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Inhalt Seite Krebstherapie nach dem „Prinzip der kurzen Wege“ 3 Schützen Apfelsaft, Brokkoli und Co. vor Krebs? 5 Lungenkrebs: Die Tablette nach der Chemotherapie 6 Auch „älteren Semestern“ nutzt die moderne Krebstherapie 7 Basteln gegen die Sprachlosigkeit 8 Informationsbroschüren kostenfrei anfordern 8 1 – Shutterstock Forum für Krebspatienten und ihre Angehörigen Lebens wege Ausgabe 36 · Juni 2010 Hautkrebs- Screening wird gut genutzt Rund elf Millionen Menschen in Deutschland haben bereits die Chance der Hautkrebs- Früherkennungsuntersuchung beim Hausarzt oder beim Der- matologen genutzt. „Kein an- deres Screening-Programm hat- te in Deutschland bisher einen so erfolgreichen Start“, be- tont Gerd Nettekoven, Haupt- geschäftsführer der Deutschen Krebshilfe. Die Patientenorga- nisation hat jüngst zusammen mit Partnern eine spezielle Auf- klärungskampagne in Betrie- ben gestartet, um die Mög- lichkeiten der Vorbeugung und Früherkennung von Hautkrebs noch bekannter zu machen. Dass dies Not tut, zeigen die Zahlen: So wird davon aus- gegangen, dass jedes Jahr in Deutschland rund 195.000 Menschen neu an Hautkrebs erkranken, 22.000 davon am gefürchteten malignen Mela- nom. Werden die Tumore früh erkannt, so sind sie in aller Regel heilbar. Beim Hautkrebs- Screening wird deshalb im Rah- men einer Ganzkörperuntersu- chung die Haut auf verdächtige Veränderungen hin inspiziert. Einen Anspruch auf eine solche Untersuchung hat je- der gesetzlich Versicherte über 35 Jahre und das alle zwei Jahre. Weitere Informationen hierzu gibt es unter www. hautkrebs-screening.de. Lebenswege im Internet Mit einem deutlich erweiterten Informationsan- gebot wartet „Lebenswege“ unter der Weban- schrift www.lebenswege-forum.de ab sofort im Internet auf. Dort haben Interessierte nicht nur Zugriff auf die aktuelle Ausgabe der Zeitung, sondern können auch in den früheren Exemplaren „schmökern“ und sich zu allen Fragen rund um das Thema Krebs informieren. Siehe Seite 3 Bei verschiedenen Tumoren wie etwa dem Brustkrebs, dem Ma- genkrebs und jetzt auch dem Darmkrebs können inzwischen Tabletten die Infusionen ersetzen. Damit setzt sich die so genannte orale Chemotherapie, also die Be- handlung in Tablettenform, wei- ter bei der Krebstherapie durch. Sie hat für den Patienten einige Vorteile: Die Einnahme der Wirk- stoffe in Kapsel- oder Tabletten- form kann bequem zu Hause er- folgen und den Betroffenen blei- ben lange Praxis- und Klinikauf- Krebspatienten sollten konse- quent einmal pro Jahr beim Haut- arzt ihren Körper inspizieren und auf einen möglichen Hautkrebs untersuchen lassen. Denn nach der Krebserkrankung ist das Risi- ko, dass sich ein Hautkrebs bildet, deutlich erhöht. Das gilt vor allem für Patienten, die sowohl eine Chemo- wie auch eine Strahlen- therapie erhalten haben, wie zum Beispiel bei Krebserkrankungen des Lymphsystems wie dem Mor- bus Hodgkin. „Wir raten deshalb allen Patienten mit Krebs, zum ei- nen besonders vorsichtig beim Umgang mit der Sonnenbestrah- lung zu sein und zum anderen sich regelmäßig – und das heißt bei Krebspatienten einmal pro Jahr – beim Hautarzt auf verdäch- tige Hautveränderungen unter- suchen zu lassen“, rät Dr. Peter Mohr vom Elbe Klinikum Buxde- hude. Keinesfalls sollte man sich aus seiner Sicht auf die eigene Inspek- tion der Haut verlassen und nur die dunklen Hautmale kritisch be- obachten. Denn es gibt verschie- dene Formen von Hautkrebs, wobei nach einer Krebs- erkrankung we- niger das Risi- ko für ein so ge- nanntes malignes Melanom steigt, sondern mehr die Wahrscheinlich- keit, dass sich ein heller Haut- krebs wie etwa das sogenann- te Basalzellkarzinom bildet. Die- ses ist weniger gefährlich als der schwarze Hautkrebs, weil sich bei dieser Tumorform in al- ler Regel keine Metastasen bil- Nach dem Krebs steigt das Hautkrebsrisiko Krebspatienten sollten einmal pro Jahr zum „Haut-TÜV“ den. Doch auch das Basalzellkar- zinom kann aggressiv wachsen, alle Hautschichten durchdringen und das Gewebe massiv zerstö- ren. Siehe Seite 4 und 8 Krebspatienten müssen es in puncto Sonnenschutz besonders genau nehmen (1) Patientenbeauftragter Wolfgang Zöller Wenn die Chemotherapie mit Tablette erfolgt, kommt es kaum mehr zum Haarausfall, das Perückenproblem ist passé. enthalte erspart. Es muss zudem kein Portsystem implantiert und kein Venenkatheter gelegt wer- den, was nicht nur angenehm ist, sondern auch entsprechen- de Komplikationen wie Venenrei- zungen oder lokale Infektionen per se vermeidet. Außerdem tre- ten unter der modernen Therapie Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen seltener auf und es kommt auch weniger zum be- lastenden Haarausfall. Siehe Seite 7 Chemotherapie als Tablette Ein Plus an Lebensqualität Die Einführung eines Patienten- rechte-Gesetzes plant der Patien- tenbeauftragte der Bundesregie- rung Wolfgang Zöller. Mit diesem Gesetz sollen die Patienten ge- stärkt und ihre Rechte festgeschrie- ben werden. Vor allem Krebspati- enten rät Zöller insbesondere dazu, sich gut über ihre Erkrankung zu in- formieren und zudem bei Zweifeln eine Zweitmeinung einzuholen. Über seine weiteren Ziele informiert der Patientenbeauftragte in einem Interview mit Lebenswege. Siehe Seite 2 Kommt das Patientenrechte- Gesetz? W i r si n d i m I n t e r n e t

Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 36

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Ausgabe 36, Juni 2010 der Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen

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Page 1: Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 36

Inhalt

SeiteKrebstherapie nach dem „Prinzip der kurzen Wege“ 3

Schützen Apfelsaft, Brokkoli und Co. vor Krebs? 5

Lungenkrebs: Die Tablette nach der Chemotherapie 6

Auch „älteren Semestern“ nutzt die moderne Krebstherapie 7

Basteln gegen die Sprachlosigkeit 8

Informationsbroschüren kostenfrei anfordern 8

1 – Shutterstock

Forum für Krebspatienten und ihre Angehörigen

Lebenswegekostenlos zum kostenlos zum kostenlos zum kostenlos zum kostenlos zum kostenlos zum

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Ausgabe 36 · Juni 2010

Hautkrebs-Screening wird

gut genutztRund elf Millionen Menschen in Deutschland haben bereits die Chance der Hautkrebs-Früherkennungsuntersuchung beim Hausarzt oder beim Der-matologen genutzt. „Kein an-deres Screening-Programm hat-te in Deutschland bisher einen so erfolgreichen Start“, be-tont Gerd Nettekoven, Haupt-geschäftsführer der Deutschen Krebshilfe. Die Patientenorga-nisation hat jüngst zusammen mit Partnern eine spezielle Auf-klärungskampagne in Betrie-ben gestartet, um die Mög-lichkeiten der Vorbeugung und Früherkennung von Hautkrebs noch bekannter zu machen.

Dass dies Not tut, zeigen die Zahlen: So wird davon aus-gegangen, dass jedes Jahr in Deutschland rund 195.000 Menschen neu an Hautkrebs erkranken, 22.000 davon am gefürchteten malignen Mela-nom. Werden die Tumore früh erkannt, so sind sie in aller Regel heilbar. Beim Hautkrebs-Screening wird deshalb im Rah-men einer Ganzkörperuntersu-chung die Haut auf verdächtige Veränderungen hin inspiziert.

Einen Anspruch auf eine solche Untersuchung hat je-der gesetzlich Versicherte über 35 Jahre und das alle zwei Jahre. Weitere Informationen hierzu gibt es unter www.hautkrebs-screening.de.

Lebenswege im InternetMit einem deutlich erweiterten Informationsan-gebot wartet „Lebenswege“ unter der Weban-schrift www.lebenswege-forum.de ab sofort im Internet auf.

Dort haben Interessierte nicht nur Zugriff auf die aktuelle Ausgabe der Zeitung, sondern können auch in den früheren Exemplaren „schmökern“ und sich zu allen Fragen rund um das Thema Krebs informieren.

Siehe Seite 3

Bei verschiedenen Tumoren wie etwa dem Brustkrebs, dem Ma-genkrebs und jetzt auch dem Darmkrebs können inzwischen Tabletten die Infusionen ersetzen. Damit setzt sich die so genannte orale Chemotherapie, also die Be-handlung in Tablettenform, wei-ter bei der Krebstherapie durch.

Sie hat für den Patienten einige Vorteile: Die Einnahme der Wirk-stoffe in Kapsel- oder Tabletten-form kann bequem zu Hause er-folgen und den Betroffenen blei-ben lange Praxis- und Klinikauf-

Krebspatienten sollten konse-quent einmal pro Jahr beim Haut-arzt ihren Körper inspizieren und auf einen möglichen Hautkrebs untersuchen lassen. Denn nach der Krebserkrankung ist das Risi-ko, dass sich ein Hautkrebs bildet, deutlich erhöht. Das gilt vor allem für Patienten, die sowohl eine Chemo- wie auch eine Strahlen-therapie erhalten haben, wie zum Beispiel bei Krebserkrankungen des Lymphsystems wie dem Mor-bus Hodgkin. „Wir raten deshalb allen Patienten mit Krebs, zum ei-

nen besonders vorsichtig beim Umgang mit der Sonnenbestrah-lung zu sein und zum anderen sich regelmäßig – und das heißt bei Krebspatienten einmal pro Jahr – beim Hautarzt auf verdäch-tige Hautveränderungen unter-suchen zu lassen“, rät Dr. Peter Mohr vom Elbe Klinikum Buxde-hude.

Keinesfalls sollte man sich aus seiner Sicht auf die eigene Inspek-tion der Haut verlassen und nur die dunklen Hautmale kritisch be-obachten. Denn es gibt verschie-

dene Formen von Hautkrebs, wobei nach einer Krebs-erkrankung we-niger das Risi-ko für ein so ge-nanntes malignes Melanom steigt, sondern mehr die Wahrscheinlich-keit, dass sich ein heller Haut-krebs wie etwa das sogenann-te Basalzellkarzinom bildet. Die-ses ist weniger gefährlich als der schwarze Hautkrebs, weil sich bei dieser Tumorform in al-ler Regel keine Metastasen bil-

Nach dem Krebs steigt das Hautkrebsrisiko

Krebspatienten sollten einmal pro Jahr zum „Haut-TÜV“

den. Doch auch das Basalzellkar-zinom kann aggressiv wachsen, alle Hautschichten durchdringen und das Gewebe massiv zerstö-ren.

Siehe Seite 4 und 8

Krebspatienten müssen es in puncto Sonnenschutz besonders genau nehmen (1)

Patientenbeauftragter Wolfgang Zöller

Wenn die Chemotherapie mit Tablette erfolgt, kommt es kaum mehr zum Haarausfall, das Perückenproblem ist passé.

enthalte erspart. Es muss zudem kein Portsystem implantiert und kein Venenkatheter gelegt wer-den, was nicht nur angenehm ist, sondern auch entsprechen-de Komplikationen wie Venenrei-zungen oder lokale Infektionen per se vermeidet. Außerdem tre-ten unter der modernen Therapie Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen seltener auf und es kommt auch weniger zum be-lastenden Haarausfall.

Siehe Seite 7

Chemotherapie als TabletteEin Plus an Lebensqualität

Die Einführung eines Patienten-rechte-Gesetzes plant der Patien-tenbeauftragte der Bundesregie-

rung Wolfgang Zöller. Mit diesem Gesetz sollen die Patienten ge-stärkt und ihre Rechte festgeschrie-ben werden. Vor allem Krebspati-enten rät Zöller insbesondere dazu, sich gut über ihre Erkrankung zu in-formieren und zudem bei Zweifeln eine Zweitmeinung einzuholen. Über seine weiteren Ziele informiert der Patientenbeauftragte in einem Interview mit Lebenswege.

Siehe Seite 2

Kommt das Patientenrechte-Gesetz?

Lebenswege im InternetMit einem deutlich erweiterten Informationsan-

Dort haben Interessierte nicht nur Zugriff auf die aktuelle Ausgabe der Zeitung, sondern können auch in den früheren Exemplaren „schmökern“ und sich zu allen Fragen rund um das Thema Krebs informieren.

Wir sind im Internet

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2 Lebenswege

nung über das Bürger-liche Gesetzbuch bis hin zur Sozialgesetzgebung. Das al-les aber ist für die betroffenen Pa-tienten oft schwer zu durchschau-en, was mit ein Punkt ist, den wir mit dem Patientengesetz optimie-ren wollen. Es ist ein Irrtum anzu-nehmen, das Gesetz richte sich ge-gen Ärzte oder gegen Krankenkas-sen als Leistungsträger des Systems. Das ist ähnlich wie bei dem Fehler-register, das wir etablieren wollen. Dabei geht es darum, Fehlerquel-len zu erkennen, um in der Folgehäufi ge Fehler besser vermeiden zu können. Ich wünsche mir eine bes-sere „Fehlerkultur“ wo es selbst-verständlich ist, mit Fehlern, die ge-macht wurden, offen umzugehen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit ge-ringer, dass der gleiche Fehler wie-derholt wird und es besteht außer-dem die Chance, die Handlungsab-läufe zu optimieren, so dass die glei-chen Fehler nicht mehr auftreten.

Herr Zöller, was ist davon ab-gesehen Ihr wichtigstes Ziel in ihrer Funktion als Patienten-beauftragter?Ich möchte dazu beizutragen, dass Patienten ungehindert und zeitnah Zugang zu medizinischen Leistungen erhalten und das un-abhängig von Alter, Geschlecht, Abstammung und Einkommen. Wir wollen außerdem darauf hin-wirken, dass das Recht der Pati-enten auf Beratung und Infor-mation sowie auf die Beteiligung bei Fragen der Sicherstellung der medizinischen Versorgung stärker berücksichtigt wird.

Herr Zöller, haben Sie vielen Dank für das Gespräch.

brauchen meines Erachtens ein Pa-tientenrechte-Gesetz, weil der Be-griff Schutzgesetz irreführend ist. Der Patient soll nicht geschützt, sondern von Anfang an als gleich-wertiger Partner im Umgang mit Leistungserbringern und mit den Krankenversicherungen gesehen werden. Ein zentraler Punkt in dem Gesetz, das wir anstreben, wird das Recht auf Information sein. Es soll ferner zum Beispiel geregelt wer-den, wie Patienten ihre Unterlagen

erhalten, wenn sie einen Behand-lungsfehler vermuten, welche Rol-le den Schiedsstellen zukommt und wie dort auch Patienten eingebun-den werden können und sollen. Wir wollen mit dem Gesetz auch dazu beitragen, dass die angestrengten Verfahren nicht mehr über Jahre hingezogen werden, sondern die Patienten deutlich schneller zu ih-rem Recht kommen.

Wie sind die Patientenrechte derzeit geregelt?Es gibt selbstverständlich ein komplexes gesetzliches Regelwerk von der Reichsversicherungsord-

„Wir brauchen ein Patientenrechte-Gesetz“

Interview mit Wolfgang Zöller, Patientenbeauftragter der Bundesregierung

Krebspatienten sollten sich um-fassend über ihre Erkrankung, deren Behandlungsmöglichkeiten und auch über ihre Rechte als Pati-ent informieren. Das rät Wolfgang Zöller, Patientenbeauftragter der Bundesregierung. Sein populärs-tes Projekt: Das Etablieren eines Patientenrechte-Gesetzes, in dem die wichtigsten Fragen rund um die Rechte der Patienten festge-schrieben werden. Was dies kon-kret bedeutet, erläutert der Patien-tenbeauftragte in einem Interview.

Herr Zöller, was kann und soll-te man als Patient tun, um im Fall des Falles eine möglichst optimale Behandlung zu be-kommen?Auf der einen Seite ist bei einer Krebstherapie wie bei praktisch jeder Behandlung einer schwe-ren Erkrankung ein gutes Ver-trauensverhältnis zwischen dem Patienten und dem Arzt wichtig für den Heilungserfolg. Anderer-seits sollten sich Patienten heut-zutage durchaus auch selbst gut über ihre Erkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten infor-mieren. Dazu gehört auch, dass man eine Zweitmeinung einholt, dass man also einen zweiten Arzt konsultiert, wenn Zweifel beste-hen, ob die geplanten Maßnah-

men im individuellen Fall notwen-dig und sinnvoll sind.

Wie geht man dabei am bes-ten vor?Man kann sich zum Beispiel bei der unabhängigen Patientenbera-tungsstelle erkundigen, wo es zu dem jeweiligen Krankheitsbild be-sonders versierte Ärzte oder Klini-ken gibt. Diese Beratung ist kosten-frei, zu erreichen ist die Beratungs-stelle am einfachsten unter der Te-

lefonnummer 0800-0117722. Eine wichtige Informationsquelle für Pa-tienten ist außerdem der Krebsin-formationsdienst, der unter der Te-lefonnummer 0800-4203040 an-gerufen werden kann. Dort erhält man als Krebspatient ebenfalls kos-tenlos Informationen rund um die Erkrankung.

Wie soll man sich als Patient verhalten, wenn einem die Teilnahme an einer Studie an-geboten wird?Patienten dürfen nicht als „Ver-suchskaninchen“ herhalten – deshalb gibt es bei jeder Studie Kontrollorgane, die Studienteilneh-mer schützen. Auch in einem sol-chen Fall halte ich es für sinnvoll, wenn man sich eine zweite fach-liche Meinung einholt. Davon unabhängig sind klinische Studien aus meiner Sicht notwendig, um den medizinischen Fortschritt vo-ran zu treiben. Als Patient hat man unter Umständen deutliche Vortei-le von der Teilnahme an einer sol-chen Therapiestudie. Denn man kann fortschrittliche Behandlungs-formen erhalten, die bis dato noch nicht für die allgemeine Anwen-dung zugelassen sind.

Sie setzen sich sehr engagiert für ein Patientenrechte-Gesetz ein. Warum ist ein solches Ge-setz wichtig?Man hat bisher immer von einem Patientenschutz-Gesetz gesprochen. Das halte ich nicht für richtig. Wir

Meldungen

Der Wirkstoff Bevacizumab, der die Bildung von Tumor-Blutgefässen hemmt, hat den Praxistest bestanden: Der Anti-körper verlängert die Überle-benszeit von Patienten mit Lun-genkrebs und das unabhängig davon, wie gut deren Allge-meinzustand bei Behandlungs-beginn war und auch unabhän-gig vom Alter der Patienten. Das hat die so genannte SAiL-Studie ergeben. Sie bescheinigt dem modernen Krebsthera-peutikum außerdem eine gute Verträglichkeit.

Ob Methadon sich als The-rapieansatz bei Hirntumo-ren eignet, die resistent ge-gen alle anderen Therapie-maßnahmen sind, wird am Universitätsklinikum in Ulm er-forscht. Denn es gibt Hinwei-se, dass Methadon die Teilung von Krebszellen hemmen und das Absterben der Tumorzel-len fördern kann, ohne jedoch gesunde Körperzellen zu be-einträchtigen.

Ein ungewollter Gewichts-verlust geht mit schlechten Heilungschancen bei Krebs-erkrankungen einher. Warum das so ist, untersuchen Wis-senschaftler in Heidelberg. Bei dem von der Deutschen Krebs-hilfe geförderten Projekt sollen zugleich die Ursachen des als Tumorauszehrung oder Tumor-kachexie bezeichneten Phäno-mens geklärt werden.

Lesetipp

PatientenrechteIn erster Linie an Krebspatienten, die noch voll im Beruf stehen, wendet sich eine neue Broschüre mit dem Ti-tel „Den Alltag trotz Krebs bewältigen – Hilfen für Arbeitnehmer in der ge-setzlichen und privaten Krankenver-sicherung“. Ziel der Broschüre ist es, berufstätigen Krebspatienten in all-gemein gut verständlicher Sprache

aufzuzeigen, welche Möglichkeiten der Unterstützung sie erhalten können, wie das soziale Netz geknüpft ist und wie sie trotz der Erkrankung ihre wirtschaftliche Situation meistern können.

Die Broschüre klärt außerdem ohne das sonst oft übliche „Ju-ristendeutsch“ über die Rechte der Patienten im sozialen System auf, informiert über Leistungsansprüche und gibt Hinweise auf Ansprechpartner und Beratungsstellen. Es werden unter ande-rem Themen rund um die Behandlung und die Rehabilitation ab-gehandelt, es wird angegeben, unter welchen Voraussetzungen z. B. eine häusliche Pfl ege möglich ist, wann eine Haushalthilfe ge-stellt wird und welche Hilfs- und Heilmittel von den Krankenkas-sen bewilligt werden können. Ein weiterer Schwerpunkt der neu-en Broschüre ist die Existenzsicherung, wobei ausführlich und ein-fach verständlich die komplexen Regelungen bei Lohnfortzahlung und Krankengeld dargestellt werden.

Die Broschüre kann kostenlos angefordert werden beim Verlag Wortreich GiK GmbH, Postfach 1402, 65534 Limburg oder bei der Roche Pharma AG, Tel. 07624/142013.

PatientenrechteIn erster Linie an Krebspatienten, die noch voll im Beruf stehen, wendet sich eine neue Broschüre mit dem Ti-tel „Den Alltag trotz Krebs bewältigen – Hilfen für Arbeitnehmer in der ge-setzlichen und privaten Krankenver-sicherung“. Ziel der Broschüre ist es,

gemein gut verständlicher Sprache aufzuzeigen, welche Möglichkeiten der Unterstützung sie

Wolfgang Zöller (Foto) hat als Pa-tientenbeauftragter der Bundesre-gierung ehrgeizige Ziele. Per Ge-setz soll er darauf hinwirken, dass die Belange von Menschen, die er-kranken, gewahrt werden. Insbe-sondere soll sicher gestellt wer-den, dass Patienten eine adäquate Beratung bei Leistungserbringern, Kostenträgern und auch Behörden erhalten, dass sie bei Versorgungs-fragen beteiligt werden, und auch, dass Männer und Frauen bei der medizinischen Forschung gleich behandelt werden. Was aus solchen gesetzlichen Vorgaben gemacht wird, hängt naturgemäß von der Per-son des Patientenbeauftragten ab. Das Team um Wolfgang Zöller hat sich dabei vor allem auf die Fahne geschrieben, bis 2011 ein Gesetz zu Patientenrechten zu etablieren. Zusammen mit seinen Mitarbeitern hat der Patientenbeauftragte sich ferner vorgenommen, Eingaben von Pa-tienten sehr zeitnah zu bearbeiten und ihnen gut verständlich aufzu-zeigen, wie sie berechtigte Anliegen durchsetzen können.

nung über das Bürger-liche Gesetzbuch bis hin zur Sozialgesetzgebung. Das al-

Das Thema „Patientenrechte“ ist für viele Betroffene wie ein Irrgarten, in dem man sich kaum zurecht fi ndet (2)

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3 – © Felix Horstmann-Fotolia.com

3Lebenswege

durch oft verträglicher gestaltet werden. Die betreuten Krebspati-enten haben zudem gute Chan-cen, im „Ambulanten Krebs-zentrum Schaubstraße“ in den Genuss einer sehr fortschrittli-

chen Behandlung zu kommen. Denn, so Professor Chow: „Wir sind an vielen Therapiestudi-en beteiligt, so dass Patienten, die sich hinsichtlich ihrer Erkran-kung entsprechend eignen, auch an diesen Studien teilnehmen können.“

Vorteilhaft für die Krebspatien-ten ist laut Professor Chow ferner die enge Zusammenarbeit des

enten bedeutet das, dass er rasch Hilfe bekommt, wenn weiterfüh-rende Untersuchungen wie etwa eine Knochenmarks- oder eine Leberpunktion anstehen oder wenn Behandlungsmaßnahmen

über die Chemotherapie hinaus-gehend notwendig sind, wie zum Beispiel eine Antikörpertherapie oder Bluttransfusionen. „Die Pa-tienten brauchen für solche Maß-nahmen nicht umständlich von Arzt zu Arzt oder von Klinik zu Klinik zu reisen. Sie bleiben hier im Zentrum, also in der ihnen ver-trauten Umgebung und können die Befunde oder Behandlungs-ergebnisse direkt mit dem sie be-handelnden Arzt besprechen“, erklärt Professor Chow.

Die Atmosphäre ist nach sei-nen Worten persönlicher und der Zugang zum Arzt direkter als in einer Klinikambulanz. Das schafft mehr Vertrauen, gibt den Patien-ten ein besseres Gefühl und ist, wie Professor Chow sagt, auch aus medizinischer Sicht vorteil-haft: „Wir kennen den Patien-ten, wissen beispielsweise, wie er auf die Chemotherapie reagiert, und können die Behandlung so besser steuern.“ Diese kann da-

Krebstherapie nach dem „Prinzip der kurzen Wege“

Ambulantes Krebszentrum Schaubstraße in Frankfurt

Früher gab es für Menschen mit ei-ner Krebserkrankung des Lymph-systems (Lymphom) kaum Hoff-nung. Das hat sich geändert. Denn heutzutage ist nicht nur die Ver-längerung des Überlebens ohne Krankheitszeichen und ohne Fort-schreiten der Erkrankung ein wich-tiges Behandlungsziel, es ist sogar oft eine Heilung möglich. Die Be-handlung selbst ist zudem weni-ger belastend als früher und be-deutet längst nicht mehr, dass die Patienten monatelang in der Klinik bleiben müssen. Das zeigt das Bei-spiel des „Ambulanten Krebszen-trums Schaubstraße“ in Frankfurt.

Durch ein eng verzahntes Netz-werk von Ärzten verschiedener Fachdisziplinen sowie einer ange-schlossenen Tagesklinik wird dort Krebspatienten ein breites Spek-trum an diagnostischen und thera-peutischen Möglichkeiten ge-boten und das alles ambulant, also, ohne dass der Patient in die Klinik muss. „Wir verfolgen das Ziel der kurzen Wege in der Krebstherapie, bieten den Pa-tienten zugleich aber eine op-timale Behandlung“, berichtet Dr. Hans-Jörg Cordes, der zusam-men mit Professor Dr. Kai Uwe Chow das ambulante Krebszen-trum in Frankfurt gegründet hat.

Schon vor zehn Jahren hat der On-kologe und Hämatologe ein Fach-arztzentrum eingerichtet. Begon-nen hat dabei alles mit einigen wenigen Fachärzten, die sich in einem Ärzteverbund zusammen-geschlossen haben. Inzwischen ist aus dem Verbund ein regelrechtes Netzwerk entstanden, das den Patienten ein umfassendes Spek-trum an Möglichkeiten der Krebs-

vorbeugung sowie der Diagnos-tik und Behandlung und auch der Nachsorge von Krebserkrankun-gen bietet.

„Herzstück“ des Krebszen-trums ist die Tagesklinik, eine

freundlich eingerichtete Etage des Hauses direkt über den Dä-chern Frankfurts, wo die Patien-ten während des Tages die Che-motherapie erhalten können. „In der Tagesklinik werden durch den Verbund der verschiedenen Fach-ärzte Patienten mit ganz unter-schiedlichen Krebserkrankungen

behandelt, vom Brustkrebs über den Darmkrebs bis hin zum Lym-phom“, sagt Professor Dr. Kai Uwe Chow, der früher an der Frankfurter Universitätsklinik tä-tig war.

Die im Netzwerk verbunde-nen Fachärzte sind laut Profes-sor Chow Spezialisten auf ih-rem jeweiligen Gebiet und arbei-ten Hand in Hand. Für den Pati-

Modern gibt sich Frankfurt auch in der Krebstherapie: Vielen Patienten können dort durch das Ambulante Krebszentrum Schaubstraße Klinikaufenthalte erspart werden. (3)

Im Ambulanten Krebszentrum Schaubstraße in Frankfurt werden Krebspatienten umfassend betreut und erhalten fast alle notwendigen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen „unter einem Dach“

„Wissen ist Macht – Tabus rund um den Krebs brechen“, so lau-tete eine der Schlagzeilen in der April-Ausgabe von „Lebenswe-ge“. Wer das Motto beherzigt und sich aktuell zu Themen rund um Krebserkrankungen infor-mieren möchte, ist herzlich ein-geladen, die Internetseite von „Lebenswege“ zu besuchen.

Die Webseite ist neu gestal-tet und noch informativer ge-worden. Zu fi nden sind dort die Themen der aktuellen Ausgabe und übersichtlich angeordnet alle Berichte aus den Rubriken

Lebenswege im Internet

„Wir kennen die Patienten, wissen, wie sie auf die Behandlung reagieren,

und können diese somit besser steuern“

„Die Atmosphäre ist persönlicher und der Zugang zum Arzt direkter als in

einer Klinikambulanz“

Zentrums mit den Hausärzten der Patienten, die betreut werden. Auch mit den Ärzten aus den um-gebenden Frankfurter Kliniken gibt es enge Kooperationen. So gibt es Ärzte, die sowohl in der

Universitätsklinik und parallel im ambulanten Krebszentrum tätig sind und dort zum Beispiel bei an-stehenden Krebsoperationen den geplanten Eingriff direkt mit dem Arzt und dem Patienten gemein-sam besprechen. „Das zeigt“, so Professor Chow, „dass wir es mit dem Ziel der Krebstherapie nach dem „Prinzip der kurzen Wege“ ernst meinen.“

Dr. Hans-Jörg Cordes Professor Dr. Kai Uwe Chow

wie zum Beispiel „Patienten-rechte“, „Kosmetik- und Pfl e-getipps“ oder „Sport und Be-wegung bei Krebs“. Über eine Suchfunktion haben Sie zudem Zugriff auf frühere Artikel zu be-stimmten Fragestellungen.

Es gibt außerdem Links zum Beispiel zu einer Übersicht der zertifi zierten Krebsbehandlungs-zentren sowie die Möglich-keit, kostenfrei die Zeitschrift „Lebenswege“ zu abonnie-ren. Sie erreichen Lebenswe-ge im Internet unter www.lebenswege-forum.de.

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Wird ein Hautkrebs früh genug er-kannt, so sind die Heilungschan-cen gut. Das gilt auch für den ge-fürchteten schwarzen Hautkrebs. Der helle Hautkrebs lässt sich all-gemein gut behandeln, heilt aber oft nicht völlig aus. Die Betrof-fenen brauchen deshalb immer wieder eine erneute Therapie, was auf Dauer sehr belastend ist. „Jeder Zweite, der an einem Ba-saliom erkrankt, wird innerhalb von drei Jahren erneut einen ent-sprechenden Tumor der Haut ent-wickeln“, sagt Dr. Peter Mohr aus Buxtehude.

Sorgen und Ängste, wie es mit dem Tumor weitergehen wird, sind oft die Folge. Viele Hautkrebspatienten sind außer-dem durch kosmetische Proble-me nach der operativen Entfer-nung des Tumors belastet. Es ist deshalb laut Dr. Mohr sehr hilf-reich, wenn sich die Betroffenen im Rahmen einer Selbsthilfegrup-pe organisieren.

Eine solche Selbsthilfegrup-pe hat sich in Buxtehude bereits

vor drei Jahren etabliert und wird seitdem von Annegret Meyer, die selbst an Hautkrebs erkrankt ist, geleitet. „Es war und ist für mich erstaunlich, wie wenig Selbsthil-fegruppen es für Hautkrebspati-enten gibt“, erklärt Frau Meyer. So war die Gruppe in Buxtehu-de neben der ersten Organisati-on in Berlin erst die zweite spezi-elle Hautkrebs-Selbsthilfegruppe in Deutschland. Inzwischen gibt es einige Gruppen mehr, vor dem Hintergrund der so häufi gen Tu-morformen, aber dies ist laut Frau Meyer „bestenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein“.

Dass die Etablierung von mehr Hautkrebs-Selbsthilfegruppen sinnvoll wäre, zeigt die Erfahrung: „Viele Patienten kommen zu uns, weil sie sich wenig informiert und regelrecht mit ihren Proble-men alleingelassen fühlen.“ Die Gruppe versucht, solche Patien-ten „aufzufangen“, ihnen das Gefühl zu vermitteln, dass man mit der Erkrankung ein erfülltes Leben führen kann und dass sie

Auch beim Hautkrebs: Hilfe durch Selbsthilfe

Erst wenige Hautkrebs-Selbsthilfegruppen

mit ihr nicht alleine stehen. Die Selbsthilfegruppe, eine offene Gruppe der Krebsnachsorge Sta-de LSK e.V., bietet außerdem Be-troffenen die Möglichkeit, sich umfassend über das Thema Haut-krebs zu informieren und sich zu-dem mit ebenfalls Betroffenen über deren Erfahrungen auszu-tauschen. „Das ist etwas völlig anderes, als mit gesunden Men-schen und speziell mit Angehöri-gen über das Thema zu sprechen“, sagt Annegret Meyer. Selbsthil-fe bedeutet nach ihren Worten aber auch, sich nicht ausschließ-lich mit der Krankheit zu beschäf-tigen, sondern sich auch ande-ren Dingen des Lebens zuzuwen-den – auch das ist ein Aspekt, der in den Selbsthilfegruppen gelebt wird.

4 – © Piroschka-Fotolia.com

4 Lebenswege

zinom, auch Basaliom genannt oder das Plattenepithelkarzinom, berichtet Dr. Peter Mohr vom Elbe Klinikum Buxtehude.

Man sollte deshalb nicht nur hellhörig werden, wenn sich ein einzelner schwarzer Fleck auf der Haut bildet oder ein Mutter-mal anfängt zu wachsen. „Prak-

tisch jede sich merkwürdig verän-dernde Hautstelle sollte vom Arzt untersucht werden“, mahnt der Dermatologe.

Zeichen einer sich bildenden Hautkrebserkrankung kann nach seinen Worten sein, wenn eine Hautstelle schorfi g wird, sich er-haben anfühlt oder beginnt zu bluten. Häufi g entwickelt sich

eine solche helle Hautkrebsform in der Gesichtsregion, was kos-metisch sehr problematisch wer-den kann, wenn der Tumor nicht frühzeitig behandelt wird.

Die Behandlung richtet sich da-bei nach der jeweiligen Tumor-form, was heutzutage nicht be-deutet, dass unbedingt operiert

werden muss. „Man kann bei Frühformen des Plattenepithel-karzinoms auch mit Salben und Cremes behandeln“, sagt Dr. Mohr.

Besonders gefährdet, einen Hautkrebs zu erleiden, sind nach seinen Angaben Menschen, die berufsbedingt viel in der Sonne sind. Sie entwickeln überpropor-tional häufi g einen hellen Haut-krebs. Zu den Risikogruppen zäh-len ferner Personen, die in der Kindheit oft einen Sonnenbrand erlebt haben und eben auch Krebspatienten nach einer Che-mo- und/oder Strahlentherapie.

Hautkrebs – es gibt verschiedene Tumorformen

Vorsicht, wenn sich Hautstellen merkwürdig verändern

Beim Thema Hautkrebs denkt man automatisch zuerst an sich bösartig verändernde schwar-ze Hautmale. Doch es gibt auch andere Krebsformen der Haut, wie das sogenannte Basalzellkar-

Annegret Meyer

Beim hellen Hautkrebs gibt es verschiedene Krankheitsformen. Das Foto zeigt ein so genanntes Basalzellkarzinom

„Jede sich merkwürdig verändernde Hautstelle untersuchen lassen“

Besonders gefürchtet ist der „schwar-ze Hautkrebs“, das maligne Melanom

Lexikon

HautkrebsHautkrebs ist nicht gleich Hautkrebs. Vielmehr gibt es auch bei den bösartigen Hauttumoren verschiedene Formen. Häufi g ist vor al-lem der so genannte „helle Hautkrebs“, wobei hierbei zwei For-men unterschieden werden, einmal das Basalzellkarzinom, auch Basaliom genannt, das von der Basalzellschicht der Haut ausgeht und das Plattenepithelkarzinom, das auch als Spinaliom oder Spi-nalzellkarzinom bezeichnet wird.

Es wird nach Angaben des Krebsinformationsdienstes geschätzt, dass pro 100.000 Menschen in Deutschland pro Jahr bei etwa 100 eine solche Hautveränderung festgestellt wird. Genaue Zahlen fehlen jedoch, da die Tumore meist beim Hautarzt direkt chirur-gisch entfernt und daher in den Statistiken nicht erfasst werden.

Gefürchteter als der helle Hautkrebs, der sich vor allem bei älte-ren Menschen entwickelt, ist der „schwarze Hautkrebs“, also das maligne Melanom, das in erster Linie jüngere Menschen betrifft. Wird ein solcher Tumor im Frühstadium diagnostiziert, so kann er ebenfalls operativ entfernt werden, ohne dass eine weitere Thera-pie notwendig wird. Anders als der helle Hautkrebs neigt das mali-gne Melanom aber dazu, sich rasch über die Lymphbahn und über den Blutweg auszubreiten und Metastasen zu bilden. Dann sind neben der operativen Entfernung weitere Therapieformen wie etwa eine Immuntherapie, eine Chemotherapie oder eine Strah-lentherapie erforderlich, um den Tumor einzudämmen.

Sonne ja – aber mit entsprechendem Schutz

Die Sorge, einen Hautkrebs entwickeln zu können, sollte nicht zur Folge haben, dass man die Sonne meidet. Vor allem Krebspati-enten sollten sich von solchen Befürchtungen keinesfalls in ihrer Aktivität einschränken lassen und möglicherweise Aufenthalte im Freien meiden. Denn Licht, Luft und die umgebende Natur sind wichtig, um wieder Kraft zu tanken.

Dennoch ist eine gewisse Vorsicht im Umgang mit der Sonne ge-boten. Tabu sind selbstverständlich lange Sonnenbäder in der pral-len Sonne und das gilt für Krebspatienten genauso wie für jeden, dem seine Hautgesundheit am Herzen liegt. Statt lange bewe-gungslos in der Sonne zu liegen, sollte man sich eher beispielsweise zum Lesen in den Schatten zurückziehen oder besser noch aktiv und mit entsprechendem Sonnenschutz eine Wanderung unternehmen.

Zum Sonnenschutz gehört auch vernünftige Kleidung. Sie sollte leicht und luftig sein und im Idealfall die Haut weitgehend bede-cken. Sinnvoll ist ferner das Tragen eines Sonnenhutes. Außerdem sollte man sich gut mit einer Creme mit hohem Lichtschutzfaktor eincremen und das am besten morgens schon, ehe man das Haus verlässt.

Vorsicht im Umgang mit der Sonne – das gilt ganz besonders für Menschen nach Krebs (4)

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Auch wenn nicht eindeutig ge-klärt ist, ob sich durch Inhalt-stoffe von Obst- und Gemüse di-rekt Krebs vorbeugen lässt, sollte doch weiterhin das Motto „Fünf-mal am Tag“ beherzigt werden. Konkret heißt das, dass man täg-lich versuchen sollte, fünf Porti-onen Obst oder Gemüse zu ver-zehren, wobei auch ein Glas Obstsaft als „Portion“ zählt. Die durch Obst und Gemüse erreichte Sättigung kann dazu beitragen, den Verzehr tierischer Fette zu drosseln und damit auch Überge-wicht und Adipositas vorzubeu-gen. Das aber könnte ein indirek-ter krebspräventiver Effekt sein. Denn die Krebsgefahr steigt mit jedem Kilo zuviel, das man auf die

5 – Pitopia, 6 – © blende40-Fotolia.com, 7 – Pitopia

5Lebenswege

trägt, nicht an Krebs zu erkranken und im Fall des Falles keinen Rück-fall zu erleiden. Die Experten raten deshalb zu einer gesunden Ernäh-

rung mit fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag. Allerdings konn-te in großen Bevölkerungsstudi-en bislang nicht sicher nachgewie-sen werden, dass der Verzehr von viel Obst und Gemüse vor Krebs bewahrt. Klar scheint lediglich zu sein, dass das Risiko für Darmkrebs steigt, wenn häufi g rotes Fleisch, also Rind-, Schweine- und Lamm-fl eisch, auf dem Speiseplan steht.

Das alles heißt jedoch nicht, dass nicht bestimmte Nahrungsmittel durchaus Schutzwirkungen ge-gen Krebs vermitteln. „Die Zu-sammenhänge aber sind kom-

Schützen Apfelsaft, Brokkoli und Co. vor Krebs?

Inhaltsstoffe der Pfl anzen noch zu wenig erforscht

Schon lange wird vermutet, dass eine gesunde Ernährung zusam-men mit einem allgemein gesun-den Lebensstil wesentlich dazu bei-

Die Studien zum Einfl uss der Er-nährung auf Krebserkrankungen haben widersprüchliche Ergeb-nisse. Vor allem die Schutzwir-kung, die von Obst und Gemü-se und deren vielfältigen Inhalts-stoffen ausgehen soll, hat sich bislang nicht eindeutig bestäti-gen lassen. Was Krebspatienten und deren Angehörige in punc-to Ernährung beherzigen soll-ten, erläutert Dr. Clarissa Ger-häuser vom Deutschen Krebsfor-schungszentrum in Heidelberg in einem Interview.

Frau Gerhäuser, sind die Ef-fekte einer gesunden Ernäh-rung auf Krebserkrankun-gen überschätzt worden?Wenn man sich die Ergebnisse der epidemiologischen Studi-en anschaut, kann man durch-aus zu dieser Schlussfolgerung kommen. Denn die Evidenz für Zusammenhänge war deutlich geringer als erwartet und vie-le Hypothesen der 90iger Jah-re haben sich leider nicht ein-deutig bestätigen lassen. Wir setzen jetzt verstärkt auf pros-pektive Kohortenstudien, also auf Studien, bei denen das Ernährungsverhalten über die Zeit beobachtet und nicht wie in epidemiologischen Fall-Kon-troll-Untersuchungen rückwir-kend erfragt wird. Das macht die Datenlage sicherer und so-

lider. Wir versuchen außerdem, verstärkt zu erforschen, ob be-stimmte, in speziellen Nahrungs-mitteln enthaltene Substanzen krebserregend oder krebshem-mend wirken. Man muss sich da-bei bewusst sein, dass die Ernäh-rung ein hochkomplexer Prozess ist und wir mit vielen verschiede-nen Variablen zu kämpfen haben.

Sie haben im Apfelsaft und im Hopfen Inhaltsstoffe ge-funden, die offenbar günstig wirken. Was bedeutet das für Krebspatienten?Es stimmt, dass wir in diesen Nah-rungsmitteln Substanzen nach-weisen konnten, die dem Krebs entgegen wirken. Diese Befunde müssen aber noch näher unter-sucht werden. Ich warne insbe-sondere davor, aus den Ergebnis-sen voreilig Rückschlüsse zu zie-hen. Keinesfalls sollten Krebspa-tienten nun ihre Kost umstellen und einseitig auf Apfelsaft oder andere Nahrungsmittel setzen. Denn unter Umständen kann man sich mit solchen Maßnah-men sogar schaden.

Inwiefern kann ein hoher Ver-zehr von Obst und Gemüse auch schädlich sein?Das hängt von der Behandlung des Krebspatienten ab. So ist es zum Beispiel während einer Chemotherapie keinesfalls ratsam,

massiv Nahrungsmittel zu ver-zehren, die aggressiv wirken-de Substanzen aus dem Kör-per eliminieren. Damit könnte man unter Umständen eine Be-einträchtigung der Chemothe-rapie verursachen. Krebspatien-ten sollten sich deshalb hinsicht-lich ihrer Ernährung mit ihrem behandelnden Arzt besprechen. Sie sollten auch den Arzt um Rat fragen, wenn sie die Einnahme von Vitaminpillen planen, weil auch das in bestimmten Phasen der Erkrankung ungünstige Ef-fekte nach sich ziehen kann.

Was raten Sie Krebspatien-ten hinsichtlich der allge-meinen Ernährung?Wir propagieren weiterhin eine ausgewogene, vollwertige Kost mit ausreichend Vitaminen und Ballaststoffen, wie sie für prak-tisch jedermann gesund ist. Die Nahrung sollte selbstverständ-lich viel Obst und vor allem viel Gemüse enthalten.

Frau Dr. Gerhäuser, haben Sie vielen Dank für das Ge-spräch.

Einfl uss von Obst und Gemüse überschätzt?

Interview mit Dr. Clarissa Gerhäuser

Dr. Clarissa Gerhäuser

Gut belegt sind Zusammenhänge zwischen starkem Übergewicht und einem erhöhten Krebsrisiko (7)

„5 mal täglich“ Obst und Gemüse ist gesund. Ob sich damit auch Krebs vorbeugen lässt, ist noch unklar. (5)

Vor allem Brokkoli wird immer wieder eine krebsvor-beugende Wirkung zugeschrieben. Wissenschaftlich bewiesen ist diese bislang aber nicht. (6)

plex, es gibt bei der Ernährung viele Fak-toren, die sich ge-genseitig beeinfl us-sen“, erklärt dazu Dr. Clarissa Gerhäu-ser vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg.

Wie schwierig der Nachweis einer Schutzwirkung ist, zeigt

nach ihren Worten das Beispiel des Brokkoli. Das Gemüse ent-hält ebenso wie andere Kohlarten sogenannte Glucosinolate, die nach neueren Untersuchungen vor Prostatakrebs schützen sollen. In Tierversuchen hat sich das nicht bestätigt: „Wir haben zwar deut-liche zellwachstumshemmende Effekte gesehen, leider gleich-zeitig aber auch Signale, die das

Zellwachstum anregen“, berich-tet Frau Gerhäuser. Ein Wirkstoff alleine ist nach ihren Worten oft wahrscheinlich nicht in der Lage, die Krebsentstehung und das Krebswachstum zu hemmen. Es muss deshalb immer das Zusam-menspiel vieler Faktoren betrach-tet werden. „Wir brauchen dazu noch mehr Forschung“, so Ger-häuser.

Die Wissenschaftlerin prüfte weitere Lebensmittel im Hinblick auf Inhaltsstoffe, die krebshem-mend wirken. Sie wurde beim Apfelsaft fündig. Der enthält Po-lyphenole, denen schon länger eine Schutzwirkung gegenüber Darm- und auch Lungenkrebs zu-geschrieben wird.

„Obst und Gemüse haben komplexe Wirkungen in unserem Körper“

Übergewicht steigert die Krebsgefahr

Waage bringt. Das gilt vor allem für den Darmkrebs. So ist die indi-viduelle Gefährdung bei massivem Übergewicht, also bei einem Body Mass Index (BMI) von mehr als 30 statistisch bereits doppelt so hoch wie bei einem BMI von 23.

Es gibt außerdem Studien, die einen Zusammenhang zwischen Übergewicht und Brustkrebs bei Frauen nach den Wechseljahren dokumentieren, während die Ge-fährdung jungen Frauen in dieser Hinsicht noch unklar ist. Eindeu-tiger sind die Daten beim Gebär-mutterkrebs, der ebenfalls durch Übergewicht begünstigt wird, ebenso wie eine Krebserkran-kung der Niere und der Speise-röhre.

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8 – Pitopia, 9 – Shutterstock

6 Lebenswege

Durch eine regelmä-ßige sportliche Betäti-

gung lässt sich Krebserkran-kungen vorbeugen, wie verschie-dene Untersuchungen klar belegt haben. In Studien nachgewiesen ist ferner, dass auch Krebspati-enten enorm davon profi tieren,

wenn sie sportlich aktiv sind. Sie können Folgen der Erkrankung und der Behandlung wie die Tu-mor-Fatigue nachhaltig mindern, ihren Körper neu erleben, ihre Leistungskraft steigern und so ak-tiv zu ihrer Genesung beitragen.

Beim Sport in der Natur kommt hinzu, dass viele Patienten aus-geglichener werden und dass sie nach den vielen Aufregungen und Zweifeln, den Ängsten und Nöten während der Erkrankung wieder zu sich fi nden und Le-bensmut und Kraft tanken.

Insofern ist Sport in freier Natur aktive Krankheitsbewältigung, be-richtete Dr. Freerk Baumann von der Deutschen Sporthochschule Köln bei einem dortigen Symposium für

Sport in freier NaturSerie Sport und Bewegung bei Krebs zA

vonbis

Medizinerdeutsch

Ärzte sprechen häufi g eine eigene Sprache undnicht immer haben sie Zeit, die medizinischen Fachausdrücke für die Patienten zu übersetzen. Mit „Medizinerdeutsch von A bis Z“ wollen wir zu etwas mehr Orientierung im Dschun-gel der Ärztesprache beitragen.

Um eine Krebserkrankung im individuellen Fall beurtei-len zu können, bestimmen die Ärzte das sogenannte Tumor-stadium, ein Prozess, der als Staging (Stadieneinteilung) be-zeichnet wird. Es wird üblicher-weise ein international gültiges System der Tumorklassifi kati-on, das so genannte TNM-Sys-tem, angewandt. Der Buchsta-be T steht dabei für die Tumor-größe bzw. seine Ausbreitung im umgebenden Gewebe, wo-bei die Größenangabe in ara-bischen Zahlen erfolgt, also zum Beispiel als T1-T4. Der Buchstabe N gibt die Zahl der befallenen Lymphknoten an (z. B. N0 oder N3) und M gibt Informationen darüber, ob be-reits Metastasen (M0 oder M1) aufgetreten sind.

Des Weiteren werden die Tumorzellen mit dem so ge-nannten Grading genauer be-schrieben. Das Grading setzt voraus, dass zuvor Tumorge-webe per Biopsie entnommen wurde. Die Zellen können dann mikroskopisch unter-sucht und beurteilt werden. Sowohl das Staging als auch das Grading sind bedeutsam für die Heilungsaussichten des jeweiligen Patienten und da-mit auch für die Wahl der op-timalen Behandlungsart.

Durch eine regelmä-ßige sportliche Betäti-

gung lässt sich Krebserkran-

Spo

rt und Bewegung

bei Krebs

Krebspatienten. Als Beispiel nann-te er das Friluftsliv, das wörtlich als „Freiluftleben“ zu übersetzen ist. Seinen Ursprung hat Friluftsliv in Norwegen, wo es eine Art Lebens-philosophie darstellt, Zeit im Freien mit Klettern, Wandern, Skilaufen und Angeln zu verbringen oder Ig-lus zu bauen. Man lebt in der Natur und mit ihr und lernt dadurch sich und seine Umwelt neu kennen.

Sport in freier Natur muss aber nicht gleich bedeuten, sein Leben bei Wind und Wetter draußen zu verbringen. Vielen Krebspatien-ten aber hilft es nach Baumann, aktiv zu werden und sich wieder mehr draußen aufzuhalten. Das kann mit kurzen Spaziergängen beginnen und in längeren Wan-derungen münden, wenn durch die Bewegung und das Training

Neuerungen gibt es bei der Be-handlung von Menschen mit Lun-genkrebs im fortgeschrittenen Sta-dium: Sie können ab jetzt direkt nach der ersten Chemotherapie den Wirkstoff Erlotinib erhalten, wenn kein Rückgang des Tumors, sondern lediglich ein Wachstums-stillstand erwirkt wurde.

Erlotinib wird als Tablette ein-genommen und gehört zu der neuen Gruppe der zielgerichtet wirkenden Medikamente. Der Wirkstoff hemmt Wachstumssig-nale in den Tumorzellen und wirkt so dem Fortschreiten der Erkran-kung entgegen.

Dadurch kann die Lebenszeit der Patienten deutlich verlängert werden, berichtete Dr. Ulrich Gat-zemeier kürzlich in Hamburg.

Bislang war nach den Wor-ten des Krebsmediziners nach der Chemotherapie eine Behand-lungspause üblich. Eine erneu-te Therapie setzte erst ein, wenn sich ein Fortschreiten der Erkran-kung zeigte. „Nun brauchen wir bei Patienten, die nicht gut auf die Chemotherapie ansprechen, keine Zeit mehr durch eine solche

Mit Hilfe von Parvoviren hoffen Forscher am Deutschen Krebs-forschungszentrum in Heidel-berg, die Behandlung aggres-siver Hirntumore, wie des Glio-blastoms, verbessern zu können. Denn anhand von Rattenver-suchen konnten Wissenschaft-ler um Professor Dr. Jean Rom-melaere und Professor Dr. Jörg Schlehofer nachweisen, dass sich fortgeschrittene Glioblas-tome zurückbilden, wenn die Tiere mit den Parvoviren „be-handelt“ werden. „Die Ratten überlebten dann eindeutig län-ger als unbehandelte Artgenos-sen“, teilen die Forscher mit.

Parvoviren befallen normaler-weise Nagetiere, sind aber auch für menschliche Zellen infektiös. Beim Menschen verursachen sie jedoch keine Krankheitssymp-tome und auch die behandel-ten Ratten zeigten keine un-erwünschten Nebenwirkungen. Die Viren haben aber eine er-staunliche Eigenschaft: Sie tö-ten infi zierte Tumorzellen, ohne gesundes Gewebe zu schädi-gen. Im Deutschen Krebsfor-schungszentrum wird deshalb schon seit mehreren Jahren un-tersucht, ob sich Parvoviren als Waffe gegen Krebs eignen. Ge-prüft wurden solche Strategien vor allem bei Krebsarten, gegen die bislang keine wirkungsvol-len etablierten Behandlungsver-fahren zur Verfügung stehen.

Die aktuellen Versuche wur-den an Ratten durchgeführt, de-nen Hirntumorzellen implantiert worden waren. Sobald die da-raus resultierenden Hirntumo-ren eine bestimmte Größe er-reicht hatten, erhielten die Tie-re die Parvoviren entweder direkt

in die Geschwulst injiziert oder in die Blutbahn verabreicht. Bei den Ratten, denen die Viren di-rekt in den Tumor injiziert wor-den waren, bildete sich der Krebs bereits nach drei Tagen sichtbar zurück und verschwand bei acht der zwölf behandelten Tiere so-gar vollständig. Die Nager lebten symptomfrei, unbehandelte Kon-trolltiere dagegen litten spätes-tens drei Wochen, nachdem sie die Tumorzellen erhalten hatten, unter schweren Krankheitszei-chen. Bei sechs von neun Tieren, die die Parvoviren in die Blutbahn injiziert bekamen, bildeten sich die Tumoren ebenfalls vollständig zurück und die Tiere leben inzwi-schen seit über einem Jahr symp-tomfrei und ohne Spätfolgen der Therapie.

Aufgrund der vielverspre-chenden Ergebnisse am Tiermo-dell planen die Forscher nun ge-meinsam mit Kollegen der Neu-rochirurgischen Universitätskli-nik Heidelberg eine klinische Studie zur Behandlung von fort-geschrittenen Glioblastomen mit dem neuen Verfahren.

Neue Hoffnung bei HirntumorenForscher setzen auf Parvoviren

Lassen sich mit Hilfe von Viren Tumore im Gehirn behandeln? (9)

Auch beim fortgeschrittenen Lun-genkrebs ist dank der modernen Behandlung oft wieder ein Leben mit normalen Aktivitäten möglich

die Kraft hierfür wieder aufge-baut wurde.

Wer es etwas exotischer mag, kann auch ungewöhnliche Sport-arten draußen betreiben, wie etwa das Drachenbootrennen, eine Sportart, die in Kanada be-trieben wird. Sie wird dort inzwi-schen bei der Nachbehandlung von Frauen mit Brustkrebs ange-boten, nachdem Studien gezeigt haben, dass die anstrengende, sich wiederholende Oberkörper-arbeit einen deutlichen Kraftzu-wachs bedingt und keineswegs, wie früher angenommen, die Ausbildung eines Lymphödems fördert. Vielmehr scheint das Trai-ning dem Lymphödem möglicher-weise sogar entgegen zu wirken, was aber noch in weiteren Unter-suchungen abzuklären ist.

Bewegung in der Natur – so profi tieren Krebspatienten am besten von körperlicher Aktivität (8)

Therapiepause zu verlieren, son-dern können sie direkt weiter be-handeln“, erläuterte der Krebs-mediziner die neue Strategie.

Der Wachstumshemmer ist deutlich besser verträglich als eine Chemotherapie. Er erlaubt es so manchen Patienten, trotz fortge-schrittenem Lungenkrebs wieder ein praktisch normales Leben zu führen, die berufl iche Tätigkeit wieder aufzunehmen und sogar wieder sportlich aktiv zu sein.

Die Tablette nach der Chemotherapie

Neue Option beim fortgeschrittenen Lungenkrebs

MeldungenEinen Impfstoff gegen den Leberkrebs wollen Wissen-schaftler in Tübingen entwi-ckeln. Sie nutzen dabei, dass Krebszellen sich von gesunden Körperzellen unterscheiden. Un-ser Immunsystem kann die Ver-änderungen erkennen und die entarteten Zellen eliminieren, eine Reaktion, die bei Tumorpa-tienten beeinträchtigt ist. Die Tü-binger Forscher wollen die Krebs-antigene nutzen, um einen tu-morspezifi schen Impfstoff her-zustellen, der das körpereigene Immunsystem im Kampf gegen die Krebszellen aktiviert.

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Impressum

Herausgeber:WORTREICH Gesellschaft für indi-viduelle Kommunikation mbH, Bar-füßerstr. 12, 65549 Limburg/Lahn, Tel.: 06431/59096-0, Fax: 06431/ 59096-11, [email protected]

Verantwortliche Redaktion:Christine Vetter, Köln

Freie Mitarbeit:Dr. med. Klaus Steffen

Grafi k:Inken Pöhlmann, Bremerhaven

Druck:Kessler, Druck+Medien, Bobingen

„Lebenswege“ wird gefördert von der Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen.

10 – © Gina Sanders-Fotolia.com

7Lebenswege

Die Mehrzahl der Menschen, bei denen die Diagnose „Krebs“ ge-stellt wird, ist bereits im fortge-schrittenen Alter. So wie bei jün-geren Patienten muss dann selbst-verständlich alles getan werden, um die Krebserkrankung zu hei-len. „Ist das nicht mehr möglich,

muss alles daran gesetzt werden, das Leben des Betreffenden bei guter Lebensqualität möglichst lange zu erhalten“, sagt Privatdo-zent Dr. Ullrich Wedding aus Jena.

Die Chancen hierfür sind besser, als es allgemein bekannt ist. Denn die Krebstherapie hat in den ver-gangenen Jahren erhebliche Fort-schritte gemacht und die Mehr-zahl der Patienten kann heutzu-tage gut und schonend behandelt werden, sodass das Krebswachs-tum zurückgedrängt wird. Auch wenn der Tumor nicht ganz ent-fernt werden kann, lassen sich dem Betreffenden so doch oft noch viele gute Jahre sichern.

„Viele Patienten wissen das aber nicht und sind ganz verzweifelt, wenn sie erfahren, krebskrank zu sein“, erklärt Dr. Wedding. Gera-de ältere Menschen glauben, laut seiner Erfahrung, oft, das Leben sei

Selbst wenn Brustkrebs bereits Metastasen gebildet hat, können Patientinnen heute dank moder-ner Therapien so effektiv behan-

nun zu Ende und geben sich auf. Auch ist das Vorurteil weit verbrei-tet, dass die Krebstherapie eine un-erträgliche Belastung ist und vie-le alte Menschen entscheiden für sich, dass nicht mehr durchste-hen zu wollen. Denn vor allem äl-tere und alte Krebspatienten ken-

nen laut Dr. Wedding oft nicht die Möglichkeiten der modernen Me-dizin, den Tumor schonend zu be-handeln und möglichen Nebenwir-kungen der Therapie schon im Vor-feld gegenzusteuern.

Wie ein älterer Mensch im Fall einer Tumorerkrankung behandelt wird, hängt wesentlich davon ab, wie sein gesundheitlicher All-gemeinzustand ist. „Es gibt sehr viele Menschen, die auch im höheren Le-bensalter noch sehr fi t und rüstig sind“, so Wed-ding. Ist das der Fall, so wird genauso behandelt wie bei jüngeren Patien-ten. Ist der allgemeine Gesundheitszustand aber schon recht angegriffen, so wird man die Krebs-therapie möglichst scho-

delt werden, dass die Krankheit über lange Zeit nicht fortschrei-tet, und das bei guter Lebensqua-lität. Das ist vor allem dem Anti-körper Trastuzumab zu verdan-ken, der bei Frauen mit einer be-sonderen Brustkrebsform, dem HER2-positiven Brustkrebs, einge-setzt wird.

Bei HER2 handelt es sich um eine Struktur auf der Oberfl ä-che der Krebszelle, die Wachs-tumssignale in die Zelle hinein lei-tet. Durch Trastuzumab wird die-se Struktur blockiert und die Zel-le wird somit nicht weiter zum Wachstum angeregt. Zusätzlich aktiviert der HER2-Antikörper die körpereigene Immunabwehr. Die Tumorzellen werden durch die Be-setzung ihrer Oberfl äche mit dem Antikörper markiert, so dass das Immunsystem die Tumorzellen er-kennen, angreifen und zerstö-ren kann. Die Behandlung richtet sich damit direkt gegen die Ver-änderungen bei den Krebszel-len. „Der Antikörper Trastuzumab

nend gestalten. „Wir versuchen dann nicht unbedingt, das Leben mit aller Gewalt zu verlängern, sondern zielen darauf ab, den Tu-mor in seinem Wachstum zurück zu drängen, so dass der Patient einerseits mit dem Tumor leben kann, andererseits durch diesen in seiner Selbstständigkeit und seiner Lebensführung möglichst wenig beeinträchtigt wird.“

Das heißt laut Dr. Wedding nicht, dass ältere Patienten keine moderne, zielgerichtete Behand-lung des Tumors erfahren soll-ten. Im Gegenteil: „Denn die mo-dernen Medikamente sind meist deutlich besser verträglich als die herkömmliche Chemotherapie“, sagt der Mediziner.

war Wegbereiter für das moder-ne Konzept der zielgerichteten Krebstherapie“, erklärte Privatdo-zent Dr. Volkmar Müller aus Ham-burg kürzlich in Frankfurt.

Bei rund jeder vierten Frau mit Brustkrebs liegt nach seinen An-gaben ein solcher HER2-positiver Tumor vor. Er geht mit einem ag-gressiven Wachstum der Krebsge-schwulst einher und die betrof-fenen Patientinnen hatten früher schlechte Heilungs- und Über-lebenschancen. „Das hat sich grundlegend geändert, seit wir mit Trastuzumab behandeln kön-nen“, betonte Dr. Müller.

Der Antikörper kommt sowohl bei Frauen mit frühem Brust-krebs als auch bei solchen mit be-reits fortgeschrittener Erkrankung zum Einsatz. Frauen mit früh er-kanntem Brustkrebs gibt er ein-deutig bessere Heilungschan-cen. Ist der Brustkrebs aber schon fortgeschritten, so sorgt der Anti-körper zumindest dafür, dass sich die Lebenszeit der betroffenen

Auch „älteren Semestern“ nutzt die moderne Krebsmedizin

Behandlung ist meist schonender als angenommen

Zielgenau Krebswachstum hemmenBehandlungsfortschritte bei Frauen mit HER2-positivem Tumor

„Auch mit Krebs kann man oft noch viele Jahre gut leben“

Die moderne zielgerichtete Krebstherapie ist auch für ältere Patienten eine gute Option (10)

Auch beim frühen Darmkrebs ist jetzt eine Chemotherapie auf Ta-blettenbasis möglich, nachdem die Zulassungsbehörden grünes Licht für eine Behandlung mit oralem Capecitabin plus Oxalipla-tin-Kurzinfusion gegeben haben. Die Entscheidung basiert auf den Daten einer aktuellen Prüfung der modernen Behandlungsform im Vergleich mit der herkömmli-chen Chemotherapie bei Darm-krebspatienten, die noch kein fortgeschrittenes Tumorstadium erreicht haben.

Es wurde in der Studie sogar gesehen, dass das moderne Kon-zept in der Wirksamkeit der her-

Mit einer Perücke helfen sich viele Frauen über die Zeit des Haaraus-falls während und nach einer Chemotherapie hinweg. Weniger ausge-prägt sind Nebenwirkungen wie der Haarausfall, aber auch Übelkeit und Erbrechen bei einer Chemotherapie in Tablettenform, wie sie bei verschiedenen Tumorerkrankungen möglich ist.

Chemotherapie ohne Haarausfall

Ziel der Chemothera-pie bei Krebserkrankun-gen ist es, Krebszellen im ganzen Körper ab-zutöten. Die Behand-lung richtet sich vor al-lem gegen Zellen, die sich sehr rasch teilen. Dazu gehören leider neben den Tumorzel-len auch die Zellen der Haarwurzel und Zel-len der Magenschleim-haut. Das erklärt cha-rakteristische Neben-wirkungen der traditio-nellen Chemotherapie wie den Haarausfall und die Übelkeit.

Beide Nebenwirkungen aber können dank der modernen Medi-zin deutlich gegenüber früher abgemildert werden. Denn es gibt inzwischen Medikamenten, die die Übelkeit wirksam lindern. Auch Weiterentwicklungen bei den Zytostatika sorgen dafür, dass die Belastungen unter der Chemotherapie geringer sind als früher. So kann der bislang sowohl beim Brustkrebs, Magenkrebs und auch beim Darmkrebs als Infusion verabreichte Wirkstoff 5-FU in einer modernen Zubereitungsform, dem Capecitabin, als Tablette gege-ben werden. Dabei wird ein inaktiver Wirkstoff eingenommen, der erst in den Krebszellen in aktives 5-FU umgewandelt wird. Die Che-motherapie entfaltet ihre gewünschte Wirkung somit praktisch erst im Krebsgewebe.

kömmlichen Strategie überlegen ist, berichtete Professor Dr. Hans-Joachim Schmoll, Halle, kürzlich in Frankfurt. Die Behandlung wird zudem für die Patienten deutlich einfacher und auch komfortab-ler. Denn es braucht kein lästi-ges Portsystem mehr implantiert zu werden. Es erfolgt eine Kurz-infusion am ersten Zyklustag. Die Tablettenbehandlung erspart den Patienten weitere Aufenthalte in der Ambulanz. Das spart Zeit und trägt wesentlich mit dazu bei, nicht immer an die Erkrankung erinnert zu werden. Die Betroffe-nen bleiben mobiler und haben mehr Freiräume.

Tablette statt PortMehr Lebensqualität durch orale Chemotherapie

Frau deutlich verlängert. Deshalb sollte, so Müller, bei jeder Frau, die an Brustkrebs erkrankt ist,

vorsorglich geprüft werden, ob der Tumor HER2-positiv ist oder nicht.

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8 Lebenswege

Ein Wollknäuel, von dem schwar-ze, aber auch helle Fäden abge-hen, die sich über eine kleine wei-ße Tasche ziehen – so hat die elf-jährige Kea ausgedrückt, wie sich beim Basteln zusammen mit ih-rer Mutter und den während die-ser Arbeit geführten Gesprächen nach und nach auch Knoten in ih-rer Brust gelöst haben.

Keas Mutter hatte im vergange-nen Jahr einen Rückfall ihrer Brust-krebserkrankung erlebt, was die ganze Familie enorm belastete und gewissermaßen sprachlos zurück-ließ. „Es war weniger Trauer, als mehr Wut, was meine Tochter Kea ausdrückte, als wir über das Bas-teln der Schokotasche endlich zu einem guten Gespräch gefunden

haben“, erzählt Keas Mutter. Wut auf die Mutter, die erneut erkrankt war, Wut auf das Schicksal, Wut auf das ganze Leben – das wa-ren Gefühlsreaktionen, die Kea zu-vor alleine mit sich ausmachte und über die sie nicht sprechen konnte.

Das gemeinsame Basteln hat Mutter und Tochter einen neu-en Zugang zueinander eröffnet und ihnen geholfen, die erneu-te Erkrankung besser zu bewälti-gen, erzählen beide frank und frei bei der Eröffnung der Ausstellung „Meine Schokotasche“ im Kölner Schokoladenmuseum.

Mit dieser Ausstellung, die von der Künstlerin Kornelia Roth initi-iert wurde, ist die Aktion „Basteln gegen Sprachlosigkeit“ im Früh-jahr erfolgreich zu Ende gegan-gen. Bei der Aktion, die im Rah-men der Kampagne „Durch die Brust ins Herz – Herausforderung Brustkrebs“ stattfand, waren Fa-milien, in denen die Mutter, Groß-mutter oder Tante an Brustkrebs erkrankt war, aufgefordert wor-den, eine vorgefertigte „Schoko-tasche“ durch gemeinsames Bas-teln künstlerisch zu gestalten.

Basteln statt SprachlosigkeitAktion „Meine Schokotasche“ für Brustkrebspatientinnen und ihre Kinder

Entstanden sind beeindruckende kleine Kunstwerke, die Zeugnis davon ablegen, wie betroffen die Erkrankung die Kinder macht. Die quirlige Bande der kleinen Bastler, die zur Ausstellungseröffnung ins Schokoladenmuseum eingeladen worden waren, hat dort in beein-druckender Frische auch demons-triert, wie gut es der ganzen Fa-milie tut, wenn über das Basteln die Sprachlosigkeit überwunden und quasi spielerisch in der Fami-lie wieder zum Gespräch gefun-den wird.

Termine

Leserbrief

„Aus der Mitte – Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs“ und „Durch dick & dünn – Leben mit Darmkrebs“ – lau-tet das Motto eines Infotages, an dem alle relevanten Themen zu beiden Krebsformen beleuch-tet werden. Der nächste Infotag fi ndet am 10. Juli 2010 in Biele-feld statt, Informationen gibt es unter www.aus-der-mitte.de und www.darmkrebszentrale.de.

„Deutsche Städte gegen Brust-krebs“ – unter diesem Motto in-formiert die Kampagne „Durch die Brust ins Herz – Herausfor-derung Brustkrebs“. Die nächs-te Veranstaltung fi ndet vom 25. bis 26. September in Rosenheim statt. Informationen gibt es unter www.brustkrebszentrale.de.

Kosmetik-

und Pfl egetipps

Nach dem extrem langen Win-ter genießen die meisten Men-schen nun die langen Tage und die wärmende Sonne. Doch Vorsicht: Die Haut ist eine star-ke Sonnenbestrahlung nach der langen Winterphase nicht ge-wohnt. „Man sollte deshalb den Sonnenschutzfaktor um rund zehn Punkte höher wäh-len, wenn man jetzt ein Son-nenbad nehmen will“, mahnt Kosmetikerin Marion Wehmei-er aus Köln.

Vor allem Krebspatienten, die aktuell in Behandlung sind, soll-ten die direkte Sonne meiden und sich vorsorglich im Schat-

Endlich Sonne pur – Sonnenschutz nicht vergessen Serie Hautpfl ege und Kosmetik-Tipps

ten aufhalten. „Ein Sonnenschutzmittel brauchen sie trotz-dem“, betont Frau Wehmeier. „Und das mit mindestens ei-nem Lichtschutzfaktor 20 oder besser sogar noch 50.“

Wichtig für Krebspa-tienten ist nach Frau Wehmeier außerdem, dass sie vor dem Ur-laub mit ihrem Arzt be-raten, was sie sich zu-muten können und das auch in puncto Son-nenbaden. Denn so an-

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Das Bastelprojekt „Meine Schokotasche“ hat Brustkrebspatientinnen und ihre Kinder dazu motiviert, offen miteinander über Gedanken und Ge-fühle zu sprechen. Zur Eröffnung der Ausstellung der entstandenen Wer-ke im Schokoladenmuseum Köln waren die jungen Bastler zusammen mit ihren Eltern eingeladen und verbrachten einen schönen Tag mit Gesprä-chen, Workshops – und natürlich Schokolade. Weitere Informationen…

Krebspatienten sollten Sonne nur im Schat-ten genießen. (11)

genehm es auch sein mag, die wärmenden Strahlen auf der Haut zu spü-ren, die Sonnenbestrahlung tut nicht jedem Krebspatienten gut und es kann sogar Wechselwir-kungen mit Medikamenten ge-ben, die eingenommen werden. Das alles sollte deshalb vor dem Reiseantritt mit dem behandeln-den Arzt besprochen werden.

Mit dem Schreiben von Ge-schichten und auch Gedichten lassen sich Gefühle in Worte fassen. Das kann durchaus bei der Bewältigung von Krankhei-ten helfen. Eine Leserin, selbst an Krebs erkrankt, hat uns das nachstehende Gedicht zur Ver-öffentlichung zugeschickt.

Schreiben Sie uns, wie Sie mit der Krebserkrankung umgehen. Wir freuen uns über jede Zu-schrift, müssen uns leider aber vorbehalten, Leserbriefe gekürzt wiederzugeben. Leserbriefe stel-len die Meinung des Schreiben-den und nicht zwangsläufi g die Meinung der Redaktion dar.

Die Redaktion

… zu Projekten rund um das The-ma Brustkrebs sind zu fi nden unter www.brustkrebszentrale.de.

AufbruchImmer wieder, täglich neu,

Mut und Hoffnung,wenn`s auch schwer fällt,

und der Schmerz am Sinn des Lebens nagt.

Öffne ein weites Tor!Eine zauberhafte Gestalt tritt hervor,kredenzt einen schillernden Becher.Gieße alle guten Gedanken hinein

und halte ihn fest in der Hand.Nur – Gesundheit –

die will gehegt und gepfl egt sein!

Irmtraud Jahns, Wunsdorf