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Deutsches Polizeisportkuratorium Die Online-Zeitschrift des Deutschen Polizeisportkuratoriums Nr. 1/2012 Polizeisport-Depesche Leistung Fairness Motivation

Polizeisport-Depesche · 2018. 1. 22. · 8 Polizeisport-Depesche 1/2012 Gremienarbeit ein CI-Prozess in Gang gesetzt, der Internet-Auftritt ebenso neu gestaltet wie die Polizeisport-Depesche

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Deutsches Polizeisportkuratorium

Die Online-Zeitschrift des Deutschen Polizeisportkuratoriums Nr. 1/2012

Polizeisport-Depesche

Leis tung Fairness Motivat ion

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InhaltsverzeichnisEditorial Auf meinem Schreibtisch 3

GremienarbeitVorstand des Deutschen Polizeisportkuratoriums tagt auf Schloss Siebeneichen 5Wohin geht die Reise im Polizeisport? 7

Aus der Geschäftsstelle des DPSK 11

DienstsportNeuer Erlass „Sport in der Landespolizei“ in der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern 13

Gesundheits- und Präventionssport Gesundheits- und Präventionssport - alles andere als Stagnation 15

Wettkampfsport Polizeisportlerehrung 2012 1714. Europäische Polizeimeisterschaft im Crosslauf 19

Wissenswertes Blitzlicht - Arnd Peiffer 22Das DPSK mit dem Präsidenten des DOSB, Herrn Dr. Thomas Bach, im Gespräch 24Mental well-being 28Deutscher Olympischer Sportbund - Aktion „Gewalt gegen Frauen - nicht mit uns!“ 32Nachgefragt - Landespolizeipräsident des Freistaates Sachsen, Herr Bernd Merbitz 34Sportarten des DPSK im Fokus - Cross- und Straßenlauf 37

Aus den Ländern / dem Bund Mission Edelmetal - Spitzensport 39Duale Karriere bei der hessischen Polizei 41Neue Polizeisportbeauftragte• Polizeidirektor Rigo Klapa - Sachsen Anhalt 44• Polizeidirektor Jörg Müller - Niedersachsen 45

Union Sportive des Polices d‘Europe (USPE) Interview mit Luc Smeyers, Präsident 47

Union Sportive Internationale d‘Polices (USIP)12. USIP Kongress in Kuwait 49

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Auf meinem Schreibtisch

Liebe Leserinnen und Leser!

„Aller guten Dinge sind drei“, lautet ein Sprichwort. Im ers-ten Quartal 2012 lagen dann auch drei dicke Aktenordner mit folgender Aufschrift auf meinem Schreibtisch:

1. Vorstandstagung des DPSK vom 07.- 09.02.2012 in Mei-ßen/Sachsen

2. Sondertagung des DPSK am 29.03.2012 Schwerin3. Polizeisportlerehrung des DPSK für das Sportjahr 2011

In der Vorstandstagung haben wir uns insgesamt mit 42 Ein-zelthemen beschäftigt. Die Bandbreite der erörterten Themen ist dabei enorm. Sie reicht von der Festlegung der Jahresziele über die Klärung rechtlicher Fragestellungen, der Jahresplanung 2012 bis zum Haushalt des DPSK und der Kassenprüfung. Weiterhin beschäftigte man sich mit vielen Themen aus dem weiten Feld des Dienstsports, des Gesundheits- und Präventionssports bis hin zum Wettkampf- und Spitzensport. Inhalte aus der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit fanden ebenso ihre Erörterung wie Fragen zur Mitgliedschaft in natio-nalen (z.B. DOSB, Verbände mit besonderen Aufgaben) und internationalen Verbänden wie z.B. in der USPE oder der USIP.

Besonders arbeitsintensiv war auch die Vorbereitung einer Sondertagung des DPSK, die am 29.03.2012 im Vorfeld der Polizeisportlerehrung durchgeführt wurde. Die von mir geleitete Arbeitsgruppe Perspektivplan legte dabei ihren Abschlussbericht vor. Ein solcher Bericht fällt nicht einfach vom Himmel, vielmehr sind umfangreiche Vorarbeiten nötig. Besondere Freude hat mir dabei die Zusammenarbeit mit den beiden stellv. Vorsitzenden des DPSK bereitet. Der Leiter der Bereitschaftspolizei Baden-Württemberg, Thomas Mürder, stellvertretender Vorsitzender des DPSK und Polizeisportbeauftragter des Landes Baden-Württemberg hat sich nicht nur mit Herzblut und Leidenschaft für die Grundpositionen des DPSK eingesetzt, sondern auch eine Unterarbeitsgruppe der AG Perspektivplan zum Thema „Wettkampfsport“ erfolgreich geleitet. Die Zusam-menarbeit mit dem Leiter der Bereitschaftspolizei Baden-Württemberg ist für mich immer ein Höhepunkt bei meiner Tätigkeit als Vorsitzender im DPSK. Wir liegen auf „gleicher Wellenlänge“ und erzielen in unseren gemeinsamen Erörterungen viel Übereinstimmung.

Polizeidirektor Uwe Kilz, ebenfalls stellvertretender Vorsitzender DPSK, Polizeisportbeauftragter des Landes Sachsen und mein designierter Nachfolger, hatte im ersten Quartal 2012 ebenfalls wieder volle Auftragbücher. Uwe Kilz hat nicht nur die Vorstandstagung in Meißen perfekt vorbereitet, er brachte auch eine weitere Un-terarbeitsgruppe der AG Perspektivplan mit der Überschrift „Gesundheits- und Präventionssport“ erfolgreich zum Abschluss. Zudem hat er für die Mitglieder des Vorstandes des DPSK im sächsischen Innenministerium eine Besprechung mit hochrangigen Vertretern des Ministeriums organisiert, in welcher man die Geschäfts-übergabe im DPSK zum Jahreswechsel diskutierte. Bei dieser Gelegenheit wurde überzeugend demonstriert, dass der Freistaat Sachsen die Übernahme des Vorsitzes und die Einrichtung der neuen Geschäftsstelle des DPSK sehr professionell angeht.

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Mein Dank gilt auch allen Polizeisportbeauftragten der Länder und des Bundes sowie den in der Arbeitsgruppe Perspektivplan beteiligten Mitgliedern des Fachausschusses des DPSK für ihr großes Engagement. Es ist kein Zufall, dass alle Ergebnisse der AG Perspektivplan in der Sondertagung des DPSK einstimmig angenommen wurden.

Im Anschluss an die Sondertagung fand am Nachmittag des 29. März 2012 im Schweriner Schloss die Po-lizeisportlerehrung statt. Das DPSK dankt dem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern für die Bereitschaft, diese Veranstaltung durchzuführen. Sie stand unter der Schirmherrschaft des IMK-Vorsitzenden, dem Innen-ministerdesLandes,HerrnLorenzCaffier.IchgratuliereaberauchbesondersdemPolizeisportbeauftragtendes Landes, Herrn Polizeidirektor Dabel und seinem Team für die ausgezeichnete Vorbereitung und Durchfüh-rung der Polizeisportlerehrung 2012.

Zuden vonmir hier dagestelleten dreiVeranstaltungen desDPSKfindenSie in dieserAusgabe der Poli-zeisport-Depesche umfangreiche Informationen. Natürlich gab es auch noch viele weitere Aktivitäten, über die SieinunsererOnline-ZeitschriftInformationenfinden.

Viel Spaß beim Lesen!

Johann Peter HolznerLeitender PolizeidirektorVorsitzender des DPSK

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Vorstand des Deutschen Polizeisportkuratoriums tagt auf Schloss Siebeneichen

Die erste Vorstandssitzung des DPSK 2012 fand vom 07.02. bis 09.02. in Meißen, der Wie-

ge Sachsens, statt. Im Schloss Siebeneichen (Fort-bildungs- und Tagungszentrum des Sächsischen Bildungsinstituts) wurden dazu optimale Rahmen-bedingungen und ein ansprechendes Ambiente vor-gefunden. In den avisierten drei Tagen galt es, einen umfangreichen Aufgabenkatalog abzuarbeiten und so die Weichen für die wei-terhin professionelle und zielorientierte Arbeit des Kuratoriums im Jahr 2012 zu stellen.

Zu Beginn der Sitzung be-grüßte der stellvertretende Landrat des Landkreises Meißen, Herr Hellfritzsch, den Vorstand des Kuratori-ums, gab Auskunft zur Be-deutung des Sports in sei-nem Zuständigkeitsbereich und erwähnte die enge Zu-sammenarbeit zwischen sei-ner Behörde und der sächsi-schen Polizei.

Nach einem kurzen Rückblick auf das Jahr 2011 wurden die Arbeitsziele für das laufendeJahrverifiziertund festgeschrieben. So stand an den beiden ersten Tagen neben der strategi-schen Weiterentwicklung des Wettkampfsportes vor allem der Gesundheits- und Präventionssport der Poli-zei in Ländern und Bund im Fokus der Betrachtungen. Weitere Themen wie die Presse- und Öffentlichkeits-arbeit des DPSK, der Haus-

halt des DPSK mit Kassenbericht für das vergangene Jahr und die Zusammenarbeit mit den internationalen Polizeisportvereinigungen USPE und USIP waren aber ebenso auf der Agenda des Vorstandes vertre-ten wie die Vorbereitung anstehender Europäischer Polizeimeisterschaften, die Fortschreibung des Wett-kampfkalenders sowie die weitere Zusammenarbeit der Polizeisportvereine mit den Polizeibehörden und

dem DPSK.

Bei einem geführtem Rund-gang durch die Wein- und Porzellanstadt Meißen mit anschließender Weinprobe konnte den Vorstandmit-gliedern aus Bayern, Baden - Württemberg, Berlin und Nordrhein – Westfalen nach anstrengender und konst-ruktiver Arbeit ein kleiner Einblick in Tradition, Kul-tur und Leben von unserem schönen Freistaat vermittelt werden.

Am letzten Tag wurde der Vorstand unter Führung des Vorsitzenden des DPSK, Herrn Ltd. PD Peter Johann Holzner, durch die Referat-sleiterin des Referates 35, Frau Dr. Uhlig, im Sächsi-schen Staatsministerium des Innern empfangen.

Bei dem folgenden Ge-dankenaustausch wurde die anstehende Übernahme des Vorsitzes des DPSK durch den Freistaat Sachsen im Jahr 2013 thematisiert und notwendige Eckpfeiler für die erfolgreiche Weiterfüh-

v.l. Peter Wiesent, Bernd Künzelmann, Ltd. PD Jo-hann Peter Holzner, POR Fred Kusserow, Katharina Huber, PD Uwe Kilz, DirBP Thomas Mürder, POR Stefan Kronenberg

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rung der Arbeit des Kuratoriums unter zukünftiger Federführung des Freistaates festgemacht. Über die Notwendigkeit der Weiterentwicklung der Bereiche Dienst- sowie Gesundheits- und Präventionssportes herrschte dabei ebenso Einigkeit wie bei der Bereit-schaft, die Grundpositionen des DPSK zum Sport in der Polizei weiter zu manifestieren und in der Praxis zeitnah umzusetzen.

Mit der Übernahme des Vorsitzes des DPSK vom Freistaat Bayern ist der Freistaat Sachsen das ers-te der neuen Bundesländer, das mit der sowohl an-spruchsvollen, als auch prestigeträchtigen Aufgabe betraut wird, die Entwicklung des Polizeisports in der gesamten Bundesrepublik fortzuschreiben und erar-beitete Standards im Dienst- und Wettkampfsport der Polizei weiter auszubauen.

Uwe KilzStellv. Vorsitzender des DPSKPolizeisportbeauftragter Sachsen

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Wohin geht die Reise im Polizeisport?Arbeitsgruppe „Perspektivplan“ legt Abschlussbericht vor - einstimmige Zustimmung der Delegierten in einer Sondertagung des DPSK in Schwerin.

Polizeisport neu denkenWas am 10./11. März 2009 in Weimar begann, endete am 29. März 2012 in Schwerin in einer Sondertagung des Deutschen Polizeisportkuratoriums. Das DPSK hatte sich zuletzt im Jahre 1993 intensiv mit der Ge-staltung der Zukunft des Polizeisports befasst und ei-nen Perspektivplan erarbeitet. Nach 16 Jahren war es höchste Zeit, erneut eine Standortbestimmung vorzu-nehmen und alle Themen des Polizeisports zu über-denken. In der Stadt der Dichter und Denker erfolgte der Startschuss für die sog. „AG Perspektivplan“, die unter der Leitung des Vorsitzenden des DPSK, Ltd. PD Johann Peter Holzner, eingerichtet wurde.

An der Arbeit in der Arbeitsgruppe (AG) beteiligten sich Polizeisportbeauftragte aus acht Ländern und dem Bund. Zudem waren der Hauptsportwart und drei Fachwarte in die Arbeit der AG eingebunden.

Beginn der Tour am Roten BergeDen Auftakt der Arbeit der AG bildete ein Strategie-workshop, der vom 7. - 9. April 2009 an der Deut-schen Hochschule der Polizei (DHPol) in Münster stattfand. Mit Unterstützung einer externen Mode-ratorin wurden dabei folgende Arbeitsschritte vorge-nommen:• Ist-Analyse des Polizeisports (‚Stärken/ Verbesse-

rungsbedarf“)• Darstellung und Bewertung von Entwicklungsten-

denzen/Szenarien• Ableitung von Folgerungen/Wirkungen für den

Polizeisport• Beschreibung von Handlungsfeldern• Festlegung der weiteren Vorgehensweise.

Das Ergebnis dieser Überlegungen wurde in einer Broschüre zusammengefasst. Diese Ausarbeitung beinhaltet einen Überblick über die Stärken und den Optimierungsbedarf der Arbeit des DPSK, die Ein-flussfaktoren auf die Tätigkeit im/des DPSK, eine

Übersicht über „Stakeholder“, Handlungsfelder so-wie eine Vision für die Zukunft. Die Moderatorin hat alle Erkenntnisse in einem „Wanderbuch“ zusam-mengefasst, wohl wissend, dass es ein weiter und beschwerlicher Weg sein wird, den Polizeisport nach vorne zu bringen. Die DHPol liegt ja am Roten Ber-ge in Münster/Hiltrup. Dort begann für die AG eine interessante Tätigkeit da nun jeder wusste, wohin die Reise geht. Der Rucksack war geschnürt, die Route klar festgelegt.

Breite Unterstützung für eine Aufgabe von erheb-licher BedeutungAlle Erkenntnisse aus dem Strategieworkshop hat die AG in der Folge in einem Handlungs- und Orientie-rungsrahmen des DPSK beschrieben. Diesen haben wir in der 116. Tagung des DPSK am 5./6. Oktober 2009 in Frankfurt/Main den Polizeisportbeauftragten der Länder und des Bundes vorgestellt. Die Zustim-mung zu dem Vorhaben erfolgte einstimmig und die AG wurde beauftragt, die Realisierung der Vorhaben auf den Weg zu bringen. Die erste Etappe bildete eine Positionierung des DPSK zu allen Themen des Po-lizeisports. Diese sogenannten „Grundpositionen des DPSK zum Sport in der Polizei“ fanden eine breite Zustimmung im AK II (Frühjahrstagung am 5./6. Mai 2011) und in der IMK (192. Tagung am 21./22. Juni 2011). Darüber hinaus wurden durch die IMK die we-sentlichen Positionen des DPSK als „von erheblicher Bedeutung für die Polizeien der Länder und des Bun-des“ hervorgehoben. Im Ergebnis liegt nun eine ein-deutige Positionierung des DPSK zum Polizeisport vor. Bedeutung, Nutzen und Rolle des Polizeisports sind klar beschrieben und die wichtigsten Gremien der Politik und innerhalb der Polizei haben die erheb-liche Bedeutung der Thematik herausgestellt.

Der Weg ist das ZielNachdem die Marschroute klar war, begann man mit der Umsetzung der Vorhaben. Im DPSK wurde

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ein CI-Prozess in Gang gesetzt, der Internet-Auftritt ebenso neu gestaltet wie die Polizeisport-Depesche. Jeder Kollege hat nun auch im Extrapol Zugang zu den Inhalten des Polizeisports. Jede Tagung des DPSK befasst sich mit strategischen Themen, also der Frage, ob das Ziel stimmt. Alle Themen des Poli-zeisports stehen dabei im Visier, z.B. der Dienstsport, der Gesundheits- und Präventionssport oder der Wett-kampf- und Spitzensport.

Die bestehenden rechtlichen Fragen und Probleme bei der Arbeit des DPSK wurden strukturiert aufbereitet und an den Vorsitzenden des AK II geleitet. Dieser hat mit Schreiben vom 15.02.2012 den UA Recht und Verwaltung mit der weiteren Bearbeitung betraut.

Die Arbeitsgruppe Perspektivplan hat in einer Ab-schlussbesprechung am 29. Februar 2012 beim Fort-bildungsinstitut der Bayerischen Polizei in Ainring, Sitz der Geschäftsstelle des DPSK, die erarbeiteten und erreichten Teilziele in einem Abschlussbericht umfassend beschrieben. Zudem wurde klargestellt, wer die Verantwortung für die weitere Umsetzung der Grundpositionen trägt.

Sondertagung in Schwerin bestätigt den Erfolg und gibt die weitere Marschroute vorIm Vorfeld der Polizeisportlerehrung fand in Schwe-rin am 29. März 2012 eine Sondertagung des DPSK statt. Der Abschlussbericht der Arbeitsgruppe fand dabei die uneingeschränkte Zustimmung aller Poli-zeisportbeauftragten der Länder und des Bundes. Ei-nigkeit wurde auch darüber erzielt, wohin die weitere Reise geht und wer für die Umsetzung der „Grundpo-sitionen des DPSK zum Sport in der Polizei“ in der Verantwortung steht.

Von den Grundpositionen zu wirksamen Maßnah-men und KonzeptenDie Grundpositionen des DPSK zum Sport in der Po-lizei sind die Wegweiser für wirksame Maßnahmen und Konzepte zum Polizeisport, die in der Verant-wortung der Länder und dem Bund umgesetzt wer-den müssen. Das DPSK entwickelte einen Vorschlag zur Systematik solcher Konzepte, der einstimmig Zu-stimmung fand.

Hausaufgaben für das DPSK Nicht nur die Länder und der Bund stehen bei der UmsetzungderGrundpositioneninderPflicht,auchfür das DPSK gibt es volle Auftragsbücher. Womit wird sich das Gremium in nächster Zeit befassen? In kurzer Form erfolgt nun eine Beschreibung der Hand-lungsfelder für das DPSK:

• Körperliche Leistungsfähigkeit von Polizeivoll-zugsbeamtinnen und Polizeivollzugsbeamten – welche Fitness wird erwartet?Die Erwartungen an die Fitness sind in den Einstel-lungsvoraussetzungen und in den Ausbildungsbe-stimmungen der Länder und im Bund i.d.R. ein-deutigdefiniert.EntsprechendeKlarheitüberdiesportlichen Anforderungen sollte darüber hinaus durchgehend,geschlechts-undaltersspezifischfürdie gesamte Dienstzeit bestehen. Das DPSK hat die Absicht, hierzu unter wissenschaftlicher Be-gleitung ein durchgängiges Konzept „körperliche Leistungsfähigkeit in der Polizei“ zu entwickeln und den Länderen und dem Bund zur Verfügung zu stellen.

• Motivation zur sportlichen Betätigung – fit,nicht nur für den Dienst!Körperliche Fitness ist – wie die Gesundheit – ein wünschenswerter Zustand. Die Erfahrung zeigt aber, dass bereits während, verstärkt aber nach der Ausbildung, die Einsicht, regelmäßig Sport zu treiben, nicht immer im erforderlichen Maß vor-handen ist.

Das DPSK wird - auch unter Verwendung wissen-schaftlicher Erkenntnisse und externer Sichtwei-sen - regelmäßig Impulse zur Förderung der Moti-vation zur sportlichen Betätigung, gerade auch in der Ausbildung, setzen.

Veröffentlichungen hierzu erscheinen regel-mäßig in den Internetseiten des DPSK und der Online-Zeitschrift Polizeisport-Depesche. In der diesjährigen Sondertagung des DPSK stellte der Bestsellerautor Gunter F. Gross dazu seine „Er-folgsformeln des Sports für das Leben“ dar.

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• Auf die Führung kommt es an!Das DPSK versteht sich als Motor und setzt des-halb Initiativen in Aus- und Fortbildung von Füh-rungskräften. Dazu veranstaltet das DPSK auch selbst Seminare, wirkt bei Symposien mit, berät die Länder und den Bund bei deren Aus- und Fort-bildungsmaßnahmen, unterstützt durch Referen-tenempfehlungen und stellt Seminarunterlagen sowie Handreichungen zur Verfügung.

• Körperliche Fitness – praktikable Messverfah-renDas DPSK nimmt sich der Thematik „Verfah-ren zur Messung der körperlichen Fitness“ unter Berücksichtigung der alters- und geschlechtsspe-zifischen Leistungsfähigkeit an. ZentraleAnfor-derungen an ein solches Messverfahren sind die praktische Anwendung und ein angemessener zeitlicherbzw.finanziellerAufwand.

• Entwicklung von LeistungsabzeichenDas DPSK begleitet aktiv die Entwicklung des DOSB-Sportabzeichens unter Berücksichtigung der Aspekte des Polizeisports.

• Anpassung der VorschriftenDas DPSK wird auf der Basis der Grundpositio-nen und unter Berücksichtigung neuer Entwick-lungen/Erkenntnisse die den Sport in der Polizei betreffenden Vorschriften sukzessive anpassen.

• DienstsportDas DPSK war mit der Konzeption „Dienstspor-toffensive zur Intensivierung des Gesundheits- und Präventionssport“ aus dem Jahr 2003 Vorreiter in dieser Thematik und im Bereich des Gesundheits-managements. In einer Unterarbeitsgruppe unter Leitung des stellv. Vorsitzenden des DPSK, Poli-zeidirektor Uwe Kilz, wurde nun eine Konzeption „Gesundheits- und Präventionssport (GPS) im Po-lizeivollzugsdienst“ erarbeitet, die auf Grundlage der Grundpositionen des DPSK zum Sport in der Polizei eine Fortschreibung der Dienstsportoffen-sive darstellt und z.B. die Schnittstellen zum Be-hördlichen Gesundheitsmanagement beschreibt. Die Ausarbeitung fand einstimmige Zustimmung imGremiumdesDPSK.SiefindenindieserPo-lizeisportdepesche unter der Rubrik Gesundheits-

und Präventionssport die wesentlichen Inhalte dieser Konzeption.

• WettkampfsportEine Unterarbeitsgruppe unter Leitung des stellv. Vorsitzenden des DPSK, Thomas Mürder, Direk-tor der Bereitschaftspolizei Baden-Württemberg befasste sich mit dem Wettkampfsport in der Po-lizei. In der Sondertagung des DPSK wurden z.B. folgende Themen erörtert: - Welche Ressourcen (personell, finanziell, lo-

gistisch) haben Länder/Bund, um künftig Poli-zeimeisterschaften durchzuführen?

- Welche Kooperationsmöglichkeiten mit Ver-bänden/Vereinen können genutzt werden, um den Ressourcenaufwand bei diesen Meister-schaften gering zu halten?

- Prüfung der Durchführbarkeit von Deutschen Polizeimeisterschaften und. Landespolizei-meisterschaften am Wochenende

- Reduzierung der teilnehmenden Polizeimann-schaften an der Endrunde („Final Four“)

- Festlegung des Verfahrens zur Anmeldung und Anerkennung Deutscher Polizeirekorde.

Einvernehmen bestand auch darüber, dass das Wettkampfprogramm des DPSK als Veranstalter Deutscher Polizeimeisterschaften in regelmäßigen Abständen auf seine Aktualität überprüft und ggf. angepasst wird. In der UAG wurden hierzu viel-fältige Anregungen erarbeitet, die zu einer ersten Prüfung an den Fachausschuss des DPSK weiter-geleitet werden, um dieses Ergebnis anschließend im Gremiweiter zu bearbeiten.

Das DPSK wird auch einen bundesweiten Erfah-rungsaustausch auf Ministerialebene zum Thema Spitzensport initiieren.

Projektende und Startschuss für neue VorhabenMit der Sondertagung des DPSK in Schwerin wur-de der Abschlußbericht der AG Perspektivplan ange-nommenundeserfolgtedieEntlastungundAuflösungder Arbeitsgruppe. Diese hat nach einer anstrengen-den, aber auch interessanten und mit vielen neuen Er-kenntnissen begleiteten Tour ihr Ziel erreicht. Neue und anspruchsvolle Ziele sind nun in Auftrag gege-ben. Diese werden aber nicht mehr von der Arbeits-

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gruppe, sondern von den Mitgliedern des DPSK und insbesondere in den Ländern und im Bund angepeilt werden müssen, um beim Thema Polizeisport immer aktuell zu bleiben.

Die Sondertagung des DPSK wurde auch dazu ge-nutzt, die ehemaligen Polizeisportbeauftragten der Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt aus dem Kreis der Delegierten zu verabschieden und ihr gro-ßes Engagement zu würdigen.

Den Abschluss der Tagung bildete ein aufschlußrei-cher und interessanter Vortrag des Bestsellerautors Günter F. Gross zu den Erfolgsformeln des Sport für das Leben.

Der stellvertr. Vorsitzende des DPSK, Herr PD Uwe Kilz (re.) überreicht Herrn PVP Rolf Bahder (li.) bei seiner Ver-abschiedung ein kleines Andenken an das DPSK. Herr Bahder war nahezu 12 Jahre Mitglied im DPSK. Seine wertvolle Mitarbeit im DPSK war gekennzeichnet von großem Engagement. Er war mit Herzblut dabei und leis-tete wichtige Beiträge bei der Erarbeitung der Grundpo-sitionen und in der AG Perspektivplan. Während seiner Amtszeit als Polizeisportbeauftragter des Landes Nieder-sachsen richtete er erfolgreich eine große Zahl von Poli-zeimeisterschaften aus.

Herr KD Ralf Klingler (li.) bei der Verabschiedung durch den stellvertretenden Vorsitzenden des DPSK, Herrn PD Uwe Kilz (re.). Herr Klinger verlässt nach fast zweijähriger erfolgreicher Arbeit im DPSK dieses Gremium. In Sach-sen-Anhalt führte er die bundesweit erste große Veran-staltung zur Umsetzung der Grundpositionen (Symposi-um für Führungskräfte) durch

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Aus der Geschäftsstelle

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,liebe Freunde des Sports,

wer das Deutsche Polizeisportkuratorium kennt, der weiß, dass im Wettkampfkalender des DPSK kei-ne Wintersportarten eingetragen sind und in diesen Sportarten keine Deutschen Polizeimeisterschaften durchgeführt bzw. ausgetragen werden. Die Gründe dafür sind vielfältig, im Wesentlichen aber• die stark eingeschränkte Zahl möglicher Ausrich-

ter und Organisatoren• die geringe Zahl teilnehmender Länder/Bund (die

Statuten des DPSK schreiben min. 8 teilnehmende Länder und den Bund bzw. 9 Länder vor) und

• der hohe organisatorische und finanzielle Auf-wand.

Während einerseits trotz dieser Tatsache eine große Zahl von Polizeisportlern/-innen wie z.B.• Felix Loch (Rodeln)• Arnd Peiffer (Biathlon) oder• Tina Bachmann (Biathlon)• Amelie Kober (Snowboard)• Marco Weber (Eisschnelllauf)• Ulrike Gäßler (Skispringen)in den Wintersportarten an nationalen bzw. interna-tionalen Wettkämpfen teilnehmen und dabei große Erfolge feiern, könnte man andererseits vermuten, dass das DPSK und die Geschäftsstelle ein paar ru-hige Wintermonate hinter sich gebracht haben. Diese Vermutung mag zwar Nahe liegen, ist aber leicht zu widerlegen. Denn es gab viel zu tun.

Die erste Vorstandstagung 2012 des DPSK An-fang Februar in Meißen/Sachsen, die Europäische Polizeimeisterschaft im Crosslauf in der dritten De-kade März in Bukarest und die Polizeisportlerehrung 2012 eine knappe Woche später in Schwerin/Meck-lenburg-Vorpommern waren in der Vorbereitung und Durchführung mehr als arbeitsintensiv. Dank der tatkräftigen Unterstützung der Beteiligten vor Ort, vor allem der Polizeisportbeauftragten des Landes Sachsen, Herrn PD Uwe Kilz und des Landes Meck-lenburg-Vorpommern, Herrn PD Thomas Dabel so-

wie dem Fachwart im DPSK für Cross- und Straßenlauf, Herrn Jörg Müller, konnten diese Großveranstaltungen erfolgreich zum Abschluss gebracht werden. Weitere EinzelheitendarüberfindenSieindenSeitendieserPolizeisport-Depesche.

Einen weiteren Schwerpunkt bildeten zum Jahresan-fang der Haushaltsabschluss für das Jahr 2011 und die im Februar durchgeführte interne Kassenprüfung. Beides erstmalig in der Geschäftsstelle Bayern. Die vom Gremium des DPSK gewählten Kassenprüfer, Herr PD Utz Schmidt, Polizeisportbeauftragter des Landes NRW und Herr PD Franz-Dieter Ankner, Po-lizeisportbeauftragter des Landes Rheinland-Pfalz bescheinigten den Verantwortlichen eine einwand-freie, korrekte sowie sachlich und rechnerisch richti-ge Kassenführung.

In diesem Zusammenhang dürfen wir die Gelegen-heit nutzen, um uns an dieser Stelle beim Bundesmi-nisterium des Innern, Abteilung SP, Referat 5 für die BewilligungderdauerhaftenfinanziellenSportförde-rung und beim BVA, Abteilung II, Referatsgruppe II A, Referat II A 1 für die Zuweisung der bewilligten Finanzmittel im Bereich des internationalen Wett-kampfsports der Polizei zu bedanken. Dieser Dank gilt insbesondere unseren direkten Ansprechpartnern, Herrn Werner Steinhoff (BMI) und Herrn Karl Rabe (BVA). Die zu jeder Zeit freundliche, kompetente und hilfsbereite Unterstützung, die enge und vertrau-ensvolle Zusammenarbeit hat uns gezeigt, dass auch „Neulinge“ nicht zwangsläufig im Behörden- undVorschriftendschungel verloren sein müssen. Herr Steinhoff und Herr Rabe haben uns mit viel Geduld und Verständnis jederzeit unterstützt und die Arbeit erheblich erleichtert. Wir sind uns sicher, dass auch die Mitarbeiter künftiger Geschäftsstellen auf diese Unterstützung vertrauen dürfen.

Paul ArndsGeschäftsstelle DPSK

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Es gibt aber noch einen weiteren Grund, Danke zu sagen. Mit der engagierten Hilfe der Geschäftsstel-le ExtraPol beim BKA und dem Fachbereich Infor-mationsmanagement beim Fortbildungsinstitut der Bayer. Polizei in Ainring konnte der Internet-Auftritt des DPSK fast deckungsgleich im ExtraPol installiert bzw. realisiert werden. Die Informationen des DPSK stehen damit seit Februar für alle Beschäftigten der Polizeien der Länder und des Bundes „im Dienst“ bzw. mittels dienstlicher Kommunikationsmittel zur Verfügung. Auch wenn sich der Arbeitsaufwand in der Geschäftsstelle dadurch erhöht hat, sind wir von der Zielsetzung, der Notwendigkeit und dem Erfolg dieser Öffentlichkeitsarbeit überzeugt. Wir werden weiter daran arbeiten, das Informationsangebot in diesem Bereich zu erhöhen. Ein besonders erwäh-nenswerter und wichtiger Schritt gelang dem DPSK im Januar, als der erste Beitrag des bekannten Buch-autors und Erfolgstrainers, Günter F. Gross zum The-

ma „Erfolgsformeln des Sports“ auf den Internet-Sei-ten des DPSK veröffentlicht wurde. Seit dieser Zeit werden diese Gedanken monatlich von Herrn Günter F. Gross fortgeführt und weiterentwickelt. Neugierig geworden? Dann besuchen Sie uns im Internet http://www.dpsk.de oder im ExtraPol http://idvkvext04.bka.extrapol.de/DPSK.

Nachfolgend für Sie ein Überblick über die sportli-chen und sonstigen Höhenpunkte der kommenden Monate. Freuen Sie sich mit uns u.a. auf die 1. Eu-ropäische Polizeimeisterschaft im Fußball der Frau-en. Schenken Sie dem DPSK und dem Sport in der Polizei ihr Interesse. Bleiben Sie gesund und treiben Sie Sport.

Paul Arnds und die Beschäftigten der Geschäftsstelle des DPSK

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Veranstaltungshinweise/Termine bis zur nächsten Ausgabe der Polizeisport-Depesche

Sichtungs-/ Vorbereitungslehrgänge Europäische Polizeimeisterschaften (EPM)•FußballderFrauen 30.05.bis01.06.2012 Selm/NordrheinWestfalen•HandballderMänner 21.05.bis25.05.2012 Lahr/Baden-Württemberg•HandballderMänner 11.06.bis15.06.2012 Göppingen/Baden-Württemberg•Radfahren 02.07.bis06.07.2012 Lahr/Baden-Württemberg

PolizeimeisterschaftenEuropäische Polizeimeisterschaft (EPM)•FußballderFrauen 10.06.bis17.06.2012 Kopenhagen/Dänemark •HandballderMänner 19.06.bis25.06.2012 Göppingen/Baden-Württemberg

Deutsche Polizeimeisterschaft (DPM)•HandballderMänner 23.04.bis27.04.2012 Bochum/NordrheinWestfalen•SchwimmenundRetten 12.06.bis15.06.2012 Hannover/Niedersachsen

Arbeitstagung der Fachwarte für Gesundheits- und Präventionssport09.05. bis 10.05.2012 Göppingen/Baden-Württemberg

Vorstandstagung DPSK 24.07. bis 26.07.2012 Berlin Nächste Ausgabe der Polizeisport-Depesche 2. Dekade August 2012

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Neuer Erlass „Sport in der Landespolizei“Mecklenburg-Vorpommern

Nun ist es endlich soweit, mit Wirkung vom 1. De-zember 2011 trat der neue Sporterlass in Kraft.

Wenn man den Weg dorthin betrachtet, fällt einem ei-gentlich nur der Spruch ein, „Was lange währt, wird gut!“. Schließlich ist der vorherige Erlass am 6. Au-gust 1999 in Kraft getreten und seit mehreren Jahren wurde an dem neuen Erlass gearbeitet.

Der neue Sporterlass bildet in seinen Kernaussagen und Regelungen die Grundpositionen des DPSK ab. Insofern entspricht er damit auch den derzeitigen Ausrichtungen und Entwicklungen des Dienstsportes in anderen Bundesländern.

In den Grundsätzen werden die besonderen An-forderungen an die Leistungsfähigkeit der Polizeivollzugsbeamten/-innen nochmals betont. Neu und absolut begrüßenswert ist, dass die Eigen-verantwortung des/der Einzelnen hervorgehoben und festgeschrieben wurde. Der Dienstsport ist nur ein Baustein zur Erhaltung und Steigerung der körperli-chen Leistungsfähigkeit. Ohne Eigeninitiative in der Freizeit ist diese nicht zu erhalten bzw. zu erreichen.

Ebenfalls hervorzuheben ist das Bekenntnis, dass qualifizierter Dienstsport eine entsprechende Basis,optimale Rahmenbedingungen braucht und deshalb in den Polizeiliegenschaften entsprechende Fitness-räume eingerichtet werden sollen. Hier ist in den letz-ten Jahrzehnten nur wenig investiert worden, insofern ist es gut und dringend notwendig, diese Basisvor-aussetzungen zu verbessern, auch wenn man Sport sicherlich überall treiben kann.

Die Ausrichtung des Dienstsports auf den Gesund-heits- und Präventionssport sowie die Regelungen zum Rehabilitationssport tragen der veränderten Altersstruktur und der Verlängerung der Lebensar-beitszeit in der Landespolizei Rechnung. Neben dem Herz-Kreislauf-Training und Bewegungstraining ist der Rehabilitationssport ein Weg, die Leistungsfähig-keit unserer Polizeibeamtinnen und -beamten wieder herzustellen bzw. zu steigern. Unterstrichen wird dies

durch die Dienstzeitregelun-gen, die hier aufgewendeten Stunden fließen nicht in dasStundenkontingent für den Dienstsport ein.

Mit dem neuen Erlass wer-den jährlich insgesamt 48 Stunden dem Dienstsport eingeräumt. Eine Aufschlüs-selung auf die einzelnen Mo-nate ist nicht erfolgt. Auch die Zeiten für die An- und Rückfahrt werden nicht auf das Dienstsportstunden-kontingent angerechnet. Jede/r Polizeibeamtin/Po-lizeibeamter hat seit November die Möglichkeit bis zu 48 Stunden im Jahr effektiv für den Dienstsport zu nutzen. Das sind durchschnittlich vier Stunden im Monat. Dies eröffnet auch unter den Bedingungen des Wechselschichtdienstes die Möglichkeit zweimal monatlich Dienstsport a` zwei Stunden durchführen zu können.

Gleichzeitig wurde der Dienstsport für die Angestell-ten und Verwaltungsbeamten geöffnet. Diese dürfen nach dem neuen Sporterlass bis zu 24 Stunden im Jahr an diesem teilnehmen.

Ein wesentlicher und einschneidender Punkt des neuen Erlasses ist die Ziffer 4. „Nachweis der sport-lichen Leistungsfähigkeit“. Alle Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte bis zum 57. Lebensjahr haben im Drei-Jahres-Rhythmus das deutsche Sportabzeichen abzulegen. Dabei ist im Minimum ein Nachweis der Gruppen 1, 3 und 5 des Deutschen Sportabzeichens zu erbringen. Alternativ kann auch der Nachweis des Rettungsschwimmabzeichens erbracht werden. Die Abzeichen sind in der Freizeit abzulegen. Mit der Vorlage des Nachweises über den Erwerb erhält der Einzelne alle drei Jahre eine Zeitgutschrift von acht Dienst- bzw. Arbeitsstunden. Der Erwerb des Deut-schen Sportabzeichens wird in der dienstlichen Beur-teilung vermerkt.

PD Thomas Dabel

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Diese Regelung steht im Kontext des gesamten Erlasses. Das Hauptaugenmerk im Polizei- bzw. Dienstsport liegt auf dem Gesundheits- und Präven-tionssport sowie dem einsatz- und polizeibezoge-nen Dienstsport. Damit stehen die begrenzten Stun-den für den Dienstsport vorrangig für diese beiden Schwerpunkte zur Verfügung. Zusätzliche Ressour-cen für den Erwerb von Berechtigungen zur Abnah-me des Deutschen Sportabzeichens müssen nicht bereitgestellt werden. Die Eigenverantwortung wird gestärkt. Jeder/jede kann sein/ihr Training selbstän-dig und frei gestalten und so auf den selbst festgeleg-ten Leistungsabnahmetermin ausrichten.

Auch der Wettkampfsport ist weiterhin Bestandteil des Dienstsportes der Landespolizei. Dies ist sehr zu begrüßen. Ist dies doch ein Bekenntnis zum Leis-tungsgedanken und Erfahrungsaustausch. Leistungs-gedanke, weil jeder Polizeimeisterschaft, egal ob im Polizeipräsidium oder bei Deutschen Polizeimeister-schaften der sportliche Wettstreit und das Messen mit dem sportlichen Gegner innewohnen. Gleichzeitig sind diese sportlichen Treffen aber auch immer An-lass und Gelegenheit, den Erfahrungsaustausch über denSportunddieeigeneDienststellehinauszupfle-gen.

Insgesamt ist aus meiner Sicht der Sporterlass eine gute Grundlage den Dienstsport neu auszurichten und voran zu treiben. Hier wurde ein Rahmen vorgege-ben, der nun in den Polizeidienststellen und durch die Vorgesetzten mit Leben erfüllt und umgesetzt werden muss. Dazu gab und gibt es in vielen Dienststellen gute Beispiele, wie das Thema angegangen und die Mitarbeiter mitgenommen werden können. Es fehlt eher noch die „Breite“ in der gesamten Landespoli-zei, die in den nächsten Jahren erreicht werden muss. Wie schwierig das im Einzelfall, insbesondere für den Wechselschichtdienst ist, muss nicht besonders erwähnt werden. Dies darf aber keine Ausrede sein. Der Blick zur Nachbardienststelle und der Erfah-rungsaustausch sind dabei erlaubt und ausdrücklich erwünscht.

PD Thomas DabelPolizeisportbeauftragter der LandespolizeiMecklenburg-Vorpommern

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grundlegende Definitionen und inhaltliche Schwer-punkte des GPS zu erarbeiten. Der Gesundheits- und Präventionssport wurde dabei nicht nur wichtiger, sondern als mindestens gleichberechtigter Bestand-teil des Polizeisports definiert. Ein erster Entwurfeiner bundesweiten Konzeption GPS mit Zielen und Inhalten sowie den Schnittstellen bzw. einer Abgren-zung zum „Behördlichen Gesundheitsmanagement“ (BGM) konnte in dieser ersten Tagung als wesentli-che Ergebnisse festgehalten werden.

Diese ersten Arbeitsergebnisse wurden im Rah-men der Tagung der Fachwarte GPS der Länder und des Bundes am 25./26.05.2011 in Wiesbaden fach-kundig diskutiert, bearbeitet und fortgeschrieben.Auf dieser Fortschreibung, diesem Ergebnis aufbau-end, konnte die UAG GPS in seiner zweiten Arbeits-tagung am 27./28.06.2011 in Sulzbach-Rosenberg in beharrlicher Feinarbeit eine detaillierte Konzeption

Begrenzte finanzielle Ressourcen, Stellenabbausowie verlängerte Lebensarbeitszeiten bestim-

men neben anderen Faktoren in zunehmenden Maße den Polizeialltag. Der Anteil Älterer im Polizeivoll-zugsdienst und die Verwendungszeit im Schichtdienst steigen an. Der Krankenstand und die Quote der Langzeiterkrankten stellen zunehmend ein Problem dar.

Unter Berücksichtigung dieser Entwicklung, ge-winnt die körperliche Leistungsfähigkeit und eine gute Gesundheit bzw. die Gesunderhaltung in allen Altersbereichen/-stufen der Polizei zunehmend an Bedeutung.

Unter diesem Eindruck wurde auf der Vorstands-tagung des DPSK am 10./11.03.2009 in Weimar die Erarbeitung einer konzeptionellen Überarbeitung und ggf. Neuausrichtung des Polizeisports beschlossen. DementsprechendeHandlungsfelderwurdendefiniertund die „AG Perspektivplan“ unter der Leitung von Ltd. PD Johann Peter Holzner gebildet. Ein aktueller Handlungs- und Orientierungsrahmen sowie grund-legende Positionspapiere zu Kernaussagen des Poli-zeisportes standen dabei im Fokus. Auf Beschluss des DPSK in seiner 117. Tagung in Saarlouis wurden für die Themenfelder „Dienstsport“, Leitung Ltd. PD Jo-hann Peter Holzner, „Gesundheits- und Präventions-sport“, Leitung PD Uwe Kilz sowie „Wettkampf- und Spitzensport“ unter Leitung des DirBP Thomas Mür-der, Unterarbeitsgruppen (UAG) der AG Perspektiv-plan eingerichtet. Hier wurden die Themen zielge-richtet diskutiert und bearbeitet. Auf der Basis des bisherigen „Säulenmodells Polizeisport“ mit seinen eigenständigen, isoliert stehenden Inhalten, wurde in den genannten Unterarbeitsgruppen die Komplexität des Polizeisports herausgearbeitet und das enge Zu-sammenwirken, Ineinandergreifen der unterschiedli-chen Inhalte und Ziele erkannt bzw. anerkannt.

Am 11./12.04.2011 begann die UAG Gesundheits- und Präventionssport in Bautzen ihre Arbeit um erste

Gesundheits- und Präventionssport (GPS) – alles andere als StagnationGegenwärtig ist eine bundesweite Fortentwicklung bzw. Neuorientierung im Dienstsport zu beobachten.

Übersicht des komplexen Zusammenwirkens von Poli-zeisportbereichen

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3. Mit zunehmendem Dienstalter wächst die Bedeu-tung der Teilnahme am Gesundheits- und Präven-tionssport.

4. GPS umfasst neben der theoretischen Wissensver-mittlung über Trainingslehre und gesunde Lebens-führung die praktische Umsetzung individuell nachhaltiger Trainingsprogramme.

5. Das Training des GPS ist nachhaltig zu konzipie-ren und durch qualifiziertes Personal zu vermit-teln.

6. Schnittmengen mit dem Behördlichen Gesund-heitsmanagement (BGM) sind vorhanden und sollten genutzt werden.

für den Gesundheits- und Präventionssport erstel-len.NachVorstellung undReflexion desArbeitser-gebnisses der UAG im Vorstand des DPSK wurden auf einer dritten und abschließenden Arbeitstagung, am 08./09.11.2011 in Hannover, die grundlegenden Themen und Inhalte des GPS im einem Entwurf als „Konzeption GPS“ zusammengefasst. Dieser Ent-wurf wurde in der Sondertagung des DPSK den De-legierten am 29.03.2012 in Schwerin vorgestellt und einstimmig beschlossen bzw. angenommen.

Kernaussagen der Konzeption1. Gesundheit, Fitness und Leistung sind eine wich-

tige Grundlage für die Handlungsfähigkeit der Po-lizei.

2. Der Dienstsport und als Bestandteil dessen der GPS ist elementares Mittel, Gesundheit, Fitness und Leistung zu fördern.

Mitglieder der UAG GPS am 11.04.2011 am Aus- und Fortbildungsinstitut in BautzenPD Uwe Kilz, Sachsen, Leiter der AG (Bildmitte), PD Heinz Ließke, Brandenburg (rechts), Poli-zeivizepräsident, Rolf Bahder, Niedersachsen (2.v.r.), POK Tino Bonk, Sachsen, Mitarbeiter im Polizeisportausschuss (3.v.r.), PHK Hardy Hohlefeld, Fachwart GPS Sachsen (links), PHK Peter Barnack, Hessen, Fachwacht im DPSK für GPS (2.v.li.), EPHK Peter Wiesent, Bayern, Geschäfts-führer im DPSK (3.v.li.)

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Polizeisportlerehrung 2012Schwerin/Mecklenburg-Vorpommern. Das Deutsche Polizeisportkuratorium ehrte am 29. März 2012 im Schweriner Schloss die besten Polizeisportlerinnen und Polizeisportler des Jahres 2011.

Die Polizeisportlerehrung des DPSK wird traditi-onell in und von dem Bundesland ausgerichtet

bzw. durchgeführt, welches den Vorsitz in der Innen-ministerkonferenz inne hat. Mecklenburg-Vorpom-mern war damit in Zusammenarbeit mit dem DPSK Ausrichter der diesjährigen Polizeisportlerehrung. Und was bietet sich in diesem Fall eher an, als eine Einladung in das Schweriner Schloss, welches der ehemalige Bundespräsident Richard v. Weizsäcker einmal als den „schönsten Landtagssitz Deutsch-lands“ bezeichnet hat.Rund 100 Gäste aus Politik und Polizei nahmen an der stilvollen und feierlich gestalteten Veranstaltung im Festsaal des Schlosses teil. Für die musikalische Umrahmung sorgte das Blechbläser-Quintett des Landespolizeiorchesters Mecklenburg-Vorpommern.

Nach der Begrüßung durch den stellvertretenden Vorsitzenden des DPSK, Herrn Direktor der Bereit-schaftspolizei Thomas Mürder, der kurzfristig für

den Vorsitzenden des DPSK, Herrn Leitenden Polizei-direktor Johann Peter Holzner, ein-springen musste, betonte der Vorsit-zende der Innenmi-nisterkonferenz und Minister für Inneres und Sport in Meck-lenburg-Vorpom-mern, Herr Lorenz Caffier, in seinerFestrede, dass der Sport, die körper-liche Leistungsfä-higkeit und deren Erhalt wesentliche Grundanforderun-gen an den Polizei-

beruf sind. Für den Erhalt dieser Fä-higkeiten sind die Polizeibeamtinnen und Polizeibeam-ten eigenständig v e r a n t w o r t l i c h . Gleichzeitig be-tonte er, dass auch die Dienstvorge-setzten sowohl den Dienstsport, als auch den Gesund-heits- und Präven-tionssport als Auf-gabe erkennen und vernünftige Rah-menbedingungen für die Teilnahme und Durchführung schaffen müssen. Er dankte den zu ehrenden Polizeisportlern/-innen für die im zurückliegenden Sportjahr errungenen Erfolge und würdigte insbesondere die Leistungen, die neben bzw. zusätzlich zum Dienst erbracht wurden.

Bevor die Ehrungen vorgenommen wurden, zeigte Janet vom „Theater Liebreiz“ mit ihrer „Glow Show“ bei völliger Dunkelheit eine sportliche Darbietung der anderen Art, für die sie mit viel Beifall belohnt wurde.

Die sich anschließenden Ehrungen wurden durch den Minister für Inneres und Sport, Herrn Lorenz Caffier und dem stellvertretendenVorsitzenden desDPSK, Herrn Polizeidirektor Uwe Kilz vorgenom-men. Leider konnten aufgrund wichtiger persönli-cher und dienstlicher Umstände nicht alle, von den Polizeisportbeauftragten der Länder und des Bundes gewählten Preisträger/-innen anwesend sein und ihre Urkunden einschließlich der Medaillen persönlich

Preisträger in der Kategorie: „Bester Polizeisportler“,„Beste sportliche Leistung“ - Daniel Mannweiler (Mitte), Minister für Inneres und Sport, Herr Lorenz Caffier (links), stellv. Vorsitzender des DPSK, Herr Polizeidirektor Uwe Kilz (rechts)

„Beste Polizeisportlerin“ - Anita Mangold (Mitte), Minister für Inneres und Sport, Herr Lorenz Caf-fier (links), stellv. Vorsitzender des DPSK, Herr Polizeidirektor Uwe Kilz (rechts)

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entgegennehmen. Durch das Deutsche Polizeisport-kuratorium wurden geehrt als

„Beste Polizeisportlerin/Polizeisportler aus den Sportfördergruppen des Bundes und der Länder oder vergleichbar geförderte Polizeisportler/-in-nen“1. Arnd Peiffer, Bund, Biathlon2. Angela Maurer, Rheinland-Pfalz, Schwimmen3. Betty Heidler, Hessen, Leichtathletik

„Beste Polizeisportlerin“1. Anita Mangold, Baden-Württemberg, Schießen2. Tina Krone, Rheinland-Pfalz, Triathlon3. Kerstin Schmidtsdorf, Brandenburg, Ju-Jutsu

„Bester Polizeisportler“1. Daniel Mannweiler, Bund, Triathlon2. Arpad von Schalscha-Ehrenfeld, Bayern,

Schießen3. Marcel Jamet, Bund, Judo

„Beste Mannschaft“-Tennis - DamendoppelFrauke Eppert, Nordrhein-WestfalenSilke Fischer, Nordrhein-Westfalen

und mit dem Ehrenpreis des DPSK„Beste sportliche Leistung“ (Wanderpokal)Daniel Mannweiler, Bund, Triathlon

Der anschließende Empfang bot ausreichend Ge-legenheit zu intensiven Gesprächen zwischen Sportlern/-innen und Gästen. Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einer Führung durch das Schweri-ner Schloss, inklusive eines Blickes von der Turm-spitze. Auch wenn das Wetter nicht seine Sonnenseite zeigte, das Strahlen der geehrten Polizeisportler/-in-nen gab diesem Tag seinen besonderen Glanz.

Die Teilnehmer/-innen mit weiter Anreise fanden sich am Abend noch in den „Historischen Wein- und Bierstuben“ in Schwerin zu einem gemeinsamen und gemütlichen Treffen ein. In dem angenehmen Am-biente konnte man den ereignisreichen Tag langsam ausklingen lassen.

PD Thomas DabelPolizeisportbeauftragter der LandespolizeiMecklenburg-Vorpommern

Polizeisportlerehrung 2012 Gruppenfotov.l. DirBP Thomas Mürder, Silke Fischer, Lutz Rethfeld, Frauke Eppert, Marcel Jamet, Daniel Mannweiler, Betty Heidler, Anita Mangold, Kerstin Schmidtsdorf, Arpad von Schalscha-Ehrenfeld, PD Uwe Kilz

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14. Europäische Polizeimeisterschaft im Crosslauf 2012Bukarest/Rumänien. Bei der Europäischen Polizeimeisterschaft im Crosslauf vom 22.03. bis 25.03.2012 in Bukarest/Rumänien dringt eine starke deutsche Mannschaft in die Phalanx der osteuropäischen Länder ein.

Vor den Erfolg setzen die Götter bekanntlich den Schweiß. Der Fachwart für Crosslauf im DPSK,

Jörg Müller, Baden-Württemberg, hatte die Messlat-te für die Aufnahme in die deutsche Polizeiauswahl für die EPM Crosslauf in Bukarest/Rumänien hoch gesetzt. Im Vorfeld der EPM mussten sich die Be-werber für die deutsche Polizeimannschaft ein heißes

Duell bei der Deutschen Polizeimeisterschaft im Crosslauf in Darm-stadt am 20.11.2011 lie-fern. Die besten sechs Frauen und Männer schafften letztlich den Sprung in das deutsche Polizeiteam. Am Don-nerstag, 22.03.2012 startete die deutsche De-legation vom Flughafen in Frankfurt/Main nach Bukarest. Dort, unmit-

telbar in der Nähe des Flughafens untergebracht, stan-den am Freitag ein erstes Training, die Vorbereitung auf den Wettkampf sowie organisatorische Themen auf dem Programm. Kopfzerbrechen bereitete dem Trainer der Mannschaft, Jörn Durst, Thüringen, der Zustand der Crossstrecke. Das ausgewählte Waldge-biet war von den Athleten/-innen nicht ohne Gefahren für die Gesundheit zu bewältigen. Dies führte dazu, dass nahezu alle Länder einen Einspruch einlegten. DerVeranstaltererhieltdieAuflage,dieStreckenach-zubessern.

Mit einer Verzögerung von zwei Stunden begann am Samstag, 24. März um 15.30 der Wettkampf mit dem Start der Frauen. Bei hochsommerlichen Tem-peraturen von 25 Grad stellten sich 51 Frauen aus 12 Ländern den schwierigen Anforderungen des acht Ki-lometer langen Kurses. An der Spitze lieferten sich die erwarteten Favoritinnen aus Rumänien und der

Ukraine einen intensiven und packenden Kampf um die Podiumsplätze. Völlig überraschend lag aber in der Mannschaftswertung Deutschland auf Goldkurs. Die besten vier Laufergebnisse bilden das Mann-schaftsresultat und es zeigte sich, dass die deutsche Frauenmannschaft am ausgeglichensten besetzt war. Circa 500 Meter vor dem Ziel spielte sich dann aber eine Tragödie ab. Die bis dahin zweitbeste Deutsche, Domenika Weis, hatte bis dahin ein aufopferungsvol-les Rennen abgeliefert. Mit dem Ziel und Gold vor Augen kämpfte Sie im wörtlichen Sinne bis zum Um-fallen. Doch was passierte dann? Die Athletin taumel-te völlig entkräftet dem Ziel entgegen und drohte zu stürzen. Ihrer Verantwortung entsprechend schritten Fachwart und Trainer schnell und entschlossen zur Tat. Sie nahmen die Läuferin gerade noch rechtzeitig aus dem Rennen. Es zeigte sich, dass sich die junge Athletin bis zur völligen E r s c h ö p f u n g verausgabt hatte und mit einem Kre i s laufko l -laps zusammen-brach. Die völlig überforder ten medizinischen Kräfte vor Ort konnten unserer Sportlerin kaum helfen. Nur dem beherzten Einsatz des als Rettungsassis-tenten ausgebil-deten Mitglieds der USPE-Ge-

Judith Wagner

v.l. Kristina Schumacher, Judith Wagner, Christiane Pilz, Lisa Jäsert

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schäftsstelle, Herrn Jörg Kleinfeldt aus Berlin und der Betreuung durch den Physiotherapeuten des deut-schen Teams, Herrn Karsten Zscherpe, Baden-Würt-temberg, war es zu verdanken, dass die Sportlerin in einen ersten stabilen Zustand gebracht werden konnte ehe sie in einem rumänischen Krankenhaus medizi-nisch versorgt wurde. Glücklicherweise kam sie bald wieder zu Kräften, wozu bestimmt auch der Erfolg der deutschen Mannschaft einen Beitrag geleistet hat. Die deutschen Läuferinnen waren aber immer noch so stark, dass sie sich am Ende die Bronzemedaille hinter der Ukraine und Frankreich sichern konnten. Unserer jüngsten Starterin, Lisa Jäsert, Sportförder-gruppe der hessischen Polizei gelang es, sich mit Platz sieben ganz vorne zu platzieren.

Unmittelbar nach dem Zieleinlauf der Frauen starte-ten um 16.30 Uhr 93 Männer aus 20 Nationen auf dem nunmehr 12 Kilometer langen Parcours. Von Be-ginn lieferten die deutschen Männer den favorisierten Ukrainern einen erbitterten Kampf. Am Ende fehlte ein, um einen Platz besseres Ergebnis zur Goldme-

daille in der Mannschaftswertung. In der Einzelwer-tung erreichte Rico Schwarz, Thüringen, den hervor-ragenden dritten Rang, gefolgt von Manuel Stöckert, Bayerische Polizei, auf Platz vier. Die Plätze sechs (Wolfram Müller, Thüringen) und 11 (Mario Werns-dörfer, Bayern) komplettierten das hervorragende Teamergebnis.

Außerordentlich zufrieden zeigte sich der Vorsitzen-de des DPSK und Delegationsleiter der deutschen Mannschaft, Johann Peter Holzner, mit der erfolg-reichsten Bilanz einer deutschen Crossmannschaft bei einer Polizeieuropameisterschaft und bedankte sich bei den Aktiven und den sportlich Verantwort-lichen für die herausragenden Erfolge und das sym-pathische Repräsentieren der deutschen Delegation. Wohlbehalten landete am Sonntag Nachmittag die deutsche Mannschaft wieder am Flughafen in Frank-furt und alle stellten sich mit dieser Motivation im Rücken bereits am Montag wieder dem dienstlichen Alltag.

Deutsche Mannschaft Crosslauf 2012 - (1. Reihe v.l.) Christiane Pilz, Judith Wag-ner, Karsten Zscherpe, (2. Reihe v.l.) Domenika Weiß, Lisa Jäsert, Nadine Fromm, Christina Schumacher, Jörg Müller, (dahinter v.l.) Jörn Durst, POR Fred Kusserow (USPE-Generalsekretär), Rico Schwarz, Manuel Stöckert, Thomas, Bartholome, Ma-rio Wernsdörfer, Wolfgang Müller, Marcel Bräutigam, Ltd. PD Johann Peter Holzner

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Männer1. Serhii Okseniuk Ukraine 35:18,182. Serhii Zachepa Ukraine 35:33,033. Rico Schwarz Deutschland 35:47,344. Manuel Stöckert Deutschland 36:11,556. Wolfram Müller Deutschland 36:49,5411. Mario Wernsdorfer Deutschland 37:14,7418. Thomas Bartholome Deutschland 38:01,3520. Marcel Brautigam Deutschland 38:05,71

Ergebnisliste Crosslauf 2012

Mannschaft Männer1. Ukraine 2:24:57,862. Deutschland 2:26:03,173. England 2:31:14,27

Frauen1. Ancuta Bobocel Rumänien 27:11,742. Tetiana Mezentseva Ukraine 27:23,773. Silvia Danekova Bulgarien 27:38,277. Lisa Jäsert Deutschland 28:17,1913. Christina Schumacher Deutschland 29:33,5419. Christiane Pilz Deutschland 30:14,0124. Judith Wagner Deutschland 31:17,96 33. Nadine Fromm Deutschland 32:36,56

Mannschaft Frauen1. Ukraine 1:57:24,942. Frankreich 1:59:06,593. Deutschland 1:59:22,70

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BlitzlichtArnd Peiffer, Bund, Biathlon.

Die Polizeisportbeauftragten der Länder und des Bundes wählen jährlich die besten Po-

lizeisportlerinnen und -sportler. In der Kategorie „Polizeisportler/-in mit Sportförderung“ gewann der Biathlet Arnd Peiffer von der Bundespolizei.

Das DPSK besuchte Arnd Peiffer im Mannschafts-hotel bei der Biathlon-WM in Ruhpolding, wo der 25jährige Polizeimeister zwei Bronzemedaillen mit der Mannschaft gewonnen hat. Im Interview für die Polizeisport-Depesche gab der Beamte interessante Einblicke in seine sportliche undberuflicheKarrie-re. Die Ehrung zum Polizeisportler für das Sportjahr 2011 (mit Sportförderung) erhielt Peiffer für den Weltmeistertitel im Sprint bei der WM in Khanty-Mansiysk (RUS) und die beeindruckenden TOP 10-Erfolge in der aktuell abgelaufenen Saison.

Der Athlet kam im Alter von neun Jahren zum ersten Mal mit Biathlon in Berührung. Im Landesleistungs-zentrum in Clausthal-Zellerfeld wurde bei einem Schnuppertag sein Talent erkannt. Schnell stellten sich dann die sportlichen Erfolge ein. Mit 15 Jahren wurde Peiffer bereits deutscher Schülermeister in seinerAltersklasseundaufseineroffiziellenHome-page (www.arndpeiffer.de) ist eine beeindruckende Erfolgsbilanzzufinden.

Spitze ist der Beamte aber nicht nur im Sport, son-dern auch im Beruf. Bewusst hat sich Peiffer für eine duale Karriere bei der Bundespolizei entschieden. Die Erfolge des „Bad Endorfer Modells“ und das überzeugende System der Spitzensportförderung bei der Bundespolizei waren ausschlaggebend für seine Bewerbung. Im Jahr 2007 begann die Ausbildung für den mittleren Polizeivollzugsdienst, die der Beamte im September 2011 als Lehrgangsbester bestanden hat. Der frisch gebackene Polizeimeister hat damit eindrucksvoll bewiesen, dass neben dem sportlichen auchderberuflicheErfolgerreichtwerdenkann.Ge-nau dies schätzen die Sportler/-innen am Bad Endor-fer Modell.

Spaß bereitet Arnd Peiffer auch der Umgang mit den Kollegen/-innen. Schließlich trainieren und lernen aktuell 85 Sportler/-innen in 12 Wintersportarten an der Bundespolizeisportschule in Bad Endorf (Bay-ern). Dabei gibt es neben dem Drücken der Schul-bank auch ausreichend Zeit für das Training der Spitzensportler/-innen. Vor dem Erfolg haben auch hier die Götter den Schweiß gesetzt. Circa 9000 Trai-ningskilometer auf Langlaufskiern bewältigt der Be-amte im Jahr und es werden ca. 11000 Schuss Mu-nition aufgewendet. Mit dem Auto sind jährlich ca. 45.000 Reisekilometer zu bewältigen, dazu kommen natürlich noch eine Vielzahl von Flugreisen.

Die Lust auf Sport hört für Arnd Peiffer nicht beim Biathlon auf. Er liebt „alles was mit Bewegung zu tun hat“, Tennis, Radfahren, Klettern, Paddeln. Lediglich bei den Ballsportarten fehlt ihm nach eigenen Aussa-gen etwas das Talent.

Besonders groß muss die Frustrationstoleranz der Sportler/-innen beim Biathlon sein. Oft entscheidet ein Schuss über den großen Erfolg bzw. Mißerfolg. „Manchmal hat man auch die Seuche am Hals“ und wird durch Krankheiten zurück geworfen. Umso be-eindruckender ist es, dass es dem Beamten gelang, 2011 einen Weltmeistertitel zu erreichen und gleich-zeitig als Laufbahnbester die Prüfung in Bad Endorf abzuschließen. Das DPSK gratuliert sehr herzlich zu diesen Erfolgen und wünscht dem sympathischen Athleten auch für die Zukunft sportlichen und beruf-lichen Erfolg.

v.l. Ltd. PD Johann Peter Holzner, Arnd Peiffer, POR Wolfgang Sommerer

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Kurzportrait:

Name: Arnd PeifferGeburtsdatum: 18.03.1987Wohnort: Clausthal-ZellerfeldEinstellung: 01.08.2007Amtsbez.: PolizeimeisterDisziplin: BiathlonVerein: WSV Clausthal-ZellerfeldVerband / Kader: Deutscher Skiverband / A - Kader

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Intercontinentalcup2 x 1. Platz

Deutsche Meisterschaften1 x Gold

Größte Erfolge:

Olympische Winterspiele1 x 5. Platz

Weltmeisterschaften2 x Gold1 x Silber4 x Bronze1 x 4. Platz

Weltcup9 x 1. Platz9 x 2. Platz6 x 3. Platz

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DPSKWie steht es nach Ansicht des Präsidenten des DOSB um die körperliche Fitness in der deutschen Gesell-schaft?

Dr. Thomas BachNie zuvor waren so viele Menschen in Sportvereinen organisiert wie heute. Die Vorgängerorganisation des DOSB, der Deutsche Sportbund (DSB), wurde 1950 mit rund drei Mio. Vereinsmitgliedern gegründet. Bis Ende der 1980er Jahre hatte der Vereinssport außer-ordentlich hohe Mitgliederzuwächse. Heute haben wir 27,6 Millionen Mitglieder im DOSB, damit ist der Sport die größte Bürgerbewegung dieses Landes. Dennoch sind wir heute weniger körperlich aktiv als früher. Nur zirka 20 Prozent der hiesigen Bevölke-rung erreicht den Aktivitätsstatus, der notwendig ist,umdauerhaftfit,gesundundschlankzubleiben,mahnte Prof. Michael Hamm von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg jüngst. Ak-tuell ist jeder zweite Deutsche übergewichtig, jeder Fünfte sogar fettleibig. Deshalb gilt es, sowohl die Ernährungsgewohnheiten als auch das Bewegungs-verhalten umzustellen. Körperliche Aktivität fängt dabei aber nicht beim Sport an. Vielmehr geht sie schon bei der Bewegung im Alltag los. Man könnte sagen: Runter vom Sofa, raus in den Garten und weg vom Auto, hin zum Fahrrad.

DPSKWelche Initiativen ergreift der DOSB, um die Lust auf sportliche Betätigung in Deutschland zu steigern?

Dr. Thomas BachDer DOSB unterstützt durch umfangreiche Program-me, Projekte und Initiativen die Arbeit in den Spor-torganisationen. Dabei steht die Entwicklung ziel-

gruppengerechter Sportangebote u.a. für Menschen mit Migrationsgeschichte, für Frauen und Mädchen, für Fitnessinteressierte, für Ältere und Familien und für Natursportfreunde im Vordergrund. Zudem ma-chen wir in Kooperation mit Verbänden und Vereinen durch Aktionsformate und Veranstaltungen vor Ort neugierig auf Sport, Spiel und Bewegung und infor-mieren über das flächendeckende Sportangebot derüber 91.000 Sportvereine. Zu diesen Formaten zählen u.a. das Festival des Sports, die Sportabzeichen-Tour sowie „Mission Olympic“, ein Wettbewerb, in dem wir die Deutschlands aktivste Stadt suchen. Nicht zu vergessen ist auch das Qualitätssiegel „SPORT PRO GESUNDHEIT“, das wir im Jahr 2000 gemeinsam mit der Bundesärztekammer (BÄK) entwickelt ha-ben. In den Kursen geht es um Bewegungsangebote mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems, Stabilisierung des Muskel-Skelett-Systems, um Entspannung oder Stressbe-wältigung. Seit 2011 gibt es zudem ein einheitliches „Rezept für Bewegung“ – eine Initiative von BÄK, der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und

Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB)Das DPSK mit dem Präsidenten des DOSB, Herrn Dr. Thomas Bach, im Gespräch.Stuttgart. Der DOSB hatte für Montag, 30.01.2012, zu einem Abend „Stuttgarter Sportgespräch“ mit dem Präsidenten des DOSB, Herrn Dr. Thomas Bach unter dem Motto „Von der Planche aufs Parkett“ in das Haus des Sports nach Stuttgart eingeladen. Der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Polizeisportkuratoriums, Herr Thomas Mürder, Leiter der Bereitschaftspolizei Baden Württemberg nahm diese Einladung namens des DPSK gerne an und konnte die Gelegenheit nutzen, den Präsidenten des DOSB zur Beantwortung folgender Fragen des DPSK zu bewegen.

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Stuttgarter Sportgespräch 2012v.l. Dr. Thomas Bach, DirBP Thomas Mürder

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Prävention (DGSP) und dem DOSB. Mit dieser Ak-tion sollen Ärztinnen und Ärzte als Multiplikatoren gewonnen werden, um die Gruppe der inaktiven Menschen besser zu erreichen und Ihnen präventive Bewegungsangebote, vorwiegend die mit dem Qua-litätssiegel „SPORT PRO GESUNDHEIT“ zu emp-fehlen. Orientierung wollen wir auch den Besuchern von Fitnessstudios bieten. Dazu vergeben wir seit 2008 gemeinsam mit dem Deutschen Turner-Bund (DTB) und dem Bundesverband Deutscher Gewicht-heber (BVDG) ausschließlich an Vereinsstudios das Qualitätssiegel „SPORT PRO FITNESS“. Gerade erst haben wir eine Broschüre veröffentlicht, die allen interessierten Vereinen den Weg zu einem erfolgrei-chen Fitnessstudio weist. Und natürlich ist da auch das Deutsche Sportabzeichen (DSA) zu nennen, um dass jährlich rund zwei Millionen Menschen kämpfen und das eine Million Mal vergeben wird.

DPSKWas waren für den DOSB die Gründe, um das Deut-sche Sportabzeichen zu reformieren?

Dr. Thomas BachIm Jahr 2013 wird das Deutsche Sportabzeichen 100 Jahre alt. Dies nehmen wir zum Anlass, es zu mo-dernisieren und den Sportformen der heutigen Zeit anzupassen. Dabei wollen wir betonen, dass das Er-ringen des Sportabzeichens eine sportliche Leistung ist. Auf diesem Weg soll das Sportabzeichen auch für neue Zielgruppen attraktiv und somit zukunftsfähig gemacht werden.

DPSKWelche Ziele setzt sich der DOSB mit dem neuen Deutschen Sportabzeichen?

Dr. Thomas BachDie Veränderungen wurden in enger Abstimmung mit den Verbänden und auf Grundlage einer Beschlussfas-sung der DOSB-Mitgliederversammlung als höchs-tem Gremium des organsierten Sports in Deutschland vorgenommen. Zielstellungen neben den bereits ge-nannten sind: Den Vereinen ein stärkeres Instrument zur Mitgliederbindung und -gewinnung zu geben, die Marke „Deutsches Sportabzeichen“ klarer zu positio-nieren und die Inhalte besser zu systematisieren.

DPSKKann sich die Polizei an dem neuen Deutschen Sport-abzeichen beteiligen?

Dr. Thomas BachDie Polizei nutzt in einigen Bundesländern (z.B. NRW) das DSA bereits traditionell als Eignungstest für Anwärter/innen und im regulären Polizeisport. In Gesprächen mit dem Deutschem Polizeisportkurato-rium im Zuge des Reformprozesses ist wiederholt der Wunsch geäußert geworden, diese Basis weiter aus-zubauen und insgesamt den Dialog mit dem DOSB zu intensivieren. Derzeit denkt das Kuratorium u.a. da-rüber nach, ein verbandseigenes Leistungsabzeichen zu entwickeln und ähnlich den sportartspezifischenAbzeichen der Spitzenverbände an das DSA-System anzukoppeln. Die grundsätzliche Möglichkeit hierfür wurde mit der Beschlussfassung der DOSB-Mitglie-derversammlung 2010 in München geschaffen. Wir unterstützen das Deutsche Polizeisportkuratorium ak-tiv in diesen Bemühungen.

DPSKWie sieht der Präsident des DOSB die Bedeutung der körperlichen Leistungsfähigkeit für die Polizei?

Dr. Thomas BachSportliche Betätigung fördert die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Polizisten/-innen brau-chen beides, um die schwierigen und vielfältigen He-rausforderungen ihres Berufs zu meistern, der für die Gesellschaft so große Bedeutung hat. Polizeibeamte/-innen genießen in der Bevölkerung Ansehen und sind durch ihre Uniform und Präsenz klar erkennbar. Dies bedeutet um so mehr, dass sie auch im Bereich der kör-perlichen Leistungsfähigkeit Vorbilder sein sollten, um so der Bevölkerung das Gefühl zu geben, schnell, sicher und gut trainiert ihre täglichen Aufgaben zu bewältigen. Außerdem greifen viele Kampfsport- und Selbstverteidigungs-Vereine auf Übungsleiter/-innen und Trainer/-innen aus dem Polizeibereich zurück, da sich deren Einsatztraining aus verschiedenen Kampfsport-Elementen zusammensetzt.

DPSKDie Polizeien der Länder und des Bundes ermögli-chen für Spitzensportler/-innen zunehmend eine du-

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ale Karriere. Neben einer fundierten Ausbildung für den Polizeiberuf wird die sportliche Karriere geför-dert. Wie sieht man beim DOSB die Spitzensportför-derung in den Polizeien der Länder und des Bundes?

Dr. Thomas BachDas ist eine klassische Win-Win-Situation, denn Athleten/-innen sind wichtige Botschafter für die Po-lizei. Sie helfen, das Image der Polizei zu befördern. Zudem sind sie leistungsfähige Kolleginnen und Kol-legen, die die Motivation, von der sie beim Sport an-getrieben werden, ja nicht in der Umkleidekabine des Stadions ablegen, sondern mit in den Beruf nehmen. Das wird dankenswerterweise zunehmend auch von den Polizeien der Länder erkannt und genutzt. Für den Sport ist Spitzensportförderung der Bundespo-lizei und der Landespolizeien unerlässlich im Wett-bewerb um Weltklasseplatzierungen bei Europameis-terschaften, Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. Denn die Ausbildung bei der Polizei ist auf die Spitzensportkarriere der Athleten/-innen abge-stimmt, die Ausbildungsinhalte können auf vier Jah-re gestreckt werden. Der Ausbildungszeitraum liegt zudem in den Monaten, in denen sich die Athleten/-innen in den Saisonpausen, bzw. in der Saisonvorbe-reitung befinden. Nach derAusbildung werden dieSpitzensportler/-innen vom Polizeidienst freigestellt und können sich somit zu 100 Prozent auf ihren Sport konzentrieren. Sie sind als Polizeivollzugsbeamtin bzw. -beamter aufDauer beruflich abgesichert. BeiBundespolizei, Landespolizeien, Bundeswehr und Zoll können Athleten/-innen aus einem Portfolio an Fördereinrichtungen wählen, sofern die Grundlage der Kaderzugehörigkeit und die entsprechende Bil-dungsvoraussetzung vorliegen. Diese duale Karri-ereplanung wird gemeinsam mit dem/der Athleten/in, dem/der Bundestrainer/in, dem zuständigen Spit-zenverband und den Laufbahnberatern der Olympia-stützpunkte beraten und die besten Möglichkeiten der Förderung und Perspektive ausgewählt

DPSKWieso ist eine Förderung von Spitzensportlern durch den Staat eigentlich erforderlich?

Dr. Thomas BachWenn die Deutsche Olympiamannschaft bei Olympi-

schenSpielenumdieMedaillenkämpft,fiebertdieganze Nation mit. Sport schafft Identifikation undEmotion. Er integriert wie kaum ein anderer gesell-schaftlicher Bereich. Laut einer Studie der Deutschen SporthochschuleempfindenzweiDrittelderBevölke-rung Glück und Stolz, wenn deutsche Athleten/-innen Medaillen gewinnen. Das ist für den Sport Ansporn undVerpflichtungzugleich.RunddieHälfteunsererEinwohner haben in besagter Studie erklärt, die Au-ßendarstellung der Bundesrepublik geschieht in ho-hem Maße durch Sport, der damit wichtiger ist als die Kultur (47,5 Prozent), Wirtschaft (46,2) und Politik (34,8). Vor dem Sport liegen nur die Wissenschaft (55,1) und die Umwelt (51,1). Hieran zeigt sich: Unsere sympathischen und erfolgreichen Athleten/-innen sind hervorragende Botschafter unseres Lan-des. Zudem ist der Sport wichtig für die Darstellung der Leistungsfähigkeit Deutschlands. Im Ausland werden wir Deutschen oft gesehen als die Satten, die Gemächlichen, die nicht mehr bereit sind, etwas Neu-es richtig anzupacken. Dieses Bild können Sie kaum besser korrigieren als durch Sport. Leistungswillige und dazu noch sympathische Athleten/-innen zeich-nen ein ganz anderes Bild von Deutschland. Und die-ses Bild transportiert auch eine wichtige Botschaft nach innen, in die deutsche Gesellschaft - dass wir Leistung wollen, Leistung brauchen und Leistung sich auch lohnt

DPSKWas waren in der Vergangenheit die persönlichen Motive von Dr. Bach, Spitzensport zu betreiben?

Dr. Thomas BachAls Kind hat mich der kaum bezwingbare Bewe-gungsdrang angetrieben. Es war die Freude an Sport und Wettkampf und das Gemeinschaftsgefühl, das der Sport vermittelt. Später kam dann hinzu, dass Sport für mich die einzige Möglichkeit gewesen ist, die Welt und andere Kulturen sowie Menschen ken-nenzulernen.

DPSKWie hält sich der Präsident bei all seinen Terminen undVerpflichtungenkörperlichfit?

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Dr. Thomas BachIch versuche, wann immer es möglich ist Laufen zu gehen. Sei es auf dem Laufband in meinem Keller oder - und das bevorzuge ich natürlich - in der freien Natur. Dabei stelle ich immer wieder fest, wie sich diese Bewegung auch auf meine Arbeit positiv aus-wirkt. Laufen erfrischt mich, ich komme dabei auf neue Gedanken und Ideen.

DPSKWelche Akzente setzt der DOSB in Bezug auf Prä-vention?

Dr. Thomas BachSport ist ein sehr guter Weg zur Prävention. Dazu gibt es eine Fülle wissenschaftlicher Untersuchungen und Befunde. So hat erst kürzlich eine Studie gezeigt, dass schon 20 Minuten Sport dazu führen, dass sich das Erbgut in den Muskelzellen des Menschen ver-ändert. Der DOSB setzt zum Beispiel mit dem Qua-litätssiegel „SPORT PRO GESUNDHEIT“ einen wichtigen Akzent im Bereich der Primärprävention. Immerhin sind aktuell 18,000 dieser qualitätsgesi-cherten Angebote in ca. 8,000 Vereinen mit dem Sie-gel ausgezeichnet. Die Vorstellungen des DOSB zum Themenfeld Sport und Gesundheit haben wir in ein Strategiekonzepteinfließenlassen,daßimvergange-nen Jahr verabschiedet worden ist.

DPSKWie sieht der DOSB die Mitgliedschaft des DPSK als Verband mit besonderen Aufgaben?Dr. Thomas BachDas DPSK ist eine wichtige Säule innerhalb der Ver-bände mit besonderen Aufgaben (VmbA). Zwischen DOSB und DPSK gibt es eine gute Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen. Wir sind dem DPSK für sein großes Engagement dankbar. Die 20 VmbA sind neben den 62 Spitzenverbänden für die olympischen und nichtolympischen Sportarten und den 16 Lan-dessportverbänden eine der drei tragenden Säulen des DOSB. Sie stellen den Sport in einen größeren Zusammenhang, sei es mit Bick auf das gesellschaft-licheoderberuflicheUmfeldihrerMitglieder.Darü-ber hinaus gibt es Verbände mit besonderen Aufga-ben, deren Mitglieder auf den Gebieten der Medizin, der Wissenschaft oder der Pädagogik die Sportent-wicklung in Deutschland in vielfältiger Weise und Funktion fördern. Als Vertreter des Polizeisports in Deutschland ist das DPSK mit seinem Angebot, das vom Gesundheits- und Präventionssport bis hin zur Förderung des Wettkampfsports reicht, selbst unter den Verbänden mit besonderen Aufgaben im DOSB etwas Besonderes.

Herr Dr. Bach, vielen Dank.W

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Mental well-beingMit dem richtigen Gesundheitsmanagement stressbedingten Krankheitssymptomen vorbeugen.

Spätestens seit der Veröffentlichung der sogenann-ten Beerlage-Studie wissen wir:

Rund 80 Prozent der Beschäftigten in der Bundespo-lizei fühlen sich ausgebrannt.

Und auch die Gewerkschaften legen nach und weisen mittels einer Studie ebenfalls auf die Unzu-friedenheit der Mitarbeiter in der Organisation hin.

Doch allein der Blick auf Fehltage und die Fra-ge nach dem Warum durch die Analyse von Control-lingdaten bringt uns nicht weiter. Viele erfolgreiche deutsche Unternehmen haben das bereits erkannt und betreiben parallel zur Ursachenforschung auch ein Gesundheitsmanagement, in dessen Mittelpunkt die Frage steht:

„WAS HÄLT UNSERE BESCHÄFIGTEN GESUND?“

GeradeimHinblickaufdendemografischenWandelund vor dem Hintergrund des zunehmenden Fach-k r ä f t e m a n g e l s sollen Talente an Unternehmen gebunden und nicht „verbrannt“ werden. Unter-nehmen, die eine solche Gesund-heitsphilosophie bereits verfolgen, gelten als beson-ders interessant für Fachkräfte.

Auch angesichts des enormen Kos-tendrucks, der auch auf unserer Organisation lastet, erscheint es sinnvoll, die ständig steigenden Krankheitskosten durch präventive Ansät-ze zu vermeiden; frei nach dem Motto: Gesundheit stattKrankheitfinanzieren.

Doch was eigentlich versteht man unter einem psy-chisch gesunden Menschen? Die Weltgesundheitsor-ganisation (WHO) hat dafür 1994 den Begriff „men-talwell-being“geprägtundwiefolgtdefiniert:

„Zustand des Wohlbefindens, in dem der Einzelneseine Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Le-bensbelastungen bewältigen, produktiv und fruchtbar arbeiten kann und imstande ist, etwas zu seiner Ge-meinschaft beizutragen.“

Denken wir also um und widmen wir uns auch jenen Mitarbeitern, die (noch) gesund sind!

Psychisch gesunde Menschen spüren sehr schnell, wenn sie den Zustand des „mental well-beings“ ver-lassenhabenundsichineinerDysbalancebefinden.In den meisten Fällen kennen und nutzen sie Mecha-nismen, um die innere Balance wiederherzustellen. Auch wenn diese Bewältigungsstrategien von Mensch

zu Mensch unter-schiedlich sind, so geht es doch immer um das Streben nach ei-ner „Work-Life-Balance“.Wird ein Stress-kreislauf nicht un-terbrochen bzw. ist er so massiv, dass die eigenen Bewältigungsme-chanismen nicht mehr ausreichen, gerät man in eine Dysbalance und damit in einen

ständigen inneren Alarmzustand – der Mensch be-ginnt krank zu werden.

Dabei sollte uns klar sein: Nicht die Art der Aufga-

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ben der Bundespolizei, der Schichtdienst oder das Tragen der Körperschutzausstattung macht uns krank – es ist die Gesamtheit aller Belastungen, die jemand dienstlich und/oder privat erlebt – wobei eine Kom-bination von beidem das Problem potenzieren kann. Maßnahmen zur Gesunderhaltung müssen deshalb umfassendgesehenwerden.GibteszumBeispielfi-nanzielle Sorgen, Krankheit in der Familie oder Er-ziehungsprobleme und kann der Beschäftigte das im Moment mit Schichtdienst, Wochenendeinsätzen, Nachtdienst, vereinbaren?

Dass nicht jeder, der stark belastet ist, auch erkrankt, hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen bzw. mit dem, was die Mediziner als „Kohärenzgefühl“ bezeichnen. Wer ein hohes Kohärenzgefühl besitzt, gilt grundsätzlich als stabiler. Ein hohes Kohärenzge-fühl besitzen beispielsweise Menschen, die

• das Leben als Herausforderung begreifen und An-strengungen als lohnenswert betrachten

• sich gerne für sich und andere engagieren und so aktiv an der Gestaltung des individuellen/kollekti-ven Lebens teilnehmen

• sich Ziele setzen und auf diese hinarbeiten, statt sich passiv treiben zu lassen

• Konflikte und schwierige Situationen aushaltenkönnen

• davon überzeugt sind, auch schwierige Lebens-phasen meistern zu können und die Kontrolle nicht völlig zu verlieren

• das Gefühl besitzen, Einfluss auf wichtige Le-bensentscheidungen nehmen zu können

• Veränderungen im Leben optimistisch, neugierig und offen begegnen

• Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und in ande-re Personen haben

Aber wann geht es jetzt los mit dem Gesund bleiben? Auf was warten wir?

Beginnen wir doch bei uns selbst! Nach der De-vise: Ich selbst bin für mich und meine Gesundheit verantwortlich!

Stellen Sie sich dazu eingangs folgende Fragen:

• Wie gehe ich mit meiner Gesundheit um?

• Ernähre ich mich ausgewogen im Hinblick auf die Anforderungen?

• Wie gehe ich mit Alkohol, Nikotin und anderen Genussgiften um?

• Nutze ich Sportangebote und treibe ich den für mich richtigen Sport?

• Kann ich NEIN sagen, sowohl im dienstlichen als auch im privaten Bereich?

• Habe ich ein funktionierendes Stressbewälti-gungsinstrument?

• Kann ich mit Veränderungen umgehen?• Fühle ich mich für meinen Dienstposten ausrei-

chend kompetent und trainiert?

Welche Möglichkeiten habe ich?

Gerade im Bereich der Bundesbereitschaftspolizei gibt es die besten Voraussetzungen, um ein persönli-ches Gesundheitsmanagement auf die Beine zu stel-len.

Nutzen Sie die Möglichkeiten des polizeiärztli-chen Dienstes auch zur Beratung, ernähren Sie sich in den Standortküchen differenziert, fordern Sie eine gesundheitsbewusste Ernährung in Ihrer Abteilung. Verzichten Sie generell auf fette, kohlehydratrei-che Kost, insbesondere am Abend. Nutzen Sie die Sportangebote, die in allen Abteilungsstandorten an-geboten werden. Denken Sie daran: Sport muss aber nichtnur imDienst stattfinden, esgeht auch inderFreizeit!

Wenn Sie Körperschutzausstattungen tragen, benötigen Sie eine gestärkte Rückenmuskulatur. Waschbrettbauch und „Posingmuskeln“ mögen zwar gut aussehen, helfen dann aber nicht viel …

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Verzichten Sie auf Extremsportarten, wenn Sie sich bereits dienstlich und privat überfordert fühlen. Entspannung und völlige Ruhe können dann sehr viel nützlicher sein, als den Körper weiter im „Fluchtmo-dus“ zu halten.

Meiden Sie generell Aufzüge, jede noch so kleine Bewegung tut gut.

Nutzen Sie die Vorsorgeuntersuchungen und Gesund-heitschecks!

Planen Sie Ihren Urlaub so, dass er Ihnen auch nach-haltige Erholung bringt. Bauen Sie aktiv Mehrar-beitszeiten unmittelbar nach Belastungszeiten ab. Niemand ist ständig unabkömmlich.

Sprechen Sie Ihren Vorgesetzten an, wenn Sie sich überfordert fühlen. Fragen Sie aktiv nach Fortbil-dungsmöglichkeiten. Nehmen Sie Ihre Handlungs-spielräume wahr, wo es möglich ist. Setzen Sie sich klare Ziele für Ihren Arbeitstag.

Nutzen Sie Angebote zum Stressabbau von Kranken-kassen und/oder Volkshochschulen. Kümmern Sie sich aktiv um ihre Gesundheit und warten Sie nicht auf die Beschaffung der „Gesundheitsmütze“ …

Selbstverständlich tragen auch die Führungskräfte Verantwortung für die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter und diese soll hier nicht außer Acht gelassen werden. Hier einige Fragen an die Führungskräfte (jeder Ebe-ne):• Können Arbeitsbereiche/Organisationseinheiten

besser strukturiert werden, um Beschäftigte zu entlasten?

• Kann unnötiger Zeitdruck durch enge Termin-setzungen abgebaut werden und sind sich die Mitarbeiter/-innen über die Wirkung der Termin-setzungen bewusst?

• SindArbeitszeit-undEinsatzmodelleflexibelge-nug, um Doppelbelastungen – zum Beispiel im BereichKinderbetreuung/Pflege–zuhandeln?

• Sind Ihnen private Belastungen und Notlagen Ih-rer Mitarbeiter/-innen bewusst?

• Welche Werte herrschen in der Bundespolizei, und müssen die Leitbilder und Führungsstrategien an-gepasst werden?

• Werden die Mitarbeiter/-innen tatsächlich wertge-schätzt? Drückt sich dies in Gesprächen und im innerbehördlichen Schriftverkehr/den Arbeitsbe-dingungen auch aus?

• Wird die Gesundheit des/der Mitarbeiters/-innen in Zielvereinbarungen aufgenommen bzw. im Per-sonalführungsgespräch thematisiert?

• Sind Führungskräfte ausreichend für das Thema gesunde Führung geschult?

Studien belegen, dass es einen deutlichen Zusammen-hang zwischen dem Verhalten von Vorgesetzten und der Anzahl der Krankmeldungen der Mitarbeiter/-innen gibt. Kurz: Sie haben einen entscheidenden Einfluss auf das Wohlbefinden und somit auf dieFehlzeiten ihrer Mitarbeiter/-innen. Frei nach dem Motto: „Der Fisch fängt vom Kopf an zu stinken!“ Es ist sogar nachgewiesen dass Führungskräfte ihren Fehlzeitenstand mitnehmen, wenn sie die Abteilung bzw. das Unternehmen wechseln.

Zeigen Sie als Führungskraft Ihren Mitarbeitern ge-genüber echte Anerkennung und Interesse, sparen Sie nicht mit Lob und Wertschätzung. Seien Sie aufmerk-sam und suchen Sie Kontakt zu Ihren Mitarbeiter/-innen („walk the talk“). Sprechen Sie Ihre Mitarbeiter an, wenn Sie den Eindruck haben, dass sie überlastet sind.

Achten Sie auf die Art Ihrer Gesprächsführung, be-ziehen Sie Ihre Mitarbeiter ein und kommunizieren Sie vertrauensvoll und offen. Sie haben einen wesent-lichen Anteil daran, ob der/die Beschäftigte seinen/ihren Dienst mit einem guten Gefühl beginnt oder ob er mit Zweifeln und verärgert in den Einsatz geht.

Machen Sie Ihr Handeln transparent und seien Sie verlässlich – tun Sie also auch das, was Sie ankündi-gen.

Sorgen Sie für ein gutes Betriebsklima, was auch bei einer erheblichen Aufgabenfülle möglich ist. Ha-ben Sie ein Auge auf Miesmacher und beobachten Sie deren Wirkung auf andere.

Auch Vorgesetzte sollten sich entsprechend ge-sundheitlichfithalten.

Bedenken Sie als Vorgesetzter Ihre Vorbildfunkti-on auch im Gesundheitsmanagement. Ein Vorgesetz-ter, der im täglichen Dienst oder im Einsatz psychisch

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und physisch mit seiner Gruppe, Zug oder Hundert-schaft mithalten kann, wirkt besonders motivierend auf seine Beamten/-innen.

Fazit:Firmenfitnesszahltsichaus!

Auf Stress beruhende Krankheitssymptome entwi-ckeln sich schleichend. Burn-out kann eine der fata-len Folgen sein.

So ist nicht nur jede/r Einzelne aufgerufen, sich um sein höchstes Gut – die Gesundheit – zu kümmern, sondern auch die Führung der Bundespolizei muss am Ball bleiben!

Viele der Einzelmaßnahmen in den verschiedenen Dienststellen (z.B. Gesundheitstage, aktive Regene-ration, Rückenschulung, etc.) können noch besser ge-bündelt und zur Regel gemacht werden.

Investitionen in die Gesundheit zahlen sich aus, Krankheit ist teu(r)er! Halten Sie daher Saunas, Schwimmbäder und Sporteinrichtungen funktionsfä-

hig. Schaffen Sie die Saunanutzungsgebühren ab und fördern Sie Verträge mit Fitnessstudios für Dienststel-len ohne Sportanlagen. Stellen Sie „Räume der Stille“ zur mentalen Kurzentspannung zur Verfügung.

Regelmäßige (Sport-)Kuren besonders für Schichtdienstleistende und Belohnungssysteme für Mitarbeiter die sich aktiv und nachweislich um Ihre Gesundheit kümmern sollten keine Tabuthemen sein.

Bauen Sie verlorenes Vertrauen durch echtes Bemü-hen um die Gesundheit in der Organisation wieder auf!

Bleiben Sie gesund!

Jürgen GaidasBundespolizei

Redaktionshinweis:Dieser Artikel ist in der Zeitschrift der Bundespolizei „Bundespolizei kompakt“ erschienen. Mit Genehmigung der Bundespolizei und des Autors veröffentlicht das DPSK diesen interessanten Beitrag, um ihn einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.

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Die Aktion richtet sich gegen Gewalt jeglicher Art, im und außerhalb des Sports. In Anwesen-

heit des Präsidenten des DOSB, Herrn Dr. Thomas Bach hat Frau Ilse Ridder-Melchers, Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung im DOSB, das Anliegen der Aktion dargestellt. Die Aktion wird durch die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Frau Dr. Kristina Schröder unterstützt. Ins-gesamt erfährt die Aktion eine breite Unterstützung durch die Abgeordneten des Deutschen Bundestages, die sehr zahlreich anwesend waren. So hat die Vorsit-zende des Sportausschusses des Deutschen Bundesta-ges, Frau Dagmar Freitag, die Integration der Frauen in den Sport, die herausragenden Erfolge der Frauen und Mädchen im Sport besonders herausgestellt und ist auf die Möglichkeiten zur Integration von Frau-en und zur Inklusion behinderter Frauen in den Sport eingegangen. Insgesamt wurde ein sehr breites Spek-trum von Optionen zur Verhinderung von Gewalt gegen Frauen bzw. sich bei Gewalt zu wehren, auf-gezeigt. Das wurde durch Möglichkeiten der Selbst-behauptung und Selbstverteidigung sehr anschaulich demonstriert.

Die Aktion hat ein Gesicht. Es ist die mehrfache Box-weltmeisterin Regina Halmich, die mit einer klaren Position und verschiedenen Aktivitäten die Aktion unterstützt. „Sport steht für Fairness und Toleranz, stärkt das Selbstbewusstsein und dient dadurch auch der Gewaltprävention“ so Regina Halmich im Inter-view.

Die Aktion wird von einem starken bundesweiten Netzwerk getragen. Hierzu gehören:• der Aikido-Bund• der Deutsche Judo-Bund• der Deutsche Ju-Jutsu Verband• die Deutsche Taekwondo Union• der Deutsche Karate Verband• die Landessportbünde

Zu den Aktionspartner/-innen gehören:• der Bundesverband Frauenberatungsstellen und

Frauennotrufe• der Deutsche Behindertensportverband e.V.• der Frauenhauskoordinierung e.V.• die Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen

Frauenbüros und Gleichstellungsstellen• der WEISSE RING e.V.

Nun gilt es, die Aktion durch die Landessportbünde, die Fachverbände und die Aktionspartner/-innen in die Sportvereine, Städte und Gemeinden zu tragen und auf breiter Basis tätig zu werden.

Warum soll sich das DPSK an der Aktion beteiligen?Als Mitglied des Verbandes mit besonderen Aufga-ben im DOSB ist es nicht nur eine Selbstverständ-lichkeit diese Aktivitäten des DOSB zu unterstützen, sondern insbesondere wir können durch die Bekannt-machung der Aktion in den Dienststellen, bei unseren Polizeibeamten/-innen in den Ländern, bei der Bun-despolizei und dem BKA einen gewichtigen Beitrag

Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB)Aktion „Gewalt gegen Frauen – nicht mit uns!“Berlin. Am 7. März 2012 fand in der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen die Auftaktveranstaltung zur Aktion des DOSB „Gewalt gegen Frauen – nicht mit uns!“ statt.

v.l. Frau Ilse Ridder-Melchers, Regina Halmich und Herr PD Heinz Ließke

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zum Gelingen dieser Aktion leisten. Bringen wir uns mit unserer Fachkompetenz regional in den Sportver-einen, bei öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen oder in Trainingsgruppen für Selbstverteidigung von Frauen aktiv ein. Wir wissen um die Gewalt gegen-über Frauen in jeglicher Form, z.B. häusliche Gewalt. Wir kennen die Strukturen und bestehenden Netzwer-ke vor Ort, die den Frauen und Mädchen helfen kön-nen. Wir können die örtlichen Netzwerke mit bisher nicht beteiligten Institutionen und Ansprechpartnern erweitern. Wir kennen die Probleme, die durch er-fahrene Gewalt die Frauen bzw. Opfer oft lange be-gleiten. Wir betreiben eine aktive Präventionsarbeit. Unsere Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamten sind in den Sportvereinen, in anderen Vereinen und anderen Bereichen in den Städten und Gemeinden in

unterschiedlichster Weise gesellschaftlich tätig. Un-sere fachliche Bildung und unsere Berufserfahrung erlauben uns ein professionelles Handeln zu diesem Thema und macht uns zu Partnern der Aktion.

Deshalb war das DPSK bei der Auftaktveranstaltung zu dieser Aktion in Berlin vertreten.

Weitere Information finden Sie im Internet auf derStartseite des DPSK auf der rechten Seite unter dem Link „Gewalt gegen Frauen – nicht mit uns!“ oder unter www.aktiongegengewalt.dosb.de.

PD Heinz LießkePolizeisportbeauftragter der Polizei Brandenburg

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NachgefragtDresden/Sachsen. Die Redaktion der Polizeisport-Depesche hatte Gelegenheit, dem Landespolizeipräsidenten des Freistaates Sachsen, Herrn Bernd Merbitz, einige Fragen zu stellen.

Wie steht es um die körperliche Leistungsfähig-keit der Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamten im Freistaat Sachsen?

Die sächsischen Polizeivollzugsbeamten/-innen hal-tensichfit.Dies belegen die Zahlen zu den von jedem Polizeibe-diensteten im dreijährigen Turnus durchzuführenden Leistungsüberprüfungen. Dabei sind entweder die erfolgreiche Erfüllung der Normen für das Europäi-sche Polizei-Leistungsabzeichen (EPLA) oder für das Deutsche Sportabzeichen oder eine daran angelehnte Überprüfung von Ausdauerleistungen nachzuweisen. Im Rahmen einer Zwischenerhebung wurde festge-stellt, dass bereits mehr als drei Viertel der Zielgrup-pe erfolgreich an dieser Leistungsüberprüfung teilge-nommen haben.

Dennoch ist zu berücksichtigen, dass sich mit stei-gendem Lebensalter die körperliche Leistungsfähig-keit nicht mit Sport allein erhalten lässt. Gefragt ist eine ganzheitliche Betrachtung. Dabei sind das erfor-derliche Engagement des Einzelnen, wie sportliche Aktivitäten in der Freizeit bzw. eine gesundheitsbe-wusste Lebensführung, aber auch die Optimierung der Arbeitsbedingungen, die Reduzierung der Belas-tungendesWechselschichtdienstesdurchspezifischeArbeitszeitmodelle und anderes mehr, wichtige As-pekte.

Wie wichtig ist Ihnen die körperliche Fitness Ihrer Polizeibeamten/-innen?

Die körperliche Fitness der sächsischen Polizeibe-diensteten ist mir sehr wichtig.Für die Funktionsfähigkeit der Polizei ist im Voll-zugsdienst die körperliche Leistungsfähigkeit eine der Schlüsselqualifikationen. Sie stellt damit einwesentliches Kriterium des Berufsbildes der Polizei

dar und ist nur durch regelmäßige sport-liche Betätigung zu erlangen, zu erhalten und gegebenenfalls zu steigern. Regelmä-ßiger und sinnvoll be-triebener Sport dient nicht nur im besonde-ren Maße der körper-lichen Leistungs- und Einsatzfähigkeit der Polizei, sondern wirkt sich insbesondere auch positiv auf die gene-relle Gesunderhaltung aus. Damit liegt der Sport sowohl im unmittelbaren persönlichen Interesse der Polizei-vollzugsbeamten/-innen als auch im Interesse des Dienstherrn.

Innenministerkonferenz (IMK) und AK II halten die Grundpositionen des DPSK zum Sport in der Polizei für ein Thema von erheblicher Bedeutung für die Polizeien der Länder und des Bundes. Was tutdiePolizeiSachsen,umdieGrundpositionenindie/der Praxis umzusetzen?

Schon vor Verabschiedung der Grundpositionen durch die IMK waren der Dienstsport und die kör-perliche Leistungsfähigkeit der Polizeibediensteten/-innen ein wesentlicher Baustein unseres Personalent-wicklungskonzeptes.Alle Polizeibediensteten/-innen haben grundsätzlich monatlich vier Stunden an dem unter qualifizierterAufsicht durchgeführten Dienstsport teilzunehmen. Dabei ist der Gesundheits und Präventionssport fester Bestandteil des Angebots. Des Weiteren ist das Er-gebnis der oben beschriebenen Leistungsüberprüfung in die Beurteilung aufzunehmen. Auch beim Wett-

LPP Bernd Merbitz

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kampfsport und in der Förderung des Spitzensports braucht sich die sächsische Polizei nicht verstecken.

Insgesamt kann ich sagen, dass sich unsere Polizei die Grundpositionen zu Eigen gemacht hat.

Stehen die Führungskräfte in der Polizei Sachsen hinter dem Polizeisport?

Den Führungskräften kommt bei der Umsetzung des Dienstsportes eine wichtige Rolle zu. Aus diesem Grund ist in der Verwaltungsvorschrift des Sächsi-schen Staatsministeriums des Innern über den Sport in der Polizei auch geregelt, dass die Vorgesetzten den Sport in der Polizei fördern und unterstützen. In den Mitarbeiter-Vorgesetzten-Gesprächen soll unter anderem der Aspekt der kör-perlichen Leistungsfähigkeit und der Gesunderhaltung er-örtert werden.

Neben diesem formalen As-pekt geht ein Großteil der Vorgesetzten auf allen Ebe-nen mit gutem Beispiel vor-an. Dennoch muss ich kritisch anmerken, dass wir an dieser Stelle noch weitere Anstren-gungen unternehmen müssen, dass jede Führungskraft die Bedeutung des Polizeisports als Grundlage für eine er-folgreiche Bewältigung des täglichen Einsatzgeschehens und der persönlichen Gesun-derhaltung verinnerlicht und eine Vorbildrolle für die Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter einnimmt.

Rechnungshöfe haben bei der Umsetzung des Dienstsports mitunter die un-terschiedlichen Beteiligungsquoten bei den Dienst-stellen kritisiert. Ist dies auch in Sachsen der Fall undwennja,waswirddagegenunternommen?

Die Prüfung des Sächsischen Rechnungshofes zur Thematik Dienstsport erstreckte sich ausschließlich

auf den Bereich des Präsidiums der Bereitschaftspo-lizei. Eine Betrachtung der Beteiligungsquote erfolg-te nicht. Aufgrund der Nutzung des elektronischen Arbeitszeitnachweises ist jedoch die Teilnahme am Dienstsport nachvollziehbar.

WiefitistderLandespolizeipräsident?Welchen Sport betreiben Sie zum Erhalt Ihrer persönlichen Fitness?

In meiner Jugend und zu Beginn meiner Dienstzeit bei der Polizei war ich aktiver Judoka. Judo, der so-genannte „sanfte Weg“, setzt auf Werte wie Respekt, Höflichkeit, Hilfsbereitschaft, Mut, Selbstbeherr-schung und Wertschätzung dem Konkurrenten gegen-über. Wer in die unmittelbare Vergangenheit schaut,

weiß auch, dass ich die Deut-sche Polizeimeisterschaft im Judo 2009 in Bautzen nicht nur am Rednerpult, sondern auch auf der Matte eröffnet habe. Insofern ist und bleibt der Sport sehr wichtig für mich und mein beruflichesund persönliches Werte-verständnis. Die körperli-che Fitness und beruflichesSelbstverständnis gehören unmittelbar zusammen und sind Ausdruck einer bürger-orientierten leistungsfähigen Polizei. Als Landespolizei-präsident habe natürlich auch ich die geforderte Leistungs-überprüfung erfolgreich ab-gelegt.

Wenn es meine knapp bemes-sene Freizeit zulässt, trainiere ich im Fitnessstudio und gehe joggen. Ich bleibe sportlich

aktiv und fordere das auch von meinen Kolleginnen und Kollegen ein.

Was waren die Gründe, in der Polizei Sachsenseine Spitzensportfördergruppe einzurichten und wie sind die Erfahrungen dazu?

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Die Polizei des Freistaates Sachsen beabsichtigt mit der Einrichtung der Sportfördergruppe (SFG), Spitzensportler/-innen, die herausragende sportliche Leistungen erbringen oder von denen zu erwarten ist, dass sie zukünftig derartige Leistungen erbringen, zu fördern und zu unterstützen. Dazu wird förderungs-würdigen Spitzensportlern/-innen neben ihrer sport-lichen Laufbahn eine berufliche Ausbildungs-undVerwendungsmöglichkeit geboten, die es ermöglicht, Berufsausbildung und sportliche Betätigung in Ein-klang zu bringen. Zur Etablierung der SFG werden förderungswürdige Spitzensportler/-innen in den Vorbereitungsdienst des mittleren Polizeivollzugs-dienstes eingestellt.Zum 1. April 2012 konnten bereits die Mitglieder/-innen der vierten SFG begrüßt werden. Damit wurden bisher insgesamt 34 Leistungssportlern/-innen die Möglichkeit geboten, ihre Berufsausbildung neben ih-rer sportlichen Karriere durchzuführen. Das extra ge-schaffene Blockmodell der Ausbildung hat sich dabei bewährt. Der Ausbildungsplan für den mittleren Po-lizeivollzugsdienst wurde auf die Besonderheiten der SFG zugeschnitten. Danach erstreckt sich die Ausbil-dung über einen Zeitraum von annähernd 4,5 Jahren, wobei sich Phasen der Ausbildung mit Trainings- und

Wettkampfphasen abwechseln. Die Sportler/-innen haben sich in der Ausbildung den gleichen Anforde-rungen zu stellen, wie alle Polizeimeisteranwärter/-innen. Die verschiedenen Leistungsüberprüfungen sind mit denen in der Regelausbildung identisch. Dabei sprechen die sportlichen Erfolge für sich. So konnte beispielsweise unsere PMAin Anne Knorr im August 2011 bei der Weltmeisterschaft im Kanurenn-sport (K2) über 1000 m - gemeinsam mit ihrer Ber-liner Gefährtin Debora Niche - für Deutschland die Goldmedaille erringen.

Welche Rolle erwarten Sie vom DPSK zur Förde-rung der körperlichen Leistungsfähigkeit in der Polizei?

Gerade die 2011 auf den Weg gebrachten Grundposi-tionen zum Dienst- und Wett kampfsport tragen dazu bei, die Rolle sportlicher Betätigung sowohl für die Organisation der Polizei als auch für jeden einzel-nen Polizeibediensteten hervorzuheben. Die damit verbundenen hoch gesteckten Ziele des DPSK gilt es weiter umzusetzen. Sachsen möchte mit der be-absichtigten Übernahme des Vorsitzes zum 1. Januar 2013 einen Beitrag auf diesem Weg leisten.

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,liebe Sportlerinnen und Sportlerinnen,

in der Sportart Cross- und Straßenlauf hatten wir in den letzten Monaten zwei sport-liche Höhepunkte, Dies war zum einen die Deutsche Polizeimeisterschaft im Cross-lauf in Darmstadt am 20.11.11 und zum anderen die Europäische Polizeimeisterschaft im Crosslauf am 24.03.2012 in Bukarest/Rumänien. Bei beiden Sportveranstaltungen konnten die Kolleginnen und Kollegen aus den Ländern und dem Bund eindrucksvoll die Leistungsstärke und Fitness der „deutschen Polizei“ unter Beweis stellen. Gute Kondition und läuferische Fähigkeiten sind mitunter die Grundvoraussetzungen für den ErfolgbeimCross-undStraßenlaufundhäufigauchausschlaggebendfürdietäglichePolizeiarbeit.

Laufen gehört zu den natürlichsten und ältesten Sportarten überhaupt. Dabei ist es völlig gleichgültig, welchen Laufsport man betreibt. Ob der Gelände- bzw. Crosslauf, Marathonlauf, die Lang- bzw. Mittelstrecke oder der Sprint, all diese oder ähnliche Disziplinen gibt es schon seit „Menschengedenken“ und waren bereits bei den Olympischen Spielen der Antike vertreten.

Regelmäßiges Laufen bringt für die Läuferin, den Läufer viele gesundheitliche Vorteile, macht den Kopf frei und die daraus resultierende Fitness steht einem/-r Polizeivollzugsbeamten/-in immer gut zu Gesicht. Den Kolleginnen und Kollegen mit regelmäßigen Lauftraining kann man in der Regel wirklich ins Stammbuch sch-reiben: „Fit wie ein Turn- bzw. Laufschuh“. Auch wenn heutzutage die meisten Polizeibeamten/-innen sozusa-gen viel „cum automobile“ unterwegs sind, ist die Zahl der Situationen, wo gute läuferische Fähigkeiten von Vorteil sind, nicht zu unterschätzen. Dabei sind es gerade jene Situationen, in denen Polizeibeamte/-innen den Straftäter oder die Straftäterin zu Fuß erfolgreich verfolgen, die in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit erregen, allgemeineAnerkennungfindenunddassubjektiveSicherheitsgefühlderBevölkerungpositivbeeinflussen.

Durch die demonstrierte Leistungsstärke bei den Deutschen Polizeimeisterschaften, bei denen höchstes Leistungsniveau erreicht wurde und dem besten Ergebnis einer deutschen Mannschaft mit drei Medaillen bei einer Europäischen Polizeimeisterschaft, sehe ich als Fachwart im DPSK den Laufsport bei der Polizei in Deutschland auf einem guten Weg. Die Erfolge unserer Kolleginnen und Kollegen bei der DPM und EPM sind, so hoffe ich, für viele Motivation sich in dieser tollen Sportart zu betätigen. Einer Sportart, die für unse-ren Beruf, aber auch für jeden persönlich viel Positives zu bieten hat und uns nebenbei der Natur näher bringt.

Da ich selbst diesem Sport sehr eng verbunden bin, macht mir meine Arbeit als Fachwart im DPSK sehr viel Spaß und Freude. Mit den Athletinnen und Athleten der Polizei arbeite ich besonders gerne zusammen und ich kann hier meine ganze Erfahrung einbringen. Die guten Erfolge der letzten Zeit motivieren mich zusätzlich und wird mir die Freude an dieser Arbeit sicher noch lange erhalten.

Für Rückfragen zum Cross- und Straßenlauf, Marathon stehe ich gerne zur Verfügung. Sie erreichen mich per Mail unter: [email protected]

Jörg MüllerFachwart für Cross- und Straßenlauf im DPSK

Sportarten des DPSK im FokusSportart Cross- und Straßenlauf (einschließlich Marathon)Vorgestellt durch den Fachwart im DPSK.

Jörg Müller

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SteckbriefZur Person: PHM Jörg Müller, 51 Jahre

Zum Dienst: 1978: Eintritt in die Polizei des Landes Baden-Württemberg seit 1983: Bezirks- und Postendienst beim Polizeirevier Herrenberg / PD Böblingen, IUK Sachbearbeiter für den Bereich des Prev. Herrenberg

Sportlizenzen: 1991: Erwerb Übungsleiterlizenz Leichtathletik (C-Lizenz) 1995: Erwerb B-Lizenz Leichtathletik/Lauf 2007: Erwerb A-Lizenz Leichtathletik/Lauf

Sportliche als aktiver Mittel- und Langstreckenläufer Erfolge: Heimatverein:VflSindelfingen/SKVEglosheim,(heuteSalamanderKornwestheim- Ludwigsburg) LG badenova Nordschwarzwald

• Teilnahme an Deutschen Polizeimeisterschaften • Teilnahme an Deutschen Meisterschaften des DLV • Mehrmaliger Deutscher Polizeimeister Bahn/Waldlauf• Mehrmals unter den Top 8 bei DLV-Meisterschaften• Mehrmaliger süddeutscher und baden-württembergischer Meisterals Trainer / Übungsleiter• Landestrainer der ARGE Baden-Württemberg, Team Lauf, Bereich Hindernis (Männer/

Frauen) • Stützpunkttrainer Bereich Schwarzwald/Offenburg/Freudenstadt• Heimtrainer der LG badenova Nordschwarzwald• Heim- und/oder Stützpunkttrainer folgender Deutscher Meister:

- Damian Kalabis (2001-2004), - Frank Bruder (1990-2000), - Katrin Engelen (1990-2009), - Rico Loy (1999-2011), - Peter Kapitza (1998-2006), - David Wenzelburger (1999-2006), - Marco Kern (schweizer Meister 2009/1500 m) - Britta Müller (3. Platz Berglauf WM 2009) - Benedikt Karus (Platz 1 DJM 2011/12, Cross und 3000 mHi. ) - Julian Kreibich (Platz 2 DJM 2009/3000 Meter) - Elena Burkhard, Europameisterschaften U 20 Cross und Bahn

sowie zahlreiche Titel bei baden-württembergischen und süddeutschen Meisterschaften.

Interessen/: Ski (Alpin/Langlauf), Fußball, LaufenHobbys gut essen, Reisen, Gartenarbeit

Einstellung, den Athleten bei Wettkämpfen und in ihrem sportlichen Umfeld einen störungsfreien Erwartungen: erfolgreichen Ablauf zu ermöglichen. einen ehrlichen, offenen und freundlichen Umgang mit den jeweiligen Beteiligten/Läufern.

Lebensmotto: Die Zukunft gehört denen, die an die Schönheit ihrer Träume glauben (Roosevelt)

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Mission Edelmetall - Spitzensporteine der spannendsten Aufgaben in der Bundespolizei.

„Der Leiter der Bundespolizeisportschule Bad En-dorf, Polizeioberrat Wolfgang Sommerer, verfolgte das Renngeschehen direkt vor Ort und zeigte sich er-freut über die herausragenden Erfolge seiner Spitzen-sportler“, war kürzlich in einer Zeitung zu lesen. So war es natürlich auch eine Selbstverständlichkeit für den Chef der Bundespolizeisportschule Bad Endorf, bei der Sportlerehrung eines seiner Schützlinge, Bi-athlet und Polizeimeister Arnd Peiffer, dabei zu sein. Im November 2007 wurde Wolfgang Sommerer die Leitung der Spitzensportgruppen bei der Bundespo-lizei in Bad Endorf anvertraut. Bei der Außenstelle der Bundespolizeiakademie werden derzeit bis zu 85 Sportlerinnen und Sportler in zwölf olympischen Wintersportarten gefördert - darüber hinaus bis zu 75 Spitzensportler in verschiedenen Sommer- und Ganz-jahressportarten beim Bundespolizeileistungssport-projekt in Kienbaum. Im Gespräch mit Herrn Som-merer springt der Funke der Begeisterung schnell über. Der Beamte ist „Feuer und Flamme“ für seine Aufgabe und mit Herzblut dabei. Die Freude, mit den jungen Sportlern/-innen zu arbeiten und mit seinen Ausbildern/-innen und Trainern/-innen zusammen an derensportlichenundberuflichenErfolgbeteiligtzusein, ist sofort zu spüren. „Mit eine der spannendsten Aufgaben, die die Bundespolizei zu bieten hat“, das ist nach seiner eigenen Aussage seine Tätigkeit. „Ob sich der sportliche Erfolg einstellt, ist natürlich nicht nurvomTalentundTrainingsfleißderSportler/-innenabhängig, sondern z.B. auch davon, ob sie unverletzt und ohne Erkrankungen durch die Trainings- und Wettkampfsaison kommen“.

Wenn seine Athleten/-innen auf Medaillenjagd gehen und um Podestplätze ringen, ergibt sich für Somme-rer manchmal die Gelegenheit, die Wettkämpfe live zu verfolgen, also „Dienstaufsicht nicht nur vom Schreibtisch aus“! Er freut sich über den Medaillen-segen, der sich auch im Sportjahr 2011/2012 wieder einmal eingestellt hat. 39 Medaillen bei wichtigen in-ternationalen Meisterschaften und 110 Podiumsplätze im Weltcup, was für eine stolze Bilanz – und das in einer sogenannten Zwischensaison. Darunter ver-

steht er, so eine Saison ohne Weltmeisterschaften in Ski Alpin, Ski Nordisch (Langlauf, Nordische Kom-bination, Skispringen) und Snowboard. „Mit der zu Ende gehenden Saison bin ich sehr zufrieden“, lautet seine Bilanz. Nicht nur bei den sportlichen Erfolgen funkeln seine Augen, sondern auch, wenn er über die Eigenschaften seiner Top-Athleten/-innen spricht: „Leistungswille, Zielstrebigkeit, Durchhaltevermö-gen, aber auch der richtige Umgang mit Misserfol-gen“, das sind die Grundlagen für den nachhaltigen Erfolg. Nicht nur im Sport, sondern auch im Beruf.

Dieses Potential kann die Bundespolizei dann auch reichlich im Polizeivollzugsdienst nutzen: „Rund 80 Prozent der Sportler/-innen bleiben nach ihrer sport-lichen Karriere dem Polizeiberuf treu“. Viele davon sind inzwischen in den gehobenen Dienst aufgestie-gen, so auch die ehemalige Rennrodlerin Barbara Niedernhuber, die jetzt als Fachlehrerin und Leite-rin des Laufbahnlehrgangs in Bad Endorf verwendet wird.

Das sog. „Bad Endorfer Modell“ belegt ein-drucksvoll, dass die Ausbildung zum/zur Polizeivollzugsbeamten/-innen in der Bundespolizei in einem ausgewogenen, mit den Anforderungen des Spitzensports abgestimmten Verhältnis, erfolgt. „Ich

Biathlet Arnd Peiffer - seit 07.09.2011 Polizeimeister: Lehrgangsleiterin Barbara Niedernhuber und Sportschul-leiter Wolfgang Sommerer wechseln die Schulterstücke.

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freue mich, dass wiederum ein Athlet aus der Bad Endorfer Medaillenschmiede zum besten geförderten Spitzensportler in der Polizei gewählt worden ist“, so Sommerer. Vorgänger von Arnd Peiffer war nämlich

Olympiasieger im Rennrodeln, Felix Loch, der zu-sammen mit dem Biathleten im April 2008 die Aus-bildung begonnen und im September 2011 erfolgreich beendet hat und jetzt ebenfalls Polizeimeister ist.

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Duale Karriere bei der hessischen PolizeiBachelor-Studiengang zum Polizeikommissar / Polizeikommissarin und gleichzeitige Spitzensportförderung.

Die körperliche Fitness ist für den Polizeiberuf von fundamentaler Bedeutung. Mit Blick auf

diese besondere Bedeutung des Sports, hielt der Wett-kampfsport mit einem umfangreichen Meisterschafts-programm bereits Anfang der 50er Jahre auf Landes-, nationaler- und internationaler Ebene Einzug bei der hessischen Polizei.

Bereits in dieser Zeit wurde in Hessen der „Hessische Polizeisportausschuss“ installiert. Dieser zeichnet bis heute im Auftrag des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport für das Sportangebot der Poli-zei verantwortlich. Herausragende Sportlerinnen und Sportler hatte die hessische Polizei immer schon in ihren Reihen.

Die sportliche Förderung und das Training dieser Sportler und Sportlerinnen erfolgte in der Vergangen-heit imRahmendes täglichenDienstes.HäufigmitZugeständnissen, aber ohne dienstliche und sportliche Strukturen zur Förderung der Spitzensportler/-innen. Alle Bemühungen des „Hessischen Polizeisportaus-schusses“, diese notwendigen Strukturen zu schaffen, blieben aber bis in das Jahr 2004 ohne Erfolg.

Erst als in diesem Jahr der damalige hessische In-nenminister und jetzige Ministerpräsident Volker BouffierdenWunscheinerSpitzensportförderungbeider hessischen Polizei äußerte, kam dieses Projekt in Fahrt. Mit der Projektleitung wurde der damalige Präsident der Hessischen Bereitschaftspolizei, Wer-ner Hinrichs, beauftragt.

In der Folge wurde zwischen dem• Landessportbund Hessen• dem Olympiastützpunkt Hessen und• der hessischen Polizei

auf der Grundlage einer Vereinbarung zur Einführung einer „Sportfördergruppe bei der hessischen Polizei“ zwischen

• dem Innenministerium und• dem Landessportbund Hessen

ein Kooperationsvertrag geschlossen. Ergänzend dazu wurde die „Richtlinie für die Spitzensportförde-rung bei der hessischen Polizei“ erlassen.

Im weiteren Verlauf wurde der „Beirat zur Förde-rung des Spitzensports bei der hessischen Polizei“ gegründet. Diesem gehören alle, für das Studium an der Hochschule für Polizei und Verwaltung (HfPV) verantwortlichen Behördenleiter der hessischen Poli-zei sowie Vertreter des Landessportbundes und dem Olympiastützpunkt Hessen an. Zu den Sitzungen werden außerdem jeweils zwei Angehörige der Sport-fördergruppen eingeladen.

Vom Herbst 2004 bis ins Frühjahr 2005 wurde das Projekt zielgerichtet, -erster Einstellungstermin für Spitzensportler im September 2005-, vorangetrieben. Anforderungsprofile, Studienabläufe, Verwaltungs-undOrganisationsstrukturenwurdendefiniert,festge-schrieben und auf den Weg gebracht. Die Anwerbung geeigneter Sportler/-innen musste ebenfalls zeitge-recht in Angriff genommen werden.

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Die Sportfördergruppe der hessischen Polizei im Grün-dungsjahr 2005 mit dem damaligen hessischen Innen-minister und jetzigen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (v.r.) und dem Leiter des Olympiastützpunktes Hessen, Werner Schaefer - und noch in grüner Uniform.

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Zum geplanten Einstellungstermin stellte der Minis-ter/das Ministerium 15 Planstellen zur Verfügung. Am 01.09.2005 konnten so die ersten 15 Spitzen-sportlerinnen und -sportler in die Sportfördergruppe 1 des gehobenen Polizeivollzugsdienstes des Landes Hessen eingestellt werden.

Mit dabei waren u.a.:• Ariane Friedrich, Bronzemedaillengewinnerin im

Hochsprung, Peking 2008• Christian Reitz, Bronzemedaillengewinner Pe-

king 2008 mit der Olympischen Schnellfeuerpis-tole

• Kathrin Klaas, Olympiateilnehmerin Hammer-werfen

• Andrea Bunjes, Olympiateilnehmerin Hammer-werfen

• Annika Mehlhorn, Schwimmen und• Alexander Studzinski, Schwimmen

Kathrin Klaas, mehrmalige Teilnehmerin bei Olympischen Spielen im Hammerwerfen

Die „Spitzensportförderung der hessischen Polizei“ ist eine Gemeinschaftsaufgabe der Polizei Hessen, dem Landessportbund Hessen und dem Olympia-stützpunkt Hessen. Die Zuständigkeiten sind dabei exakt festgelegt.

Die Polizei ist zuständig für1. das polizeiliche Eignungsauswahlverfahren

(EAV)2. die Einstellung in den Polizeidienst

3. das Studium und den Ablauf der Studienzeit4. die Verwendung der Spitzensportlerinnen und

Spitzensportler nach dem Studium im Polizeivoll-zugsdienst und nicht zuletzt

5. die Betreuung und Förderung während der gesam-ten sportlichen Karriere.

Nach der sportlichen Karriere erfolgt eine Eingliede-rung in die hessische Polizei.

Der Landessportbund sowie der Olympiastützpunkt Hessen betreuen den Sportler, die Sportlerin in allen Fragen des Sports und seinen/ihren sportlichen Akti-vitäten.

Zusammen mit den Fachverbänden beurteilen sie bereits bei der Bewerbung den/die Sportler/-in hin-sichtlich der zu erwartenden sportlichen Perspekti-ven. Dieses sportfachliche Gutachten/diese Prognose ist entscheidend für die Aufnahme in die Sportför-dergruppen und wird nur dann befürwortet, wenn das Erreichen internationalen Leistungsniveaus zu erwarten ist.

Rahmengebendes Organ der Spitzensportförde-rung ist der „Beirat zur Förderung des Spitzensports bei der hessischen Polizei“.

Zielsetzung der Spitzensportförderung:• Anwerbung junger, hochtalentierter Spitzensport-

lerinnen und Spitzensportler für die Einstellung in den gehobenen Polizeivollzugsdienst.

• Studium/Polizeidienst und Trainingsbelastung sind im Rahmen der Spitzensportförderung ter-minlich aufeinander abzustimmen.

Am Ende der Spitzensportförderung steht eine erfolg-reich abgeschlossene Ausbildung zum/-r Polizeikom-missar/Polizeikommissarin. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, dass alle Bewerberinnen und Bewerber für den gehobenen Polizeivollzugsdienst ein für alle gültiges und für alle gleichwertiges Eig-nungsauswahlverfahren (EAV) durchlaufen müssen. Hier gibt bzw. darf es keine Unterschiede zwischen dem allgemeinen Bewerber und dem Spitzensportler bzw. der Spitzensportlerin geben. Das EAV muss in jedem Fall von allen bestanden werden.

Letzteres trägt nicht unwesentlich dazu bei, dass die „Spitzensportförderung“ zwischenzeitlich wesentlich

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an Akzeptanz gewonnen hat. Dabei machen auch die Spitzensportlerinnen und Spitzensportler deutlich, dass sie nichts geschenkt haben wollen. Dies zeichnet sie aus und lässt die anfängliche Kritik von Kollegin-nen und Kollegen, aber auch von Teilen der Berufs-vertretungen mehr und mehr verstummen.

DieIdentifikationmitdemPolizeiberuf,derberufli-chen Karriere ist entscheidend für die Bewerberinnen und Bewerber für die Sportfördergruppen der hessi-schen Polizei, denn sie ist ihre/seine Zukunft am Ende einer hoffentlich erfolgreichen sportlichen Karriere.

Nach Abschluss des Studiums wird die sportliche Entwicklung der Sportler/-innen durch den zustän-digen Fachverband mit dem Landessportbund sowie dem Olympiastützpunkt neu bewertet und über eine weitere Spitzensportförderung entschieden. Gleich-zeitig erfolgt eine Abordnung oder Versetzung zu ausgewählten Dienststellen (möglichst Wunsch-dienststellen). Die weitere Betreuung übernimmt die „Koordinierungsstelle Spitzensport“ beim Hessi-schen Bereitschaftspolizeipräsidium. Mit dem Ende der sportlichen Karriere erfolgt die Integration in den Polizeidienst.

Seit 2005 wurden sieben Sportfördergruppen in den gehobenen Polizeivollzugsdienst des Landes Hessen (Einstellungstermin September eines jeden Jahres) aufgestellt. Gegenwärtig absolvieren 60 Beamtinnen bzw. Beamte ihr Studium in den hessischen Sportför-dergruppen:• 37 Spitzensportlerinnen/Spitzensportler befinden

sich noch im Studium und• 12 haben das Studium bereits beendet.• 11 Beamtinnen gehören der Polizei Rheinland

Pfalz an. Mit dem Land Rheinland-Pfalz besteht seit dem Jahr 2008 eine entsprechende Kooperati-onsvereinbarung.

Die derzeit aktuellen Sportarten in den Sportförder-gruppen sind:Schwimmen, Taekwondo, Leichtathletik, Basketball, Volleyball, Schießen, Bahn- und Straßenradfahren, Judo, Rudern, Tischtennis, Karte, Fechten, Bobsport, Fußball, MTB, Kanu, Speedskating, Ju Jutsu und Ringen.Angehörige der Sportfördergruppen sind aktuell:

Andrea Bunjes, Ariane Friedrich, Kathrin Klaas, An-nika Mehlhorn, Christian Reichert, Christian Reitz, Alexander Studzinski, Benjamin Brömme, Martin Günther, Ivan Saric und viele weitere hochkarätige Sportlerinnen und Sportler.

Die Spitzensportförderung der hessischen Polizei bietet hochtalentierten jungen Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern die Chance einer beruflichenAbsicherung während und nach der Zeit des Leis-tungsports. In den Sportfördergruppen können und konnten alle Sportlerinnen und Sportler ihr sportli-ches Leistungsniveau steigern. Durch eine hohe Fle-xibilität im Studienablauf werden die dienstlichen bzw. die Ausbildungsziele (Studienziele - Prüfungen) fast optimal erreicht. Dabei ist ein Umsteigen aus der Sportfördergruppe ins „normale“ Studium bei not-wendigem Abbruch der sportlichen Karriere fast je-derzeitundflexibelmöglich.DieBewerberinnenundBewerber identifizierensichsehrdeutlichundstarkmit dem Polizeiberuf.

Das Erfolgsmodell „Spitzensportförderung bei der hessischen Polizei“ dient zwischenzeitlich als Vor-bild/Beispiel für ähnliche Projekte. Eine Anerken-nung, die uns Hessen Stolz macht.

Wolfgang StächerBeirat zur Spitzensportförderungbei der Hessischen Polizei- Geschäftsführer -

Annika Mehlhorn, vielfache Deutsche Meisterin im Schwimmen

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Im Bundesland Sachsen-Anhalt kam es Anfang des Jahres zu einem Wechsel in der Funktion des Polizeisportbeauftragten.

Das Amt des bisherigen Polizeisportbeauftragten, Herrn Kriminaldirektor Ralf Klingler, wurde an Herrn Polizeidirektor Rigo Klapa übergeben. Herr Kla-pa betonte bei seiner Amtsübernahme, einen nahtlosen Übergang initiieren zu wollen, um z.B. die Evaluierung des Sporterlasses des Landes Sachsen-Anhalt voranzutreiben oder die Präsenz, die Sachsen-Anhalt durch die gezeigten Er-folge bundesweit erreicht hat, auszubauen. Im Rahmen der Geschäftsübergabe legte Herr Klingler seinem Nachfolger als Polizeisportbeauftragten und damit Mitglied im DPSK einen weiteren Tätigkeitsschwerpunkt, die Grundpositionen des Deutschen Polizeisportkuratoriums zum Sport in der Polizei, welche im Jahr 2011 durch die Innenministerkonferenz mit Beschluss verabschiedet worden sind, nahe. Sie sollten im Land Sachsen-Anhalt mit vielen Einzelmaßnahmen mit Leben erfüllt werden.

Zur Person Rigo Klapageboren am 16. Dezember 1957 in Bahrendorfverheiratet, 2 Kinder

Zum Beruf1977 Fachhochschulreife1980 Eintritt in die Polizei, Ausbildung zum mittleren Dienst in Potsdam1984 Abschluss der Ausbildung des gehobenen Dienstes in Aschersleben1988 Abschluss der Hochschule der Deutschen Volkspolizei in Berlin1992 bis 1994 Förderungsfortbildung für Polizeivollzugsbeamte an der Polizeiführungsakademie Münster

1990 Leiter des Aufbaustabes der Abteilung 2 im Innenministerium des Landes Sachsen-Anhalt sowie der Abteilung 2, Dezernat 23 in der Bezirksregierung Magdeburg 1991 bis 1995 Vertreter des Chefs der Polizei und Leiter des Führungsstabes im Dezernat 23 der Bezirksre- gierung Magdeburg 1995 bis 1998 Vertreter des Abteilungsleiters Polizei und Leiter des Führungsstabes in der Polizeidirektion Halberstadt 1998 bis 2004 Leiter des Polizeireviers Haldenslebenseit 2004 Stabsbereichsleiter 1 zugleich Leiter des Führungsstabes sowie Vertreter des Direktors der Landesbereitschaftspolizei Sachsen-Anhalt

Nebenämter• Ausbildungsleiter in der Landesbereitschaftspolizei des Landes Sachsen-Anhalt• Tutor für die Leistungssportler in der Polizei des Landes Sachsen-Anhalt• Mitglied im Prüfungsausschuss - Bachelor an der Fachhochschule der Polizei• Polizeisportbeauftragter des Landes Sachsen-Anhalt• Mitglied des Landesarbeitskreises Gesundheitsmanagement in der Polizei• Präsident des Polizeisportvereins Magdeburg 1990 e.V.

Neuer Polizeisportbeauftragter Sachsen-Anhalt

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Auch im Bundesland Niedersachsen kam es am 18. Januar 2012 zu einen Wech-sel im Amt des Polizeisportbeauftragten. Das Amt des langjährigen Polizeisport-beauftragten und neuen Vizepräsidenten der Zentralen Polizeidirektion, Herrn Rolf Bahder, wurde an Herrn Polizeidirektor Jörg Müller übergeben.

Zur PersonJörg Müllergeboren am 13.September 1965 in GöttingenVater von zwei Töchtern im Alter von 15 und 19 Jahren

Zum Beruf1984 Abitur und Eintritt in den mittleren Dienst der Polizei des Landes Niedersachsen1987 bis 1990 Landesbereitschaftspolizei, verschiedene Verwendungen in der Einsatz- und Stabshundert schaft (u.a. im Festnahme- und Aufklärungszug)1990 bis 1993 Studium für den gehobenen Dienst der Polizei des Landes Niedersachsen1993 bis 1994 Landesbereitschaftspolizei, Direktion Zentrale Sportausbildung (Fachwart für Schwimmen und Retten in der Polizei des Landes Niedersachsen)1994 bis 1998 Polizeidirektion Hannover, verschiedene Verwendungen im Einsatz- und Streifendienst, in der Pressestelle sowie im Zentralen Kriminaldienst

VerwendunginderLaufbahngruppe2,2.Einstiegsamt1998 bis 2000 Studium für den höheren Polizeivollzugsdienst an der Führungsakademie der Polizei in Münster-Hiltrup (heute: Deutsche Hochschule der Polizei - DHPol)2000 bis 2001 Polizeidirektion Hannover, Leiter des Dezernats Öffentlichkeitsarbeit (u.a. während der EXPO 2000)2001 bis 2010 Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport Verkehrs- und Einsatzreferent, zgl. stv. Referatsleiter Einsatz / Verkehr; „Verkehr“ und „Einsatz“ auf nationaler und internationaler Ebene2010 bis 2012 Zentrale Polizeidirektion Dezernatsleiter 21, zgl. stv. Abteilungsleiter 2 (Bereitschaftspolizei); im Rahmen von BAO-Aufgabe Abteilungsführer der Bereitschaftspo- lizei Niedersachsen

Zum SportSchwimmsport (privat)• Mitglied der Mannschaften der Wasserfreunde Northeim, SGS Hannover sowie des SV Nienhagen in der

1. und 2. Bundesliga• dritte Plätze bei den Deutschen Staffelmeisterschaften 1984 mit den Wasserfreunden Northeim• zwei Deutsche Rekorde in den Jahren 1987 und 1991 mit der SGS Hannover (10 x 100 m Brust und 10 x

100 m Rücken der Männer)• Schwimmtrainertätigkeit in den Vereinen Wassersportvereinigung Göttingen, TSV Burgdorf und SV Nien-

hagen

Schwimmsport (dienstlich)• fünffacher Europäischer Polizeimeister in den Jahren 1986, 1990 und 1997

Neuer Polizeisportbeauftragter Niedersachsen

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• fünffacher Deutscher Polizei- und 8-facher Polizeivizemeister• Teilnahme an den Länderkämpfen der deutschen Polizeiauswahl

(Strecken: 200 m Lagen, 100 m Schmetterling und 100 m Rücken)• Landestrainer im Schwimmen und Retten der Polizei Niedersachsen in der Zeit von 2001 bis 2012

Herr PD Jörg Müller gegenüber der Polizeisport-Depesche beschreibt seine Zielsetzungen als Poli-zeisportbeauftragter des Landes Niedersachsen und als Mitglied des Deutschen Polizeisportkuratori-ums wie folgt:„Meine Hauptaufgabe als Polizeisportbeauftragter des Landes Niedersachsen sehe ich vor allen Dingen darin, die im zurückliegenden Jahr erarbeiteten Grundpositionen des DPSK zum Sport in der Polizei, die vom AK II sowie von der IMK verabschiedet wurden, nicht nur nach außen zu vertreten, sondern diese Grundpositionen im Innenverhältnis der Polizei des Landes Niedersachsen – und nur für die kann ich sprechen – auch konkret auszugestalten.

Es kommt nach meiner festen Überzeugung nicht nur auf die bloße Anerkennung und die Positionierung zum Gesundheits- und Präventionssport auf der einen und zum Breiten-, Wettkampf- und Spitzensport auf der anderen Seite an. Das ist ohne Frage die unabdingbare Grundvoraussetzung zum Bekenntnis, dass Sport und damitdieErhaltungderkörperlichenLeistungsfähigkeitinnerhalbdesPolizeiberufseineSchlüsselqualifika-tion einnimmt.

Esgehtvielmehrdarum,wiemandieverschiedenenMöglichkeitensichfitzuhalten,indenBerufs-undLe-bensalltag einbaut. Denn fest steht: immer mehr Aufgaben müssen mit zunehmend weniger Personal in immer kürzeren Zeitabständen unter Beibehaltung, meist aber bei Qualitätssteigerung bewältigt werden. Sport muss von daher in einer Organisation gelebt, insbesondere aber von Führungskräften vorgelebt werden.“

Herr PD Jörg Müller zum Dienstsport und Sport im Allgemeinen:„Aufgrund meiner aktiven Zeit im Leistungssports stehe ich dem Dienstsport sowie dem Sport im Allgemei-nen überaus positiv gegenüber. Das drückt sich heute darin aus, dass ich versuche, so oft es geht durch Laufen nichtnureinenAusgleichzumBerufsalltagzufinden,sondernauchmeinekörperlicheFitnessaufeinemho-hen Niveau zu erhalten.

Als Vorgesetzter habe ich mich immer auch für diejenigen eingesetzt, die sich im Wettkampf- und Spitzensport engagiert haben. Dies insbesondere mit der Zielrichtung, „andere mit ins Sportboot“ zu holen und aufzuzeigen, dass mehr Chancen als Risiken in sportlicher Betätigung liegen.

Ich stelle allerdings nicht nur bei mir fest, das es immer weniger gelingt, die „Zeit“ sportliche Aktivitäten zu finden.OfterwischtmansichundanderebeiAusflüchtenjeglicherArt.Hiergiltes,dagegenzuhalten.DaserfordertlangenAtem–aberderistbeisportlicherBetätigungohnehinPflicht.“

Abschließend Erwähnenswertes (Aussage):„Wenn die Arbeit im Ministerium für Inneres und Sport getan ist, ich Zeit für den Sport und auch die Familie bekommen habe, dann bin auch ich jemand, der sich auf die faule Haut legen und das „Ist“ genießen kann. Aber das ist wahrlich sehr selten der Fall.“

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Sport ist wie eine universelle SpracheInterview mit dem Präsidenten der USPE, Luc Smeyers.

Polizeisport-Depesche Sehr geehrter Herr Smeyers, sind Sie als Präsident der European Police Sports Association (USPE) eher Sportfunktionär oder Polizeibeamter?

Luc SmeyersZunächst habe ich den Polizeiberuf von der Pike auf gelernt. Meine polizeiliche Laufbahn begann 1979 in Antwerpen/Belgien. Heute bin ich Leiter der Polizei in Neteland, nahe Antwerpen. Im Nebenamt war ich über ein Jahrzehnt als Vorsitzender der belgischen Polizeisportföderation tätig. Seit Oktober 2008 bin ich Präsident, war aber vorher bereits vier Jahre Mit-glied im Exekutivkomitee der USPE. Ich bin also Leiter einer Polizeibehörde und gleichzeitig Präsi-dent der USPE.

Polizeisport-DepescheEs ist bestimmt ein Berg von Arbeit, diese beiden verantwortungsvollen Aufgaben unter einen Hut zu bringen. Was motiviert Sie, neben ihrer Führungsauf-gabe in der belgischen Polizei, zusätzlich das Amt des Präsidenten der USPE wahrzunehmen?

Luc SmeyersSie haben Recht, es gibt jede Menge Arbeit und ich investiere dafür auch viel Freizeit. Was sind meine Motivationsgründe? Zum einen habe ich das Ziel, den Polizeisport in Europa nach vorne zu bringen. Dabei setze ich auf Teamarbeit. Als Präsident der USPE ken-ne ich eine Vielzahl von Kolleginnen und Kollegen überall in Europa und habe die Möglichkeit, interna-tionale Netzwerke aufzubauen. Diese Beziehungen sind für mich eine persönliche Bereicherung und ich gewinne viele weitere, zusätzliche Perspektiven, was in meinem regionalen Verantwortungsbereich nicht möglich wäre. Materiell habe ich übrigens keinen Zugewinn. Ich habe schon immer einen sehr engen Bezug zum Sport und erhalte durch diese Tätigkeit interessante und tiefe Einblicke in eine Vielzahl von Sportarten. Die Zusammenarbeit mit anderen Leuten bereitet mir viel Freude und gemeinsam kann man viel mehr bewegen.

Polizeisport-DepescheDie USPE hat 40 Mitgliedsländer. Wie verständigen Sie sich untereinander?

Luc SmeyersPersönlich spreche ich flämisch, deutsch, englischund französisch. Ich kann mich in diesen Sprachen sehr gut verständigen und dies ermöglicht mir, sehr schnell Einblicke in die Erwartungen der Mitglieds-länder zu erhalten.

Polizeisport-DepescheWohin entwickelt sich die USPE?

Luc Smeyers Für mich ist es ganz wichtig, dass wir gemeinsam, in Teamarbeit mit den Mitgliedsländern, den Poli-zeisport in Europa voran bringen. Bei der USPE-Kon-ferenz in den Niederlanden haben wir im November 2011 in Workshops mit den Mitgliedern die Mission, die Visionen und gemeinsamen Werte erarbeitet. Die-ses Jahr werden wir in Dublin die Ergebnisse beim USPE-Kongress intensiv erörtern und die Weichen für die Zukunft stellen. Es ist mir wichtig, dass wir unsere Ziele gemeinsam erarbeiten und diskutieren. Eine wichtige Rolle nehmen dabei die Organe in der USPE, das Exekutivkomitee und die Technische Kommision ein. Die vertrauensvolle Zusammenar-

Luc Smeyers, Präsident der USPE

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beit mit dem Generalsekretär und dem Generalsekre-tariat ist für mich schon selbstverständlich geworden. Polizeisport-DepescheWie sieht Ihre Bilanz nach dreijähriger Präsident-schaft in der USPE aus?

Luc SmeyersZunächst ist festzustellen, dass die Europäischen Polizeimeisterschaften sportlich auf sehr hohem Ni-veau ablaufen. Die Organisation der Wettbewerbe verläuft sehr professionell. Dies ist sicher auch das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit mit interna-tionalen Sportorganisationen/-verbänden. Beispiels-weise kooperieren wir eng mit der UEFA. Die UEFA stellt für unsere Europäischen Polizeimeisterschaften im Fußball renommierte Schiedsrichter. Allein durch deren Einsatz ist schon ein hohes Leistungsniveau garantiert. Die Vornahme der Auslosungen zu den Europäischen Polizeimeisterschaften am Sitz des Eu-ropäischen Fußballverbandes in Nyon (Schweiz) sind ein weiterer Ausdruck der hohen Wertschätzung der USPE seitens der UEFA.

Die hohe Professionalität der Polizeimeisterschaf-ten erzielt regelmäßig auch eine positive Wirkung beim Publikum und in der Öffentlichkeit. Ich forciere die Zusammenarbeit mit starken Partnern im Sport. Aktuell gibt es z.B. ein neues Kooperationsprotokoll mit der Europäischen Judo-Union, EJE.

Erfreutbinichdarüber,dasswirestrotzfinanzi-ell schwieriger Zeiten geschafft haben, alle geplanten Europäischen Polizeimeisterschaften durchzuführen. Ich erlebe dabei die enge Solidarität der Mitgliedslän-der. Als 2011 z.B. Griechenland die EPM Schießen nicht durchführen konnte, ist kurzerhand Dänemark eingesprungen und hat eine begeisternde EPM aus-gerichtet.

Die Zusammenarbeit mit den Vorsitzenden der Mitgliedsländer ist in der Regel von hohem Vertrauen geprägt. Mit dem Generalsekretär und dem General-sekretariat stehe ich in enger Verbindung und diese Zusammenarbeit ist nicht nur professionell, es sind Freundschaften entstanden und sie bereitet mir viel Freude.

Polizeisport-Depesche Welchen Nutzen hat der europäische Polizeisport?

Luc Smeyers Der sportlicheNutzen ist klar.Bei denEPMfindetein Kräftemessen auf höchstem Niveau statt. Die Meisterschaften bieten aber auch für die Polizeibe-amtinnen und -beamten ein geeignetes Forum, durch den Sport andere Kolleginnen und Kollegen in Eu-ropa kennen zu lernen. Sport ist dabei wie eine uni-verselle Sprache. Über den Sport kann ein Fenster in die Polizeiarbeit anderer Nationen geöffnet werden. Man erhält Einblicke in den polizeilichen Alltag, das Leben und Polizeiverständnis anderer Nationen. Der Polizeisport liefert einen guten Beitrag für die Zu-sammenarbeit von Polizisten. Man erfährt, wie die Kollegen in anderen Ländern arbeiten, mit Proble-men umgehen. Es entstehen Freundschaften und per-sönlicheKontakte,diehäufiglangeBestandhaben.

Polizeisport-DepescheWie sehen Sie die Rolle Deutschlands in der USPE?

Luc Smeyers Ich habe es schon beim 60jährigen Jubiläum des DPSK im Frankfurter Römer gesagt: „Deutschland ist ein sehr wichtiger Partner für die USPE!“ Mit der ständigen Besetzung des Amtes des Generalsekretärs durch und die Einrichtung des Generalsekretariats in Deutschland, zur Zeit in Berlin, leistet Deutschland einen großen Beitrag für die Kontinuität der Organi-sation und der Kommunikation unter den Mitglieds-staaten. Deutschland ist aber auch als Ausrichter von Europäischen Polizeimeisterschaften sehr aktiv und beteiligt sich intensiv am Sportgeschehen. Die vom DPSK organisierten Meisterschaften sind von hoher Professionalität gekennzeichnet. Dies wirkt inspi-rierend auf andere Länder. Die deutschen Athleten bringen regelmäßig Spitzenleistungen. Die deutschen Mannschaften präsentieren sich dabei geschlossen und sympathisch. Sie sind gute Botschafter ihres Lan-des.

Polizeisport-DepescheWas wünschen Sie sich für die USPE?

Luc SmeyersIch wünsche mir, dass die Entwicklung in der USPE weiter so gut verläuft. Um unsere ehrgeizigen Ziele zu erreichen, steht uns aber noch viel Arbeit bevor.

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12. USIP-Kongress(Internationale Polizeisportvereinigung)Kuwait/Kuwait City. In der Zeit vom 04.03. bis 08.03.2012 tagte der 12. USIP-Kongress (International Union of Police Sports) und konnte im Rahmen dieser Veranstaltung neue Mitglieder begrüßen.

Seitens des Deutschen Polizeisportkuratoriums nahm auf Grundlage eines Vorstandsbeschlusses

der stellvertretende Vorsitzende, Polizeisportbeauf-tragter des Freistaates Sachsen, Polizeidirektor Uwe Kilz, als Delegierter am 12. Kongress der USIP teil. Die Teilnahme erfolgte auch in Vorbereitung auf die Übernahme des Vorsitzes des DPSK durch den Frei-staat Sachsen ab Januar 2013. Sie war gute Gelegen-heit, erste Kontakte mit den neuen Verantwortungs-trägern der USIP zu knüpfen und Einblicke in die Arbeit des Gremiums zu gewinnen.

Neben Polizeidirektor Kilz war Herr PHK Johan-nes Daxbacher (Bereitschaftspolizei des Freistaates Bayern) eingeladen, welcher in seiner Eigenschaft als Vertreter des Weltjudoverbandes einen Redebeitrag zu den Werten des Sports für die Polizei beisteuerte und an der hochkarätigen Veranstaltung auf persön-liche Einladung des Präsidenten der USIP und Chef der Kuwait Police Sports Federation, Lt.G. / Sheikh Ahmed Nawaf Al-Ahmad Al-Sabah, teilnahm.

Die Ankunft des Delegierten in Kuwait verlief mit Hindernissen, auch weil Visaformalitäten und der zu-gesicherte Transferdienst seitens der Kuwait Police suboptimal funktionierte. Dies hatte die ungünstige Folge, dass der Delegierte des DPSK den Tagungs-ort erst am Tagungstag (06. März 2012) gegen 03.00 Uhr morgens erreichte und die Konferenz bereits um 09.00 Uhr unter regem Medieninteresse eröffnet wur-de. Glücklicherweise befand sich der Tagungsraum im Hotel „The Regency“ in Salmiya 22012, in wel-chem die Delegierten untergebracht waren.

Die Eröffnungsveranstaltung fand unter der Schirm-herrschaft des Innenministers, zugleich stellvertre-tender Premierminister Kuwaits, Seiner Exzellenz, Sheikh Ahmed Homoud Al-Jaber Al-Sabah mit et-was Verspätung am Dienstag, den 06. März 2012 im „Fotouh Ballroom“ des Regency Hotels statt. In diesem Zusammenhang darf angemerkt werden, dass

alle europäischen Delegierten die freundlich erbetene Zeitspanne, 30 Minuten vor Beginn der Veranstaltung in der Tagungsstätte zu erscheinen, einhielten, diese aber erst nach Eintreffen der kuwaitischen Verant-wortungsträger betreten durften. Gleichwohl wurde das Warten in der klimatisierten Lobby bei delikatem Tee und gereichten Datteln versüßt.

Die Tagesordnung beinhaltete nach der Eröffnung unter anderem die Berichte des Generalsekretärs, des Staatsministers und das Grußwort des Präsidenten der USPE (Europäische Polizeisportvereinigung), Herrn Luć Smeyers. Dieser sprach eine Einladung an dieUSIP-Vertreter aus, den USPE-Kongress in Dublin Irland am 06. Oktober 2012 zu besuchen.

Als neue Mitgliedsländer wurden die Türkei, Bra-silien, Indien und die Mongolei begrüßt.

Mit den neuen Mitgliedern sind somit offiziellweltweit 44 Nationalstaaten unter dem Dach der USIP vereint. Erklärtes Ziel in der USIP ist es, konti-nuierlich neue Mitglieder zu gewinnen.

Bei den Wahlen der Mitglieder der Technischen Kommission (TK) der USIP wurde PHK Johannes Daxbacher (Bayern), in seiner Funktion für den Welt-judoverband zum Mitglied der TK gewählt. Neben Herrn Daxbacher wurden Vertreter Rumäniens und Ungarns in die TK aufgenommen.

Der Kongress befasste sich in der Folge mit den USIP-Statuten, wobei insbesondere die Rolle und Verantwortung des Präsidenten, des Vizepräsidenten, desVorstandesundderTKklarerdefiniertwurden.Der Vorstand der USIP setzt sich künftig aus neun Mitgliedern zusammen. Im Einzelnen sind dies: Der Präsident, drei Vizepräsidenten, zwei Vorstandsmit-arbeiter, der Generalsekretär, ein Vertreter des Gene-ralsekräters und der Schatzmeister. In den Vorstand wurden neu gewählt: Herr Sun Hanguan (China) als Vizepräsident, Herr Sandro Dircks (Holland) als Ge-neralsekretär, Herr Willam Merry Peas (Kanada) als

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gerecht wird bzw. näher kommt. Die Zahl der Mit-glieder der Vorstandschaft wurde auf neun erhöht. Gleichzeitig nahm der Anteil der europäischen und amerikanischen-kanadischen Funktionäre zu, was ei-nem engeren Zusammenwirken mit der USPE entge-genkommt.

Uwe KilzStellv. Vorsitzender des DPSK

Vorstandsmitglied und Frau Elisabeta Lippa (Rumä-nien) als Vorstandsmitglied.

Anschließend wurde der „Sportkalender“ für die Jahre 2012 bis 2018, erstmalig abgestimmt auf die Wettkampftermine der USPE, besprochen und verab-schiedet.

Darüber hinaus wurde dem Kongress das neue Maskottchen der USIP durch den PR-Verantwortli-chen, Major Tarig Al Sadan präsentiert, ein Falke in Polizeiuniform namens „Ikarus“.Fazit:Die USIP ist durch die Neuaufnahme der Türkei, Bra-siliens, Indiens und der Mongolei breiter aufgestellt als bisher, was dem Anspruch einer Weltorganisation

Kuwait-City

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