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Wirtschaft IN BREMEN 8/2006 04835 Metropolregion Die Weichen sind gestellt Logistik Bremen wird Kompetenzzentrum Schule – Wirtschaft Hand in Hand bei Schulpartnerschaften Gesundheitswirtschaft Im Kampf gegen Keime ist Silber Gold wert Ausbildung Drei Prozent mehr Lehrstellen Day of Caring Zeit für Motivation Fortgeführt – Nachfolge im Unternehmen DAS MAGAZIN DER HANDELSKAMMER www.handelskammer-bremen.de

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WirtschaftIN BREMEN

8/2006 04835

Metropolregion Die Weichen sind gestellt

LogistikBremen wird Kompetenzzentrum

Schule – WirtschaftHand in Hand bei Schulpartnerschaften

GesundheitswirtschaftIm Kampf gegen Keime ist Silber Gold wert

AusbildungDrei Prozent mehr Lehrstellen

Day of CaringZeit für Motivation

Fortgeführt –Nachfolge im Unternehmen

DAS MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

www.handelskammer-bremen.de

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8.2006 Wirtschaft in Bremen | 1

KAMMERSTANDPUNKT

D as Tempo, mit dem wir gemeinsam mit allenPartnern in Nordwestniedersachsen am zügigenAufbau der Metropolregion Bremen/Oldenburg

arbeiten, stimmt zuversichtlich. Mit dem positiven Beschluss der Kabinette Bremens und Niedersachsensam 4. Juli 2006 ist der Weg frei, damit diese neue undbundesweit beispiellose Kooperationsform den gemein-samen Wirtschaftsraum voranbringen kann.

Unserer Handelskammer ist es gemeinsam mit den Partnerkammern inOldenburg, Bremerhaven, Stade und Hannover gelungen, der Wirtschaftin der Metropolversammlung zu einem beachtlichen Gewicht zu verhel-fen. Dies ist unter den Metropolregionen in Deutschland ein Novum – vor allem bedeutet es aber, dass wir von Anfang an die richtige Richtungeinschlagen können.

Denn wenn wir uns für eine prosperierende Region einsetzen, betref-fen nahezu alle Themen, die es anzupacken gilt, auch die Chancen derwirtschaftlichen Entwicklung. Das nützt allen Firmen bei uns und in derRegion. Die Wirtschaft wird in der Metropolversammlung und im Vor-stand der Metropolregion dafür sorgen, dass sich die Arbeit an fachlichenInhalten und Branchenschwerpunkten ausrichtet und unternehmerischesDenken unsere Metropolregion prägt. Wir sind also als Wirtschaftsstand-ort auch unseres eigenen Glückes Schmied.

Bedeutende Zukunftsprojekte wie die Beteiligung Bremens an der Realisierung des JadeWeserPorts in Wilhelmshaven, der Ausbau der Hansalinie A1, der Bau der Küstenautobahn A22 oder die Entwicklungder maritimen Wirtschaft insgesamt haben in den vergangenen Jahrendeutlich gezeigt: Jeder der Partner wächst, wenn wir in der Region unsereKräfte bündeln.

Lassen Sie uns diese Chance für unseren Wirtschaftsraum nutzen,indem wir uns inhaltlich konsequent für die Entwicklung der Metropol-region Bremen/Oldenburg einsetzen!

Dr. Patrick Wendisch (Präses)

MIT TEMPO IN DIE ZUKUNFTUNSERER REGION!

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4 | Wirtschaft in Bremen 8.2006

Inhalt

» Das sind unsere Titelthemen.

TITELGESCHICHTEFortgeführt: In der Familie „Wirtschaft in Bremen“ stellt am Beispiel von fünf Unternehmen drei Modelle zurUnternehmensnachfolge vor. Teil 1: Wenn die Kinder das Unternehmen übernehmen (Ristedt und Zertani)

KAMMERREPORTPlenum Bericht über die Sitzung vom 10. JuliBürokratie-Abbau Melden Sie unsinnige Vorschriften!Dialog in der Handelskammer Forum Apotheken, Mentorinnen

STANDORTBREMENMetropolregion Die politischen Weichen sind gestelltLogistik Bremen wird KompetenzzentrumÜberseestadt Quartier im AufwindBio-Gate AG Im Kampf gegen Keime ist Silber Gold wertRaumfahrt Bremer Hardware auf der ISSStandort Bremerhaven DSM, ZytoVision, Lloyd Werft Nachrichen

ZUKUNFTBILDUNGSchule – Wirtschaft Hand in Hand: Fast alle Schulen inBremen kooperieren mit Wirtschaftsunternehmen HEGO Ausbildung – Über dem DurchschnittRanking Drei Prozent mehr Ausbildungsplätze

RUBRIKEN

StandpunktDr. Patrick Wendisch: Mit Tempo in die Zukunft unserer Region!

BremenKompaktUnternehmen, PreiseAus Wissenschaft und ForschungBücher, Personen

InfothekFirmenjubiläenVeranstaltungsübersicht Einzelveranstaltungen der Handelskammer (Seiten 14, 37, 39)

Wirtschaftstermine

BörsenKooperationen, ExistenzgründungenRecycling

AnzeigenregisterImpressum

wagenunwinnenNordaufnahme 2006

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UnternehmensnachfolgeDie meisten Unternehmen werden inder Familie weitergeführt (S. 10)Titelbild Frank Pusch

GesundheitswirtschaftKampf gegen KeimeDie Bio-Gate AG hat eine Silber-Technolo-gie mit großem Marktpotenzial entwickelt(S. 26) Foto Bio-Gate

Schule – WirtschaftHand in HandFast alle Schulen in Bremen kooperieren mit Wirtschaftsunternehmen (S. 30)Foto LIS

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Beilagenhinweis Dieser Ausgabe der Wirtschaft in Bremen liegt die Publikation Ideexpress des Schünemann-Verlages, Bremen, bei.

WIRTSCHAFTGLOBALBremen – USA US-Botschafter Timken besuchte die Handelskammer Internationaler Dialog Finnland, ÖsterreichJapan Bremen-Tag in Tokio am 3. OktoberBaumwolle Neue Regeln für den HandelExportverpackung High-Tech ganz in Holz: 125 Jahre Heinrich SchädingVeranstaltung 2. Internationaler HandelsvertretertagNordwest

NEUECHANCEN7. Forschungsrahmenprogramm der EUFrisches Geld aus BrüsselFörderung BRUT-Programm wird verlängertVeranstaltung Modernes Fuhrparkmanagement

SERVICE&PRAXISDay of Caring Zeit für MotivationInitiativprogramm innosteps gibt FördergelderStellenbesetzung Der gute Tipp vom MitarbeiterNeue Serviceunternehmen (1): Christiane Bundies und die ServiceOffensiveNeue Serviceunternehmen (2): Die Bremer ServiceCall AGTransportunternehmen EU schreibt digitalen Tacho vorNachrichten Umweltnotizen

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Metropolregion Bremen/OldenburgDie politischen Weichen sind gestelltBundesweit einzigartig ist die Einbindung der Wirtschaft (S. 20)Foto Jörg Sarbach

LogistikBremen wird KompetenzzentrumGemeinsamer Vorstoß von Wirtschafts-senator und Handelskammer (S. 22)Foto BLG

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6 | Wirtschaft in Bremen 8.2006

BREMENKOMPAKT

Startschuss für OHB-MondprogrammDas Bremer Raumfahrtunterneh-men OHB-System AG hat von derDeutschen Luft- und Raumfahrt-agentur DLR einen Zuwendungs-auftrag für das Mondexplorations-programm Mona Lisa erhalten.Das Gesamtvolumen des Vorha-bens beläuft sich auf rund500.000 Euro. OHB soll ein Pro-grammkonzept erstellen.

„Derzeit ist der entferntesteAußenposten der Menschheit dieInternationale Raumstation. MitMona Lisa positioniert sichDeutschland für den nächsten lo-gischen Schritt bei der Erfor-schung des Weltalls. Dabei kannder Mond als Forschungs- undTestfeld für wissenschaftlicheZwecke und zur Demonstrationder für die Exploration erforderli-chen Technologien genutzt wer-den“, so Dr. Rolf Janovsky, MonaLisa-Programmleiter bei OHB.

Außerdem wird das BremerRaumfahrtunternehmen für denUS-amerikanischen Satellitenbe-treiber Orbcomm sechs Kommu-nikationssatelliten bauen undins All schicken. Sie sollen denSchiffsverkehr vor der amerikani-schen Küste überwachen. �

Engel & Völkers mit Gewerbe-immobilien in BremenAuch mit dem Bereich Gewerbe-immobilien ist der Immobilien-dienstleister Engel & Völkers jetztin Bremen präsent. Geleitet wirddas neue Büro von Ralf W. Ja-cobs, der als selbstständiger Un-ternehmer Partner des Netzwerkesist. Jacobs will den Gewerbeimmo-bilienbereich in der Hansestadtaufbauen. �

Röhlig verdoppelt Jahresüberschuss in 2005Der Logistikdienstleister Röhlighat seinen Jahresüberschuss in2005 von 2,3 Mio. Euro auf 5,0Mio. Euro mehr als verdoppelt.Der Rohertrag der inhaberge-führten See- und Luftfrachtspedi-tion wuchs dabei im Konzernohne assoziierte Unternehmenum 13,6 Prozent auf 53,7 Mio.Euro, in der gesamten Röhlig-Gruppe um 14,6 Prozent auf83,6 Mio. Euro. „Im Ergebnis kön-nen wir auf das erfolgreichste Ge-schäftsjahr unserer 153-jährigenUnternehmensgeschichte zurück-blicken“, sagte Röhlig-Chef Tho-mas W. Herwig.

In Zukunft will sich das Unter-nehmen noch mehr auf eigeneStärken konzentrieren. „Wir inves-

Internationale Reederei mitRepräsentanz in BremenDie südkoreanische ReedereiHanjin Shipping Co., Ltd. hateine Repräsentanz in Bremen er-öffnet. Sie gehört mit ihren Toch-tergesellschaften wie z. B. Sena-tor Lines zu den weltweit führen-den Reedereien. Wolfgang Schmidtleitet das Bremer Verkaufsbüro:„Bremen ist ein wichtiger euro-päischer Hafenstandort mit gro-ßem Potenzial. Die neue Reprä-sentanz ermöglicht es uns, denBremer Markt intensiv zu beob-achten und schnell auf die Be-dürfnisse unserer Kunden zu rea-gieren.“ Im Bremer Büro werdenacht Mitarbeiter für Hanjin Ship-ping tätig sein. �

Die „CMA CGM Atzeka“ am Eurogate-Container Terminal Bremerhaven: Das 1.700 TEU-Containerschiffist das zweite Schiff eines neuen Dienstes der französischen Reederei CMA CGM, das Bremerhavenanläuft. Der ECS Europe Caribbean Service ist ein Karibik-Dienst mit Containerschiffen der Klasse 1.500bis 1.700 TEU.

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tieren nicht in ein Wachstumüber unsere Kernkompetenzenhinaus“, so Finanzchef Dr. BerndPokrandt. Röhlig wolle aus eige-ner Kraft wachsen. Mit der bishe-rigen Geschäftsentwicklung in2006 zeigte sich Herwig zufrie-den. Im ersten Quartal sei derRohertrag der Gruppe um 17 Pro-zent gestiegen, bereinigt um diezum Jahresende verkaufte Toch-ter in Polen sogar um 24 Prozent.„Röhlig wächst deutlich stärkerals der restliche See- und Luft-frachtmarkt.“ �

KAEFER-RACO hat neuen Gesellschafter KAEFER-RACO Engineering ist vonder HTE-Gruppe, Wiesbaden, andas schwedische UnternehmenCamfil AB verkauft worden. Bei-de Unternehmen arbeiten bereitsseit Jahren eng zusammen. KAE-FER-RACO firmiert künftig mitzwei Camfil-Bereichen als CamfilFarr Power Systems GmbH undwill in der neuen Konstellation zueinem der weltweit führendenHersteller von Spezialausrüstungund Systemen für Kraftwerkeaufrücken. Der Sitz des Unterneh-mens bleibt Bremen. „Der Ver-kauf stabilisiert unsere Positionim Markt und in Bremen weiter“,so Geschäftsführer Dr. HenningMarwede. Der Wechsel von ei-nem Gesellschafter im Finanzin-vestment zu einem Gesellschaftermit industriellem Hintergrund sei„außerordentlich positiv.“ �

CreditPlus Bank hat Filiale in Bremen eröffnetDie CreditPlus Bank hat in Bre-men eine Niederlassung eröffnet.Bremen ist die 15. Filiale der Spe-zialbank, die nun in allen großendeutschen Städten vertreten ist.Die CreditPlus Bank AG ist eineKonsumentenkreditbank mitSchwerpunkt auf Privatkrediteund Absatzfinanzierung. �

UNTERNEHMEN

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Mona Lisa soll den Monderforschen.

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8.2006 Wirtschaft in Bremen | 7

KAEFER steigt in die Luftfahrtindustrie einMit der Übernahme von zwei Zuliefer-unternehmen der Luftfahrtindustrie istdie Bremer KAEFER-Gruppe jetzt in dieboomende Luftfahrtbranche eingestie-gen. Rund 440 Mitarbeiter erbringenan sechs Standorten in Deutschlandund Frankreich umfassende Leistungenrund um den Innenausbau und die Iso-lierung von Passagier- und Frachtflug-zeugen. Damit erreicht die noch jungeKAEFER-Sparte Aerospace einen Jah-resumsatz von rund 40 Mio. Euro.

Gekauft haben die Bremer zumeinen die KTN Kunststofftechnik No-bitz GmbH in Altenburg-Nobitz (Thürin-gen) und bereits im vergangenen Jahrdas sächsische Unternehmen Olutex inSeifhennersdorf. „Der Erwerb dieserUnternehmen ist Teil unserer Wachs-tumsstrategie“, sagt Jörn M. Fetköter,Geschäftsführer der KAEFER-Gruppe.„Unsere Stärken liegen im Bereich In-nenausbau- und Klimasysteme, zudemsind wir Experten für Installationsleis-tungen“. Ziel sei es, die Geschäftsaktivi-täten in der Luftfahrt weiter auszubau-en. Bis zum Ende des Jahrzehnts sollder Umsatz verdoppelt werden. �

Beluga schließt Joint Venture mit US-UnternehmenDie Beluga Group (Beluga CharteringGmbH) hat ein Joint Venture mit BBCChartering & Logistic geschlossen. Diebeiden Unternehmen wollen mit dieserstrategischen Allianz gemeinsam imnord- und südamerikanischen Schwer-gutmarkt tätig werden. Die geschäftli-chen Aktivitäten der beiden Reeder inAmerika werden von Houston, Texasaus gesteuert. Unter dem Dach der Be-

luga BBC America fahren 100 Schiffe.Beide verfolgen ein ehrgeiziges Aus-bauprogramm. �

Brunel übernimmt Car Synergies GmbH Die Brunel GmbH, Projektpartner fürTechnologie-Unternehmen, hat die CarSynergies GmbH übernommen. Mit ei-genen Entwicklungsbereichen, Prüf-ständen und Versuchsanlagen in Bo-

In der Kategorie Interaktive Serviceshaben Abraxas Medien, Hamm &Wächter GbR den Deutschen Multi-media Award 2006 gewonnen. DieAuszeichnung erhielt das Unterneh-men für das Projekt Lizzy-Bewerbungs-training/LizzyNet. Für die begehrtesteAuszeichnung der Online-Branche gabes insgesamt 15 Preisträger. Unter denelf nominierten Webseiten für den Pub-likumspreis war auch der Fan-Blog derBremer construktiv GmbH (http://blog.fanfaktor.de) – als einziger Blogbei insgesamt über 900 Vorschlägenfür den Publikumspreis. �

Als erste deutsche Werbeagenturwurde jetzt moskito Kommunikationund Design für ihr Engagement für fa-miliengerechte Arbeitsbedingungen mitdem Zertifikat des Audits berufund-familie der Hertie-Stiftung ausgezeich-net. Bundeswirtschaftsminister MichaelGlos übergab die Urkunde bei einemFestakt in Berlin an moskito-Geschäfts-führer Eckard Christiani. Die Agenturbesteht seit 1992 und beschäftigt 25Mitarbeiter. Bei moskito gibt es eineVielzahl familienfreundlicher Maßnah-men. „In Werbeagenturen wird über-durchschnittlich viel gearbeitet, des-halb war uns ein Höchstmaß an Flexibi-lisierung der Arbeitszeit wichtig: durchVertrauensarbeitszeit und projektbezo-gene Arbeitszeit, ergänzt um die Mög-lichkeit auch von zu Hause zu arbei-ten“, sagt Mitgeschäftsführerin SabineSzabò. „Mit einem Einkaufs- und Bügel-service und einem ‚Reihum-Putzdienst’wollen wir unsere Mitarbeiter in derkostbaren Freizeit entlasten. In Vorbe-reitung ist die Kooperation mit einerKindertagesstätte, die regelmäßig undauch im Notfall für unsere Agenturkin-der aller Altersstufen da ist.“ �

hkk-Vorstand MichaelLempe

PREISEchum ist Car Synergies auf das ganz-heitliche Engineering und Testen vonKomponenten im Automobilsektor spe-zialisiert und beschäftigt derzeit 50Mitarbeiter. Das Tochterunternehmenwird in die Brunel GmbH als Teil derBrunel Kompetenz-Center integriert. �

hkk mit Finanzüberschuss und stabilen BeiträgenDie Handelskrankenkasse(hkk) hat in 2005 einen Über-schuss von 7,7 Millionen Euroerzielt. Er soll einer Mitteilungzufolge die Ausgabensteige-rungen bei Arzneimitteln undder Krankenhausbehandlungin 2006 kompensieren. Damitkann die hkk ihren Kundeneinen stabilen Beitragssatz bismindestens Anfang 2007 ga-rantieren. Auch danach seiendie Chancen für stabile Beiträ-ge sehr groß. Schon heute liege der hkk-Beitragssatz mit 12,6 Prozent so weitunter dem Branchendurchschnitt, dasshkk-Mitglieder zu den zehn Prozent deram günstigsten gesetzlich Kranken-versicherten in ganz Deutschland ge-hörten. �

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8 | Wirtschaft in Bremen 8.2006

BREMENKOMPAKT

Das kleinste Fußball-stadion der WeltDie Fußball-WM hat unter deut-schen Wissenschaftlern einenNano-Wettbewerb ausgelöst:Welche Mannschaft kann daskleinste Fußballfeld der Welt her-stellen? Mit dabei sind auch Bre-mer Wissenschaftler vom Institutfür Festkörperphysik der Universi-tät Bremen. Die jungen Bremeraus dem Team von Professor Det-lef Hommel wurden im Kampfum das kleinste Fußballfeld derWelt nur ganz knapp geschlagen.

„Unser Fußballfeld hat die Ab-messungen von 600 x 400 Nano-metern (ein Nanometer ist einmilliardstel Meter), die Kollegenvon der TU Kaiserslautern er-reichten 510 x 380 Nanometer.Allerdings modellierten wir auchzusätzlich Zuschauertribünen, da-her haben wir wohl das kleinsteFußballstadion der Welt reali-siert“, erläutert der Bremer Spiel-führer Torben Rohbeck. Das Insti-tut beschäftigt sich unter ande-rem mit der Erzeugung kleinsterStrukturen, um Lichtquellen aufHalbleiterbasis wie beispielswei-se Laser oder Leuchtdioden her-zustellen. Dem Institut steht einGerät zur Fokussierung von Ionenstrahlen zur Verfügung, daszu den derzeit leistungsfähigstenGeräten der Mikrostrukturierunggehört. �

INFORMATION

Institut für Festkörperphysik, Torben Rohbeck, Telefon 0421 218-4524, E-Mail: [email protected]

Was taugt Chitosan?In der Wellness-Szene wird Chito-san als der optimale Fettmagnetgehandelt. Ob mit seiner Einnah-me tatsächlich die überflüssigenPfunde purzeln, ist allerdings um-stritten. Nicht strittig ist dage-gen, dass das Biopolymer Chito-san Fett bindet, Bakterienbil-dung hemmt, Entzündungen hin-dert oder Gerüche neutralisiert.Daraus ergeben sich Anwen-dungsmöglichkeiten in der Medi-zintechnik und Pharmazeutik, inder Lebensmittelverarbeitung undauch in der Abwassertechnik.

Besonders hochwertige Chito-sane werden in Zukunft vermehrtbenötigt. Ihre Herstellung warThema eines Workshops an derUniversität Bremen, in dem esum umweltfreundliche biotech-nologische Forschungsansätzeund Verfahrensentwicklungen so-wie analytische Methoden zurBeurteilung der Chitosan-Quali-tät ging. Die Tagung, zu der mehrals 50 Expertinnen und Expertenaus ganz Deutschland in dieHansestadt kamen, wurde vomZentrum für Umweltforschungund Umwelttechnologie der Uni-versität Bremen veranstaltet. �

INFORMATION

Zentrum für Umweltforschung undUmwelttechnologie, Prof. Dr. JürgenWarrelmann, Telefon 0421 218-7876,E-Mail: [email protected]

Marketing-Club ehrt die BIM-Studentin Agnes RüheDie 21-jährige Agnes Rühe hatfür ihre herausragenden Leistun-gen im Studiengang BIM (Be-triebswirtschaft InternationalesManagement des FachbereichsWirtschaft der Hochschule Bre-men) den Förderpreis des Marke-ting-Clubs Bremen erhalten. Miteinem Notendurchschnitt von 1,2aus 15 Fächern lag die Tochterdes ehemaligen Bundesverteidi-gungsministers Volker Rühe mitAbstand an der Spitze aller Stu-dierenden des Studiengangs.

Unifreunde schreiben Bernd-Artin-Wessels-Preis ausDie produktive Kooperation zwi-schen Wissenschaft und mittel-ständischer Wirtschaft im LandeBremen fördern: Diesem Ziel hatsich Professor Dr. h. c. Bernd-Ar-tin Wessels verschrieben und dennach ihm benannten „Preis fürexzellente Forschungskooperati-on zwischen Wissenschaft undmittelständischer Wirtschaft“ fürzehn Jahre gestiftet. Gefördertwerden soll diese Zusammenar-beit, um auf der Basis der hervor-ragenden Forschungskapazitä-ten in Bremen und Bremerhaveninnovative Produkte und Prozes-se zu entwickeln. Die unifreundeschreiben den Preis zum zweitenMal aus. Er ist mit 3.500 Euro do-tiert. Forschungspartner aus mit-telständischer Wirtschaft undaus Wissenschaft im Lande Bre-men können sich bis zum 30. Sep-tember bewerben.

www.unitransfer.uni-bremen.de.

Stockemer bleibt Rektor derHochschule BremerhavenProfessor Dr. Josef Stockemer istfür weitere fünf Jahre zum Rektorder Hochschule Bremerhaven be-stellt worden. Der 56-jährigeChemiker leitet die Hochschulebereits seit fünf Jahren und hatinsbesondere die Entwicklungvon maritimen Studiengängenforciert. Der Akademische Senathatte ihn bereits im Mai mit über-wältigender Mehrheit wiederge-wählt. Stockemer ist seit 1994 ander Hochschule tätig.

Apel als Konrektor für Forschung wiedergewählt Der Akademische Senat derHochschule Bremen hat Profes-sor Dr. Uwe Apel (Bild) als Kon-rektor für Forschungfür weitere zweiJahre gewählt. Am 1.Juli trat ProfessorinDr. Martina Roes ihrAmt als neue Kon-rektorin für die Lehrean. Nach zweijähri-ger Vakanz dieserFunktion besteht das Rektoratder Hochschule Bremen nun wieder aus fünf Mitgliedern(Rektor, Kanzler und drei Kon-rektoren).

Bundesverdienstkreuzfür Professor KnieperProfessor Rolf Knieper vom Uni-Fachbereich Rechtswissenschafthat das Bundesverdienstkreuz 1.Klasse erhalten. Grund der Aus-zeichnung ist seine langjährigeUnterstützung von neuen unab-hängigen Staaten bei dem Auf-bau rechtsstaatlicher Strukturenund der Schaffung der für einemarktwirtschaftliche Ordnungnotwendigen Gesetze.

600 x 400 Nanometer großund sogar mit Tribünen: Spiel-führer Torben Rohbeck zeigtdas Ministadion am Schirm

WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG

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sign GmbH in Zusammenarbeit mitden UnitedDesignWorkers aus Bo-chum. Behandelt werden die Werkstoff-technik (Metalle, Kunststoffe, Kerami-ken, Hölzer, Papiere, Gläser, Textilien,Mineralische Werkstoffe und Naturstei-ne, Verbundwerkstoffe, nachwachsen-de Werkstoffe), Fertigungsverfahren(Formen/Generieren, Trennen/Subtra-hieren, Fügen/Verbinden,Beschichten/Veredeln) und verfahrensunabhängigeKonstruktionshinweise. Das Buch hatrund 600 Seiten und kostet 89,95Euro. �

Der wirtschaftspolitischeBefreiungsschlag „Der wirtschaftspolitische Befreiungs-schlag“ lautet der Titel eines soeben er-schienen Buches von Ernst Ruban, dassich mit den zentralen Fragen der inter-nationalen Wirtschaftspolitik ausein-andersetzt. Herausgegeben wurde derBand von Dr. h. c. Bernd-Artin Wessels.

Ernst Ruban beschäftigt sich insbe-sondere mit der Beschäftigungsproble-matik, die in den klassischen Industrie-staaten durch die Globalisierung ent-standen ist. Der Autor beschränkt sichdabei nicht nur auf die Beschreibungder Ursachen von Fehlentwicklungen,sondern zeigt auch konkrete Möglich-keiten auf, wie diese Fehlentwicklun-gen überwunden werden können.

Im Vordergrund steht die Frage, wiedie erforderlichen Gegenmaßnahmenin Zukunft solide finanziert werdenkönnen. Die Situation der öffentlichenHaushalte spielt daher eine wichtigeRolle. Um konjunkturpolitische Miss-griffe zu vermeiden, untersucht ErnstRuban das Für und Wider seiner emp-fohlenen Vorgehensweise theoretischsorgfältig. Dabei herausgekommen isteine in der Praxis sehr gut verwendba-re wirtschaftspolitische Konzeption.

Das Buch hat 250 Seiten kostet29,90 Euro. �

50 Jahre Hafen- undSchifffahrtsgeschichteAuf der 370. Bremer Buchpremiere derStadtbibliothek wurde der Bildband 50

Jahre Wandel der Häfen, Schiffe und

Menschen des Bremer Werbe- und In-dustriefotografen Alfred Rostek vorge-stellt. Der Bildband mit Aufnahmendes im Frühjahr 2005 verstorbenen Ros-tek ist ein fotografischer Streifzug durchein halbes Jahrhundert Hafen- undSchifffahrtsgeschichte – ein Spiegel derEntwicklung von den traditionellenStückgutverkehren bis zu den moder-nen Container- und Autoterminals undvon der transatlantischen Passagier-schifffahrt bis zum heutigen Kreuz-fahrttourismus. Dabei bilden die Häfenin Bremen und Bremerhaven denSchwerpunkt. Herausgeber des Bandesist Klaus Hübotter, den Text verfassteHartmut Schwerdtfeger. Der Fotobandist für 15,- Euro im Shop des Hafenmu-seums erhältlich. �

Handbuch für technischesProduktdesignEntwicklungen wie der IPod von Appleoder der Mini von BMW haben es inden letzten Jahren deutlich gemacht.In postindustriellen Gesellschaften ent-stehen marktfähige Innovationen aufBasis interdisziplinärer Produktentwick-lungsprozesse. Der Erfolg basiert dabeistets auf einer Synthese von technolo-gischem Wissen und der Fähigkeit zurfrühzeitigen Identifikation sozioökono-mischer Trends.

Die Schnittstelle zwischen Designund Engineering hat sich mehr undmehr zum Inkubator für Produktideenentwickelt. Eine fundierte Kenntnisüber Materialien und deren Fertigungwird für Designer zunehmend zum ent-scheidenden Wettbewerbsfaktor. Zudiesem Thema ist jetzt im Springer Ver-lag das Handbuch für technisches Pro-

duktdesign: Material und Fertigung –

Entscheidungsgrundlagen für Designer

und Ingenieure erschienen. Verfasst hates Dr. Sascha Peters von der Bremer De-

BÜCHER

Bremer Baumwollbörse wählte neues PräsidiumDie Bremer Baumwollbörse entsandteauf ihrer jüngsten Generalversamm-lung Monika Brandstaeter, Werner J.O.Steinbrück und Ernst Grimmelt, Vele-ner Textilwerk, neu in den Vorstand.Der Börsenvorstand wählte dann aufseiner ersten Sitzung das Präsidium mitLüder Vollers, Berthold Vollers GmbH,als Präsidenten und Carsten Frerks-Fürst, Papenburg & Co. GmbH, als Vize-präsidenten.

Interimslösung bei der swb mit zwei Vorständen Nach dem Ausscheiden Gerhard Hardersals swb-Vorstandsvorsitzenden gibt eszunächst eine Interimslösung bei derswb AG: Ab 1. August leiten die beidenVorstände Dr. Torsten Köhne und UweSchramm das Unternehmen als Dop-pelspitze. Ein Harder-Nachfolger wirdintensiv gesucht. Er soll ein ausgewie-sener Experte in der Energiewirtschaftsein, so Michael Boersma, Vorsitzenderdes swb-Aufsichtsrates. Harder warzum 31. Juli aus dem Unternehmennach fünfjähriger Tätigkeit ausgeschie-den. Er hatte seinen Vertrag nicht ver-längert.

Führungswechsel: Neue Chefin bei Creditreform BremenVerena Seddig (30) ist neue Geschäfts-führerin der Creditreform Bremen Sed-dig KG. Die Diplom-Kauffrau trat am 1.Juli die Nachfolge ihres Vaters MartinSeddig an, der sich nach über 26 Jah-ren bei Creditreform aus dem operati-ven Geschäft in Bremen verabschiedethat. Creditreform Bremen gehört zurUnternehmensgruppe Creditreform, diebundesweit 130 selbstständige Bürosunterhält und Dienstleistungen im Be-reich Wirtschaftsinformation sowie For-derungs- und Risikomanagement an-bietet. Creditreform beschäftigt euro-paweit 4.350 Mitarbeiter, das Umsatz-volumen lag in 2005 bei 483 Mio.Euro.

www.creditreform-bremen.de

PERSONEN

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TITELGESCHICHTE

10 | Wirtschaft in Bremen 8.2006

TITELGESCHICHTE

J ahr für Jahr stellt sich in rund 71.000 deutschen Unter-nehmen die Frage der Unternehmensnachfolge. DerWechsel von einer Generation zur nächsten ist in vielen

Fällen ein schwieriger Prozess: Er bedeutet Abschied nehmenund Loslassen können auf der einen Seite, auf der anderenverlangt er die Fähigkeit, ein Unternehmen in die Zukunft zuführen. Wie lässt sich dieser Prozess gestalten?

„Wirtschaft in Bremen“ stellt fünf Unternehmen vor, diedies auf unterschiedliche Weise tun – traditionell in der Fa-milie, mit einem Management-Buy-Out und mit einer Stif-tung. Den Anfang macht die Familiennachfolge.

Wenn die Kinder das Unternehmen übernehmen –Das Beispiel Ristedt – Von wegen „gemachtes Nest“

Als Jens Ristedt im Jahr 2000 beginnt, das Modegeschäftseiner Eltern in der Bremer Innenstadt nach seinen Vorstel-lungen umzugestalten, erntet er zunächst nicht nur Anerken-nung, sondern auch Kritik. Schließlich hatte doch sein Vaterseine ganze Kraft in das Unternehmen gesteckt und das Mo-dehaus am Ansgarikirchhof über Jahrzehnte erfolgreich ge-führt. Und nun sollte alles anders werden?

Ab mit den alten Zöpfen. „Mäntel, Kleider, Hüte – das wareinmal“, sagt Jens Ristedt; für seine unternehmerische Zu-kunft hatte er darin keine Perspektive gesehen. Vor fünf Jah-ren beginnt er daher, gründlich zu „entrümpeln“; analysiertden Markt sorgfältig und richtet das Sortiment streng nachden Erfolgschancen der Warengruppen aus. Das Gebäudewird umgebaut, die Ladenfläche als Shop-System neu orga-nisiert und strukturiert. Der Diplom-Kaufmann entwickelteine Marketingkonzeption mit einem nach innen und außenvöllig neuen Erscheinungsbild. Seine Ausbildung in der Wer-beagentur Wächter & Wächter, sein international ausgerich-tetes Studium Management im Handel an der HochschuleBremen und erste Berufsjahre in der Schweiz, in London undden USA stehen dabei Pate.

Einfach war diese Zeit, in der sein Vater zunächst noch derGeschäftsinhaber war, nicht. „Da wandelt man menschlichmanchmal auf einem sehr schmalen Grad“, sagt der 38-Jäh-rige, persönliche Konflikte aber schildert er nicht. Wie sehrkonträre Vorstellungen zweier Generationen aber aufeinan-der prallen können, wie emotional diese Beziehung zwischenVater und Sohn ist und wie schwer es sein kann, vor diesemHintergrund ein persönliches Profil zu entwickeln, das lässtsich erahnen.

Trotzdem: „Ich bin natürlich auch dankbar! Für den Ratund die Erfahrung, mit der mein Vater mich immer unter-stützt hat.“ Erleichtert ist Jens Ristedt, der das Unternehmenseit vier Jahren in der 5. Generation führt, heute darüber,dass seine Pläne sich als richtige und erfolgreiche Weichen-stellungen herausgestellt haben. Schließlich ging es dabeium seine unternehmerische Existenz.

Er setzt mit einem gepflegten Fachgeschäft inmitten einervon Ladenketten dominierten Damenmode-Einkaufsland-schaft auf Individualität, Service und Qualität. Dabei spieledie Produktauswahl und Zusammenstellung seiner hochwer-tigen Markenware eine entscheidende Rolle. Als Vorteil siehtder „Kreative“, der neuen Ideen am liebsten selbst mit der Ka-mera nachspürt, auch die Größe seines Unternehmens: „Alskleineres, inhabergeführtes Unternehmen können Sie schnellreagieren, konsequenter Nischen besetzen und sich sehr fle-xibel auf ihre Kunden einstellen.“ Eine persönliche Kunden-beziehung und Einkaufsatmosphäre hält er auch heute füreinen großen Pluspunkt.

So wie bei Ristedt sind im vergangenen Jahr nach Anga-ben des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) in Bonnrund 31.000 Unternehmen innerhalb der Familie weitergege-ben worden. Das ist mit 43,8 Prozent die weitaus größteGruppe der Familienunternehmen, die einen Inhaberwechselvollzogen haben. Sie wird gefolgt von Unternehmensverkäu-fen (21,1 Prozent), der Weitergabe an externe Führungskräf-te (16,5 Prozent) und an Mitarbeiter (10,2 Prozent).

Wie lässt sich die Unternehmensnachfolge regeln? „Wirtschaft in Bremen“ stellt amBeispiel von fünf Unternehmen drei Modelle vor: die traditionelle Familiennachfolge,das Management-Buy-Out und die Gründung einer Stiftung. Lesen Sie in dieser Ausgabe den Teil 1: Wenn die Kinder das Unternehmen übernehmen

VON SILKE SACKMANN

FORTGEFÜHRT:IN DER FAMILIE

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Jens Ristedt führt das EinzelhandelsgeschäftRistedt seit vier Jahren in der 5. Generation.

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TITELGESCHICHTE

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Kinder müssen die Voraussetzung zum Führen eines Unternehmens mitbringen

Eine besondere Herausforderung der Familiennachfolge istdie Wahl des richtigen Nachfolgers und das Zusammenwir-ken beider Generationen im Übergangsprozess. Wie der Bre-mer Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Thomas Jantzenaus seiner Beratungspraxis bei Jantzen Emde Tjarks weiß, er-geben sich hierbei immer wieder Probleme. So gern die Elternauch die eigenen Kinder im Betrieb sehen, „die Voraussetzun-gen zum Führen eines Unternehmens müssen sie mitbringen“.

Gerade an die eigenen Kinder aber stellten die Eltern oftauch besonders hohe Ansprüche. Nicht selten komme es indieser Zeit zu persönlichen Zerwürfnissen und es verstreichenwertvolle Jahre, in denen fehlende Innovationskraft das Un-ternehmen gefährde. Laut IfM wurden 2005 rund 5.900 Un-ternehmen mangels Nachfolger stillgelegt. Darunter sindwahrscheinlich viele gut gehende, gesunde Unternehmen, soThomas Jantzen.

Genau das macht die Brisanz des Themas deutlich. „Auchgestandene Unternehmer haben mit der wichtigen und zu-gleich schwierigen strategischen Aufgabe der Unternehmens-nachfolge keine Erfahrung“, sagt Jantzen, und neigten dazu,diese oft als unangenehm empfundene Frage zu verdrängen:„Das Thema wird oft viel zu spät in Angriff genommen.“ Erspricht es bei seinen Mandanten an, wenn es noch Jahre ent-fernt scheint und empfiehlt, wenn es soweit ist, einen konkre-ten Zeitplan für den Übergang festzulegen. Für den gesam-ten Übergangsprozess solle man mindestens fünf Jahre insAuge fassen: „Dann können Sie sich richtig informieren, Al-ternativen prüfen, sorgfältig planen und den Kurs notfallsauch noch einmal korrigieren.“

Eine ganz wichtige Aufgabe hat der Senior. „Er muss dasUnternehmen fit machen“, sagt Jantzen und die nachfolgen-de Generation beim Hineinwachsen in ihre Aufgaben unter-stützen. Auch volkswirtschaftlich liegt hier eine große Verant-wortung: Schließlich bilden die rund 3,3 Millionen Unterneh-men und Selbstständigen in Handel, Handwerk und indus-triellem Gewerbe – in der großen Mehrzahl inhabergeführt –das Fundament unserer Wirtschaft. Sie schaffen knapp 70Prozent der Arbeits- und rund 80 Prozent der Ausbildungs-plätze. Im vergangenen Jahr waren allein in den Familienun-ternehmen knapp 700.000 Arbeitnehmer von der Unterneh-mensfortführung betroffen.

Wenn die Kinder das Unternehmen übernehmen –Das Beispiel Zertani – Innovative Drucktechnik

Bei der Wilhelm Zertani KG, einer der großen Druckereien inBremen, sind es 43 Leute, die – trotz der Schwierigkeiten derBranche – optimistisch in die Zukunft sehen können. Das Pro-fil des Unternehmens wird inzwischen von den GeschwisternDaniela und Thomas Zertani mitgestaltet, während auchihre Eltern noch immer an „sieben Tagen der Woche“ im Ein-satz sind und das Unternehmen gesellschaftsrechtlich leiten.

Daniela Zertani (38) kam 1993 nach dem Besuch einerDruckfachschule in den Betrieb, den ihr Großvater 1936 ge-

Online-Börse: www.nexxt-change.org

Mit nexxt-change finden durchschnittlich 40 Unterneh-mer pro Woche ihren Nachfolger: Seit Börsenstart im Ja-nuar dieses Jahres konnten rund 1.000 kleine und mittle-re Unternehmen erfolgreich vermittelt werden, die sonsthätten ihre Pforten für immer schließen müssen. Damitleistet nexxt-change einen erheblichen Beitrag zur Minde-rung der Nachfolgeproblematik im Mittelstand, von derimmerhin jährlich 71.000 Unternehmen betroffen sind.

Mit rund zehn Millionen Zugriffen ist nexxt-changeDeutschlands größte Plattform für Unternehmens-übertragungen. Für Existenzgründer, die ein Unterneh-men übernehmen wollen, stehen hier insgesamt 7.000Unternehmensprofile zur Auswahl. Senior-Unternehmer,die in der Familie keinen Nachfolger finden, können einProfil ihres Unternehmens über ein flächendeckendesNetz von Regionalpartnern in die Börse stellen lassen.Diese Regionalpartner, insbesondere Industrie- und Han-delskammern wie in Bremen die Handelskammer Bremensowie Handwerkskammern, Sparkassen, Volksbanken undRaiffeisenbanken, unterstützen durch individuelle Betreu-ung und Beratung der Inserenten einen erfolgreichen Ge-nerationswechsel.

nexxt-change ist durch den Zusammenschluss der bei-den Unternehmensbörsen change-online und nexxt ent-standen. Sie ist eine Initiative des Bundesministeriums fürWirtschaft und Technologie, der KfW Mittelstandsbank,des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, desZentralverbandes des Deutschen Handwerks, des Bundes-verbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisen-banken sowie des Deutschen Sparkassen- und Girover-bandes.

INFORMATION

Handelskammer Bremen, Jutta Deharde, Andrea Goß, Telefon 0421 3637-234/307, E-Mail: [email protected], [email protected]

Lese- und Surf-Tipp

Einen guten Einstieg in das Thema bieten die bei derHandelskammer erhältlichen Broschüren • „Unternehmensnachfolge – Informationen für

Nachfolger und Senior-Unternehmer“ des Deutschen Industrie- und Handelskammertags

• „Unternehmensnachfolge – Die optimale Planung“ der Initiative „nexxt“, die das Thema Unternehmens-nachfolge auch im Internet umfassend präsentiert: www.nexxt.org (siehe Kasten auf dieser Seite)

ThomasJantzen

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gründet hat. Sie hatte immer schon in den elterlichen Betriebeinsteigen wollen und empfindet es, wie auch ihr Bruder Tho-mas (32), als große Chance, das Lebenswerk ihrer Eltern fort-zuführen. Sie wären auch frei gewesen, andere Wege zugehen, aber: „Wir verstehen uns persönlich so gut, dass eseinfach viel Spaß macht, auch miteinander zu arbeiten.“Wenn sie auch in mancher Beziehung wie z. B. der Mitarbei-terführung anders denken als ihre Eltern, so schätzen siedoch deren Erfahrung sehr: „Das sind für uns ganz wichtigeWissensträger!“

Früh in das Unternehmen gekommen, haben die Ge-schwister viel Zeit gehabt, das Geschäft genau kennenzuler-nen und im Schutz der Eltern auch unternehmerische Risikeneinzugehen. Thomas Zertani, der in einer Engpasssituationaus dem BWL-Studium an der Hochschule Bremen ins elterli-che Unternehmen gerufen wurde, wandte sich aus techni-schem Interesse sofort neuen Drucktechniken zu und über-zeugte auch die Eltern davon. Jüngste Großinvestition: eine18.000er Rapida KBA, eine hochleistungsfähige Fünffarben-maschine, mit der ein Komplett-Tausch der vorhandenenDrucktechnik eingeläutet wurde, um neue Kunden zu er-schließen, aber auch den Stammkunden noch anspruchsvol-lere Druckerzeugnisse zu bieten. Im Großraum Bremen/Ol-denburg ist Zertani die erste Druckerei, die diese UV-Hybrid-technologie eingeführt hat und damit „inline“ veredeln kann.Zertani druckt Prospekte, Kataloge, Broschüren, Geschäfts-berichte, Bücher und Kalender.

Natürlich gründet sich das hohe Ansehen, das die Drucke-rei Zertani bei anspruchsvollen Kunden in ganz Deutschlanderworben hat, nicht allein auf die Technik: „Was uns starkmacht, das ist das ernste – und auch ehrlich gemeinte – In-teresse an unseren Kunden. Wie schwierig die Produktanfor-derungen auch immer sein mögen, wir machen praktischjeden Wunsch unserer Kunden möglich“, sagt Daniela Zerta-

ni. Besonders große Ansprüche stellten sie auch an die Qua-lität ihrer Lieferanten sowie an die formelle und inhaltlicheRichtigkeit ihrer Druckerzeugnisse, die das eigene Korrekto-rat gewährleistet.

Wie lässt sich die Übergabe regeln? – Besonders günstig ist die Schenkung

Bei der Weitergabe eines Unternehmens an die Kinder spie-len auch folgende Fragen eine zentrale Rolle: Wie sichert dieausscheidende Generation im Alter ihr Auskommen? Wiewird ein Ausgleich für Geschwister geschaffen, die nicht indas Unternehmen einsteigen? Welche Rechtsform bietet sichfür den Nachfolgefall an und welche steuerlichen Aspektesind zu beachten? Aber, so der Experte Jantzen, „ein Patent-rezept für die Unternehmensnachfolge gibt es nicht. Das sindimmer ganz individuelle Gestaltungen.“

Allerdings ist für die Nachfolge innerhalb der Familie einbestimmtes Vorgehen weit verbreitet. So ist die Übertragungdes Unternehmens zu Lebzeiten des Inhabers als vorwegge-nommene Erbfolge bzw. Schenkung besonders unterneh-mens- und familienfreundlich: Was der Nachfolger bereits ge-schenkt bekommen hat, wird später auf das Erbe angerech-net. Der Vorteil hier liegt für Jantzen darin, dass „man zu-nächst miteinander reden und sich der Aufgabe wirklichstellen muss.“ Dabei müssten für alle Beteiligten akzeptableVereinbarungen getroffen werden. Auf die Weise ließen sichUnstimmigkeiten, die nach dem Tod des Seniors immer wie-der aufträten, von vornherein vermeiden. Außerdem entste-he bei einer Schenkung kein Veräußerungsgewinn, der ver-steuert werden müsste. Das sei besonders dann wichtig,wenn in einem Unternehmen hohe stille Reserven vorhandenseien, die im Veräußerungsfall als Gewinn anfielen.

Lesen Sie weiter auf Seite 14

Daniela und Thomas Zertani: Viel Zeit, um das Geschäft kennenzulernen

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TITELGESCHICHTE

Auch für den Nachfolger hat eine Schenkung Vorteile auf-grund der gesetzlichen Freibeträge. Diese liegen zurzeit bei225.000 Euro, weitere 35 Prozent könnten von dem Betragabgezogen werden, um den das Betriebsvermögen den Frei-betrag übersteige – unter der Voraussetzung, dass das Unter-nehmen mindestens fünf Jahre fortgeführt werde. In Pla-nung ist, so Wirtschaftsprüfer Jantzen, ganz auf die Besteue-rung zu verzichten, wenn ein Unternehmen über zehn Jahrefortgeführt wird.

Klassisch: schrittweise übertragen – Das A und O:sich gut beraten lassen, auch mit Moderatoren

Zurzeit aber gilt laut Jantzen: Die genannten und auch per-sönliche Freibeträge können alle zehn Jahre geltend ge-macht werden, so dass es sinnvoll sein kann, Unternehmens-anteile sukzessiv zu übertragen. Als klassischer Weg derÜbertragung eines Unternehmens auf den Sohn oder dieTochter habe sich so die schrittweise Beteiligung an einerKommanditgesellschaft oder GmbH herauskristallisiert. Die

Haftung der neu eintretenden Gesellschafter lasse sich aufdiesem Wege beschränken.

Eine gute Beratung, mahnt der Deutsche Industrie- undHandelskammertag, ist für die erfolgreiche Fortführungeines Unternehmens unerlässlich. Neben dem Steuerberater,der nach einer IfM-Umfrage für 70 Prozent der Unternehmererster Ansprechpartner ist, werden immer häufiger auch psy-chologisch geschulte externe Moderatoren einbezogen, umin menschlichen Dingen zu vermitteln. Auch Familie Ristedtist diesen Weg gegangen: „Wir hatten die Interessen von fünfPersonen unter einen Hut zu bringen“, sagt Jens Ristedt, derzwei Schwestern hat. „Das ist leichter, wenn eine neutralePerson die Gespräche führt und begleitet.“ �

INFORMATION

Die Handelskammer Bremen ist nicht nur eine zentrale Informations-quelle, sondern bietet auch einen umfassenden Service in der Nachfol-gethematik an. Dazu gehören Beratung, Veranstaltungen und Seminaresowie die Unternehmensbörse nexxt-change (siehe auch Seite 12). Ansprechpartner ist Bert C. Cecchia, Telefon 0421 3637-232, E-Mail:[email protected].

Unternehmensübernahme in den Niederlandenund (Nord-)Deutschland in der Praxis – Rechtliche Aspekte eines Unternehmenskaufs

Für norddeutsche Unternehmer, die ihre Geschäftsaktivi-täten in die Niederlande ausweiten wollen bzw. für nie-derländische Unternehmer, die in Deutschland aktiv wer-den wollen, bietet eine Unternehmensübernahme imZuge einer externen Nachfolgeregelung eine interessan-te Möglichkeit. Denn in vielen mittelständischen Unter-nehmen steht in nächster Zeit ein Generationswechselan. Ein Kauf bietet viele Vorteile, da die Firmenstruktur,ein Kunden- und Lieferantenstamm sowie ein eingespiel-tes Team von Mitarbeitern übernommen werden kön-nen. In der Veranstaltung der Handelskammer Bremenin Zusammenarbeit mit dem Generalkonsulat der Nie-derlande in Norddeutschland werden vor allem die recht-lichen Aspekte einer Unternehmensübernahme, aberauch organisatorische Fragen erörtert.

ZEIT Freitag, 13. Oktober, 10:00-15:00 UhrORT Handelskammer Bremen, Haus SchüttingINFO Annabelle Girond, Telefon 0421 3637-237,

E-Mail: [email protected]

Deutsch-Niederländisches Gesprächsforum

VERANSTALTUNGStiftungsmodell und neue Führungsstrukturbei Hegemann

Die Hegemann-Gruppe hat eine neueFührungsstruktur mit vier operativenGeschäftsbereichen (Werften, Bau/Projektentwicklung, Hotel/Touristik/Dienstleistungen, Umwelt/IndustrielleDienstleistungen) und einen Zentralbe-reich erhalten. Zugleich wurden einerMitteilung zufolge Siegfried Crede, Vol-ker Hartmann und Tim Reiners in denVorstand der Detlef Hegemann AG be-rufen, dem bereits Dieter Schmidt an-gehört. Ein weiterer Vorstandsbereichwird noch besetzt.

„Diese Führungsstruktur zeichnetsich durch die marktorientierte Ausrich-tung der Geschäftsaktivitäten, fest de-finierte Verantwortlichkeiten, eine fla-che Hierarchie mit schnellen Entschei-dungswegen eingebettet in eine Ge-samtverantwortlichkeit des Gesamtvor-standes aus“, so die Mitteilung. Vorsit-zender des Aufsichtsrates ist Detlef He-gemann. Die Gesellschafter der Hege-mann-Gruppe, die Eheleute Hege-mann, haben die Nachfolge über einStiftungsmodell geregelt. Darüber be-richtet die „Wirtschaft in Bremen“ inihrer nächsten Ausgabe. �

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KAMMERREPORT

Aktuelles Präses Dr. PatrickWendisch informierte über die

Hauptthemen der Küsten-Wirtschafts-minister-Konferenz am 21. Juni in Ros-tock, in deren Mittelpunkt die Entwick-lung der Häfen, der Eurorapid sowiedie europäische Energie- und Bildungs-politik standen.

Dr. Matthias Fonger wies darauf hin,dass die Handelskammer den Senat un-verändert zur Verstärkung seiner Eigen-leistungen bei der Sanierung der öf-fentlichen Haushalte auffordere – zu-letzt in der Frage der Beamtenbesol-dung, wo die Kammer darauf gedrängthabe, dass der Senat seinen Beschlusshierzu vom 19. April 2005 einhaltenmüsse.

Dr. Fonger machte außerdem aufdie positive Entwicklung bei den Ausbil-dungsverträgen aufmerksam. Die Zahlder Neueintragungen sei im Bereichder Handelskammer bis zum Stichtag30. Juni um 2,9 Prozent auf 1.891 Ver-träge gestiegen. Dieses überdurch-schnittliche Ergebnis passe zur Ein-schätzung des Städterankings der In-itiative Neue Soziale Marktwirtschaftunter 50 deutschen Großstädten, beidem Bremen bei der Ausbildungsplatz-dichte – der Anzahl der Ausbildungs-plätze je 100 Nachfrager – mit Rang 5eine Top-Position in Deutschland be-legt habe.

Aus den Ausschüssen Stefan Mes-serknecht berichtete über die gemein-same Sitzung des Mittelstandsaus-schusses und der Ausschüsse für Indu-strie, Umwelt- und Energiefragen sowieTelekommunikation und neue Medien

am 14. Juni in der Messe Bremen. Dr.Ubbo Visser, Organisator des RoboCup2006, habe über die Vorbereitung undZielsetzung dieses herausragenden Ro-botik-Events informiert.

Metropolregion Die MetropolregionBremen/Oldenburg, so Dr. Fonger,könne mit der inhaltlichen Arbeit be-ginnen, nachdem die Kabinette Bre-mens und Niedersachsens am 4. Juli ineiner gemeinsamen Sitzung in Bremendie Bildung einer Metropolversamm-lung beschlossen haben. Bereits imHerbst solle die Metropolversammlungzu ihrer ersten Sitzung zusammenkom-men. Ein Novum in Deutschland sei derhohe Einbindungsgrad der regionalenWirtschaft.

Fusion der Bürgschaftsbank DasPlenum stimmte den bei der Gesell-schafterversammlung der Bürgschafts-bank Bremen GmbH am 26. Juni vomVertreter der Handelskammer unterGremienvorbehalt gestellten zustim-menden Voten für eine Fusion der Bürg-schaftsbank Bremen GmbH und derBürgschaftsbank des BremischenHandwerks GmbH einstimmig zu.

Image-Kampagne für Bremen Dr.Johannes Bohnen, Berater für Politikund Kommunikation aus Berlin, undder Geschäftsführer der Bremen Marke-ting GmbH, Dr. Klaus Sondergeld, infor-mierten über die von der Handelskam-mer mit dem Senat vereinbarte Image-Kampagne zur Sicherung der Selbst-ständigkeit Bremens. Dr. Bohnenstellte die im Herbst startende Testimo-

nial-Kampagne – Fürsprachen Promi-nenter für Bremen – in den Zusammen-hang mit einem Leitbildprozess, der aufden Ergebnissen eines Workshops derHandelskammer am 18. Februar auf-bauen könne. Die mit dem Senat ver-einbarte Anzeigenserie in Bremer Me-dien sowie in führenden deutschen Zei-tungen (FAZ, Handelsblatt, Süddeut-sche Zeitung, SPIEGEL, Focus, VDInachrichten) ziele auf eine Verbesse-rung von Image und Identität Bremens.

In weiteren Schritten müsse darübernachgedacht werden, wie sich ein Leit-bildprozess für Bremen mit der Me-tropolregion Bremen/Oldenburg ver-binden lasse und wie Bremen im Wett-bewerb der Standorte positioniert wer-den könne. Er nannte die im Handels-kammer-Workshop erarbeiteten Stär-ken-Cluster Bremens: gelebtes Hansea-tentum/Weltoffenheit, Bremen als ma-ritime Stadt, Bremen als Wissenschafts-stadt sowie Flair und Lebensqualität.Diese vier Stärken müssten im Mittel-punkt der Image-Kampagne stehen,deren Ziel es sei, die SelbstständigkeitBremen als Bundesland zu sichern.

Dr. Klaus Sondergeld erläuterte,warum es gerade für Bremen sinnvollist, mit geringem Mittelaufwand aufeine Anzeigenserie mit Testimonials be-kannter Persönlichkeiten zu setzen.Zielgruppe seien bundesweite Top-Ent-scheider (1,17 Mio. Menschen oder 51,2Prozent aller deutschen Entscheider)und Multiplikatoren, ebenso die Bre-mer selbst. Begleitet werde diese Anzei-gen-Kampagne durch weiterführendeInformationen, die in die bestehendeBremen-Website im Internet integriertwerden. Dieses Internetangebot werdezeitgleich zu einem modernen Stadt-portal ausgebaut. Vorgesehen sei auch,die Testimonials in einer Broschüre zu-sammenzufassen und um Grundsatz-texte ergänzt zu publizieren. �

AUS DEM PLENUM Die Plenarsitzung vom 10. Juli

mit den Themen:Aktuelles, Berichte aus den Ausschüssen,

Metropolregion Bremen/Oldenburg im Nordwesten, Fusion der Bürgschaftsbank, Image-Kampagne für

Bremen – Vorträge von Dr. Klaus Sondergeld und Dr. Johannes Bohnen

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125-jähriges Bestehen • Heinrich Schäding GmbH & Co. KG,

gegründet am 1. August 1881

50-jähriges Bestehen• Elektro-Fraun GmbH, gegründet am 20. August 1956

25-jähriges Bestehen• Ernst-August Wilms, gegründet am 13. August 1981• Weser-Holzkontor GmbH, gegründet am 13. August 1981• Herbert Wagner, gegründet am 15. August 1981• Manufaktur Locnikar GmbH & Co. KG,

gegründet am 18. August 1981• Bock & Franz Dekoartikel GmbH,

gegründet am 25. August 1981• Hossain Bagherzadegan-Saravi,

gegründet am 28. August 1981

DIE HANDELSKAMMER GRATULIERT ZUM JUBILÄUM

FIRMENJUBILÄENDIHK fordert föderaleFinanzreform Nach einem zähen Ringen um Kompe-tenzen zwischen Bund und Ländern istjetzt die Föderalismusreform verab-schiedet worden. Ob die Unternehmenvon der Reform profitieren werden,wird nach Einschätzung des DIHK sehrdavon abhängen, wie die Länder mitder neuen Möglichkeit der Abweichungvon Bundesrecht umgehen. Der DIHKappelliert an die Politik, jetzt zügig eineReform der Finanzverfassung folgen zulassen, die konsequent an den Grund-sätzen Transparenz, Standortfreund-lichkeit und Eigenverantwortung aus-gerichtet ist. Der DIHK erwartet wir-kungsvolle Mechanismen, die die Ein-nahmen- und Ausgabenkompetenzender Länder stärken, ohne das Rechtsge-biet zu zersplittern und hohe Kosten fürdie Unternehmen zu verursachen. �

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KAMMERREPORT

Parkausweis: Kleiner Bei-trag zum BürokratieabbauDer Kommunalverbund Niedersachsen/Bremen hat einen regionalen Handwer-ker-Parkausweis eingeführt. 27 Städteund Gemeinden sowie fünf Landkreisebeteiligen sich daran. In der Region tä-tige Handwerksfirmen müssen demnachnur noch einmal einen Antrag stellen,wenn sie an ihren verschiedenen Ein-satzorten in der Region Ausnahmege-nehmigungen zum Parken benötigen.

Der Handwerker-Parkausweis ist inden zuständigen Straßenverkehrsäm-tern der Städte und Gemeinden bzw.der Landkreise erhältlich. „Ein kleiner,aber effektiver Beitrag zum Bürokratie-abbau“, freut sich Bürgermeister Man-fred Cordes, Vorsitzender des Kommu-nalverbundes. „Anstatt in jeder Ge-meinde wieder neu einen Antrag stel-len zu müssen, gilt jetzt ein Ausweis fürdie gesamte Region – ein eindeutigerZeitgewinn und eine Arbeitserleichte-rung gerade für kleine und mittlere Fir-men“, so Cordes. �

Weniger Statistik für kleinere Unternehmen Der Bundestag hat ein „Gesetz zumAbbau bürokratischer Hemmnisse ins-besondere in der mittelständischenWirtschaft“ beschlossen, das u. a. klei-neren Unternehmen im produzieren-den Gewerbe die statistische Berichts-pflicht erleichtert. Danach müssenrund 25.000 Betriebe mit weniger als50 Beschäftigten künftig keinen Mo-natsbericht mehr erstellen; sie werdennur noch einmal jährlich befragt. DieseReform der Unternehmensstatistik hat-ten die Statistischen Ämter des Bundesund der Länder angeregt. Im Bereich

Melden Sie unsinnige Vorschriften!

Die Bürokratie in Deutschlandufert aus: Unzählige Gesetze und

Vorschriften erschweren den Unterneh-men das Wirtschaften. Ein Abbau büro-kratischer Hemmnisse ist dringend not-wendig. Die Handelskammer Bremen

stellt jetzt eine neue Streichlis-te zusammen und ruft

Unternehmen zurMithilfe auf: „Mel-

den Sie uns un-sinnige oderüberflüssigeVorschriften!“Unternehmenkönnen dies

über ein Online-Formblatt auf

der Homepage derHandelskammer oder

über die Bürokratieabbau-Hotline (siehe Kasten) tun. Die

Handelskammer wird die Rückläufesammeln, bündeln und an den Senatweiterleiten. Die Mithilfe ist wichtig: Jemehr Unternehmen sich beteiligen undje mehr Bürokratieauswüchse aufge-deckt werden, desto stärker wächst derDruck auf die Politik. Die Aktion wirdnoch bis Jahresende laufen. �

Was kostet die Bürokratie?Was eigentlich kostet die Bürokratie?Dieser Frage sind die Industrie- undHandelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg, die Bielefelder Wirtschaftsbera-tung Nord- WestConsult GmbH und dieniederländische SIRA Consulting B.V.an einem konkreten Beispiel nachge-gangen. Mit Hilfe einer Pilotmessungnach dem niederländischen Standard-kostenmodell haben sie die Auswirkun-gen der Vorverlegung der Fälligkeit vonSozialversicherungsbeiträgen für Un-ternehmen dokumentiert. Das Ergeb-nis: jährliche bürokratische Belastun-gen von insgesamt rund 1,03 Mrd.Euro, wovon alleine 800 Millionen Euroauf die Vorverlegung entfallen. �

Gegen ein staatlichverordnetes Hafenkonzept Die Wirtschaft erteilt allen Überlegun-gen aus der Politik, durch eine staatli-che Verkehrslenkung die freie Wahl desHafens zu beschränken, eine klare Ab-sage. Das machten Vertreter des Deut-schen Industrie- und Handelskammer-tages (DIHK) sowie sechs weiterer Spit-zenverbände der deutschen Wirtschaftin Berlin auf einem hafenpolitischenSymposium deutlich. In einer Resolu-tion fordern sie die Politik auf, den frei-en Wettbewerb zwischen den deut-schen Seehäfen zu erhalten. DamitWirtschaft und Beschäftigte von derGlobalisierung profitierten, müsstenBundesregierung und die für die Häfenverantwortlichen Bundesländer jetztdie Rahmenbedingungen für die Häfennachhaltig verbessern. Dazu gehörtenvor allem der Ausbau der seewärtigenZufahrten und die landseitige Anbin-dung mit Straße, Schiene und Binnen-wasserstraße. �

Bürokratieabbau-Formblattim Internet

www.handelskammer-bremen.de

Bürokratieabbau-Hotline

Michael Zeimet, Telefon 0421 3637-243

des Verarbeitenden Gewerbes wirddamit mehr als jeder zweite bisher be-richtspflichtige Betrieb von der monat-lichen Meldung befreit. Auch zur mo-natlichen Produktionserhebung wer-den künftig nur noch Betriebe mit 50und mehr tätigen Personen befragt.Die vierteljährliche Produktionserhe-bung im Fertigteilbau entfällt ersatz-los. Der Präsident des StatistischenBundesamtes, Johann Hahlen, appel-lierte an die Unternehmen, stärker alsbisher Statistik-Meldungen via Internetabzugeben. www.destatis.de �

DIHK und ZDH wollenZusammenarbeit stärkenDIHK und der Zentralverband desDeutschen Handwerks (ZDH) wollenihre Zusammenarbeit ausbauen. Dieshaben DIHK-Präsident Ludwig GeorgBraun und ZDH-Präsident Otto Kentzlervereinbart. Beide Verbände wollen da-mit ihre wirtschaftspolitische Schlag-kraft in Berlin und Brüssel erhöhen. �

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VERANSTALTUNGEN IN DER HANDELSKAMMER BREMEN

• ExistenzgründungsseminarDer Weg in die Selbstständigkeit –4. bis 14. September

• ArbeitsrechtTeil 2: Zusammenfassende Wiederholung des Individualarbeits-rechts, Kollektivarbeitsrecht –14. September

• Medien im BlickDas Medienhintergrundgespräch –wer, warum, wie? Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit – 18. September

• 2. Internationaler Handelsvertretertag 19. September(siehe Seite 37)

• InnovationsmanagementTechnische Dokumentation –Warum? – 19. September

• Normensprechtag20. September

• Richtig steuernUnternehmenssteuerung durch Controlling für den Einzelhandel – 21. September

• MittelstandstreffDie Bremer Aufbau-Bank – Ein Finanzierungsinstrument fürbremische KMU – 27. September

• Unternehmertage 2006Der Mittelstand auf dem Weg ins Ausland – 5. und 6. Oktober

• Modernes FuhrparkmanagementInnovationen für das Verkehrsgewerbe– 11. Oktober (siehe Seite 39)

• Deutsch-NiederländischesGesprächsforum Unternehmensüber-nahme – 13. Oktober (siehe Seite 14)

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INFOTHEK

Ausführliche Infos mit Online-Anmelde-formular finden Sie in der Veranstaltungs-datenbank der Handelskammer unter www.handelskammer-bremen.de

Zukunftsforum Apotheke • Die Bedeutung der Apotheken als moderner Dienstleister und die Möglichkeit zur konzeptionellenNeuausrichtung der Branche waren Thema des ZukunftsforumsApotheke, das jüngst in der Handelskammer Bremen stattfand.Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit der Apotheker-kammer Bremen und den Industrie- und HandelskammernOldenburg, Stade und Emden durchgeführt.

Bis hier hin und nicht weiter! • Bei einer Veranstaltung des ebn Expertin-nen-Beratungsnetzes Bremen und der Handelskammer stand die ehrenamtliche Arbeit im Vordergrund. Sie ist heute ein wichtiger Bestandteil des sozialen undwirtschaftlichen Lebens. Erfolgreich und gerne im Ehrenamt aktiv sein, heißtaber auch, für sich selbst das richtige, individuelle Maß eines solchen Engage-ments zu klären. Das signalisierte die Titelbotschaft: „Bis hier hin und nichtweiter!" Im Bild v.l.: Ingrid Bahnsen (Beratung Coaching Qualifikations-management), Dagmar Geffken (ebn) , Bert C. Cecchia (Handelskammer Bremen), Inge Sandstedt (Plenum der Handelskammer Bremen)

Dialog in der Handelskammer

FORUM APOTHEKEN, MENTORINNEN

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STANDORTBREMEN

E s ist ein gemeinsamer Aufbruch ineine neue Zukunft der Zusam-menarbeit nach jahrzehntelan-

gen Fehden: Bremen und Niedersach-sen haben die Weichen für die Metro-polregion Bremen/Oldenburg im Nord-westen gestellt. Die beiden Landeska-binette haben sich in einer gemeinsa-men Sitzung auf eine Organisations-struktur verständigt, die eine hervorra-gende Plattform für die grenzüber-schreitende Kooperation bietet.

Wulff: Kooperation statt Konkurrenz ist angesagt

Niedersachsens Ministerpräsident Chris-tian Wulff sieht darin ein Signal: „Ko-

operation statt Konkurrenz ist ange-sagt.“ Dies betrifft u. a. auch das Pla-nungsrecht. „Wir haben die Chancenfür einen gemeinsamen Aufbruch imNordwesten. Wir werden mit den Kom-munen und Landkreisen alles tun, umsie zu nutzen und uns selbstbewusstdem Wettbewerb der Regionen zu stel-len“, sagte Bremens Bürgermeister JensBöhrnsen. Handelskammer-Präses Dr.Patrick Wendisch begrüßte die politi-schen Beschlüsse zur Regionalkoopera-tion. Sie erhalte damit ein neues undtragfähiges Fundament.

Zentrale Aufgabe der Metropolre-gion – eine von mittlerweile elf inDeutschland – ist die Entwicklung derInfrastruktur. Zu den entscheidenden

Leitprojekten gehören der Tiefwasser-hafen JadeWeserPort, die Küstenauto-bahn A22 und die A1.

Beide Regierungschefs betonten imBremer Rathaus den Willen zur engenZusammenarbeit auf gleicher Augen-höhe – aber nur da, wo sie auch Sinnmache und Effizienz verspreche. Gren-zen, sagte Wulff, würden immer unbe-deutender, dies habe aber keine Aus-wirkungen auf die föderale Struktur. Errespektiere den Bremer Wunsch nachSelbstständigkeit. Die Effizienzgewin-

DIE POLITISCHEN WEICHEN SIND JETZT GESTELLT

Schubkraft für Metropolregion Bremen/Oldenburg im Nordwesten:Organisationsstruktur und Entwicklungsstrategie verabschiedet –

Bundesweit einmalige Einbindung der Wirtschaft

VON CHRISTINE BACKHAUS

Aviabelt Bremen Bremer Luftfahrtbranche formiert sich in einem Verein

Bremer Luftfahrtunternehmen, Zulieferer und wissenschaft-liche Einrichtungen haben mit Unterstützung der Hanse-

stadt den Verein Aviabelt Bremen gegründet. Aviabelt solldie Entwicklung des Luftfahrtstandortes Bremen – nach Ham-burg der zweitgrößte in Deutschland – vorantreiben sowieden weiteren Ausbau zu einem Zentrum für luftfahrttech-nische Anwendungen unterstützen. Auch will Bremendamit seine Position im europäischen Wettbewerb verbessern.

„Luftfahrt ist ein Europageschäft mit weltweiter Bedeu-tung. Wir sind als Bremer Luftfahrtakteure dringend aufge-fordert, uns international aufzustellen und diesen Standort,der Wiege vieler Innovationen, zu sichern“, so Professor Wer-ner Jüptner. Der Leiter des Bremer Instituts für angewandteStrahltechnik (BIAS) ist Vorsitzender des neuen Vereins.„Aviabelt gibt einen wichtigen Impuls für den Ausbau desLuftfahrtstandortes Bremen“, ist Wirtschaftssenator Jörg Kas-tendiek überzeugt. Das Land gibt dem Verein eine Anschub-hilfe in Höhe von 570.000 Euro für die ersten drei Jahre.

Aviabelt hat zwölf Gründungsmitglieder Das sind: Air-bus Deutschland GmbH, Brunel GmbH, CeBeNetwork GmbH(Bremen), Exxpertsystems GmbH (Delmenhorst/Bremen),FTI Engineering Network GmbH (Berlin/Bremen), Future en-gineering GmbH (Hamburg/Bremen), IPS GmbH, VEW Ver-einigte Elektronikwerkstätten GmbH, BIAS Bremer Institutfür angewandte Strahltechnik GmbH, IFAM Fraunhofer Insti-tut für Fertigungstechnik und angewandte Materialfor-schung, IWT Stiftung Institut für Werkstofftechnik und dieBremer Investitions-Gesellschaft mbH.

Neben der Airbus Deutschland GmbH mit ihren 3.200Mitarbeitern sind in Bremen etwa 80 kleine und mittlere Un-ternehmen sowie eine Reihe von wissenschaftlichen Einrich-tungen im Luftfahrtbereich tätig. Insgesamt arbeiten ca.10.000 hoch qualifizierte Arbeitskräfte in der Luftfahrtbran-che. Besonders in den Themenfeldern Hochauftriebssysteme,Aerodynamik, Leichtbau und im Bereich innovativer Materia-lien verfügen Bremer Unternehmen und Forschungseinrich-tungen über ausgewiesene Kompetenzen. Der Verein willeine bessere Vernetzung und stärkere Kooperation fördern.Ein erstes Projekt dient der Qualifizierung von Luftfahrtin-genieuren. (wib) �

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sowie die Industrie- und Handelskam-mern im Gebiet der Metropolregion, diedie Beteiligung der Wirtschaft koordi-nieren. Neben den beiden Ländern wer-den nach derzeitigem Stand die StädteBremen, Bremerhaven, Delmenhorst,Oldenburg und Wilhelmshaven, dieLandkreise Ammerland, Cloppenburg,Cuxhaven, Diepholz, Friesland, Olden-burg, Osterholz, Vechta, Verden undWesermarsch auf kommunaler Seitevertreten sein sowie für die Wirtschaftdie Industrie- und HandelskammernBremen, Bremerhaven, Hannover, Ol-denburg und Stade.

Wirtschaft sieht einen entscheidenden Fortschritt

„Die Metropolregion bietet eine großeChance, die jeweiligen Stärken der Zen-tren und der ländlichen Räume gemein-sam zum Vorteil aller Beteiligten zukombinieren und fortzu-entwickeln“, sagte Kam-mer-Präses Dr. Wendisch.„Hieran wird die Wirt-schaft in der Region dieanstehende Arbeit vertrau-ensvoll ausrichten.“ DieWirtschaft werde mit ver-einten Kräften darauf hin-wirken, dass sich das ge-samte Nordwestnieder-sachsen in der Metropolre-gion zusammenfinde.

Ein entscheidenderFortschritt der Metropolre-

8.2006 Wirtschaft in Bremen | 21

ne einer Fusion mit Niedersachsen wür-den deutlich überschätzt.

Entwicklungsstrategie und Organisationsstruktur

Die Entwicklungsstrategie Nord-West,die die Regierungen verabschiedet ha-ben, benennt sieben Bereiche mit gro-ßem Wachstumspotenzial. Das sind: Lo-gistik und Außenwirtschaft, Automobil-wirtschaft, Energiewirtschaft, Schiffbau,Luft- und Raumfahrt, Ernährungswis-senschaft und Gesundheitswirtschaft.Diese Cluster hätten große regional-wirtschaftliche Bedeutung und bötenbesondere Standortvorteile.

Der Beschluss zur Grundorganisa-tion sieht vor, dass die MetropolregionBremen-Oldenburg im Nordwesten ei-nen Verein gründet und eintragen lässt.Höchstes Beschlussorgan ist die Metro-polversammlung mit insgesamt 66 Ver-tretern der beteiligten Länder, Land-kreise, Städte sowie der Wirtschaft; fer-ner gibt es einen Metropolbeirat ausVertretern der Wissenschaft und weite-ren wichtigen Gruppen sowie einenparlamentarischen Beirat.

Die Metropolversammlung wähltden 14-köpfigen Vorstand, in dem je-weils auch die Sprecher der beiden Bei-räte mit beratender Stimme vertretensein werden. Stimmberechtigte und mit-finanzierende Mitglieder des Vereinssind die kreisfreien Städte und Land-kreise im Gebiet der Metropolregion,die Länder Niedersachsen und Bremen

Hauptgeschäftsführer Dr. Fonger und Präses Dr.Wendisch (links im Bild) stellten sich im Rathausgemeinsam mit Ministerpräsident Wulff und Bür-germeister Böhrnsen der Fragen der Journalisten.

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gion gegenüber bisherigen Kooperati-onsmodellen im Nordwesten, so derPräses, sei die bundesweit einzigartigeEinbindung der Wirtschaft. Sie sei vonBeginn an ein konstituierendes Ele-ment gewesen. Sie werde dafür sorgen,dass die Sachthemen künftig an fachli-chen Inhalten und Branchenschwer-punkten ausgerichtet und unternehme-risches Denken in die Entwicklung derMetropolregion eingebracht wür-den.„Die bislang vereinbarten Arbeits-strukturen der Metropolregion tragendiesem hohen Anspruch Rechnung.“

Die nordwestdeutschen Kammernhaben der bisherigen Hülle Metropolre-gion mit der Studie europaregion-nord-

west.de, dem gemeinsamen 2. Kon-gress Zukunft Nordwest im Dezember2005 und der diesjährigen Veranstal-tungsreihe Metropolregion - Chance für

die Wirtschaft wichtige inhaltliche Im-pulse gegeben und die Handlungsop-tionen aufgezeigt. Die von der Wirt-schaft definierten Zukunftsfelder undCluster finden sich in der gemeinsamenEntwicklungsstrategie Nord-West.

Alle Partner müssten sich, so Wen-disch, darin einig sein, dass letztlich derErfolg der gemeinsamen Projekte dieAkzeptanz für die Arbeit der Metropol-region Bremen/Oldenburg fördere.„Wir wollen zügig mit der Arbeit begin-nen. Dennoch gehen wir mit Bedachtvor, was die Vereinsgründung betrifft.Mit der neuen Organisationsform wol-len wir dauerhaft arbeiten können.“ �

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22 | Wirtschaft in Bremen 8.2006

STANDORTBREMEN

85.000 Arbeitsplätze sind logistikab-hängig. „Logistik ist der Wachstumsmo-tor der Region und eine tragende Säuleunserer Wirtschaft“, sagte Kastendiek.Handelskammer-Präses Dr. PatrickWendisch kündigte eine große Unter-stützung der Wirtschaft an und begrüß-te die Initiative ausdrücklich: „Damitkönnen die zu Recht mit der Logistikverknüpften Zukunftshoffnungen undEntwicklungschancen kompetent undsteuernd begleitet werden.“

Im Schnittpunkt der drei großen Häfen Deutschlands

Bremen liege wie kein anderer Hafen-standort in Deutschland im Schnitt-punkt des Hafendreiecks Bremen/Bre-merhaven, Wilhelmshaven (JadeWeser-Port) und Hamburg. „Verkehrs- undwirtschaftsgeographisch ist Bremen da-mit der ideale Standort für unterneh-merische Entscheidungsfunktionen innahezu allen Belangen von Groß- undAußenhandel, Transport und Hafenum-schlag“, sagte Wendisch. Es gebe her-vorragende Entwicklungschancen für

K onzertierte Aktion: Im engenSchulterschluss mit der Han-delskammer Bremen hat Wirt-

schaftssenator Jörg Kastendiek eine Lo-gistik-Initiative gestartet. „Kompetenz-zentrum Logistik Bremen“ heißt derVorstoß, der darauf zielt, den für dasBundesland Bremen so zentralen Wirt-schaftsfaktor nicht nur rein quantitativüber millionenschwere Investitionen indie Infrastruktur, sondern auch qualita-tiv und konzeptionell weiterzuentwickeln.

Geplant ist, die Aktivitäten undKompetenzen auf diesem Gebiet zubündeln und die Rahmenbedingungenso zu verbessern, dass Bremen bundes-weit eine Vorzeigeregion in Sachen Lo-gistik wird. Bremen wolle sich, so Kas-tendiek, bewusst von anderen, vor al-lem Marketing-gesteuerten Logistik-Ini-tiativen bundesweit abgrenzen. „Wirarbeiten ergebnisorientiert“, so der Se-nator. Und im Ergebnis soll eine Mo-dellregion Logistik stehen, die viele Jobsund viel Wachstum schafft.

Schon heute lassen sich rund 2.000Unternehmen unmittelbar dem Trans-port- und Logistiksektor zurechnen,

Firmen in den Bereichen Distribution,Kommissionierung, Transport, Lage-rung und Versand, aber auch in der Ver-knüpfung mit der Produktion. Jetztkomme es darauf an, dass in dem Kom-petenzzentrum Logistik auch konkreteGeschäftskonzepte entwickelt würden. „Wir wollen keinen Debattierclub undauch keine Exklusivveranstaltung fürWenige“, so Wendisch. „Die Initiativelebt nur dann, wenn die Logistikwirt-schaft in ihrer gesamten Breite, alsomit allen Teildisziplinen und allen Ver-ästelungen, eingebunden wird.“

So will der Wirtschaftssenator nochin diesem Sommer ein „Kompetenz-team Logistik“ einberufen, das alsSteuerungsrunde die konkrete Arbeitvorantreiben soll. Zudem wird er einenLogistikbeauftragten einsetzen. Einekleine Geschäftsstelle könnte, so dieVorstellung der Handelskammer, beider BIG eingerichtet werden. Ein festesEvent soll der von der Kieserling Stif-tung initiierte Bremer Logistiktag wer-den. Nach der erfolgreichen Premiere indiesem Jahr wird er wieder im Frühjahr2007 stattfinden. (cb) �

BREMEN WIRD ZUM KOMPETENZZENTRUM LOGISTIK

Wirtschaftssenator startet Logistik-Initiative – Enger Schulterschluss mitder Handelskammer – Bremen als idealer Standort für die Boombranche

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BLG

Stern über dem Logistikstandort Bremen: Die neue Logistik-Initiativezielt vor allem darauf,die Chancen Bremensz. B. in der Kontrakt-logistik beherzt zunutzen.

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24 | Wirtschaft in Bremen 8.2006

STANDORTBREMEN

D erzeit blühen in vielen Städten auf der Welt die altenHafenquartiere auf. Auch in Bremen. Die neue Über-seestadt gewinnt Konturen und durch einige heraus-

ragende Entwicklungsprojekte ein starkes und nahezu einzig-artiges Profil: Alt und neu gehen hier eine Symbiose ein, be-wahren den rauhen Charme des Hafens und erfüllen dochmodernste, ambitionierte Ansprüche. „Berlin hat die NeueMitte. Wir haben die Überseestadt“, verkündete jüngst Bau-senator Ronald-Mike Neumeyer. Die Überseestadt sei aufdem Weg zu einem lebendigen Quartier, das alte Bezüge auf-nehme und eine neue Identität schaffe. Diese Sanierung be-stehender Strukturen zeichne Bremen aus. Auch eine künfti-ge Wohnbebauung schloss Neumeyer nicht aus.

Als Pionierleistung bezeichnete der Bausenator das En-gagement der Justus Grosse Projektentwicklung GmbH, dienicht nur mit erheblichen Investitionen, sondern auch mitgroßem Enthusiasmus die Entwicklung „in diesem hochspan-nenden innerstädtischen Areal“ vorantreibt. Von dem Erfolgder eigenen Projekte selbst überrollt, setzen die beiden Fir-menchefs Joachim Linnemann und Clemens Paul ihren Glau-ben an die Überseestadt Stein um Stein um.

Schuppen 2 So haben sie gerade von der Stadt den 200Meter langen, brach liegenden Schuppen 2 am Speicherha-fen direkt gegenüber von Kellogg‘s erworben. Kurz vor demgeplanten Abriss griffen sie – zur Freude des Denkmalpfle-gers – zu und wollen nun das 60 Jahre alte Gebäude für rundfünf bis sechs Millionen Euro aufpeppen. Denn: Größere Erd-geschossflächen sind offenbar heiß begehrt. Im Speicher 1stießen sie auf besonders große Nachfrage, so Linnemann.Ideen für eine Revitalisierung des Schuppens gebe es viele.

Umbau des Hafenhochhauses Derweil hat Justus Gros-se auch begonnen, das 13-geschossige, ursprünglich von derBremer Lagerhausgesellschaft genutzte Hafenhochhaus zusanieren, um dort bis März 2007 für rund sechs MillionenEuro neue, attraktive Bürolofts auf rund 8.000 qm zu schaf-fen. Markantes Kennzeichen: der Blick auf die Bremer Stadt-silhouette und die angrenzenden Hafenquartiere. „Wer ein-mal den Blick und die Großzügigkeit des Gebäudes gesehenhat, wird sofort angetan sein“, so Linnemann. „Bereits abdem 4. Obergeschoss ist die Weser sichtbar.“

Das Gebäude wird umfänglich saniert und eine natürlicheBelüftung erhalten. Neben der großzügigen Lobby im 12.Obergeschoss wird es noch einen gemeinschaftlichen Konfe-renzraum für alle Mieter sowie im 13. Geschoss eine Dachter-rasse für Spezialevents und Präsentationen geben. Nach demEntwurf der Architekten Hilmes Lamprecht wird das Gebäu-de in seiner bestehenden Struktur erhalten und durch mar-kante Glasaufbauten im Dachgeschoss und durch Anbautenim Erdgeschoss ergänzt. Als neues Wahrzeichen der Übersee-stadt sieht der Projektentwickler denn auch die sechs Meterhohe vollständig beleuchtete Dachkonstruktion auf dem Ha-fenhochhaus.

Speicher 1 und Port 2 Beflügelt werden Linnemann undPaul durch den Erfolg des denkmalgeschützten Speichers 1,den sie in Rekordzeit umgebaut und vermietet haben. Nachnur zwölfmonatiger Bauzeit und insgesamt nur 15 Monatenach dem Erwerb der Immobilie (Mietfläche 36.0000 qm)feierten sie auf einer Baustellenparty mit über 500 gelade-nen Gästen die Fertigstellung des ca. 24 Millionen teurenProjektes. Aus einem Lagergebäude wurde ein Büro- und Ge-werbeloftgebäude für insgesamt 67 Unternehmen mit fast800 Arbeitsplätzen. Von den 96 Lofteinheiten waren AnfangJuli lediglich noch vier unvermietet. „Selbst in unseren opti-mistischsten Betrachtungen sind wir nicht von einer solchenDynamik dieses Standortes ausgegangen. Dies bestärkt unsnatürlich in unseren weiteren Zukunftsplänen“, so Linne-mann und Paul.

Bereits im Bau ist das 2.000 qm große Bürogebäude Port2 direkt gegenüber dem Speicher 1 als erstes einer Reihe von

QUARTIER IM AUFWINDDie Entwicklung in der Überseestadt ist rasant – Mit dem Hafenhochhaus entsteht ein neues Wahrzeichen – Justus Grosse saniert auch den Schuppen 2 – Auch Wohnen soll möglich werden

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Neubauten direkt am Europahafenbecken. Auch hier zeich-net sich eine sehr gute Vermietung ab. In den nächsten zweiJahren sollen weitere von unterschiedlichen Architekten kon-zipierte Gebäude entstehen. Der Blick geht aber über die ge-werbliche Nutzung hinaus. „Wir hoffen sehr, dass eines Tagesauch Wohnen in der Überseestadt möglich sein wird, umeinen integrierten und vielfältig genutzten Standort zu erhal-ten“, so Paul. Das Wohnen in Sonderform werde aber nur fürIndividualisten interessant sein, ein Borgfeld-Ost werde esnicht geben. Da die Wohnnutzung des Gebietes früher heißumstritten war, hoffen Linnemann und Paul – wie auch an-sässige Unternehmen – auf eine juristische Klärung, um füralle Rechtssicherheit zu schaffen. Optimismus überwiegt:Was in der Neustadt mit einer Brauerei mitten im Stadtge-biet möglich sei, müsse auch in der Überseestadt gehen.

Anfang September wird das Loft-Restaurant Hudson im 5.Obergeschoss des Speichers 1 eröffnet. Eine weitere Gas-tronomie ist direkt am Europahafen mit großzügiger Terrasseund Außenplätzen in Planung. Auch gibt es erste Gesprächemit einem Betreiber für die Marina. „Wenn ab Oktober dieStraßenbahn und Straßenverbindung zum Faulenquartier fer-tig gestellt sind, werden die Bremer merken, dass das gesam-te Speicherhafenareal nur 1,3 km vom Brill entfernt ist undsomit durchaus als innerstädtische Lage bezeichnet werdenkann,“ sagt Joachim Linnemann. (cb) �

www.justus-grosse.de, www.speicher1.com

8.2006 Wirtschaft in Bremen | 25

Die neue BIG: Vier GeschäftsbereicheDie Aufgaben der Bremer Wirt-schaftsförderung werden gebün-delt: Am 1. Juli ist die neue Struk-tur der BIG in Kraft getreten. Diebisherigen Töchter WfG BremerWirtschaftsförderung, BIA Bre-mer Innovations-Agentur und dieÜberseestadt GmbH wurden aufdie BIG verschmolzen. Das Ziel:schlankere Strukturen, effiziente-res Zusammenarbeiten und mehrTransparenz für den Kunden.

Die neue Gesellschaft firmiertunter Bremer Investitions-Gesell-schaft mbH und tritt mit derMarke „BIG Bremen – Die Wirt-schaftsförderer“ auf. „Durch dieVerschlankung kann die landes-eigene Gesellschaft Kosten spa-ren und eine zukunftsfähige Wirt-schaftsförderung am StandortBremen betreiben“, so BIG-ChefUlrich Keller. Es sei vorteilhaft,wenn Wirtschaftsförderung undLandesentwicklung in einerHand lägen.

Die neue BIG Bremen gliedertsich in die vier GeschäftsbereicheUnternehmensservice (mit Ver-trieb und Marketing), Investitions-und Innovationsförderung, Im-mobilienmanagement und zen-trale Dienste. Einen besonderenStellenwert in der BIG erhält alseines der wichtigsten Stadtent-wicklungsvorhaben das ProjektÜberseestadt. Aus rechtlichenGründen bleibt die Bremer Ge-werbeflächen-Gesellschaft (BGG)zunächst noch als eigene Gesell-schaft bestehen. www.big-bremen.de

Bürgschaftsbankenhaben fusioniertDie Bürgschaftsbank BremenGmbH und die Bürgschaftsbankdes Bremischen Handwerks GmbH

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sind miteinander verschmolzenworden. Damit sollen zum einendie Interessen des bremischenHandwerks angemessen berück-sichtigt werden und zum anderensoll das haftende Eigenkapitalder Bürgschaftsbank BremenGmbH gestärkt werden, um dieWirtschaft besser zu fördern.

Die Bürgschaftsbank BremenGmbH als regional operierendeWirtschaftsförderungseinrichtungdes Landes Bremen gibt Ausfall-bürgschaften an mittelständi-sche Unternehmen, wenn dieBanken keine ausreichenden Si-cherheiten sehen. Getragen wirddie Gesellschaft durch Kreditin-stitute, die Handel- und Hand-werkskammern, die Wirtschafts-förderungsgesellschaft und ver-schiedene Verbände. GrößterGesellschafter der fusioniertenBürgschaftsbank ist die BremerAufbau-Bank (BAB).

Im Wege der Kapitalerhöhungkann die Bank nunmehr auch Be-teiligungsgarantien geben. Indiesem Bereich will sie eng mitder Bremer Unternehmensbeteili-gungsgesellschaft mbH (BUG)zusammenarbeiten. Primäres Zielist es, beabsichtigte Beteiligun-gen der BUG an Unternehmendurch entsprechende Beteili-gungsgarantien von max. 70 Pro-zent zu unterlegen.

In 2005 hat die Bürgschafts-bank Bremen insgesamt 65 Un-ternehmen mit rund 22 Mio.Euro gefördert. Bürgschaftsban-ken sind einer Studie zufolgevolkswirtschaftlich nützlich: DieBelastungen des Staates aus In-anspruchnahmen als Rückbürgebei Ausfällen werden durch zu-sätzliche Staatseinnahmen über-kompensiert. �

NACHRICHTEN

Der Umbauhat begonnen:das Hafenhoch-haus, früher Sitzder BLG; bald solles hier moderneBürolofts geben.

Der Speicherhafen am Europabecken:links der sanierte, fertiggestellte Spei-cher I, davor die Reiheder geplanten Ports-Neubauten; rechts vom Becken der langeSchuppen 2; das hoheGebäude am Kopfendeist noch Vision.

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26 | Wirtschaft in Bremen 8.2006

STANDORTBREMEN

DIE BIO-GATE AG

wurde im Jahr 2000 als Spin-off der Universität Erlangen und desFraunhofer Instituts für Materialforschung und angewandte Fertigungs-technik (IFAM) in Bremen gegründet. Das Unternehmen beschäftigt inNürnberg (Hauptsitz) und in Bremen (Niederlassung) derzeit 22 Mitar-beiter; bis Ende 2006 sollen es 27 sein, eine weitere Expansion ist geplant. In der Hansestadt, wo vor allem die Materialherstellung angesiedelt ist, arbeiten momentan unter der Leitung von Vertriebs-vorstand Dr. Michael Wagener neun Ingenieure, Biologen, chemischeFachkräfte und Produktionspersonal. Die Bio-Gate AG ist seit AnfangApril im Entry Standard des Open Market der Frankfurter Wertpapier-börse gelistet. Bei der Emission war das Papier 36fach überzeichnet.

sind dadurch mit Venture Capital inKontakt gekommen“, erinnert sich Wa-gener. „Unser Business Angel war vonunserer Technologie begeistert.“ Undwährend Bio-Gate zum einen die mög-lichen Anwendungen ausdehnte undkräftig an ihrer Vermarktung arbeitete,wurde zum anderen der Börsengangvorbereitet. Mit Erfolg: „In der Pressewerden wir als einer der Volltreffer die-ses Jahres bezeichnet“, so Wagener.

Der Gesundheitssektor „lechzt“ nach Keimfreiheit

Was die Anleger so zuversichtlichstimmt, ist das große Marktpotenzialder Silber-Technologie. Das Prinzip derBio-Gate-Lösung basiert auf dem Abtö-ten von Mikroorganismen durch die Ab-sonderung von Silber-Ionen. Die Wirk-samkeit bewies das Unternehmen zu-erst im Medizinbereich. Allein hier be-steht ein riesiger Bedarf: Jedes Jahrsterben beispielsweise mehr Bundes-bürger durch operationsbedingte Ka-theder-Infektionen als durch Verkehrs-unfälle. Ob in Verbindung mit Implan-tatmaterialien, in der Zahnmedizin, inder Kardiologie oder bei Wundaufla-gen – der Gesundheitssektor „lechzt“nach Keimfreiheit.

Das gilt auch für die Kosmetikindus-trie, denn viele Hautprobleme sindinfektionsbedingt. Erste Pflegeproduk-te mit Silberpartikeln aus Bremen sindmittlerweile auf dem Markt. Im BereichFarben und Lacke, Verkehr und Verpa-ckung lässt sich Hygiene und Keimfrei-heit durch das Einbinden der Silberteil-chen in Lacke und Beschichtungen ver-bessern. Im Konsumgüter- und Lebens-mittelbereich ist Keimfreiheit ebensoTrumpf wie bei Textilien.

Weil ein kleines Unternehmen abernicht alles kann, setzt Bio-Gate imWachstumsprozess auf starke Partner:Den weltweiten Vertrieb der Silber-Pro-dukte hat die Schweizer Firma CibaSpeciality Chemicals übernommen. �

INFORMATION

Dr. Michael Wagener, Bio-Gate AG, Telefon 0421 3362-0, E-Mail: [email protected], www.bio-gate.de

D ie Idee ist so einfach wie genial:mit mikroskopisch kleinen Sil-berpartikeln eine antimikrobiel-

le Wirkung erzielen, also Bakterien,Keime, Viren und Pilze abtöten. Schonin der Antike war die schützende Wir-kung des Edelmetalls bekannt, dochder Siegeszug von Antibiotika ließ eszunächst in Vergessenheit geraten. „Eskommt natürlich auf die richtige Tech-nologie an“, sagt Michael Wagener,Vertriebsvorstand der Bio-Gate AG undLeiter der Niederlassung Bremen.

Tausendfach dünner als ein menschliches Haar

„Von der Idee her mag es simpel sein.Aber an der Umsetzung in Anwendun-gen, die beispielsweise den extremhohen Normen der Medizintechnik ge-recht werden, sind schon viele geschei-tert.“ Das junge Unternehmen weiß,

wie es geht. Es hält mehrere Patenteauf eine innovative Technologie undmacht nun ein Geschäft daraus.Sieben Jahre lang hat Michael Wage-ner am Bremer Fraunhofer Institut denUmgang mit den winzigen Silberparti-keln – tausendfach dünner als einmenschliches Haar – erforscht. Ineinem Industrieprojekt lernte er Kolle-gen aus der Universität Erlangen ken-nen: „Wir hatten hervorragende Silber-Kenntnisse erarbeitet, die Erlanger hat-ten die entscheidende Messmethodeentwickelt.“ Denn um die Machbarkeitund Wirksamkeit des Bremer Verfah-rens auch belegen zu können, bedurftees belastbarer Messungen. Von 1998an arbeitete man zusammen an derneuartigen Silber-Technologie, im Jahr2000 wurde die Bio-Gate GmbH ge-gründet.

„2001 haben wir dann einen Busi-ness-Plan-Wettbewerb gewonnen und

IM KAMPF GEGEN KEIME IST SILBER GOLD WERT

Die Bio-Gate AG hat sich darauf spezialisiert, Materialienund Oberflächen in allen Bereichen des Alltags durchmikro- und nanoskaliges Silber gegen Bakterien, Pilzeund andere Krankheitserreger zu schützen. VON KAI-UWE BOHN

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Die Anfang Juli gestartete US-Raumfähre Discovery hat mehrereHigh-Tech-Anlagen zur InternationalenRaumstation ISS gebracht, von denenviele aus Bremen stammen. Dabei han-delt sich um die High-Tech-Transportpa-lette für den Shuttle Integrated CargoCarrier (ICC) und drei Forschungsanla-gen zur experimentellen Grundlagen-forschung unter Schwerelosigkeitsbe-dingungen.

„Mit der Space-Shuttle-Mission STS-121 wächst Europas Präsenz auf der ISSerheblich“, sagte Evert Dudok, Chef derEADS Space Transportation. „Zum ei-nen ist Thomas Reiter der erste europäi-sche Astronaut, der zur Langzeitbesat-zung der Internationalen Raumstationgehören wird, zum anderen werden dieAnlagen von EADS Space der For-schung an Bord der Station neuenSchub verleihen.“

Bei den drei Anlagen handelt essich um das Biolabor EMCS (EuropeanModular Cultivation System), demMELFI (Minus Eighty Degree Laborato-ry Freezer), einem speziellen Gefrier-schrank für biologische Proben und dasBlutdruckmessgerät HLTA (Arm-cuffblood pressure Holter), das als Teil derExperimentiereinrichtung Cardiolab anBord von Columbus neue Erkenntnisseüber Veränderungen der menschlichenPhysis im Weltall liefern soll.

An EMCS hat auch die OHB-SystemAG mitgewirkt. Das Bremer Raumfahrt-unternehmen hat die zwei Zentrifugen– die Herzstücke der Einrichtung – ge-baut. Reiter betreut das Biolabor, indem das Verhalten von Pflanzen undInsekten unter verschiedenen Schwer-krafteinflüssen untersucht wird unddas möglicherweise sogar Aufschlussüber künftige Nahrungsmittelproduk-tion im Weltraum geben kann.

Das von EADS Space gebaute Co-lumbus-Labor – seit Ende Mai aufdem Gelände des Kennedy Space Cen-ter in Florida – kann nach derzeitigem

Stand im Herbst 2007 starten. Dannkönnen auch die von OHB entwickeltenund gebauten Labore in die Betriebs-phase gehen. Derzeit kümmert sich dassogenannte Industrial Operator TeamIOT um Columbus (Nutzlastintegration,Pflege, Wartung und die Vorbereitungder Inbetriebnahme im Orbit). OHB istim IOT für das medizinische For-schungslabor EPM und das Transport-rack ETC, die die OHB als Hauptauf-tragnehmer entwickelt und gebaut hat,zuständig sowie für das Labor für phy-sikalische Versuche FSL, das EuropeanDrawer Rack EDR und das biologischeForschungslabor Biolab, an denen OHBals wesentlicher Unterauftragnehmerbeteiligt ist.

Mittel- und langfristig wird auchEADS Space weitere Beiträge zur ISSleisten. Ein weiterer Shuttle-Flug mitdem ICC ist bereits für kommenden De-zember geplant. Bei späteren Missio-nen werden weitere Experimentier-An-lagen, zumeist für Columbus, mit demSpace Shuttle bzw. mit russischenSojus-Raumtransportern zur ISS ge-bracht. �

www.ohb-system.de, www.ohb-technology.de, www.eads.net

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v.o.: Antimikrobielle Kunst-stoffe, die Bio-Gate in

Bremen herstellt; Vertriebschef Michael

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Bremer Hardware auf der ISSDie ersten wissenschaftlichen Labore wurden auf die Raumstation gebracht.

Das Biolabor EMCS wurde auf die ISS gebracht. Thomas Reiter wird darin biologische Prozesse unterveränderten Schwerkraftbedingungen untersuchen.

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28 | Wirtschaft in Bremen 8.2006

STANDORTBREMEN

Neue Studie zur Offshore-WindenergieOffshore-Windenergie hat ein großes Potenzial für die deut-sche Energieversorgung. Das hat eine Studie der Ludwig-Böl-kow-Systemtechnik GmbH ergeben, die im Auftrag der Wind-energie-Agentur Bremerhaven/Bremen erstellt und auf derKonferenz windstärke06 – kurs offshore, die kürzlich in derSeestadt stattfand, vorgestellt wurde. �

Ausstellung: Vom Fisch zum StäbchenFischstäbchen sind das bekannteste Fischprodukt inDeutschland. Jeder Bundesbürger verzehrt – statistisch gese-hen – jährlich 20 Stück im Durchschnitt. Jetzt stehen sie imMittelpunkt einer Sonderausstellung im Deutschen Schiff-fahrtsmuseum (DSM) in Bremerhaven. Dabei geht es weni-ger um die kulinarischen Aspekte der 30 Gramm wiegenden

Sticks, sondern um ihre Bedeutung für die Hochseefischereiund die Fischwirtschaft.

Fischstäbchen symbolisieren die großen Umbrüche in derFischindustrie – den Übergang vom Frisch- zum Tiefkühlfisch,vom Fischdampfer zum Fang-Fabrikschiff, vom Eigenfangzum globalen Fischhandel, vom handwerklichen Betrieb zurFischindustrie sowie vom Risiko der Überfischung zur nach-haltigen Bewirtschaftung der Fischbestände. Diese Aspektegreift die Ausstellung auf. Die Geschichte der Industrialisie-rung von Fischerei und Fischwirtschaft ist auch Thema einerKonferenz der North Atlantic Fisheries History Associationim DSM, die im August erstmals in Deutschland tagt.

INFORMATION

Die Sonderausstellung Fischstäbchen im Deutsches Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven, Hans-Scharoun-Platz 1, ist noch bis zum Frühjahr 2007 zu sehen. Öffnungszeiten: täglich von10:00-18:00 Uhr (ab 1.11. bis 31.3. 2007 montags geschlossen)

STANDORT BREMERHAVEN

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Berlin fördert Tumor-diagnostik der ZytoVision Erfolg für die Gesundheitswirtschaft im Land Bremen: DasBremerhavener Biotech-Unternehmen ZytoVision erhält ausdem Programm BioChancePLUS des Bundesministeriums fürBildung und Forschung (BMBF) Fördermittel für ein Projekt,in dem ein neuartiges Verfahren zur Krebsdiagnostik von Tu-moren der Mundhöhle entwickelt werden soll. Das Verfahrenbasiert auf der Etablierung so genannter DNA-Sonden, diehochspezifisch und -sensitiv in der Diagnostik von Tumorerkran-kungen eingesetzt werden können.

„Wir werten die Förderung sowohl als hohe Auszeichnungunserer wissenschaftlichen Entwicklungen als auch als will-kommene und notwendige Unterstützung zur Entwicklungeines einzigartigen Leitproduktes, das sicherlich die Markt-durchdringung der bereits vorhandenen Produkte der ZytoVi-sion unterstützen wird“, sagt Dr. Piere Rogalla, einer der bei-den geschäftsführenden Gesellschafter von ZytoVision. DasUnternehmen ist im Biotechnologiezentrum BioNord ansäs-sig. Derzeit bietet es 100 Produkte in drei Produktlinien fürKliniker und Pathologen an. Der Markt für molekulare Diag-nostika gilt als starker Wachstumsmarkt: Hier will ZytoVisionmit innovativen Produkte einer der Marktführer werden. �

INFORMATION

ZytoVision GmbH, Dr. Piere Rogalla, Telefon 0471 4832-300, E-Mail: [email protected]

Lloyd Werft baut zwei neue DockschiffeDas aufs Projektgeschäft spezialisierte dänische Unterneh-men K/S Combi Lift hat die Lloyd Werft in Bremerhaven mitdem Bau zweier Dockschiffe für großvolumine Ladungen(Tragfähigkeit: 11.000 tdw) beauftragt. Dabei handelt essich einer Mitteilung zufolge um fast 161 m lange, gut 25breite und 6,50 m tiefgehende Schiffe mit einer Dienstge-schwindigkeit von 16 Knoten. Die Dockschiffe können kom-plett montierte Ladungseinheiten befördern, die aufgrundihrer Abmessungen bzw. ihres extremen Gewichtes nichtüber den Landweg transportiert werden können. So passenz. B. ganze Binnenfahrgastschiffe darauf. Die beiden Spezial-schiffe sollen im Januar und Juni 2008 abgeliefert werden.

K/S Combi Lift ist ein Joint Venture der Harren & Part-ner-Gruppe und J. Poulsen Shipping A/S. Das Gesamtinvesti-tionsvolumen liegt bei ca. 100 Millionen Euro. Die beidenDockschiffe sind speziell für die Verschiffung anspruchsvol-ler Heavy Lift- und Projektladung ausgelegt. Bereedert wer-den die Schiffe von der Harren & Partner-Gruppe, deren Un-ternehmen alle Dienstleistungen rund um den Lebenszyklusder Schiffe „aus einer Hand“ erbringen. Die 65 Mitarbeiterim Bremer Büro sorgen für Schiffskonstruktion, technischeund wirtschaftliche Planung von Neubauprojekten, für Be-schäftigung und Betrieb der Schiffe bis zum Verkauf. �

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ZUKUNFTBILDUNG

HAND IN HAND

Fast alle Bremer Schüler haben,wenn sie ihr Abschlusszeugnis in denHänden halten, ein Wirtschaftsunter-nehmen von innen gesehen. Sie habendort Betriebsabläufe und betriebswirt-schaftliche Zusammenhänge in derPraxis kennen gelernt, an Bewerbungs-

trainings mit echten Personalfachleu-ten teilgenommen oder auf Englischüber Globalisierung im Transportsektordiskutiert.

Die 55. feste Partnerschaft zwi-schen Schule und Wirtschaft wurdejetzt von TNT Express und der Alexan-der-von-Humboldt-Schule in einer Ko-operationsvereinbarung besiegelt. Siebeinhaltet konkrete Projekte der Zu-sammenarbeit in Schule und Unterneh-men für zunächst ein Jahr für die Jahr-gangsstufen 9 und 11. Unternehmens-vertreter von TNT Express werden denSchülern in den Fächern Erdkunde, Eng-lisch und Wirtschaft als Experten zurSeite stehen sowie Projekte und Prakti-ka im Unternehmen betreuen.

„Wir möchten mit dieser Lernpart-nerschaft die Fähigkeiten und Talenteunserer Schüler stärken“, sagte Schul-leiter Jürgen Hildebrand auf der Feier

30 | Wirtschaft in Bremen 8.2006

Schule und Wirtschaft arbeiten sehr erfolgreich in festen Partnerschaften zusammen: Jetzt haben TNT Express und die

Alexander-von-Humboldt-Schule ihre Kooperation in einer Vereinbarung besiegelt. Davon gibt es bereits 55 in Bremen.

VON BEATE RAMM

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anlässlich der Unterzeichnung der Ko-operationsvereinbarung in der Aula derAlexander-von-Humboldt-Schule vorSchulsenator Willi Lemke und 500Schülern mit ihren Lehrkräften. UndTNT-Niederlassungsleiter Thomas Lüp-kes ergänzte: „Wir möchten durch unse-re Praxis bezogenen Projekte mithelfen,dass sich die Schüler den Anforderun-gen der Berufs- und Arbeitswelt kompe-tent stellen können.“ TNT, der weltweitführende Anbieter von Business-to-Bu-siness-Expressdienstleistungen, stelltseit Jahren bundesweit überdurch-schnittlich viele Auszubildende ein, vondenen mehr als 70 Prozent übernom-men werden.

Wenn es demnächst los geht, kön-nen die Schüler der 11. Klasse am kon-

Schulpartnerschaften in Bremen: Im Alltag etabliert

Bei Schulpartnerschaften hatBremen die Nase vorn: Nahezu100 Prozent der Schulen der Se-kundarstufen I und II unterhal-ten eine Partnerschaft mit einemWirtschaftsunternehmen. Die Lis-te der beteiligten Unternehmenliest sich wie ein Who-is-Who derBremer Wirtschaft. 55 Schulenund ihre Wirtschaftspartner ha-ben in Kooperationsvereinbarun-gen eine regelmäßige Zusam-menarbeit schriftlich fixiert. Aberauch für die anderen Schulensind entsprechende Aktivitäten

längst eine Selbstverständlich-keit im Schulalltag geworden.

Den Startschuss für die Schul-partnerschaften gab eine Verein-barung zwischen dem damaligenPräses der Handelskammer, BerndHockemeyer, und SchulsenatorWilli Lemke im Jahr 2000. Für dieHandelskammer wurde das The-ma zu einem Arbeitsschwer-punkt. „Schule soll den Schülerin-nen und Schülern nicht nur fach-liches Wissen vermitteln, sondernsie darüber hinaus auf lebenslan-ges Lernen und die Arbeitswelt

vorbereiten“, heißt es in dem Pa-pier. Die bremer agentur schule

wirtschaft des Landesinstituts fürSchule (LIS) hilft bei Methodikund Organisation, indem sie zu-einander passende Partner ver-mittelt und die Zusammenarbeitberatend begleitet.

INFORMATION

Landesinstitut für Schule,Britta Düsterhoff,Telefon 0421 361-14436

Partner 2006:v.l. Schulleiter JürgenHildebrand und TNT-NiederlassungschefThomas Lüpkes.

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Ein Azubi bei DaimlerChrysler mit einer Schülerinin der Werkstatt.

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Immobilienkaufleute abSommer auch in BremenMit dem Schuljahr 2006/07 könnenangehende Immobilienkaufleute denschulischen Teil ihrer Ausbildung auchin einer Berufsschule in Bremen absol-vieren. Bislang mussten sie dafür nachBochum oder Springe bei Hannoverfahren. Auf Wunsch der ausbildendenBetriebe der Immobilienwirtschaft undder Handelskammer Bremen bietet dasSchulzentrum an der Grenzstraße jetztden neugeordneten Ausbildungsberuferstmalig zum Sommer 2006 in Teilzeit-unterricht an. Ausgebildet wird nach derneuen Ausbildungsordnung für Immo-bilienkaufleute, die seit 1. August giltund die die bisherige Ausbildungsord-nung für Kaufleute in der Grundstücks-und Wohnungswirtschaft ablöst. Neuist die verstärkte Betonung von kom-munikativen Fähigkeiten, Fremdspra-chenkenntnissen, sozialen Kompeten-zen sowie technischem Verständnis.Kundenorientierung spielt neben demFachwissen eine immer bedeutendereRolle. Am Schulzentrum Grenzstraßewird nach dem neuen lernfeldorientier-ten Rahmenlehrplan unterrichtet. �

INFORMATION

Schulzentrum an der Grenzstraße,Jürgen Schröder, Telefon 0421 361-5658

Mehr Flexibilität bei Jugendlichen nötigIn Deutschland gibt es rund 350 dualeAusbildungsberufe. Wenn es allerdingsum die eigene Berufswahl geht, legensich die meisten Jugendlichen nur aufeinen sehr begrenzten Berufsradiusfest. So entfielen im Ausbildungsjahr2004 rund 60 Prozent aller neu abge-schlossenen Ausbildungsverträge aufeinen von 25 Berufen wie z. B. Kaufleu-te im Einzelhandel, Bürokaufleute undKraftfahrzeugmechatroniker.

Ein Grund für die Konzentration aufwenige Trend- oder Modeberufe liegt

häufig im fehlenden Wissen über Alter-nativen. Die Folge ist ein Run auf hochfrequentierte Berufe. Umso wichtigerist es, dass sich Jugendliche bei der Be-rufswahl von ihren persönlichen Inte-ressen und Fähigkeiten leiten lassenund sich über das breite Angebot anAusbildungsberufen informieren, umihre Möglichkeiten voll auszuchöpfen.

AusbildungPlus, das Institut derdeutschen Wirtschaft, hat eine neueInfoseite im Internet (www.ausbildung-plus.de/azubis/info_zq/abb/110.html)angelegt und unterstützt damit eineflexiblere und individuellere Berufspla-nung. Die Seite verweist u. a. auf die imBERUFENET aufgeführten beruflichenAlternativen und die jährlich neu ge-schaffenen oder modernisierten Ausbil-dungsberufe. �www.ausbildung-plus.de

Bundeswehr lässt in Bremen ausbildenDer Berufsförderungsdienst der Bun-deswehr hat die Bremer Berufsfach-schule für Medizinische Dokumenta-tionsassistenz beauftragt, Zeitsoldatenzu Medizinischen Dokumentationsassis-tenten auszubilden. Die vorerst 13 Sol-datinnen und Soldaten – zurzeit nochanderswo in Deutschland stationiert –werden ab September einen zweijähri-gen Vollzeitkurs in der Ausbildungs-stätte in Hastedt absolvieren. Die Be-rufsfachschule ist Teil des BeruflichenBildungs-Centrums BBC. MedizinischeDokumentationsassistenten (MDA) sindDatenfachleute und werden vermehrtvon Krankenhäusern und Kliniken, aberauch Forschungslabors gesucht. �

INFORMATION

Berufliches Bildungs-Centrum BBC, Telefon 0421 201811

swb schafft zusätzlicheAusbildungsplätze Auch im Ausbildungsjahr 2006 wirdder Energieversorger swb wieder über

NACHRICHTEN

kreten Beispiel der Transportdienstleis-tung viel über Standortfragen, Umwelt-schutz, Markt und Wettbewerb odervolkswirtschaftliche Zusammenhängelernen. Die Schüler der neunten Klas-sen werden mit Berufsbildern und denjeweiligen Qualifikationen vertraut ge-macht. In der TNT-Niederlassung an derGelsenkirchener Straße im Gewerbege-biet Flughafen erhalten die Schülerreichlich Gelegenheit aus erster Handmit zu erleben, wie der Expresstrans-port funktioniert.

Eine der ältesten und aktivstenSchulparntnerschaften unterhaltendie Metro c+c und Airbus mit der Wil-helm-Kaisen-Schule. Auf einer Informa-tionsveranstaltung der beiden Unter-nehmen mit Schülern der 8. Real- undGymnasialklassen sowie einigen Haupt-schülern zeigte sich einmal wieder,dass die Erfahrungen in einem Unter-nehmen sich unmittelbar auf den Be-rufswunsch auswirken können. So be-richtet die 16-jährige Samira AL-Zein,sie habe eigentlich Arzthelferin werdenwollen, „aber jetzt kann ich mir vorstel-len, bei Airbus eine Ausbildung anzu-fangen. Für mich ist es ein Anreiz, Abi-tur zu machen“. �

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Unternehmen in Bremen zeigen einhohes Ausbildungsengagement.

Beispielhaft ist hier das Logistikunter-nehmen HEGO, das überdurchschnitt-lich viele Kaufleute für Speditions- undLogistikdienstleistungen ausbildet. „Aus-bildung verstehen wir als Investition indie Zukunft und die Zukunft beginntheute“, so das Unternehmen.

Unter dem Dach der 1988 gegrün-deten HEGO Partner Holding GmbHvereinen sich die Firmen Hansa MeyerGlobal Transport, GLI Global Logistikund Wilh. Loesch GmbH. HEGO ist einführender Anbieter von Anlagen- undProjekttransporten mit ca. 100 Mitar-beitern in Deutschland und ebenso vie-len in den insgesamt 22 Niederlassun-gen weltweit.

32 | Wirtschaft in Bremen 8.2006

ZUKUNFTBILDUNG

den eigenen Bedarf hinaus ausbilden.Nach einem Zuwachs von gut elf Pro-zent im Jahr 2004 ist die Zahl der Aus-bildungsplätze auch 2005 weiter ge-stiegen. Und zum Start des Ausbil-dungsjahres 2006 am 1. Septemberstellt swb in Bremen sechs Auszubilden-de zusätzlich zu den bereits 28 geplan-ten Stellen ein. Weitere zwei außerplan-mäßige Lehrstellen schafft swb in Bre-merhaven neben fünf vorgesehenenStellen. Seit 2003 hat swb als wichtigerArbeitgeber und Ausbilder der Regioninsgesamt 54 zusätzliche Stellen ge-schaffen. Ab September 2006 bildetswb insgesamt 173 junge Menschenaus. �

www.swb-gruppe.de

Ausbildungsbörse im Haven Höövt „Ausbildung hat Zukunft“ lautet dasMotto der mittlerweile dritten gemein-samen Ausbildungsbörse der Handels-kammer Bremen und des Centerma-nagements Haven Höövt in dem Vege-sacker Einkaufszentrum. Sie findet am22. und 23. September statt. Zahl-reiche Firmen und Institutionen infor-mieren über Inhalte und Anforderun-gen der aktuellen Ausbildungsberufe.Auch die Handwerkskammer und dieAgentur für Arbeit Bremen werden ver-treten sein.

Die Börse gehört zu den vielen Pro-jekten der Handelskammer zur Verbes-serung der Ausbildungssituation undzur Schaffung zusätzlicher Ausbildungs-plätze. Besucher können auf der Börsedirekt Kontakt mit den Firmenvertre-tern aufnehmen; darüber hinaus gebenAuszubildende Tipps und Informatio-nen für Jugendliche, die einen Ausbil-dungsplatz suchen. Die Handelskam-mer ist mit einem eigenen Stand vertre-ten. Dort ist u. a. die Broschüre „Derrichtige Weg in den Beruf“ erhältlich, inder Berufsbilder beschrieben und Hin-weise zur richtigen Bewerbung gege-ben werden. Diese Broschüre enthältaußerdem ein Adressverzeichnis BremerAusbildungsunternehmen. �

Gute Erfahrungen mit der Generation 50plusJugendwahn adé? Nach einer Umfragedes Forsa-Instituts bei 500 Firmenchefsim Auftrag des Energieversorgers WattDeutschland GmbH und des Wirt-schaftsmagazins impulse haben 70

Prozent der befragten Unternehmersehr gute bis gute Erfahrungen mit äl-teren Mitarbeitern gemacht. Lediglichvier Prozent berichteten von wenigerguten bzw. schlechten Erfahrungen mitArbeitnehmern jenseits der 50. Jederfünfte Unternehmer sprach von ge-mischten Erfahrungen.

„Zu wenig Unternehmen trauen sichüberhaupt nur, ältere Arbeitnehmer ein-zustellen. Wir haben mit Kollegen die-ser Altersgruppe in unserem Unterneh-men beste Erfahrungen gemacht", be-tonte der Mit-Initiator der Umfrage,Watt-Chef Helmut Oehler, gegenüberder Zeitschrift. Immer noch zögertenmehr als ein Drittel der Unternehmerbei der Einstellung von Arbeitnehmernüber 50, so die Zeitschrift. Den Firmen-chefs zufolge können die über 50-jähri-gen Arbeitnehmer im Vergleich zu denjüngeren Kollegen vor allem durch Er-fahrung, Kompetenz, Zuverlässigkeitund Leistungsbereitschaft überzeugen.Nur bei den Punkten Teamfähigkeit,Leistungsfähigkeit und Flexibilität sei-en die jüngeren Jahrgänge besser. �

Am Standort Bremen gibt es zurzeitacht Auszubildende – gemessen an derfesten Belegschaft von 49 Personen istdas eine Quote von rund 16 Prozent.Deutschlandweit bilden die vier Firmeninsgesamt 16 junge Menschen aus.„Wir unterstützen auch die Ausbil-dungsinitiative des Bildungszentrumsder Wirtschaft. Im dreijährigen Turnusstellen wir in Bremen weiterhin eineAuszubildende zur Bürokauffrau ein.Schlussendlich ermöglichen wir auchdie Teilnahme an einer Ausbildung imdualen System in Zusammenarbeit mitdem BIHV Bremer Institut für Handelund Verkehr, bei der berufsbegleitendder Bildungsabschluss zum Betriebs-wirt erreicht wird“, sagte eine Spreche-rin des Unternehmens. �

www.hego.com

Über dem DurchschnittAusbildung bei HEGO: Investition in die eigene Zukunft

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Das VegesackerEinkaufscenterbietet wiederKulisse für eineAusbildungs-messe.

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Der Bremer Ausbildungsmarkt inden kaufmännischen und gewerbli-

chen Berufen entwickelt sich positiv. Imersten Halbjahr 2006 hat die Zahl derneu eingetragenen Ausbildungsverträ-ge vor allem in den kaufmännischenBerufen deutlich zugenommen. Insge-samt stieg die Zahl der Neueintragun-gen im Bereich der Handelskammer biszum Stichtag 30. Juni um 2,9 Prozentauf 1.891 Verträge. In den kaufmänni-schen Berufen verzeichnete die bremi-sche Wirtschaft ein deutliches Plus von4,6 Prozent (1.323 Neueintragungen).

Von Ausbildungsnotstand kann keine Rede sein

Handelskammer-HauptgeschäftsführerDr. Matthias Fonger betonte: „Diesespositive Ergebnis passt zu der Einschät-zung des Städterankings der InitiativeNeue Soziale Marktwirtschaft, das inder jüngsten Ausgabe der Wirtschafts-woche veröffentlicht ist. Diese Untersu-chung bescheinigt Bremen ausdrück-lich gute Ausbildungschancen für Ju-gendliche.“ In diesem Ranking, das dieStärken-Schwächen-Profile von 50 deut-schen Großstädten darstelle, belegeBremen bei der Ausbildungsplatzdich-te – der Anzahl der Ausbildungsplätzeje 100 Nachfrager – mit Rang 5 eineTop-Position in Deutschland.

Die neutrale Analyse zeige deutlich,dass sich die Anstrengungen der Part-ner im regionalen Ausbildungspaktauch im überregionalen Vergleich aus-zahlten, so Dr. Fonger: „Wir sind hier inBremen eindeutig auf dem richtigenWeg und werden in unseren Anstren-gungen nicht nachlassen. Von einemAusbildungsnotstand kann keine Redesein.“ Die Politik dürfe sich hier nichtvon den offiziellen Statistiken der Aus-bildungsplatzangebote blenden las-sen. Denn immer mehr Unternehmengingen dazu über, ihre Ausbildungs-plätze direkt zu besetzen.

Lehrlingsmekka Bremen: Überdurchschnittliche Zunahme

Die aktuelle Studie knüpft an die Ein-schätzung des Instituts der deutschen

Wirtschaft Köln an, das im bundesweitschwierigen Ausbildungsjahr 2003 einRanking der Ausbildungsquoten in dendeutschen Bundesländern mit „Lehr-lingsmekka Bremen“ überschrieben hat-te. Mit Blick auf die Gruppe der 18- bis21-Jährigen lag Bremen in den betrieb-lichen und außerbetrieblichen Ausbil-dungsgängen mit einer Spitzenquotevon 78,7 Prozent deutlich über Län-dern wie Bayern (67,8), Baden-Würt-temberg (60,2) oder Nordrhein-Westfa-len (58,9). „Seither haben wir in Bre-men Jahr für Jahr bei der Zahl neu ein-getragener Ausbildungsverhältnisseüberdurchschnittlich zugelegt“, sagteDr. Fonger.

Weniger Meldungenan die Arbeitsagenturen

Dass immer weniger Unter-nehmen ihre offenen Aus-bildungsplätze den Ar-beitsagenturen melden,hat eine aktuelle Umfragedes DIHK bestätigt. Dem-nach zeigen nur nochknapp 55 Prozent ihre Lehr-stellen bei den Agenturenan, 20 Prozent tun diesnoch hin und wieder – rund26 Prozent aber gar nichtmehr. Damit ist der Ein-schaltungsgrad gegenüberdem Vorjahr weiter leichtzurückgegangen. Der Grundist, dass sich viele Betriebemehr Erfolg bei der Suchenach geeigneten Bewer-bern durch Mundpropa-ganda, Anzeigen oderauch durch die Kammernversprechen. Folglich bil-den die Zahlen der Bundes-agentur nur einen Teil des

8.2006 Wirtschaft in Bremen | 33

DREI PROZENT MEHR AUSBILDUNGSPLÄTZE Städteranking betont gute Ausbildungschancen für Jugendliche in Bremen – Mit Rang 5 in Deutschland Top-Position erklommen

Marktes ab und zeichnen damit ein vielzu düsteres Bild. DIHK-Präsident Lud-wig Georg Braun zufolge ist „die Ent-wicklung entgegen allen Unkenrufenerfreulich." So konnten die Industrie-und Handelskammern bis Anfang Junidrei Prozent mehr Verträge eintragenals im Vorjahreszeitraum.

Wirtschaft macht Angebot füralle Jugendlichen auch in 2006

Braun unterstrich: „Ich gehe davon aus,dass wir auch in diesem Jahr allen aus-bildungswilligen und -fähigen Jugend-lichen ein Angebot auf Ausbildung ma-chen können." Es seien noch viele Stel-len frei – auch im Osten. Der DIHK-Chefappellierte an die Jugendlichen, dieChancen einer betrieblichen Ausbil-dung zu nutzen. �

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34 | Wirtschaft in Bremen 8.2006

WIRTSCHAFTGLOBAL

Der neue amerikanische Botschafter William R. Timkenbesuchte im Juli für drei Tage in Begleitung von Gene-

ralkonsul Duance C. Butcher (Hamburg) das Bundesland Bre-men. Die Vorfahren des Unternehmers waren 1838 über Bre-merhaven in die USA ausgewandert und stammten aus Tarm-stedt. Timken nahm auf dem Bremer Marktplatz an dem Fest-akt „60 Jahre Care Paket“ teil.

Am 15. Juli 1946 erreichte das erste CARE-Paket mit derAmerican Ranger die bremischen Häfen. Bremen als ameri-kanische Enklave wurde zur Drehscheibe für die Hilfssendun-gen. Bis zum Frühjahr 1962 wurden mehr als 300.000 Ton-nen Hilfsgüter im Wert von über 380 Millionen Dollar ausden USA nach Deutschland transportiert. Über die bremi-schen Häfen lief zudem über Jahrzehnte hinweg der Nach-

schub für die in Deutschland stationierten amerikanischenStreitkräfte.

Bei einem Empfang in der Handelskammer zu Ehren desBotschafters betonte Handelskammer-Präses Dr. PatrickWendisch die enge Verbundenheit Bremens mit den Vereinig-ten Staaten von Amerika: „Schon 1794 – nur 20 Jahre nachder Unabhängigkeitserklärung – wurde in Bremen das ersteamerikanische Konsulat eröffnet. An dieser historischenGrundlage hat sich bis heute nichts geändert. Die enge Part-nerschaft Bremens mit Nordamerika zeigt sich beispielswei-se daran, dass Bremen der deutsche Hafen für den Amerika-handel ist.“

Die USA sind auch für kleinere Unternehmenein interessanter Markt

Die 2005 veröffentlichte Untersuchung „Going internatio-nal“ der Handelskammer Bremen gemeinsam mit dem Deut-schen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) habe ge-zeigt, dass immer mehr Bremer Unternehmen die USA alseinen hoch interessanten Handelspartner sehen, sagte Prä-ses Dr. Wendisch. Schon heute betrage das Importvolumender bremischen Wirtschaft jährlich rund 360 Millionen Euro,das Ausfuhrvolumen sei doppelt so hoch. Rund 150 bremi-sche Unternehmen trügen mit ihren Netzwerken zu diesenbeeindruckenden Zahlen bei. Auch für kleinere Unternehmenseien die USA ein interessanter Markt, bei dessen Zugangdas Bremen United States Center ein wichtiges Scharnier bil-den könne. „Insbesondere in den USA noch unbekannte Un-ternehmen können durch das Bremen United States Centerschneller Vertrauen zu amerikanischen Partnern aufbauen.“

Präses Dr. Wendisch betonte gegenüber Botschafter Tim-ken auch die historische Bedeutung der USA für die Selbst-ständigkeit Bremens als Bundesland. „Bremen war nach demZweiten Weltkrieg die US-Enklave“, so Präses Dr. Wendisch,„während die Nachbarregionen britisch geführt wurden. DieUS-amerikanische Militärregierung übertrug Wilhelm Kaisen1945 das Amt des Bürgermeisters und des Präsidenten desSenats. Neben der Verbesserung der Versorgung für die Be-völkerung stand damals die Sicherung der EigenstaatlichkeitBremens an erster Stelle.“

In vielen Bereichen könne Bremen unverändert auf die Zu-sammenarbeit mit den USA bauen. So sei beispielsweise dieInternational University Bremen (IUB) in ihrer Gründungs-phase intensiv von der Rice University in Houston, Texas, be-gleitet worden. �

US-BOTSCHAFTER TIMKEN BESUCHTE DIE HANDELSKAMMER Präses Dr. Wendisch betonte die enge Verbundenheit Bremens mit den Vereinigten Staaten

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Präses Dr. Wendisch (r.)empfing den US-Botschafterim Haus Schütting

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Internationaler Dialog

FINNLAND, ÖSTERREICH

Leopold Köllner, Österreichs General-konsul in Hamburg, schätzt die

„Handschlag-Mentalität“ der Hansea-ten. Bei seinem Besuch in Bremen wieser darauf hin, dass die Norddeutschendie treuesten Urlauber seines Landesseien. Auch deshalb sei es ihm ein be-sonders Anliegen, diese Freundschaftkontinuierlich zu pflegen. Viele deut-sche Firmen gründen in ÖsterreichTochterunternehmen, denn der öster-reichische Markt gilt als Türöffner für

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Vizepräses Otto Lamotte (l.) und Österreichs Generalkonsul Leopold Köllner

Vizepräses Jürgen Roggemann (2.v.r.) empfing die finnischeGeneral-konsulinPäivi KyllikkiBlinnikka

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Bremen-Tag in Tokio am 3. Oktober Anlässlich der Feierlichkeiten zum Tagder Deutschen Einheit wird es einenBremen-Tag in Tokio geben. Unter Fe-derführung des Senators für Wirtschaftund Häfen stellt sich das Bundeslandin Japan vor: Am 3. Oktober wird in derDeutschen Botschaft eine zweiwöchigeBremen-Präsentation unter Beteiligungvon Bremer Unternehmen eröffnet.

Nach einer Pressekonferenz lädt dieBotschaft am Nachmittag des 3. Okto-ber zu einem VIP-Empfang mit rund400 Teilnehmern, zu dem die beteilig-ten Unternehmen auch eigene Gästebitten können. Das gleiche gilt für dengroßen Abendempfang am selben Tag,zu dem rund 1.500 Gäste aus Politik,Wirtschaft und Kultur erwartet werden.Auch hier erhalten die beteiligten Un-ternehmen Gelegenheit, japanischeGeschäftspartner einzuladen. Die Ver-anstaltung mit kulturellem Rahmen-programm und Buffet im Garten der

Residenz des Botschafters wird Gele-genheit zu Gesprächen und zur Kon-taktaufnahme in angenehmer Atmos-phäre bieten.

In der Ausstellung, auf der Presse-konferenz und auf den Empfängenhaben bremische Unternehmen dieMöglichkeit, ihre Leistungen darzustel-len. Zudem erscheint eine ausführlicheImagebroschüre mit einer Auflage von5.000 Exemplaren.

Branchenschwerpunkte sollen ne-ben den Bereichen Logistik und Hafen-wirtschaft die Automobilindustrie so-wie die Nahrungs- und Genussmittel-branche, Wissenschaft und Technolo-gie sein. Partner des Bremen-Tages sinddie Bremer Investitions-Gesellschaft,Bremen Keyports, die HandelskammerBremen, die Deutsch-Japanische Ge-sellschaft zu Bremen, die BLG LogisticsGroup, Eurogate, Beluga Shipping so-wie Audi Japan und DaimlerChryslerJapan. �

Neue Regeln für denHandel mit BaumwolleAuf ihrer 132. ordentlichen Generalver-sammlung hat die Bremer Baumwoll-börse die Bremer Bedingungen neu ge-fasst und die Handelsregeln der Inter-national Cotton Association, Liverpool,übernommen. Damit soll ein weltweiteinheitliches Regulativ für den Roh-stoff geschaffen werden, der in mehrals 70 Ländern produziert und gehan-delt wird. Der Verfahrensteil und dieGerichtsbarkeit bleiben unverändert er-halten und richten sich auch weiterhinnach deutschem Recht, teilte dieBaumwollbörse mit. Die neuen Han-delsbedingungen werden gemeinsamvon den beteiligten Verbänden desHandels und der Industrie getragen. �

www.baumwollboerse.de

den Balkan und die neuen EU-Beitritts-kandidaten. In der Unterredung mit derfinnischen Diplomatin war die finni-sche EU-Ratspräsidentschaft im zwei-ten Halbjahr 2006 ein wichtigesThema. Die Handelsbeziehungen zwi-schen Finnland und Bremen sollen, sowünschen es beide Seiten, intensiviertwerden. Hierzu gehört insbesondereauch der Holzhandel und der Holzim-port, der in Bremen eine wichtige Rollespielt.

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N ehmen wir eine große Maschi-ne. High-Tech, made in Germa-ny. Bestimmungsort Asien. Da-

mit die Maschine den Transport unbe-schadet übersteht, muss sie in Folie ein-gehüllt und in eine große Kiste ausHolz verpackt werden. Ein Anruf beiHeinrich Schäding im Hemelinger Ha-fen: „Bitte übernehmen sie.“

Der Spezialist für Exportverpackunghat sich in 125 Jahren den Ruf erarbei-tet, immer höchsten Standard zu bie-ten. Qualität, Zuverlässigkeit, Vertrau-en und Verschwiegenheit – mit diesenhanseatischen Tugenden macht Hein-rich Schäding bis heute gute Geschäf-te. „Wir sind klein, aber fein“, sagt Edu-ard Dubbers-Albrecht, geschäftsführen-der Gesellschafter des Bremer Logisti-kers Ipsen Group, zu der HeinrichSchäding seit 1985 gehört.

Das Tochterunternehmen beschäf-tigt 35 Mitarbeiter; Expansionsplänegibt es nicht. „Wir machen kaum Mar-keting und setzen ganz auf Mundpro-paganda“, erläutert GeschäftsführerWilfried Schwenker. Damit ist er gut ge-fahren, seit er vor 21 Jahren das Ruderübernahm. Damals schrieb das Unter-nehmen rote Zahlen, die sich schnell

wieder in schwarze verwandelten, weilSchwenker nicht nur sein Know-how,sondern gleich noch eine HandvollKunden mitbrachte. Viel Aufsehenmacht er nicht darum und auch nichtum seinen Job. Wichtiger ist ihm dergute Ruf seines Unternehmens bei denKunden. Deshalb betont er auch dieNeutralität von Heinrich Schäding.„Wir arbeiten für viele Spediteure“, er-klärt Schwenker. „Es gibt keine Sonder-behandlung. Vertrauen ist eine zu wich-tige Sache.“

Jedes Klima braucht eine spezielle Verpackung

Das gilt natürlich auch für die Verpa-ckungen selbst. Die werden in der2.800 Quadratmeter großen Produkti-onshalle gefertigt. Sie erinnert an eineriesige Holzwerkstatt: Hier zimmern dieMitarbeiter die Kisten zusammen undverpacken die High-Tech-Maschinen.Gehen diese nach Asien, durchquertein Schiff gleich mehrere Klimazonen.

„Im Winter beginnt das hier mit Mi-nusgraden. Auf dem Atlantik folgenleichte Plusgrade, am Suez-Kanal tro-ckene Hitze und in Asien wartet feuch-

HIGH-TECH – GANZ IN HOLZ Die gute, alte Holzkiste spielt auch im Zeitalter des Containers noch eine wichtige Rolle – wie bei dem UnternehmenHeinrich Schäding, das seit 125 Jahren Exportgüter verpackt.

VON KNUT KÖSTERGARTEN

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Mit Folie und Holz sicher verpackt:Flaschenabfüllanlage auf dem Weg inden Export.

te Schwüle“, sagt Dubbers-Albrecht.Die Maschine wird deshalb in Polyethy-len oder in Aluverbundfolie einge-schweißt. Trockenmittel in der Folienehmen Feuchtigkeit auf und schützendas Packgut somit gegen Korrosion.

Überhaupt die Holzkiste. „Sie wirdauch im Container-Zeitalter immernoch benötigt“, so der Ipsen-Chef.Wurmfrei, natürlich, denn nur zertifi-ziertes Holz, das hocherhitzt wurde, istweltweit als Material zugelassen. DieBöden der Kisten sind massiv. Ihre Stär-ke hängt vom Gewicht des Packgutesab. So eine Maschine wiegt schnell mal15 Tonnen. Mitarbeiter sprühen mitHilfe von Schablonen schwarze undrote Symbole auf die Kistenwände. Solässt sich überall auf der Welt erken-nen, wo die Maschine ihren Schwer-punkt hat, ob ein Gabelstapler sietransportieren darf, oder ob sie zer-brechlich ist wie ein Glas.

Mit der Kiste steht und fällt der si-chere Transport. Und damit auch derRuf von Heinrich Schäding. „Wir sindkein Logistiker, sondern ein echter Pro-duktionsbetrieb“, sagt Dubbers-Al-brecht. „Allerdings verpacken wir nichtnur, sondern wir beraten auch unsereKunden über die optimale Verpackungfür den jeweiligen Transport.“

Umzüge nach Übersee – Versandganzer Industrieanlagen

Kisten nagelte schon Heinrich Schä-ding, als er vor 125 Jahren sein Unter-nehmen in Walle gründete. Wenig spä-ter zog er nach Woltmershausen an dieWeser, dort wo früher das SchulschiffDeutschland lag. „Kistenfabrik und Ver-packungen“ hieß es damals noch im Fir-mennamen. Kisten wurden für Bier –die bekannte Brauerei war ja fast Nach-bar – und Wein produziert. Schon inden frühen Jahren wurden Verpackun-gen für Maschinen hergestellt, mehraber noch für private Umzüge nachÜbersee.

Verkauft wurde Heinrich Schädingerstmals 1969, an den SchiffsmaklerGebrüder Specht. Nach dem Umzug anden Hemelinger Hafendamm kam dieZeit der Verpackung ganzer Industrie-

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Im September findet im Haus Schütting der 2. Internationa-le Handelsvertretertag Nordwest statt. Veranstalter sind dieHandelskammer Bremen, der CDH Niedersachsen/Bremene. V. sowie die Industrie- und Handelskammern Bremerhaven,Stade und Oldenburg. Ziel der Veranstaltung ist es, den Kon-takt zwischen ausländischen Firmen und Vertriebsunterneh-men aus der Region zu fördern und konkrete Vertretungsan-gebote zu vermitteln. Experten aus insgesamt 16 Ländernwerden Kooperationsgesuche für den gesamten (nord-)deut-schen Markt vorstellen bzw. als Kontaktpartner für Gesuchezur Verfügung stehen. Im Mittelpunkt steht die Region Ost-europa. Referate über die Aspekte der Globalisierung ausSicht der Handelsvertreter, das Handelsvertreterrecht inEuropa sowie Workshops zu den Themen Motivation, Han-delsvertreterkooperationen und Ausgleichsanspruch rundendas Programm ab.

ZEIT Mittwoch, 19. September ORT Handelskammer BremenINFO Sabine Schala, Karsten Nowak, Handelskammer Bremen,

Telefon 0421 3637-411, E-Mail: [email protected], [email protected] Teilnahmegebühr beträgt 40,00 Euro(inkl. Mittagsimbiss und Tagungsunterlagen)

2. Internationaler Handelsvertretertag Nordwest

VERANSTALTUNG

anlagen, die dann etwa gen Libyen ver-schifft wurden. „Als diese Ära in den90er Jahren endete, saßen viele Ver-packer auf ihren Überkapazitäten“, be-richtet Dubbers-Albrecht.

Heinrich Schäding schafft den Über-gang zur Verpackung von High-Tech-Maschinen, weil das Unternehmen nieüber Preise konkurrierte. „Da sind unseinige Aufträge entgangen“, erläutertSchwenker. Doch Heinrich Schädinghat immer auf Qualität gesetzt und istbis heute bei namhaften deutschenMaschinenbauherstellern erste Wahl.Denn bei aller hanseatischen Traditionist das Unternehmen gut aufgestelltfür die Globalisierung. Und so klingeltauch heute noch das Telefon: „Bitteübernehmen Sie.“ �

INFORMATION

Heinrich Schäding, Telefon 0421 459014,E-Mail: [email protected],www.schaeding-bremen.de

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NEUECHANCEN

D er Wert lässt sich in einemknappen Satz zusammenfas-sen. „Die Innovation“, sagt Jörg

Kastendiek, „vervielfacht Deckungsbei-träge.“ Deswegen will der Bremer Wirt-schaftssenator kleine und mittlere Be-triebe in der Hansestadt mehr für For-schung und Entwicklung begeisternund ihre Innovationsfreude stimulie-ren. Helfen soll dabei das 7. For-schungsrahmenprogramm (FRP) derEU, das jüngst auf einer Veranstaltungin der Denkfabrik unter Beteiligung desWirtschaftssenators und der Handels-kammer vorgestellt wurde. Für Kasten-diek ist es ein wichtiger Baustein derbremischen Innovationsstrategie.

Das Programm hat ein Riesenbud-get: 50,8 Mrd. Euro will die EU in demZeitraum 2007-2013 für Forschungund Entwicklung ausgeben. Obwohlsich die Kommission ursprünglich fürnoch mehr Geld, nämlich über 70 Mrd.Euro, ausgesprochen hatte, ist diese

Summe bereits deutlich mehr als imderzeitigen Forschungsprogramm, dem6. FRP, ausgeschüttet wird. Diesessechste Forschungsrahmenprogramm(2002-2006) hat ein Budget von „nur“16,3 Mrd. Euro.

Bremische Anträge sind bei der EUüberdurchschnittlich erfolgreich

Das 7. Forschungsrahmenprogrammtritt im nächsten Jahr in Kraft und be-steht aus vier spezifischen Programmen(Zusammenarbeit, Ideen, Menschen,Kapazitäten). Die EU will vor allem dieBeteiligung von kleinen und mittlerenUnternehmen daran fördern. Das istauch bitter nötig. Denn Kastendiek zu-folge ist die wissenschaftliche Seitedeutlich aktiver bei der Akquise derMittel. Bei den Unternehmen gebe esnoch Nachholbedarf.

Deshalb begrüße Dr. Matthias Fon-ger, Hauptgeschäftsführer der Han-

delskammer Bremen, es ausdrücklich,dass Bremen das neue Programm sofrühzeitig in den Blick nehme. „Wirmüssen die Chancen ergreifen, diedarin liegen“, sagte er. Aber die EU-For-schungsmittel seien auch eine „hoch-komplexe Materie“. Den Zugang dazuerleichtere ein Instrument wie das Inno-vation Relay Centre (IRC), das bei derAXON in der Denkfabrik angesiedeltund Teil des europäischen IRC-Netzwer-kes sei. Das IRC, vor zehn Jahren ge-gründet, habe sich bewährt und gehö-re bundesweit zu den besten seiner Art.Es habe einen wesentlichen Anteil ander hohen Erfolgsquote bremischer För-deranträge.

Schon über das derzeit laufende 6.FRP hat Bremen überdurchschnittlichviele Mittel einwerben können. Auchvom Nachfolgeprogramm möchten sichdie Hansestädter ein möglichst großesStück abschneiden. „Wir wollen aberkeine Almosen“, betonte IRC-Chef Dr.

FRISCHES GELD AUS BRÜSSELNeue EU-Forschungsmittel stehen bereit: Das 7. Forschungsrahmenprogramm bietet mittelständischen Unternehmen Chancen für Innovationen. Aber um inBrüssel erfolgreich zu sein, brauchen sie externe Hilfe. VON CHRISTINE BACKHAUS

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BRUT-Programm wird verlängertDas Existenzgründungsprogramm BRUTfür Hochschulabsolventen und jungeAkademiker wird bis Ende 2007 verlän-gert. Zwischen 2001 und 2005 seienmit zwei Millionen Euro 36 Unterneh-men und insgesamt 146 Arbeitsplätzegeschaffen worden, sagte Wirtschafts-senator Jörg Kastendiek. „Im Vergleichzu anderen Arbeitsplatz- und Unterneh-mensgründungsprogrammen ist BRUTäußerst wirksam und geradezu preis-wert.“ Aus mehr als 80 Prozent aller be-

Innovationen für das Verkehrsgewerbe

Die Logistikbranche ist eine bedeutende Wachstums-und Zukunftsbranche. Logistik ist international, innova-tiv und nicht zuletzt auch beschäftigungsintensiv. Dochsie ist auch schnelllebig und ständig neuen Ansprüchenund Herausforderungen ausgesetzt. Die gute Marktstel-lung von heute ist kein verlässliches Ruhekissen. Dochwelche Trends gibt es? Auf welche Entwicklungen musssich die Transport- und Logistikbranche vorbereiten undwelche Lösungen sind in der Logistikregion Bremen be-reits in der Realisierung? In der Veranstaltung soll einAusblick auf die Zukunft der Logistik bzw. die Logistikder Zukunft gewagt werden. Darüber hinaus werdenkonkrete Beispiele innovativer Leistungen aus der Distri-butions- und Produktionslogistik im Bremer Raum ge-zeigt.

ZEIT Mittwoch, 11. Oktober, 16:00-18:00 Uhr ORT Handelskammer BremenINFO www.ebiz-bremen.de

Olaf Orb, Handelskammer Bremen, Telefon 0421 3637-272, E-Mail: [email protected];Telse Jochims, BIG Bremen, Telefon 0421 9600-323, E-Mail: [email protected];Hermann Glander, Landesverband VerkehrsgewerbeBremen (LVB), Telefon 0421 34977-19, E-Mail: [email protected]

Anmeldung bitte bis 6. Oktober

Modernes Fuhrparkmanagement

VERANSTALTUNG

Günther Diekhöner. „Wir wollen tolleProjekte machen.“ IRC und AXON stün-den als „Scharnier zwischen Wirtschaftund Wissenschaft“ bereit, weitere EU-Projekte zu initiieren und zu begleiten.

EU-Projekte sind auchguts für’s Image

Wie ein solches Projekt aussehen kann,beschrieb Norbert Schmelzle, Sprecherder KAEFER-Geschäftsführung, an ei-nem Beispiel aus seinem Haus. SiebenPartner (darunter vier Unternehmenund zwei Universitäten) hätten sichunter der Moderation von AXON bzw.dem IRC zusammengefunden und einneues Verfahren zur Vakuumisolierungin der Kältetechnik entwickelt. „Eineganz schicke Angelegenheit“, befander. Innovationen seien das einzige Mit-tel, um sich aus dem Preiskrieg heraus-halten zu können. Man habe viel voneinander gelernt und sei extern sehrgut unterstützt worden. „Unbezahlbar“sei ein Nebeneffekt aus Marketing-sicht: KAEFER habe mit dem Projektseine technologische Kompetenz unbe-streitbar unter Beweis gestellt.

Aber, dämpfte er allzu große Erwar-tungen, Innovationen sind keine Selbst-läufer, sondern mitunter ein gefährli-ches Geschäft. Das zeige auch die Wirt-schaftshistorie. Manche Innovation er-lebe drei Pleiten, bevor sie erfolgreichsei. Das neue KAEFER-Isolierverfahrenhabe den Durchbruch denn auch nochnicht geschafft, so Schmelzle. Innova-tionen seien nur dann gut, wenn siesich auch am Markt durchsetzten. „Siesind toll, aber sehr schwer,“ so seinFazit. �

INFORMATION

Information Relay Center IRC in der AXON Technologie Consult GmbH, Telefon 0421 20156-0, E-Mail: [email protected],www. axon-technologie.de

treuten Projekte seien auch Unterneh-men gegründet worden.

Der Anteil der Mitarbeiter mit aka-demischer Ausbildung beträgt knapp60 Prozent. BRUT fördert Hochschulab-solventen und Akademiker, die in denvergangenen fünf Jahren einen Hoch-schulabschluss absolviert haben, durchTrainingskurse und finanzielle Unter-stützung auf dem Weg zur Unterneh-mensgründung. �

KAEFER-Chef Schmelzle (2.v.l.)erläutert Senator Kastendiek(v.l.), Dr. Diekhöner (Die Denk-fabrik) und Dr. Fonger (Handels-kammer) sein Innovations-projekt.

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SERVICE&PRAXIS

G esellschaftliches Engagementkann sich für Unternehmen inbarer Münze auszahlen. Bestes

Beispiel ist das Augsburger Pharmaun-ternehmen betapharm ArzneimittelGmbH, das vor Jahren im heftigenPreiskampf mit anderen Herstellernvon Generika seine Marketingmittelumlenkte, statt das Budget zu erhöhen.Medikamente von betapharm wurdennicht mehr vorrangig auf den Werbesei-ten der Zeitungen und Magazine be-worben – vielmehr wurde mit ihnen einehrenamtliches Engagement des Un-ternehmens für ein bundesweit einma-liges medizinisches Nachsorgemodellfür chronisch und schwer kranke Kinderverknüpft: Türöffner in den Arztpraxenwar nicht mehr der Preis, sondern dasgesellschaftliche Engagement des Her-stellers. Und mit dieser Neuaufstellungkonnte betapharm seine Marktpositionerheblich verbessern.

Unternehmen geben kein Geld,spenden Zeit und Kompetenz

Das Beispiel betapharm ist so bekanntgeworden, weil es zeigt, dass sich ge-sellschaftliches Engagement keines-wegs auf Spenden und Sponsoring be-schränken muss. Der Nutzen kann auchunmittelbar ins Unternehmen zurück-fließen – durch eine Förderung desImages, durch Motivation der Mitarbei-ter oder – wie im Falle von betapharm– auch durch klare Wettbewerbsvortei-le in umkämpften Märkten.

Day of Caring heißt ein Vorhabenvon zeitweise, der Freiwilligen-Agenturin Bremen. In konkreten Projekten kön-nen Bremer Firmen vom 18. bis 24. Sep-tember zum dritten Mal den Einstieg inein weiteres gesellschaftliches Engage-ment finden. „Unternehmen spendenZeit und Kompetenz“ steht über einerReihe von insgesamt 16 Angeboten, an

denen sich Mitarbeiterteams beteili-gen können. Das Spektrum reicht vonder Renovierung eines Sozialraumes imAltenheim über die Einrichtung einerKinderbibliothek bis zur grafischen Ge-staltung eines Buches für das Zentrumfür trauernde Kinder. Gemeinsam istdiesen Angeboten, dass die Unterstüt-zung nicht finanzieller Art ist, sonderndie Unternehmen ihre speziellen Fähig-keiten und die Arbeitsleistung ihrerMitarbeiter zur Verfügung stellen.

Luise Morgenthal, Ehefrau von Bür-germeister Jens Böhrnsen, unterstütztdie Arbeit der Freiwilligen-Agentur alsSchirmherrin freiwilligen Engagementsin Bremen tatkräftig. In der Arbeit die-ser Agentur und in Projekten wie demDay of Caring sieht sie eine großeChance, unternehmerische und gestal-terische Erfahrung mit Kreativität undsozialer Verantwortung zu verbinden:„Unternehmen, Verbände und Vereinesowie viele Bürgerinnen und Bürger en-

ZEIT FÜR MOTIVATIONDie Bremer Freiwilligen-Agentur zeitweise bietet mit dem Day of Caringvom 18. bis 24. September Projekte für gesellschaftliches Engagement vonUnternehmen an – Schirmherrin ist Luise Morgenthal

Malen, zimmern, gestalten – Unternehmen spenden Zeit und Kompetenz

Für den dritten Day of Caring bietet die Freiwilligen-Agentur in der Zeit vom 18. bis 24. September 16 konkrete Projekte an: • Aufbau einer Modelleisenbahn im Altenpflegeheim Kirchweg• Betreuung eines Ausflugs alter Menschen an die Nordsee• Malerarbeiten in der Tagesstätte Parkstraße• Umgestaltung eines Innenhofs zum Duft- und Sinnesgarten

in einer Seniorenwohnanlage der Bremer Heimstiftung• Aufbau eines Gartenhauses beim neurologischen

Rehabilitationszentrum für Kinder, Jugendliche und Erwachseneder Stiftung Friedehorst

• Renovierung eines Sozialraumes im Pflegeheim Walle• Computerschulungen für pflegebedürftige Menschen

im Pflegeheim Walle• Einrichtung einer Kinderbibliothek in der

AWO-Kindertagesstätte Osterholz• Malerarbeiten im AWO-Nachbarschaftstreff• Reparatur- und Pflanzarbeiten in der Kinderkrippe Mainstraße• Bau eines Grills beim Kinderhaus „Charlotte Niehaus“• Bau von zwei Gartenpavillons beim Hermann-Hildebrand-Haus

des Vereins Bremer Säuglingsheime.• Pflastern eines Großschachfeldes auf der Kinder- und

Jugendfarm Habenhausen• Grafische Gestaltung eines Buches des Zentrums für

trauernde Kinder e. V.• Instandsetzung der Skate-Halle im Sportgarten in der Pauliner Marsch• Anlegen von Froschteichen mit dem Naturschutzbund (NABU)

INFORMATION

Heinz Janning, zeitweise – Freiwilligen-Agentur Bremen,Telefon 0421 34 20 80, www.zeitweise.info

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gagieren sich freiwillig in eigeninitiier-ten Projekten und bezeugen damit eineunverzichtbare gesellschaftliche Ver-antwortung“, sagt sie. Gerade Bremenhabe als Stadtstaat eine lange undgute Tradition bürgerschaftlichen En-gagements, „das unserer Stadt aufwunderbare Weise dient“.

Soziale Belange in die Unternehmenskultur integrieren

Was durch eine Beteiligung von Unter-nehmen am Day of Caring zurückflie-ßen kann, beschreibt Heinz Janning,Geschäftsführer der Freiwilligen-Agen-tur Bremen, so: „Ein Tageseinsatz vonMitarbeitern kann als Motor für dieTeambildung wirken. Durch eine Zeit-spende für gemeinnützige Anliegenkönnen Unternehmen in der Öffentlich-keit mit vergleichsweise geringem Auf-wand deutlich machen, dass sie gesell-schaftliche Verantwortung überneh-men und soziale Belange in ihre Unter-nehmenskultur integriert haben.“ Überdie Beteiligung an der guten Sache hin-aus könne es für Unternehmen auchum ganz handfeste Eigeninteressengehen: um den Aufbau von Kontakt-Netzwerken, die Verbesserung der Mit-arbeitermotivation oder um eine gutePositionierung des Unternehmens imgesellschaftlichen Umfeld.

Gesellschaftliches Engagement vonUnternehmen – Corporate Voluntee-ring – ist in den USA seit langem eineErgänzung der traditionellen Spenden-und Sponsoringaktivitäten. In den letz-ten Jahren ist es auch für viele Unter-nehmen in Deutschland zur Selbstver-ständlichkeit geworden, neben den un-ternehmerischen Kernaufgaben eigen-ständige Beiträge zur gesamtgesell-schaftlichen Entwicklung zu leisten. �

Text: Dr. Stefan Offenhäuser

innosteps gibtFördergelderInitiativprogramm für

frauengeführte Betriebe

Die BIG Bremen hat ein Initiativpro-gramm für frauengeführte Unterneh-men gestartet, genannt innosteps. Esist ein Ideenwettbewerb und Teil desLandesprogrammes bremen in t.i.m.e. .Ziel ist es zum einen, innovative Poten-ziale zu erschließen, und zum anderen,Unternehmerinnen in kleinen und mitt-leren Betrieben den Zugang zu allenlaufenden Förderprogrammen zu er-leichtern.

Gesucht werden Ideen aus der Krea-tivwirtschaft, die das Thema E-Enter-tainment aufgreifen. Dabei geht es ummögliche Anwendungen im BereichMobile Solutions, des Internets oderauch in klassischen Medien. Denn demHome Entertainment und dem Info-tainment werden enorme Perspektivenzugeschrieben. Zur Teilnahme aufgefor-dert sind IT-Betriebe, Medienschaffen-de, Dienstleisterinnen in den BereichenDesign, Werbung, Marketing sowie Kul-turschaffende.

Frauengeführte Unternehmen kön-nen ihre Projektskizzen noch bis 15. Au-gust schriftlich bei der BIG einreichen.Die Förderung beträgt maximal100.000 Euro. Insgesamt hat das Pro-gramm ein Volumen von knapp600.000 Euro. �

INFORMATION

BIG Bremen, Brigitte Dreyer, Telefon 0421 9600-352, E-Mail: [email protected]

Der gute Tippvom MitarbeiterUnternehmen besetzen neue

Stellen verstärkt auf Empfehlungen

der eigenen Belegschaft

D ie Mitarbeiter-Werben-Mitarbei-ter-Programme sparen Unterneh-

men nicht nur viel Geld, sie haben aucheine sehr hohe Erfolgsquote und liegenvoll im Trend. Dem Job- und Wirt-schaftsmagazin karriere zufolge wer-den inzwischen bis zu zwei Drittel allerfreien Stellen unter der Hand vergeben,immer häufiger setzen Unternehmendabei verstärkt auf den Bekanntenkreisihrer Belegschaft. Für den Arbeitgeberlohne sich das Investment fast immer:Unternehmen, die ihre Mitarbeiterselbst nach passenden Bewerbern su-chen ließen, statt Anzeigen zu schaltenoder Headhunter zu beauftragen,könnten bis zu 30.000 Euro pro Einstel-lung sparen, hieß es in dem Bericht.

Ein weiterer Vorteil sei, dass kein an-deres Rekruiting-Instrument eine sohohe Erfolgsquote besitze. 83 Prozentder Anwerbungen über Empfehlungenführten zur Einstellung, zitiert karriere

das Institut für Arbeitsmarkt- und Be-rufsforschung. Zeitungsanzeigen käm-men auf eine Trefferquote von gerademal 58 Prozent, Online-Inserate sogarnur auf 28 Prozent.

Der Anreiz, seinen Freundes- und Be-kanntenkreis nach passenden Kandida-ten für einen freien Posten beim eige-nen Arbeitgeber zu durchforsten, seifast immer der gleiche: Geld. Bis zu5.000 Euro Prämie seien je nach Bran-che drin. Laut karriere-Recherchen ver-güten beispielsweise Accenture, Citi-bank, Motorola und Microsoft eine er-folgreiche Mitarbeiterwerbung mit je-weils 1.500 Euro. Bei SAS Deutschlandgibt es 1.000 Euro, bei der ComdirectBank noch 500 Euro. �

» Gemeinsam sollten wir über das

klassische Sponsoring hinaus an neuen

Wegen arbeiten, wie wir – Unternehmen,

Bürger und Staat – gemeinsam

gesellschaftliche Verantwortung übernehmen

und unsere Region weiter entwickeln

können.“ (Luise Morgenthal)

Luise Morgenthal, Bremens „First Lady“, fördert gesellschaftliches Engagement

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R ote und gelbe Karten verteilt derSchiedsrichter auf dem Fußball-platz. Rote, gelbe und grüne Kar-

ten dagegen verteilt nur ChristianeBundies. Die Geschäftsführerin derFirma Die Service Offensive besucht un-terschiedlichste Firmen – Geschäfte,Hotels, Restaurants und Cafés – undbewertet ihren Service: Ist die Bedie-nung freundlich? Wie einfühlsam istdie Verkäuferin? Sind die Mitarbeiteraufmerksam genug? Kurzum: Ist derEinkauf oder Restaurantbesuch einschönes Erlebnis oder ein echtes Ärger-nis? Manchmal sind die Tests initiativ,doch meistens handelt Bundies im Auf-trag der Geschäftsführung.

Ein echtes Lächeln, persönliche An-rede und Blickkontakt – die Tipps derServiceoffensive sind so schlicht wie ef-

42 | Wirtschaft in Bremen 8.2006

fektiv. Aber sie werden trotzdem häufignicht befolgt. Wie zum Beispiel im Früh-jahr 2005, als Bundies in einem Bistroan der Schlachte saß und mehr als 20Minuten auf die Bedienung wartenmusste. Kein Lächeln, keine Begrü-ßung, kein Wort der Entschuldigung –für Bundies war klar: „In Serviceberei-chen in Deutschland muss sich etwasändern und am besten starte ich miteiner einfachen Idee – Training on thejob anstelle kostspieliger Seminare.“ Soentstand die Idee für ihre Firma Die Ser-

vice Offensive. Eine Unternehmensbe-ratung, die ausschließlich auf den Ser-vice spezialisiert ist.

„Ein einzelner Kunde entsprichtrund 5.000 Euro Umsatz auf Lebens-zeit für den Geschäftsinhaber“, sagtBundies – aus ihrer Sicht Grund genug,

um alles für jeden einzelnen Kunden zutun. „Kunden sollen nicht nur zufrie-den, sondern wirklich begeistert sein.Das ist der beste Werbeträger.“

Keine Testessen: Es geht um den authentischen Service

Gestartet ist die 39-Jährige mit ihrerIdee und den bunten Karten auf eige-ne Faust ohne direkten Auftrag. DieKarten hat sie nach einem Besucheines Geschäftes dem Geschäftsführerzugesandt – eine grüne Karte für denbesten Service, eine gelbe Karte für Ser-vice mit noch etwas schlummerndemPotenzial und die rote Karte, wenn soziemlich alles schief gegangen ist.

„Ich mache keine Testessen, es gehtmir ausschließlich um den authenti-schen Service der Mitarbeiter.“ Die Kar-ten machen neugierig, auf der Rücksei-te tragen sie die Kontaktdaten der Ab-senderin – und viele Empfänger rufendann auch bei Bundies an. Inzwischenhat sie zahlreiche Auftraggeber im ge-samten Bundesgebiet – und guckt denMitarbeitern ins Gesicht und auf dieFinger.

Drei Tage im Einsatz – Training on the job

Ein Auftrag bedeutet zumeist einendreitägigen Einsatz. Am ersten Tagwird Bundies als neue Mitarbeiterinvorgestellt, arbeitet einen Tag mit undbeobachtet ihre „neuen Kollegen“. Amzweiten Tag kommt die Wahrheit inklu-sive Lob und Kritik ans Licht. „Es istzwar etwas gemein, die Mitarbeiter zu-nächst hinters Licht zu führen“, sagtBundies. „Aber anders geht es nicht.“Auch die Geschäftsführung bekommtein Feedback, bei Bedarf inklusiveTadel. Am dritten Tag gibt’s dann ganzpraktische Hilfe. Bundies schult direkt

SERVICE&PRAXIS

ERST DIE ROTE KARTE, DANN EIN NETTES LÄCHELNChristiane Bundies hat ihre Nische gefunden: Die Unternehmens-beraterin testet per mystery shopping und mystery calls den Service inEinzelhandel und Gastronomie. VON NINA SVENSSON

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Mit dem Kärtchen zum Erfolg: Christiane Bundieshat ein Kartensystem entwickelt, mit dem Unternehmen ihren Servicestärken können, wie dieseWeinhandlung.

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im Tagesgeschäft: Suchen die Verkäu-fer den Blickkontakt? Wie wurde derKunde verabschiedet? „Im Hotel oderbei Bezahlung mit der Karte ist es dochkein Problem, den Kunden mit Namenanzusprechen.“ Bundies ist vom Trai-ning on the Job überzeugt. „Seminarebringen nichts, sie sind oft nicht wirk-lich effektiv. Ich sorge lieber dafür, dassdie Tipps gleich in die Praxis umgesetztwerden.“

Das gilt auch für die Geschäftsfüh-rer. „Sie müssen den Wert ihrer Ange-stellten schätzen lernen und ihnen dasauch angemessen und offen mitteilen“,erklärt Bundies. „Viele Mitarbeiter den-ken, sie werden schlecht bezahlt –dabei fühlen sie sich eigentlich in ersterLinie nicht wertgeschätzt. Das wirddann leider allzu oft an den Kundenausgelassen.“ Wichtig ist, dass alle au-thentisch sind. „Lieber ein frecher Kell-

ner als einer, der nur nett tut“, sagt Bun-dies. „Im Service sollte man sowieso nurarbeiten, wenn man Menschen magund sich gern in deren Lage versetzt. Esreicht manchmal schon, höflich zu sein.Eigentlich bringe ich nur wieder in Ord-nung, was Eltern bei ihrer Erziehungversäumt haben.“

Mit neuen Service-Ideen den Kunden einfangen

Und sie hat weitere Service-Ideen.„Wenn ein Kunde Ware reklamiert, soll-te man sich unbedingt bedanken, dasser sie zurückgebracht hat. Denn nichtsist schlimmer, als wenn das Geschäfthiervon gar nichts erfährt!“, erzähltBundies. „Restaurants, welche erfah-rungsgemäß vom Stammpublikum le-ben, könnten in einer Sonderaktion ih-ren neuen Gästen anbieten, sie abzuho-

len und später wieder nach Hause zubringen – so wird es ein echtes Erlebnis.“

Ihre Tipps beruhen zum großen Teilauf Erfahrungen, die sie in zahlreichenLuxushotels nach ihrer Ausbildung zurHotelfachfrau gemacht hat. Wie auchbei ihrer Tätigkeit als Leiterin des Cus-tomer Care Centers von Tchibo. Sie be-schäftigt inzwischen vier Mitarbeiter,die sie stundenweise bei ihren Tests un-terstützen. Außer den Testeinkäufen(mystery shopping) sowie Testanrufen,so genannten mystery calls in Call-Cen-tern, dem Mitarbeitertraining und derBeratung entwickelt sie Vertriebsideenfür ihre Kunden. Diesen Bereich möch-te Bundies aufgrund der großen Nach-frage demnächst in einer Tochterfirma,der Termin Offensive, auslagern. �

www.die-service-offensive.de

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44 | Wirtschaft in Bremen 8.2006

Was für die Großen gilt, gilt für diekleinen und mittleren Unternehmennicht minder: Der Druck des Marktesnimmt stetig zu. Deshalb ist es immerwichtiger, bei den Kunden präsent zusein. Dass dies auch ohne viele Investi-tionen möglich ist, zeigt die Bremer Ser-viceCall AG. Das im Jahr 1999 gegrün-dete Bremer Unternehmen mit seinen50 Mitarbeitern und einem Jahresum-satz von rund 2,5 Millionen Euro ist einspezieller Telefonie-Dienstleister, der fürUnternehmen in ganz Deutschlandtätig ist. „Wir sind die Telefonzentrale“,sagt Vorstand Michael Schnepel. DasUnternehmen mit Sitz an der Bremerha-vener Straße hat sich nach der großenCall-Center-Gründungswelle mit vielenPleiten am Markt behauptet.

Zwei Bereiche gibt es bei der Ser-viceCall AG: die Annahme eingehenderAnrufe – das Backoffice – und die sogenannte „aktive Telefonie“. Das be-deutet, die ServiceCall AG arbeitet aufeine bestimmte Zielgruppe hin, die derjeweilige Auftraggeber vorgibt. ZumLeistungsportfolio gehören zum Bei-spiel das Vereinbaren von Terminen,das Verifizieren von Adressenlistensowie das Anbieten von Dienstleistun-gen und Waren – die sogenannte Out-bound-Telefonie.

Den größeren Anteil der Geschäfts-tätigkeit nimmt allerdings die Annah-

me eingehender Anrufe ein. Ruft einKunde des Auftraggebers an, nimmtein ServiceCall-Mitarbeiter das Telefo-nat im Namen des jeweiligen Unter-nehmens entgegen.

Die Anliegen der Kunden des Auf-traggebers werden immer protokolliertund dem Auftraggeber per E-Mail oderFax sofort nach Beendigung des Ge-sprächs vorgelegt. Informationen kön-nen auch per SMS übermittelt werden.Darüber hinaus ist es möglich, die ein-gehenden Anrufe entweder direkt zumArbeitsplatz des gewünschten Ge-sprächspartners oder auf seine Mobil-nummer zu übermitteln.

Auf die Dienste der ServiceCall AGgreifen unter anderem die Firma Emig-holz und die BMW-Niederlassung Bre-men zurück. „Die Zusammenarbeit klapptsehr gut“, sagt Dirk Beinhoff, Verkaufs-leiter von Emigholz: „Als Reifenfach-handel haben wir ein sehr saisonab-hängiges Geschäft. Gerade im Frühjahrund im Herbst versuchen viele Kunden,unsere Mitarbeiter zu erreichen.“

Sind alle Emigholz-Berater im Ge-spräch, nehmen die Kollegen der Ser-viceCall AG die jeweiligen Anrufe ent-gegen; die Anliegen werden aufge-zeichnet und an die Ansprechpartnerdes Reifenfachhandels weitergeleitet,so dass die Kunden zurückgerufen wer-den können. „Die ServiceCall AG decktbei uns die Anrufspitzen ab“, sagtBeinhoff.

Die Zufriedenheit des Reifenhänd-lers ist für ServiceCall-Chef Schnepelder beste Beweis dafür, dass sein Unter-nehmen auf dem richtigen Weg ist.„Unsere Mitarbeiter sind zu Teams zu-sammengestellt, die sich nur um spe-zielle Kunden und deren Themen küm-mern“, betont er. Für die Anforderun-gen der Kunden werden die Mitarbeiterfachlich geschult. „Für unsere 95 Part-ner, für die wir telefonieren, schlüpfenwir immer in eine andere Haut“, sagtder Chef. �

Text: Ulf Buschmann

INFORMATION

ServiceCall AG, Telefon 0421 3898-0, E-Mail: [email protected],www.servicecall.de

HOTLINE UND HAUSNOTRUF

Hotline gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution: Aus Anlass derFußball-Weltmeisterschaft hat das Diakonische Werk (DW) der Evangeli-schen Kirche in Deutschland (EKD) eine bundesweite Kampagne gegenMenschenhandel und Zwangsprostitution gestartet. Dazu gehört auch einInfo- und Hilfe-Telefon. Die seit Mai geschaltete Nummer 01802 331333läuft bei dem Unternehmen ServiceCall AG auf. Die Mitarbeiterinnen undMitarbeiter wurden einer Mitteilung zufolge für das Thema Zwangsprosti-tution besonders qualifiziert; sie verfügten zudem durch ihre Tätigkeit ineinem der anderen Unternehmensbereiche, dem Hausnotruf, über Spezial-kenntnisse im Umgang mit Hilfebedürftigen am Telefon.

» WIR SCHLÜPFEN IMMER IN EINE ANDERE HAUTDie Bremer ServiceCall AG übernimmt für unterschiedlichste Auftraggeber in ganz Deutschland Telefonie-Aufgaben.

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Call

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Die ServiceCall-Mitarbeiterteamsbetreuen über 90 Kunden.

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D er digitale Tachograph kommt.Was das für Unternehmen undFahrer bedeutet, dar-

über informierten die Han-delskammer Bremen und derLandesverband Verkehrsge-werbe Bremen (LVB) e.V. aufeiner Veranstaltung im HausSchütting. Rund 60 BremerUnternehmer ließen sich vonden Experten des LVB sowiedes Bremer Unternehmens Thede dieneue Technik demonstrieren.

EU-Parlament und -Ministerrat hat-ten sich im Frühjahr auf die Einführungdes digitalen Tachographen verstän-digt. Der digitale Tacho soll das bishe-rige analoge Kontrollgerät ersetzen.Die neue Verordnung ist seit 1. Mai2006 in Kraft. Danach müssen alle neuzugelassenen Lkws mit mehr als 3,5 tzulässigem Gesamtgewicht und Fahr-zeuge mit mehr als acht Fahrgastplät-zen mit einem digitalen Kontrollgerätausgestattet sein. Das betrifft nicht nurTransportunternehmen, sondern alleBetriebe mit eigenem Fuhrpark.

Neue Begriffe: Fahrer-, Unter-nehmens- und Werkstattkarte

Fahrer und Fuhrparkmanager müssennicht nur den Umgang mit dieserneuen Technik lernen, sie müssen sichauch mit Begriffen wie Fahrer-, Unter-nehmens- und Werkstattkarte anfreun-den. Aus der täglichen Praxis resultie-ren auch neue Pflichten.

Wer immer mit einem der digitalausgerüsteten Fahrzeuge zu tun hat,benötigt eine auf die Person ausgestell-te Karte für den Zugang zum Fahrten-schreiber. Diese Karte stellen die Füh-rerscheinstellen am Wohnsitz des Fah-rers aus. Aber auch die Transportunter-nehmer und das Werkstattpersonalhaben nur mit einer eigens dafür aus-gestellten Karte Zugang zu einem digi-talen Fahrtenschreiber. So wird exaktdokumentiert, wer wann mit dem Lkwunterwegs war oder an ihm gearbeitethat.

Spätestens alle drei Monate müssendie Daten vom Speicher der digitalenFahrtenschreiber ausgelesen werden;

für die Fahrerkarten ist diese Abfragenach längstens 28 Tagen vorgeschrie-ben. Die Fahrerkarten sind fünf Jahregültig, die Karten für Werkstattperso-nal ein Jahr. Die Unternehmerkarteund die Werkstattkarte sind im LandeBremen beim Gewerbeaufsichtsamt er-hältlich. Weitere Informationen hierzugibt es auf der Interseite des Kraftfahrt-Bundesamtes (www.kba.de).

Strengere Mitführungs- und Aufbewahrungspflichten

Verändert haben sich auch die Mitfüh-rungs- und Aufbewahrungspflichten.So mussten bisher die Fahrerunterla-gen der laufenden Woche sowie desletzten Tages der Vorwoche mitgeführtwerden. Seit 1. Mai 2006 sind bei Kon-trollen sowohl von Fahrzeugen mit ana-logem Kontrollgerät als auch mit digi-talem Tachographen die Fahrerunterla-gen der laufenden Woche sowie der 15Kalendertage, die der aktuellen Wochevorangegangenen sind, mitzuführen.Die Aufbewahrungspflicht der Unter-nehmen gilt auch für die Ausdruckeund Daten aus dem digitalen Gerät.Die Ausdrucke sind in chronologischer

Reihenfolge und in lesbarer Form zweiJahre aufzubewahren und den Fahrernauf Verlangen als Kopie auszuhändigen.

Da die alte und die neue Technikauf Jahre hinaus nebeneinander exi-stieren werden, steigen die Anforderun-gen an die Fahrer. Nur wenn sie ausrei-chend geschult sind, können sie flexi-bel auf den unterschiedlich ausgestat-teten Lkw eines Fuhrparks, also ob mitanalogem oder digitalem Tacho, einge-setzt werden. Zwar fühlen sich lauteiner aktuellen Studie rund 60 Prozentder Fuhrparkmanager ausreichend überdie neue Technik informiert; jedochglauben nur 30 Prozent, dass auch ihreFahrer ausreichend vorbereitet sind. �

Text: Olaf Orb

INFORMATION

Neben dem Landesverband VerkehrsgewerbeBremen (Herrmann Glander, Telefon 042134977-19, E-Mail: [email protected]) bieten auch die Firma Thede, derTÜV-Nord und die DEKRA-Akademie Schulun-gen zum digitalen Tachographen für Fahrerund Fuhrparkverantwortliche an. Informa-tionen gibt es zudem auch von den Fahrzeug-herstellern.

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EU SCHREIBT DIGITALEN TACHO VORInformationsveranstaltung im Haus Schütting fürTransportunternehmer über die neue Technik und dieneuen Pflichten.

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SERVICE&PRAXIS

Bremer Design und Print im Verbundprojekt Die Bremer Design GmbH ist neuer Ko-operationspartner des Verbundprojek-tes PrintPartner. Ziel des Projektes istes, die Abläufe an der Schnittstelle zwi-schen Druckereien und Kunden, Agen-turen und Marketingabteilungen so-weit zu verbessern, dass die ansässigenAnbieter mit Billiganbietern aus demAusland konkurrieren können. Das Pro-jekt wird unter Federführung des IfW-Instituts für Wissenstransfer an derUniversität Bremen durch Coachingund Qualifizierungsangebote unter-stützt. Für Mitte Oktober ist eine Veran-staltung zum Thema „pdf-Erstellung“geplant. www.printpartner.org �

Neues Bremer Behörden-Telefonbuch Das neue Bremer Behörden-Telefon-buch 2006 – offizieller Titel: Organisa-tions- und Fernsprechverzeichnis – isterschienen. Das über 500 Seiten um-fassende Buch wurde nach Angabender senatorischen Dienststellen undÄmter zusammengestellt und enthälteinen Verwaltungsgliederungsplan undOrganisations-Hinweise.

Das Behörden-Telefonbuch kann für20 Euro bei der Heise Adressbuch Ver-lag GmbH & Co. KG (Grafengasse 10,99084 Erfurt, Telefon 0361 598-9817,Telefax 0361 598-9820, E-Mail: [email protected], Bestellbogen unterwww.informiert.de, Menüpunkt Hand-buch und Fernsprechverzeichnis derStadtverwaltung) erworben werden. �

Bremen versichert alle Ehrenamtlichen Alle ehrenamtlich Tätigen in Bremensind seit dem 1. Juli versichert. Sozialse-natorin Karin Röpke hat jetzt die Rah-menverträge mit der ÖVB (ÖffentlicheVersicherung Bremen) unterzeichnet.Damit haben Ehrenamtliche oder Frei-willige, die ihre Tätigkeit in Bremenausüben oder deren Engagement vonBremen ausgeht, eine Haft- und Unfall-versicherung für ihre Arbeit. Eine An-meldung dafür ist nicht notwendig.„Damit ist eine der größten Hürden be-seitigt, die Menschen daran hindert,ehrenamtlich aktiv zu werden“, so dieSenatorin. Die Rahmenverträge zwi-schen dem Land Bremen und der ÖVBsollen den Angaben zufolge keinesfallsbestehende Versicherungen von Verei-nen, Bürgerinitiativen oder Selbsthilfe-gruppen ersetzen bzw. an deren Stelletreten. Der neue Schutz tritt gegenüberdem Schutz der Trägerorganisationenund der Vereine nachrangig ein. �

INFORMATION

Die ÖVB beantwortet unter der Hotline 042130434788 Fragen zum Versicherungsschutzfür Ehrenamtliche.

Intermodaler Korridor zwischen Bremen und BerlinSeit 1. März verkehrt fünf Mal proWoche ein regelmäßiger Güterzug deskombinierten Verkehrs zwischen denGüterverkehrszentren (GVZ) Bremenund Wustermark. Unter dem NamenWeser-Spree-Express gibt es sowohlSammelgut- als auch Containertrans-porte. Dies ist das Ergebnis anwen-dungsorientierter Forschungsarbeitendes Instituts für Seeverkehrswirtschaftund Logistik (ISL) zur Gestaltung undUmsetzung eines intermodalen Korri-dors zwischen den Standorten Bremenund Berlin. www.isl.org �

Internetportal zur Chemie-Richtlinie REACHDas EU-Chemikalienrecht wird neu or-ganisiert: Die Chemikalien-RichtlinieREACH regelt Registrierung, Bewer-tung und Zulassung von Chemikalienneu. Derzeit werden die geplanten Vor-schriften und deren Umsetzung in allenEU-Ländern diskutiert. Den aktuellenStand der Diskussion gibt das Internet-portal www.reach-info.de wieder. Hierlässt sich auch Kontakt zu Fachleutenim Bundesumweltamt aufnehmen. �

46 | Wirtschaft in Bremen 8.2006

NACHRICHTEN

Zum Jahreswechsel greift eine neueRegelung im Gefahrgutwesen. Da-nach müssen ab 1. Januar 2007 auchFahrzeuge unter 3,5 t GesamtgewichtADR-Bescheinigungen vorweisen. Am31. Dezember endet eine Übergangs-regelung, nach der Führer von Fahr-zeugen unter 3,5 t, die gefährlicheGüter in kennzeichnungspflichtigerMenge befördern, nicht der Schu-lungspflicht, also der Pflicht zum Er-werb der ADR-Bescheinigung, unter-liegen. Freigestellt sind im neuen Jahrim Wesentlichen nur noch Beförde-rungen nach der „1.000-Punkte Tabel-

le" (Abschnitt 1.1.3) oder Transportevon „begrenzten Mengen" (LimitedQuanities – LQ, Kapitel 3.4.). Auchwenn viele Fahrer von Fahrzeugenunter 3,5 t ohne Schulungsverpflich-tung bereits im Besitz einer ADR-Be-scheinigung sind, so sollten Unter-nehmen dennoch rechtzeitig denSchulungsbedarf prüfen. �

INFORMATION

Jörg Albertzard, Telefon 0421 3637-275, E-Mail: [email protected]

Neu: Gefahrgutschulungsregel

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8.2006 Wirtschaft in Bremen | 47

Arbeitsschutz beim Einsatz von FremdfirmenFremdfirmenmitarbeiter müssen sichsehr schnell auf eine neue Arbeitsum-gebung, ungewohnte Arbeitsbedingun-gen und neue Arbeitsabläufe einstel-len. Das erhöht die Unfall- und Gesund-heitsrisiken. Um sie zu minimieren,müssen Auftraggeber und Fremdfirmaintensiv zusammenarbeiten. In vielenFällen ist Führungskräften und Vorge-setzten jedoch nicht bewusst, welcheAufgaben und welche Verantwortungsie beim Einsatz von Fremdfirmen inihrem Unternehmen haben.

Für mehr Aufklärung sorgt jetzt dieGewerbeaufsicht Bremen mit ihrer In-formationskampagne „Einsatz vonFremdfirmen“. Ausgewählte Betriebewerden über die gesetzlichen Regelun-gen informiert und gebeten, Auskunftüber die Zusammenarbeit mit Fremdfir-men zu geben. Bei Bedarf will die Ge-werbeaufsicht die Betriebe und Be-schäftigten beraten. Der erste Teil derInfokampagne lief im Juli, im Oktoberfindet der zweite Teil statt. �

INFORMATION

Jens Otten, Gewerbeaufsicht des Landes Bremen, Telefon 0421 361-4921/6260, E-Mail: jens.otten@gewerbeaufsicht. bremen.de

Die IHK Nord veranstaltet am 5. Okto-ber (10:00-17:00 Uhr) einen Workshopüber Brennstoffzellen und ihre Kompo-nenten. Er findet statt in dem Schweri-ner Unternehmen H.I.A.T. gGmbH Hy-drogen Institute of Applied Technolo-gies (Hagenower Straße 73, Schwerin).Präsentiert werden neben einem Markt-überblick die Entwicklungen des H.I.A.T.wie Membranen, Beschichtungen unddie dazu gehörigen Tinten, Prüfstände,Sauerstoffgeneratoren und andere

Brennstoffzellenkomponenten. Die Teil-nahmegebühr beträgt 38 Euro. �

INFORMATION

Thomas Lust, IHK zu Schwerin, Telefon 03855103-135, E-Mail: [email protected]

Umweltinitiative puu jetzt mit 67 MitgliedernDie Umweltinitiative partnerschaft um-

welt unternehmen hat jetzt 67 Mitglie-der. Einer Mitteilung zufolge tratenjüngst gleich sechs Betriebe bei: BelugaShipping, Bremer Erfrischungsgeträn-ke, cambio StadtAuto Bremen CarSha-ring, Stecker Konditorei Café, Nehlsenund der Wirtschaftsbetrieb SeestadtImmobilien „Ich würde mich freuen,wenn bald mehr als 100 Unternehmenaus dem Land Bremen ja zur Partner-schaft mit der Umwelt sagen“, sagteUmweltsenator Ronald-Mike Neumeyer.puu wurde vor drei Jahren gegründet.Es ist eine Gemeinschaftsinitiative desUmweltsenators und des RKW Bremene. V. in Kooperation mit der BIS Bremer-havener Gesellschaft für Investitions-förderung und Stadtentwicklung, derBIG Bremen und der Bremer Energie-Konsens. Ziel ist es, mit einem Zusam-menschluss umweltaktiver Unterneh-men die Vorreiterrolle des Landes Bre-men beim nachhaltigen Umweltschutzweiter auszubauen. �www.puu-online.de

waste-to-energy im Mai 2007 Die Messe waste-to-energy

findet am 9. und 10. Mai2007 statt. Ursprünglichwar sie schon für den kom-menden November ge-plant. Die weltweit einzigeMesse für die Energiege-winnung aus Abfall undBiomasse geht damit indie dritte Runde. Sie bietetein internationales Forumfür die Präsentation voninnovativen Technologien

UMWELTNOTIZEN und den kritischen Austausch über ak-tuelle Fragen der thermischen und me-chanisch-biologischen Abfallbehand-lung, des Stoffstrommanagements, derErsatzbrennstoffe, der Biomasse undder Biokraftstoffe. �

ProduktionsintegrierteWasser-/AbwassertechnikAm 13. und 14. September findet ander Universität Bremen (GW 1 Hörsaal-Gebäude) das 11. Bremer Colloquiumüber „Produktionsintegrierte Wasser-/Abwassertechnik“ statt. Im Mittel-punkt stehen neue Verfahren zur inno-vativen Wasseraufbereitung u. a. phar-mazeutischer und Industrieabwässer.Vorgestellt werden Neuentwicklungenund Betriebserfahrungen von bereitsgebauten Anlagen zur Abwasserbe-handlung sowie neueste Forschungser-kenntnisse und -richtungen. Teilnehmersind Fachleute aus den Bereichen Pro-duktion, Planung und Anlagenbau, ausBehörden sowie Wissenschaftler. Au-ßerdem stellen Firmen ihre Leistungenin der Wasser-/Abwassertechnik imFoyer des Hörsaalgebäudes aus. �

INFORMATION

Institut für Umweltverfahrenstechnik, Sven Hövelmann, Telefon 0421 218-4177/-4196, E-Mail: sven.hoevelmann @iuv.uni-bremen.de, www.abwassertreff.de

Workshop über Brennstoff-zellen und Komponenten

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48 | Wirtschaft in Bremen 8.2006

SERVICE&PRAXIS

nar: 22.08.06-13.11.08, Samstagsseminar:02.09.06-25.04.09, Tagesseminar: 21.08.06-04.05.07Industriemeister Lebensmittel IHK, Tagessemi-nar: 21.08.06-30.03.07Meister für Bahnverkehr IHK, Abendseminar:22.08.06-13.11.08, Samstagsseminar: 02.09.06-25.04.09Industriemeister Veranstaltungstechnik IHK, Ta-gesseminar: 21.08.06-29.06.07Technischer Betriebswirt IHK, Abendseminar:04.09.06-11.10.07Technischer Fachwirt IHK, Samstagsseminar:03.09.06-25.10.08Bilanzbuchhalter IHK, Abendseminar: 04.09.06-17.09.08, Samstagsseminar: 02.09.06-13.09.08Geprüfte/r IT-Projektleiter IHK, Abendseminar:25.09.06-27.03.08Geprüfte/r IT-Berater IHK, Abendseminar:25.09.06-27.03.08Geprüfte/r IT-Ökonom IHK, Abendseminar:25.09.06-27.03.08Geprüfte/r IT-Entwickler IHK, Abendseminar:25.09.06-27.03.08Linux Grundlagen II, Tagesseminar: 11.09.06-13.10.06LAMP: Linux, Apache, MySQL, PHP, Tagessemi-nar: 25.09.06-29.09.06IT-Grundschutz, Tagesseminar: 11.09.06-15.09.06Fachkraft für Schutz und Sicherheit IHK, Tagesseminar: 04.09.06-10.11.06Meister für Schutz und Sicherheit IHKTagesseminar: 21.08.06-30.03.07Fachkauffrau/mann für Büromanagement IHK,Tagesseminar: 25.09.06-02.02.07, Abendsemi-nar: 29.08.06-07.02.08, Samstagsseminar:02.09.06-09.02.08Industriemeister Chemie IHK. Tagesseminar:21.08.06-04.05.07, Abendseminar: 22.08.06-13.11.08, Samstagsseminar: 02.09.06-25.04.09IT Security Coordinator IHK, Abendseminar:04.09.06-07.03.07, Samstagsseminar: 02.09.06-24.02.07

Veranstalter

Fortbildung direkt

Ansprechpartner: Birgit Schöning,

Dr. Randolph G. Eichert, Telefon 0421 579966-0,

www.fortbildungdirekt.de,

E-Mail: [email protected]

GAUSS

Medizinischer Wiederholungslehrgang fürSchiffsführungen, 25.-28.9. Grundlehrgang „Sicherheit auf See“ für Personalin Offshore-Windparks (Offshore-Training), 4.-6.10. Kombinierter Öl- und Chemikalientanker-Fortbil-dungs-Lehrgang, 2.-12.11.

Veranstalter

Gauss, gem. Gesellschaft für angewandten

Umweltschutz und Sicherheit im Seeverkehr mbH,

Ansprechpartnerin: Ute Hannemann,

Telefon 0421 5905-4850,

www.gauss.org, E-Mail:[email protected]

bregau

14.9., Grundkurs für Gewässerschutzbeauftrage,Lehrgang23.9., Sachkundelehrgang LadungssicherungLehrgang28.9., Abfallverbringung und Notivizierungs-verfahren, Seminar28.-29.9., Bedingungen für die Zertifizierungvon Händlern und Vermittlern zum Efb, Fortbildung gem. EfbV/TgV/Abfallbeauftragte29.9.-30.9., Gefahrgutfahrer-Fortbildungs-schulung (zur Verlängerung der ADR-Bescheini-gung)5.10., Erkennung von Altholz und Kunststoffen,12.-13.10., Umgang mit Asbest in Entsorgungs-unternehmen, Fortbildung gem. EfbV/TgV/Ab-fallbeauftragte und TRGS 52

Veranstalter

bregau GmbH & Co. KG,

Ansprechpartnerin: Susanne Kayser,

Telefon 0421 22097-50,

www.bregau.de, E-Mail: [email protected]

BWU Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet e. V.

Lehrgänge mit IHK-Abschlussab 21.9., Techn. Betriebswirt/inab 21.9., Handelsfachwirt/inab 25.9., Vorbereitung auf die Ausbilder-eignungsprüfung, Vollzeitab 25.9., Gepr. Immobilienfachwirt/inab 26.9., Controller/in IHKab 28.9., Gepr. Fachkauffrau/mannfür Außenwirtschaftab 30.9., Fachberater/in für Finanzdienst–leistungenab 30.9., Fachwirt/in für Finanzberatungab 5.10., Industriemeister/in für Digital- undPrintmedienab 30.10., Gepr. Bilanzbuchhalter/inab 6.11., Vorbereitung auf die Ausbilder-eignungsprüfung, berufsbegleitend ab 6.11., Gepr. Industriefachwirt/in, inkl. AEVOab 7.11. Gepr. Personalfachkauffrau/mannab 17.2.2007, Betriebswirt/in IHK

Veranstalter

BWU Bildungszentrum der Wirtschaft

im Unterwesergebiet

Ansprechpartner: Roswitha Preißing,

Rolf Behrens, Telefon 0421 36325-12/16,

www.bwu-bremen.de

fortbildung direkt

Ausbilder gemäß AEVO IHK, Tagesseminar:14.08.06-25.08.06, Abendseminar: 12.09.06-02.11.06, Tagesseminar: 18.09.06-29.09.06Industriemeister Metall IHK, Abendseminar:22.08.06-13.11.08, Samstagsseminar: 02.09.06-25.04.09, Tagesseminar: 21.08.06-04.05.07Industriemeister Süßwaren IHK, Tagesseminar:21.08.06-30.03.07Meister für Lagerwirtschaft IHK, Tagesseminar:21.08.06-30.03.07Industriemeister Elektrotechnik IHK, Abendsemi-

WIRTSCHAFTSTERMINE

Recycling spart 3,7 Milliarden EuroDie in den vergangenen Jahren kräftiggestiegenen Rohstoffpreise machen imressourcenarmen Deutschland das Re-cycling immer rentabler. Nach Berech-nungen des Instituts der deutschenWirtschaft Köln (IW) ersetzte die Erzeu-gung so genannter Sekundärrohstoffeim Jahr 2005 Rohstoffimporte im Wertvon 3,7 Milliarden Euro und führtedamit zu einer Wertschöpfung in ent-sprechender Höhe. Davon gehen allein2,2 Milliarden Euro auf das Konto ein-gesparter Energie, die u. a. Neu-Erzeu-gung der Materialien nötig gewesenwäre.

Am meisten sparen lässt sich mit derWiederverwendung von Stahl. Dadurchmussten zuletzt 1,2 Milliarden Euro we-niger für Rohmaterial und 1,1 Milliar-den Euro weniger für Energie ausgege-ben werden. Lohnend ist auch das Re-cycling von Aluminium mit einem Spar-effekt von 704 Millionen Euro. Derdeutschen Wirtschaft kommt die Wie-deraufbereitung von Altmaterial des-halb besonders zugute, weil es sich fürdie Unternehmen dadurch rechnet, Im-porte durch inländische Wertschöp-fung zu ersetzen. Dies geht direkt ein-her mit immerhin rund 60.000 zusätzli-chen Arbeitsplätzen. �

INFORMATION

Hubertus Bardt: Die gesamtwirtschaftlicheBedeutung von Sekundärrohstoffen, in: IW-Trends 3/2006, Institut der deutschenWirtschaft Köln – IW Köln, www.iw-koeln.de

NACHRICHTEN

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8.2006 Wirtschaft in Bremen | 49

IfW – Institut für Wissenstransfer an derUniversität Bremen GmbH

Seminare Informationstechnik / EDV21.-23.8., Microsoft Windows XP Professional4.-6.9., LINUX Installation & Administration,Grundlagen4.-6.9., MS SQL Server6.-7.9., MySQL4.-6.10., Exchange Server 2003 Administration9.-11.10., MS Internet Security and AcceleratinServer 20016.-18.10., Windows Server 2003 GrundlagenSeminare Qualitätsmanagement + Prozessoptimierung21.-22.9., Rationalisierungspotenziale im Materialfluss21.9., Projektplan: Einführung in das QualitätsmanagementSeminare Personalentwicklung7.–8.9., Strategisches Kompetenzmanagement -Einführung & Grundlagen,11.-12.9., Personalführung für Meister19.-20.9., Wissensmanagement22.9., Die neue deutsche RechtschreibungSeminare Druck + Medien www.printpartner.org 4.9., Color Management in der Grafik undDruckvorstufe14.9., Mac OS X in der Druckvorstufe18.9., Sichere PDF-Erstellung für die Druckvorstufe13.-14.10., Farbe sicher handhaben in PhotoShop

Veranstalter

IfW – Institut für Wissenstransfer

an der Universität Bremen GmbH

Ansprechpartnerin: Astrid Laukait,

Telefon 0421 244 55-34,

E-Mail: [email protected],

www.ifw.uni-bremen.de

IQ Bremen Intelligente Qualifizierung

Unternehmensnahe Seminare (Auswahl)28.- 29.8., Kreativitätstechniken4.- 5.9., Überzeugend präsentieren11.–13.9., Führung als Beruf Teil 114.–15.9., Rhetorik – die Kunst des Sprechens18.–19.9., KonfliktmanagementPrüfungen professionell gestalten 28.- 29.8., Schwerpunkt Gewerblich-technisch31.8.- 1.9., Schwerpunkt Kaufmännisch27.–28.9., Schwerpunkt Fortbildung

Ansprechpartner

Info Doris Behnke, Telefon 0421 1685- 80

E-Mail: [email protected]

Berufsbegleitende Lehrgänge (Auswahl)Industriemeister Metall/E-Technik (IHK)14.08.06 – 10.05.07, Tageslehrgang27.11.06 – 21.11.08, AbendlehrgangAusbildung zum Ausbilder (AEVO)16.10.06 – 27.10.06, Tageslehrgang13.11.06 – 06.02.07, AbendlehrgangTechnischer Fachwirt (IHK)07.11.06 – 19.10.07, AbendlehrgangGeprüfter Technischer Betriebswirt (IHK)

02.10.06 – 12.10.07, Abendlehrgang04.10.06 – 09.03.07, TageslehrgangEnergieManager (IHK)04.09.06 – 19.10.06, Tageslehrgang08.09.06 – 28.10.06, AbendlehrgangController (IHK)16.10.06 – 16.03.07, Tageslehrgang30.10.06 – 30.03.08, AbendlehrgangQualitätsmanager (IHK)04.09.06 – 29.09.06, Tageslehrgang23.09.06 – 17.02.07, SamstagslehrgangProzessmanager (IHK)04.10.06 – 03.11.06, Tageslehrgang09.10.06 – 21.02.07, Abendlehrgang

Veranstalter

IQ Bremen e. V. Intelligente Qualifizierung

Ansprechpartnerin: Sabine Spyrka,

Telefon 0421 17481- 20

E-Mail: [email protected],

www.iq-bremen.de

RKW

SeminareDas aktuelle Reisekostenrecht, Termin: 13.09.Personalentwicklung in KMU erfolgreich gestalten,Termin: 19.09.Beendigung von Arbeitsverhältnissen,Termin: 20.09.Erfolgreich telefonierenTermin: 20.09.Mitarbeiter führen, motivieren und deren Engagement steigernTermin: 21./22.09.Betriebswirtschaftliches Basiswissen für FührungskräfteTermin: 25.09.Das Angebot rhetorisch gewandt präsentierenTermin: 26./27.09.Team-/Gruppenarbeit im Unternehmen – Visualisieren-Moderieren-PräsentierenTermin: 29./30.09.

Veranstalter

RKW Bremen

Ansprechpartnerin: Grazyna Renzelmann,

Telefon 0421- 323464-11,

www.rkw-bremen.de

UNION von 1801

6. September, 17:00 Uhr, Radio Bremen stellt sich vor!7. September, 19:00 Uhr, Union-Treff „BremerSessel“ mit Dietrich von Mutius, Geschäftsführerder Bremer Rennbahnges. mbH, im Atlantic-Hotel Galopprennbahn, Ludwig-Roselius-Allee10. September, 10:00 Uhr,„Kultur vor 12“ im Hotel Maritim: „Bonjour Piaf“mit Annette Zillenbach

Veranstalter

Union von 1801, Kaufmännischer Verein Bremen,

Ansprechpartnerin: Angelika Metje,

Telefon 0421 320532,

E-Mail: [email protected]

Wirtschafts- und Sozialakademieder Arbeitnehmerkammer Bremen

SeminareVorbereitung auf die Ausbilder-Eignungs-prüfung (AEVO), berufsbegleitend, jeweilsMi.+Sa., Beginn 27.09.Praktische/r Betriebswirt/in, Beginn 19.09.Gepr. Industriefachwirt/in (ohne AEVO), Beginn 13.09Gepr. Personalfachkauffrau/-mann, Beginn 20.09Web-Designer/in, Beginn 13.11Web-Master/in, Beginn 14.11Marketing-Fachkraft, Beginn 25.09Europa-Betriebswirt/in, Beginn 28.09.Einstieg in die Chefassistenz, Beginn 06.09Fachberater/in für Finanzdienstleister/innen,Beginn 14.09.Fachkauffrau/-mann für Marketing, Beginn 07.11.Staatl. Gepr. Betriebswirt, berufsbegleitend,Beginn 04.10.Staatl. Gepr. Betriebswirt, Vollzeit, Beginn 04.10.Sekretärin, Beginn 19.10.Gepr. Fachkauffrau/-mann für BüromanagementIHK, Beginn 05.10.Gepr. Managementassistent/in bsb Schwer-punkt Kommunikation, Beginn 12.10.

Gewerblich-technische BerufeSystemtechniker/in Mechatronik, Beginn 04.09.Elektrotechnik, Beginn 28.08.Prüfungsvorbereitung Berufsfeld SHKPrüfungsvorbereitung fachbezogene Mathematik für handwerkliche BerufeWeiterbildungsberatung, Beginn 05.09.Schlüsselqualifikationen für gewerbl.-techn.Berufe, Beginn 05.09.

TeleakademieThemen: Office, SAP, BWL, Webdesign, Logistik,Fremdsprachen, Einstieg jederzeit möglich,www.teleakademie-bremen.de

Veranstalter

Wirtschafts- und Sozialakademie der

Arbeitnehmerkammer Bremen gGmbH,

Information: Telefon 0421 4499-

629/653/639/642/615/672,

www.wisoak.de

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50 | Wirtschaft in Bremen 8.2006

SERVICE&PRAXIS

CT 4 wird fast ein Jahrfrüher fertigDer Container-Terminal (CT) 4 wirddeutlich schneller gebaut als geplant.Die Übergabe des vierten und letztenLiegeplatzes werde von Januar 2009auf April 2008 vorgezogen, teilte Hä-fensenator Jörg Kastendiek mit. Diesliege an der reibungslosen Zusammen-arbeit aller beteiligten Firmen, dengünstigen Witterungsverhältnissen unddem weitgehend störungsfreien Ver-lauf der Arbeiten.

Bisher stehen an der 3.200 Meterlangen Kaje des Containerhafens zehnLiegeplätze für Großcontainerschiffezur Verfügung. Liegeplatz 11 – der erstedes CT 4 – wird am 20. Oktober termin-gerecht in Betrieb gehen. Liegeplatz 12werde statt im Mai 2007 nach neuerPrognose schon im Januar 2007 bereit-gestellt. Bei Liegeplatz 13 wird die In-betriebnahme von März 2008 auf Au-gust 2007 vorgezogen. Investiert wer-den insgesamt rund 500 MillionenEuro. Bremenports zufolge bleiben dieKosten im Plan. �

Hafen- und Logistikzen-trum Links der WeserDas Bremer Güterverkehrszentrum undder Neustädter Hafen sollen zu einemintegrierten Hafen- und Logistikzen-trum Links der Weser und zu einem zen-tralen logistischen Kristallisations-punkt der Metropolregion Bremen/Ol-denburg entwickelt werden. Das siehtein Konzept von Wirtschafts- und Ha-fensenator Jörg Kastendiek vor. DerStandortvorteil dieses 1.000 Hektar

großen Gewerbegebietes sei bundes-weit einmalig. Der von bremenportsentwickelte Masterplan sieht im Sinneeiner besseren Vernetzung einen Zu-sammenschluss der Gebiete GVZ undNeustädter Hafen vor.

Die Autoren schlagen ferner die Ver-längerung der nordöstlichen Kaje unddie Schaffung einer 120.000 qm gro-ßen Landfläche durch die Verfüllungdes Lankenauer Hafens vor. Eine solcheInvestition mache dann Sinn, wenn einHafenbetreiber für das neue Hafena-real langfristige Verträge mit Reedernabschließen und so den Hafen belebenkönne. Bisher ist der Umschlag starkauf konventionelles Stückgut (Holz,Röhren, Maschinen) konzentriert. Kas-tendiek zufolge sollen künftig mehrContainer umgeschlagen werden. LautMasterplan wird der Warenumschlagam Neustädter Hafen von derzeit dreiMillionen auf mittelfristig fünf Millio-nen Tonnen im Jahr wachsen. Im GVZund dem Neustädter Hafen sind der-zeit mehr als 130 Unternehmen mitüber 6.000 Arbeitsplätzen tätig. �

IUB erhält einen Science Park Bremen-Nord bekommt einen SciencePark: Die Deputation für Bau und Ver-kehr hat beschlossen, das brachgefalle-ne und ca. 1,4 Hektar große ehemaligeGrundstück der Norddeutschen Stein-gut AG am nördlichen Eingangsbereichzur International University (IUB) zuentwickeln. Auf dem Science Park zwi-schen dem Bahnhof Schönebeck unddem zentralen Universitätscampus sol-len innovative, wissenschafts- und tech-

nologieorientierte Unternehmen ange-siedelt werden. „Das Gebiet eignet sichaufgrund der Lage zwischen Universi-tät und Bahnhof sowie Autobahn A270 sehr gut für die Ansiedlung vonUnternehmen aus Forschung und Ent-wicklung. Der Bebauungsplan stelltjetzt die Weichen für eine positive Ent-wicklung in diesem Bereich“, sagteBausenator Ronald-Mike Neumeyer. �

Universität trifftklassische MusikViele Uni-Angehörige sind begeisterteFans der Bremer Philharmoniker. DiePhilharmoniker-Szene in Bremen wie-derum unterstützt seit Jahren das musi-kalische Geschehen an der Universität.Diese fruchtbare Kooperation wurdenun vertraglich geregelt: Die BremerPhilharmoniker, die PhilharmonischeGesellschaft Bremen und die Universi-tät Bremen haben eine Kooperations-vereinbarung getroffen.

Sie sieht u. a. in den General Stu-dies der Bachelor-Studiengänge einLehrangebot mit dem Titel „Philharmo-nical4all – Eine Einführung ins Hörenvon Kunstmusik mit Besuchen philhar-monischer Orchester-, Kammer- undJazzkonzerte für Studierende aller Fach-bereiche“ vor. Darin sind auch sechsKonzertbesuche enthalten. Finanziertwird der Lehrauftrag von der Philhar-monischen Gesellschaft. Die BremerPhilharmoniker ver- pflichten sichzudem, das Universitätsorchester auchweiterhin durch das Coachen seinerStimmgruppen (Streich-, Holzblas- undBlechinstrumente sowie nach Bedarfdas Schlagwerk) zu unterstützen. �

NACHRICHTEN

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8.2006 Wirtschaft in Bremen | 51

ANZEIGENREGISTERAuto Burghardt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7

Bartram GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . .51

BBN Bremer Business Net . . . . . . . . . . .50

Bremer Theater . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23

Car Cleaner GmbH & Co.KG . . . . . . . . .33

Eckert GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37

eShop - bremen.de . . . . . . . . . . . . . . . . .37

Gewerbebau Nord GmbH . . . . . . . . . . .53

Grothe & Co. GmbH . . . . . . . . . . . . . . . .43

Haas Fertigbau GmbH . . . . . . . . . . . . . .51

Hallenbetriebe Neumünster GmbH . . .47

B. Hartz-Bentrup . . . . . . . . . . . . . . . . . .53

Heise Verlag GmbH & Co. KG . . . . . . . .43

HKK - Handelskrankenkasse Bremen . . .5

Janneck GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53

Jonsereds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51

Nordcom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28

Kreutz Systembau . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

Osmers GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . .21

Philharmonische Gesellschaft . . . . . . .29

RBB GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . .53

Schmidt + Koch . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17

Schünemann-Verlag . . . . . . . . U4, Beilage

Sparkasse Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . . U2

swb Vertrieb Bremen GmbH . . . . . . . . .15

Berliner Freiheit wird internationalMit dem Slogan „Delikatessen, nichtnur zum Essen“ geht das Shoppingcen-ter Berliner Freiheit im Zentrum derVahr neue Wege. „Internationale Viel-falt und smarte Exklusivität“ sollen dasEinkaufserlebnis prägen, heißt es ineiner Mitteilung zur neuen strategi-schen Ausrichtung. Der Begriff Delika-tessen beziehe sich dabei auf eine Viel-zahl von Produkten und Dienstleistun-gen, die es nur hier geben werde. „Wirbieten in Zukunft Shopping als interna-tionales Erlebnis. Dazu gehört auch,dass wir Stadtteilkultur noch mehr för-dern werden“, sagte H.W. Meyer, Vorsit-zender der Werbegemeinschaft der Ber-liner Freiheit. Zielgruppen seien nichtnur die Menschen in der nahen Vahr,sondern auch die Bewohner der angren-zenden Stadtteile Oberneuland oderSchwachhausen. �

Astro Walk BremenAm 12. August findet wieder ein öffent-licher Astro Walk Bremen statt, eineStadtführung auf den Spuren europäi-scher Astronomen. Wilhelm Olbers undden europäischen Astronomen seinerZeit ist es zu verdanken, dass Bremenein Zentrum der Astronomie wurde.

Den Astro Walk gibt es seit Juni 2005.Lieselotte Pezsa hat ihn aus Anlass der„Stadt der Wissenschaft 2005“ insLeben gerufen. Er führt über sieben Sta-tionen, darunter das Olbers-Denkmal,das Haus der Wissenschaft und dieGauß Plakette. Weitere Termine sindder 9. September und der 7. Oktober.Einen Astro Walk gibt es auch in Kasselund in Tartu/Estland. www.astro-walk.com

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52 | Wirtschaft in Bremen 8.2006

SERVICE&PRAXIS

IMPRESSUM

Wirtschaft IN BREMENDAS MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

87. Jahrgang, August 2006

HerausgeberHandelskammer BremenAm Markt 13, 28195 BremenTelefon 0421 3637-0www.handelskammer-bremen.de

VerlagCarl Ed. Schünemann KG ZeitschriftenverlagSchünemannhaus, 28174 Bremen,www.schuenemann-verlag.deVerlags- und Anzeigenleitung:Hermann Schünemann, Telefon 0421 36903-72,[email protected]:Karin Wachendorf, Telefon 0421 36903-26, [email protected] und Leserservice:Ingrid Schwarze, Telefon 0421 36903-25,[email protected]

ChefredaktionDr. Stefan Offenhäuser,[email protected],Dr. Christine Backhaus, presse,contor, [email protected]

Grafik und HerstellungDr. Christine Backhaus, presse,contor, [email protected]

DruckDruckerei Asendorf, Hastedter Heerstraße 196, 28207 Bremen,Telefon 0421 440244

ISSN 0931-2196

PreiseEinzelheft: Euro 2,30,Jahresabonnement: Euro 22,80Die beitragspflichtigen Kammerzugehörigen erhalten die Wirtschaft in Bremen auf Anfrage kostenlos. Wirtschaft in Bremen erscheint monatlich. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 30 vom 1. Januar 2005. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmtder Verlag keine Haftung. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Quellenangabe gestattet. Sämtliche Rechte der Vervielfältigungliegen bei der Handelskammer Bremen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge gebennicht unbedingt die Meinung der Handels-kammer wieder. Anzeigenschluss ist der 6. desVormonats.

der Zeit vom 26. 7. bis 25.8.2006;2. Indonesien, Bandung (West-Java): ehemalige Textilfabrik für Kinderbeklei-dung und harmonisch gelegenes Grund-stück im prominenten Viertel in den Bergen von West-Java zu verkaufen;3. Indonesien, Lampung (Süd-Sumatra):Investor für die Seetangproduktion inLampung gesucht;4. Indonesien, Lampung (Süd-Sumatra):holzverarbeitender Betrieb in Lampungzu vermieten oder zu verkaufen;5. Indonesien, Medan (Nord-Sumatra):Hühnerfarm in der Nähe von Medan zuverkaufen;6. Philippinen: Auf den Philippinen wer-den drei Beteiligungsobjekte angeboten:1. Wohnanlage am Meer, 2. Wohnanlagein der City, 3. Farmbetrieb.Die Objekte in Indonesien können in derZeit vom 28.7. bis 23.8.2006 unter mei-ner Leitung besichtigt werden.

HB-A-15-2006Einmalige Chance! Drittgrößstes Immo-bilienmaklerunternehmen in Deutsch-land mit bundesweit 230 Geschäftsstel-len expandiert weiter und plant in Bre-men, Osterholz-Scharmbeck, Delmen-horst, Oldenburg, Sulingen, Diepholz,Osnabrück, Westerstede, Aurich und Wil-helmshaven weitere Immobiliencenter.Wir suchen selbstständige Mitarbeiter,die zusammen mit Postbank und derBHW als Immobilienmakler für die BHWImmobilien tätig werden.

» NACHFRAGEN

HB-G-14-2006Wir suchen in Bremen ein kleines/mittelgroßes Unternehmen aus dem Heizungs- und Sanitärbereich, am Marktgut eingeführt mit bestehendem Kundenstamm.

HB-G-15-2006Suche Unternehmen im Bereich der Nahrungs- und Genussmittel. Produk-tionsbetrieb oder Importunternehmen.

HB-G-16-2006Druck- und medienverarbeitendes Unternehmen gesucht.

» ANGEBOTE

HB-A-8-2006Nachfolger für ein umsatzstarkes Motorsportgeschäft mit Werkstatt inBremen gesucht.

HB-A-9-2006Wir gründen eine weitere Firma in Bremen und suchen eine Beteiligung (65 %) und einen aktiven Teilhaber alsGeschäftsführer und Partner. Branche: Groß- und Einzelhandel vonFahrrädern, Textilien, Zubehör und Merchandise einer bekannten Marke.Inklusive Gebietsschutz und Vertrieb inden Postleitzahlengebieten 26, 27, 28sowie Akquise und Provision im gesamten norddeutschen Raum.

HB-A-10-2006Gut eingeführtes Modegeschäft (Allein-stellungsfaktor) für Damen und Herrenin Bremen (Steintor). Ein Fachgeschäftmit Erlebnischarakter auf ca. 100 qm mitInnengarten abzugeben.

HB-A-11-2006Online-Webkonferenzen bieten attraktiveZukunftspotenziale. Wir bieten Ihnen alsselbstständiger Vertriebspartner denAufbau eines attraktiven Kundenstam-mes im Geschäftssegment.

HB-A-12-2006Büro ca. 80 qm und Lagerhalle, ca.1.200 Palettenstellplätze., teilbar, gute Verkehrsanbindung, sofort frei.

HB-A-13-2006Für unsere interessante Produktgruppe:Funkalarmsysteme, Bewegungsmelder,Brandmelder, Magnetschalter, Kamera-überwachung usw. suchen wir Vertriebs-partner, die in der ganzen Bundes-republik bei Gewerbebetrieben, kommunalen Einrichtungen wie auch bei Hausverwaltungen und privaten Objekten, Sicherungsberatungen vor-nehmen und dann entsprechend der Notwendigkeiten die entsprechenden Sicherungssysteme gegen Diebstahl,Vandalismus, Feuer usw. einrichten. Eshandelt sich ausschließlich um Sicher-heitssysteme der neuesten Generationmit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten füralle Bereiche, wo gesichert werden muss.Eine intensive Einarbeitung ist für unsselbstverständlich.

HB-A-14-2006Durch meine langjähre gute Zusammen-arbeit mit indonesischen Geschäftspart-nern habe ich eigene und Objekte vonmeinen Partnern in Indonesien und aufden Philippinen zum Verkauf anzubieten:1. Indonesien, Bogor (West-Java):idyllisch am Hang gelegenes Grundstückin der Provinz Bogor, 1.394 qm, vielseitignutzbar zu Verkaufen. Besichtigung in

EXISTENZGRÜNDUNGSBÖRSE

Bitte richten Sie Ihre Zuschriftenunter Angabe der

Chiffrenummer an die Handelskammer Bremen,

Geschäftsbereich II, Jutta Deharde,

Postfach 105107, 28051 Bremen

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8.2006 Wirtschaft in Bremen | 53

KR – KO – 7/06Factoring, Finanzdienstleistungsvertriebsucht bundesweit Kooperationspartnermit Kenntnissen/Erfahrungen aus der Finanzdienstleistungsbranche sowie Unternehmensberatung für eine Zusammenarbeit, gerne auch Ich-AG. Wir arbeiten für renommierte Factoring-institute und bieten unseren Kunden das komplette Factoring-Portfolio. Einarbeitung durch uns ist selbst-verständlich.

HB-H-2-2006Markteingeführter Hersteller einer Online-Video-Konferenz-Lösung. Wir suchen qualifizierte Geschäftskunden-Vertriebspartner für einen attraktivenWachstumsmarkt.

HB-D-3-2006Deutsch-polnisches Baumanagement:Projektleitung Planung, Ausschreibung,Bauleitung und Ausführung. Wir bietenkomplette Baumaßnahmenabwicklungfür Ihre Industrieobjekte in Polen undDeutschland nach deutscher Norm undQualität. Wir sind ein deutsch-polnischesTeam. Unser Spezialgebiet ist Industrie-bau- und Gewerbebau. Wir haben mehr-jährige Bauerfahrung mit Produktions-hallen, Mehrzweckhallen, Lagerhallenund Bürogebäude in Stahl- oder Stahl-betonbauweise. Durch unsere zusätzli-che Qualifikationsanerkennung sind wir

zusätzlich ermächtigt, gemäß polnischerBaugesetzgebung /prawo budowlane inPolen selbstständig Bauobjekte abzuwik-keln. Wir arbeiten eng zusammen mitFachingenieuren, die die unerlässliche Qualifikation und Berechtigung für dieBauabwicklung in Polen und Deutsch-land vorweisen. Wir betreuen Ihr gesamtes Bauvorhaben und wickeln esfür Sie vollständig ab. Außerdem sindwir behilflich bei der Findung und demErwerb von geeigneten Grundstücken inden Sonderwirtschaftszonen.

HD-KO-24/06-HInternational arbeitendes Unternehmen,spezialisiert unter anderem in den Bereichen Immobilien (z. B. Hotel-anwesen, Grundstücke), Industrie-anlagen (z. B. Müll-, Wasserbehandlung,Energietechnik), gebrauchte Maschinenund Fabrikationsanlagen (z. B. gebrauch-te Baumaschinen, Verpackungsanlagen,Betonwerke), Automobile sucht Koope-rationspartner (sowohl Angebote alsauch Investoren) weltweit. In unsererFirma sind deutsche und ausländischeRechtsanwälte, Marketingprofis, Finanz-experten, Gutachter und Ingenieuretätig, die über die erforderlichen Kontakte verfügen. Wir vermitteln Geschäftsverbindungen zwischen den interessierten Parteien und können aufeine weltweite Datenbank zurückgreifen.

STD-D-181-DSoftwarehaus/Softwareentwicklungsucht Kooperationspartner. Wir suchenKooperationspartner zum Erfahrungs-austausch und zu gegenseitiger Unter-stützung bei größeren Projekten. Wir bieten eigene Softwarelösungen zur Administration von Server-Datenbanken,für die Verknüpfung verschiedener Datenbanken und ein Integrationstoolvon Oracle in die SAND/DNA Access Lösung. Außerdem bieten wir Consultingund direkte Programmierung beim Kunden im Bereich Business-Intelligence,Data Mining tätig und helfen unserenKunden, businessorientierte Dataware-houses aufzubauen. Know-how zu allengängigen Datenbanken und z. B. in denBereichen Java/J2EE, C,C++, VisualBasic, Crystal Report/BOXI, UML, PLSQL,Stored Procedures , Trigger, ERM und Datenbankdesign, Designpatterns, Cognos sind vorhanden.

KOOPERATIONSBÖRSE

HB-G-17-2006Ich bin Tischlermeister und suche einenkleinen bis mittleren Tischlereibetriebzur Übergabe. Ideal wäre ein begleiten-des Einarbeiten in einem Betrieb, der ausAltersgründen abgegeben werden soll.Für eine Teilhaberschaft in einer zu gründenden oder schon bestehendenTischlerei bin ich auch offen.

HB-G-18-2006Wir sind ein mittelständischer Ver-packungsmittelgroßhändler und möchten kurz- oder mittelfristig einengleichgelagerten Betrieb übernehmen.Wir vertreiben Transportverpackungenwie Kartonagen, Verpackungsfolien,Packpapiere und Klebebänder an Industriebetriebe in Norddeutschlandund Sachsen.

HB-G-19-2006Gesuch im Zuge der Nachfolge oder Beteiligung, Branche: Garten- und Land-schaftsbau mit Grünflächenservice /Pflege (kein Muss); Region Norddeutsch-land; Schwerpunkt Großraum Bremen/Bremerhaven.

OL-G-21/06Existenzgründer/in gesucht bzw. Angebot zur haupt- oder neben-beruflichen Eröffnung einer Beratungs-stelle in Sachen „Lohnsteuerhilfe“. Wirbieten versierten Steuerfachkräftenkostenlose Aus- und Weiterbildung.

Bitte richten Sie Ihre Zuschriftenunter Angabe der

Chiffrenummer an die Handelskammer Bremen,

Geschäftsbereich II, Jutta Deharde,

Postfach 105107, 28051 Bremen

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SERVICE&PRAXIS

» ANGEBOTE

Chiffre-Nr., Text, Bezeichnung des Stoffes, Zusammensetzung, Menge, Artder Verpackung, Transportmöglichkeiten, Anfallstelle

HB-A-37-02, Big Bags, gebraucht mit Einfüllstutzen und Ablaufstutzen ca. 50cm Durchmesser, Kunststoff, Abmessung800x1.200x2.100 mm, ca. 120 Stck.,Preis nach Absprache, auf Europalette á 10 Stck., Abholung, Bremen

HB-A-39-02, Big Bags, gebraucht mit Einlaufstutzen und Ablaufstutzen ca. 50cm Durchmesser Abmessung 800x1.200x2.100 mm, Kunststoff, 120 Stck,nach Absprache, einmalig, 1 Palette aufEuropalette á 10 Stck., Abholung, Bremen-Holzhafen/Bremen

HB-A-40-01, Aktivkohle (aus Naturstoff-aufbereitung, unbelastet), 1 t, 75 kg,monatlich, Säcke/Paletten, Lkw, Bremen

H-A-351, Kunststoffe, Kunststoff-Spann-ringdeckelfässer 30l + 60 l+ 120l +200l, mit Deckel und Spannring, sauber,einmal gebraucht, UN-Zulassung, Kunst-stoff (PE) und Metall, 200 Stck, Preis VB,einmalig, lose oder auf Palette, Lkw, An-lieferung der Ware ist möglich, Northeim

H-A-356-05, Altholz kat. I bis III, inHackschnitzeln, Spanngr. 0-150 mm, Zusammensetzung: diverse, 2.000 t, VB,einmalig, Anlieferung der Ware ist mög-lich, Abholung der Ware ist möglich,Lkw, Mehrum/Hohenhameln

H-A-357, sonstiges, Kokosläufer, 2 mbreit, verschiedene Längen, 5.000 qm, 1Euro netto, einmalig, Lkw, Abholung derWare ist erforderlich, Hannover

H-A-359, Chemikalien, Ammoniumstea-rat-Dispersion (35%ig), CAS 1002-89-7,EINECS 213-695-2, 1.330 kg, kostenlos,einmalig, Abholung der Ware ist erfor-derlich, Hannover

H-A-360, Teppichreste, Automobilwaremit unterschiedlichen Beschichtungen,PA, PP, Vlies, Latex, Gewebe, Schwer-schicht etc., 1.000 qm, max. 2,00 Euro,unregelmäßig, Rollenware oder Platinen,Anlieferung der Ware gg. Entgelt, ansonsten ist Abholung der Ware erfor-derlich, Hessisch Oldendorf

HH-A-1-07, Gummi, runderneuerte Lkw-Reifen, neuartiges Cold-Retreatment,alle Profile möglich und zum gleichengünstigen Preis (Liste anfordern), Gummimischungen, Karkassen werdenoriginal von den Marken-Herstellern wiederverwendet, 300 Stck., monatlich,lose, Transport durch uns oder Selbst-abholer, Hamburg

HH-A-3-15, Elektronik, Elektronikschrott,EDV-Anlagen, PCs, Drucker, Kunststoffe,Glas, Metalle, 300 kg, monatlich, Einwegpaletten oder nach Absprache,Abholung oder Speditionsversand, Hamburg

HH-A-4-02, Kunststoffe, Kunststoff-granulat, HOSTAFORM C9021 Natur,970 kg, einmalig, Big Bags, Lkw, Nord-deutschland

HH-A-5-05, Holz, regelmäßig, Paletten80x120 cm, Hubwagen, ebenerdig/Hamburg

BI-A-1084-06, Textilien, Flock, Möbel-und Dekostoffe, uni und bedruckt (Über-hänge, Muster- und Restrollen) ca.10.000 m, stückweise, unregelmäßig,Absprache, Abholung, Bielefeld

BI-A-1087-02, TPU Neuware, kristallklar,98 Shore A, 48 t, regelmäßig, EU-Kartons, Lkw, Westfalen

BI-A-1090-02, Kunststoffe, PP EPDMMahlgut, dunkel, aus Neuteilen gemah-len, 22 t, regelmäßig, Big Bags, Trans-portmittel nach Absprache, NRW

BI-A-1093-06, Textilien, Tarndruck, 65 %CO, 35 % PL, 150 cm. breit, Verkauf rollenweise, 100 m/Rolle

BI-A-1094-14, Verpackungen, Fächer-dosen aus Kunststoff, glasklareDecken/graues Unterteil; 207 x 112 x23 – 10 Fächer zu 32 Stück/Karton – 48Kartons, 207 x 112 x 23 – 4 Fächer zu32 Stück/Karton – 5 Kartons, 161 x 121x 30 – 10 Fächer zu 60 Stück/Karton –40 Kartons.

BI-A-1095-06, Textilien, Kinderpanneaux,4 versch. Designs, 56 cm hoch, ca. 1.000 m

BI-A-1096-03, Metall, Stahlblech Gehäu-se für Räder/Rollen mit einer Plattenbe-festigung, im Drehkranz zwischen Platteund Gehäuse sind Stahlkugeln vorhan-den, der Drehkranz ist gefettet und hateinen Schutzring aus Kunststoff, 1,5 t,einmalig, Abholung: Absprache, Minden

BI-A-1097-02, Kunststoffe, Produktions-abfall: Kunststoff, Folien, Papier undPappe, Verpackung, Holz etc., täglich,Abholung, Enger/NRW

LG-A-906-18, Heißluftofen 50-250 °C, H 531 mm, L 524 mm, B 597 mm, Neu-gerät m. Garantie, Fehlkauf, Edelstahl, 1 Stck., 295 (Neupreis 640 Euro), einmalig, Selbstabholer oder zzgl. Versandkosten, Lüneburg

LG-A-907-15, Elektronik, ständig ausge-musterte Laser- und Nadeldrucker, Plot-ter sowie PCs, Gifhorn/Niedersachsen

LG-A-909-05, Holz, Holz-Einweg-Paletten,1,14 x 1,14 m, Kreis Soltau-Fallingbostel

OL-A-3241, Kunststoffgebinde, die Ge-binde wurden einmal befüllt und sind alsGefahrgutgebinde zugelassen. Sie sindrestlos entleert und mit Wasser ausge-spült. Farbe: dunkelblau, 30 Stck., 30 l,monatlich, Oldenburg

OL-A-3242, Chemikalien, Gärungskohlen-säure, Weser-Ems

STD-A-214-08, Autoglasscheiben, 1cbm,200 kg, monatlich, lose, Abholung, Lkw,Zeven/Niedersachsen

STD-A-215-07, Gummi, Autoreifen, 20Stck., 250kg, 20 Euro, monatlich, Lkw,Zeven/Niedersachsen

STD-A-216-02, Kunststoffe, diverse Auto-teile, Stoßfänger, Radkappen, Spiegel,Zierleisten etc., 4 cbm, 250 kg, monat-lich, lose, Lkw, Zeven/Niedersachsen

STD-A-217-04, Papier/Pappe/ Ver-packungen, 3 cbm, 200 kg, monatlich,Container, Abholung, Lkw, Zeven/Niedersachsen

» NACHFRAGEN

HB-N-1-05, Holz, Vierweg-Verlust-Palet-ten, 800 x 1.200 mm, 200 – 500 Stck.,unregelmäßig, Abholung, Raum Bre-men/Minden/Osnabrück

HH-N-1-04, Pappen, Kartons, regel-mäßig, Rollwagen, Hamburg

H-N-352, Elektro- und Elektronikschrottjeder Art (EDV, TV, Braune Ware, Haus-geräte, Medizintechnik, Laborgeräte,Schaltschränke), Leiterplatten bestücktund unbestückt, Bildröhrenglas, Toner-pulver, Tonerkartuschen, Farbbänder, ein-malig, nach Absprache, Lkw, Abholungder Ware ist möglich

H-N-353, Nickel-Cadmium-Batterien, Lithium-Batterien, Trockenbatterien, VB,einmalig, Fässer, Paloxen, Paletten, Lkw,Abholung der Ware ist möglich

H-N-358, Elektronik, elektronische Bau-teile, aktiv und passiv, regelmäßig, mitoder ohne Verpackung, Kleinbus, Abholung der Ware ist möglich

H-N-361, Kunststoffe, Rückgewinnungdes Rohstoffes Öl aus gemischten Kunst-stoffen, regelmäßig

STD-N-22-05, Holz, Paletten, Euro- undEinwegpaletten, VS, regelmäßig, Min-destabnahme ab 100 Stück, lose, Lkw,Cuxhaven, Stade, Rotenburg, Bremen

STD-N-24-15, Elektronik, IT-Komponen-ten, Berufsschule sucht gebrauchte IT-Komponenten für Unterrichtszwecke(günstig oder gegen Spendenquittung),regelmäßig, Mindestabnahme 5, lose,Osterholz-Scharmbeck

STD-N-25-02, Kunststoff, Mahlgut (beiFolien auch Ballen) ABS, PC/ABS, PA,PP, PE-HD, PE-LD, PS, PC, Deutschland

STD-N-26-18, sonstiges, Klärschlamm,AVV 190805, regelmäßig, Lkw

BI-N-287-05, Holz, wir suchen regelmä-ßig größere Mengen gebrauchte/defek-te Euro- und Einwegpaletten. Im RaumOWL erfolgt die Abholung durch unsereLkw, sonst nach Absprache, regelmäßig,lose, Herford

BI-N-288-15, Elektronik, wir suchen stän-dig ausgemusterte EDV-Geräte, u. a. PC,Monitore, Drucker, Faxgeräte und Lap-tops zur Wiederverwertung und Remar-keting, regelmäßig, Verpackungsart undTransportmittel nach Absprache, Biele-feld

BI-N-289-02, Kunststoffe, jegliche ArtPolysytrol, ungeschäumt, Mahlgut, Ab-fälle und Pressballen, 50 t, regelmäßig,Pressballen, Transportmittel nach Absprache, Europa

BI-N-291-02, Kunststoffe, jegliche Art Polysytrol, ungeschäumt, Mahlgut, Abfälle, und Pressballen, 100 t, regel-mäßig, Verpackungsart und Transport-mittel nach Absprache

BI-N-292-02, Kunststoffe, Abfälle ausder Haustür- und Fensterherstellung wiePlatten mit Glasfaserbeschichtung, mitPolyurethan Hartschaumfüllung undauch mit Aluminiumschicht

BI-N-295-03, Metall, wir kaufen Roh- undReststoffe aller Art insbesondere Metalle(Kupfer, Messing etc.), auch Kunststoffe(PP,PE usw.)

BI-N-296-05, wir suchen regelmäßig größere Mengen an Säge- oder Hobel-spänen. Die Späne sollten frei sein vonVerunreinigungen jeglicher Art, regel-mäßig, Container, lose, Transportmittelnach Absprache, Kreis Minden-Lübbecke

LG-N-314-07, Gummi, Altreifen, Reifenvon Pkw und Lkw, 100 t, monatlich, lose,Transportmittel nach Absprache, Nord-deutschland

LG-N-318-15, Elektronikschrott allge-mein, sortiert/umsortiert, unregelmäßig,Gitterboxen/Paletten, Niedersachsen

LG-N-323-02, Kunststoffe, 1.000-Liter-Kunststoffcontainer „intermediate bulkcontainer“ (IBC), gespült, technisch ein-wandfrei, 200 Stck, Preis VS, unregel-mäßig, Mindestabnahme 52 Stck., Lkw,Abholung

LG-N-324-15, Laser-, Nadel- und Thermo-drucker, Plotter und Faxgeräte, keine Tintenstrahldrucker, unregelmäßig, Mindestabnahme 30, Verpackung nachAbsprache, Abholung, Norddeutschland

LG-N-325-05, Holz, Euro Paletten, auchdefekt, 1.000 Stck., monatlich, ohne Verpackungsart, Selbstabholung durchuns, PLZ 1, 2 + 3

RECYCLINGBÖRSE

Bitte richten Sie Ihre Zuschriften unter

Angabe der Chiffrenummer an die

Handelskammer Bremen, Geschäftsbereich II,

Jutta Deharde, Postfach 105107,

28051 Bremen

54 | Wirtschaft in Bremen 8.2006

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wagenunwinnen

8.2006 Wirtschaft in Bremen | 55

Nordaufnahme zwei.tausendsechs Im Wilhelm-Wagenfeld-Haus ist zurzeit die moderne Fotografie zu Gast. Noch biszum 13. August zeigen dort Fotografen aus der Region einen Teil ihres Schaffens.Die Ausstellung „Nordaufnahme zwei.tausendsechs – Fotografie im Nordwesten“ist eine Leistungsschau der besonderen Art. Schön in Szene gesetzt wurden dieWerke von 54 Fotografen: Es ist eine Selbstauswahl ihrer Bilder und spiegelt dieganze Bandbreite ihres künstlerischen und dokumentarischen Schaffens wider, seies Reportage-, Food-, Mode-, Landschaft-, Industrie- oder Reisefotografie. Die Aus-stellung hat nicht nur einen ästhetischen Reiz. Sie macht auch deutlich, dass dieFotografie im Nordwesten an Gewicht gewonnen hat, ein Verdienst eben dieserNordaufnahme. Für das Oberzentrum Bremen, das seit Jahrzehnten von der inten-siven Ausbildung fotografischer Talente durch die Hochschule für Künste Bremenprofitiert, ist die wachsende Medienkompetenz im Nordwesten ein echter Stand-ortfaktor.

Nordaufnahme ist ein lockerer Zusammenschluss von ca. 70 selbstständigen,professionellen Fotografen aller Altersstufen, beruflichen Fachrichtungen und -aus-bildungen, von Hochschulabsolventen bis zu Quereinsteigern, die im NordwestenDeutschlands arbeiten. Der Verbund existiert seit 2004 und hat sich in kürzesterZeit zu einem kreativen Netzwerk entwickelt, das das große fotografische Potenzi-al dieser Region repräsentiert und ihr ein Gesicht gibt. Jährlich will die Nordauf-

nahme einen Bildband herausbringen. Im Sommer 2005 erschien die „Nordauf-nahme 1“ im Schünemann Verlag, rechtzeitig zur Ausstellung kam jetzt „Nordauf-nahme 2“ auf den Markt. Streng genommen ist es aber bereits das dritte Buchpro-jekt des Verbundes, denn im Dezember 2005 gab die Initiative zur Verabschiedungvon Bürgermeister Henning Scherf einen Bildband mit Scherf-Motiven heraus. �

INFORMATION

Zur Ausstellung erscheint das neue Buch Nordaufnahme 2.Nordaufnahme 1 und 2 kosten je 28,90 Euro, während der Ausstellung werden beide Bücher zusammen für 49.- Euro angeboten.

Wilhelm-Wagenfeld-Haus