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Alle Informationen, Hintergründe und neueste Entwicklungen zum Immobilienmarkt in Hamburg und Norddeutschland.
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NR. 15 I 4. KW I 21.01.2015 I ISSN 1860-6369 Liebe Leserinnen, liebe Leser, der Januar ist erfahrungsgemäß der Monat der Marktberichte, die einen
Blick zurück auf das vergangene Jahr werfen und sich an einer Prognose
für das kommende versuchen. Für den Hamburger
Bürovermietungsmarkt war 2014 ein großartiges
Jahr – mit einem Vermietungsvolumen, das 40.000
qm über dem 10-Jahres-Durchschnitt lag. Das wird
schwer zu toppen sein. Aber die Maklerunterneh-
men sind allesamt zuversichtlich: Hamburg macht
das schon. Optimismus bescheren einige zu er-
wartende Großabschlüsse. Lesen Sie dazu auch
unser Interview mit Oliver Horstmann von Engel &
Völkers Commercial auf Seite 12.
Wenn Sie erfahren möchten, was sich Hamburger Unternehmen künftig
(nach der Bürgerschaftswahl im Februar) von Politik und Verwaltung er-
hoffen, scrollen Sie auf Seite 7. Weihnachten ist zwar vorbei, aber die For-
derungen lesen sich wie eine Wunschliste an Christkind und Weihnachts-
mann. Egal, was und wie viel davon tatsächlich bei den Adressaten an-
kommt, eines steht für die Unternehmen fest: „Es muss Geld in die Hand
genommen werden.“ Mal sehen, wer da zuerst zuckt.
Geldsegen erhofft man auch in Mecklenburg-Vorpommern – und zwar von
der steigenden Zahl an Golfspielern, die zu einem wahren Wirtschaftsfak-
tor geworden sind. Das ist Wirtschaftsminister Harry Glawe eine dicke
Hochglanzbroschüre wert.
Neues gibt es auch von unserem Lieblingsprojekt – nein, mal nicht
die Elbphilharmonie. Obwohl es prima in die Tradition der ungeheuren
Geldverschwendung und des Planungschaos´ passt: Die Anbindung
von deutscher Seite an den Fehmarn-Belt-Tunnel wird nicht nur viel
länger dauern als gedacht. Nein, sie wird auch viel teurer werden. Wer
hätte das gedacht?
Ihnen allen wünschen wir einen erfolgreichen und gesunden Jahres-
auftakt und viel Vergnügen beim Lesen,
Ihre
Hamburg
Wie trendy darf es im Bauträgerge-schäft sein? – Die größten Irrtümer in der Immobilienwirtschaft Seite 2
„Es muss Geld in die Hand genom-men werden“ – die Forderungen der Hamburger Wirtschaft Seite 7
Hamm und Veddel – sind die Verlierer beim Zuzug in die Hansestadt Seite 8
Hamburg ist einfach Spitze – Büro-markt schließt mit sattem Plus Seite 10
ECE wird 50 – Herzlichen Glück-wunsch! Seite 14
Norddeutschland
Renditebringer Fehmarn-Belt-Tunnel? – Das sieht man hierzulande anders Seite 9
Provinz mit Perspektive – Glinde rüs-tet sich für das Alter seiner Bürger S. 15
Lukratives Land zwischen den Mee-ren – Wohnungsmarkt Schleswig-Holstein Seite 16
Im Gespräch
„Die Qualität des Leerstands wird weiter abnehmen“, Oliver Horstmann von Engel & Völkers Commercial, zum Hamburger Büromarkt Seite 12
3 Fragen an ...
„Das wäre ein echter Sprung über die Elbe“, Markt- und Trendforscher Matthias Klupp über die Nachhaltigkeit von Olympia Seite 17
Zu guter Letzt
Impressum 18
„Sylter Elbphilharmonie“ – Keitum wird seine Bauruine los Seite 18
Ökologischer Fortschritt im Wohnungsbau
verkauft sich gut!
Irrtum: Weder Mieter noch Käufer sind bereit, für innovati-
ve Müllverwertung oder Recycling von Baumaterialien
einen Aufpreis zu bezahlen. „Ob Fotovoltaikanlage auf
dem Dach, moderne Be- und Entlüftungssysteme in den
Wohnräumen mit Wärmerückgewinnung oder Erdwärme-
tauscher zum Erwärmen oder Kühlen der von außen ein-
strömenden Luft – vieles, was Bauträger zusätzlich zur
NR. 15 I 4. KW I 21.01.2015 I SEITE 2
effizienteren Verwertung von
Energie installieren oder ein-
bauen wollen, rechnet sich
für sie nicht“, sagt Frank
Stolz (Foto), Leiter Neubau
bei Grossmann & Berger.
Denn Mieter und Käufer wol-
len nicht extra für das gute
Gewissen zahlen – zumal mit dem technisch-
ökologischen Fortschritt nicht nur Anschaffungskosten
Wohnungsmarkt Hamburg
„Irren ist möglich, korrigieren notwendig“
Wie trendy darf es im Bauträgergeschäft sein? Wie viel Innovation ist bei der Haustechnik gewünscht? Wie
viele Extras mit „grünem Touch” honorieren Mieter und Käufer? Aus Sicht des Hamburger Immobiliendienst-
leisters Grossmann & Berger kommt längst nicht alles, was Kundschaft an. Hier sind die größten Irrtümer,
denen man im Neubaugeschäft schnell unterliegen kann:
E&V
Hamburg · Telefon +49-(0)40-36 88 10-201Engel & Völkers Gewerbe GmbH & Co. KGErik.Peuschel@engelvoelkers.comwww.engelvoelkers.com/hamburgcommercial
Fit für Hamburg!
Erik Peuschel, seit 10 Jahren im Unternehmen, Bereichsleiter Industrie- und Logistikimmobilien bei Engel & Völkers Commercial
Hamburg als Logistikstandort ist in Deutschland einzigartig. Wie der Markt für Industrie immobilien bleiben auch wir für unsere Kunden ständig in Bewegung: Standorte bewerten, Flächen optimieren oder in kürzester Zeit den richtigen Nutzer finden. Rufen Sie an und lassen Sie uns gemeinsam das Ziel erreichen!
Einstige Otto-Zentrale verkauft
ABR German Real Estate hat die ehe-
malige Otto-Zentrale in Hamburg-Hamm
erworben. Auf dem 4.050 qm großen
Gelände an der Hammer Landstraße/
Ecke Grootsruhe befinden sich derzeit
vier Bestandsgebäude aus den 1950er
Jahren mit 7.750 qm Fläche, in denen
sich Büros und Praxen angesiedelt ha-
ben. Hauptnutzer ist das Jobcenter
team.arbeit der Stadt Hamburg. Mittel-
fristig wolle man das Gelände zu einem
Wohnquartier umwandeln, so ABR. Ent-
sprechendes Baurecht sei vorhanden.
Hamburg einhergehen. Die Wohnnebenkosten steigen inzwischen häufiger durch
die hohen Wartungskosten der installierten Technik als durch die ver-
brauchte Energie.
Dem Mehrgenerationenwohnen gehört die Zukunft!
Irrtum: In der täglichen Praxis der Projektentwicklung spielt diese Wohn-
form keine Rolle. Sie wird weder nachgefragt noch als Angebot dankend
angenommen. Viele Erwerber von Wohneigentum in Hamburg sind zwi-
schen 30 und 40 Jahre alt und haben entsprechend junge Eltern, die ihre
Wohnsituation nicht verändern wollen. Zudem liegen Kaufpreise und
Mieten in Hamburg inzwischen auf hohem Niveau. Zusätzlicher Wohn-
raum, der für weitere Familienmitglieder eingeplant werden müsste, wür-
de so manchen Finanzierungsplan zunichte machen.
Hybridwohnen ist der neue Trend in durchmischten Gebieten!
Irrtum: So genannte „Hybrid-Wohnungen“ ermöglichen zwar eine ge-
mischte Nutzung aus Wohnen und Arbeiten, stoßen aber in Hamburg
kaum auf Resonanz – weder bei Mietern noch bei Käufern.
realis
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Heimvorteil für ImmobilieninvestitionenIn der Bewertung attraktiver Investitionsmärkte liegt Deutschland unangefochten auf einem der vordersten Plätze. Das spiegelt sich auch im neuen Real I.S. Themenfonds Deutschland wider: Institu tionellen Anlegern mit einer diversifi zierten Anlagestrategie bietet sich die Möglichkeit, ein Immo bilienportfolio gezielt in Deutschland auf-zubauen oder zu erweitern.
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AAA*
* Bonitätsranking Deutschland, Standard & Poor‘s, Stand: März 2014
„Projektentwickler, die
auf die Kombination
von Wohnen und Ge-
werbe setzen, planen
häufig noch in der
Projektphase um, weil
die Kunden wenig In-
teresse zeigen“, sagt
Garlef Kaché (Foto),
ebenfalls Leiter Neu-
bau bei Grossmann &
Berger. „Die potenzielle Klientel der jungen Kreativen,
die sich für diese Wohn- und Arbeitsform interessieren
könnte, verfügt meist nicht über die finanziellen
Mittel, um so zu leben.“ Wer sich hingegen etabliert hat,
arbeitet meist mit Angestellten an Bürostandorten,
die neben dem Austausch mit Anderen auch eine
entsprechende Infrastruktur wie Einkaufsmöglichkeiten
und Restaurants bieten.
hochtief
Service-Wohnen ist im Kommen!
Irrtum: Nur im Hochpreissegment sind Service-
Angebote wie ein Concierge, Handwerker- oder Reini-
gungsdienste, Küchen- oder Restaurantanschluss ge-
fragt und werden entsprechend genutzt. Wer luxuriös
wohnt, nimmt auch gern zusätzliche Dienstleistungen in
Anspruch. Für die meisten Menschen ist die Höhe der
Miete oder des Kaufpreises entscheidend. Verzichtbare
Extras sollten das Wohnen daher nicht verteuern, ist
ihre Devise.
Kunst am Bau steigert Wert und
Image von Immobilien!
Irrtum: Je progressiver der architektonische Entwurf für
einen Neubau mit Wohnungen, desto schwieriger wird
es, die Einheiten zu vermarkten. Nicht verputzte oder
nicht verblendete Fassaden stehen bei puristisch pla-
NR. 15 I 4. KW I 21.01.2015 I SEITE 4
Standorte finden, Chancen erkennen und Visionen entwickeln – wer erfolgreiche und renditestarke Immobilien schaffen will, braucht die entsprechende Kreativität. Wir realisieren Projekte auf der Grundlage bester Lokalkenntnisse. Profitieren auch Sie davon. Werden Sie als zukünftiger Nutzer oder möglicher Investor unser Partner.
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nenden Architekten hoch im Kurs. Käufer von Eigentumswohnungen
schreckt so genannter Sichtbeton dagegen genauso ab wie raumbreite
Fenster, die das klassische Möblieren unmöglich machen. Auch offen
gestaltete Loftwohnungen ohne klare Raumeinteilung sind passé, der
Wert einer Wohnung bestimmt sich durch den Grundriss und das Flä-
chen-Zimmer-Verhältnis. „Käufer setzen auf Wertstabilität und Wieder-
veräußerbarkeit und damit eher auf Bewährtes als auf Bahnbrechen-
des“, so Stolz.
Wir brauchen immer weniger Parkraum in Hamburg!
Irrtum: Der Hamburger Senat hat die Pflicht, bei Wohnungsvorhaben
auch Parkplätze zu bauen, abgeschafft. Motiv: Kosten im Wohnungsbau
senken. Ein Pyrrhussieg. Denn in vielen Stadtteilen Hamburgs beklagen
Mieter und Käufer von Neubauten den Mangel an Parkmöglichkeiten vor
ihrem Zuhause, etwa im neuen „Quartier 21“ in Barmbek. Häufig gibt es
nicht einmal mehr einen Autostellplatz pro Familie, dabei verfügen hier
viele Haushalte über zwei Autos.
Geförderter Wohnungsbau macht Wohnen in Hamburg günstiger!
Irrtum: Dies gilt nicht für jedermann. Seit Projektentwickler bei Neubau-
vorhaben 30 % geförderte Wohnungen mit einplanen müssen, wird es
für die übrigen 70 % aller Mieter und Käufer von Neubauwohnungen
teurer. Denn die vom Hamburger Senat geforderten günstigen Wohnun-
gen zu langfristig festgelegten Preisen sind in Planung und Bau ähnlich
teuer wie alle anderen Wohnungen auch. „Weil sie in der Vermietung
aber weniger einbringen, muss der Projektentwickler bei den Mietern
und Käufern der anderen Wohnungen den Mindererlös mit höheren Prei-
sen kompensieren“, so Kaché. □
Luxemburger kauft den Stellinger Hof
Eine Hamburger Investorengruppe hat
die gemischt genutzte Liegenschaft
„Stellinger Hof“ (Foto) in Hamburg-
Stellingen im Rahmen eines strukturier-
ten Bieterverfahrens erworben. Der Stel-
linger Hof liegt an der Kieler Straße in
der Nähe der Anschlussstelle Hamburg-
Stellingen. Das Grundstück verfügt über
31.500 qm und ist mit mehreren ein- bis
dreistöckigen Gebäuden bebaut. Die
Hauptnutzer kommen aus dem Freizeit-
bereich und dem Einzelhandel. Verkäu-
fer ist ein Investor aus Luxemburg. Ge-
mäß mündlicher Auskunft der Hambur-
ger Investorengruppe soll das Areal
auch künftig gemischt genutzt bleiben,
meldet die den Deal betreuende Völkel
Company.
Industriehalle in
Wilhelmsburg verkauft
Sofidy hat für 41,7 Mio. € rund 21.800
qm Bürofläche in den oberen Etagen
des Einkaufszentrums „Hamburger Mei-
le“ in Hamburg-Barmbek (Mundsburg)
erworben. Hauptmieter der Immobilie ist
die Stadt Hamburg mit einem Vertrag
über zehn Jahre. Die Transaktion wurde
für den SCPI-Fonds Immorente getätigt
und ist dem Unternehmen zufolge die
erste Investition eines französischen
SCPI-Fonds in Deutschland. Man setze
damit „das ehrgeizige Programm für Zu-
käufe in Deutschland“ um.
Hamburg
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Quartier 21: Neue Fassade in alten Gemäuern; allerdings fehlen Parkmöglichkeiten (Foto: Hochtief)
Den dringendsten Handlungsbedarf für die kommende
Legislaturperiode sieht die Hamburger Wirtschaft bei der
Verkehrs-, Stadtentwicklungs- und Infrastrukturpolitik.
Etwa 70 Prozent der Teilnehmer an einer repräsentati-
ven Umfrage der Handelskammer sehen insbesondere
beim Ausbau der innerstädtischen Straßen noch deutli-
che Defizite. „Die Mittel für Unterhaltung und Erneuerung
von Straßen, Brücken und Tunneln sollten auf 125 Millio-
nen Euro pro Jahr aufgestockt und bis 2020 fortge-
schrieben werden“, sagte Hauptgeschäftsführer Prof.
Hans-Jörg Schmidt-Trenz bei der Vorstellung des Forde-
rungspapiers der Handelskammer. Unter dem Motto „Mit
starker Wirtschaft in die Zukunft“, wendet es sich kurz
vor der Bürgerschaftswahl im Februar an die Parteien
und deren Kandidaten.
Handelskammerpräses Fritz Horst Melsheimer hatte
schon vor Wochen öffentlich die mangelnde Koordinati-
on der Bauvorhaben auf den Bezirksstraßen und den
„Übereifer einiger Verkehrsplaner“ kritisiert, die Parkplät-
ze zugunsten neuer Bus- und Radspuren, aber auf Kos-
ten anliegender Geschäftsinhaber ersatzlos streichen
ließen. Hamburg könne den Verkehr nur beschleunigen,
wenn es sich zur „Modellstadt für die digitale Verkehrs-
steuerung“ erkläre.
In seinen Ausführungen zur Wohnungsbaupolitik des
Senats monierte Melsheimer, dass der heute intensiv
industriell genutzte Bereich von Hamm-Süd teilweise mit
Wohnen „durchmischt“ werden soll. Damit verbunden
wären strenge Auflagen bezüglich der Lärm- und sonsti-
gen Emissionen für die ansässigen Gewerbebetriebe,
was mit deren Nutzung unvereinbar sei. Ein anderes
wichtiges Zukunftsthema sei Hamburg als Standort für
wissenschaftliche Exzellenz- und Hochtechnologie. Der
Beitritt Hamburgs zur Fraunhofer-Gesellschaft und der
Anschub von drei der sechs von der Handelskammer
vorgeschlagenen Technologieparks seien wichtige ers-
te Schritte. Damit es jedoch „große Würfe“ würden,
müssten „richtig Prioritäten verschoben“ und es muss
„Geld in die Hand genommen werden“. Melsheimer er-
munterte den Bürgermeister: „Setzen Sie sich an die
Spitze eines innovativen und wachsenden Hamburg.“
Auszug aus den
„Forderungen der Hamburger Wirtschaft“:
Innerstädtische Straßen instand setzen und
anforderungsgerecht ausbauen
Wohnungsbauoffensive fortsetzen und
investorenfreundliche Rahmenbedingungen für
Wohnungsbau und -instandsetzung setzen
Angebotsorientierte Gewerbeflächenpolitik sichern
und Gewerbeflächen vor Umnutzung schützen
Umlandwanderung durch attraktives Grundstücksange-
bot für Eigentumsbildung reduzieren
Öffentliche Investitionen in die Infrastruktur steigern
Grunderwerbsteuer bei Umstrukturierungen vermeiden
Grundsteuer sachgerecht reformieren
Norddeutsche Zusammenarbeit intensivieren
Küste als Zukunftsstandort für industrielle Unterneh-
mensansiedlungen weiterentwickeln und neue Rah-
menbedingungen durch Energiewende berücksichtigen
Hamburger Wirtschaft
„Es muss Geld in die Hand genommen werden“
Die Hamburger Wirtschaft moniert den Zustand von Straßen, Brücken und Tunneln in der Stadt, spricht von
Fehlentwicklungen bei der Verkehrsplanung und hält die Durchmischung stark industriell genutzter Stadtteile
für falsch. Im Vorfeld der Bürgerschaftswahl hat sie einen ganzen Katalog an Forderungen aufgestellt
NR. 15 I 4. KW I 21.01.2015 I SEITE 7
Im vergangenen Jahr haben der Norden und die Mitte
Hamburgs am meisten Neubürger gewinnen können.
Wilhelmsburg, Lurup und Lokstedt waren angesagt. Sie
gewannen gemeinsam 2.792 Einwohner – Lokstedt leg-
te mit fast 1.200 neuen Bewohnern am deutlichsten zu.
Das geht aus den aktuellen Daten des Statistischen
Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein über die
Wanderungsbewegungen der Bevölkerung innerhalb
der Bezirke und Stadtteile hervor. Die Stadtteile Hamm
und Veddel mussten hingegen Verluste hinnehmen: Sie
verloren fast 600 Einwohner. Vor allem Familien mit
kleinen Kindern bevorzugten Lurup, Lokstedt und Farm-
sen-Berne. Dort seien die höchsten positiven Wande-
rungseffekte festgestellt worden, sagte Annett Jackisch
vom Statistikamt dem Hamburger Abendblatt: „In den
Stadtteilen Eimsbüttel, Winterhude und Hamm war die
Zahl junger Familien dagegen am stärksten rückläufig.“
Anders sieht es bei den Senioren aus: Die über 64-
Jährigen zog es vor allem nach Poppenbüttel, Lokstedt
und Iserbrook. Dafür verloren Billstedt, Bramfeld und
Dulsberg am meisten Einwohner dieser Altersgruppe.
Insgesamt sind 2014 rund 97.000 Menschen nach Ham-
burg gezogen, 84.000 haben die Stadt verlassen – so
das Ergebnis des Statistik-Amtes für Hamburg und
Schleswig-Holstein, das jedes Jahr aktuelle Daten über
die Zu- und Fortzüge nach Hamburg und innerhalb der
Stadt vorlegt. □
Wohnungsmarkt Hamburg
Hamm und Veddel – Nö danke!
Die Hamburger ziehen munter innerhalb der Stadt um. Im vergangenen Jahr haben Wilhelmsburg, Lurup und
Lokstedt die meisten Neubürger angelockt
NR. 15 I 4. KW I 21.01.2015 I SEITE 8
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Der geplante Tunnel soll ein lukratives Geschäft werden.
Davon sind die Vertragspartner der Deutschen auf der
anderen Seite überzeugt. Dänemarks Verkehrsminister
Magnus Heunicke geht von einem Gewinn von 3,5 Mrd. €
aus. Das entspräche einer Rendite von 5,4 % jährlich
über 50 Jahre, meldete die taz kürzlich.
Das bezweifelt das Aktionsbündnis gegen die Querung.
Die diesem Ergebnis zugrunde liegende Berechnung
sei falsch, weil man die Einnahmen aus der Tunnelmaut
dazu gerechnet habe. Das widerspreche einer
volkswirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Analyse. Hendrick
Kerlen formulierte es in der Presse so: „Da werden Äpfel
und Birnen zusammen ausgewogen.“ Wäre ja nicht
schlimm, wenn beides denselben Preis hätte. Hat es
aber meist nicht.
Kerlen kommt nach eigenen Berechnungen auf ein Minus
von 6,7 Mrd. €. Das hieße: Es gibt keine EU-Zuschüsse,
denn Pleiteprojekte finanziert man da nicht. Dann müss-
ten die Baukosten für Tunnel und Anbindung von ge-
schätzten 7,5 Mrd. € vollständig Kredit finanziert werden.
Erst in 32 Jahren hätte sich das Projekt amortisiert.
Der grüne Bundestagsabgeordnete Konstantin von Notz
hält das Ganze ohnehin für ein „unnötiges Prestigepro-
jekt“ mit ökologischen, aber vor allem ökonomischen Ri-
siken. „Als Opposition mahnen wir den Bund als Ver-
tragspartner seit Jahren an, endlich eine aktualisierte
Kostenkalkulation für die durch die deutsche Seite zu
zahlenden Kosten vorzulegen. Diese wird auch weiterhin
verwehrt, offenbar aus gutem Grund“, so von Notz. Er ist
sicher: „Mit jeder dänischen Jubelmeldung müssen sich
die schleswig-holsteinischen Durchfahrtsregionen mehr
sorgen. Fehmarnsund, Umfahrung, Güterverkehr – für
keines dieser massiven Folgeprobleme zeichnet sich bis-
lang eine realistische und durchfinanzierte Lösung ab.
Wir brauchen weiterhin dringend eine Neubewertung, die
sämtliche Kosten und Probleme ehrlich in den Blick
nimmt.“
Damit hat Schleswig-Holsteins Wirtschafts- und Ver-
kehrsminister schon begonnen. Der taz gegenüber
erklärte er, das beim Abschluss des deutsch-
dänischen Staatsvertrags 2008 das Gesamtprojekt
„aus politischen Gründen auf unter 1 Mrd. Euro herun-
tergerechnet“ worden sei. Na, prima. Da macht es
ja auch nichts mehr, wenn sich die Anbindung von
deutscher Seite an den Tunnel um ein paar
Jährchen verzögert. So zumindest die Schätzung der
Deutschen Bahn, die erst noch 55 km Neubaustrecke
bauen muss. Ach, ja, und die alte Fehmarnsundbrücke
muss auch noch ersetzt werden. Die hatte man
ganz vergessen ... □
Dänemark/Schleswig-Holstein
Von Äpfeln, Birnen und ... einem Tunnel nach Dänemark
Der Fehmarn-Belt-Tunnel soll den Investoren satte Renditen bescheren. Das sehen Kritiker ganz anders. Sie
fürchten um den Tourismus in der Region und rechnen mit einem katastrophalen Minus
NR. 15 I 4. KW I 21.01.2015 I SEITE 9
Dänisch-deutsche Träume
Dänemark will einen 19 km langen Tunnel inklusive
vierspuriger Autobahn und zwei Bahngleisen zwischen
Fehmarn und Lolland bauen. Eine Direktverbindung
zwischen beiden Ländern mit entsprechend hohem
Verkehrsaufkommen: bis zu 15.000 Fahrzeuge täglich
werden erwartet. Die so genannte Hinterlandanbin-
dung des geplanten Ostsee-Tunnels zwischen dem
deutschen Fehmarn und dem dänischen Lolland müs-
sen die Deutschen bezahlen. Seit feststeht, dass die
touristisch geprägten Ostseebäder vom Durchgangs-
verkehr verschont werden müssen und eine neue
Bahntrasse zwischen Lübeck und Fehmarn gebaut
werden soll, wird das Projekt noch teurer als kalkuliert
– und dauert auch noch viel länger. Zahlen zwischen
1,5 bis 2 Mrd. € kursieren derzeit. Und das vor dem
Hintergrund der Finanzschwäche des Landes, wo der
Weiterbau der A20 stockt, die großen Brückenbauwer-
ke über den Nord-Ostsee-Kanal dringend saniert wer-
den müssten und eine Elbquerung bei Glückstadt in
weite Ferne gerückt ist.
Mehr als 500.000 qm Bürofläche konnte im vergangenen
Jahr vermietet werden. Engel & Völkers und Angermann
Real Estate Advisory AG kommen sogar auf 530.000 qm
– gut 40.000 qm über dem 10-Jahres-Durchschnitt. Ein
Plus von rund 20% gegenüber 2013 ist eine Herausfor-
derung für das gera-
de begonnene Jahr.
„Angesichts der offe-
nen Gesuche für ins-
gesamt 180.000
Quadratmeter, die
sich derzeit in der
Pipeline befinden, ist
auch für 2015 mit
einem hohem Büro-
flächenumsatz in
Hamburg zu rech-
nen“, ist Artur Kraft
von Angermann opti-
mistisch.
Das dürfte vor allem davon abhängig sein, wie viele
Großabschlüsse in die Statistik dieses Jahres eingehen
werden. Das zurück liegende Jahr war geprägt von Ab-
schlüssen mit mehr als 10.000 qm, die laut BNP Paribas
zu 24% des Gesamtumsatzes beigetragen haben. Von
sieben dieser Abschlüsse waren vier Deals Eigennutzer-
transaktionen. Für die größten Einzelumsätze sorgten
die Telekom (32.000 qm) und die BVG Berufsgenos-
senschaft (22.000 qm) sowie PricewaterhouseCoopers
(PwC) (16.000 qm), die in der Projektentwicklung am
Alsterufer gemietet haben.
In der City und der City Nord (durch die Anmietung von
Telekom und Edeka) wurden die meisten Flächen ver-
mietet. Mit knapp 23% des Umsatzes (Grossmann &
Berger; G&B) bleibt die Innenstadt auch 2014 der be-
liebteste Teilmarkt. In der City Süd wurden gut 65.000
qm umgesetzt – nach der City war das wieder einmal
NR. 15 I 4. KW I 21.01.2015 I SEITE 10
Hamburger Büromarkt
Hamburg ist einfach Spitze
Eigennutzer dominierten im vergangenen Jahr das Bürovermietungsgeschäft an Elbe und Alster. Großvolu-
mige Abschlüsse bescherten dem Markt ein sattes Plus
Büroflächenumsatz in der Hansestadt - auch 2015 soll 10-Jahres-Mittel geknackt werden
Quelle: Angermann
der nächstgesuchte Markt und trug zu 12% zum Jahresergebnis bei. „Der
deutliche Nachfrageüberhang ließ Mieter auf die Randlagen des Central
Business Districts
ausweichen, insbe-
sondere in die City
Süd“, so Ken Hoppe
von Savills. Das ließ
die Mieten in den
CBD´s um 6,5% auf
14 €/qm steigen. Die
Spitzenmiete geben
die Maklerhäuser mit
24 € und 24,50 €/qm
an.
Durch die hohe Zahl
der Vermietungen
insgesamt – wovon
gut ein Drittel des
Gesamtumsatzes auf
die kleineren Verträge unter 1.000 qm entfielen – sank der Leerstand um
ein weiteres Prozent auf 6%. Laut G&B werden 2015/16 voraussichtlich
rund 400.000 qm Bürofläche fertig gestellt – mehr als in den vergangenen
vier Jahren. Rund
52% davon sollen
aber schon vorver-
mietet sein. Aufgrund
der schon zahlreichen
Vorvermietungen sind
die Maklerhäuser zu-
versichtlich, dass
auch 2015 wieder mit
einem ähnlichen Um-
satzvolumen wie 2014
zu rechnen ist. Prob-
lematisch bleibt: Auch
im laufenden Jahr
wird das Angebot an
freien neuen Büroflä-
chen geringer sein
als die Nachfrage. □
Quantum kauft drei Geschäftshäuser
in Rostock
Quantum Immobilien hat drei Geschäfts-
häuser mit zusammen 3.300 qm Mietflä-
che in der Rostocker Innenstadt erwor-
ben. Der Kauf der Gebäude Kröpeliner
Straße 60, Kröpeliner Straße 10 und Am
Ziegenmarkt 3 erfolgte für einen über
Universal-Investment aufgelegten Indivi-
dualfonds. Verkäuferin ist die Fondsge-
sellschaft The Sixth Augusta Syndicate
Germany. Mieter sind Brax, Engbers,
Santander Bank und Tiger Deutschland.
IC vermietet Fachmarktzentrum Celle
Die IC Immobilien Gruppe hat 10.000
qm Einzelhandelsfläche in einem Fach-
marktzentrum in Celle vermietet. Mieter
der Flächen in dem ehemaligen Max
Bahr-Baumarkt ist die Mölders-Gruppe,
Franchise-Partner der hagebau-
Baumarktgruppe. Die Fläche soll als
Baumarkt mit Gartencenter genutzt;
nach umfangreichen Sanierungen der
Baumarkt im Frühjahr 2015 eröffnet wer-
den. Die Sanierungen umfassen die Mo-
dernisierung des Innenausbaus, der Au-
ßenanlagen inklusive Parkplatz sowie
die Instandsetzung der technischen Ge-
bäudeausrüstung und des Gartencen-
ters. Die Mölders-Gruppe führt in der
Region Celle und in angrenzenden Bun-
desländern bereits sieben hagebau-
märkte mit Gartencenter sowie fünf Bau-
stoffhandlungen.
Norddeutschland
NR. 14 I 51. KW I 17.12.2014 I SEITE 11
Quelle: Angermann
Quelle: Angermann
Interview
Hamburgs Büromarkt hat den Immobilienmaklern im ver-
gangenen Jahr viel Freude beschert. Schon lange waren
Mieter nicht mehr so abschlussfreudig wie 2014. Das Er-
gebnis: Ein deutliches Umsatzplus, stabile Mieten und eine
drastisch gesunkene Leerstandsquote. Oliver Horstmann,
Mitglied der Geschäftsführung bei Engel & Völkers
Commercial in Hamburg, über den Segen der Großab-
schlüsse, die Qualität leer stehender Büroflächen und die
nächsten Umzugskandidaten
„Die Qualität des Leerstands
wird weiter abnehmen“
Herr Horstmann, in Hamburg wurden 2014 rund 20
Prozent mehr Bürofläche vermietet als im vergange-
nen Jahr. Worauf ist dieses Vermietungswachstum
zurückzuführen?
Das sehr gute Jahresergebnis ist auf ungewöhnlich viele
Großabschlüsse sowie eine hohe Anzahl an Eigennutzern
zurückzuführen. Allein in Bereich 5.000 qm und mehr Bü-
rofläche gab es 16 neue Mietverträge. Und die Eigennutzer
haben mit knapp100.000 qm Vermietungsfläche fast ein
Fünftel zum Gesamtflächenumsatz beigetragen.
Warum gibt es gerade in Hamburg so viele Unterneh-
men, die für sich selbst bauen?
In Hamburg gibt es immer noch viele Traditions- und Fami-
lienunternehmen. Das sind die klassischen Eigennutzer,
die expandieren und im aktuellen Kapitalmarktumfeld eher
auf Eigennutzung setzen statt Büroflächen anzumieten.
Das müssen nicht immer Neubauprojekte sein. Edeka hat
beispielsweise ein Bestandsobjekt gekauft und wird so am
bestehenden Standort in der City-Nord erweitern, ebenso
die Gebrüder Heinemann und auch Jungheinrich, die Er-
weiterungen von Bestandsgebäuden planen.
Immobilienmakler berichten gern über die vielen Groß-
abschlüsse. Tatsächlich sind aber die meisten Mietab-
schlüsse kleinteilig. Verzerrt das nicht das Bild, das
vom Hamburger Büromarkt gezeichnet wird?
Eigentlich nicht. Wir berichten ausführlicher über die
Großabschlüsse, weil sie in erheblichem Maße zum
Gesamtergebnis beitragen. Wenn etwa die Telekom
2014 rund 32.000 qm Büroflächen in der City Nord
anmietet, steigt damit der Flächenumsatz dieses Teil-
marktes gleich überdurchschnittlich und schiebt den
Teilmarkt im Ranking auf die vorderen Plätze. Ohne
die Information eines solchen Großdeals entstünde
ein falscher Eindruck, was das Nachfrageinteresse
anbelangt. Aber grundsätzlich ist es richtig, dass vor
allem die kleinen Abschlüsse den Löwenanteil am Ge-
samtflächenumsatz ausmachen.
Der Leerstand soll zurzeit bei nur noch 6,5 % lie-
gen. Wie sind leer stehenden Flächen von gut
900.000 qm zu charakterisieren?
Die Qualität des Leerstands wird weiter abnehmen.
Noch haben wir keine Münchener Verhältnisse zu be-
klagen, aber Büroneubau zu vernünftigen Vermie-
tungspreisen, steht in Hamburg selten leer. Die guten
Flächen werden aufgrund des geringen Neubauvolu-
mens immer knapper werden, so dass künftig auch
Bestandsflächen auf den Markt kommen, deren Preis-
Leistungs-Verhältnis nicht immer stimmig ist.
Wird es Zeit, spekulativ zu bauen?
Es gibt nur wenige Projektentwickler, die sich das zu-
trauen. Dafür verlangen die Banken einfach zu viel
NR. 15 I 4. KW I 21.01.2015 I SEITE 12
Burstah Flächen angemietet, und der Kommunikations-
dienstleister WWP zieht nach Ottensen. Nur selten fin-
den sich Mieter aus dem restlichen Bundesgebiet – etwa
Kellogg´s, die aus Bremen nach Hamburg gekommen
sind.
Gibt es schon Umzugskandidaten für 2015?
Die Stadt Hamburg verhandelt zurzeit noch über die frei
werdenden Flächen des Axel-Springer-Konzerns. Dieser
Büroraum wird sicher als erheblicher Eigennutzer-
Umsatz in die Statistik eingehen. Auch der Kreditversi-
cherer Euler-Hermes hat ja schon angekündigt, seinen
Firmensitz in die Gasstraße zu verlegen, wo ein neues
Gebäude entstehen soll. Und Tom Tailor will in die
Hauptbahnhofnähe ziehen und sucht dort Flächen in der
Größenordnung von 20.000 qm, wie bereits der Presse
zu entnehmen war.
Wie fällt angesichts dieser potenziellen Umsätze Ihre
Prognose für das laufende Jahr aus?
Wir gehen von einem Gesamtumsatz von 500.000 qm
aus. Das hört sich zunächst sehr ambitioniert an, ist aber
aufgrund der anstehenden Großabschlüsse durchaus
realistisch. Die aktuelle Spitzenmiete wird sich unserer
Einschätzung nach nicht verändern, sondern weiterhin
bei 24,50 Euro pro Quadratmeter liegen. □
Das Gespräch führte Susanne Osadnik
Eigenkapitalunterlegung bei der Kreditvergabe. Das
Geld steht dann anderweitig nicht zur Verfügung. Des-
halb ist auch die Zahl der Vorvermietungen drastisch
gestiegen. Es gibt kaum noch Projekte, die ohne Vorver-
mietung auskommen; daran wird sich wohl auch künftig
nicht viel ändern.
An neuen Flächen sollen 2014 nur rund 150.000 qm
dazugekommen sein. Wie sieht es für dieses Jahr
aus?
Wir gehen von einem Neubauvolumen von 120.000 bis
130.000 qm aus, die im laufenden Jahr an den Markt
kommen werden. Das lässt sich schon ganz gut kalkulie-
ren, weil all diese Flächen bereits in Bau sind.
Die Branche spricht seit stets von der großen Nach-
frage nach Büroflächen in Hamburg? Wie groß ist
denn das internationale Interesse?
Es wäre großartig, wenn wir mehr ausländische Mieter
gewinnen könnten. Internationales Publikum findet sich
jedoch eher unter den Investoren, als unter den Mietern.
Hamburg ist immer noch ein weitgehend geschlossener
Markt. Meist ziehen die Hamburger innerhalb der Stadt
um, etwa der Unfallversicherer VBG, für den sowohl in
der City Süd als auch in Barmbek neue Projekte gebaut
werden, Marquard & Bahls hat sich für die HafenCity
entschieden; die Funke-Mediengruppe hat im großen
NR. 14 I 51. KW I 17.12.2014 I SEITE 13
„Ab einem Radius von rund 20 Kilometer jenseits der Städte kämpfen ländliche Regionen mancherorts mit Preis-
rückgängen und der häufig anzutreffenden älteren Bausubstanz“ , Björn Petersen, stellvertretender Vorsit-
zender der IVD Nord, über den stabilen Wohnimmobilienmarkt Schleswig-Holsteins.
„Meine Lieblingsschlagzeile für 2015 wäre: Harburg startet durch! Weil zehn große städtebauliche Projekte auf einen
Schlag den Anspruch als Oberzentrum untermauern. Dazu nötig wäre allerdings die Verkaufsbereitschaft
seit langem zögernder Eigentümer und die zügige Unterstützung öffentlicher Stellen in der Projektbeglei-
tung. Moderne, nachhaltige und attraktive Konzepte gibt es und neue Investoren stehen ebenso bereit wie
die Harburger Verwaltung. Also: Ab in die Startlöcher und los!“ Jochen Winand, scheidender Geschäftsfüh-
rer der Süderelbe AG auf die Presseanfrage, was er sich für das kommende Jahr wünsche.
Meinungssplitter Januar 2015
Herzlichen Glückwunsch, ECE
Die ECE feiert Geburtstag. Ein halbes Jahrhundert nach ihrem
Markteinstieg, gilt das Unternehmen als Shopping-Center-Gigant
– dank des Weitblicks ihres Gründervaters, dem Versandhaus-
Pionier Werner Otto
Bauen wollte der 2011 verstorbene Versandhaus-Pionier Werner Otto
schon immer. Während er seinen Otto-Versand aufbaute, versuchte er
sich in den 50er und 60er Jahren auch an einigen Bauprojekten; war
aber schnell ernüchtert: Bauen bedeutete viel Unannehmlichkeiten und
Ärger. Also gründete er 1965 sein eigenes Immobilienunternehmen –
die ECE. Als „Einkaufs-Center-Entwicklungsgesellschaft“ eröffnete
das junge Unternehmen 1969 zunächst das Franken-Center in Nürn-
berg und 1970 das Alstertal-Einkaufszentrum in Hamburg.
In den USA und Kanada hatte Otto die ersten Shopping-Center gese-
hen: „Was mich beeindruckte, war die kundenfreundliche Vielfalt der
Läden in den Einkaufs-Centern. Es
reizte mich, so etwas auch in Deutsch-
land zu erstellen“, sagte Otto einmal.
Also machte sich die ECE daran, Cen-
ter nach amerikanischem Vorbild zu
konzipieren. Allerdings nicht als Kopie,
da sich die amerikanischen Größen-
ordnungen und die Mentalität der Kun-
den nicht ohne weiteres auf den deut-
schen Markt übertragen ließen. ECE
entwickelte ihr eigenes Konzept: Die
Einkaufszentren sollten überdacht und
damit wetterunabhängig sein. Neben einem breiten Warenangebot mit
vielen verschiedenen Läden mussten sie verkehrsgünstig liegen und
ausreichend viele Parkplätze anbieten. Dabei ist es geblieben.
Heutzutage ist die ECE mit knapp 200 Einkaufszentren im Manage-
ment und Aktivitäten in 16 Ländern ein Shopping-Center-Mogul. Das
Marktwertvolumen der Immobilien („assets under management“) be-
trägt über 27 Mrd. €, das aktuelle Bau- und Planungsvolumen beläuft
sich auf rund 3,5 Mrd. € – davon bereits 1,5 Mrd. € im Bereich Office,
Traffic, Industries. Inzwischen gibt es zwei eigene ECE-
Immobilienfonds, die sich europaweit auf den Ankauf von bestehenden
Centern mit Wertsteigerungspotenzial konzentrieren. Darüber hinaus
ist auch die Familie Otto selbst als Investor sowohl für Entwicklungen
als auch für Ankäufe von Centern aktiv. □
Galvanotechniker baut Standort in
Kratzeburg aus
Das Unternehmen WTF-Galvanotechnik
aus Kratzeburg (Landkreis Mecklenburgi-
sche Seenplatte) hat sich seit seiner
Gründung durch Wolf-Thilo Fortak im
Jahr 1991 vom Gestellbauer zu einem
industriellen Dienstleister der galvano-
technischen Industrie entwickelt. Das
Unternehmen will nun wachsen. Geplant
ist die Erweiterung des Bürogebäudes,
den Um- und Ausbau der vorhandenen
Halle, den Neubau einer 1.312 qm gro-
ßen Produktionshalle sowie den Einbau
einer Kran- und Schweißabsauganlage.
„Mit dem geplanten Vorhaben werden 21
bestehende Arbeitsplätze gesichert und
drei neue Jobs im Bereich des verarbei-
tenden Gewerbes geschaffen“, sagte
Harry Glawe, Minister für Wirtschaft, Bau
und Tourismus in Mecklenburg-
Vorpommern. In Kratzeburg entwickelt
und fertigt das Unternehmen Produkte für
Unternehmen aus dem Bereich Galvanik,
etwa Gestelle, Warenträger, Apparate
aus Titan oder Anlagenkomponenten.
OBI mietet in Bad Oldesloe
und Husum
LaSalle Investment Management
(„LaSalle“) hat zwei Baumarkt-Flächen
aus dem früheren Max Bahr-Filial-Netz
in Norddeutschland an die Baumarktkette
OBI GmbH & Co. Deutschland KG ver-
mietet. Bei den Standorten handelt es
sich um die Objekte Lily-Braun-Straße
in Bad Oldesloe mit ca. 9.200 qm
sowie Buschkamp 1 in Husum mit
rund 10.500 qm.
Norddeutschland
NR. 13 I 46. KW I 12.11.2014 I SEITE 14
Hamburgs OB Olaf Scholz zusam-men mit ECE-Chef Alexander Otto Quelle: ECE
Vor zwei Jahren konnte die kleine Stadt im Osten
Hamburgs mit einem Immobilien-Superlativ aufwarten:
Hier gab es das größte Neubaugebiet Schleswig-
Holsteins. Binnen weniger Monate waren die Bau-
grundstücke vergeben, die Häuser wurden in Rekord-
zeit hochgezogen. Inzwischen ist Glinde auch um 750
Wohneinheiten und eine kaufkräftige Klientel reicher.
Und Bürgermeister Zug frohlockt: „Wir gewinnen zu-
nehmend an Attraktivität.“ Er hofft auf weitere Investo-
ren, die sich etwa der Marktpassage annehmen und
sie auf Vordermann bringen. Bereits vor rund vier Jah-
ren waren das Mühlencenter, ein Einkaufszentrum mit
6.000 qm, im Zentrum errichtet und der Marktplatz neu
gestaltet worden. Jetzt möchte Zug, dass es weiter
aufwärts geht mit seinem Städtchen in der Metropolre-
gion.
Die stolze Summe von 45 Mio. € werden zurzeit in der klei-
nen Stadt vor den Toren Hamburgs investiert. An der Alten
Wache sind es gleich drei Projekte, die noch dieses Jahr
fertig sein sollen: das Haus Glinn mit 37 Eigentumswoh-
nungen, in denen auch betreutes Wohnen ermöglicht wird,
ein Altenheim mit 115 barrierefreien Pflegeapartments so-
wie 53 Seniorenwohnungen auf dem ehemaligen Gelände
der Gärtnerei Diesing. Und auf der anderen Seite der Möll-
ner Landstraße werden auf dem Areal Gleisdreieck noch
153 Wohnungen für Zuzügler gebaut.
Das schleswig-holsteinische Glinde zählt zwar nur 18.500
Einwohner, profitiert aber vom übervollen und teuren Ham-
burg. In den vergangenen fünf Jahren hat das Städtchen
2.500 Einwohner dazu gewonnen – darunter viele Fami-
lien. Dennoch sind gut 6.000 Glinder bereits mehr als 58
Jahre alt. Deshalb rüstet sich die Stadt jetzt für das Alter
ihrer Bewohner – und schafft gleichzeitig 80 neue Arbeits-
plätze, so Bürgermeister Rainhard Zug. Dazu zählen Pfle-
gekräfte, Verwaltung, Köche und Hausmeister für das
Alten- und Pflegeheim, das die Hamburger Unterneh-
mensgruppe KerVita auf einem 5.300 qm großen Grund-
stück erstellt.
NR. 9 I 29. KW I 16.07.2014 I SEITE 15
Wohnen in Schleswig-Holstein
Provinz mit Perspektive
Glinde rüstet sich für das Alter ihrer Einwohner und baut fleißig Altenwohnungen und Pflegeeinrichtungen.
Für Investoren lässt sich hier aber auch sonst viel Geld verdienen, ist der Bürgermeister überzeugt
Die Gemeinde Glinde (roter Kreis) liegt ca. 21 km öst-
lich des Stadtzentrums der Hansestadt. Heute leben
ca. 18.500 Einwohner in der Stadt. Die meisten Unter-
nehmen haben ihren Firmensitz im südlichen Indust-
riegebiet zwischen Glinde und Reinbek.
(Foto: google earth)
Kiel und Lübeck gehören nach wie vor zu den Gewin-
nern im Land zwischen Meeren. Innerstädtisches
Wohnen mit entsprechender Infrastruktur bleibt weiter
im Fokus vieler Mieter und Käufer. Die Kaufpreise für
Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen sind laut
IVD Nord durchschnittlich um 7% teurer geworden. In
Lübeck verteuerten sich Eigentumswohnungen sogar
überdurchschnittlich um rund 16% in guten und sehr
guten Lagen mit entsprechender Qualität. In Kiel stie-
gen die Preise im vergleichbaren Segment zwischen
11 und 15%. Im Einzelfall sind Kaufpreisforderungen
zwischen 3.000 und 4.500 €/qm durchsetzbar – sofern
die Immobilie Wasserlage zu bieten hat. In Teilen der
Lübecker Bucht sind laut IVD sogar 6.000 €/qm erziel-
bar.
Mietwohnungsmarkt: Preise steigen
nur noch in Szenelagen
Seit dem Jahr 2000 sind laut IVD die Mieten in Kiel um
20% im Bestand und um 30% im Neubaubereich ge-
stiegen. Bundesweit sind die Mieten in diesem Zeit-
raum um 15% gestiegen. Die aktuellen Nettokaltmie-
ten liegen für Bestandsobjekte zwischen 5,60 und 8,90
€ je qm. Neubau kostet von 10 €/qm an aufwärts. In
Toplagen an der Förde wird laut IVD auch schon mal
12,50 €/qm gezahlt. Allerdings ist nach Beobachtung
der IVD-Makler der Mietanstieg überall in Schleswig-
Holstein auf Konsolidierungskurs. Nur in den beliebtes-
ten Szenelagen der Städte ziehen die Preise noch
merklich an.
Eigentumswohnungen:
Seit 2010 ziehen die Preise für Eigentumswohnungen
an – auch aufgrund des knappen Angebots in den
Großstädten. In Kiel sind die Preise zwischen 2 % und
11% gestiegen; in Lübeck sogar zwischen 5,5 % und 16%.
Die Kaupreise liegen in Kiel zwischen 900 € und 2.650 €/
qm; in Lübeck zwischen 475 € und 2.200 €/qm.
Einfamilienhäuser
Ein frei stehendes Einfamilienhaus (150 qm) kostet in gu-
ter Wohnlage in Kiel um 300.000 €; in Lübeck um 265.000
€ und in Flensburg um 260.000 €. In Kiel sind die Preise
für Einfamilien – und Reihenhäuser innerhalb eines Jahres
um rund 6% gestiegen. In Lübeck verteuerten sich solche
Immobilien um rund 7% und in Flensburg um 1,5%. Der
Käufermarkt gilt zurzeit als stabil, in attraktiven Lagen der
Städte und in den Ferienregionen ist weiter mit leichten
Preissteigerungen zu rechnen. □
Preis für ein freistehendes Einfamilienhaus
(150 qm Wohnfläche) gute Lage und Ausstattung/in €
Eckernförde: 370.000
Elmshorn: 320.000
Eutin: 250.000
Husum: 225.000
Itzehoe: 180.000
Neumünster: 195.000
Rendsburg: 230.000
Bargteheide: 375.000
Norderstedt: 350.000
Quickborn: 320.000
St. Peter Ording: 450.000
Sylt: 1.425.000
NR. 15 I 4. KW I 21.01.2015 I SEITE 16
Wohnungsmarkt Schleswig-Holstein
Lukratives Land zwischen den Meeren
Die Kaufpreise für Wohneigentum im hohen Norden haben im vergangenen Jahr nochmals angezogen.
Vor allem in Kiel und Lübeck wurde es noch teurer. Dagegen stiegen die Wohnungsmieten nur noch
geringfügig an
Bahnlinien bräuchten kürzere Taktungen, insbesondere
der Fahrradverkehr müsste erweitert werden. Und auch
der Wasserverkehr würde vermutlich in Schwung kom-
men. Über zusätzliche Fährverbindungen hätten wir
auch die Chance, den Bereich südlich der Elbe, wo
auch das Olympische Dorf entstehen soll, besser einzu-
beziehen. Das wäre ein deutlicher Sprung über die El-
be.
Welche Weichen müssen aus Sicht eines Stadtpla-
ners schon heute gestellt werden, damit Hamburg
nicht im vorolympischen Chaos von morgen unter-
geht?
Transparenz ist das Stichwort. Die Bürger müssen von
Anfang informiert und in die Planungen einbezogen
werden. Die Zustimmung der Bevölkerung für Olympia
wächst; das sollte nicht aufs Spiel gesetzt werden. Man
muss sich rechtzeitig mit Fragen der Nachnutzung der
Sportstätten und des Olympischen Dorfs, aber auch der
gesamtstädtischen Effekte, etwa auf des Wohnungs-
marktes, auseinander setzen. Und wenn die Hamburger
sehen, dass die Stadt ein Gesamtkonzept hat, das auch
vor spekulativen Interessen schützt, werden sie Olym-
pia gerne mittragen. Zurzeit fürchten sich viele Men-
schen vor steigenden Mieten und Kaufpreisen. Diese
Angst muss ihnen genommen werden. □
Hamburg will die Olympischen Spiele 2024 austra-
gen. Kann man der Stadt wirklich wünschen, den
Zuschlag zu bekommen? Bislang haben Olympia-
städte immer nur Miese gemacht ...
Man muss unterscheiden zwischen den tatsächlichen
Kosten eines solchen Großprojekts und dem indirekten
Gewinn, der damit einhergehen kann. Der Gewinn ist
schwer zu bemessen, weil es sich nicht nur um eine
rein monetäre Frage handelt, sondern um den gesamt-
städtischen Nutzen. So würde Hamburg als Austra-
gungsort der Olympischen Spiele weltweite Aufmerk-
samkeit erlangen, auch die internationaler Investoren
und Unternehmen. Das bedeutet auch mehr Arbeitsplät-
ze. Hamburg könnte seine Position im Wettbewerb stär-
ken. Ab etwa 2020 rechnen wir mit niedrigerer Zuwan-
derung, das könnte durch Olympia kompensiert werden.
Hamburger Unternehmen monieren schon jetzt die
mangelnde Koordination von Bauvorhaben. Auch
die Verkehrsplanung wird bemängelt. Wie wird das
aussehen, wenn die Olympiade in Hamburg stattfin-
det?
Dreh- und Angelpunkt ist der öffentliche Nahverkehr,
der weiter ausgebaut werden muss. Olympia würde
dem Ausbau einen enormen Schub geben. Bus- und
3 Fragen an ...
Hamburg will Olympia-Stadt werden. Seit das feststeht,
scheiden sich Geister in Befürworter und Gegner des
Großereignisses. Die einen wittern gute Geschäfte, die
anderen befürchten jahrelanges Verkehrschaos und am
Ende ein finanzielles Fiasko. Matthias Klupp, Mitgesell-
schafter des Beratungsunternehmens Analyse &
Konzepte, outet sich als Freund des Olympia-
Gedankens an der Elbe. Der Markt- und Trendforscher
über nachhaltige Nachnutzung, Fährverbindungen über
die Elbe und zusätzliche Arbeitsplätze.
„Das wäre ein
echter Sprung über die Elbe“
NR. 15 I 4. KW I 21.01.2015 I SEITE 17
„Obwohl sich die meisten Mietverträge im
Preissegment bis 10 €/qm abgeschlos-
sen wurden, hat sich das Flächenvolu-
men der hochpreisigen Abschlüsse im
Vergleich zum letzten Jahr durch die
vielen Großanschlüsse in Neubauqua-
lität verdoppelt“ , Andreas Rehberg,
Geschäftsführer Grossmann & Berger,
zum Hamburger Büromarktergebnis
2014.
„Das ist die große Aufgabe, die der Bund
zu leisten hat. Wir als Land werden
sehr genau darauf achten, dass dies
geschieht“ , Reinhard Meyer, Wirt-
schafts- und Verkehrsminister in Schles-
wig-Holstein zu der Herausforderung
zeitgleich mit der Eröffnung des Fehmarn
-Belt-Tunnels auch die Bahnanbindung
zu realisieren. Zurzeit gehen Experten
davon aus, dass die Bahn mehr als vier
Jahre später angeschlossen wird.
Impressum
Das Ende der „Sylter Elbphilharmonie“
So nennt mancher Sylter die Bauruine des geplanten Freizeitbades.
Im Gegensatz zum kostspieligsten Bauprojekt aller Zeiten in Hamburg,
haben die Sylter allerdings irgendwann die Reißleine gezogen und die
„Keitum-Therme“ gestoppt – als der Rohbau stand. Seit Jahren gam-
melt die Bauruine in bester Lage jetzt schon vor sich hin. Gut 12 Mio. €
hat sie gekostet; die Landeszuschüsse von 1 Mio. € Euro wurden
schon zurückgezahlt. Ein Prestigeobjekt sollte das schicke Bad wer-
den. Ein Desaster ist es geworden. Es gab viele Konflikte zwischen
Gemeinde und Betreiber, der Bauherr ging Pleite, jetzt will man die
Therme nur noch loswerden. Das könnte endlich klappen. Aktuell wer-
den drei Optionen verhandelt: Hauptgläubiger ist das Bau- und Hotel-
unternehmen Zech, das sich außergerichtlich einigen und dafür die
Abrisskosten tragen will. Oder die Gemeinde Sylt bezahlt den Abriss
und erkauft sich die Erlaubnis dafür, indem sie die Millionenforderun-
gen von Zech aus dem Insolvenzverfahren aus eigenen Haushaltsmit-
teln stemmt. Oder Sylt wartet auf den Ausgang des Prozesses zwi-
schen dem Insolvenzverwalter und dem Unternehmen BAM ab, das
vor der Zech-Group für die Bauarbeiten auf dem Thermengelände ver-
antwortlich gewesen ist. „Das wäre allerdings die denkbar schlechteste
Variante“, erklärte Noch-Bürgermeisterin Petra Reiber gegenüber der
Lokalpresse. „Dann müssten wir mit Sicherheit noch fünf bis zehn Jah-
re mit der Ruine leben.“ □
Veranstaltungshinweis
IIR Immobilienstandort Hamburg,
15. und 16. April 2015, im Hotel Atlantic Kempinski.
Thema: Der Immobilienstandort
Hamburg entwickelt sich zum Hotspot der Immobilienmärkte Deutsch-
lands. Auch wenn dem Hanseaten die große Aufmerksamkeit und das
viele „Blink Blink“ zuwider ist: Die Zahlen bei Büro- Investments und
Kaufabschlüssen sprechen für sich. Weitere Projekte mit viel Potential
sind geplant. Egal, ob Büro, Wohnen, Handel oder Logistik – hier wird
der Investor fündig.
Handelsblatt Jahrestagung in Hamburg,
27. und 28. April, im Sofitel Hamburg, Alter Wall.
Erwartet werden Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin für Umwelt,
Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Dr. Reinhard Kutscher, Vor-
sitzender der Geschäftsführung, Union Investment Real Estate, Prof.
Dr. Michael Heise, Chefvolkswirt, Allianz SE, Rolf Buch, Vorstandsvor-
sitzender, Deutsche Annington Immobilien SE und viele andere ...
Verlag: Research Medien AG Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück T: 05242-901250, F: 05242-901251 info@rohmert.de, www.rohmert-medien.de, Chefredaktion: Susanne Osadnik (V.i.S.d.P.) stellv.: Richard Haimann Tel. 04168/ 82 50
Redaktion: sosadnik@aol.com
Hrsg.: Werner Rohmert Verlagsleitung: André Eberhard
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Meinungssplitter Januar 2015
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