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Ausgabe 2 || 5. Jänner 2011 MedienWORTstatt www.facebook.com/mewe2011 || Twitter #mewe2011 || Zeitung der Medienwerkstatt 2011 Ein Abend ohne Alkohol, ein Nachmittag mit Wikileaks und eine Geburt mit Trennung. Acht „kunterbunte“ Seiten erwart- en euch heute, gefüllt mit aktuellen Themen und jeder Menge Spaß. Dieses Mal ist unser Leitartikel ein Interview mit Alex Bouz von der Österreichischen Piraten Partei über Wikileaks. EDITORIAL Drei verschiedene Workshops werden vorgestellt, und auch der älteste Mewe-Teilnehmer. Der Partybericht, der dieses Mal aus einem interessanten Selbstversuch entstand, darf natürlich auch nicht fehlen. Und nicht vergessen: Horrorskop lesen - nur so könnt ihr den Tag gut überstehen. Euer Chefredaktionsteam – Julia und Andi Hey, hey Wiki Nicht nur die Medien- WORTstatt-Redaktion deckt Skandale auf - auch Wikileaks tut es. Überzeug dich selbst davon auf den Seiten 2 und 3 Das Fossil Gender this! Mit 29 Jahren ist Martin M. der älteste Teilnehmer der Medienwerkstatt. Wie es ihm damit geht, erfährt ihr im Porträt. Seite 7 Nüchtern durch die Mewe- Nacht: Unser Redakteur Bernard hat den Versuch gewagt. Nachahmung auf eigene Gefahr. Seite 7 Bye, bye Alkohol Manche tun es schon lange, andere erst seit kurzem. Wer geschlech- tergerechte Sprache warum verwendet, wir haben nachgefragt. Seite 5

MedienWORTstatt Ausgabe 2

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Die Zeitung der #mewe2011. Ausgabe2

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Page 1: MedienWORTstatt Ausgabe 2

Ausgabe 2 || 5. Jänner 2011

MedienWORTstattwww.facebook.com/mewe2011 || Twitter #mewe2011 || Zeitung der Medienwerkstatt 2011

Ein Abend ohne Alkohol, ein Nachmittag mit Wikileaks und

eine Geburt mit Trennung. Acht „kunterbunte“ Seiten erwart-

en euch heute, gefüllt mit aktuellen Themen und jeder Menge

Spaß. Dieses Mal ist unser Leitartikel ein Interview mit Alex

Bouz von der Österreichischen Piraten Partei über Wikileaks.

EDITORIAL Drei verschiedene Workshops werden vorgestellt, und auch

der älteste Mewe-Teilnehmer. Der Partybericht, der dieses

Mal aus einem interessanten Selbstversuch entstand, darf

natürlich auch nicht fehlen.

Und nicht vergessen: Horrorskop lesen - nur so könnt ihr den

Tag gut überstehen.

Euer Chefredaktionsteam – Julia und Andi

Hey, hey WikiNicht nur die Medien-

W O RTs t a t t - Re d a k t i o n

deckt Skandale auf - auch

Wikileaks tut es. Überzeug

dich selbst davon auf den

Seiten 2 und 3

Das Fossil Gender this!Mit 29 Jahren ist Martin

M. der älteste Teilnehmer

der Medienwerkstatt. Wie

es ihm damit geht, erfährt

ihr im Porträt.

Seite 7

Nüchtern durch die Mewe-

Nacht: Unser Redakteur

Bernard hat den Versuch

gewagt. Nachahmung auf

eigene Gefahr.

Seite 7

Bye, bye AlkoholManche tun es schon

lange, andere erst seit

kurzem. Wer geschlech-

tergerechte Sprache warum

verwendet, wir haben

nachgefragt. Seite 5

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(MeWo) Wikileaks: Gut oder Böse?

(Alex B.) Ich stehe Wikileaks komplett posi-

tiv gegenüber. Es ist die beste Sache, die in

den letzten zehn Jahren passiert ist.

Wikileaks Top oder Flop? Ein Gespräch mit Alexander Bouz von der Pi­ratenpartei Österreich.

(MeWo) Wenn Sie die Chance hätten, an

geheime Dateien der Regierung heran zu

kommen, würden Sie diese Wikileaks zur

Veröffentlichung bereitstellen?

(Alex B.) Nur wenn man die Informant_in-

nen schützen kann. Ich hatte die Chance,

wichtige Daten bereitzustellen, habe es

aufgrund des Informant_innenschutzes

nicht getan.

(MeWo) Ihre Meinung zu Julian Assange?

(Alex B.) Auf jeden Fall ein brillianter Strate-

ge, mit dem ich gerne zwei oder drei Run-

den Schach spielen würde.

(MeWo) Ist eine Zusammenarbeit mit an-

deren Organisationen bzw. NGOs vorhan-

den?

(Alex B.) Grundlegend stammen die Daten

von der Organisation selbst, um welche

sich die Gründungsmitglieder kümmern.

Unterstützt wird Wikileaks noch von Dissi-

dent_innen aus aller Welt.

(MeWo) Wen kritisiert Wikileaks zur Zeit

am heftigsten?

„Mut, Angst und Paranoia“Ist Wikileaks nun böse oder

gut, nur ein Hype oder doch mehr? All diese Fragen wur­den im Rahmen der gestrigen Podiumsdiskussion geklärt. Im Kreise eines Interviews mit dem Experten Alex Bouz forschte die MedienWORT­statt nach.

Die Fakten

Wiki (Seitensammlung, die von Be-

nutzer_innen geändert werden kann.)

Leaks (Loch, Leck, undichte Stelle.)

Die Online-Plattform Wikileaks stellt

immer wieder geheime Dokumente

ins Netz, doch über sich selbst gibt

das Netzwerk kaum etwas preis. “In

doubt we publish” heißt die Maxime

der Seite - im Zweifel veröffentlichen

wir. Das spendenfinanzierte Projekt

gilt als schwer zensierbar, technisch

wie juristisch. Doch was erfährt man

da alles?

Zum Beispiel erfährt man, dass It-

aliens Regierungschef Silvio Berlus-

coni wegen seiner Vorliebe für Par-

tys selten erholt und ausgeschlafen

regiert. Oder dass Kim Jong Il, Chef

des kommunistischen Regimes in

Nordkorea, Champagner trinkt und

Kette raucht.

Doch neben den Mutmaßungen über

Politiker_innen und deren Leben en-

thalten einige der Depeschen auch

politischen Sprengstoff.

Explosionsgefahr

Die Diskussion um Wikileaks ist so

explosiv, dass Unternehmen wie

PayPal, Amazon MasterCard der In-

ternetplattform das Zahlungsservice

entsagten. Aufgrund dieser Zensur

kam es zu großen Protesten verschie-

denster Unterstützer_innen. Diese

gingen so weit, dass Webseiten wie

jene von MasterCard gehackt und

vom Netz genommen wurden.

(sih)

Staatsfeind Wikileaks?

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„Mut, Angst und Paranoia“

(Alex B.) Eindeutig die USA; Aufgrund der

Kriege, die sie führen, und der Kriegsgrün-

de, die sie angeben. Ein weiterer Punkt sind

die US-amerikanischen Banken „Bank of

America“, die nach Spekulationen für die

Wirtschaftskrise verantwortlich sind.

(MeWo) Was bewegt Menschen dazu, ge-

heime Daten zu veröffentlichen?

(Alex B.) Mut, Angst und Paranoia. Dem-

nach war Julian Assange selbst ein großer

Hacker, der Verschlüsselung für Datenrech-

ner entwickelt hat.

(MeWo) Was ist an Wikileaks skeptisch zu

Andi Walzer, 20 Jahre:

“Weil ich der Ansicht bin, dass es nicht

verkehrt ist, bestimmte Dinge freizuge-

ben, mag ich Wikileaks. Ich fi nde es nicht

schlecht, wenn solche Informationen offen

zugänglich werden. Aber Wikileaks sollte

sich vielleicht überlegen, die Informatio-

nen zu selektieren.”

Hey, hey Wiki…..Um herauszufi nden, was TeilnehmerInnen von Wikileaks halten, inspizierten Reporter_innen der Medien­WORTstatt mit zwei Fotografi nnen die Jugendherberge.

Chrisi Götschhofer, 17 Jahre:

“Ich fi nde, dass es eine Frechheit ist, dass

so viele Dokumente nur für Regierungen

zur Verfügung gestellt werden. Das ist

nicht sehr nett. Durch Wikileaks bekommt

alles mehr Transparenz. Deswegen fi nde

ich Wikileaks gut. ”

sehen?

(Alex B.) Es besteht keine Kontrolle über

Wikileaks, man kennt die Quellen nicht

und man muss die Informationen oft hin-

terfragen. Wikileaks sollte nicht als nur gut

oder nur schlecht gesehen werden.

(MeWo) Die nächsten Schritte?

(Alex B.) Die Aufklärung der Bankensache

in Amerika.

(MeWo) Wie wird der Informationsfl uss in

Zukunft aussehen?

(Alex B.) Heutzutage werden Nachrichten

über verschiedene Medien übermittelt

und auch gefi ltert. Das wird in Zukunft

aufhören, denn Menschen bekommen

Infos über Facebook, Twitter, Wikileaks

und andere Online-Dienste. Dadurch ge-

raten herkömmliche Medien in den Hin-

tergrund.

(MeWo) Das heißt, Internet ist die Zu-

kunft?

(Alex B.) Das Internet ist die Revolution

der Informationsbeschaffung.

(best)

Peter Gadringer, 16 Jahre:

“Ich bin für Wikileaks, weil die Leute wis-

sen sollten, was wirklich abrennt, denn al-

les Mögliche wird vertuscht. Die Leute soll-

ten nicht alles glauben, was Politiker und

Politikerinnen sagen.”

Kerstin Götschhofer, 14 Jahre:

“Es ist eine Frechheit, dass Regierungen so

viel verschweigen. Wikileaks deckt vieles

auf.”

( jum)

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Meist sitzen sie bis tief in die Nacht, verfei-

nern, gestalten und kreieren die Medien-

WORTstatt. Ohne zu maulen, ertragen die

Teilnehmer_innen die langen Wartezeiten

auf die kompletten Artikel, um dann in

Windeseile die Mewe-Zeitung fertig zu

stellen. Gearbeitet wird mit Programmen

wie Indesign und Photoshop. “Die Stim-

mung is guad und ma ko seine Schmee

reißn”, sagt Matthias, einer der acht (von

den Referent_innen so bezeichneten) ta-

lentierten Teilnehmer_innen. ( jum)

Hinter den Kulissen

Leise Musik strömt aus den Boxen. Lockere und angeregte Stimmung herrscht. Angespannte Gesich­ter vor aufgeklappten Notebooks. Arbeit bis tief in die Nacht. Ge­meint sind jene, die der Zeitung ihren letzten Schliff verleihen. Die Teilnehmer_innen des Grafik und Layout Workshop.

Ein Gespräch mit einer/einem TeilnehmerIn des Rhetorikwork­shops ist nicht ganz ungefährlich. Schließlich kann man nie wissen, ob man nicht gerade einen Bau­sparvertrag angedreht bekommt, ohne es zu merken.

Wie schaffe ich es, mit Medien Menschen zum Nachdenken zu bringen? Der Workshop Medien­guerilla hat uns diese Frage beant­wortet.

Kabelsalat & Chillen AchtungVerwirrungsgefahr!

Wir müssen reden

Verwirrung stiften und durch Medien zum

Nachdenken anregen, das ist die Aufgabe

des Wokshops Medienguerilla. Unter der

Leitung von Carmen Fischer und Thomas

Gegenhuber, werden produktive Arbeits-

gruppen gebildet. In diesen lesen die Teil-

nehmer_innen Texte über aufregende

Aktionen und verschiedenste Methoden,

um Menschen aufzuwecken. Coole Vide-

os, zum Beispiel über die YesMan, eine

Kommunikationsguerilla-Gruppe, wurden

angesehen und diskutiert. Mit der Arbeit

gehen die Teilnehmer_innen motiviert um.

Ein spannender und sicher empfehlens-

werter Workshop. (anar)

Die angehenden Rhetorikexpert_innen

werden von Aline Hoffmann und Mirijam

Müller in Sachen Ausdruck und Gestik ge-

schult. Tina, eine Teilnehmerin, die den

Workshop unheimlich spannend findet,

sieht unter anderem auch einen Vorteil da-

rin, zukünftig ihre Lehrer_innen besser be-

einflussen zu können. Ein Höhepunkt war

die Moderation der gestrigen Bad-Taste-

Party. Wie es ihnen dabei ergangen ist und

wie viele Bausparer sie letztlich ausgeteilt

haben, stand zu Redaktionsschluss leider

noch nicht fest. MedienWORTstatt ist da-

von überzeugt, dass die Sprach- und Ges-

tikvirtuos_innen des Rhetorikkurses auch

diese Aufgabe wunderbar gemeistert ha-

ben. (ecker)

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““

Kathi Gärtner

Mario Dujakovic

Sprache sensibilisieren. Die Idee, zumin-

dest zu versuchen, Aussagen so zu for-

mulieren, dass keine Klischees oder Ge-

schlechterzuschreibungen reproduziert

werden, ist großartig. Beim Schreiben ver-

wende ich das so genannte „Gender-Gap“

(Student_innen) und nicht das „Binnen-I“

(StudentInnen), weil man damit in der

Sprache symbolisiert, dass es mehr als

nur die beiden Geschlechter „Mann“ und

„Frau“ gibt und niemanden sprachlich auf-

grund des Geschlechts ausgrenzt.

Andi Arbeithuber

Freude weiter tun. Fakt ist, ohne geschlech-

tergerechte Sprache wird es nie eine

Gleichstellung der Frau in der Gesellschaft

geben. Let’s do it!

Ich halte geschlechtergerechte Sprache

(„Gendern“) für eine gute Sache, da Frau-

en nicht nur in der Gesellschaft, sondern

auch im normalen Sprachgebrauch sehr

oft vergessen werden. Frauen in der Spra-

che sichtbar zu machen, heißt sich ihrer

bewusst zu sein - egal ob in Politik, Schu-

le oder im Alltag. Meiner Meinung nach

ist gendern ein wichtiger Schritt in Rich-

tung Gleichberechtigung von Frauen und

Männern. Da ich selbst weiß, wie schwer

es am Anfang ist, verstehe ich es auch,

wenn jemand nicht gendert. Oft braucht

es Diskussion und Austausch, damit häufig

aufkommende Widersprüche und Fragen

geklärt werden. Da auch auf Universitäten

und in den meisten Betrieben gegendert

wird, bin ich der Meinung, dass es not-

wendig ist, sich mit geschlechtergerechter

Sprache auseinander zu setzen. Denn die

Grenzen der Sprache sind die Grenzen der

Gedanken.

In einer Gesellschaft, die männlich domi-

niert ist und in der Frauen benachteiligt

sind, finde ich es gerade als Mann ausge-

sprochen wichtig, geschlechtsneutral bzw.

geschlechtersensibel zu sprechen und zu

schreiben. Ungleichheit spiegelt sich auch

in unserer Sprache wider, die ebenfalls

männlich und von geschlechtlichen Rollen-

bildern dominiert ist. Auch heute noch ist

häufig die Rede von der „Kuchenbackenden

Hausfrau“ und dem „Autoreparierendem

Mann“.

Mit geschlechtergerechter Sprache kann

man mit wenig Aufwand ein großes Um-

denken anregen und Menschen in ihrer

In den 1970ern wurde das erste Mal eine

geschlechtergerechte Schreibweise ange-

wandt. Heute gibt es viele verschiedene

Arten Frauen in der Sprache zu berücksich-

tigen. Doch im Laufe der Jahre bildeten sich

viele verschiedene feministische Gruppen.

Einige neigen sehr zur Übertreibung. Ich

als Feministin meine: Gendern heißt auch,

beim Reden einmal das Gendern vergessen

zu können, ohne sich dafür schämen zu

müssen. Da Gendern für viele etwas Neues

ist, macht es das Reden vor allem vor Pub-

likum, nicht gerade leichter und das Lesen

von Texten ein bisschen anstrengender. Im

Forum „gutefrage.net“ wurde auch schon

von besonders fanatischen Feminist_in-

nen berichtet, die alles Negative „vermän-

nlichen“ und alles andere „verweiblichen“

sollen. Zum Beispiel: „Der Bombe“ statt

„die Bombe“ und „die Bäumin“ statt „der

Baum“. Somit wird die geschlechtergere-

chte Sprache quasi zweckentfremdet. Eine

schon etwas bekanntere Methode, die für

viele, wie auch mich, übertrieben wirkt, ist

das ständige Gendern des Wortes „man“.

Gut ist es aber, zumindest ein Mal „man/

frau“ vorkommen zu lassen, um ein kleines

Zeichen zu setzen. Fakt ist, die ganze Mewe

gendert und solange andere Meinungen

akzeptiert werden, werde ich das auch mit

Heute schon gegendert?

Page 6: MedienWORTstatt Ausgabe 2

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Mensch zweiter KlasseMedienWORTstatt sprach mit Ernst Dragaschnig, Obmann des Kultur­vereins Köstenberg über Kultur, Ausgrenzung und Heimat.

Hallo Herr Dragaschnig! Können sie Ihre

Tätigkeit mit ein paar Worten beschreiben?

Als Obmann des Kulturvereins Köstenberg

engagiere ich mich im Museum für All-

tagsgeschichte in Köstenberg.

Welche Themen behandelt dieses

Museum?

Das sind primär die Landwirtschaft und

handwerkliche Themen. Ein besonderer

Schwerpunkt liegt darauf, was früher, also

bis ca. 1980, als „Frauenarbeit“ angesehen

wurde, wie zum Beispiel das Drehen von

Leinen.

Köstenberg ist ja eine zweisprachige Ge­

meinde. Welche Erfahrungen haben Sie

damit gemacht?

Mittlerweile ist das nicht mehr so kritisch.

Insbesondere von 1950-1970 war die Gr-

undstimmung ganz anders.

Inwiefern?

Beispielsweise war es verpönt, Slowenisch

zu sprechen. Viele Menschen hatten auch

noch die Ideologie des dritten Reichs ver-

innerlicht. Man war ein Mensch zweiter

Klasse.

Und das hat sich zum Besseren gewandt?

Definitiv! Das merkt man insbesondere bei

den Kindern: Spricht man Slowenisch, wird

man bewundert. Immerhin spricht man

zwei Sprachen fließend.

Zwillinge nach der Geburt getrenntSie sehen nicht nur gleich aus. Aus einem Ei sind sie gepellt, nach der Geburt wurden sie getrennt. Medien­WORTstatt deckt auf, was zusammen gehört.

CheBenniPapa IgelGusie

Haben Sie jemals daran gedacht, Kärnten

zu verlassen?

Ja, das habe ich allerdings. Als ich nach

Wien ging, um Agrarwissenschaft zu stud-

ieren, habe ich eigentlich nicht damit gere-

chnet, wieder hierher zu kommen.

Wie kam es, dass Sie dennoch zurück­

gekehrt sind?

Ich entschied mich, den Hof meines Vaters

zu übernehmen. In einer ländlichen Region

ist das eine sehr große Verantwortung.

Außerdem ist das hier meine Heimat und

ich fühle mich hier wohl.

Page 7: MedienWORTstatt Ausgabe 2

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In der lockeren Atmosphäre der Lounge

wird schön Alkohol konsumiert. Anstatt

mit zu machen, darf ich mit einem Saft

daneben stehen und die Späße dulden,

die über mich gemacht werden. Die

Nüchternheit verschafft einen anderen

Einblick ins Partygeschehen. Wo es lustige

Leute gibt, die sich nicht mehr benehmen,

und Dinge anstellen, worauf sie bald

wahrscheinlich nicht mehr stolz sind.

„Bernardsche“ Nüchternheit

Diese „bernardsche“ Nüchternheit ver-

anlasst mich zu mehr Distanz von jenen

Mein erstes Mal

Eine Partynacht wie jede andere, oder nicht? Unter der herrlichen fl üssigen Stimmung gibt es einen, der sich zum Wohl der Mewe einem gewagten Selbstversuch unterzieht.

Der AlteDa sag noch eine/r, alte Menschen brauchen mehr Schlaf. Martin Mayer (29) ist auch nach Mitternacht noch wach.

Er ist der Älteste der Mewe Teilnehmer_in-

nen und besucht den Workshop, der am

längsten dauert. „Das passt eigentlich gar

nicht zu meinem Alter“, sagt Martin Mayer,

Student der Wirtschaftswissenschaften,

und lacht.

Heuer bereichert er zum ersten Mal die

Mewe mit seiner Anwesenheit, was uns

sehr freut, sitzt er doch in dem für die Print-

Journalist_innen bedeutendsten Work-

shop Grafi k und Layout.

Ob Gemüsemenschen oder ein Inserat für

die Bad Taste Party – beides meistert er

mit Bravour. Dem nicht genug. Wenn Mar-

tin gerade nicht layoutiert versucht er, der

kreativen Flut durch das Schreiben seiner

Seminararbeit über Finanzmärkte zu ent-

kommen.

Sein erlerntes Wissen wird er künftig als

Layouter der Österreichischen Hochschül-

er_innenschaft Linz unter Beweis stellen

können. Die MedienWORTstatt wünscht

ihm viel Erfolg dabei. (sih)

Individuen. Die Angst vor Abgrenzung

ist nicht vorhanden, im Gegenteil, die

Nüchternheit hilft mir bei Diskussionen

konzentriert zu bleiben. Meine Sinne sind

schärfer und mein logisches Denken besser.

Jedoch bleiben Nachteile der Nüchternheit

nicht ausgeschlossen. Obwohl meine

Person 0,0 Promille im Blut hat, werde ich

mich später nicht hundertprozentig an

diese Nacht erinnern können.

Vielleicht ginge es mit Alkohol besser?

Doch mein Körper freut sich über das

Alkoholverbot. Beim ruhigeren Teil der

Feier, kann ich schön mit meinen spaßigen

Genoss_innen, Karten spielen. Bin sogar in

der Lage, die fröhliche Stimmung zu teilen,

aber nur bis zu einem gewissen Grad.

Normal gehe ich auf einer Party zur Theke,

geselle mich und denke mir „a Stiegl muas

sein“.

Doch – Es ist eine lustige Abwechslung

mal der zu sein, der beobachten darf, wie

die Menschen auf einen wirken. Es ist

eine lange Nacht mit viel Gerede, sehr viel

Mitleid der anderen und wenig Schlaf. Als

mich die Müdigkeit zu Bett ruft, muss ich

bald einsehen, dass die Party ihren Anfang

nehmen wird. Nach einer erholsamen

kurzen Zeit, bekomme ich Besuch und die

sogenannte „Aftershowparty“ läuft bis zu

einer Zeit, wo sich die Stimmung beruhigt

und ich einschlafe.

Vorher noch räume ich die leeren

Bierfl aschen aus meinem Zimmer. Ich

halte den Geruch nicht aus. Bestimmt wird

morgen ein besserer Tag. (best)

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Nach stressvollen Stunden in den Tagen davor, wird

dich eine Person beleben, die du schon lange kennst.

So werden auch fade Stunden zur Freude.

Meldung des Tages: angeblich sollen ein gewisser Marco und un-

sere junge Meweanerin Helene vorgestern auf der Party wild ge-

schmust haben.

Gestern gesehen: Michi und Sandra allein im Hallenbad. Nach den

Erzählungen der Informant_innen könnte da etwas dahinter ste-

cken.

Gestern in der Früh hatte Harald wohl seine Hose vergessen, denn

er kam in der Unterhose zum Workshop. (anar & jum)

Wer will mich?Liebevoller Wannabe-Rastafari (Gregor M.) sucht die ultimative

weibliche Spiritualität! Frauen mit großem Herzen und vorzugswei-

se dicken Dreadlocks sind angehalten, sich bei der PartnerInnen-

vermittlung oder direkt bei Gregor selbst zu melden.

ImpressumHerausgeber: Print-Journalismus-Workshop der Medienwerkstatt

2011

Redaktion: Benjamin Ecker, Silke Haider, Julia Margetich, Bernard

Stanciu, Andrea Arbeithuber, Marlene Brüggemann, Jan Brügge-

mann

HorrorskopWidder

Krebs

Steinbock

Stier

Löwe

Zwilling

Schütze

Fische

Sei kein Dickkopf und gib in manchen Situationen

nach. Wie zum Beispiel: Wenn dich Personen auf-

fordern, zur Party zu gehen.

Du krebst in letzter Zeit an deiner Alkoholismus-

grenze. Schalt mal runter vom Gas. Auch nur Tanzen

macht Spaß.

Waage

Alles hält sich in der Waage, oder auch nicht, deine

Sterne sind schwierig zu deuten.

Der Berg hoch, den du in nächster Zeit zu erklimmen

hast. Werde lockerer, dann findest du auch dein/e

Traumpartner_in.

Die Wunden der Zeit und der physischen Art heilen

rasch. Doch vorsichtig im Umgang mit Menschen

und Gegenständen.

Deine Sterne stehen schlecht. Doch lass dich nicht

unterkriegen, deine Freund_innen helfen dir. Ent-

spanne dich und geniesße am Abend die Musik.

Skorpion

Du bist in letzter Zeit sehr trauig. Doch Feiern hilft,

gib dein Bestes dabei.

Wassermann

Du fühlst dich wie eine volle Wasserbombe auf die

man drückt. Lasse mal wasser ab und entspanne.

Du klebst permanent an einer Person. Lasse mal

Abstand, dann wird sich alles zum Guten entwi-

ckeln.

Jungfrau

Nach Tagen der Frommheit, gibt´s in nächster Zeit

stürmische Partys mit rauschender Musik. Du bist

perfekt.

Du verfehlst dein Ziel, in letzter Zeit befindest du

dich auf wackligen Untergründen. Geh mal ans Ta-

geslicht und bleibe sauber.

Gossip, Gossip