezogen auf das Mietpreisni-
veau dominierte mit 32% die Preisgruppe bis 10,00
Euro gefolgt vom Preissegment zwischen 10,00
und 12,50 Euro mit knapp 21% am Flächenumsatz.
Im Segment über 20,00 Euro wurden nach Anga-
ben von Grossmann & Berger 5% des Umsatzes
getätigt - 30% mehr als im Vorjahr.
Knapp 910.000 qm Bürofläche stehen in
Hamburg derzeit leer. Bei einem Flächenbestand
von 13,27 Mio. qm entspricht das einer Quote von
6,9% inklusive Untermietflächen (6,7% ohne Unter-
mietflächen). Gegenüber dem Vorjahr ist die Quote
um einen Prozentpunkt gefallen. Die größten Leer-
stände weisen laut BNPPRE die Teilmärkte City
(107.000 qm) und City Süd (103.500 qm) auf.
Das Fertigstellungsvolumen wird nach
Angaben von G&B in 2014/2015 voraussichtlich bei
313.000 qm liegen. Die meisten Projekte entstehen
in der Innenstadt. 47% der im Bau befindlichen und
projektierten Flächen sind bereits vertraglich ge-
bunden. Das niedrigste Fertigstellungsvolumen seit
Ende der 60er Jahre werde zu einem Anstieg der
Spitzenmiete führen, prognostiziert Tobias Scharf
von JLL Hamburg. Der Hamburger Markt entwicke-
le sich zum Vermietermarkt, ergänzt Ken Hoppe
von Savills, beispielsweise seien die Incentives
zuletzt deutlich zurückgefahren worden.
Gute Aussichten für das Gesamtjahr
Auch wenn teilweise langwierige Entscheidungs-
prozesse sowie ein knappes Angebot den Markt
kennzeichneten, sei ein positives Vermietungsjahr
zu erwarten mit einem Flächenumsatz zwischen
gut 430.000 qm (C&W) und 500.000 qm
(Angermann). Die Nachfragepipeline sei gut gefüllt,
Beschäftigungsentwicklung und Konjunkturaussich-
ten seien positiv. □
BF
NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 19
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Fokussierung auf Real Assets
Londoner Gewerbeimmobilienmarkt
findet reißenden Absatz
Vor allem Auslandskapital sprudelt
Der Londoner Gewerbeimmobilienmarkt verzeichnet
im ersten Quartal 2014 mit 4,13 Mrd. britischen Pfund
(GBP) das beste jemals registrierte Ergebnis. Lt. Cush-
man & Wakefield (C&W) ist vor allem Central London
sehr gefragt.
Vor allem ausländisches Kapital sucht den Weg
auf die britische Insel (77%). Aber auch die Rückkehr von
britischen Investoren beobachtete C&W im ersten Quartal.
Sie lagen an der Spitze, was die Anzahl der Transaktionen
angeht (23; 765,5 Mio. GBP; 23% Marktvolumen).
Das Durchschnittsvolumen pro Transaktion lag bei 33,3
Mio. GBP.
Aber nicht nur Central London ist gefragt. Auch
die Teilmärkte City & Docklands kommen mit 3,31 Mrd.
GBP verteilt auf 32 Transaktionen auf einen neuen Spit-
zenwert. Dabei machten einige Großtransaktionen den
Hauptanteil des Volu-
mens aus. An der Spit-
ze liegt der kuwaitische
Staatsfonds St. Martins,
der seine Akquisition
von „More Lon-
don“ (Foto) abgeschlos-
sen hat. Mit 1,7 Mrd.
GBP zählt diese Transaktion zu den großen Investments,
die je in Großbritannien getätigt wurden. Allein die Top 5
Deals machen mit 3,35 Mrd. GBP bereits 71% des Invest-
mentvolumens aus.
Verkäufer kamen im ersten Quartal vor allem aus
dem Inland. 1 Poultry ging an den privaten Investor Perel-
la Weinberg, AXA Reim veräußerte Sixty London an Hi-
nes für einen neuen deutschen Fonds. Insgesamt gab es
21 Verkäufe mit einem Volumen von 866 Mio. GBP aus
britischer Hand.
Auch im zweiten Quartal soll der Absatz nicht
abreißen, so C&W. Insgesamt 25 Transaktionen über 800
Mio. GBP sind bereits eingefädelt. Trotz stetigem Nachfra-
geüberhang bleiben die Spitzenrenditen lt. C&W vor global
agierende Investoren weiterhin attraktiv, denn neben den
Kaufpreisen steigen auch die Mieten parallel mit an. Auf-
grund der positiven Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsprogno-
sen wird das laufende Jahr das Transaktionsvolumen auf
sehr hohem Niveau bei gleichzeitiger Renditekompression
erwartet. (AE) □
HCI Capital muss weiter
Wertkorrekturen hinnehmen
Umsetzung der AIFM-Richtlinie im Fokus
André Eberhard, Chefredakteur
Der einstiege Fondsriese HCI Capital AG aus Hamburg
konnte im Geschäftsjahr 2013 noch gerade ein positives
Konzernergebnis von 0,4 Mio. Euro verbuchen. Dennoch
belasten weitere Wertkorrekturen das Ergebnis.
Die HCI Capital AG, die vor allem durch die Auflage
von geschlossenen Schiffsinvestments zum Fondsriesen
aufgestiegen ist, kann derzeit nicht von der Erholung der
weltweiten Konjunktur profitieren. Das Schiffssegment seit
weiterhin stark durch hohe Tonnageüberhänge und den
technischen Strukturwandel belastet. Demnach muss das
Unternehmen weitere Wertkorrekturen auf Beteiligungen
und Forderungen vornehmen sowie Rückstellungen bilden,
die das Konzernergebnis direkt belasten. Nach Steuern be-
trägt dies per 31.12.2013 0,4 Mio. Euro (VJ: -7,6 Mio. Euro).
Das Betriebsergebnis beträgt rd. 2,4 Mio. Euro (VJ: 1,2 Mio.
Euro). Die Personal- und Sachkosten sanken um 7,2 Mio.
Euro und auch die Umsatzerlöse sanken aufgrund des redu-
zierten Neugeschäfts um 25% auf 25,8 Mio. Euro.
HCI emittiert derzeit keine Publikumsfonds und
plant auch in diesem Jahr keine neuen Produkte plant der-
zeit aber die Umsetzung der neuen
AIFM-Richtlinie umzusetzen. Man
stelle sich auf die regulatorischen
Anforderungen ein, heißt es vom
Unternehmen. „Diese Herausforde-
rungen werden auch in 2014 Kern
unserer Geschäftstätigkeit sein, da
wir weiterhin von einem schwieri-
gen Marktumfeld ausgehen“, so die
beiden Vorstände der HCI Capital AG, Ingo Kuhlmann
(Foto) und David Landgrebe. □
Mit Schiffsinvestment hatte sich HCI einen Namen gemacht. Die 23 aufgelegten geschlossenen Investment KGs werden mittlerwei-le von Bilfinger Real Estate verwaltet.
NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 20
Berlin: aik erwirbt für einen
seiner Individualfonds ein
Portfolio aus mehreren
Wohn- und Geschäftshäu-
sern mit einer Gesamtmietflä-
che von rd. 12.900 qm im
Bezirk Pankow. Die Gesamt-
investitionskosten belaufen
sich unter Berücksichtigung
von durchzuführenden tech-
nischen Maßnahmen auf rd.
23,02 Mio. Euro. Verkäufer
ist ein geschlossener Immo-
bilienfonds der Hannover
Leasing.
Fellbach: Kurz nach erfolg-
reicher Platzierung der Anlei-
he für die Finanzierung des
GEWA Towers setzt die GE-
WA 5 to 1 GmbH & Co. KG
die nächsten Projektschritte
um. Wie geplant wurde das
für den Wohnturm und das
Hotel nicht benötigte Teilare-
al an einen Projektentwickler
veräußert. Auf ca. 8.800 qm
des Fromm-Areals wird die
Fa. Weisenburger, Rastatt
parallel zur Erstellung des
GEWA Towers und des nor-
dic-Hotels ca. 140 Mietwoh-
nungen errichten.
Amsterdam: Die HIH Global
Invest GmbH erwirbt für in-
stitutionelle Investoren das
Büroobjekt „Prins&Keizer“
für ca. 95 Mio. Euro im
Grachtenviertel. Das Objekt
wird derzeit komplett moder-
nisiert und konnte bereits
langfristig vermietet werden.
Die Fertigstellung des Ge-
bäudes ist für den Spätsom-
mer 2014 geplant.
Entwickler und Verkäufer ist
ein Konsortium aus Borghe-
se Real Estate, COD sowie
Keystone Vastgoed.
Deals Deals Deals Die Kleinen (Städte) kommen
Wohnungsportfolio-Deals mit 4,9 Mrd. Euro
mehr als verdreifacht
Die First Mover des letzten großen Private Equity Wohnungsbooms von 2004 bis
2008 können sich bestätigt fühlen. Die aus Übertreibung der Wohnungs-Euphorie in
den USA entstandene Finanzkrise führt zur Wohnungs-Euphorie in Deutschland. Die
internationalen Investoren holten sich im vergangenen Boom zwar blutige Nasen,
fahren im Moment aber auf der Überholspur. Sie machen jetzt Kasse.
Insgesamt 40 Pakete (Vj.: 48) mit 95.500 Wohnungen wechselten in den ersten
drei Monaten des laufenden Jahres den Besitzer. Im Durchschnitt umfassten diese Portfoli-
os knapp 2.400 Einheiten. Drei Viertel des gesamten Transaktionsvolumens entfiel wie im
gesamten Vorjahr auf einheimische Käufer. Auf Verkäuferseite dominierten US-
amerikanische Investoren mit einem Anteil von 41%. Es handelt sich vor allem um Private-
Equity-Investoren. Unabhängig von ihrer Herkunft waren mit einem Verkaufsvolumen von
etwa 1,1 Mrd. Euro Private-Equity-Fonds die größte Verkäufergruppe. Immobilien-AGs /
REITs waren mit ca. 1,0 Mrd. Euro zweitgrößte Verkäufergruppe.
Inwieweit viele der Investments mit Beständen in deutschen Nebenstandorten am
langen Ende gut gehen werden, sei hier nicht diskutiert. Die kleineren Standorte gewinnen
aufgrund des intensi-
ven Investorenwettbe-
werbs und den in der
Folge deutlich gestie-
genen Preisen in den
Metropolen zuneh-
mend an Attraktivität
für Käufer. Aktuell
bleiben deutsche
Wohnungen der
„sichere Hafen“ in
internationalen Invest-
mentstrategien. Die
Diskussion um die Mietpreisbremse macht das beste Wohnungsmarketing, auch wenn 90%
der Mieter gar nicht durch Knappheit betroffen sind. Im ersten Quartal 2014 flossen nach
Recherche von Savills etwa 4,9 Mrd. Euro in deutsche Wohnungsportfolios. Drei Groß-
transaktionen, die zwei Drittel des Quartalsumsatzes ausmachten, pushten den Umsatz auf
das dreieinhalbfache des Vorjahres. Mit zwei Deals machte allein die Deutsche Annington
den halben Markt. Sie kaufte für ca. 1,4 Mrd. Euro 30.000 Einheiten von der Vitus-Gruppe
und für knapp 1 Mrd. Euro das Dewag-Portfolio mit 11 500 Einheiten. Drittgrößte Transak-
tion im 1. Quartal war der Kauf des DGAG-Portfolios durch die zur Immofinanz gehören-
de Buwog (ca. 0,9 Mrd. Euro). Da das aber die bekannte Pipeline des laufenden Jahres
war, dürfte lt. Karsten Nemecek, Managing Director Corporate Financebei Savills, der Rest
des Jahres ruhiger werden. Einige Pakete im dreistelligen Millionenbereich würden in den
kommenden Monaten allerdings noch den Besitzer wechseln. Zum Jahresende sollte der
Gesamtjahresumsatz deutlich über 10 Mrd. Euro liegen. Das Vorjahresergebnis von
ca. 14,3 Mrd. Euro werde jedoch höchstwahrscheinlich nicht erreicht. Insgesamt blieben die
Rahmenbedingungen für die Asset-Klasse Wohnimmobilien jedoch weiterhin sehr günstig.
Die Nachfrage überträfe das Angebot deutlich. (WR) □
NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 21
etwas schwächer aus.
Luxusmarken als Nachfragetreiber in der Touristenmet-
ropole Paris
Im Gegensatz zu den anderen Branchen zeigte sich der
Handel mit Luxusgütern auch in den vergangenen beiden
Jahren dank der Ausweitung des globalen Tourismus wenig
beeindruckt von der lahmenden französischen Konjunktur.
Neben dem Luxussegment bleibt Paris trotz der einheimi-
schen Nachfrageschwäche auch ein beliebtes Expansions-
ziel internationaler Filialisten. Die Händler konzentrieren sich
bei Neueröffnungen auf die besten Lagen in der Hauptstadt,
aber auch auf die großen Regionalmetropolen sowie auf
große Einkaufszentren, wohingegen der Leerstand in sekun-
dären Lagen steigt. H&M beispielsweise treibt die Diversifi-
zierung mit verschiedenen Formaten voran. Primark eröff-
nete Ende 2013 die erste Frankreich-Filiale in einem Shop-
ping-Center in Marseille. Weitere Standorte folgten bzw.
folgen im Frühjahr. Top Shop und Urban Outfitters sind in-
nerhalb der Galéries Lafayette Haussmann erstmals in
Frankreich vertreten. Forever 21 eröffnete einen Flagship-
Store in der Rue de Rivoli. Die große Nachfrage nach Top-
flächen führte zu einem außergewöhnlichen Mietanstieg auf
dem Champs Elysées auf 18.000 Euro/qm/Jahr (Zone A).
Auch bei Nichtberücksichtigung der hohen Ablösesummen
für Ladenlokale, erhöhte sich die Spitzenmiete seit 2011 um
23% auf 7.600 Euro/qm/Jahr (10.270 Euro für Zone A), wäh-
rend die Spitzenmieten in den 1a-Lagen der Regionalmetro-
polen stagnierten. Für Paris werden bis 2018 im Durch-
schnitt jährliche Steigerungsraten von knapp fünf Prozent
erwartet. Während sich gut laufende große Einkaufszentren
weiterhin überdurchschnittlich entwickeln sollten, dürfte der
Abwärtsdruck auf sekundäre Objekte zunehmen.
Große Logistikplattformen von Fracht- und Einzelhan-
delsunternehmen nachgefragt
Transaktionen großer auf die Bedürfnisse der Nutzer maß-
geschneiderter Projekte außerhalb der Hauptstadtregion
begünstigten einen Flächenumsatz von über 2,5 Mio. qm.
Konsolidierung bleibt der Markttreiber. Insbesondere Fracht-
und Einzelhandelsunternehmen konzentrieren ihre Aktivitä-
ten in großen Logistikplattformen, die mit Blick auf die spezi-
fischen Anforderungen des boomenden Versandhandels,
aber auch die zunehmende Berücksichtigung von Umweltbe-
langen neue Möglichkeiten für die Optimierung der Logistik-
prozesse bieten. Etablierte Märkte wie die Ile-de-France,
aber auch das Rhônetal bieten hierbei ein geringeres Ange-
bot bzw. weniger Potenzial. Der Anteil der Ile-de-France, der
Region Rhône-Alpes und der Großräume Lille und Marseille
am Gesamtumsatz schrumpfte von in der Vergangenheit
68% auf 55%. Das Angebot an verfügbaren Flächen ging
2013 um acht Prozent zurück auf 3,4 Mio. qm. Marseille und
Lille wiesen Ende 2013 mit jeweils sechs Prozent niedrigere
DekaBank – Immobilienmarkt Frankreich
Nachbarland bleibt Sorgenkind
Daniela Fischer, Immobilien Research DekaBank
Nach der Wahlschlappe der Sozialisten bei den Kommu-
nalwahlen in Frankreich steht die neue Regierung unter
Premierminister Valls weiterhin vor der großen Herausfor-
derung, die Haushaltskonsolidierung und die Umsetzung
struktureller Reformen voranzutreiben. In der Vergangen-
heit kam beides nur langsam voran. Strukturelle Reformen
zur Stärkung der Wachstumskräfte sind jedoch unverzicht-
bar, um die finanzielle Stabilität des Landes langfristig si-
cherzustellen. Dank des globalen Niedrigzinsumfeldes sind
die Finanzierungskosten des französischen Staates im
historischen Vergleich allerdings sehr günstig, was der
neuen Regierung zeitlichen Spielraum für weiter reichende
Reformen verschafft. Durch das sich bessernde wirtschaft-
liche Umfeld im Euroraum sollte sich auch das Wirtschafts-
wachstum in Frankreich 2014/15 etwas beleben. Die Inflati-
on bleibt dabei vorerst gering und sollte erst ganz allmäh-
lich in Richtung der Zielmarke der EZB von 2% klettern.
Großraum Paris verzeichnet 2013 niedrigsten Büroflä-
chenumsatz seit 2003
Mit 1,84 Mio. qm verzeichnete der Flächenumsatz in der
Ile-de-France im vergangenen Jahr das niedrigste Ergeb-
nis der vergangenen zehn Jahre, auch das Niveau des
Krisenjahres 2009 wurde leicht verfehlt. Stark zurückge-
gangen sind Transaktionen maßgefertigter Projekte, die
den Mietmarkt 2011/12 beflügelt hatten. Von schwachen
Umsätzen waren vor allem die nördlichen und südlichen
inneren Vororte, die südlichen äußeren Vororte sowie die
Bürostadt La Défense betroffen. Die Bedeutung von Umzü-
gen als Mittel der Kosteneinsparung hat im Gegensatz zu
den Vorjahren wegen der anhaltenden Unsicherheit infolge
der schlechten Wirtschaftslage stark abgenommen. Um
Mieterauszüge und somit Leerstände zu vermeiden hat
zudem die Bereitschaft der Eigentümer, den bestehenden
Mietern bei Neuverhandlungen finanziell entgegenzukom-
men, merklich zugenommen. Der regionale Leerstand stieg
auf über 7%. In La Défense hat sich die Quote angesichts
spekulativer Großprojekte innerhalb eines Jahres fast ver-
doppelt auf 12,3%. Die Spitzenmiete im CBD gab um
knapp sieben Prozent auf 720 Euro/qm/Jahr nach. Hinzu
kommen umfangreiche Incentives, welche die Effektivmie-
ten deutlich mindern. Wegen der nur langsam anziehenden
Konjunktur bei reger spekulativer Bautätigkeit in den westli-
chen Vororten dürfte der Leerstand weiter steigen und
2014 noch Abwärtsdruck auf die Büromieten ausüben.
Zwischen 2015 und 2018 erwarten wir für den CBD durch-
schnittliche Anstiege von etwas mehr als 3% pro Jahr. Der
Ausblick für die stabileren Regionalmärkte wie Lyon fällt
NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 22
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Leerstandsquoten auf als Lyon und die Ile-de-France mit etwa elf bzw. 12% Etwas mehr als
drei Mio. qm Fläche sind landesweit für die semispekulative Entwicklung von built-to-suit-
Objekten vorgesehen. Der Baustart erfolgt nur, wenn ein gewisser Teil der Flächen einen
Nutzer gefunden hat. Die nominalen Spitzenmieten waren dank des knappen Angebotes an
hochwertigen Objekten und der Gewährung von Incentives in den vergangenen beiden Jah-
ren stabil. Mit Blick auf die einsetzende wirtschaftliche Erholung erwarten wir für Paris zwi-
schen 2015 und 2018 Steigerungen von durchschnittlich knapp zwei Prozent pro Jahr.
Transaktionsvolumen trotz schwacher Mietmärkte unverändert hoch
Trotz schwacher Mietmärkte konnte das gewerbliche Transaktionsvolumen über alle Nut-
zungsarten mit über 17,6 Mrd. Euro 2013 an die beiden hohen Vorjahreswerte anschließen.
Leichte Rückgänge im Bürosegment wurden durch den Handel mit Logistikimmobilien kom-
pensiert. Der Büroanteil lag bei 59%. Deutliche Einbußen gegenüber dem Vorjahr musste
vor allem der Pariser CBD hinnehmen. Der Aktionsradius einiger Anleger hat sich wegen
der großen Konkurrenz im Core-Segment sowie der hohen Preise in Richtung der inneren
Vororte ausgeweitet. Der Core-Anteil am Gesamtmarkt (ohne Hotels) ging von 56% 2012
auf 32% zurück. Steigende Anfangsrenditen nach 2015 und moderate Wachstumsperspekti-
ven für die Spitzenmiete im CBD dürften die Ertragserwartungen für den Pariser Büromarkt
bis 2018 auf durchschnittlich 2% pro Jahr begrenzen. Im Einzelhandels- und Logistikseg-
ment locken höhere Ertragsperspektiven von etwa 6% pro Jahr, wobei die Dynamik im Ge-
gensatz zum Büromarkt gegen Ende des Prognosezeitraums stark zurückgehen dürfte. □
Hoteltransaktionen gehen drastisch zurück
Portfoliotransaktionen blieben aus
Das Hoteltransaktionsvolumen in Deutschland lag lt. JLL Hotels & Hospitality Group
im 1. Quartal 2014 deutlich unter Vorjahr. Im laufenden Jahr gab es keine großen
Portfoliotransaktionen.
Mit ca. 193 Mio. Euro flossen zwischen Januar und Ende März nur 35% des Vor-
jahresvergleichs in Hotelimmobilien. Während die Addition der drei größten Transaktionen
im Vorjahr auf 400 Mio. Euro kamen, wobei allein die Veräußerung des QMH Porfolios allein
300 Mio. Euro erbrachte, kommen dieses Jahr die Top 3 zusammen nur auf lediglich 87
Mio. Euro. Interesse und Nachfrage seien aber nach wie vor auf hohem Niveau. Lt. JLL-
Hotel-Chefin Ursula Kriegl seien einige Objekte im dreistelligen Millionenbereich im Markt.
Zum Jahresende könnte ein ähnlich gutes Ergebnis wie im Vorjahr erreicht werden. Auf
jeden Fall werde der 10-Jahresschnitt von 1,2 Mrd. Euro deutlich überschritten.
Insgesamt gab es im 1. Quartal 12 Deals. Unter anderem wurde das Crowne Plaza
Hotel in Wiesbaden für rund 21 Mio. Euro von dem Asset Manager CR Investment Mana-
gement an die AP Investhotel, einem französischen Privatinvestor sowie das InterCityHo-
tel in Leipzig, in gleicher Größenordnung, von der Entwicklungsgesellschaft B&L Gruppe
Hamburg an die britische Internos Global Investors verkauft. 8 von insgesamt 12 Transak-
tionen bzw. 73% des Umsatzes wurden wie im Vorjahr von institutionellen Investoren und
nicht finanzierungsabhängigen vermögenden Privatpersonen durchgeführt. Deutsche Inves-
toren haben mit 5 von 12 Transaktionen insgesamt rund 61 Mio. Euro generiert (Vj.: ca. 220
Mio. Euro). Im Fokus der Investoren stünden aktuell sowohl bei einheimischen wie ausländi-
schen Investoren Upscale- und Budget-Hotels, Portfolien und Transaktionen von betreiber-
freien Hotels, so Ursula Kriegl. (WR) □
NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 23
Logistikinvestment schlägt alle Rekorde
Plus 89% Transaktionsvolumen
Mit dem höchsten Quartalsergebnis startete der deut-
sche Logistikinvestmentmarkt nach Angaben von Col-
liers Deutschland mit einem Rekordergebnis von über
1,3 Mrd. Euro bzw. +89% ins Jahr 2014. Dies wurde
noch nicht einmal in den Boomjahren 06/07 erreicht.
Logistik- und Industrieimmobilien erreichten im
ersten Quartal einen Marktanteil von über 13% am gesam-
ten gewerblichen Investmentmarkt in Deutschland. Interna-
tionale Investoren kauften für fast 1 Mrd. Euro ein. Trans-
aktionen von etwa 731 Mio. Euro wurden im Rahmen von
Portfolioankäufen durchgeführt. Für rund 300 Mio. Euro
kaufte ein Joint Venture von Segro und dem kanadischen
Public Sector Pension Investment Board 10 Logistikim-
mobilien von zwei Fonds von Tristan Capital Partners.
Durch diesen Deal kamen Pensionsfonds mit rund 494
Mio. Euro als umsatzstärkste Käufergruppe vor offene
Immobilienfonds und Immobilien-Spezialfonds mit etwa
220 Mio. Euro und Vermögensverwaltern mit gut 209 Mio.
Euro ins Ranking.
Auf Verkäuferseite trennten sich offene Immobi-
lienfonds und Spezialfonds für rund 737 Mio. Euro von
Objekten, gefolgt von Projektentwicklern mit 163 Mio.
Euro und REITs mit 122 Mio. Euro. Lager- und
Logistikimmobilien erreichten im ersten Quartal 2014 einen
Anteil von 70% am Transaktionsvolumen. Die restlichen
30% wurden vor allem Gewerbeparks und Light-Industrial-
Immobilien angelegt. Der mit Abstand größte Teil mit
gut 1,1 Mrd. Euro auf Bestandsimmobilien. Das geringe
Angebot von erstklassigen Logistikimmobilien machte sich
durch die weitere Verteuerung im Spitzensegment bemerk-
bar. Im Schnitt der 6 untersuchten Ballungszentren 6 lag
die (Brutto-)Spitzenrendite bei 6,84% und damit rund 25
BP niedriger als vor 12 Monaten. Der teuerste Standort ist
die Region Frankfurt, wo die (Brutto-) Spitzenrendite bei
6,70% liegt. (WR) □
Hölzer und Timm starten EXCOVATUS
Consulting
Erste Organisationsberatung für die
Pflege-, Sozial- und Wohnungswirtschaft
Axel Hölzer und Achim Timm haben in Berlin die nach
eigenen Angaben erste Organisations- und Unterneh-
mensberatung für die Pflege-, Sozial- und Wohnungs-
wirtschaft gegründet, die integrierte Lösungen für die
Pflege und das Wohnen der älteren Generation entwi-
ckelt. Im weiteren Fokus steht die Wohnungswirtschaft,
die vor den Herausforderungen des demografischen
Wandels steht.
Beratungsziel der neuen EXCOVATUS Consulting
ist, gemeinsam mit den beratenen Unternehmern die er-
kennbaren Ertragslücken zu den Marktführern, die oft über
Größendegressionsvorteile und Organisationsvorteile verfü-
gen, zu schließen. Die beiden Branchenexperten wollen mit
einem umfassenden Best Practice Programm Unternehmen
aus dem Pflegemarkt fit für die Zukunft machen. Ausgangs-
punke der Beratungs-Expertise sind langjährige Erfahrungen
und Branchenkontakte. Axel Hölzer war fast 20 Jahre in
Unternehmen der stationären Gesundheitsversorgung in
Führungspositionen tätig. Achim Timm verfügt über zehnjäh-
rige Expertise in der Gesundheitswirtschaft und hat dort als
Geschäftsführer und Interim-Manager Themen wie Corpora-
te Governance, Reorganisation sowie E-Learning entwickelt
und umgesetzt.
Konsolidierungstrend und Margendruck seien die
Bestimmungsfaktoren des derzeitigen Pflegemarktes, resü-
miert Axel Hölzer. Die wenigsten Marktteilnehmer würden
ein Ziel-EBITDA von 10% erreichen. Ein 10-Punkte Best
Practice Modell könne nach Überzeugung von Hölzer und
Timm auch Unternehmen aus dem Mittelfeld in die obere
Ertragsklasse führen. Dabei gehe es primär um die Optimie-
rung der Standort bezogenen Erfolgsfaktoren wie z.B. Immo-
bilienstruktur in Verbindung mit angebotenem Leistungsport-
folio sowie Personal und Qualitätsmanagement. Hinzu kom-
men noch die unternehmensübergreifenden Optimierungs-
felder wie Finanzierung, Controlling, Marketing und Vertrieb
sowie auch Einkauf und Beschaffung.
Ein zweites großes Aufgabenfeld besteht in den
zukünftigen Herausforderungen für die Wohnungswirtschaft
durch den rasanten demografischen Wandel in Deutschland.
Nur 5% der Wohnungen, die heute von der Generation 65+
bewohnt werden, seien barrierefrei. Es fehlten 2,5 Mio. Woh-
nungen, sagt Achim Timm. Die deutsche Wohnungswirt-
schaft habe einen massiven Weiterentwicklungsbedarf für
integrative Gesamtkonzepte wie z. B. Vernetzung mit sozia-
len Dienstleistern, Aufbau neuer Leistungsfelder sowie Ent-
wicklung neuer Wohnformen wie z.B. Quartierskonzepte.
(www.excovatus.de) (WR) □
NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 24
Die Netto-Cashflow-Rendite war mit 4,2% gegen-
über 4,4% in 2012 leicht rückläufig und blieb unter dem
Ergebnis der letzten drei Jahre mit ebenfalls 4,4%. Büroim-
mobilien verloren dabei deutlich gegenüber dem Vorjahr
mit einem Total Return von 5,1% gegenüber 6,3% im Vor-
jahresvergleich. Besser schlugen sich Wohn- und Han-
delsimmobilien. Wohnimmobilien erreichten einen Total
Return von 6,5%. Handelsimmobilien kamen auf 6,3%. Im
Vorjahr hatten beide Werte noch 7,1% erreicht. Über einen
Zeitraum von 10 Jahren hat sich der Schweizer Immobi-
lienmarkt mit einem annualisierten Total Return von 6,2%
p.a. gut entwickelt. Dies sei vor allem auf die stabile Netto-
Cashflow-Rendite von 4,7% p. a. zurückzuführen. Aus
„Der Immobilienbrief“-Sicht dürfte das in Verbindung mit
der Währungsentwicklung ein wichtiger Grund dafür sein,
dass die Schweizer institutionellen Immobilienkapitalanla-
ge nach wie vor sehr inlandsbezogen agiert. Selbst bei
richtigen internationalen Immobilienentscheidungen hat die
SFR-Entwicklung per Saldo oft einen Strich durch die Ge-
samtrechnung gemacht. (WR) □
fairvesta
Schweizer Immobilien zeigen solide Renditen
Index dennoch rückläufig
Der IPD/Wüest & Partner Schweizer Immobilien Index weist für 2013 einen Total Return als Summe aus Mietrendite/
Cash Flow und Wertänderungsrendite von 6,0% aus. Das sind 80 Basispunkte weniger als im Vorjahr. Vor allem die
Wertänderungsrendite lag mit 1,7% deutlich unterhalb des Niveaus der drei Vorjahre mit 2,4%.
Schweiz - So bergig das Land, so volatil die Renditen
NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 25
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unabhängigen Wirtschaftsprüfern testiert wurden. Namenhafte Analysten bestätigen
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einer größtmögichen Sicherheit zudem eine attraktive Rendite ermöglichen.
NR. 251 I 32. KW I 13.08.2011 I ISSN 1860-6369 I SEITE 1 NR. 319, 15. KW, 11.04.2014, Seite 26
Die KSK-Immobilien GmbH, der Immobilienmakler der Kreissparkasse Köln, konnte im Geschäftsjahr 2013 ihren Courtageumsatz, das Objektvolumen und die Zahl der vermittelten Objekte (in Köln, im Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Sieg-Kreis, Rheinisch-Bergischer-Kreis, Oberbergischer Kreis) erhöhen. Für das laufende Jahr 2014 rechnen die Experten mit einer weiter anhaltend positiven Geschäftsentwicklung.
Zudem profitierte das Unternehmen von einer anhaltend hohen Nachfrage nach Immobilien: Die Anzahl der vermittelten Objekte stieg von 1.499 im Jahr 2012 auf 1.532 im Jahr 2013. Im Zuge dessen erhöhte sich 2013 der Gesamtobjektwert auf 300,1 (279,1) Mio. Euro; die Gesamtcourtage stieg auf 13,3 (12,7) Mio. Euro.
Im Bereich der Bestandsimmobilien der KSK-Immobilien GmbH erhöhte sich der Courtageumsatz von 9,4 Mio. Euro (2012) auf 9,6 Mio. Euro (2013). Auch das Objekt-volumen lag mit rund 208,6 Mio. Euro über dem des Vorjahres (195,0 Euro). Mit einem Anteil von mehr als 70% waren die Bestandsimmobilien auch im vergangenen Jahr der mit Abstand größte Geschäftsbereich der KSK-Immobilien GmbH. Positiv entwickelte sich ebenfalls der Bereich der Neubauimmobilien. Mit 353 vermittelten Objekten im Jahr 2013 (216 im Jahr 2012) stieg die Stückzahl um mehr als die Hälfte, was sich ebenfalls im Anstieg von Objektwert und Courtage widerspiegelte. Objektwert 2012: 59,1 Mio. Euro; 2013: 68,4 Mio. EuroR. Courtage 2012: 2,2 Mio. Euro; 2013: 2,7 Mio. Euro.
Auch im Bereich der Gewerbeimmobilien konnte die KSK-Immobilien GmbH eine höhere Stückzahl der vermittelten Immobilien verzeichnen (2012: 56, 2013: 66) und erreichte mit 945.570 Euro eine Courtage von knapp 1 Mio. Euro (2012: 1.076.457 Euro).
Während sich die Miet- und Kaufpreise von Wohnimmobilien in den begehrten Lagen von Düsseldorf auf dem aktuell hohen Niveau einpendeln, werden die Preise in den einfachen und mittleren Lagen steigen, so die Prognose Einschätzung
von Engel & Völkers für den Düsseldorfer Wohn-immobilienmarkt in 2014.
Nach dem jüngst veröffentlichten Wohnim-mobilien Marktbericht Deutschland 2013/2014“ sind die Preise für Eigen-tumswohnungen seit 2010 stetig gestiegen. 2013 wurden im Durch-schnitt etwa 238.000 Euro erzielt. Die Spitzenpreise für Häuser in 1A-Lage lagen im Schnitt bei 3,8 Mio. Euro und die Mieten bei 22 Euro/qm, wodurch sich jedoch jetzt ein Höchststand abzeichnet. Zu den Topla-gen zählen die linksrheinisch gelegenen Stadtteile Ober- und Niederkassel mit Jugend-stilhäusern. Eine exklusive Wohnlage ist auch die Stadt Meerbusch mit ihrer guten An-bindung zur Landeshauptstadt und der Nähe zum Rhein. Zusätzlicher Wohnraum wird durch Neubauprojekte geschaffen, jedoch häufig nur im gehobenen Segment.
KSK-Immobilien GmbH zieht positive Bilanz
Kurz berichtet
Baubeginn im Park Trillhaase
Zwischen Hauptstraße und Rheinufer im
Park Trillhaase in Königswinter haben die
Bauarbeiten zu fünf Mehrfamilienhäusern
begonnen. Geplant sind fünf Mehrfamilien-
häuser mit insgesamt 57 Eigentumswoh-
nungen. Die Wohnungsgrößen liegen zwi-
schen ca. 70 und ca. 256 qm, Bezugster-
min ist voraussichtlich Sommer 2015. Das
Neubauensemble ist ein Gemeinschafts-
projekt der wohn-kreativ Immobilien
GmbH, der ProBonnum GmbH sowie der
Pareto GmbH. Benannt ist der Park Trill-
haase nach dem Maler Adalbert Trillhaa-
se, dessen Haus hier Mitte der 1930er
Jahre stand.
C30 feiert Richtfest
Die Metropol feierte das Richtfest ihres
Immobilienprojektes C30 in der Kölner
I n n e n -
stadt di-
rekt ne-
ben der
Gaststät-
te „Bei d´r
T a n t “
zwischen
Neumarkt
und Heumarkt. Mit dem C30 knapp erhält
der Kölner Immobilienmarkt weitere rund
4.500 qm Büroflächen nach Plänen des
renommierten Architekturbüros msm mey-
er schmitzmorkramer aus Köln. Unweit
davon entfernt entsteht das Gürzenich-
Quartier, das Metropol gemeinsam mit der
Johann Bunte Bauunternehmung realisiert.
Aurelis investiert rund 42 Mio. Euro in
Fachhochschule
Im Januar 2017 wird die Fachhochschule
für öffentliche Verwaltung NRW (FHöV
NRW) auf rund 12.600 qm auf dem Deut-
zer Feld seinen Betrieb für etwa 2.000 Stu-
dierende aufnehmen. Das rund 42 Mio.
Euro teure Fachhochschulprojekt realisiert
Aurelis in Zusammenarbeit mit den Archi-
tekten Heinle, Wischer und Partner
(Köln) und dem Projektsteuerer Drees &
Sommer. Baubeginn ist der April 2015.
Düsseldorf: Wohnen wird teurer
Unternehmen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:
Across Magazin (4), aik (21), Angermann (18,19), AP Investhotel (23),aurelis Real Estate
(3), Axa (20), B&L Gruppe (23), balandis real estate ag (8), BayWa (17), BDO AG (5),
Bilfinger Real Estate (20),BIMA (13), Bird & Bird (18), BlackRock (16),BNPPRE
(2,3,4,5,16,19), Boston Consulting Group (16), Bouwfonds (18,19), BrainLab (17), Buwog
(21), C&A (8), Catella Property Group (6,17), CBRE (17,18),Colliers (4,12,14,15,24), Com-
putacenter AG & Co. oHG (18), CR Investment Management (23), Cushman & Wakefield
(6,18,19,20),Deka (9,13,22), Deutsche Annington (21), Deutsche Asset & Wealth Manage-
ment (16), Deutsche Bank (4), Dewag (21), DeWind Europe (18), DGAG (21), DIC Asset
(5), Dirk Vollmer GmbH (13), Doric (18), Dr. Halft/Lohmar/Faillard/Hürter,
Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte, Steuerberater (2), Dr. Lübke & Kelber (15), Ebertz &
Partner (10), Ellwanger & Geiger (17),Engel & Völkers (13), EXCOVATUS Consulting (24),
Fairvesta (25), Forever 21 (22), Frankfurt School Verlag (6), Garbe Logistik (13,17), GCSC
(4), GEWA 5 to 1 GmbH & Co. KG (21), gif (4), GRI (17), Grossmann & Berger (18,19),
H&M (22), Hannover Leasing (21), Haufe Lexware Real Estate (4), HBB Gruppe (8), HCI
Capital (20), HIH (21), Hines (20), Immobilien Manager Verlag (23), Immofinanz (21), in-
Music GmbH (18), Internos Global Investors (23), IPD (8,25), JLL
(2,3,4,5,7,8,9,12,15,16,18,19,23), Jungheinrich AG (18), Limbach Gruppe SE
(16),LINKIES. Management Consulting (2), Marquard & Bahls AG (18), Materna GmbH
(15), Nai apollo (4),nordic-Hotel (21), Perella Weinberg (20), Primark (22), Project Gruppe
(13), publity AG (2,5,11), Real I.S. (8), Realogis (13), RWE (14), Savills
(4,9,12,13,14,16,17,18,19,21), Segro (24), sontowski & partner group (12), Sykosoft (4),
Talanx-Konzern (16), TLG Immobilien (15), Tristan Capital Partners (24),Union Investment
(16), Valad Europe (18), Valls (22), Virgin Active (18), VNG – Verbundnetz Gas Aktienge-
sellschaft (2),Warburg-Henderson (4), Wüest & Partner (25).
Coridaß, Eitel (4); Dietzold, Gerald (6); Dohrwardt, Jan (5);Ertle, Andreas (4);Faillard, Wolf-
gang (2); Forke, Dirk (4); Hölzer, Axel (24); Hoppe, Ken (19); Hürter, Joachim (2); Jung,
Stephan (4); Jungnickel, Nico (17); Klöppelt Dr., Henning (4); Kriegl, Ursula (23); Kropf,
Alexander (12); Kuhlmann, Ingo (20); Landgrebe, (20); Linkies, Mario (2); Maurer, Peter
(2); Nemecek, Karsten (21); Olek, Thomas (5); Pulvermacher, Steffen (12); Sykosch, Mat-
thias 4); Thies Dr., Carsten (4); Timm, Achim (24); Wende, Andreas (13).
Personen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:
Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250, F: 05242-901251 [email protected], www.rohmert-medien.de,
Chefredaktion: André Eberhard (V.i.S.d.P.)
Immobilienredaktion: Dr. Thomas Beyerle, Dr. Gud-run Escher, Marion Götza, Uli Richter, Werner Rohmert
Immobilienaktien: Hans Christoph Ries
Berlin: Karin Krentz Frankfurt: Christina Winckler München: Alexander Heint-ze/Thomas Döbel (u.v.a.)
Einzelhandel: Dr. Ruth Vierbuchen
Volkswirtschaft: Prof. Dr. Günter Vornholz
Hrsg.: Werner Rohmert
Recht / Anlegerschutzrecht: RA Klumpe, Schroeder & Part-ner, Köln; Dr. Philipp Härle - Tilp RA, Berlin;
Redaktl. Beirat: Klaus Ansmann (Deutsche Post Immobilien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), Christo-pher Garbe (Garbe Unterneh-mensgruppe/Garbe Logistic AG), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Klaus Hohmann, Prof. Dr. Jens Kleine, Frank Motte, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.), And-reas Schulten (Bulwien AG)
Wissenschaftliche Partner:
Prof. Dr. Hanspeter Gondring FRICS (Studiendekan, Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart)
Prof. Dr. Robert Göötz (Studiendekan/FRICS; Hoch-schule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen -Geislingen)
Verlag: Research Medien AG Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück
T.: 05242 - 901-250
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Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E.h. Volker Hardegen (Vorsitz),
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Namens-Beiträge geben die Mei-nung des Autors und nicht unbe-dingt der Redaktion wieder.
stellv.: Dr. Karina Krüger-Junghanns
Impressum
NR. 319 I 15. KW I 11.04.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 27
Nr. 59, 15. KW, 11.04.2014, Seite 1
Inhaltsverzeichnis
Sehr geehrte Damen und Herren!
Gibt es eine Steigerung von „luxuriös“? Wer sich vom NRW-Stand auf der Immobilienmesse MIPIM aus umsah, hatte den Stand von „Quasar Istanbul“ im Blick, „the first meta-luxury real estate project in Tur-
key“: Den Luxus versprechen das Fairmont Hotel (in Deutschland einzig das Vier Jahreszeiten in Ham-
burg), Fairmont Residenzen und Fairmont Büros in zwei Türmen über einem Sockelbauwerk, dieses eine
ehemalige Likörfabrik, gebaut von dem berühmten französischen Vertreter der klassischen Moderne
Robert Mallet Stevens. Daraus soll ein Kunst-, Kultur- und Modezentrum werden. Vergleichbares an Ideen oder auch nur einen besonderen Design-Pfiff im Auftritt hatte der NRW-Stand nicht zu bieten, wäre
da nicht die sonnige Terrasse…. Kein Wunder, dass sich Köln als das eigentliche Zugpferd wahrgenom-
men hat, denn nur mit „Köln“ verbindet internationales Publikum eine Vorstellung, weniger aber mit dem
nordrheinwestfälischen Wappenpferd. Weitere Nachbarn waren verschiedene Städte und Regionen aus
Polen – Warsow „City of free people“! - , das meist verwaiste Basislager von JLL, weil die halbe Hun-
dertschaft in „Terminen“ ausgeschwärmt war, und Luxemburg. Dort habe sich der 2009 massiv eingebro-
chene Büromarkt wieder belebt, auch das Großprojekt „Royal Homilius“ (an der gleichnamigen Straße,
B-Plan vom Mai 2011, Entwurf Norman Foster) geht in die Realisierung. Derzeitige Markttreiber sind neben den wieder boomenden Fondsgeschäften die Raumbedarfe der Europäischen Union, die Ent-
scheidungen über mehrere eigene Neubauten aufgeschoben hat und stattdessen anmietet.
So wie dort wurde die Stimmung allgemein als positiv bewertet, gelegentlich sogar besser als im
Vorjahr, vielleicht auch weil es diesmal nicht regnete wie 2013, sondern an der Côte d’Azur die Sonne
schien. Viel interessiertes Publikum wurde registriert, auch wenn sich mancher fragte, wo und wann die
von der Messeorganisation Reed Midem vermeldeten 20.500 Besucher unterwegs gewesen sein sollen.
Allen Bemühungen zum Trotz, das Messetreiben außerhalb des Messegeländes einzudämmen, dürften
jedenfalls gescheitert sein, Hotels und Restaurantzelte waren flächendeckend frequentiert und auch das
traditionelle Marktfrühstück der Wirtschaftsförderung Duisburg. Die Tatsache, dass reichlich Geld unterwegs ist auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten, hat nicht nur die MIPIM belebt, sondern auch die
internationalen Investmentmärkte im ersten Quartal 2014, wie alle Analysten übereinstimmend berichten.
So lagen lt. JLL die globalen Direktinvestitionen in Gewerbeimmobilien mit 130 Mrd. USD um 23 % über
denen des Vorjahreszeitraumes und BNPPRE registrierte mit gut 3 Mrd. Euro Investitionen in deutsche
Einzelhandelsimmobilien eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr. Zwar ist das Finanzierungsge-
schäft vielfältiger geworden, aber nicht geringer (vgl. Bericht Helaba). Und auch Refinanzierungen oder Kapitalaufstockungen scheinen glatt über die Bühne zu gehen, wie bei dem Wohnungsunternehmen
LEG NRW (vgl. Bericht). CBRE verzeichnete für Logistikimmobilien mit 1,3 Mrd. Euro den höchsten
Transaktionsbetrag seit Beginn der Aufzeichnungen in Deutschland. Neben den traditionell stärksten
Immobilienklassen Büro und Einzelhandel habe sich das Logistik-Segment mit einem relativen Anteil am
Gesamtinvestitionsvolumen von 13 % als drittstärkste gewerbliche Immobilienanlageklasse etabliert und
seinen Anteil zum Vorjahr (7 %) noch einmal deutlich erhöht. Dazu passen die Großinvestition von
Goodman in Duisburg für VW (vgl. Bericht) und die Nachricht vom weiteren Ausbau des Marktführers im
Handel mit Röhren Benteler Distribution.
Unter das Eingangsstichwort vom Luxus fällt schon lange nicht mehr die Essener Huyssenallee –
davon wie das früher war und was daraus werden könnte, berichtet in dieser Ausgabe Klaus Wolff, ge-
schäftsführender Gesellschafter der Wolff Gruppe Holding. Anders in Düsseldorf die „Kö“, die mit dem
„Kö-Bogen“ einen neuen Anziehungspunkt zwischen Schadowplatz und Hofgartenteich erhielt. Der Ent-
wurf von Daniel Libeskind gefiel dem Publikum in Cannes dank der Schokoladenseiten-Fotos so gut,
dass aus der Nominierung tatsächlich der MIPIM Award in der Kategorie „Beste urbane Regeneration“ wurde. Herzlichen Glückwunsch! Wenn jetzt noch die städtebauliche Einbindung auf
der vom Park abgewandten Seite überzeugen könnte, wäre das ein echter Gewinn für
die Landeshauptstadt.
Nr.: 59 15. KW / 11.04.2014 Kostenlos per E-Mail
ISSN 1860-6369
Editorial 1
Büromarktdaten 2
Goodmann investiert im Duisburger Hafen
4
Wilo SE: Strategische Planung
5
Helaba stark im Immobi-liengeschäft
7
LEG: Erfolgreich mit be-zahlbaren Wohnungen
9
Lagebesprechung in Essen
10
Huyssenallee in Essen 11
Impressum 13
Dr. Gudrun Escher, Chefredakteurin
Ihr direkter Weg zu uns!
Nr. 59, 15. KW, 11.04.2014, Seite 2
Spiel mit Zahlen - Büromarktdaten
Zur MIPIM in Cannes präsentierten die Wirtschaftsförderer aus Bochum, Essen und Dortmund
Büromarktzahlen. Zeitgleich legte Cubion Immobilien eigene Zahlen aus den vier Ruhrge-
bietsmärkten einschließlich Duisburg vor.
Niemand erwartet, dass die Marktdaten verschiedener Analysten übereinstimmen, aber
wenigstens in der
Tendenz sollten sie
sich decken, um nicht
unglaubwürdig zu
erscheinen. Wenn
Dortmund die Ver-
mietungsleistung für
2013 mit 77.600 qm
angibt und einschließ-
lich der Flughafenzo-
ne in Holzwickede mit
80.000 qm, so deckt
sich das noch einiger-
maßen mit den Zah-
len, die wir bereits in
der Ausgabe des Immobilienbrief Ruhr Nr. 57 vom 14.02.2014 mitgeteilt haben, mit der Aus-
nahme, dass die Stadt jetzt den Leerstand mit 164.100 qm entsprechend 4,9% (Vorjahr 4,8%)
angibt, die Makler Cubion Immobilien jedoch 208.000 qm und 7% (incl. Untermietangebot,
Vorjahr 6,3%) errechneten bzw. BNPPRE 157.000 qm und 5,4% bei sinkender Tendenz. Steigt
der Leerstand nun oder sinkt er und wie stark? Nutzerfreundlich das handliche Quartformat mit
den wichtigsten Daten und Beschreibung der Büromarktzonen, das die Stadt Dortmund anbie-
tet, zusammen mit einer neuen Immobilien-App.
Essen macht es ausführlicher, bezieht aber dafür auch Einzelhandel und Wohnen mit
ein – das Einkaufszentrum „Limbeckerplatz“ wurde gerade mit dem internationalen Preis des
ISCS für bestehende Shopping Center ausgezeichnet. Im Kapitel „Büromarkt – Investment“ ist
dann allerdings mehr von Leerstandsniveau und Spitzenmieten die Rede, als von Investoren,
die in Essen gekauft oder neu gebaut hätten – schade eigentlich. So bleibt weiter im Nebel des
„nicht mitgeteilten“ (so die gängige Formulierung, wenn Transaktionen ohne Angabe von Kauf-
preisen übermittelt werden), wer sich für diese B-Stadt mit zitierten Nettoanfangsrenditen in
zentralen Lagen von 5,9% und in dezentralen Lagen von 6,6% interessiert. Auch BNPPRE
registriert zwar in der Gesamtdarstellung des Büromarktberichtes Deutschland 2014 auch die
Stadt Essen, spart sie aber im parallel geführten Investmentmarkt Deutschland wieder aus –
als zu unwichtig oder zu unbekannt? Und die Stadt teilt leider auch nicht mit, wie viel Büroflä-
che sich im Bau befindet und wie viel davon noch verfügbar ist – lt. BNPPRE gegenüber dem
Vorjahr leicht gestiegene 57.000 qm, davon verfügbar nur 5.000 qm – ein guter Indikator für
das Investitionsklima und die Prognose für das laufende Jahr. Das begann nach Erhebungen
von BNPPRE im ersten Quartal 2014 wieder auf normalem Niveau mit einem Flächenumsatz
von 27.000 qm, von denen der Großteil auf Cityrandlagen und das übrige Stadtgebiet entfielen.
Einigermaßen rätselhaft liest sich der Bericht aus Bochum, der sich nach eigenen Anga-
ben auf Mitteilungen von 30 Marktakteuren stützt und einen Büroflächenumsatz von 61.100 qm
auflistet, davon mit 27.300 qm fast die Hälfte Eigennutzungen. Bei näherem Hinsehen spielt
hier die Ruhruniversität samt weiteren universitätsnahen Einrichtungen die Hauptrolle, so auch
die Kernsanierung des sog. IC-Gebäudes der ingenieurtechnischen Fakultät mit alleine rund
25.000 qm. Die sind in der Rechnung, die Georg Consulting im Auftrag der Wirtschaftsförde-
rung Bochum aufgestellt hat, mit enthalten, obgleich der Nutzer vor und nach der Sanierung
derselbe geblieben ist. Die übrigen rund 36.000 qm bewegen sich wieder in einer erwartbaren
Nach dem Rücktritt von Chris-
tof Glatzel als Chief Opera-
ting Officer wurden Olivier
Nougarou, zuständig für Ope-
rations, und Ulrich Wölfer,
verantwortlich für Develop-
ment, neu in den Vorstand der
mfi AG berufen. Weiterhin
führen Michel Dessolain und
Karl Reinitzhuber als Co-
CEOs das Unternehmen.
Florian Preißler, bisher CFO
bei Multi Development,
wechselte zu Fokus Develop-
ment als Vorstand für Finan-
zen und Controlling. Fokus
Development mit Sitz in Duis-
burg war Mitte 2013 von dem
früheren Geschäftsführer von
Multi Deutschland Axel Funke
gegründet worden.
Der frühere Umwelt- und Bau-
minister Klaus Töpfer über-
nimmt die Schirmherrschaft
des FIABCI Prix d'Excellence
Germany, mit dem erstmals
die besten Projektentwicklun-
gen in Deutschland ausge-
zeichnet werden. Für den
Wettbewerb können alle
Immobilienprojekte einge-
reicht werden, die in Deutsch-
land 2011 – 2013 gebaut
worden sind.
Personalien
Nr. 59, 15. KW, 11.04.2014, Seite 3
Größenordnung
– zum Vergleich:
in Duisburg wa-
ren es 41.500
qm -, wenn der
g r ö ß t e A b -
schluss eines
kommerziel len
Mieters 2.700
q m f ü r
das Software-
Unternehmen G
Data betrifft.
70% der Ab-
schlüsse, so ist
im Bericht der
Stadt zu lesen,
betrafen Flächen unter 500 qm, weitere 10% bewegten sich zwischen 500 und 1.000 qm. Es ist
auch kein Geheimnis, dass der Gesundheitscampus noch nicht den wirtschaftlichen Auf-
schwung brachte, den man sich erhofft hat, und das in jeder Beziehung herausragende
„excenterhaus“ nur schwer Mieter findet, die die angebotene Qualität des Standortes auch in
Mietpreisen honorieren, denn die Spitzenmiete am Ort bleibt konstant bei 11,50 Euro. Eine
solche opportunistische Investition genießt im Ruhrgebiet Seltenheitswert. In die Fertigstellun-
gen 2013 von 41.200 qm wurden wiederum die 25.000 qm einbezogen, ohne die das Volumen
von 16.000 sich auf Vorjahresniveau bewegt. Die Leerstandsquote sank lt. Cubion Immobilien
von 5,0 auf 4,9% entsprechend 76.000 qm, darin enthalten 6.500 qm Untermietangebote.
Unzweifelhaft ist Essen der führende Bürostandort im Ruhrgebiet mit lt. Cubion 131.000
qm Gesamtflächenumsatz im Jahr 2013. Die unterschiedliche Dynamik ist aber noch an weite-
Die Deutsche Annington
Immobilien SE hat den Er-
werb von ca. 11.500 von der
DeWAG verwalteten Wohn-
einheiten zum Kaufpreis von
944 Mio. Euro erfolgreich voll-
zogen. Für die Übernahmen
platzierte sie u.a. eine Hybrid-
anleihe über 700 Mio. Euro,
Laufzeit bis 2074. Joint
Bookrunners waren Barclays,
JP Morgan und Morgan
Stanley.
CUBION vermittelte einen
Untermietvertrag über rund
1.000 qm Bürofläche in der
Wasserstr. 223 im sog.
„Trimonte-Park“ an einen Be-
darfsträger der öffentlichen
Hand. Eigentümerin ist die RE
German Office S.à.r.l.
Bochum
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Nr. 59, 15. KW, 11.04.2014, Seite 4
ren Indikatoren ablesbar: Bei den Fertigstellungen zeigt sich, dass nur in Essen seit dem
Tiefstand 2012 wieder mit wachsender Bautätigkeit zu rechnen ist, während in Duisburg dank
Planungsstau an mehreren Fronten die Fertigstellungen 2014 gegen 0 gehen [vgl. Graphik].
Noch aussagekräftiger die Nettoabsorption, d.h. nach gif „die Veränderung der in Anspruch
genommenen Büroflächen während eines bestimmten Zeitraumes innerhalb eines definierten
Marktgebietes“ oder anders ausgedrückt, ob binnen Jahresfrist die genutzte Bürofläche durch
Zuzüge oder Erweiterungen anstieg, dank Umzügen in derselben Stadt etwa gleich blieb oder
sogar sank. 2013 betrug die Nettoabsorption in Essen stolze 41.000 qm, in Duisburg (trotz des
niedrigen Flächenumsatzes) noch 21.500 qm und in Bochum 17.000 qm. Nur in Dortmund war
sie negativ mit – 10.500 qm und das nach 2009 und 2011 bereits zum dritten mal [vgl. Gra-
phik]. Hier wird demnach mehr Fläche produziert, als der Markt aufnimmt. Essen könnte dage-
gen als B-Stadt mit deutlichem Potenzial zunehmend von der aktuellen „ABBA“-Strategie von
Investoren profitieren, die sich verstärkt auf A-Standorte in B-Städten und B-Standorte in A-
Städten konzentrieren. Vielleicht ist dann irgendwann auch einmal der Essener Investment-
markt eine echte Analyse wert.
Erste Ansiedlung von Goodman im Duisburger Hafen
Nach Audi nutzt jetzt auch VW die Duisburger Hafenlogistik.
Es klingt wie der perfekte Deal: Nach Audi entschied sich auch VW dafür, im Gebiet
des Duisburger Hafens ein logistisches Zentrum einzurichten. Die Hafengesellschaft duisport
AG und die Stadt Duisburg
machten durch Umschich-
tungen die Ansiedlung im
Wunschgebiet möglich,
Goodman erhielt im In-
vestorenwettbewerb für
die Hallen mit 24.000 qm
Fläche den Zuschlag,
Goldbeck errichtete die
Anlage in lediglich acht
Monaten Bauzeit und
syncreon, logistischer
Dienstleister mit dem Spe-
zialgebiet Automotive be-
treibt das Zentrum mit der sehr kurzen Vorlaufzeit von nur vier Monaten. All‘ diese Schritte grif-
fen nahtlos ineinander, wie bei der Eröffnung von allen Seiten lobend betont wurde, aber nur
deshalb, weil Astrid Lühring, Leiterin Internationale Logistik Material der Volkswagen AG, mit
ihrem Team alles koordinierte und die Fäden stets in der Hand behielt. Jetzt läuft der Betrieb
schrittweise an, um ab Juni die volle Leistung zu erreichen. Das heißt jede Woche 4.000 Ein-
zelteile in 1,8 Mio. Packstücken in 100 Seecontainern nach Übersee und Asien in dortige Mon-
tagewerke auf den Weg bringen. Der Duisburger Hafen mit allein neun Container-Terminals sei
dafür bestens ausgerüstet und die Region Rhein-Ruhr mit der starken Zulieferindustrie in Sau-
er- und Siegerland aus Sicht von VW bestens geeignet. Auch Michael Neumann, President
Automotive syncreon, sparte nicht mit Lob für duisport und Duisburg, hier auch besonders die
Agentur für Arbeit, die hilft, die bis zu 230 neuen Arbeitsplätze adäquat zu besetzen.
Die Immobilie bestehend aus zwei Hallen auf 50.000 qm Grundstück passt hervorra-
gend in das Investitionsprofil von Goodman, wie Jordan Corynen, Direktor Goodman Germa-
ny, betonte. Man sei sehr zufrieden, nun auch im größten und derzeit erfolgreichsten Binnen-
hafen Europas präsent zu sein, zudem mit einem verlässlichen Mieter wie VW. Hier im Stadtteil
Kaßlerfeld zwischen Ruhrmündung, Hafengebiet und der Auffahrt zur A 40 wurde auf altindus-
trieller Fläche neu gebaut, wie so oft in den letzten Jahren. Für etwa die Hälfte der neuen Pro-
jekte würden Brachen genutzt statt der sprichwörtlichen „grünen Wiese“, was in den Ballungs-
Cubion vermittelte einen
Mietvertrag über rund 890 qm
Büro- und Ausstellungsfläche
sowie etwa 470 qm Lager- u.
Werkstattfläche im Gebäude
H3BO an die Otten + Freck-
mann GmbH. Das H3BO
wurde 1966 vom Dortmunder
Architekten Irle als Schreine-
rei errichtet. Inzwischen wird
die Immobilie überwiegend als
Büro- und Geschäftsgebäude
genutzt und befindet sich in
Privatbesitz.
DHL hat eine Absichtserklä-
rung zum Kauf von 18,8 ha
des Opel-Geländes unter-
zeichnet, um dort ein Logistik-
zentrum zu errichten. DHL
wird das Areal, auf dem Opel
noch bis Jahresende Autos
produziert, demnach über
eine in Gründung befindliche
Entwicklungsgesellschaft er-
werben. In dem geplanten
Logistikzentrum sollen 550 bis
600 ehemalige Opel-Mitar-
beiter beschäftigt werden.
Eine Privatperson hat eine
Großhandelsimmobilie mit ca.
1.350 qm Handels– u. 350 qm
Bürofläche an der Hansastr.
88 in B-Wattenscheid von
einer privaten Grundstücks-
GbR erworben. Auf dem
3.500 qm großen Grundstück
befindet sich zudem noch ein
verpachteter Gastronomiebe-
trieb. Zeitgleich wurde das
Objekt an die Dieter Quelle
GmbH, ein Fachgroßhandel
für Schrauben und Verbin-
dungstechnik, vermietet. Cu-
bion war beratend tätig .
Bochum
Freigabe: Goodmann
Nr. 59, 15. KW, 11.04.2014, Seite 5
räumen mit Flächenknappheit wie hier im Rhein-Ruhr-Gebiet oft die einzige Alternative sei.
Diese Strategie verfolge Goodman auch bewusst im Interesse hoch gesteckter Umweltziele.
Für die mit Tunneln für platz- und energiesparendes seitliches Entladen, Tageslichtkuppeln
und LED-Leuchten mit Helligkeitssensoren ausgestatteten Hallen wird ein DGNB-Zertifikat
angestrebt. Ein solches Umweltsiegel hält Corynen für ein wichtiges Gütesiegel in Deutsch-
land, denn Goodman verstehe sich als Bestandshalter der Immobilien über mehrere Jahrzehn-
te. Die deutsche Automobilindustrie bewerte man als sehr erfolgreich im internationalen Ver-
gleich, wenn wie hier das Know How und damit auch die Wertschöpfung in Deutschland bleibt.
Der Prozess der logistischen Umschichtung biete neue Herausforderungen für Anbieter wie
Goodman, als Beispiele nannte Corynen den Standort auf einem ehemaligen Militärflughafen
in Leipzig mit Schenker exklusiv für BMW oder die Neuansiedlung für Daimler Benz im Bre-
mer Hafen. Eine weitere Zusammenarbeit mit duisport könne man sich sehr gut vorstellen.
Zeitgleich mit der Eröffnung der Eigenentwicklung in Duisburg kündigte Goodman
Deutschland nach Presseberichten an, verstärkt auch Bestandsimmobilien einzukaufen. Der
Anteil von derzeit rd. 10% solle deutlich ansteigen. Hintergrund seien Eigenkapitalzuflüsse von
insgesamt 1,1 Mrd. Euro, welche die europäischen Goodman-Fonds im Jahr 2013 verzeichnet
hätten: 500 Mio. Euro davon entfallen auf Kwasa Goodman Germany, das ausschließlich auf
Deutschland ausgerichtete Joint Venture mit einem malaysischen Pensionsfonds. Die übrigen
Gelder erhielt der European Logistics Fund (GELF), der voraussichtlich weiterhin durch-
schnittlich 40% seines Kapitals hierzulande investiert. Regional wolle sich Goodman generell
stärker auf die großen Logistikregionen Hamburg, München, Stuttgart, Berlin, Bremen, Ruhrge-
biet/Rheinland und Rhein-Main konzentrieren.
Strategische Planung – vom Produkt zur Produktion
Die Wilo SE in Dortmund antwortet dem globalen Wachstum des Unternehmens mit strategi-
scher Planung des zentralen Standortes in Deutschland und nutzt dafür außer-
gewöhnliche Wege.
Reale Herausforderungen aus den Mitgliedsunternehmen zum Thema für studentische
Entwürfe zu machen und damit eine größere Nähe zur Realität von Planungsaufgaben zu er-
reichen, ist das bewährte Konzept des Architekturpreises, den der Kulturkreis im Bund der
Deutschen Industrie BDI regelmäßig ausschreibt. Nach Teilen des Hoesch-
Stahlwerksgeländes nahe des Dortmunder Borsig-Platzes in Zusammenarbeit mit Thys-
senKrupp im vergangenen Jahr war jetzt noch einmal Dortmund der Zielort, dieses mal süd-
lich der City und angrenzend an den Innovationsstandort Phoenix West. Hier an der Nortkir-
chenstraße ist seit den 1960er Jahren die WILO SE mit Zentralverwaltung und Teilen der Pro-
duktion ansässig, zu
erkennen an dem
neuen Foyer mit halb-
rund in Richtung der
Straße ausgreifen-
dem, verglasten
Treppenhaus, das
2006 nach Entwurf
des Dortmunder Ar-
chitekten Ekhard
Gerber an den älte-
ren Verwaltungsbau
angefügt wurde. Das
1872 von Luis
Opländer als Kupfer-
und Messingwarenfab-
F&C REIT Asset Manage-
ment hat für den von HAN-
SAINVEST verwalteten
Fonds „Best Value Germany
II“ das von SinnLeffers ge-
nutzte Geschäftshaus Kor-
tumstraße 79-81 mit rd. 6.200
qm erworben. Vermittelnd
war Comfort tätig. Verkäufer
ist der Projektentwickler
CENTRUM, der das Objekt
aktuell revitalisiert und im
Frühsommer wieder an Sinn-
Leffers übergeben wird.
Die Innovation City Manage-
ment GmbH hat sich mit ihren
Partnern auf der Hannover
Messe mit einem eigenem
Stand präsentiert, um zu zei-
gen, wie eine nachhaltige
Modernisierung von Stadt-
quartieren bewerkstelligt wer-
den kann, die sowohl einen
klimagerechten Stadtumbau
als auch eine Sicherung des
Industriestandortes gewähr-
leistet. Beteiligt war u.a. VIVA-
WEST mit dem Modellprojekt
für die Umwandlung eines
Mehrfamilienhauses aus den
1960er Jahren in ein Plus-
energiehaus.
Oevermann, ein Unterneh-
men der Heijmans Gruppe,
hat den Zuschlag für den Bau
eines Einkaufszentrums mit
43.500 qm BGF erhalten.
Hauptmieter des 35 Mio. Eu-
ro-Objektes werden Kauf-
land, C&A und Müller. Die
Fertigstellung ist für Anfang
2016 vorgesehen.
Bochum
Bottrop
Dorsten
Luftbild Wilo Dortmund, Freigabe: Wilo
Nr. 59, 15. KW, 11.04.2014, Seite 6
rik gegründete Unternehmen ist heute mit über 60 Produktions- und Vertriebsgesellschaften
weltweit vertreten und beschäftigt mehr als 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Kon-
zern ist nach eigener Aussage einer der weltweit führenden Hersteller von Pumpen und Pum-
pensystemen für die Heizungs-, Kälte- und Klimatechnik, die Wasserversorgung sowie die Ab-
wasserbehandlung und -entsorgung. Er erwirtschaftete 2012 einen deutlich gesteigerten Um-
satz von rund 1,2 Mrd. Euro und einen EBIT von knapp 120 Mio. Euro. Im Jahr 2011 wurde die
Casper Ludwig Opländer Stiftung gegründet und die Mehrheit der im Familienbesitz gehalte-
nen Aktien an der Wilo SE auf diese Stiftung übertragen.
Längst schon war das Firmengelände zu eng geworden, Teile der Produktionsstätten
und Lagerhaltung mussten anderweitig in angemieteten Räumlichkeiten untergebracht werden
mit entsprechenden Nachteilen in den Betriebsabläufen, sodass man bereits vor zwei Jahren
daran ging, eine strategische Neuplanung aller Betriebsteile in Abstimmung mit den Produkt-
planungen und dem Risikomanagement zu überdenken. Die Einbindung des Architekturwettbe-
werbs des BDI war ein weiterer Schritt auf dem Wege zu einem neuen Gesamtkonzept.
„Made in Germany: Intelligente Architektur für intelligente Pumpen – Neue Produktions-
stätten für Wilo in Dortmund“ – so lautete die Wettbewerbsaufgabe. Gemäß der Maxime „je
besser die Ausschreibung desto besser die Wettbewerbsergebnisse“ flossen bereits in die
Unterlagen zum Wettbewerb Daten über Betriebsabläufe, Raumbedarfe und Zielstellungen ein,
aber auch über die Beschaffenheit des zur Verfügung stehenden Areals einschließlich Risiko-
abschätzung über Kontaminationen und eventuelle Bergbauschäden. Das Gelände erstreckt
sich auf der südlichen Seite der Nortkirchenstraße in Sichtweite zur B 54 an der Abfahrt Rom-
bergpark. Vorsorglich hatte Wilo bereits zusätzlich die ehemaligen Grundstücke von Hewlett
Packard und der AOK Krankenkasse mit einer Gesamtfläche von 42.000 qm auf der nördli-
chen Straßenseite erworben. Das bestehende Firmengelände umfasst mit Wilo Research &
Technology und dem Parkplatz der Opländer GmbH, ebenfalls auf der nördlichen Straßensei-
te, rund 70.000 qm. Weitere Grundstücke könnten wie verlautet in den nächsten Jahren noch
erworben werden. Mit der Entscheidung für den Ausbau am Stammsitz Dortmund gibt Wilo ein
klares Bekenntnis für die Wettbewerbsfähigkeit des Ruhrgebiets als Industrie- und Wirtschafts-
standort ab. Die neuen oder erneuerten Produktionsstätten sollen höchsten Standards mit Fo-
kus auf Energieeffizienz entsprechen und die Bedeutung Dortmunds als High-Tech-Standort
unterstreichen, heißt es aus dem Unternehmen.
Hauptaufgabe im Wettbewerb war die Erarbeitung eines Masterplans mit zeitlichem
Ablauf für eine prognostizierte Entwicklung der benötigten Kapazitäten über mindestens zehn
Jahre entsprechend den Stoff- und Produktionslinien, die das Strategiekonzept von Wilo vor-
sieht. An diesen Masterplan sollten hohe Anforderungen in ökologischer Hinsicht – eine Zertifi-
zierung nach LEED Gold ist angestrebt - gestellt werden. Dieser Aspekt war umso wesentli-
cher, als das Unternehmen sich auf Pumpen für den sparsameren Umgang mit Wasser,
Energie und anderen Rohstoffressourcen spezialisiert hat und daraus seine internationalen
Absatzerfolge generiert. Darüber hinaus sollten die Pläne Aussagen über bestimmte Einzel-
gebäude, Freiflächen, eine Wilo-Akademie mit Forschungszentrum und Ausstellungsflächen
enthalten sowie insgesamt dem Erscheinungsbild von Wilo mit von außen sichtbarer Signal-
wirkung entsprechen.
Diesen umfassenden Ansprüchen genügte der Entwurf von Lena Mattheis und Christi-
na Radtke (Foto nächste Seite), beide HCU Hamburg, am besten. Sie erhielten den mit 6.000
Euro dotierten 1. Preis, der 2. Preis und 3.000 Euro gingen an Thies Wacker von der TU
Braunschweig. Mattheis und Radtke stellten ihr Konzept unter das Motto „Ist’s U Turn“ und
griffen damit die in U-Form angelegte, kleinste Produktionseinheit bei Wilo als eine Art Grund-
muster auf.
Nicht nur diese Entwurfsideen, auch Anregungen aus anderen Beiträgen werden in der
Folge im Unternehmen weiter untersucht. Da Ergebnisse aus studentischen Wettbewerben
Die Hanseatic Group1993 als
Bauträger gegründet und 1999
aus einem “Management Buy-
out“ eines Filialunternehmens
der Tengelmann-Gruppe
hervorgegangen, hat 1.400
Wohneinheiten in D-Landstrop
und Scharnhorst-Ost sowie
206 Wohnungen in Duisburg
verkauft an die AG Anna B.V.
mit Sitz in Amsterdam und die
Eurolinque III LLC. mit Sitz in
Rutherford New Jersey, eine
Tochter der Lincoln Equities
Group. Mit dem Management
der Wohnungen wurde die
BMP Immobilienentwicklung
aus Berlin beauftragt.
Deka Immobilien GmbH hat
in dem nach LEED Gold-
Standard modernisierten DUO
in der Hans-Günther-Sohl-
Straße 7-11 ca. 4.400 qm an
die Techniker Krankenkasse
vermietet. Das Objekt gehört
zum Offenen Immobilien-
Publikumsfonds Deka-
ImmobilienEuropa.
Eine Berliner Vermögensver-
waltung hat das "New Fashion
Plaza" am Karl-Arnold-Platz 2
mit 6.400 qm Gesamtfläche
erworben. Verkäufer ist eine
luxemburgische Gesellschaft,
die von CIT Europe als Asset-
manager vertreten wird. Sa-
vills beriet den Verkäufer;
Catella war vermittelnd tätig.
Dortmund
Düsseldorf
Nr. 59, 15. KW, 11.04.2014, Seite 7
nicht 1:1 umsetzbar sind, müssen ohnehin wei-
tere Planungsstufen folgen. „Inwiefern wir auf
ein Architekturbüro oder einen weiteren Wettbe-
werb zurückgreifen werden, ist noch nicht defi-
niert. Was unser Investitionsvolumen angeht,
werden es rund 30 Mio. Euro investieren“, er-
gänzt Alexander Korthäuer, verantwortlicher
Leiter der Strategieplanung, in dessen Büro die
Siegerentwürfe an die Wand gepinnt hängen.
„WiILO entschied sich, einen Studentenwettbe-
werb auszuloben, da sich das Unternehmen generell für die Förderung studentischer Arbeiten
und Studenten an sich einsetzt. Wir haben im Hause viele Werksstudenten und sind auch in
der Ausbildung Vorreiter. Somit passte das Konzept eines studentischen Wettbewerbs sehr gut
ins Bild. Auch mit dem BDI haben wir schon oft gut kooperiert.“
Insgesamt wertet das Unternehmen das En-
gagement für den Architekturwettbewerb als
eine win-win-Situation. Auch der Wilo-
rstandsvorsitzende Oliver Hermes und Jan
Opländer, Kuratoriumsmitglied der Caspar
Ludwig Opländer Stiftung, gaben als Mit-
glieder der Jury ihre Stimmen ab. Oliver Her-
mes, erklärte: „Alle eingereichten Entwürfe
überzeugen mit facettenreichem Know-how
in Sachen Industrie-Architektur und zeigen
die immense Kreativität der Studenten“. Die
feierliche Übergabe der Preise erfolgt im
Oktober anlässlich der nächsten Tagung des
Kulturkreises.
Helaba stark im Immobiliengeschäft
Etwa die Hälfte der Erträge aus Finanzierungsgeschäften wurde 2013 mit Immobilien u.a. im
Rhein-Ruhrraum erwirtschaftet.
Der Vorsteuergewinn lag mit 510 Mio. Euro nur um 2 Mio. unter dem Rekordniveau des
Vorjahres. Immobilienfinanzierungen machten dabei 261 Mio. aus, ein Niveau, das auch für
2014 prognostiziert wird. Ihren Gesamtgewinn baute die Helaba im vergangenen Jahr um 11%
auf 354 Mio. Euro aus und fuhr damit 2013 den höchsten Überschuss aller Landesbanken ein.
Das weltweite Geschäftsvolumen betrug im Immobilienbereich per 31.12.2013 insgesamt
33,549 Mrd. Euro, davon machen etwa die Hälfte Objekte bzw. Kundenstammsitze in Deutsch-
land aus und knapp 20% in USA und Kanada. Bei den Assetklassen entfallen 43,9% entspre-
chend 14,727 Mrd. Euro auf Büros, gefolgt vom Handel mit 7,931 Mrd. Euro. An dritter Stelle
rangieren Wohnungen mit 5,432 Mrd. Euro und etwa im gleichen Umfang sonstige Objekte,
darunter vor allem Gewerbeparks und Logistikimmobilien, kaum Hotels. Das Neugeschäft habe
nach 7,17 Mrd. Euro im Jahr 2012 (davon in Deutschland 4,3 Mrd.) auf 8,688 Mrd. Euro 2013
ausgebaut werden können, davon in Deutschland auf 4,852 Mrd. Euro. Dieser Anstieg lag über
Plan und werde vermutlich 2014 trotz eines gut angelaufenen ersten Quartals nur bei etwa 8
Mrd. Euro erwartet. Die Gründe dafür seien vielfältig, wie Vorstandsmitglied Jürgen Fenk und
Michael Berger, Bereichsleiter National für das Immobilienkreditgeschäft, beim traditionellen
Immobilientalk in Frankfurt erläuterten. Einerseits müsse man sich fragen, woher die Objekte
für neue Finanzierungen kommen sollen angesichts der jüngsten Hochpreisphase, die es un-
wahrscheinlich mache, dass solche Core-Objekte kurzfristig wieder auf den Markt kämen. An-
dererseits habe sich die Konkurrenz zwischen Banken und alternativen Finanzierern wie z.B.
Momeni hat mit den Bauar-
beiten für das zwölfgeschossi-
ge Büroprojekt "Three
George" begonnen. Nach den
Plänen von Hadi Teherani
entstehen bis 2016 durch Um-
bau und Erweiterung knapp
14.000 qm BGF, Gesamtin-
vestment 60 Mio. Euro. Mo-
meni hatte das ehemalige
DKV-Hochhaus am Kennedy-
damm Ende 2013 von der
Meag erworben. Nach der
Fertigstellung soll die Immobi-
lie eine LEED-Gold-
Zertifizierung erhalten.
Union Investment hat von
der IMMOFINANZ Group das
„Airport Office III“, erworben
mit 4.933 qm langfristig ver-
mieteter Fläche für den Offe-
nen Immobilien-Spezialfonds
für institutionelle Kunden.
Die SHS Viveon zieht vom
Bennigsenplatz 1 auf ca.
1.200 qm Bürofläche in das
Neubauprojekt CUBES um.
ANTEON vermittelte den Miet-
vertrag. CUBES ist das ehe-
mals von Clifford Chance
genutzte „Rheinpark-Haus“,
das nun fast vollständig an
Rölfs & Partner vermietet ist.
Der Projektentwickler
Centrum hat das Bürohaus
Kaistraße 8 von der Deutsche
Beamtenversicherung Le-
bensversicherung, vertreten
durch AXA Investment Ma-
nagers, erworben. Anteon
war vermittelnd tätig.
Düsseldorf
Freigabe: Wilo
Nr. 59, 15. KW, 11.04.2014, Seite 8
Versicherungen drastisch verschärft. Das mache sich auch bei Verhandlungen um Anschlussfi-
nanzierungen bemerkbar, die oft schon sehr frühzeitig begonnen würden. Das dadurch beding-
te Schrumpfen der Margen werde aber, so Fenk, nicht auf Dauer so weiter gehen können,
dem stünden Basel III und die Eigenkapitalkosten entgegen. Insofern müsse man auch fragen,
als wie nachhaltig sich bestimmte Finanzierungsalternativen erweisen.
Der sehr konservativen Assetallokation entspreche, wie Berger betonte, eine Geschäfts-
praktik, die auf Langfristigkeit und Verlässlichkeit ausgerichtet ist: „Ob peak oder nicht peak,
wir sind immer da“. Und man bediene nur solche Märkte, wo man gut vertreten sei. Das
schließt aus heutiger Sicht die Türkei aus, aber Spanien, wo noch eine Repräsentanz bestehe,
könne wieder interessant werden.
In Deutschland werde kein Markt ausgeschlossen gemäß der aktuellen „ABBA“ Formel:
Kaufe A-Lagen in B-Städten und B-Lagen in A-Städten. Über Hannover-Leasing ist die Helaba
traditionell auch im Ruhrgebiet aktiv. Dies umso mehr, seit sie 2012 das Verbundgeschäft der
ehemaligen West LB mehrheitlich übernommen hat und damit als Landesbank für 40% aller
Sparkassen in Deutschland zuständig ist. Hannover Leasing gehörte als Fondsinitiator und
Investor quasi zu den „Geburtshelfern“ des Standortes Innenhafen Duisburg und steht seither
in kontinuierlichem Geschäftskontakt mit dem Projektentwickler Kölbl Kruse, so u.a. auch für
den neuen Bürokomplex am Dortmunder U-Turm mit dem Hauptmieter BIG Krankenkassen.
Andere Objekte sind die Niederlassung der AOK in der „grünen Mitte“ Essen oder die neue
Feuerwache in Mülheim an der Ruhr, letztere in der Form eines PPP-Projektes. Dieser Finan-
zierungsform öffentlicher Bauaufgaben, für die die zur Helaba gehörende OFB mal Vorreiter
war, traut man bei der Helaba allerdings immer weniger Potential zu, weil die Finanzspielräume
der Kommunen selbst dafür nicht mehr ausreichten. Aktuell weniger Freude dürfte Hannover
Leasing mit dem City Palais in Duisburg haben, einerseits weil die Vermietung der Geschäfts-
und Gastronomie-Passage nie ein wirklicher Renner war, andererseits weil die baulichen Män-
gel an dem Konzerthaus „Mercatorhalle“ im selben Objekt zur Schließung der Säle zwang.
Jetzt ist die Wiedereröffnung des Kleinen Saales für September in greifbare Nähe gerückt,
aber für den Großen Saal müssen sich Stadt und Hannover Leasing noch über das Sanie-
rungskonzept verständigen.
Die Aktivitäten auf dem Wohnungsmarkt werden von der Tochtergesellschaft GWH ver-
antwortet und konzentrieren sich traditionell auf Hessen und den Rhein-Main-Raum, wo man in
allen Segmenten vertreten ist. In NRW und hier besonders in der Wachstumsregion entlang
der Rheinschiene wurden einige kleinere Portfolien angekauft, zusammen ca. 3.800 Einheiten,
davon etwa die Hälfte öffentlich geförderte Wohnungen. Allein auf 800 Wohnungen summiert
sich eine Quartiersentwicklung in Meerbusch, wo der Bestand in Zusammenarbeit mit Stadt
und Land NRW ausgebaut werden soll. Ebenfalls im Konzept Neubautätigkeit sowohl im Bau-
trägergeschäft als auch für Mietwohnungen und Kitas, wofür z.B. in Düsseldorf oder Köln-
Wahn Grundstücke erworben wurden. Auch in einigen Städten des Ruhrgebiets ist die GWH
vertreten, allerdings nur in sehr geringem Umfang. Einerseits wolle man sich in der Bewirt-
schaftung nicht verzetteln, andererseits seien hier Kenntnisse der Mikrolagen erforderlich, über
die die GWH nur in Hessen verfüge, erläutert Bernhard Braun, Geschäftsführer der GWH.
Deshalb stünden hier ein weiterer Ausbau derzeit nicht im Fokus.
PDI Property Development
Investors will mit der GWI
Bauunternehmung rd. 27
Mio. Euro in ein Mietwohnbau-
projekt in D-Heerdt investieren
für 140 Wohnungen mit knapp
10.500 qm Wohnfläche sowie
einer Kita. Von den Wohnun-
gen werden 40% gefördert,
die übrigen mit Anfangsmieten
unter 8,50 Euro/qm.
Trigon Invest plant am Mör-
senbroicher Ei auf kürzlich
erworbenem Grundstück ein
28-geschossiges Bürohoch-
haus und eine siebenstöckige
Wohnbebauung, darin rund
460 Studentenappartements.
Benteler Distribution
Deutschland errichtet neben
dem bisherigen Standort in
Kasslerfeld einen Komplex,
der zusammen mit dem beste-
henden Lager das neue Zent-
rallager mit insgesamt 30.000
qm Fläche für 22.000 Tonnen
Rohre bilden wird. Die Hoch-
regalanlage in der neuen,
rund 10.000 qm großen und
25 m hohen Halle wird die
größte Anlage Europas.
Fokus Development hat die
Vermietungsleistung für das
Einkaufszentrum NeuerMarkt
in Neumarkt gemeinsam mit
Giesela Mezger Vermie-
tungs-Consulting von Multi
Development übernommen.
Düsseldorf
Duisburg
Nr. 59, 15. KW, 11.04.2014, Seite 9
LEG NRW setzt erfolgreich auf bezahlbare Wohnungen
Das Wohnungsunternehmen baut kontinuierlich seine Bestände in NRW aus und erwirtschaf-
tet solide Gewinne.
Die Bilanz des ersten Geschäftsjahres nach dem Börsengang dürfte die Anleger freu-
en, denn die vorgeschlagene Dividende von 1,73 Euro je Aktie für das Jahr 2013, d.h. insge-
samt 91 Mio. Euro, kann die LEG Management GmbH aus den um Investitionen bereinigten
Fonds from Operations AFFO von 97,5 Mio. Euro finanzieren (+ 2,7% gegenüber dem Vor-
jahr). Der FFO ohne Verkäufe stieg um 3,5% auf 141,2 Mio. Euro. Bei Mieteinnahmen von
360,5 Mio. Euro (+ 4,7%) betrug das EBITDA 231,7 Mio. (+ 3,9%, bereinigt um höhere In-
standhaltungsaufwendungen + 5,0%). Der NAV wird mit 2.571,9 Mio. Euro angegeben ent-
sprechend 48,56 Euro je Aktie (+ 8,4% gegenüber dem Vorjahresergebnis). Nach eher ent-
täuschendem Kursverlauf zum Jahreswechsel hat sich die Aktie seither positiv entwickelt und
den Höchstkurs von 48,18 Euro erreicht.
Für Instandhaltung und Modernisierungen wurden im Berichtsjahr 14 Euro/qm ausge-
geben, 1,50 Euro mehr, als die geltende Sozialcharta fordert. Für das laufende Jahr sind ca.
14 Euro geplant. Die Durchschnittsmiete beträgt derzeit 4,96 Euro/qm und konnte gegenüber
2012 um 2,3% gesteigert werden, jedoch mit deutlichen Unterschieden in den Teilmärkten. So
betrug der Mietanstieg im Raum Ratingen/Mettmann 4,6%, in Köln 4,2%, in Bochum und
Hamm jedoch nur 2,2% und in Gelsenkirchen 2,9%. Dort konnte der Leerstand durch gezielte
Maßnahmen von 6,4 auf 3,9% gesenkt werden, während er über alle Bestände einschließlich
Neuerwerbungen sehr niedrige 2,9% ausmacht, ohne Akquisitionseffekt nur 2,7%. In den
Wachstumsregionen des Münsterlandes, in Ostwestfalen und entlang der Rheinschiene san-
ken die Leerstände sogar auf 1,2%. Die Fluktuationsrate beträgt 11%.
Für das operative Geschäft habe sich die Konzentration auf NRW bewährt, nur etwa
1.000 Einheiten in dem Portfolio von 94.311 Wohneinheiten liegen in Norddeutschland. So
könnten die regional aufgebaute Organisationsform effizient genutzt werden. Etwa 38% der
Bestände betreffen z.Zt. geförderten Wohnungsbau und man sei auch künftig durchaus inte-
ressiert, solche Bestände zuzukaufen. Im Berichtsjahr wurden 6.700 Einheiten in sechs
Transaktionen zugekauft, alle off market, d.h. aus direkten Angeboten und ohne als Mitbieter
auf dem Markt aufzutreten. Das Ziel von 10.000 Einheiten zusätzlich bis Ende des Geschäfts-
jahres 2014 mit dem Fokus auf NRW werde planmäßig erreicht. Die Mietpreispolitik bleibe
darauf ausgerichtet, „Wohnungen für die Mitte der Bevölkerung“ vorzuhalten, wie CEO Tho-
mas Hegel es formuliert, d.h. gerade in dem bezahlbaren Segment, das in vielen Wachs-
tumsregionen zur Mangelware zu werden droht. Auch aus diesem Grunde sieht man derzeit
keine Perspektive für Wohnungsneubauten, denn die seien unter 10 Euro/qm kaum zu erstel-
len. In die gleiche Richtung zielt die schon seit der Übernahme aus Landesbesitz verfolgte
Strategie, nur dort die Bestände energetisch anzupassen, wo der Mietpreisspiegel entspre-
chende Spielräume lasse bzw. nur zu modernisieren, wo die Mieter das wünschen. Was da-
mals weithin auf Unverständnis stieß deckt sich aus heutiger Sicht mit Maßgaben der
„Suffizienz“, d.h. nicht alles machen, was möglich, sondern nur das, was nötig ist.
COO Holger Hentschel ergänzt: „Zur Erhaltung von Wohnquartieren sind uns zwei
Dinge wichtig: Zum einen dürfen langjährige Mieter nicht aus den Wohnquartieren vertrieben
werden, sondern die gewachsenen Nachbarschaften sind zu erhalten. Das gilt insbesondere
nach Modernisierungsmaßnahmen, hier greift unser Konzept der individuellen Modernisie-
rung. Zum anderen ist uns sehr an einer angemessenen Mischung der Mieterstrukturen gele-
gen. So vermeiden wir einseitige Belegungsstrukturen und schaffen zufriedene Nachbarschaf-
ten und funktionierende Quartiere.“
Der Wachstumsstrategie im Bestand ab einer Größenordnung von 300 bis 500 Einhei-
ten kommt die derzeitige Zinslandschaft entgegen und sie passt zu dem derzeit sehr dynami-
schen Handel mit deutschen Wohnimmobilien. Nach Analysen des Immobilienberatungsunter-
nehmens CBRE wurden im ersten Quartal 2014 deutschlandweit Investments in Höhe von
Aurelis Real Estate errichtet
einen 12.600 qm BGF großen
Neubau im „Deutzer Feld“ in
Köln für die Fachhochschule
für öffentliche Verwaltung
NRW (FHöV NRW) gemein-
sam mit den Architekten Hein-
le, Wischer und Partner,
Köln, und dem Projektsteuerer
Drees & Sommer. Das Inves-
titionsvolumen beträgt 42,5
Mio. Euro. Die FHöV hat einen
Mietvertrag über von 25 Jahre
und Verlängerungsoption
abgeschlossen.
Die Projektentwicklungsgesell-
schaft Mona von Hans Beek-
man will ein 34,4 ha großes
Kasernengelände entwickeln.
Im Zentrum des Areals soll für
70 Mio. Euro ein Gesundheits-
wohnpark mit 90 Wohneinhei-
ten sowie einem Pflegeheim
für entstehen. Als Betreiber
stehe die Evergreen-Gruppe
fest. Dazu ein Reitsportzent-
rum, Einfamilienhäuser sowie
auf 9,1 ha Gewerbeflächen.
RWE will sich im Zuge seines
geplanten Personalabbaus
von einem Teil seiner Immobi-
lien trennen. Dabei stehe auch
der 27-stöckige RWE-Turm,
mit ca. 35.000 qm BGF zur
Disposition. Insgesamt benöti-
ge man in Zukunft weniger
Büroflächen. Es werden der-
zeit geprüft, welche Immobi-
lien verkauft oder abgemietet
werden könnten.
Duisburg
Essen
Emmerich
Nr. 59, 15. KW, 11.04.2014, Seite 10
rund 5,6 Mrd. Euro in Wohnpakete ab 50 Wohneinheiten getätigt. Das Ergebnis des ersten
Quartals 2014 entspricht damit fast der Höhe der Jahresergebnisse aus 2008 und 2011 und
stellt gleichzeitig eine Verdreifachung des Quartalswertes gegenüber dem Vorjahreszeitraum
(1,68 Mrd. Euro) dar. Die LEG habe zum 31.12., wie CFO Eckhard Schultz anlässlich der
Bilanzpressekonferenz ausführte, 110 Mio. Euro Cash zur Verfügung gehabt für Ankäufe und
könne einen total shareholder return von 7-8% bieten. Derzeit würden weitere Portfolien kon-
kret geprüft. Inzwischen wurde mit der Emission einer 300 Mio. Euro großen Wandelanleihe
ein neuer Weg der Finanzierung weiterer Zukäufe beschritten. Die nicht-nachrangigen, unbesi-
cherten Papiere haben eine Laufzeit von 7,2 Jahren und eine jährliche Verzinsung von 0,125
bis 0,875%. Die Wandlungsprämie wird zwischen 30 und 35 % über dem Durchschnittskurs
der Aktie liegen; der genaue Preis soll im Rahmen eines beschleunigten Bookbuildingverfah-
rens festgesetzt werden.
Lagebesprechung in Essen
Die Immobilienveranstaltung „Heuer Dialog“ am 19. März in Essen widmete sich dem
„Investitionsklima Essen - Wohnen heiter, Handel bewölkt. Und Büro?“
Der Tagungsort war political correct und verkehrsgünstig im unmittelbaren Umfeld des
Hauptbahnhofs gewählt. Der „Essener Hof“ ist zudem geschichtsträchtig, denn das heutige 4-
Sterne-Tagungshotel wurde vor 130 Jahren als evangelische Stiftung „Herberge zur Heimat“
für reisende Handwerker gegründet. Das 1887-89 mit Unterstützung durch Krupp errichtete
Haus und die Institution erlebten eine wechselvolle Geschichte einschließlich Kriegszerstörung,
aber der Beherbergungsbetrieb konnte immer wiederhergestellt werden. Das Haus bleibt auch
nach Instandsetzungen und Modernisierungen in seiner äußeren Erscheinung geprägt durch
die Architektur der Gründerzeit. Von solcher historischer Bausubstanz hat die Stadt nicht mehr
allzu viel aufzuweisen und auch die Nachkriegsmoderne ist vielfach gefährdet, Einzelfälle aus-
genommen wie das „Kettwiger Tor“ (vgl. DIB Ruhr Nr. 57, zu Büromarktdaten 2013 DIB Ruhr
Nr. 56, außerdem vgl. den Kommentar in dieser Ausgabe).
Der Leiter der Wirtschaftsförderungsgesellschaft EWG Dietmar Düdden zeichnete ins-
gesamt ein positives Bild insofern, als die Zahl der Erwerbstätigen sei 2006 wieder angestie-
gen sei, aber auch das BIP sich erfreulich entwickelte mit einer Steigerungsrate seit 2000 von
38 % auf 23,8 Mrd. Euro Ende 2011. Der Anteil von 85 % der Arbeitsplätze im Dienstleistungs-
sektor und nur noch 15 % im produzierenden Gewerbe sei Veranlassung für einen „Masterplan
Industrie“, denn die z.Zt. verfügbaren 36,8 ha im Stadtgebiet reichten nicht aus als Expansions-
flächen, die florierende Betriebe benötigten, von Neuansiedlungen ganz zu schweigen. 80 ha
an ehemaligen Gewerbeflächen seien für Wohnen, Infrastruktur und Grünanlagen umgewidmet
worden. Davon profitierte der seit in den letzten Jahren deutlich belebte Markt für Wohnungs-
neubauten, wie Dirk Miklikowski, Vorstand der städtischen Allbau AG, berichtete. Über die
Stadtgrenzen hinaus bekannt geworden ist das Gebiet „grüne mitte“ auf ehemaligem Bahnge-
lände unmittelbar nördlich der Kernstadt, aber Neubauwohnungen und Wohnungsmodernisie-
rungen gelängen inzwischen sogar in Altenessen, einem bisher eher problematischen Gebiet
mit hohen Leerständen. Hier profitiert das neue „Uferviertel“ ebenfalls von der Bahnhistorie,
weil ein alter Bahndamm zum neuen Fuß- und Radweg entlang eines neuen Sees umgewan-
delt werden konnte und die Wohnlage attraktiv macht.
Geschichte im Wandel der Zeiten nahm die WOLFF GRUPPE Holding GmbH zum
Anlass, laut über den Zustand der früheren Premiumlage Huyssenallee nachzudenken, dies
auch vor dem Hintergrund, dass die einstige „Einkaufsstadt“ Essen manches von ihrer Anzie-
hungskraft verloren hat ungeachtet des Erfolgs des Einkaufszentrums Limbecker Platz und der
Belebung der Limbecker Straße in der nördlichen Innenstadt. Dadurch und durch Konkurrenz
aus den Nachbarstädten wurde jedoch der Süden jenseits des Bahnhofs weitgehend abge-
hängt. Aber lesen Sie selbst, was Klaus Wolff, Geschäftsführender Gesellschafter der Wolff
Ikea will ein neues Einrich-
tungshaus mit 25.500 qm
Fläche am Berthold-Beitz-
Boulevard bauen. Der 1993
eingerichtete aktuelle Standort
an der Alterndorfer Straße soll
nach Presseberichten verkauft
werden. Ikea wäre damit der
erste Investor im 52 ha großen
Entwicklungsgebiet "nördlicher
Krupp-Gürtel" auf Geländer
von ThyssenKrupp.
Der Erdgastransporteur Open
Grid Europe hat 8.900 qm
Bürofläche im "Bamler Service
Park", einem Objekt der
alstria office REIT-AG, ge-
mietet. Dabei handelt es sich
um die Ende 2015 frei wer-
denden Flächen der mfi AG
sowie weitere 1.100 qm Büro-
fläche. Der Abschluss wurde
von Cubion vermittelt. Open
Grid zieht hier zwei seiner vier
Essener Büros zusammen.
Das Einrichtungshaus Be-
cker hat 1.319 qm in der
Huyssenallee 82-86 gemietet.
Die neuen Räume werden im
Sommer bezogen. Brockhoff
& Partner vermittelte den Ab-
schluss. Vermieter ist Meag.
Das Modehaus Weingarten
mietete über BNPPRE 2.000
qm Einzelhandelsfläche am
Kennedyplatz 8. Eigentümer
ist ein Immobiliendienstleister.
Die Weingarten GmbH ist ein
Familienunternehmen, das
seit über 80 Jahren Modehäu-
ser betreibt.
Essen
Nr. 59, 15. KW, 11.04.2014, Seite 11
Gruppe, dazu zu sagen hat, dessen Bericht wir hier aufnehmen als ein bemerkenswertes Bei-
spiel dafür, dass ein Projektentwickler und Bauträger fundiert in die Geschichte einer Immobi-
lienlage einsteigt, um daraus für die Zukunft adäquate Schlüsse zu ziehen.
Zum Beispiel: Die Huyssenallee in Essen
Die Wolff Gruppe Holding mit Sitz in Stuttgart, hat ihre Niederlassung in Essen an der Huys-
senallee. Anlässlich der Tagung Heuer-Dialog in Essen rief Jo-
hannes Wolff die beachtenswerte Geschichte der Straße ins
Gedächtnis, um auf die aktuell unbefriedigende Situation auf-
merksam zu machen.
Die Huyssenallee ist eine Essener Straße, die polarisiert, die in
den letzten Jahren in der Öffentlichkeit viel diskutiert und in ihrer
Entwicklung kritisch betrachtet wird. Ein Essener Boulevard, der
Beispiel gibt für Zeitgeschichte und Stadtgeschichte. Eine ehe-
mals herrschaftliche Straße, die nach Zeiten der Zerstörung mit
starken Blessuren überlebt hat und durch bauliche Veränderun-
gen und Immobiliengeschäfte geschwächt ist. Gerne wird an die
feine Stube Essens erinnert, an Patrizierhäuser, in denen das
Bürgertum ansässig war und immer wieder wird die Frage gestellt: Was ist aus der einstigen
Prachtstraße nach dem 2. Weltkrieg geworden?
Glanzzeiten
Namensgeber der Allee stadtauswärts in Richtung Rüttenscheid war Arnold Heinrich Huys-
sen (1779 – 1870). Spross einer alteingesessenen, politisch und evangelisch-kirchlich aktiven
Essener Familie war er Bürgermeister der Stadt Essen von 1813 – 1818. Für das Ev. Kranken-
haus, die Huyssen-Stiftung, stellte er 1865 kostenfrei Teile seines Grundbesitzes zur Verfü-
gung, darunter auch ein Gelände 414 m lang und 7,5 m breit für die Anlage einer Verbindungs-
straße „vom Kettwiger Thor behufs Anlegung einer hübschen Allee zwischen der Huyssen-
Stiftung und dem städtischen Garten“. Den Plan greift die Stadt auf und lässt den Promena-
denweg mit einer Breite von 11,30 m anlegen. Stadtauswärts auf der linken Straßenseite ent-
steht 1904 der Saalbau als Konzert- und Versammlungshaus, eingebettet in den Stadtgarten,
und gegenüber floriert das Geschäftsleben bis zu den schweren Zerstörungen im Zweiten
Weltkrieg. Im Wiederaufbau wird die Huyssenallee auf eine Breite von 40,00 m erweitert, der
ebenfalls schwer beschädigte Saalbau bereits ab 1949 wieder hergestellt als „Fest-, Konzert-
und Versammlungsstätte für die Essener Bürger“, wie es bei der feierlichen Wiedereröffnung
am 15. November 1950 heißt. Der zu dieser Zeit amtierende Essener Oberbürgermeister
Toussaint lobt das Moderne des neuen Saalbaus: „Der neue Saalbau ist … etwas durchaus
Neues. Das überladene Schnörkelwerk des Jugendstils ist nicht mehr zu finden. Klare, sachli-
che Konturen geben seinem Äußeren das Gepräge.“ Zehn Jahre später beschreibt der Beige-
ordnete Prof. Dr. Ing. Hollatz in einer Ausgabe der „Essener Woche“ „Das neue Gesicht der
Stadt“ und hebt besonders hervor: die „emporgewachsenen“ Neubauten, die „das Bild der auf-
gelockerten City mit breiteren Straßen und neuen Platzräumen“ bestimmen, die Huyssenallee,
an der „eine große Anzahl moderner und großzügig gestalteter Wohn- und Geschäftsgebäude
entstanden sind und noch entstehen werden“, u.a. das 9-geschossige Ferrostaalhaus und das
11-geschossige Versicherungshaus an der Huyssenallee/Ecke Friedrichstraße. 1988 gibt es 23
Versicherungs-Niederlassungen auf der Huyssenallee und in den Erdgeschossen hochwerti-
gen Einzelhandel mit Design- und Möbelgeschäften.
Niedergang
Sie sind verschwunden und stattdessen folgte der Discounter-Matratzenladen mit grellen An-
gebotsschildern. Und trotzdem: Nicht ohne Grund sehen jene, die sich Gedanken zur
Huyssenallee machen, ihr Entwicklungspotenzial. Sie war und ist im Südviertel von Essen die
Vivawest hat 124 Wohnungen
von der Bierwirth GmbH er-
worben. Es handelt sich um 38
Reihenhäuser und drei Mehr-
familienhäuser mit insgesamt
9.044 qm Wohnfläche in Dat-
teln, Haltern, Marl, Olfen, Oer-
Erkenschwick, Recklinghau-
sen sowie Neuss.
Aldi Süd wird seine Konzern-
zentrale um zwei Neubaukom-
plexe mit insgesamt 23.000
qm Bürofläche erweitern. Ge-
plant ist die Erweiterung der
bestehenden Gebäude der
Aldi Einkauf GmbH & Co.
oHG in der Burgstraße 37
und das Dienstleistungszent-
rum in der Mintarder Straße
38-40 um jeweils 11.500 qm
Bürofläche und ein Parkhaus,
geplante Fertigstellung im
Sommer 2016.
Hannover Leasing hat für 43
Mio. Euro die ehemalige
Bahndirektion, "Die Direktion"
erworben. Der Gebäudekom-
plex mit 23.000 qm Bürofläche
wurde von Aurelis Real Esta-
te zwischen 2011 und 2013
für knapp 20 Mio. Euro saniert
und modernisiert.
Hogan Lovells hat Hannover
Leasing bei der Transaktion
beraten. Auch nach dem Ver-
kauf wird Aurelis weiterhin für
die Vermarktung der Flächen
verantwortlich sein.
Gelsenkirchen
Mülheim a.d. Ruhr
Münster
Nr. 59, 15. KW, 11.04.2014, Seite 12
Verbindungsachse zwischen der lebhaften, szenigen Rüttenscheider Straße und der Essener
City. Aufgereiht wie bei einer Perlenkette sind hier große Unternehmen, das renommierte Hotel
Sheraton, kulturelle Institutionen - und nicht zuletzt die grüne Oase, der Stadtgarten Essen.
Nahe des Übergangs von der Rüttenscheider Straße in die Huyssenallee befindet
sich der ehemalige Unternehmenssitz der STEAG AG, heute Sitz der RAG Stiftung.
1956 – 1960 nach Plänen des Architekten Egon Eiermann errichtet, steht der
Bürokomplex seit 1992 unter Denkmalschutz. Ähnliche Bauqualität ist aber an der
Huyssenallee selten.
Seit der Modernisierung des Saalbaus 2002-4 sollten der Huyssenplatz und die Huysse-
nallee in Kooperation zwischen dem Sheraton-Hotel und dem Philharmonie Conference
Center ein wichtiger Standort für Konferenzen und Kongresse im Ruhrgebiet werden.
Aber das Hotel ist überaltert und der Huyssenplatz fast immer verwaist.
Der Stadtgarten ist die größte Grünanlage im Innenstadtbereich. Park, Saalbau und
Aalto-Theater werden durch den rund 4 km langen Kulturpfad erschlossen, aber der
Durchgang zwischen Hotel und Saalbau ist schlecht markiert.
Fazit
Die Huyssenallee hat historische Bedeutung. Zwischen dem Hauptbahnhof als Tor zur City und
dem pulsierenden Rüttenscheid bildet die Allee, insbesondere kulturell betrachtet, eine
bedeutende Achse.
Die Entwicklung der Huyssenallee wird hiervon entscheidend geprägt! Und hieraus
ergibt sich das Nutzungskonzept. Dafür muss aber zuerst der Bedarf formuliert und das Ziel
definiert werden. Zu wünschen wäre ein gesunder „Mix“ von Wohnbauten, Unternehmen, kultu-
rellen Institutionen und hochwertigen Geschäften. Punktuelle Entwicklungen können keine Lö-
sung sein, wie z.B. die Eröffnung nach langem Leerstand einer „Cocktail-Lounge mit Clubbe-
reich“ in den ehemaligen Räumen von Möbel Belker – ein Anstoß für hochpreisiges Wohnen
im Umfeld? Kann das richtig sein? Es stellt sich nicht zuletzt die Frage der Nachhaltigkeit in der
Vermietung durch die Investoren, erst Möbelgeschäft, dann Apple-Store und jetzt Clubbar. Die
Entwicklung von Projekten an der Huyssenallee muss sich an den betriebswirtschaftlichen Not-
wendigkeiten orientieren – geprägt von Bedürfnissen, aber auch von Anspruch!
Ein Anspruch, im Sinne einer zu eruierenden Nachfrage und der daraus folgenden
qualitativ hochwertigen Wohn- und Büroraum-Entwicklung. Und nicht zuletzt der Anspruch
Die Doosan Lentjes GmbH
hat ihren Mietvertrag mit Uni-
on Investment im Goldbach-
Office-Park über 13.532 qm
Fläche verlängert. Der 1992
erbaute Komplex mit 25.500
qm Gesamtfläche gehört seit
1996 zum Offenen Immobi-
lienfonds UniImmo: Europa
und ist derzeit zu rund 80%
vermietet.
CR Investment Manage-
ment hat das ehemalige Her-
tie-Gebäude in Lennep an
die Cityvision Remscheid
GmbH aus Köln verkauft.
Nach fünf Jahren Leerstand
soll der historische Bauteil
saniert und ein Anbau der
1980er Jahre abgerissen
werden. Auf Verkäuferseite
war Hatfield Philips tätig,
beraten von der Kanzlei
Kaye Scholer.
In Elberfeld vermittelte
LÜHRMANN den Kaufvertrag
für das Geschäftshaus Erho-
lungsstraße 19 6.950 qm
Mietfläche an F&C REIT As-
set Management für den von
HANSAINVEST verwalteten
Fonds „Best Value Germany
I“ (BVG I). Aktuelle Mieter
sind TK Maxx, Rossmann
und die Bäckerei Kamps.
Verkäufer ist eine Gesell-
schaft aus dem Ruhrgebiet.
Ratingen
Remscheid
Wuppertal
Nr. 59, 15. KW, 11.04.2014, Seite 13
einer Stadt an Ihren historischen und ehemals glanzvollen Boulevard. Die Stadtplaner sind
hier gefragt.
„Schöner wohnen“ mit Dachterrasse über Büroetagen, mit Balkonen und Loggien, ar-
beiten mit Blick auf den Stadtpark oder auf die Philharmonie – schon heute ist dies an und im
Umfeld der Huyssenallee möglich. Doch nur dort, wo Investoren oder Eigentümer der teils aus
den 1950-er oder 1960-er Jahren stammenden Gebäude investiert haben, wurde ein zeitgemä-
ßer Wohnungs- und Bürostandard umgesetzt.
Visionen von neuen und eleganten Wohn- und Bürotürmen an der Huyssenallee mögen
innovativ und spannend sein, doch attraktiv und wirtschaftlich naheliegender ist die professio-
nelle und anspruchsgerechte Entwicklung vorhandener Gebäude.
Umbau, Sanierung oder Erweiterung im Bestand ist mit der entsprechenden Erfahrung
und sensiblen Herangehensweise - nicht nur mit Blick auf das Gebäude, sondern auch auf
dessen Umfeld – möglich und kann für den Investor, Hausbesitzer und zu guter Letzt dem Mie-
ter oder Käufer hoch attraktiv sein.
Die WOLFF GRUPPE hat mit Ihren Tochterunternehmen genau diese Baumaßnahmen
mit Feingefühl bereits für die Kulturstätten an der Huyssenallee, der Philharmonie Essen und
dem Saalbau Essen, erfolgreich ausgeführt. Klaus Wolff, geschäftsführender Gesellschafter
des Unternehmens, sieht die Huyssenallee als Ganzes: Wohnen und Arbeiten im Umfeld des
kulturellen Ensembles von Philharmonie, Saalbau und Aalto-Theater, eingebettet in den Stadt-
park und ergänzt durch den Neubau des Museum Folkwang Essen, der ebenfalls von den Un-
ternehmen der WOLFF GRUPPE umgesetzt wurde. „Der Bau soll die Kultur nicht erschlagen“,
so seine Meinung als erfolgreicher Projektentwickler und Kenner des Boulevards, dessen Es-
sener Büro seit rund zehn Jahren die Adresse „Huyssenallee“ trägt.
Die Ergebnisse des
„Ideenwettbewerbs Zukunft
Metropole Ruhr“ im Auftrag
der RVR sind vom 14. bis
25. April in der Liebfrauen-
kirche (Duisburg Mitte,
König-Heinrich-Platz) täglich
außer sonntags von 9 bis 18
Uhr zu besichtigen. Ein hal-
bes Jahr lang haben fünf
national und international
besetzte Teams mögliche
Entwicklungslinien für die
Neuaufstellung eines einheit-
lichen Regionalplans der
Metropole Ruhr erarbeitet.
Chefredaktion: Dr. Gudrun Escher (V.i.S.d.P.)
Kontakt: gudrunescher @hotmail.com
Herausgeber: Werner Rohmert
Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251 E.: [email protected] www.rohmert-medien.de
Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E. h. Volker Hardegen (Vorsitz).
Unsere Bankverbindung erhalten Sie auf Anfrage
Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder.
Sonstiges
Impressum Firmen, die in der Immobilienbrief Ruhr erwähnt werden: AOK (6,8), AG Anna B.V. (6), Aldi
(11), Allbau AG (10), alstria Office Reit (10), Anteon (7), Audi (4), Aurelis Real Estate (3,9,11), Axa (7),
Bäckerei Kamps (12),Barclays (3), Benteler Distribution (1,8),Bierwirth GmbH (11), BMP Immobilie-
nentwicklung (6), BMW (5),BNPPRE (1,2,10), Brockhoff & Partner (10), C&A (5), Casper Ludwig Opländer
Stiftung (6,7), Catella (6), CBRE (1),Centrum (5,7), Cit Europe (6), Cityvision Remscheid (12), Clifford
Chance (7), Comfort (5), CR Investment Management (12), Cubion (2,3,4,10), Daimler Benz (5), Deka (6),
Deutsche Annington (3), Deutsche Beamten Lebensversicherung (7), DeWAG (3), DHL (4), Dieter Quelle
GmbH (4), Doosan Lentjes GmbH (12), Drees & Sommer (9), duisport AG (4,5), Evergreen Gruppe (9),
EWG (10), F&C Reit Asset Managment (5,12), Fokus Development (2,8), G Data (3), Georg Consulting
(2), Giesela Mezger Vermietungs-Consulting (8), Goldbeck (4), Goodman (1,4,5), GWH (8), GWI
Bauunternehmung (8), Hannover Leasing (8,11), Hansainvest (5,12), Hanseatic Group (6), Hatfield Philips
(12), HCU Hamburg (7), Heinle, Wischer und Partner (9), Helaba (1,7,8), Hertie (12), Hewlett Packard (6),
Hogan Lovells (11), ICSC (2), Ikea (10), Immofinanz Group (7), Innovation City Management GmbH (5),
JLL (1), JP Morgan (3), Kaufland (5), Kaye Scholer (12), Kölbl Kruse (8), LEG (1,9), Lührmann (12), Meag
(7,10), mfi AG (2,10), Möbel Belker (12), Momeni (7), Morgan Stanley (3), Müller (5), Multi Development
(2,8), Oevermann (5), OFB (8), Opel (4), Open Grid Europe (10), Opländer gmbH (6), Otten + Freckmann
(4), PDI (8), RAG Stiftung (12), RE German Office (3), Reed Midem (1), Rölfs & Partner (7), Rossmann
(12), RVR (13), RWE (9), Savills (6), Schenker (5), SHS Viveon (7), SinnLeffers (5), STEAG AG (12),
syncreon (4,5), Techniker Krankenkasse (6), Tengelmann (6), Thyssen Krupp (6,10), TK Maxx (12),
Trigon Invest (8), TU Braunschweig (7), Union Investment (7,12), Vivawest (5,11), VW (1,4,5), Weingarten
GmbH (10), Wilo SE (5,6,7), Wolff Gruppe (1,10,11,13).
Personen, die in „Der Immobilienbrief Ruhr“ erwähnt werden: Berger, Michael (8); Braun,
Bernhard (8); Corynen, Jordan (4,5); Dessolain, Michael (2); Eiermann, Egon (12); Fenk, Jürgen (7);
Foster, Norman (1); Funke, Axel (2); Gerber, Ekhard (6); Glatzel, Christof (2); Hegel, Thomas (9); Her-
mes, Oliver (7); Hollatz Prof. Dr. Ing. (11); Korthäuer, Alexander (7); Libeskind, Daniel (1); Lühring, Astrid
(4); Mattheis, Lena (6,7); Miklikowski, Dirk (10); Neumann, Michael (4); Opländer, Jan (7); Opländer, Luis
(6); Preißler, Florian (2); Radtke, Christina (6,7); Reinitzhuber, Karl (2); Schultz, Eckhard (9); Töpfer,
Klaus (2); Wacker, Thies (6); Wölfer, Ulrich (2); Wolff, Johannes (11,13); Wolff, Klaus (1,11).