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PRIVUS Anlagesitzung Woche 20 11. Mai 2020

PRIVUS Anlagesitzung 11...PRIVUS Ticker 7 WieerwartetübertreffendieamDienstagnachUS-HandelsschlussvorgelegtenQuartalszahlenvonActivisionBlizzard imerstenQuartal2020alleSchätzungen

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PRIVUS Anlagesitzung Woche 20

11. Mai 2020

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Wochenrückblick

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Da war doch noch etwas… Die Angst vor einem Wiederaufflammen des Konflikts zwischen den USA und Chinabelastete die Anlegerstimmung zum Start in den neuen Monat. Die US-Regierung gab China erneut die Schuld an derAusbreitung von Covid-19 und forderte, China müsse dafür zur Verantwortung gezogen werden und drohte mitneuen Zöllen. Ein neuer Zollstreit ist aber so ziemlich das Letzte, was die anfälligen Märkte derzeit gebrauchenkönnen. Nach zwei schmerzhaften Handelstagen zu Wochenbeginn, fassten die Aktienmärkte wieder Tritt. Gestütztwurden die Börsen von anziehenden Ölpreisen und den voranschreitenden Lockerungen der behördlichen Corona-Auflagen weltweit. Zudem häuften sich die Erfolgsmeldungen im Pharmasektor im Kampf gegen Covid-19. Auchwenn die Konjunkturdaten derzeit zappenduster ausfallen, die Wolken über dem US-Arbeitsmarkt mehr als nurdüster sind – mehr als 33 Mio. Anträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA und eine Arbeitslosenquote von 14.7 Prozentim April – und es mitunter frustrierende Unternehmenszahlen hagelte, hielten sich die Aktienmärkte in derabgelaufenen Börsenwoche mehr als beachtlich. An den letzten beiden Handelstagen sorgten ein überraschendeschinesisches Exportplus und wieder positivere Signale aus Gesprächen zu den Handelsbeziehungen zwischen denUSA und China für Erleichterung. Als Zugpferd diente einmal mehr der amerikanische Tech-Index Nasdaq 100,welcher in der abgelaufenen Woche um fast 6% avancierte.Der Zahlenreigen ging vergangene Woche weiter: Der ökonomische Stillstand trifft den SchweizerPersonaldienstleister Adecco mit voller Wucht. Kurzfristig werden die Unsicherheiten anhalten, auch wenn Adeccovon einer starken Bilanz profitiert und die Krise überstehen wird. Der weltgrösste Windturbinenbauer Vestas mussteüberraschend einen operativen Verlust verbuchen, Analysten hatten dagegen mit einem Gewinn gerechnet.Lieferengpässe sowie weniger herkömmliche Aufträge waren der Grund. Dennoch wurde in Q1 einRekordauftragsstand gemeldet. Der Ölkonzern Total streicht nach einem herben Gewinneinbruch seine Investitionenzusammen. Der Überschuss brach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 99% (!) ein, die Franzosen blieben nurnoch knapp in der Gewinnzone, halten aber an der Zwischendividende fest. Die französische Grossbank BNP

verdiente im ersten Quartal ein Drittel weniger als noch im Vorjahr, während die Risikovorsorge um 85% zunahm.Italiens grösste Bank Unicredit fuhr im ersten Jahresviertel einen Verlust von EUR 2.7 Mrd. ein, deutlich mehr alserwartet. Eines der Unternehmen, die ihre Umsätze und den Gewinn auch in der Krise steigern konnten, ist derdänische Pharmahersteller Novo Nordisk. Die Aktie des Diabetes-Spezialisten konnte in diesem Jahr bereits rund 15%zulegen. Allein zu Hause trinkt es sich wohl nicht so gut. Der weltgrösste Bierproduzent AB Inbev fuhr im erstenQuartal einen Milliardenverlust ein.

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Wochenrückblick

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Ganz anders die Gemütslage beim Kochboxenlieferant HelloFresh, der aufgrund durchwegs positiver Zahlen imabgelaufenen Quartal seine Prognose anhob, was bei den Aktionären gut ankam. Nachdem sich die Aktie in 2020bereits verdoppelte, stieg der Kurs am Dienstag nochmals um 10% an. Der Chiphersteller Infineon ist wie viele anderenicht immun gegen den massiven Rückgang der Weltwirtschaft. Auch wenn es im abgelaufenen Quartal nochWachstum gab, sieht das Unternehmen den Ausblick für das zweite Geschäftshalbjahr «deutlich eingetrübt». DerOnline-Modehändler Zalando überraschte mit einer deutlich höheren Umsatzprognose positiv, auch wenn dasErgebnis im abgelaufenen Quartal wegen geringerer Nachfrage im März und Sonderabschreibungen auf demWarenbestand in die Verlustzone rutschte. Der Aktienkurs rauschte auf ein neues Allzeithoch. Wegen derVerschiebung der Olympischen Spiele in Tokio und der Absage anderer Grossveranstaltungen in der Covid-19-Krisehatte die Münchener Rück bereits Ende März ihre Prognose gekippt. Nun wurde ein Gewinneinbruch um zwei Drittelvermeldet, wie der weltgrösste Rückversicherer vermeldete. Die Aktie legte daraufhin leicht zu, notiert aber seitJahresbeginn um fast ein Drittel tiefer. Bremsspuren sind auch beim Rüstungs- und Autozulieferer Rheinmetall zusehen, während der deutsche Tiefutterhändler Zooplus kräftige Zuwächse verzeichnen konnte. Der US-Industriekonzern General Electric muss seine Kürzungspläne ausweiten und will in seiner Flugzeugturbinenspartestatt 10% nun 25% der 52’000 Stellen streichen. Vor drei Jahren notierte die GE-Aktie noch bei rund USD 30, heutedümpelt sie auf einem Rekordtief von etwa USD 6. Der Fleischersatz-Hersteller Beyond Meat mit den beliebtenveganen Burgern setzt sein rasantes Wachstum auch in der Krise fort und konnte die Erlöse im Jahresvergleich um141% erhöhen und einen Gewinn ausweisen, nachdem ein Jahr zuvor noch ein Verlust in den Bücher stand. DerHöhenflug der Aktie in diesem Jahr setzte sich fort. Das in der Abfallwirtschaft tätige Unternehmen Waste

Management nahm seine Jahresprognosen zwar zurück und wies leicht tiefere Ergebnisse vor als noch ein Jahr zuvor,doch die Aktionäre zeigten sich erleichtert und schoben den Kurs wieder etwas an. Wie erwartet besser als imVorquartal fiel der Abschluss beim US-Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb aus, der auf allen Ebenen zu überzeugenwusste. Einen Milliardenverlust (USD 2.9 Mrd.) muss der Fahrdienst-Vermittler Uber verzeichnen, auch wenn dieErlöse danke dem starken Wachstum im Essensbringdienst um 14% gesteigert werden konnten. Besser machte es derKonkurrent Lyft, dessen Aktien nach den Zahlen um 20% nach oben schossen. Der Online-Speicherdienst Dropbox hatdurch das verstärkte Arbeiten von zu Hause seinen ersten Quartalsgewinn geschafft. Einem Gewinn von knapp USD40 Mio. stand ein Umsatzwachstum von fast 20% auf USD 455 Mio. gegenüber. Als Krisengewinner darf sich auch diejapanische Firma Nintendo bezeichnen. In Q1 wurden mit 3.3 Mio. rund ein Drittel mehr Spielkonsolen verkauft alsein Jahr zuvor und so konnte der Konzern bei Gewinn und Umsatz zulegen - das gute Ergebnis widerspiegelt sich auchim Aktienkurs.

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Ausblick

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Da die Erwartungen so niedrig sind derzeit, wird jede positive Nachricht willkommen geheissen und Negatives wirddagegen bis zu einem gewissen Grad beiseitegeschoben. Nach unten ist die Börse durch das zusätzliche billige Geldder Notenbanken und den Rettungsschirmen der Regierungen relativ gut „abgesichert“. Die düsteren Makrodaten -wie beispielsweise die schockierende Arbeitslosenrate in den USA mit dem höchsten Wert seit Beginn derAufzeichnungen – scheinen für die Finanzmärkte von untergeordnetem Interesse. Dass die Pandemie massiveSchäden in der Wirtschaft anrichtet, ist hinlänglich bekannt und die Börsen nehmen die Zukunft vorweg. Ob diesesKalkül tatsächlich aufgeht, wird sich weisen. Die Zuversicht an den Börsen wächst jedenfalls wieder, allen voran zubeobachten im Tech-Sektor. Der Nasdaq 100 Index notiert als einziger der grossen Aktienindizes bereits wieder impositiven Bereich (mehr dazu auf Seite 13 „Grafik der Woche“). Dank kräftigen Kursavancen der Index-Schwergewichte wie Amazon, Facebook und Microsoft hat das Barometer wieder mächtig Boden gut gemacht. DerOptimismus macht sich auch an den Kreditmärkten breit. Viele Konzerne nutzen dies, um sich zu refinanzieren oderneue Schulden aufzunehmen. Exemplarisch ist dies in den USA zu beobachten. Sei es der Flugzeugbauer Boeing, derUSD 25 Mrd. aufgenommen hat oder auch Apple, die Anleihen über USD 8.5 Mrd. begaben. Netflix bediente sich mitUSD 1 Mrd. und Biogen mit USD 3 Mrd.. Das Finanzportal themarket.ch schreibt, dass gemäss dem BankenverbandSimfa US-Konzerne von Anfang 2020 bis Ende April mehr als USD 840 Mrd. an Anleihen emittiert haben, während esim gleichen Zeitraum vor einem Jahr knapp USD 500 Mrd. waren.Anhänger der Kryptowährung Bitcoin schauen gebannt auf den morgigen Dienstag, 12. Mai. Dann steht die nächste„Verknappung“ des Bitcoins an. Nach vier Jahren ist es wieder soweit, das dritte sogenannte "Halving" bei derwichtigsten Kryptowährung steht an. Dann wird die "Belohnung" (Reward) für das Schürfen eines Bitcoin-Blockshalbiert. Diese Belohnung - die die so genannten Miner für das Erschaffen der Bitcoins in aufwändigenRechenprozessen erhalten - betrug vor dem ersten Halving 2012 noch 50 Bitcoin, nun erfolgt die dritte Halbierungvon 12.5 auf 6.25 Bitcoin für jeden erschaffenen Block. Eine solche Halbierung der Belohnung steht jeweils nach derErschaffung von 210‘000 Blöcken der „Kunstwährung“ an. Durch die Verknappung soll der Bitcoin sich nicht zuletztvon den traditionellen Währungen absetzen, bei denen die Geldmenge durch Notenbanken beliebig ausgedehntwerden kann. Die Menge an Bitcoin ist zumindest in den derzeitigen Festlegungen endlich: Sie ist auf 21 MillionenEinheiten begrenzt. Damit soll auch eine Inflation wie bei den "Fiat-Währungen" ausgeschlossen werden. Ob dieserEffekt auch in der kommenden Woche ansteht, darüber wird am Markt bereits seit Monaten kräftig spekuliert. DerPreis für Bitcoin, aber auch viele andere Krypto-Währungen ist in den vergangenen Monaten nach einem deutlichenPreisrutsch bereits deutlich gestiegen, derzeit kostet ein Bitcoin wieder rund USD 9‘800. Das ist allerdings nur knapphalb so viel wie die Höchstkurse, die im Dezember 2017 erreicht wurden, damals stieg der Kurs auf rund USD 20‘000.

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Unternehmenskalender Woche 20

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Diese Unternehmen legen die Ergebnisse zum abgelaufenen Quartal vor:

Montag, 11.Mai 2020

K+S, Henkel, Nordex, Carl Zeiss Medictec, Mylan, Under Armour

Dienstag, 12. Mai 2020

Logitech, Dufry, Swiss Life, Thyssenkrupp, Aurelius, Voltabox, Alstom, Allianz, Deutsche Post, TeamViewer, Eon,Sixt Leasing, Vodafone, BioNTech, Engie, Toyota

Mittwoch, 13. Mai 2020

Alcon, Commerzbank, Deutsche Wohnen, TUI, Jenoptik, Sixt SE, Salzgitter, ABN Amro, Pirelli, Cisco Systems, Sony

Donnerstag, 14. Mai 2020

Zurich Insurance Group, Sunrise, RWE, SMA Solar, Ceconomy, Deutsche Telekom, Wirecard, Zooplus, Dürr,Scout24, Bilfinger, Wienerberger, Bouygues, Burberry, Applied Materials

Freitag, 15. Mai 2020

Richemont, Varta, Fortum, JD.com

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Kurz erklärt; Gewinnwarnung = Aktiencrash?

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Derzeit streichen so viele Unternehmen wie noch nie ihre Prognosen zusammen – und trauen sich keine neuen zu. DerRekord an Gewinnwarnungen zeigt sich am Beispiel Deutschland besonders. Unter den insgesamt 304 im deutschenPrime Standard notierten Konzernen errechnen sich nach Angaben der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young(EY) 77 Gewinn- oder Umsatzwarnungen. Das sind mehr als je zuvor in einem Quartal und mehr als doppelt so viele wieim Vorjahreszeitraum. Schon das erste Quartal 2019 gehörte mit 33 negativen Prognosekorrekturen zu denschlechtesten drei Monaten im vergangenen Jahrzehnt. Dies schlägt sich natürlich auch auf die Analystenschätzungennieder. „In diesem Jahr könnten die Unternehmensgewinne im Dax um 50 Prozent und mehr einbrechen, stärker als infrüheren Rezessionen“, sagt der Chefanlagestratege der DZ Bank. Für 27 der 30 Dax-Konzerne fielen in den vergangenendrei Monaten die Gewinnschätzungen: bei der Hälfte um mehr als 20 Prozent und bei sechs sogar um mehr als 60Prozent. Am stärksten betroffen sind die vielen auslandsstarken und konjunkturempfindlichen Unternehmen.Bemerkenswert ist, dass sich die Mehrheit der Unternehmen ausserstande sieht, eine neue Prognose abzugeben. Soviel Ungewissheit ist neu und hat es auch in vergangenen Krisen in der Form nicht gegeben. Bei 45 der 77 Gewinn- oderUmsatzwarnungen im ersten Quartal wurde die überholte Prognose nicht durch eine neue ersetzt. Besonders betroffensind Automobilunternehmen, keine Warnungen gab es hingegen von Telekommunikationsunternehmen undEnergieversorgern. Auch Software-, IT- und Biotechfirmen sind unterdurchschnittlich betroffen. Weil Deutschlandgemessen an anderen Industriestaaten überdurchschnittlich viele Industriekonzerne mit ausserordentlich hohenAuslandsanteilen hat, wirken sich unterbrochene Lieferketten, Reise- und Transportbeschränkungen und der Stillstandim Flugverkehr besonders drastisch auf die deutsche Wirtschaft und ihre Unternehmen aus. Trotz des Rekords anHiobsbotschaften wurden die Investoren von den Gewinnwarnungen offenbar kaum überrascht. Zumindest hielten sichdie Auswirkungen auf die Aktienkurse in Grenzen: Am Tag der Veröffentlichung der schlechten Neuigkeit sank derAktienkurs der betroffenen Unternehmen durchschnittlich um drei Prozent. Im vergangenen Jahr hatte dasdurchschnittliche Minus am Tag einer Gewinnwarnung bei sieben Prozent gelegen. Grund für die geringeWechselwirkung zwischen Realwirtschaft und Börse dürfte der historische Crash sein. Zwischen Mitte Februar undMitte März brachen die Aktienkurse weltweit um ein Drittel ein, in Deutschland sogar um mehr als 40%. Als in der Folgeimmer mehr Unternehmen vor niedrigeren Erträgen warnten, blieben die Auswirkungen gering – weil Anleger längstdavon ausgingen, dass so gut wie alle Unternehmen negativ betroffen seien. Relevante Kursbewegungen ergaben sichin den vergangenen Wochen stattdessen vielmehr nach Meldungen über Ausgangs- und Reisebeschränkungen, durchden stark gesunkenen Ölpreis und vor allem durch mögliche Impfstoffe gegen das Virus. Bei den Unternehmen selbstbeeinflusst jede weitere Gewinnwarnung immer seltener und in einem immer geringeren Ausmass den Aktienkurs.

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Wie erwartet übertreffen die am Dienstag nach US-Handelsschluss vorgelegten Quartalszahlen von Activision Blizzardim ersten Quartal 2020 alle Schätzungen. Daraufhin schoss die Aktie nach oben und notiert seit Jahresbeginn rund einViertel höher.

Der weltweit umsatzstärkste Spieleentwickler erzielte von Januar bis März einen Umsatz von USD 1.79 Milliarden (-2%gegenüber Vorjahr), die Konsens-Schätzungen lagen bei USD 1.32 Milliarden. Der Gewinn konnte im Jahresvergleich um13% auf USD 505 Millionen erhöht werden. Beim Gewinn pro Aktie konnte der Konzern mit USD 0.76 dasVorjahresniveau halten, während die Erwartungen bei USD 0.38 lagen. Besonders erfreulich: Der Spielegigantüberraschte die Analysten auch bei den Nettobuchungen. Hier steht ein Wachstum um 20.6% auf USD 1.52 Mrd. imVergleich zum Vorjahresquartal in den Büchern. Der Grund für die guten Ergebnisse liegt auf der Hand. Insgesamtspielten 407 Millionen Leute monatlich während des Lockdowns die Spiele des Entwicklers. Um sich die Spiele zu Hausespannender zu gestalten, kauften die Gamer digitale Zusatzinhalte im Wert von USD 1.25 Mrd. – das entspricht rund70% der Quartalsumsätze. Wie bereits zuvor von CEO Bobby Kotick angedeutet, sind die Zahlen der aktiven Spieler inallen Firmenbereichen stark: Activisions Spiele wie »Call of Duty» spielten 102 Millionen, Blizzards Titel wie »World ofWarcraft» widmeten sich 32 Millionen und Kings Mobile Game-Universum um »Candy Crush» begeistert in derHeimquarantäne sagenhafte 273 Millionen Spieler. Für das laufende Quartal erwartet Activision Blizzard einen Umsatzvon USD 1.7 Mrd.. Der Gewinn pro Aktie soll bei USD 0.64 liegen. Das sind jeweils 21 Prozent mehr als imVorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr hat die Spieleschmiede die Prognose daher erhöht und stellt nun USD 6.9 Mrd.Umsatz (2019: USD 6.49 Mrd.) in Aussicht und einen Gewinn von USD 2.62 je Aktie (Erwartungen USD 2.48). DasUnternehmen bekräftigte, dass man trotz Krise in den wichtigen Bereichen im Plan liege und die ersehnten neuenProdukte auch wie geplant erscheinen sollten. So sollen da neue „Call of Duty“-Spiel oder die Erweiterung fürShadowlands für „World of Warcraft“ im offiziellen Zeitrahmen in der zweiten Jahreshälfte erscheinen.

Activision Blizzard hat in allen Punkten überzeugt – nicht so wie der Konkurrent Electronic Arts, der bei den

Nettobuchungen in Q1 und dem Jahresausblick enttäuschte. Activision Blizzard geht mit Cash-Reserven von USD 5.9 Mrd.

per Ende März gestärkt und mit guten Aussichten in die nächsten Monate. Das gibt dem Aktienkurs Auftrieb und der

Rekord-Bereich bei 83 Dollar ist in Sichtweite. Wir sind über das PRIVUS Next Generation Technology Zertifikate in dem

Bereich Online-Gaming investiert und halten nach wie vor sehr viel von diesem Bereich.

Activision Blizzard; Fantastisches Quartal und auch der Ausblick macht Laune (US00507V1098)

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Der deutsche Gesundheitskonzern Fresenius ist trotz der Corona-Krise mit Zuwächsen in das Jahr gestartet und hältzunächst an seinem Ausblick 2020 fest. Das gilt auch für die Dialysetochter FMC.

Das bereinigte Konzernergebnis legte im ersten Quartal um zwei Prozent auf EUR 465 Millionen zu, wie dasUnternehmen am vergangenen Mittwoch mitteilte. Fresenius setzte EUR 9.1 Milliarden um, ein Plus von acht Prozent.Währungsbereinigt lag der Zuwachs bei sieben Prozent. Fresenius profitierte von einem Nachfrageschub wichtigerMedikamente und medizintechnischer Geräte zur Behandlung von Corona-Patienten in Europa und den USA. Daskonnte rückläufige Geschäfte in China wegen der Pandemie teilweise wieder wettmachen. In Spanien bekam dieKrankenhaustochter Helios die Krise wegen der Verschiebung von Behandlungen zu spüren. In Deutschland werde dieKlinikkette durch das Gesetz zur wirtschaftlichen Entlastung der Krankenhäuser unterstützt.Die Dialysetochter FMC, die wie Fresenius im Dax notiert ist, baute ihren Umsatz im ersten Quartal ebenfalls deutlichaus (+9% auf USD 4.48 Mrd.). Die Herstellung von Dialyseprodukten konnte das Unternehmen bislang weltweit ohnegrössere Unterbrechungen aufrechterhalten. Allerdings fielen hohe Kosten für zusätzliche Maßnahmen im Zuge derPandemie an, etwa für Schutzausrüstungen und vorgehaltene Kapazitäten für isolierte Dialysebehandlungen. Dasbereinigte Konzernergebnis sank bei FMC um ein Prozent auf EUR 283 Mio., währungsbedingt waren es minus dreiProzent. Gleichwohl rechnet FMC für 2020 vorerst weiter mit einem währungsbereinigten Wachstum des Umsatzessowie des bereinigten Gewinns im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich.Wie sich die Pandemie konkret im gesamten Geschäftsjahr auswirke, sei noch nicht verlässlich absehbar. Daher gehtder Fresenius-Konzern vorerst weiter von einem währungsbereinigten Umsatzplus von vier bis sieben Prozent undeinem Zuwachs des Konzerngewinns von bis zu fünf Prozent aus. Eine neue Prognose peilt er mit Bekanntgabe derHalbjahreszahlen Ende Juli an.

Fresenius ist für uns ein defensiver Qualitätswert, welcher günstig bewertet ist und darum auf aktuellem Niveau zum

Kaufen einlädt. Das KGV von 11.8x (2020e) liegt im Sektorvergleich und auch gegenüber der eigenen Historie um 37%

unter dem Durchschnitt. Die Investmentbank Barclays hat Fresenius nach den Zahlen auf «Equal Weight» mit einem

Kursziel von EUR 51 belassen, während die UBS EUR 49 als Kursziel ausgerufen hat.

Fresenius; Trotzt der Krise – Jahresziele bestätigt (DE0005785604)

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Umsatz und Gewinn des Schweizer Industriekonzerns gehen im ersten Quartal wie erwartet klar zurück, doch die solideBilanz und die Hoffnung auf eine Erholung lassen die Hoffnungen auf bessere Zeiten nicht schwinden.

Die Covid-19-Krise hat die beiden Geschäftsbereiche von Oerlikon im ersten Quartal in Mitleidenschaft gezogen.Während im Bereich Kunstfaser (Manmade Fibers) eine schnelle Erholung erwartet wird und sogar eine kleineSonderkonjunktur durch die Nachfrage nach Vliessstoffen für Schutzmasken, dürfte das Segment derOberflächentechnologie (Surface) stärker und länger unter dem Konjunktureinbruch leiden. In China erhole sich dieAutomobilindustrie schnell, doch in Europa sei die Erholung unsicher. Zudem wird im Bereich Luftfahrt nicht mit einerErholung vor Ende des Jahres oder 2021 gerechnet. Rund 10% der Standorte seien derzeit noch geschlossen und runddie Hälfte arbeiten unter Einschränkungen, liess der Konzern am Dienstag verlauten.Im ersten Quartal zeigten Auftragseingang und Umsatz deutlich nach unten, und der Betriebsgewinn knickte um 40%ein. Der Umsatz ging in der Berichtsperiode insgesamt um 15% auf CHF 529 Millionen zurück. Der Auftragseingang lagrund 30% tiefer auf CHF 477 Mio.. Der Auftragsbestand per Ende März lag bei CHF 545 Mio. und war damit verglichenmit CHF 652 Mio. vor Jahresfrist ebenfalls klar geringer. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA ging um 38% auf CHF 58Mio. zurück und die entsprechende Marge verringerte sich auf 11% von 15% im Vorjahr. Der EBIT brach um 86% aufnoch CHF 6 Mio. ein. Mit dem Quartalsausweis hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten beim Umsatzerreicht und beim Betriebsergebnis übertroffen. Der Auftragseingang lag jedoch klar unter den Schätzungen. DieGuidance für das laufende Jahr wird angesichts der Krise und der Schwäche in Schlüsselmärkten wie Automobil,Industrie und Luftfahrt sowie der hohen Unsicherheit über die weitere Entwicklung zurückgezogen. Man habeMassnahmen ergriffen, um die Mitarbeitenden zu schützen und die Geschäftskontinuität zu wahren. Oerlikon verfügeüber eine solide Kapitalstruktur, starke Liquidität und eine nettoschuldenfreie Bilanz, wird weiter betont. EinMassnahmenplan zur Sicherung der Liquidität und zur Senkung der Kosten in allen Geschäftsbereichen sei inUmsetzung. Das Mittelfristziel einer EBITDA-Marge von 16 bis 18% werde weiter angestrebt.

Der Aktienkurs wurde durch die Corona-Krise heftig gebeutelt, das Minus seit Jahresbeginn beläuft sich auf rund -40%.

Nicht zu vergessen ist dabei die vergleichsweise hohe Ausschüttung von CHF 1 je Aktie (inklusive Sonderdividende von

CHF 0.65). Angesichts der Unsicherheiten rund um die Sparte Surface Solutions überrascht es nicht, dass der Konzern

seinen Ausblick zurückgezogen hat. Geduld ist gefragt, in den Kursen ist schon viel Negatives eingepreist – Aktie halten.

OC Oerlikon; Von der Pandemie gezeichnet (CH0000816824)

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Zwei Mal geklickt, schon ist die Lieferung bestellt, bezahlt und die Adresse ist auch schon übermittelt. Dank PayPal gehtEinkaufen im Netz so einfach wie noch nie. Obendrein gibt es Käuferschutz und andere Annehmlichkeiten. Die Krise hatdem Onlinehandel noch einmal einen Schub gegeben.

Zwar verfehlte das Unternehmen aus Kalifornien die Gewinnerwartungen und Umsatzprognosen, dennoch stieg dieAktie nachbörslich auf ein neues Rekordhoch. PayPal erhöhte die Rückstellungen für Kreditausfälle um USD 237 Mio.,was die Bilanz stark belastete. Dabei steigerte PayPal die Erlöse im jüngsten Quartal um 12 Prozent auf USD 4.62Milliarden und stellte ein noch stärkeres Wachstum für das laufende Vierteljahr in Aussicht. Das Unternehmen wieseinen Gewinn je Aktie (EPS) von USD 0.66 aus, erwartet wurden USD 0.75. Der Umsatz wurde auf USD 4.74 Mrd.geschätzt. Noch im Vorquartal wurde ein EPS von 0.86 und ein Umsatz von USD 4.96 Mrd. ausgewiesen. Für 2020rechnet PayPal mit einer Erhöhung des Umsatzes auf USD 20.8 bis 21 Mrd.. Der Gewinn wird jedoch auf dem Niveauvon 2019 verbleiben, weil hohe Investitionen getätigt werden. Dazu geht PayPal Partnerschaften ein. Besondersaussichtsreich ist die Zusammenarbeit mit den beiden chinesischen Zahlungsdienstleistern GoPay und UnionPay. DieUSA sind immer noch der mit Abstand wichtigste Markt für PayPal, auch wenn das Unternehmen mittlerweile inzahlreichen Ländern der Erde einen signifikanten Marktanteil erobert hat.PayPal betreibt den weltweit führenden Online-Bezahldienst und ermöglicht es seinen Kunden von überall aus der WeltZahlungen zu tätigen, ohne persönliche Daten wie Konto- oder Kreditkartennummern preisgeben zu müssen. ZwischenOktober 2002 und Juli 2015 gehörte PayPal zum Internet-Auktionshaus eBay. Nach eigenen Angaben hat derBezahldienst mehr als 277 Millionen aktive Nutzer in über 200 Märkten, mit der Möglichkeit von Zahlungen in über 100Währungen. Zu den Gründern von PayPal gehören unter anderem bekannte Namen wie Elon Musk und Peter Thiel.

Die PayPal-Aktie schoss am Tag nach der Bekanntgabe der Zahlen um 14% hoch – ein neues Allzeithöchst. Das Papier hat

den Nasdaq-Index in diesem Jahr klar hinter sich gelassen - digitales Bezahlen scheint in der Gesellschaft nun definitiv

angekommen zu sein. PayPal wächst schneller als die Konkurrenz, ist jedoch nicht ganz so profitabel. Die Aktie ist

vergleichsweise hoch bewertet. Nach dem starken Kursanstieg ist die Luft wohl etwas draussen, doch bei einem

Rückschlag erachten wir das Papier als kaufenswert.

PayPal; Rückstellungen lassen Gewinn schmelzen (US70450Y1038)

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Auch vor dem deutschen Industriekonzern macht das Virus keinen Halt. Insgesamt lieferte Siemens zwar solide Zahlenfür das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2019/20, doch die Gewinnprognose für das Jahr musste zurückgezogenwerden. Dennoch erwartet Vorstandschef Joe Kaeser, im dritten Quartal die Talsohle zu erreichen.

Im abgelaufenen Quartal sank der Umsatz um vergleichbar ein Prozent auf EUR 14.2 Milliarden. Zum Vergleich: BeimSchweizer Konkurrenten ABB sanken die Erlöse in den ersten drei Monaten des Jahres um sieben Prozent (auf EUR 6.2Mrd.) und bei General Electric ging der Umsatz im Industriegeschäft um fünf Prozent zurück (USD 18.9 Mrd.). DerAuftragseingang von Siemens sank um neun Prozent auf EUR 15.1 Mrd.. Der operative Gewinn im industriellenGeschäft sank um 18 Prozent auf EUR 1.6 Mrd., ähnlich wie bei ABB (-17%). Bei GE halbierte sich das bereinigteErgebnis der Industriesparten vor allem wegen der Luftfahrtkrise. Siemens Nettogewinn brach jedoch um fast zweiDrittel (-64 Prozent) auf EUR 697 Millionen ein. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen nun mit einemmoderaten Rückgang des Umsatzes, doch eine Prognose für den Gewinn gibt es nicht mehr. Positiv fiel auf, dass in derVorzeigesparte und dem künftigen Kerngeschäft – Digitale Industrien – der Umsatz zwar um zehn Prozent zurück ging(EUR 3.7 Mrd.), doch zeigte der Auftragseingang schon wieder leicht nach oben. Und bei der MedizintechniktochterHealthineers konnte Auftragseingang und Umsatz gesteigert werden, die Quartalszahlen kamen am Markt sehr gut an,wenn auch hier die Prognose 2020 zurückgezogen wurde. Die langfristigen Aussichten bleiben gut. Negativ zu wertenist, dass in der Bahntechnik der Auftragseingang um ein Drittel einbrach (EUR 2.4 Mrd.), auch wenn die operativeMarge mit 9.3% noch immer gut ist.

Im laufenden Quartal wird Siemens die Corona-Auswirkungen wohl noch stärker zu spüren bekommen, doch dann könnte

die Talsohle durchschritten sein. In den kommenden Monaten will sich Siemens trotz Krise wie geplant aufspalten. Das

Energiegeschäft ist am 1. April 2020 bereits als verselbständigte Sparte gestartet. Im Herbst soll dann die neue Siemens

Energy, die für rund 40 Prozent der Konzernumsätze steht, an die Börse gehen. Der langwierige Umbau sollte sich aber

auszahlen und der Konzern ist damit richtig aufgestellt, um sich von der Pandemie zu erholen.

Siemens; Kassiert Prognose (DE0007236101)

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Das Corona-Virus hat die Welt des weltgrössten Unterhaltungs- und Vergnügungskonzerns aus den Angelngehoben. Die Vergnügungsparks sind geschlossen, die Kreuzfahrtschiffe liegen vor Anker, die Souvenirshops sindverrammelt. Die riesigen Hotelburgen von Florida über Kalifornien und Tokio bis nach Paris ebenso. In den Disney-Filmstudios ruht die Arbeit und dem Sportsender ESPN geht der Sport aus. Der einzige Lichtblick derzeit ist der neueVideo-Streamingdienst Disney+. Doch das ist nur ein Tropfen auf den heissen Stein.

Der Nettogewinn im Konzern kollabierte im Dreimonatszeitraum per Ende März 2020 um 91% auf nur noch USD 475Millionen. Und das obwohl der Umsatz sogar noch um 21% auf USD 18 Milliarden anzog. Der Gewinn je Aktie lag dennauch über ein Viertel unter den Erwartungen (USD 0.60 vs. USD 0.83). Disney wird zum Opfer seines eigenenGeschäftsmodells. Von Star Wars bis Micky Maus sind alle Marken miteinander verwoben und helfen sich gegenseitigauf jeder Stufe der Vermarktungskette, von der Kinopremiere über thematische Achterbahnen im Park bis zum Vertriebvon Fanartikeln und zugehörigen TV-Serien. Doch diese Kette der Verwertung ist gebrochen – und es ist fraglich, wieschnell sie repariert werden kann. Geld sparen ist daher das Gebot der Stunde: In einer Sofortaktion „überspringt“Disney erst einmal die nächste halbjährige Dividendenzahlung, die im Juli fällig würde. Damit sollen auf einen SchlagUSD 1.6 Mrd. eingespart werden. Zuvor waren bereits zehntausende Mitarbeiter, die meisten davon aus den Parks,entlassen oder in unbezahlten Zwangsurlaub geschickt worden. Als erster Park dürfte das Disney-Resort in Shanghai imMai wieder öffnen. Alleine in der Sparte Vergnügungsparks ist das Betriebsergebnis um USD 1 Mrd. eingebrochen. EinLichtblick in der Quartalsabrechnung, waren die Studioaktivitäten, obwohl Filme teilweise nicht gestartet werdenkonnten oder die Produktionen angehalten wurden. Trotzdem kam ein Umsatz von USD 2.5 Mrd. zusammen und derBetriebsgewinn schrumpfte nur um 8% auf USD 466 Mio.. Kräftig aufwärts ging es mit der Sparte mit denStreamingdiensten wie Disney+ und Hulu. Sie setzte USD 4.1 Mrd. um (+260%). Disney+ soll noch in diesem Sommer inweiteren Teilen der Welt ausgerollt werden, um den Kampf mit Netflix aufzunehmen. Die aggressive Preispolitik trägtbereits Früchte, Disney+ legte bei den Abonnenten zwischen Ende März und Anfang Mai von 35 auf 54.5 Mio. zu.

Die Aktie fiel nachbörslich bis auf rund USD 98, im Dezember waren es noch bis zu USD 150. Disney ist auf gemeinsamen

Gruppenerlebnissen aufgebaut. Bis die Menschen weltweit wieder Vertrauen zu solchen Aktivitäten gefasst haben, sind

die Gewinnaussichten fundamental aus dem Gleichgewicht. Bis Disney wieder eine gewisse Normalität herstellen kann,

wird es Geduld brauchen, doch für langfristige Investoren erachten wir die Aktie als interessant.

Walt Disney; Streicht Dividende nach katastrophalem Quartal (US2546871060)

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Grafik der Woche; Kursentwicklung weltweit

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Diese Woche publizieren wir eine Grafik anstelle eines Charts. Die Spanne in der Performanceentwicklung in 2020verschiedener Aktienindizes weltweit ist enorm. In Führung liegt - als einziger Index mit einer positiven Entwicklung -der amerikanische Technologie-Index Nasdaq 100 (+5.6%). Dahinter notiert der CSI 300 aus China (-3.3%) und an dritterStelle der Schweizer Markt, abgebildet durch den Swiss Performance Index SPI (-6.2%). Schlusslichter bilden dieAktienmärkte Brasiliens (-30.6%), Spaniens (-29.0%) und Italiens (-25.8%). Europa (Stoxx 600 Europa) liegt mit -17.1%im Mittelfeld der Rangliste, während der MSCI World Index noch etwas besser klassiert ist (-12.6%).

CSI 300

(-3.3%)

Dax

(-17.7%)Nasdaq 100

(+5.6%)

S&P 500

(-9.3%)

FTSE 100

(-22.4%)

Nikkei 225

(-14.7%)

Sensex

(-22.3%)SPI

(-6.2%)

FTSE Mib

(-25.8%)

IBOVESPA

(-30.6%)

IBEX 35

(-29.0%)

Cac 40

(-23.9%)

Hang Seng

(-14.0%)

RTS

(-26.6%)

Quelle: PRIVUS AG / Slider JSS

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Wirtschaftskalender

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Folgende Konjunkturdaten stehen diese Woche an:

Montag, 11. Mai 2020

- Italien; Industrieproduktion (03/20)

Dienstag, 12. Mai 2020

- China; Erzeugerpreise (04/20)- China; Verbraucherpreise (04/20)- Japan; Frühindikatoren (03/20)- GB; Handelsbilanz (03/20)- GB; Industrieproduktion (03/20)- USA; Verbraucherpreise (04/20)- USA; Realeinkommen (04/20)

Mittwoch, 13. Mai 2020

- Japan; BoJ Leistungsbilanz (03/20)- Eurozone; Industrieproduktion (03/20)

Donnerstag, 14. Mai 2020

- Frankreich; Arbeitslosenquote (Q1/20)- Deutschland, Spanien; Verbraucherpreise (04/20)- Eurozone; EZB Wirtschaftsbericht- Italien; Handelsbilanz (03/20)- USA; Im- und Exportpreise (04/20)- USA; Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)

Freitag, 15. Mai 2020

- China; Industrieproduktion (04/20)- China; Einzelhandelsumsatz (04/20)- Japan; Erzeugerpreise (04/20)- DE, NL, Eurozone; BIP (Q1/20)- Eurozone; Handelsbilanz (03/20)- USA; Einzelhandelsumsatz (04/20)- USA; Empire State Index (05/20)- USA; Industrieproduktion (04/20)- USA; Kapazitätsauslastung (04/20)- USA; Uni Michigan Verbrauchervertrauen (05/20)- USA; Lagerbestände (03/20)

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Risikohinweis (Disclaimer)

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