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Forum für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 27 · Dezember 2008 Lebens wege Glauben – Hilft das Prinzip Hoffnung? Es gibt keinen Beleg dafür, dass krebskranke Menschen, die gläubig sind, bessere Heilungschancen haben. „Wir haben aber durchaus den Eindruck, dass Menschen mit einem tiefen Glauben, gleich- gültig welcher religiöser Richtung, eine Krebserkrankung besser bewältigen“, sagt Uwe Schwarzkamp, Leiter des Vereins Lebens- Wert in Köln, einer Modelleinrichtung der psychoonkologischen Betreuung von Krebspatienten. Wer an Gott glaubt, fühlt sich laut Schwarzkamp in aller Regel gefestigter, findet Halt und Trost und kann die Erkrankung besser akzeptieren und oft damit auch besser verarbeiten. Beten ist nach Schwarzkamp letztlich auch Ausdruck von Hoff- nung und kann dazu beitragen, die schwere Zeit der Erkrankung und die Belastungen der Krebstherapie gut durchzustehen. Tumorsstammzellen – neuer Angriffspunkt gegen Krebs? Viren und Krebs – oft unterschätzt Impfung auch als Therapie? Tumore bestehen nicht aus ein- heitlichen Zellen. Für ihr Wachs- tum ist eine kleine Anzahl un- sterblicher Zellen, so genannte Tumorstammzellen, maßgeblich verantwortlich. Sie liefern immer wieder Nachschub an Krebszel- len und sind offenbar auch für die Bildung von Metastasen ver- antwortlich. Die Tumorstammzel- len sind gegenüber einer Chemo- therapie und auch gegenüber Be- strahlungen weitgehend unemp- findlich. Sie stehen außerdem im Verdacht, für das Wiederauftre- ten von Tumoren nach scheinbar erfolgreicher Behandlung verant- wortlich zu sein. Wissenschaftler am Deutschen Krebsforschungs- zentrum in Heidelberg untersu- Bei verschiedenen Krebserkran- kungen sehen die Wissenschaft- ler inzwischen Zusammenhän- ge mit Infektionen. Bekanntes- tes Beispiel dürfte der Gebärmut- terhalskrebs sein, der direkt auf eine Infektion mit so genannten Papillomviren zurückgeht. Dafür, diesen Zusammenhang entdeckt und damit den Grundstein für die Entwicklung eines Impfstoffs ge- gen den Gebärmutterhalskrebs ge- legt zu haben, hat Professor Dr. Harald zur Hausen aus Heidel- berg am 10. Dezember in Stock- holm den diesjährigen Nobelpreis für Medizin erhalten. Inzwischen mehren sich die Hin- weise darauf, dass Viren und auch Bakterien Tumore verursa- chen derzeit, wie sich diese ge- fährlichen Zellen für eine Krebs- behandlung besser sensibilisieren lassen (Foto: Blutstammzelle im Knochenmark der Maus, Quelle: Andreas Trumpp, DKFZ). chen können. So werden enge Zusammenhänge bei verschiedenen Krebs- erkrankungen im Geni- talbereich bei Mann und Frau gesehen, aber auch bei Krebserkrankungen des Magens und bei ver- schiedenen Hauttumo- ren, berichtet Professor Dr. Lutz Gissmann vom Deut- schen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Es wird nach seinen Worten deshalb schon an weiteren Impf- stoffen gegen Krebs gearbeitet. Die Forscher versuchen dabei, auch Impfstoffe zu entwickeln, die nicht nur vorsorglich die In- fektion verhindern, sondern die den Körper dabei unterstützen, bereits eingedrungene Erreger wieder zu eliminieren. „Wir spre- chen in einem solchen Fall von ei- ner therapeutischen Impfung“, so Gissmann. Siehe Interview mit Professor zur Hausen Seite 2 Optimale Krebstherapie Auch alte Menschen haben ein Recht auf moderne Krebsmedikamente Eine Altersgrenze für eine best- mögliche Behandlung von Tumoren gibt es nicht. „Wer körperlich fit ist, muss genauso behandelt werden wie auch ein junger Mensch mit Krebs“, sagt Professor Dr. Gerhard Ehninger vom Universitätsklinikum in Dresden. Alte Menschen haben genauso wie jüngere ein Recht auf eine optimale Behandlung und das schließt auch moderne Medika- mente der Krebstherapie ein. Nicht selten aber wird die Be- handlung des Krebsleidens bei al- ten Menschen weniger aggressiv durchgeführt als bei jungen Pati- enten. „Dahinter steht oft die An- nahme, man könne älteren Men- schen die Belastung einer Chemo- therapie nicht zumuten. Das aber ist nach Ehninger falsch. „Der Vor- teil, den die Behandlung bringt und die zu erzielende Lebens- verlängerung wird häufig unter- schätzt“, sagte der Krebsmedizi- ner beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) in Wien. „Nur wenn ältere Patienten durch zusätzliche Erkrankungen, wie zum Beispiel eine schwere Nierenerkrankung oder eine Herz- schwäche, beeinträchtigt sind, gibt es laut Ehninger gute Gründe, mit der Krebstherapie etwas zurück- haltend zu sein und zum Beispiel die Dosis der Medikamente zu reduzieren. Besonders vorsichtig wird man nach seinen Worten bei gebrechlichen Patienten sein. Ob ein Mensch in seiner Gesund- heit eingeschränkt ist, ist aber nicht primär eine Frage seines kalendari- schen Alters. Ehninger: „Es gibt vie- le über 70-Jährige, die körperlich noch recht fit sind und sich in ihrem Alltag gut alleine versorgen. Es gibt keine Berechtigung, ihnen die Fort- schritte der modernen Krebsmedi- zin vorzuenthalten.“ Siehe Seite 5 Auch ältere Menschen profitieren von einer bestmöglichen Antikrebs- therapie. Prof. Dr. Harald zur Hausen

Lebenswege Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 27

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Ausgabe 27, Dezember 2008, der Lebenswege ­ Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen

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Page 1: Lebenswege  Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 27

Forum für Krebspatienten und ihre Angehörigen

Ausgabe 27 · Dezember 2008

Lebenswege

Glauben – Hilft das Prinzip Hoffnung?

Es gibt keinen Beleg dafür, dass krebskranke Menschen, die gläubig sind, bessere Heilungschancen haben. „Wir haben aber durchaus den Eindruck, dass Menschen mit einem tiefen Glauben, gleich-gültig welcher religiöser Richtung, eine Krebserkrankung besser bewältigen“, sagt Uwe Schwarzkamp, Leiter des Vereins Lebens-Wert in Köln, einer Modelleinrichtung der psychoonkologischen Betreuung von Krebspatienten.

Wer an Gott glaubt, fühlt sich laut Schwarzkamp in aller Regel gefestigter, findet Halt und Trost und kann die Erkrankung besser akzeptieren und oft damit auch besser verarbeiten.

Beten ist nach Schwarzkamp letztlich auch Ausdruck von Hoff-nung und kann dazu beitragen, die schwere Zeit der Erkrankung und die Belastungen der Krebstherapie gut durchzustehen.

Tumorsstammzellen – neuer Angriffspunkt gegen Krebs?

Viren und Krebs – oft unterschätztImpfung auch als Therapie?

Tumore bestehen nicht aus ein-heitlichen Zellen. Für ihr Wachs-tum ist eine kleine Anzahl un-sterblicher Zellen, so genannte Tumorstammzellen, maßgeblich verantwortlich. Sie liefern immer wieder Nachschub an Krebszel-len und sind offenbar auch für die Bildung von Metastasen ver-antwortlich. Die Tumorstammzel-len sind gegenüber einer Chemo-therapie und auch gegenüber Be-strahlungen weitgehend unemp-findlich. Sie stehen außerdem im Verdacht, für das Wiederauftre-ten von Tumoren nach scheinbar erfolgreicher Behandlung verant-wortlich zu sein. Wissenschaftler am Deutschen Krebsforschungs-zentrum in Heidelberg untersu-

Bei verschiedenen Krebserkran-kungen sehen die Wissenschaft-ler inzwischen Zusammenhän-ge mit Infektionen. Bekanntes-tes Beispiel dürfte der Gebärmut-terhalskrebs sein, der direkt auf eine Infektion mit so genannten Papillomviren zurückgeht. Dafür, diesen Zusammenhang entdeckt und damit den Grundstein für die Entwicklung eines Impfstoffs ge- gen den Gebärmutterhalskrebs ge- legt zu haben, hat Professor Dr. Harald zur Hausen aus Heidel-berg am 10. Dezember in Stock-holm den diesjährigen Nobelpreis für Medizin erhalten.

Inzwischen mehren sich die Hin- weise darauf, dass Viren und auch Bakterien Tumore verursa-

chen derzeit, wie sich diese ge-fährlichen Zellen für eine Krebs-behandlung besser sensibilisieren lassen (Foto: Blutstammzelle im Knochenmark der Maus, Quelle: Andreas Trumpp, DKFZ).

chen können. So werden enge Zusammenhänge bei verschiedenen Krebs-erkrankungen im Geni-talbereich bei Mann und Frau gesehen, aber auch bei Krebserkrankungen des Magens und bei ver-schiedenen Hauttumo-ren, berichtet Professor Dr. Lutz Gissmann vom Deut-schen Krebsforschungszentrum in Heidelberg.

Es wird nach seinen Worten deshalb schon an weiteren Impf-stoffen gegen Krebs gearbeitet. Die Forscher versuchen dabei, auch Impfstoffe zu entwickeln, die nicht nur vorsorglich die In-fektion verhindern, sondern die

den Körper dabei unterstützen, bereits eingedrungene Erreger wieder zu eliminieren. „Wir spre-chen in einem solchen Fall von ei-ner therapeutischen Impfung“, so Gissmann.

Siehe Interview mit Professor zur Hausen Seite 2

Optimale KrebstherapieAuch alte Menschen haben ein Recht auf moderne Krebsmedikamente

Eine Altersgrenze für eine best-mögliche Behandlung von Tumoren gibt es nicht. „Wer körperlich fit ist, muss genauso behandelt werden wie auch ein junger Mensch mit Krebs“, sagt Professor Dr. Gerhard Ehninger vom Universitätsklinikum

in Dresden. Alte Menschen haben genauso wie jüngere ein Recht auf eine optimale Behandlung und das schließt auch moderne Medika-mente der Krebstherapie ein.

Nicht selten aber wird die Be-handlung des Krebsleidens bei al-ten Menschen weniger aggressiv durchgeführt als bei jungen Pati-enten. „Dahinter steht oft die An-nahme, man könne älteren Men-schen die Belastung einer Chemo-

therapie nicht zumuten. Das aber ist nach Ehninger falsch. „Der Vor-teil, den die Behandlung bringt und die zu erzielende Lebens-verlängerung wird häufig unter-

schätzt“, sagte der Krebsmedizi-ner beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) in Wien.

„Nur wenn ältere Patienten durch zusätzliche Erkrankungen, wie zum Beispiel eine schwere Nierenerkrankung oder eine Herz-schwäche, beeinträchtigt sind, gibt es laut Ehninger gute Gründe, mit der Krebstherapie etwas zurück-haltend zu sein und zum Beispiel die Dosis der Medikamente zu reduzieren. Besonders vorsichtig wird man nach seinen Worten bei gebrechlichen Patienten sein.

Ob ein Mensch in seiner Gesund-heit eingeschränkt ist, ist aber nicht primär eine Frage seines kalendari-schen Alters. Ehninger: „Es gibt vie-le über 70-Jährige, die körperlich noch recht fit sind und sich in ihrem Alltag gut alleine versorgen. Es gibt keine Berechtigung, ihnen die Fort-schritte der modernen Krebsmedi-zin vorzuenthalten.“

Siehe Seite 5

Auch ältere Menschen profitieren von einer bestmöglichen Antikrebs-therapie.

Prof. Dr. Harald zur Hausen

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2 Lebenswege

„Information macht Mut“„Gut über die Krebserkrankung informiert zu sein, ist für die be-troffenen Patienten enorm wichtig. „Denn alles, was man nicht gut versteht, weckt Ängste“, sagt Professor Dr. Wolfgang Hidde-mann aus München. „Information macht Mut“ – so lautet deshalb das Motto des Münchner Vereins lebensmut e. V. Dieser veranstal-tet seit dem Jahr 2002 gemeinsam mit der Medizinischen Klinik III in München einmal pro Jahr einen Informationstag, bei dem sich Krebspatienten und ihre Angehörigen über zahlreiche Fragen rund um ihre Erkrankung informieren können.

„In diesem Jahr nahmen rund 600 Krebspatienten und Angehö-rige das Informationsangebot wahr“, berichtet Frau Serap Tari. Die Psychoonkologin leitet die Kontakt- und Informationsstelle des Ver-eins lebensmut e. V. Sie ist erreichbar unter der Telefonnummer 089-70954903.

Über den Verein informiert die Webseite www.lebensmut.org und Kontakt kann man auch via E-Mail aufnehmen unter lebens [email protected]

ligt sind, hat Professor zur Hausen in einem Interview mit Lebenswege dargelegt.

Herr Professor zur Hausen, zu-nächst einmal herzlichen Glück-wunsch zum Nobelpreis für Medizin. Sie haben sich inten-siv mit dem Zusammenhang zwischen Viren und Krebs be-schäftigt. Verursachen Viren tatsächlich Krebs?Wir kennen verschiedene Tumo-re, die auf dem Boden einer Infek-tion entstehen. So wissen wir, dass humane Papillomviren nicht nur den Gebärmutterhalskrebs verur-sachen können, sondern auch ei-nen Krebs im Scheidenbereich und beim Mann einen Krebs des Pe-nis und der Analregion. Die Viren sind dabei nicht die einzigen Er-reger, bei denen die Infektion zu Krebs führen kann. Bekannt ist das auch bei Bakterien, zum Beispiel bei dem Magenkeim Helicobacter

gefühl. Die Betroffenen wollen in sich hineinhören und eruieren, ob sie etwas falsch gemacht haben, ob sie falsch gelebt und dadurch die Krebserkrankung selbst verur-sacht haben und ob sie für ihr fal-sches Verhalten nun möglicher-weise bestraft werden.

Sind solche Fragen berechtigt?Bei den meisten Krebskrankheiten kennen wir die Ursache nicht. Mit wenigen Ausnahmen, wie dem Rauchen, gibt es in Bezug auf den Krebs somit kaum ein eindeutiges Richtig oder Falsch hinsichtlich der Lebensführung. Es gibt damit auch keine Antwort auf die Frage „Warum gerade ich?“ Eine Krebs-erkrankung zu entwickeln, ist nach unserer derzeitigen Kennt-nis Schicksal und nichts, an dem der Betroffene selbst Schuld hat und womit er bestraft wird.

Was raten Sie Menschen, die von der Frage nach der Schuld an der Krebserkrankung ge-quält werden?Es gibt tatsächlich Krebspatienten, die durch die Schuldfrage sehr belastet sind. Der Grund hierfür liegt häufig nicht in der Krebser-krankung, sondern in der Persön-lichkeit des Menschen und nicht selten in frühkindlichen Erfahrun-gen. Die Betroffenen sind oftmals so erzogen worden, dass sie sich schuldig fühlen, egal was sie tun. Diese Menschen brauchen beson-

pylori, der Magenkrebs auslösen kann, oder bei einer Infektion mit Würmern, der Schistosomiasis, die vor allem in den Tropen vorkommt und das Risiko, einen Blasenkrebs zu entwickeln, stark erhöht.

Welche Bedeutung haben sol-che neuen Erkenntnisse?Zum einen können wir auf dem Boden solcher Erkenntnisse ver-

dere Hilfe, um die Krebserkran-kung bewältigen zu können.

Die Krebserkrankung aber stellt eine enorme psychische Belastung dar und Sie selbst machen sich schon lange für eine gute psychoonkologische Betreuung von Krebspatien-ten stark. Warum ist die psy-chologische Unterstützung so wichtig?Der Krebs ist für viele Menschen eine Erkrankung, die sie – anders als einen Knochenbruch oder ei-nen Herzinfarkt – in ihrer Entste-hung nicht verstehen und die ih-nen dadurch unheimlich erscheint. Es ist zudem eine Erkrankung, die sofort mit den Begriffen Leiden, Sterben und Tod assoziiert wird. Dadurch lässt die Krebserkran-kung bei vielen Menschen Urängs-te wach werden. Nicht selten ist es die Krebsdiagnose, die Menschen zum ersten Mal real mit der Tatsa-che konfrontiert, dass sie sterben müssen. Der Krebs ist damit mehr als eine körperliche Erkrankung. Er ist für viele Menschen eine regel-rechte Lebenskrise, die sie aus ih-rem psychischen Gleichgewicht bringt. Man schätzt allgemein, dass diese Lebenskrise bei jeden dritten Krebspatienten so gravie-rend ist, dass eine qualifizierte psy-chologische Betreuung und Hilfe-stellung sinnvoll ist. Leider ist das allerdings noch nicht flächende-ckend in Deutschland möglich.

Krebs – oft eine InfektionskrankheitInterview mit Professor Dr. Harald zur Hausen

Warum gerade ich?Interview mit Professor Dr. Wolfgang Hiddemann

Die Erforschung der Zusammenhän-ge zwischen einer Infektion mit hu-manen Papillomviren und der Ent-stehung eines Gebärmutterhals-krebses ist eine Erfolgsgeschichte, für die Professor Dr. Harald zur Hau-sen, langjähriger Stiftungsvorstand des Deutschen Krebsforschungs-zentrums in Heidelberg, den dies-jährigen Nobelpreis für Medizin er-halten hat. Diese höchste Ehrung ei-nes Wissenschaftlers unterstreicht die Bedeutung der neuen Erkennt-nisse, auf deren Boden ein Impfstoff gegen den Gebärmutterhalskrebs entwickelt werden konnte. Es ist so-mit nach der Hepatitis B-Impfung, mit der sich viele Fälle an Leberkrebs verhindern lassen, erneut eine Imp-fung gegen Krebs möglich gewor-den. Sie könnte dazu beitragen, die Zahl der jährlich rund 6.500 Neuer-krankungen an einem Gebärmut-terhalskrebs in Deutschland nach-haltig zu senken. Inwieweit Infekti-onen an der Krebsentstehung betei-

Diagnose Krebs – viele Betroffene quält die Frage: Warum gerade ich? Warum diese Frage normal ist, aber nicht zu beantworten, erläutert Professor Dr. Wolfgang Hiddemann. Er ist als Onkologe am Universitätsklinikum Großha-dern in München tätig und hat dort den Verein lebensmut e. V. ins Leben gerufen, der sich um die psychoonkologischen Bedürf-nisse und Probleme von Men-schen mit Krebs kümmert.

Herr Professor Dr. Hiddemann, warum stellen sich so viele Krebspatienten die Frage, wa-rum ausgerechnet sie von der Erkrankung betroffen sind?Die Frage „Warum gerade ich?“ stellt sich früher oder später fast jeder Krebspatient. Verbunden damit ist häufig eine Art Schuld-

suchen, Impfstoffe zu entwickeln, die die verursachende Infektion verhindern. Das ist beim Gebär-mutterhalskrebs gelungen und mit der Impfung gegen Hepatitis B in gewisser Weise auch beim Leber-krebs. Im Falle einer Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori können wir mit Antibiotika behan-deln und so den Magenkeim elimi-nieren und das Krebsrisiko senken. Bei der Schistosomiasis ist eine Ri-sikominimierung durch eine spezi-elle Wurmkur möglich.

Wenn Krebs eine Infektions-krankheit ist, ist die Erkran-kung damit auch ansteckend?Nein, in der überwiegenden Mehr- zahl der Fälle sind die Viren bei solchen infektionsbedingten Tu-moren in das Erbgut der Zellen integriert. Sie können sich nicht selbst vermehren, sondern bewir-ken vielmehr, dass die Zellen, in denen sie sich befinden, unkon-

Wie wichtig ist die professio-nelle psychoonkologische Be-treuung?Für die betroffenen Patienten ist sie von enormer Bedeutung, um mit der Erkrankung und ihrer Be-handlung adäquat fertig zu wer-den. Ich halte die psychoonkolo-gische Betreuung bei Krebspati-enten, die psychisch aus der Bahn geworfen werden, für ebenso

Prof. Dr. Harald zur Hausen

Prof. Dr. Wolfgang Hiddemann

trolliert wachsen. Deshalb braucht man keine Sorge zu haben, sich möglicherweise bei einer Frau mit einem Gebärmutterhalskrebs zu infizieren und selbst an Krebs zu erkranken. Das ist nicht möglich. Zu beachten aber ist, dass die Papillomaviren beim Geschlechts-verkehr übertragen werden, die Infektion selbst also durchaus von Mensch zu Mensch weitergege-ben wird. Mit der Impfung kön-nen sich nunmehr junge Frauen genau davor schützen.

Herr Professor zur Hausen, wir danken Ihnen sehr für dieses Gespräch.

wichtig wie etwa eine Chemothe-rapie. Die Patienten bekommen durch die Betreuung eine andere Einstellung zu ihrer Krankheit und können diese in aller Regel auch besser bewältigen und die Be-handlung besser tolerieren.

Herr Professor Dr. Hiddemann, haben Sie vielen Dank für das Gespräch.

Schematische Darstellung eines humanen Papillomvirus

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die Eltern alleine mit der Therapeu-tin führen, geklärt werden. Meist aber schließen sich an das Erst-gespräch mit den Eltern Gesprä-che mit den Kindern an, je nach Problemstellung mit oder auch ohne die Eltern. Zeigt sich dabei eine gravierende Störung, die ei-ner langfristigen Betreuung be-darf, so vermitteln die Münchner

Therapeuten den Kontakt zu ent-sprechend geschulten Kollegen. Denn in der Kindersprechstunde, die vollständig über den Verein le-bensmut e. V. getragen wird, sind maximal zehn Sitzungen möglich. „Damit aber können wir vielen Fa-milien schon ausreichend helfen“, erklärt Dr. Pia Heußner.

Die Kinder werden aber nicht nur während der Krankheitspha-se der Eltern betreut, sondern ge-gebenenfalls auch in ihrer Trauer-arbeit, wenn ein Elternteil durch eine Krebserkrankung verstorben ist. „Wir erleben es nicht selten, dass die Eltern während der Zeit der Erkrankung kaum Möglich-keiten hatten, sich intensiver da-rum zu kümmern, wie die Kinder die Krebserkrankung erleben“, so Hümmeler. Dann besteht auch später noch die Chance, mit den

Kindern und eventuell gemein-sam mit dem Vater oder der Mut-ter den Tod des anderen Elterntei-les aufzuarbeiten.

Die anstehenden Fragen wer-den in der Kindersprechstunde spielerisch erarbeitet. Es kommt zu einer aktiven Bewältigung der Erkrankung, die oft von der gan-zen Familie als Schock erlebt wird. „Oft ergeben sich bei diesem Pro-zess neue Fragen der Kinder, die wir dann mit diesen eventuell so-gar gemeinsam mit den Eltern be-sprechen können“, so Hümmeler. „Wir unterstützen die Eltern da-bei auch auf dem Weg, zurückzu-finden zu ihrer elterlichen Kompe-tenz, die durch die enorme Belas-tungssituation einer Krebserkran-kung beeinträchtigt sein kann.“

Je jünger die Kinder sind, umso schwieriger ist es, ihnen zu er-klären, dass ein Elterteil schwer

krank ist und was das für die Fa-milie bedeuten kann. „Die Kinder verstehen die Situation nicht, erle-ben aber, dass ihre engsten Kon-taktpersonen plötzlich weniger Zeit und Aufmerksamkeit für sie haben“, sagt Frau Heußner. Unsi-cherheit, Ängste, das Gefühl, et-was falsch gemacht zu haben und deshalb vielleicht nicht mehr ge-liebt zu werden, sind oft die Kon-sequenz. Die Kinder aber äußern sich in dieser Situation nicht, son-dern leiden oft still. Sie sind we-niger fröhlich, weniger emotional

Schattenkinder – unter der Diagnose Krebs leidet die ganze Familie

„Kindersprechstunde“ für die Kids krebskranker Eltern

Schattenkinder – dieser Begriff, mit dem Kinder bezeichnet wer-den, die in Familien mit einem schwer erkrankten Elternteil le-ben, spricht für sich. „Die Kindern stehen praktisch im Schatten der Erkrankung, die die ganze Familie enorm belastet“, sagt Pia Heuß-ner aus München. Sie leitet dort die Psychoonkologie der Medizi-nischen Klinik III des Universitäts-klinikums und war maßgeblich an der Organisation einer so ge-nannten „Kindersprechstunde“ beteiligt. In dieser Kindersprech-stunde werden Familien mit Kin-dern betreut, in denen ein Eltern-teil an Krebs erkrankt ist.

Die Familien haben mit ganz unterschiedlichen Problemen zu kämpfen: „Oft kommen Eltern zu uns, wenn sie nicht wissen, ob und wie sie ihrem Kind oder ihren Kindern mitteilen sollen, dass Va-

ter oder Mutter schwer erkrankt sind“, erzählt Verena Hümmeler, Psychologische Psychotherapeu-tin für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. „Oft aber fragen die Eltern auch erst um Rat, wenn sie bei ihren Kindern Veränderungen bemerken, wenn diese verstört oder mit Aggressionen reagieren und ein Zusammenhang zu der Erkrankung des Vaters oder der Mutter wahrscheinlich ist.“

Konkrete Fragen können meist schon beim ersten Gespräch, das

„Ich glaube, meine Mama hat mich nicht mehr lieb“

3Lebenswege

Normalität leben – soweit wie möglich

Um im Falle einer Krebserkrankung die Belastungen für die Kinder so gering wie möglich zu halten, ist es wichtig, ihnen mit Offenheit und Ehrlichkeit zu begegnen. Dies raten die Experten der Münchner „Kindersprechstunde“ des Vereins Lebensmut e. V. Die Kinder soll-ten über die Erkrankung des Vaters oder der Mutter informiert wer-den, damit sie die anstehenden Veränderungen verstehen können und nicht auf sich und ihr Verhalten beziehen. Sie sollen wissen, dass sie in dieser Situation traurig sein und durchaus auch weinen dürfen.

Wichtig ist ferner, dass die normalen Tagesstruk- turen weitgehend er-halten bleiben. Denn es ist für die Kinder ent-lastend, wenn sie ganz normal weiter zu ihren Sportveranstaltungen gehen, weiter mit ihren Freunden Fußball spie-len, am Ballettunterricht teilnehmen oder wie ge-wohnt zur Musikschu-le gehen. Hilfreich ist es auch, wenn andere Fa-milienangehörige – beispielsweise die Großeltern oder Tante und On-kel oder auch enge Freunde – Teile der täglichen Betreuung, für die den Eltern keine Zeit bleibt, übernehmen können und die zudem als Ansprechpartner für die Fragen der Kinder da sind.

und neigen zur Traurigkeit. Pha-senweise sind Rückschritte auf frühere Entwicklungsstufenmög-lich. Bei älteren Kindern kommt es häufiger zu Problemen zwischen den Geschwistern oder im Freun-deskreis, es können Schulproble-me auftreten und auch körperli-che Symptome wie Kopfschmer-zen, Übelkeit oder Atemnot.

Langfristig können sich auch ernst-hafte Erkrankungen, vor allem Angsterkrankungen und Depres- sionen entwickeln. Dem vorzubeu- gen, Entlastung den Kindern und damit der ganzen Familie zu bieten und die betroffenen Kinder aus ih- rem „Schattendasein“ herauszuho- len, ist das zentrale Anliegen der Münchner „Kindersprechstunde“.

te Säule der Krebstherapie etabliert neben der Operation, der Chemo-therapie und der Strahlenbehand-lung. Bei Sorafenib handelt es sich um einen so genannten Multikina-sehemmer, ein Medikament, das die Weiterleitung von Wachstums-

signalen in den Krebszellen unter-bindet. Bevacizumab greift anders an, der Antikörper hemmt die Neu-bildung von Blutgefäßen, über die der Tumor sich mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Beide Anti-krebsmittel behindern so über un-terschiedliche Wege das Wachs-tum des Tumors. Sie bewirken da-mit keine Heilung der Erkrankung, sorgen aber dafür, dass diese deut-lich langsamer fortschreitet.

„Die zielgerichtete Therapie hat damit quasi ein Tor beim Leberkrebs aufgestoßen“, so Professor Galle. Er erwartet, dass sich die Behand-lungschancen schon bald weiter verbessern, einerseits durch weite-re neue Wirkstoffe und andererseits durch die geschickte Kombination der neuen Strategien mit konven-tionellen Therapieverfahren.

Leberkrebs – Fortschritte bei der BehandlungEndlich profitieren auch Menschen mit Leberkrebs von den Fortschrit-ten der modernen Krebsmedizin: „Es gibt gleich zwei neue Wirk-stoffe, die auch den Leberkrebs in fortgeschrittenem Stadium zu einer behandelbaren Erkrankung werden lassen“, berichtet Profes-sor Dr. Peter Galle aus Mainz.

Leberkrebszellen sprechen nach seinen Worten praktisch nicht auf die herkömmliche Chemothera-pie an. Anders ist das, wenn mit den Wirkstoffen Sorafenib oder Bevacizumab behandelt wird. Für beide Substanzen ist laut Profes-sor Galle gezeigt worden, dass sie die Lebenszeit von Menschen mit Leberkrebs verlängern.

Beide Wirkstoffe gehören zu der neuen Richtung der „Targeted The-rapy“, die sich zunehmend als vier-

Vera Hümmeler leitet die Kindersprechstunde am Münchener Univer-sitätsklinikum.

Schematische Darstellung der Leber mit den anhängenden Organen

Kinder leiden besonders stark, wenn sie nicht verstehen, warum Vater und Mutter sich anders als sonst verhalten.

Kinder sollte man am besten über die Krebserkrankung informieren, aber so-

weit wie möglich Normalität leben.

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4 Lebenswege

Patientenrechte im InternetMit dem Thema der Rechte von Patienten hat sich auch das Euro-paparlament beschäftigt und eine spezielle Internetseite erarbeitet. Unter der Webadresse www.patients-rights.eu lassen sich, teils in deutscher, teils aber leider nur in englischer Sprache, aktuelle Fra-gen rund um die Rechte der Patienten nachlesen und die „Europä-ische Charta der Patientenrechte“ einsehen. Auf der Internetsei-te werden außerdem Urteile des Europäischen Gerichthofs darge-stellt. Mit der Seite will die „Allianz der Liberalen und Demokraten des Europaparlaments“ die Patienten in ihren Rechten stärken.

Jährlich wird in Deutschland rund 70.000 Mal die Diagnose „Darm-krebs“ gestellt. Obwohl sich die Behandlungsmöglichkeiten in den vergangenen Jahren deutlich ge-bessert haben, können leider vie-le Patienten noch nicht geheilt werden. Trotz besserer Operati-onstechniken, gezielter Strahlen-therapie und wirkungsvollen Be-handlungsansätzen mit innovati-ven Medikamenten versterben in Deutschland derzeit noch rund 30.000 Menschen pro Jahr durch das so genannte Kolonkarzinom.

Da die Heilungschancen am größten sind, wenn der Tumor frühzeitig entdeckt wird, soll-

Eine Krebserkrankung schränkt die körperliche Leistungsfähigkeit ein und kann auch eine Behinde-rung zur Folge haben. In dieser Situation besteht die Möglichkeit, einen Schwerbehindertenausweis zu erhalten.

Dazu muss zunächst ein An-trag auf Feststellung eines Gra-des der Behinderung (GdB) bei der zuständigen Versorgungsver-waltung gestellt werden, berich-tet Rechtsanwäl-tin Dr. Astrid von Einem aus Köln. Wann eine Behin-derung vorliegt, ist in § 2 Abs. 1 So-zialgesetzbuch IX formuliert worden. Demnach muss „die körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand ab-weichen und aus diesem Grunde die Teilhabe am Leben in der Gesell-schaft beeinträchtigt“ sein.

Fortschritte bei der Darmkrebs-Therapie

Früherkennung bleibt aber das A und O

Wann gibt es einen Schwerbehindertenausweis?

Serie Patientenrechte

ten die Möglichkeiten der Früher-kennung konsequent genutzt wer-den. Noch nicht erkrankte Men-schen zur Teilnahme an den Früh-erkennungsuntersuchungen zu mo-tivieren und Betroffene umfassend über die Erkrankung und ihre Be-handlungsmöglichkeiten zu infor-mieren, ist Ziel der bundeswei-ten Aufklärungskampagne „Dem Darmkrebs auf der Spur“, die auch in 2009 fortgesetzt wird. Im Früh-jahr wie auch im Herbst wird es dazu wieder in mehreren Städten Deutschlands einen großen Infor-mationsstand jeweils in einem Ein-kaufszentrum der jeweiligen Stadt geben, mit reichlich Informations-material und Krebsmedizinern als Ansprechpartner vor Ort.

Auch wenn sich der Tumor schon entwickelt hat und mögli-cherweise erst im fortgeschritte-nen Stadium entdeckt wird, pro-fi tieren die Betroffenen von den neuen Behandlungsmöglichkei-ten. Denn die Chemotherapie ist inzwischen weit schonender ge-

Es kommt also zum einen darauf an, dass eine Abweichung von dem für das Lebensalter typischen Zustand vorliegt. Zum anderen darf die Beeinträchtigung nicht nur vorübergehend auftreten, son-dern muss voraussichtlich länger als sechs Monate andauern.

Ob einer Erwerbstätigkeit nach-gegangen werden kann oder nicht,

ist aber nicht entscheidend. Es kann deshalb bei Krebspatienten durch-aus sein, dass ein Grad der Behin-derung festgestellt wird, obwohl der Betreffende seiner Arbeit nach-gehen kann.

Allerdings wird speziell im Falle einer Krebserkrankung der Grad

worden. So gibt es zum Beispiel mit dem Wirkstoff Capecitabin die Möglichkeit, wirksam auch mit Tabletten zu behandeln und Infusionen zu vermeiden. Ca-pecitabin kann inzwischen in praktisch allen Stadien der Er-krankung eingesetzt werden. Denn Studien haben gezeigt, dass der Wirkstoff hocheffektiv ist und das Leben der Patienten verlängert.

Einen noch relativ neuen Be-handlungsansatz bietet der An-tikörper Bevacizumab, mit dem Darmkrebspatienten im fortge-schrittenen Stadium seit weni-gen Jahren behandelt werden können. Der neuartige Wirkstoff wird üblicherweise zusätzlich zur Chemotherapie verabreicht. Er ist gut verträglich und trägt sei-nerseits dazu bei, dass sich die Krankheit stabilisiert, das Fort-schreiten des Tumorwachstums aufgehalten wird und das Leben der Betroffenen insgesamt deut-lich verlängert wird.

der Behinde-rung in aller Regel nur für einen bestimm-ten Zeitraum – meist für fünf Jah-re – bewilligt. Nach Ablauf dieser so genannten „Heilungsbewäh-rung“ muss laut Frau Dr. von Ei-nem gegebenenfalls ein neuer Antrag auf Feststellung eines GdB gestellt werden.

Bei bestimmten Behinderungen sieht das Gesetz auch die Feststel-lung so genannter „Merkzeichen“ vor, die im Schwerbehinderten-ausweis dokumentiert werden. Hierunter fallen beispielsweise die Merkzeichen „G“ (erhebliche Be-einträchtigung der Bewegungsfä-higkeit im Straßenverkehr), „aG“ (außergewöhnliche Gehbehinde-rung) oder auch „H“ (Hilfl os).

Eine Orientierungshilfe zur Feststellung eines Behinderungs-grades oder eines Merkzeichens

bieten die „Anhaltspunkte für die ärztliche Gutachtertätigkeit im sozialen Entschädigungsrecht und nach dem Schwerbehinder-tenrecht (SGB IX)“. Es handelt sich hierbei um eine Begutach-tungsrichtlinie, die vom Bundes-ministerium für Arbeit und Sozia-les herausgegeben wird. Einzuse-hen sind diese „Anhaltspunkte“ auf der Internetseite des Ministe-riums unter www.bmas.de.

Welche Vorteile ein Schwer-behindertenausweis für Krebspa-tienten bieten kann, soll in der

Darmkrebs – gut Bescheid wissenFür Darmkrebspatienten gibt es ganz ak-tuell zwei neue Patientenratgeber: Sehr umfassend über die Hintergründe der Erkrankung, über die Entstehung, die Diagnostik und vor allem die Behand-lung informiert der „Patientenratgeber Darmkrebs“, den die Deutsche Krebs-gesellschaft herausgegeben hat.

Was die Erkrankung bedeutet und wie sie Betroffene belastet, wird an-hand des Schicksals von zwei Promi-nenten dargestellt: Der Sportjourna-list Jörg Dahlmann erkrankte selbst und kämpfte sich mit großer Ent-schlossenheit zurück ins Leben. Die TV-Moderatorin Ramona Leiß war indirekt durch die Erkrankung ihrer Mutter betroffen, an deren Tod sie fast zer-brach. Ramona Leiß und Jörg Dahlmann machen sich nun dafür stark, das Thema Darmkrebs in der Öffentlichkeit mehr publik zu machen und Betroffene wie auch Nicht-Betroffene über die heim-tückische Krankheit zu informieren – unter anderem auch mit dem vorliegenden Ratgeber, der von Experten der Deutschen Krebsge-sellschaft verfasst wurde. Der Ratgeber kann für 4,95 Euro direkt bei der Deutschen Krebsgesellschaft unter der Webadresse www.krebsgesellschaft.de bestellt werden.

Etwas weniger umfangreich ist der Ratgeber „Leben mit Darm-krebs“, der ebenfalls gut ver-ständlich über die wichtigsten Grundzüge der Erkrankung und ihrer Behandlung informiert. Die Broschüre kann kostenfrei angefordert werden bei der Roche Pharma AG, 79630 Grenzach-Whylen.

LESETIPP

Für Darmkrebspatienten gibt es ganz ak-tuell zwei neue Patientenratgeber: Sehr umfassend über die Hintergründe der Erkrankung, über die Entstehung, die Diagnostik und vor allem die Behand-lung informiert der „Patientenratgeber Darmkrebs“, den die Deutsche Krebs-

Was die Erkrankung bedeutet und wie sie Betroffene belastet, wird an-hand des Schicksals von zwei Promi-nenten dargestellt: Der Sportjourna-

TV-Moderatorin Ramona Leiß war indirekt durch die Erkrankung ihrer Mutter betroffen, an deren Tod sie fast zer-

gesellschaft.de bestellt werden.Etwas weniger umfangreich ist

der Ratgeber „Leben mit Darm-krebs“, der ebenfalls gut ver-ständlich über die wichtigsten Grundzüge der Erkrankung und ihrer Behandlung informiert. Die Broschüre kann kostenfrei angefordert werden bei der Roche Pharma AG, 79630 Grenzach-Whylen.

nächsten Ausgabe von Lebens-wege dargestellt werden.

Haben Sie Fragen?Die Serie zum Thema Patientenrech-te entsteht in enger Zusammenar-beit mit der Rechtsanwaltskanzlei Norbert Bauschert und Dr. Astrid von Einem aus Köln. Die Kanzlei ist auf sozial- und medizinrechtliche Fra-gestellungen spezialisiert. Wenn Sie Fragen an die Rechtsanwälte haben, können Sie diese an die Lebenswege-Redaktion (Achtern Felln 26, 25474 Hasloh, [email protected]) richten.

Rundum-Informationen bietet die Kampagne „Dem Darm-krebs auf der Spur“.

Rechtsanwältin Dr. Astrid von Einem

Page 5: Lebenswege  Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 27

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Redaktion: Christine Vetter

Freie Mitarbeit: Dr. med. Klaus Steffen

Druck: Druckerei Möller, Berlin

„Lebenswege“ wird gefördert von der Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen.

IMPRESSUM

5Lebenswege

Wer 60 Jahre alt ist, hat gute Chancen, noch mehr als 20 Jahre zu leben. Eine 60-jährige Frau hat sogar noch eine durchschnittliche Lebenserwartung von mehr als 24 Jahren. „Das wird leider häu-fi g in der Krebsmedizin noch un-terschätzt“, erklärt Professor Dr. Gerhard Ehninger aus Dresden. Statistisch wird nach seinen Wor-ten jeder zweite Mann in Deutsch-land derzeit älter als 79 Jahre, jede zweite Frau erlebt sogar mindes-tens ihren 85. Geburtstag.

Es gibt damit keinen Grund, Menschen jenseits des 65. oder des 70. Lebensjahres eine opti-male Krebsbehandlung zu ver-wehren. „Auch ältere Menschen

Krebstherapie kennt keine Altersgrenze

Warum Chemo, Bestrahlung und Co. auch noch mit 70 wichtig sind

können durch die Chemotherapie und die modernen Medikamen-te noch eine deutliche Lebensver-längerung erfahren, auch wenn die Krebserkrankung oft nicht de-fi nitiv geheilt werden kann“, be-tont der Onkologe.

Nicht jeder alte Mensch braucht nach seinen Worten eine hochag-gressive Behandlung. Doch wer keine gravierenden gesundheit-lichen Einschränkungen neben dem Krebs hat, wer körperlich weitgehend fi t ist und sich gut alleine versorgen kann, der wird in aller Regel auch eine moderne Krebsbehandlung gut verkraften. Ehninger: „Wir können zudem sehr viel tun, damit die Nebenwir-kungen gut tolerierbar sind.“

Ältere Menschen sind nach sei-nen Worten oftmals genügsamer und bescheidener und trauen sich nicht, Behandlungsmaßnah-men einzufordern. Ehninger er-muntert deshalb ältere Menschen mit Krebs ausdrücklich, durchaus auch einen zweiten Krebsmedi-

ziner zu konsultieren, wenn sich das Gefühl einschleicht, die Be-handlungsmöglichkeiten würden nicht voll ausgeschöpft. „Jeder Arzt wird dafür Verständnis ha-ben, dass man sich bei derart le-benswichtigen Fragen gut über seine Möglichkeiten informiert“, erklärt der Dresdener Onkologe. Aus seiner Sicht das Beste in einer solchen Situation ist es, dem Arzt offen zu sagen, dass man sich

Ärzte sprechen häufi g eine eigene Sprache und nicht immer haben sie Zeit, die medizinischen Fachbegrif-fe für die Patienten zu über-setzen. Mit „Medizinerdeutsch von A bis Z“ wollen wir zu et-was mehr Orientierung im Dschungel der Medizinerspra-che beitragen.

Unter einer Induktionsthe-rapie verstehen die Mediziner eine Behandlung, die darauf abzielt, möglichst viele Krebs-zellen zu beseitigen und eine so genannte Remission, also das Verschwinden von Krankheits-zeichen, zu bewirken. Der In-duktionstherapie schließt sich oft eine Erhaltungstherapie an. Sie soll die einleitende Be-handlung unterstützen und ver-hindern, dass es zu einem Rezi-div, also zu einem Rückfall der Tumorerkrankung, kommt.

zAvon

bis

Medizinerdeutsch

noch unsicher ist und gerne ei-nen zweiten Rat einholen möch-te. Das Einholen einer so genann-ten Zweitmeinung ist nach seiner Ansicht kein Misstrauen gegen den behandelnden Arzt, sondern in aller Regel für den Betroffenen die Bestätigung, dass alles, was möglich ist, für seine Gesundung getan wird und dass er die für ihn individuell bestmögliche Behand-lung erhält.

Integrierte VersorgungMit dem Begriff der „integrierten Versorgung“ wird in der Medizin eine Betreuungsform der Patienten beschrieben, bei der die einzel-nen Fachdisziplinen – also zum Beispiel Hausärzte, Fachärzte, Kran-kenhäuser – eng vernetzt und verzahnt zusammen arbeiten. Bei der integrierten Versorgung bieten somit die an der Betreuung des Patienten beteiligten Ärzte und Kliniken eine untereinander abge-stimmte Behandlung quasi „aus einer Hand“ an.

Ziel ist eine verbesserte Diagnostik und Therapie bei gleichzeitig optimierten Kosten durch ein sektorenübergreifendes, effektiveres Management. Um dieses zu gewährleisten, werden entsprechen-de Verträge zwischen den Leistungserbringern – also den Ärzten und Kliniken – auf der einen Seite und den Kostenträgern – also den Krankenkassen – auf der anderen Seite geschlossen, die die Zusammenarbeit und die Vergütung regeln. Im Allgemeinen sind die Verträge auf bestimmte Krankheiten, wie zum Beispiel die Ma-lignen Lymphome, beschränkt. Sie regeln in einem solchen Fall die Versorgung der Patienten, die an einer solchen Erkrankung leiden und bei dem jeweiligen Leistungsträger, also der Krankenkasse, die den Versorgungsvertrag abgeschlossen hat, versichert sind.

LEXIKON

NACHRICHTEN

Bei der Stammzell-Trans-plantation kann auch Nabel-schnurblut von verwandten Personen eingesetzt werden. Der erwünschte Transplan-tat-gegen-Leukämie-Effekt ist beim Nabelschnurblut laut Pro-fessor Gesine Kögler von der José-Carreras-Stammzellbank in Düsseldorf sogar besonders hoch. Die gefürchtete Trans-plantat-gegen-Wirt-Reaktion ist jedoch gering.

Bei der Frage, wie aggressiv eine Krebsbehandlung sein darf, zählt nicht das kalendarische, sondern das biologische Alter.

Viele Patienten mit Malignem Lymphom können nun an der „Integrierten Versorung“ teilnehmen und da-mit besser an Behandlungsfortschritten teilhaben.

Prof. Dr. Gerhard Ehninger

tenznetz Malig-ne Lymphome in Köln.

Denn durch das Konzept der integrierten Ver-sorgung können praktisch alle Pa-tienten von An-fang an eine Be-

handlung entsprechend der ge-prüften Studienprotokolle der im Kompetenznetz zusammen ge-schlossenen Lymphom-Studien-gruppen erhalten, die internatio-nal führend sind. Ist eine Teilnahme an den Studien zum Beispiel auf-grund des Alters oder wegen Be-gleiterkrankungen nicht möglich, so können die betreffenden Pati-enten nach einem direkt mit einem Spezialisten der jeweiligen Studi-engruppe individuell abgestimm-ten Behandlungskonzept thera-piert werden. „Wer an der inte-grierten Versorgung teilnimmt, kann somit sicher sein, eine nach derzeitiger Kenntnis bestmögliche Therapie zu erhalten“, berichtet Frau Dr. Pieper.

Sie betont zugleich, dass die Teil-nahme für die Patienten freiwillig

und nicht mit Kosten verbunden ist: „Es soll durch das Konzept viel-mehr sichergestellt werden, dass tatsächlich alle Patienten mit Ma-lignem Lymphom einen direkten Zugang zu einer optimalen Diag-

Maligne Lymphome – verbesserte Heilungschancen

Integrierte Versorgung für weit mehr Patienten

Für viele Patienten mit Malignem Lymphom haben sich in diesem Jahr die Möglichkeiten einer für sie optimalen Behandlung verbessert. Denn die Ersatzkassen haben im Frühjahr dieses Jahres einen Ver-trag zur integrierten Versorgung für alle Lymphompatienten, die bei ihnen versichert sind, geschlossen. Zuvor war eine Behandlung im Rahmen der integrierten Versor-gung dagegen nur bei Patienten mit einem Morbus Hodgkin mög-lich. „Wir hoffen nun, dass mög-lichst viele Patienten die integrierte Versorgung in Anspruch nehmen und nach erfolgreicher Einführung des Projektes noch mehr Patienten von dieser optimierten Behand-lungsform profi tieren können“, erklärt Dr. Miriam Pieper, Koordi-natorin des Projektes im Kompe-

nostik und Therapie erhalten.“ Wer sich für das Thema interessiert, er-hält weitere Informationen auf der Webseite www.lymphome.de un-ter dem Menüpunkt „Integrierte Versorgung“.

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T Sollten Sie Fragen zu den hier vorgestellten Themen haben, rufen Sie uns unter der angegebenen Service-Nummer an, schicken Sie uns eine E-Mailoder schreiben Sie uns an die angegebene Adresse.

06431/21897-68

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TERMINE

„Patientenverfügung, Pati-ententestament und Betreu-ungsvollmacht“ – dies sind die Themen einer Veranstaltung der Medizinischen Klinik III des Universitätsklinikums Charité in Berlin am 6. Januar 2009 von 17 bis 18 Uhr. Veranstaltungs-ort ist die Charité, Campus Ben-jamin Franklin, Hindenburg-damm 30, 12200 Berlin, Konfe-renzraum R. 1226.

„Behandlungsfehler – Wel-che Möglichkeiten haben Patienten?“ Zu diesem The-ma referiert Rechtsanwalt Rolf-Werner Bock beim Pati-entenforum der AOK Berlin am 14. Januar 2009 von 18 bis 20 Uhr, Veranstaltungsort: AOK, Wilhelmstr. 1, 10963 Berlin. An-meldung und Informationen: Büro des Patientenbeauftrag-ten (patientenbeauftragte@se nguv.berlin.de), Telefon: 030-90 25 20 10.

Der Patientenkongress des Patientenbeirats der Deut-schen Krebshilfe e. V. fi ndet statt am 14. Februar 2009 in der Universität Bielefeld, Uni-versitätsstr. 25. Von 10.15 bis 16:30 Uhr informieren dort Fachärzte aus verschiedenen Bereichen über den aktuellen Stand der Krebsmedizin. Brei-ter Raum wird nach jedem Vor-trag den Fragen und Anmer-kungen der Kongressbesucher eingeräumt. Weitere Informa-tionen gibt es unter www.pa tientenkongress.net.

Apfel, Nuss und MandelkernJeder Krebspatient muss auf die Waage

Lust auf Friluftsliv?

sollte man sich ab und an eine kleine Nascherei zwischendurch gönnen. Das klappt am besten, wenn selbstgebackene Plätz-chen stets auf dem Tisch bereit stehen oder der obligatorische Christstollen in Griffweite ist. Vielleicht klappt es ja, sich über die Feiertage ein kleines Pölster-chen auf den Hüften zuzulegen quasi als Reserve für eine später noch anstehende kräftezehren-de Chemotherapie.

Um rechtzeitig einem unge-wollten Gewichtsverlust vorbeu-gen zu können, sollten Krebspa-tienten regelmäßig auf die Waa-ge steigen und zudem ihr Ge-wicht dokumentieren. So merkt man am ehesten, ob das Kör-

en gaben eine allgemein besse-re Lebensqualität an und fühl-ten sich körperlich wie auch emo-tional besser. Symptome wie Schmerzen, Müdigkeit und Übel-keit wurden weniger ausgeprägt wahrgenommen, Gedächtnis und Konzentrationsfähigkeit als we-

zeiten zu sich nehmen. Wenn in der Zeit der Feiertage Düfte von Zimt und Marzipan die Räu-me durchziehen, Apfel, Nuss und Mandelkern locken, dann

sucht. Sie sind mit elf Tumorpa-tientinnen, deren akute Behand-lungsphase abgeschlossen war, nach Norwegen gereist und ha-ben dort 14 Tage in winterlicher Natur vorwiegend im Freien ver-bracht. Mit Hilfe standardisierter Befragungen wurde zu Beginn sowie nach sieben Tagen und am Ende der Maßnahme die Lebens-qualität der Frauen ermittelt.

Es zeigten sich dabei, so die Daten der Forscher, in vielen Be-reichen positive Trends: Die Frau-

Krebspatienten sollten darauf achten, möglichst nicht an Ge-wicht abzunehmen. Man muss die täglichen Kalorien ja nicht unbedingt mit großen Mahl-

Unter dem Begriff „Friluftsliv“ – frei übersetzt „an der freien Luft leben“ – macht aus dem Skan-dinavischen kommend, derzeit ein neuer bewegungstherapeuti-scher Ansatz von sich reden. Fri-luftsliv ist allerdings mehr als eine Bewegungsform. Der Begriff um-schreibt vielmehr einen aktiven Lebensstil in und mit der Natur.

Ob dieser Lebensstil auch für Krebspatienten hilfreich ist, ha-ben Wissenschaftler der Deut-schen Sporthochschule unter-

pergewicht stabil bleibt oder ob möglicherweise Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den Ernährungszustand zu ver-bessern.

niger beeinträchtigt erlebt. Die Pilotstudie deutet darauf hin, dass „Friluftsliv“ zu einer besse-ren Krankheitsbewältigung bei-tragen kann, ein Befund, der in weiteren sportmedizinischen Untersuchungen noch überprüft werden soll.

Wie sagt man seinen Mitmen-schen und vor allem seinem Part-ner oder seinen Kindern, dass man schwer erkrankt ist? Wie of-fen geht man mit der Situation um? Darf man seine ureigensten Ängste und Sorgen ansprechen?

Die Aktion „Wie sage ich es meinen Liebsten?“ ruft Frauen

Wie sage ich es meinen Liebsten?

mit Brustkrebs auf, ihre Erfahrun-gen anderen mitzuteilen. Eine Aus-wahl aus allen Einsendungen soll in Buchform gefasst werden und an-deren Betroffenen als Hilfe dienen. Wer bereit ist, seine Erlebnisse mit-zuteilen, kann diese bis zum 31. März 2009 senden an „Durch die Brust ins Herz“, Postfach 511170, 50947 Köln. Für alle, die mitma-chen, gibt es als Dankeschön für den eingereichten Beitrag ein Gra-tisexemplar des Buches. Weite-re Informationen zu der Aktion gibt es im Internet unter www.brustkrebszentrale.de.

Ein duftendes Bad – Balsam für Haut und Seele

Serie Hautpfl ege und Kosmetik-Tipps

tend auf die Haut w i r k e n “ , sagt die Visagis-tin. Badesalze sind für die Haut okay, dürfen aber nur mit Maßen eingesetzt werden, weil auch sie die Haut sonst auslaugen. Sie soll-ten nach dem Bad zudem warm abgeduscht werden. „Besser sind Badetabletten, die außerdem für ein wohliges Prickeln im Bad sor-gen“, so Wehmeier.

Generell sollte man, so der Rat der Kosmetikerin, nicht zu lan-ge im Wasser bleiben, 20 Minu-ten sind nach Wehmeier die Ober-grenze. Anschließend sollte die Haut mit einer pfl egenden Loti-on eingecremt werden – und das von Kopf bis Fuß. So erhält die Haut Feuchtigkeit und Fette zurück und wird widerstandsfähiger.

ten, damit die Haut nicht regelrecht austrocknet“, sagte Kosmetikerin Marion Wehmeier aus Köln. Denn so paradox es sich auch anhören mag, ausgedehnte Bäder entzie-hen der Haut Feuchtigkeit und lau-gen diese aus. „Man sollte deshalb keine Schaumbäder wählen. Besser geeignet sind Ölbäder, die rückfet-

Vor allem in der dunklen Jah-reszeit neigen wir dazu, uns ins Haus zurückzuziehen. Wer Haut und Seele dabei etwas Gutes tun möchte, sollte ein ausgedehntes Bad versuchen – viele Krebspa-tienten fi nden dabei zu Ruhe und Entspannung. „Allerdings ist auch ein wenig Vorsicht gebo-

Kosmetik- und Pfl egetipps

Tägliches Wiegen ist wichtig für die Gewichtskontrolle.

Ein ausgedehntes Bad – Entspannung pur

Friluftsliv – Bewegung in der Natur

Kleine Naschereien zwischen-durch bremsen das Abnehmen.