12
HUBER Report Aktuelle Nachrichten für Kunden und Freunde des Hauses HUBER SONDERAUSGABE IFW Berlin Halle 2.2 Stand 113 1/2006 KOMMENTAR Liebe Leserin, lieber Leser, die Wasser Berlin wird Fachleute aus Deutschland und den Nachbarländern zusammenführen und es wird eine intensive Diskussion zum Thema Was- ser/Abwasser stattfinden. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir an dieser Messe teilnehmen und dass wir unsere Leistungsfähigkeit demonstrieren. Dabei zeigen wir unser breites Produkt- spektrum für Anwendungen und Lösungen in Deutschland, das sich durch höchste Qualität und Zuverlässig- keit auszeichnet. Dies betrifft insbeson- dere die Ausrüstung für den gesamten Bereich der Trinkwasserversorgung, aber auch den weiten Bereich der Abwasserbehandlung. Dass wir dabei auch innovative Konzepte vorstellen, ist selbstverständlich: Konzepte, mit denen wir die hervorragende Qualität unserer Wasserver- und Abwasserentsorgung weiter optimieren helfen. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Nachhaltig- keit unserer Produkte, die wir dadurch gewährleisten, dass wir Service bieten bis hin zum Teleservice, der die laufende Überwachung von Funktion und Perfor- mance unserer Produkte ermöglicht. Darüber hinaus stellen wir Lösungen für Regionen und Zielmärkte außerhalb Deutschlands vor, bei denen andere Bedingungen zu berücksichtigen sind, andere klimatische Verhältnisse, Was- serknappheit oder fehlende Kanalsyste- me. Wir erfüllen mit diesen Produkten die Aufgabe, auch dort für ausreichend Wasser zu sorgen, wo dies fehlt und auch dort zur Verbesserung der sanitä- ren Verhältnisse beizutragen, wobei dies aus klimatischen Gründen, aber auch Kostengründen schwierig ist. Wir fassen dies unter dem Begriff „Advan- ced and Adapted Technologies“ zusam- men. Dabei spielt auch der Aspekt der Wasserwiederverwendung eine zentra- le Rolle. Besuchen Sie uns auf der Wasser Berlin. Wir sind für Sie da in Halle 2.2, Stand 113. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und das Gespräch mit Ihnen. Ich verbleibe mit den besten Grüßen Ihr Hans G. Huber Für einen großen Teil der Mensch- heit stellt die Versorgung mit quali- tativ einwandfreiem Wasser in aus- reichender Menge und die hygieni- sche Entsorgung von Abwasser ein gravierendes Problem dar. Weltweit sind fast 2.4 Milliarden Menschen weder an eine Kanalisation noch an Bauwerke zur Behandlung von Abwasser angeschlossen (W.H.O., 2000). Die oft begrenzten und budgetierten finanziellen Mittel müssen für diese Schutzaufgabe effizient und wirtschaft- lich eingesetzt werden, um daraus den bestmöglichen Nutzen zu erzielen. Mehr zum Thema HUBER-Hydro- Filt - dezentrale Reinigung von metallhaltigen Regenabläufen – erfahren Sie auf Seite 4. KURZBERICHTE Feinstsiebung Die Reinigung der täglich anfallenden Abwässer stellt in vielen Ländern der Welt noch immer ein großes Problem dar, da finanzielle Mittel oftmals begrenzt sind. Ein erster Schritt zur Abhilfe ist hier die mechanisch-chemi- sche Abwasserbehandlung, insbeson- dere die Siebung und Feinstsiebung in Kombination mit Fällung und Flockung. Die Firma HUBER bietet hier Lösungen an, die den Anforderungen an eine angepasste Abwasserreinigung ge- recht werden. Seite: 2 Kanalausrüstung Aus heutiger Sicht sind wir der Mei- nung, mit dem innovativen Spülsystem eine echte und wirkungsvolle Alternati- ve zu den vorhandenen Spülsystemen anbieten zu können. Auch die besten planerischen Überlegungen können Ablagerungen in Kanälen nicht gänzlich verhindern. Somit sollten Kanäle aus unserer Sicht regelmäßig und präventiv gespült werden, und zwar mit einem System, welches sich den jeweiligen ört- lichen Gegebenheiten möglichst opti- mal anpasst – HUBER Power Flush ® KR. Seite: 3 Regenwasserversickerung Die Forschungsergebnisse sowie die Reaktionen von Kunden und Fachleu- ten zeigen, dass die HANS HUBER AG in Zusammenarbeit mit der Fa. HydroCon aus Münster wieder einmal dem Ruf nach Innovation und Weitsicht im Hin- blick auf einen nachhaltigen und akti- ven Umweltschutz gefolgt ist. Seite: 4 Kleinkläranlagen Das Membranbelebungsverfahren ist derzeit sicherlich das modernste und fortschrittlichste Verfahren im Bereich der dezentralen Abwasserreinigung. Die Anwendung dieses Verfahrens bei der Kleinkläranlage HUBER Membrane- ClearBox ® stellt eine sichere und zuver- lässige Lösung für Betreiber und Umwelt dar. Sie erbringt Reinigungsleis- tungen in bisher nicht bekannter Weise, was ein Maximum an Umweltschutz auch im Hinblick auf nachfolgende Generationen gewährleistet. Die HUBER MembraneClearBox ® stellt die ideale Lösung auch für sensible Einleit- gebiete dar. Seite: 6 Edelstahlausrüstungsteile Bauwerke der öffentlichen und indus- triellen Versorgungen müssen verstärkt vor Einbruch bzw. unbefugtem Eindrin- gen gesichert werden. Dies insbesonde- re deshalb, weil unabsehbarer Schaden für die Bevölkerung entstehen kann, wenn hier Manipulationen vorgenom- men werden. Seite: 9 Kostengünstige und preiswerte CSB/BSB-Reduktion durch weitergehende verfahrens- technische Behandlungsschritte wie Fällung/Flockung und Feinstsiebung Mechanisch-Chemische Abwasserreinigung (MeChem) von der HUBER AG The Quality Company – Worldwide Darstellung der kompletten Produktpalette Die HANS HUBER AG präsentiert sich auf der IFW 2006 in Berlin - Halle 2.2, Stand 113 INHALT Mechanische Abwasserreinigung 2 HUBER Global Service 4 Schlammbehandlung 5 Kleinkläranlagen 6 Weitergehende Abwasserreinigung 8 Edelstahlausrüstungsteile 9 Forschung und Entwicklung 12 Erfolgreiche Umsetzung des DWA - Arbeitsblattes A 153 auf dem Vormarsch HUBER-Hydro-Filt – dezentrale Reinigung von metallhaltigen Regenabläufen Bild 1: Argentinien / Bahia Blanca: Die drei im Gerinne eingebauten ROTAMAT ® - Siebanlagen sorgen für eine tiefgreifende Verbesserung der Abwassersituation im Sea-Outfall Anwendungsfall Bahia Blanca. Das Rechengut wird geruchsgekapselt und entwässert ausgetragen. Mehr zum Thema Mechanisch- Chemische Abwasserreinigung (MeChem) erfahren Sie auf der Seite 2. Abbildung 1: Wirkungsweise des HUBER-Hydro-Filt Systems Die HANS HUBER AG beschäftigt sich seit längerer Zeit mit Möglichkeiten zur dezentralen Regenwasserbehandlung, insbesondere auch mit Regenabläufen von Metalldächern. In Kooperation mit der Fa. HydroCon aus Münster wurde ein innovatives, mehrstufiges Filtersys- tem entwickelt, welches in einem For- schungsvorhaben der TU München und dem Bayerischen Landesamt für Umwelt München in Langzeitversuchen erprobt wurde. Dabei stellt sich heraus, dass nach jetzigem Kenntnisstand von verschiedenen getesteten Systemen das HUBER-Hydro-Filt System aufgrund sei- ner durchdachten Konzeption die besten Wirkungsgrade und Betriebser- gebnisse zeigt. Messestand IFW 2003 Die Firma HUBER präsentiert sich auf der Anfang April in Berlin stattfinden- den Messe IFW mit einer breiten Pro- dukt- und Anwendungspalette. Auf 140 m 2 Standfläche werden ver- schiedene Themenfelder mit den dazu- gehörigen Produkten und deren Anwendungsbereichen ausgestellt. Im Bereich der mechanischen Reinigung wird die innovative Weiterentwicklung der Siebanlage hin zur Feinstsiebung und die damit möglichen Anwendun- gen im Bereich “Vorreinigung für Mem- brananlagen sowie “Mechanisch-Che- mischen Abwasserreinigung vorge- stellt. Mehr zum Thema Messe IFW erfahren Sie auf der Seite 9.

Huber Report - Ausgabe 1/2006, deutsch

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Huber Report - Ausgabe 1/2006

Citation preview

Page 1: Huber Report - Ausgabe 1/2006, deutsch

HUBER ReportAktuelle Nachrichten für Kunden und Freunde des Hauses HUBER SONDERAUSGABE IFW Berlin Halle 2.2 Stand 113 1/2006

KOMMENTAR

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Wasser Berlin wird Fachleute ausDeutschland und den Nachbarländernzusammenführen und es wird eineintensive Diskussion zum Thema Was-ser/Abwasser stattfinden. Für uns ist esselbstverständlich, dass wir an dieserMesse teilnehmen und dass wir unsereLeistungsfähigkeit demonstrieren.

Dabei zeigen wir unser breites Produkt-spektrum für Anwendungen undLösungen in Deutschland, das sichdurch höchste Qualität und Zuverlässig-keit auszeichnet. Dies betrifft insbeson-dere die Ausrüstung für den gesamtenBereich der Trinkwasserversorgung,aber auch den weiten Bereich derAbwasserbehandlung. Dass wir dabeiauch innovative Konzepte vorstellen, istselbstverständlich: Konzepte, mit denenwir die hervorragende Qualität unsererWasserver- und Abwasserentsorgungweiter optimieren helfen. BesonderesAugenmerk gilt dabei der Nachhaltig-keit unserer Produkte, die wir dadurchgewährleisten, dass wir Service bietenbis hin zum Teleservice, der die laufendeÜberwachung von Funktion und Perfor-mance unserer Produkte ermöglicht.

Darüber hinaus stellen wir Lösungen fürRegionen und Zielmärkte außerhalbDeutschlands vor, bei denen andereBedingungen zu berücksichtigen sind,andere klimatische Verhältnisse, Was-serknappheit oder fehlende Kanalsyste-me. Wir erfüllen mit diesen Produktendie Aufgabe, auch dort für ausreichendWasser zu sorgen, wo dies fehlt undauch dort zur Verbesserung der sanitä-ren Verhältnisse beizutragen, wobeidies aus klimatischen Gründen, aberauch Kostengründen schwierig ist. Wirfassen dies unter dem Begriff „Advan-ced and Adapted Technologies“ zusam-men. Dabei spielt auch der Aspekt derWasserwiederverwendung eine zentra-le Rolle.

Besuchen Sie uns auf der Wasser Berlin.Wir sind für Sie da in Halle 2.2, Stand113. Wir freuen uns auf Ihren Besuchund das Gespräch mit Ihnen.

Ich verbleibe

mit den besten Grüßen

Ihr Hans G. Huber

Für einen großen Teil der Mensch-heit stellt die Versorgung mit quali-tativ einwandfreiem Wasser in aus-reichender Menge und die hygieni-sche Entsorgung von Abwasser eingravierendes Problem dar. Weltweitsind fast 2.4 Milliarden Menschenweder an eine Kanalisation noch anBauwerke zur Behandlung vonAbwasser angeschlossen (W.H.O.,2000).

Die oft begrenzten und budgetiertenfinanziellen Mittel müssen für dieseSchutzaufgabe effizient und wirtschaft-lich eingesetzt werden, um daraus denbestmöglichen Nutzen zu erzielen.

Mehr zum Thema HUBER-Hydro-Filt - dezentrale Reinigung vonmetallhaltigen Regenabläufen –erfahren Sie auf Seite 4.

KURZBERICHTEFeinstsiebungDie Reinigung der täglich anfallendenAbwässer stellt in vielen Ländern derWelt noch immer ein großes Problemdar, da finanzielle Mittel oftmalsbegrenzt sind. Ein erster Schritt zurAbhilfe ist hier die mechanisch-chemi-sche Abwasserbehandlung, insbeson-dere die Siebung und Feinstsiebung inKombination mit Fällung und Flockung.Die Firma HUBER bietet hier Lösungenan, die den Anforderungen an eineangepasste Abwasserreinigung ge-recht werden.

Seite: 2

KanalausrüstungAus heutiger Sicht sind wir der Mei-nung, mit dem innovativen Spülsystemeine echte und wirkungsvolle Alternati-ve zu den vorhandenen Spülsystemenanbieten zu können. Auch die bestenplanerischen Überlegungen könnenAblagerungen in Kanälen nicht gänzlichverhindern. Somit sollten Kanäle ausunserer Sicht regelmäßig und präventivgespült werden, und zwar mit einemSystem, welches sich den jeweiligen ört-lichen Gegebenheiten möglichst opti-mal anpasst – HUBER Power Flush® KR.

Seite: 3

RegenwasserversickerungDie Forschungsergebnisse sowie dieReaktionen von Kunden und Fachleu-ten zeigen, dass die HANS HUBER AG inZusammenarbeit mit der Fa. HydroConaus Münster wieder einmal dem Rufnach Innovation und Weitsicht im Hin-blick auf einen nachhaltigen und akti-ven Umweltschutz gefolgt ist.

Seite: 4

KleinkläranlagenDas Membranbelebungsverfahren istderzeit sicherlich das modernste undfortschrittlichste Verfahren im Bereichder dezentralen Abwasserreinigung.Die Anwendung dieses Verfahrens beider Kleinkläranlage HUBER Membrane-ClearBox® stellt eine sichere und zuver-lässige Lösung für Betreiber undUmwelt dar. Sie erbringt Reinigungsleis-tungen in bisher nicht bekannter Weise,was ein Maximum an Umweltschutzauch im Hinblick auf nachfolgendeGenerationen gewährleistet. DieHUBER MembraneClearBox® stellt dieideale Lösung auch für sensible Einleit-gebiete dar.

Seite: 6

EdelstahlausrüstungsteileBauwerke der öffentlichen und indus-triellen Versorgungen müssen verstärktvor Einbruch bzw. unbefugtem Eindrin-gen gesichert werden. Dies insbesonde-re deshalb, weil unabsehbarer Schadenfür die Bevölkerung entstehen kann,wenn hier Manipulationen vorgenom-men werden.

Seite: 9

Kostengünstige und preiswerte CSB/BSB-Reduktion durch weitergehende verfahrens-technische Behandlungsschritte wie Fällung/Flockung und Feinstsiebung

Mechanisch-Chemische Abwasserreinigung(MeChem) von der HUBER AG

The QualityCompany –Worldwide

Darstellung der kompletten Produktpalette

Die HANS HUBER AG präsentiert sich auf derIFW 2006 in Berlin - Halle 2.2, Stand 113

INHALTMechanische Abwasserreinigung 2

HUBER Global Service 4

Schlammbehandlung 5

Kleinkläranlagen 6

Weitergehende Abwasserreinigung 8

Edelstahlausrüstungsteile 9

Forschung und Entwicklung 12

Erfolgreiche Umsetzung des DWA - Arbeitsblattes A 153 auf dem Vormarsch

HUBER-Hydro-Filt – dezentrale Reinigung vonmetallhaltigen Regenabläufen

Bild 1: Argentinien / Bahia Blanca: Die drei im Gerinne eingebauten ROTAMAT®-Siebanlagen sorgen für eine tiefgreifende Verbesserung der Abwassersituation imSea-Outfall Anwendungsfall Bahia Blanca. Das Rechengut wird geruchsgekapseltund entwässert ausgetragen.

Mehr zum Thema Mechanisch-Chemische Abwasserreinigung(MeChem) erfahren Sie auf derSeite 2.

Abbildung 1: Wirkungsweise des HUBER-Hydro-Filt Systems

Die HANS HUBER AG beschäftigt sichseit längerer Zeit mit Möglichkeiten zurdezentralen Regenwasserbehandlung,insbesondere auch mit Regenabläufenvon Metalldächern. In Kooperation mitder Fa. HydroCon aus Münster wurdeein innovatives, mehrstufiges Filtersys-tem entwickelt, welches in einem For-schungsvorhaben der TU München unddem Bayerischen Landesamt fürUmwelt München in Langzeitversuchenerprobt wurde. Dabei stellt sich heraus,dass nach jetzigem Kenntnisstand vonverschiedenen getesteten Systemen dasHUBER-Hydro-Filt System aufgrund sei-ner durchdachten Konzeption diebesten Wirkungsgrade und Betriebser-gebnisse zeigt.

Messestand IFW 2003

Die Firma HUBER präsentiert sich aufder Anfang April in Berlin stattfinden-den Messe IFW mit einer breiten Pro-dukt- und Anwendungspalette.

Auf 140 m2 Standfläche werden ver-schiedene Themenfelder mit den dazu-gehörigen Produkten und derenAnwendungsbereichen ausgestellt.

Im Bereich der mechanischen Reinigungwird die innovative Weiterentwicklungder Siebanlage hin zur Feinstsiebungund die damit möglichen Anwendun-gen im Bereich “Vorreinigung für Mem-brananlagen sowie “Mechanisch-Che-mischen Abwasserreinigung vorge-stellt.

Mehr zum Thema Messe IFWerfahren Sie auf der Seite 9.

Page 2: Huber Report - Ausgabe 1/2006, deutsch

Mechanische Abwasserreinigung Seite 2

Fortsetzung von Seite 1: Kostengünstige und preiswerte CSB/BSB-Reduktion durch weitergehende verfahrenstechnische Behandlungsschritte wie

Fällung/Flockung und Feinstsiebung

Mechanisch-Chemische Abwasserreinigung (MeChem) von der HUBER AG Insbesondere biologische Abwasserrei-nigungsverfahren auf Grundlage desweltweit am häufigsten eingesetztenBelebtschlammverfahrens müssen aus-scheiden, wenn es darum geht, Proble-me in ländlich strukturierten Regionenvon Entwicklungs- und Schwellenlän-dern sehr schnell, wirtschaftlich undkurzfristig zu lösen.

Spezielle Nachteile der biologischenAbwasserreinigung sind hierbei:

• Einsatz von viel Energie

• relativ lange Bauzeiten

• hohe Anforderungen an das Personal

• aufwendige Mess- und Regeltechnik

• große Mengen an Klärschlamm

• Nährstoffe aus dem Abwasser ent-

fernen

Die mechanischen Verfahren stellendagegen eine schnell umsetzbare undkostengünstige Möglichkeit dar, umungelöste Stoffe aus dem Abwasser zuentfernen. Sie werden deshalb gegen-wärtig zumeist als erster Schritt mit demZiel eingesetzt, im Rohabwasser vor-handene partikuläre Stoffe möglichstweitgehend zu eliminieren. Insbesonde-

re zur Abscheidung hoher sauerstoff-zehrender Frachten werden Siebele-mente mit sehr feinen Durchlassöffnun-gen, vorzugsweise die eines Quadrat-maschengewebes, eingesetzt. Derzweidimensionale Aufbau und der defi-nierte Trennschnitt des Quadratma-schengewebes bewirkt eine weitgehen-de Feststoffentnahme.

Neue Entwicklungen auf dem Gebietder maschinellen Abwasserreinigungermöglichen es jedoch in Kombinationmit weitergehenden verfahrenstechni-schen Behandlungsschritten, wie derFällung und Flockung, die Qualität desAbwassers weiter zu verbessern undder jeweiligen Bedarfssituation anzu-passen. Unter Fällung versteht manhierbei die Umwandlung im Wassergelöster, meist ionischer Inhaltsstoffedurch eine chemische Reaktion in einepartikuläre Form. Wasserinhaltsstoffewerden somit zu schwer löslichen Stof-fen umgesetzt, welche durch Flo-ckungshilfsmittel in mechanischabtrennbare Agglomerate (Makroflo-cken) überführt werden. Durch Zugabevon Fällungs- und Flockungsmitteln isteine Reduktion von bis zu 95% bei denAFS, von bis zu 65% beim CSB/BSB undvon bis zu 60% beim Phosphorgehaltmöglich. Die Voraussetzungen für einenachhaltige Lösung von Umweltproble-

men unter Berücksichtigung derWiedernutzung sind damit geschaffen.

In vielen Entwicklungs- und Schwellen-ländern ist zudem die Verfügbarkeit vonNährstoffen für die Produktion in derLandwirtschaft häufig begrenzt, undoftmals sind sie auch nur unter verhält-nismäßig hohen Kosten zugänglich.Insofern kann es bei einer angestrebtenWiederverwertung des Abwassers zuBewässerungszwecken angebrachtsein, das eigentliche Reinigungsziel aufdie weitestgehende Entfernung derorganischen Stoffe zu beschränken unddie Nährstoffe Stickstoff und Phosphorim teilgereinigten Abwasser zu belas-

Mittels ROTAMAT®-Feinstsiebanlage Ro2 (Spaltbreite 2mm) gesiebtes Abwasser wird in wasserarmen Gebieten Israels nach vor-hergender Stabilisierung (Wasserreservoirs) über bodenverlegte Schläuche für die Bewässerung von Kulturpflanzen verwendet.

sen, um somit den Bedarf an externenDüngemitteln in der Landwirtschaft zuminimieren.

Angesichts dieser Situation entwickeltedie Firma HANS HUBER AG verschiede-ne maschinelle Konzepte, die denAnforderungen an eine angepassteAbwasserreinigung gerecht werden.Unterteilt nach dem Reinigungszielbzw. dem Verwendungszweck bietetdie Firma HANS HUBER AG unter-schiedliche Verfahren zur Abwasserrei-nigung an.

Ökologisch - wirtschaftlicher As-pekt

Der ökologische Gesamtnutzen, der mitder mechanischen Reinigung erzielbarist, lässt sich an Hand eines Vergleichesder Entlastung eines Gewässers vonsauerstoffzehrenden Substanzen beieinem Investitionsvolumen von 1 Mio. Euro darstellen.

Schlussfolgerungen

• Bei einem vorgegebenen Investitions-volumen ist es mit der Kombinationmechanisch-chemischer Abwasser-reinigung möglich, insgesamt etwadie fünffache Menge an CSB-Frachtgegenüber einer vollbiologisch arbei-tenden Kläranlage deutschen Stan-dards zu eliminieren.

• Durch eine flächendeckende mecha-nische Reinigung können mehr sau-erstoffzehrende Substanzen elimi-

niert werden als mit einer partiellinstallierten vollbiologischen Kläran-lage.

Weitere Vorteile gegenüber der biologi-schen Abwasserreinigung wie dieschnelle Umsetzung der Maßnahme,die Möglichkeit kleinerer, dafür mehre-rer Behandlungseinheiten, die Robust-heit und Langlebigkeit der gewähltenMaschinen und die geringen Anforde-rungen an das Bedienpersonal sowiedie niedrigen laufenden Kosten fürEnergie, Wartung und Ersatzteile sinddabei kostenmäßig noch gar nichterfasst.

Zusammenfassung:

Die Reinigung der täglich anfal-lenden Abwässer stellt in vielenLändern der Welt noch immerein großes Problem dar, dafinanzielle Mittel oftmalsbegrenzt sind. Ein erster Schrittzur Abhilfe ist hier die mecha-nisch-chemische Abwasserbe-handlung, insbesondere die Sie-bung und Feinstsiebung in Kom-bination mit Fällung undFlockung. Die Firma HUBER bie-tet hier Lösungen an, die denAnforderungen an eine ange-passte Abwasserreinigung ge-recht werden.

von

Stefan [email protected]

Mechanisch Mechanisch-Chemisch Biologisch

Parameter Einheit Feinstsiebung Feinst- undMikrosiebung

Feinstsiebungmit Flockung

Feinstsiebungmit Fällung

BiologischeAR

EinwohnerspezifischeInvestitionen

(Euro/EW) 5 11 21 23 200

Anschlussleistung E 214000 93000 48000 44000 5000

CSB-Zulauffracht (kg O2/d) 25680 11160 5760 5280 600

Wirkungsgrad % 20 50 50 65 95

Eliminierte CSB-Fracht (kg O2/d) 5136 5580 2880 3432 570

Frachtspezifische

Investitionen

(Euro/kgO2/d)

195 180 350 295 1755

Stadtwerke Güstrow entscheiden sich für HUBER-Technik

Kanalsandannahme im Herzen Mecklenburgs

Bild 2: Stadtwerke Güstrow - Kanalgutannahme mit horizontaler Sandschneckeunterirdisch.

Bild 1: Stadtwerke Güstrow – HUBER COANDA Sandwaschanlage RoSF4 mit zweiVerrollwagen.

Güstrow liegt an der Nebel, einemNebenfluss der Warnow, die in Rich-tung Ostsee entwässert. Bekannt istGüstrow auch als Wirkungsstätte vonErnst Barlach, einem bekannten Bild-hauer, von dessen Schaffen ungefähr400 Werke im Zuge der Aktion "Entar-tete Kunst" von den Nationalsozialistenaus öffentlichen Sammlungenbeschlagnahmt wurden. Die Bronze"Das Wiedersehen" wurde 1937 aufder Propaganda-Ausstellung "Entartete

Kunst" in München gezeigt. Mit einesseiner bekanntesten Werke ist "DerGeistkämpfer". Auch der ehemaligeBundeskanzler Helmut Schmidt hat sichin Zeiten, in denen wir alle noch von derWiedervereinigung Deutschlandsträumten, hier mit Herrn Honecker undweiteren Vertretern der DDR-Staatsfüh-rung getroffen. Interessant sind auchdie Altstadt und das Güstrower Schloss.

Und diese Stadt Güstrow mit ihrenStadtwerken hat sich vor einigen Mona-ten entschlossen, das anfallende Sand-fanggut aus dem sanierten unbelüfte-ten Sandfang und aus den betriebseige-nen Kanalfahrzeugen gemäß TA-Sied-lungsabfall über eine HUBER-Kanal-sandannahme zu entsorgen. Der ausge-waschene Sand kann sich sehen lassen:3 % Glühverlust werden unterboten.Bei diesem Sandwaschverfahren mit derAbkürzung RoSF5 / HWS handelt es sichum eine Aufstellungsart der verwende-ten Maschinentechnik.

• Kanalgutannahme mit horizontalerSandschnecke unterirdisch

• Waschtrommel mit 10 mm Trenn-schnitt unterirdisch

• Vertikale Rechengutaustragsschne-cke Ro8/t unterirdisch

• Separater Sammelraum für Sandwas-sergemisch unterirdisch

• Sandwäscher RoSF4, Baugröße 2, 16l/s oberirdisch

• E-motorbetriebene Verrollwagen, 2Stück oberirdisch

Zurzeit wird die Anlage betrieben undauf die speziellen Verhältnisse von demzuständigen Abwassermeister, HerrnPapenfuß, eingestellt, der sich sehrschnell damit vertraut gemacht hat. Eingroßes Dankeschön an unseren Auf-traggeber, die Stadtwerke Güstrow, daszuständige Ingenieurbüro Kulta aus

Güstrow, vertreten durch Herrn Stark,und an unsere Subunternehmer AWSPumpen und Anlagenbau aus Rostock,Pumpen und Pneumatik Service Schwe-rin, sowie an Herrn Jörn Scharnwebervon der Firma Egger für seine gute Bera-tung zu den neu eingesetzten Spezial-pumpen vom Typ Cantilever.

Insgesamt war es ein angenehmesArbeiten mit allen Beteiligten, das

sich auch im Ergebnis dieser

Zusammenarbeit widerspiegelt.

von

Peter Holtfreter

Büro Nord

[email protected]

Page 3: Huber Report - Ausgabe 1/2006, deutsch

Seite 3 Mechanische Abwasserreinigung

Schwallspülreinigung von Abwasserkanälen mit innovativer Technik und innovativen Ideen

HUBER Power Flush® KR – das Schwallspülsystem für Abwasser- undStauraumkanäle - eine Bestandsaufnahme nach einem JahrVor fast genau 365 Tagen präsen-tierte die HANS HUBER AG auf derIFAT 2005 erstmals das innovativeSchwallspülsystem HUBER PowerFlush® KR zur Reinigung von Abwas-ser- und Stauraumkanälen. Die gro-ße Zahl an Anfragen sowie zahlrei-che in Planung befindliche oderbereits ausgeführte Projekte inner-halb der letzten zwölf Monatebestärken unsere Meinung, dass diebisher vorhandenen Möglichkeitenzur Reinigung von Kanälen oftmalsnicht ausreichen bzw. unwirtschaft-lich sind und dieses Systemzukunftsträchtig ist.

Ablagerungen und deren Auswirkun-gen auf die Kanalisation sind so alt wie

der Bau derselben. Etwa zeitgleich mitdem Anfang der SchwemmkanalisationEnde des vorletzten Jahrhundertsbegannen die Menschen, sich auch mitder Entwicklung von Spülsystemen zubeschäftigen. Die damaligen schwieri-gen und gefährlichen Arbeitsverhält-nisse sowie die begrenzten technischenMöglichkeiten ließen die Entwicklun-gen bald wieder in Vergessenheit gera-ten, so dass die Problematik bis heutenicht umfassend gelöst werden konnte.Seit Ende der 70er Jahre hat man sichmit Einführung des DWA ArbeitsblattesA 128 wieder verstärkt mit der Reini-gung von Kanälen und Becken befasstund im Zuge der jeweils vorhandenentechnischen Möglichkeiten verschiede-ne Methoden und Strategien entwi-ckelt, welche sich nicht nur durch ihreWirtschaftlichkeit, sondern auch durchdie Wirkungsweise erheblich unter-scheiden.

Geringes Gefälle, ein regelmäßiger Ein-stau kombiniert mit einer anschließen-den langsamen Entleerung und gerin-ger Fließgeschwindigkeit zählen zu denHauptursachen für einen stetigenAnstieg von Kanalablagerungen auf

dem Boden von Abwasser- und Stau-raumkanälen, welche sich zudem mitder Zeit verfestigen. Eine Mächtigkeitbis zu 30 cm und mehr sind heute keineSeltenheit mehr. Die Folgen sind verrin-gerte Abflussleistungen infolge einesverkleinerten Abflussquerschnitts, sodass die Feststoffe sedimentieren, bzw.das Schmutzwasser kann die bereitssedimentierten Feststoffe nicht mehrremobilisieren und weitertransportie-ren. Die negativen Einflüsse auf dasKanalnetz sowie die reduziertenSchmutzfrachten zur Kläranlage sindebenso unerwünschte Folgeerschei-nungen wie die möglichen Geruchsbe-lästigungen aufgrund der biologischenAktivität der organischen Ablagerun-gen durch Faulgasbildung.

Durch Starkregenereignisse können

diese Ablagerungen schlagartig remo-bilisiert werden und führen zu einerqualitativ und quantitativ erhöhtenMischwasserentlastung in die Vorfluterund zu stark erhöhter Schmutzstoff-konzentration im Kläranlagenzulauf.

In Deutschland wird die Kanalreinigungbisher in der Regel mit dem Hochdruck-spülverfahren durchgeführt, welchesauch als Feuerwehrstrategie bezeichnetwird. Neben einem großen Energie-und Frischwasserbedarf sowie äußerstunhygienischen Arbeitsbedingungenkennzeichnet dieses Verfahren der feh-lende präventive Aspekt zur Vermei-dung von Ablagerungen.

Eine andere Möglichkeit zur Reinigungvon ablagerungsbehafteten Flächenstellt das bewährte und kostengünstigePrinzip der Schwallspülung dar. Dieseswird z. B. äußerst effektiv im Bereich derReinigung von Regenspeicherbeckendurch Verwendung von Spülkippenoder Spülklappen ausgenutzt. Zur Rei-nigung eines Kanals mit Hilfe derSchwallspülung wird Abwasser ober-halb des zu reinigenden Abschnittesdurch ein Stauelement angestaut.Anschließend erfolgt eine schlagartigeFreigabe des Abflussquerschnittes und

erzeugt eine Schwallwelle, welchedurch die enorme Fließgeschwindigkeitund Wellenhöhe die auf dem Kanalbo-den sedimentierten und verfestigtenFeststoffe remobilisiert und abtranspor-tiert.

Die bisherigen Entwicklungen zur Reini-gung von Kanälen mit der Schwallspü-lung zeichneten sich oftmals durchnegative Eigenschaften der unter-schiedlichen Spülsysteme aus: lokaleVerringerung des Abflussquerschnittesam Einbauort, eine erhöhte Verzop-fungsgefahr des Stauelementes, einschwieriger Einbau in bereits vorhande-ne Kanäle, die Notwendigkeit vonzusätzlichen Bauwerken zur Integrationdes Reinigungssystems, eine fehlendeSteuerung, fehlende Fernwirktechnikzur Überwachung des Gesamtsystems,Undichtigkeiten und damit verbundeneLeckagen sowie erhöhte Wartungs- undInspektionskosten. Dies sind nur einigevon vielen Aspekten, die es bei der Aus-wahl eines möglichen Systems zur Rei-nigung von Abwasserkanälen und Stau-raumkanälen zu beachten gilt.

Für den Anwender wurde daher dasinnovative und patentierte HUBERSchwallspülsystem entwickelt, mit wel-chem es nun möglich ist, vorhandeneAblagerungen nicht nur zu beseitigen,sondern diese für die Zukunft auchmöglichst zu verhindern.

Die Reinigung der Kanäle von Ablage-rungen erfolgt mit dem Arbeitsprinzipder Schwallspülung durch den Einbauvon einer oder mehreren Stau- undSpülklappen, welche das Spülmediumanstauen und durch eine schlagartigeFreigabe des Abflussquerschnittes dieverantwortlichen Parameter für eineeffektive Schwallspülung positiv beein-flussen: Fließgeschwindigkeit, Fließhö-he sowie Schwalldauer und die darausresultierenden Schubspannungen.

Blick in einen Stauraumkanal nach Durchführung der Schwallspülreinigung mitSystem HUBER Power Flush® KR – die Ablagerungen sind entfernt.

Stauraumkanal vor Durchführung der Reinigung mit der Schwallspülung – Ablage-rungen auf der Berme und der Kanalwand

Das HUBER Schwallspülsystemzeichnet sich durch folgende Eigen-schaften besonders aus:

• Spülung extrem langer Kanalstreckenmöglich

• Selbstreinigungseffekt der Klappebeim Spülvorgang

• innovative und patentierte Stau- undSpülklappe, rahmenlos und sohl-sprungfrei

• Überströmbarkeit der Klappengewährleistet

• leichte Nachrüstbarkeit im laufendenKanalbetrieb

• beliebige Kanalquerschnitte

• keine zusätzlichen Montageöffnun-gen oder speziellen Schachtbauwer-ke, auch bei großen Nennweiten

• minimaler Energiebedarf

• kein Hindernis für Kanal – TV – Befah-rungen

Das Kernstück des gesamten HUBERSchwallspülsystems sind die innovativenund patentierten Stau- und Spülklap-pen, welche insbesondere auch fürgroßformatige Abwasserkanäle ge-dacht und konzipiert sind. Sie könnenohne örtliche bauliche Änderungen,spezielle Schachtbauwerke oder zusätz-liche Montageöffnungen im laufendenKanalbetrieb eingebaut werden. Dieneuartige Technik gestattet den Einsatzder sohlsprungfreien Stau- und Spül-klappen in sehr unterschiedlichenKanalformen und durch Kombinationmehrerer Klappen auch bei komplexen,betrieblich-hydraulischen Anforderun-gen. Ausführungen für verschiedeneKreis-, Ei-, Maul- und Sonderprofile mitunterschiedlichen Nennweiten bis zu

DN 3000 mit Trockenwetterrinnenhaben sich im Praxiseinsatz bereits seitJahren bestens bewährt.

Mit diesen sind Stauhöhen bis 95 % desKanalquerschnittes ohne bauliche Ver-änderungen des Schachtbauwerkesoder des Kanals möglich. Eine vollstän-dige Abdichtung der Spülklappe gegendie Kanalwand erfolgt über eine in dieKlappenkonstruktion integrierte, pneu-matisch betätigte Dichtung, welche fürden Einstauvorgang aktiviert wird. Diespeziellen Stau- und Spülklappen stel-len im Gegensatz zu vielen anderenWettbewerbsprodukten kein Hindernisfür Kanal–TV–Untersuchungen dar. DieDreh- und Schwenkbewegungen derStau- und Spülklappen und der in dieKlappenkonstruktion integrierte pneu-matische Antrieb können Verzopfun-gen sogar ganz vermeiden. Im Gegen-satz zu vielen hydraulisch betätigtenAnlagen und Systemen in der Misch-und Regenwasserbehandlung wird dasSystem pneumatisch über Druckluftbetrieben. Der äußerst geringe Energie-bedarf für die Drucklufterzeugungsowie die integrierte Luftaufbereitungsichern einen minimalen Wartungs-und Betriebsaufwand mit einer Frostsi-cherheit bis –30° C. Die äußerst kurzeAufschwenkzeit der Stau- und Spül-klappen von weniger als einer Sekundein Verbindung mit einer großen Stauhö-he erzeugt eine äußerst wirksame Spül-strömung mit Geschwindigkeiten über3,5 m/s und einer deutlich ausgebilde-ten Kopfwelle, so dass auch großeAblagerungen in weit entfernten Kanal-abschnitten wirkungsvoll remobilisiertund abtransportiert werden können.

Zusammenfassung:

Aus heutiger Sicht sind wir der Mei-nung, mit dem innovativen Spülsys-tem eine echte und wirkungsvolleAlternative zu den vorhandenenSpülsystemen anbieten zu können.Auch die besten planerischen Über-legungen können Ablagerungen inKanälen nicht gänzlich verhindern.Somit sollten Kanäle aus unsererSicht regelmäßig und präventivgespült werden und zwar mit einemSystem, welches sich den jeweiligenörtlichen Gegebenheiten möglichstoptimal anpasst – HUBER PowerFlush® KR.

von

Christian Gelhaus

Produktmanager

[email protected]

Stau- und Spülklappe DN 2500 im Abwasserkanal

Page 4: Huber Report - Ausgabe 1/2006, deutsch

Mechanische Abwasserreinigung / Global Service Seite 4

Erfolgreiche Umsetzung des DWA - Arbeitsblattes A 153 auf dem Vormarsch

HUBER-Hydro-Filt – das System zur dezentralen Reinigung und Versickerungvon metallhaltigen RegenabläufenDer traditionellen Ableitung von Regen-abläufen in die Kanalisation wurde inden letzten Jahren immer häufiger diedezentrale Retention und Versickerungvon Regenwasser gegenübergestelltund diskutiert. Insbesondere in urbanenBereichen bietet die dezentrale Behand-lung die Möglichkeit einer nachhaltigenund kostengünstigen Alternative zuden herkömmlichen Entwässerungssys-temen. Neben einer Entlastung desKläranlagenzuflusses sollen damit auchdie Grundwasserneubildung und dernatürliche Wasserkreislauf unterstütztwerden. Vor diesem Hintergrundgewinnt die Reinigung von Regenab-läufen vor dem Einleiten in ein Gewäs-ser oder das Grundwasser durch dieenormen Schadstofffrachten immermehr an Bedeutung. Im Vergleich derdezentralen Entwässerungskonzeptehat sich die Vor-Ort-Behandlung alseine kostengünstige und ökologischunschlagbare Lösung erwiesen.

Seitens der DWA sieht das im Februar2000 erschienene Arbeitsblatt M 153

„Handlungsempfehlungen zumUmgang mit Regenwasser“ für unbe-schichtete kupfer-, zink- und bleige-deckte Eindeckungen vor, dass diesesnur über eine mindestens 30 cm beleb-te Oberbodenschicht versickert werdendarf. Wenn dieser enorme Platzbedarfnicht vorhanden ist, bietet sich eineunterirdische Versickerung an. Dies istjedoch ohne eine Entfernung derSchwermetalle aus den Dachabläufennicht möglich. Ansonsten könnte dieseine Überschreitung der Grenzwerteder Bundes-Bodenschutz- und Altlas-tenverordnung zur Folge haben und esdroht somit eine Kontamination vonBoden und Grundwasser.

In einem Schreiben vom 11.12.2002hat das Bayerische Landesamt fürUmwelt München die Systemkombina-tion der Fa. Hydrocon und der HANSHUBER AG für eine Übergangslösungzur dezentralen Behandlung und Versi-ckerung von Metalldachabläufen frei-gegeben, bis die endgültigen Ergeb-nisse aus den Langzeitversuchen im

März 2006 vorliegen. Die bisher vorlie-genden Ergebnisse zeigen nicht nur einRückhaltevermögen bis zu 99 %, son-dern infolge der durchdachten Konzep-tion eine äußerst große Wartungsarmutund Betriebssicherheit des HUBER-Hydro-Filt Systems.

Das HUBER-Hydro-Filt System weisteine ganze Reihe von Vorteilen gegenü-ber anderen auf dem Markt befind-lichen Filtersystemen für verschmutzteRegenabflüsse auf. Zunächst wird auf-grund des integrierten hydrodynami-schen Abscheiders der Platzbedarf imGegensatz zu herkömmlichen Absetz-schächten in großem Maße verringert.Auf einen Vorschacht zur Sedimenta-tion kann in den meisten Fällen ganzverzichtet werden. Durch die Aufstrom-filtration werden die Spülintervalle fürdie Filter im Gegensatz zum traditionel-len Abstromverfahren enorm verlän-gert, was die Wartungskosten erheblichreduziert. Ein weiterer Vorteil liegt imDurchmesser der Filtereinheit. ImGegensatz zu den meisten auf demMarkt verfügbaren Systemen wird dergesamte Innendurchmesser desSchachtes ausgenutzt. Das ermöglichteine langsame und gleichmäßige Strö-mungsgeschwindigkeit im Filterma-terial und somit eine hohe Aufenthalts-und Kontaktzeit des Abwassers mit deraktiven inneren Oberfläche des Filters.In den Filter eindringende Partikel wer-den großflächig verteilt, damit die Filter-leistung möglichst lange aufrechterhal-ten wird. Durch die variable Gestaltungder Höhenverhältnisse im Schacht kannder Vordruck auf den Filter beliebighoch eingestellt werden. Ein hoher Vor-druck verlängert ebenfalls die Intervalle,in denen ein Filter rückgespült werdenmuss. Mit Hilfe dieser Maßnahmen wer-den extrem lange wartungsfreie Zeitpe-rioden des Systems von mehreren Jah-ren erzielt, die dem Betreiber der Anla-ge zugute kommen und somit dieBetriebskosten auf ein Minimum sen-ken.

Seit Ende 2005 wird ein weiteres Sys-tem von der Fachhochschule Bochumim Auftrag des Ministeriums fürUmwelt und Naturschutz, Landwirt-schaft und Verbraucherschutz des Lan-des Nordrhein-Westfalen an einemZinkdach untersucht. Erste Ergebnissewerden gegen Ende des Jahres 2006erwartet.

Zusammenfassung:

Die Forschungsergebnisse sowiedie Reaktionen von Kunden undFachleuten zeigen, dass die

HANS HUBER AG in Zusammen-arbeit mit der Fa. HydroCon ausMünster wieder einmal dem Rufnach Innovation und Weitsichtim Hinblick auf einen nachhalti-gen und aktiven Umweltschutzgefolgt ist.

von

Christian Gelhaus

Produktmanager

[email protected]

HUBER-Hydro-Filt System mit Betonteilsickerrohr Einbau eines HUBER-Hydro-Filt Systems DN 1500

Regelmäßige Wartung und Optimierung durch HUBER Servicetechniker bringt Sicherheit und senkt Ihre Betriebskosten!

HUBER Wartungs- und Inspektions-Service auch in Ihrer Nähe!Die Anzahl an kommunalen und indus-trieellen Abwasser-Reinigungsanlagen,bei denen unsere HUBER Servicetechni-ker hohe Betriebssicherheit bei gleich-zeitig niedrigen Betriebskosten zusichern helfen, steigt und steigt!

Immer mehr Kunden entscheiden sichfür einen unserer HUBER Service- undWartungsverträge, dies aus offen-sichtlich guten Gründen:

• regelmäßige, zustandsabhängigeWartung und Inspektion aller Maschi-nen- und Anlagenbereiche, damitAufrechterhaltung von Leistung undBetriebssicherheit

• optimale Einstellung eines jedenAggregates, angepasst an die aktuel-len, örtlichen Bedingungen der jewei-ligen Anlage, damit generelle Redu-zierung von Betriebskosten

• rechtzeitiges Erkennen von Ver-schleiß, damit weitgehender Aus-schluss von vermeidbaren Maschi-nenschäden, die oft hohe Kosten ver-ursachen

• Werterhaltung und LanglebigkeitIhrer Maschinen und Anlagen undsomit Ihrer Investitionen

garantiert durch ein kompetentesHUBER Service-Team

Sprechen Sie uns an, Wir unterbreitenauch Ihnen gerne ein unverbindlichesAngebot über einen für Ihre Anlagenoptimal passenden HUBER Service-und Wartungsvertrag!

Von der Basis-Inspektion über Ser-vice-Hotline bis hin zur Teleservice-Überwachung Ihrer Maschinen undAnlagen!

Ihr HUBER Service-Center erreichenSie:

Partner unserer Kunden

Telefon: + 49 - 8462/201 - 455

Telefax: + 49 – 8462/201 – 459

Email: [email protected]

von Paul Neumaier

Geschäftsbereichsleiter

Global Service

[email protected]

ServiceService

Dokumentierte Sicherheit für den Kun-den. Flächendeckende Präsenz des HUBER Wartungs- und Inspektionsservice.

HUBER Service- und Wartungsverträge auf deutschen

Abwasserreinigungsanlagen

Page 5: Huber Report - Ausgabe 1/2006, deutsch

Seite 5 Schlammbehandlung

Optimale Klärschlammverwertung

SLUDGE2ENERGY – Dezentrale Klärschlammverwertung zur Erzeugung vonthermischer und elektrischer Energie

In letzter Zeit wurde das Thema derKlärschlammverwertung und –entsor-gung zunehmend diskutiert. Die Klär-schlammmengen in Europa nehmen zu,während die Verwertungswege immerstärker eingeschränkt werden. Die land-wirtschaftliche Nutzung wird zuneh-mend begrenzt aufgrund der potenziel-len Risiken für die menschliche Gesund-heit und die Umwelt. Dementspre-chend sind die Preisentwicklungen fürdie Entsorgung unkalkulierbar.

Als Antwort auf die zunehmenden He-rausforderungen einer nachhaltigenAbfallwirtschaft soll ein neuartigesdezentrales Verfahren zur thermischenKlärschlammverwertung unter gleich-zeitiger Gewinnung von elektrischerEnergie am Standort der KläranlageSchönmühle installiert werden. Mit derenergieautarken Anlage kann die zuentsorgende Klärschlammmenge auf1/8 des entwässerten Schlamms redu-ziert werden. Der Rückstand bieteteinen idealen Ausgangsstoff für diePhosphorrückgewinnung.

Kernstück des Verfahrens ist der Einsatzder Pebble-Heater-Technologie (getak-tete Schüttschicht Wärmetauscher) inKombination mit einer Mikrogasturbi-ne, die die Gewinnung von elektrischerEnergie aus der Wärme heißer Rauch-gase ohne Installation eines Wasser-Dampf-Kreislaufs ermöglichen. DieAnlage wird auf eine jährliche Verarbei-tungskapazität von ca. 1500 t TR (Tro-ckenrückstand) und eine elektrischeLeistung von ca. 100 kW ausgelegt.

Das komplette Verfahren besteht ausfolgenden Einzelkomponenten:

Trocknung: Die Trocknung erfolgt ineinem energetisch optimierten Band-trockner mit Wärmerückgewinnung beieiner Temperatur von 100-130°C.

Brennstoffzuführung: Der getrockne-te Schlamm liegt in Form von Pellets vor.Um die Struktur zu erhalten, wird einschonendes Zufuhrsystem zur Feuerunginstalliert.

Feuerung: Für die Verbrennung ist einefür den Brennstoff Klärschlamm weiter-entwickelte Rostfeuerung vorgesehen.Der mineralische Verbrennungsrück-stand erreicht Glühverluste unter 3 %TR.

Pebble-Heater und Gasturbine: DiePebble-Heater werden abwechselndmit heißem Rauchgas aufgeheizt bzw.mit Umgebungsluft gekühlt. Das heißeRauchgas aus der Verbrennung gibt sei-

ne Wärme an die Schüttung der Pebble-Heater ab, wird dabei teilentstaubt undverlässt im Anschluss an eine weitereReinigungsstufe die Anlage über denKamin. Während der Heizphase desersten Pebble-Heaters wird ein anderer,bereits aufgeheizter Wärmetauschermit verdichteter Umgebungsluft beauf-schlagt, die sich beim Durchgang durchden Pebble-Heater erhitzt und anschlie-ßend in einer Gasturbine entspanntwird. Die Turbine treibt sowohl den Ver-dichter als auch einen Generator zur

Stromerzeugung an. Die dabei entste-hende Abwärme wird zum Trocknendes Klärschlammes genutzt. Das Ver-fahren arbeitet somit energieautark.

Abgasreinigung: Das Abgasreini-gungskonzept wird entsprechend denVorgaben zur Umsetzung der EU-Richt-linie über die Verbrennung von Abfällen(2000/76/EG) nach der 17. Bundesem-missionsschutz-Verordnung konzipiert.

Die HANS HUBER AG entwickeltedas Verfahren in Zusammenarbeitmit dem ATZ, eine außeruniversitä-re Forschungseinrichtung des Frei-staates Bayern.

von

Rudolf Bogner

Geschäftsbereichsleiter

Schlammbehandlung

[email protected]

Bild 1: Verfahrenskonzept der HUBER Klärschlammverwertungsanlage

Neue Produkte: HUBER ROTAMAT® Dekanterzentrifuge auch für den Trinkwasserbereich.

Erfolgreiche Versuche mit der Zentrifuge RoDauf Trinkwasseraufbereitungsanlagen In 2005 wurden mit einer mobilenSchlammentwässerungsanlage, kom-plett montiert in einem 40-Fuß-Seecon-tainer, in Portugal und in Saudi ArabienVersuche mit Wasserwerksschlämmengefahren.

Kernstück der Schlammentwässerungs-anlage ist die neu entwickelte ROTA-MAT® Dekanter-Zentrifuge RoD 1500der HANS HUBER AG.

In Portugal wurden in der Nähe von Lis-sabon die Schlämme aus der Filterstufeund aus dem Fällungsprozess eines gro-ßen Wasserwerks versuchsweise ent-wässert, die im Verhältnis 60% : 40%gemischt wurden.

Die bisherige Maschinentechnik zurSchlammentwässerung erreichte ca. 17% TS bei sehr schlechtem Abscheide-grad von < 85%.

Mit der RoD 1500 wurde bis 24 % TS imAustrag erzielt bei einem Abscheide-grad von > 95 %. Diese Ergebnisse ver-anlassten den Kunden, die HUBER-Zen-trifuge in die engere Wahl zu ziehen. Da

der Schlamm nach der Entwässerunggetrocknet werden soll, konnte HUBERhier ein Komplettsystem zur Entwässe-rung und Trocknung aus einer Handanbieten.

Saudi Arabiens Hauptstadt Riyadh wirdzum großen Teil von der Trinkwasser-aufbereitungsanlage Manfouha ver-sorgt. Diese Anlage bereitet sowohlSeewasser auf, das aus Dammam übereine 500 km lange Leitung gefördertwird, als auch Grundwasser aus 1200 mtiefen Brunnen. Als Fällmittel werdenKalk und Aluminiumsalze eingesetzt.

Die hier anfallenden Schlämme werdenderzeit in einer offenen Lagune gesta-pelt, die nach Austrocknen gelegentlichmit Räumfahrzeugen entleert wird.

Da die Lagune so nicht mehr betriebenwerden darf, soll die Entwässerung derSchlämme künftig maschinell erfolgen.

Die Versuche mit der HUBER-ZentrifugeRoD 1500 verliefen sehr erfolgreich. DerSchlamm ließ sich sowohl ohne als auchmit Flockmittel mit gutem Abscheide-

grad (> 98%) entwässern. Mit Flockmit-teleinsatz von 1,0 – 2,0 kgWS/tTS wur-de ein TS-Gehalt im Austrag von 40 –46% erreicht. Durchsatzmengen bis12,5 m3/h und bis 800 kg/h wurden mitgutem Ergebnis gefahren, was großesInteresse beim Kunden und bei den pla-nenden Ingenieuren hervorrief.

Insgesamt eine sehr gute Demonstra-tion der HUBER-Zentrifugentechnik inSaudi Arabien, die durch erfolgreicheVersuche auf weiteren drei Anlagenabgerundet wurde.

Zwischenzeitlich hat unsere Niederlas-sung in Dubai eine schriftliche Ankündi-gung des Auftrags für drei Zentrifugender Baugröße RoD 2400 aus Riyadherhalten.

von

Rainer Hausdorf

Produktmanager

[email protected]

HUBER ROTAMAT® Dekanterzentrifuge in Edelstahlausführung für Anwendungen aus dem Trinkwasserbereich.

Lösungen zur Klärschlammbehandlung

HUBER - Systemanbieter fürdie Schlammbehandlung Die bei der mechanischen, biologischenund chemischen Abwasserreinigunganfallenden Klärschlämme sind Haupt-abfall einer kommunalen Kläranlage.

Der Klärschlammanfall ist dabei – abge-sehen vom Reinigungsverfahren – vonder Anzahl der angeschlossenen Ein-wohner abhängig. Der Schlammanfallkann, je nach Land, mit ca. 20 - 45 kg TSpro EW und Jahr angesetzt werden.

Unter mehreren Schlammeigenschaf-ten, die für dessen Behandlungskostenausschlaggebend sind, spielt der Was-sergehalt eine entscheidende Rolle. DerWassergehalt entscheidet über dieBeschaffenheit des Schlammes undsomit über die Möglichkeiten, ihn zutransportieren, und die damit verbun-denen Entsorgungskosten. Die chemi-sche Zusammensetzung hängt unteranderem von der Abwasserqualität unddem Reinigungsverfahren ab. Von gro-ßer Bedeutung ist hier der Gehalt anSchwermetallen, weil dadurch die Mög-lichkeiten einer landwirtschaftlichenVerwertung oder der Rekultivierungeingeschränkt werden. In letzter Zeithat sich mehrfach gezeigt, dass diese

Verwertungsart nicht ganz so unbe-denklich ist, wie man lange Zeit meinte.Trotz der Einhaltung vorgeschriebenerRegeln der landwirtschaftlichen Ver-wertung von Klärschlamm wurde eineAnreicherung von Schwermetallen imBoden festgestellt.

Des Weiteren sind Klärschlämme, inunterschiedlichem Ausmaß, mit zahlrei-chen endokrin aktiven Stoffen (EAS)belastet. Die Ausbringung von Klär-schlamm auf landwirtschaftlich genutz-ten Flächen führt zu einer erheblicherBelastung von Böden mit EAS.

Verwertet man den getrockneten Klär-schlamm, so kann die Energie - derHeizwert kommt dem von Braunkohlenahe - zum Trocknen genutzt werden.HUBER bietet hierzu eine Vielzahl vonLösungen.

von

Rudolf Bogner

Geschäftsbereichsleiter

Schlammbehandlung

[email protected]

Page 6: Huber Report - Ausgabe 1/2006, deutsch

Kleinkläranlagen Seite 6

Moderne Membrantechnik erzielt höchste Reinigungsleistung

Dezentrale Abwasserentsorgung mit der HUBER MembraneClearBox® – die sichere Lösung für Betreiber und UmweltBerching in der Oberpfalz ist eine derflächengrößten Gemeinden im HerzenBayerns. Wie vielerorts in Deutschlandist die Erstellung des Abwasserkonzep-tes dort ein aktuelles Thema. In demländlich strukturierten Gemeindegebietgilt es, für einige Ortsteile und Weiler,die Frage der Abwasserentsorgung vorallem unter dem Gesichtspunkt derWirtschaftlichkeit zu klären. Es ist nichtimmer sinnvoll, grundsätzlich und aus-nahmslos den Anschluss an öffentlicheKläranlagen vorzusehen, sondern oft-mals ist es weitaus effizienter dezentra-le Lösungen in Betracht zu ziehen.

Beispielhaft für eine dezentrale Abwas-serentsorgung ist das Klostergut Plank-stetten. Die Landwirtschaft des Klosterswurde 1994 komplett auf organisch-biologische Wirtschaftsweise nach Bio-land-Richtlinien umgestellt. DieBetriebsfläche teilt sich in 100ha Acker-land, 20ha Grünland und 5ha Hofraumbzw. sonstige Flächen auf. Die erzeug-ten Urprodukte der Landwirtschaft wer-den überwiegend in den eigenenBetrieben abgesetzt bzw. abgenom-men. Neben der Klostermetzgerei, derKlosterbäckerei und dem Öko-Hofladenwerden ein Gäste- und Bildungshaussowie eine Klosterschenke betrieben.Das Klostergut ist ein vom Bundesum-weltministerium ausgewiesener"Demonstrationsbetrieb ökologischerLandbau".

Die ländliche Idylle und die vorbildlicheBetriebsweise wurden alleine durch dasFehlen einer „ordentlichen“ Abwasser-entsorgung getrübt. Bis vor Kurzemwurden häusliches Schmutzwasser undFäkalien nicht zufrieden stellend ent-sorgt. Dies belastete die Umwelt, dastickstoffreiches Abwasser in Grundund Boden gelangte. Doch dies gehörtnun der Vergangenheit an. Das Kloster-gut erhielt eine Kleinkläranlage nachmodernstem Standard. Nach derAbwasserbehandlung mit der HUBERMembran-Kleinkläranlage Membrane-ClearBox® ist die Keimbelastung sogering, dass sogar die Qualitätsanforde-rung der EU-Richtlinie für Badegewäs-serqualität erfüllt wird. Die Ablaufqua-lität ist weit besser als die für eine Groß-kläranlage vorgeschriebenen Werte.Aufgrund der hervorragenden Ablauf-qualität des gereinigten Abwasserskann dies beispielhaft in diesem Fallzusammen mit Regenwasser in einemunterirdischen Becken gesammelt undzur Reinigung des landwirtschaftlichenMaschinenparks genutzt werden. Auf-grund des hygienisch unbedenklichenAblaufs kann es allerdings prinzipiellebenso zur Toilettenspülung, Bewässe-rung oder Versickerung selbst in sensi-blen Gebieten verwendet werden.

Reinigungsleistung unter Beweisgestellt

Das Wasser, das die Kläranlage verlässt,ist sauberer als der Ablauf aus zentralenKläranlagen. In Deutschland müssenalle Kleinkläranlangen eine bauaufsicht-liche Zulassung aufweisen und dafürihre Leistungsfähigkeit in einer sogenannten Bauartprüfung unter Beweisstellen. Die HUBER MembraneClear-Box® ist die erste Membran-Kleinkläran-lage, die als Ultrafiltrationsanlage vom

Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt)die Bauartzulassung erhalten hat (Z-55.3-107, vom 05. Juli 2005). Die Anla-ge wurde nach neuer DIN EN 12566-3geprüft und hat die Zulassung für dieKlassen C, N, D und +H erteilt bekom-men. Dass die geforderten Grenzwertefür diese Klassen deutlich unterschrittenwerden, zeigen die offiziellen Messwer-te aus der Bauartprüfung (PIA, Aachen)siehe unten:

Die Reinigungsleistung beträgt imMittel für die entsprechenden Parame-ter:

BSB5: 99,1 %

CSB: 95,5 %

NH4-N: 81,9 %

AFS: 99,3 %

Faecalcoliforme: 99,9 %

Eine zentrale Kläranlage für bis zu 1000Einwohner hat im Vergleich zu denoben genannten Werten einen CSB-Einleitgrenzwert von 150 mg/l, Groß-kläranlagen für mehr als 100.000 Ein-wohner müssen 75 mg/l im Ablauf ein-halten. Mit einem Ablaufwert von weitunter 30 mg/l werden die Einleitbedin-gungen von großen Kläranlagen beiweitem unterboten und auch diegesetzlichen Grenzwerte für Kleinklär-anlagen deutlich unterschritten. Damitgewährleistet die Anlage einerseitseinen optimalen Gewässerschutz fürunsere Umwelt und stellt andererseits

eine zukunftssichere Investition für denEndkunden dar.

Anlagenbeschreibung und Funk-tionsprinzip

Mit der MembraneClearBox®-Kleinklär-anlage aus dem Hause HUBER wird der-zeit das modernste Reinigungsverfah-ren der Abwasserbehandlung umge-setzt – das Membranbelebungsverfah-ren mit Ultrafiltration. Das System derMCB-Kleinkläranlage beruht auf einerKombination aus dem Belebtschlamm-verfahren und der Abtrennung des Klar-wassers mit getauchten Ultrafiltrations-membranen. Durch die feinen Porender eingesetzten Ultrafiltrationsmem-bran werden selbst Bakterien und nahe-zu alle Keime zurückgehalten. Das ausder Anlage gewonnene Filtrat (Permeat)unterschreitet sogar deutlich die Anfor-derungen der EU-Richtlinie für die Qua-lität von Badegewässern. Das hygie-nisch einwandfreie Abwasser kann alsBrauchwasser z. B. zur Toilettenspü-lung, Gartenbewässerung etc. wiederverwendet werden. Außerdem ist esideal für die Versickerung in sensitivenGebieten (z.B. Karst) geeignet.

Das Funktionsprinzip der Membranbe-lebungsverfahren bedient sich imWesentlichen dreier Verfahrensschritte:

• der Vorklärung

• der Belebung und

• der Membranfiltration.

Bei der Vorklärung wird das Rohabwas-ser durch Sedimentation weitestgehendvon Feststoffen befreit. So dient dieerste bzw. dienen die ersten beidenKammern einer Mehrkammergrube alsAbsetzgrube zur Grobentschlammung,

bevor das vorgereinigte Abwasser imfreien Überlauf in die Membranbiologiefließt.

Die letzte Kammer der Mehrkammer-grube wird als Belebungsbeckenumfunktioniert. Darin eingehängt sindder MCB-Einbausatz und ein Belüfterzur Versorgung der Biologie mit Sauer-stoff. Die eigentliche Reinigungsleis-tung erbringen Mikroorganismen, dieunter Sauerstoffzufuhr die im Abwasserenthaltenen Schmutz- und Nährstoff-frachten weitestgehend abbauen undzu Biomasse umwandeln.

Das Membranmodul sorgt für die Tren-nung des gereinigten Abwassers vombelebten Schlamm mit einer Trenngren-ze von 38 nm. Aufgrund der kleinenPoren der Membran (1500 mal kleinerals die Dicke eines menschlichen Haa-res) werden alle Feststoffe und Bakte-rien sowie nahezu alle Keime zuverläs-sig zurückgehalten. So wird eineWeiterverwendung des hygienischunbedenklichen, gereinigten Wassersermöglicht.

Die für den Betrieb der Anlage zugehö-rigen Aggregate (Pumpe, Belüfter) undSteuerung werden extern angeordnetund je nach Möglichkeit, z.B. im Kellerdes angrenzenden Wohnhauses, ineiner Garage oder in einem beheiztenSchaltschrank nahe der Grube instal-liert. Es befinden sich keine elektrischenoder bewegten Bauteile in der Klärgru-be. An dieser externen Aggregateein-heit besteht jederzeit die Möglichkeiteiner komfortablen Probenahme, einerstets repräsentativen Ablaufprobe.

Die HUBER MembraneClearBox®-Klein-käranlage ist für jede Einbausituationgeeignet. Als Nachrüstsatz lässt sie sichin bestehende Gruben einfach undschnell nachrüsten – ob eckig oderrund, ob Zweikammer- oder Dreikam-mersystem – die Geometrie der Grubespielt kaum eine Rolle. Die Anlage istnatürlich auch für neu zu erstellende

Gruben oder vormontiert in fugenlosenBehältern lieferbar. Auch wenn es sichbei der vorgestellten Anlage um eineder kleinsten Baugrößen handelt, soerlaubt die modulare Bauweise docheine bedarfsorientierte Anlagengrößefür unterschiedliche Anschlussgrößen.Somit können diese Anlagen sowohl füreinzelne Haushalte als auch für Siedlun-gen, Ortsteile und Weiler zum Einsatzkommen.

Neben der hervorragenden Ablaufqua-lität zeichnet sich das Membranbele-bungsverfahren vor allem durch eineenorme Steigerung der Reinigungska-pazität aus. Durch den vollständigenRückhalt der Biomasse mittels der

Membranfiltration kann mit weit-aus höheren Biomassekonzentra-tionen gearbeitet werden als beikonventionellen Belebungsver-fahren. Ohne Einbußen in der

Funktion der eingesetzten Mem-bran können Konzentrationen von bis

zu 15 kg Trockensubstanz pro Kubikme-ter Belebungsbeckenvolumen einge-stellt werden. Dadurch liegt das Leis-tungsvermögen der Membranbelebungweit über dem eines konventionellenbiologischen Abwasserreinigungsver-fahrens mit max. 4 kg Trockensubstanzpro Kubikmeter. Diese Erhöhung desFeststoffgehalts bewirkt eine Reduzie-rung des erforderlichen Volumens.

Ein weiterer verfahrensspezifischer Vor-teil liegt in der Betriebsstabilität dieserAnlage in Unter- und Überlastphasen,sowohl hydraulisch als auch bzgl.Schmutzfrachten. Die HUBER MCB rea-giert über eine zweistufige Niveauerfas-sung in der Grube auf die jeweiligeBelastungssituation und regelt drei ver-schiedene Betriebszustände: Sparmo-dus, Normalmodus und Hochlastbe-trieb. Den drei Stufen sind jeweils cha-rakteristische Laufzeiten der Aggregate(Pumpe, Belüfter) hinterlegt, um denwechselnden Bedingungen gerecht zuwerden. Durch diese drei Betriebszu-stände kann die Anlage in zufluss-schwachen Zeiten energiesparendbetrieben werden und in zuflussstarkenZeiten hydraulische Spitzen durcherhöhten Permeatabzug ausgleichen.Des Weiteren steckt in der bereitserwähnten erhöhten Biomassekonzen-tration neben der Steigerung der Reini-gungskapazität ein enormes Potenzialder Biologie, äußerst flexibel auf Unter-und Überlastphasen bezüglichSchmutzstofffrachten zu reagieren.

Die Steuerung der MCB-Kleinkläranla-gen ist eine Neuentwicklung, die spe-ziell für den Betrieb dieser Membranbe-lebungsanlage angepaßt wurde. DieseSteuerung protokolliert ein ausführli-ches Betriebstagebuch (Kundendaten,Parameter, Betriebsstunden, Störmel-dungen, Statusmeldungen …), das vomWartungsdienst sehr komfortabelmittels PC-Schnittstelle ausgelesen undmittels Software sogar grafisch ausge-wertet werden kann. Natürlich verfügtdie Anlage auch über die jüngst gefor-derte netzunabhängige Störmeldeein-heit, sowohl optisch als auch akustisch.Zur zusätzlichen Umweltsicherheit trägteine optionale patentierte Fernüberwa-chung bei, durch die sofort nach Auftre-ten einer Störung eine Benachrichti-gung an Betreiber oder Wartungsfirmamittels SMS erfolgen kann. Durch dieKombination von Steuerung und Fern-überwachung wird der Kontrollauf-

wand der Anlage auf ein Minimumreduziert, die Betriebssicherheit auf einMaximum optimiert.

Mehr als eine anschauliche Muster-lösung …

Der vorgestellte Anwendungsfall desKlosterguts sei nur ein herausgegriffe-nes Beispiel aus einer Vielzahl vonbetriebenen HUBER Membrananlagenim In- und Ausland. Zwar sind bundes-weit mittlerweile mehr als 93 Prozentaller Haushalte über die öffentlicheKanalisation an zentrale Kläranlagenangeschlossen, hierbei gibt es abernoch deutliche Unterschiede zwischen

alten und neuen Bundesländern. Wäh-rend im Westen der Anschlussgradbereits 96 Prozent beträgt, sind imOsten mit teils weniger dichter Besiede-lung erst 76 Prozent an eine zentraleKanalisation angeschlossen. Über dieGrenzen von Deutschland hinaus gese-hen werden diese Anschlussgrade nurin wenigen Ausnahmen (z.B. Öster-reich, Schweiz …) erreicht. Währendsich die Situation der Abwasserreini-gung in einigen europäischen Ländernim Zuge der europäischen Harmonisie-rung mittelfristig verbessern wird, so istdoch noch sehr viel Handlungsbedarfweltweit gegeben. Gerade für ländlichstrukturierte Gebiete sind Kleinkläranla-gen für eine „ordentliche“ Abwasser-entsorgung besonders geeignet, da sieoftmals die wirtschaftlich günstigereAlternative zum Kanalanschluss darstel-len. Die Zeiten sind vorbei, in denenKleinkläranlagen wegen ihrer einfachentechnischen Ausbildung und der seiner-zeit begrenzten Reinigungsleistung nurals provisorische Lösung angesehenwurden. Diese beschriebene Anlageermöglicht eine kostengünstige undbetreiberfreundliche dauerhafteLösung. Sie erbringt höchste Reini-gungsleistungen - höher als bei zentra-len Kläranlagen - bei gleichzeitig sehrgutem Preis/Leistungs-Verhältnis.

Membrantechnik hat sich in der Ver-gangenheit vor allem bei der Anwen-dung in der zentralen Abwasserbe-handlung unter Beweis gestellt. Mittler-weile ist diese Technik allerdings so weitentwickelt, dass sie sich aufgrund derindustriellen Fertigung der standardi-sierten Module, der reduziertenBetriebskosten und der höchsten Qua-lität der Ablaufwerte für alle möglichenBaugrößen eignet und sich in allenbeliebigen Anlagengrößen Durchbruchauf dem nationalen und internationalenMarkt verschaffen wird.

Zusammenfassung

Das Membranbelebungsverfahrenist derzeit sicherlich das modernsteund fortschrittlichste Verfahren imBereich der dezentralen Abwasser-reinigung. Die Anwendung diesesVerfahrens bei der KleinkläranlageHUBER MembraneClearBox® stellteine sichere und zuverlässigeLösung für Betreiber und Umweltdar. Sie erbringt Reinigungsleistun-gen in bisher nicht bekannterWeise, was ein Maximum anUmweltschutz auch im Hinblick aufnachfolgende Generationengewährleistet. Die HUBER Membra-neClearBox® stellt die ideale Lösungauch für sensible Einleitgebiete wiez.B.:

• im Karst

• in Trinkwassereinzugsgebieten

• in Wasserschutzgebieten

• bei sensiblen Vorflutern

dar. Für eine Vielzahl andererBedarfsfälle bedeutet die HUBERMCB sicherlich die optimale Lösung:

• wenn Augenmerk auf Wiederver-wendung des gereinigten Was-sers gelegt wird

• wenn Volumina vorhandenerKlärgruben sehr knapp bzw. zuklein bemessen sind

• wenn Abwasser diskontinuierlichanfällt und besondere Anforde-rungen an Unter- bzw. Überlastsi-tuationen gestellt werden

• wenn in die weitere Zukunftinvestiert werden soll

• wenn hohe Betriebssicherheitdurch optionale Fernüberwa-chung mit automatischer Störsig-nalisierung gegeben sein soll.

Das Membranbelebungsverfahrenstellt die biologische Abwasserrei-nigung der Zukunft dar. Durch die-ses effiziente Verfahren wird künf-tig auch auf dem Kleinkläranlagen-markt der Stand der Technik neudefiniert werden.

von

Simone Meuler

Produktmanagerin

[email protected]

Das Klostergut des Klosters Plankstetten in der Gemeinde Berching - ein ausgewie-sener Demonstrationsbetrieb für ökologischen Landbau.

Parameter Einheit Grenzwert Mittelwert mit MCB

BSB5 mg/l < 15 2,0

CSB mg/l < 75 23,7

NH4-N mg/l < 10 5,4

Nanorg mg/l < 25 24,2

AFS mg/l < 50 2,3

Faecalcoliforme 1/100 ml < 100 45,8

Tabelle 1: Grenzwerte und tatsächliche Ablaufwerte (ermittelt durch PIA) im Vergleich

Einbausatz des HUBER Membranmo-duls

Aggregateeinheit der HUBERMembraneClearBox®

Innenleben einer Klärgrube mit derHUBER MembraneClearBox® MCB

Page 7: Huber Report - Ausgabe 1/2006, deutsch

Seite 7 Kleinkläranlagen

Die HANS HUBER AG wieder einmal im Zentrum der Fachwelt

Fachtagung Dezentrale Abwasserentsorgung im ländlichen Raum

Gut 480 Teilnehmer konnten erstvor wenigen Wochen in Berching zuder ganztägigen Veranstaltung„Abwasserentsorgung im länd-

lichen Raum“ begrüßt werden, umsich über die Möglichkeiten moder-ner Abwasserreinigungsverfahrenaus erster Hand informieren zu las-sen. Veranstalter war die FirmaHANS HUBER AG, welche das The-ma in Abstimmung mit dem DWA-Landesverband Bayern durchge-führt hat.

Prof. Dr. Günthert vom Institut für Was-serwesen an der Universität derBundeswehr München referierte zumThema Vorgaben und Entwicklungenfür die Abwasserentsorgung im länd-lichen Raum. Die Entsorgung desAbwassers über Kleinkläranlagen (meistnur Mehrkammergruben) erfolge bishervorwiegend nur noch in ländlichenGebieten, die dünn besiedelt waren.Ca. 5% der Bevölkerung in Bayern, sodie Feststellung von Prof. Günthert, sindnoch nicht an einem Kanal angeschlos-sen. Wegen der beschränkten Reini-gungsleistung bisheriger Reinigungs-systeme müssten daher Lösungengefunden werden, die eine Gleichwer-

tigkeit der Reinigungsleistung darstel-len. Ein weiterer Anschluss an Sammel-kläranlagen sei jedoch aus wirtschaft-lichen Gründen in vielen Fällen nichtmehr vertretbar, da für die Sammlungdes Abwassers im ländlichen Raumhohe spezifische Kanallängen pro Ein-wohner erforderlich sind. In ländlichenRäumen könne dieser Anteil durchaus

drei Viertel der Gesamtkosten betra-gen, so die Aussage von Prof. Günthert.

LMR Gustl Geisenhofer vom Bayeri-schen Staatsministerium für Umwelt,Gesundheit und Verbraucherschutz ausMünchen beschäftigte sich ausführlichmit der Frage zentrale und dezentraleAbwasserentsorgung: Konkurrentenoder Partner? Er stellte die Kleinkläran-lagen als ein wesentliches Element derbayerischen Abwasserentsorgung vorund erklärte den „bayerischen Weg“:Für die Nachrüstung werde zunächsteine Freiwilligkeitsphase zugestanden,in der primär die staatliche Förderungals Anreiz wirken soll; wasserrechtlicheAnordnungen der Kreisverwaltungsbe-hörde sollen in dieser Phase in der Regelnoch unterbleiben. Die Anforderungs-werte des Anhanges 1 der Abwasser-verordnung gelten generell als einge-halten, wenn eine zugelassene Reini-gungsanlage eingebaut und nach Maß-gabe der Zulassung betrieben wird. Inder Eigenüberwachungsverordnungwurde geregelt, dass der Abschlusseines Wartungsvertrages für solcheArbeiten nicht erforderlich sei, die derBetreiber selbst durchführen kann. Bay-ern setze dabei zur Qualitätssicherungauf die alle zwei Jahre erforderlicheBescheinigung des ordnungsgemäßenBetriebes durch private Sachverständigeder Wasserwirtschaft. „Es ist vernünf-tig, dass man in kleinen Ortsteilen Klein-kläranlagen einsetzt, so Herr Geisenho-fer, der damit „seine Frage“ eindeutigbeantworten konnte: „Zentrale unddezentrale Abwassersysteme sind Part-ner, die einander – jeder an seiner Stelle– ideal ergänzen können. Genauso sindsie aber naturgemäß auch Konkurren-ten, nämlich im Sinne eines Wettbe-werbs um die beste Lösung im Einzel-fall.“

Frau Dipl.-Ing.(FH) Simone Meuler vonder HANS HUBER AG erläuterte im Rah-men ihres Vortrags Membranbele-bungsverfahren bei Kleinkläranlagen –eine zukunftssichere Lösung? dasMembranbelebungsverfahren, wie esseit einiger Zeit auch für Kleinkläranla-gen von der Firma HANS HUBER entwi-ckelt wurde. Die modulare Bauweise, soFrau Meuler, erlaube somit einebedarfsorientierte Anlagengröße fürunterschiedliche Anschlussgrößen.Somit könnten diese so genanntenMembraneClearBox®-Anlagen (MCB)sowohl für einzelne Haushalte als auchfür Siedlungen, Ortsteile und Weilerzum Einsatz kommen. Das System derMCB-Kleinkläranlage beruht auf einerKombination aus dem Belebtschlamm-verfahren und der Abtrennung des Klar-wassers mit getauchten Ultrafiltrations-membranen. Durch die feinen Porender eingesetzten Ultrafiltrationsmem-bran werden selbst Bakterien und nahe-zu alle Keime zurückgehalten. Das ausder Anlage gewonnene Filtrat (Permeat)unterschreitet sogar deutlich die Anfor-derungen der EU Richtlinie für die Qua-lität von Badegewässern. Das hygie-nisch einwandfreie Abwasser könne alsBrauchwasser z. B. zur Toilettenspü-lung, Gartenbewässerung etc. wiederverwendet werden; außerdem wäre esideal für die Versickerung in sensitivenGebieten (z.B. Karst) geeignet, so dieAussagen von Frau Meuler. WesentlicheEigenschaften dieses Anlagentyps, derdie Bauartzulassung durch das Deut-sche Institut für Bautechnik erhaltenhabe, sind die Steuerung, die ein aus-führliches Betriebstagebuch (Kunden-daten, Parameter, Betriebsstunden,Störmeldungen, Statusmeldungen, …)protokolliert, das vom Wartungsdienstsehr komfortabel mittels PC-Schnittstel-le ausgelesen und mittels Softwaresogar grafisch ausgewertet werdenkönne. Als weitere Besonderheiten, soFrau Meuler, verfügt die Anlage auchüber die jüngst geforderte netzunab-hängige Störmeldeeinheit, sowohloptisch als auch akustisch. Zur zusätz-lichen Umweltsicherheit trage eineoptionale patentierte Fernüberwa-

chung bei, durch die sofort nach Auftre-ten einer Störung eine Benachrichti-gung an Betreiber oder Wartungsfirmamittels SMS erfolgen kann. Durch dieKombination von Steuerung und Fern-überwachung wird der Kontrollauf-wand der Anlage auf ein Minimum

reduziert, die Betriebssicherheit auf einMaximum optimiert.

Herr Dr.-Ing. Friedrich Seyler vom Baye-rischen Landesamt für Umwelt ausMünchen beschäftigte sich mit demThema Abwasserentsorgung im länd-lichen Raum – neue Rahmenbedingun-gen. Dabei betonte er, dass bei Einlei-tungen in den Untergrund insbesonde-re zusätzliche Grundwasserbelastungendurch Stickstoff (Nitrat) minimiert wer-den müssten. „Bei räumlicher Häufungvon Einleitungen im selben Ortsteil oderWeiler ist daher zu prüfen, ob die rech-nerisch anzunehmende Gesamtfrachtbei der gegebenen Verdünnung imabstromigen Grundwasser noch ver-träglich ist“. Darüber hinaus seien beiVersickerungen von Abwasser inner-halb Karstgebieten oder in Gebieten mitklüftigem Untergrund auch hygienische

Aspekte zu berücksichtigen. Anschlie-ßend stellte Bürgermeister Rudolf Eine-der als gastgebende Gemeinde das Ent-wässerungskonzept der Flächenge-meinde Berching vor. Bei zahlreichenStadtratssitzungen und Bürgerver-sammlungen habe man sich über die

Kleinkläranlagensysteme der FirmaHUBER informiert und sich für diese,was die Entsorgung kleiner Ortsteilebetrifft, auch entschieden.

Im Gegenzug zum regionalen Entwäs-serungskonzept aus Berching berichte-te Prof. Dr.-Ing. Franz Bischof überAnforderungen an eine dezentraleAbwasserentsorgung aus globalerSicht. Er zeigte mit einem kurzen histo-rischen Rückblick die Errungenschaftender zentralen Siedlungsentwässerung,aber auch die Schwächen bei derAbwasserentsorgung im ländlichenRaum, da im Wesentlichen die „Kon-zepte der Stadt auf das Land“ übertra-gen worden wären. Viele der neu zuerstellenden Kläranlagen werdenzukünftig die Aufgaben der Wasserge-winnung und der Nährstoff- und Ener-gierückgewinnung übernehmen, so sei-ne Überzeugung.

Weiter führte er aus, dass wichtigeAnforderungen für Anlagen im Aus-land, speziell für Kleinkläranlagen imländlichen Raum, erfüllt werden müs-sten, wie z.B. höchstmögliche Reini-gungsstabilität. Die dezentrale Abwas-serreinigung im ländlichen Raum bietetsomit ein hohes Potenzial für fortschritt-liche und „herzeigbare“ Referenzanla-gen und ermöglicht deutschen Firmendie Umsetzung von technischen Lösun-gen, wie sie dann weltweit, zumeist imgrößeren Maßstab, erforderlich sind.

von

Anton Neger

Mitglied der Geschäftsleitung

[email protected]

Die komplett gefüllte Europahalle in Berching bei der Fachtagung “Dezentrale Abwasserentsorgung im ländlichen Raum” am02.02.2006.

Begrüßung durch Herrn Dipl.-Ing.Hans G. Huber

Prof. Dr. Günthert

LMR Gustl Geisenhofer

Dipl.-Ing. Simone Meuler

Dr.-Ing. Friedrich Seyler

Bürgermeister Rudolf Eineder

Prof. Dr.-Ing. Franz Bischof

Die gut 480 Teilnehmer beteiligten sich auch sehr rege an den anschließenden Dis-kussionen.

Page 8: Huber Report - Ausgabe 1/2006, deutsch

Weitergehende Abwasserreinigung Seite 8

Erzeugung von Brauchwasser, Ertüchtigung bestehender Anlagen, Schonung der Vorfluter - aber wie?

HUBER Vacuum Rotation Membrane® – Membranbelebung für diekommunale und industrielle AbwasserreinigungDas Membranbelebungsverfahren(kurz: MBR), also eine Kombination auskonventionellem Belebungsverfahrenund einer Partikelabtrennung durchgetauchte oder trocken aufgestellteMembranen, gewinnt für Neubautenund Ertüchtigung von kommunalenund industriellen Abwasserbehand-lungsanlagen immer mehr an Bedeu-tung. Waren es vor fünf Jahren nur eini-ge vereinzelte Anlagen in Industriebe-trieben, so ist mittlerweile auch im kom-munalen Sektor eine Vielzahl von Anla-gen im Betrieb. Darüber hinaus gewinntdas Membranbelebungsverfahren

wegen der kompakten Bauweise undden unübertroffenen Ablaufwertenauch bei dezentralen Anwendungenzunehmend an Bedeutung. Speziell dieunübertroffene Ablaufqualität mit dar-aus resultierender Möglichkeit derWiederverwendung ermöglichte neueAnwendungsgebiete.

Gemeinsam ist allen auf dem Markt ver-breiteten Niederdruck-Membransyste-men die Trennung von belebtemSchlamm und gereinigtem Abwasserdurch getauchte Mikro- oder Ultrafiltra-tionsmembranen. Für einen kontinuier-

lichen Betrieb müssen die Membranenmit Spülluft überströmt und so frei vonfiltrationshemmenden Deckschichtengehalten werden. Bei den meisten Tech-niken geschieht dies durch unter demModulpaket angeordnete Spülluftlan-zen. Zusätzlich wird die Filtration regel-mäßig unterbrochen oder sogar aufeine Rückspülung umgeschaltet, umeine noch bessere Reinigung zu ermög-lichen.

Bei allen neu geplanten MBR-Anlagensind die Membranen in separaten Filtra-tionskammern angeordnet, die ihrer-seits aus den Belebungsbecken gespeist

werden. Bei älteren Anlagen sind dieMembraneinheiten dagegen meistdirekt in die Belebungsanlagen inte-griert.

Eine besondere und neuartige Technikzur Trennung des belebten Schlammsvom gereinigten Abwasser stellt dasHUBER VacuumRotationMembrane®

(kurz: VRM®)-Verfahren dar. Es vereintund ergänzt die Vorteile der Plattensys-teme (Unempfindlichkeit gg. Verzop-fungen) mit denen der Hohlfasersyste-men (hohe Packungsdichte) und stelltdurch die Verwendung günstiger Poly-

mermembranen (MembranmaterialPolyethersulfon, Porengröße 40nm)eine wirtschaftliche Alternative zumBau von konventionellen Anlagentypendar.

Die Besonderheit des VRM®-Verfahrensist dadurch gekennzeichnet, dass dietrapezförmigen Membranplatten kreis-förmig um eine mitrotierende perforier-te Hohlwelle angeordnet sind undimmer nur ein Segment des gesamtenMembranpakets intensiv gereinigt wird.Die zur Abreinigung notwendigen Spül-luftlanzen sind innerhalb der Hohlwelleangeordnet und reinigen immer nur dasdarüber liegende Segment. Durch dieRotation werden die Membranen amReinigungsstrahl vorbei bewegt unddamit segmentweise gereinigt (sieheAbbildung 1).

Das VRM®-Verfahren - angeordnet ineiner MBR-Anlage - ist für alle kommu-nalen und industriellen Abwasserbe-handlungsanlagen geeignet, soferndiese auf dem Belebungsverfahrenberuhen. Mittlerweile sind VRM®-Anla-

gen in mehreren kommunalen undindustriellen Abwasserreinigungspro-

jekten realisiert. Diese zeichnen sichdurch höchste Ablaufqualität, niedrigenEnergieverbrauch und einfachenBetrieb aus.

Die Membranfiltration läuft bei allenAnlagen konstant bei hohen hydrauli-schen Permeabilitäten. Das Permeatzeichnet sich durch niedrige Restorga-nik aus und ist zudem frei von Bakte-rien. Chemische Reinigungen werdenerst bei Bedarf durchgeführt.

Die bisher größte VRM® Membranbele-bungsanlage wird derzeit auf der kom-munalen Kläranlage Arenas de Iguna imNorden Spaniens installiert und soll Mit-te des Jahres in Betrieb gehen. HUBERMembranen reinigen dann das Abwas-ser von 20.000 EW.

von

Torsten Hackner

Produktmanager

[email protected]

Abbildung 1: Schema VRM® Membranfiltration

Abbildung 2: VRM® 30/448 – Einheiten in kommunaler Kläranlage Arenas de Iguna(Spanien)

Abbildung 3: Innenansicht HUBER VRM® 30/448 – mit neu entwickelter undperforierter Zentrumswelle und innenliegenden Spülluftlanzen.

HUBER CONTIFLOW® Serial System erfüllt Mikrofiltrationsanforderungen

Die Vorteile des HUBER CONTIFLOW® Serial Systems für Trink- und Abwasser

Als System zur Trinkwasserfiltration undAbscheidung pathogener Stoffe bietetdas CONTIFLOW® Serial System maxi-male Leistungsfähigkeit zu einemerschwinglichen Preis. Das System über-trifft bei weitem die hohen Standardsfür Trübung, Abscheidung von patho-genen Stoffen, Phosphor und SDI (SILTDENSITY INDEX). Zwar können auchMikrofiltrationsanlagen gleichwertigeLeistungen bringen, jedoch liegen diesebeim Vergleich der langfristigenBetriebskosten weit dahinter. Das CON-TIFLOW® Serial System ist einfach undkostengünstiger als die Membran-Mikrofiltration, sowohl bei der Monta-ge, als auch bei Wartung und Betrieb.

Warum also angesichts der niedrigerenLebenslaufkosten des CONTIFLOW®

Serial Systems noch eine Mikrofiltrationeinbauen?

HUBER CONTIFLOW® Serial: Bessere Leistung – Besserer Preis!

• Durchschnittliche Wassergewinnung:95%, ohne dass die Notwendigkeitder Rückspülung besteht

• Die Trübung im Filtrat liegt durchwegunter 0,1 NTU.

• Das CONTIFLOW® Serial System kon-kurriert auf gleicher Ebene mit derMembran-Mikrofiltration. Kein ande-res System kann bei gleich niedrigen

Gesamtkosten, Betriebs- und War-tungskosten die gleiche Leistunggarantieren.

Die erforderliche Bedienung ist minimalim Vergleich zu Membransystemen, dieeine aufwändige Anlagenperipherie,Rückspülpumpen oder Gebläse erfor-dern.

Der Vorteil des CONTIFLOW® SerialSystems bei Abwasser

Ohne etwas Gleichwertiges für die End-filtration ist das CONTIFLOW® SerialSystem eine kostengünstigere Alternati-ve zur Membran-Mikrofiltration und diewirtschaftliche Lösung für phosphorbe-grenzte Ablaufbecken und Rückgewin-nungsprojekte in ariden Gebieten, Küs-tengegenden und stark bevölkertenGebieten oder für Industrieabwasser.

• Das CONTIFLOW® Serial System redu-ziert das Gesamtphosphor auf unter

0,02 mg/l.

• Durch den geringen Platzbedarfsowie die Modulbauweise ist dasCONTIFLOW® Serial System perfektgeeignet sowohl für die Nachrüstungals auch für neue Anlagen.

• Die kontinuierlich gereinigten Sand-betten machen Rückspülpumpenüberflüssig.

• Filtration und Desinfektion finden ineinem einzigen Schritt statt, sodasskeine Chlor-Desinfektionsbehältererforderlich sind.

Die Vorteile der CONTIFLOW® SerialFiltration:

• Niedrige Betriebs- und Wartungskos-ten im Vergleich zur Mikrofiltrationoder konventioneller, rückgespülterSandfiltration

• Minimaler Energiebedarf

• Kontinuierliche, selbstreinigende Fil-tration und Desinfektion

• Keine zusätzliche Desinfektionsstufeerforderlich

• Keine Rückspülpumpen oder Spül-luftgebläse erforderlich

• Weniger als 5% Waschwasser

• Effizientes Verfahren zur Reduktiondes SDI

Im Gegensatz zur Mikrofiltration ist dasCONTIFLOW® Serial System nicht anfäl-lig für Membranausfälle durch kurzfris-tige Überlastung.

• Einfach in die meisten bestehendenAnlagen (sowohl Trinkwasser- alsauch Abwasseranlagen) zu integrie-ren

• Maximale Flexibilität sowohl für gro-ße als auch kleine Filtrationsanwen-dungen durch die Modulbauweise

• Durch den geringen Platzbedarfgeeignet für bestehende Anlagenund Anlagen mit beengten Platzver-hältnissen

von

Thomas Kimmenauer

Produktmanager

[email protected]

CONTIFLOW® Serial System eingesetzt in der Abwasserreinigung. CONTIFLOW® Serial System eingesetzt in der Trinkwasserbehandlung.

Fließbild zur Vorbehandlung von Umkehrosmose.

Page 9: Huber Report - Ausgabe 1/2006, deutsch

Seite 9 Edelstahlausrüstungsteile

Unser Trinkwasser muss den Anforde-rungen der Trinkwasserverordnung ent-sprechen und jederzeit in einwandfreierQualität und in ausreichender Mengezur Verfügung stehen.

Die Wasserqualität von der Gewinnungbis zum Verbraucher darf nicht negativbeeinflusst werden, aktuelle Problemediesbezüglich sind uns allen aus derPresse bekannt. Unbefugten Personenmuss der Zugang zur Wasseroberflächeim Brunnen, in der Aufbereitungsanla-ge und im Trinkwasserspeicher unmög-lich gemacht werden.

Der DVGW empfiehlt im technischenArbeitsblatt W 300, die Zahl der Öff-nungen auf ein Mindestmaß zubeschränken. Folgende Öffnungen sindtrotzdem notwendig:

• Türen

• Belüftungen

• Schachtabdeckungen

Ziel der Einbruchhemmung ist es, dasEindringen durch diese Öffnungen zuerschweren und so lange zu verzögern,bis entsprechende Einsatzkräfte vor Ortsind.

• Türen

Türen sind der wichtigste Zugang zueiner Trinkwasserversorgungsanlage.

Nach den Erfahrungen der Kriminalpoli-zei sind Türen das häufigste und belieb-teste Angriffsziel von Eindringlingen,aber auch für das Bedienpersonal meis-tens der einzige Zugang.

Aus diesen Gründen muss die Ein-gangstür zu einem Versorgungsunter-nehmen bedienerfreundlich für dasbefugte Personal sein, gleichzeitig aberim verschlossenen Zustand unbefugtePersonen fernhalten.

Bei Neu- und Umbauten erhält mandurch den Einbau geprüfter einbruch-hemmender Türen nach DIN V ENV1627 einen höchstmöglichen Einbruch-schutz (passiver Objektschutz), siehehierzu auch DVGW Hinweis W 1050.Diese Türen werden einer praxisgerech-ten Einbruchprüfung unterzogen.Unabdingbar ist die Vorlage des ent-sprechenden Prüfzeugnisses sowie dieKennzeichnung der Türen durch einTypenschild, um die Konformität mitdem Prüfzeugnis zu belegen. Hierdurchist sichergestellt, dass es in der Gesamt-konstruktion (Gebäude – Bauwerksöff-nung) keinen Schwachpunkt gibt.

Der Einsatz einer einbruchhemmendenTür nach DIN V ENV 1627 macht nurdann Sinn, wenn die Außenwände ausMauerwerk nach DIN 1053-1 oder ausStahlbeton nach DIN 1045 erstellt sind.Eine Tür ist nur so gut wie ihre Befesti-gung in der Wand. D. h. die Montagemuss anhand der Montageanleitungdes Herstellers von einer Fachfirmadurchgeführt und bescheinigt werden.

Einbruchhemmende Türen nach DIN V

Wichtige Maßnahmen zum Schutz des Trinkwassers

Trinkwasserschutz - “Ein brandaktuelles Thema“

Einbruchhemmende Tür vor einem Trinkwasserspeicher.

HUBER Luftfilteranlagen schützen das Trinkwasser.

ENV 1627 werden in sechs Wider-standsklassen eingeteilt, wobei WK 6für die höchste Widerstandsklassesteht. Die Wahl der einzusetzendenWiderstandsklasse muss abhängig vonder individuellen Gefährdungssituation(Risiko), zum Beispiel von der Lage desObjektes und der Einsehbarkeit des Ele-ments, erfolgen. Hilfestellung bei derRisikoanalyse bieten die kriminalpolizei-lichen Beratungsstellen und die Sach-versicherer. Laut LKA- Empfehlung sol-len einbruchhemmende Türen derWiderstandsklasse WK3 eingesetztwerden, wenn eine Einbruchmeldeanla-ge (EMA) vorhanden ist. Die Wider-standsklasse WK4 wird empfohlen,sobald es keine EMA gibt.

Alle HUBER-Türen vom Typ TT2/WK3oder TT2/WK4 können zusätzlich mitelektronischen Zusatzeinrichtungen wieFlächensicherung, Magnetkontakt,Schlossriegelkontakt und Blockschlossausgestattet werden. Durch die Über-tragung der Daten an eine Leitwartekann der Zustand der Türen „geöffnet –geschlossen“ überwacht und doku-mentiert werden.

• Be- und Entlüftungen

Be- und Entlüftungen im Trinkwasser-speicher sind notwendig, um den vonder Wasserspiegelbewegung erzeugtenLuftaustausch zu ermöglichen. DVGWArbeitsblatt W 311 empfiehlt, die Lüf-tungsöffnungen nicht direkt über derfreien Wasseroberfläche anzubringen,um Gefahren für das Trinkwasser aus-zuschließen.

Mit einer Be- und Entlüftungsanlage,die in der Schieberkammer angeordnet

wird, kann sowohl die Gefahr für dasTrinkwasser durch Luftverschmutzungals auch das Einbringen von Giftstoffenverhindert werden.

• Schachtabdeckungen

Für Schachtabdeckungen gilt im Prinzipdas Gleiche wie für Zugangstüren. Esgibt zwar keine vergleichbaren EN Nor-men, aber Sicherheitsprüfungen durchdie TU Karlsruhe bestätigen der HANSHUBER AG die Einbruchhemmung dergeprüften Schachtabdeckungen vomTyp SD3 und SD4. EinbuchhemmendeSchachtabdeckungen werden grund-sätzlich mit eingeschweißtem Ver-schluss, erhöhter Materialstärke undstandardmäßig mit Sicherheitssteck-schloss geliefert. Aufgrund des hohenGewichtes sind unsere einbruchhem-menden Schachtabdeckungen grund-sätzlich mit einem so genannten „Putz-rahmen“ ausgestattet, der den Einbau-vorgang erheblicher leichtert. Auch beiSchachtabdeckungen kann eineZustandsüberwachung „geöffnet –geschlossen“ durch Magnetkontaktdurchgeführt werden.

Vorbeugender Schutz ist in jedem Fall

kostengünstiger als ein möglicher Scha-den.

Um unnötige Unsicherheiten und unnö-tigen Ärger während einer Baumaßnah-me zu vermeiden, ist es sinnvoll, bereitswährend der Angebotsphase ein Prüf-zeugnis zu verlangen.

Kurzfassung:

Bauwerke von öffentlichen undindustriellen Versorgungen müssenverstärkt vor Einbruch geschütztbzw. vor unbefugtem Eindringengesichert werden. Dies insbesonde-re deshalb, weil unabsehbarer Scha-den für die Bevölkerung entstehenkann, wenn hier Manipulationenvorgenommen werden.

von

Stefan Wittl

Geschäftsbereichsleiter Edelstahl

[email protected]

Verstärkter Schutz vor Einbruch.

Einbruchhemmende Schachtabde-ckung

Ein weiteres Schwerpunktthema ist dergesamte Bereich der “Schlammbe-handlung”. Interessierte können sichhier umfangreich über die verschieden-sten Lösungen für die Schlammtrock-nung informieren.

Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstel-lung wird die “Membrantechnik” sein.Hier stellt die HANS HUBER AG sowohlden neuesten Stand der VRM® Rota-tions-Membran vor, welche ihren Ein-satz im Membranbelebungsverfahrenzur Reinigung von kommunalen undindustriellen Abwasser findet, als auchden Einsatz in der “Dezentralen Abwas-serreinigung”. Hierzu zeigt HUBER dasspeziell für die Abwasserreinigung voneinzelnen Häusern, Hotels oder Klein-siedlungen entwickelte Konzept derHUBER MembraneClearBox®, welchemodernste Abwassertechnik mit denspeziellen Anforderungen an den Ein-satz im Privathaushalt kombiniert.

Ein weiteres Themenfeld wird die„Kanalspülung” mit der innovativenSpülklappentechnik HUBER PowerFlush® KR sein. Diese Spülklappentech-nik kann ohne Bauwerksänderungen inbestehende Kanalsysteme eingebautwerden.

Selbstverständlich wird HUBER aucheinen Standbereich mit dem komplet-ten Programm an Edelstahlausrüs-tungsteilen für Bauwerke der Trinkwas-serversorgung und des Abwasserberei-ches präsentieren. Neben der umfang-reichen Produktpalette rund um dieSchachtausrüstung und die technischen

Türen für praktisch alle Einsatzzweckewerden Regel- und Absperrorgane,Normteile für Rohrleitungen undWanddurchführungen genauso gezeigtwie Klärbeckenausrüstung, Geländer,Überstiege und Systemlösungen fürTrinkwasserspeicher.

Umfangreiche Forschungs- und Ent-wicklungsaktivitäten hat die HANSHUBER AG in den letzten Jahren imBereich neuer Konzepte für die Abwas-serreinigung in Entwicklungs- undSchwellenländern unternommen.Unter dem Schlagwort „Waste WaterReUse” stellt HUBER auf der IFW die bis-

her entwickelten Verfahren vor, welchees erlauben, sowohl das gereinigteAbwasser als auch die Abwasserinhalts-stoffe in den Stoffkreislauf zurückzu-führen.

Natürlich werden wir auch die Neuent-wicklungen im Bereich HUBER-Teleser-vice sowie die verschiedenen Service-und Wartungsverträge auf der Messevorstellen.

vonChristian StarkLeitung [email protected]

Fortsetzung von Seite 1: Darstellung der kompletten Produktpalette

Die HANS HUBER AG präsentiert sich auf derIFW 2006 in Berlin - Halle 2.2, Stand 113

Messestand IFW 2003

Page 10: Huber Report - Ausgabe 1/2006, deutsch

Edelstahlausrüstungsteile Seite 10

Sanierung, Schäden beseitigen, Funktionssicherheit gewähren

Wann wird die Sanierung von Trinkwasserspeichern für den Betreiberzwingend notwendig?

Hygiene im Trinkwasserspeicher

Optimale Luftfilterung in jedem TrinkwasserspeicherEinleitung:

Trinkwasser ist unser wichtigstesLebensmittel und sollte jederzeit für alleLebewesen in ausreichender Menge zurVerfügung stehen.

In der Neufassung der Trinkwasserver-ordnung wird u. a. erwähnt, dass Was-ser für den menschlichen Gebrauch freivon Krankheitserregern, genusstauglichund rein sein muss. Dies gilt als erfüllt,wenn bei der Wassergewinnung, derWasseraufbereitung und der Verteilungdie allgemein anerkannten Regeln derTechnik eingehalten werden. (Auszugaus der neuen Trinkwasserverordnung §4 „Allgemeine Anforderungen“).

Warum Luftfilterung:

Um den entstehenden Druck, welcherbeim Befüllen oder beim Entnehmenvon Wasser entsteht, ausgleichen zukönnen, muss Luft durch entsprechen-der Luftöffnungen ein- bzw. ausströ-men können.

In der Luft sind Organismen wie Keime,Sporen, Pollen und Pilze enthalten.

Diese können im Trinkwasser für eineAufkeimung sorgen und es somit fürden menschlichen Gebrauch genussun-tauglich machen.

Um diese Aufkeimung zu vermeiden,muss die Luft für den Druckausgleich imTrinkwasserspeicher gefiltert werden.

Die Be- und Entlüftung erfolgt über einebeidseitig beaufschlagte Lüftungsanla-

ge mit natürlichem Luftaustausch. Vor-aussetzung ist, dass der Luftaustauschausschließlich über die vorgesehene Be-und Entlüftungsanlage erfolgt. Diesbedeutet, dass die Wasserkammer vomBedienhaus abzutrennen ist und auchalle anderen Luftöffnungen zur Wasser-kammer zuverlässig verschlossen seinmüssen.

Die Luftansaugung muss über die direk-te Umgebung und nicht über dasBedienhaus erfolgen, wobei die Luftfil-teranlage gut zugänglich im Bedien-haus installiert werden sollte.

Angesaugt bzw. ausgeblasen wird dieLuft über eine einbruchhemmendeJalousie oder über einen Zuluftkamin.Eine stabile Konstruktion und die Befes-tigung der Jalousie an der Bauwerksin-nenseite sorgen für den nötigen Schutzvor mutwilliger Zerstörung und Vanda-lismus.

Die eigentliche Luftfiltereinheit wirdzwischen der Luftleitung eingebaut.

Darin befinden sich zwei Filter. Der ersteFilter besitzt eine Abscheideleistung vonF 6-7 und dient als Vorfilter. Mit diesemVorfilter können Partikel mit einemDurchmesser von 1....10 mm abge-schieden werden.

Dieser Vorfilter ist regenerierbar underhöht die Standzeit des Schwebstofffil-ters. Der Schwebstofffilter mit derAbscheideleistung von H 13 entferntalle Partikel aus der Luft, die < 1 mmsind.

Die Überwachung der Filter:

Die Überwachung der Filtereinheiterfolgt über ein Kontaktmanometer.Dieses elektronische Gerät erfasst denDruck vor und nach den Filter und misst

mit Hilfe der Druckdifferenz die Ver-schmutzung der Filter. Sobald der ein-gestellte Druckdifferenzwert erreichtist, wird eine Meldung abgesetzt undder Filter muss ersetzt werden.

Zusammenfassung:

Moderne Hochleistungsfilter aushydrophoben Material stellen fürMikroorganismen keinen Nährbo-den dar und gewährleisten einehygienisch reine Luft im Trinkwas-serspeicher, die zu keiner Aufkei-mung im Wasser führt.

Eine optimal funktionierende Luft-filteranlage zur Filterung der Luftim Trinkwasserspeicher gibt demBetreiber von Trinkwasserspeicherdie nötige Sicherheit, eine Aufkei-mung durch verschmutzte Luft zuverhindern.

von

Stefan Wittl

Geschäftsbereichsleiter Edelstahl

[email protected]

Funktionssichere und optisch ansprechende, hygienisch saubere Rohrleitung.

Bild links: Optimal gestalteter Zugangmit einer HUBER Drucktür zu einer Was-serkammer in einem Trinkwasserspei-cher.

Bild oben: Nachträglich in den Trink-wasserspeicher eingebaute HUBERLuftfilteranlage.

Luftfilteranlage zur Verhinderung von Aufkeimung im Trinkwasserspeicher.

Vom Bedienhaus abgetrennte Wasserkammer

Sicherheitsjalousie für den Luftaus-tausch

Luftfilteranlage im Trinkwasserspeicher

Kontaktmanometer angebaut an derLuftfilteranlage

Trinkwasser- und Abwasseranlagen sindwertvolle Bestandteile unserer Ver- undEntsorgung. Es muss sichergestellt wer-den, dass diese Anlagen und auch diePeripherie lange und sicher betriebenwerden können.

Steigende gesetzliche und technischeAnforderungen zwingen Zweckverbän-de und Kommunen dazu, ihre Trinkwas-ser und Abwasseranlagen zu sanieren.

Handlungsbedarf:

Viele Anlagen entsprechen nicht mehrden Regeln der Technik und stellen soteilweise eine Gefahr für die Umweltund für die Menschen dar. Daher ist eswichtig, dass Mängel, Schäden und

Schwachpunkte durch regelmäßigeKontrolle frühzeitig erkannt werdenund anschließend auch fachmännischin Stand gesetzt werden.

Wann muss saniert werden?

• Es liegt ein Schaden vor und die Funk-tionssicherheit ist gefährdet.

• Es besteht sicherheitstechnischGefahr für Leben und Gesundheit.

• Es besteht die Gefahr, dass aus einemMangel ein Schaden entsteht.

• Trinkwasser wird nachteilig beein-flusst.

• Ablaufwerte der Kläranlagen könnennicht mehr eingehalten werden.

• Betrieb und Wartung sind nicht mehrsicher und wirtschaftlich

• Unbefugte können Schäden anrich-ten.

Für eine dauerhafte und sinnvolleSanierung gibt es je nach Fall die ver-schiedensten Möglichkeiten.

Die Verwendung des Werkstoffes Edel-stahl bietet hierzu alle Möglichkeitenund beugt bei fachmännischer Verar-beitung einer weiteren Sanierung vor.

Seit Jahrzehnten haben sich Produkte

und Verfahren von der HANS HUBER

AG im Umweltbereich bestens

bewährt. Davon profitieren die Betrei-

ber langfristig in technischer und

betriebswirtschaftlicher Hinsicht.

von

Stefan Wittl

Geschäftsbereichsleiter Edelstahl

[email protected]

Page 11: Huber Report - Ausgabe 1/2006, deutsch

Seite 11 Edelstahlausrüstungsteile

Technischer Überflutungsschutz

HUBER Schachtabdeckungen und Türen halten Hochwasser zurück

Noch mehr Schutz durch hochwertige und einbruchhemmende Türen.

Schützen Sie Ihr Bauwerk und unser wichtigstes Lebensmittel, DAS WASSER

Unser Trinkwasser muss den Anforde-rungen der Trinkwasserverordnung ent-sprechen und jederzeit in einwandfreierQualität und in ausreichender Mengezur Verfügung stehen.

Aus diesen Gründen darf die Wasser-qualität von der Gewinnung bis zumVerbraucher nicht negativ beeinflusstwerden.

Unbefugten Personen muss daher derZugang zur freien Wasseroberfläche imBrunnen, in der Aufbereitungsanlageund im Trinkwasserspeicher erschwertbzw. unmöglich gemacht werden.

Eine elektronische Meldeanlage kannden mechanischen Grundschutz nichtersetzen!

Der mechanische Grundschutz hat dieAufgabe, eventuelle Gelegenheitstäterganz vom Einbruch abzuhalten bzw.professionellen Kriminellen bis zum Ein-dringen in das Bauwerk erheblichenZeitaufwand zu verursachen.

Der erste Angriffspunkt für einen Ein-brecher und Randalierer ist die Ein-gangstür.

Aus diesem Grund muss die Eingangs-tür einem Angriff so lange wie möglichstandhalten.

Man spricht von der so genanntenWiderstandszeit.

Die Widerstandszeit ist die Zeit, die einTäter benötigt, um in ein Bauwerk ein-zudringen.

Neben den Gelegenheitstätern gibt esdie „hochmotivierten Kriminellen“, diemit hoher krimineller Energie versu-chen, in ein Bauwerk einzudringen undSchaden zu verursachen.

Sie arbeiten mit aufwendigem, nochgut zu transportierendem Werkzeugund planerischer Vorbereitung.

Um unsere öffentlichen Einrichtungenvor diesem Täterkreis zu schützen, ent-wickelte die Firma HANS HUBER AGeine neue besonders einbruchhemmen-de Tür.

Diese Tür wurde vom PrüfinstitutRosenheim nach der neuesten DIN VENV 1627 geprüft und in der Wider-standsklasse WK 4 eingeordnet.

Diese neu entwickelte Tür entsprichtden sehr hohen Qualitätsanforderun-gen der HANS HUBER AG, ist komplettaus Edelstahl gefertigt und wird, wiealle Produkte, die langlebig und korro-sionsbeständig sein müssen, im Vollbadgebeizt und passiviert.

Durch diese einbruchhemmende Türwerden die in der neuen Trinkwasser-verordnung geforderten „Regeln derTechnik“ erfüllt und unser wichtigstesLebensmittel, das TRINKWASSER, opti-mal vor unbefugtem Zugriff geschützt.

von

Stefan Wittl

Geschäftsbereichsleiter Edelstahl

[email protected]

Rechtzeitige Vorsorge

Alljährlich richtet Hochwasser Schädenin Millionenhöhe an. Dabei werdennicht nur ganze Straßenzüge und Häu-ser überflutet, sondern auch öffentlicheVersorgungseinrichtungen wie Pump-werke, Kläranlagen, Wassergewin-nungs- und Wasserverteilungsanlagen.

Damit werden nicht nur umfangreicheund teure Aufräumungsarbeiten nötig,vor allem auch der Ausfall wichtigerVer- und Entsorgungsstationen bedeu-tet eine Gefahr für die Bevölkerung.

Maximimierung von Hochwasser-schutzanlagen

Zu Hochwasserschutzanlagen zählenDeiche, Mauern, Rückhaltebecken,mobiler Hochwasserschutz und Talsper-ren. Geschützt werden meist Uferberei-che sowie einzelne Objekte.

Der technische Hochwasser- und Über-flutungsschutz ist kein Allheilmittel.Vielmehr muss ein Gesamtkonzept vonWirtschaftlichkeitsüberlegungengeprägt sein. Die zu erwartenden Kos-ten einer Schutzmaßnahme müssen imangemessenen Verhältnis zur eventuel-len Schadensbeseitigung stehen.

Als Beispiel dafür kann der Donaudükerder Stadtwerke Ingolstadt angeführtwerden. Im Düker verlaufen Fernwär-meleitungen, zwei übereinander liegen-de Doppelmantelrohre, die für heißesWasser und Wärme sorgen. Der Ein-stieg zum Düker wurde im Frühjahr

1999, vor dem zu diesem Zeitpunktnicht absehbaren Jahrhunderthochwas-ser der Donau, mit überflutungssiche-ren Schachtabdeckungen ausgerüstet.Die Investitionskosten hierfür betrugenca. 5000,- Euro. Im Mai 1999 wurdeder Einstieg zum Düker 1,5m überflu-tet. Durch die überflutungssicherenSchachtabdeckungen konnte ein Scha-den verhindert werden.

Durchdachtes Gesamtkonzept

Hochwasser sucht an allen StellenDurchlass. Nicht nur das Wasser vonoben und ansteigende Flüsse, sondernauch ein steigender Grundwasserspie-gel sind in die Schutzüberlegung einzu-beziehen. Darüber hinaus sind dieErhaltung des Landschaftsbildes sowiedie Zugänglichkeit von Uferzonen zuberücksichtigen. Sowohl fest eingebau-te Schutzmaßnahmen als auch demon-tierbare Lösungen sind sinnvoll aufein-ander abzustimmen.

Anforderungen an den Überflu-tungsschutz

Einzelne Produkte und Anlagen für denÜberflutungsschutz müssen sehr hoheKriterien erfüllen:

• speziell für die Anwendung Überflu-tungsschutz bedarfsgerecht konstru-iert und verarbeitet

• dauerhaft dicht, ein Wasserdurch-bruch muss sicher verhindert werden.

• an die Landschaft angepasst, in „Nor-malzeiten“ keine Beeinträchtigungder örtlichen Gegenheiten

• variabel einsetzbar, passend für alleräumlichen und geographischenGegebenheiten

• langzeitbeständig und absolut war-tungsfrei

• Vandalismusschutz, Schutz vor mut-williger Zerstörung („Hochwasser-tourismus“)

Das Beispiel der Stadtwerke Ingolstadtverdeutlicht, dass durch eine voraus-schauende Planung und Investitionweitreichende Schäden verhindert wer-den können.

Die HANS HUBER AG bietet einen tech-nisch mobilen Hochwasserschutz undProdukte für den Überflutungsschutz,die bereits vielfach erprobt sind und

somit ein optimales System darstellen.Im Vordergrund steht für alle Anwen-dungsfälle das optimale Preis-/Leis-tungsverhältnis.

von

Stefan Wittl

Geschäftsbereichsleiter Edelstahl

[email protected] der HANS HUBER AG schützen Schächte vor Überflu-tung.

HUBER Edelstahl Drucktür mit Zentrallverschluß bis 10 m Wassersäule, Schutz desBauwerkes.

HUBER Edelstahl Schachtabdeckung bis1 m Wassersäule dicht.

HUBER Edelstahl Sicherheitstechnik auch mit Holzaufdoppelung für historische Bau-werke.

Sicherheitsjalousien bieten Schutz von Randalismus.

Lackierte und einbruchhemmende Sicherheitstür.

Page 12: Huber Report - Ausgabe 1/2006, deutsch

Seite 12 Forschung und Entwicklung / HUBER allgemein

Impressum:

REPORT der HANS HUBER AG

Aktuelle Nachrichten für die Kun-den und Freunde der HANSHUBER AG

Ansprechpartner:

Christian Stark

Jasmin Schubert

Adresse:

HANS HUBER AG

Maschinen- und Anlagenbau

Industriepark Erasbach A1

92334 Berching

Tel.: 08462/201-384

Satz/Layout:

HUBER Marketing

Erscheinungstermin:

Januar 2006

Druck:

M. W. Bauer, Beilngries

Auflage dieser Ausgabe32.000

Nutzen Sie wieder Ihre Gewinnchance1. Preis: Schlagbohrmaschine

im Wert von 300 Euro

2. Preis: Schlagbohrmaschine

im Wert von 200 Euro

3. Preis: Schlagbohrmaschine

im Wert von 150 Euro

Mitmachen können alle HUBERREPORT-Bezieher. Ausgenommensind Mitarbeiter und Angehörigeder Firma HUBER. Bei mehreren rich-tigen Lösungen entscheidet das Los.Der Rechtsweg ist augeschlossen.Die Gewinner werden schriftlichbenachrichtigt.

Unsere Fragen

1. Wie viele Personen nahmen an der Fachtagung “DezentraleAbwasserentsorgung im ländlichen Raum” teil?

a) Ca. 60

b) Ca. 480

c) Ca. 100

2. Für was steht die Abkürzung SLUDGE2ENERGY?

a) Dezentrale Klärschlammverwertung zur Erzeugung von thermischerund elektrischer Energie

b) Mechanische-Chemische Abwasserreinigung

c) Dezentrale Reinigung von metallhaltigen Regenabläufen

3. Wo befindet sich der Messestand der Firma HUBER in Berlin.

a) Halle 4.3, Stand 111

b) Halle 2.2, Stand 113

c) Halle 2.1, Stand 105

4. In welchem Land wird die bisher größte VRM® Membranbele-bungsanlage installiert?

a) Russland

b) Italien

c) Spanien

Ankreuzen, auf Postkarte kleben oder in ein Kuvert stecken und ab gehtdie Post!

Gewinner aus REPORT 1/05

1. Preis: Digitalkamera im Wert von 300,– EuroFriedrich Dörfler,19386 Gischow

2. Preis: Digitalkamera im Wert von 200,– EuroR. Morawe,02625 Bautzen

3. Preis: Digitalkamera im Wert von 150,– EuroHans-Gerd Noffke26127 Oldenburg

Herzlichen Glückwunsch!

Füllen Sie den Fragebogen aus undsenden Sie diesen an:

HANS HUBER AGPostfach 63

D-92334 Berching

Absender nicht vergessen!

Bitte hier abtrennen!

Die HANS HUBER AG forscht und entwickelt - zum Nutzen der Umwelt, der Menschen und unserer Kunden

HUBER INNOVATIONS FOR A BETTER FUTURE

Im 21. Jahrhundert leben auf die-sem Planeten noch ca. 1,2 MilliardenMenschen, die keinen Zugang zusauberem Trinkwasser haben. Mehrals 2,7 Milliarden Menschen lebenohne Sanitärtechnik. Schätzungenbesagen, dass weniger als 10% desAbwassers, das auf unserer Erdeerzeugt wird, behandelt abfließt.Etwa 12.000 km3 Abwasser befin-den sich weltweit in der Umwelt;eine Menge ungefähr 4000 malsoviel wie der Inhalt des Starnber-ger Sees (3 km3) oder vergleichs-weise mehr als die Hälfte des Volu-mens der Ostsee (22.000 km3).

50% der weltweit stationär behandel-ten Krankheiten betreffen Magen-Darm-Infektionen – häufig ausgelöstdurch den Gebrauch von unsauberem

Wasser und täglich stirbt eine großeZahl an Menschen aufgrund von Infek-tionen, die durch verschmutztes Wasserübertragen werden. Betroffen davonsind in erster Linie die Menschen in

Schwellen- und Entwicklungsländern.

Die unlösbare Verbindung und derengegenseitigen Abhängigkeiten zwi-schen Wirtschaftswachstum und Wohl-stand, Wasserversorgung und Abwas-serentsorgung, Armut, Seuchen undKriminalität hat die Vollversammlungder Vereinten Nationen im Jahr 2000dazu bewogen, so genannte Millenni-umsziele (MDGs) zu formulieren und zubeschließen. Daraus abgeleitetes Ziel istes unter vielen anderen, die Zahl derMenschen ohne Zugang zu sauberemTrinkwasser und zu menschenwürdiger,umweltverträglicher und nachhaltigwirksamer Sanitär- und Abwassertech-nik bis zum Jahr 2015 zu halbieren.

Wie ehrgeizig dieses Ziel jedoch ist,zeigt eine Berechnung, wonach arbeits-täglich für 900.000 Einwohner Kläran-lagen gebaut werden müssten.

Sicherstellung der Trinkwasserversorgung in Indien

Toiletten und Abwasserentsorgung inVietnam

Trinkwassermangel, fehlende Kläranla-gen, enormer Wasserbedarf und dieNotwendigkeit des Einsatzes von Nähr-stoffen für die landwirtschaftliche Pro-duktion von Nahrungsmitteln, teils gra-vierende Umweltschäden, weiterhinungebremstes Bevölkerungswachstumin vielen Teilen der Welt und dieAbsicht, die MDGs nur annähernd errei-chen zu wollen, machen es daher zueiner zwingenden Notwendigkeit,andere und teils völlig neue Wege derAbwasserentsorgung zu gehen:Abwasser wird als Wertstoff („Valuewa-ter“) begriffen werden müssen; die„Epoche der alleinigen Abwasserent-sorgung“ wird sich ihrem Ende nähernund abgelöst von einem Zeitalter der„Abwasserverwertung mit Wertschöp-fung“.

Hierfür werden bereits heute die Kon-zepte und Lösungen bei der HANSHUBER AG entwickelt; mit eigenen Mit-arbeitern und in Zusammenarbeit mit

Hochschulen.

Auch die scheinbare Selbstverständlich-keit, die unterschiedlichsten Abwasser-arten zusammenzumischen – seit vielenJahren ist es undenkbar, Glas, Papier

und Restmüll gemeinsam zu entsorgen,obwohl lange Zeit allgemein als„Abfall“ betrachtet – wird zu hinterfra-gen sein.

Beispielsweise der Rückhalt von Urinaus dem Hauptabwasserstrom und des-sen separate Behandlung (Rückgewin-nung der in hoher Konzentration ent-haltenen Nährstoffe und/oder Zerstö-rung problematischer Substanzen, jenach Anforderungen) ermöglicht denBau „kleiner und einfach bedienbarer“,kostengünstigerer Kläranlagen ohneder Notwendigkeit der kosten- undenergieintensiven Nitrifikation undDenitrifikation und lässt in vielen Fällendie Produktion eines qualitativ hoch-wertigen Klärschlamms zu; weitestge-hend frei von Arzneimittelrückständenund endokrinen Substanzen.

Die Abtrennung des mengenmäßiggrößten Anteils des Abwassers, demGrauwasser, und dessen Aufbereitungam Ort der Entstehung oder ortsnah ingrößeren Einheiten zu qualitativ hoch-wertigem Brauchwasser führt zu vielfäl-tigen Möglichkeiten des Wassereinsat-zes. Erst am Anfang stehen auch dieÜberlegungen und die technischenMöglichkeiten der dezentralen Energie-rückgewinnung aus relativ warmenDusch- und Badewannenwasser; eine„regenerative Energiequelle, die unab-hängig von der Tageszeit, den Jahreszei-ten und der Region zur Verfügungsteht.

Selbst die alleinige Behandlung vonBraunwasser oder Fäkalien gemeinsammit den organischen Haushaltsabfällenin leistungsfähigen Anaerobreaktorenerscheint in vielen Ländern sinnvollunter dem Aspekt einer Produktion vonnährstoffreichen Düngern.

Daran forscht und entwickelt dieHANS HUBER AG – zum Nutzen derUmwelt, der Menschen und unsererKunden – zur Erhaltung vorhande-ner und der Schaffung neuerArbeitsplätze bei der HANS HUBERAG.

von

Prof. Dr.-Ing. Franz Bischof

Professor für Verfahren der Wasser,Luft- und Bodenreinhaltung; FHAmberg-Weiden

Leitung Forschung und Entwicklung

[email protected]

Auf Wasser und Nährstoffe kann nicht verzichtet werden.

Aufbereitetes Abwasser schafft Leben

Abfalltrennung ist eine Selbstverständ-lichkeit

Dünger aus Urin

Abwasser ist Wertstoff