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Natur+Umwelt BUNDmagazin in Bayern www.bund-naturschutz.de Heft 1-2013 95. Jahrgang 1. Quartal JAHRE BUND NATURSCHUTZ Menschen für die Ist Bayerns großer Strom gerettet? Donau

Natur + Umwelt 1-2013

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Page 1: Natur + Umwelt 1-2013

Natur+UmweltBUNDmagazin in Bayernwww.bund-naturschutz.de

Heft 1-2013 95. Jahrgang1. Quartal

JAHRE BUND NATURSCHUTZ

Menschenfür die

Ist Bayerns großer Strom gerettet?

Donau

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Für Christa Weißenberger sind Umwelt- und Natur-schutz wichtig. Deshalb schätzt sie die Arbeit des BN schon lange. Als Sofrony Christow sie auf eine Mitgliedschaft im BN angesprochen hat, war sie deshalb gleich dabei.

Machen Sie es doch wie Sofrony: Sprechen Sie einfach einmal Ihre Freunde und Bekannten auf eine Mitgliedschaft im BN an. Die kostet nicht viel, bringt aber viel für eine lebenswerte Gegenwart und Zukunft in Bayern.

* Sie als Werberin oder Werber haben einen zusätzlichen Vorteil: Für jede Mitgliedschaft die Sie bis 14. April 2013 vermitteln, schenken wir Ihnen den BN-Bildband „Heimat Donau – Natur und Kultur am Strom“.

Herzlich willkommen beim BUND Naturschutz!

JETZT – ERHALTEN SIE EINEN DONAU-BILDBAND FÜR JEDES GEWORBENE MITGLIED!*

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Eine Beitrittskarte fi nden Sie im Heft. Vielen Dank für Ihr Engagement!

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[1-13] 100 Jahre BUND Naturschutz Natur + Umwelt 3

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Menschen für die DonauDie bayerischen Regierungsparteien haben sich gegen eine Staustufenkanalisierung der Donau entschieden. Der Fluss soll weiterhin frei fließen, zumindest vorerst. Auch wenn die Diskussion über den konkreten Ausbau weitergeht, ist das ein großartiger Erfolg – dank der vielen engagierten Menschen am Fluss. Ab Seite 10

Inhalt BUND Naturschutz Bayern

4/5 Grund zum Feiern 100 Jahre BUND Naturschutz – die Jubiläumsveranstaltungen im Überblick

6 Naturschutzpreis für Vandana Shiva und mehr Internes

7 Leserbriefe

8 Störfall Eine »Mutter Courage« im Naturschutz mit angebore-nem Widerspruchsgeist. Porträt

9 Voll im Trend »Grüne« Mode. Ratgeber

10 Titelthema

18 Weichen stellen Der BUND Naturschutz setzt sich dafür ein, die Agrarpolitik ökologisch und sozial umzugestalten. Und mehr aktuelle Meldungen

21 BUND Naturschutz Stiftung

22 Kinderseite

23 Reiseseite

24 Lecker im Kochtopf Der Große Sauerampfer im Wildpflanzen-porträt

25 Fotoseite

26 Geschafft Die Südumfahrung durch den Sebalder Reichswald ist vom Tisch, weil sich alle Aktiven in einem Netzwerk zusammentaten. Und mehr »Regional«

34 Bildung

35 Termine, Impressum

Inhalt BUND

B1 Editorial

B2 Magazin Kurznachrichten

B4 Kommentar Energie- und Ernährungswandel

B6 Schwerpunktthema Wie kann die »Energiewende von unten« gelingen? BUND-Gruppen machen es vor.

B18 Aktion Mobil statt verplant

B20 Biosphärenreservate Deutsch-lands jüngstes Biosphären-reservat, die Karstlandschaft Südharz, glänzt mit wunder-barer Natur.

B24 Zur Zeit Bedrohte Vulkaneifel

B25 Aktiv Neues aus dem BUND

B28 Die junge Seite Teilnehmer aus ganz Osteuropa brachte die Berliner BUNDjugend zu einem Energie-Camp in die Haupt-stadt.

Liebe

Lese

r 25 000 Menschen haben am 19. Januar bei der Demo in Berlin lautstark bekundet: »Wir haben es satt!« Ein toller Erfolg, dass trotz eisiger Kälte so viele Menschen auf die Straße gingen, um gegen eine industrialisierte Landwirt-schaft und den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen zu demonstrieren. Jetzt geht es darum, sich in Brüssel weiterhin dafür stark zu machen, dass EU-Förder-gelder nicht an Agrarfabriken fließen, sondern eine bäuer-lich-ökologische Landwirtschaft stärken und erhalten.

Doch auch jenseits der großen Politik in Berlin und Brüssel kann jeder Einzelne diesen Forderungen tagtäglich Nachdruck verleihen, denn der Schutz der ökologischen Landwirtschaft beginnt an der Ladentheke. Sind uns gesundes Essen, artgerecht gehaltene Tiere und der Erhalt unserer Kulturlandschaft etwas wert? Letztendlich ent-scheiden Sie als Verbraucher.

Ihr Peter Rottner, BN-Landesgeschäftsführer

Aus der Zeit gefallenUrwälder und Dörfer wie aus der Vergangen-heit: Zum Entschleunigen nach Transkarpatien mit BUND-Reisen. Seite 23

Auf Dauer wirksamDie BUND Naturschutz Stiftung sichert langfristig Mittel für den Erhalt von Bayerns natürlicher Schönheit. Als Stifter hat man die Gewissheit, dauerhaft etwas für den Naturschutz zu bewirken. Seite 21

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Jubiläumsveranstaltungen 100 Jahre BUND Naturschutz

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2. Bayerischer Naturschutztag Freitag, 26. April 2013, 15 Uhr Historischer Rathaussaal, Nürnberg

100. Landestagung und Delegiertenversammlung Samstag/Sonntag, 27./28. April 2013, ab 10.30 Uhr Historischer Rathaussaal, Nürnberg, am Abend des 27. April Empfang

Fest am WaldsteinMittwoch, 1. Mai 2013 auf dem Waldsteingipfel, Fichtelgebirge, ab 14 Uhr – Regional veranstaltung Oberfranken

DonaufestDonnerstag, 9. Mai 2013 mit Da Huawa, da Meier und i, Niederalteich – Regional-veranstaltung Niederbayern

35 Jahre AG HafenlohrtalSonntag, 12. Mai 2013Lichtenau, ab 12.30 Uhr

Bayerischer HeimattagFreitag/Samstag/ Sonntag, 7. bis 9. Juni 2013 Dinkelsbühl

100 Jahre – Festakt anlässlich der Gründung des BN am 26. Juni 1913Samstag, 29. Juni 2013, 14 Uhr Prinzregententheater, München

ReichswaldfestSamstag/Sonntag, 20./21. Juli 2013 Nürnberg – Regional-veranstaltung Mittelfranken

Jugendliches SommerfestSamstag, 27. Juli 2013 Wartaweil – Regional-veranstaltung Oberbayern

Feier im BN-Natur- erlebniszentrum im AlpseehausSonntag, 28. Juli 2013, 10 Uhr Immenstadt-Bühl – Regionalveranstaltung Schwaben

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Engagierte Bürger, zu denen auch bedeutende Künstler und Pro-

fessoren gehörten, gründeten vor 100 Jahren den BUND Naturschutz in Bayern. Die Landschaften unserer Heimat mit ihrer Tier- und Pflanzen-welt haben sich in dieser Zeit stark verändert, wobei gerade durch den Einsatz des BN das Gesicht Bayerns erhalten werden konnte. Auch unser Verband hat sich ständig erneuert: Von einem naturbegeisterten Exper-tenkreis der Gründerzeit über die Gleichschaltung im Nationalsozia-lismus, dem Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg mit der Öffnung für Umweltthemen ist »der BN« heute ein unabhängiger, basisdemokrati-scher und ganzheitlich handelnder Anwalt für die Bewahrung unserer natürlichen Lebensgrundlagen.

Mit heute 195 000 Mitgliedern, rund 700 Kreis- und Ortsgruppen in allen Regionen Bayerns, einer eigen-ständigen Jugendorganisation und vielen BN-Kindergruppen haben wir gerade durch das ehrenamtliche Engagement Bayerns Entwicklung mit gestaltet. Es waren immer mutige Frauen und Männer, die sich schützend vor bedrohte Landschaf-ten wie die Weltenburger Enge, das Murnauer Moos oder das Hafen-lohrtal gestellt und sie, anfangs als Außenseiter belächelt oder sogar diffamiert, mit Zähigkeit und Aus-dauer gerettet haben.

»Viele Verantwortliche halten die Natur noch immer für einen mise-rablen Verhau, so dass wir uns als Gegenbewegung, als Opposition zur Begradigung, Bereinigung und Ent-wässerung verstehen müssen. Viele Techniker sehen in der Erschließung noch immer die Ordnung und nicht den Kahlschlag, weil ihre Seelen so monoton geworden sind wie die Kartoffelschläge und so einfältig wie die neuen Autostraßen.«

Diese Worte von Prof. Tubeuf aus dem Gründungsjahr des BN haben nichts von ihrer Aktualität verloren.

Doch es ist auch unübersehbar, wie der BUND Naturschutz als Ge-genbewegung und Ideengeber und Wegweiser die Gesellschaft positiv verändert hat. Ohne den BN gäbe es keinen »Nationalpark Bayerischer

Wald« oder »NP Berchtesgaden«, kein »Grünes Band« quer durch Eu-ropa und die Donau wäre, wie viele unserer Flüsse, längst durchgehend kanalisiert. Gemeinsam mit Bürger-initiativen wurde der Staatsregierung ein modernes Abfallgesetz abgetrotzt und dabei Staat und Bürger vor Fehlinvesti-tionen von 17 geplan-ten Müllverbrennungs-anlagen bewahrt. Es war unsere Umweltbildungsarbeit mit Tausenden von Veranstaltungen, welche den politischen Mehrheiten in der Gesellschaft für den Atom-ausstieg und dem Siegeszug der Er-neuerbaren Energien den Weg berei-tet hat. Ihr Mitgliedsbeitrag wie Ihre Teilnahme an Demonstrationen haben es ermöglicht, dass keine gen-technisch veränderten Pflanzen in Bayern angebaut werden, der BN Teil eines bundes- und weltweiten Netz-werkes für eine bäuerliche und öko-logische Landwirtschaft ist. Als die heute Verantwortlichen sind wir dankbar für den Einsatz unserer Vor-gänger von Prof. Tubeuf bis Hubert Weinzierl, die aus kleinen Anfängen heraus die Grundlage des heutigen BUND Naturschutz gelegt haben.

Das schönste Geschenk, dass Sie sich selbst und Ihrem BUND Natur-schutz im 100. Geburtstagsjahr machen können, sind daher neue Mitglieder in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis, die entdecken, dass weltweite Umweltverantwortung mit dem Einsatz für den Naturschutz in der eigenen Heimat beginnt. Es grüßen Sie herzlich

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Prof. Dr. Hubert Weiger Landesvorsitzender Doris Tropperstv. LandesvorsitzendeSebastian Schönauerstv. Landesvorsitzender

RhönschaffestSamstag, 14. September 2013 am BN-Stall in Ginolfs – Regionalveranstaltung Unterfranken

Verleihung des Bayerischen NaturschutzpreisesSonntag, 17. November 2013 im Kunstforum Ost deutsche Galerie, Regensburg

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6 100 Jahre BUND Naturschutz Natur + Umwelt [1-13]

Ulf Zeidler verabschiedet

N aturschutz mit Herz und Gum-mistiefeln – dies war stets das

Motto von Ulf Zeidler, der Ende 2012 nach fast 40 Jahren als Vorsitzender der Kreisgruppe Bad Kissingen aus seinem Amt verabschiedet worden war. Landrat Thomas Bold, BN-Vor-sitzender Hubert Weiger und rund 200 Weggefährten und Gäste zollten dem engagierten Naturschützer ihre Anerkennung. Als Vorbild und »Mann der Praxis« würdigte Weiger den scheidenden Vorsitzenden. Mit großer Liebe zur Natur, breitem Fachwissen und praktischer Erfah-rung habe Zeidler eine Kreisgruppe aufgebaut, die heute landesweit einen der größten Aktivenstämme im Biotopschutz und eines der bes-ten Exkursionsangebote vorweisen könne. Vor allem Zeidlers Fähigkeit, seine Begeisterung auf andere zu übertragen, sei dem Naturschutz zu-gute gekommen. Als Vordenker, so Weiger weiter, habe Ulf Zeidler schon früh die Bedeutung von Trup-penübungsplätzen für den Natur-schutz erkannt und thematisiert. Seiner Überzeugungs arbeit sei ganz wesentlich zu verdanken, dass »mitt-lerweile 125 000 Hek tar Bundesflä-chen kostenlos für den Naturschutz zur Verfügung gestellt worden sind.«

Fast 20 Jahre lang war Ulf Zeidler zudem auf Landesebene als Spre-cher für den Arbeitskreis Arten-schutz tätig. Für sein Engagement wurde er unter anderem mit der Bayerischen Umweltmedaille und dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Sein Nachfolger im Amt ist Franz Zang. Zeidler selbst freut sich sehr darauf, jetzt mehr Zeit für seine Fa-milie zu haben – und für ausgiebiges Naturerleben.

Naturschutzpreis für Vandana Shiva

E ine der wichtigsten Vorkämpfe-rinnen der globalisierungs-

kritischen Bewegung, Vandana Shiva, ist im Dezember mit dem Bayerischen Naturschutzpreis aus-gezeichnet worden. Der BN-Vorsit-zende Hubert Weiger verlieh der indischen Physikerin den Bayeri-schen Naturschutzpreises im histo-rischen Rathaussaal der Stadt Nürn-berg. Weiger erklärte, Shivas Kampf gegen Gentechnik-Konzerne, für die Stärkung der Rechte der Frauen und den Erhalt der Saatgutvielfalt mache Vandana Shiva zu einer der bekann-testen Gallions figuren gegen die negativen Auswirkungen der Globa-lisierung, für den Klimaschutz und die Erhaltung der Biodiversität.

Vandana Shiva ist eine der wich-tigsten Vorkämpferinnen der glo-balisierungskritischen Bewegung. Die indische Physikerin ist Trägerin des Alternativen Nobelpreises und hat sich durch ihren Kampf gegen die negativen Auswirkungen der Glo balisierung weltweit Ansehen verschafft. Seit den 70er-Jahren setzt sie sich ein für die Erhaltung der Saatgutvielfalt, gegen die Ver-treibung der Kleinbauern durch die »grüne Revolution«, die weltweit von Agro-Gentechnikkonzernen vorangetrieben wird.

Der Bayerische Naturschutzpreis ist die höchste Auszeichnung des BUND Naturschutz. Der BN verleiht den Preis seit über 30 Jahren an hoch verdiente Persönlichkeiten für ihr heraus ragendes Wirken im Natur- und Umweltschutz.

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Als Bufdi beim BNF rüher waren es Zivildienstleisten-

de, jetzt sind es die »Bufdis«, die in vielen Kreisgruppen des BN wert-volle Unterstützungsarbeit leisten. Einer von ihnen ist Marvin Melzer, derzeit im Einsatz bei der der Kreis-gruppe Rottal-Inn. Der 20-Jährige ist bereits der zweite junge Mann, der im Rahmen des Bundesfreiwilligen-dienstes bei der Kreisgruppe arbei-tet. »Eine große Bereicherung«, freut sich Marianne Watzenberger, die in Pfarrkirchen zuständig ist für die Betreuung und Anleitung der Bufdis. 20 Jahre lang waren hier Zivildienst-leistende tätig, seit dem Ende der Wehrpflicht müssen Interessenten nach Bufdis suchen. Marvin Melzer hat sich im Juli 2012 beim BN be-worben, im September begann seine Tätigkeit. Er interessiert sich sehr für Natur- und Umweltschutz und wollte nach dem Abitur noch etwas »Bedenkzeit« haben, wie er sagt, aber gleichzeitig etwas Nützliches tun. Dass seine Tätigkeit so ab-wechslungsreich ist, gefällt ihm be-sonders gut: Von Wiesen mähen über Biotop pflege bis Rundschreiben ver-senden im Büro ist alles dabei. Auch Nist kästen für Turmfalken hat er schon gebaut, und im Frühjahr wird er Krötenschutzzäune aufstellen. »Man lernt viele Menschen kennen und ist viel in der Natur unterwegs«, nennt er als Pluspunkte seiner Tätig-keit. Die Kreisgruppe freut sich der-weil über Marvins tatkräftige Unter-stützung, die gerade in einer kleinen Kreisgruppe wie in Rottal-Inn sehr wichtig sei, so Marianne Watzen-berger. Ansprechpartnerin für den Bundes-freiwilligendienst im BUND: Victoria Muntendorf, [email protected], Tel. 0 30-2 75 86-5 41, Infos auf www. bund.net/bfd

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Schreiben Sie uns!Wir freuen uns auf Ihre Meinung: BN-Magazin »Natur+Umwelt«, Dr.-Johann-Maier-Str. 4, 93049 Regensburg, [email protected]

Ich hoffe, diese Lücke in der Be-richterstattung wird in einem der nächsten Hefte geschlossen.Ingrid Auernhammer, Pappenheim

Anmerkung der Redaktion: Wir woll-ten vor allem die gute und fast flä-chendeckende Arbeit unserer aktiven und engagierten Haupt- und Ehren-amtlichen in der Umweltbildung vorstellen und anerkennen. Das FÖJ ist ein äußerst wichtiges und auch sehr erfolgreiches Angebot im Natur- und Umweltschutzbereich. Jedoch verstehen wir das FÖJ nicht nur als Umweltbildungs angebot, sondern auch als Orientierungsjahr und Un-terstützung bei persönlichen Fragen der Lebens- und Zukunftsplanung für junge Erwachsene.

»Apostrophomanie«Zur Titelschlagzeile von N+U 4-2012Die jüngste Ausgabe der »Natur und Umwelt« hat meinen Mann (Deutschlehrer a.D.) geärgert, ge-naugenommen das Titelblatt mit der Formulierung »Schule für’s Leben«. Der Apostroph ist falsch, es müsste heißen: »… fürs …«. Seine Empfehlung: Der BN möge im Duden in dem Kapitel »Rechtschrei-bung und Zeichensetzung/Apost-roph/K14, Abs. 1« nachsehen.Anne Jahreiß, per Mail

Eben halte ich das Heft 4-2012 von Natur+ Umwelt in Händen und habe mich über viele infor-mative, gut recher-

chierte Beiträge gefreut. Auch die Titelseite finde ich ansprechend gestaltet und das Motto zur Um-weltbildung findet durchaus meine Zustimmung!

Aber: »Die Schule für’s Leben« nicht so, sondern so: »Die Schule fürs Leben«! Die »Apostrophoma-nie« nimmt leider immer breitere Bereiche ein. So fand ich kürzlich auf einem Werbeplakat in meinem Heimatort: »Oberkotzau’er Brat-würste«. Schmecken nicht.Hans-Eckart Scherdel, Oberkotzau

Auch FÖJ Teil der UmweltbildungZum Titelthema »Umweltbildung« in N+U 4-2012Die Freude darüber, dass als Schwerpunkt für Heft 4-2012 das wichtige Thema Umweltbildung ausgewählt und bearbeitet wurde, wich beim Lesen des Heftes schnell Unverständnis.

Zwar sind mit den Berichten, die von Kinder- über Jugendgruppen und Erwachsenenangebote bis hin zur Berücksichtigung der Erfahrun-gen und Interessen von Senioren bei den intergenerativen Angeboten reichen, Angebote für alle Alters-gruppen berücksichtigt. Auch wird ein breites Spektrum der Angebots-formen vorgestellt, so dass der Ein-

druck entsteht, es werden alle wich-tigen Bereiche erfasst. Umso unver-ständlicher, ja ärgerlich ist es, dass in keinem der Artikel mit auch nur einem Wort auf das Freiwillige Öko-logische Jahr (FÖJ), einem der nach-haltigsten Umweltbildungsangebo-te hingewiesen wird. Schließlich wird doch zumindest in Bayern das FÖJ sehr erfolgreich auch von der Jugendorganisation Bund Natur-schutz durchgeführt. Der Bundes-freiwilligendienst hingegen wird vorgestellt, obwohl dessen Bil-dungsschwerpunkt anders als beim FÖJ eher unspezifisch ist und sich nur in einem sehr kleinen Teilbe-reich von Einsatzstellen und Bil-dungsseminaren dem Naturbezug und/oder der Bildung für Nachhal-tigkeit verpflichtet fühlt.

Seit Beginn des Jahres ist sie im Amt: Luise Frank heißt die neue

Referentin für Presse- und Öffent-lichkeitsarbeit. Als Nachfolgerin von Manfred Gößwald ist sie auch für die Redaktion der »Natur+Umwelt« zuständig. Für ihre neue Stelle wechselte Luise Frank von der Pres-se in eine Pressestelle, »auf die an-dere Seite des Schreibtischs«, wie Journalisten gerne sagen. Zuvor war die Regensburgerin zwölf Jahre beim Verlag der Mittelbayerischen Zeitung tätig – als Redakteurin in verschiedenen Bereichen, zuletzt als Chefin vom Dienst der Medien-fabrik-Redaktion. Texte schreiben, Fotos auswählen, alle Vorgänge rund ums »Blattmachen« sind ihr von daher schon vertraut.

Das journalistische Handwerk hat die 41-Jährige von der Pike auf gelernt: als Volontärin im Verlag Landshuter Zeitung/Straubinger Tagblatt. Eingesetzt war sie damals in der Redaktion der Moosburger Zeitung im Landkreis Freising. Es folgte ein Studium in München (Anglistik und Germanistik) samt einem Auslandssemester in Irland. Nach dem Studium sammelte Luise Frank ein paar Jahre Erfahrungen

im Bereich Unternehmenskommu-nikation, bevor es sie wieder in journalistische Gefilde zog. Auf ihre neue Aufgabe beim Bund Natur-schutz freut sie sich sehr: »Sich be-ruflich für etwas einsetzen zu kön-nen, das einem auch privat so sehr am Herzen liegt, das ist wunderbar!«

Luise Frank lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Regensburg – »in der Baustelle«, wie sie schmun-zelnd sagt, denn die Familie hat sich ein altes Haus gekauft und ist seit-dem am Renovieren. Wenn dann noch Freizeit übrig bleibt, verbringt die neue Referentin sie am liebsten mit einem guten Buch oder im Kino.

Öffentlichkeitsreferat wieder besetzt

Eine neue Aufgabe beim BN

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WillkommenLandesgeschäfts-führer Peter Rottner begrüßte die neue Referentin für Presse- und Öffentlichkeits-arbeit, Luise Frank.

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8 100 Jahre BUND Naturschutz Natur + Umwelt [1-13]

D ie Naturschützerin und Stadträtin Karin Holluba-Rau (65) macht es ihren Widersachern nicht leicht.

Selbst in der Stunde des Triumpfs, als sie im Herbst vergangenen Jahres aus den Händen des Schwabacher Ober bürgermeisters die Anna-Wolf-Medaille, eine der ehren vollsten Auszeichnungen der mittelfränkischen Stadt, in Empfang nimmt, gibt sie keine Ruhe.

Mitglied des Schwabacher Stadtrats – »immer konse-quent, aber nicht immer kompromissbereit«, wie der OB beklagt.

Ihr Weg als Öko-Aktivistin ist dabei typisch für die Frauenkarrieren im BN jener Zeit. Die Mutter dreier Kinder steigt für die Familie aus ihrem Beruf als Fach-lehrerin für Hauswirtschaft aus und findet in der eh-renamtlichen Arbeit eine neue Herausforderung. »Im BN konnte ich schon damals als Frau mit den Aufgaben wachsen, in meinem Beruf nicht.«, erklärt sie im Rück-blick.

Anders als viele männliche Mitstreiter will sie in das Engagement für Natur- und Umweltschutz vor allem ihr Gespür für die Grundbedürfnisse des Lebens ein-bringen. Sie suche Zusammenhänge, denke in Kreis-läufen sowie »über unsere Zeit und unseren Raum hin-aus«, betont sie. »Ich tue etwas, was selbstverständlich sein sollte: Die Erde für die Zukunft und die unserer Kinder zu bewahren.«

Lebensenergie aus der RegionDer von ihr propagierten »Weiblichkeit des Denkens« entsprechen die Schwerpunktthemen ihres ebenso energischen wie ausdauernden Öko-Engagements. So ist sie davon überzeugt, dass die Liebe zur Natur durch den Magen geht und das Klima auch »mit Messer und Gabel« zu schützen ist. Gesunde und bewusste Ernäh-rung, regional und biologisch erzeugte Lebensmittel, Öko-Landbau und bäuerliche Landwirtschaft sind ihre Gegenmodelle zu einer industrialisierten Agro-Gen-technik, die auf Kosten der Vielfalt des Lebens geht – »ob auf unseren Fluren oder Tischen«. Schon sehr früh baut sie deshalb ein eigenes, regionales Vermarktungs-netz für Biolebensmittel auf.

Die Zukunft, da ist sich Holluba-Rau sicher, liege nicht in weiterer Globalisierung, sondern »in einer Re-gionalisierung mit europäischem Bewusstsein«. Sie wirbt für lokale Wertschöpfung und eigene heimische Produktion, fordert sparsamen Umgang mit der Res-source Boden und findet »Windkraft aus unseren Brei-ten« gut.

So weit die Palette an Themen und Problemen, so konsequent ihr Kurs als Naturschützerin und Kommu-nalpolitikerin ist, so abwechslungsreich und geradlinig gestaltet Karin Holluba-Rau auch ihr persönliches Le-bensumfeld. Das Erbe der Eltern investiert sie in eine Feuchtwiese mit einigen Obstbäumen, die sie sorgsam hegt und pflegt. Statt über die Schönheit ihrer Heimat nur zu reden, führt sie diese als gefragte Reiseleiterin auf dem von ihr entdeckten Frankenwanderweg vor – hautnah und alle Sinne ansprechend. Statt über den Zusammenhang von Artenschutz und Öko-Landbau zu philosophieren, hält sie sich im Garten einfach ein paar Deutsche Sperber, also Hühner der »gefährdeten Nutztierrasse des Jahres 2012«.

Und was ist der Lohn für all ihr Engagement und ihren Einsatz? »Ein glaubwürdiges und unverbogenes Leben, unendlich reich an Farben und Facetten«, schwärmt Holluba-Rau, »auch wenn ich manchmal an meine Grenzen stoße«.

Karin Holluba-Rau

»Ich bin ein Störfall!«Naturschutz lebt – auch von weiblicher Weitsicht und Widerspenstigkeit. Karin Holluba-Rau aus Schwabach gehört zu jener couragierten Frauengeneration, die der Umwelt-bewegung Anfang der 1980er-Jahre menschlichen Charme, gepaart mit politischer Schärfe bescherte. Von Christoph Markl-Meider

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Mutter Courage im NaturschutzDie Öko-Aktivistin Karin Holluba-Rau gilt seit über 30 Jahren als das grüne Gewissen von Schwabach. »Mein Wider-spruchsgeist ist angeboren«, sagt sie von sich.

KontaktKarin Holluba-Rau, Schwabach, Tel. 09 11 22-1 24 61, E-Mail karin. [email protected]

Sie nutzt die Gunst der öffentlichen Aufmerksam-keit und wählt statt schicker Bluse ein schlichtes T-Shirt mit klarer Botschaft als Festgarderobe. »Ich bin ein Störfall«, steht darauf in großen Lettern. Soll hei-ßen: Fühle mich zwar sehr geehrt, bleibe aber wie ich bin. »Mein Widerspruchsgeist ist angeboren«, sagt Hol-luba-Rau von sich.

Streitbare StadträtinDie regionale Zeitung beschreibt sie anlässlich der Preisverleihung als »Mutter Courage des Naturschutzes in Schwabach« und Oberbürgermeister Matthias Thürauf würdigt sie als »unbestechliche Botschafterin für Nachhaltigkeit«. Einstimmig hatte sich der Stadtrat für die Ehrung der oftmals unbequemen Kollegin aus-gesprochen und damit ein politisches Lebenswerk ge-würdigt, das vor über 30 Jahren begann.

1982 hatte sie gemeinsam mit Gleichgesinnten die Kreisgruppe des BUND Naturschutz (BN) in Schwa-bach gegründet und ein Jahr später deren Vorsitz über-nommen. 20 Jahre lang blieb sie an deren Spitze und stieg Mitte der 1990er-Jahre darüber hinaus in die Kommunalpolitik ein. Seither ist sie für die Grünen

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Ob im Winterschlussverkauf oder in der neuen Frühjahrskollektion – die Klamotte lockt. Und

unser neues Kleidungsstück hüllt uns manchmal in einen wahren Chemikaliencocktail: krebserregende Azofarbstoffe, Nonylphenolethoxylate (NPE), Schwer-metalle, fortpflanzungsschädigende Weichmacher oder chlorierte Kohlenwasserstoffe (gegen Schimmel-bildung beim Transport). Stoffe, die in Deutschland längst verboten sind, werden in Billiglohnländern immer noch zum Reinigen und Färben der Baumwoll-fasern eingesetzt. Und sie vergiften dort über ungefil-terte Abwässer ganze Flüsse, machen Menschen krank.Auch für uns Endverbraucher können sie gefährlich sein. NPE zum Beispiel gelangen nach dem Waschen übers Abwasser in unsere Flüsse und Seen, bauen sich dort zum hormonell wirksamen Nonylphenol ab und reichern sich in unserer Nahrungskette an. Höchste Zeit, der giftfreien grünen Mode durch gezielte Nach-frage zum Durchbruch zu verhelfen.

Warum grüne Mode?Während immer mehr Menschen in Biomärkten ein-kaufen und ihren Strom auf Grün umschalten, bleibt der Inhalt des Kleiderschrankes oft noch außerhalb un-seres Bewusstseins für Nachhaltigkeit. Zu weit weg sind die von Säuren, Laugen und Schwermetallen ver-gifteten Flüsse in Asien, die pestizidverseuchten Baum-wollfelder in Afrika. Die Modeindustrie zählt zu den größten Umweltsündern überhaupt. Doch wer denkt schon daran, wenn er ein tolles T-Shirt für zehn Euro in den Händen hält? Die durchschnittliche Haltbarkeit eines T-Shirts hat sich in den vergangenen 50 Jahren dramatisch verkürzt.

Wir Deutschen werfen jedes Jahr eine Million Ton-nen Kleider auf den Müll. Und kaufen neu, um bald wieder wegzuschmeißen. Ein irrsinniger Kreislauf, der ganze Ökosysteme zerstört. Wer umweltbewusst leben will, für den ist grüne Mode eine selbstverständliche Konsequenz.

Wann ist Mode grün?Sie ist grün, wenn ein Kleidungsstück aus ökologisch produzierten Stoffen besteht und unter fairen Arbeits-bedingungen hergestellt wurde. Dafür gibt es auf ge-setzlicher Ebene immer noch keine einheitlichen Kri-terien oder Siegel. Und das macht die Sache knifflig. Denn mittlerweile hängen auch an Massenware eigens kreierte Anhänger mit der Aufschrift »Green Line« oder »made in green«, die mehr versprechen, als sie halten können. Nur das GOTS-Siegel (Global Organic Textile Standard) kann derweil ökologische und faire Pro-duktion garantieren. Nachhaltig ist es aber auch, im Secondhandshop zu kaufen oder Kleider aus Ausran-giertem neu zusammenzunähen (Up-Cycling).

Zehn Tipps für grüne Mode Fragen Sie gezielt nach: Nur der Druck der Kunden

bewegt Textilhändler dazu, grüne Mode in ihre Läden zu bringen.

Achten Sie auf Siegel. Unser Merkblatt erklärt, was sie bedeuten: www.bund.net/waesche_wechseln

Klasse statt Masse kaufen: Hochwertige, gut gearbei-tete Teile halten viele Jahre.

Zeitlose Schnitte & Farben wählen: Daran sehen wir uns nicht so schnell satt, sie bleiben länger in unse-rem Schrank!

Vorsicht: Der Hinweis »Separat waschen« deutet auf mangelnde Farbechtheit hin; dies kann die Haut rei-zen.

Lust auf …? Kleiderkauf läuft auf emotionaler Ebene ab. Hinterfragen Sie: Brauche ich dieses Teil wirk-lich?

»Tauschparties«: Holen Sie aus dem Schrank, was nicht mehr gefällt, laden Sie Freunde ein, die auch ihr Ausrangiertes mitbringen, und tauschen Sie los!

Keine Jeans in Ausgewaschen-Optik! Der Effekt ent-steht durch gefährliches Sandstrahlen und führt zu tödlichen Lungenerkrankungen bei Arbeitern.

Grüne Boutiquen gibt es in vielen deutschen Städ-ten, zu finden über den Blog www.gruenemode.de

Das grünste Modestück ist immer noch das NICHT gekaufte!

Faire und umweltschonende Mode

Mehr »Grün« in den Schrank!»Grüne« Mode ist frei von giftigen Chemi kalien – und gehört zu einem nachhaltigen Lebensstil. Achten Sie darauf, wie hergestellt wurde, was Ihnen am nächsten ist: Ihre Kleidung.

Stefanie von der Heideverfolgt seit vielen Jahren die Entwick-lung der »grünen« Mode. Für den BUND betreut sie hauptamtlich die Öffentlichkeits-arbeit im »Rettungsnetz Wildkatze«.

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Menschenfür die

DonauDas Jahr 2013 kann als Wendepunkt in die Geschichte der frei fließenden Donau eingehen: Ende Januar hat sich der Koalitionsausschuss der bayerischen Regierung gegen eine Staustufenkanalisierung entschieden. Die Donau soll auch weiterhin frei fließen – zumindest für die Dauer der Amtszeit von Ministerpräsident Horst Seehofer. Für die Menschen vor Ort, denen Fluss und Auwälder unersetzliche Heimat sind, ist dies eine lang ersehnte gute Nachricht – und für den BUND Naturschutz (BN) ein großer Erfolg. Mit dem BN als Speerspitze des Widerstands haben die Menschen über 20 Jahre für den

Erhalt des frei fließenden Flusses gekämpft, in einem brei-ten Bündnis aus Naturschutzverbänden, Bürgerinitiativen, christlichen Gruppen, Kommunen und vielen Vereinen. Nur durch diesen großen Rückhalt in der Bevölkerung konnte der Widerstand gegen die Staustufenpläne so lange aufrecht erhalten bleiben. Nur dank dieses Bürger-engagements fließt die Donau bis heute frei. Allen, die den BUND Naturschutz auf diesem Weg begleitet haben: von ganzem Herzen vielen Dank! Und auch nach der aktuellen Entscheidung wird die Diskussion über den konkreten Ausbau und seine ökologische Optimierung weitergehen. Dabei wird sich der BUND Naturschutz weiterhin für die frei fließende Donau engagieren, bis alle Staustufenpläne endgültig aufgegeben werden. Natur+Umwelt wird ausführlich darüber berichten.

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Der BUND Naturschutz hat Anfang der 70er-Jahre und verstärkt 1982 nach den politischen Beschlüs-

sen zum Weiterbau des Rhein-Main-Donau-Kanals im Altmühltal auch die Donaukanalisierung zwischen Kelheim und Vilshofen problematisiert und abgelehnt. Die Resonanz der Öffentlichkeit war anfangs gering. Das hat sich erst mit dem Widerstand gegen die Aus-baupläne zwischen Straubing und Vilshofen geändert.

Erst waren es nur einige wenige Naturschützer, die gegen die Pläne zum Umbau der niederbayerischen Donau in eine Großschifffahrtsstraße protestiert ha-ben. Welch bedeutender Lebensraum die Donauregion zwischen Gäuboden und Bayerischem Wald für eine einzigartig artenreiche Pflanzen- und Tierwelt ist, war in der Fachwelt der Biologen und Ökologen bestens be-kannt und in einer Reihe von Studien belegt. Doch die Warnungen und Proteste der Fachleute haben nichts genützt. Strategen in den Verkehrsministerien Bayerns und des Bundes haben die Ausbaupläne beharrlich weiterverfolgt und zwischen Kelheim und Straubing durchgesetzt. Das ökologische Desaster, das damit an-gerichtet wurde, die gescheiterten Versuche, Natur-lebensräume wiederherzustellen oder gleichwertigen Ersatz zu schaffen, haben die Befürchtungen der Na-turschützer weit übertroffen. Jetzt konnte jedermann die Veränderungen in der Landschaft sehen. Nahezu stehendes Wasser, verschlammte Ufer und die Massen-vermehrung von Zuckmücken waren für die Bürger die spürbaren Folgen des offiziell gefeierten Fortschritts.

Bürger waren vorgewarntAls im Jahr 1992 die Rhein-Main-Donau AG (RMD) ihre Pläne zum Donauausbau zwischen Straubing und Vilshofen der Öffentlichkeit präsentierte, waren schon viele Bürger der betroffenen Region durch die Erfah-rungen der Donauanwohner oberhalb Straubings ge-warnt. BN-Mitglieder aus dem Landkreis Straubing-Bogen und besonders der damalige Kreisvorsitzende in Deggendorf, Ludwig Daas, klärten ihre Mitbürger dar-über auf, was mit der Donau von Kelheim bis Straubing passiert ist und was am letzten Abschnitt der frei fließenden Donau von Straubing bis Vilshofen zu er-warten sei, wenn auch hier kanalisiert und gestaut werde. Umweltorganisationen wie der Landesbund für Vogelschutz, der Fischereiverband Niederbayern, die

Wenn ich seit 20 Jahren alljährlich die Donau feierlich segne, so ist das Ausdruck des hohen Symbolwerts, den das Strömende für mich hat, weil es uns Menschen gleichermaßen an das Bleibende wie auch an das Vergängliche allen Seins erinnert.Altabt Emmanuel Jungclaussen OSB

Das Tauziehen um die Donau im Bereich der Isarmündung ist für mich ein Präzedenzfall für den Umgang mit unserer natür­lichen Umwelt. Wenn wir die letzte freie Natur der Technik opfern, verlieren wir die eigenen Wurzeln.Dieter Scherf, Mitglied des BN-Landesvorstands

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Deggendorfer Sektion des Alpenvereins und das Vils-hofener Bürgerforum Umwelt schlossen sich dem Protest des BUND Naturschutz an und widersprachen den Ausbauplänen in der Öffentlichkeit, in der Politik und bei den Behörden. In vielen Orten entlang der Donau fanden sich Bürger zu Aktionsgemeinschaften zusammen, um für »ihre« Donau einzustehen: etwa die »Waltendorfer BürgerInnen gegen einen staugestütz-ten Donauausbau«, die »Irlbacher BürgerInnen für die Erhaltung der frei fließenden Donau«, die »Interessen-gemeinschaft gegen den Donauausbau« in Pfelling, die »Freundinnen der Donau« und die Bürgeraktion »Ret-tet die Donau« in Deggendorf, die »Interessengemein-schaft Donau« und der Ökumenische Aktionskreis »Leben dige Donau« in Niederalteich sowie die »Inter-essengemeinschaft gegen die Staustufenkanalisierung der Donau« in Osterhofen. Im »Donauring« haben sich die Gruppen gegenseitig informiert und gemeinsame Ak tionen geplant. Dieser breite Bürgerprotest hat 1996 schließlich den Bundesverkehrsminister und den da-maligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber dazu bewogen, das laufende Raumordnungs-verfahren auszusetzen und »vertiefte Untersuchun-gen« zu veranlassen. Damit sollten zum ersten Mal auch die Möglichkeiten eines Ausbaus ohne Staustufen geprüft werden.

Donaudurchbruch zweimal gerettetIn den 70er-Jahren wurde ernsthaft erwogen, den Donaudurchbruch bei Kelheim mit einem gewaltigen Kanal zu umgehen, um den Fluss in diesem Abschnitt schiffbar zu machen. Was sich seit Jahrtausenden als gewaltiger Strom durch die Weltenburger Enge zwängt, hätte dann mit dem Restwasser auskommen müssen, das die Schifffahrt übrig lässt. Noch unglaub-licher muten Planungen aus den 50er-Jahren an: eine Staustufe mit Kraftwerk unterhalb der Befreiungshalle. Der Rückstau hätte den Bestand des Klosters Welten-burg gefährdet, mit dem Naturschauspiel des Durch-bruchstals wäre es aus und vorbei gewesen. Beide Male hielt der BUND Naturschutz dagegen, bis die Pläne verworfen wurden. Heute ist der Donaudurch-bruch als eine der eindrucksvollsten Landschaften Bayerns bekannt und ein beliebtes Ausflugsziel.

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Wichtiger als alle finan­ziellen Interessen der Gegenwart ist die Erhal­tung der restlichen Natur für die Zukunft.Hans-Jürgen Buchner (Haindling), Musiker

Ich habe mich seit Beginn meiner 40­jährigen Tätigkeit für den BUND Naturschutz schwerpunkt­mäßig für die Donau eingesetzt, weil sie unsere bedeutendste Flussnaturerbe­Landschaft voll beeindruckender Schönheit und Dynamik ist.Hubert Weiger, BN-Landesvorsitzender

Für mich als Ärztin ist der frei fließende Strom Sinnbild des Lebens. Wir Menschen können hier Ruhe finden und erkennen: Alles fließt! Ich wünsche mir, dass meine Enkelkinder hier in der Heimat der Großmutter erfahren können, was »im Fluss sein« bedeutet.Anita Birnberger, Freundinnen der Donau e. V.

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Aus Liebe zur HeimatSeit über 20 Jahren wird nun bezüglich des Ausbaus der Donau zwischen Straubing und Vilshofen untersucht, geplant, umgeplant und gestritten. In dieser Zeit haben sich die Ablehnung und der Widerstand gegen die Ausbaupläne in nahezu der gesamten Bevölkerung der Donauregion festgesetzt. Eine repräsentative Umfrage des Allensbach-Instituts zur Umwelt in Bayern hat im Jahr 2009 ergeben, dass 58 Prozent der bayerischen Bürger und 64 Prozent der Niederbayern einen Donau-ausbau ablehnen. Unter den Donauanwohnern dürfte dieser Prozentsatz noch wesentlich höher sein.

Seit Ende des vergangenen Jahres die Ergebnisse der EU-Studie zum Donauausbau vorgelegt wurden (s. Seite 14), ha ben sich viele Zweifler zu Kämpfern für die frei fließende Donau gewandelt. Wo immer Ausbauver-fechter, Behördenvertreter oder Politiker auftreten, fin-den sich Hunderte von Bürgern ein, um für ihren Fluss, ihre Heimat zu demonstrieren. Der bayerische Minis-terpräsident Horst Seehofer war bei seiner Donaube-reisung am 10. Dezember 2012 zutiefst beeindruckt von den vielen Menschen, die gekommen waren, um zu zeigen, dass sie eine Staustufenkanalisierung ihres Flusses nicht wollen. Zitat Seehofer: »Dies hier sind keine professionellen Demonstranten, sondern Bürger aller Altersstufen, aus allen Kreisen der Bevölkerung, die die Sorge um ihre Heimat zum Ausdruck bringen.«Dieter Scherf

Der AutorDieter Scherf ist Mitglied des BN-Landesvorstands und seit Jahrzehn-ten ein leiden-schaftlicher Strei-ter für die frei fließende Donau.

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Ein Fest für die DonauSeit 2002 feiern in Niederalteich alljährlich Tausende Donaufreunde ihren Fluss. Infostände, Führungen in die Auwälder, Kinderaktionen, Essen, Trinken, Musik und Kabarett sorgen für ein buntes Programm. Bei der abschließenden Kundgebung stellen Redner verschie-dener Verbände klar, dass sich die Menschen ihre Hei-mat nicht durch eine Staustufenkanalisierung zerstö-ren lassen. Das Donaufest, das der BUND Naturschutz gemeinsam mit der Spielvereinigung Niederalteich ausrichtet, ist der zentrale Treffpunkt des Donauwider-stands. Es zeigt, dass der Einsatz für den frei fließen-den Fluss von einem breiten Bündnis aus Naturschutz-verbänden, Bürgerinitiativen, christlichen Gruppen und vielen Vereinen getragen wird. Dieses Jahr findet das Donaufest am 9. Mai statt.

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Als Kind lernte ich die Urgewalt kennen, die wir in Niederbayern »Doana« nennen. Die Doana ist sowohl Lebensader wie Rückgrat unserer Heimat. Auf dieses Rückgrat achte ich genauso wie auf mein eigenes.Hubert Ammer, Landschaftsarchitekt

Vom Kopf her treibt einen natürlich das Wissen um die besondere ökologische Bedeutung der Donau. Der Fluss ist aber auch, schon weil er jeden Tag anders aussieht, ein Symbol für das Leben an sich. Vermutlich deswegen fühle ich mich an der Donau auch ganz besonders »dahoam«.Georg Kestel, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Deggendorf

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M it dem Ziel, eine solide Grundlage für eine trag-fähige politische Entscheidung über die Zukunft

der Donau in Niederbayern zu schaffen, veranlasste das Bundesverkehrsministerium 2009 eine Studie zum Donauausbau zwischen Straubing und Vilshofen. Zwei Ausbauvarianten wurden detailliert geplant und in ihren Wirkungen für die Schifffahrt und ihren Auswir-kungen auf Natur und Landschaft geprüft. Drei Jahre lang haben unter der Regie der Rhein-Main-Donau Wasserstraßen GmbH (RMD) Ingenieure, Biologen, Um weltplaner und Ökonomen gemessen, gezählt, ge-rechnet und ihre Schlüsse für künftige Entwicklungen gezogen. 33 Millionen Euro flossen in diese Aufgabe, die Hälfte davon hat die EU zugeschossen.

Wenig Einblick für VerbändevertreterAuf Anregung der EU wurden Vertreter aus Wirtschafts- und Umweltverbänden in einer Monitoringgruppe laufend über Untersuchungen und Planungen infor-miert. Das Ziel war ein transparentes Verfahren und nachvollziehbare Ergebnisse. In der Hoffnung, damit zur Objektivität der Untersuchungen beitragen zu kön-nen, hat sich der BUND Naturschutz bereit erklärt, in dieser Gruppe mitzuarbeiten. Mit dem Ergebnis des Monitorings waren die Umweltvertreter aber nicht zu-frieden. Für echte Transparenz waren die Informa-tionen zu oberflächlich. Daten, die wichtig gewesen wären, um Ergebnisse nachzuvollziehen, wurden größ-ten teils nicht preisgegeben. Außerdem drängte sich den Umweltvertretern immer wieder der Verdacht auf, dass die RMD im eigenen Interesse an einem möglichst großen Donauausbau den Untersuchungsauftrag dazu nutzt, die Unschädlichkeit einer Staustufenkanalisie-rung nach Variante C280 zu beweisen, den Ausbau ohne Staustufe in einer geplanten Variante A jedoch fragwürdig erscheinen zu lassen. Trotz ihres Einspruchs blieb die Projektführerschaft aber bei der RMD; Kritik am Untersuchungsprogramm und an den Methoden blieben weitgehend unberücksichtigt.

Fragwürdiger wirtschaftlicher NutzenIm Resümee der Ende 2012 vorgelegten Studie wird festgestellt, dass sowohl der Ausbau ohne Staustufe ge-mäß Variante A als auch Variante C280 Auswirkungen auf die Umwelt haben, diese aber in beiden Fällen aus-

Die EU-Donaustudie

Teuer, undurchsichtig und im Ergebnis vorhersehbar

Die EU hat mehr als 16 Millionen Euro in eine vermeintlich objektive Bewertung der Varianten zum Donauausbau investiert. Tatsächlich aber nutzte die Rhein-Main-Donau Wasserstraßen GmbH die Studie dazu, für einen möglichst starken Ausbau zu werben.

Die frei fließende Donau mit ihren Kiesstränden und Auen ist Teil meines Lebens. Niemand hat das Recht, sie zu zerstören! Hubert Stelzl, Bürgeraktion »Rettet die Donau«

Mir ist die Donau so wichtig, weil sie hier zum Glück noch fließt! Das Fließen ist für das Ökosystem Fluss essenziell. Würde man der Donau das Fließen nehmen, wäre das so, als würde man mir als Mensch das Denken und Fühlen nehmen. Irene Weinberger-Dalhof, BN-Geschäftsstelle Deggendorf

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gleichbar seien. Die Ergebnisse der Einzeluntersu-chungen zeigen jedoch, dass die Umweltauswirkungen der Staustufenvariante erheblich größer sind und aller Erfahrung nach nicht ausgeglichen werden können.

Auch die in der Studie konstatierte Wirtschaftlich-keit der Ausbaupläne ist fragwürdig. Zu hoffnungsfreu-dig sind die Prognosen zum Nutzen für den Güterver-kehr und zu unrealistisch die Kostenschätzungen.

Dass laut Studie »dem Ziel eines gleichwertigen An-schlusses an die unter- und oberhalb liegende Strecke, die bereits ausgebaut ist, die Variante C280 näher-kommt als die Variante A«, zeigt jedem, der die baye-rische Donau kennt, in welchem Geiste die Untersu-chungen gesteuert und die Schlussberichte verfasst wurden: Wo der Wert eines Flusses nur am Tiefgang von Schiffen gemessen wird, haben Flussdynamik, Land-schaft und Artenvielfalt keine Zukunft.

Auch nach der Entscheidung der bayerischen Staats-regierung zur Zukunft der Donau zwischen Straubing und Vilshofen wird die Diskussion weitergehen. In den umfangreichen Schlussberichten der Untersuchungen zum Ausbau auf dieser Strecke, die auf Datenträger acht Gigabytes belegen, finden auch naturferne Bauin-teressenten ihre Argumente. Verantwortungsbewuss-ten Landschafts- und Naturschützern aber belegen die Untersuchungsergebnisse, dass ein Staustufenausbau in diesem ökologisch so wertvollen Flussabschnitt in keiner Weise zu verantworten ist.Hubert Weiger, Dieter Scherf

Porträt eines Flusses

Arche Noah BayernsA n der Donau zwischen Straubing und Vilshofen ist das

Leben noch im Fluss. Hier fließt Bayerns großer Strom frei, ohne Staustufen und Kanalwände. Für viele sehr seltene und bedrohte Tiere und Pflanzen sind der Fluss und seine großen Auwälder eine letzte Zuflucht. Hier leben sogar Tierarten wie die Donaukahnschnecke, die es aus-schließlich in der frei fließenden Donau gibt. Biologen spre-chen deshalb von der »Arche Noah Bayerns«. Auf einem halben Prozent der Landesfläche finden sich 32 Prozent der bedrohten Vogelarten und 43 Prozent der bedrohten Fisch-arten. Die Fische Zingel und Streber kommen nur im natur-nahen Donaubereich vor.

Für die Menschen ist die naturnahe Landschaft aus Fluss, Nebenarmen, Altwassern, Wiesen und Kiesbänken unersetzliche Heimat mit herrlichen Erholungsgebieten. Der frei fließende Fluss und seine Auen reinigen das Wasser und spenden reinstes Trinkwasser bester Qualität. Die gleiche Wasserqualität ließe sich durch Kläranlagen nur mit Investitionen von Hunderten Millionen Euro erreichen. Bei hohen Wasserständen nehmen die Auen das Wasser auf und bremsen seinen Abfluss. Dadurch schützen sie wirk-sam und auf natürliche Weise vor Hochwasserschäden.

Der besondere Charakter und der hohe Wert der Donau bestehen nur so lange der Fluss frei fließen kann und mit seinen Auwäldern vernetzt ist, und so lange die Gewässer-dynamik mit dem Wechsel von Hoch- und Niedrigwasser erhalten bleibt.

Der konservativ denkende Horst Seehofer weiß, dass die Nachwelt uns nicht daran messen wird, wie viele Autobahnen oder Kanäle wir gebaut, sondern wie viel Heimat wir bewahrt haben. Wer die frei fließende Donau erhält, schreibt sich in die Geschichts­bücher der Bayern ein.Hubert Weinzierl, Ehrenpräsident des Deutschen Naturschutzrings

Unser heimatlicher Strom hat einen letzten Rest seiner natür lichen Ursprünglichkeit als strömender Fluss bewahrt. Die Stromlandschaft und die Artenvielfalt in unserer Donau­region sind ein einzigartiges Geschenk, das es zu erhalten gilt.Josef Thalhammer, Bürgermeister Niederalteich

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Die Donau ist die Lebensader eines herausragenden Naturraums mit einer außerordentlichen Dichte

an selten gewordenen Lebensräumen und damit einer Vielfalt unterschiedlicher Pflanzen und Tiere, wie sie in Mitteleuropa sonst kaum mehr zu finden ist. Dieser weltweit bedeutsame Naturraum ist das Ergebnis einer Jahrtausende währenden Kulturentwicklung. In kaum einer anderen Region sind Natur und Kultur so eng ver-bunden wie an der Donau im Gäuboden vor dem Bay-erischen Wald. Der große Fluss und die fruchtbaren Böden bo ten für die frühen Bauern ideale Voraus-setzungen, sich hier niederzulassen. Über 7000 Jahre Landwirtschaft haben das Bild der Region geprägt. An-bauflächen, Strom talwiesen und die Auen mit ihren Wäldern, Altwässern und Feuchtflächen sind die Ele-mente einer strukturreichen Kulturlandschaft, in der

der lebendige Fluss der Natur immer wieder zu ihrem Recht verhilft.

Von der Römerzeit bis in die Gegenwart ist die Do-nau auch stets Grenze, Siedlungsachse und Kulturbrü-cke zugleich gewesen. Ihre bedeutenden Städte und die altehrwürdigen Klöster strahlten bis weit in den böhmischen und südosteuropäischen Raum aus. So ist die bayerische Donauregion zwischen Regensburg und Passau eine einmalige Kulturlandschaft, der das Unesco-Prädikat »Welterbe« angemessen wäre. Eine entsprechende Bewerbung hat der Bayerische Heimat-tag bereits 2005 vorgeschlagen. Inzwischen wird sie von der Mehrheit der Städte und Gemeinden in diesem Donauabschnitt gewünscht. Es ist zu hoffen, dass nach der Entscheidung über die Zukunft der Donau in Niederbayern auch die bayerische Staatsregierung die Bewerbung um das Prädikat »Welterbe« unterstützen wird.Manfred Treml, Johann Böhm, Hubert Weiger

Ein TropfenDie Gregor-Louisoder-Umweltstiftung setzt sich gemeinsam mit dem BUND Naturschutz für die frei fließende Donau ein. Im November startete die Stiftung ihre Kampagne »Ich bin ein Tropfen« mit Plakaten, Internetauftritt und einem achtminütigen Film, der mit wunderbaren Luftaufnahmen der Donau zwischen Straubing und Vilshofen, Tierszenen und O-Tönen vom Widerstand gegen die Ausbaupläne beeindruckt. Mehr Info und Film ansehen unter www.eintropfen.de

Die AutorenProf. Dr. Manfred Treml, Vorsitzender des Verbands baye-rischer Geschichts-vereine e. V., Johann Böhm, Vorsitzender des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege, und Prof. Dr. Hubert Weiger, Vorsitzen-der des BUND Na-turschutz in Bayern, sind Präsidiumsmit-glieder des Bayeri-schen Heimattages.

Zwischen Gäuboden und Bayerischem Wald

Eine Region will Welterbe werdenSeit 2005 setzt sich der Bayerische Heimattag dafür ein, die frei fließende Donau in das Welterbe der Vereinten Nationen aufzunehmen. Zwischen Straubing und Vilshofen sind einzigartige Naturschätze und Kultur so eng mit-einander verbunden wie in kaum einer anderen Region.

Der Fluss ist ein Symbol des Lebendigen. Mit dem Wasser, das von stromaufwärts kommt, sich ein wenig kräuselt und weiterzieht, kommen, gehen und klären sich bei mir als Betrachter die Gedanken. Der frei fließende Fluss wirkt oft heilsam in unserer gestressten Welt.Josef Rehrl, ehemaliger Leiter der Landvolkshochschule Niederalteich und Mitveranstalter der Niederalteicher Donaukongresse

Wie wollen wir zu unserer Gesund­erhaltung intakte Natur einfordern und zugleich die noch frei fließende Donau dem unersättlichen Investment als Verfügungsmasse überlassen? Sie muss als Teil des Weltnaturerbes für die Nachkommen überleben.Ludwig Daas, ehemaliger Vorsitzender der BN-Kreisgruppe DeggendorfFo

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Von Österreich bis Rumänien ist die anstehende Entscheidung zum Ausbau der Wasserstraße zwi-

schen Straubing und Vilshofen von großem Interesse: Wenn an der niederbayerischen Donau 2,35 Meter Fahrwassertiefe bei Niedrigwasser hergestellt werden, ist es wenig sinnvoll, der österreichischen und ungari-schen Donau mehr Wassertiefe aufzuzwingen. Trotz-dem wurde und wird von Lobbyisten nach wie vor an-gestrebt, als Standard ein möglichst großes Schiff vor-zugeben, an das der Fluss dann angeblich angepasst werden muss. Dieses soll dann auch in Niedrigwasser-

phasen mit einem Tiefgang von mindestens 2,5 Metern fahren können. Wollte man diese Forderungen an der Donau umsetzen, müssten mindestens 1000 der insge-samt etwa 2400 schiffbaren Flusskilometer zwischen Kelheim und dem Schwarzen Meer massiv ausgebaut werden. Dies beträfe letztendlich alle ungestauten, frei fließenden Flussabschnitte: vom Abschnitt zwischen Straubing und Vilshofen bis hin zum rumänischen Braila, 170 Kilometer vor der Mündung in das Schwar-ze Meer. Auch wenn der Strom nach dem Zufluss von Inn, Drau, Theiss und vor allem der Save naturgemäß erheblich größer ist als in Bayern: Diese massiv über-zogenen Vorgaben wären ohne gewaltige Eingriffe an keiner Stelle zu erfüllen. Flussregulierungen, die im kies geprägten Oberlauf noch vorstellbar sind, würden in den unteren, von Sand und Schlick gekennzeichne-ten Abschnitten kaum beherrschbare Erosionen verur-sachen.

Bei Durchsetzung derart rigoroser Ausbauziele würde die zentrale Lebensader Europas an ihren emp-findlichsten Stellen getroffen. Wie in Bayern resultieren die entscheidenden ökologischen Werte aus der Fluss-dynamik, dem Wechsel von Hoch- und Niedrigwasser,

Die AutorenGeorg Kestel ist Landschaftsarchi-tekt, Vorsitzender der Kreisgruppe Deggendorf und Donauexperte des BN.Richard Mergner ist BN-Landes-vorsitzender.

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Modell mit Zukunft?

Die Donauländer schauen nach BayernImmer wieder richten Naturschützer entlang der Donau ihren Blick Richtung Straubing und Vilshofen. Die Entscheidung über den Flussausbau dort bestimmt mit, was unterhalb von Passau in Zukunft als Standard definiert wird.

Unsere niederbayerische Donau mit ihrer wunderbaren Fluss­ und Auenlandschaft ist für mich der Inbegriff für Natur schlechthin. Unwiederbringliche Eingriffe dürfen wir nicht zulassen, allein schon aus Verantwor­tung für unsere nachfolgenden Generationen.Günther Schneider, Vorstand Spielvereinigung Niederalteich

dem Entstehen und Vergehen von Lebensräumen am Fluss und dem intensiven Verbund und Austausch zwi-schen Fluss und Aue.

Die Entscheidung in Bayern ist relevant für die ge-samte Donau. Die eigentliche Aufgabe besteht darin, das überragende europäische Naturerbe zu sichern. Im Idealfall gelingt es, ökologische Verbesserungen zu rea-lisieren und gleichzeitig die Belange einer an den Fluss angepassten Schifffahrt zu berücksichtigen und hier eine Lösung mit Vorbildcharakter für andere Donau-strecken zu entwickeln.Georg Kestel, Richard Mergner

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Intakte Bergwälder haben entscheidende Bedeutung für die Bewohnbarkeit des bayerischen Alpenraumes. Besonders wichtig sind dabei die 150 000 Hektar ausgewiesenen Schutz-wälder, die sehr steile Berg-hänge oder darunter liegen-de Orte zum Beispiel vor Bergrutschen schützen. Doch nur drei Prozent die-ser Wälder sind in einem guten Zustand. Die Sanie-rung von massiv geschädig-ten Schutzwäldern kann mit

bis zu 500 000 Euro pro Hektar zu Buche schlagen. Bei einer Pressefahrt in das Schutzwaldsanierungsge-biet Soiern-Süd im Karwen-del wies der BUND Natur-schutz im Oktober 2012 auf das Problem hin und forder-te die bayerische Staats-regierung auf, das Haupt-problem, den Verbiss junger Bäume durch Gams, Reh und Hirsch, endlich zu lösen. Das ist nur durch einen deutlich höheren Ab-schuss zu erreichen.

Alpen: Schutzwälder sind in Gefahr

Die Nymphenfledermaus ist die kleinste Fledermausart Europas. Entdeckt wurde sie erst 2001 in Griechenland – eine Sensation für die Fach-welt, die 2012 ihre Fortset-zung im Landkreis Forchheim fand: Mit einem »Fleder-mausmonitoring« dokumen-tieren hier Forscher – neben vielen anderen Aktiven Friedrich Oehme von der BN-Kreisgruppe als Projektleiter und Johannes Mohr vom

Landratsamt –, welche Fle-dermausarten in der Region vorkommen. Die Forscher staunten nicht schlecht, als sie 2009 mit einem Auf-nahme gerät die Rufe der Nymphenfledermaus auf-zeichneten. Im Sommer 2012 fingen sie schließlich eines der seltenen Tiere ein. Damit war der Nachweis erbracht, dass die Tierart auch in Bayern vorkommt. Für ihre erfolgreiche Arbeit hat die

bayerische Umweltstaats-sekretärin Melanie Huml das Forchheimer Fledermaus - monitoring Ende November mit dem Titel eines UN-De-kade-Projekts ausgezeichnet, einer hohen Ehrung für bür-gerschaftliches Engagement im Naturschutz (im Bild: J ohannes Mohr, Melanie Huml, Friedrich Oehme).

Auszeichnung: Fledermausforscher weisen neue Art nach

Skifahren im Juli? Kein Prob-lem mehr in den Alpen. Längst ist das Gebirge für alle möglichen und unmög-lichen Aktivitäten erschlos-sen. Die Folgen sind Rum-mel statt Ruhe, sterbende Bergwälder, Almen ohne Gras, vermehrte Lawinen-abgänge. Das vergangene Jahrhundert hat die Alpen gründlicher verändert als die gesamt Zeit davor. Diese

Bilanz zieht der Journalist Karl Stankiewitz in seinem neuen Buch »Wie der Zirkus in die Berge kam – die Alpen zwischen Idylle und Rum-melplatz«. Mit vielen Hinter-grundinfos verdeutlicht er Machenschaften und die Vehemenz, mit der die Alpen erschlossen wurden. Eine chronologische Über-sicht der Ereignisse ver-schafft die nötige Orientie-

Buchtipp: Wie der Zirkus in die Berge kamFo

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rung. Mit dem Buch bietet Stan-kiewitz eine einmalige Fundgrube zahlreicher Beispiele für die wich-tigsten Entwicklungen in den Alpen. Karl Stankiewitz: Wie der Zirkus in die Berge kam. Oekom-Verlag. 302 Seiten. 22,95 Euro.

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Kulturbahnhof Ottensoos: Kunst für Nachhaltigkeit

Großdemo: Wir haben es satt!

Mit einer beispielhaften Ver-bindung von Sachinformatio-nen und Kunstdarbietungen widmet sich der Kulturbahnhof Ottensoos im Nürnberger Land seit letztem Jahr dem Thema Nachhaltigkeit. Das Ehepaar

Volker Stahlmann und Renate Kirchhof-Stahlmann hatte den denkmalgeschützten Otten-sooser Bahnhof zuvor drei Jahre lang mit großem finanziellen und persönlichen Engagement saniert, um ihn der Allgemein-

heit als »Kulturbahnhof der Nachhaltigkeit« zur Verfügung zu stellen. Infotafeln, Bilder-zyklen, Installationen, Lesun-gen, Theater, Seminare und Workshops regen seither zum gemeinsamen Nachdenken

über eine Wirtschafts- und Lebensweise an, die nicht auf Kosten der Umwelt oder ande-rer Menschen geht. Mehr Info: www.kulturbahnhof-ottensoos.de

Rund 25 000 Bürger, da-runter viele BN-Aktive, de monstrierten am 19. Ja-nuar in Berlin unter dem Motto »Wir haben es satt« für eine Abkehr von der in-dustriellen Agrarindustrie. Der BN-Vorsitzende Hubert Weiger kritisierte das millio-nenfache Tierleid hinter verschlossenen Stalltüren und beklagte den exorbitant hohen Antibiotikaeinsatz bei Masttieren sowie die enorme Belastung der Um-welt durch die Massentier-haltung. Weiger forderte von Bundeskanzlerin Angela

Merkel und Agrarministerin Ilse Aigner, endlich bäuer-liche Betriebe anstatt vor allem Tierfabriken zu för-dern. Zu der Großdemo hatte der BN mit einem Bündnis aus Umwelt- und Tierschutzverbänden, Bauern, Imkern sowie ent-wicklungspolitischen Orga-nisationen aufgerufen. Der BUND Naturschutz hatte aus ganz Bayern Busfahrten zur Demo organisiert.

Sieben Jahre nach der sogenannten Forstreform der bayerischen Staats-regierung zieht der BUND Naturschutz eine negative Bilanz. »Im Staatswald dienen mehr denn je die Gewinne und nicht die vorbildhafte Gemeinwohl-erfüllung als Messlatte des Erfolgs«, kritisierte Mitte Dezember der BN- Vorsitzende Hubert Weiger die falsche Grundausrichtung. Immer weniger Förster und Waldarbeiter müssen immer mehr aus den bereits erschöpf-ten Holzreserven herausholen. Die Waldböden leiden unter massivem Ma-

schineneinsatz (Bild), Artenvielfalt und Klimaschutz drohen auf der Strecke zu bleiben. Der BN fordert deshalb, den Vorrang für das Gemeinwohl gesetzlich festzulegen und die Fläche der nut-zungsfreien Waldschutzgebiete zu ver-dreifachen. Für den überfälligen Wald-umbau von großflächigen Nadelholz-forsten in Mischwälder im Kommunal- und Privatwald sind aus Sicht des BN zudem 100 zusätzliche Försterstellen zu schaffen.

Bürgerwald: BN fordert Vorrang für Gemeinwohl

Die Energiewende ist das große gesamt-gesellschaftliche Projekt unserer Zeit – und sie wird nur gelingen, wenn ihre drei Säulen gleichermaßen umgesetzt werden: Energie sparen und effizienter nutzen und auf Erneuerbare Energien umsteigen.

Für den dynamischen Ausbau von Wind- und Solaranlagen braucht es ein starkes Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Doch die Bundesregierung will das EEG zerschlagen, die Förderung Erneuerbarer Energien stoppen, den Vorrang der Ein-

speisung für Strom aus Erneuerbaren Energien abschaffen und damit letztlich das Ende des Atomausstiegs vorbereiten. Wer dem ent gegentreten will: Bitte jetzt online unterschreiben unter www.eeg-buendnis.de

Energiewende: Onlineaktion läuft weiter

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Die Milliardenzahlungen an die Landwirtschaft in der EU in den vergangenen Jahrzehnten konnten

den Strukturwandel nicht aufhalten. In Bayern muss-ten seit 1970 fast 200 000 Höfe ihre Tore schließen. Heute gibt es noch knapp 100 000 landwirtschaftliche Betriebe in Bayern, von denen circa 6000 nach ökologi-schen Kriterien wirtschaften. Mit den Bauernhöfen gehen nicht nur Arbeitsplätze im ländlichen Raum ver-loren. Durch die Betriebsauf gaben entstehen größere Höfe und größere Felder, die Landschaft wird mono-toner und Lebensräume und Nahrung für Insekten oder Feldvögel schrumpfen. Intensivierungszwänge machen blühende Wiesen zum Auslaufmodell. Ein Viertel des bayerischen Grundwassers ist durch Inten-sivlandwirtschaft mit Nitratwerten über 25 Milligramm Nitrat pro Liter belastet. In den größer werdenden Tier-beständen bleiben die Kühe im (Lauf-) Stall, weil der Auslauf auf die Weide zu arbeitsintensiv und damit teurer wurde. Um Biogasanlagen herum tobt der Streit um Pachtflächen, oft ziehen Biobetriebe den Kürzeren gegenüber Biogasanlagenbetreibern, die mit Mais-anbau höhere Renditen erwirtschaften, als es Bioland-wirte beim derzeitigen Preisniveau schaffen. Minister Brunner möchte mit einem Programm »Ökoregio 2020« zwar das Wachstum des Ökolandbaus in Bayern beschleunigen, und die Zahl der Ökobetriebe bis 2020

verdoppeln. Doch ohne Änderungen der agrar- und marktpolitischen Rahmenbedingungen wird das schwie rig werden.

Der BUND Naturschutz hat sich deshalb in der Ag-rarplattform auf Bundesebene und im Agrarbündnis Bayern mit Verbänden aus Landwirtschaft, Umwelt, Kirchen, Verbraucherschutz und entwicklungspoliti-schen Organisationen in die aktuelle Debatte um die Neuorientierung der EU Agrarpolitik ab 2014 einge-mischt und sich für ein Ende der Agrarzahlungen nach dem Gießkannenprinzip eingesetzt.

Um die die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU »grüner, gerechter und effektiver« zu machen, so wie es Agrarkommissar Dacian Ciolos im Herbst 2011 auch selbst vorgeschlagen hat, braucht es Mehrheiten im Parlament und bei den EU Mitgliedsstaaten. Der BUND Naturschutz setzt sich dafür ein, dass die Finanzmittel für den Agrarbereich künftig nach ökologischen und sozialen Kriterien umverteilt werden, so dass mehr Gelder für klar definierte Leistungen im Bereich Arten- und Lebensraumschutz, Wasserreinhaltung oder Tier-wohl zur Verfügung stehen.

Ausgewogene Fruchtfolgen am Acker statt Mono-kulturen, die Erhaltung von Wiesen und Weiden und deren artenreiche Nutzung und ein Netz von ökologi-schen Vorrangflächen müssen verpflichtend werden, wenn Landwirte die Gelder der Gesellschaft auch künf-tig in Anspruch nehmen wollen.

Zur dritten Großdemo in Berlin parallel zur Grünen Woche kamen auch viele BN-Aktive aus ganz Bayern, um gegen den Ausverkauf von Natur und Landwirt-schaft an die Agrarindustrie und gegen agrarindustriel-le Tierquälerei zu protestieren. Marion Ruppaner

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Mais für BiogasanlagenRiesige Monokulturfelder und eine »Ver-maisung« der Landschaft sind eine Folge des Strukturwandels in der Landwirtschaft.

Breites Bündnis fordert Stopp für die Erteilung von Patenten auf Saatgut Gemeinsam mit über 30 Organisationen aus den Be-reichen Landwirtschaft, Umwelt, Kirchen und Entwick-lungspolitik demonstrierte der BUND Naturschutz Ende November vor dem europäischen Patentamt in München gegen Patente auf Leben und Gentechnik in der Landwirtschaft. Der BN-Vorsitzende Hubert Weiger warf der Bundesregierung angesichts der laufenden Patenterteilungen auf Gemüse oder landwirtschaft-liche Nutztiere Untätigkeit vor.

Neue Weichenstellung überfällig

BUND Naturschutz fordert Umgestaltung der EU-AgrarpolitikDer Strukturwandel hin zu einer industrialisierten Landwirtschaft schadet der Natur und den Verbrauchern. Ein Umdenken muss her, um die Rahmenbedingungen zu ändern.

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Marion Ruppanerist BN-Referentin für Landwirtschaft und Ernährung.

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[1-13] 100 Jahre BUND Naturschutz Natur + Umwelt 21

Der BUND Naturschutz hat seine Stiftung im Jahr 2007 gegründet, um dauerhaft Mittel für die Ret-

tung und Erhaltung der Natur bereitzustellen und zu sichern. Die gestifteten Vermögenswerte werden nicht ausgegeben. Lediglich die Erträge – wie beispielsweise Zinsen – können für die satzungsgemäßen Ziele der Stiftung verwendet werden.

Die BUND Naturschutz Stiftung unterstützt vor allem solche Projekte, für die sonst trotz vorhandenem Bedarf keine kurzfristigen Finanzmittel vorhanden wä-ren. Im Jahr 2012 förderte sie vier Umweltbildungspro-jekte des BN in Bayern. Auch wenn die zur Verfügung stehenden Beträge derzeit noch überschaubar sind, konnten bereits Anschaffungen getätigt werden, zum Beispiel der Kauf einer Solarkochausrüstung für eines unserer Umweltbildungszentren oder die Ausstattung für eine Umweltschule. Diese Investitionen wären ohne die Stiftung kaum möglich gewesen.

In Zukunft soll die BUND Naturschutz Stiftung auch Projekte mit größerem finanziellen Aufwand unter-stützen, die anderweitig nicht finanzierbar wären. Hierzu zählen etwa Projekte im Moorschutz, zusätz-liche Grundstückskäufe am Grünen Band oder eine er-gänzende Unterstützung des Rettungsnetzes für die Wildkatze (siehe Kasten).

Projekte langfristig unterstützenMit einer Zustiftung in die BUND Naturschutz Stiftung ist zweierlei gewährleistet: Zum einen gibt sie Men-schen, die dem BN größere Vermögenswerte zukom-men lassen wollen, die Gewissheit, dass dieses Vermö-gen der Stiftung dauerhaft erhalten bleiben und nicht kurzfristig wieder vollständig ausgegeben wird. Zum anderen hat der BN die Sicherheit, dass über die Erträ-ge, zum Beispiel Zinsen, dieser dauerhaft bei der Stif-tung verbleibenden Vermögenswerte langfristig Ein-nahmen für seine Ziele und Projekte zur Verfügung stehen. Die BUND Naturschutz Stiftung stellt also eine attraktive Möglichkeit für eine Zuwendung zugunsten von Natur und Umwelt dar und kann auf diese Weise zukünftig die genannten, aber auch viele andere Pro-jekte finanziell unterstützen und fördern.Peter Rottner, Christian Hierneis

Mit der Rückant-wortkarte in diesem Heft können Sie unsere Stiftungs-broschüre bestellen. Sie liefert weitere Informationen, etwa zur steuer-lichen Absetzbarkeit Ihrer Zustiftung. Für Rückfragen: Chris tian Hierneis, Geschäftsführer der BUND Natur-schutz Stiftung, Tel. 09 41-2 97 20 35

Bayerns Schönheit bewahren.

Die BUND Naturschutz Stiftung

Spenden mit Langzeitwirkung

Eine Stiftung gibt das ihr anvertraute Kapital niemals aus. Lediglich dessen Erträge werden in den Stiftungszweck investiert. Die BUND Naturschutz Stiftung bietet Stiftern die Möglichkeit, dauerhaft etwas für den Naturschutz zu bewirken.

Wege für die WildkatzeDie europäische Wildkatze ist ein einzigartiges und scheues Wald-geschöpf. Zum Überleben braucht sie weitläufige, baumbestandene Streifgebiete mit viel Totholz und schützendem Dickicht. Das Ret-tungsnetz Wildkatze will diesem Mäusejäger eine Zukunft in Bayerns Wäldern sichern. Es ist eines der Projekte, die zukünftig von der

BUND Naturschutz Stif-tung unterstützt wer-den sollen. Neben der Rettung der nach wie vor ge fährdeten Art be-rührt es viele Kernthe-

men des BN: Breite Wanderkorridore sollen nicht nur der Wildkatze, son-dern gleichzeitig auch vielen ande-ren Wildtieren wieder ermöglichen zu wandern. Dafür will der BUND Naturschutz Grundstücke kaufen, re naturieren und vor dem Bau neuer Straßen oder Gewerbegebiete be-wahren. Neu angelegte Baum- und Buschreihen sollen für Wanderkorri-dore sorgen und gleichzeitig vielen

anderen Tieren wie Vögeln oder Insekten eine Heimstatt bieten. Der BN will auch im Bereich der Wild-katzenforschung aktiv bleiben, um das Überleben der Wildkatze lang-fristig zu sichern: Eine Gendaten-bank soll den Erfolg des bayerischen Auswilderungsprojekts und die Funktionstüchtigkeit der Wander-korridore überprüfen. Dank der Arbeit des BN konnte die Wildkatze bisher vor dem Aussterben bewahrt werden: Die Zucht- und Auswilde-rungsstation des Verbandes hat im Laufe der Jahre über 600 Tiere in die Freiheit der bayerischen Wälder entlassen.

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22 100 Jahre BUND Naturschutz Natur + Umwelt [1-13]

Hallo, hier bin ich wieder, Bibo, der neugierige Biber. Heute geht es um die Donau. Die Mehrheit aller Bayern will nicht, dass die ausgebaut wird. Ihr bestimmt auch nicht, sagt Bibo.

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Saison-ThemaEin frei fließender Fluss

E in freier Fluss. Das ist die Donau längst nicht mehr.

Aber ein paar Stückchen sind noch so, wie sie sein könnte. Deshalb wollen nur Wenige, dass die Donau für Schiffe wei-ter ausgebaut wird. Das lohnt ohnehin nicht, weil da nur ein paar Schiffe überhaupt fahren werden. Wir Naturschützer lie-ben Donauschlingen, Auwälder, Altarme, Kies- und Sandbänke und alle Tiere und Pflanzen dazu. Also: freie Fahrt für eine freie Donau.

Die Erde braucht FreundeDistelfinken

Im Herbst den Garten aufräumen, alle trockenen Stängel der Blumen und Gräser abschneiden, fein säuberlich kleinhäckseln

und ab in die Biotonne damit. Nein, das macht ihr doch nicht! Laub wegrechen und ebenso in den Müllsack packen. Oder die Äste? Nein, ihr macht das deswegen nicht, weil die Erde ja Freunde braucht. In den Samenständen vertrockneter Stauden finden sich Leckereien für den Distelfink, dazwischen Insekten und Spinnen für Zaunkönig und Co. Igel brauchen Ast- und Laubhaufen. Ein

nicht aufgeräumter Garten ist natürliches Winterfutter und Versteck für vielerlei Tierarten. Deshalb sieht der Garten eurer Eltern jetzt so richtig unordentlich aus und an der Wilden Karde, einer Distelart, turnen fressende Distelfinken. Und euer Zaun-könig huscht unten durch, ab und zu ein Spinnlein im Schnabel.

Sherlock Holmes auf heißer SpurRätsel lösen und gewinnen

Wo wir schon beim natürlichen Wintervogelfutter sind: Die Früchte dieses heimischen Strauches

hängen bis tief in den Winter. Sie werden nicht gleich gefressen, und oft sind es erst nordische Seiden-schwänze, die abräumen. Ihr wisst bestimmt, wie die-ser Strauch heißt: glänzend rote Früchte, er steht gerne am Wasser (und heißt auch mit Vornamen so), wächst aber auch in normalem Boden in der Gartenhecke. Wenn ihr guckt, was auf den Früchten drauf liegt, seid ihr dem Namen noch ein Stück näher.

Wer draufkommt und uns die richtige Lösung schickt, kann diesmal mit ein biss-chen Glück eines von zwei Mini-Wasserlabors für Nachwuchschemiker gewin-nen. Postkarte an »Natur + Umwelt«, Stichwort Rätselbild, Dr.-Johann- Maier-Straße 4, 93049 Regensburg oder Mail an [email protected], Bitte vergesst nicht, eure Adresse und euer Alter anzugeben.Fo

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Rums! Wieder ein Schlagloch. Mit Tempo 30 rum-peln wir ins kleine Nischnje Selischtsche, unser

Wohnort für die nächste Woche. Kinder kommen her-bei. Eine Henne scheucht ihre flaumigen Küken in den wuchernden Randstreifen. »Der Straßenzustand ist ein Glück«, sagt Jens Schlüter, der 33-jährige Diplomforst-wirt ist unser Reisebegleiter, und meint das ernst. »Autos müssen hier langsam fahren, und so herrscht in den Dörfern noch Leben auf den Straßen.« Vor nahezu jedem Haus sehen wir einen Nutzgarten, in dem Mais, Kartoffeln oder Gurken wachsen. »Die Menschen hier, egal ob Lehrer oder Lastwagenfahrer, haben zusätzlich eine kleine Landwirtschaft«, erklärt Schlüter. »Oft ge-hören eine Kuh, ein Schwein, Hennen oder Enten dazu, vielleicht ein Pferd.« Auf der Allmende hütet ein Hirte die Tiere des Dorfes gemeinsam. Weite Streuobst-wiesen umgürten den Ort. Äpfel, Birnen, Mirabellen, Pflaumen und Kirschen wachsen dort. Im Frühling ein weiß-rosa Blütenrausch, in dem Insekten brummen. Halsbandschnäpper und Wiedehopf brüten hier. Im Gras, zwischen Kornblumen und Nelken, Arnika und Orchideen, leben Smaragdeidechse, Gottesanbeterin und Schlingnatter.

Vielfalt und Entschleunigung – das ist es, was Besu-cher nach Transkarpatien lockt. Und das Gefühl, durch ein Zeitfenster in die Vergangenheit zu blicken. In Ra-chiv, wo wir eine 500 Jahre alte Holzkapelle besuchen, treibt ein Mütterchen ein Schwein vor sich her in einen Stall mit Buchenlaub-Einstreu. Ein Anblick wie im Mit-telalter. Da bimmelt es in ihrer Schürzentasche, und die Babuschka zieht ein schickes Handy hervor.

Vielfalt in uralten WäldernWer auf diese Reise mitkommt, sollte gut zu Fuß sein. Wir begleiten einen Tag lang die frei dahinströmende Theiss, wandern auf Schlammfluren und Kiesbänken, durch Auwälder und Weidelandschaft. Wir sehen Zwerg- und Flussseeschwalben und mit etwas Glück sogar den Fischadler.

Bei Steblivka ragen gehörnte Köpfe aus dem Wasser: Karpatenbüffel. Ein deutsch-ukrainisches Pärchen hat sie mit visionärem Mut wieder angesiedelt. »Seit Ende der Sowjetunion versuchen die Ukrainer, neue Struktu-

ren auf die Beine zu stellen«, erklärt Jens Schlüter die Situation im Land. So auch die Einwohner von Nischn-je Selischtsche, die aus der einstigen Kolchose eine flo-rierende Dorfkäserei gemacht haben.

Bei Mala Uholka und Welyka Uholka laufen wir mehrere Stunden durch die größten zusammenhän-genden Buchenurwälder Europas. Sie zählen zum UNESCO-Weltnaturerbe. Hier rumoren weder Axt noch Säge. Dieser Wald ist voll von Vögeln wie Ha-bichtskauz oder Zwergschnäpper. Das Weiße Wald-vögelein wächst hier, der Tüpfelfarn und die Mond-viole. Solch grüner Reich-tum ist Vergangenheit in vielen deutschen Forsten. Unter einer kolossalen Karstbrücke mitten im Wald fühlen wir uns winzig, und wir staunen in der Tropfsteinhöhle »Milch-stein«. Am letzten Tag um-fängt uns die Natur noch einmal ganz, im Narzissen-tal, wo Schilfrohrsänger, Schlagschwirl und Wach-telkönig leben und seltene Schmetterlinge gaukeln.

Auf der Heimfahrt über-nachten wir in Lemberg, der heimlichen Hauptstadt der Ukraine. Bauten aus der Zeit der Habsburger Monarchie stehen neben armenischen Kirchen und usbekischen Restaurants. Am Wochenende spielen Männer auf dem Opern-platz Schach, Neugierige schlendern von Spielbrett zu Spielbrett. Es ist schön, sich Zeit zu lassen in Trans-karpatien. Margarete Moulin

Urwälder und Dörfer wie aus der VergangenheitErleben Sie die Vielfalt uralter Buchen-wälder und genießen Sie den Lebenstakt längst vergangener Tage. 16. bis 25. August 2013 Reisepreis pro Person (Unterbringung im DZ): 1190 Euro; Für Nichtmitglieder: 1240 Euro Einzelzimmer auf Anfrage möglich, Bezahlung vor Ort Reiserücktrittskosten Versicherung o. SB 42 Euro Frühbucherrabatt, siehe auch Katalog Seite 2Infos zu Reisepreis und Anmeldung unter BUND-Reisen, Reisecenter am Stresemann-platz, Tel. 09 11-5 88 88 20, info@bund- reisen.de, www.bund-reisen.de

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Heu machen heißt hart arbeiten: Zwei alte Bäuerinnen gönnen sich eine Pause.

Mensch und Mammut-Buche:Neben diesen Urwaldbäumen macht der Besucher eine kleine Figur.

BN-Reise in die Ukraine

Zum Entschleunigen nach TranskarpatienWer in den westlichsten Zipfel der Ukraine reist, den erwarten Urwälder voller Riesen-buchen, seltene Vögel und Schmetterlinge und Dörfer, die wie aus der Zeit gefallen scheinen.

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24 100 Jahre BUND Naturschutz Natur + Umwelt [1-13]

säure nicht in größeren Mengen oder zu häufig ver-zehrt werden.

Der Große Sauerampfer, ein Bewohner feuchterer Fettwiesen, ist an seinen Lebensraum gut angepasst: Die an der Stengelbasis sitzenden Grundblätter entge-hen der Mahd, sodass er erneut austreiben kann. Auf Wiesen und Weiden gilt die Pflanze als Unkraut, da sie Futterpflanzen den Platz wegnimmt und beim Vieh Vergiftungserscheinungen hervorrufen kann.

Früher haben die Landwirte Fettwiesen einmal jähr-lich mit Stallmist gedüngt und zwei-, höchstens drei-mal gemäht. Heute werden viele Wiesen intensiv be-wirtschaftet. Durch verstärktes Düngen und häufiges Mähen verschwinden viele Arten; gefördert werden Gräser und extrem stickstoffliebende Pflanzen. Dazu gehören dem Großen Sauerampfer verwandte (nicht essbare) Arten wie der Knäuelampfer oder der Kraus-blättrige Ampfer. Aber selbst intensiv genutzte Wiesen schwinden durch Überbauung oder Umwandlung in Ackerland. Der BUND Naturschutz setzt sich für den Erhalt von Grünland ein, denn es ist unverzichtbar für die Artenvielfalt sowie für den Trinkwasser- und Bo-denschutz.

Im Kräuterheilbuch »Macer floridus«,

von Odo Magdunensis im 11. Jahrhundert ver-

fasst, empfiehlt der gelehrte Mönch den stattlichen, bis

80 Zentimeter hohen Großen Sauerampfer (Rumex acetosa)

unter anderem gegen Hautge-schwüre, Gicht oder Eingeweide-

würmer. Er berichtet, dass Menschen die Pflanze bei sich trügen, um vor Skorpionstichen geschützt zu sein, und dass man ihn besonders im Früh-ling verzehre. Noch heute gilt in der Volksmedizin eine Frühjahrskur, bei der man die jungen, frischen und an Vitamin C reichen Blätter in Salaten

oder Suppen verwendet, als blutreini-gend, harntreibend, schleimlösend und

kräftigend.Vielerorts in Mitteleuropa gehörte der

Sauerampfer in das Gründonnerstagsgericht aus drei, sechs oder neun verschiedenen Wild-

kräuterarten, das als Kultspeise das Jahr über vor Krankheit bewahren sollte. Seine kulinari-

sche Verwendung hat insbesondere in Frankreich eine lange Tradition. So soll die Frankfurter Grüne

Soße, für die Sauerampfer ein wichtiger Bestandteil ist, auf einem französischen Rezept beruhen.

Man sammelt im Frühjahr die jungen, fein säuerlich schmeckenden Blätter vor der Blüte und gibt sie in Salat, Suppen (siehe Kasten) oder Soßen. Aber Achtung! Den Sauerampfer nicht auf Viehweiden oder an deren Rändern sammeln. Hier könnte die Pflanze mit Larven des Großen Leberegels verunreinigt sein. Außerdem sollte das Kraut wegen der enthaltenen giftigen Oxal-

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Die AutorinDr. Gertrud Scherf hat mehrere Pflanzenbücher verfasst.

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Buchtipp: Wildkräuter & WildfrüchteIn ihrem aktuellen Buch zeigt unsere Autorin Gertrud Scherf, was die Natur jeden Monat neu an Köstlichem zu bieten hat und wie man daraus leckere Gerichte be reitet.

BLV-Verlag, ISBN 978-3-8354-0718-3, Euro 14,95. Bestellung unter Tel. 0 91 23 - 99 95 70, [email protected]

Sauerampfersuppe mit gekochtem Ei Für vier Personen2 Karotten 2 Bund Sauerampfer 3 EL Butter 5 Eier, hart gekocht 4 EL Mehl 100 g Schmand 1 l Gemüsebrühe Salz, Pfeffer

Karotten schälen, waschen, längs vierteln und in Scheiben schneiden.

Butter erhitzen, Karotten darin dünsten, Mehl unterrühren und kurz anschwitzen.

Gemüsebrühe langsam unterrühren und aufkochen lassen.

Sauerampfer putzen, waschen und in Streifen schneiden.

Eier schälen, zwei davon der Länge nach vierteln. Restliche Eier klein schneiden und auf Suppentellern verteilen.

Sauerampfer in die kochende Suppe geben, einmal aufwallen lassen und dann vom Herd ziehen.

Schmand einrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Suppe über die Eier in Teller füllen, mit Eispalten garnieren.

Porträt

Der Große SauerampferNach einem niederschlagsreichen Frühjahr

erscheinen im Mai manche Wiesen wie von einem rötlichen Schleier bedeckt: Unzählige Große

Sauerampfer entfalten dann ihre kleinen Blüten in einem langen, verzweigten Blütenstand.

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Der BUND Naturschutz setzt sich für gefährdete Insekten ein. Als Bestäu-ber unserer Pflanzen sind sie von großer ökologi-scher Bedeutung. Im Bild die Sandbiene Andrena rosae.

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störung und den Flächenverbrauch durch die Straßenplanung ange-prangert hätte. Zahlreiche kreative Aktionen gehen auch auf die Er-langer Jugendorganisation des BN (JBN) zurück.

Allen im BUND Naturschutz, die sich beteiligt haben, in welcher Form auch immer, gebührt herz-licher Dank – gerade auch den Kämpfern der ersten Stunde Hans Heinrich, Helmut Horneber, Diet-mar Hahlweg, Karl Riemann und Hubert Weiger. Ebenfalls einen un-schätzbaren Beitrag zur Verhinde-rung der Straße hat die Gemeinde Buckenhof mit ihrem Bürgermeister Georg Förster geleistet. Die Bürger-initiative »Umweltfreundliche Mo-bilität im Schwabachtal« engagierte sich mit ihren Mitgliedern ab 1993 in vielfältiger Weise. Neben Rainer Klar und Esther Schuck ist auch an die Verdienste von Eckart Förtsch und Robert Eckert zu erinnern, die das Aus leider nicht mehr miterle-ben können.

In der Stadt Erlangen verdienen alle Stadträte Anerkennung, die die

W ir – das sind die Menschen im Großraum Erlangen, die

sich über mehr als vier Jahrzehnte gegen diese Straße gewehrt haben: engagierte Bürger, mutige Politiker und der BUND Naturschutz mit dem Landesverband, der Kreisgrup-pe Erlangen und den Ortsgruppen Buckenhof und Uttenreuth. Ge-meinsam können wir einen histo-rischen Sieg feiern.

Die ersten Planungen für diese Straße reichen in die 70er-Jahre zurück und waren bereits damals Thema beim Erlanger BN. Durch das bayerische Waldgesetz 1976 und die Bannwaldausweisung 1979 schien der Reichswald gerettet. Doch schon wenige Jahre später wurden die Pläne erneut hervorge-holt und beschäftigen seitdem den BN. Der jahrzehntelange Einsatz gegen diese Straße war für den BN stets eine zentrale Säule der Arbeit und es gab keinen politischen Gesprächstermin – ob beim Innen-minister, beim Umweltminister oder beim Ministerpräsidenten –, bei dem der BN nicht die Waldzer-

Straße 2000 im Raumordnungs-verfahren und 2007 im Planfeststel-lungsverfahren abgelehnt haben, Das waren sämtliche Stadträte von SPD, Grüner Liste, ÖDP und FDP sowie fünf mutige Stadträtinnen der CSU, darunter Rosemarie Egelseer-Thurek.

Zum Erfolg führte dieses breite Engagement nur, weil alle in der Sache Aktiven ein Netzwerk bilde-ten, weil man mit der Stadt-Um-land-Bahn eine attraktive Alter na-tive zur Straßenplanung anbot und weil alle Beteiligten mit langem Atem und viel Ausdauer nie aufge-geben haben.

Das Aus für die geplante Südum-fahrung von Buckenhof, Uttenreuth und Weiher ist ein großer Grund zur Freude. Doch auch in Zukunft wird der BUND Naturschutz den Reichs-wald weiter verteidigen müssen – gegen Gewerbegebiete, gegen Roh-stoffgewinnung und vor allem gegen die Flughafen-Nordanbin-dung.Doris Tropper

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Doris Tropper ist Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Erlangen und stellvertretende Landesvorsitzende.

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Gemeinsam gegen die SüdumfahrungBUND Naturschutz Bayern, Bürger-initiative, Politik und das Planungsbüro RegioConsult, dessen Gutachten zentral zum Erfolg beigetragen haben.Von links nach rechts: Johannes Max, RegioConsult; Doris Tropper, BN; Georg Förster, Bürgermeister Buckenhof; Esther Schuck, Bürgerinitiative; Wulf Hahn, RegioConsult.

Zusammenhalten!Schon 2001 stellten sich 2000 Men-schen schützend vor den Sebalder Reichswald. Die Menschenkette war 2,5 Kilometer lang.

Mit vereinten Kräften

Erfolgreich gegen die Südumfahrung!Wir haben es geschafft! Fast noch rechtzeitig zum 40-jährigen Jubi-läum der Erlanger Kreisgruppe erklärte der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann das endgültige Aus für die geplante Südumfahrung von Buckenhof, Uttenreuth und Weiher am 21. Juni 2012. Es wird keine Straße durch den Sebalder Reichswald geben!

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26 100 Jahre BUND Naturschutz Natur + Umwelt [1-13]

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die verträglichsten Standorte für Windenergieanlagen befinden.

Der Schwerpunkt der Wind-energiestandorte in der Region Donau-Wald wird voraussichtlich im Landkreis Regen und im Raum Straubing liegen. Weitere potenziell geeignete Gebiete liegen westlich der Donau, wobei dort noch unklar ist, ob die Windstärke für einen wirtschaft lichen Betrieb von Wind-rädern ausreicht. Thomas Frey (as)

Die BN-Stellungnahme zur Regionalplanfortschreibung kann man bei der BN-Fachabteilung München anfordern: fa@bund- naturschutz.de, Tel. 0 89-54 82 98 63

Der Ausstieg aus der Atomener-gie ist eines der zentralen Ziele

des BUND Naturschutz (BN). Mit seiner breiten Zielpalette berück-sichtigt der BN jedoch anders als Verbände, die sich nur der Energie-wende verschrieben haben, vielfäl-tige Aspekte bei der Auswahl von Windenergie-Standorten. Dazu ge-hören Natur-, Arten- und Land-schaftsschutz ebenso wie Immissi-ons- und Klimaschutz.

Schutzgebiete wie der National-park Bayerischer Wald oder Vogel-schutzgebiete müssen von Wind-rädern freigehalten werden. Zusätz-lich ist der BN auch gegen Stand-orte, in denen das äußerst störungs-empfindliche Auerwild oder die bayernweit seltenen Wiesenweihen

ihren Lebensraum haben. Favori-siert wird eine dezentral-konzent-rierte Ansiedlung, mit drei bis zehn Anlagen pro Eignungsgebiet, um eine »Verspargelung« der Land-schaft zu verhindern. Besonders wichtige Blickbeziehungen sollen freigehalten werden.

Auf der anderen Seite befürwor-tet der BN auch Windräder an gut gewählten Standorten in Naturpar-ken, wie dem Naturpark Bayerischer Wald, da mit einem Komplettaus-schluss in allen Naturparken in Bayern die Energiewende nicht zu schaffen wäre. Für den Bayerischen Wald wird von der Regierung von Niederbayern derzeit an einem Zo-nierungskonzept gearbeitet, das aus regionaler Sicht bewertet, wo sich

Jubiläum: Ihr 40-jähriges Bestehen feierte die Kreisgruppe Kelheim Anfang Dezember 2012 in der ehe-maligen Klosterbrauerei Seitz. Hö-hepunkte des Abends waren zum einen die Rede des Landesvorsit-zenden Hubert Weiger, zum ande-ren die vier Meter hohe Linde, die Klaus Blümlhuber als Geschäfts-führer des Vereins für Landschafts-pflege als Geschenk mitbrachte. Trotz der bitteren Niederlage des BN im Kampf gegen den Rhein-Main-Donau- Kanal Mitte der 80er-Jahre hat sich der Einsatz für die Natur gelohnt, resümierte der Kreisvorsitzende Peter Forstner. So verhinderten die Kelheimer Natur-schützer ein Wasserkraftwerk vor

der Weltenburger Enge und setzen sich aktuell für den Erhalt der frei fließenden Donau ein. Weitere Schwerpunkte der BN-Arbeit sind die Energie- und eine Agrarwende im Landkreis.

Trauer um Horst Rösing: Anfang November 2012 verstarb nach kurzer schwerer Krankheit Horst Rösing im Alter von 62 Jahren. Der BUND Naturschutz und ganz Niederbayern verlieren mit Rösing, dem bisherigen Geschäftsführer der Kreisgruppe Regen, einen inte-gren Menschen und Mitarbeiter, der mit Bescheidenheit und ohne missionarischen Eifer vorgelebt hat, wie ein Leben in Verantwor-

tung für künftige Generationen ge-führt werden kann. Er war über 25 Jahre lang auch im Stadtrat und Kreisrat von Regen für den BN eine feste Stütze seiner Anliegen. Seine

Weggefährten und der BN werden sein Wissen, seine Erfahrung und sein Engagement stark vermissen.

Trauer um Rosa Hirschenauer: Die Naturschützerin aus Niederalteich verstarb Anfang Januar nach schwerer Krankheit. Sie war seit 1986 BN-Mitglied und setzte sich seit Jahren für den Erhalt der frei fließenden Donau ein. Aktiv war sie bei den »Freundinnen der Donau« und hatte dort, mit der BN-Kreisgruppe Deggendorf, das Umweltbildungsprojekt »Schatz-kiste Donau« initiiert.

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UnverspargeltBei der Ansiedlung von Windenergie-anlagen befürwor-tet der BN ein Kon-zept der dezentra-len Konzentration.

Kreisgruppen Deggendorf, Freyung-Grafenau, Passau, Regen und Straubing-Bogen

Windräder im Bayerischen Wald?Auch in der Planungsregion Donau-Wald wird der Regionalplan für Windenergieanlagen fortgeschrieben. Der BUND Naturschutz hat nun Stellung genommen, wo er sich Windräder vorstellen kann und wo nicht.

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28 100 Jahre BUND Naturschutz Natur + Umwelt [1-13]

Von einst zwölf Donauinseln in der Umgebung Regensburgs

blieben durch den Donauausbau in den 70er-Jahren nur noch drei übrig. Zwei davon liegen mitten im Stadtgebiet und sind stark bebaut,

nur die Insel Mariaort blieb bis heute unbebaut. Der BN möchte die landwirtschaftlich intensiv genutzte Fläche wieder zu einer naturnahen Flussinsel entwickeln. Hier soll ein Rückzugsgebiet für seltene Arten sowie eine Zone für sanfte Nah erholung und Umweltbildung entstehen. Im August 2012 began-nen die Arbeiten.

Voraussetzung für die Renatu-rierung der gesamten Insel war der Ankauf von vier Hektar privater Flächen durch den BN. Zwei der drei betreffenden Flächen konnte die Kreisgruppe bis Ende 2012 be-reits erwerben. Für den Kauf des dritten Areals hofft die Kreisgruppe auf Spenden. Von Vorteil für das Projekt ist auch, dass ein weiterer Teil des Eilands bereits als euro-päisches Schutzgebiet ausgewiesen ist. So kann ein großer Bereich der Insel künftig der Natur überlassen werden. Besonders die Uferzonen sollen wieder ihre ursprüngliche Gestalt erhalten, im nördlichen Be-reich soll Auwald, in der südlichen Inselhälfte eine extensive Feucht-wiese wachsen. Der Inselsüden wird zudem als Naherholungsgebiet mit einem naturnahen Donauzugang dienen. Da man nur schützt, was man auch kennt, wird die Umwelt-pädagogik auf Mariaort einen hohen Stellenwert einnehmen: Ein Naturlehrpfad und ein Aussichts-turm sollen Interessierten die Natur der Insel erschließen.Attila Sargin (hl)

Spenden für das Projekt: Kreisgruppe Regensburg, BUND Naturschutz in Bayern e.V., Stich-wort »Donauinsel Mariaort«, Konto 250 795, Bankleitzahl 750 500 00, Sparkasse Regensburg

Neue Geschäftsstelle: Fast 30 Jahre hatten die Kreisgruppen Wunsie-del und Tirschenreuth eine ge-meinsame Geschäftsstelle, bestens betreut von Geschäftsführer Karl Paulus. Seit Anfang Dezember 2012 unterhält der Tirschenreuther BN eine eigene Geschäftsstelle in der Schulstraße 20 in Fuchsmühl. Zur Eröffnung kamen unter an-derem Landrat Wolfgang Lippert, Bürgermeister Wolfgang Braun, Vertreter befreundeter Organisati-onen und viele Mitglieder. Leiterin

der neuen Geschäftsstelle ist Ur-sula Schimmel (im Bild rechts, mit Kreisvorsitzendem Josef Siller).

Viel Zuspruch: Gleich zwei Kreis-gruppen konnten sich im vergan-genen Jahr über kräftig gestiegene Mitgliederzahlen freuen. Dank erfolgreicher Mitgliederwerbe-aktionen wuchs die Kreisgruppe Schwandorf um 27 Prozent auf 2328 Mitglieder, während sich die Kreisgruppe Neustadt a. d. Wald-naab um 300 Neumitglieder ver-größerte. Beide BN-Gruppen kön-nen jetzt ihre Naturschutzprojekte mit umso mehr Kraft umsetzen, zum Beispiel das Biodiversitäts-projekt Tännesberg.

Jubiläum im Doppelpack: Im November 2012 feierte die BN-Ortsgruppe Pfreimd im Landkreis Schwandorf ihr 30-jähriges Jubilä-um. Gegründet von einer Handvoll »junger Wilder« aus dem WAA-Wi-derstand ist sie heute für ihr viel-fältiges Engagement bekannt (im Bild: links Ortsvorsitzende Hanne-lore Lanzl, rechts Regionalreferent

Helmut Schultheiß). Ebenfalls im November beging die Ortsgruppe Schierling im Landkreis Regens-burg ihr 25-jähriges Jubiläum.

Sympathieträger Schmetterling: Mit einer im Bayerwald-Echo ver-öffentlichten Artikelserie über Schmetterlinge hat die Kreisgrup-pe Cham in den letzten beiden Jahren sehr erfolgreich für den Ar-tenschutz geworben. Über 40 Arti-kel stellten jeweils eine Schmetter-lingsart und ihre Verbreitung im Landkreis vor und zeigten auf, wie man seinen Garten schmetter-lingsfreundlicher gestalten kann – was auch anderen Tierarten hilft. 2013 wird die Serie fortgesetzt.

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Naturinsel statt AckerlandMariaort ist auf weiter Flussstrecke die letzte unbebau-te Donauinsel. Die BN-Kreisgruppe gestaltet die Insel jetzt zu einem Naturparadies mit Bereichen für sanf-te Naherholung und Umweltpäda-gogik um.

Kreisgruppe Regensburg

Donauinsel Mariaort wird wieder ein Stück FlusslandschaftZu ihrem 40-jährigen Geburtstag im letzten Jahr hat sich die Kreisgruppe das engagierte Ziel gesetzt, die Auenlandschaft auf der Donauinsel Mariaort bei Regensburg wiederherzustellen. Im Sommer begannen die derzeit noch laufenden Renaturierungs-arbeiten, es folgen ein Aussichtsturm und ein Naturlehrpfad.

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[1-13] 100 Jahre BUND Naturschutz Natur + Umwelt 29

den Brotzeitdosen erhielten. Ne-benbei erfuhren die Schüler so auch einiges über die verschiedenen Getreide arten und deren Anbau.

Bleibt zu hoffen, dass die Bio-Brotzeitdose die Erstklässler auf den Geschmack bringt und die Eltern sie auch im Schulalltag nutzen. Thomas Frey (as)

Im Landkreis Lindau waren es 720 Erstklässler, in Kempten und dem

Oberallgäu 1896, in Memmingen und dem Unterallgäu 1750 und in Augsburg 90 ABC-Schützen, die vom BN in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspart-nern wie dem BN-Naturerlebnis-zentrum Allgäu (NEZ), dem Bioring Allgäu oder dem Zweckverband Ab-fallwirtschaft Kempten (ZAK) mit Bio-Brotzeitdosen versorgt wurden. Insgesamt erhielten so rund 4500 Kinder ein gesundes und umwelt-freundliches Schulfrühstück.

Der Inhalt bestand unter ande-rem aus hausgemachtem Müsli, Obstsaft, belegten Vollkornbroten, Äpfeln und Karotten; in Lindau gab es noch eine fair gehandelte Mini-Schokolade dazu. Gespendet wur-den die Zutaten von Naturkost-verarbeitern, Bio-Bauern sowie Bio- und Eine-Welt-Läden.

Während in Lindau Ehrenamt-liche des BN die Bestückung und das Packen der Dosen vornahmen, die dann gemeinsam mit dem ZAK an den Schulen verteilt wurden, halfen in den anderen Landkreisen auch die Schüler mit beim Packen: In Augsburg durften beispielsweise die vier ersten Klassen der Grund-schule am Roten Tor zusammen mit

Olga Ustinin, Susanna Eberl und Roman Storr von der BN-Kreisgrup-pe Getreidekörner zu Müsli quet-schen, das sie dann zusätzlich zu

Sinkender Stern: Im neuen Gewer-begebiet Rothkreuz bei Weißens-berg im Landkreis Lindau eröffne-te die Daimler AG im September 2012 auf 12 000 Quadratmetern Fläche ein neues Mercedes-Auto-haus. Nach Ansicht des BN hätte das Gebäude dort überhaupt nicht errichtet werden dürfen, da Bauen im Außenbereich nach dem An-bindegebot des bayerischen Lan-desentwicklungsprogramms ver-boten ist. Durch einen rechtlichen

Trick – die ursprüngliche Planung bezog sich auf die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes – wurde das Gebot umgangen. Eine BN-Klage beim Bayerischen Ver-waltungsgerichtshof dagegen war Mitte 2011 abgewiesen worden. Die BN-Kreisgruppe Lindau ließ es sich dennoch nicht nehmen, bei der Eröffnung des Autohauses gegen die damit einhergehende Landschaftszerstörung zu protes-tieren.

Zurück zum Moor: Auf Anregung der BN-Gebietsbetreuung Allgäuer Moore wollen die Bayerischen Staatsforsten das Schorenmoos renaturieren. Das im nördlichen Oberallgäu gelegene Gebiet ist ein entwässertes, abgetorftes und mit Staatswald aufgeforstetes Hoch-moor. Weil Gräben und Bäume das Moor weiterhin austrocknen, kann der Boden seine Funktion als Was-serspeicher nicht mehr erfüllen und gibt klimaschädliche Gase ab. Nach einer fachlichen Begehung im Sommer 2012 und Abschluss der Planung soll das Moor nun schrittweise renaturiert und so wieder zum Lebensraum für selte-ne Arten werden. Weitere Informa-

tionen unter www.kempten.bund-naturschutz.de

Donauried-Transit: Die BN-Kreis-gruppen Dillingen, Donau-Ries und Günzburg hatten Innenminis-ter Joachim Herrmann Ende 2012 aufgefordert, die Bundesstraße 16 zwischen Günzburg und Donau-wörth für den Schwerlastverkehr zu sperren. Die Straße ist als Aus-weichroute für die mautpflichtige A 8 beliebt. Der Minister lehnte ab, unter Bezug auf eine fünf Jahre alte Modellrechnung. Der BN will die Sperrung nun bei den Abge-ordneten Nordschwabens zum Thema im kommenden Landtags-wahlkampf machen.

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Bio, regional und fairFür die Aktion »Bio-Brotzeitdose« setzt der BN auf fair gehandelte Lebensmittel aus biologischem und regionalem Anbau.

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Kreisgruppen Lindau, Augsburg, Ober- und Unterallgäu

Bio-Brotzeit für die SchuleBisher werden nur sechs Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in Bayern von Bio-Bauern bewirtschaftet, doch bis 2020 will Landwirt-schaftsminister Helmut Brunner diese Zahl verdoppeln. Damit das klappt, muss nach Ansicht des BUND Naturschutz auch der Absatz von Bio-Lebensmitteln steigen. Um die Nachfrage anzukurbeln, starteten mehrere schwäbische Kreisgruppen im Herbst letzten Jahres die Aktion »Bio-Brotzeitdose« für die ABC-Schützen der Region.

Page 30: Natur + Umwelt 1-2013

30 100 Jahre BUND Naturschutz Natur + Umwelt [1-13]

Dabei geht es um eine Orts-umfahrung von Vach, eine

Westumfahrung von Fürth, eine Ostumfahrung von Eltersdorf, den Neubau der Verbindung Vach-Neu-ses und eine Südumfahrung von Herzogenaurach. Teilweise steht da-hinter das staatliche Bauamt, teil-weise sind es die Kommunen vor Ort. Der BN kritisiert, dass die Stra-ßenbauvorhaben den Vorgaben der

Staatsregierung beim Klimaschutz zuwiderlaufen. Außerdem wider-sprechen sie dem Landesentwick-lungs- und dem Regionalplan, die es sich explizit zum Ziel gesetzt haben, den Flächenverbrauch zu reduzieren und den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aus-zubauen. So würde die geplante Südumfahrung von Herzogen-aurach, die der Stadtrat im August

2012 als Planungstrasse beschlossen hat, dazu führen, dass für die ge-plante Stadt-Umlandbahn Fahrgäs-te wegfallen und nötiges Geld für die Infrastruktur des ÖPNV fehlen würde.

Dem sind die Kreisgruppen im Herbst entgegengetreten, indem sie beim Regierungspräsidenten Thomas Bauer einen Antrag für ein Raumordnungsverfahren gestellt haben. Dieses könnte die Folgen der Straßenbauorgie für Natur und Mensch verdeutlichen, da es die laufenden Planungen für alle Stra-ßen gemeinsam beleuchten und deren Effekte in ihrer Gesamtheit zeigen würde. Bei einer Einzelbe-trachtung träten die Auswirkungen hingegen nur nach und nach zu Tage. Der Regierungspräsident ant-wortete allerdings nur mit der Fest-stellung, für die genannten Vorha-ben gäbe es noch keine Planungs-verfahren. Insofern könne er hier nicht tätig werden … So kann man sich auch aus der Verantwortung stehlen. Ist nämlich ein Bebauungs-plan erst einmal in Aufstellung oder ein Planfeststellungsverfahren in der Anhörung, wird kein Raumord-nungsverfahren mehr eingeleitet.Tom Konopka (hl)

Nordumfahrung Langenzenn: An-fang November 2012 fanden sich in Langenzenn im Landkreis Fürth rund 60 Bürger zur BN-Aktion »Krötenrettung« zusammen. Hier ging es jedoch nicht um echte, sondern um »Euro-Kröten«: etwa 3,5 Millionen, die die geplante Nordumgehung des Ortes kosten würde. Zudem würde die Straße ein Schutzgebiet beeinträchtigen. Im Anschluss an die Aktion grün-dete sich eine Bürgerinitiative für die Rettung des Zenngrunds und gegen den Bau der Straße.

Biber retten Krebse: Nahe Treucht-lingen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen bietet der Möhren-

bach Flusskrebsen und Bachmu-scheln ein seltenes Refugium. Als der Bach im Sommer 2012 kom-plett austrocknete, schienen beide Arten verloren. Doch sie überleb-ten dank mehreren Biberdämmen, die trotz monatelanger Trocken-heit große Wasserflächen und nasse Schlammbänke bewahrt hatten. Damit bewiesen die Biber ein weiteres Mal, dass sie uner-

setzbare und kostenlose Helfer im Arten- und Gewässerschutz sind.

Steuergeld für Rennstrecke? In Ca-dolzburg demonstrierten Anfang November Vertreter der Kreisgrup-pe Fürth-Land, einer Bürgerini-tiative und des Bauernverbandes gegen den geplanten Ausbau der Staatsstraße Ammerndorf – Ca-dolzburg. Sie stellten heraus, dass

die bestehende Straße völlig ausreiche und nicht ausgebaut werden müsste, um einigen Rasern mit rund zwei Millio-nen Euro Steuergeld eine Rennstrecke zu schenken und dafür fünf Hektar Land und Wald zu vernichten.

Älteste BN-Ortsgruppe feierte: Seit 90 Jahren gibt es die BN-Orts-gruppe Weißenburg. Damit ist sie außerhalb Münchens die älteste im BN – ein würdiger Anlass für den Festakt Mitte November! Im Rah-men der Feier wurde auch Wolf-gang Federschmidt (im Bild rechts) vom BN-Vorsitzenden Hubert Weiger (links) für sein 25-jähriges Engagement als Ortsvorsitzender geehrt. Eine besondere Auszeich-nung erhielten Ludwig Pflaumer und Klaus Körzendorfer, die seit 71 bzw. 62 Jahren BN-Mitglieder sind!N

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Regnitzaue in GefahrVon dem ungezü-gelten Straßenbau wäre auch die Auenlandschaft des Regnitztals zwischen Fürth und Erlangen be-troffen. Das Foto zeigt den Bereich am Hüttendorfer Damm, wo die Westumfahrung von Fürth das Tal kreuzen würde.

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Kreisgruppen Fürth-Stadt, Erlangen, Höchstadt-Herzogenaurach

Straßenbauorgie auf engstem RaumIm Raum Herzogenaurach-Fürth-Erlangen droht innerhalb eines Ge bietes von nur acht mal sieben Kilometern Größe eine wahre Straßen-bauorgie. Um die gravierenden Auswirkungen dieser Planungen auf Natur, Landschaft und Verkehr besser sichtbar zu machen, haben die BN-Kreisgruppen Ende Oktober ein Raumordnungsverfahren beantragt.

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[1-13] 100 Jahre BUND Naturschutz Natur + Umwelt 31

Am 13. November veröffentlichte der Energiekonzern E.ON den

erfreulichen Beschluss, die bereits genehmigte Ausbauplanung für das Kohlekraftwerk Staudinger end-gültig zu begraben. Das erspart den Bewohnern des ohnehin erheblich belasteten Untermaingebiets mas-sive Schadstoffeinträge in Luft und Wasser, wollte doch E.ON an der bayerisch-hessischen Grenze bei Großkrotzenburg den größten hes-

sischen Kraftwerkskomplex um einen weiteren Kohlenmeiler mit 1100 Megawatt Leistung erweitern. Mit diesem Ausbau drohte eine Ein-leitung von Quecksilber in den Main und eine Zunahme der klima-schädlichen Kohlendioxidemissio-nen. Das hätte Mensch und Natur geschadet, aber auch eine eklatante Missachtung des Energiekonzepts der Bundesregierung bedeutet, da

wegen fehlender Kraftwärmekopp-lung mehr als 50 Prozent der Pri-märenergie un genutzt als Abwärme verloren gegangen wären.

Über Jahre hinweg waren des-halb Anwohner, Gemeinden und die Bürgerinitiative »Stopp Staudin-ger« gegen diese unverantwortliche Dinosaurierplanung Sturm gelaufen (vgl. N+U 1-2010). Auch der BUND Naturschutz in Bayern hatte diese Planung zusammen mit dem BUND Bundesverband und dem BUND Hessen massiv bekämpft und sogar gegen das Projekt geklagt. Der Rückzieher von E.ON ist deshalb für BN und BUND ein großer Erfolg für den Umwelt- und Menschenschutz. Das mit dem Aus für Staudinger ge-sparte Geld wäre beim Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Wärmedämmung nicht nur viel besser und nachhaltiger investiert, es könnten damit auch weit mehr Arbeitsplätze in der Region erhalten und neu geschaffen werden, als dies bei der geplanten Kraftwerkserwei-terung der Fall gewesen wäre.

Im Namen des BN dankt Landes-geschäftsführer Peter Rottner allen Bürgern, vor allem aber der Bürger-initiative »Stopp Staudinger« für ihren engagierten Einsatz vor Ort: »Sie haben damit ein unüberseh-bares Zeichen gesetzt und der Ener-giewende mit dem erzielten Erfolg einen unschätzbaren Impuls gege-ben – weit über die Region hinaus!«Helmut Schultheiß (hl)

Grüner Gockel: Die evangelische Kirchengemeinde St. Michael in Gochsheim, Landkreis Schwein-furt, erhielt 2012 den »Grünen Gockel«. Mit der Auszeichnung würdigte die evangelische Landes-kirche das umweltbewusste Han-deln der Kirchengemeinde und deren Umweltprogramm, dem auch Aktive der BN-Ortsgruppe wichtige Impulse gegeben haben. Das Programm, das noch bis 2016 läuft, umfasst unter anderem Maßnahmen zur Energieeinspa-rung, zum Fledermaus- und Schleiereulenschutz.

30 Jahre BN Karlstadt: Im Septem-ber 2012 feierte die BN-Ortsgrup-

pe Karlstadt im Landkreis Main-Spessart mit zahlreichen Gästen ihr 30-jähriges Jubiläum. Als Fest-redner würdigte der BN-Vorsitzen-de Hubert Weiger das breit gefä-cherte Engagement der BN-Akti-ven, zum Beispiel im Arten- und Biotopschutz oder beim Klima-schutz und der Auseinanderset-zung um die umstrittene B26n. Zudem war es der Ortsgruppe ge-lungen, in der Bevölkerung breite Unterstützung für viele Anliegen des BN zu gewinnen.

Neuwahl in Bad Kissingen: Nach fast 40 Jahren ehrenamtlichen En-gagements in der Kreisgruppe Bad Kissingen gab Ulf Zeidler (im Bild

rechts) im November sein Amt als Vorsitzender an ein jüngeres Füh-rungsteam ab (vgl. Seite 6). Nahezu einstimmig wurde Franz Zang (im Bild links) zu seinem Nachfolger und Marc Baumgart zu dessen Stellvertreter gewählt.

Kultur der Genüg-samkeit: Unter diesem Motto stand der Vortrag des renommierten Wirt-schaftswissenschaftlers Prof. Dr. Nico Paech Mitte November 2012 vor fast 200 Zuhörern in Bad Kissingen. Auf Ein-ladung der BN-Kreis-gruppe und der Akade-

mie Heiligenfeld erklärte Paech, wie heute ein wirksamer Ressour-cen- und Klimaschutz ohne aske-tischen Lebensstil aussehen könn-te. Ein zentrales Postulat bezüglich der Wirtschaftskreisläufe war »So regional wie möglich, so global wie nötig«.

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Klimaschutz statt E.ON-SchmutzWer Kohle ver-brennt, verheizt die Zukunft. Das hat letztlich offenbar auch E.ON einge-sehen und verzich-tet auf den Ausbau des Kraftwerks Staudinger – dank des unerschrocke-nen Bürgerengage-ments vor Ort.

Kreisgruppe Aschaffenburg

Kohlekraftwerk Staudinger: Ausbau gestopptDer umstrittene Ausbau des Kohlekraftwerks Staudinger ist vom Tisch! Für den BUND Naturschutz in Bayern (BN) und den Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) ist das ein Riesenerfolg für den Gesundheits-, Umwelt- und Klimaschutz.

Page 32: Natur + Umwelt 1-2013

32 100 Jahre BUND Naturschutz Natur + Umwelt [1-13]

schloss sich auch der Bayerische Bauernverband der ablehnenden Haltung des BN gegenüber dem Straßenbau an und beteiligte sich an der Pressearbeit gegen das Pro-jekt. Mit mehreren Informations-veranstaltungen vor Ort konnten BN und Bürgerinitiative schließlich über 350 Bürger dazu gewinnen, Einwendungen gegen das Projekt vorzubringen. Befriedigende Ant-worten darauf blieben die Planer bei dem Erörterungstermin schul-dig. Daher besteht die begründete Hoffnung, dass die Regierung von Oberfranken den Straßenbau ab-lehnt. Das wäre eine gute Entschei-dung für die Natur, die Bürger von Oberkotzau und die Region.Lars Kummetz (hl)

D ie BN-Kreisgruppe Hof kämpft seit Jahren gegen das von der

lokalen Politik massiv unterstützte Projekt. Gemeinsam mit der Bürger-initiative »Pro Oberkotzau« gelang es dem BN mit großem organisato-rischem und personellem Aufwand, eine eigene Verkehrszählung durch-zuführen. Da die Aktiven von BN und Bürgerinitiative dabei die kon-kreten Autokennzeichen erfassten, ließen sich die Verkehrsströme ge-nauer einschätzen als es mit dem offiziellen Verkehrsgutachten mög-lich war, da dieses auf einer reinen Stichprobenbefragung beruht. So konnten BN und Bürgerinitiative nachweisen, dass der Anteil des Durchgangsverkehrs in Oberkotzau

weit geringer ist, als dies von öffent-licher Seite stets behauptet wurde. Gerade an den am stärksten befah-renen Abschnitten der Ortsdurch-fahrt beträgt der Durchgangsver-kehr gerade einmal 30 bis 50 Pro-zent des Gesamtverkehrs. Infolge-dessen würden die Betroffenen in der Ortsmitte kaum eine Entlastung durch die Ortsumgehung spüren. Darüber hinaus gibt es Abwägungs-fehler hinsichtlich der Trassenwahl und mangelnde Lärmschutzmaß-nahmen für die betroffenen Anlie-ger der Umfahrungsstraße zu kriti-sieren. Der geplante Eingriff in Natur und Landschaft mit einer 5,6 Kilometer langen Trasse und einem Flächenverbrauch von circa 30 Hek-tar wäre daher in keiner Weise ge-rechtfertigt. Angesichts dessen

Trubachtal gerettet: Die Tru-bachtalquerung bei Oberzauns-bach ist nach fünfjährigem Einsatz der BN-Kreisgruppe Forchheim gegen das unsinnige Bauvorhaben vom Tisch. Das beschlossen die Parteien des Kreisausschusses »Bau und Verkehr« einstimmig am 25. Oktober 2012. Den Ausschlag hatte der immer größere öffentli-che Druck von BN, Bürgerinitiative und den anderen Parteien auf CSU

und Freie Wähler gegeben. Am 12. November dankte der BN- Kreis vorsitzende Heinrich Katten-beck bei einer Feier allen, die bei der Rettung des Tals mitgewirkt hatten.

Zwischenerfolg: Die von der BN-Ortsgruppe Neunkirchen am Brand, einer Bürgerinitiative und dem Bauernverband bekämpfte Westumfahrung des Ortes im Landkreis Forchheim kommt vor-erst nicht. Das beschloss der Ge-meinderat Ende Oktober aus fi-nanziellen Gründen. Da die Straße im bayerischen Ausbauplan nur in der Kategorie »Reserve« gelistet ist, müsste die Kommune im Rahmen

der sogenannten Sonderbaulast rund zwei Millionen von insge-samt 7,5 Millionen Euro Baukosten selbst aufbringen, was ihr zu viel ist.

Andacht an ICE-Neubaustrecke: Anfang Oktober 2012 trafen sich 25 Gläubige auf Einladung des BN am Franziskusmarterl nahe der ICE-Neubaustrecke Ebensfeld – Erfurt, um für den Erhalt der Schöpfung zu beten. Der Lichtenfelser BN-Kreisvorsitzende Anton Reinhardt vergegenwärtigte dabei die Um-weltzerstörung durch den laufen-den Bau der ICE-Trasse mit 29 Brücken und 22 Tunneln. Pfarrer Matthias Hagen und Franziskaner-

pater Heribert Ahrens erinnerten an den Wert und die Schönheit in-takter Natur.

Alte Linden gefällt: In Stadtstei-nach sind Ende Dezember zehn alte Linden der Säge zum Opfer gefallen. Zwar hatte die BN-Orts-gruppe 370 Unterschriften gegen das Vorhaben gesammelt und mit einer Prüfung durch Experten nachgewiesen, dass die Linden keine Gefahr darstellten. Auch auf einen Kompromissvorschlag des Bürgermeisters Robert Wolfrum, nur drei Linden zu fällen, wäre der BN eingegangen. Letztlich setzte sich aber die Baumfällfraktion im Stadtrat durch.

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Kreisgruppe Hof

Wird Ortsumfahrung Oberkotzau abgelehnt?

Mit dem Erörterungstermin im Dezember 2012 ist die Planung für die Ortsumfahrung von Oberkotzau

und Fattigau in die entscheidende Phase getreten. Nachdem der BN mit einer Verkehrszählung die

offiziellen Zahlen zum Durchgangsverkehr widerlegt sowie einige Planungsfehler aufgedeckt hat und

sich zahlreiche Bürger gegen das Projekt ausgesprochen haben, hoffen die BN-Aktiven, dass die Straße

nicht gebaut wird.

Page 33: Natur + Umwelt 1-2013

[1-13] 100 Jahre BUND Naturschutz Natur + Umwelt 33

des Schmölzersees abzusenken, wozu aber ein neues Planfeststel-lungsverfahren nötig wäre. Der BN befürchtet daher, dass mit der auch während des Baustopps fortgesetz-ten Wasserausleitung die Bedingun-gen für einen Weiterbau nun durch die Hintertür geschaffen werden. Christine Margraf (as)

D ie Tunneltrasse durch den Kramer, die einmal Garmisch-

Partenkirchens Ortsumfahrung wer-den soll, war seit Bekanntwerden der Pläne im Jahr 2006 umstritten. Der BN befürchtete schon damals gravierende Auswirkungen auf Moore und Seen und entwickelte eine Alternativlösung. Mit dem Planfeststellungsbescheid 2009 wurde die geplante Trasse jedoch rechtskräftig. Dem Grundwasser-schutz Rechnung trugen lediglich zulässige Höchstmengen für die Wasserableitung.

Diese wurden 2012 mit zehn Li-tern pro Sekunde aus dem Nord-stollen und 85 Litern pro Sekunde aus dem Südstollen über Monate hinweg massiv überschritten. Am Südende ist für den vergangenen März sogar ein Spitzenwert von mehr als 150 Litern pro Sekunde belegt. Dabei hätte schon ab fünf Litern pro Sekunde der Stollen gegen den weiteren Eintritt von Grundwasser abgedichtet werden müssen.

Mit seinem Vorgehen nimmt das verantwortliche Bauamt Weilheim irreparable Naturschäden in Kauf: Infolge der unzulässigen Grundwas-serausleitung fielen seit April 2012 mehrere Quellen und Bachrisse im Bereich der Sankt-Martins-Hütte trocken. Der BN hatte bereits da-mals bei der Regierung von Ober-bayern eine Anzeige nach dem Um-weltschadensgesetz eingereicht und gefordert, die Wasserableitung ein-

zustellen. Nachdem eine Antwort ausblieb, schaltete der Verband im Dezember einen Anwalt ein.

Unterdessen erklärte Baumamts-leiter Günther Grafwallner, man werde am Kramertunnel festhalten. Für einen Weiterbau müsste der Grundwasserspiegel auf Tunnel-niveau abgesenkt werden. Hierzu wurde erwogen, den Wasserspiegel

Angekündigt: Die Kreisgruppe Ebersberg des BN will gegen die geplante Umgehungsstraße des Vaterstettener Ortsteils Parsdorf nötigenfalls klagen. Das kündigten Heinz Vierthaler, Vorsitzender der Ortsgruppe Vaterstetten, und der BN-Landesbeauftragte Richard Mergner bei einer Pressekonferenz im November 2012 an. Der BN hält die Umfahrung generell für un-sinnig; zudem führt die geplante Trasse im Norden über eine rena-turierte Ausgleichsfläche. Vier - t haler würde lieber den öffentli-chen Nahverkehr ausbauen und die U-Bahn bis nach Parsdorf ver-längern. Die Umfahrung ist auch für das neue, 26 000 Quadratmeter

große Gewerbegebiet vorgesehen, welches der BN aufgrund der überdimensionierten Planung ebenfalls ablehnt – der Ort zählt gerade einmal 1600 Einwohner.

Augenschein: Infolge der BN-Klage gegen die dritte Start- und Lande-bahn am Flughafen München vor

dem Verwaltungsgerichtshof (VGH) besichtigten die Richter Ende November 2012 die geplante Trassenführung und die betroffene Mooslandschaft. Der BN hatte gegen den Zeitpunkt protestiert und das Wetter gab den Natur-schützern recht: Nebel behinderte die Sicht, Schneegestöber führte

am zweiten Tag gar zum Abbruch des Termins. Da wichtige Punkte nicht an-gesehen werden konnten, hat der VGH einen weite-ren Augenscheintermin im Frühjahr angekündigt. Der Beginn der Verhandlungen ist für den Zeitraum März bis April geplant.

Alternativen: Torf-Ersatzlösungen für Hobbygärtner waren Thema einer Fachtagung im Landratsamt Landsberg im November 2012, veranstaltet von BN, Landesbund für Vogelschutz und dem örtlichen Gartenbauverein. Experten stellten geeignete Substrate aus Rinden-humus, Grüngutkompost oder Kokosfasern vor und zeigten für viele Anwendungsbereiche moor-schonende und klimafreundliche Alternativen zu Torf auf.

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Sichtbarer SchadenDie Grundwasser-ausleitung am Kramertunnel haben Quellen wie hier bei Sankt- Martins-Hütte trocken fallen las-sen. ( links: vor Beginn der Stollen-ent wässerung, rechts: danach)

Kreisgruppe Garmisch-Partenkirchen

Tunnelbau zerstört BiotopeDer Baustopp am Kramertunnel bestätigt die schlimmsten Befürch-tungen des BUND Naturschutz. Im Laufe des vergangenen Jahres wurden große Mengen in den Erkundungsstollen eingetretenen Grundwassers abgeleitet. Lockergestein direkt unter einer Grund-wasserschicht führte im Oktober 2012 schließlich zur Einstellung der Bauarbeiten, doch umliegende Gewässer sind bereits geschädigt.

Page 34: Natur + Umwelt 1-2013

Schau genau!Was summt und brummt denn da? »Bestimmen mit allen Sinnen« – unter diesem Motto bietet das BN-Naturerlebniszentrum Allgäu zehn Exkursionen an, bei denen man lernt, Tiere und Pflanzen mit einfachen Mitteln

zu identifizieren. Den Auftakt macht das Thema Wasservögel, es folgen Insekten, Pflanzen, Vögel des Offenlandes und Pilze. Immenstadt, ab 20. April 2013Kontakt: BN-Naturerlebniszentrum Allgäu, Tel. 0 83 23-99 88 77, [email protected]

Energisch für die OberpfalzWas bedeutet die Energiewende für die Oberpfalz? Welchen Beitrag können Kommunen für eine de-zentrale Versorgung mit Wärme und Strom leisten? Die Tagung im Oberpfälzer Freilandmuseum geht diesen Fragen nach und stellt Bei-spiele vor für regionale Energie-konzepte sowie historische Bezüge zur Situation in der Oberpfalz, dem »Ruhrgebiet des Mittelalters«. Neusath-Perschen, 17. Mai 2013Kontakt: BN-Bildungswerk, Tel. 09 41-2 97 20 42, [email protected]

Gelbrand- käfer, Wasser- läufer und Co. Wasser käfer beobachten, den Teich-läufer aus der Nähe betrachten oder einen

Rückenschwimmer kennen lernen – das können große und kleine Naturforscher beim Familientag am Erlabrunner Badesee im Land-kreis Würzburg. Kescher und Lupen sind vorhanden. Erlabrunn, 18. Mai 2013Kontakt: BN- Ökohaus Würzburg, Tel. 09 31-4 39 72, [email protected]

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D ie hierzulande einst ausgerot-teten großen Wildtiere Luchs,

Wolf und Bär kehren nach Deutsch-land zurück. Dadurch kommt es vereinzelt zu Konflikten mit dem Menschen, eine breite Mehrheit der Bevölkerung heißt die Tiere jedoch willkommen. Um das Wissen über Bär, Wolf und Luchs zu erhöhen, bietet das Naturschutz- und Ju-gendzentrum Wartaweil im Rahmen der Ausstellung »Die großen 4« (vgl. N+U 4-12) zwei Praxisseminare und fünf Erlebnisführungen an. Die Seminare richten sich an Aktive in der Umweltbildung wie Lehrer, Natur- und Gästeführer und Touris-tiker. Eines der Praxisseminare widmet sich dem Luchs, das andere

Wolf und Bär, beide stellen neue und erprobte Naturerlebnisspiele zu Biologie, Lebensweise und Le-bensraum der Tiere vor. Außerdem befassen sie sich mit dem Konflikt-management vor Ort. Bei den Er-lebnisführungen lernen Kinder und Erwachsene die Wildtiere auf kurz-weilige und unterhaltsame Weise näher kennen. Neben den drei gro-ßen Beutegreifern geht es hier auch um Wildkatze und Biber. Wartaweil, 3. und 4. Mai (Seminare), 21. April und 1., 4., 5., 12 Mai (Führungen)Kontakt: Naturschutzzentrum War-taweil, Tel. 0 81 52-96 77 08, [email protected], www.bund-naturschutz.de/wartaweil

Luchs, Wolf und Bär

Wilde Wochen in Wartaweil

34 100 Jahre BUND Naturschutz Natur + Umwelt [1-13]

Das Theater als umwelt-

pädagogisches Instrument ist immer mehr im Kommen. Wer einmal eine Tier- oder Pflanzenart

gespielt hat, trägt diese Erfahrung lange in sich. Mit einem Workshop will der BN dazu ermutigen, das Medium Theater stärker für die Umweltbildung zu nutzen. Kalle Hamm, Leiter des erfolgreichen BN-Projekts »EMIL macht Theater« in Hof, verrät dabei Tricks, wie man mit einfachen Mitteln Stücke er arbeitet und aufwertet. Dabei er-

lernen die Teilnehmer spielerisch die Grundprinzipien des Theaters und erfahren, wie sie selbst Elemen-te des gestaltenden Spiels einsetzen können. Anschließend wird ge-meinsam eine Geschichte entwi-ckelt und umgesetzt, sodass am Ende ein in der Praxis verwendbares Theaterstück steht. Der Workshop ist als Einstieg gedacht, Ende Juli folgt eine Aufbauveranstaltung. Kronach, 8. März 2013Kontakt: BN-Bildungswerk, Tel. 09 41-2 97 20 42, [email protected]

Umweltthemen auf der Bühne

Theater wirkt nachhaltig!

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13. – 15. Mai, 22. – 25. Juli, 16. – 18. September 2013Kontakt: Evangelisches Bildungs-zentrum, Tel. 0 92 32-9 93 90, [email protected]

Bayerischer HeimattagHier treffen sich die drei Verbände, die den Bayerischen Heimattag bilden: Bund Naturschutz, Lan-desverein für Heimatpflege und Verband der bayerischen Ge-schichtsvereine. Der Heimattag steht allen Interessierten offen. Dinkelsbühl, 7. Juni 2013

25 Jahre Hutangerprojekt Seit einem Vierteljahrhundert steht das Projekt für Erfahrung in Sachen Wertschöpfung aus der Region rund um die »Hutanger« genannten ehemaligen Vieh-weiden. Henfenfeld, 11. – 12. Juni 2013Kontakt: BN-Naturschutzzentrum Wengleinpark, Tel. 0 91 51-7 02 00, [email protected]

dern Bayerns. Vorträge und Dis-kussion mit den Forstexperten aus der Politik. Ebrach, 3. – 4. Mai 2013Kontakt: BN-Waldreferat, Tel. 09 11-8 18 78 21, [email protected]

DonaufestBeim großen Donaufest gibt es Infostände, Ex kursionen in die Auwälder, Kinder-Aktionen, Essen, Trinken und Musik. Die Großdemo am Nachmittag setzt ein Zeichen für die frei fließende Donau.

Niederalteich, 9. Mai 2013 Kontakt: BN-Kreisgruppe Deggendorf, Tel. 09 91-3 25 55, [email protected]

Projektentwickler EnergiegenossenschaftFür eine umweltgerechte dezent-rale Energiewirtschaft braucht es engagierte Fachleute in der Regi-on. Das Seminar stattet Interes-senten mit den Kompetenzen aus, um lokale und regionale Energie-genossenschaften zu unterstützen. Bad Alexandersbad,

BN-VERANSTALTUNGEN UND WEITERE TERMINEFreizeitmesse NürnbergDie große süddeutsche Messe für Freizeit und Garten – dieses Jahr mit BN-Infostand zum Thema na-turgemäßes Gärtnern. Nürnberg, 27. Februar – 3. März 2013Kontakt: BN-Landwirtschaftsrefe-rat, Tel. 09 11-8 18 78 21, [email protected]

Energiewende und KulturlandschaftenDie Fachtagung stellt Modelle und Verfahren vor, wie die Interessen einer dezentralen Produktion Er-neuerbarer Energien mit denen des Natur- und Landschaftsschut-zes zu vereinbaren sind. Bad Alexandersbad, 9. – 10. April 2013Kontakt: Evangelisches Bildungs-zentrum, Tel. 0 92 32-9 93 90, [email protected]

Naturerbe BuchenwälderWährend die Forstwirtschaft 300 Jahre forstliche Nachhaltigkeit fei-ert, klagen Naturschutzverbände über eine einseitige ökonomische Ausrichtung und zu wenige Schutzgebiete in den Staatswäl-

BN-STUDIENREISEN | TEL. 09 11 -5 88 88 20um San Gimigano, Pienza, durch die Kalklandschaft der Crete Sinesi und die Weinberge bei Montalcino. Italien, 12. – 21. April 2013

Regionalpark Po-DeltaDer Parco Delta del Po ist das größte geschützte Feuchtgebiet Italiens. Er schützt Land, Küste und Fluss gleichermaßen. Wo Salz- und Süßwasser ineinanderfließen, leben über 280 Vogelarten. Italien, 19. – 25. Mai 2013

Polnische NationalparkeFünf Naturparadiese mit Mooren, Dünen, verzweigten Flüssen und Seen. Im Nationalpark von Bia-lowieza wächst der urtümlichste Wald Europas. Polen/Litauen, 21. – 29. Mai 2013

Aktivurlaub auf RügenNaturbelassene Strände, spektaku-läre Klippen, wilde Wälder und über 400 Alleen – das ist Rügen.

Die Aktivreise bietet die Möglich-keit, sich zum Beispiel bei einer Moorrenaturierung oder der In-standsetzung von Wanderwegen zu engagieren. Deutschland, 26. Mai – 1. Juni 2013

Nationalpark MüritzLandschaft und Vogelwelt am größten Binnensee Deutschlands entdecken – zu Fuß, mit dem Rad und auf dem Schiff. Deutschland, 25. Mai – 1. Juni 2013

Ligurien und Cinque TerreAuf fast senkrechten Klippen thronen die fünf Dörfer der Cin-que Terre über dem tiefblauen Mittelmeer. Zusammen mit ihrem Hinterland wurden sie zum Natio-nalpark erklärt. Italien, 29. März – 6. April 2013

Südliche ToskanaWanderreise durch das UNESCO-Welterbe Val d’Orcia mit Stadt-rundgängen in Florenz und Siena, und herrlichen Wanderungen rund

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Page 36: Natur + Umwelt 1-2013

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