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| 1| REPORT Diese Zeitung ist auf 100%-Recycling-Papier gedruckt · Diese Zeitung ist auf 100%-Recycling-Papier gedruckt · Diese Zeitung ist auf 100%-Recycling-Papier gedruckt · Diese Zeitung ist auf 100%-Recycling-Papier gedruckt REPORT So finden Sie Ihr Thema! Mechanische Abwasserreinigung Für hohe Abscheideleistung in der Abwasserreinigung: Die MAX Familie: ClimbMax ® , Seite 1/2 Neu: Zuverlässiger und robuster Harken - Umlaufrechen RakeMax ® Seite 2 Neu: Vielseitig einsetzbar HUBER Umlaufrechen EscaMax ® Seite 2/3 ROTAMAT ® -Siebanlage erfüllt Anforderungen der Zukunft Seite 3 Durch die hohle Gasse muss sie rein Seite 4 Klein aber „oho“ - Ro 2 im Behälter erfüllt ihre Aufgabe Seite 5 Sandbehandlung / Rechengutbehandlung Sandwäscher erfüllt TA Siedlungsabfall auf der KA Geesthacht Seite 4 Schlammbehandlung ROTAMAT ® -Dekanterzentrifugen - wichtiger Meilenstein erreicht Seite 6 Schlammeindickung mit Know-how am Wilden Kaiser Seite 6 Abwasser aus Tunnelbau - eine Herausforderung für die Aufbereitung Seite 7 Erste Fachtagung“Klärschlamm“ fand am 9. September in der Europahalle in Berching statt Seite 10 Klärschlamm aus der Sicht der Bundesländer am Beispiel Bayern Seite 11 Thermische Klärschlammbehandlung - Stand und Ausbaupotenziale Seite 12 Klärschlamm quo vadis - zukunftsfähige Konzepte und Technologien Seite 13 Klärschlammtrocknung - Verfahren und deren Grenzen Seite 14 Verfahren zur maschinellen Schlammeindickung und -entwässerung Seite 15 Sedimentationsbeckenausrüstung Vorteile des HUBER Bandräumers Seite 9 Erhöhung der Betriebsstabilität von Kläranlagen durch eine optimierte Beckendurchströmung mit dem HUBER Opti-Flow-System Seite 17 HUBER SBR-Klarwasserabzug Seite 19 Filtrations- / Membrantechnik Einweihung der größten HUBER CONTIFLOW ® Sandfilteranlage Seite 8 Praxiserfahrungen mit dem HUBER VRM - Verfahren Seite 16/17 HUBER Service HUBER Service für KLEIN-Anlagen Seite 19 HUBER Teleservice Seite 20 Vermeiden Sie Schäden durch zeitnahe Wartung Seite 21 HUBER Sicherheitsläufer - Prüfung gemäß BGR 198 Seite 21 HUBER Trinkwasserversorgung Sauberes Trinkwasser - Unser wichtigstes Lebensmittel Seite 23 Wir erneuern Ihren Alten! Sanierung - immer ein Thema: Seite 23 HUBER-Sonstiges Vermeidung von Korrosion in der mechanischen Vorreinigung Seite 18 HUBER EMIRATES - Unsere Niederlassung im Mittleren Osten Seite 19 HUBER Aufsichtsrat Prof. Peter Wilderer erhält Wasser-Nobelpreis Seite 22 Einweihung des neuen Firmenbüros der Hans HUBER AG Seite 24 Nutzen sie wieder Ihre Gewinnchance Seite 24 Liebe Leserin, lieber Leser, In diesem Huber-Report beschäf- tigen wir uns schwerpunktmäßig mit dem Thema SCHLAMM. Wir haben dazu am 09. September eine ”Fachtagung Klärschlamm” veranstaltet. Dabei wurde das Thema “Schlammbehandlung und Schlammentsorgung“ von Fachleuten aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Die Teil- nahme von über 600 Fachleuten aus Deutschland und dem benach- barten Ausland zeigt die hohe Aktualität dieses Themas. Es ist davon auszugehen, dass sich die bisherigen Entsorgungswege ändern werden. Insbesondere die landwirtschaftliche Ausbringung und Deponierung werden mit den Änderungen der TA-Siedlungsab- fall nicht mehr möglich sein. Die thermische Verwertung des Schlammes wird in Zukunft eine zentrale Rolle spielen. Aber unabhängig von der Art der Letztentsorgung wird damit die Schlammbehandlung auf der Kläranlage eine zentrale Bedeu- tung bekommen. Durch Ein- dickung, Entwässerung und Trocknung wird die Schlamm- menge in Deutschland von rund 50 Mio. m 3 Nassschlamm auf ca. 2 Mio. Tonnen TS reduziert. Für diese Reduktion der Schlamm- menge bietet HUBER ein kom- plettes Programm für sämtliche Verfahrensstufen und sämtliche maschinellen Möglichkeiten. Wir bieten Ihnen damit für Ihr Pro- blem immer die optimale Lösung, und wir bieten diese Lösung aus einer Hand. Dies ist ein wesentli- cher Vorteil für den Betreiber der Kläranlage, insbesondere auch deshalb, weil bei der Abstimmung der Verfahrensschritte und bei der Auswahl der Maschinen die wirt- schaftlichen Aspekte des laufen- den Betriebes eine zentrale Rolle spielen. Insbesondere für die Schlamm- trocknung bieten wir eine Kombi- nation aller verfügbaren Energie- formen - Solar, Wärmerückgewin- nung und Zusatzenergie -, um den wirtschaftlichsten Betrieb für Sie zu ermöglichen. Dass die reine Solartrocknung in unseren Brei- ten problematisch ist und nicht zum gewünschten Ziel führt (kein konstanter TS-Gehalt, keine kon- tinuierliche Trocknung), war für uns der Grund dafür, additive Ver- fahren zu entwickeln und diese mit der Solartrocknung zu kombi- nieren. Sie sehen daraus, dass wir das Thema Schlamm zu unserem Thema gemacht haben und gemeinsam mit Ihnen wirtschaft- liche Lösungen erarbeiten. Spre- chen Sie uns an, damit wir für Sie tätig sein können. Ihr Hans G. Huber Für hohe Abscheideleistung in der Abwasserreinigung: In der Ausgabe 1/ 2002 haben wir Ihnen unseren Kletterre- chen ClimbMax ® vorgestellt, der sowohl als Grob- als auch als Feinrechen einsetzbar ist. Mittlerweile haben wir den Kletterrechen ClimbMax ® auf Grund seiner universellen Ausführung mehrfach im Einsatz. Dort zeichnet er sich besonders durch die hohe Funktions- und Betriebssicherheit aus, die auf eine robuste Technik zurückzuführen ist. Einbauvarianten Beim Kletterrechen ClimbMax ® wird der feststehende Rechenrost bei Belegung über eine Reinigungsharke, wel- che an einem beweglichen Reinigungswagen befestigt ist, gereinigt. Die Seitenwangen mit der Triebstockkonstruktion HUBER-ClimbMax ® eingebaut auf der Kläranlage Elsenfeld. Aktuelle Nachrichten für Kunden und Freunde des Hauses HUBER 12/2003 Bei weiterem Interesse fordern Sie das Fachbuch 1. Klärschlammtagung an! Tel.: (0 84 62 / 201-0) email: [email protected] Hans Huber AG Die MAX Familie: ClimbMax ® RakeMax ® EscaMax ® Fortsetzung auf Seite 2

Huber Report - Ausgabe 2/2003, deutsch

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Huber Report - Ausgabe 2/2003

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Page 1: Huber Report - Ausgabe 2/2003, deutsch

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So finden Sie Ihr Thema!Mechanische Abwasserreinigung• Für hohe Abscheideleistung in der Abwasserreinigung:

Die MAX Familie: ClimbMax ®, Seite 1/2 Neu: Zuverlässiger und robuster Harken - Umlaufrechen RakeMax® Seite 2Neu: Vielseitig einsetzbar HUBER Umlaufrechen EscaMax® Seite 2/3

• ROTAMAT®-Siebanlage erfüllt Anforderungen der Zukunft Seite 3 • Durch die hohle Gasse muss sie rein Seite 4• Klein aber „oho“ - Ro 2 im Behälter erfüllt ihre Aufgabe Seite 5

Sandbehandlung / Rechengutbehandlung• Sandwäscher erfüllt TA Siedlungsabfall auf der KA Geesthacht Seite 4

Schlammbehandlung• ROTAMAT®-Dekanterzentrifugen - wichtiger Meilenstein erreicht Seite 6• Schlammeindickung mit Know-how am Wilden Kaiser Seite 6 • Abwasser aus Tunnelbau - eine Herausforderung für die Aufbereitung Seite 7• Erste Fachtagung“Klärschlamm“ fand am 9. September in der

Europahalle in Berching statt Seite 10• Klärschlamm aus der Sicht der Bundesländer am Beispiel Bayern Seite 11• Thermische Klärschlammbehandlung - Stand und Ausbaupotenziale Seite 12• Klärschlamm quo vadis - zukunftsfähige Konzepte und Technologien Seite 13 • Klärschlammtrocknung - Verfahren und deren Grenzen Seite 14• Verfahren zur maschinellen Schlammeindickung und -entwässerung Seite 15

Sedimentationsbeckenausrüstung• Vorteile des HUBER Bandräumers Seite 9• Erhöhung der Betriebsstabilität von Kläranlagen durch eine optimierte

Beckendurchströmung mit dem HUBER Opti-Flow-System Seite 17• HUBER SBR-Klarwasserabzug Seite 19

Filtrations- / Membrantechnik• Einweihung der größten HUBER CONTIFLOW® Sandfilteranlage Seite 8• Praxiserfahrungen mit dem HUBER VRM - Verfahren Seite 16/17

HUBER Service• HUBER Service für KLEIN-Anlagen Seite 19• HUBER Teleservice Seite 20• Vermeiden Sie Schäden durch zeitnahe Wartung Seite 21• HUBER Sicherheitsläufer - Prüfung gemäß BGR 198 Seite 21

HUBER Trinkwasserversorgung• Sauberes Trinkwasser - Unser wichtigstes Lebensmittel Seite 23• Wir erneuern Ihren Alten! Sanierung - immer ein Thema: Seite 23

HUBER-Sonstiges• Vermeidung von Korrosion in der mechanischen Vorreinigung Seite 18• HUBER EMIRATES - Unsere Niederlassung im Mittleren Osten Seite 19• HUBER Aufsichtsrat Prof. Peter Wilderer erhält Wasser-Nobelpreis Seite 22• Einweihung des neuen Firmenbüros der Hans HUBER AG Seite 24• Nutzen sie wieder Ihre Gewinnchance Seite 24

Liebe Leserin,lieber Leser,

In diesem Huber-Report beschäf-tigen wir uns schwerpunktmäßigmit dem Thema SCHLAMM. Wirhaben dazu am 09. Septembereine ”Fachtagung Klärschlamm”veranstaltet. Dabei wurde dasThema “Schlammbehandlungund Schlammentsorgung“ vonFachleuten aus verschiedenenPerspektiven beleuchtet. Die Teil-nahme von über 600 Fachleutenaus Deutschland und dem benach-barten Ausland zeigt die hoheAktualität dieses Themas.

Es ist davon auszugehen, dass sichdie bisherigen Entsorgungswegeändern werden. Insbesondere dielandwirtschaftliche Ausbringungund Deponierung werden mit denÄnderungen der TA-Siedlungsab-fall nicht mehr möglich sein. Diethermische Verwertung desSchlammes wird in Zukunft einezentrale Rolle spielen.

Aber unabhängig von der Art derLetztentsorgung wird damit dieSchlammbehandlung auf derKläranlage eine zentrale Bedeu-tung bekommen. Durch Ein-dickung, Entwässerung undTrocknung wird die Schlamm-menge in Deutschland von rund50 Mio. m3 Nassschlamm auf ca.2 Mio. Tonnen TS reduziert. Fürdiese Reduktion der Schlamm-menge bietet HUBER ein kom-plettes Programm für sämtlicheVerfahrensstufen und sämtlichemaschinellen Möglichkeiten. Wirbieten Ihnen damit für Ihr Pro-blem immer die optimale Lösung,und wir bieten diese Lösung auseiner Hand. Dies ist ein wesentli-cher Vorteil für den Betreiber derKläranlage, insbesondere auchdeshalb, weil bei der Abstimmung der Verfahrensschritte und bei der

Auswahl der Maschinen die wirt-schaftlichen Aspekte des laufen-den Betriebes eine zentrale Rollespielen.

Insbesondere für die Schlamm-trocknung bieten wir eine Kombi-nation aller verfügbaren Energie-formen - Solar, Wärmerückgewin-nung und Zusatzenergie -, um denwirtschaftlichsten Betrieb für Siezu ermöglichen. Dass die reineSolartrocknung in unseren Brei-ten problematisch ist und nichtzum gewünschten Ziel führt (keinkonstanter TS-Gehalt, keine kon-tinuierliche Trocknung), war füruns der Grund dafür, additive Ver-fahren zu entwickeln und diesemit der Solartrocknung zu kombi-nieren.

Sie sehen daraus, dass wir dasThema Schlamm zu unseremThema gemacht haben undgemeinsam mit Ihnen wirtschaft-liche Lösungen erarbeiten. Spre-chen Sie uns an, damit wir für Sietätig sein können.

Ihr

Hans G. Huber

Für hohe Abscheideleistung in derAbwasserreinigung:

In der Ausgabe 1/ 2002 haben wir Ihnen unseren Kletterre-chen ClimbMax ® vorgestellt, der sowohl als Grob- als auchals Feinrechen einsetzbar ist. Mittlerweile haben wir denKletterrechen ClimbMax ® auf Grund seiner universellenAusführung mehrfach im Einsatz. Dort zeichnet er sichbesonders durch die hohe Funktions- und Betriebssicherheitaus, die auf eine robuste Technik zurückzuführen ist.

EinbauvariantenBeim Kletterrechen ClimbMax ® wird der feststehendeRechenrost bei Belegung über eine Reinigungsharke, wel-che an einem beweglichen Reinigungswagen befestigt ist,gereinigt. Die Seitenwangen mit der TriebstockkonstruktionHUBER-ClimbMax® eingebaut auf der Kläranlage

Elsenfeld.

Aktuelle Nachrichten für Kunden und Freundedes Hauses HUBER 12/2003

Bei weiterem Interesse fordern Sie das Fachbuch

1. Klärschlammtagung an!

Tel.: (0 84 62 / 201-0)email: [email protected]

Hans Huber AG

Die MAX Familie:• ClimbMax ®

• RakeMax®

• EscaMax®

Fortsetzung auf Seite 2

Page 2: Huber Report - Ausgabe 2/2003, deutsch

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Sowohl für die Abwasserreinigungvon kommunalen als auch von indu-striellen Abwässern ist der Umlauf-rechen EscaMax® als Ergänzungdes bereits bekannten Rechenpro-gramms zu betrachten. Mit diesem

Rechen wird dem Kunden eineMaschine bereitgestellt, die sichgerade bei sehr tiefen Gerinnen mithohen Wasserspiegeln und beihohen Anforderungen an dieAbscheideleistung bewährt.

Durch die zweidimensionalen Sieb-elemente können mehr Feststoffeabgeschieden werden als mit her-kömmlichen Rechenanlagen, diemit einem Spalt arbeiten.

Eine Walzenbildung des zurückge-haltenen Rechengutes wird durcheinen entsprechend gewählten Auf-stellwinkel und über die gesamteRechenbreite angeordneten Harken-leisten verhindert. Mit Hilfe dieser-

Harkenleisten können auch größereTeile wie z. B. Getränkedosen unddergleichen aus dem Gerinne geför-dert werden.

Das Filterband wird auf der Seitemit einer Antriebskette, die überKettenräder angetrieben wird,zusammengefasst. Diese Kettenrä-der sind auf einer gemeinsamen

werden hierbei in der Regel seitlichin die Gerinnewände eingelassenund mit Beton verfüllt. Da sich dieseArt der Befestigung jedoch an vor-handenen Bauwerken nicht immerrealisieren lässt, besteht auch dieMöglichkeit, die Seitenwangen mitder Triebstockkonstruktion ohneVeränderungen an den Gerinnewän-den direkt auf- bzw. einzubauen.

Ausführungsvarianten

In der Vorzugslösung wird derKletterrechen ClimbMax ® als Mit-stromrechen eingesetzt. Unterbestimmten Voraussetzungen (Was-serspiegelhöhe und Spaltweite)kommt auch der Einbau als Gegen-stromrechen in Betracht. Bei dieserAufstellung ist eine Überströmung

des Rechenrostes möglich und stelltdadurch einen Notbetrieb dar. Diesist vorteilhaft, wenn z.B. am vorhan-

denen Bauwerk kein Notumlaufge-rinne vorhanden ist.

Vorteile des HUBER-Kletterrechens:

● Ein Einsetzbar für sehr großeDurchsatzmengen

● Ein Robuste Ausführung, nach-rüstbar in vorhandene Gerinne

● Ein Absolut wartungsarm

● Ein Ausführung in Edelstahlsowie in Normalstahl möglich

von Franz Spenger

Die verschiedenen Einbauvarianten des HUBER ClimbMax®.

Für hohe Abscheideleistung in der Abwasserreinigung un

Neu: Vielseitig einsetzbarer HUDefinierter Trennschnitt durch zweidimensio

Bild oben: HUBER Umlaufrechen EscaMax®

eingebaut in das Zulaufgerinne aufeiner Kläranlage

Bild rechts: Optimale Belegung der Siebelemente

Ideal geeignet bei hohem Rechengutanfall:

Neu: Zuverlässiger und robuster Harken-Umlaufrechen RakeMax®

Zeichnet sich durch sehr niedrige Bauhöhe über Flur ausDie am Kettensystem befestigtenumlaufenden Rechenharken sorgenauch bei erhöhtem Rechengutanfallzuverlässig für eine kontinuierlicheRäumung des Rechenrostes.

Die Vorteile des RakeMax® aufeinen Blick:

● Sehr geringer hydraulischerVerlust bei gleichzeitig hoherAbscheideleistung.

● Ein definiertes Eingreifen derReinigungsharken in denRechenrost und damit eine hoheBetriebssicherheit.

● Einbau auch ohne Sohlsprungmöglich.

● Kompakte Bauweise mit geringerBauhöhe über Flur.

● Hohe Rechengutaustragskapa-zität durch variable Anpassungder umlaufenden Rechenharken.

● Rechen komplett geruchsgekap-selt mit leicht abnehmbarenAbdeckungen.

● Problemlos nachrüstbar in vor-handene Gerinne.

● Unempfindlich gegen Kies, Sandund Splitt.

● Einfache, von außen leicht zu-gängliche Kettenspannvorrichtung.

von Franz Spenger

Prinzipdarstellung des Harken-Umlaufrechen RakeMax®. Einsetzbar für:Gerinnebreiten bis 4 m, Abwurfhöhenbis 20 m, Spaltweiten von 6 mm bis 150mm.

Fortsetzung von Seite 1

Für hohe Abscheideleistung in der Abwasserreinigung: Die

Die verschiedenen Ausführungsva-rianten des HUBER ClimbMax®.

Der Umlaufrechen EscaMax® ist einsetzbar für Gerinnebreiten bis 2,2 m,Abwurfhöhen bis 6 m, Lochblechdurchmesser 3 und 6 mm (2 mm auf Anfrage).

ClimbMax ® Ausführungsvarianten

ClimbMax ® Einbauvarianten

Page 3: Huber Report - Ausgabe 2/2003, deutsch

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Im Rahmen des grosstechnischenund zukunftsweisenden Pilotvorha-bens "Abwasserbehandlung Gai-lachtal" unterstützt der FreistaatBayern zur Abwasserreinigung aufder Kläranlage Monheim die Errich-tung einer Membran-Belebungsan-lage für einen maximalen Zuflussvon 288 m3/h.

Dieser Membran-Belebungsanlageist die HUBER-ROTAMAT®-Kom-paktanlage Ro 5 mit Siebanlage Ro 2zur mechanischen Abwasservorrei-nigung vorgeschaltet. Diese oberir-disch aufgestellte Kompaktanlagebesitzt die seit vielen Jahren bewähr-te Grundausstattung: Langsandfangmit belüftetem Fettfang und Sieban-lage mit integrierter Siebgutförde-rung und Siebgutpressung. Um dengestellten Ansprüchen einer effizi-enten Feinsiebung im Abwasser voreiner Membrantechnologie gerechtzu werden, besitzt die Siebanlage Ro2 als besondere Zusatzausstattungein Spaltsieb mit 1 mm Spaltweite.

Das gesiebte Abwasser ist damit vorEinleitung in die Membranbelebungoptisch frei von jeglichen Sink- undSchwebstoffen. Dadurch wird ver-hindert, dass im filigranen Mem-bransystem Verzopfungen z. B.durch Haare oder sonstige nachteili-ge Sekundäreffekte in Form von par-tiell unzureichender hydraulischerAbreinigung der Membranober-flächen durch die Cross-Flow-Belüf-tung entstehen.

Eine bei konventionellen Kläranla-gensystemen (Tropfkörperanlage,Belebungsanlage) übliche Notum-fahrung im Zulaufrechenbereich mitNotumlaufgerinne ist in Monheimaufgrund der sensiblen Membran-technik nicht möglich. Hier hat das

Ing.-Büro Dr. Resch und der Betrei-ber sich in der mechanischenAbwasservorbehandlung für eine 1-stufige und 2-strassige Konfigu-rati-on bestehend aus 2 parallel betriebe-nen HUBER-ROTAMAT®-Sieban-lagen und belüfteten Sand- und Fett-fängen für jeweils 75 % des maxi-malen Zuflusses von 288 m3/h ent-schieden. Ebenfalls hat man bei die-sem grosstechnischen und fort-

schrittlichen Pilotobjekt auf einemoderne und zeitgemässe Behand-lung von Siebgut, Fettgut, Sandfang-gut und Fäkalschlammgut geachtet.Dieses ist nachstehend beschrieben:

● Das über die Siebanlage aus demRohwasser abgesiebte Siebgutwird über Rutschen in die nach-geschaltete SiebgutwaschpresseWAP zur optimalen Rechengut-auswaschung und Pressung gelei-

tet. Anschliessend wird dasgewaschene und gepresste Sieb-gut über das Austragsrohr derWaschpresse zur Entsorgung inden Siebgutcontainer und dannweiter zur Kompostierung geleitet.

● Das im Langsandfang an einerSeitenkammer gesammelte Fettwird über ein Räumschildzwangsgeführt und in den Fett-

schacht gefördert, dort zum Wei-tertransport über eine Fettpumpein das Steigrohr der Siebanlagegepumpt, mit dem Siebgut ver-mischt und ebenfalls in den vor-genannten Siebgutcontainergefördert.

● Das im belüfteten Sandfang abge-schiedene Sandfanggut wird zurgezielten Sandauswaschung indie Sandwaschanlage RoSF 4

gepumpt. Die aus der Sand-waschanlage durch Aufstromwä-sche gezielt abgetrennten Orga-nikfrachten werden wieder imKläranlagenzulauf eingeleitet.Der ausgewaschene Sand miteinem Glühverlust von < 1,1 %TR dient als Wertstoffgut undwird vom städtischen Bauhof z.B. als Verfüllmaterial verwendet.

● Anfallende Fäkalschlämme wer-den über die HUBER-ROTA-MAT®-Fäkalannahmestation Ro3.1 vom Rechengut gereinigt undin einem Schlammspeicher zurZwischenspeicherung gesam-melt. Das ausgesiebte Fäkalre-chengut wird über die integrierteFörderschnecke mit Wäsche undPresse ebenfalls in den Rechen-gutcontainer zur Kompostierunggeleitet.

Wie zu erkennen ist, hat man sichauf der Kläranlage Monheim in derkompletten mechanischen Vorreini-gung, einschließlich weitergehenderBehandlungsstufen zum Siebgut,Fettgut, Sandfanggut und Fäkal-schlammgut für neuzeitliche undfunktionssichere HUBER-Maschi-nen entschieden.

Wie dieser Fall bestätigt, ist HUBERin diesem Segment mit einer sehrbreiten Produktpalette als kompeten-ter Maschinenlieferant für alle nöti-gen Maschinenausrüstungen vertreten.

Wir unterstützen Sie mit unserernachweislichen Fachkompetenz ger-ne bei der Auslegung und PlanungIhres Bedarfsfalles. Sprechen Sieuns an. Nutzen Sie unsere über 20jährigen Erfahrungspotenziale.

von Bernhard Stiegler

dig eng und dichtend auf der zuihr parallel geführten Ketteanliegt. Damit wird ein optimaler

Übergang von den beweglichenSiebelemente zum feststehendenRahmen erreicht. Eine Abdich-tung der radienförmigen Siebele-menten, welche sich auf Grundder ständig wechselnden Geome-trie als problematisch darstellt,wird dadurch nicht notwendig.

● Die Abdichtung der Siebelementeuntereinander erfolgt durch Über-lappung am Stoßpunkt der Sieb-elemente. Durch diese Labyrinth-dichtung ist über die gesamteBreite der Siebelemente ein defi-nierter, konstruktiver Spalt vorge-geben. Längenänderungen an derKette wirken sich bei diesemDichtsystem nicht auf die Qua-lität der Abdichtung aus.

von Franz Spenger

nd geforderten hohen Abscheideleistungen

UBER Umlaufrechen EscaMax®

onale Siebelemente

MAX Familie: ClimbMax ® – RakeMax® – EscaMax®

Antriebswelle angeordnet und wer-den durch einen direkt angeflansch-ten Getriebemotor angetrieben.

Die Siebelemente werden nachErreichen des oberen Umlenkpunk-tes von einer separat angetriebenenBürstenwalze kontinuierlich gerei-nigt. Dieser Vorgang wird durch eineinnen liegende Spritzdüsenleisteunterstützt. Der Rechengutabwurferfolgt zweckmäßigerweise in einenachgeschaltete Waschpresse.

Aufgabenstellung – Lösung

Mit der Entwicklung des HUBERUmlaufrechens EscaMax® stelltesich HUBER der Herausforderung,ein Rechensystem zu konzipieren,welches sowohl hinsichtlich derAbscheideleistung als auch hinsicht-lich der Funktionssicherheit den ste-tig ansteigenden Anforderungengenügt.

Um einen Umlaufrechen zu kon-struieren, der dauerhaft und qua-litätsgerecht seine Aufgabe erfüllt,galt es, sich mit funktionellenDetails wie:

● Abdichtung der Siebelementezum Rechenrahmen

● Abdichtung der Siebelementeuntereinander

besonders gewissenhaft auseinanderzu setzen.

Das Ergebnis dieser Entwick-lungstätigkeit ist der HUBERUmlaufrechen EscaMax®, der aufGrund seiner innovativen Konstruk-tionsmerkmale neue Maßstäbe beiden Rechensystemen setzt.

● Die Abdichtung der Siebelementezum Rahmen erfolgt mittels einer

seitlich straff anliegenden Strei-fenbürste. Diese Abdichtung hatden Vorteil, dass die Bürste stän-

Darstellung: Abdichtung der Siebelemente beim EscaMax®.

KA Monheim

HUBER-Siebanlage erfüllt höchste Anforderungen für die Abwasser-behandlung der Zukunft

2 HUBER -ROTAMAT®-Kompaktanlagen Baugröße 4 mit WaschpresseBaugröße 4 erfüllen die gestellten Anforderungen zur Sand- und Fettab-scheidung.

HUBER ROTAMAT®-Siebanlage Baugröße 1000 mit 1 mm Spaltweite ein-gebaut in eine Kompaktanlage zur Abwasserfeinsiebung zum Schutze dernachgeschalteten und hochempfindlichen Membrananlage.

Page 4: Huber Report - Ausgabe 2/2003, deutsch

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„Durch diese hohle Gasse muss sie rein“– Huber-Kompaktanlage bei der Montage auf der KA Lägerdorf

Es bedarf schon einer gewissenRoutine, guter Montagevorbereitungund einer gewissen "Kaltschnäuzig-keit", wenn man eine derartig großeKompaktanlage in einer Stunde indas Rechengebäude an dem für siegeplanten Platz stellen will. Sogeschehen am 22.04.2002 auf derKA Lägerdorf. Zuvor hatte ich mitunserem regionalen Montagepartnerauf der KA die Platzverhältnisse undden möglichen Montageablauf über-prüft.

Pünktlich wie immer stand amgenannten Tag zur vereinbarten Zeitdie Spedition König aus Berchingund der angeforderte Kran auf derBaustelle, die von uns in ihreArbeitspositionen eingewiesen wur-den. (Bild 1) Herr Mohr , Ingenieur-

gesellschaft Bahrenfleth und HerrHatje, Klärwärter der Gemeinde,beobachten den Ablauf des Einbrin-gens der Ro5 in das neue Rechenge-bäude mit gewissem Respekt, doches lief alles perfekt nach Plan. (Bild2 und 3)

Mit dieser Kompaktanlage, maxi-male Zulaufleistung 80l/s, wird daszu behandelnde Abwasser derGemeinde Lägerdorf und Rethwischkomplett mechanisch vorgereinigt.Über die eingebaute Huber-RotamatSiebanlage Ro2 780/3mm wird demAbwasser bei einer Spaltenweite von3 mm das Rechengut entnommen,gewaschen und gepresst über eineEndlosabsackvorrichtung in einemRechengutcontainer entsorgt. Imdahinter liegenden Behälterteilbefindet sich ein belüfteter Sandfang

sowie ein Fettfang. Der mit demgehobenen Abwasser geförderteSand wird mittels zweier Sandför-derschnecken (Horizontalschneckeund Vertikalschnecke) ebenfallsüber eine geschlossene Rutsche derAnlage entnommen und in einenEntsorgungscontainer gegeben. Dasgesammelte Fett wird aus dem Fett-fang mit einer Fettpumpe demAbwasser entnommen. Das so vor-gereinigte Abwasser wird dann inder nächsten Stufe , der biologischenReinigungsstufe, weiter behandelt,hier in Lägerdorf verfahrenstech-nisch über das SBR-Verfahren.

Das alte Klärwerk Lägerdorf mit sei-ner Technologie entsprach nichtmehr den Anforderungen. So ent-stand in unmittelbarer Nähe der Alt-

anlage dieses moderne Klärwerk,das im Frühsommer 2002 in Betriebging. Geplant wurde der Kläranla-genneubau durch die Ingenieurge-sellschaft IGS aus Bahrenfleth.

An dieser Stelle ein Dankeschön anHerrn Mohr (Planer) und Herrn Hat-je (Klärwärter), die am Gelingen desVorhabens einen nicht unwesentli-chen Anteil hatten. Aus meiner Sichtwar es immer eine angenehmeZusammenarbeit. Zwischenzeitlichsind schon diverse KubikmeterAbwasser über die Ro5 gelaufen, dieihre Aufgabe zur vollen Zufrieden-heit von Herrn Hatje erfüllt.

von Peter HoltfreterAbb. 1: Kläranlage Lägerdorf: Entladung Huber-Kompaktanlage Abb. 2: KA Lägerdorf: Respektvolles Beobachten der Entladung

Abb. 3: Kläranlage Lägerdorf: „Durch dieses Tor muss sie rein.“

Fast genau ein Jahr ist es her, dassder vorhandene Sandklassierer aufder KA Geesthacht durch einenHuber-Sandwäscher ersetzt wurde.

Zuvor wurde in Zusammenarbeit mitdem Betreiber, der Stadt Geesthacht,dem Ing.-Büro PFI und der HansHuber AG mit ihrem regionalenMontagepartner der Bauablaufdurchgesprochen.

Pünktlich wurde die Sandwäschevon der Spedition König aus Ber-ching aus dem Werk in Erasbach aufdie Baustelle angeliefert, so dass dieMontage der neuen Anlage termin-gerecht erfolgte.

Für mich als Huber-Mitarbeiterimmer ein gutes Gefühl, wenn unse-re Anlagen aus der Luft mit Hilfevon entsprechenden Kränen lautlos

an ihren neuen Standort einschwe-ben und wenig später ihren Betriebaufnehmen. Der durch das Untersu-chungslabor Aqua Service Schwerinermittelte Glühverlust, der gemäßAusschreibung durch eine Bepro-bung nachzuweisen war, betrug 1,5 %.Der einzuhaltende Garantiewertbeträgt 3% .Erst kürzlich wurdedurch das Ingenieurbüro PFI eine

weitere Leistung öffentlich für dieKA Geesthacht ausgeschrieben, diedas Klärwerk mit einer Kanalsan-dannahme erweitern soll. Nach derAuswertung erhielt die Hans HuberAG von der Stadt Geesthacht denAuftrag, die Maschinentechnik zuliefern. Diese Anlage ist speziell fürdie Annahme von Kanalsanden fürkleinere Klärwerke durch die Hans

Huber AG entwickelt worden . Aufder KA Dorf Mecklenburg in derNähe von Wismar ist schon eine der-artige Anlage in Betrieb.

Zur Zeit wird die Einbauzeichnungfür diese Anlage erarbeitet und mitdem zuständigen Ingenieurbüroabgestimmt.

von Peter Holtfreter

HUBER-Sandwäscher RoSF 4

Abb. 1: Kläranlage Geesthacht; Entladung derRoSF4-Anlage vom Spediteur

Abb. 2: Kläranlage Geesthacht, RoSF4 in der Luft

Abb. 3: Kläranlage Geesthacht, RoSF4 vor dem Rechengebäude

- erfüllt die TA Siedlungsabfall auf KA Geesthacht

Page 5: Huber Report - Ausgabe 2/2003, deutsch

Klein aber „oho“

Eine Vielzahl von Kläranlagen imVertriebsgebiet Nord haben sich inden letzten Jahren für diese sichere

und qualitativ hochwertige Vorreini-gung entschieden, so auch vor unge-fähr zwei Jahren die Gemeinde Hus-by in ihrem neuen Rechengebäude.Hier wird mit Hilfe der eingebautenRo2 600/3mm im Behälter dasAbwasser der Gemeinde für dienachfolgende Reinigungsstufe imbelüfteten Abwasserteich von allenStörstoffen befreit. (Bild 1 u. 2)

Die Tendenz zum Einsatz von Sieb-anlagen ist eindeutig nachvollzieh-bar. Herr Klausen, der zuständigeKlärwärter, zeigte mir bei einemBesuch auf der KA nicht ganz ohneStolz seine zuverlässige Vorreini-gung. Eine Besonderheit auf dieser

KA ist der vorgeschaltete Steinfangvor dem Ro2-Behälter und die vonuns gelieferte Brauchwasserversor-

gung , denn das Abreinigungswasserfür die Siebanlage wird mittelsBrunnenpumpe aus einem Schacht,der aus dem dritten Klärteich

(Schönungsteich) über eine Gefällelei-tung gespeist wird, versorgt.(Bild 1)

Ein vorgeschalteter Filter vor demWasserverteiler an der Ro2 schütztsomit alle Magnetventile und Düsenvor möglichen Verunreinigungenaus dem Brauchwasser. (Bild 3)

Wie mir Herr Klausen bestätigt,funktioniert dieser mitgelieferteAnlagenteil ebenfalls problemlos.Ganz stolz ist er auch auf seinenSteinfang , den er unbedingt mit indie Anlage eingeordnet haben woll-te. Um ihn auszulegen, musste ichetwas tiefer in meinen alten Hydrau-likhefter aus der Studienzeit eindrin-gen, denn so etwas macht man nichtbei jedem Objekt.

Ein Dankeschön an dieser Stelle anHerrn Elsner , IGN Schleswig, demzuständigen Planungsbüro für dieangenehme Zusammenarbeit. Zwi-schenzeitlich kann man über 700Betriebsstunden auf dem Display ander Schalt- und Steueranlage ablesen.

Vom Grundsatz her sind folgendeDinge bei der Planung derartigerAnwenderfälle, auch wenn die An-lagen klein sind, zu beachten :

1. Das Vorhandensein eines Hebe-zeuges/Träger zur Montage undspäteren Wartung der Maschinen (Bild 4)

2. Die Abführung der Abluft aus derAnlage mittels einer Zwangsent-lüftung. Ist besonders wichtig bei

Beschickung über Druckrohrlei-tungen, da hier das Abwasser oft-mals anaerob die KA erreicht.(Bild 4)Biochemische Reaktio-nen in den Aufnahmebehältnis-sen der Maschinen können dieFolge sein. (zB. Schwefelwasser-stoffkorrosion)

3. Gute Bedienbarkeit der Anlage,bei der das Bedienungspersonalüber Treppen mit Handlauf,rutschsicheren Bedienstegen (zB.Lichtgitterroste) zu Betriebs- undWartungszwecken an alle Anla-genteile(Behälterdeckel mit Gas-druckfeder) ohne Probleme her-ankommt.(Bild 5 u.6)

4. Schutz der Magnetventile undDüsen bei Einsatz von Brauch-wasser durch entsprechende Fil-ter. (Bild 3)

5. Sondervorgaben durch den Planer

und Betreiber wie zB. Steinfang,Platz für Ersatzcontainer,Absackung mittels Endlosab-sackvorrichtung erhöhen dieQualität einer derartigen Aus-führung.(Bild 3,7 u.8)

von Peter Holtfreter

Bild 1: KA Husby Außenansicht Rechengebäude, Brauchwasserschacht,Schönungsteich

Abb. 5: HUBER ROTAMAT®-Siebanlage Ro 2 mit Bediensteg und Geländer

Abb. 3: Filter vor dem Wasserverteiler und vorgeschalteter Steinfang

Abb. 6: Der Siebkorb der ROTAMAT® Siebanlage 600mit einem 3 mm Spaltsieb sowie Behälterdeckel undGasdruckfedern

Abb. 7: Stellplatz Ersatzcontainer

Abb. 8: Rechengutauswurf in Endlosabsackvorrichtung

Abb. 4 Rechts: Montageträger undZwangsentlüftung

Abb. 2: HUBER ROTAMAT® Siebanlage Ro 2 600/3 mm im Rechenraum.

Huber-Rotamat Siebanlage Ro 2 600/3mm im Behälter erfüllt ihre Aufgabe auf der KA Husby

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Page 6: Huber Report - Ausgabe 2/2003, deutsch

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Beim Abwasserverband ReiterArche, ARA Going wurde Anfangdes Jahres 2003 händeringend nacheiner innovativen, effizienten undpreiswerten Lösung zur maschinel-len Schlammeindickung gesucht.Durch den vermehrten Anfall vonRücklauf- bzw. Überschuss-schlamm im Schlammkreislaufmusste umgehend eine Optimierungder Faulturmkapazität, Gasausbeutesowie des Schlammhandlings imVerfahren gefunden werden. Durchden Betriebsleiter Herrn Erich Wall-ner sowie Herrn Franz Kreuzmayrwurde im Vorfeld eine umfangreiche

Prüfung der im Markt befindlichenVerfahren durchgeführt.

Ausschlaggebend für die Entschei-dung war, dass der Scheibenein-dicker der Fa. HUBER ein robustes,zuverlässiges und unempfindlichesSystem darstellt und durch eine ein-fache, effiziente Betriebsweise imTestbetrieb überzeugt hat!

Beim System Scheibeneindickerhandelt es sich um eine schräginstallierte, sich langsam drehendeScheibenkonstruktion, welche in

einem geschlossenen Edelstahl-behälter eingebaut ist. Die Filter-scheibe unterteilt den Behälter in dieFeststoffaufgabe, den Eindickbe-reich, unterstützt durch Umwälz-schikanen, sowie den Schlammaus-tragsbereich. Das heisst, der vorge-flockte Schlamm fließt vomFlockungsreaktor auf die Ober-fläche der Filterscheibe, das freige-setzte Filtrat dringt durch einMaschengewebe und fließt frei ab.Der verbleibende Schlamm konzen-triert sich auf die gewünschte Fest-stoffkonzentration und wird so imoberen Bereich des Scheibenein-

dickers per Abstreifsystem in dieDickschlammvorlage transportiert.Der Hauptvorteil des Systems Schei-beneindicker besteht im Wesentli-chen darin, dass mit niedrigen Inve-stitionskosten sowie niedrigenBetriebskosten eine sehr hohe Effi-zienz bei der Schlammeindickungerreicht wird (siehe Betriebsergeb-nisse).

Speziell beim Projekt Going wurdedie HUBER Scheibeneindickungs-anlage in den alten vorhandenen

Voreindicker eingebaut. Der Vorein-dicker wurde so umgebaut, dassoberhalb des vorhandenen Konusbe-reichs eine Betondecke eingezogenwurde, um so die Platzverhältnissefür den neuen maschinellen Schei-beneindicker zu schaffen. Der gra-vierende Vorteil dieser Lösung liegtdarin, dass alle vorhandenen Zulauf-rohrleitungen sowie eine spezielleDickschlammpufferung im altenKonusbereich verwendet werdenkonnten. Diese perfekte Lösungwurde durch beispielhaften Einsatzder Betreiber Herrn Erich Wallnerund Herrn Franz Kreuzmeier verfah-

renstechnisch ausgearbeitet und inEigenregie umgesetzt.

In diesem Zusammenhang möchtenwir uns nochmals beim AWV ReiterArche sowie bei allen an der Bau-massnahme Beteiligten für eine rei-bungslose Umsetzung bedankenund wünschen weiterhin einenstörungsfreien Betrieb mit demHUBER-Scheibeneindicker.

von Albin Dengler

ARA Going:

Schlammeindickung (MÜSE) mit Know-how am Wilden KaiserDurch Eigeninitiative der Betreiber konnte in kürzester Zeit die notwendige verfahrens-technische Lösung umgesetzt werden.

Betriebsleiter Wallner Erich und Kreutzmayr Franz mit Ihrem neuen HUBER ROTAMAT®-ScheibeneindickerRoS 2S

Betriebsergebnisse vom 14.07.03 - Inbetriebnahme

Schlammart ÜSS ÜSS ÜSS

Schlammindex 120 120 120

Zulauf TS % 0,9 0,9 0,9

Durchsatzleistung m3/h 12 16 15

Austrags-TS % 7,2 8,1 7,5

Polymerverbrauch g/kg TS 3,6 3,4 3,82

Abscheidegrad % > 99 > 99 > 99

Drehzahl Filter U/min 3 2,5 2,5

Die erste von der Hans Huber AG gefertigte Zentrifuge zur Schlamm-entwässerung steht beim Kunden!

Die Oldenburger Fleischmehlfabrik Kampe (OFK) hat sich für unserneues Produkt entschieden – nicht zuletzt wegen der Ausführung kom-plett in Edelstahl.1

Die OFK betreibt eine eigene biologische Kläranlage zur Reinigung allerim Produktionsprozess anfallenden Abwässer. Der dabei entstehendeaerob stabilisierte Klärschlamm hat einen sehr hohen organischen Anteilvon über 90 %. Die tägliche Schlammmenge liegt bei 60 –70 m3 miteinem Feststoffgehalt von 2,2 – 2,4 %TS.

Unsere Zentrifuge ist ausgelegt für eine Durchsatzleistung von 10 bis 12m3/h, so dass diese Menge sicher entwässert werden kann.

Die Lieferung und Montage verlief zügig und mit großer Sorgfalt. Es istso eine kompakte Anordnung der Maschine und Nebenaggregate gelun-gen, die eine Erweiterung um eine zweite Maschine jederzeit zulässt.

Nach Inbetriebnahme folgte die Optimierung der Zentrifuge auf die vor-handenen Schlammbedingungen. Dabei wurden Flockmittel verschie-dener Hersteller ausgetestet, wobei sich schnell herausstellte, dass beidem hochorganischen Schlamm stark vernetzte und hoch kationischeProdukte erforderlich sind. Der Flockmittelverbrauch liegt mit 10 – 12kg Wirksubstanz / t TS recht hoch – ist aber für diesen Schlamm durch-aus normal, was auch die Betriebsergebnisse der früheren Lohnentwäs-serung bei OFK bestätigen.

Unserem Kunden kommt es bei der Entwässerung in erster Linie auf einsauberes Zentrat an, um die Rückbelastung der Kläranlage zu minimie-ren. Das gelingt mit unserer Zentrifuge sehr gut.

Der Abscheidegrad liegt konstant über 98 %.

Der TS-Gehalt im Austrag liegt aufgrund des hohen organischen Anteilsnur bei 16 – 18%TS, wobei der Schlamm jedoch eine feinkrümligeStruktur aufweist. Gegenüber der vom bisherigen Lohnentwässerer ver-wendeten Zentrifuge stellt dies eine Verbesserung um 3 - 5 %TS dar.

Der entwässerte Schlamm wird derzeit über die Tiermehl-Trocknungs-anlage entsorgt, da das Tiermehl komplett der Verbrennung zugeführtwird.

Die OFK plant für die Zukunft, Flüssigschlamm aus umliegenden klei-neren kommunalen Kläranlagen anzunehmen, mit dem eigenen Klär-schlamm zu mischen und dann zu entwässern.

Insgesamt ein interessantes Projekt, bei dem die Hans Huber AG gernedem Kunden mit ihrer ganzen Erfahrung und Kompetenz zur Seite steht.

Und es geht weiter! Noch in diesem Jahr werden wir zwei weitere Zen-trifugen vom Typ RoD 1500 in Betrieb nehmen. Die Maschine für dieKläranlage Velburg hat ihren Probelauf im Prüfstand bereits erfolgreichabsolviert, und die für die KA Berching wird gerade zum Probelauf vor-bereitet.

Zwei weitere Zentrifugen vom Typ RoD 1800 sind derzeit im Bau undwerden im Frühjahr 2004 auf kommunalen Kläranlagen in Betriebgehen.

Also, der Anfang ist gemacht und wir werden diesen Weg konsequentweiter gehen.

von Rainer Hausdorf

HUBER ROTAMAT ®-Dekanterzentrifugen –wichtiger Meilenstein

erreicht !

Page 7: Huber Report - Ausgabe 2/2003, deutsch

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In der Schweiz befindet sich einJahrhundert-Bahnprojekt - derGOTTHARD-BASISTUNNEL -im Bau, um den Norden mit demSüden - insbesondere die Wirt-schaftsräume Deutschland und Itali-en - effizient zu verbinden. Dazuwird ein Tunnelsystem für denSchienentransport von Gütern undPersonen mit zwei Einspurröhrenvon je 57 km Länge in einer Bauzeitvon 14 Jahren erstellt. Siehe unten-stehendes Längenprofil (Abb. 3).Die Realisierung erfolgt in fünfStreckenabschnitten mit einemKostenaufwand von rund 7 Milliar-den Euro. Dabei werden 13,3 Millio-nen Kubikmeter Ausbruchmaterial(entspricht 5x dem Volumen derCheopspyramide) aus dem Berg her-ausgebrochen. Während der Aus-brucharbeiten fallen riesige Mengenvon verunreinigtem Abwasser an,insbesondere durch natürliche,schlagartig auftretende Bergwasser-

einbrüche. PICATECH HUBERAG, KRIENS (www.picatech.ch)die Schweizer Tochtergesellschaftder Hans HUBER AG, wurde imStreckenabschnitt AMSTEG mit derSchlammentwässerung für bis zu 25m3/h Leistung und im Streckenab-schnitt SEDRUN mit der sehrschwierigen Abwasservorreinigungvon 600 l/s beauftragt.

ZWISCHENANGRIFF SEDRUN– Abwasservorreinigung beimTeufel unten

Die Abtrennung der Feststoffeerfolgt hier in 800 m Tiefe imBereich der Multifunktionsstelle,um danach das gereinigte und klareWasser zuverlässig mit über 80 barDruck aus dem Berg heraufpumpenzu können, was den einzig mögli-chen Weg der Abwasserentsorgungin den Vorderrhein darstellt. Sieheuntenstehende Computergrafik(Abb. 4) der Baustelle SEDRUN.

Nach intensiver Verfahrensevaluati-on wurde die PICATECH HUBERAG im November 2002 vom Tunnel-bauer der ArbeitsgemeinschaftTRANSCO SEDRUN AG mit derInstallation einer vollautomatischenMietanlage RO-6 K Sedimentab-scheider (Leistung bis 100 l/s) mitergänzender Chemiedosierung

beauftragt, um das Abwasser auf <100 mg/l gesamte ungelöste Stoffe(GUS) und einer Partikelgrösse von< 0,1 mm im 24 h Betrieb / 7 Tagedie Woche vorzureinigen.

Die Anforderungen

Solch eine Anlage in 800 m Tiefe zurealisieren und einen zuverlässigen

24 h Betrieb zu garantieren, ist inBezug auf Logistik, begrenzt zurVerfügung stehender Fläche imBerg, speziellem Reinigungsverfah-ren, Einhaltung der besonderenSicherheitsbedingungen und Unter-tage-Anlagenbetrieb nicht mit ande-ren Abwasserprojekten zu verglei-chen. Nach sorgfältiger technischerPlanung mit dem Kunden undzusammenarbeit mit den Speziali-sten von HUBER TECHNOLOGYwurde die schlüsselfertige Anlageim Februar 2003 innerhalb wenigerTage in 800 m Tiefe installiert und inBetrieb genommen, wobei die Reini-gungsresultate wesentlich bessernoch als die Mindestanforderungen,sind.

Die Praxis

hat dann gezeigt, dass die Zulauf-mengen innerhalb weniger Sekun-den um das zehnfache steigen undwieder fallen können, vor allem aufGrund der nicht kontrollierbarenBergwassereinbrüche. Das Verfah-ren wurde so ausgelegt, dass solchehydraulischen Spitzenbelastungenwie auch entsprechende Feststoff-frachten von unserer Reinigungsan-lage mit Chemiedosierung zuverläs-sig bewältigt werden können, unterEinhaltung der Reinigungsanforde-rungen. Nach einer problemlosenBetriebsdauer von vier Monaten unddem Durchbruch von Schacht IIwurde die Anlage wieder abgebautund vom Teufel wieder in den 800 mhöher liegenden Himmel entlassen.Auf Grund der ausgezeichnetenResultate hat unser Kunde dieArbeitsgemeinschaft TRANSCOSEDRUN AG im April 2003 denHauptauftrag für 3 schlüsselfertigeReinigungsanlagen RO-6K mit einerLeistung bis 600 l/s Abwasseranfallder PICATECH HUBER AG erteilt.Die kompakten Sedimentabscheiderwerden von HUBER TECHNOLO-GY in Edelstahl gefertigt und imVollbad gebeizt. Die Anlagen wer-den nach dem gleichen Verfahrenausgerüstet und betrieben, aber flexi-bel aufgebaut, um periodisch demSprengvortrieb nach Norden undSüden folgen zu können. Eine späte-re Kapazitätserhöhung nach Bedarfvon weiteren 2 mal 200 l/s Abwas-serreinigung ist Teil des Gesamt-konzeptes.

Alleine schon die Einbringung

eines tonnenschweren AbscheidersRO-6K Baugrösse III in die Liftanla-ge ist eine Millimeterarbeit, die erfol-greich in der 2. Hälfte August durch-geführt wurde, mit ausgezeichneterUnterstützung der erfahrenen Mineu-re von TRANSCO SEDRUN AG.

Die wichtigsten Vorteile für TRAN-SCO SEDRUN AG mit unseremVerfahren sind:

● Sicherer Pumpenbetrieb für dieVertikalförderung, insbesondereunter Berücksichtigung, dass dasWohlergehen von mehreren 100Mineuren in 800 m Tiefe davonabhängt.

● Keine Feststoffablagerungen imPumpen-Vorlagebehälter und den1 km langen Rinnen im Zugangs-stollen, die sonst aufwendig täg-lich gereinigt werden müssten.

● Minimierung des ansonsten enor-men Verschleisses der Hoch-druckpumpen.

● Die Abwasserreinigung folgt demTunnelvortrieb und erspart somitteure Abwasser-Fördereinrich-tungen unter Tage.

● Kompakte Reinigungsanlage mitsehr geringem Flächenbedarf

Zusammenfassung

Die Anlagen werden nun in 800 mTiefe während ca. sieben Jahren im24 h Betrieb das gesamte Tunnelab-wasser vorreinigen und in einerKlarheit vergleichbar mit Trinkwas-ser die Hochdruckpumpen speisen.Die erfahrenen Projektleiter und Ser-

vicetechniker von PICATECHHUBER AG stehen während dieserZeit nach Bedarf dem Kunden zurVerfügung, um unvorhergeseheneEreignisse jederzeit bewältigen zukönnen.

ZWISCHENANGRIFFAMSTEG – Schlammentwässe-rung von TunnelschlammIn diesem Abschnitt wird das Tun-nelabwasser ohne Chemie direkt aufder rund 400 m langen Tunnelbohr-maschine (TBM) vorgereinigt unddann über den fast horizontalen 1,3km langen Zufahrtsstollen der Nach-klärung zugeleitet.

Von der Arbeitsgemeinschaft LOS-208 wurde PICATECH HUBER AGim August 2002 mit der Lieferungeiner schlüsselfertigen Anlagebeauftragt, den Schlamm aus denNachklärbecken zwischenzulagern,zu homogenisieren und anschlies-send unter kontrollierter Zugabe vonFlockungshilfsmitteln auf > 60 %Trockenstoffgehalt zu entwässern.

Fortsetzung auf Seite 8:

Gotthard Tunnel: Wir lösen Probleme 800 munter der Erde!Abwasser aus Tunnelbau – eine besondere Herausforderung für die Aufbereitung

Abb. 4 Gotthard-Tunnel: ZA Sedrun (Zwischenangriff)Abb. 3 Gotthard-Basistunnel: Geologisches Längenprofil

Abb. 1: HUBER Bogenpresse BS 251 im Gebäude

Abb. 2: Abwurf des entwässerten Schlammes

Abwasserreinigung

Page 8: Huber Report - Ausgabe 2/2003, deutsch

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Abwasser aus Tunnelbau –eine besondere Herausfor-derung für die AufbereitungDie besonderen Eigenschaften desTunnelschlammes sind:● Hoher mineralischer Anteil:

Auf Grund des hohen spezifi-schen Gewichtes finden spontaneAbsetzungen statt.

● Die Schlammkonsistenz nach derNachklärung entspricht ungefährdem von Joghurt, wenn man eszwischen den Fingern zerreibt.

● Der Anfall erfolgt sowohl starkschwankend in der Menge alsauch im Trockenstoffgehalt.

Der Anlagenbau wurde sorgfältig von PICATECHHUBER AG geplant, einschliesslich40 m3 Schlammstapelbehälter mitRührwerk, einer vollautomatischenFlockungsmittelaufbereitungsanla-ge, der für diesen Schlamm optimalgeeigneten HUBER-BOGEN-PRESSE BS-251 mit acht Walzenund der vollautomatischen Anlagen-steuerung der gesamten Anlage.

Das Filtratwasser der HUBER-BOGENPRESSE wird in denZulauf der Nachklärung zurückge-führt und das Brauchwasser für dieBandspülung dem Ablauf des Nach-klärbeckens entnommen.

Die Inbetriebnahme der Schlammaufbereitungsanlageerfolgte im Februar 2003 und wird

seitdem mit noch geringenSchlammmengen und nach Inbe-triebnahme der beiden TBM imHerbst 2003 mit voller Leistungbeschickt. Dabei müssen bis zu 50 t/ Trockenmasse pro Tag bei 16 hBetrieb verarbeitet werden. DerSchlamm wird mit mindestens 60 % Trockenstoffgehalt für die Deponie-rung bereitgestellt.

Die Homepage www.alptransit.chermöglicht es Ihnen, das Jahrhun-dertbauwerk GOTTHARD BASIS-

TUNNEL näher kennen zu lernenund die aussergewöhnlichen Anfor-derungen an Technik und Menschbesser zu verstehen. Geniessen Siedann ab dem Jahre 2013 das ent-spannte Reisen durch den modern-sten und längsten Eisenbahntunnelder Welt mit einer Geschwindigkeitvon bis zu 250 km/h. Denken Siedann an HUBER TECHNOLOGY,die mit ihren innovativen Technik

und erfahrenen Ingenieuren aucheinen wichtigen Beitrag zum Gelin-gen dieses Tunnelprojektes geleistethaben.

Bruno HilsPICATECH HUBER AG Schweiz

Einweihung der größten HUBER CONTIFLOW ® Sandfilteranlage

Zufriedener Verbandsvorsitzende Dr. Fleischer bei der Einweihungsan-sprache

Umweltminister Schnappauf bei der Inbetriebnahme der Sandfilteranlage- zufriedener Minister.

Fortsetzung von Seite 7:

Oben: Zufriedenes Ingenieurbüro Köpf imGespräch mit Hans Huber.

Links: Zufriedene Wassersportler.

Abb. 6: Aussenansicht der Anlage mit Schlammsilo.

Abb. 5: Die erste der 3 Reinigungsanlagen bei Redaktionsschluss undkurz vor Inbetriebnahme.

Zufriedene Verantwortliche: Herr Köpf - Ing. Büro Köpf, Herr Weiß -Bauleiter, Dr. Gebert - Planung

Die Obere Isar alsBadegewässer

Den Bakterien der Isar geht es jetztan den Kragen, sagte der Umwelt-minister Werner Schnappauf bei derInbetriebnahme der Abwasserdes-infektion auf der Kläranlage Wolf-ratshausen. Bereits 2004, und damitein Jahr früher als geplant, sollenKinder und Erwachsene wiederungetrübten Badespaß in der Isarhaben.

In den Sommermonaten dient dasIsartal, insbesondere der Bereichdes oberen Isartals, als wichtigesNaherholungsgebiet für den Wirt-schaftsraum um München. Dienaturbelassene Landschaft mitihren Auen und Kiesbänken lädtzum Baden ein. Allerdings tratenaufgrund der angeschlossenenKläranlagen teilweise erheblicheKonzentrationen an Bakterien undViren auf, wodurch eine potenzielleGefährdung bzw. ein Erkrankungs-risiko für die Badenden besteht. Diebayrische Landesregierung hat ausdiesem Grund das Projekt "Verbes-serung der Badegewässerqualitätobere Isar“ ins Leben gerufen. DieDesinfektion mit UV-Licht wurdedabei als probates Mittel zur Ver-besserung der Wasserqualität ange-sehen. Für die UV-Desinfektion istein möglichst feststofffreies WasserBedingung, damit eine wirtschaft-lich sinnvolle Desinfektion mit UV-Licht durchgeführt werden kann.Hierzu werden im AllgemeinenSandfilteranlagen eingesetzt. ImZuge dieser Maßnahmen wurdezwischenzeitlich die KläranlageWolfratshausen mit einer Sandfil-teranlage (HUBER CONTIF-LOW®) und einer UV-Desinfekti-onsanlage ausgerüstet.

Zur Einweihung fanden sich dieHonoratioren der Stadt Wolfrats-hausen ein, aber auch interessierteWassersportler nahmen an demEreignis teil.

Mit der Inbetriebnahme der Desin-fektionsstufe der Kläranlage Wolf-ratshausen wurde ein weiterer Mei-lenstein in Richtung Badegewässer-qualität erreicht. Als nächsterSchritt will die Stadt München dieRegenwasserentlastungen derKanalisation in die Isar vollständigsanieren und auch für das Münch-ner Abwasser der Kläranlage Mün-chen II eine Abwasserdesinfektionbauen. Damit soll auch zukünftigan der Mittleren Isar bis Moosburgeine Badegewässerqualität erreichtwerden. Dabei sind weitere Anlagennach dem Beispiel der KläranlageWolfratshausen auszurüsten.

Dieter Hilligardt

Page 9: Huber Report - Ausgabe 2/2003, deutsch

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Einsatzbedingungen ausgewählt.Damit ist die Langlebigkeit desProduktes gewährleistet.

Langjährige Erfahrung im Bau vonBandräumern gewährleistet eineordnungsgemäße Herstellung.

Betriebssicherheit

Sichere und zuverlässige Auslegunggewährleistet dauerhaft einen siche-ren Betrieb.

Montage

Einfacher Aufbau des Systemsermöglicht eine schnelle und sichereMontage.

Wart ung

● Einfache Kettennachspannungvom Beckenrand aus möglich(vgl. Abbildung)

● Die Klippverbindungen der Ketteermöglichen einen schnellen undunproblematischen Austausch.

● Geteilte Zahnräder sind ohneDemontage der Kette auswech-selbar.

● Die Lagerelemente sind einfachaustauschbar.

Bedienung

● Sicherheitsabschaltung bei derGefahr des Kettenübersprungsbzw. mechanischer Kettenüber-sprungschutz

● Mit FU anpassbare Räumge-schwindigkeit

von Dieter Hilligardt

Viele Vorteile des HUBER Bandräumers - neben höchster BruchlastAllgemein

Warum Rechteckbecken ?Rechteckige Absetzbecken habengegenüber Rundbecken den Vorteil,dass die Konstruktionskosten auf-grund der gemeinsamen Wandnut-zung bei mehreren Becken geringersind. Auch ist der Platzbedarf imVergleich zu runden NKB deutlichgeringer und die hydraulische Ver-weilzeit im Vergleich zu anderenBecken günstiger für den Sedimen-tationsprozess.

Warum Kunststoffkette?Stahlketten sind gegenüber Kunst-stoffketten deutlich schwerer undkorrosionsanfällig. Daraus ergebensich für die Kunststoffkette deutli-che Vorteile:

Geringeres Gewicht:

einfachere, schnellere Montage,geringere Energie, geringere Eigen-belastung des Räumsystems unddamit auch geringerer Verschleiß.

Korrosionsbeständigkeit:

Die eingesetzten Kunststoffe sindchemisch äußerst beständig, weiseneinen geringen Verschleiß auf undmachen das System so wartungsarm

=> Geringe Energie-, Montage-und Instandhaltungskosten

Design des Bandräumers

Das wesentliche Element des Band-räumers stellt die Kette dar. DieHans Huber AG hat eine technischeKette in Zusammenarbeit mit derUniversität München entwickelt.Diese Entwicklung beinhaltet auchglasfaserverstärkte Räumbalken undverschleißfeste Gleitpads. Hierdurchverlängert sich die Lebensdauer desRäumsysteme deutlich. Diesesmacht sich entsprechend auch beiden Kosten bemerkbar.

Bei der Entwicklung der Kette wur-de besonderes Augenmerk auf dieBruch- und Verschleißfestigkeit derKette als zentrales Element desBandräumers gelegt. Das Resultatdieser Entwicklung ist ein techni-sches Produkt, das sich durch einehohe spezifische Festigkeit aus-zeichnet. Die Eigendehnung undBruchfestigkeit ist im Vergleich zuWettbewerbsketten deutlich höher.

Technische Merkmale der Kette● Die Kette besteht aus POM . Dies

ist ein Acetalhomopolymer,dasein vielseitiger und techni-scher Kunststoff mit metallähnli-chen Eigenschaften, bei gleich-zeitiger UV-Stabilität ist.

Der Kettenbolzen besteht aus glas-faserverstärktem Celanex. DiesesMaterial ist, wie auch das Materialfür die Kette, gegenüber Laugen und

organischen Lösungsmitteln sehrbeständig. Die eingesetzten Kunst-stoffe haben auch eine sehr geringeWasseraufnahme < 0.9%, so dassdie hohen Festigkeiten nicht durchdie Wasseraufnahme beeinträchtigtwerden.

● Teilung der Kette : 152,6 mm (6inch)

● Bruchlast: 28.000 N

● Bolzendurchmesser 24 mm miteingeklipptem EdelstahlbolzenD=16mm; der große Bolzen-durchmesser verringert deutlichdie Flächenpressung und damitden Verschleiß.

● Gewicht ca. 2,4 kg/m

Räumbalken

Die Räumbalken bestehen aus glas-faserverstärkten Kunststoffen miteinem hohen Glasfaseranteil.Dadurch ist dieses Profil um einvielfaches leichter als altmodischeHolz- oder Stahlbalken. Unidirek-tionale Verstärkungsfasern gebendem Modul ein hohes Elastizitäts-modul, die Durchbiegung istdadurch sehr gering. Im Gegensatzzu anderen geschlossenen Profilenwird ein Aufschwimmen vermie-den. Aufgrund der besonderen Formdes Räumbalkens kann der Boden-schlamm sich weder im noch aufdem Profil sammeln. Hierdurch wer-den unnötige Schlammresuspensio-nen vermieden.

Technische Daten der Räumbalken

Profilform: 190mm x 80 mms=5mm, Gewicht: 4 kg/m

Kettenräder

Die Kunststoffkettenräder auf derAntriebswelle sind zweiteilig ausge-führt, wodurch Montage undDemontage erheblich erleichtertwerden. Als Werkstoff wird ein ver-schleissfester UMHW-PE einge-setzt. Die Kettenräder werden aufder Antriebswelle mit Flanschenbefestigt.

Die Kettenräder auf den Umlenk-konsolen werden als einteilige Ele-mente ausgeführt.

Vorteile der Kettenräder:

● Hohe chemische Beständigkeit

● Wesentlich geringeres Gewichtals Stahlkettenräder

● Sehr geringe Reibungswerte,demzufolge auch geringer Ver-schleiß

● Hervorragende Verschleiß- undWasseraufnahmebeständigkeit

gegenüber Stahl- und Poly-urethan - Kettenrädern

Umlenkkonsolen

Die Hartmetallbuchsen auf denUmlenkkonsolen gewährleisten einehohe Standzeit. Als Alternative zu

bestehenden Systemen, bei welchendie Kettenräder direkt auf den Wel-len laufen, können bei dem Systemvon Huber Technology die Umlenk-konsolen wiederverwendet werden.Die Hartmetallbuchsen werden aus-getauscht und die Kettenräder mit-tels Stellringen axial fixiert.

Antriebswellenlagerung

Die Antriebswellenlagerung bestehtaus geteilten Gleitlagerhalbschalen,die eine Schiefstellung der Wellezulassen. Durch den Aufbau derSchalen ist eine einfache Auswechs-lung der Lagereinheiten sichergewährleistet.

Antriebskette

Die Antriebskette ist aus Edelstahl.Die Momentabschaltung des Band-räumers erfolgt über den Frequen-zumformer. Die Kettenspannungerfolgt mittels eines gewichtsbela-steten Kettenspanners. (Vgl. Abbil-dung)

Gleitschienen

Die Huber Technology Gleitschie-nen sind die ideale und verschleißfe-ste Lösung zur Führung der Räum-balken über den Beckenboden.Durch die optimale Werkstoffkom-bination ist eine minimale Reibungund Verschleiß zwischen den Werk-stoffpaarungen gegeben. Dadurchwird auch so genanntes Ruckgleitenminimiert. Die Gleitschienen sindohne besondere Hilfsmittel einfachauf dem Beckenboden montierbarbzw. austauschbar.

Gleitschuhe

Die Gleitschuhe bestehen aus ver-schleißbeständigem PE-1000. DieReibungswerte sind extrem niedrig.Im Vergleich zu Stahlschuhen sindsie sehr leicht und verschleißfest undweisen einen sehr geringen Rei-bungswiderstand auf. Im Vergleichzu Polyurethan oder Nylongleitschu-hen haben die Gleitschuhe aus PE-1000 eine wesentlich höhereLebensdauer.

Konstruktive Ausführungund Fertigung

● Beanspruchungsgerechte Kon-struktion der Antriebswelle mitschonender Krafteinleitung

● Werkstoffgerechte Konstruktion,d.h. die Werkstoffe sind entspre-chend den Belastungen und den

Einfaches Nachspannen vomBeckenrand

Nachklärbecken mit HUBER Power Chain

Antriebswelle mit Lagereinheit

Gleichlaufüberwachung

Es wurden von Kunststoffkettenmarktgängiger Bandräumerliefe-ranten Zugversuche durchge-führt. Die Untersuchungen wur-den vom MPA (Lehrstuhl fürWerkstoffkunde und MechanikTU München vorgenommen.

Die Ergebnisse zeigen, dass diehier untersuchten Kettengliedererstens geringere Bruchfestigkei-ten aufweisen als die Huber Ketteund was noch wesentlicher ist,geringere als von den Lieferantenangegeben.

Mitbewerber 1: 29 kN angege-ben, tatsächlich erreicht 20kN.

Mitbewerber 2: 29 kN angegeben,tatsächlich nutzbar 20 kN, dannzu hohe Dehnung.

Die Kette von Mitbewerber 2 ver-formt sich ab ca. 20 kN so stark,dass ohne eine größere Kraftzu-nahme eine Dehnung von über10mm erfolgt. Die Versuche wur-den dann ab einer Gesamtlängungvon 35 mm abgebrochen.

von Dieter Hilligardt

Zugfestigkeiten von Bandräumern

Abb. 1: Ergebnisse der Zugversuche

Doppelkettensystem

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Erste Fachtagung „Klärschlamm“ fand am 9. September in der Euro

Mehr als 600 Fachleute besuchtendie erste Fachtagung "Klär-schlamm" am 09. September 2003in Berching. Die Hans Huber AG alsSystemanbieter für die Schlammbe-handlung bot hier ihren Kunden dieMöglichkeit, sich über die aktuelleSituation der Klärschlammbehand-lung und –entsorgung zu informie-ren.

Referenten aus der Wissenschaft, derBayerischen Staatsregierung undauch Betreiber der Kläranlagenkamen zu Wort. Die Leitung der Ver-anstaltung hatte Univ.-Prof. Dr. Mar-tin Faulstich: Faulstich ist Leiter desStraubinger Lehrstuhls für Techno-logie der biogenen Rohstoffe. Von1994 bis zur Übernahme derGeschäftsführung des Entwick-

lungszentrums für Verfahrenstech-nik (ATZ-EVUS) in Sulzbach-Rosenberg im Jahre 2000 hatte ereine Professur für Abfallbehandlungund Reststoffverwertung an derTUM in Garching inne.

Veränderte gesetzliche Auflagenerfordern eine Anpassung der Klär-schlammentsorgungsstrategien.

Nach der TA Siedlungsabfall ist dieDeponierung von Klärschlamm ab

dem Jahr 2005 nicht mehr zulässig.Die landwirtschaftliche Verwertungund die Verwendung im Land-schaftsbau werden durch eine erwar-tete Verschärfung der Anforderun-gen in Zukunft eingeschränkt wer-den. Des Weiteren ist zu erwarten,dass die landwirtschaftliche Nut-zung von Klärschlamm durch eineverminderte Akzeptanz für die land-wirtschaftlichen Produkte zukünftigimmer mehr eingeschränkt wird.Hinzu kommt das bei der landwirt-schaftlichen Klärschlammverwer-tung stets relevante hygienischeRisiko, das durch die BSE-Proble-matik neu akzentuiert wurde.

Vor diesem Hintergrund gewinnt dieKlärschlammbehandlung zuneh-mend an Bedeutung. Neben einer

weitgehenden Gewichts- und Volu-menreduktion führt z.B. die Klär-schlammtrocknung zu einem hand-habbaren und heizwertreichen Pro-dukt. Der Heizwert von Klär-schlamm entspricht nahezu dem der

Braunkohle. Hinzu kommt der wirt-schaftliche Aspekt, die Transport-kosten, welche in Zukunft durch dieLKW-Maut ansteigen werden, zuminimieren. Es wird deshalb auchfür kleinere Kläranlagen notwendig,

Klärschlamm zu behandeln, sei eseinfach nur durch Eindickung oderbei größeren Anlagen durchSchlammentwässerung, um dannden vorbehandelten Schlamm zen-tral zu trocknen.

Der Vertreter der bayerischen Staats-regierung, Herr MR Spitznagel,fasste zusammen, dass der Ausstiegaus der landwirtschaftlichen Klär-schlammverwertung nur auf freiwil-liger Basis erfolgen kann, sie nichtverboten werden kann. Die weitereUmsetzung der Novellierung derKlärschlammverordnung des Bun-des wird deshalb von besondererBedeutung sein. Herr MR Spitzna-gel erörterte auch die Situation inunseren Nachbarländern: In Öster-reich wird teilweise auf die Ausbrin-

gung verzichtet, in Vorarlberg ist sieseit 01.01.99 sogar unzulässig.Schweden diskutiert ein Verbot, inden Niederlanden findet wegenstrenger Grenzwerte de facto keinelandwirtschaftliche Verwertungmehr statt. In der Schweiz ist seitdem 01.05.03 ein stufenweises Ver-bot eingeführt.

Die Hans Huber AG hat mit derGründung des Geschäftbereiches"Schlammbehandlung" frühzeitigauf diese Entwicklung reagiert.

Während der Mittagspause konntensich die rund 600 Besucher über dasumfangreiche Programm zurSchlammbehandlung der HansHuber AG informieren. Ausgestelltwar u.a. die neue ROTAMAT®

Dekanterzentrifuge: Eine Hochlei-stungszentrifuge zur Entwässerungvon industriellen und kommunalenSchlämmen. Die Zentrifuge wurdekomplett neu von Huber entwickelt.Der Vertrieb läuft äußerst positiv.Des Weiteren war die neue HuberBogenpresse ausgestellt, eine Sieb-bandpresse, welche durch den Kaufder Firma KLEIN in die Produktfa-milie der Hans Huber AG integriertwurde. Diese Presse ist eine Weiter-entwicklung von Huber und wirdnun mit bis zu 12 Walzen angeboten.

Die Ausstellung wurde komplettiert

durch die Produktpalette der KULT®

Schlammtrocknung. Das Modell dersolaren und regenerativen Schlamm-trocknung SRT wurde mit Klär-schlamm betrieben, so dass sich dieBesucher ein Bild vom getrocknetenKlärschlamm machen konnten. Ins-besondere die solare Trocknung fandgroßes Interesse. Sie ist in Kombina-tion mit der Nutzung von regenerati-ver Energie, wie die des Kläranla-genablaufes, besonders für kleinereKläranlagen bis zu 10.000 EGWinteressant und bietet Alternativenzur vertraglichen Entsorgung überein Entsorgungsunternehmen.

Ein Schweizer Besucher, der zusam-men mit 25 Schweizer Gästen unse-rer Tochterfirma per Bus nach Ber-ching kam, war überrascht, wieintensiv das Thema Klärschlamm-entsorgung diskutiert wurde. Einigehaben sich jetzt nachträglichgefragt, was überhaupt und wiewenig in der Schweiz diskutiert wur-de bis zum Entscheid - kein KS mehrin die Landwirtschaft ab 2006 aus-zubringen. Aber vielleicht ist man-ches einfacher in einem Land, das 12mal kleiner ist als Deutschland.

von Rudolf Bogner

Über 600 Besucher bei der ersten Fachtagung „Klärschlamm“ in der Europahalle in Berching

Während der Mittagspause gab es die Gelegenheit, die Maschinen undVerfahren zur Schlammbehandlung zu besichtigen.

Hans Huber eröffnete die erste Fachtagung „Klärschlamm“ in Berching.

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich war Referent und Moderator.

Bei weiterem Interesse können Sie gerne das Fachbuchzur ersten Klärschlammtagung

bei der Hans Huber AG (08462/201-0) anfordern!

– Über 600 Besucher bei der ersten Fachtagung „Klärschlamm“ in der Europahalle in Berching

Page 11: Huber Report - Ausgabe 2/2003, deutsch

opahalle in Berching statt

1. Bundesweite Situation

● Der Entschließungsantrag Bay-erns vom 30.03.01 zum Verbotder Klärschlammausbringunghat nach einjähriger dilatorischerBehandlung in den Ausschüssendes Bundesrates keine Mehr-heit gefunden. Der Antrag wurdevon den Ländern Baden-Würt-temberg und Thüringen unter-stützt.

● Stattdessen hat der Bundesrat am26.04.02 eine Entschließungverabschiedet, wonach die Bun-desregierung aufgefordert wird,die diesbezüglichen düngemit-telrechtlichen Änderungenschnellstmöglich abzuschließen,die abfallrechtlichen Vorschrif-ten zu novellieren und beideRechtsbereiche aufeinander ab-zustimmen. Des Weiteren wurdedie Bundesregierung gebeten,dem Bundesrat eine Neufassungder Klärschlammverordnung zu-zuleiten, in der folgende Eck-punkte enthalten sind:

� Angemessene Senkung derzulässigen Schwermetallge-halte und Schadstofffrachtensowie Überprüfung der Anfor-derungen an die Gehalte orga-nischer Schadstoffe,

� Festlegung qualitätssichernderMaßnahmen,

� Einführung von Anforderun-gen an die Schlammbehand-lung und Hygiene,

� Konkretisierung der Anforde-rungen an Gemische.

● Das Gutachten des Sachverstän-digenrates für Umweltfragen2002 kommt zu dem Ergebnis

dahin, dass ein Ausstieg aus derlandwirtschaftlichen Klär-schlammverwertung zwar wün-schenswert ist, der Rückzug abernur bei vertretbarem Aufwandsinnvoll erscheint.

● BMVEL/BMU haben am03.06.02 einen gemeinsamenVorschlag zur Begrenzung desEintrags von Schadstoffen beider Düngung landwirtschaftli-

cher Nutzflächen "Gute Qualität und sichere Erträge" vorgelegt,in dem die Anforderungen desBodenschutzes auf Sekundär-rohstoff- und Wirtschaftsdünger umgesetzt werden sollen. Diedarin formulierten erheblich ver-schärften Anforderungen (insbe-sondere Herabsetzung derSchwermetallgrenzwerte) wür-den dazu führen, dass nach bis-herigem Stand nur noch sehrwenige Klärschlämme land-wirtschaftlich verwertbar sind.

2. Neue Strategie Bayerns füreine nachhaltige Klär-schlammentsorgung

● Die Bayerische Staatsregierunghat die neue Entsorgungsstrate-gie für eine nachhaltige Klär-schlammentsorgung im Berichtvom 27.02.02 zu den Beschlüs-sen des Bayerischen Landtagsvom 13.11.01 betreffend Klär-schlammverwertung I (Drs.14/7921) ausführlich dargestellt.Sie wird laufend fortgeschrie-ben. Diese Strategie sieht derzeitu. a. vor, den bisher noch land-baulich bzw. landschaftsbaulich verwerteten Klärschlamm mit-telfristig in bestehenden thermi-schen Verwertungs- bzw. Be-

handlungsanlagen (Müllverbren-nungsanlagen, Kraftwerke,Monoverbrennungsanlagen etc.)zu entsorgen.

● Wesentliche Eckpunkte zum der-zeitigen Stand der Entsorgungs-strategie sind:

Kurzfristig:

� Beratung der mit der Klär-schlammverwertung befasstenStellen (Kläranlagenbetreiber,Transporteure, Landwirte)durch die Ämter für Landwirt-schaft und die Wasserwirt-schaftsbehörden, auf das Aus-bringen von Klärschlamm zuverzichten.

� Aufnahme dieses Zieles in denbayerischen Abfallwirt-schaftsplan und das Landes-entwicklungsprogramm (isterfolgt, s. u.).

� Unterstützung des Zielesdurch Nahrungsmittelherstel-ler (Mühlen), Kirchen undVerbraucherverbände.

� Konsensfindung mit kommu-nalen Spitzenverbänden.

Mittelfristig:

� Thermische Entsorgung bzw.Verwertung des bisher land-wirtschaftlich und land-schaftsbaulich verwertetenKlärschlamms.

� Verbrennung auch in Kohle-kraftwerken, da dies zur Zeitder kostengünstigste Weg ist.Aber auch die Verbrennung inMüllverbrennungsanlagen undMonoverbrennungsanlagensoll ausgebaut werden.

� Förderung der Entwicklunginnovativer, alternativer Ent-sorgungsverfahren.

� Förderung der Entwicklungkostengünstiger Rückgewin-nungsverfahren von Phosphataus Klärschlamm.

3. Umsetzung der neuen Entsor-gungsstrategie

● Das StMLU hat u. a. darauf hin-gewirkt, die zur Mitverbrennungvon Klärschlamm erforderlicheBeschaffung zusätzlicher Kapa-zitäten bereitzustellen An denbayerischen Müllverbrennungs-anlagen und bei den Kraftwerkender E.ON sind nach unseren neuen Gesprächsergebnissenausreichend bedarfsgerechteKapazitäten für die Mitverbren-nung von Klärschlamm vorhan-den. Dabei wird vorausgesetzt,dass die Umstellung von derlandwirtschaftlichen Klär-schlammverwertung auf diethermische Behandlung/Verwer-tung nicht abrupt, sondern imLauf einiger Jahre vonstattengeht. Zur Zeit werden erheblichezusätzliche Mitverbrennungska-pazitäten in Kraftwerken derE.ON in anderen Ländern aufge-baut.

● Die Inanspruchnahme dieserKapazitäten ist derzeit im We-sentlichen eine Frage der ver-

langten Entsorgungsgebührenbzw. Entgelte und der Bereit-schaft der Kommunen, die Ab-wassergebühren für die Belange der Vorsorge – soweit erforder-lich - moderat anzupassen. Da-bei ist die kostengünstige Ge-staltung auch von der Langfri-stigkeit der Entsorgungsverträgeabhängig, die nach dem Subsi-diaritätsprinzip von den Kom-munen bzw. Betreibern der Ab-wasserreinigungsanlagen ausge-handelt werden.

● Die Gespräche mit den Energie-konzernen E.ON und RWEhaben ergeben, dass in ca. ein bisdrei Jahren noch erheblichezusätzliche Kapazitätskontin-gente für die Entsorgung bayeri-schen Klärschlamms bereitge-stellt werden können. Bereitsjetzt haben viele KommunenVerträge zur thermischen Ent-sorgung ihres Klärschlammsabgeschlossen. Außerdem wirdKlärschlamm derzeit in siebenMüllverbrennungsanlagen undzwei Monoverbrennungsanlagenmitverbrannt.

● Parallel dazu haben wir die Re-gierungen gebeten, nach demModell Niederbayerns "rundeTische" einzurichten mit demZiel, die vor der Verbrennungnotwendige Entwässerung unddie je nach angewandtem Ver-brennungsverfahren ggf. erfor-derliche Trocknung des Klär-schlamms regional durch Ver-bundlösungen bei Bedarf logi-stisch zu organisieren. Dabei istdie Zusammenarbeit der entsor-gungspflichtigen Gebietskörper-schaften, Kommunen und Klär-anlagenbetreiber von entschei-dender Bedeutung.

● Wir haben Fachblätter undHandlungsempfehlungen an die mit der Klärschlammentsor-gung befassten Behörden bzw.Kläranlagenbetreiber verteilt.

● Das StMGEV hat zusammen mitdem StMLF, dem BayerischenBauernverband und dem

Fleischprüfring Bayern e. V. fürdie Qualitäts- und Prüfbestim-mungen für Rinder und Rind-fleisch zur Nutzung des Zeichens"Geprüfte Qualität" (GQ) ein Verbot der Ausbringung von Klärschlamm auf die Betriebs-flächen festgelegt.

● Im Bereich der abnehmendenHand bzw. des Handels sindexemplarisch folgende Vorga-ben zum Verzicht auf Klär-schlamm zu nennen:

� RaiffeisenkraftfutterwerkeSüd GmbH: für sämtlicheGetreidearten einschließlichLeguminosen,

� Bayerischer Handelsmühlen-verband: Empfehlung an alleMitglieder, entsprechendeRegelungen in Einkaufskon-takte aufzunehmen,

� im Kartoffel-Vertragsanbau istder Verzicht auf Klärschlammweitgehend üblich.

4. Zusammenfassung

Zusammenfassend ist festzustel-len, dass wir trotz des Scheiternsder Bundesratsinitiative zueinem Verbot der landwirtschaft-liche Klärschlammverwertungauf dem Wege des freiwilligenVerzichts weiter vorankommen.Der Ausstieg aus der landwirt-schaftlichen Klärschlammver-wertung kann nur auf freiwilligerBasis erfolgen, da sie nicht ver-boten werden kann. Da Klär-schlamm als Abfall zur Verwer-tung gilt, kann die Entsorgungaußerhalb Bayerns nicht verhin-dert werden. Ziel der Staatsregie-rung ist es auch, möglichstkostengünstige Lösungen für diethermische Verwer-tung/Behandlung des Klär-schlamms zu unterstützen.

Für die weitere Umsetzung derZiele der Staatsregierung werdendie in dieser Legislaturperiodezu erwartenden Entscheidungendes Bundes zur Novellierung derKlärschlammverordnung vonbesonderer Bedeutung sein.

Ministerialrat Spitznagel

Europahalle, Tagungsort der Fachtagung „Klärschlamm“

Klärschlammentsorgung aus der Sicht der Bundesländer am Beispiel Bayerns

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Erste Fachtagung „Klärschlamm“ fand am 9. September in der Euro

1. Einführung

Seitdem es Kläranlagen gibt, wirddie Frage der Klärschlammentsor-gung immer wieder kontrovers dis-

kutiert. Durch die Umweltgesetzge-bung sind in der Vergangenheit Ent-sorgungswege gänzlich entfallenoder wurden drastisch einge-schränkt.

Das umweltpolitische Ziel "Verhin-derung von Altlasten" und das damitverbundene konsequente Verbot derAblagerung organikreicher Abfälleab Mitte 2005 hatte bundesweiteAuswirkungen. Bei der Verabschie-dung der entsprechenden Verord-nung Anfang der neunziger Jahrewurde befürchtet, die Kläranlagen-betreiber stünden vor einem Entsor-gungsnotstand – jede zweite Tonnekommunalen Klärschlamms wurdeseinerzeit deponiert. Keine fünf Jah-re später waren es nur noch zehnProzent. Das baldige Ablaufen derÜbergangsfristen wird im Haus-müll- und Gewerbeabfallbereich zuwesentlichen Verschiebungen beiden Entsorgungswegen führen. DerKlärschlammentsorgungsmarktwird davon nur noch wenig berührt.

Die Republik steht vor einem weite-ren großen Wandel: Ein Verbot derlandwirtschaftlichen Klärschlamm-verwertung ist nach dem aktuellen

Bundesratsbeschluss nicht zuerwarten, jedoch steht eine Ver-schärfung der zulässigen Grenzwer-te bevor; weitere Schadstoffparame-ter sollen aufgenommen werden.

Verbunden mit den Krisen (BSE,MKSE) und Skandalen (Nitrofen)der letzten Jahre und Monate stehtdie landwirtschaftliche Verwertungerneut zur Diskussion und es stellt

sich wieder die Frage: Wohin mitdem Klärschlamm? Vor diesemHintergrund gewinnt die Frage anBedeutung, inwieweit Verbren-nungskapazitäten in Deutschlandüberhaupt vorhanden sind bzw. inwelcher Zeit welche neuen Kapa-zitäten geschaffen werden können.

Die Klärschlammverbrennung hatTradition in Deutschland. Seit 41Jahren wird Klärschlamm ther-misch behandelt. Die Anzahl derAnlagen und eingesetzten Techni-ken ist in dieser Zeit stark gewach-sen. Im Folgenden werden nicht nurdie momentanen, sondern auch diekurzfristig und mittelfristig er-schließbaren Verbrennungskapa-zitäten aufgezeigt bzw. abgeschätzt.

2. Klärschlammanfall inDeutschland

Selbstverständlich ist die Basis allerKapazitätsfragen zunächst die derbenötigten Verbrennungsleistung.

Dipl.-Ing. Harald Hanßen

Abb. 1: Zusammenstellung der Verbrennungskapazitäten

– Thermische Klärschlammbehandlung in Deutschland – Stand und AusbaupotenzialeWurde zu Beginn der neunziger Jah-re noch von einem Jahresanfall vondrei Millionen Tonnen TS ausgegan-gen und mit dem Ausbau/Wiederin-betriebnahme der ostdeutschenKläranlagen ein Anstieg auf bis zu3,5 Millionen Tonnen prognosti-ziert, so sind die jüngeren Zahlendes statistischen Bundesamtes dochdeutlich niedriger. So ist die 1998ermittelte Klärschlammmenge auf2,51 Mio. Tonnen zurückgegangen.Es ist allerdings auch gut möglich,dass bisherige Ermittlungenschlichtweg zu hohe Ergebnissebrachten. Geht man von einem jähr-lichen Klärschlammanfall von 20kgTR/EW aus, so würden Deutsch-land weit (angeschlossene EW: 120Mio.) etwa 2,4 Mio. JahrestonnenKlärschlamm anfallen.

Plausibili tätsbetrachtungen zeigen,dass die Angaben einiger Bundes-länder zu hoch erscheinen. Insbe-sondere die angegeben Mengen ausFlächenländern mit einem hohenAnteil landwirtschaftlicher Klär-schlammverwertung sind tendenzi-ell zu hoch. Neben Messungenauig-keiten spielt wohl auch die Kalkkon-ditionierung eine nicht unbedeuten-de Rolle. In Norddeutschland, woaufgrund der schweren Böden bis zu300 kg Kalk/tTS zugemischt wird,wird gemäß KVO die Gesamtmengeerfasst. Es ist zu befürchten, dassdies bei statistischen Erfassungennicht immer richtig bewertet wird.

Weitere Entwicklung und Mini-mierungstechniken

Die Fachwelt ist sich einig, dass voneinem weiteren Anstieg der Klär-schlammmenge nicht auszugehenist. Einige Kläranlagenbetreiberbeobachten vielmehr seit einigenJahren einen leichten jährlichenRückgang bei der Abwasser- und derKlärschlammmenge. Wasserspar-maßnahmen bei privaten Haushal-ten ändern an der emittiertenSchmutzfracht nur wenig; dieSchaffung von Stoffkreisläufen undUmstellungen auf abwasserarmeoder -freie Produktionsverfahren inGewerbe und Industrie vermindernaber signifikant die Kläranlagenzu-lauffrachten.

Die Vermeidung von Abfällen ist deroberste Grundsatz des Abfallkreis-laufgesetzes. Zunächst kann manfeststellen, dass der Betrieb vonKlärschlammstabilisierungsanlagendiesem Grundsatz weitgehend ent-

spricht, weil die eingetragene orga-nische Masse zur Hälfte in Faulgasumgesetzt wird. Der zunehmendeDruck bei der landwirtschaftlichenKlärschlammverwertung führtdazu, dass Verfahren, die den Klär-schlammanfall senken, verstärkteingesetzt werden.

Hierzu zählen:

● Bau, Ausbau oder Optimierungder Faulung

● Einsatz von Tensiden und Bioka-talysatoren in Belebungsanlagen

● Einsatz von Biokatalysatoren inStabilisierungsanlagen

● Desintegration von Überschuss-,Rücklauf- oder Faulschlamm

Vielerorts ist der Ausbau derAbwasseranlagen seit langem abge-schlossen, die Erweiterung derSchlammbehandlungsanlagen aufdie neuen Gegebenheiten ist jedochnoch nicht erfolgt.

Weit vorangeschritten ist inzwi-schen die Technik der Klärschlamm-desintegration. Die Referenzlistender verschiedenen Systemanbieterwachsen ständig. Bei der Über-schussschlamm- oder der Faul-schlammdesintegration werden imDauerbetrieb die oTR-Abbaugradedeutlich erhöht, die zu entsorgendeSchlammmenge nimmt um rund 20Prozent ab. Aus Autorensicht ist dieWahrscheinlichkeit groß, dass sichdieses Verfahren mittelfristig aufallen mittelgroßen und großen Klär-anlagen als Standardverfahrendurchsetzt. Die Wirtschaftlichkeiterhöht sich hierbei, wenn es gelingt,das erzeugte Faulgas zu verstromenund gemäß den Konditionen desErneuerbare-Energie-Gesetzes(EEG) in das Netz einzuspeisen.

Die ersten positiven Berichte überden Einsatz von Tensiden in Bele-bungsanlagen weisen darauf hin,dass auch der Überschussschlamm-anfall deutlich gesenkt werden kann.

Bei optimistischer Betrachtungbesteht die Möglichkeit, dass in dennächsten Jahren die Jahresklär-schlammmenge auf 2 Mio. tTS

zurückgeht.

Heute sind in Deutschland 17 kom-munale Monoklärschlammverbren-nungsanlagen mit einem jährlichenDurchsatz von gerundet 378.000Tonnen Trockensubstanz imBetrieb.

3. Gesamt-zusammenstellung

Zum heutigen Zeitpunkt können inDeutschland 829.000 t TS/a Klär-schlamm thermisch behandelt wer-den. Die Verbrennung in kommuna-len Monoverbrennungsanlagen stelltnoch die größte Kapazität zur Ver-fügung, dicht gefolgt von der vorwenigen Jahren bundesweit nochunbedeutenden Mitverbrennung inKohlekraftwerken.

4. SchlusswortLetztendlich ist der Weg, stofflicheVerwertung oder thermischeBehandlung, einzig abhängig vonden Marktpreisen, den aktuellengesetzlichen Vorgaben und last butnot least dem politischen Willen derörtlichen Entscheidungsträger. DieLetztgenannten bestimmen dieUmsetzungsgeschwindigkeit.

Da die Schaffung und Bereithaltungvon Verbrennungskapazitäten Geldkostet, werden diese erst initiiert,wenn der Markt hiernach verlangt.Die raschen Errichtungszeiten einerAnnahmestelle und das einfacheZulassungsverfahren verschafft denKohlekraftwerksbetreibern einenWettbewerbsvorteil, den sie in dennächsten Jahren nutzen werden.

Dass eine weitestgehende thermi-sche Beseitigung/Verwertung mög-lich ist, haben einzelne Bundeslän-der bereits bewiesen. Länder wieBayern, Baden-Württemberg, Bre-men und Nordrhein-Westfalen berei-ten sich auf den Wechsel vor.

In Nord- und Ostdeutschland findetderzeit überwiegend eine stofflicheVerwertung statt. Eine Absenkungder Schwermetallgrenzwerte – ins-besondere für Kupfer – würde hierfür viele Betreiber einen sofortigenAusstieg bedeuten. Man kann sichersein, dass dann die örtlichen Strom-versorger dieses Geschäftsfeld gerneannehmen. Bei vielen potenziellenAbnehmern ist das Wissen, dassKlärschlamm ein Geschäft seinkönnte, noch gar nicht vorhanden.

Eine 100-prozentige thermischeBehandlung wird in Deutschlandderzeit nicht angestrebt. EineAbsenkung der Schadstoffparame-ter führt nur zu einer Verschiebungder Klärschlammströme hin zu denthermischen Verfahren. Die Frage,wie hoch dann die Kapazitäten seinmüssen, hängt davon ab, wie niedrigdie neuen Grenzwerte sein werdenund wie viele Schlämme dies nichteinhalten können.

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich mit Herrn Huber und dem Bürgermeister der Stadt Berching, Herrn Eineder

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opahalle in Berching statt

1 Einleitung

Von den rund 2,3 Mio. TonnenTrockenmasse an Klärschlamm, dieim Jahre 2001 in der BundesrepublikDeutschland auf den Kläranlagenangefallen sind, wurden rund 37 %auf landwirtschaftliche Flächen auf-gebracht [BMU/BMVEL, 2001].

Für das Bundesland Bayern fallendie landwirtschaftlichen Verwer-tungsquoten mit 47,2 % noch weithöher aus.

Für die Zukunft gilt es zu klären,wohin die Wege des Klärschlammesgehen werden. Sicher kann durchtechnische Verfahren das Klär-schlammaufkommen verringertwerden – aber dadurch wird auch dieSchadstoffsenke verkleinert! Eswird also eine Grenze geben, bis zuder Klärschlammvermeidung sinn-voll betrieben werden kann. Diedann anfallenden Mengen sindschadlos für Mensch und Umwelt zubehandeln - Schadstoffe sind zu eli-minieren und Nährstoffe zu extra-hieren.

2 Verwertung in der Land-wirtschaft

Ausgelöst durch die BSE-Krise imJahr 2001 wurde die Diskussion umdie Boden- und Nahrungsmittelver-träglichkeit der landwirtschaftlichenKlärschlammentsorgung angefacht.Dabei steht nicht nur BSE im Vor-dergrund, sondern die Frage, welcheweiteren Schadstoffe im Klär-schlamm erwartet werden müssen.Hierbei reicht die Diskussion vonSchwermetallen, endokrin wirksa-men Stoffen über Medikamenten-rückständen bis hin zur Vielzahl derunbekannten organischen Verbin-dungen. BSE ist also lediglich derAuslöser der aktuellen Vorsorge-Debatte gewesen. Ein vom LandNordrhein-Westfalen für dortige

Verhältnisse beauftragtes Gutachtenvom Heidelberger IFO-Institutkommt zu dem Schluss, dass sichdeutliche ökologische Vorteile füreine thermische Klärschlammver-wertung im Vergleich zur land-schaftsbaulichen und in etwas gerin-gerem Maße zur landwirtschaftli-chen Klärschlammnutzung ergeben

[MUNLV, 2001]. Problematischstellt sich dabei einzig die endlichvorhandene Ressource Phosphor imKlärschlamm dar, die diesem aberdurch geeignete technische Verfah-ren vor oder nach der thermischenVerwertung entzogen werden kannund somit wieder nutzbar gemachtwird.

3 Zukunftsfähige Entsor-gungskonzepte

Am Beispiel des Landkreises Neu-markt in der Oberpfalz soll nun einnachhaltiges und zukunftsfähigesKonzept für die Klärschlamment-sorgung vorgestellt werden.

Zukunftsfähig meint dabei, dass derLandkreis weg von der landwirt-schaftlichen Nutzung hin zur ther-mischen Verwertung kommt, da diesdie einzige Option ist, in dem vor-handenen, zentral orientiertenAbwasserkonzept, eine ökonomischmachbare und ökologisch sinnvolleKlärschlammentsorgung für vieleGenerationen sicherzustellen.

Ziel muss es nun sein, den Klär-schlamm im Volumen so stark zudezimieren, dass er zum Einen mitmöglichst wenig Transportkilome-tern in eine außerhalb des Landkrei-ses liegende Anlage zur thermischenVerwertung transportiert werdenkann. Zum Anderen muss der Heiz-wert des Schlammes ausreichendhoch sein, um thermisch überhauptverwertbar zu sein. Diesen beidenForderungen wurde in dem Konzeptfür den Landkreis Neumarkt i. d.

Opf. Rechnung getragen.

Kernpunkt des Konzeptes ist eineKlärschlammtrocknungsanlage, diesemizentral – beispielsweise auf derKläranlage Neumarkt – installiertwerden kann. Die umliegenden Klär-anlagen liefern ihren stationär odermobil entwässerten Schlamm beidieser semizentralen Trocknung an.Von der Trocknungsanlage ist dieheizwertreiche Schlammtrocken-masse dann zu einer geeigneten ther-mischen Verwertung zu transportie-ren.

Durch die Entwässerung derSchlämme auf den einzelnen Klär-anlagen wird erreicht, dass sich diezur Trocknungsanlage führendenTransportmengen signifikant redu-zieren lassen.

Vorteile dieses dezentralen Entwäs-serungskonzepts sind grundsätzlichzu sehen

● in der Vermeidung des Transpor-tes von unnötig viel Wasser,wodurch Straßen, Ressourcenund Luftverschmutzungen ver-mieden werden und

● in der Tatsache dass die Kostenfür die zentrale Entwässerung –obwohl spezifisch geringfügigniedriger – ohnehin anfielen.

In der semizentralen Trocknungs-anlage findet dann nochmals eineüber 80%ige Volumenreduktionstatt.

4 Zusammenfassung

Die aktuelle wissenschaftliche undpolitische Entwicklung im Bereichder Klärschlammbehandlung zielteindeutig auf die thermische Nut-zung ab. Die modernen thermischenVerfahren sind so hoch entwickelt,dass die Emissionen an Schadstof-fen vernachlässigbar gering sind. ImGegensatz dazu können dies sogenannte naturnahe Verfahren oder

die landwirtschaftliche Klär-schlammverwertung nicht in diesemgesicherten und kontrollierbarenUmfang für sich in Anspruch neh-men.

Durch neue Verfahren der Nähr-stoffrückgewinnung – hier insbe-sondere des Phosphors – aus Klär-schlammaschen können thermische

Verfahren ebenfalls als nachhaltigim Sinne der Kreislaufwirtschaftbezeichnet werden.

Die Notwendigkeit der thermischenKlärschlammverwertung ist durchdas Vorsorgeprinzip begründet, dawir in der Schuld der nachfolgendenGeneration stehen, fruchtbare undunbelastete Böden zu hinterlassen,auf denen gesunde Lebensmittelproduziert werden können. Daherwäre es verantwortungslos, unsereAbfallstoffe, die nachweislich mitteils bekannten, teils unbekanntenStoffen und Verbindungen belastetsind, auf landwirtschaftliche Nutz-flächen auszubringen, nur weil wirdie Kosten der uns zur Verfügungstehenden technischen Maßnahmennicht übernehmen wollen.

Solange wir an dem Konzept derzentralen und gemeinsamenBehandlung aller Abwasserströmefesthalten, müssen wir auch dieKonsequenzen dieser End-of-pipe-Technologie übernehmen.

Somit kann die Eingangsfrage:"Wohin gehst Du, Klärschlamm?"eindeutig beantwortet werden mit:

"In den Ofen!"

Damit wir uns diese Art der Klär-schlammverwertung auch wirt-schaftlich leisten können, muss daszu transportierende Klärschlamm-volumen so weit wie möglich redu-ziert werden. Es kann nicht Ziel sein,den Klärschlamm thermisch zu nut-zen und damit gleichzeitig dieSchadstoffe zu inertisieren, wenndadurch erheblich mehr Straßenver-kehr mit all seinen Umweltbelastun-gen generiert werden würde. Somitist zumindest eine Volumenredukti-on durch geeignete Entwässerungs-verfahren erforderlich. Diese Ver-fahren sind auch schon für relativkleine Kläranlagen wirtschaftlich.

Noch vorteilhafter ist die an-schließende Trocknung der Schläm-me, um somit lediglich eine geringeMenge an heizwertreichem Trocken-granulat befördern zu müssen.

Die so vom Wasser reduzierten Klär-schlämme können dann zur energe-tischen Nutzung verfeuert werden.Hier ist die Variante der Monover-brennung ökologisch die günstigste,da somit eine reine und unvermeng-te Klärschlammasche produziertwird, die zur Nährstoffextraktionauch zu einem weitaus späteren Zeit-punkt verwendet werden kann.

Alle Entscheidungen, die im Bereichder Klärschlammverwertung jetztfallen, werden noch massive Aus-wirkungen auf die Umwelt, auf dieTechnik und auf die entstehendenKosten in den nächsten 30 bis 50Jahren haben. Es ist also voraus-schauendes Handeln, basierend aufErfahrung, Wissen und Kompetenzerforderlich – wir stehen Ihnen beider Lösung der anstehenden Aufga-ben gerne zur Seite. Als Systeman-bieter für die Schlammbehandlungkönnen wir Ihnen aus einer moder-nen und vollständigen Produktpalet-te die für Sie richtige Lösung anbie-ten. Sprechen Sie uns an.

Klärschlamm quo vadis? – Deponie, Vererdung, Landwirtschaft oder thermische Nutzung –zunkunftsfähige Konzepte und Technologien

Dr.-Ing Oliver Christ

Dipl.-Ing. Werner Schütt

Interessierte Zuhörer: Huber, Bogner und Univ. Prof. Dr.-Ing. Faulstich(von links).

Page 14: Huber Report - Ausgabe 2/2003, deutsch

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Erste Fachtagung „Klärschlamm“ fand am 9. September in der EuroKlärschlammtrocknung – Verfahren und deren Grenzen1. Allgemeines

Die Klärschlammtrocknung als Ver-fahrensglied der Klärschlammbe-handlung gewinnt zunehmend anBedeutung. Neben einer weitgehen-den Gewichts- und Volumenredukti-on führt die Klärschlammtrocknungzu einem handhabbaren und heiz-wertreichen Produkt. Klärschlamm-trocknungsanlagen sind häufig einBaustein in der Verfahrenskette derthermischen Verwertung von Klär-schlamm. Ebenso ist durch die Klär-schlammtrocknung eine Steigerungder Entsorgungssicherheit möglich,da sich somit die Palette der Entsor-gungswege verbreitern lässt undauch größere Transportentfernungenwirtschaftlich kalkulierbar werden.

Arten der Klärschlammtrocknung

Bei der Klärschlammtrocknung oderder Trocknung allgemein unter-scheidet man folgende Verfah-rensprinzipien:

● Kontakttrocknung

● Konvektionstrocknung

● Strahlungstrocknung

2. Ausgewählte Klär-schlammtrocknungsverfah-ren für kleine und mittlereAnlagengrößen

Im Folgenden werden Klärschlamm-trocknungsverfahren, die sich insbe-

sondere für kleine und mittlere Anla-gengrößen eignen, detaillierterbetrachtet und deren Grenzen aufge-zeigt. Als Verfahren für die weitereBetrachtung wurden ausgewählt:

● Solar- / Regenerative Klärschlammtrocknung

● Band- / Umlufttrocknung (Niedertemperaturtrocknung)

Solar-/Regenerative Kläschlamm-trocknung

Funktionsweise

Bei der Solar- / Regenerativen Klär-schlammtrocknung wurde versucht,die Vorteile der Solartrocknung mitleistungssteigernden Strategien zukoppeln, um somit die Nachteile derSolartrocknung (spezifische Trock-nungsleistung / erreichbarer TS-Gehalt / Jahrszeit- und Witterungs-abhängigkeit) weitgehend zu mini-mieren.

Die Solar- / Regenerative Klär-schlammtrocknung unterscheidetsich wie folgt von der Solartrock-nung:

● Doppelter Boden:

Aufgrund des doppelten, luftdurch-lässigen Bodens ist eine kontrollierteund gerichtete Durchströmung desKlärschlamms möglich. Hierdurchwird ein besserer Stoffaustausch undeine verbesserte Verdunstungs- /

Trocknungsleistung erzielt. DesWeiteren ist durch die Segmentie-rung des doppelten Bodens eineAufteilung der Trocknungsluft undsomit eine Steuerung des Trock-nungsvorgangs möglich.

● Spezielle Wende- und Transport-vorrichtung:

Durch eine spezielle Konstruktionder Wendeeinrichtung wird eineKombination aus kontrollierterUmschichtung und Transport desKlärschlamms erreicht.

● Nutzung regenerativer Energienzur Vorwärmung der Trock-nungsluft:

Aufgrund der gerichteten Zu-führung von Frischluft als Trock-nungsluft ist eine Einkopplung vor-handener Energien (BHKW-Küh-lung, Warmluft etc.) und regenerati-ver Energien gezielt möglich. Insbe-sondere die Nutzung des Wärmein-halts des Kläranlagenablaufs in Ver-bindung mit dem Einsatz der Wär-mepumpentechnologie stellt einesehr interessante und energetischsehr sinnvolle Kombination dar.Aufgrund des niedrigen benötigtenTemperaturniveaus bei der Trock-nung ist von einem hohen Wir-kungsgrad der Wärmepumpe (Leis-tungsziffer bis 5) auszugehen. Somitlässt sich die im Ablauf der Kläran-lage vorhandene Energie effizientzur Klärschlammtrocknung nutzen.

Band- / Umlufttrocknung (Niedertemperaturtrocknung)

Funktionsweise

Der entwässerte Klärschlamm wirdauf ein Trocknungsband aufgegebenund mit diesem durch den Trocknertransportiert. Bei den meistenAnwendungen wird der Klär-schlamm von einem Band mindes-tens einmal auf ein darunter liegen-des abgeworfen und entgegengesetztnochmalig durch den Trocknergefördert. Vom letzten Band fällt dasKlärschlammtrockengut z.B. in eineTransportschnecke und wird dannzur Zwischenlagerung gefördert. Durch das Band / die Bänder wird

Trocknungsgas gesaugt odergedrückt, somit der zu trocknendeKlärschlamm durchströmt, Wasserverdunstet und das verdunstete Was-ser mit der Trocknungsluft abtrans-portiert.

Bei günstigen Jahreszeit- und Witte-rungsbedingungen kann der Band- /Umlufttrockner (Niedertemperatur-trockner) im so genannten Frisch-luftbetrieb betrieben werden. D.h. eswird Frischluft / Umgebungsluftdurch den Trockner gedrückt odergesaugt und somit aufgrund derWasserverdunstung und der Wasser-aufnahmefähigkeit der Trocknungs-luft der Klärschlamm getrocknet. InDeutschland ist von einem Frisch-luftbetriebsanteil von nicht mehr als

einem Drittel auszugehen. DieTrocknungsleistung / Wasserver-dampfungsleistung kann im Frisch-luftbetrieb durch die Einkopplungvorhandener, solarer oder regenerati-ver Energien, d.h. durch Vorwär-mung der Trocknungsluft, gesteigertwerden.

Lassen die Jahreszeit- oder Witte-rungsbedingungen einen Frischluft-betrieb nicht zu bzw. reicht dieTrocknungsleistung im Frischluft-betrieb nicht aus, so schaltet dieAnlage in den Umluftbetrieb um.Hierbei wird die Trocknungsluft imKreis geführt, ein Teil ausgeschleustund der ausgeschleuste Teil durchFrischluft ersetzt. Die im Kreisgeführte Trocknungsluft wird vorWiedereintritt in den Trockner auf-gewärmt und somit die Trocknungs-leistung erhöht.

● Abwärmenutzung, z.B. BHKW-Kühlung, Heißwasser

● Solarenergie

● Wärmepumpentechnologie (Nut-zung der Energie im Ablauf derKläranlage)

● Fossile Energieträger (falls erfor-derlich)

Durch die Nutzung vorhandenerEnergieströme, z.B. BHKW-Küh-lung, und den Einsatz von Solarener-gie und regenerativer Energien, z.B.Nutzung des Energieinhalts des

Kläranlagenablaufs mittels Wärme-pumpentechnologie, lassen sich dieBetriebskosten / Energiekosten weit-gehend minimieren. Falls erforder-lich können zur Aufrechterhaltungdes Trocknungsbetriebes bzw. derTrocknungsleistung fossiler Ener-gieträger, wie Erdgas oder Heizöl,zugefeuert werden. Dies sollte aberaus Kostengründen auf ein Mini-mum reduziert werden.

Zur besseren Steuerung der Band- /Umlufttrocknungsanlagen sind die-se meist in Segmente unterteilt.Dadurch ist eine gezielte, unter-schiedliche Zufuhr der Trocknungs-luft in den einzelnen Segmentenmöglich. Jedes Segment ist mit einerseparaten Luftzu- und Abführungund separaten Umluftführungen/Aufheizmöglichkeiten ausgestattet.

3. Zusammenfassung

Zusammenfassend kann und mussernüchternd festgestellt werden,dass es kein optimales Klär-schlammtrocknungsverfahren füralle Anwendungsfälle gibt. Alle ver-schiedenen Klärschlammtrock-nungsverfahren besitzen spezifischeVor- und Nachteile, die anhand dergegebenen Aufgabenstellung undder projektspezifischen Randbedin-gungen exakt abgewogen werdenmüssen.

Insbesondere sind folgende Fra-gestellungen zu prüfen:

● benötigter Klärschlammdurch-satz

● gewünschter TS-Gehalt imTrockengut

● projektspezifische, standortbezo-gene Klimadaten

● zur Verfügung stehende Fläche

● zur Verfügung stehende Energien

● standortspezifische Energieprei-se

Darauf aufbauend lässt sich die Aus-wahl eines geeigneten Klär-schlammtrocknungsverfahrens tref-fen. Die Auswahl hat so zu erfolgen,dass ein für den Anwendungsfallspezifisches

● technisch sinnvolles und

● kostenmäßig optimiertes

Klärschlammtrocknungsverfahrengefunden wird.

Dr.-Ing. Wolfgang Meißner

Abb. 1: Solar- /Regenerative Trocknung

Page 15: Huber Report - Ausgabe 2/2003, deutsch

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opahalle in Berching statt

1. Eindickung

Im Hinblick auf eine wirtschaftlicheWeiterbehandlung bzw. Entsorgungvon Klärschlämmen ist eine Volu-menverminderung der bei derAbwasserreinigung mit relativgeringen Feststoffgehalten anfallen-den Schlämme Voraussetzung. Die

Reduzierung des Volumens erfolgtüber die Abtrennung bzw. Abschei-dung von Anteilen des Schlamm-wassers an verschiedenen Stellen inder Verfahrenskette "Schlammbe-handlung". Das Haupteinsatzgebietder Eindickung ist die Volumenmin-derung von Primärschlamm undÜberschussschlamm vor der Stabili-sierung.

Generell kann unterschieden werdenin eine Eindickung mit:

● natürlichen (statischen) Kräften(Erdbeschleunigung) oder

● künstlichen Kräften

Eingesetzte Verfahren sind:

● Sedimentation (Eindicker)

● Flotation

● Siebtrommel und Schneckenpres-se

● Bandeindicker

● Dekanter-Zentrifugen

Im Sinne der Verfahrenstechnik han-delt es sich bei dem Prozess derKlärschlammentwässerung um eineFest-Flüssig-Trennung, die zu einerVerminderung des Schlammvolu-mens und zur Anreicherung vonFeststoffen führt. Klärschlamm isteine Suspension, in der unterschied-liche Arten von Wasser vorliegen.Wesentliches Unterscheidungs-merkmal der Wasserarten ist dieBindung an die Feststoffe. Im Allge-meinen können vier Arten von Was-ser unterschieden werden.

Abb. 1 gibt in komprimierter FormAbhängigkeiten wieder, die zwi-schen Wassergehalt, Bindungsartendes Schlammwassers und den dar-aus resultierenden Verfahren derWasserabtrennung bestehen. Dasfreie Wasser nimmt den mengen-mäßig größten Wasseranteil ein, daes keine direkte Bindung an die Fest-stoffteilchen hat. Zu der Abtrennung

eines Großteils des freien Wassersreichen Eindicker oder Flotationsan-lagen aus, bei einem Wassergehaltvon ca. 90-95 % von einer Schlamm-eindickung gesprochen wird. Es istebenfalls erkennbar, dass derSchlamm in diesem Zustand nochpump- und fließfähig ist.

Primärschlämme weisen i. A. guteEindickeigenschaften auf, so dass esüblich ist, diese in Standeindickernauf 3-5% TR einzudicken. Über-schussschlämme lassen sich statischnur bedingt eindicken, so dass einemaschinelle Eindickung üblich ist.Auf sehr kleinen Kläranlagen dicktder Primär- und Überschuss-schlamm gemeinsam im Abzugs-trichter der Vorklärung ein. Bei dergemeinsamen Eindickung dieserSchlämme kann es zur Phosphat-rücklösung kommen.

Zur Verbesserung der Eindickfähig-keit von Überschussschlämmensetzt man häufig Flockungshilfsmit-tel ein. Diese "Konditionierung"wirkt auf die Beschaffenheit vonAbwasserschlämmen in der Form,dass die Wasserabgabegeschwindig-keit der Schlämme verbessert wird.

2. Grenze der maschinellenEntwässerung

Wie viel Wasser abgetrennt werdenkann, hängt sowohl von der Vertei-lung der Wasserarten und somitletztlich von der Struktur und demAufbau der Feststoffe (Feststoffkon-

zentration, Partikelgrößenvertei-lung) als auch von dem organischenAnteil und der Zellkonzentration ab.

Die verschiedenen Wasseranteile imKlärschlamm unterscheiden sichhauptsächlich durch die unter-schiedlichen Arten und die Stärkeder Bindungskräfte an die Feststof-fe. Anschaulich kann die Bindungs-kraft als Zugkraft zwischen denFeststoffteilchen und den angelager-ten Wassermolekülen verstandenwerden.

In einer Klärschlammsuspensionkönnen vier verschiedene Wasseran-teile gemäß ihrer physikalischenBindung an die Schlammpartikelunterschieden werden. Diese sind:

● das freie Wasser, das keine Bin-dung an die Schlammpartikelbesitzt,

● das Zwischenraumwasser, dasdurch Kapillarkräfte zwischenden Klärschlammpartikeln in derFlocke gehalten wird,

● das Oberflächenwasser, das durchAdhäsionskräfte gebunden ist,und

● das Zellinnenwasser.

Der freie Wasseranteil stellt dengrößten Wasseranteil in Klär-schlammsuspensionen dar. DasWasser bewegt sich zwischen deneinzelnen Feststoffpartikeln, istnicht an diese angelagert odergebunden und wird nicht durchKapillarkräfte beeinflusst. DieserWasseranteil ist durch das Aufbrin-gen mechanischer Kräfte, z. B. imZentrifugalfeld oder durch Filtrationabtrennbar.

Der Zwischenraumwasseranteilwird in den Zwischenräumen derSchlammpartikel und Organismenin den Schlammflocken gehalten.Das Wasser ist physikalisch durchwirkende Kapillarkräfte gebunden.Das kapillar gehaltene Wasser kannu. a. in Grobkapillarwasser, kapillareSteigflüssigkeit und Zwickelkapil-larflüssigkeit unterteilt werden,wobei eine Differenzierung derzeitmesstechnisch nicht möglich ist.

Der Anteil des Oberflächenwassersumgibt die Oberfläche der Feststoff-partikel in Form mehrerer Schichtenvon Wassermolekülen und ist dort

durch Adsorptions- und Adhäsions-kräfte gehalten. Das Ober-flächenwasser ist physikalisch festan die Partikel gebunden und nichtfrei beweglich.

Das Zellinnenwasser umfasst dieZellflüssigkeit und inneres Kapillar-wasser. Das Zellinnenwasser kann i.d. R. nur in Summe mit dem Anteildes Oberflächenwassers erfasst wer-den und wird oftmals als gebunde-ner Wasseranteil bezeichnet [4]. Dasgebundene Wasser ist der kleinsteWasseranteil und physikalisch-che-misch am stärksten an die Partikelgebunden. Es kann nur thermischentfernt werden.

Anhand thermogravimetrischer unddilatometrischer Versuche könnendie Wasseranteile in einer Suspensi-on messtechnisch erfasst werden.Die Methoden wurden soweit ange-passt und kalibriert, dass eine direk-te Aussage über das maximalerreichbare großtechnische Entwäs-serungsergebnis möglich ist. Durchdie Thermogravimetrie wird derfreie Wasseranteil und durch dieDilatometrie der gebundene Was-seranteil bestimmt. Der kapillargehaltene Wasseranteil ergibt sichaus der Differenz der beiden gemes-senen Wasseranteile.

Bei der thermogravimetrischenBestimmung der Wasseranteile wirdeine Schlammprobe unter definier-ten und konstanten Randbedingun-gen getrocknet. Die Zuordnung der

Wasseranteile basiert auf der graphi-schen Auswertung der Trocknungs-kurven. In Abb. 2 ist der Trock-nungsverlauf einer Faulschlamm-probe dargestellt.

Zeitlich gesehen beginnt die Trock-nungskurve oben rechts bei einemhohen Feuchtegehalt (MasseWas-ser/MasseTR) und endet, wenn allesWasser aus der Probe getrocknet ist.Punkt A kennzeichnet das Ende desfreien Wassers. Von besonderem In-teresse für die Entwässerung ist dieexakte Bestimmung des freien Was-seranteils, d. h. Punkt A der Trock-nungskurve. Dafür ist es sinnvoll,den Trocknungsverlauf über einerarithmetisch skalierten Abszisseaufzutragen.

Solange freies Wasser in der Klär-schlammprobe vorhanden ist, ver-läuft die Trocknungsrate linear. AnPunkt A vermindert sich die Trock-nungsrate aufgrund der stärkerenBindungskräfte des kapillar gehalte-nen Zwischenraumwassers an denSchlammpartikeln und die rechne-risch angelegte Tangente beschreibtnicht mehr den Kurvenverlauf. Ausdem Feuchtegehalt der Probe amPunkt A lässt sich auf den Feststoff-gehalt des Schlammes TR(A)schließen (Gl. 1). TR(A) ist der ausdieser Messung abgeleitete Kenn-wert und repräsentiert indirekt denfreien Wasseranteil. Je größer derfreie Wasseranteil ist, desto höher istTR(A) und desto geringer ist dasMassenverhältnis m(A).

TR(A) = 100 / [1 + m(A)] [%]

TR(A) : Trockenrückstand anPunkt A der Trocknungskurve [%]

m(A) : Massenverhältnis anPunkt A [gWasser/gTR]

Für kommunale Klärschlämme istder Kennwert TR(A), d. h. der TRnach Abtrennen des freien Was-seranteils, den großtechnisch inHochleistungsdekantern und Kam-merfilterpressen erreichten Entwäs-serungsergebnissen gegenüberge-stellt. Es ist zu erkennen, dass sichdie Werte nahezu direkt entsprechen.D. h. über den Kennwert TR(A)kann das maximal erreichbare groß-technische Entwässerungsergebnismit einer Genauigkeit von ±1,5 %TRprognostiziert werden.

Dr.-Ing. Julia Kopp

Abb. 1: Volumenverminderung des Klärschlammes durch Abtrennen desSchlammwassers (angenommen spez.Gewicht von 1,0 g/cm3)

Abb. 2: Trocknungsverlauf eines Faulschlammes

- Verfahren zur maschinellen Schlammeindickung und Schlammentwässerung

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1. Einleitung und Problem-stellung

Steigende Anforderungen an dieAblaufqualität zur Reduzierungeutrophierender und krankheitserre-gender Stoffe und die Wiederver-wendung von Abwässern alsBrauchwasser erfordern die Ent-wicklung neuer Verfahrenskonzepteund Technologien. Neben der techni-schen Leistungsfähigkeit sind dieKostenminimierung für Investitionund Betrieb maßgebliche Faktorenzur Realisierung der breiten Anwen-dung neuer Verfahren.

Darüber hinaus spielen die Integrati-onsfähigkeit in bestehende Verfah-ren und die Erweiterungsmöglich-keiten konventioneller Anlagen einewesentliche Rolle für eine Vielzahlvon Einsatzfällen.

Vor diesem Hintergrund hat im letz-ten Jahrzehnt das Membranbele-bungsverfahren enorm an Bedeu-tung gewonnen. Dabei handelt essich um ein Belebungsverfahren, beidem der Klarwasserabzug nichtdurch Sedimentation im Nachklär-becken vollzogen wird, sonderndurch Filtration über die Membra-nen. Gemeinsam ist allen auf demMarkt existierenden Verfahren dieBelebung mit Trockensubstanzge-halten bis ca. 16 g/l und die Tren-nung der Biomasse vom gereinigtenAbwasser mittels getauchten oderexternen Membranmodulen. Beson-ders hervorgetan haben sich für diekommunale Abwasserreinigung diegetauchten Niederdruckverfahrenmit Platten- oder Hohlfasermembra-nen. Daneben gibt es noch weitereModultypen wie Spiralwickel-,Rohr- oder Kissenmodule.

Eine der neueren Membranbele-bungstechniken stellt das VRM Ver-fahren dar.

Diese Technik ist neben Anwendun-gen für die Abwasserreinigung auchfür anders geartete Filtrationsaufga-ben geeignet und stellt eine Technikdar, die vielfältige Kombinations-möglichkeiten zur Leistungs- undEffizienzsteigerung von konventio-nellen Abwasserbehandlungsver-fahren ermöglicht.

Mittlerweile sind drei Anlagen weitüber ein Jahr ohne Probleme inBetrieb. Weitere industrielle Abwäs-ser wurden mit dem VRM-Verfahrenerfolgreich pilotiert. So hat es mitt-lerweile seine Tauglichkeit auch fürdie Reinigung von Abwässern aufSchlachthöfen, zur Grauwasserbe-handlung und zur Behandlung vonDeponiesickerwässern unter Beweisgestellt.

2. Grundlagen

2.1 Membranbelebungsver-fahren nach dem Nie-derdruckprinzip

Das Membranbelebungsverfahrennach dem Niederdruckprinzip (Bild1) vereint die Vorteile des Bele-bungsverfahrens mit denen derMembranfiltration. Dabei werdendie Mikro- oder Ultrafiltrations-membranen direkt in das Belebungs-becken getaucht und das gereinigteAbwasser über diese abgesaugt. AlsTriebkraft wirkt hier eine transmem-

brane Druckdifferenz, die entwederdurch eine Pumpe oder hydrostati-schen Druck ("gravity flow") überdie Membranen erzeugt wird. Durchden Abzug des Klarwassers wird anden Membranoberflächen eine örtli-che Aufkonzentrierung des belebtenSchlammes bewirkt, der zur Verhin-derung von flusslimitierenden Deck-schichten wieder entfernt bzw. wirk-sam am Entstehen gehindert werdenmuss. Dazu wird bei den getauchtenNiederdruckverfahren unterhalb derMembranpakete grobblasige Lufteingetragen, welche eine Turbulenzbewirkt und damit zu einer Entfer-nung des Schlammkonzentratsführt. Dieser wird durch die Turbu-lenz dabei wieder gleichmäßig imBecken verteilt. Die Spülluftmengenliegen je nach Verfahren zwischen250 und 1000 l/(m2/h).

Zudem werden viele Membrantypenzur Reinigung der Poren zurückge-spült. Dabei wird vorher abgezoge-nes und gespeichertes Permeat oderFrischwasser nach Unterbrechungder Filtration über die Membranenzurück in den belebten Schlammgepumpt. Periodisch werden dabeiMembranreinigungsmittel in niedri-gen Konzentrationen (z.B. Natrium-hypochlorid) zudosiert, die einevollständige Entfernung von Deck-schichten und eine Reduzierung vonFouling (organische bzw. biologi-sche Beläge) an den Oberflächenbewirken sollen. Oft werden dieMembranen zudem regelmäßig ausden Becken entfernt und in externenKammern bzw. "on air" bei Absen-kung des Flüssigkeitsspiegels inten-siv chemisch gereinigt.

Bei den getauchten Niederdruckver-fahren sind vor allem die Platten-und Hohlfasermembranen verbrei-tet. Dabei können die Hohlfasernvertikal oder horizontal eingespannt,die Plattenmembranen statisch imBecken installiert oder rotationssy-metrisch um eine feste Achse ange-ordnet werden.

2.2 HUBER VRM –Verfahren

Als einziges getauchtes Membran-belebungsverfahren nach dem Nie-derdruckprinzip hat das VRM-Ver-fahren keine starr montierten Mem-branen, sondern trapezförmige Plat-tenmembranen, die kreisförmig undrotierend um eine feste Hohlwelleangeordnet sind. Vier Membranensind dabei jeweils zu einem Modulangeordnet (Bild 2). Je nach Bau-größe werden entweder vier, sechs

oder acht Module im Kreis angeord-net und bilden so ein VRM-Element(Bild 3). Bis zu 60 Module bildendann ein Unit (Bild 4), so dass proUnit bis zu 2880 m2 Membranflächezu realisieren sind. Damit sind jenach Einsatzfall pro Unit bis zu 75m3/h Durchsatz möglich. Bei größe-ren Durchsätzen werden mehrereUnits parallel in den Becken instal-liert.

Das komplette VRM-Unit (Bild 5)ist in einem Rahmengestell inte-griert und wird direkt in das Bele-bungsbecken getaucht oder in sepa-raten Filtrationskammern installiert.

Das durch den belebten Schlammund Lufteintrag biologisch gereinig-te Abwasser wird mittels einer trans-membranen Druckdifferenz, diedurch eine externe Pumpe erzeugtwird, bei einer molekularen Trenn-grenze von 150 kDa durch die Mem-branen gesaugt und über die Per-meatsammler dem Ablauf zuge-führt. Durch die niedrige Trenngren-ze werden sämtliche Partikel undBakterien und nahezu alle Virenzurückgehalten, so dass eine Weiter-verwendung des Permeats alsBrauchwasser möglich ist.

Durch den Abzug des Klarwassersüber die Membranen entsteht auto-matisch eine Aufkonzentrierung desbelebten Schlamms an der Mem-branoberfläche. Dieser Schlammwürde die Filtrationsleistung starkerniedrigen und muss deshalb ausden Plattenzwischenräumen ent-fernt werden. Dazu wird in der Mittedes Units Spülluft eingetragen, dieeine Turbulenz an den Oberflächenbewirkt und so den aufkonzentrier-ten Schlamm entfernen soll. Durchdie Rotation des Units wird jeweilsnur ein Segment bei minimiertemEnergiebedarf, aber hoher Intensitätgereinigt.

Zusätzlich wird in den Filtrations-pausen (ca. 10 Prozent desGesamtzyklus) die Spülluftströ-mung durch eine Spülung mit beleb-tem Schlamm verstärkt. Dieser wirddurch eine Rezi-Pumpe erzeugt, dieaus dem Belebungsbecken ansaugtund in die Hohlwelle fördert. DerSchlamm tritt am Strömungskanalnach oben aus und erzeugt an denMembranoberflächen Strömungenbis 2 m/s. Diese bewirken eine inten-sive Reinigung der Membranen füreine dauerhaft hohe hydraulischePermeabilität. Auf regelmäßige Per-

meatrückspülungen kann dabeigenauso verzichtet werden wie aufchemische Reinigungen. Lediglichviertel- bis halbjährlich erfolgt eine

permeatseitige in-situ-Desinfektion,um eventuellen Verkeimungen ent-gegenzuwirken.

Die VRM-Units können je nachAnwendungsfall direkt in den Bele-bungsbecken, in separaten Filtrati-onskammern oder in Containerninstalliert werden. Bei Installation inContainern stellt die Anlage einekomplette Kläranlage inklusiveSteuerung dar.

3. Praxiserfahrungen mitdem VRM-Verfahren

3.1 KommunaleAnwendungen

3.1.1Abwasserreinigungs-anlage Schwägalp

An der Talstation der Säntis-Seil-bahn ist seit April 2002 eine Mem-branbelebungsanlage mit dem VRM- Verfahren in Betrieb. Die Anlagebehandelt das Abwasser des Bergho-tels Schwägalp, mehrerer umliegen-der Pensionen und einer Schaukäse-rei. Die Käserei besitzt eine Neutra-lisationsstufe, um die Kläranlage vorpH-Spitzen zu schützen. Der äquiva-lente Anschlusswert der MBR-Anlage beträgt ca. 780 EW.

In der Kläranlage wird das Abwas-ser aus dem Zulaufsumpf über eine0,75 mm-Spaltsiebung in den Puf-ferspeicher der Anlage geleitet. Dar-aus wiederum gelangt das Abwasserin die Denitrifikationsstufe (VDN =75 m3) der Anlage, woraus wieder-um die Nitrifikations- und Filtrati-onskammer (VN = 75 m3) beschicktwird. Durch Öffnungen in der Zwi-schenwandung gelangt das Belebt-schlammgemisch zurück in dieDenitrifikation. Im Nitrifikations-

becken ist das VRM-Unit installiert.Hier handelt es sich um ein VRM20/90 mit 270 m2 Membranfläche.Über dessen Membranen wird das

gereinigte Abwasser aus der Biolo-gie abgezogen und an den Vorfluter –einen Bergbach – abgegeben. Derbelebte Schlamm, inklusive allerFeststoffe und Keime, wird imBecken zurückgehalten. Bei Über-schreiten der Grenzkonzentration 16g/l wird dieser mit einer Pumpeabgezogen, in einer Schlammstape-lung eingedickt und anschließendüber ein Sacksystem entwässert undentsorgt.

Durch die vorhandenen großen Puf-ferbecken kann die Anlage dauerhaftmit einem geringen Fluss von 13l/(m2h) betrieben werden. Fallsdurch längerfristigen hohen Zulaufdie Pufferung und der geringe Fluxnicht mehr ausreichend ist, wird dieAnlage in einen hohen Fluss von 24l/(m2h) geschaltet.

Die Filtration reagiert bei diesemhohen Fluss mit einem kurzfristigenAnstieg der transmembranenDruckdifferenz und einem Abfallder Permeabilität, die sich aber nachRückkehr in die Nominalfiltrationwieder erholt und auf konstant hoheWerte zwischen 200 und 300l/(m2hbar) einstellt.

Bei maximalem Fluss schafft dieAnlage einen Durchsatz von 6,7m2/h. Jedoch kann die Anlage durchdie großen Pufferbecken (von derAltanlage) kontinuierlich beschicktwerden und so fast durchgehend beischonenden transmembranenDrücken und moderaten Flüssenbetrieben werden. Lediglich anhochfrequentierten Wochenendenfällt tourismusbedingt kurzfristig soviel Abwasser an, dass die Anlagezeitweise mit maximalem Flux von

24 l/(m2h) betrieben wird.

Membranbelebungsverfahren – Praxiserfahrungen mit dem HUBER

Abb.2: VRM-Modul Abb.4:VRM-UnitAbb.3:VRM-Element

Abb. 5: Schema HUBER VRM-Verfahren

Abb. 1: Prinzip getauchte Niederdruckmembranverfahren

Tabelle 1: Hydraulische Parameter ARA Schwägalp

Page 17: Huber Report - Ausgabe 2/2003, deutsch

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R VRM-Verfahren belegen die Leistungsfähigkeit!

Die im Abwasser enthaltenenSchmutzstoffe werden von der Bio-logie jederzeit zuverlässig abgebaut.Durch die Membranen werden dabeialle Partikel und Bakterien undnahezu alle Keime zuverlässigzurückgehalten und so der sensibleVorfluter geschont.

3.1.2 Kommunale KläranlageKnautnaundorf

Im Sommer 2001 wurde auf derkommunalen Kläranlage Knaut-naundorf bei Leipzig eine VRMMembranbelebungsanlage mit 756m2 installiert und im August 2001erstmalig in Betrieb genommen.Eine Besonderheit dieser Anlageliegt in den wechselnden Frachten.So sind Belastungsschwankungenzwischen 200 und 900 EW möglich.Zudem ist der Zulauf teilweise mitbiologischen Hemmstoffen belastet.

Im März 2002 erfolgte dann die end-gültige Inbetriebnahme, und seitdiesem Zeitpunkt ist die Anlage inBetrieb. Lediglich bei Regenwetter-ereignissen wird die Anlage mitsoviel Durchfluss belastet, dass sichdie Filtrationseigenschaften ver-schlechtern und deswegen regel-mäßige chemische Reinigungen not-wendig werden./1/

3.1.3 Vorführanlagen

VRM 14/36 in Greensboro (NorthCarolina)

Seit Mai 2003 ist auf der Kläranlagein Greensboro (Bild 6) eine Vorführ-anlage nach dem VRM-Verfahren inBetrieb. Dabei handelt es sich umeine Membranbelebungsanlage, dieeinen Teilstrom des Zulaufs derkommunalen Kläranlage Greens-boro behandelt. Der Anlagendurch-satz beträgt 1,5 m3/h, das Bele-bungsvolumen etwa 4,5 m3.

Vorgeschaltet ist der Anlage die Vor-reinigung HUBER MiniCop, einekombinierte Anlage aus Siebung(3mm-Loch) und Sandfang. Darausgelangt das vorgereinigte Abwasserin den biologischen Teil der Pilotan-lage. Dort befinden sich auch diegetauchten VRM-Membranen, überdie die Trennung von Belebt-schlamm und Klarwasser erfolgt.

VRM 14/24 auf der KläranlageZenien in Kairo/Giza

Von Mai bis August war auf derKläranlage in Zenien (Bild 7) imKairoer Stadteil Giza eine VRM-Versuchsanlage im Rahmen einesBMBF-Forschungsprojektes (Vor-projekt) in Betrieb. Ziel der Untersu-

chungen, die zusammen mit der TUBerlin durchgeführt werden, ist esdie grundsätzliche Eignung diesesVerfahrens bei den herrschendenUmgebungsbedingungen zu ermit-

teln. Reinigungsziel ist dabei Koh-lenstoffabbau und Rückhalt derBakterien und Keime, damit derAblauf der Anlage für die Bewässe-rung von Feldfrüchten genutzt wer-den kann. Im Hauptprojekt sollendie gewonnenen Erkenntnisse aufein großtechnisches Projekt miteinem belüfteten Abwasserteich undeiner Membrantrennstufe übertra-gen werden. /2/

Der maximale Anlagendurchsatz ist1 m3/h bei einem Belebungsvolumenvon ca. 4,5 m3. Als Anlagenzulaufwird hier der Ablauf der Vorklärungverwendet, da aus Platzgründen dieAnlage nicht nahe dem Zulauf auf-gestellt werden konnte. An derAblaufstelle wurde ein Beet ange-

legt, an dem die Qualität der Bewäs-serung getestet werden soll. DieErgebnisse waren hinsichtlich Fil-trationseigenschaften und Schmutz-stoffabbau sehr positiv

Industrielle Anwendungen

Schlachthofabwasser

An einem Schlachthof in Bayernwurde im Frühjahr 2003 eine acht-wöchige Pilotierung durchgeführt.Zum Einsatz kam dabei die Ver-suchsanlage VRM 20/15 mit 45 m2

Membranfläche und 4,5 m3 Bele-bungsvolumen. Als Zulauf wurdeRohabwasser aus der grünen und

roten Linie nach vorheriger Siebungverwendet.

Die Anlage konnte dauerhaft mitFlüssen von 15 l/(m2h) betriebenwerden. Ebenfalls unproblematischwaren kurzzeitige Erhöhungen auf18 – 20 l/(m2h). Die Permeabilitätsank zwar kurzfristig etwas ab,erholte sich allerdings nach Rück-kehr in den niedrigen Fluss wieder.

Die Abbauleistungen waren hin-sichtlich CSB und Ammonium sehrpositiv. Der CSB konnte von durch-schnittlich 1500 mg/l auf 150 mg/lreduziert und der Ammonium-Stick-stoff fast vollständig eliminiert wer-den. Außerdem war der Ablauf par-tikel-, bakterien- und keimfrei.

Abb. 7: VRM 14/24-Pilotanlage in Kairo

Tabelle 2: Parameter ARA Schwägalp

Abb 6: VRM 14/36-Pilotanlage in Greensboro

Neben den oben genannten Anlagensind weitere Anlagen bei derBehandlung von Wäschereiabwäs-sern aus Feldlagern (Bundeswehr),bei der Behandlung von Deponie-sickerwasser und auf Schiffeninstalliert. Des Weiteren läuft eineDemonstrationsanlage beimUmweltbundesamt in Berlin.

Alle Anlagen laufen mit konstanthohen Permeabilitäten, hohenAbbauraten an Kohlen- und Stick-stoff und hohen Rückhalteraten fürBakterien und Keime.

Literatur

/1/ STEIN, ATV-DVWK-Mem-brantage, Begleitband, 1./ 2. Juli2003 in Bonn,

/2/ HEGEMANN W., Verbesse-rung der Ablaufqualität vonAbwasserteichanlagen durchden Einsatz von Membranver-fahren, BMBM-Forschungsan-trag, August 2002, Berlin

von Torsten Hackner

Erhöhung der Betriebs-stabilität von Kläranlagen

durch eine optimierteBeckendurchströmung mit

dem Opti-Flow-System

In der biologischen Stufe von Kläranlagen werden die Abwasser-Schmutzstoffe von Bakterien verarbeitet und gebunden. In ansch-ließenden Nachklärbecken findet die Trennung dieser schmutz-stoffbeladenen Masse vom Wasser statt. Die Feststoffe setzen sichab und das gereinigte Wasser verlässt die Kläranlage, um in einemnatürlichen Gewässer abzufließen.

In den meisten Fällen wird das Schlamm-Wasser-Gemisch in rundenNachklärbecken in der Mitte eingeleitet. Von dort aus strömt es nachallen Seiten in Richtung Beckenrand, wobei der abgesetzte Schlammzentrisch unterhalb des Beckenzulaufes abgezogen wird. Der Klar-wasserablauf dagegen erfolgt am Beckenrand.Auf den beiden Kläranlagen des Abwasserverbandes Freigericht findetder Zulauf zum runden Nachklärbecken systembedingt am Rand statt.Im Zuge von Sanierungsarbeiten in den Jahren 2001 und 2002 wurdeder ursprünglich nur an einer Stelle wirksame Zulauf so umgerüstet,dass das Becken um seinen gesamten Umfang gleichmäßig beschicktwird. Hierzu wurde eine ringförmige Rohrleitung, die mit etwa 100Öffnungen versehen ist, in der Nähe des Beckenbodens entlang derBeckenwand installiert.

Damit strömt nun das Gemisch aus Wasser und Schlammmasse vomRand zum Zentrum. Der Abzug des Klarwassers findet im Bereich derBeckenmitte an der Oberfläche statt, der abgesetzte Schlamm wirdwie in konventionellen Nachklärbecken ebenfalls im Zentrum ent-nommen. Durch diese Maßnahme wurde die Reinigungsstabilitäterhöht. Wegen der günstigeren Strömungsverhältnisse konnte zudemerreicht werden, dass ein leichter und zum Aufschwimmen neigenderSchlamm besser zurückgehalten werden kann. Der so genannteSchwimmschlamm stört nicht nur optisch, sondern führt zu schlech-teren Reinigungsleistungen sowie zu erhöhtem Arbeitsaufwand fürdas Personal der Kläranlage. Durch die massiven Regenfälle im letztenWinter gelangten große Wassermengen zu den beiden Kläranlagen.Trotz dieser ungünstigen Umstände ist seit dem Umbau keinSchwimmschlamm auf den Nachklärbecken zu sehen und die bereitsseit Jahren guten Ablaufwerte aus den Kläranlagen sind weiter stabili-siert worden.

von Manfred Pausch

HUBER Opti-Flow-System auf der Kläranlage Niedermittelau

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Vermeidung von Korrosion im Bereich der mechanischen Vorreinigung

In den heutigen kommunalen Klär-anlagen kann es zu Korrosion durchSchwefelwasserstoff kommen, deroberhalb des Wasserspiegels anfeuchten Stellen durch mikrobiolo-gische Prozesse zu Schwefelsäureumgesetzt wird. Die damit verbun-dene Korrosion wird als "biogeneSchwefel-Säurekorrosion" bezeich-net, BSK.

In dem Merkblatt ATV – M 168 /1998 "Korrosion von Abwasseranla-gen – Abwasserleitungen" wird sehrausführlich auf die Entstehung vonaggressiven Stoffen eingegangen,insbesondere auf den Schwefelwas-serstoff. In "Hinweise für Planungund Betrieb" wird deutlich aufge-zeigt, dass bereits bei der Planungvon Abwasseranlagen durch aktiveMaßnahmen die Entstehung bioge-ner Schwefelsäure-Korrosion in denAbwasserleitungen (und bei dermechanischen Reinigung) vermie-den werden kann.

Wenn dennoch aggressive Stoffeüber den Abwasserkanal zur mecha-nischen Reinigung der Kläranlagegelangen, sind passive Maßnahmenzum Schutz der Aggregate notwen-dig.

Bei nichtrostenden Stählen derStahlgruppen 1 (1.4301, 1.4541)und 2 (1.4571) kommt es aufgrunddes Vorhandenseins korrosionsför-dernder Stoffe im kommunalenAbwasser (H2S) zu teilweise starkenKorrosionsschäden an Anlagentei-len der mechanischen Vorreinigung,die zur Funktionsbeeinträchtigungder Anlage führen können (Lochkor-rosion).

Über die Korrosion durch H2S liegennoch wenig praxisbezogene Wertevor. Aufgrund dessen wurden vonder FH Nürnberg/Produktentwick-lung/Prof. Pieger in unserem Auf-trag an sechs Kläranlagen im

Bereich der mechanischen Vorreini-gung Abwasser und aggressive Gaseuntersucht . Neben den Abwasseranalysen wur-den Gasanalysen der Luft innerhalb

der Behälter durchgeführt. Bei derKläranlage 6 wurden über eineWoche alle wichtigen Daten erfasst,bei den anderen Kläranlagen jeweilsüber 24 Std.

Festzustellen war, dass die Korrosi-onserscheinungen mit dem Chlorid-und H2S-Gehalt einhergingen. Amschlimmsten betroffen waren dieKläranlagen 5 und 6. Was in 5 derChloridgehalt (Mittelwert 440 mg/l)war, war in 6 der Schwefelwasser-stoffgehalt (Mittelwert im Ablaufder Kompaktanlage 155 ppm). Diesbedeutet, dass sowohl der Chloridge-halt als auch der H2S Gehalt gleich-berechtigte "Korrosionsverursa-cher" für den nichtrostenden Stahl

sind. Wirken beide zusammen, ver-schlechtert sich die Korrosionsbe-ständigkeit für den Stahl dramatisch.In 6 war eine erhebliche Zunahmeder H2S-Konzentration vom Zulauf

zum Ablauf des belüfteten Sandfan-ges hin festzustellen, was wiederumin 5 nicht der Fall war. Dort konnteman bereits am Zulauf der Kom-paktanlage Korrosion feststellen.Daraus lässt sich schließen, dass imFall von H2S die Korrosion vomZulauf zum Ablauf hin zunimmtund im Fall von Chlorid auch schonKorrosion im Zulaufbereich vor-kommen kann. Bei den KA’s 3(1.4571, 120 mg/l Chlorid, 16 ppmH2S) und 4 (1.4301/1.4541, 130mg/l Chlorid, 12 ppm H2S) handeltes sich um Anlagen, die durch Chlo-rid- und Schwefelwasserstoffauf-konzentration an den inneren Anla-genteilen weniger geschädigt wor-den sind (KA 4 auch außenwandige

Flächen, da großteils AbdeckungSandfang offen).Die KA 2 wurde als so genannteReferenzanlage gewählt. Hier konn-te keine Korrosion festgestellt wer-

den, was zum Einen an der niedrigenChloridkonzentration (Mittelwert 66mg/l) liegt und zum Andern an demniedrigen H2S–Gehalt <1. Die Maß-nahme zur Reduzierung der H2S-Emission konnte hier aufgezeigtwerden, von 12 ppm auf 0,4 ppm imMittelwert. Aus diesen Gründendarf die KA-2 als vorbildlich inSachen Korrosionsverhütung ange-sehen werden. Als weiterer Vergleichdiente eine Ro5 von KA 1 mit 65mg/l Chloridgehalt und ohneSchwefelwasserstoff, bei der in 10Jahren keine Korrosion auftrat. Bild1 zeigt die Korrosionsstärke inAbhängigkeit von Schwefelwasser-stoff und Chlorid, wobei die Einstu-fung des Korrosionsgrades subjek-tiv nach der sichtbaren Korrosionerfolgte. Eine direkte Abhängigkeitzwischen Sulfidgehalt und gelöstemSauerstoff zu Schwefelsäure bzw.Korrosionsgrad ist hier nicht festzu-stellen.

Fazit: Bei Schwefelwasserstoff mit> 7 ppm und Chloridgehalt 100 –150 mg/l entsteht Korrosion;Schwefelwasserstoff entsteht ver-stärkt bei Pumpenbeschickungund langen Abwasserfließzeiten.

Laborversuche: Korrosion nurdurch Aufkonzentration vonaggressiven Stoffen

Weiter wurde in Labormessungenan der FH Nürnberg belegt, dassKorrosion nur durch Aufkonzentra-tion möglich ist. Eine Aufkonzentra-tion ist dann möglich, wenn sich einWassertropfen wiederkehrend an einund derselben Stelle eines Anlagen-teiles niederschlägt und austrocknet.Durch Aufkonzentration könnengesättigte Lösungen bis zu 6 mol/lCl- (210 g/l Cl-) entstehen. Im weite-ren Verlauf wirkt diese ausgetrock-nete Verkrustung als stark hygrosko-pische Verunreinigung auf der Ober-

fläche, welche sich begünstigt durchdie Aerosolbildung in der Umge-bungsluft weiter aufkonzentrierenkann (deshalb spielt auch die Luft-feuchtigkeit eine wichtige Rolle).

Bei der Kondensation spielen Tem-peraturunterschiede eine Rolle (ankalten Bauteilen kondensiert mehr).Zu dem Chloridgehalt des Wasserskommt auch der in der Gasphasebefindliche Schwefelwasserstoff,der sich zusätzlich mit im Wasser-tropfen anreichert, durch HydrolyseSäure bildet und den Tropfen bis zueinem pH- Wert von <1 absenkt.Gravierend hat sich der Einfluss vonH2S (gelöst) herausgestellt, durchden sich schon in geringen Mengenab ca. 4 mg/l H2S (gelöst) instabileLochkorrosion einstellt.

Ergebnisse der Stromdichte-,Potenzial- und Ruhepotenzial-messungen:

Bei erhöhten Chloridkonzentratio-nen ab ca. 5280 mg/l, stellt sichinstabile und ab ca. 35450 mg/lstabile Lochkorrosion ein. Dies istder Beweis, dass der Stahl 1.4301erst unter Bedingungen der Aufkon-zentration zur Lochkorrosion neigt.Weiterhin ist festzustellen, dass diebezüglich der "Korrosionsfestigkeit"höherwertigen Stahlsorten (1.4571,1.4462) aufgrund ihrer höherenWirksummen noch erheblich höhereGrenzwerte gegenüber Aufkonzen-tration erwarten lassen. Die an derFH Nürnberg gewonnenen Erkennt-nisse fliessen natürlich in den Kun-denberatungsgesprächen unsererVertriebsmitarbeiter entsprechendein, um unseren Kunden eine mög-lichst dauerhaft „korrosionsfreie“Lebensdauer der Produkte in ihrerspeziellen, aud den Einzelfallbezo-genen Anwendung zu bieten.

von Eugen Hini

Fortsetzung folgt (HUBER-Report 01/2004): Betreiber- und HUBER-Maßnah-men gegen Korrossion!Abb. 1: Einstufung des Korrosionsgrades in Abhängigkeit von Chlorid und H2S in der Praxis

Abb. 2: Lochkorrosion nur durch Aufkonzentration: LK-Bewertung der Reihe Chlorid-KombinationUL: kritisches Lochfraßpotenzial, URep: Repassivierungspotenzial, UR: Ruhepotenzial

– von kommunalen Kläranlagen durch Chlorid und besonders Schwefelwasserstoff

Page 19: Huber Report - Ausgabe 2/2003, deutsch

Die Vereinigten Arabischen Emirate(VAE), am Persischen Golf gelegen,sind ein Paradebeispiel für dieunglaubliche Entwicklung derGolfstaaten. Weltberühmt sindsicherlich viele moderne Wahrzei-chen der heutigen VAE: Das einzige7-Sterne und höchste Hotel der Welt,das "Burj Al Arab"; die künstlicheLuxusinsel "Palm Island", das ein-zige von Menschenhand erschaffe-ne Bauwerk neben der chinesischenMauer, das vom Weltall aus zusehen ist; das teuerste Pferderennender Welt usw.

Seit ca. einem Jahr hat HUBER eineeigene Niederlassung in den VAE,die seit Beginn dieses Jahres perso-nell deutlich verstärkt wurde. UnserGeschäftsführer, Herr Atif Gafar, istjetzt permanent in den VAE undkoordiniert von dort aus unseregesamten Aktivitäten im MittlerenOsten.

Mittlerweile sind wir in nahezuallen Staaten der Region über Part-nerfirmen oder direkt vertreten. Diepermanente Präsenz erlaubt es uns,die gewohnten HUBER Service-Leistungen auch in dieser Region zubieten. Auch der After-Sales-Servi-ce wird mit dem inzwischen aufge-bauten Serviceteam garantiert.

Zur Eröffnung von HUBER Emira-tes hat HUBER im Frühjahr diesen

Jahres ein Symposium in Dubai fürPlaner und Betreiber aus der gesam-ten Region veranstaltet, bei demneben der allgemeinen Firmenvor-stellung auf die speziellen Proble-matiken der Region hinsichtlich derWasserver- und Abwasserentsor-gung eingegangen wurde.

Ein arides Wüstenklima mit Tempe-raturen bis zu 50° C erfordert für dieTrinkwasserversorgung undAbwasserentsorgung besonderetechnische Lösungen und neueWege, um die herrschende Wasser-knappheit nicht zu einem wirt-schaftlichen Hemmschuh werden zulassen.

So waren die Themen Wasserwie-derverwendung, Fäkalschlammbe-handlung, Membranbiologie undDeSa/R Themen, die bei den Teil-nehmern auf größtes Interessestießen und entsprechend intensivdiskutiert wurden.

Die von HUBER aufgezeigtenLösungskonzepte für diese The-mengebiete und vor allem bereitsvor Ort ausgeführte Projekte, die imLaufe des Symposiums besichtigtwerden konnten, leisteten einenwichtigen Beitrag zu den Diskussio-nen.

von Rainer Köhler

HUBER Service-Fahrzeug im Mittleren Osten - HUBER Service immernah am Kunden.

HUBER EMIRATES – Unsere Niederlassung im Mittleren Osten

HUBER SBR-KlarwasserabzugProblem

Das Sequencing-Batch-Reactor-oder kurz SBR-Verfahren wird auf-grund seiner wirtschaftlichen Vor-teile gegenüber konventionellenAnlagen im Durchlaufbetrieb häufigfür kleine bis mittlere Kläranlageneingesetzt. Das erforderliche Reak-torvolumen ergibt sich dabei aus derSumme der Zeiten für Befüllung,Reaktion, Schlammsedimentationund Klarwasserabzug.

Die Gesamtzykluszeit und damitdas Reaktorvolumen kann deutlichreduziert werden, wenn der Klar-wasserabzug möglichst schnell undbereits während der Sedimentations-phase erfolgt. Der Abzug vonSchwimmschlamm und belebtemSchlamm muss dabei aber auf alleFälle verhindert werden.

Die Wartung und Reparatur derAbzugseinrichtung muss ohne dieEntleerung des Reaktor-Beckensmöglich sein, um den Klärprozessnicht zu beeinträchtigen. Alle elekt-risch angetriebenen Teile sind ausSicherheits- und Wartungsgründenvorteilhaft außerhalb des Beckensanzuordnen.

Lösung

Der HUBER-SBR-Klarwasserab-zug – HUBER-KWA – ist einschwimmender und unsinkbarerAbzugskasten mit einer Entnah-meöffnung, die während der Reakti-onsphase durch eine gewichtbela-stete Klappe verschlossen wird.Damit wird das Eindringen vonbelebtem Schlamm gesichert ver-hindert.

Sobald sich während der Sedimen-tationsphase eine ausreichendeKlarwasserschicht gebildet hat,kann der Abzugsvorgang gestartetwerden. Dies geschieht, indem ein

Schieber oder eine Pumpe in deraußerhalb des Beckens liegendenAblaufleitung Klarwasser abzieht.Da das gesamte Abzugssystem mitKlarwasser gefüllt ist, sinkt somitzunächst der Wasserstand innerhalbdes Abzugskastens. Die auftretendeWasserspiegeldifferenz innerhalbund außerhalb des Abzuges erzeugteinen Druck auf die gewichtbelaste-te Klappe, die sich somit öffnet unddas Klarwasser aus dem Beckenablässt. Die Abflussmenge kannüber den Schieber oder die Pumpegeregelt werden. Zum Ende derAbzugsphase schließt die Klappewieder aufgrund der sinkendenDruckdifferenz.

Der SBR-Klarwasserabzug ist sodimensioniert, dass die Strömungs-geschwindigkeit 30 cm unterhalbder Entnahmeklappe kleiner ist alsdie Geschwindigkeit, die zur Auf-wirbelung des bereits abgesetztenbelebten Schlammes führt (< 2,5cm/s). Großflächige Abzugseinrich-tungen, die an der Entnahmeschwel-le sehr niedrige Fließgeschwindigkei-ten aufweisen sind nicht erforderlich,

da mit zunehmendem Abstand vomAbzug die Strömungsgeschwindig-keit exponential abnimmt.

Das Eindringen von Schwimm-schlamm wird vermieden, indem dieAbzugsklappe 40 cm unterhalb desWasserspiegels angeordnet ist undsomit als Tauchwand wirkt.

Durch den Einsatz der optionalenSchlammspiegelsonde kann dieLeistung einer SBR-Anlage weitergesteigert werden, da zum Einen derÜberschussschlammabzug vollstän-dig automatisierbar ist und zumAnderen die Kläranlagen-Ablauf-werte durch Optimierung derZykluszeiten gesenkt werden kön-nen.

Vorteile des HUBER-KWA

● Nutzung der Sedimentationszeitfür den Abzug des Klarwassersdurch die schwimmende undunsinkbare Konstruktion

● Hohe Abflussleistungen unddamit verbunden kurze Abzugs-zeiten

● Der Abzug von Schlamm wird injeder Phase des SBR-Zyklus’sicher verhindert.

● Optimale Sicherheit und War-tungsfreundlichkeit, da sich keineelektrisch angetriebenen Teileinnerhalb des Beckens befinden.

● Wartungsarbeiten können ohneaufwändige Beckenentleerungdurchgeführt werden.

● Sicherer Winterbetrieb, da allebewegten Teile unter der Wasser-oberfläche liegen

● Optional automatische Über-schussschlammentnahme durchSchlammsensor

von Dr. Oliver Christ

Schwimmender Abzug von Klar-wasser aus SBR-Reaktoren

Die ZKA-Extertal betreibt u.a. eineKLEIN -Siebbandpresse Typ KS 20und einen KLEIN -SchlammreaktorTyp SR 51.

Im August diesen Jahres wurden wirmit der kompletten Inspektion derbeiden Anlagen beauftragt. Dabeiwurden von unseren erfahrenen Ser-vicetechnikern folgende Service-Leistungen durchgeführt:

● Überprüfung aller Verschleißteile

● Funktionsprüfung

● Leistungsprüfung

● Einstelldatenprüfung

Unser Kunde erhielt daraufhin einendetaillierten Servicebericht, ausdem er den Zustand und alle erfor-derlichen Maßnahmen zur Überar-beitung seiner beiden Schlammbe-handlungsanlagen entnehmen konn-te. Wir erhielten daraufhin denGesamtauftrag zur Lieferung und

zum fachgerechten Einbau allerErsatz- und Verschleißteile.

Im HUBER Service-Centerwurdeder Auftrag optimal vorbereitet undalle auszutauschenden Original-Ersatzteile für die Maschinen inExtertal sorgfältig ausgewählt.

Der Einbau und die anschließendeWiederinbetriebnahme wurde zurvollsten Zufriedenheit unseresKunden durchgeführt.

Erneuert wurden u.a. die Siebbänder,Lager, Walzen, Dich-tungen, usw. sowiebei der SR 51 diekomplette Antriebs-einheit.

Herr Grote,Betriebsleiter derZentralkläranlageExtertal, bestätigteuns die kompetenteServiceleistung auf seiner Anlage!

Wir bedanken uns an dieser Stelle

bei H. Grote und der gesamten

Belegschaft der Zentralkläranlage

Extertal für das entgegengebrachte

Vertrauen!

Wir werden auch in Zukunft allesdaran setzen, mit unseren Servicelei-stungen zu überzeugen und derZKA-Extertal mit Rat und v.a. Tatzur Verfügung stehen!

Machen auch Sie sich unsereErfahrung und unsere Kompe-tenz im Bereich Service zu Nutze!

HUBER Service bietet für IhreKLEIN -Anlagen alle Servicelei-

stungen, die Sie für einen betriebssi-cheren und verschleiß-, somitkostenarmen Betrieb benötigen.

Unser Service für KLEIN-Anlagen:

● schnelle und preiswerte Liefe-rung von Original-Ersatzteilen

● Reparatur durch kompetenteServicetechniker

● Wart ung nach maschinenspezi-fischen Checklisten

● Betriebsoptimierung IhrerKLEIN-Maschine

Ihren HUBER Service-Center errei-chen Sie:

Telefonisch: 08462/201-455

Per Telefax: 08462/201-459

Per e-mail: [email protected]

von Paul Neumaier

Servicefür -Anlagen

Unsere Leistungen überzeugen auf der ZKA-Extertal

KLEIN Siebbandpressee Typ KS 20 „ZKA-Extertal“

Prüfung der Original-KLEIN -Zeichnung „Extertal“ im HUBERService-Center

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Page 20: Huber Report - Ausgabe 2/2003, deutsch

Telemetriedaten sind in der Formel 1längst elementare Voraussetzungdafür, die Betriebssicherheit undHaltbarkeit eines F1-Wagenswährend eines Rennens zu gewähr-leisten. Durch die Abfrage und Aus-wertung der Betriebs- und Leis-tungsdaten können frühzeitig negati-

ve Abweichungen erkannt und durchentsprechende Hinweise an denPiloten korrigiert werden. Somitkönnen Schäden und Ausfall einesAggregates weitgehend vermiedenwerden.

HUBER Service bietet Ihnen jetztdie kontinuierliche Überprüfungaller wichtigen Betriebs- und Leis-tungsdaten Ihrer HUBER-Maschi-nen durch Datenfernübertragung an!

Durch das HUBER Teleservice-Systemsind unsere Servicespezia-listen stets in Kontakt mit IhrerMaschine und können Sie somitfrühzeitig auf Gefahren hinweisen:

● überhöhter Verschleiß

● überhöhte Verbrauchsstoffe, z.B.Polymere

● drohende Maschinenausfälle,z.B. aufgrund Überlastung

● erforderliche Optimierungenbzw. Anpassung von Einstellda-ten

● fälliger Wechsel von Verschleiß-teilen usw.

werden von unseren Servicetechni-kern rechtzeitig an Sie gemeldet.Dies telefonisch, per Fax oder per e-mail.

Die Technik:

Unsere Servicetechniker installierenneben Ihrer Steuerung/Schalt-schrank eine separate HUBER-Teleservicebox. Hierin ist die ent-sprechende Technik zur Übertra-gung der Daten integriert. Entschei-dend dabei ist, dass die Installationund der Anschluss dieser Teleservi-cebox einfach zu realisieren ist undwir dabei nicht in das vorhandeneAnlagenprogramm eingreifen!

Unmittelbar nach der Installation derHUBER Teleserviceboxkann dasSystem in Betrieb gehen.

Im HUBER Service-Center steht zurAbfrage und Auswertung aller rele-vanten Daten ein speziell ausgerü-steter Teleservice-Rechner zur Ver-fügung. Hiermit kommunizierenunsere Techniker ausschließlich

über die oben erläuterte HUBERTeleservicebox, fragen die entspre-chenden Daten ab und werten dieseaus.

HUBER Teleservice kann für beste-hende Anlagen problemlos nach-gerüstet oder gleich vorinstalliertmit den Neuanlagen ausgeliefert

werden.

Das HUBER Teleservice-System iststandardmäßig zudem in der Lage,Störmeldungenvon Maschinen perSMS an eine frei wählbare Handy-nummer (z.B. die des diensthaben-den Betriebspersonals) und zusätz-lich an eine E-mail-Adresse (z.B.an das HUBER Service-Center)automatisch zu versenden. Diesmacht die Anschaffung und den

Betrieb eines diesbzgl. "Telenot-oder Cityruf-Systems" nicht mehrerforderlich, d.h. auch diese Kostenkönnen Sie einsparen!

HUBER Teleservice ist eine opti-male Ergänzung unserer Stan-dard-Servicesysteme!

Immer mehr unserer Kunden nutzendie großen Vorteile eines HUBERServicevertrages!

Jeder Servicevertragstyp kann jetztmit dem Teleservice-Paketergänztwerden. Damit können Sie sicheinen umfassenden "Fullservice" fürIhre Maschinen und Anlagensichern, der Ihnen höchste Betriebs-sicherheit bei gleichzeitiger Redu-zierung Ihrer Betriebskosten ver-schafft!

Stets in Kontakt mit HUBER Ser-vicetechnikern heißt:

Höchste Betriebssicherheit undReduzierung Ihrer Betriebskostenund dies für Kommunen und Indus-triebetriebe!

HUBER bietet Ihnen die Technikund den Service für maximaleBetriebssicherheit und Wirtschaft-lichkeit Ihrer hochwertigen Anla-gen!

HUBER Teleservice heißt:

Prüfen und optimieren, bevor Pro-bleme und Kosten entstehen!

Nutzen Sie unsere Innovationenzur Sicherung Ihrer Zukunft!

Für Ihre Anlage erstellen wir Ihnengerne ein unverbindliches Angebot.

von Paul Neumaier

HUBER Teleservice - Wir vermeiden Schäden und Betriebsstillstand durch „vorsorgende Wartung“- schafft höchste Betriebssicherheit und verringert Ihre Betriebskosten

HUBER Teleservice- schafft höchste Betriebssicherheitund verringert Ihre Betriebskosten

HUBER-Maschinen beim Kunden

HUBER Service-Center

Anlagenfernüberwachung durchregelmäßige Fernabfrage von spezi-fischen Maschinendaten durch das

HUBER Service-Center.

HUBER Teleservice ist eine optimale Ergänzungunserer Standard-Servicesysteme!

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Page 21: Huber Report - Ausgabe 2/2003, deutsch

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HUBER Sicherheits-läufer – Prüfung gemäß BGR 198Besitzen Sie die regelmäßig erfor-derl ichen Prüfnachweise ?

Wenn nicht, sind Sie als verantwort-licher Betreiber und Ihre entspre-chenden Mitarbeiter einem erhebli-chen Risiko mit unvorhersehbarenFolgen ausgesetzt!

Die Berufsgenossenschaft schreibtim Regelwerk BGR 198-1998 Fol-gendes vor:

"Der Unternehmer hat persönli-che Schutzausrüstungen gegenAbsturz entsprechend den Einsatz-bedingungen und den betriebli-chen Verhältnissen nach Bedarf,mindestens jedoch einmal jährlichauf ihren einwandfreien Zustanddurch einen Sachkundigen prüfenzu lassen".

HUBER als Hersteller der Sicher-heitsläufer ist selbstverständlich"offiziell Sachkundiger" gemäßBGR 198 und bietet Ihnen ab sofortdie entsprechenden Service-Leis-tungen an!

Sicherheitsleistungen durchHUBER Service gemäß den Forde-rungen der BGR 198:

● Jährliche Überprüfung gemäßspezifischer Checkliste fürSicherheitsläufer

● Ausstellen eines Sachkundigen-Prüfzertifikates "Jährliche BGR198-Prüfung"

● Sechs-jährliche Prüfung gemäßspezifischer Checkliste fürSicherheitsläufer mit Band-falldämpfertausch

● Ausstellen eines Sachkundigen-Prüfzertifikates "Sechs-jährlicheBGR 198-Prüfung"

Selbstverständlich werden erforder-liche Reparaturen an den Sicher-heitsläufern nach kurzer Rückspra-che mit Ihnen gleich mit durchge-führt!

Gehen Sie kein Risiko ein und for-dern Sie noch heute unser "SIS-Bestellformular" an:

Telefonisch: 08462/201-455

Per Telefax: 08462/201-459

Per e-mail: [email protected]

Das SIS-Formular füllen Sie bitteaus und fügen es den zu prüfendenSicherheitsläufern bei.

Nach Überprüfung in unserem Werkerhalten Sie Ihre Sicherheitsläufermit Zertifikat frei Haus zurückge-liefert!

von Paul Neumaier

Huber Sicherheitssteigsysteme

HUBER Service Werksreparatur Sicherheitsläufer-Prüfung gemäß BGR 198

Vermeiden Sie Schäden durch zeitnahe Wartung!

Die meisten Schäden, verbunden mitoft betrachtlichen Kosten beiMaschinen und Anlagen entstehenerfahrungsgemäß durch mangelndeWartung!

Nur eine fachgerechte und lückenlo-se Wartung der v.a. im Abwasserbe-reich, hoch beanspruchten Aggrega-

te ist Voraussetzung dafür, dass IhreMaschinen auf Dauer die Leistungbringen, die Sie beim Kauf erwartethaben, dies in Verbindung mit höch-ster Betriebssicherheit bei geringemVerschleiß und somit niedrigenBetriebskosten.

HUBER bietet seinen Kunden die-sen fachgerechten und umfassen-den Wartungs-Service.Durch denAbschluss eines HUBER-War-tungsvertrages erhalten Sie zusätz-lich unseren HUBER Schutzbrief,dies als Garantie für unsere Leistun-gen und Ihre Investition!

HUBER Servicetechniker inspizie-ren bei jedem Wartungseinsatz IhreHUBER-Maschinen nach spezifi-schen Checklisten, d.h. es werdengenau die Bereiche Ihrer jeweiligen

Maschine geprüft, auf die es hin-sichtlich Verschleiß, Betriebssicher-heit und Leistung ankommt.

Und wer könnte dies besser alsder Hersteller der Maschinen –HUBER!

Nach jeder HUBER-Wartung erhal-ten Sie einen detaillierten Service-

Bericht. Hierin ist der Zustand IhrerMaschine und bei Bedarf ein Hin-weis auf auszutauschende Ver-schleißteile enthalten. Selbstver-ständlich erhalten Sie hierüber vorabein entsprechendes Angebot vonunserem Service-Center.

"Warten" Sie nicht, bis es zu spätist!

Vorbeugende Wartung durchHUBER Servicetechniker hat fürSie als Betreiber unserer Maschinenund Anlagen ganz erhebliche Vorteile!

● Vermeidung von Maschinenschä-den und damit oft hohen Kosten

● Vermeidung von Maschinenaus-fällen mit oft weitreichenden Fol-gen

● Langfristig wesentlich geringereBetriebskosten

● Aufrechterhaltung hoher Maschi-nenleistungen bei gleichzeitiggeringem Verschleiß

● Hohe Sicherheit durch denHUBER-Schutzbrief bei War-tungsverträgen

● Längere Lebensdauer IhrerMaschinen

Wenden Sie sich an Ihr HUBERService-Center. Wir beraten Siegerne, umfassend und kompetent!

Das HUBER Service-Center er-reichen Sie:

Telefonisch: 08462/201-455

Telefax: 08462/201-459

e-mail: [email protected]

von Paul Neumaier

Lagerbüchse/Verschleiß-EinlageKosten für Wechsel: ca. 650,00Eur

HauptlagersitzKosten für Reparatur bei zu spätem

Wechsel der Verschleißeinlage: ca. 3000,00 Eur

Wichtig! Rechtzeitiger Wechseleiner Verschleißeinlage schützt Sievor unerwarteten Maschinenausfäl-len, verbunden mit hohen Kosten!

HUBER Service- und WartungssystemeFür jede Anlage und für jedes Budget die passende Lösung

Kompetenz schafft Vertrauen!HUBER Service-Techniker erläutern unserem Kunden den Ergebnisbe-richt nach der fachgerechten Wartung

HUBER Wartungs-Service schützt Sie vor vermeidbaren Kosten

Page 22: Huber Report - Ausgabe 2/2003, deutsch

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Am 14. August 2003 nahm Prof. Dr.Peter A. Wilderer aus den Händenvon König Carl XVI Gustaf vonSchweden im Rathaus zu Stockholmden diesjährigen Stockholm-Wasser-Preis entgegen. Als erster deutscherWissenschaftler wurde er mit dem inFachkreisen hoch begehrten "Was-ser-Nobelpreis" ausgezeichnet.Damit wurde ein Lebenswerk gewür-digt, das auf vielen Gebieten derWasserforschung und der qualitati-ven Wasserwirtschaft wegweisendwar und ist. Der Erfolg und die Ver-dienste von Prof. Wilderer sind durchseine internationale und fachüber-greifende Denk- und Arbeitsweisebegründet und sind so umfassend,dass es schwer fällt, das Werk vonProf. Wilderer in kurze Worte zu fas-sen. Prof. Wilderer wurde von Wissen-schaftlern aus den USA für den Preisvorgeschlagen. Die Auswahlkriteri-en für den Wasserpreis der Stock-holm Water Foundation sind ebensostreng wie für den Nobelpreis. In derBegründung wurden vor allem dieVerdienste von Prof. Wilderer um dieEntwicklung gesamtheitlicher inter-disziplinärer Ansätze in der Wasser-forschung hervorgehoben. Prof. Wil-derer habe sich für die Erforschungvon Methoden zur nachhaltigenWassernutzung und Abwasserbe-handlung eingesetzt und den Weg hinzu einem neuartigen, tief in denGrundlagen verankerten Sanitär- undWasserwiederverwendungs-konzeptgewiesen. Mit seinen Ideen und For-schungsergebnissen habe er sichweltweit und über viele Disziplin-grenzen hinweg Achtung undRespekt verschafft. Er sei ein Hoff-nungsträger für Menschen, die in denwasserarmen Gebieten dieser Erdeauf eine rasche Einführung funkti-onstüchtiger Verfahren zur Bereit-stellung von sauberem Trinkwasserund auf die Beseitigung sanitärerMissstände angewiesen sind. Prof. Wilderer wurde im März 1939in Karlsruhe geboren. Dort ging erauch zur Schule und wurde Studentdes Bauingenieurwesens an der dor-tigen Universität. Unter dem Einflussseines späteren Doktorvaters, Prof.Dr. Ludwig Hartmann, entschied ersich für die zwischen den Fakultätenfür Bauingenieurwesen, Verfahrens-technik und Bio- und Geowissen-schaften angesiedelten Lehr- undForschungsrichtung "Ingenieurbio-logie". Den heranwachsenden Inge-nieuren sollte deutlich gemacht wer-den, welche Auswirkungen Technikauf die Funktion der belebtenUmwelt ausübt. Heute würde maneine solche Zielrichtung mit demBegriff "Technikfolgenabschätzung"oder mit "Integrierter Produkt-Politk" umschreiben. Ludwig Hart-mann und Peter Wilderer waren Pio-niere auf diesem Gebiet der Umwelt-Risiko-Abschätzung und der Ent-wicklung von entsprechendenLösungsvorschlägen.

1969 promovierte er mit einer Arbeitüber die Enzymkinetik zur Beschrei-bung biologischer Abbauvorgänge.Nach seiner Habilitation (1976) undErnennung zum C2-Professor(1980) ging Prof. Wilderer für einJahr als Gastwissenschaftler an dieUniversity of California Davis. Vondort aus wurde er an die damals nochganz junge Technische UniversitätHamburg-Harburg berufen, wo ernicht nur in Forschung und Lehre,sondern auch als Vizepräsident wirk-te. 1991 trat er dann die Nachfolgevon Prof. Dr. Bischofsberger amLehrstuhl und Prüfamt für Wassergü-

te- und Abfallwirtschaft an der Tech-nischen Universität München(TUM) an. Fast zeitgleich wurde erzum Sprecher des Bayerischen For-schungsverbunds "Abfallforschungund Reststoffverwertung" (BayFOR-REST) gewählt. Er wurde als ordent-liches Mitglied in die EuropäischeAkademie der Wissenschaften undKünste aufgenommen und agiertdort heute als Prodekan der KlasseTechnik- und Umweltwissenschaf-ten. Die University of Queensland,Australien, berief ihn zum Honorar-professor. Er erhielt die Ehrendoktor-

würde der Universität für ChemischeTechnologie, Prag, und der Techni-schen Universität "Gh. Asachi" inIasi, Rumänien. Die Themen der Forschung und Ent-wicklung, die von Prof. Wildererüber Jahre hinweg mit Ausdauer undZähigkeit behandelt wurden, lassensich in drei große Bereiche einteilen:● Integriertes Wassermanagement

im urbanen und industriellenUmfeld

● Biologische Grenzflächenprozesse● Periodizität von Prozessbedin-

gungen als Hebel zur Beeinflus-sung mikrobieller Lebensgemein-schaften

Der Bereich integriertes Wasserma-nagement bezieht sich auf die beidenTeilbereiche Wasserversorgung undAbwasserbehandlung. Diese wurdenin den Industriestaaten bisher über-wiegend getrennt voneinanderbehandelt. Die klassischen Konzepteder städtischen Wasserver- undAbwasserentsorgung beruht aufeinem seriellen Ansatz: Wasserge-winnung, Wasserverteilung,Abwassersammlung, Abwasserbe-handlung, Ableitung in Oberflächen-gewässer. Prof. Wilderer stellte sichbereits während seiner KarlsruherZeit die Frage, ob diese Wasser-Ein-bahnstraße wirklich der Weisheitletzter Schluss ist. Ist es wirklichsinnvoll, Trinkwasser zu gewinnen(und zu bezahlen), um es dann über-wiegend nur als Spül- und Transport-wasser für Abfälle aller Art zu benut-zen? Das zieht nach sich, dass manhohe Transportkapazitäten in Formvon Kanalisationsleitungen bereit-stellen muss. Die Kläranlagen müs-sen entsprechend groß dimensioniertwerden. Und wohin mit dem Klär-schlamm? Solche Überlegungenführen zunächst zu Wassereinspar-

vorschlägen verschiedenster Art.Prof. Wilderer geht mit seinen Vor-schlägen darüber hinaus, indem erauch Erfahrungen ins Spiel bringt,die er als Sprecher von BayFOR-REST gesammelt hat: "Wir sammeln Papier getrennt vonGlas und Plastik und grüne Gläsergetrennt von braunen und farblo-sen. Bei all diesen Stoffen reden wirinzwischen gar nicht mehr vonAbfall, sondern von Sekundär-Roh-stoffen, die wir sehr effizient in denStoffkreislauf zurückführen. Kannman dieses Konzept nicht auch auf

den Abwassersektor übertragenund die Wertstoffe, die das Abwas-ser ausmachen, also das Wasserselbst, Pflanzennährstoffe, Energieausschleusen, um so eine nachhal-tige urbane Wasserwirtschaft zuermöglichen?" So betrachtet wird Abwasser zueinem wichtigen Rohstoff für dieVersorgung von Haushalten undIndustriebetrieben mit Brauchwas-ser. Urin wird zum Rohstoff für dieDüngemittelproduktion, Küchenab-fälle zusammen mit den festenmenschlichen Ausscheidungen zueiner Quelle für Biogas und elektri-schen Strom. Diese Überlegungen von Prof. Wil-derer liegen auch dem DESARAnsatz der Hans Huber AG zu Grun-de und wurden erstmalig in ihremgesamten Umfang im neuen Admi-nistrationsgebäude der Hans HuberAG in Berching etabliert. Dadurchkann nicht nur die Funktionsfähig-keit dieses Ansatzes dargestellt, son-dern auch die Technologie in Koope-ration zwischen Prof. Wilderer undder Hans Huber AG optimiert undweiterentwickelt werden. Von Inter-esse könnte dies insbesondere fürsolche Städte und Gemeinden sein,welche in Wassermangelgebieten lie-gen. Darüber hinaus zeigen insbe-sondere Entwicklungsländer, indenen noch keine Kanalisationerrichtet ist, großes Interesse an die-sem Ansatz.

Auf einem ganz anderen Gebietbewegt sich Prof. Wilderer mit sei-nem zweiten Forschungsschwer-punkt über biologische Grenz-flächenphänomene. Hier geht es dar-um, die Grundlagen der biologischenAbwasserbehandlung besser verste-hen zu lernen, um in der Folge dieZuverlässigkeit und Effizienz biolo-

gischer Reaktionssysteme zu verbes-sern. Die zentrale Frage, die sichdabei stellt, zielt auf die Austausch-prozesse zwischen Bakterienzellenund ihrer Umgebung. Zu klären istdabei nicht nur der Stoff- sondernauch der Informationsaustausch.Wie kommunizieren Bakterienuntereinander und mit ihrer Umwelt?Dieses stark interdisziplinäre Themawurde in München im Rahmen einesSonderforschungsbereichs (SFB411) angegangen. Es war schon Jahrezuvor (1988) Gegenstand einer Dah-lem-Konferenz, die von Prof. Wilde-

rer zusammen mit seinem amerika-nischen Kollegen Characklis aufge-griffen worden war. Heute weltweiteingeführte Methoden der Analysemikrobieller Aggregate (Biofilme,Bakterienflocken, Granula) wie bei-spielsweise die Fluoreszenz-In-Situ-Hybridisierung (FISH), die confoca-le Laser Scanning Mikroskopie unddie Mikrosondentechnik kamendamals erstmals ins Gespräch undins Bewustsein von Abwasserfor-schern und in der Praxis stehendenAbwasseringenieuren. Prof. Wilde-rer hat es verstanden, solche Metho-den aufzugreifen, einzusetzen undderen Wert für die Wasserforschungund Technik deutlich zu machen.Dass ein solcher Spagat zwischen dermolekularen Mikrobiologie, der ana-lytischen Chemie und der Kläranla-genverfahrenstechnik nur gelingenkann, wenn die entsprechendenFachdisziplinen eng zusammenar-beiten, ist selbstverständlich. Soarbeitete Prof. Wilderer auch zu Hau-se an der TUM mit seinen KollegenProf. Schleifer von der Mikrobiologieund Prof. Niessner von der Chemieeng zusammen. Die Innovation ent-wickelte sich an der Grenzflächezwischen den Disziplinen. Prof. Wil-derer ist ein Grenzgänger, der heuteüber die natur- und ingenieurwissen-schaftlichen Disziplingrenzen hin-aus agiert. Er ist davon überzeugt,dass tragfähige Konzepte zur Grund-versorgung der Erdbevölkerung mitWasser und sanitären Einrichtungennur zu gewinnen sind, wenn die kul-turellen Traditionen und religiösenEmpfindsamkeiten der Menschen inden verschiedenen Kulturregionender Erde gewürdigt werden. Innovati-on entspringt auch an solchen Grenz-flächen. Der dritte Forschungs-schwerpunkt, dem sich Prof. Wilde-rer über Jahre hinweg gewidmet hat,

basiert auf der Hypothese, dass esmöglich sein müsste, durch Applika-tion kontrollierter, periodisch wech-selnder Prozessbedingungen die Lei-stungs-fähigkeit mikrobiellerLebensgemeinschaften gezielt zubeeinflussen. Forschungsarbeitendazu wurden in enger Zusammenar-beit vor allem mit Prof. Irvine von deramerikanischen Universität NotreDame, Indiana, durchgeführt. Dasauf diesen Überlegungen basierteSBR-Verfahren (Sequencing BatchReactor Verfahren) ist mittlerweileweltweit eingeführt und anerkannt.Es zeigt sich, dass periodischeStress-bedingungen von mikrobiel-len Systemen mit einer hohen Adap-tationsfähigkeit an wechselndeUmweltbedingungen beantwortetwerden. Die Ursachen hierfür konn-ten weitgehend aufgeklärt werden. "Von der Natur lernen", ist die Devi-se, die Prof. Wilderer immer wiederauf neue Wege geführt hat. Seineneueste Entwicklung ist die künstli-che Kuh "RESI", ein Verfahren zuranaeroben Vergärung von parti-kulären organischen Substanzen wieGras, Küchenabfällen oder Klär-schlämmen. Die Idee dabei ist, dieim Pansen von Kühen, Schafen oderZiegen wirksamen mikrobiellenSysteme in den technischen Maßstabzu übersetzen. Die ersten Ver-suchsergebnisse belegen, dass dieVerweilzeiten in Anaerobanlagen aufdiese Weise sehr stark verkürzt unddie Reaktionsbehälter damit entspre-chend verkleinert werden können.Erzeugt wird Biogas, das in Zukunftmöglicherweise durch Einsatzmoderner Brennstoffzellen direkt inelektrischen Strom umgewandeltwerden kann. Der Pansen in einerKuh ist ein kleiner, transportabler,äußerst leistungsfähiger und überMillionen von Jahren erprobter Ana-erobreaktor. Dabei stellt sich Prof.Wilderer die Frage, ob es sinnvoll ist,aus den partikulären organischenSubstanzen lediglich Strom bzw.Biogas zu erzeugen. Letztendlich istes auch nicht das Ziel des Pansen,dieses zu tun, sondern Nährstoffe ausden Substanzen zu gewinnen. "Kön-nen wir nicht ähnlich dem Pansenebenfalls andersartige Wertstoffe ausden organischen Substanzen gewin-nen?" Prof. Wilderer wurde von dem Preis-gericht in Stockholm als Visionärbeschrieben. Genau das ist er. In sei-ner Ansprache zum Stockholm Juni-or Preis gab Prof. Wilderer den jun-gen Forschern vier Empfehlungenmit auf den Weg:

● Seid neugierig

● Schaut über den Tellerrand hinaus

● Arbeitet in Gruppen

● Gebt nicht zu früh auf

Wie Dr. Piet Odendaal vom Stock-holm Price Nominating Committeein seiner Laudatio anmerkte, könntendiese vier Empfehlungen auch als diePhilosophie von Prof. Wilderer selbstbezeichnet werden.Prof. Wilderer ist Mitglied des Auf-sichtsrates der Hans Huber AG undberät die Hans Huber AG insbeson-dere in Fragen der Technologieent-wicklung. Wir gratulieren Herrn Pro-fessor Wilderer zu seiner Auszeich-nung und hoffen, noch lange underfolgreich mit ihm zusammenarbei-ten zu können.

von Christian Stark

HUBER Aufsichtsrats-Mitglied Prof. Peter A. Wilderer erhältden diesjährigen Wasser-Nobelpreis

Peter A. Wilderer erhält den Wasser-Nobelpreis von König Carl XVI Gustaf von Schweden

Page 23: Huber Report - Ausgabe 2/2003, deutsch

Sauberes Trinkwasser - Unser wichtigstes LebensmittelUnser wichtigstes Lebensmittel

Obwohl die Oberfläche unserer Erdezu 71 % mit Wasser bedeckt ist, stehtjedem fünften Erdbewohner kein

sauberes Wasser zur Verfügung. Derfür den Menschen nutzbare Teil anSüßwasser stellt weniger als 1 % dar.

Die Stadtwerke in Düdelingen,Luxemburg, sind sich ihrer Aufga-be, das wenige Trinkwasser auf derErde zu schützen und in hervorra-gender Qualität dem Verbraucherzur Verfügung zu stellen, bewusstund haben eine zukunftsorientierteSanierung ihrer Trinkwasserspei-cher durchgeführt.

Tr inkwasser in Düdelingen

Die Stadtwerke Düdelingen erhaltendas Trinkwasser vom Syndikat SES(Syndicat des Eaux du Sud ) ausKoerich. Dieses Wasser besteht auseinem Gemisch von 2/3 Quellwasser(vom SES aus dem Gebiet desLuxemburger Sandsteins rund umdas Eichtal gefördert) und 1/3 Ober-flächenwasser, aus dem Stausee inEsch-Sauer gewonnen und vonSEBES (Syndikat des Eaux du Bar-rage d´Esch–sur-Sûre) gefördert.Das Quellwasser wird durch Druck-leitungen zu dem HauptbehälterRehbierg gepumpt, welcher in derOrtschaft Kahler auf einer Höhe von400 m über dem Meeresspiegelsteht. In diesen Behälter mit einerKapazität von 15.000m3 erfolgtebenfalls die Einspeisung desSEBES Wassers und die Vermi-schung. Von hier aus tritt das Trink-wasser seinen Weg über Fallleitun-gen mit natürlichem Gefälle zu den

Ortsbehältern an, wo es in die Trink-wasserleitungsnetze eingespeist undzum Endverbraucher transportiertwird.

Sanierung durch die Technik vonHuber TECHNOLOGY

Im Jahr 2002 wurde der BehälterRoudebierg mit einer Luftfilteranla-ge Typ 662 ausgestattet, um die Luft,welche der Trinkwasserspeicherbeim Entleeren einsaugt, zu reini-gen. Zugleich wurden die altenBelüftungen, die sich noch über derWasserkammer befanden, abgedich-tet, so dass der Behälter nur nochüber die neue Luftfilteranlage be-und entlüftet wird.

Diese alten Belüftungen stellten einGefährdungspotenzial für die Qua-lität des Trinkwassers da:

1. Die Luft für den Druckausgleichdes Behälters wurde nicht gefiltertund vorhandene Pilze, Sporen undBakterien konnten das Trinkwasserverkeimen .

2. Durch das Abdichten der altenBelüftungen, welche sich über derfreien Wasseroberfläche befanden,ist das Risiko, dass das Trinkwasserdurch Vandalismus verschmutztwird, auf ein striktes Minimumbeschränkt worden.

Durch die sehr guten Erfahrungenmit der Luftfilteranlage am Hoch-behälter Roudebierg wurden zweiweitere Behälter, HochbehälterWeich und Hochbehälter Mont St.Jean, ein Jahr später ebenfalls nach

dem neusten Stand der Technikumgerüstet. Die Luftansaugung beiallen Behältern erfolgt aus derdirekten Umgebung, wobei die Be-und Entlüftungsanlagen gut zugäng-lich im Bedienhaus installiert sind.

Die Luftleitung wurde luftdicht,beul- und verwindungssteif ausge-führt. Sie wurde im leichten Gefälleverlegt, so dass das anfallende Kon-denswasser über den in der Luftfil-teranlage fest eingeschweißten Kon-denswasserablauf abgeleitet wird.

Die Luftfiltereinheit wurde in dieLuftleitung zwischengebaut. In die-ser Luftfiltereinheit befinden sich dieFilter mit einem Abscheidegrad vonbis zu 99,997% zur optimalen Reini-gung der Zuluft. Die Filter bestehenaus keimabtötendem Material, sodass auch bei hoher Beladung undLuftfeuchtigkeit keine hygienischeBelastung des Trinkwassers erfolgt.

Die Überwachung der Filterver-schmutzung erfolgt durch ein Kon-taktmanometer. Die Druckdifferenzwird vor und nach den Filtern er-fasst. Bei Überschreitung der zuläs-sigen Arbeitsdrücke erfolgt eineakustische/optische Meldung.

Das Kondenswasser aus der Luftlei-tung und der Luftfiltereinheit wirdzuverlässig abgeleitet. Da das anfal-lende Kondenswasser auch mitStaub, Bakterien und Viren beladenist, erfolgt die Entnahme ohne Rück-vermischung. Ein eingebautesRückschlagventil/Kugelhahn ver-hindert das Eindringen von ungefil-terter Falschluft.

Im Zuge dieser Umbau- und Ertüch-tigungsmaßnahmen wurde durchpassive Schutzmaßnahmen auch dieEinbruchsicherheit erhöht. DasAnsaugen der Außenluft bzw. dasAusblasen von verdrängter Lufterfolgt nun über einbruchhemmendeJalousien. Die Verankerung derJalousien ist nur von der Gebäude-innenseite zugänglich.

Die alten Zugangstüren wurden beiallen drei Behältern durch einbruch-hemmende Sicherheitstüren, kom-plett aus Edelstahl, ersetzt. DieseSicherheitstüren wurden von einemPrüfinstitut getestet und besitzeneine Widerstandsklasse WK 3. Diestabile Ausführung der Konstrukti-on bei den Jalousien und auch bei

den Türen dient zum Schutz vormutwill iger Zerstörung und Randa-lismus.

Durch diese Maßnahmen ist dieGemeinde Dudelingen ihrer Ver-pflichtung, den Einwohnern hygie-nisch sauberes und einwandfreiesTrinkwasser jederzeit und in ausrei-chender Menge zur Verfügung zustellen, zu 100% nachgekommen.

Auf diesem Wege möchten wir unsnoch einmal für die hervorragendeZusammenarbeit mit der Fa. Neu-berg und der Gemeinde Düdelingenbedanken.

von Stefan Wittl

Einbruchgesicherter Zugang zum Hochbehälter Roudebierg

Saubere und hygenisch einwandfreie Bedingungen im Trinkwasserspeicher.

HUBER Edelstahl Luftfilteranlage sorgt für saubere Luft im Trinkwasser-speicher.

Wir erneuern Ihren Alten!Sanierung - immer ein Thema:

Trinkwasser- und Abwasseranla-gen sind wertvolle Bestandteileunserer Ver- und Entsorgung. Esmuss sichergestellt werden, dassdiese Anlagen und auch die Peri-pherie lange und sicher betriebenwerden können.

Steigende gesetzliche und techni-sche Anforderungen zwingenZweckverbände und Kommunendazu, ihre Trinkwasser- undAbwasseranlagen zu sanieren.

Handlungsbedarf:

Viele Anlagen entsprechen nichtmehr den Regeln der Technik undstellen so eine Gefahr für dieUmwelt und für die Menschen dar.Daher ist es wichtig, dass durchregelmäßige Kontrollen, die Män-gel, Schäden und Schwachpunktefrühzeitig erkannt werden undanschließend auch fachmännischinstand gesetzt werden.

Wann muss saniert werden:

● Es liegt ein Schaden vor und dieFunktionssicherheit ist gefährdet

● Es besteht sicherheitstechnischGefahr für Leben und Gesundheit

● Es besteht die Gefahr, dass auseinem Mangel ein Schaden ent-steht

● Trinkwasser wird nachteiligbeeinflusst

● Ablaufwerte der Kläranlagenkönnen nicht mehr eingehaltenwerden

● Betrieb und Wartung sind nichtmehr sicher und wirtschaftlich

● Unbefugte können Schädenanrichten.

Für eine dauerhafte und sinnvolleSanierung gibt es je nach Fallunterschiedliche Möglichkeiten.

Der Werkstoff Edelstahl bietet hier-zu alle Möglichkeiten und beugtbei fachmännischer Verarbeitung

einer weiteren Sanierung vor.

Seit Jahrzehnten haben sich Pro-dukte und Verfahren der FirmaHuber im Umwelttechnikbereichbestens bewährt. Davon profitierendie Betreiber langfristig - in techni-scher und betriebswirtschaftlicherHinsicht.

von Stefan Wittl

P.S. An dieser Stelle sollte einSanierungsprospekt liegen! Warjemand schneller als Sie, dannfordern Sie nochmals an!

Tel.: 08462/201-301e-mail: [email protected]

Stellen Sie sich vor: Unter dieser Schachtabdeckung lagertIhr Trinkwasser!

Sanierung

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Page 24: Huber Report - Ausgabe 2/2003, deutsch

Staatssekretär Hans Spitzner, der Fa.Huber seit langem freundschaftlichverbunden, würdigte die HansHuber AG als einen Glücksfall fürdie Region und die Oberpfalz, zeigesie doch, wie aus ländlich struktu-rierten Räumen Impulse in die ganzeWelt ausgehen können.

Das neue Gebäude erstreckt sichüber eine Länge von 70 Metern undsetzt mit seiner markanten Architek-tur einen weithin sichtbaren Akzentin Berching.

Vor dem Haupteingang steht die ehe-malige Kirchturmspitze der Ber-chinger St. Lorenz Kirche, dieJohann Huber, der Urgroßvater derheutigen Inhaber, 1887 angefertigthat.

Von dort geht ein im Boden eingelas-sener Strahl aus Kupfer ins Gebäu-deinnere zu einem Brunnen, der auseiner Bronzeskulptur besteht, dieeine Schneckenwelle, das Rückgratder Huber ROTAMAT® Maschinendarstellt.

So symbolisieren wir die Verbin-dung von Tradition und Fortschritt.Die Skulptur schuf der OberpfälzerKünstler Alfred Böschl.

Die Wand der Eingangshalle wirdvon einer Wandplastik des Neu-markter Künstlers Dieter Höreckedominiert.

Diese zeigt eine Schneckenwelle derFa. Huber, die die Welt durchdringt.Am oberen Ende lösen sich dieSchneckenflügel zu einzelnenVögeln auf, die symbolisch in dieWelt hinausfliegen.

Ein Hinweis auf die weltweite Prä-senz von Huber.

Auf 3100 Quadratmetern bietet dieneue Firmenzentrale den Mitarbei-tern von Vertrieb, Technik, For-schung, Entwicklung und Verwal-tung optimale Arbeitsplätze.

Natürlich ist in dem Neubau allesverwirklicht, was die Technik der-zeit zu bieten hat. Beispielsweisesind 48 Kilometer EDV Kabel ver-legt, die die einzelnen PCs mit denzentralen Servern verbinden.

Doch damit nicht genug. Getreudem Huber- Motto

"Die Zukunft beginnt bei unsselbst"

verfügt das Gebäude über ein spezi-elles Abwassersystem, bei demdurch so genannte Separationstoilet-ten die Abwasserströme in Braun-,Gelb- und Grauwasser getrennt wer-den. Dies ist Voraussetzung dafür,dass wir unser

neues "Desar" System

im eigenen Haus testen können.

"Desar" steht für "decentralizedsanitation and reuse", zu deutsch:dezentrale Abwasserbehandlungund Wiederverwendung.

Über diese Neuentwicklung infor-mieren wir Sie laufend mit unserementsprechenden Informationsmate-rial.

Parallel zum Neubau der Verwaltungwurde auch die Produktionshallevon Huber durch einen Anbau um4500 auf nunmehr 21 500 Quadrat-meter erweitert. Diese Baumassnah-me, die der bayerische Ministerprä-sident Dr. Edmund Stoiber am 5.Februar 2003 mit dem Spatenstichsymbolisch begonnen hatte, konntebereits am 30. Juni ihrer Bestim-mung übergeben werden.

Huber erzielt mittlerweile rund 60 %seines Umsatzes im Ausland.

Durch die Konzentration von Fir-menzentrale und Produktion amStandort Berching/Erasbach hat dieHans Huber AG eine weitere Vor-aussetzung für ihre weltweiten Akti-vitäten unter dem Motto

"Weltweit aktiv – in Berching zuHause"

geschaffen.

von Karl-Josef Huber

Die Hans Huber AG hat sich in ihrermehr als 130-jährigen Geschichteaus einer Kupferschmiede, dieBraukessel und ähnliche Anlagenherstellte, zu einem der weltweitrenommiertesten Unternehmen inder Wasserversorgung und Abwas-serentsorgung entwickelt.

Kontinuierliche Forschung, auch inZusammenarbeit mit verschieden-sten Universitäten, sowie die Ent-wicklung zahlloser neuer Technolo-gien haben das Unternehmen zumMarktführer in vielen Bereichen derAbwassertechnik gemacht.

Bereits seit längerer Zeit war abseh-bar, dass das Verwaltungsgebäudeam alten Standort in der Stadt Ber-ching seinen Ansprüchen nichtmehr genügen würde.

Nachdem bereits im Jahr 1993 diegesamte Fertigung in einen Neubauim Industriepark Berching/Erabach

verlegt worden war, entschloss sichder Vorstand der Hans Huber AG imJahr 2002, auch die Firmenzentraledorthin zu verlagern.

Mit der Planung und Durchführungdes umfangreichen Neubaus wurdedas Architekturbüro Distler in Neu-markt beauftragt.

Am 29. Mai 2002 konnten die Plänezur Genehmigung eingereicht wer-den. Nach einer erfreulich kurzenBearbeitungszeit konnten wir am 6.September 2002, dem 60. Geburts-tag unseres Gesellschafters und Vor-stands Dipl. Ing. Hans G. Huber, denSpatenstich feiern.

Welcher Tag hätte sich besser für einsolches Vorhaben geeignet?

Getreu dem Motto von Huber

" Weltweit aktiv –in Berching zu Hause"

führten 3 Kinder von Huber Mitar-beitern, die aus drei Kontinentenstammen, den Spatenstich aus.

Wie unser Vorstand Hans Huber inseiner Rede anlässlich dieses Ereig-nisses sagte, ein Symbol dafür, dasswir für die Zukunft bauen und dieseauf dem Weltmarkt sehen. Gleich-zeitig sind wir uns unserer Wurzelnund der Verbundenheit zur RegionBerching bewusst.

Die Fertigstellung des Gebäudeserfolgte in sehr kurzer Zeit. Bereitsam 18. August 2003 war die neueFirmenzentrale bezogen und inBetrieb.

Die offizielle Einweihung erfolgteam 5. September 2003, genau einJahr nach dem Spatenstich.

In Anwesenheit zahlreicherEhrengäste, unter anderem Staatsse-kretär Hans Spitzner von der bayeri-schen Staatsregierung, erteilte derBerchinger Stadtpfarrer ArturWechsler dem gelungenen Werk denkirchlichen Segen. In seiner Anspra-che verglich der Stadtpfarrer denFestakt mit dem Erntedank. Gleich-zeitig wünschte er den Vorständenund allen Mitarbeitern der HansHuber AG das Vertrauen auf GottesSegen, wie es in Psalm 117 zumAusdruck kommt: "Denn mächtigwaltet über uns seine Huld, die Treuedes Herrn währet in Ewigkeit."

Berchings Bürgermeister RudolfEineder lobte die Initiative der Her-ren Huber mit den Worten: "Wirbrauchen nicht Menschen, die hinterMöglichkeiten Schwierigkeitensehen, sondern Menschen, die hinterSchwierigkeiten Möglichkeitensehen."

Damit hat er unseren Vorständensicher aus dem Herzen gesprochen.

Nutzen Sie wieder Ihre Gewinnchance1. Preis: Digital-Kamer a

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Sowie 30 weitere attraktive Preise.

Unsere Fragen:

Wie heißt der neue Umlaufrechen aus der„MAX-Familie“?❏ RageMax

❏ CakeMax❏ RakeMax

Wo fand die erste Fachtagung „Klärschlamm“am 9. September 2003 statt?❏ Amerikahalle

❏ Europahalle❏ Deutschlandhalle

Welche Universität berief das HUBER AufsichtsratsMitglied Prof. Peter A. Wilderer zum Honorarprofessor?❏ Technische Universität „Gh. Asachi“❏ Massachusetts Institute of Technology

❏ University of Queensland

Wo gibt es „Schlammeindickung mit Know-how“?❏ an der Wilden Hilde

❏ am Wilden Kaiser❏ am Wilden König

Ankreuzen, auf Postkarte kleben oder in ein Kuvert stecken undab geht die Post.

Impressum:HUBER-REPORTAktuelle Nachrichten für die Kunden undFreunde der Hans Huber AG

Ansprechpartner:Christian Stark / Katharina MulackIndustriepark Erasbach A192334 BerchingTel.: 08462/201- 383

Satz/Layout: HUBER Marketing

Erscheinungsdatum: Dezember 2003

Druck: M. W. Bauer, BeilngriesAuflage dieser Ausgabe: 30.000

Einweihung der neuen Firmenzentrale der Hans Huber AG

Die offizielle Einweihung des neuen Bürogebäudes

Schlüsselübergabe durch denArchitekten Herrn Distler

Luftaufnahme der neuen Firmenzentrale der Hans Huber AG.

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Gewinner aus REPORT 3/02:

1. Preis: Kofferset im Wert von 300 EEFranz Wehner97705 Burkardroth-

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2. Preis: Kofferset im Wert von 200 EERalf Schetzke 84424 Isen

3. Preis: Kofferset im Wert von 150 EEFritz Bauerkamp32791 Lage

Herzlichen Glückwunsch!Füllen Sie den Fragebogen ausund senden Sie diesen an:

Hans Huber AGMaschinen- und Anlagenbau

Postfach 63D-92332 BerchingAbsender nicht vergessen !

Mitmachen können alle HUBER-REPORT-Bezieher. Ausgenommen sind Mitarbeiter undAngehörige der Firma HUBER. Bei mehrerenrichtigen Lösungen entscheidet das Los. DerRechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinnerwerden schriftlich benachrichtigt.