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Wirtschaft IN BREMEN Das Magazin der Handelskammer Bremen 10/2002 A 04835 Erster Mittelstandstag zu Basel II Handelskammer-Schulpreis 2002 Unternehmerforum St. Petersburg Wirtschaftstag Kuba: Potenziale der Karibikinsel Stiftung Bremer Dom E-Government: Chancen für die Bremer Wirtschaft Exzellente Perspektiven Wissenschaft in Bremen

Wirtschaft - Handelskammer Bremen · Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 1 Standpunkt. Reformstau unverzüglich anpacken! Präses Dr. Dirk Plump D eutschland hat gewählt, und

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WirtschaftIN BREMEN

Das Magazin der Handelskammer Bremen 10/2002 A 04835

• Erster Mittelstandstag zu Basel II

• Handelskammer-Schulpreis2002

• Unternehmerforum St. Petersburg

• Wirtschaftstag Kuba: Potenziale der Karibikinsel

• Stiftung Bremer Dom

• E-Government: Chancen fürdie Bremer Wirtschaft

ExzellentePerspektiven

Wissenschaft in Bremen

Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 1

Standpunkt.

Reformstau unverzüglich anpacken!

Präses Dr. Dirk Plump

D eutschland hat gewählt, und mit derWahl hat die wiedergewählte rot-grüne Koalition die nicht weiter auf-schiebbare Verpflichtung übernom-

men, sich an die Auflösung des seit Jahrenimmer drängenderen Reformstaus zu ma-chen. Zuviel wurde in den vergangenen Jah-ren über die Beseitigung der anstehendenProbleme nur gesprochen. Was wir jetztbrauchen, sind Taten!

Der unternehmerische Mittelstand als In-novationsmotor und Hauptarbeitgeber in derdeutschen Wirtschaft darf nicht länger mitdem Versprechen der Entlastung hingehaltenwerden. Eine konsequente Steuer- und Ab-gabenentlastung sowie die überfällige Dere-gulierung des Arbeitsmarktes müssen zu den Top-Themen der neuen Legislaturperiodewerden!

Angesichts der Internationalisierung derMärkte stellt die bestehende Steuer- und Ab-gabenlast einen nicht länger hinnehmbarenStandortnachteil für die deutsche Wirtschaftdar. Dies muss grundlegend verbessert wer-den. Dazu gehört beispielsweise, dass dieBesteuerung unternehmerischer Erträgeschneller und weitergehender herunterge-fahren und das Steuerrecht insgesamt deut-lich vereinfacht wird. Dringend notwendig istauch, die Belastungsunterschiede zwischenPersonenunternehmen und Kapitalgesell-schaft abzubauen und die Gewerbesteuerdurch eine sinnvoll gestaltete Kommunal-steuer zu ersetzen.

Der zweite grundsätzliche Problembe-reich – die Überregulierung des Arbeitsmark-tes – ist zusammen mit der aktuell schwieri-gen konjunkturellen Lage dafür verant-wortlich, dass die Wirtschaft bei der Schaf-fung zusätzlicher Arbeitsplätze zurückhal-tend sein muss. Die Unternehmen wartendringend auf größere Spielräume – beispiels-weise in der Frage der innerbetrieblichen Ge-staltung von Arbeitszeiten, Löhnen oder Be-schäftigungsformen.

Die Korrekturversuche der vergangenenJahre haben letztlich nur zu einer weiterenVerschärfung der Situation geführt. So habendie Rücknahme der Erleichterungen beimKündigungsschutz und der Lohnfortzahlung,die Zunahme der bürokratischen Lasten fürgeringfügige Beschäftigungsverhältnisse oderder Rechtsanspruch auf Teilzeitarbeit das Ge-genteil der dringend benötigen Flexibilisie-rung bewirkt. Sie belasten den deutschenMittelstand über Gebühr.

W enn wir die internationale Wett-bewerbsfähigkeit und die Wirt-schaftskraft unseres Landesnicht ernsthaft gefährden wol-

len, müssen wir künftig auf eine konsequentwirtschaftsfreundliche Politik setzen. Dazugehört eine die Wirtschaftskraft stärkendeSteuerpolitik, ebenso aber die Streichung desRechtsanspruchs auf Teilzeitarbeit oder dieFlexibilisierung des Umgangs mit befristetenBeschäftigungsverhältnissen. Weitere vor-dringliche Reformbereiche betreffen denUmbau unseres sozialen Sicherungssystemssowie die Ausgestaltung des Betriebsverfas-sungsgesetzes.

Die von der Wirtschaft seit langem gefor-derten Reformen können nicht weiter auf dielange Bank geschoben werden. Die neue Bundesregierung ist gefordert, jetzt zügigund konsequent zu handeln – für ein zu-kunftsorientiertes und wettbewerbsfähigesDeutschland!

Dr. Dirk Plump(Präses)

2 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

Titelthema7 Die Marke „city of science“ gewinnt Konturen7 Die Bremer genossen den Wissenschaftssommer8 Wilfried Müller: neuer Rektor der Universität

10 Elmar Schreiber: neuer Rektor der Hochschule11 Jürgen Timm: Bremens neuer Technologiebeauftragter 12 Die unifreunde gehen in die Offensive

StandortBremen24 Die neue Messehalle 7: multifunktional26 Mäzene für das Dom-Museum27 Rohm and Haas expandiert in Bremen28 150 Jahre Bremer Design38 125 Jahre Schuhhaus Wachendorf39 125 Jahre „Bremer Wirte Verein von 1877“40 100 Jahre Gestra

NeueChancen 42 E-Government in Bremen: Wo liegen die Chancen

für die Wirtschaft?43 Wirtschaftsfilme im Internet43 Werbung auf dem Briefumschlag44 Come to Bipam45 Neue Software misst den Erfolg von Webseiten

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Inhalt.

Wissenschaft in BremenExzellente Perspektiven

Als Standort für unternehmerische In-novation, Technologie und wissen-schaftliche Exzellenz steigert das LandBremen kontinuierlich sein Renom-mee. Die Marke „city of science“ ge-winnt an Konturen. Künftig sollen An-gebote und Leistungen noch besservermarktet werden. Das haben sich in-besondere die unifreunde und derneue LandestechnologiebeauftragteProf. Timm auf die Fahnen geschrie-ben. Zugleich stehen die neuen Rek-toren der Universität Bremen und derHochschule Bremen vor großen Her-ausforderungen.

Titelbild: Infineon

Rubriken

1 Standpunkt

4 Bremenkompakt

14 Infothek

15 KammerReport

29 AmtlicheBekanntmachungen

58 Preisindex

60 Wirtschaftstermine

62 Die Börsen

64 Impressum

64 Unternehmensindex

65 Wagenunwinnen

6-1320

Erster MittelstandstagMittelstandsfreundlichere Lösung

Zum ersten Mal fand in Bremen der Mittel-standstag statt. Diskutiert wurde ein höchstaktuelles Thema: die Unternehmensfinan-zierung. Basel II gab den Rahmen vor, hataber viel von seinem Schrecken verloren.

Wirtschaftglobal46 Business Contact 2002: Praktikanten aus Osteuropa46 Unternehmerforum St. Petersburg47 Auslandshandelskammer in Rumänien gegründet48 Großes Potenzial: Wirtschaftstag Kuba48 So können Sie Ihre Auslandsprojekte fördern lassen

ZukunftBildung50 Serie Schulpatenschaften: Im Teamwork zum

Tretboot – ein Projekt der Schierholz GmbH52 Unternehmensführung auf dem Spielbrett53 Handelskammer-Schulpreis 200255 Fortbildung zum Cross-Media-Producer56 Starke Leistung: das KrASS-Projekt (schule+partner)

UnternehmensPraxis58 Rechtsformzusatz bei Firmen59 Verwertung und Beseitigung von Altholz58 Preisunterschiede bei Stromnetznutzung64 Neue Broschüren: Lohn-ABC, Export-Absicherung

Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 3

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Inhalt.

Wirtschaftstag KubaKaribische Potenziale

Möglichkeiten und Chancen einer Zusammenarbeit zwi-schen bremischen und kubanischen Unternehmen standenim Mittelpunkt des „Wirtschaftstages Kuba“, den die Han-delskammer im September veranstaltet hat.

E-GovernmentElektronische Chancen

Der bremer-online-service, dasInternet-Portal für Online-An-wendungen, hat speziell fürUnternehmen einige nützlicheAngebote entwickelt. BeimStart des Portals im September2000 standen erst 15 Angebo-te zur Verfügung, heute sind esbereits rund 100. Demnächstwerden weitere Verfahren on-line gestellt.

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Jacobs und Milka: Deutschlands vertrauenswürdigste Marken

Bei Kaffee vertrauen die meisten deut-schen Verbraucher auf die Traditions-marke Jacobs, unter den Süßigkeiten ge-nießt Milka das meiste Vertrauen. Diesergab die repräsentative Umfrage „Euro-pean Trusted Brands 2002" von Reader'sDigest. Zum zweiten Mal ermittelte dasMagazin das Vertrauen der Menschen inMarken. Insgesamt beteiligten sich37.850 Leser in 18 Ländern an der größ-ten europaweiten Verbraucheruntersu-chung. Beides sind Marken von KraftFoods, dem weltweit zweitgrößten Le-bensmittelhersteller. www.jacobs.de,www.milka.de

Bremenkompakt.

4 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

Unternehmen in den Nachrichten

buffetissimo Innovatives Buffet-System

Kaum auf dem Markt und schon im Einsatz an pro-minenter Stelle – unter der Glaskuppel des Reichs-tages in Berlin. Der Betreiber der Gastronomie imDeutschen Bundestag setzt das neue Buffet-Sys-tem „flix“ der Bremer Firma buffetissimo ein. Es istmobil und modular aufgebaut. „flix ist das ersteSystemmöbel fürs Buffet und intelligent konzi-piert“, heißt es in einer Mitteilung. Der Catering-Betreiber Matthias Biehler und der Diplom-In-genieur Gernot Krause taten sich 1998 in Bremenzusammen und entwickelten zunächst einen Pro-totypen, der später in Serienreife ging. 2002 wur-de die Firma buffetissimo gegründet, um das Sys-tem zu vertreiben. Es überzeugt durch Ästhetikund Design sowie eine hohe Funktionalität, die jenach Gästezahl und Raum sehr individuelle Buf-fettpanoramen erlaubt. Alle erforderlichen Ele-mente sind übrigens in einem rollenden Case un-tergebracht.www.buffetissimo.com

• Bei TQ3 Travel Solutions, dem deut-schen Marktführer im Business TravelManagement, können Geschäftsreise-kunden auch private Urlaubsreisen undKurztripps buchen. Deshalb wurde derBereich „Touristik im Firmenreise-dienst“ jetzt zur besseren Vermarktungin „TQ3 Holiday“ umbenannt.www.tq3-holiday.de• Im Gewerbepark Hansalinie ist dieneue Produktionsstätte der FaureciaInnenraum-Systeme eröffnet worden.Faurecia ist Europas größter Zuliefererfür den Interieurbereich der Automobil-industrie und produziert am StandortBremen für das DaimlerChrysler-Werkalle Türverkleidungen für die Modelleder C-Klasse. • Im Gewerbegebiet Horn-Lehe-Westist der Erweiterungsbau des Metro-Distributionszentrums eingeweihtworden. Das bestehende Firmengelän-de wurde um rund 20.000 auf nun100.000 qm erweitert; das Investitions-volumen beträgt rund 35 Mio. Euro. VonBremen aus werden Lebensmittel- undNonfood-Sortimente an SB-Waren-häuser, Verbrauchermärkte, Super-märkte, Discountfilialen und C+C-Märkte der Metro-Gruppe im gesamtennordwestdeutschen Raum verteilt. • Das Großherzogtum Luxemburg hat inBremen eine konsularische Vertretungeröffnet. Sie wird geleitet von Honorar-konsul Dr. Alphonse Schoder und hatihren Sitz in der Straße Auf den Delben35 in 28237 Bremen; sie ist telefonischerreichbar unter 0421 648-4484.

Lloyd Werft engagiert sich bei SSW

Die Lloyd Werft in Bremerhaven übernimmt das Managementder SSW Fähr- und Spezialschiffbau GmbH. Wirtschafts- undHäfensenator Josef Hattig begrüßte die Entscheidung des Bei-rates der SSW, der Lloyd Werft im Rahmen einer Geschäftsbe-sorgung die Geschäftsführung dieses traditionsreichen Bre-merhavener Unternehmens zu übertragen. In einem sehrschwierigen Wettbewerbsumfeld „Kräfte zu konzentrieren,entspricht unternehmerischer Verantwortung und stärkt dieMöglichkeiten einer zukunftsfähigen Gestaltung, vor allem fürdas Kerngeschäft der SSW. Diese Bemühungen sind auch stand-ortbezogen zu begrüßen“, sagte Hattig. Die unternehmerischeFederführung durch die Lloyd Werft wird, so hofft Hattig, esauch den beteiligten Banken erleichtern, „ihren eigenen undnotwendigen Beitrag verantwortlich zu leisten.“ Beide Unter-nehmen planen zudem eine Kapitalverflechtung. www.lloydwerft.com

Neue Gesellschafter beiInterwall

Die Interwall GmbH hat eineneue Gesellschafterstruktur:Die Brasilhaus No.8 HoldingGmbH, zu der auch die Wer-beagentur Brasilhaus Unter-nehmenskommunikationGmbH gehört, hat den Crea-tive Director André Heinebergund den Geschäftsführer NilsT. Kohle am Unternehmen be-teiligt. Interwall wurde imJuni 2001 gegründet und fo-kussiert auf das Online-Me-dium Internet. www.interwall.net

Anerkennung für rahe+rahe

Für die Entwicklung eines anwendungsorientiertenFarbsystems ist die BremerAgentur rahe+rahe design miteiner Anerkennung des Design-preises der BundesrepublikDeutschland ausgezeichnetworden. Der Designpreis wirdvom Rat für Formgebung/Ger-man Design Council im Auf-trag des Bundeswirtschafts-ministeriums für herausra-gende Designleistungen ver-liehen. Das Farbsystem Scalawurde in mehrjähriger Zusam-menarbeit mit dem führendenFarbenhersteller Brillux ent-

wickelt. Scala verbindet eineOrientierung an den visuellen,empfindungsgemäßen Farb-Eindrücken mit den interna-tionalen Normen der Farbme-trik und vereint beides zueinem ganz neuen, anwen-dungsorientierten Farbsys-tem. www.rahedesign.de

Rekord bei bremen.de

Über 23 Millionen Zugriffewurden im August auf die Sei-ten von „bremen.de“ regis-triert. Damit wurde ein neuerRekord erzielt. In den beidenersten Monaten des sechs-jährigen Bestehens der Bre-men-Seiten im Internet (No-vember /Dezember 1996) gabrund 453.000 Zugriffe; dieerste Million wurde im letztenQuartal 1998 erreicht, die 10-Millionen-Grenze drei Jahrespäter überschritten. Jüngsthat die „Financial TimesDeutschland“ Webseiten eu-ropäischer Städte verglichen.Nach den Kriterien Bürger,Touristen, Unternehmen, all-gemeine Informationen undBenutzerfreundlichkeit wur-den 114 Auftritte von Städtenausgewerten. Bremen kamdabei – nach Kopenhagen,Berlin und Stuttgart – aufPlatz 4.

Das flix-Buffet-System wird im Hotel At-lantic präsentiert. Foto: Alasdair Jardin

Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 5

Bremenkompakt.

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Ein Meilenstein für das Spedi-tionsunternehmen F.W. Neu-kirch, ein positives Signal fürdie Region: Mit dem Bau desLogistikzentrums „BremerKreuz“ entstehen am Ver-kehrsknotenpunkt der Auto-bahnen A1/A27 moderneDienstleistungen und 25 neueArbeitsplätze. In Kürze wirddas hochmoderne, computer-gesteuerte Logistiklager inBetrieb gehen. „Wir sind ge-nau im Plan“, freute sich Inves-tor Wolfgang Warnken vonder Visio KG anlässlich desRichtfestes. „Mit dem Bauwird ´Logistik made in Bre-men´ weiter aufgewertet.“

Mehr als 20.000 Paletten-stellplätze sowie großzügigeUmschlags- und Produktions-flächen stehen auf den 7.000Quadratmetern des erstenBauabschnittes zur Verfü-gung, dessen Gesamtinvesti-tionsvolumen bei ca. vier Mil-lionen Euro liegt. Der zweiteBauabschnitt ist für 2003 vor-gesehen.

Sparkassen-Tochter nwi beteiligt sich an der dbh AG

Die dbh AG, international tätiger EDV-Dienstleister im Be-reich der Transportlogistik, und die nwi nordwest interna-tional Servicegesellschaft mbH, eine Tochtergesellschaftder Sparkasse Bremen, bieten künftig bundesweit das kom-plette Spektrum außenwirtschaftlicher Dienstleistungenaus einer Hand an. Die Kooperation wurde jetzt durch einestrategische Beteiligung der nwi an der dbh in Höhe von25,1 Prozent der Anteile im Zuge einer Kapitalerhöhung be-siegelt.

Die nwi berät und begleitet Unternehmen in interna-tionalen Standortfragen und Optimierungskonzepten. Sieerbringt Dienstleistungen im Zusammenhang mitdokumentären und elektronischen Import- und Exportge-schäften und verknüpft diese mit der bankseitigen Abwick-lung über die Konzernmutter Sparkasse Bremen.

Durch die Beteiligung an der dbh AG erhält nwi Zugriffauf modernste Leistungen des dbh-Rechenzentrums, dasden gemeinsamen Kunden die Software als so genannteASP-Lösung - also auf Mietbasis - zur Verfügung stellt. Dienwi komplettiert damit ihr Angebot für die Kunden in derAußenwirtschaft. Darüber hinaus erhält sie Zugang zumKundenstamm der dbh, überwiegend Speditionen.

Die dbh profitiert im Gegenzug von der bundesweitenVertriebs-Infrastruktur der Sparkassen-Organisation undvon der Zollerfahrung der nwi-Tochter ZOBA Zollberatungund –abwicklung GmbH. Das Angebot der ZOBA richtet sichan nationale und internationale Produzenten und Händler.„Die Kooperation ermöglicht es uns, noch stärker überre-gional aktiv zu werden“, erläutert dbh-Vorstand ReimundOtt. „Gemeinsam mit der nwi wollen wir Bremens traditio-nelle Stärke im Außenhandel wieder bekannter machen undunseren Kunden den Weg in neue Märkte ebnen.“www.dbh.de

Das Logistikzentrum Bre-mer Kreuz ist für Neukirch ei-nes der ehrgeizigsten Projektein der fast 200-jährigen Fir-mengeschichte. „Damit set-zen wir einen Meilenstein aufdem Weg zum modernen Lo-gistikdienstleister“, sagt Bru-no Kruth (45), seit einem JahrGeschäftsführer des Unter-nehmens. Der ehemalige Rhe-nus-Manager forciert denAus- und Umbau der F.W.Neukirch von der internatio-nalen Spedition zum Kom-plettanbieter für integriertelogistische Dienstleistungen.

Zwei Startkunden habenbereits Logistik- und Lagerka-pazitäten im neuen Logis-tikzentrum gebucht: das tra-ditionsreiche Bremer Han-delshaus Melchers & Hinrichsund das zur Karl GeutherGruppe gehörende Versand-handelsunternehmen HeliaSupply Systems, ebenfalls ausBremen.www.neukirch.de

KAEFER investiert in Polen

Die KAEFER IsoliertechnikGmbH & Co. KG hat über 75Prozent an dem polnischen Un-ternehmen Termoizolacja-Hol-ding S.A. (Zabrze) erworben.Hierbei handelt es sich um Po-lens traditionsreichstes undführendes Isolierunternehmenmit 650 Mitarbeitern und rund12 Millionen Euro Jahresum-satz. Der Erwerb von Termoizo-lacja-Holding S.A. sei ein wei-terer wichtiger Schritt zurInternationalisierung der KAE-FER-Gruppe, so Geschäftsfüh-rer Peter Hoedemaker. Mitmehr als 5.000 Mitarbeitern in25 Ländern hat KAEFER in 2001einen Umsatz von 525 Millio-nen Euro erzielt. www.kaefer.com

Die hanke multimediahaus AG,die im ersten Halbjahr 2002 einUmsatzwachstum von 25 Pro-zent verzeichnet hat, steigt indas Geschäftsfeld E-Learningein. Bisher ist das Unterneh-men, das zu den 20 größtenMultimediadienstleistern inDeutschland gehört, in den Be-reichen New Communication,E-Commerce, E-Productionund E-Business tätig. hankehat die Mitarbeiter der kogni-ta GmbH übernommen undsich damit „sehr qualifiziert indem neuen Bereich aufge-stellt“, heißt es in einer Mittei-lung. www.hmmh.de

hanke startet E-Learning

F.W.Neukrich Logistikzentrum am Bremer Kreuz

dbh-ChefReimundOtt

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6 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

Wissenschaft in Bremen

city of science Bremen_Bremerhaven

Exzellente Perspektiven

Als Standort für unternehmerische Innovation, Technologie und wissenschaftliche

Exzellenz gewinnt das Land Bremen weiter an Renommee. Angebote und Leistungen

der „city of science“ sollen künftig noch besser vermarktet werden.

Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 7

Titelthema.

Die Marke „city of science” gewinnt Konturen2. DialogForum „city of science Bremen_Bremerhaven“

Am 3. September fand in der Handelskammer das 2. DialogForum „city of science Bremen_Bre-merhaven“ statt. Im Haus Schütting diskutierten Vertreter aller Bremer Hochschulen, Unter-nehmer, die wissenschaftspolitischen Sprecher der Fraktionen und Vertreter der senatorischenBehörden darüber, wie der Innovationsstandort Bremen sein Profil noch weiter schärfen kann.

Als Grundlage diente unter anderem ein Referat von Wissenschaftssenator Willi Lemke,der über die exzellente Entwicklung aller bremischen Hochschulen berichtete. Das hohe Dritt-mittelaufkommen der Universität Bremen oder die Internationalität der Hochschule Bremenseien dafür nur zwei Beispiele von vielen. Bremen könne sich, so der Senator, völlig zurecht als„city of science“ bezeichnen. Lemke lies es sich jedoch nicht nehmen, wichtige Arbeitsfelderfür die Zukunft zu benennen. Insbesondere in der akademischen Lehre und bei der Verkürzungder Studiendauern gebe es noch erhebliches Verbesserungspotenzial. Politik und Hochschulenmüssten gemeinsam anpacken, um auch hier den hohen Standard zu erreichen, für den die „ci-ty of science Bremen_Bremerhaven“ stehe.

In einer weiteren Präsentation ging Dr. Klaus Sondergeld, Geschäftsführer der Bremen Mar-keting GmbH, auf die Anzeigenkampagne ein, mit der die „city of science Bremen_Bremerha-ven“ in diesem Herbst in den überregionalen Zeitungen (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Han-delsblatt, Die Welt) beworben wird. Auch sei unter dem Titel „city of science“ ein Studienführerfür die bremischen Hochschulen in Vorbereitung.

Lebhaft diskutiert wurde in dem DialogForum über die Ausführungen von Dr. Anja Tur-kowsky, Geschäftsführerin der innoWi GmbH, die über die Verwertung wissenschaftlicher Er-gebnisse im Land Bremen berichtete. Die innoWi steht an der Nahtstelle von Wissenschaft undWirtschaft. Das Konzept, Produkte wissenschaftlicher Forschung möglichst durch mittelstän-dische Bremer Unternehmen zu vermarkten, fand einhellige Zustimmung.

Die positive Resonanz bei den 35 Teilnehmern legt es nahe, bald ein weiteres DialogForum„city of science Bremen_Bremerhaven“ zu veranstalten. (Dr. Jens Schröder)

Die Bremer genossen denWissenschafts-sommer 2002Veranstalter ziehen ein positives Resumee. 2003 steht – wissenschaft-lich gesehen – im Zeichen der Welt-raumforschung und des Meeresschutzes.

Mit Berlin und Bonn befindet sich Bre-men in bester Gesellschaft: Alle drei

Städte haben bisher einen vom Bundesfor-schungsministerium gesponserten Wissen-schaftssommer veranstaltet. Der BremerWissenschaftssommer 2002, zentrales Eventin diesem „Jahr der Geowissenschaften“,verlief nach Angaben der Veranstalteräußerst erfolgreich und hat die Wissen-schaft wiederum ein Stück näher an die Bür-ger gebracht.

Die beteiligten Wissenschaftler warenbegeistert über das überwältigende Inter-esse des Bremer Publikums. Die exzellentewissenschaftliche Infrastruktur der Hanse-stadt hat diesen Erfolg ermöglicht, so dasMARUM – Zentrum für Marine Umweltwis-senschaften. Auch der Chef der BremenMarketing GmbH, Dr. Klaus Sondergeld, zogein positives Resumee. Mit den fünf Wis-senschaftssonnabenden, an denen sich dieHochschulen und Universitäten des Landeseinem breiten Publikum präsentierten, seies gelungen, bremische Wissenschafts-leistungen im Bewusstsein der Bevölkerungstärker zu verankern.

Den Veranstaltern zufolge haben rund3.000 Zuschauer die Open Air-Multimedia-Inszenierung Show Planet Erde der Künst-lergruppe phase7 auf dem Domshof be-sucht. Mit mehreren tausend Menschenhervorragend besucht war auch die LangeNacht der Wissenschaften. Der Andrang inden Forschungsstätten, die bis spät in dieNacht besucht werden konnten, war groß.Aus aktuellem Anlass wurde ein Hochwas-serforum ins Programm aufgenommen, aufdem Experten mögliche zukünftige Strate-gien gegen Überschwemmungen diskutier-ten. Im Schülerparlament erarbeiteten 100Schüler aus Bremen, Bremerhaven, Ham-burg und Berlin in sieben ArbeitsgruppenThesenpapiere zum Thema „Klimawandel“und diskutierten sie in einer sehr engagier-ten parlamentarischen Debatte.

Auf großes Interesse stieß ferner dieKinder-Malwerkstatt mit der Künstlerin Ja-net Brooks Gerloff („Wasser – wie es Kindersehen“) und die Kinderausstellungen „Wun-

derwelt im Wassertropfen“ und „Wat is´nWattwurm“ im Gästehaus der Universität.Die Vortragsreihe „Der Kampf ums Wasser“bot an vier Abenden anregende und span-nende Diskussionen. Auch die Reihe „Gei-steswissenschaften im Dialog“ zog sehr vie-le interessierte Bremer Bürger zu denThemen Bergbau, Klimawandel und Lernenins Konsul-Hackfeld-Haus. Viel Lob erhiel-ten die Ausstellungen „Kunstwerk Erde“ aufdem Bahnhofsplatz und die „Expedition Er-de“ in der Unteren Rathaushalle.

Auch 2003 verspricht wieder spannendzu werden. Über viele Monate hinweg wirdes eine Vielzahl von Angeboten rund um dasThema Weltraumforschung geben. DerSpannungsbogen zieht sich von der Eröff-nung des Space Parks im Frühjahr bis zu ei-nem großem, international bedeutsamenRaumfahrtkongress im September. ZweitesHighlight wird eine Konferenz zum Schutzder Meeresränder sein, die im Frühsommerin Bremen stattfinden wird.

8 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

Titelthema.

Kreativität auchin der LehreSeit Anfang September ist der Sozialwissenschaftler Professor Wilfried Müller (56) neuer Rektor der Univer-sität Bremen. Der Nachfolger von Professor Jürgen Timmsteht vor schwierigen Aufgaben. Der Hochschulpolitikersetzt auf Transparenz, Fairness und Zusammenarbeit.

WiB Herr Müller, was hat Sie veranlasst, ihre Rolle als Wis-senschaftler zurück zu nehmen und sich stattdessen um daswichtigste Uni-Amt zu bewerben und schließlich zum Rektorwählen zu lassen?Müller Als Wissenschaftler haben mir Forschung und Lehreimmer sehr viel Spaß gemacht; dabei habe ich stets versucht,nicht zwischen der wissenschaftspolitischen und der rein wis-senschaftlichen Seite meiner Arbeit in Forschung und Lehrezu trennen. So lange ich zurückblicken kann, habe ich michimmer auch für Wissenschaftspolitik interessiert. Und so ha-be ich mich vor mehr als vier Jahren entschieden, als Konrek-tor zu kandidieren, in einem Alter, in dem ich auf umfassendeErfahrung in Forschung, Lehre und Selbstverwaltung zurück-blicken kann. Ich hoffe, dass dies positiv für die Institution ist.Ich habe das Amt des Konrektors mit Lust und Freude aus-geübt, und diese Freude möchte ich auch auf die Stelle als Rek-tor mitnehmen.

WiB Die Erfolge der Ära Timm sind unstrittig. Konsolidierung

generell die interdisziplinäre Arbeitgefördert werden. WiB Der Universität Bremen stehenkeine leichten Jahre bevor. Erhebli-che Einsparungen müssen erbrachtwerden. Der gegenwärtige Streit inder Uni um die Hochschulentwick-lungsplanung scheint nur ein Vorge-plänkel für kommende Auseinander-setzungen zu sein. Wie wollen Sie inden nächsten Jahren den inneruni-versitären Frieden sichern?Müller Das ist nicht nur meine Auf-gabe, sondern des gesamten Rekto-rats. Der Rektor ist Teil dieser Mann

schaft. Entscheidend ist, die rele-vanten Entscheidungen des Rekto-rats der Universität klar und transpa-rent zu vermitteln. Dazu gehört alswichtigster Punkt die Mittelzuwei-sung nach Leistung und Belastung.Die institutionellen Regeln müssenvon der Mehrheit der Universitäts-Mitglieder als offen und fair angese-hen werden. Und außerdem kann ei-ne eher kleine bis mittelgroßeUniversität wie die unsrige nur dannerfolgreich sein, wenn im Innern in-tensiv kooperiert wird.

WiB Die Kunst, eine Uni zu leiten,besteht sicherlich auch darin, zu in-tegrieren, unterschiedliche Interes-sen und Wünsche zu einem gemein-samen Ganzen zusammenzubinden,auch Gruppen einzubinden, die Siebei der Wahl nicht unbedingt unter-stützt haben. Wie wollen Sie dieseAufgabe umsetzen?Müller Es hat keine Richtungswahlund keine Grabenkämpfe gegeben.Fast alle Gruppen und Fraktionen inder Universität haben im Vorfeld er-klärt, dass sie mit beiden Kandidatengut leben können, und ich habe auch

nach innen, Anerkennung von außenfür die Leistungen in Forschung, Leh-re und Transfer. Aber kein Grund, sichauf den Erfolgen auszuruhen. Vorwelchen großen Herausforderungensteht die Universität Bremen heute? Müller Vermutlich werden die Spiel-regeln der nächsten Jahre anderesein als bisher. Wir stehen bis zumJahre 2010 vor empfindlichen Ein-sparungen. Nur mit einem gut durch-dachten Konzept kann ein Qualitäts-verlust in Lehre und Forschung ver-hindert werden. Vor diesem Hinter-grund ist das Amt des Rektors in den

kommenden Jahren ein schwierigesAmt, aber ich denke, dass ich aufGrund meiner Vorerfahrungen zu-sammen mit dem Kanzler und denKonrektoren in der Lage bin, die Pro-bleme zu meistern. Der Rektor wirdneue Ziele ansteuern, sonst kann erdie Institution gar nicht begeistern.

WiB Welches wird das Hauptziel Ih-rer Rektoratspolitik sein?Müller Im Mittelpunkt der kom-menden Jahre wird die Verbindungvon Forschung und Lehre liegen, aufder Ebene von Doktorandenstudien,forschungsorienierten Master-Pro-grammen und von Projekten for-schenden Lernens in der fortge-schrittenen Studienphase. Dabei soll

Vom Konrektoratins Rektorat:Wilfried Müller

Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 9

nach meiner Wahl von allen SeitenAngebote zur Zusammenarbeit er-halten. Auf diese Angebote werde ichnatürlich eingehen. Sicher ist, dassich die Unterstützung vieler benöti-ge, um erfolgreich zu sein.

WiB Welche internen Reformen sindfür Sie vorrangig?Müller Es wird einige personelle Än-derungen und einige neue Zustän-digkeiten geben. Aber ich habe michbewusst entschieden, keine großenStrukturveränderungen zu initiieren.Im Mittelpunkt steht weniger die Or-ganisations- als vielmehr die Perso-nalentwicklung, also der Weg, dender Kanzler Gerd-Rüdiger Kück seitlangem verfolgt.

WiB Wie steht es um die zukünftigeZusammenarbeit mit der senatori-schen Behörde? Müller Ich werde die bisher prakti-zierten Arbeitsbeziehungen fortset-zen: Einerseits die universitäre Auto-

Wilfried Müller

ist Hochschullehrer im Fachbereich 1 Physik/Elek-trotechnik mit der Professur „Berufspraxis von Ingenieuren und technische Innovationsprozesse".Vor zwölf Jahren war er einer der Mitbegründerdes Forschungszentrums „Arbeit und Technik" (artec). Wilfried Müller studierte an der UniversitätKiel Chemie und promovierte an der HamburgerUniversität in Sozial- und Erziehungswissenschaf-ten. Seit 1976 ist er Professor an der Bremer Universität. Müller befasst sich in der sozialwis-senschaftlichen Technikforschung mit dem ThemaInnovationsprozesse in der Industrie. Er setzt sichseit Mitte der 90er Jahre bei der Organisations-entwicklung stark für die Reform der universitärenStrukturen und Entscheidungsprozesse ein. Vorseiner Wahl zum Rektor war er fünf Jahre Konrek-tor für Lehre und Studium an der Universität Bremen.

nomie vergrößern, andererseits mitdem Senator kooperieren. Ich glaubenicht, dass ohne eine enge Koopera-tion irgendetwas erreicht werdenkann. Natürlich wird es Konflikte ge-ben, wahrscheinlich um Finanzmit-tel, aber entscheidend ist, dass amEnde ein Konsens steht.

WiB Wenn Sie als Rektor drei Wün-sche für die Uni frei hätten, welchewären das?Müller Als erstes wünsche ich mir,dass alle Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter unserer Universität mit derEinstellung weiter arbeiten, die dieUniversität so stark gemacht hat. DieLust an der Arbeit ist der Schlüsselzum Erfolg. Zweitens wünsche ich,dass die Kreativität der Forschungsich auch in der Lehre niederschlägt.Und schließlich wünsche ich mir,dass das Uni-Zentrum zwischenMensa und Universitätsallee, dasGrüne Foyer, bald eröffnet wird.

Interview: Eberhard Scholz (Uni-Pressestelle)

10 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

Der neue Mann war überrascht. Kaum hatte Dr. habil ElmarSchreiber sein Amt als Rektor der Hochschule Bremen an-

getreten, stellte er fest, dass dort auf manchen Studienplatz25 Bewerber kamen. „Die Nachfrage ist bei uns in manchenBereichen größer als an der amerikanischen EliteuniversitätPrinceton“, wunderte sich Schreiber. Er muss es wissen –schließlich arbeitete der neue Hochschul-Leiter mehrere Jah-re an der Wissenschaftler-Schmiede in New Jersey (USA).

„Zum Großteil kommen die Bewerber aus der Region. Solcheine Nachfrage kann keine andere Institution hier vorweisen– ich weiß nicht mal, wer in Deutschland überhaupt an dieseZahlen herankommt“, freut sich Schreiber über den Erfolg sei-ner Hochschule. Dass diese gut sei, habe er schon vorher vonaußen wahrgenommen – aber wie erfolgreich die Institutionwirklich ist, hat sich ihm erst nach den ersten Gesprächeneröffnet: „Hier wurde hervorragende Arbeit geleistet. Ich binauf viele Menschen getroffen, die mir mit Stolz und Freudegezeigt haben, was die Hochschule bisher gemacht hat. De-nen habe ich sofort gesagt, dass meine Tür für sie offen ist –denn ich will schnelle Kommunikation, schnelle Problemlö-sungen!“

Mehr Transferaktivitäten, mehr DrittmittelZunächst einmal, so Schreiber, gehe es ihm um das Zuhören –sofortiger Aktionismus sei fehl am Platze. Dennoch hat der 45-jährige Physiker bereits konkrete Vorstellungen, wo und wiesich die Hochschule weiter entwickeln muss, um noch erfolg-reicher am Bildungs- und Wissenschaftsmarkt zu agieren. ImFokus steht für ihn dabei eine konkrete, ergebnisorientierteZusammenarbeit mit Wirtschaft und Industrie.

„Wir wollen die Unternehmen ansprechen und interessie-ren; wir müssen miteinander kommunizieren und herausfin-den, was gebraucht wird. Wie sieht das Profil des Studentenaus, der in drei bis vier Jahren benötigt wird – und nicht nurheute?“ Denn das sei häufig die Klage: Dass Wissenschaftlermit bestimmten Expertisen nicht am Markt seien. „Das istnoch das Problem für uns“, sagt Schreiber, „ein Student im 5.oder 6. Semester ist nicht mehr so einfach umzustrukturie-ren.“ Man müsse also in einem Zeitraum von drei bis vier Jah-ren vorausschauend mit Wirtschaft und Industrie planen.

Die Ausweitung der Transferaktivitäten ist Schreiber auchaus einem anderen Grund wichtig. Allein mit den staatlichenMitteln sei die gewünschte Qualität der Ausbildung nicht zusichern. „Deshalb müssen wir noch mehr eine Hochschulewerden, die Drittmittel einwirbt – von staatlichen Institutio-

nen, EU und Deutscher Forschungs-gemeinschaft, aber auch in Wirt-schaft und Industrie.“

Wie solch eine Zusammenarbeitkonkret aussehen kann und zu einerWin-Win-Situation wird – dafür hatSchreiber ein aktuelles Beispiel: „MitSTN ATLAS Elektronik haben wir ei-nen Industriepartner für einen neu-en Studiengang mit dem Arbeitstitel‚Technische und angewandte Physik’,der zum Wintersemester 2003/04anläuft.“ Der TechnologiekonzernSTN, der an der Hochschule schon ei-ne Stiftungsprofessur eingerichtethat, braucht in der Zukunft Mitar-beiter mit einem sehr spezifischenWissensprofil – „und genau die be-kommen sie von der Hochschule Bre-men, weil sie uns sehr genau sagen,welche Kompetenzen unsere Absol-venten haben sollen.“

Nachwuchs für die WirtschaftNach diesem Modellsystem willSchreiber verstärkt verfahren. „Denndie Hochschule Bremen bildet denWirtschaftsraum Bremen und um zuab. Das heißt, wir haben Studiengän-ge, die dem entsprechen sollten, wasdraußen in der Wirtschaft gebraucht

wird. Das bedeutet für unsere Stu-denten ja auch, dass sie eine guteAussicht auf einen vernünftig be-zahlten Arbeitsplatz haben – natür-lich auch über die Region hinaus.Aber wir haben erst mal entschei-dende Kontakte hier vor Ort, was denVorteil hat, dass unsere Studierendenin hiesigen Unternehmen Diplomar-beiten machen und Praxissemesterableisten.“ Letztere habe man ganzgezielt ins Studium eingebaut: „DerStudent sieht, wie in den Firmen ge-arbeitet wird, was verlangt wird, waser wissen muss. Ein sehr konstrukti-ves Verfahren!“

Internationalisierung, Informa-tik, Ausbildung auch für bremischeBehörden, hohe Qualität und Inno-vation in der Lehre – „dort sind wirgut und werden es auch bleiben“,nennt Elmar Schreiber die Stichwor-te, mit denen die Hochschule in derVergangenheit Erfolgsmeldungen ge-schrieben hat. Stark ausbauen will erin den kommenden Jahren vor allemden Bereich High-Tech. „Der ist jetztangesagt, und das passt auch in dasKonzept der ‚city of science’ – gera-de auf diesem Gebiet wollen wir mitWirtschaft und Industrie zusam-

„Wir müssen direkt auf Wirtschaft und Industrie zugehen“, sagt Dr. Elmar Schreiber. Der neue Rektor derHochschule Bremen will Innovationskraft undPraxisorientierung verstärken.

High-Tech-Bereich wird ausgebaut

Von Princetonnach Bremen:der Physiker Dr. Elmar Schreiber

Titelthema.

Titelthema.

Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 11

Makeln und moderieren Prof. Timm hat seine Arbeit als Technologiebeauftragter aufgenommen.

Der langjährige Rektor der Universität Bremen, Prof. Dr. Jür-gen Timm, ist im August zum Technologiebeauftragten desLandes Bremen berufen worden. Professor Timm soll für Bre-men und Bremerhaven folgende Aufgaben wahrnehmen:• technologische Trends weltweit beobachten und

bewerten,• daraus Marktnischen und Chancen für Bremen und

Bremerhaven aufspüren,• das technologische Inno-

vationspotenzial des Landes bewerten,

• regionale Akteure der Technologiepolitik zusammenführen und vernetzen,

• Kooperationspartner in Wirtschaft und Wissen-schaft für Innovations-projekte gewinnen,

• zwischen Politik, Wirt-schaft und Wissenschaft sowie Stadtentwicklung vermitteln sowie

• Strategien für die tech-nologiepolitischen Schwerpunktprogramme des Landes entwickeln.

Anspruchsvolle ZieleDem Technologiebeauftragten kommt damit eine Quer-schnittsfunktion innerhalb der Senatsverwaltung zu. Gleich-zeitig ist er Makler und Moderator zwischen Wirtschaft,Wissenschaft und Politik in Bremen und Bremerhaven. Timmwird mit den Ressorts für Wirtschaft, Wissenschaft undStadtentwicklung sowie der Senatskanzlei einerseits undden Einrichtungen von Wirtschaft und Wissenschaft ande-rerseits eng zusammenarbeiten. Ziel aller Aktivitäten ist, das

Land Bremen bis zum Jahr2010 zu einer der führendenTechnologieregionen inDeutschland zu machen.

Dieses Ziel ist sehr an-spruchsvoll. Um es zu errei-chen, ist eine systematische

Entwicklungsstrategie und enge Kooperation von Politik,Wirtschaft und Wissenschaft notwendig. Als Arbeitsgrund-lage dafür dient das Programm Innovision 2010, das der Se-nat im Frühjahr 2002 beschlossen hat. Es benennt die Inno-vationsfelder, in denen Bremen und Bremerhaven bereitsgute Voraussetzungen haben (zum Beispiel in der Luft- undRaumfahrt sowie in der Logistik) oder spezielle Potenziale

menarbeiten und sogar eine Vorrei-terposition einnehmen.“ Beispielefür neue Aktivitäten seien die Bionik– also die Kombination aus Biologieund Technik – oder die technischeund angewandte Umwelttechnik. „Inder Physik werden wir jetzt das ‚Ima-ging’ hinzunehmen, also die Ausrich-tung auf bildgebende Verfahren. Einweiterer Bereich wird die zer-störungsfreie Mess- und Prüftechnikfür Materialien sein.“

Die Hochschule will auch weiterwachsen – schon deshalb, um künf-tig mehr Studienbewerbern eineChance zu geben. Von der Politikfühlt sich Schreiber bei dieser Ent-wicklung unterstützt. Was das ange-peilte Wachstum angeht, ist er schonentsprechend eingestimmt worden:„Ich bin kaum hier und habe bereitszwei Richtfeste mitgemacht. Besserkann es doch nicht gehen.“

InfoHochschule Bremen, Dr. habil. Elmar Schreiber, Tel. 0421/5905-2222, [email protected], www.hs-bremen.de

Text: Kai Uwe Bohn

Dr. Elmar Schreiber

plant neue

Aktivitäten in der

Bionik und der

technischen und

angewandten

Umwelttechnik.

Elmar Schreiber

ist seit dem 1. Juni 2002 Rektor der Hoch-schule Bremen. Zuletzt war er drei Jahrelang Direktor am „Center for Ultrafast LaserApplications“ der Universität Princeton(USA). Davor arbeitete er als Wissenschaft-licher Angestellter und Projektleiter an derUniversität GH Paderborn und der FreienUniversität Berlin. Seine wissenschaftlicheQualifikation erwarb Schreiber durch dasPhysik-Diplom (1984), das Erste Staats-examen für das Lehramt an der Sekundar-stufe II (Physik und Mathematik, 1985), diePromotion auf dem Gebiet der Festkörper-Laserspektroskopie (1989) und die Habilita-tion im Bereich der Ultrakurzzeit-Spektros-kopie an massenselektierten Molekülen undClustern im Jahre 1996. Zwei Jahre späterwurde ihm die Lehrbefugnis im Fach Physikan der FU Berlin erteilt.

Bremen soll bis zum Jahr 2010

eine der führenden Technologie-

regionen in Deutschland werden.

12 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

aufweisen (zum Beispiel in der Informations-und Kommunikationstechnik, der Gesund-heitswirtschaft oder der Umwelt- undErnährungswirtschaft).

Diese Felder sollen durch gemeinsame An-strengungen von Politik, Wirtschaft und Wis-senschaft ausgebaut bzw. weiterentwickeltwerden. Der Technologiebeauftragte wird da-für Projektideen und Förderkonzepte ent-wickeln und Kooperationen stiften. Er wirdaußerdem die Innovationsfelder kontinuierlichüberprüfen und in Orientierung an der Tech-nologieentwicklung Vorschläge für deren Fort-schreibung machen. Die Bremer Innovations-agentur (BIA) und andere Fachinstitute werdendiese Arbeit unterstützen.

Neuer Beirat der BIAProfessor Timm wird ferner den Beirat der BIAleiten, der sich mit namhaften Vertretern vonWirtschaft und Wissenschaft Mitte Oktoberneu konstituieren wird. Der Beirat soll mit Ar-beitsgruppen die Innovationsfelder begleitenund auch neue Aktionsbereiche vorbereiten.Neben der BIA werden dabei regionale Fachin-stitute wie das BAW Institut für Wirtschafts-forschung, die Hochschulen, die Handels- unddie Handwerkskammern in Bremen und Bre-merhaven, die Senatsbehörden und Interes-senten aus Politik und Wirtschaft einbezogenwerden. Wichtig ist aber auch die Kooperationmit überregionalen Fachleuten aus Wirtschaftund Wissenschaft und die Gewinnung von ex-ternen Partnern für gemeinsame Entwick-lungsprojekte im Land Bremen.

Leistungsprofil vermarkten Der Technologiestandort Bremen und Bremer-haven soll nicht nur gestärkt und ausgebautwerden. Es geht auch darum, das hervorragen-de Leistungsprofil des Landes in Wirtschaft undWissenschaft überregional und internationalstärker bekannt zu machen. Dazu sollen ge-meinsam mit der Bremer Investitions-Gesell-schaft (BIG) und der Bremen Marketing GmbHPR- und Marketingmaßnahmen entwickeltbzw. intensiviert werden. Dafür bietet sich zumBeispiel die Initiative „city of science Bre-men_Bremerhaven“ an, die in diesem Frühjahrvon Politik, Wissenschaft und Wirtschaft ge-meinsam gestartet wurde. Der Technologiebe-auftragte wird diesen Rahmen für die überre-gionale Darstellung des TechnologiestandortsBremen nutzen und durch weitere Aktivitätenergänzen. Anregungen dafür sind stets will-kommen. (Uwe Gundrum)

Info Prof. Dr. Jürgen Timm, Technologiebeauftragter des Landes Bremen, Tel. 0421 218–3309, Fax 0421 218–8944

Bremen kann stolz auf das sein,was sich hier in Sachen Wissen-

schaft getan hat. Dass die Hanse-stadt damit ein echtes Pfund hat, mitdem sie wuchern kann, ist in der Be-völkerung aber noch gar nicht rich-tig angekommen. Deshalb wollen wirin Zukunft noch stärker vermitteln,welche Chancen der Wissenschafts-standort Bremen für die ganze Re-gion bietet.“

Überzeugend kommen dieseWorte über die Lippen von StephanRadermacher, einem der Geschäfts-führer des Bremer Industrieunter-nehmens Kaefer Isoliertechnik. Zu-sammen mit seinen „Kollegen“ ausdem Kuratorium der unifreunde gehter in diesen Wochen in die Offensive:Es geht um eine stärkere Zusammen-arbeit von Wirtschaft, Politik undWissenschaft – zum Wohle Bremens.Denn es wird immer deutlicher, dassdie Hansestadt dank kluger Wei-chenstellungen in den vergangenenJahren jetzt langsam die Ernte im Be-reich der Wissenschaften einfahrenkann.

Denn Wissenschaft boomt. Da-von zeugt nicht nur das Interesse derBevölkerung am „Universum“ oderbeim jüngsten Wissenschaftssom-

mer in der Innenstadt. Auch die Lehr-und Forschungserfolge von Uni, IUBund Hochschulen machen zuneh-mend die Runde. Doch noch immerfehlt es an entscheidenden Stellen anUnterstützung, und noch glänzt die„Perle Wissenschaft“ in Bremennicht richtig – das ist zumindest derEindruck der unifreunde.

„Bei der Zusammenarbeit derWissenschaftseinrichtungen unter-einander und bei der öffentlichenWahrnehmung muss noch viel getanwerden“, sagt Professor Bengt Beut-ler, Vorsitzender der unifreunde. „Wirwollen in Bremen die Bildung einerArt ‚academic society’ – also einerWissens- und Wissenschaftsgesell-schaft – fördern, an der sich jederBürger beteiligen kann.“ Denn Bre-men, so Beutler, sei mittlerweile eineechte „city of science“.

„city of science“ – das ist dasSchlagwort für die Info-Offensive,die aus einer gemeinsamen Idee derunifreunde und der Bremen Marke-ting Gesellschaft (BMG) entstandund die von der Bremer Investitions-Gesellschaft (BIG), der Handelskam-mer und weiteren Institutionen ge-tragen wird. „Dabei geht es nicht umgroße finanzielle Beträge, sondern

die unifreunde

Mehr als drei Jahrzehnte wirken die Bremer unifreunde bereits zum Wohl der Wissen-schaften in der Hansestadt. Zunächst als „Freunde der Universität“ gegründet, nahm sichdie gemeinnützige Gesellschaft im Jahr 2000 auch der IUB an. Seither heißt der Verein,in dessen Kuratorium sich hochrangige Vertreter der bremischen Wirtschaft engagieren,„Freunde der Universität Bremen und der International University Bremen e.V.“ – kurz:unifreunde. Im Mittelpunkt der Tätigkeit steht neben der Förderung von Forschung undLehre insbesondere die Pflege der Beziehungen zwischen den Universitäten und der Be-völkerung. Mit Erfolg: Die bremische Wissenschaftskultur wird durch viele Aktionen undVeranstaltungen der unifreunde bereichert. Dazu gehören der Bremer Studienpreis fürAbsolventen mit herausragenden Leistungen oder der nach der Stifter-Familie benann-te Berninghausen-Preis für ausgezeichnete Lehre und ihre Innovation, aber auch die be-liebte Vortragsreihe „Eine Uni für alle“ sowie die Bremer Universitätsmedaille für be-sondere Förderer der Universität.

Für die „Perle Wissenschaft“gehen die unifreunde jetzt indie Offensive

» Bündelung von brainwareTitelthema.

Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 13

eher um eine ideelle Unterstützung,um Lobby-Arbeit für die Unis undHochschulen im besten Sinne“, er-läutert Radermacher. Die in den uni-freunden organisierten Wirtschafts-vertreter wollen ihre Kontakte nut-zen, um Bremen letztlich innovativer,kreativer und moderner zu machen –durch eine „Bündelung der brain-ware“, wie Radermacher es nennt.„Es geht um eine effektive Vernet-zung aller Wissenschafts-Player“,fügt Beutler hinzu, „wir wollen diegesamte akademische Landschafteinbinden.“

Bulletin und DiskussionsreiheDie unifreunde haben sich dazu eini-ges einfallen lassen. Mit dem „city ofscience-Bulletin“, das der „Wirt-schaft in Bremen“ zweimal jährlichbeiliegt, soll die Öffentlichkeit stär-ker auf herausragende Entwicklun-gen im bremischen Wissenschafts-bereich hingewiesen werden. AbNovember ist zusammen mit derWittheit eine Pro&Contra-Diskussi-onsreihe geplant – „mit aktuellenThemen, die in der Luft liegen und inwirklichen Streitgesprächen disku-tiert werden sollen“, wie Raderma-cher betont. Dazu kommen zweijährliche Dialogforen, in denen die

Von Hackern, Suchmaschinen und

virtuellen Hürden

Technologie-Zentrum Informatik schafft Kontaktbörse zwischen Wirtschaft und Wissenschaft

Funknetze liegen im Trend – aber sind sie auch sicher? Der di-gitale Datenschatz wächst sekündlich – aber wie finde ich diebenötigte Information? Das Internet macht das Leben einfa-cher – aber wie können auch Behinderte davon profitieren?

Fragen wie diese stehen im Mittelpunkt des Infotags, dendas Technologie-Zentrum Informatik (TZI) am 30. Oktoberzum sechsten Mal ausrichtet. Die Arbeit des Informatik-Insti-tuts der Bremer Universität ist stark transferorientiert. Die Zu-sammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft wird groß ge-schrieben. Der TZI-Infotag dient als Kontaktbörse zwischenWirtschaft und Wissenschaft. In Vorträgen, Fachgesprächenund Systemdemonstrationen können sich die Besucher infor-mieren und einen Überblick über die Trends in der Informati-onsverarbeitung verschaffen. In diesem Jahr stehen die The-men Business Intelligence (Intelligente Suche im Internet),Electronic Services (z. B. gute Web-Angebote, barrierefreiesWeb-Design, sichere Online-Transaktionen) sowie die Siche-rung von Unternehmensnetzen im Vordergrund.

Der Angriff auf Informationssysteme wird immer mehr zueinem Volkssport. Das Internet bietet Zugriff auf eine großeAnzahl von Werkzeugen, die es einem Laien ermöglichen, Si-cherheitslücken in einem fremden System gezielt aufzu-spüren. Beim sogenannten „war driving“ erstellen Hacker Kar-ten unzureichend gesicherter Funknetze, während siebeispielsweise mit dem Auto Industriegebiete und Einkaufs-zentren abfahren. Für die Funkvernetzung der Universität hatdas TZI ein Sicherheitskonzept erarbeitet, das auf „virtuellenprivaten Netzen“ (VPN) basiert, und diese Form der Angriffebekämpft.

Info 6. Infotag im Technologie-Zentrum Informatik, Mittwoch, 30. Oktober, 13:00-18:00 Uhr, Universitätsallee 21-23, 28359 Bremen.Das ausführliche Programm und Informationen zur Anmeldung findenSie unter www.tzi.de/infotag/2002/.

unifreunde Bengt Beutler (oben) und Stephan Radermacher

Infotag im TZI: 30. Oktober

Bremerhaven wird Sitz des

Bundesinstituts für Fischereiökologie

Das Institut für Fischereiökologie der Bundesforschungsan-stalt für Fischerei – bisher an den drei Standorten Hamburg,Cuxhaven und Ahrensburg – wird in Bremerhaven an einemStandort zusammengeführt. Damit wird die Seestadt als For-schungsstandort wesentlich gestärkt. Das Bundesinstitut er-forscht die Auswirkungen natürlicher und vom Menschen ver-ursachter Faktoren auf die Schadstoffbelastung der Fische,deren Gesundheitszustand und Reproduktionsfähigkeit, diegenetische Vielfalt von Populationen sowie die ökologischenAuswirkungen der Aquakultur. Das Institut wird mit anderenForschungseinrichtungen auf dem Fischereisektor in Bremer-haven, insbesondere mit dem Alfred Wegener-Institut für Po-lar- und Meeresforschung, wissenschaftlich zusammenarbeiten.

wichtigsten Vertreter aus Wissen-schaft, Wirtschaft und Politik überdie geeigneten Schritte zur Weiter-entwicklung der „city of science“ be-raten (siehe auch den Bericht aufSeite 9). Und um beispielsweise dieZusammenarbeit von Uni und IUB zufördern, haben die unifreunde vorkurzem einen Kooperationspreisausgerufen: Mit 5.000 Euro – gestif-tet von der Ernst A. C. Lange-Stiftung– wird alle zwei Jahre ein besonderserfolgreiches gemeinsames Projektvon IUB- und Uni-Wissenschaftlernausgezeichnet.

Infounifreunde, Postfach 105446, 28054 Bremen, Wolfgang van Hettinga, Tel. (0421) 3378805, [email protected], www.unifreunde.uni-bremen.de

Text: Kai Uwe Bohn

Infothek.

14 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

Electronic CommerceDie Handelskammer Bremen und das CeCNW Centrum für eCommerceNord-West bieten wieder Sprech-tage zum Thema „Electronic Commerce“ für kleine und mittlereUnternehmen an.

Die nächsten Termine 14. Oktober, 11. November, 9. Dezember (14:00 bis 17:00 Uhr)Anmeldungen und InformationenUlrich Gerdes, CeCNW, Tel. 9600-322, [email protected], www.ec-nordwest.de

Existenzgründung/Generationswechsel• Existenzgründungs-

seminare 2002

Der nächste Termin 4.-14. November (neun Abende, jeweils 18:00 bis 20:30 Uhr)Ort: Handelskammer BremenKosten: 100 EuroAnmeldungJutta Deharde, Tel. 3637-234, Fax 3637-326,[email protected]

• belladonna-Seminar in Kooperation mit der Handels-kammer: Akquise für Existenz-gründerinnen: Das geschickte Verkaufsgespräch, mit Agnes HümbsTermin: Samstag, 26. 10.,10:00-18:00 Uhr,Preis: 100 Euro

Info: belladonna, Tel. 703534, www.belladonna-bremen.de

Wirtschaft global

• Seminar Exporttechnik II:Einführung in die Abwicklung von Exportgeschäften – einschließlich Binnenmarkt (EU)Termin Montag, 14. Oktober, 9:00-17:00 Uhr, in der Industrie- und Handelskammer BremerhavenReferent Rudolf MartinPreis 160,- Euro Info/Anmeldung Heike Behrens, IHK Bremerhaven, Tel. 0471 92460-14Fax 0471 92460-90, [email protected]

• Tarifseminar:Das Einreihen von Waren in den Zolltarif Termin Dienstag, 15. Oktober, 9:00-17:00 Uhr, in der Handelskammer BremenReferent Richard Grunwald (Zolllehranstalt Bremen), in Zusammenarbeit mit dem Verein Bremer Exporteure e. V. Preis 120,- EuroInfo Birgit Löhndorf, Handelskammer Bremen, Tel. 3637-244Anmeldung Karin Butenhoff, Handelskammer Bremen Tel. 3637-297,Fax 3637-246, [email protected]

• USA-Seminar:Erfolgreich in die USA expandierenTermin Donnerstag, 17. Oktober, 10:00 -13:00 Uhr, in der Handelskammer BremenReferenten Dieter Elsner, Rödl & Partner, Präsident der German American Chamber of Commerce of the Southern States , Inc. in Atlanta; RA. Stefan Tiessen, Smith, Gambrell & Russell, LLP in Atlanta; René Gurka, German American Chamber of Commerce of the Southern States , Inc. in AtlantaPreis Euro 60,00Info/Anmeldung Annabelle Girond, Tel. 0421 3637-237, [email protected]

• Zollformulare für den Export:Das Ausfuhrverfahren und seine Formulare Termin Dienstag, 29. Oktober, 9:00-17:00 Uhr, in der Handelskammer Bremen; eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Verein Bremer Exporteure e. V.Referent Andreas Heuer (Hauptzollamt Bremen)Preis 120,- EuroInfo Birgit Löhndorf, Handelskammer Bremen, Tel. 3637-244Anmeldung Karin Butenhoff, Handelskammer Bremen Tel. 3637-297,Fax 3637-246, [email protected]

• Unternehmerreise nach Malaysia und Singapur Termin 18. bis 22. November Organisation German Business Pool, Malaysia und Singapur, Handelskammer BremenPreis 2.950,- Euro (Fördermöglichkeit)Info/Anmeldung Claudia Müller, Tel. 0421 3637-243, [email protected]

Infothek.

Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 15

MittelstandstreffErfolgsfaktoren von Unternehmerinnen inmittelständischen UnternehmenEs referiert Rechtsanwältin Hela Bahr(Vorsitzende, Verband deutscher Unterneh-merinnen e. V., LV Weser-Ems)Termin/Ort Mittwoch, 16. Oktober, 12:30 Uhr, im Club zu Bremen

Kultur – Wirtschaft. Liebes- oder Zweckehe?Es referiert Dr. Kuno Böse(Senator für Inneres, Kultur und Sport)Termin/Ort Mittwoch, 20. November, 12:30 Uhr, im Club zu Bremen

Information und AnmeldungUwe A. Nullmeyer, Tel. 3637-204, [email protected]

Ökonomische Bildung in den Schulen

16. Oktober 2002, 16:00 Uhr, Handelskammer Bremen

Die Veranstaltung „Ökonomische Bildung in den Schulen“ ist eingebundenin den Jahresveranstaltungszyklus des DIHK unter dem Motto „StandortDeutschland – stark machen für die Zukunft“. Veranstalter sind die Arbeitsgemeinschaft der norddeutschen Industrie- und Handelskammern(IHK Nord) und der DIHK.

Grußworte • Dr. Dirk Plump (Präses der Handelskammer)• Nikolaus W. Schües (DIHK-Vizepräses)• Willi Lemke (Senator für Bildung)• Josef Hattig (Senator für Wirtschaft)

Fachreferate • Dr. Hans-Peter Klös (Institut der deutschen Wirtschaft, Köln), „Ökonomische Bildung und soziale Marktwirt-schaft“

• Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Kaminski (Carl von Ossietzky Universität, Oldenurg), „Kerncurriculum ökonomische Bildung“

• Prof. Dr. Dr. h.c. Frank Achtenhagen (Georg-August-Universität, Göttingen), „Einführung eines Faches Wirtschaft mit neuem Lehr- und Lernverhalten“

Podiumsdiskussion mit den Referenten und dem Experten Dr. Alfred Lumpe(Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung, Hamburg), Moderation: PeterGilles (freier Journalist, Meckenheim)

Die Veranstaltung endet gegen 18:30 Uhr; anschließend Empfang in den Gesellschaftsräumen

Info/AnmeldungFrank-D. Lutz, Tel. 3637-282, [email protected]

Neue Chancen Wirtschaft trifft Wissenschaft im Fraunhofer Institut für Fertigungstechnik und AngewandteMaterialforschung (IFAM)Donnerstag, 17. Oktober, 15:00 – 17:00 Uhr,IFAM, Wiener Straße 12

Info Gerd Neubauer, Tel. 3637-230;Anmeldung Rita Kahrs, Tel. 3637-231, Fax 3637-326,[email protected]

KammerReport.

16 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

zum 125-jährigen Bestehen

• Schuhhaus Wachendorf GmbH & Co.,gegründet am 1. Oktober 1877

• Druckerei Ed. Gerst Inh. Rolf G. Feller,gegründet am 27. Oktober 1877

zum 100-jährigen Bestehen

• Wilhelm Ellermeyer,gegründet am 1. Oktober 1902

• Germania-Drogerie Hermann ZinkeInh. Wolfgang Winter, gegründet am 2. Oktober 1902

• GESTRA GmbH,gegründet am 31. Oktober 1902

zum 75-jährigen Bestehen

• Dieter Narloch Inhaberin Anneliese Narloch,gegründet am 16. Oktober 1927

zum 25-jährigen Bestehen

• Erich Groß + Partner GmbH Finanzkaufleute,gegründet am 1. Oktober 1977

• Axel Dyhr,gegründet am 21. Oktober 1977

• Bremer Verwaltungs- und Betreuungs-gesellschaft mbH Meyer & Schliep,gegründet am 27. Oktober 1977

Die Handelskammer gratuliert zum Jubiläum

Jubiläen

Neuer Leiter des

Geschäftbereiches International

Volkmar Herr hat am 1. Oktober die Leitung des Geschäftsbe-reiches International der Handelskammer Bremen übernom-men. Der 41-jährige war zuvor Leiter der Abteilung Recht desAußenhandels in der Handelskammer Hamburg. Der gebürti-ge Hamburger hat ein juristisches Studium in seiner Heimat-stadt absolviert, ein Sprachstudium in Paris sowie den juristi-schen Vorbereitungsdienst in Hamburg und Brüssel. Von 1995bis 2001 leitete er die Vertretung der Handelskammer Ham-burg in Brüssel. Er ist Vorsitzender des HandelspolitischenAusschusses der Nordseehäfen-Handelskammern. VolkmarHerr ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Gespräch mit Spitzenkandidaten„Was wären Ihre Ziele in Berlin fürBremen" - so lautete das Motto einerDiskussionsrunde zwischen dem Ju-niorenkreis der Handelskammer undden Bremer Spitzenkandidaten fürdie Bundestagswahl im Haus Schüt-ting. Die Wirtschaftsjunioren hattenim Vorfeld konkrete politische Forde-rungen formuliert, die sich z. B. mitder Frage der Standortsicherung, derUnterstützung von Unternehmenund Existenzgründern sowie der Fra-ge nach Erhaltung und Steigerungder Lebensqualität in Bremen be-

v.l.: Torsten Staffeldt (Vorstand Juniorenkreis), Bernd Neumann (CDU),Maike Harich (Vorstand Juniorenkreis),Marie-Luise Beck (Bündnis 90/DieGrünen), Uwe Nullmeyer (Handelskam-mer Bremen), Volker Kröning (SPD),Claus Jäger (FDP) und Oliver Fuhljahn(Sprecher Juniorenkreis)

schäftigten. In einer spannendenDiskussion am runden Tisch nahmenMarie-Luise Beck (Bündnis 90/DieGrünen), Claus Jäger (FDP), VolkerKröning (SPD) und Bernd Neumann(CDU) Stellung zu ihren Positionensowie denen ihrer Konkurrenten.

Telekommunikation und neue Me-dien am 20. Juni 2002. Im Mittel-punkt der Sitzung standen die Frageder aktuellen Entwicklungen im Be-reich digitaler Medien sowie der Sta-tus von „bremen in t.i.m.e.“

IHK NordÜber Aufgaben, Ziele und Inhalte deram 15. November 2001 gegründetenArbeitsgemeinschaft Nord- deut-scher Industrie- und Handelskam-mern (IHK Nord), für die die Handels-kammer Bremen in der zweitenJahreshälfte 2002 den Vorsitz über-nommen hat, berichtete Hauptge-schäftsführer Dr. Matthias Fonger.Die Zusammenarbeit der insgesamt13 beteiligten norddeutschen Kam-mern funktioniere reibungslos. Zielder IHK Nord sei es, die Interessen dergewerblichen Wirtschaft Nord-deutschlands gegenüber der nord-deutschen Politik, der Bundesregie-rung und der Europäischen Union zuvertreten. Sie fördere die Geschlos-senheit und die öffentliche Wahr-nehmung des norddeutschen Raumsbei überregionalen Themen und er-höhe so den Einfluss der beteiligtenKammern.

Die IHK Nord vertrete mehr als500.000 Unternehmen und betreueeine Region mit einem Anteil amdeutschen Bruttoinlandsprodukt vonrund 18 Prozent. Arbeitsschwer-punkte seien die Hafenwirtschaft,maritime Technologie und For-schung, Ausbau der Verkehrsinfra-struktur, die Energie- und Touris-muswirtschaft sowie industriepoli-tische Themen. Dr. Fonger wies auchauf die nächste Mitgliederversamm-lung der IHK Nord im Haus Schüttingam 16. Oktober 2002 hin, an den sichder Bildungstag „Ökonomische Bil-dung in Schulen“ anschließt, der vonder Handelskammer gemeinsam mit

Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 17

KammerReport.

Die Themen

• Aktuelles• Berichte aus den Ausschüssen• Arbeitsgemeinschaft Nord-

deutscher IHKn• Vortrag Jürgen Holtermann:

Struktur und Aufgaben von BremenPorts

Präses Dr. Dirk Plump appelliertean das Plenum, nach Möglich-keit zusätzliche Ausbildungska-

pazitäten bereitzustellen. Mit einemMinus von 5,6 Prozent an Ausbil-dungsplätzen zum 31. August 2002im Vergleich zum Vorjahresmonatliege Bremen zwar nach wie vor et-was besser als der Bundesdurch-schnitt, dennoch sei diese Entwick-lung nicht zufriedenstellend.

Über eine erfolgreiche Unterneh-merreise des Juniorenkreises und derHandelskammer nach St. Petersburgberichteten Janina Marahrens-Has-hagen und Uwe A. Nullmeyer, Leiterdes Geschäftsbereichs Mittelstandund Stadtentwicklung. Die 48 teil-nehmenden Unternehmer seien hoch-rangig empfangen und umfassendüber rechtliche, steuerliche und si-cherheitspolitische Fragen infor-miert worden. Walter Messerknechtinformierte über aktuelle Entwick-lungen des Space Parks.

Tag des offenen DenkmalsAls großen Erfolg wertete GüntherLübbe, Leiter des GeschäftsbereichsZentrale Dienste, die Teilnahme derHandelskammer am 8. September2002 am Tag des offenen Denkmals.Mehr als 2000 interessierte Bürgerhätten die Möglichkeit genutzt, dasHaus Schütting zu besichtigen.

Stefan Messerknecht berichteteüber die Sitzung des Ausschusses für

Das Kammerplenum vom 16. September der IHK Nord und dem Deutschen In-dustrie- und Handelskammertag(DIHK) veranstaltet wird.

Das Plenum stimmte der Anpas-sung der Satzung und Geschäftsord-nung der Handelskammer an die Er-fordernisse der neuen Wahlordnungeinstimmig zu (siehe Mittelhefter indieser Ausgabe).

Einstimmig wurden vom Plenumfür den Verwaltungsrat der „Union“ –Stiftung zur Förderung des kaufmän-nischen Nachwuchses in Bremen –auch zwei neue Mitglieder für dieausgeschiedenen Mitglieder AugustJaekel und Kurt Mager benannt:Bernhard Dohne (Maritim Hotel Bre-men) und Rüdiger Wabnitz (Kühne &Nagel AG Co. KG). Für den ausge-schiedenen Wolf-Dietrich Engel-mann wurde ebenfalls einstimmigBerthold Groeneveld (Lloyd Dyna-mowerke GmbH & Co. KG) als Mit-glied der Beauftragten der Arbeitge-ber für den Berufsbildungsausschussder Handelskammer benannt.

BremenPortsÜber aktuelle Planungen und den Verlauf der Umwandlungdes früheren Hafenamtes in die BremenPorts Management+ Services GmbH & Co. KG berichtete deren Geschäftsfüh-rer Jürgen Holtermann. Mit der Umwandlung seien die in-ternen Strukturen deutlich gestrafft worden. Aus den ur-sprünglich 16 Fachabteilungen des Hafenamtes seien dreiFachbereiche geworden. Im Gegensatz zu einer Behörde ha-be BremenPorts heute die Möglichkeit, einen Teil der Finan-zierung über Eigengeschäft zu realisieren. Insbesondere imBereich des Wasserbaus und der Software-Entwicklungwerde das vorhandene Know-how von BremenPorts über-regional genutzt. Allein im ersten Halbjahr 2002 sei damitein Umsatz in Höhe von 1,5 Millionen Euro erwirtschaftetworden. Eine weitere Verbesserung der Kundenorientierungsolle künftig zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit derbremischen Häfen beitragen. Dazu sollten auch Private-pu-blic-Partnerships beitragen. BremenPorts verstehe sich alsHafeninfrastruktur-Dienstleister – nicht nur für Bremen,sondern auch überregional.

KammerReport.

18 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

D ie Handelskammer hat die Ent-scheidung des Bremer Senatszum Umbau des Bildungssys-

tems in Bremen begrüßt. Präses Dr.Dirk Plump sagte dazu: „Für Bremenist das ein wichtiger Durchbruch. DieKoalitionspartner haben gezeigt,dass es ihnen ernst mit den dringenderforderlichen grundlegenden undeinschneidenden Veränderungen imbremischen Bildungssystem ist.“

Für die Handelskammer werdenmit diesen Entscheidungen lang-jährige Forderungen in die Tat umge-setzt. Bemerkenswert sei, so derHandelskammer-Präses, dass die an-gemahnten Veränderungen so um-fassend und rasch nach der Veröf-fentlichung der Landesergebnisseder Schulleistungsstudie „Pisa“ um-gesetzt würden.

Mit den Vereinbarungen eröffnesich für Bremen erstmals seit langemdie Möglichkeit, bestehende Bil-dungsdefizite nachhaltig zu beseiti-

gen und die Qualität der Bildung wie-der zu erhöhen: „Wir sind zuver-sichtlich“, betonte Dr. Plump, „dasssich die stärkere Gewichtung aufLeistung und Motivation positiv aufdie Bildungsqualität in Bremen aus-wirken wird.“ Dies sei für die Jugend-lichen eine der wichtigsten Voraus-setzungen für einen möglichst rei-bungslosen Übergang in das spätereBerufsleben.

Als großen Fortschritt wertet dieHandelskammer auch den Ent-schluss, die Kompetenzen in den bei-den Kernfächern Mathematik undDeutsch deutlich zu stärken. Dies sei

insbesondere sinnvoll, wenn ergän-zend objektive und überprüfbareVergleichstests eingeführt werden,die in die Lage versetzen, auf Basiseindeutiger Kriterien kontinu- ierlichdie Leistungen des Schulunterrichtszu messen. Im Sinne der Chancen-gleichheit der Schülerinnen undSchüler müsse künftig gewährleistetsein, dass Kinder bereits vor der Ein-schulung über gute Deutschkennt-nisse verfügen. Für alle anderen gel-te es, eine ausreichendeSprachförderung vor dem Schulein-tritt sicherzustellen.

Die Handelskammer begrüßteferner den Beschluss, die Orientie-rungsstufe in der fünften und sechs-ten Klasse abzuschaffen. Statt des-sen sollte ab der vierten Klasse direktder Wechsel in die weiterführendeSchule erfolgen. Ebenso positiv be-wertet sie auch das Abitur nach derzwölften Klasse.

Als Partner steht die Handels-kammer auch in der Frage der Wei-terbildung von Lehrerinnen und Leh-rern an der Seite der Schulen.Gemeinsam mit dem Landesinstitutfür Schule (LIS) und der Arbeitsge-meinschaft Bildung und Mediennorddeutscher Kammern bietet dieHandelskammer Weiterbildungenan, die sich insbesondere für die Zeitaußerhalb des Unterrichts eignen.Positiv habe sich der Einsatz derHandelskammer entwickelt, Praktikafür Lehrer in Bremer Unternehmen zuvermitteln.

Präses Dr. Plump betonte: „DieErgebnisse des Koalitionsausschus-ses sind ein großer Schritt zur Schaf-fung eines qualitätsvollen Bildungs-systems in Bremen und sorgen damitauch für mehr Entwicklungschancender Bremer Jugendlichen.“

Handelskammer: Wichtiger DurchbruchStellungnahme zum geplanten Umbau des bremischen Bildungssystems

Die stärkere Gewichtung von Leistung und

Motivation wird einen erheblichen Einfluss auf

die Bildungsqualität haben.

Handelskammer: Bundesum-weltminister Trittin irrt – Vertiefung der Außenweser isterforderlich

Die Handelskammer hat sich ent-schieden gegen die Äußerung vonBundesumweltminister Trittin beiseinem Besuch in Bremen ver-wahrt, wonach ihm die Notwen-digkeit der Außenweservertiefungsolange nicht einleuchte, wie esdas Tiefwasserhafenprojekt in Wil-helmshaven gäbe.

Präses Dr. Dirk Plump hielt da-gegen: Eine Vertiefung der Außen-weser auf 15,6 Meter (innereAußenweser) und 16,2 Meter(äußere Außenweser) sei unver-zichtbar. Bremen habe daher imJahr 2000 die weitere Fahrwas-seranpassung der Außenweser imfortzuschreibenden Bundesver-kehrswegeplan beantragt. „Bun-desverkehrsminister Bodewig haterst vor kurzem erklärt, dass dieBundesregierung einer Vertiefungder Außenweser positiv gegenüberstehe. Eine neuerliche Vertiefunglasse sich, so der Bundesverkehrs-minister, auch außerhalb des Bun-desverkehrswegeplanes und somitschneller realisieren“, sagte Dr.Plump.

„Um auf die Anforderungenzukünftiger Mega-Carrier vorbe-reitet zu sein, die Bremerhavenauch nach der vorgesehenen Au-ßenweservertiefung nicht errei-chen könnten, brauchen wir drin-gend den Tiefwasserhafen in Wil-helmshaven, für den derzeit diePlanungen laufen. Dieses Projektdient der langfristigen Sicherungunserer Hafenkapazitäten“, so derPräses. Der Jade-Weser-Port solleals Ergänzung zu den bestehendenHafenstandorten entstehen undvon norddeutschen Unternehmenbetrieben werden.

WiBSpezial.Finanzierung.

20 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

zent für den Mittelstand“ gesetztwerden. Die jetzt erzielten Verbesse-rungen für kleine und mittlere Un-ternehmen dürften aber nicht darü-ber hinweg täuschen, dass letztlichnur bessere und mittelstandsver-träglichere politische Rahmenbe-dingungen die Eigenkapital-Miserebei den Unternehmen behebenkönnten. Darauf drängte auch Kam-mer-Präses Dr. Plump: Nur wenn dieUnternehmen steuerlich entlastetwürden, könnten sie auch ihre viel zugeringe Eigenkapitalbasis stärken.

Die Bankenvertreter auf dem Po-dium verwehrten sich gegen einsei-tige Schuldzuweisungen. Basel IIwerde zwar die Anforderungen anUnternehmen erhöhen, sorge aber

E s war eine Premiere – und wie essich für eine Premiere gehört,ging es um das zurzeit wohl

drängendste Thema für mittelstän-dische Unternehmen: Der erste Bre-mer Mittelstandstag behandelte dasThema „Finanzierung von kleinenund mittleren Unternehmen und Exis-tenzgründungen“. Vertreter von Ban-ken, Unternehmen und der Handels-kammer diskutierten in einer Podi-umsrunde, was sich tatsächlich beider Kreditvergabe ändern wird (sieheauch den Beitrag „Das Schreckge-spenst ist vertrieben“ auf Seite 23)und was schon heute geschieht – vordem Hintergrund des Strukturwan-dels der Banken und der Finanzie-rungsperspektiven im Zusammen-

hang mit Basel II, den neuen Ei-genkapitalrichtlinien. Außerdem wur-den in drei Workshops die verschie-denen Förderangebote und Anforde-rungen an die Unternehmen vorge-stellt. Experten der Bremer AufbauBank, Unternehmensberater undWirtschaftsförderer stellten sich da-bei den Fragen der Teilnehmer undgaben Ratschläge aus ihrer täglichenArbeit. Der Mittelstandstag fand aufInitiative des Wirtschaftssenatorswährend der Internet-Fachmesse„Mittelstandonline“ statt.

Der Besucherandrang war eben-so groß wie die Brisanz des Themas,das auf dem Podium unter der Mo-deration von Carl Graf Hohenthal(DIE WELT) diskutiert wurde. Mit da-bei waren Kammerpräses Dr. DirkPlump, der ASU-Regionalkreisvorsit-zende und Finanzdienstleister BerndHesse, Prof. Udo Reifner vom Institutfür Finanzdienstleistungen sowie dieBankenvertreter Jürgen Oltmann(Sparkasse Bremen), Thomas Meyer-Vierow (Bankhaus Neelmeyer), ClausBrüggemann (Städtische SparkasseBremerhaven), Bodo Rimpler (Bre-mer Landesbank) und MatthiasPfeiffer (Bankenverband Bremen).„Das Thema brennt unter den Nä-geln“, so Wirtschaftssenator JosefHattig zur Begrüßung. Mit der Ver-anstaltung solle „ein besonderer Ak-

Erster Mittelstandstag zu Basel II

Mittelstandonline zieht Bilanz: Gute Qualität zähltDie Messe Bremen GmbH hat eine positive Bilanz der Mittelstandonline gezogen. Nicht dieMenge, sondern die Qualität zählte – so lautete eine weit verbreitete Einschätzung der Aus-steller. Während der drei Messetage im Messe Centrum Bremen wurden rund 3.000 Besu-cher gezählt. „Damit ist unser Ziel noch nicht erreicht – aber wir haben ein positives Feed-back von unseren Ausstellern, die die Qualität der Gespräche loben“, sagte Hans PeterSchneider, Geschäftsführer der Messe Bremen. Vor allem die Idee, Parallelveranstaltungenwie den Lieferantentag des Bundesverbandes Materialwirtschaft oder den Mittelstands-tag in die Messe zu integrieren, sei gut angekommen. Im kommenden Jahr soll es eine drit-te Auflage geben, wiederum mit starken Partnern. „Der Mittelstandstag, der Lieferanten-tag, der Multimediatag und die weiteren Veranstaltungen unserer Partner haben uns einhochkarätiges Publikum ins Haus gebracht. Damit dies bei der nächsten Mittelstandonlineim August 2003 noch mehr wird, werden wir unsere Partnerschaften überregional aus-bauen“, sagte Messechef Schneider. www.messe-bremen.de

auch für mehr Transparenz. Eine Kreditklemme sei nichtzu befürchten, vielmehr sei die Kreditversorgung gesi-chert; der klassische Bankkredit werde das wichtigste undauch preisgünstigste Finanzierungsinstrument bleiben.„Ordentliche Firmen bekommen immer Geld“, dämpfteMatthias Pfeiffer die weit verbreiteten Ängste über einenmöglichen Kreditnotstand und betonte zugleich dengroßen Einfluss, den die gegenwärtige konjunkturelle Si-tuation – ganz unabhängig von Basel II – ausübe: „Rezes-sionen hemmen Investitionen“. Sparkassenvorstand Jür-gen Oltmann geißelte den „Moloch Basel II“ und denordnungspolitischen Sündenfall im Zusammenhang mitden zu erwartenden Bankenaufsichtsregeln: Es dürfenicht sein, dass sich der Staat in das Bankgeschäft einmi-sche. Oltmann appellierte gemeinsam mit seinen KollegenBrüggemann, Rimpler und Meyer-Vierow an die Unter-nehmen, offensiv den Dialog mit ihrer Hausbank zu su-chen. Denn ein Rating berge auch Chancen für die Unter-nehmen. (cb)

Podium auf dem Mittelstandstag: Unter der Moderation von Carl GrafHohenthal (3.v.l.) diskutierten Bankenvertreter und Unternehmer sowieKammer-Präses Dr. Plump (2.v.l.). Foto: Jan Rathke

Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 21

Kammer-Präses Dr. Dirk Plump sagte in seinem Grußwort auf dem Mittelstandstag u. a.:

Mit dieser Veranstaltung setzt die Handelskammer eine gute Tradition vielfälti-ger Kooperationen mit dem Wirtschaftssenator fort. Im Jahr des Mittelstands vorzwei Jahren haben wir gemeinsam die „Leitlinien zur bremischen Mittelstands-politik“ auf den Weg gebracht und diese im darauffolgenden Jahr fortgeschrie-ben. Darin haben wir die große Bedeutung des Mittelstandes für die Stärkung desStrukturwandels in Bremen und in unserer Region unterstrichen ... Wir dürfen inunserem gemeinsamen Engagement für Bremen und für den bremischen Mittel-stand nicht nachlassen. Daher werden wir auch weitere Handlungsfelder der bre-mischen Mittelstandspolitik definieren. Die Mittelstandsenquete wird uns dabeiden Weg weisen. Diese auf drei Jahre angelegte Untersuchung wird genaue Ba-sisdaten zur Situation des bremischen Mittelstandes liefern. Sie wird ein Bench-marking zu Standortkosten und zur Kostenstruktur Bremens mit anderen ver-gleichbaren Städten erarbeiten und die Problempunkte Bürokratisierung undDeregulierung aufgreifen.

Richtig steuern 2002/2003 • Auftakt zur neuen Handelskammer-Veranstaltungsreihe

Basel II – Konsequenzen und Handlungsnotwen-

digkeiten für mittelständische Unternehmen

Montag, 7. Oktober 2002, 18:00 bis 19:30 Uhr, Handelskammer Bre-men, Großer Saal; die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mitdem Forum für Rechnungslegung und Steuern in Bremen e. V. statt

Thema • Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht hat im Juli 2002 bei denVerhandlungen zur neuen Baseler Eigenkapitalübereinkunft (Basel II) wich-tige Entscheidungen getroffen, die den Banken vor allem im mittelständi-schen Kreditgeschäft weitgehende Erleichterungen einräumen. Basel IIwird daher nicht zu einer generellen Anhebung der Konditionen für Kredi-te führen. Dennoch müssen sich mittelständische Unternehmen künftigstärker denn je den Transparenzanforderungen stellen, auch wenn alter-native Finanzierungsformen in Betracht gezogen werden. Referent • WP StB Prof. Dr. Norbert Winkeljohann, Vorstandsmitglied derPwC Deutsche Revisions AG und Honorarprofessor an der Universität Os-nabrückInfo Dr. Torsten Slink, Tel. 0421 3637-410Anmeldung Sabine Schala, Tel. 0421 3637- 411,Fax 0421 3637-400, [email protected]

Workshop zu Basel II

Das Institut für Konjunktur- und Strukturforschung IKSF veranstaltet am8. und 9. November in der Wilhelm-Herbst-Str. 12 (Raum 0.03) den zweitä-gigen Workshop „Kredit und Risiko – Basel II und die Konsequenzen für Ban-ken und Mittelstand.“ Es geht dabei u.a. anderem darum, die Finanzie-rungsbedingungen für mittelständische Unternehmen abzuschätzen.

InfoProf. Heinz Schaefer, Universität Bremen, FB 7, Tel. 218-2251/3226, Fax 218-4336, [email protected], www.iksf.uni-bremen.de

» Ziel unserer „Leitlinien zur bremischen Mittelstands-politik“ war und ist es, den Standort Bremen mit einer konsequent mittelstandsfreundlichen Wirtschaftspolitik noch besser zu positionieren.

Foto: Jan Rathke

Termine

22 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

WiBSpezial.Finanzierung.

D as Schlagwort „Basel II“ stehthierzulande als Synonym fürdie trüben Finanzierungsper-

spektiven des Mittelstandes – zu Un-recht, wie es nunmehr scheint. Dennnach den im Juli im Baseler Aus-schuss getroffenen Vereinbarungenzeichnet sich eine Lösung ab, die er-tragsstarken und innovativen Mit-telständlern große Chancen bietet.Entwarnung kann dennoch nicht ge-geben werden, denn die Finanzie-rungsprobleme des deutschen Mit-telstandes waren und sind nichtallein auf Basel II zurückzuführen.Die IHK-Organisation wird daher diePolitik weiterhin drängen, die Finan-zierungsbedingungen für kleine undmittlere Unternehmen (KMUs) inDeutschland zu verbessern.

Im Kreditgeschäft war bisher ei-ne Quersubventionierung zwischenden ausgereichten Krediten üblich:Unternehmen mit guten Kreditrisi-ken erhielten in der Regel nicht diegünstigen Konditionen, die sie ver-dienten. Schlechte Risiken schlugensich hingegen nicht in deutlichungünstigeren Konditionen nieder.Ein Grund hierfür war die pauschaleQuote, mit der Banken jeden Kreditmit Eigenkapital zu unterlegen hat-ten. Ertragsstarke Mittelständler hatdies stets verärgert. Auch Volkswirtesehen hierin den falschen Weg, denndie Folge dieser Praxis ist ein ineffi-zienter Kapitaleinsatz.

Bonität bestimmt den ZinsBasel II soll dies nun ändern. Die Höhedes zu unterlegenden Eigenkapitalswird in Zukunft weitaus stärker vonder Bonität des Kreditnehmers be-stimmt werden. Dies bedeutet aber,dass viele Unternehmen mit schlech-ter Bonität nach der Umsetzung von

Basel II in nationales Recht für ihreBankkredite vermutlich höhere Zin-sen als bisher bezahlen müssen odersogar überhaupt keine Kredite mehrerhalten. Der Ansatz von Basel II istdennoch richtig, um Krisen der Fi-nanzmärkte vorzubeugen. Der Teufelsteckt freilich – wie immer – im De-tail. Und um die Details wurde bis vorkurzem hart gerungen.

Die IHK-Organisation hat sichmit verschiedenen Stellungnahmenvon Beginn an dafür eingesetzt, dassdie Baseler Richtlinie mittelstands-freundlich gestaltet werden muss.Auch die Handelskammer Bremenhat hier schon zu einem sehr frühenZeitpunkt interveniert. Noch imzweiten Konsultationspapier, das derAusschuss im Januar 2001 vorlegte,war die Mittelstandsfreundlichkeitnicht hinreichend gegeben. Vielemittelständische Unternehmen be-fürchten seither durch Basel II einepauschale Verschlechterung ihrer Fi-nanzierungsbedingungen, der sieschutzlos ausgeliefert sind. Hinzukommt, dass seit einiger Zeit der ver-schärfte Wettbewerb auf den Fi-nanzmärkten die Kreditinstitute zueiner stärkeren Margenorientierungtreibt. Medienberichte über den dro-henden „credit crunch“ im Mittel-stand interpretierten diese Entwick-lung stets als Antizipation derBaseler Pläne. Viele Mittelständlersahen sich folglich als Verlierer derBaseler Beschlüsse, ohne dass diesebereits in Kraft getreten waren.

Berechtigten Belangen kleiner undmittlerer Unternehmen inDeutschland Rechnung getragenDie breite Verunsicherung machte esaber auch den Regierungen von Bundund Ländern leicht, eigene Versäum-

nisse in der Mittelstandspolitik hinter dem SchreckgespenstBasel II zu verstecken. Nun scheint es, als ob diese Tarnungauffliegen wird. Denn der Baseler Ausschuss hat den berech-tigten Belangen kleiner und mittlerer Unternehmen inDeutschland Rechnung getragen.

Der im Ausschuss erzielte Kompromiss sieht unter ande-rem folgende Regelungen vor:• Firmen-Kleinkredite unter einer Million Euro können nungebündelt und mit einer geringeren Eigenkapitalsumme un-terlegt werden. Je nach der Wahl des Ratingansatzes und derBonität des Portfolios werden Kapitalanforderungen für Ban-ken von 0,4 bis 6,2 Prozent erwartet – und damit deutlich we-niger als die bisher pauschal veranschlagten acht Prozent. Aufdiese Weise kann die Kreditversorgung wesentlicher Teile (diedeutsche Verhandlungsdelegation spricht von bis zu 95 Pro-zent) der mittelständischen Wirtschaft gesichert und derBürokratieaufwand der Kreditinstitute im Zusammenhangmit Basel II verringert werden.• Bei größeren Firmenkrediten können die Institute für Un-ternehmen mit bis zu 50 Millionen Euro Jahresumsatz in Ab-hängigkeit von der Unternehmensgröße prozentuale Ab-schläge von der Gewichtung des Kreditrisikos vornehmen. Jekleiner das Unternehmen, umso größer ist der Abschlag. Mitverminderter Risikogewichtung nimmt auch die Höhe des vomKreditinstitut zu unterlegenden Eigenkapitals ab: Schätzun-gen gehen von einer Ersparnis von 10 bis 20 Prozent gegen-über Krediten an Großunternehmen mit gleicher Ausfall-wahrscheinlichkeit aus.• Die nationale Finanzaufsichtsbehörde kann beschließen,Kredite an Unternehmen mit einem Jahresumsatz und einerBilanzsumme von unter 500 Millionen Euro von Zuschlägenzur Eigenkapitalunterlegung freizustellen. Die deutsche Fi-nanzaufsicht hat bereits angekündigt, von diesem Recht Ge-brauch zu machen. Der DIHK hatte unangemessene Zuschlä-ge zu längerfristigen Krediten in seinen Stellungnahmenabgelehnt, da der deutsche Mittelstand traditionell langfris-tig finanziert ist.• Der Kreis der berücksichtigungsfähigen Kreditsicherhei-ten ist ausgeweitet worden. So sollen jetzt zum Beispiel auchAktien, Investmentfondsanteile und Lebensversicherungenrisikomindernd anerkannt werden.

Der ZeitplanDas dritte Konsultationspapier soll nach Durchführung einerweiteren Belastungsstudie am 1. Mai 2003 vorgelegt werden.

Das Schreckgespenst ist vertriebenBei den neuen Vereinbarungen zu Basel II zeichnet sich

eine mittelstandsfreundlichere Lösung ab, aber die grundsätzlichen

Finanzierungsprobleme des Mittelstandes geben keinen

Anlass zur Entwarnung.

Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 23

Die Veröffentlichung des Baseler Ak-kords ist für den 31. Oktober 2003 ge-plant. Erst zu diesem Zeitpunkt ste-hen die endgültigen Regelungenfest. Am 31. Dezember 2006 soll Ba-sel II in Kraft treten.

Die Übereinkunft stellt einen ge-waltigen Schritt nach vorne dar: So-fern die Kreditinstitute die Entla-stungen an ihre Kreditnehmer übergünstigere Konditionen weiterge-ben, kann Basel II für viele Unterneh-men nun sogar vorteilhaft sein. Dem-gegenüber dürften Unternehmenmit einer schlechten Bonität für Kre-dite jenseits einer Million Euro zu-meist höhere Zinsen als bisher be-zahlen. Daran ändern auch diejüngsten Verhandlungsergebnissenichts. Insofern beschleunigt Basel IIauch weiterhin den bereits stattfin-denden Strukturwandel im Bereichder Unternehmensfinanzierung.

Rating kommt zentrale Bedeutung zuUnter Basel II kommt einem gutenUnternehmensrating eine entschei-dende Bedeutung für die Kosten derUnternehmensfinanzierung zu. Eswird also für die Unternehmen dar-auf ankommen, ihre Möglichkeitenweitestgehend auszuschöpfen, umbei der Beurteilung durch ein Kredit-institut oder eine externe Rating-agentur im bestmöglichen Licht zuerscheinen. Ein mittelständischesUnternehmen, das eine nachvoll-ziehbare Unternehmensstrategie, ei-negeregelte Nachfolgeplanung, einesaubere Buchführung und solide Un-ternehmenskennzahlen vorweisenkann, hat beim Rating gute Chancen.

Für Existenzgründer gilt, dass sie ei-ne fehlende Datenhistorie durch ei-ne überzeugende Vorstellung ihrerGeschäftsidee kompensieren müs-sen. Und: Aus einem Ratingurteil las-sen sich wichtige Hinweise auf Stär-ken und Schwächen gewinnen. DieIHK-Organisation bietet Unterneh-men daher Hilfe, damit sie sich op-timal auf das Rating-Gespräch vor-bereiten und aus diesem den größt-möglichen Nutzen ziehen können.

Geringes Eigenkapital gravieren-der WettbewerbsnachteilDie Verhandlungserfolge in Baselkönnen nicht darüber hinwegtäu-schen: Deutschland spielt im inter-nationalen Konzert insbesondere beiden Finanzierungsbedingungen desMittelstandes bei weitem noch nichtdie erste Geige. Die durchschnittli-che Ausstattung der mittelständi-schen Unternehmen mit Eigenkapi-tal, die ein entscheidendes Kriteriumbei der Bonitätseinstufung darstellt,ist hierzulande mit knapp 18 Prozentviel zu gering. Zum Vergleich: In denNiederlanden weisen KMUs im Mit-tel etwa 35 Prozent, in Frankreich 34Prozent, in Spanien 41 Prozent und inden USA sogar 45 Prozent Eigenka-pital auf. Diese Diskrepanz wird sich– insbesondere unter Basel-II-Be-dingungen – im internationalen Wett-bewerb als gravierender Nachteil fürdeutsche Unternehmen erweisen.

Daher muss die Politik endlichbeherzt zur Tat schreiten. Die Ver-breiterung der Eigenkapitalbasis darfnicht länger durch falsche Entschei-dungen der Wirtschaftspolitik be-hindert werden. Der DIHK fordert da-

KfW: Schnelle Info im Internet

Die KfW präsentiert sich unter www.kfw.de mit einer neugestalteten Homepage, die den Nutzern größere Aktua-lität und schnelleren Zugang zu den Geschäftsfeldernder KfW bietet. Eine übersichtliche Textnavigation trittan die Stelle der bisher verwendeten Bildsymbole. Aktu-eller Schwerpunkt sind die KfW-Sonderprogramme fürvom Hochwasser betroffene Privatleute und Unterneh-men.

Mittelständischen Unternehmen wird ein direkterEinstieg zu den Programmen der KfW-Förderung ge-werblicher Investitionen angeboten; hierbei hilft auchder interaktive Förderberater, der nach wenigen Klicksauf geeignete Förderprogramme verweist und Monat fürMonat stark genutzt wird.

Eine neue Suchmaschine kommt auf kfw.de eben-falls zum Einsatz. Internetnutzer können damit nicht nurdie KfW-Webseite durchsuchen, sondern auch die um-fangreiche Online-Bibliothek mit Berichten, Studien,Broschüren, Merkblättern und anderen Publikationenüber die Geschäftsbereiche der KfW. Eine weitere neueFunktion ermöglicht das mühelose Weiterleiten einerinteressanten KfW-Seite an Kollegen oder Bekannte.

her die Bundesregierung auf, durch einen konsequentenSparkurs endlich mehr Spielraum für Steuersenkungen zuschaffen und darüber hinaus die gesetzlichen Barrieren fürdie Umsetzung innovativer Finanzierungskonzepte (Stich-wort: Mittelstandsfonds) zu beseitigen. Es bleibt also nochviel zu tun, damit es nicht nur bei der Vertreibung desSchreckgespenstes „Basel II“ bleibt, sondern sich echte Er-leichterungen bei den Finanzierungsbedingungen desdeutschen Mittelstandes einstellen.

Text: Dr. Matthias Schoder (DIHK)

StandortBremen.

24 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

Besonderes Kennzeichen:multifunktionalSie hat kein Dach, sondern ein Tragwerk, an das man schon mal 40 Autos

der Marke VW Golf hängen könnte. Sie hat nicht nur einfache Sitzreihen,sondern eine Teleskoptribüne, die nach Belieben aus- und eingefahren wer-den kann. Und zu alledem lässt sich im Innern hinter der modernen Glasfas-sade, die auf der Bürgerweide einen eigenständigen städtebaulichen Akzentsetzt, eine Akustik vernehmen, die der der Glocke wenig nachstehen soll. Des-halb ist die neue Halle nicht nur der Stolz von Architekt Christian Lankenau,sondern auch des HVG-Geschäftsführer-Trios mit Michael Göbel, Claus Kley-boldt (Stadthalle) und Hans Peter Schneider (Messe Bremen). „Das ist die Hal-le, die in Bremen gefehlt hat“, sagt Göbel. Die Stadt können damit ihre Posi-tion auf dem hart umkämpften Veranstaltungsmarkt weiter stärken.

Das wichtigste Charakteristikum des 19 Millionen Euro teuren Baus istseine Multifunktionalität. Göbel vergleicht ihn wegen der vielen Funktionengern mit einem Schweizer Messer: Konzerte, Shows oder Sportereignisse sei-en hier ebenso möglich wie Messen, Ausstellungen und Kongresse. Und vorallem könnten mehrere Veranstaltungen parallel stattfinden; Platzmangelund damit Absagen an Veranstalter gehörten der Vergangenheit an. Mit ihren8.000 Steh- oder 4.000 Sitzplätzen schließe die Halle besonders im Bereichkleinerer und mittlerer Konzerte eine Lücke im Angebot. Bis Ende 2003 stün-den bereits 54 Veranstaltungen im Terminkalender.

Bremens neues Schwergewicht im Messe- und

Veranstaltungsgeschäft: die Messehalle 7

Festakt zur Eröffnung der neuen Messehalle 7:(v.l.) Wirtschaftssenator Josef Hattig, die HVG-Geschäftsführer Hans Peter Schneider (MesseBremen) und Michael Göbel sowie FinanzsenatorHartmut Perschau präsentieren stolz den neuenBau auf der Bürgerweide. Foto: Frank Pusch

Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 25

Hallenprofil

Investitionssumme19 Mio. Euro (Anteil HVG: 8,5 Mio. Euro)Grundfläche/Gebäude90 mal 76 MeterGebäudehöhe15 MeterHallenfläche4.100 qmLichte Höhe12 MeterZuschauerkapazität8.000 Stehplätze oder 4.000 SitzplätzeFoyer1.500 qmLagerfläche/Depot2.500 qmBaubeginnJanuar 2001EröffnungSeptember 2002

Brachgefallene und schlecht ge-nutzte Flächen sollen künftig

verstärkt in das Visier der Stadtent-wicklungspolitik genommen wer-den. Die Senatorin für Bau und Um-welt, Christine Wischer, will mit dem„Handlungskonzept zur Aktivierungvon Gewerbebrachen und unterge-nutzten Gewerbeflächen in Bremen“die Revitalisierung bestehender Ge-biete im Inneren der Stadt vorantrei-ben und ein bestandsorientiertesFlächenmanagement entwickeln.

Das Konzept basiert auf einersystematischen Bestandsaufnahmeder brachgefallenen oder unterge-nutzten Flächen. Dabei wurden 52für Nachverdichtung geeigneteFlächen in einer Größenordnung von841 Hektar identifiziert und in ver-schiedene Kategorien (Typ 1- 3) ein-geteilt.

Bei den in einer Senatsmitteilunggenannten Aufwertungsgebieten han-

delt es sich u. a. um die Habenhauser Brückenstraße, die Neu-enlander Straße, die Hafenrandstraße, die Stresemann-straße/Bismarckstraße, den Hemelinger Hafendamm, die Tha-lenhorststraße/Hans-Bredow-Straße, die Friedrich-Hum-bert- Str. in Vegesack, das Stadtwerke-Gelände in Woltmers-hausen, das Brinkmanngelände, den Rembertikreisel, den Ho-hentorshafen, das Bremer Kreuz und den RangierbahnhofGröpelingen.

„Die Erfahrungen zeigen, dass die Vermarktung einerFläche, die mehr als drei Jahre brach liegt, ohne einen beson-deren Anstoß durch die öffentliche Hand kaum gelingenkann“, sagte die Senatorin. Im Investitionssonderprogrammstünden für das Pilotprogramm Mittel in Höhe von 3,7 Millio-nen Euro zur Verfügung. Wischer sagte: „Wenn es gelingt, mitHilfe des Aktivierungsprogramms jährlich fünf bis zehn Hek-tar an Bestandsflächen zu mobilisieren und dem Markt zuzu-führen, wäre damit ein wichtiger Beitrag für eine nachhalti-ge Stadtentwicklungspolitik geleistet.“

Als konkrete Projekte benannte Wischer die HabenhauserBrückenstraße (die Verkehrsfläche soll zu Gunsten neuer Ge-werbeflächen reduziert werden) und den Neustadtsgüter-bahnhof. Aber auch die Achse Friedrich-Humbert-Str., die Ver-bindung zwischen der IUB und dem Zentrum Vegesack, soll inKürze attraktiv ausgebaut werden.

Senat will Gewerbebrachen revitalisieren

26 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

Ohne Sponsoren kein Museum.“Auf diese Kurzformel bringtClemens Paul, designierter Ge-

schäftsführer der „Stiftung BremerDom e. V.“, die Situation des Dom-Museums. Und Kustodin Dr. IngridWeibezahn ergänzt: „Unser Hauskann allein dank des vorbildlichenEngagements seiner Mitglieder undFörderer bestehen. Denn andere Mit-tel stehen uns nicht zur Verfügung.“

Eine anerkannte Einrichtung mithoher Wertschätzung in der bundes-deutschen Museumslandschaft oh-ne öffentliche Zuwendungen – gehtdas überhaupt? Die 1987 in Neben-räumen des Domes eingerichteteund 1995 erweiterte Sammlung, de-ren wertvollste Schätze aus demfrühen Mittelalter stammen, beweistes. Mehr noch: Das „Bremer Modell“unter dem Dach der 1976 etabliertenStiftung funktioniert auf beein-druckende Weise. Denn wohlwollen-de Einzelpersonen wie der Stiftungs-gründer Hans Henry Lamotte, aberauch etliche bremische Unterneh-men beteiligen sich kontinuierlich ander Finanzierung und geben damitein bemerkenswertes Beispiel bür-gerlicher Verantwortung für das kul-turelle Leben der Hansestadt.

Zwar verfügt das „ökumenischeMuseum für christliche Kunst undbremische Kirchengeschichte“ – soder offizielle Untertitel des Dom-Museums – auch über Einkünfte ausMitgliedsbeiträgen und Eintrittsgel-dern. Doch diese Gebühren fallen„bewusst sehr niedrig aus“, wie Dr.Ingrid Weibezahn hervorhebt: „KeinInteressent soll durch hohe Kostenabgeschreckt werden.“

Kostbare ExponateDementsprechend zahlt jeder der ca.16.000 Besucher pro Jahr nur maxi-mal 1,50 Euro Eintritt, was sich an-gesichts der präsentierten Ausstel-lungsstücke wie dem um 1200angefertigten Bischofsstab oder deskostbaren Altargerätes aus mehre-ren Jahrhunderten ausgesprochenbescheiden ausnimmt. Schließlichgibt es obendrein bedeutende Fundeaus den Gräbern Bremer Bischöfe zusehen, die bei archäologischen Gra-bungen im Dom in den 70er Jahrendes 20. Jahrhunderts ans Licht ge-bracht wurden.

Diese Exponate – kostbare Mess-gewänder, eine wundervolle Mitraaus der ersten Hälfte des 13. Jahr-hunderts oder Pontifikalschuhe ausElefantenstoff aus der Zeit um 1000– gehören zu den Prunkstücken des

Dom-Museums. Mittelalterliche Tex- tilien, die „selten in sol-cher Fülle und so gut erhalten zu sehen sind“, wie der „Mu-seumsführer Niedersachsen und Bremen“ hervorhebt. Genaudiese Exponate, so sorgfältig wie aufwändig in StockholmerSpezialwerkstätten restauriert und konserviert, bereiten derKustodin aber auch viel Kopfzerbrechen. „Ihr Erhalt ist einekostspielige Angelegenheit“, sagt Dr. Weibezahn.

Sparsamkeit ist folgerichtig das oberste Museums-Gebot,denn die Mittel sind trotz ausgeprägter Mitwirkung von rund30 ehrenamtlich tätigen Mitarbeitern und mietfreier Räumeim Dom stets äußerst knapp. Die Kustodin, mit einer Teilzeit-stelle die einzige hauptamtliche Mitarbeiterin des Hauses,kann nicht einmal über einen festen Etat verfügen. „WennAusgaben bevorstehen, müssen wir einen Kassensturz ma-chen und abwägen, was finanziert werden kann“, erläutertClemens Paul, ehrenamtlicher Diakon der St. Petri-Dom-Ge-meinde und hauptberuflich als Prokurist beim Immobilienun-ternehmen Justus Grosse tätig.

Suche nach Förderern und SponsorenNeben der Aufrechterhaltung des Museumsbetriebes bleibtdeshalb wenig Spielraum, um etwa eine Dokumentation derExponate auf wissenschaftlicher Basis zu finanzieren, einePublikation über die Sammlung herauszugeben oder verstärktÖffentlichkeitsarbeit zu leisten. Auch die Restaurierung wei-terer, derzeit noch in Stockholm deponierter Ausgrabungs-funde kann nur Stück für Stück erfolgen. „Aufträge an dieschwedischen Konservatoren können wir immer erst dann er-teilen, wenn die Finanzierung gesichert ist“, berichtet Cle-mens Paul, der die Geschäftsführung der Stiftung in Kürzeübernehmen wird.

Angesichts der finanziellen Engpässe wird die Betreuungvon Mitgliedern und Förderern sowie die Suche nach zusätz-lichen Sponsoren im Museum ebenso wie in der Stiftung großgeschrieben. Dies gilt ebenso mit Blick auf kreative Ideen, diefür zusätzliche Einnahmen sorgen können. Vorschläge gibt esbereits reichlich. Dazu gehören u. a. flexible Öffnungszeitenfür größere Gruppen, Plaketten für besonders großherzigeSpender oder die Ausrichtung festlicher Ereignisse in den Mu-seumsräumen.

Mittlerweile zeichnen sich bereits erste Erfolge ab. So öff-nete das Dom-Museum in diesem Jahr erstmals während der„Nacht der Museen“ seine Tore – und konnte rund 1.000durchweg begeisterte Besucher registrieren. „Eine ebensoüberraschende wie erfreuliche Zahl“, sagt Dr. Ingrid Weibe-zahn und verbindet damit die Hoffnung auf zusätzliche Spon-soren: „Wir könnten sie brauchen.“

Text: Peter Schulz

Mäzene für das Dom-MuseumStiftung Bremer Dom: Bürgerliche Verantwortung für das kulturelle Leben der Hansestadt

Informationen zum Dom-Museum

Anschrift Sandstr. 10-12, 28195 Bremen, Tel. 3650-441, Fax 3650-425. Öffnungszeiten November bis März:Montag bis Freitag von 11:00 bis 16:00Uhr; von Mai bis Oktober: Montag bisFreitag von 10:00 bis 17:00 Uhr;ganzjährig sonnabends von 10:00 bis13:30 Uhr und sonntags von 14:00 bis17:00 Uhr; geschlossen: Karfreitag, 1. Mai, 3. Oktober, 24./25. sowie 31. Dezember. Eintrittspreise Erwachsene 1,50 Euro;Schüler, Rentner, Gruppen 1 Euro. Führun-gen nach Vereinbarung, Tel. 3650-441. Spendenkonto Sparkasse Bremen(BLZ 290 501 01), Konto 118 2229

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Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 27

StandortBremen.

Die Rohm and Haas DeutschlandGmbH expandiert in Bremen: Das

Bremer Werk, das zu dem weltweitoperierenden US-Konzern zur Her-stellung von Spezialchemikalien mitSitz in Philadelphia gehört, will in dennächsten beiden Jahren mehr alsacht Millionen Euro investieren. DieProduktionskapazitäten sollen damitschrittweise von 20.000 Jahreston-nen auf 30.000 Jahrestonnen in2003/2004 und langfristig auf60.000 Jahrestonnen aufgestocktwerden, hieß es auf einer Pressekon-ferenz. Bremen soll zum nordeuropä-sichen Vertriebs- und Logistikzen-trum ausgebaut werden.

Erst 1999 übernahm Rohm andHaas Deutschland GmbH von MortonInternational das Bremer Werk mitseinen beiden Standorten in der Süd-weststraße und Beim Struckenberge.Das Werk produziert Kaschierkleb-stoffe für die Verpackungsindustriesowie Klebstoffe für die Automobil-industrie (Adhesives & Sealants).

Die Wachstumsstrategie für denStandort Bremen sei nur möglich,weil es dem Unternehmen durch Ein-

schaltung der WfG Bremer Wirt-schaftsförderung und des Wirt-schafts- und Häfenressorts gelungensei, eine direkt an das Betriebsgelän-de angrenzende Fläche von der swb-Bremen AG und Bremen Ports im In-dustriehafen zu erwerben. „Wir ha-ben die kurzen Wege in Bremen zuden Aufsichtsbehörden schätzen ge-lernt“, sagte Werksleiter Gerd Rei-mann. Die Genehmigungszeiten hät-ten sich auch im internationalenVergleich deutlich beschleunigt. „DieMaßnahmen zur Verbesserung derverkehrlichen Anbindung des Indus-triehafens haben sich als weitererVorteil für den Standort Bremen er-wiesen“, so Reimann.

Die derzeitige Grundstücksflächevon 11.000 qm könne nunmehr ver-dreifacht werden. Dieser Zukauferöffne neue Perspektiven: Nebenden Klebstoffen und Überzugslackenfür die Verpackungs- und Automobil-industrie sowie den medizinischenApplikationen könne Rohm and Haaszukünftig auch andere chemische Er-zeugnisse in Bremen herstellen.

Die Zahl der Arbeitsplätze soll von

Rohm and Haas investiert acht Millionen Euro am Standort BremenUmweltverträgliche Klebstoffe Made in Germany

derzeit ca. 100 Mitarbeitern bis 2004auf ca. 140 Mitarbeiter steigen. Mit-tel- bis langfristig erwartet das Un-ternehmen sogar weitere 60 bis 70Arbeitsplätze. Neben der Produktionwird am Bremer Standort auch nochinnovative Produktentwicklung be-trieben. Die neueste Entwicklung –ein lösemittelfreier Kleber für dieVerpackungsindustrie – wird jetzt ineiner in 2000/2001 neu errichtetenProduktionsanlage hergestellt undvon Bremen aus weltweit vertrieben.

BIG: Effizient und effektiv

Die BIG Bremer Investitions-Gesellschaft arbeitetnach den Worten von Wirtschaftssenator Josef Hat-tig, zugleich BIG-Aufsichtsratsvorsitzender, „effektivund effizient“. Bei der Vorlage des Geschäftsberich-tes für 2001 sagte Hattig ferner, die privatwirt-schaftliche Organisation von Landesentwicklung undWirtschaftsförderung habe sich als „sehr förderlich“erwiesen. In Sachen BIG gebe es weder „Geheimnis-krämerei“ noch ein undurchschaubares Beziehungs-geflecht. BIG-Geschäftsführer Ulrich Keller betonte,der Umbau des Kontorhauses am Markt, dem neuenFirmensitz der BIG, wirke als Initialzündung für dieweitere positive Entwicklung des Quartiers rund umLangenstraße und Bredenplatz. Die BIG arbeite zur-zeit an einer Reihe zukunftsorientierter Projekte wiedem Medienzentrum im Faulenquartier, der Übersee-stadt und dem Mobile Solutions Center.www.big-bremen.de

28 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

Vom 10. Oktober bis zum 26. Januar will das Wilhelm Wa-genfeld Haus für Überraschung sorgen: Die Fenster desklassizistischen Baus gegenüber der Kunsthalle werden

mit Brettern vernagelt sein – doch keineswegs wegen Umbauoder Schließung. Der Grund liegt in der neuen Ausstellung„1852 [Zeit Formen] 2002“, für die sich das Museum in einenLagerraum mit gelber Notbeleuchtung verwandelt. Die Besu-cher sollen auf „eine spannende Entdeckungsreise durch rund150 Jahre Design in Bremen und Bremerhaven“ geschickt wer-den. Am Eingang wird es eine lichtstarke Taschenlampe ge-ben, um die rund 1.000 Exponate aus Vergangenheit und Ge-genwart näher betrachten zu können.

Zu sehen ist ein breites Spektrum an Alltagskultur „madein Bremen“: vom legendären Sammelschiffchen der Deut-schen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger über denweltweit ersten voll flugtauglichen Hubschrauber bis zumjüngst entworfenen Kommunikationsgerät CyberCompanion.Alle Objekte – Werbeplakate, Verpackungen, Silberwaren, Au-tomobil-, Schiffs-, Flugzeug- und Raumfahrtmodelle – wer-den mit Materialien aus dem Lagerwesen wie Transportkistenund Kartons präsentiert. Etiketten informieren über Entste-hungszeit, Gestalter, Bremensien, Exportländer etc.

Die Ausstellung will die Position des Landes Bremen in derDesigngeschichte vor dem Hintergrund der wirtschaftlichenEntwicklung beleuchten. „Seit langem setzen Unternehmerund Gestalter an der Weser Akzente in etlichen Bereichen desLebens“, so das Designzentrum. So wurde z. B. zu Beginn des20. Jahrhunderts der Grundstein für Bremens heutigen Sta-

tus als „Markenhauptstadt“ gelegt, als man mit Beck´s, Kaf-fee Hag und Jacobs Kaffee bereits auf die Kraft von Qualitäts-produkten setzte.

Ob in der Schifffahrt, im Handel, der Automobil- oderNahrungsindustrie, ob gestern oder heute: In allen Bereichengibt Design aus Bremen Produkten sowie Dienstleistungen ei-nen unverwechselbaren Charakter und trägt zur Konkurrenz-fähigkeit am Markt bei. Dabei stellt die technische Entwick-lung Gestalter vor immer neue Herausforderungen. IhrAufgabenfeld umfasst heute Firmenlogos und Internetauf-tritte, alltägliche Gebrauchsgegenstände ebenso wie z. B.Massenspektrometer. Die Gegenüberstellung von Traditionund Innovation über einen Zeitraum von 150 Jahren spiegeltden Wandel verschiedener Stile wider, zeigt aber auch deut-lich, dass sich einige Unternehmen in ihren Grundaussagenüber Jahrzehnte hinweg treu blieben. Design ist ein wichtigerStandortfaktor; nicht zuletzt deshalb fördert die Handels-kammer seine Entwicklung seit Jahren mit Nachdruck, betontGeschäftsbereichsleiter Uwe A. Nullmeyer.

Die vom Design Zentrum Bremen initiierte Zeitreise ist inverschiedene Themengebiete – u. a. Mobilität, Nahrungs- undGenussmittel, technische Geräte und Dienstleistungen – ge-gliedert. Mittelpunkt der Ausstellung sind einige Highlightsaus der Bremer Gestaltungsgeschichte im Erdgeschoss desWilhelm Wagenfeld Hauses.

Entdeckungsreise durch 150 Jahre Bremer Design

Ausstellung im Designzentrum Bremen: „1852 [Zeit Formen] 2002“ –

Wilhelm Wagenfeld Haus wird zur „Lagerhalle“

Info 1852 [Zeit Formen] 2002, 10. Oktober 2002 - 26. Januar 2003,Design Zentrum Bremen im Wilhelm Wagenfeld Haus

Beispielhaftes Design aus Bremen: (v.l.) das Jugendstil-Besteck „Tulipan" der Silbermanufaktur M. H. Wilkens & Söhne GmbH, um1900 entworfen von Heinrich Vogeler und noch heute auf demMarkt; das Plakat für den Norddeutschen Lloyd, entworfen vonHugo Feldtmann um 1930, zeigt zwei 1929 und 1930 in Dienst gestellte Ozeanriesen; der Hubschrauber Focke-Wulf Fw 61, entwickelt von Henrich Focke im Jahr 1935, war der erste voll flug-taugliche Hubschrauber der Welt. Fotos: Design Zentrum

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Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 37

W ie viel Sekunden in unserem Le-ben verbringen wir mit küssen?

Wie viel Meter Haare wachsen einemMenschen auf dem Kopf? Wie viel In-sektenarten gibt es auf der Welt? DieAntwort auf alle drei Fragen lautet:eine Million. Eine Million Besucherkann nun auch das Universum Scien-ce Center verbuchen. Die Rekord-marke des im September 2000 eröff-neten Wissenschaftscenters wurdeEnde August erreicht. Der Ju-biläumsgast kam aus Tornesch beiHamburg und erhielt einen von demBremer Kreuzfahrt-Spezialisten Trans-ocean gestifteten Gutschein über ei-

ne exklusive Fluss-Kreuzfahrt fürzwei Personen. Der Aktionssonntagstand ganz im Zeichen der Ju-biläumszahl: Auf zwei Meter hohenHolzplatten konnte beispielsweisenachgelesen werden, dass die Erdeeine Million mal in die Sonne hineinpasst oder dass Licht in Luft eine Mil-lion mal schneller ist als der Schall. Ineinem Gewinnspiel der BMW Group,Niederlassung Bremen, gab es alsHauptpreis eine Million SekundenLeihwagennutzung zu gewinnnen.Jeder Besucher erhielt ferner ein klei-nes Souvenir-Döschen mit rund einerMillion Sandkörner Wesersand. Dr.Carlo Petri, geschäftsführender Ge-sellschafter der Universum Manage-mentgesellschaft, freute sich überden „überragenden Erfolg, der unsauch für die Zukunft anspornt, unserBestes zu geben."

Schnellboot „Kranich“ soll wieder fliegen

Die Eurogate Container Terminal & Logistik Gruppe und dieBLG Logistics Group unterstützen mit einer Spende in

Höhe von 5.000 Euro an den „Förderverein Schnellboot Kra-nich e. V.“die Instandsetzung und den Erhalt des Schnellboo-tes „Kranich“ im Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremer-haven. Das Schnellboot war 1959 bei der Friedrich LürssenWerft in Bremen-Vegesack vom Stapel gelaufen und wurdedem 5. Schnellbootgeschwader der Bundesmarine, damals inNeustadt/Holstein, später in Olpenitz, unterstellt. Es gehörtezur Klasse 140 (auch „Jaguar-Klasse“ genannt) und symboli-siert das Ergebnis einer jahrzehntelangen technischen Ent-wicklung. 1973 außer Dienst gestellt, ist die „Kranich“ dasletzte in Deutschland erhaltene Boot seiner Klasse und Bau-art. Während der Zeit des Ost-West-Konfliktes waren dieseBoote das Fundament der NATO bei der Verteidigung der Ost-seezugänge. Der Förderverein sucht weiter Sponsoren, die sichan der Erhaltung dieses technischen und marinegeschichtli-chen Denkmals beteiligen möchten, um den „Kranich“ baldwieder „fliegen“ zu lassen. Info www.eurogate.de, www.foerderverein-s-boot-kranich.de, www.dsm.de

Die Sache mit der Universum-Million

Verblüffende Außenaktion: Auf zwei Meterhohen Holzplatten konnten die Universum-Besucher Wissenswertes und Erstaunlichesüber die gefeierte Jubiläumszahl lesen –zum Beispiel, dass die Erde genau eine Million mal in die Sonne hinein passt.

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38 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

W ilhelm Wachendorf musste alsZugereister aus Harpstedt nochauf die Bremer Speckflagge

schwören und bekunden, dass er dem bre-mischen Staate treu und hold und der Ob-rigkeit und den Gesetzen gehorsam seinwerde, bevor er sich als Schuhmachermeis-ter niederlassen durfte. 125 Jahre späterhaben sich die Zeiten wahrlich geändert;doch mit Urenkel Peter Schöler ist dasSchuhhaus Wachendorf immer noch inFamilienhand.

Im Oktober 1877 eröffnete der 25-jährige Schuhmachermeister Wilhelm Wa-chendorf, mit „kaiserlichem“ Schnurrbartwie sein majestätischer Namensvetter, ei-ne Schuhmacherei in der Knochenhauer-straße. Im Angebot standen zunächstnoch – wie allgemein üblich – maßgefer-tigte Schuhe aus der Werkstatt. Doch be-reits kurze Zeit nach Geschäftsbeginnkonnte die Schuhmacherei Wachendorfmit etwas ganz Neuem aufwarten: Statthandgefertigter Schuhe stellte sie auchnagelneue Fabrikschuhe ins Regal. „Daswar damals etwas ganz Besonderes“, er-zählt der Urenkel Peter Schöler. Von nunan durfte sich der Familienbetrieb Schuh-waren-Geschäft nennen.

Bereits im Jahre 1890 war die Nach-frage derartig gestiegen, dass WilhelmWachendorf ein größeres Haus am Oster-torsteinweg erwarb. Zum 50-jährigen Be-stehen – im Jahr 1927 – beschäftigtenWilhelms Tochter, Anny Hillig-Wachen-dorf, und ihr Mann bereits 50 Mitarbeiterin der Werkstatt und im Verkauf. Nach demTod ihres Mannes führte Anny das Ge-schäft zusammen mit ihrer Tochter Kläreweiter.

Eine schlimme Wunde schlug derZweite Weltkrieg: Das Geschäft wurdevollständig zerstört, kein einziger Schuhkonnte aus den Flammen gerettet werden.Doch die beiden Frauen gaben nicht auf.Als ihnen von der Firma Gustav Schild einObdach gewährt wurde, nahmen sie Pro-duktion und Verkauf unter dem Dach ihresGastgebers wieder auf.

Vier Jahre nach Kriegsende bezog dasFamilienunternehmen neue Räume amOstertorsteinweg. Da hatte die Mutter desjetzigen Firmeninhabers bereits ihrenMann Kurt Schöler kennen gelernt. Ge-meinsam feierten die beiden im Jahre1952 das 75-jährige Bestehen ihres Ge-schäftes. Peter Schöler führt den Betriebheute in der vierten Familiengeneration.

Nach einer Ausbildung im Schuheinzel-handel ging er zunächst für ein Jahr nachItalien und dann für drei Monate nachEngland, wo er in der weltweit zweitgröß-ten Schuhfabrik Clarks arbeitete. „Wir wa-ren damals schon Kunden bei Clarks. Ichwollte dort in England die guten Kontaktemeiner Eltern weiter ausbauen“, erzähltSchöler. Im Jahr 1965 zog das Unterneh-men in die Ansgaritorstraße 21, dem heu-tigen Sitz des Traditionsbetriebes.

Peter Schöler führt das Geschäft ge-meinsam mit seiner Frau Anna-Kristin undbeschäftigt 20 Mitarbeiter. Im März die-ses Jahres eröffneten sie eine Filiale in derObernstraße, dort werden nur Modelle desdänischen Schuhherstellers Ecco vertrie-ben. „Einzelhändler in der Bremer Innen-stadt zu sein, das birgt Chancen und Risi-ken“, meint Schöler. Doch der Einzel-händler, der sich im Ausschuss für Einzel-handel und verbraucherorientierte Dienst-leistungen der Handelskammer Bremenengagiert, sieht dabei eher die Chancen.Kundenservice und Kundennähe wird inden beiden Geschäften groß geschrieben.Der hohe Stammkundenanteil bestätigediese Geschäftspolitik, meint der Inhaber.

Info Schuhhaus WachendorfTel. 0421 12373, Fax 15614

125 Jahre Schuhhaus Wachendorf

Als die Fabrikschuhe dasRegal eroberten

Text: Katharina Assmann

Firmengründerehepaar Anna undWilhelm Wachendorf (oben); dasSchuhgeschäft im Wandel der Zeiten(unten): Geblieben ist die familiäreLeitung.

Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 39

StandortBremen.

Meister der Fürsorge und Geselligkeit

F riedrich Ebert war ein schlechter Gastwirt. Vergeblich habenJugendliche und Angetrunkene in seiner Wirtschaft in der Neu-stadt Bier bestellt. An sie schenkte der spätere Reichspräsident,

der in Bremen um die Jahrhundertwende ein kurzes Gastspiel alsWirt gegeben hatte, keinen Alkohol aus. Aber auch an nüchterne Er-wachsene soll Ebert nur widerwillig alkoholische Getränke verkaufthaben. Viel lieber stellte er damals seine Bierhalle als Versamm-lungsraum für Arbeitnehmerorganisationen zur Verfügung. Wie vie-le sozialdemokratisch gesinnte Bremer Wirte war Ebert Mitglied des„Bremer Wirte Vereins von Bremen und Umgebung“, den es seit 1894gab. Älter aber ist – und damit auch der Anlass für ein großes Ju-biläum – der „Bremer Wirte Verein von 1877“, dem eher konserva-tiv orientierte Kneipiers angehörten.

„Gastro-Gala“ zum JubiläumDoch diese Spaltung gehört längst der Vergangenheit an. 1935 wur-den beide Vereine von den Nazis aufgelöst. Nach dem Zweiten Welt-krieg wurde das Verbandswesen neu organisiert und mit dem Deut-sche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) eine dezentrale,föderale Verbandsstruktur geschaffen. Der Fachverband Bremen derDEHOGA feierte mit Blick auf die 125-jährige Geschichte eine große„Gastro-Gala“ im Foyer des World Trade Centers Bremen. Allerdingshaben schon vor 1877 die Wirte gemeinsame Sache gemacht. Sowurde 1851 auf Initiative der Handelskammer der „Gastwirte-Ver-ein 1851“ ins Leben gerufen. Vor dem Hintergrund des wachsendenAuswandererverkehrs wurden bestimmte Grundsätze im Umgangmit Emigranten aufgestellt; oberstes Gebot war z. B., die Fremdennicht auszunehmen.

Nachwuchssorgen plagten die Wirte auch früher schon„Die Probleme der Wirte haben sich seit der Gründung des Vereinsvon 1877 kaum verändert“, sagt Thomas Schlüter, Hauptgeschäfts-führer des DEHOGA Bremen. Rund 900 der insgesamt 2.400 BremerGastwirte sind heute in dem Fachverband organisiert. Und wie ehe-dem seien es heute vor allen Dingen Nachwuchssorgen, die altein-gesessenen Wirten Probleme bereiten würden. Allerdings habe sichder Typus des Wirtes im Laufe der Zeit sehr verändert. „Der Wirt, derimmer ein offenes Ohr für seine Gäste hat, gehört größtenteils derVergangenheit an“, meint Schlüter. Heute würden viele der ange-henden Kneipiers die Gaststätte als schnelles Sprungbrett in dieSelbstständigkeit ansehen. „Viele denken, dass sie hier ruck-zuckdas schnelle Geld machen können“, so Schlüter. Ein Trugschluss, derden Betroffenen oft erst bewusst werde, wenn sie bereits hoch ver-schuldet seien. Mit Rat und Tat stehen der gelernte Jurist Schlüterund die DEHOGA den Gastwirten zur Seite.

Das Ziel des „Bremer Wirte Vereins von 1877“ war nicht nur diegewerbliche Interessenvertretung. Es ging auch um die Pflege vonGeselligkeit. 1898 erlangte der Verein durch einen Senatsbeschlussdie Rechte einer juristischen Person. Zu den Hauptaufgaben zähltejetzt neben der Heranführung von Nachwuchs die Fürsorge und Un-terstützung für Mitglieder und deren Hinterbliebenen. Eine Fortbil-dungsschule wurde gegründet und eine Witwen und Waisenkasse

125 Jahre „Bremer Wirte Verein von 1877“

eingerichtet. Eine Mitglieds-zeitung unterrichtete die or-ganisierten Gastwirte jetzt re-gelmäßig über Neuheiten und

Missstände in ihrem Gewerbe. Von den alteingesessenen Bre-

mer Wirten hört der DEHOGA-Ge-schäftsführer Schlüter heute oft,

dass das Geschäft in den 70er Jahren sogut gelaufen sei, dass die Gastwirte ihre Einnahmen in Schuhkar-tons aufbewahren mussten, da ihre Kassen das viele Geld nicht mehrfassen konnten. Doch diese Zeiten seien längst vorbei. Auch ein Wirtwie Friedrich Ebert, der seinen Gästen nur widerwillig, wenn über-haupt ein Bier servieren würde, wäre heute absolut undenkbar.

Info: DEHOGA-Fachverband Bremen e.V., Tel. 0421 33590-0, Fax 324473

Text: Katharina Assmann

StandortBremen.

40 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

Am Anfang stand die Vision des Erfin-ders Gustav Friedrich Gerdts: die Ra-tionalisierung der Dampf- und Ener-

giewirtschaft und die Steigerung der Be-triebssicherheit. Diese Leitgedanken werdenbis heute in einem Unternehmen umgesetzt,das aus der bremischen Wirtschaftsge-schichte nicht wegzudenken ist: der Produ-zent für Armaturen- und Regelungstechnik,Gestra.

Seit genau 100 Jahren produziert das Fin-dorffer Unternehmen Armaturen für dieDampf- und Kondensatwirtschaft. Bis heuteentwickelt Gestra Technologien, die es erlau-ben, in Kesselanlagen möglichst effizient undsicher Energie zu erzeugen. Anfang der 70erJahre wurden dann auch Elektronik-Kompo-nenten für die Kesselüberwachung ent-wickelt, die einen wachfreien Betrieb bis zu24 Stunden zuließen. Diese Technologie wur-de weiter ausgebaut, so dass ein 72-Stun-den-Betrieb möglich geworden ist, d. h. einWochenende ohne Personal. Mittlerweilekönnen die Kesselanlagen per Internet odersogar über das Handy überwacht werden. Diedazu erforderliche Software wurde ebenfallsim Hause Gestra entwickelt.

Das Abschlammventil: Gestras erste große InnovationSeit dem Jahre 1902 ist die Dampf- und Energiewirtschaft eng mit dem Namen Ge-stra verknüpft. In Raffinerien, Kraftwerkenund der chemischen Industrie sind die Pro-dukte des Findorffer Unternehmens gefragt.Zu den Erfindungen des Unternehmensgrün-ders Gustav Friedrich Gerdts gehörte ein Ven-til für den Einsatz in Dampflokomotiven. Die-ses sogenannte Abschlammventil machteeine Reinigung von Kesseln ohne großen En-ergieverlust möglich. Deshalb war das Patentdes gelernten Ingenieurs etwas völlig Neues.Der alte Moorexpress „Jan Reimers“, den Ge-stra 1966 dem Bürgerverein Findorff schenk-te, hat so ein Ventil. Auch heute noch wird dasAbschlammventil hergestellt. Nur wurde dasPatent inzwischen weiterentwickelt und da-mit modernen Industrieanlagen angepasst.

Gestra ist heute nicht mehr im Familien-besitz, sondern gehört mit seinen 460 Mitar-beitern seit diesem Jahr zu der US-amerika-nischen Flowserve Corporation. Flowservemit Sitz in Texas ist mit 15. 000 Mitarbeiternund 2,4 Milliarden US-Dollar Umsatz derzweitgrößte Anbieter von Strömungsrege-lungsprodukten weltweit. Gestra mit seiner

Ausrichtung auf die Dampf- und Kondensat-ableitung nehme innerhalb der FlowserveCorporation eine Sonderrolle ein, so ein Un-ternehmenssprecher.

Auf Internationalität hat Gestra stetsWert gelegt: Bereits im Jahre 1956 wurde dieerste Tochtergesellschaft in Frankreich ge-gründet. Fünf Jahre später, im Jahre 1961, ka-men dann Gesellschaften in Italien, England,Spanien und Brasilien hinzu. Mittlerweileverfügt das Unternehmen über 70 Vertretun-gen weltweit.

Hohe ProduktqualitätGemäß der Firmentradition werden die meis-ten Produkte im Hause entwickelt und auchhergestellt. Produkte des Findorffer Unter-nehmens zeichnen sich durch eine hohe Le-benserwartung aus: So wurde in dem Kraft-werk einer finnischen Papierfabrik ein rund40 Jahre altes Ventil gefunden, das noch ein-wandfrei arbeitete. Eines der neuesten Pro-dukte ist ein Kondensatableiter zum Einsatzin der Pharmaindustrie, wo Medikamente un-ter strengsten sterilen Bedingungen herge-stellt werden und Anforderungen an Anlage-komponenten besonders hoch sein müssen.

So ist es dem Traditionsunternehmen inden letzten 100 Jahren immer wieder gelun-gen, Meilensteine im Bereich der Dampf- undEnergiewirtschaft für den Markt zu ent-wickeln. Bei allen Innovationen orientiertesich die Firma jedoch bis heute an dem Leit-satz ihres Gründers, die Dampf- und Konden-satableitung zu rationalisieren und die Be-triebssicherheit von Kesselanlagen zu stei-gern.

Info GESTRA GmbH, Tel. 0421 3503-0, Fax 0421 3503-393, [email protected], www.gestra.de

Seit 100 Jahren unter Dampf

Gestra feiert ein stolzes Firmenjubiläum.

Text: Katharina Assmann

Gustav Friedrich Gerdts(oben): der Stammvater desUnternehmens; in den Anfängen produzierte Gestranoch mit großem manuellenAufwand; (unten) heute werden Energiezentralen via Internet oder Intranetüberwacht.

Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 41

StandortBremen.

bremen in t.i.m.e: Neue Ausschreibung für

E- und M-Business

E(Electronic)- und M(Mobile)-Business/Mobile Solutions stehen imMittelpunkt der neuen Ausschreibung des Bremer Landesprogramms„bremen in t.i.m.e.". Bis zum 31. Oktober können Interessenten ihreProjektvorschläge einreichen; insgesamt stehen Fördermittel in Höhevon 1,28 Millionen Euro zur Verfügung. Darüber hinaus stehen für denBereich M-Business zusätzliche Gelder aus dem EU-Programm „Inno-vative Actions" bereit. Betreut wird die Ausschreibung von der BIA Bre-mer Innovations-Agentur GmbH.

Thematische Schwerpunkte dieser „t.i.m.e."-Ausschreibung - diewiederum als Wettbewerb veranstaltet wird - sind: E-/M-Business inder Logistik, E-Business in der Produktion, E-Security und Gesund-heitswirtschaft. Auch Projekte aus den Bereichen E-Entertainmentoder E-Tourismus werden - unter dem Aspekt mobiler Anwendung -berücksichtigt. Wesentliche Kriterien bei der Auswahl der Projektesind die Schaffung von Arbeitsplätzen und das erwartete Wachstumder beteiligten Unternehmen. Voraussetzungen sind die Entwicklungeines innovativen und wettbewerbsfähigen Produktes sowie eineschlüssige Vermarktungsstrategie. Einzelheiten zur Ausschreibungsind abrufbar unter www.bremen-in-time.deInfo BIA Bremer Innovations-Agentur GmbH, Kai Stührenberg,Tel. 0421 9600-325, [email protected], oder Jörg Kautzner, Tel. 0421 9600-324, [email protected]

Neue Ausschreibung im Landesprogramm

„Arbeit und Technik“

Zum sechsten Mal werden über das Landesprogramm „Arbeit undTechnik“ Fördermittel für ca. vier bis sechs Kooperationsprojekte ver-geben. Dabei geht es um Pilotvorhaben (Verbundprojekte) zur Neuge-staltung betrieblicher Abläufe, mit dem Ziel, unterschiedliche Berei-che (Technik, Qualifizierung, Organisation, Arbeits- und Gesund-heitsschutz) miteinander zu verschränken. Betreut und umgesetztwird das Landesprogramm von der BIA Bremer Innovations-AgenturGmbH. Inhaltlich geht es um Produkt-, Prozess- und Verfahrensinno-vationen – soweit sie mit neuen Organisationsformen von Arbeit ver-bunden sind –, um die Gestaltung neuer Dienstleistungen sowie umneue Technologien und Strukturen (speziell im Handwerk). Vorzugs-weise werden Vorhaben gefördert, die in den Schwerpunkten Ge-sundheitswirtschaft, Logistik, Informationstechnologien, Umwelt-wirtschaft (Offshore-Windkraftanlagen) und Lebensmittelwirtschaftangesiedelt sind. Gefördert werden höchstens 50 Prozent der Projekt-kosten (maximal 500.000 Euro) und bis zu 100 Prozent der Personal-kosten wissenschaftlicher Institute und externer Berater. Die An-tragsfrist endet am 21. Oktober. Info BIA, Albert Grützmann, Tel. 04219600- 344, [email protected], www.big-bremen.de.

Biotechnologiezentrum in Bremerhaven

Der Bau des neuen Biotechnologiezentrums in Bremerhaven schreitetvoran. Die BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderungund Stadtentwicklung feierte jetzt das Richtfest für den etwa 9,4 Mil-lionen Euro teuren Bau am Fischkai im Schaufenster Fischereihafen.Das Interesse an dem Zentrum, das seinen Fokus auf die Marine Bio-technologie und Lebensmitteltechnologie richtet, ist groß.

NeueChancen.

42 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

Seitdem Bremen 1999 neben Esslingen und Nürnberg als Sie-ger aus dem MEDIA@Komm-

Wettbewerb der Bundesregierunghervorging, entwickelt sich das E-Government in der Hansestadt gera-dezu sprunghaft. Der bremer-on-line-service, das Internet-Portal fürOnline-Anwendungen, im Septem-ber 2000 mit gerade einmal 15 An-wendungen gestartet, bietet heuterund 100 Angebote der öffentlichenVerwaltung und privater Dienst-leister.

Entwickelt und betreut wird derbremer-online-service von der bre-men online services GmbH & Co. KG(bos KG). Sie wurde 1999 als privat-öffentliche GmbH mit der FreienHansestadt Bremen als Mehrheitsei-gentümerin gegründet. Die bos KGentwickelt und realisiert E-Govern-ment-Lösungen für Bund, Länderund Kommunen. Ihr wichtigstes Pro-dukt ist die Sicherheitssoftware Go-vernikus. Governikus ermöglicht denTransport, die Verschlüsselung unddie Signatur von Daten über das In-ternet - die Voraussetzung für siche-res E-Government. Die Bremer kön-nen damit Serviceangebote ausWirtschaft und Verwaltung unab-hängig von Ort und Öffnungszeitenund, dank elektronischer Signatur,rechtsverbindlich nutzen.

Anwendungen für die WirtschaftDer bremer-online-service bietetzahlreiche Anwendungen speziell fürUnternehmen an. Besonders interes-sant sind z. B. die Online-Register-Informationen des Amtsgerichtes.Amtliche Registerauszüge lassensich über das Internet bestellen. Ins-besondere Rechtsanwälte, Notare,Banken und Versicherungen nutzendieses Angebot bereits intensiv (mo-natlich ca. 3.000 Zugriffe).

Auch die Online-MahnverfahrenOptiMahn und ProfiMahn weisen er-hebliche Einsparpotenziale auf, weilsie die Bearbeitungskosten für An-träge im gerichtlichen Mahnverfah-ren deutlich senken. Mit diesen Pro-

grammen ist es online möglich, An-träge auf Erlass eines gerichtlichenMahnbescheides bequem und kos-tensparend zu erstellen und einzu-reichen. In Bremen werden bereitsmehr als 30 Prozent aller Mahnan-träge mit ProfiMahn übermittelt. At-traktiv ist auch die Online-Sammel-registerauskunft der Meldebehörde,die u. a. auch von der Handelskam-mer Bremen genutzt wird. DieserService ersetzt das bisherige Disket-tenverfahren und hilft somit Zeit undKosten zu sparen.

AusblickDemnächst werden weitere Verfah-ren online gestellt. Dazu gehört dieelektronische Vergabe öffentlicherAufträge des Bauwesens, die E-Ver-gabe. Sie gewährt Einblick in die Be-kanntmachungsorgane und ermög-licht die elektronische Ausgabe von

E-Government in Bremen: Wo liegendie Chancen für die Wirtschaft ?

Vergabeunterlagen. Die eingereich-ten Angebote werden mit elektroni-schem Zeitstempel versehen undelektronisch signiert. Der Aufwandfür die Ausarbeitung von Ausschrei-bungen und Angeboten lässt sich soauf beiden Seiten erheblich reduzieren.

Die Bauwirtschaft wird dem-nächst auch Bauanträge online ein-reichen können. Ergänzt wird diesesAngebot durch Statusanzeigen überden Bearbeitungsstand der Anträge,die jederzeit über das Internet abge-rufen werden können.

Das Kfz-Gewerbe und seine Kun-den können bald Kraftfahrzeuge on-line zulassen, umschreiben oderauch stilllegen; auch die Reservie-rung von Wunschkennzeichen wirdmöglich sein.

Informations-veranstaltung

Das virtuelle Rathausin Bremen - Die Wirtschaft alsNutzer und Dienst-leister neuer Online-Dienste

Termin Dienstag, 5. November, 17:00 - 19:00 Uhr, in der Handelskammer BremenThema Der bremer-online-service bietetsichere und verbindli-che Online-Dienste für Bürger und Bürge-rinnen. Wie kann dieWirtschaft von diesenAngeboten profitie-ren?Referent Dr. StephanKlein, Geschäftsführerder bremen online ser-vices GmbH & Co. KG

Information und Anmeldung Gerd Neubauer, Tel. 3637-230, [email protected]

Der bremer-online-service: 100 Angebote der öffentlichen Verwaltung und privater Dienstleister

Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 43

NeueChancen.

Das Unternehmen Team TV undFilm bietet Unternehmen einen

besonderen Service: Es konzipiert,produziert und organisiert Filme undbereitet sie für das Internet vor. Da-mit können sich Unternehmen mitihrem Profil oder ihren Produktenweltweit per bewegtem Bild anbie-ten. Auch können Live-Übertragun-gen von Messen, Firmen- und Ge-schäftsveranstaltungen gesendetwerden. Mit einer DSL-Verbindungkönnen die Filme in guter Bild- undTonqualität angeschaut werden.WorldBusiness-TV ermögliche je-dem, seine Filme weltweit ins Inter-net zu stellen, so eine Mitteilung vonTeam TV. Für alle, die noch keinenFilm besitzen, erstellt Team TV nachWunsch komplette Medienproduk-tionen. Das Unternehmen verweistauf eine zwölfjährige Erfahrung beider Herstellung von TV- und Wirt-schaftsfilmen; mehr als 600 Filmewurden bereits produziert.

Auftraggeber sind Wirtschafts-unternehmen aus Industrie undWerbung, Verbände, Vereine und Pri-vatkunden sowie alle TV-SenderDeutschlands. Im Bereich der Auf-tragsfilme zählt Team TV u. a. dieMeyer-Werft Papenburg, die Bauun-ternehmen Brüggemann, Dortmund,und Aug. Prien, Hamburg/Bremen,

die Telekom Münster, das HistorischeMuseum Bremerhaven , Beck & Co.,Umweltschutz Nord und Kaefer Iso-liertechnik zu seinen Kunden. InfoTeam TV und Film, Jürgen Otto Ernst Schneider, Hohenlohestr. 11a, 28209 Bremen, Tel. 0421 342699, Fax 0421 349463,[email protected], www.WorldBusiness-TV.de

Wirtschaftsfilme

im Internet

Werbung auf dem

Briefumschlag

Eine neue, fantasievolle Werbemög-lichkeit bietet der Bremer Marke-ting-Verlag Klaus Kellner: Er stelltFirmen Anzeigenplätze auf denRückseiten der Briefumschläge zahl-reicher Dienststellen der Stadt Bre-men zur Verfügung. Die Stadt Bre-men vermarkte so ihre rund sechsMillionen Umschläge bereits seit dreiJahren mit gutem Erfolg, so KlausKellner. Zu den Inserenten gehörtenbereits Unternehmen wie Daimler-Chrysler, swb Enordia, ENO, BremerGebäudemanagement und Taxi-Ruf.Die Laufzeit betrage zumeist ein Jahr,das gängigste DIN-Lang-Formatkoste 450 Euro für 10.000 Briefum-schläge; eine zielgruppenspezifischeBelegung ist möglich. Auf besonde-res Interesse stößt offenbar die Post

hanke relauncht

Conrad-Internet-Shop

Die hanke multimediahaus AG(hmmh) hat den Zuschlag für dieNeugestaltung des Internet-Shopsder Conrad Electronic GmbH erhal-ten, Europas größtem Elektronik-Spezial-Versandhaus. In einemmehrstufigen Pitch hat sich hmmhgegen so renommierte Mitbewerberwie Pixelpark oder GFT durchgesetzt.Neben einer kompletten grafischenNeuorientierung und der barriere-freien Umsetzung beinhaltet derAuftrag auch die Anbindung an dieSAP-Warenwirtschaft. Darüber hin-aus werden neue Funktionalitätenund Kundenbindungsmaßnahmen(CRM) in den Internet-Shop inte-griert. Auch inhaltlich geht Conradeinen neuen Weg. Neben den be-kannten Shop-Funktionen wird eseinen stärker redaktionell-werblichgeprägten Anteil geben, den Conradselbst über ein Content ManagementSystem jederzeit aktualisieren kann.www.hmmh.de

der Musikschule (Zielgruppe: Bürger,Eltern) und des Wirtschaftssenators(Zielgruppe: Firmen): Diese Kontin-gente sind schon belegt. Info Marketing-Verlag Klaus Kellner, St.-Pauli-Deich 3, 28199 Bremen, Tel. 0421 77866, Fax 0421 704058

NeueChancen.

44 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

Die Bipam Bremen GmbH verbindet Internetleistungenmit erfolgreichem Marketing – und macht den Bildschirmauch für Menschen mit Handicap erfahrbar.

W ir glauben an die Welt von morgen: Ein Unternehmenaus der Internet-Branche, das diesen Satz an den An-fang seines Firmenprofils stellt, muss selbstbewusst

sein in der heutigen Zeit. Die Bipam Bremen GmbH jedenfallsist zuversichtlich, dass die Zukunft Gutes für sie und ihre Kun-den bereit hält. Erst kürzlich hat das Bremer Unternehmen da-mit begonnen, neue Mitarbeiter zu rekrutieren – Motto: „Come to Bipam“. Am Ende eines gleichnamigen Programms,auch für die Kunden-, Investoren- und Partnerwerbung, stehtim nächsten Frühjahr die Umwandlung des Unternehmens indie Bipam Medien AG.

Die Welt von morgen – das heißt für GeschäftsführerSascha Boris Harbrecht „endlich wirklich E-Business zu ma-chen“. Denn dahinter verberge sich deutlich mehr als elektro-nische Korrespondenz oder der Handel per Computer. „E-Bu-siness ist die Spiegelung ganzheitlicher Geschäftsstrukturenauf den Neuen Medien“, so Harbrecht. Viel zu oft vernachläs-sigt werde aber noch eine konzeptionelle Herangehensweise,die schon im Vorfeld Optimierungspotenziale aufspürt. Auchdie grundlegende Absicht, einen Mehrwert zu erwirtschaften,stehe häufig zu sehr im Hintergrund. Beides hat sich die Bi-pam GmbH auf die Fahnen geschrieben.

Ferner hat das Unternehmen spezielle Modelle zur Re-Fi-nanzierung von E-Business-Projekten entwickelt, „eines derBipam-Alleinstellungsmerkmale“. Konkret: Auf Wunsch er-hält der Kunde nach Marktanalyse und Konzeptionierungs-phase eine handfeste Prognose des zu erwartenden Return-of-Investments.

Die dazu notwendigen Instrumente sind vor allem werbe-technischer Natur und zielen unter anderem darauf ab, ge-meinsam mit anderen Partnern eine gewinnträchtige „com-munity“ zu schaffen. Dennoch dürfe man das Internet niemalsisoliert betrachten, sagt Harbrecht, sondern immer als einenTeil des Marketing Mixes – und dazu gehört selbst das pas-sende Firmen-Label unter der Kaffeetasse. Oder verkaufsför-dernde Materialien in gedruckter Form, die die Firma Bipamebenfalls gestaltet – vom Logo bis zur Firmenzeitung.

In einem weiteren Geschäftsfeld wird die Öffentlichkeitselbst zum umworbenen Kunden: im Segment „Internet undPolitik“. Hier zählt Bipam mittlerweile zum Expertenkreis fürinternetbasierte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. PolitischeKommunikation im Internet zu ermöglichen, sei ein sehr be-friedigender Bereich seiner Arbeit, berichtet Harbrecht – in-haltlich anspruchsvoll, konjunkturunabhängig und oft mit in-tensiver Nutzer-Resonanz.

Politische Institutionen, öffentlich-rechtliche Einrichtun-gen, aber auch große Unternehmen werden sich in Zukunftüberdies mit Techniken auseinandersetzen müssen, in denendie Bipam-Mannschaft schon heute besondere Qualifikatio-nen aufweist: auf dem Gebiet der barrierefreien Internetprä-senz – dem Internet für alle.

Bei der Gestaltung von Internet-Seiten muss Harbrecht zu

Folge daran gedacht werden, dass Menschen mit Behinde-rungen alle Angebote ohne Einschränkung nutzen können -ganz im Sinne des neu geschaffenen „Gesetzes zur Gleich-stellung behinderter Menschen“. Spezielle Screen-Reader fürBlinde und Tastaturadapter, die Blindenschrift erzeugen,zählen bereits heute zum technisch Machbaren. Aber auchfür alle anderen Nutzer des Internets müsse ein problemlosesLesen und Navigieren unabhängig von internetspezifischenHilfsmitteln möglich sein, erklärt der Geschäftsführer. DieWelt von morgen - auch in diesem Bereich hat sie bei Bipamschon begonnen.

Info Bipam Bremen GmbH, New Media Consulting, Am Dobben 14/16,28203 Bremen, Tel. 0421 2437-607, [email protected], www.bipam.de

Come to Bipam

news aktuell relauncht Website

Der Presseservice news aktuell, eine dpa-Tochter, hat seine Website www.newsaktuell.de komplett relauncht. Neben der Volltextsuche und einem In-fobereich auf der Eingangsseite wurden „Tipps für die Pressearbeit" als be-sonderer Kunden-Service integriert. news aktuell versteht sich als Schnitt-stelle zwischen Pressestellen und Medien und zeigt mit den Tipps, was Jour-nalisten von Pressestellen und deren Arbeit erwarten. Der Internetauftritt er-laubt eine intuitive Nutzerführung. Neu ist auch die Einbindung der drei ak-tuellsten ots-Meldungen aus dem Presseportal, Deutschlands größter Da-tenbank für Presseinformationen. Im Presseportal recherchieren Journalistenderzeit in rund 200.000 Meldungen, die von Unternehmen, Verbänden, Par-teien und Institutionen über news aktuell an die Medien verbreitet wurden.

Bipam-Profil

Die 1999 gegründete Bi-pam Bremen GmbH kon-zipiert und entwickeltmaßgeschneiderte, indi-viduelle Kommunika-tionslösungen. Zum Leis-tungsportfolio zählen un-ter anderem New MediaConsulting, Marketing,ein Full Service Neue Me-dien sowie die Aus- undWeiterbildung. Bipambietet neben Leistungen aus dem Internet-Bereich neuerdings auch Print-,Domain-, E-Mail- und Hostingservices an. Der Aufbau eines bundeswei-ten Partner-Netzwerkes für ihre Software-Produkte ist in Planung, eben-so ein überregionaler Franchise-Verbund. Die Hauptkompetenzfelder desUnternehmens liegen neben der Politik in den Bereichen Food, Pharmain-dustrie, Kreditwesen und in der Logistik. Referenzkunden sind neben ei-nem guten „Parteienmix“ unter anderem Kraft Foods Deutschland, dieMelle Unternehmensgruppe, die Universität Bremen, das Güterverkehrs-zentrum sowie die Sparkassenservicegesellschaft nwi nordwest interna-tional. Das IT-Unternehmen, das 15 bis 20 Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter beschäftigt, will Anfang 2003 seine Umwandlung in eine Ak-tiengesellschaft abgeschlossen haben.

Text:Milko Haase

Bipam-Geschäfts-

führer AndreasKaschner (l.)und Sascha

Boris Harbrecht

Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 45

NeueChancen.

Nach dem Scheitern vieler NewEconomy-Unternehmen ist eine

effektive Erfolgskontrolle der Inves-titionen in das Internet heute wich-tiger denn je. Ein neues Auswertungs-tool der Bremer Internet-Agentur In-terwall ermöglicht eine professio-nelle Erfolgsmessung aller Website-typen und -inhalte (Flash-Web-sites, Formulare, PDF-Dokumenteetc.) und erhebt anhand des soge-nannten Realtime-Usertracking(Echtzeit-Benutzerverfolgung) um-fangreichere und aktuellere Datenals herkömmliche Messinstrumente.„Die Messung des Erfolges von Web-sites in Bezug auf die Kosten-Nut-zen-Relation wird trotz der hohenInvestitionen in web-basierte Pro-jekte nur sehr stiefmütterlich behan-delt,“ so Interwall-GeschäftsführerNils Kohle. Mit dieser neuen Soft-ware kann ein Unternehmen dankverschiedener Berichte zu jedem

melitta.de - Kaffeegenuss im Internet

Hätten Sie's gewusst? Der Prototyp für unseren täglichselbstverständlich verwendeten Kaffeefilter war ein Blatt

Löschpapier. Ausprobiert zum ersten Mal 1908 von der Dresd-ner Hausfrau Melitta Bentz, die damit die Art, den Kaffee zugenießen, revolutionierte. Auf der neu gelaunchten Website„Melitta.de" findet sich eine „Genussmischung aus Informa-tionen, interessanten Fakten und wissenswerten Details rundum feinen Kaffee und dem Synonym dafür, Melitta, so eineMitteilung.

Die neue Website präsentiert viele Details und Teaser –von Tipps für die optimale Kaffeezubereitung bis zu exoti-schen Kaffeerezepten aus verschiedenen Ländern und Kultu-ren. Dazu findet der User immer neue Infos aus der Geschichteund Geschichten der langjährigen Genusskultur. Die stärkstenKaffeetrinker Europas? Die Finnen, mit 11,8 kg Kaffee proKopf. Das beliebteste Getränk der Deutschen? Bier kommt mit71 Prozent nach (!) dem Spitzenreiter Kaffee mit 90 Prozent.Dazu gibt es einen Schnelltest „Was für ein Genießer sindSie?" mit der persönlichen Kaffee-Empfehlung oder die Fo-toreise in die Anbaugebiete Brasilien und Kenia, untermaltmit exotischem Vogelgezwitscher. Eine nostalgische Zeitrei-se ermöglichen historische Melitta-Werbespots und Anzei-gen. Das einzige, was Melitta.de nicht liefern kann, ist der Duftvon frisch gemahlenem Kaffee!

Zeitpunkt auf einen Blick erkennen,wer, wann, wie lange, in welchem Be-reich der Unternehmens-Websiteverweilt und über welche Wege derjeweilige Benutzer auf die Seite ge-langt ist. Ebenso informiert es überdie Art der heruntergeladenen Doku-mente, über die Klickpfade und dar-über, welche Benutzer wiederholtauf die Website kommen. BisherigeErfolgsmessungen beschränktensich auf die monatliche Auswertungvon Provider-Statistiken, teilte dasUnternehmen mit.

Das Auswertungstool erhöht dieRendite einer Internet-Investition,indem es beispielsweise anhand derKäuferzahl pro Bannereinstieg dieEffektivität ermittelt und so die Bud-getverteilung optimieren kann. Er-hobene Informationen über Klick-pfade zeigten, welche Bereiche derUnternehmenswebsite bevorzugtwürden. www.interwall.net

Neue Software misst Erfolg von Webseiten

46 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

„Ich würde das immer wieder machen!“Studenten aus Osteuropa absolvierten Praktika in norddeutschen Betrieben.

Alexandra Sakavets ist 20 Jahre jung, studiert inMinsk Internationales Tourismusmanagement,spricht fließend Deutsch und hat sich schon im-mer für Deutschland interessiert. Alles beste Vor-aussetzungen, um an dem Praktikantenpro-gramm „Business-Contact 2002“ teilzunehmen,das die Bremer Wirtschaftsjunioren zusammenmit der internationalen StudentenorganisationAIESEC organisierten.

Erfahren hat Alexandra von dem Austausch-progamm an ihrer Uni in Minsk. Dort hing ein Aus-hang, aufgrund dessen sie sich sofort beworbenhat. Daraufhin folgten Sprach- und Eignungstestsund am 6. Juli war es dann endlich soweit: Ale-xandra traf in Bremen ein. Dort absolvierte sie einachtwöchiges Praktikum in der Agentur DialogPublic Relations.

„Business Contact“ gewährt den osteuropäi-schen Praktikanten nicht nur Einblicke in be-triebswirtschaftliche Abläufe, sondern fördertauch den kulturellen Austausch. So standen Aus-flüge nach Hamburg, Rostock, Bremerhaven undWilhelmshaven auf dem Plan. „Jetzt habe ich ei-ne sehr gute Vorstellung von dem, was Hafen be-deutet“, sagt die Weißrussin Alexandra, die vorihrem Besuch in Bremen noch nie einen Hafen ge-sehen hatte.

Seit 1991 organisieren die Bremer Wirt-schaftsjunioren den „Business Contact“. Und dasProgramm kommt bei den jungen Leuten sehr gutan. „Mein Praktikum hier hat sich gelohnt“, sagtAlexandra. „Es ist für mich eine sehr gute Erfah-rung und sehr lehrreich. Ich möchte auf jeden Fallwieder kommen.“

Unternehmerforum in St. Petersburg

Wirtschaftsjunioren und Handelskammer ziehen positive Bilanz

Der Wirtschaftsstandort Russland stand in diesem Jahr im Mittelpunktdes Unternehmerforums der Wirtschaftsjunioren in Zusammenarbeit

mit der Handelskammer Bremen. Vom 12. bis 15. September reisten rund45 Vertreter der Wirtschaft nach St. Petersburg, um sich über die Chan-cen dieses Standortes zu informieren. Der „Business Contact 2002“ standunter der Schirmherrschaft des Bremer Wirtschaftssenators Josef Hattigund des Vizegouverneurs St. Petersburgs, Sergei Vetlugin.

„Das Unternehmerforum hat mir einen sehr guten Überblick über dieMöglichkeiten eines Standortes hier in St. Petersburg gegeben. Die Pla-nungsphase geht jetzt erst los – aber ich habe die richtigen Impulse undHilfen mit auf den Weg gekriegt sowie die entscheidenden Kontakte ge-knüpft“, so ein Teilnehmer.

St. Petersburg bietet als wirtschaftliches Zentrum der Nordwestregi-on Russlands heute viele Chancen für deutsche Unternehmen. Als Zen-trum des Maschinen- und Schiffbaus, der Elektro- und Lebensmittelin-dustrie sowie der Forst- und Holzverarbeitungswirtschaft hat St. Peters-burg eine zentrale Bedeutung über Russlands Grenzen hinaus. Gute Ver-kehrsanbindungen erleichtern ausländischen Investoren die Ansiedelung.

Ziel des Unternehmerforums war es, deutsche Unternehmer mit In-teresse an Russland als Absatz- und Beschaffungsmarkt über die recht-lichen und steuerlichen Rahmenbedingungen, Zollbestimmungen, Pro-duktzertifizierung oder Sicherheitsaspekte zu informieren. Außerdemberichteten Unternehmer und Experten aus der Wirtschaft über ihre Er-fahrungen in Russland.

Einen Schwerpunkt bildete die Kooperationsbörse in Form eines Twin-nings. Diese wurde in enger Kooperation mit der Delegation der DeutschenWirtschaft organisiert. Dies ermöglichte den direkten Austausch zwischenrussischen und deutschen Unternehmern. Hafen- und Betriebsbesichtigun-gen sowie ein kulturelles Rahmenprogramm rundeten das Programm ab.

„Business Contact bietet eine hervorragende Plattform für Unterneh-mer aus ganz Deutschland, die Anbahnung von Geschäftskontakten zufördern und leistet gleichzeitig einen Beitrag zum Ausbau der russisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen“, so Oliver Weiß, ArbeitskreisleiterAußenwirtschaft der Wirtschaftsjunioren Bremen. In den vergangenenJahren organisierten die Wirtschaftsjunioren den Business Contact be-reits in Tallinn, Danzig und Riga.

Die Praktikanten des Austauschprogrammes„Business Contact“ in Bremerhaven.

Delegation junger bremischer Unternehmer in St. Petersburg aufdem „Business Contact 2002“

Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 47

Wirtschaftglobal.

Montenegros Hafen Luka Bar auf Expansionskurs

Ehrgeizige Ziele verfolgt der montenegrinische Hafen Luka Barim südlichen Teil der Adria. In den nächsten fünf bis siebenJahren will er seine Kapazitäten auf zehn Millionen Tonnen imJahr verdoppeln. Eine neue Infrastruktur soll der weiteren Ent-wicklung Vorschub leisten. Luka Bar, heute eine Aktiengesell-schaft mit 55-prozentigem Staatsanteil, befindet sich in einemintensiven Privatisierungs- und Reorganisationsprozess. Jugoslawische Diplomaten waren deshalbjüngst auch in Bremen, um europäische „Musterhäfen“ und hiesige Erfahrungen zu studieren sowie umInvestoren zu werben. Die Gesetzgebung in Montenegro respektiere in Bezug auf die Geschäftsbedin-gungen von Unternehmen die europäischen Standards und ermögliche die Herstellung von modernenFormen der Zusammenarbeit mit strategischen Partnern, wie z. B. Konzessionen, gemeinsame Investitio-nen, Pacht, Verkauf von Aktien, u. a. Luka Bar ist eine Freihandelszone; die Zollvorschriften sind voll-ständig mit dem europäischen Recht abgestimmt.

In Bukarest ist jetzt die Deutsch-Rumänische Industrie- und

Handelskammer (AHK) eröffnetworden. „Damit machen wir einenkraftvollen Schritt vorwärts, umHandel und Investitionen in beideRichtungen noch weiter zu brin-gen und um Rumäniens Annähe-rung an das Niveau der Europäi-schen Union zu unterstützen",sagte der Hauptgeschäftsführerdes Deutschen Industrie- undHandelskammertages (DIHK), Dr.Martin Wansleben.

Das seit 1994 bestehende De-legiertenbüro geht nun in eineAHK über. Der Geschäftsführerder neuen Kammer, Dirk Rütze,unterstrich, dass sich das deut-sche Wirtschaftsengagement inden letzten Jahren rasant ent-wickelt habe und Deutschland derzweitwichtigste Handelspartner

Rumäniens nach Italien sei. Das bilaterale Handelsvolu-men belief sich im Jahr 2001 auf rund 5,5 Milliarden Eu-ro. Dies bedeutet einen Anstieg von knapp 20 Prozent imVergleich zum Vorjahreszeitraum (4,6 Milliarden Euro).

Rund 200 Unternehmen haben bereits ihre Mit-gliedschaft zur Deutsch-Rumänischen Industrie- undHandelskammer erklärt. Erster Präsident ist Karl JosefBaum, Generalbevollmächtigter der Metro AG, Düssel-dorf. Die AHK in Rumänien ist Teil des weltweiten Netz-werkes von Auslandshandelskammern, Delegierten-und Repräsentantenbüros der Deutschen Wirtschaft inheute 80 Ländern. Kernaufgabe ist die Förderung der bi-lateralen Wirtschaftsbeziehungen. Das Angebot an Un-ternehmen ist umfassend: Auskunfts- und Beratungs-dienste, Markt- und Wirtschaftsanalysen, Unterstüt-zung bei Technologietransfer und Handelsförderung biszu Serviceleistungen in den Bereichen Öffentlichkeits-arbeit und Berufsausbildung.

Info Deutsch-Rumänische Industrie- und Handelskammer, Str. Clucerului 35, et. 3 sect. 1, 713091 Bucuresti (Bukarest),Rumänien, Tel. 0040 1 223 15 31, 223 1535, Fax: 0040 1 223 1538, www.ahk.de

Auslandshandelskammer in Rumänien eröffnet

Investitionschancen in Indien: Darüber diskutierten im Schütting deutsche und indische Unternehmensvertreter. Vizepräses Dr. Patrick Wendisch und Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger empfingen eine Delegation aus Indien unter Leitung von Arun Bharat, dem Vorsitzenden derConfederation of Indian Industry International. Foto: Frank Pusch

48 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

Trotz aller Bemühungen der kubanischenund auch der deutschen Regierung ist die

deutsche Wirtschaft in Kuba immer noch un-terrepräsentiert. Innerhalb Europas belegtDeutschland mit einem Handelsvolumen vonrund fünf Prozent gerade mal den fünftenPlatz. „Wir sind davon überzeugt, dass danoch ein großes Potenzial drinsteckt“, sagteAntonio Carricarte Corona, Präsident der ku-banischen Handelskammer Havanna, anläss-lich des „Wirtschaftstages Kuba“ AnfangSeptember in der Handelskammer. Nebendem Präsident der kubanischen Handelskam-mer informierten auch die Geschäftsdirekto-rin des kubanischen Ministeriums für auslän-dische Investitionen, Marta Camacho, unddie beiden deutschen Unternehmer UweKöpke, Alfimex, und Jens Bruns, Nehlsen AG,rund 50 bremische Unternehmer über Mög-lichkeiten der wirtschaftlichen Zusammen-arbeit mit dem Inselstaat.

„In den vergangenen Jahren konnte diebremische Wirtschaft die Kontakte zu Kubaintensivieren“, sagte Dr. Dirk Plump, Präsesder Handelskammer Bremen, in seiner Be-grüßungsrede. Im November 2001 besuchteeine Delegation bremischer Unternehmer dieMesse „XIX Feria International de la Habana“in Havanna. Seit 1995 seien in einigen Bran-chen nun hundertprozentige Tochtergesell-

Außenwirtschafts-

programm 2010

„Bremen Global"

Der Senat hat jetzt das Außenwirt-schaftsprogramm 2010 „BremenGlobal" verabschiedet. An der kon-zeptionellen Arbeit war auch dieHandelskammer Bremen beteiligt.Mit „Bremen Global“ wurde dieaußenwirtschaftliche Programmatikgründlich überarbeitet und die Au-ßenwirtschaftsförderung neu ge-ordnet. Auf dieser Handlungsgrund-lage sollen die bremischen Ans-trengungen weiter konzentriert wer-den.

Angeregte Diskussionen und viele nützliche Infos gab es auf demKuba-Tag in der Handelskammer Bremen. Fotos: Frank Pusch

schaften ausländischer Unternehmen mög-lich, so Plump. Die wichtigsten vier Sektorenfür ausländische Investoren seien die Berei-che Tourismus, Biotechnologie, Informa-tionstechnologie und der Energiesektor, sag-te Marta Camacho. „In Kuba gibt es jetzt einBüro für Auslandsinvestitionen, das Unter-nehmen bei der Gründung von Firmenvertre-tungen in Kuba unterstützt.“

Gerade in den letzten sieben Jahren habeKuba sich unheimlich entwickelt, meinte derBremer Kaufmann Uwe Köpke. Vor siebenJahren eröffnete er eine Niederlassung seinerHandelsgesellschaft Alfimex in Kuba. Köpkelobte das kubanische Gesundheitssystem unddie Ausbildung seiner dortigen Mitarbeiter.Das Land Fidel Castros sei kein Drittweltland,betonte der Bremer Kaufmann. Jens Bruns,Nehlsen AG, machte positive Erfahrungenmit der Vertragstreue der Kubaner. Gemein-sam mit der Stadtentwicklung und der Pro-vinzregierung in Havanna will Nehlsen eineGesellschaft zur Abfallbeseitigung gründen.

Wolfgang Knur von der Hermes-Kredit-versicherungs-AG informierte über die Mög-lichkeit einer Absicherung deutscher Expor-teure durch Hermes Bürgschaften. „Diemeisten Anträge werden positiv entschie-den“, sagte Knur. (ka)

So können Sie Ihre• Außenwirtschafts-

förderung auf CD-Rom

Die aktualisierte CD-Rom „Außen-wirtschaftsförderung und wirt-schaftliche Zusammenarbeit“ ist absofort kostenlos bei der Bundes-agentur für Außenwirtschaft (bfai) inKöln erhältlich. Die CD-Rom bietetUnternehmen einen schnellen Über-blick über Förderprogramme für Aus-landsprojekte. Gerade kleine undmittlere Unternehmen, die sich erst-mals mit Exportgedanken tragen, er-fahren so auf einen Blick, wie Bund,Länder oder die EU sie bei diesemSchritt unterstützen. So kann etwader Maschinenbauer, der nach Japanexportieren will, sofort feststellen,welche Einrichtung ihm hierbei mitRat und Tat zur Seite steht. Entschei-det er sich beispielsweise für denMarkteinstieg über eine Messeteil-nahme, lässt sich mit Hilfe der CD-Rom auch ermitteln, über welcheFörderprogramme er finanzielle Un-terstützung erhalten kann.

Info Bestellungen für die CD-Rom (Bestell-Nr. 9085) nimmt das Kundencen-ter der bfai, Tel. 0221 2057-316, Fax 0221-20 57-212, [email protected] entgegen.

Großes PotenzialKubanische Delegation informierte Bremer Unternehmer über Chancender wirtschaftlichen Zusammenarbeit

Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 49

Wirtschaftglobal.

• Projektstudienfonds

Außenwirtschaft

Mit seinem neuen Programm „Pro-jektstudienfonds Außenwirtschaft“fördert das Bundeswirtschaftsmi-nisterium bis Ende 2003 Auslands-projekte kleiner und mittlerer Unter-nehmen in der Vorbereitungsphase.Mit insgesamt zwei Millionen Eurokönnen vor allem Machbarkeitsstu-dien finanziert werden, von deren Ergebnissen zukünftige Investitions-entscheidungen regelmäßig ab-hängen.

Das Programm will helfen, Aus-landsprojekte anzustoßen, bei denendie deutsche Exportwirtschaft guteAuftrags– und Investitionschancenhat. Gefördert werden deshalb Vor-haben, die große Aussicht auf späte-re deutsche Zulieferungen oderNachfolgeinvestitionen haben. DasBMWi beteiligt sich mit einem Zu-schuss von bis zu 50 Prozent und ma-ximal 100.000 Euro an den Kosten ei-ner Machbarkeitsstudie oder sons-tigen Vorbereitungsmaßnahmen fürwirtschaftspolitisch interessante Aus-landsprojekte. Ist die Maßnahme er-folgreich, muss der Zuschuss zurück-gezahlt werden.

Bereits jetzt werden im Rahmendes Stabilitätspakts projektvorberei-tende Maßnahmen in Südosteuropaerfolgreich gefördert. Da die Mittelfür diesen von der KfW durchgeführ-ten Studienfonds in Höhe von zu-nächst 1,53 Millionen Euro wegender starken Nachfrage bereits weit-gehend ausgeschöpft sind, wurdenhierfür inzwischen weitere 594.000Euro bereitgestellt.

Info Eine Förderung über den Projektstudien-fonds Außenwirtschaft kann ab sofortschriftlich beim Bundesministerium fürWirtschaft und Technologie, Referat V C 1,beantragt werden. Die hierfür notwendi-gen Angaben finden im Internet unterwww.bmwi.de/Homepage/Politikfelder/Au%dfenwirtschaft%20%26%20Europa/Au%dfenwirtschaftspolitik/oder auf den In-ternetseiten des AußenwirtschaftsportalsiXPOS unter www.ixpos.de.

Kammer-Vizepräses Dr. Wendisch empfing isländische Delegation

Halldór Blöndal, Parlamentspräsident aus Island, zu Gast in der Kammer: Kammer-Vizepräses Dr. Patrick Wendisch und Haupt-geschäftsführer Dr. Matthias Fonger trafenden Parlamentarier zu einem Gespräch imHaus Schütting. Blöndal kam in Begleitungvon Elin Flygenring, der Vertreterin des Botschafters der Republik Island in Berlin. Er hatte zuvor u. a. BürgerschaftspräsidentChristian Weber besucht. Foto: Jörg Sarbach

• Bremisches Außenwirt-

schaftsförderprogramm

Zu den zentralen Anliegen der Bre-mer Wirtschaftspolitik gehört dieStärkung der Außenwirtschaft. ZumErhalt ihrer Wettbewerbsfähigkeitmüssen Unternehmen zunehmendinternational agieren. Auch kleineund mittlere Firmen unterliegen die-sem Internationalisierungsdruck. Derfinanzielle Aufwand, der mit der Be-arbeitung neuer Märkte verbundenist, stellt für diese Firmen eine hohezusätzliche Belastung dar.

Hier bietet das Land Bremen bzw.der Senator für Wirtschaft und Hä-fen mit speziell auf kleine und mitt-lere Unternehmen zugeschnittenenFörderprogrammen Unterstützung.

Aus Mitteln des BremischenAußenwirtschaftsförderprogrammskönnen verschiedene Maßnahmenzur Erschließung von Auslandsmärk-ten mit einem Betrag bis zu 10.000Euro bezuschusst werden. Dazugehören insbesondere Beratungs-und Qualifizierungsmaßnahmen. An-wendung findet das Programm welt-weit, mit Ausnahme der EU, denEWR-Staaten Norwegen, Island undLiechtenstein sowie der Schweiz.

Ein bedeutendes Instrument zurErschließung von Auslandsmärktenist die Beteiligung an Messen. ImRahmen der Messeförderung ge-währt das Land Bremen kleinen undmittleren Unternehmen Zuschüssefür die Teilnahme an Auslandsmes-sen sowie internationalen Messen imInland. Hier betragen die Höchstför-derbeträge 6.000 Euro für Inlands-und europäische Messen; für Messe-beteiligungen im außereuropäischenAusland kann ein Zuschuss bis zu10.000 Euro gewährt werden.

Info/Antragsunterlagen WfG Bremer Wirtschaftsförderung GmbH, Kontorhaus Am Markt, Langenstraße 2–4,(Eingang Stintbrücke 1) 28195 Bremen,Tel. 0421 9600-20, www.wfg-bremen.de;Anja Reinkensmeier, Handelskammer Bremen, Tel. 3637-247

e Auslandsprojekte fördern lassen

Gespräch über China: Unter Leitung des Vorsit-zenden des Überseefreund-schaftskomitees Dalian,Youchen Song, und desPräsidenten der Handels-kammer Dalian, Shi XiaMa, besuchte eine Wirt-schaftsdelegation aus demchinesichen Dalian Bremen. Vizepräses Prof.Dr. h.c. Bernd-Artin Wes-sels begrüßte die Gäste.

Wirtschaftglobal. ZukunftBildung.

50 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

Seit über einem Jahr wird inSchule und Betrieb an dem ehrgeizi-gen Tretboot-Projekt getüftelt, des-sen Ursprung auf das Jahr 1999zurückgeht. Damals hatten Mitar-beiter aus dem Bremer Werk derDaimlerChrysler AG einen mittel-ständischen Patenbetrieb für dieVahrer Schule gesucht und den re-nommierten Zulieferer Schierholzfür eine Mitwirkung gewonnen. Inersten Gesprächen suchte man nachAnknüpfungspunkten zwischen derSchule und dem Produzenten hoch-wertiger Fördertechnik; eine Reihegegenseitiger Besuche schloss sichan. Schüler und Lehrer lernten denBetrieb kennen, Praktika wurden ver-einbart.

Ihr Weg zur Schulpatenschaft!

Die „Wirtschaft in Bremen“ berichtet regelmäßigüber bestehende Schulpatenschaften in Bremen,um Anregungen für neue Formen einer Verantwor-tungspartnerschaft zwischen Wirtschaft und Schu-le zu geben. Unternehmen, die Interesse an einemsolchen Engagement haben, erhalten in der Han-delskammer Informationen und Kontaktadressen.

Frank-D. Lutz, Tel. 0421 3637-282, Fax 0421 3637-324, [email protected]

Im Tretboot in Seenot? „Reines See-mannsgarn“, meinen acht Schüleraus der Schule an der Carl-Goer-

deler-Straße und zwei Auszubilden-de der zur „swisslog-Gruppe“ ge-hörenden Louis Schierholz GmbH.Sie halten ihre beiden Modelle der„Marke Eigenbau“ für absolut see-tüchtig und allen Wogen gewachsen.Den Beweis wollen sie im Oktober aufdem Vahrer See antreten, wenn dieErgebnisse ihres vereinten Bastel-fleißes zu Wasser gelassen werden.Die mit Spannung erwartete „Jung-fernfahrt“ bildet zugleich den Ab-schluss eines Projektes, das die Vah-rer Schule gemeinsam mit dem inArsten angesiedelten Unternehmenrealisiert hat.

Im TeamSchüler und Azubis der S

InfoLouis Schierholz GmbH, Arsterdamm 110, 28277 Bremen, Tel. 8406-0, Fax 8406-202. Ansprechpartner:Bernd Kupka, Tel. 8406-219, [email protected]

Waldthausen Konsul in North Carolina

Kurt G. Waldthausen ist zum Honorarkonsul der Bun-desrepublik Deutschland im US-Bundesstaat NorthCarolina ernannt worden. Der Unternehmer lebt seit1982 in den Vereinigten Staaten; seine Karriere be-gann er in der Import-Export-Firma Lohmann & Co,wo er zuletzt für 15 Tochtergesellschaften auf fünfKontinenten verantwortlich war. Seit 1988 istWaldthausen für das Holzverarbeitungsmaschinen-unternehmen Holz-Her tätig. Im Jahr 2000 gründe-te er eine eigene Consulting-Firma; ferner ist er Part-ner in einer Personalberatungsfirma.

Info Kurt G. Waldthausen, Tel. 704-377-0362, Fax 253-423-8142, [email protected]

Besuch baskischer FischhandelsunternehmenDie Handelskammer in Bilbao organisiert eine vier-tägige Delegationsreise baskischer Fischhandelsun-ternehmen nach Bremen und Bremerhaven. Ziel desBesuches ist die Kontaktaufnahme mit Fischverar-beitungs-, Fischgroßhandels- und -Vertriebsunterneh-men in Bremen und Bremerhaven. Durch persönlicheBekanntschaft und direkten Informationsaustauschvor Ort möchte die Handelskammer helfen, poten-zielle neue Märkte zu erschließen. Zur Delegationgehören sieben baskische Unternehmer und dieAußenhandelsvertreterin der Handelskammer Bilbao.

Info Nora Goitia, [email protected], Handels-kammer Bilbao, Tel. 0034-94-4706500, oder in Bremen Dr. Susana Zapke, [email protected], Tel. 0421 3032184;www.camarabilbao.com, www.fecope.com

Bologna Agri-Food und Fashion Promotion Vom 25. bis 27. Oktober findet in Bologna ein Unter-nehmertreffen zwischen Herstellern der Lebensmit-tel- und Bekleidungsbranche aus der Provinz undausländischen Firmen aus dem Handel statt. Die Le-bensmittelbranche wird von 27 Produzenten vertre-ten, die regionalspezifische Produkte anbieten:Wein, Wurstspezialitäten, Teigwaren, Käse, Olivenölund Essig. Für die Textil- und Modebranche werdeninsgesamt 27 Firmen ihre Kollektionen im BereichDamen- und Herrenbekleidung sowie Lederwarenund Accessoires vorstellen.

Die Teilnahme an diesem Kooperationstreffen er-folgt auf Einladung: Interessenten können das An-tragsformular bzw. die Firmenprofile der teilneh-menden Hersteller aus Italien bei der ItalienischenHandelskammer München per E-Mail anfordern.

InfoItalienische Handelskammer München, Lina Demaria, Maxi-miliansplatz 18, 80333 München, Tel. 089 2904480, Fax 089 2904894, [email protected]

Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 51

ZukunftBildung.

Koproduktion der besonderen Art Doch weil sich die Entfernung zwi-schen Arsten und der Vahr als deut-liches Hemmnis erwies, stellte mandie junge Partnerschaft nach einigerZeit auf eine neue, durchaus erfolgs-orientierte Basis: Die Idee vom Tret-boot war geboren. Bei der Realisie-rung griffen die Beteiligten auf dasprobate Mittel der Arbeitsteilungzurück. „Ihr macht, was ihr könnt, wirsteuern unsere Stärken bei“, erinnertsich Bernd Kupka, Qualitätsbeauf-tragter bei Schierholz, an die ge-meinsamen Überlegungen für eineKoproduktion der besonderen Art.

Resultat: Im Werkunterricht derSchule flogen alsbald die Späne. AchtSchüler gingen – natürlich mit tat-kräftiger Unterstützung ihrer Lehrer– an die Arbeit und fertigten insge-samt vier hölzerne Bootsrümpfe fürdie beiden nach Katamaran-Art kon-zipierten Tretboote an. Parallel dazuwidmeten sich Gerry Riesebeek undHendrik Tielitz, zwei Auszubildendeim 3. Lehrjahr, der kniffligen Aufga-be, einen möglichst fein abgestimm-ten Antrieb zu entwickeln – und er-

lebten dabei eine Überraschung nachder anderen. Denn natürlich solltendie im Teamwork hergestellten Tret-boote eine Klasse für sich darstellen,was freilich so manches Problemaufwarf.

Azubis lernern mehr, als auf demLehrplan stehtZunächst holten sich Schüler undAzubis Rat bei der Hochschule Bre-men (Bernd Kupka: „Eine tolle Unter-stützung!“), dann wurde im Internetnach zusätzlichen Informationen ge-forscht. Die angehenden Konstruk-tionsmechaniker Gerry und Hendrik

stießen dabei freilich rasch an „An-triebs“-Grenzen, die in Gesprächenmit Schierholz-Ingenieuren über-wunden werden konnten. Der Wegzum optimalen Tretlager samt effek-tiver Übersetzung war damit freilichnoch nicht geebnet: Konstruktions-zeichnungen anfertigen, Materialbestellen, schließlich die Unikate zu-sammenschrauben und erproben –mit viel Mühe und teilweise in frei-williger Samstagsarbeit wurde dasZiel erreicht.

Dabei bewiesen die Azubis nebenImprovisationsgeschick auch Durch-setzungskraft und lernten – so BerndKupka – „viel mehr, als auf dem nor-malen Lehrplan steht.“ Fähigkeiten,die ihnen vielleicht später zugutekommen, denn die Schierholz GmbHmit rund 270 Beschäftigten agiert alsnamhafter Hersteller von Transport-und Fördersystemen weltweit; ihreTechniker müssen rund um den Glo-bus ihren Mann stehen. „Mit Projek-ten wie dem Tretboot können wir un-seren bis zu 16 Auszubildendenwichtige Grundlagen für derartigeAufgaben vermitteln“, gewinnt der

Qualitätsbeauftragte derPatenschaft mit der Vah-rer Schule weitere positi-ve Faktoren ab.

Kein Wunder al-so, dass man sich in Ars-ten hinsichtlich weitererSchulprojekte nicht ab-geneigt zeigt. Doch zu-

nächst einmal gilt es, die „Früchte“der geleisteten Arbeit zu ernten: Die„Aktion Tretboot“, dokumentiert aufeiner interaktiven CD für den Einsatzan Schulen oder in der Berufsbera-tung, soll auf dem Vahrer See zummöglichst erfolgreichen Abschlussgebracht werden. Dabei wird sichunter Wettkampfbedingungen auchzeigen, welches der beiden Modelleschneller ist: die Variante mit denDreiecksrümpfen oder der Typ „Rund-rumpf“. Na dann: Schiff ahoi!

work zum TretbootSchierholz GmbH verwirklichten ein praxisorientiertes Patenschaftsprojekt.

Text: Peter Schulz

Wenn Schüler und Azubuis zusammenwerkeln, fliegen die Späne ...

52 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

Schüler und Lehrer spielten gemeinsam mit Auszubildendenund Mitarbeitern aus Bremer Firmen die Unternehmens-simulation „Decision Base“. InTeams führten sie ein Unterneh-men in einer Wettbewerbs-situation zum Erfolg.

Wirtschaft hautnah erleben – dasgelingt mit der Unternehmens-

simulation Decision Base. Auf einerVeranstaltung im swb-Weiterbil-dungszentrum lieferten sich die Mit-spieler ein spannendes Rennen:Sechs Teams mit insgesamt 24 Mit-streitern versuchten, ihre „Übungs-firma“ im Wettbewerb nach vorn zubringen. Das Projekt beruht auf einergemeinsamen Initiative der BremerUnternehmensberatung Getoq mbHund des Landesinstituts für Schule,unterstützt wird es von einer ReiheBremer Unternehmen (Sparkasse Bre-men, Stahlwerke Bremen, SecuritasVersicherung, swb AG), von Schul-vereinen und der Handelskammer.

Die Veranstaltung war ein nichtalltägliches Forum für den so wich-tigen Dialog zwischen Schule undWirtschaft – und das in einer praxis-nahen Situation. „Dies ist eine neueund entscheidende Qualität. Die Ver-anstaltung bietet nicht nur ein her-

vorragendes Gesprächsforum für al-le Beteiligten, sie ermöglicht darüberhinaus, sich gegenseitig in der Be-wältigung der sehr praxisnahen Si-mulation zu erleben und zu verste-hen“, so Joachim Beck von der Getoq.Er will diese „Lernpartnerschaft vonSchule und Wirtschaft“ fest etablie-ren und jährlich stattfinden lassen.

Die Veranstaltung wurde im Un-terricht vor- und auch nachbereitet.„Decision Base“ ist eine professionel-le, nichtcomputergestützte Unter-nehmenssimulation, die in zahlrei-chen namhaften Unternehmen alsLerninstrument für das Managementeingesetzt wird. Die Teilnehmer lei-ten jeweils „ihr Unternehmen“ undmüssen sich in einer Wettbewerbssi-tuation auf dem Markt bewährenund Gewinn machen. Wirtschaftwird so nicht nur spielerisch erlebt:In Auswertungsrunden werden Ein-sichten diskutiert und Erkenntnisseausgewertet. Über betriebswirt-schaftliche Kennzahlen wird der Er-folg der einzelnen Unternehmen inder Simulation erkennbar.

InfoJoachim Beck, Getoq Gmbh Bremen, Tel. 0421 212221, [email protected], www.getoq.de

Unternehmensführung aufdem Spielbrett

Bilanzen, Investitionen,Marktdaten – das istder Stoff, aus dem dasUnternehmensspiel„Decision Base“ ist. Auf dem „Simulations-board“ wird um die beste Firmenstrategiegerungen – wie, hier zu sehen, jüngst imswb-Weiterbildungs-zentrum.

Fotos: Frank Pusch

Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 53

ZukunftBildung.

D ie Handelskammer hat mitihrem Schulpreis 2002 zweiProjekte von Schülerinnen und

Schülern der Sekundarstufe II desSchulzentrums Utbremen ausge-zeichnet. Handelskammer-Präses Dr.Dirk Plump würdigte bei einer Feier-stunde im Haus Schütting die her-ausragenden unternehmerischenAnsätze der Schulprojekte „Exis-tenzgründung E-Commerce in der IT-Ausbildung“ und „Dbase – Daten-bankbasierte Anwendungen auskompetenter Hand“.

Interessant sei, dass sich beideProjekte mit Aufgaben beschäftig-ten, die gut in Bremens aktuelle Ent-wicklung zu einem bedeutendenHigh-Tech-Standort in Deutschlandpassten, sagte Dr. Plump: „Gerade indiesem Bereich bietet Bremen vieleExistenzgründungen, durch die inden vergangenen Jahren neue undhochqualifizierte Arbeitsplätze ent-standen sind.“

In beide prämierten Projektenwurden – ausgehend von einer fach-lichen Frage – vor allem Konzepteentwickelt, wie das jeweilige Produktmarktfähig gemacht werden kann.Dazu entwarfen sie über die Pro-duktidee hinaus Ideen zu Marketingund Vertrieb, erstellten genaueMarktanalysen und griffen auch aufprofessionelle Hilfe durch die Han-delskammer oder andere Bremer Ein-richtungen wie das Rationalisie-rungs- und Innovationszentrum derDeutschen Wirtschaft (RKW Bre-men) zurück.

Ziel des Handelskammer-Schul-preises ist es, die Kenntnis wirt-

Handelskammer verleiht Schulpreis 2002 an das Schulzentrum Utbremen

schaftlicher Zusammenhänge imSchulunterricht stärker als bisher zuverankern. Er soll Anreiz und Bau-stein für einen erfolgreichen Verlaufdes dringend notwendigen Bil-dungsreform-Prozesses in Bremensein. Schon seit Jahren und nicht erstseit Veröffentlichung der Ergebnisseder Schulleistungsstudie „Pisa“ set-ze sich die Handelskammer für dieKooperation von Schule und Wirt-schaft in Bremen ein. Die prämiertenBremer Projekte werden jetzt nochauf norddeutscher Ebene ins Rennengehen. Sie kommen in die Endaus-scheidung des IHK-Schulpreises derArbeitsgemeinschaft norddeutscherIndustrie- und Handelskammern.(off)

Bild oben: die stolzen Preisträger (v.l.) Stefan Weisfeld, MichaelPeschke, Jennifer Kasdorf und Soeren Petereit; Bild unten: Präses Dr. Plump überreicht dem Leiter des Schulzentrums der Sekundarstu-fe II Utbremen, Tammo Hinrichs, den Handelskammer-Schulpreis.Fotos: Jörg Sarbach

ZukunftBildung.

54 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

Ausbildungsplätze im

Verbund gefördert

Im Landesprogramm zur Förderungbetrieblicher Berufsausbildung imVerbund stehen noch Mittel zur Ver-fügung, mit denen Klein- und Mit-telbetriebe finanziell unterstütztwerden können, wenn sie gemein-sam einen zusätzlichen Ausbildungs-platz zur Verfügung stellen.

Betriebe in der Stadt Bremen, dienicht alleine in der Lage sind, alle fürein Berufsbild erforderlichen inhalt-lichen Fertigkeiten und Kenntnissezu vermitteln, haben die Möglich-keit, sich mit anderen Betrieben zu-sammenzuschließen und so dochnoch einen Ausbildungsplatz zuschaffen. Sie erhalten dafür eine fi-nanzielle Förderung von bis zu 5.000Euro pro Ausbildungsplatz. Mit demLandesprogramm, das aus Mittelndes Beschäftigungspolitischen Ak-tionsprogramms des Landes Bremen(BAP) finanziert wird, wurden seit1996 bereits über 350 Ausbildungs-verbünde gefördert.

Info bremer arbeit GmbH, bag service, –Programmplanung und Projektbegleitung,Faulenstraße 69, 28195 Bremen, Gerlinde Krause, Tel. 9584 89 338, [email protected]

AusbildungPlus:

Datenbank für Zusatz-

qualifikationen

Die Datenbank AusbildungPlus, einProjekt des Instituts der deutschenWirtschaft, wächst weiter: Mittler-weile enthält sie über 20.000 Ange-bote an Zusatzqualifikationen, in de-nen aktuell knapp 100.000 Aus-zubildende qualifiziert werden. Diessind über sechs Prozent aller Azubisin Deutschland. Damit ist Ausbil-dungPlus die bundesweit zweitgröß-te Sammelstelle für Qualifizierungs-angebote im Bereich der Berufsaus-bildung nach ASIS, dem Ausbil-dungsstellen-Informationssystemvom Arbeitsamt. Die hohe Teilneh-merzahl verdeutlicht, so die Initiato-ren, dass sich Zusatzqualifikationeninzwischen zu einem bedeutendenQualifizierungsfeld in der Berufs-ausbildung entwickelt haben.

Die Homepage wird monatlichvon knapp 50.000 Nutzern ange-wählt. Die Datenbank soll noch wei-ter ausgebaut werden. Ausbildungs-betriebe haben die Möglichkeit, ihreAusbildungsangebote mit Zusatz-qualifikationen für leistungsbereiteJugendliche zu präsentieren.

www.ausbildung-plus.de

Sonderheft zur schuli-

schen Berufsorientierung

Soeben ist das neue Sonderheft derBundesanstalt für Arbeit, „Mach’srichtig“, eine Medienkombinationzur Berufswahlvorbereitung fürLehrkräfte und Berufsberater, er-schienen. Unter dem Titel „Gemein-sam kommen wir voran!“ werdenmodellhaft Kooperationsmöglich-keiten zwischen Schule und Berufs-beratung sowie weiteren Akteurenvorgestellt. Die Publikation beruhtauf einer Kooperation zwischen derBundesanstalt für Arbeit, dem Lan-desarbeitsamt Niedersachsen/Bre-men, dem Landesinstitut für Schule(LIS) Bremen sowie dem Institut fürarbeitsorientierte Allgemeinbildung(iaab) der Universität Bremen.

Mit der Bremer Agentur SchuleWirtschaft wird eine neue Koopera-tionsplattform vorgestellt, die Erfah-rungen aus Projekten zur Arbeits-und Berufsorientierung, Initiativen,Informationen von und für alle Be-teiligten sichert und veröffentlicht,um zur Nachahmung und Koopera-tion anzuregen.

Info Das Sonderheft ist erhältlich am Landesinstitut für Schule (Dr. MargaretaBrauer-Schröder), Am Weidedamm 20,28215 Bremen oder im Internet(www.machs-richtig.de, Button „Lehrer-zimmer“ )

Run auf das neue „Meister-Bafög"

Sieben Monate nach der Reform des neuen „Meister-BAföG" haben bereits 41.156 angehende Meisterinnen undMeister einen Antrag auf Förderung nach dem Aufstiegs-fortbildungsförderungsgesetz (AFBG) gestellt. Dies sind 145Prozent mehr Anträge als im ersten Halbjahr 2001, so dasBundesbildungsministerium.

Mit dem reformierten „Meister-BAföG" werden mehrFortbildungen im Gesundheits- und Pflegebereich geför-dert, höhere Leistungen und Zuschüsse insbesondere für Fa-milien mit Kindern und Alleinerziehende gewährt und derSchritt in die Selbstständigkeit mit einem höheren Darle-henserlass belohnt. Besonders gut komme die neue Förde-rung der Fortbildungen in Teilzeitform an, denn auch diesewerdenden Meister erhalten jetzt 35 Prozent der Kosten alsstaatlichen Zuschuss. Die Deutsche Ausgleichsbank (DtA)rechnet auch für das 2. Halbjahr 2002 mit rund 40.000Darlehensanträgen nach dem AFBG, d. h. mit doppelt so vielAnträgen wie im letzten Jahr.

Das Institut für arbeitsorientierte Allgemeinbildung der Universität Bremen hat ein Projekt zur Qualifi-zierung chinesischer Dozenten in ökonomischer und technischer Bildung abgeschlossen. An diesem vonder Handelskammer unterstützten Projekt nahmen Dozenten der Lehrerausbildung aus der Wirtschafts-metropole Suzhou, 100 Kilometer westlich von Shanghai, teil. Während ihres fünfwöchigen Aufenthaltsin Bremen haben sie auch Bremer Betriebe, Ausbildungseinrichtungen sowie Kooperationsformen vonSchule und Wirtschaft kennengelernt.

Foto: Frank Pusch

Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 55

ZukunftBildung.

Cross-Media-Publishing – die Ver-bindung von Internet/Multime-

dia und Print – wird künftig einegroße Rolle spielen. Kürzere Produk-tionszeiten, geringere Kosten undmehr Aktualität sind drei schlagendeArgumente, um „crossmedial“ zuproduzieren.

Heute erfolgt die Produktion fürPrint, Web, CD-ROM und mobileGeräte oft noch völlig unabhängigvoneinander und die Inhalte (Texteund Bilder) werden jeweils neu auf-bereitet. Im Zuge einer „crossmedia-len“ Lösung werden Datenbanken er-stellt oder übernommen, in dieKunden (Redakteure) ihre Inhalte viaspeziell gefertigter Masken eingebenkönnen (Content-Management);Bilddaten werden medienneutralaufbereitet und gespeichert. Die Er-stellung der Printerzeugnisse, Inter-netseiten, CD-ROMs etc. erfolgtdann automatisch und „just in time“via Datenbankabfrage. Program-miersprachen und Datenformate wiePHP, XML und PDF spielen hier einewichtige Rolle.

Cross-Media-Publishing ver-langt aber nicht nur technische Res-sourcen, sondern vor allem auchKnow-how: Gefragt ist der multime-dial qualifizierte und flexible Gene-ralist, der alle Medien grundlegendbeherrscht und vor allem durch über-greifendes Wissen diese miteinanderverbinden kann. Ein entsprechendesFortbildungsangebot gibt es beimArbeiter-Bildungs-Centrum der Ar-beitnehmerkammer in dem Fortbil-dungscentrum PRINT&MEDIA. Dieberufsbegleitenden Kurse und vomArbeitsamt geförderte Vollzeitfort-bildungen sind auf die Bedürfnisse

Zukunft gehört den crossmedia-

len Dienstleistern Studie beleuchtet

Chancen in der Druck- und Medienindustrie

Mit der internationalen Studie „Future of Print &Publishing: Chancen in der MediaEconomy des 21.Jahrhunderts" im Auftrag von Intergraf hat die IBI- Gesellschaft für Innovationsforschung und Be-ratung mbH eine umfassende Erhebung zum Zu-kunftspotenzial der Branche durchgeführt. DieStudie zeigt auf, dass der gesamte Bereich derKommunikation, Information, des Wissenser-werbs und der Unterhaltung einem tiefgreifendenUmbruch unterliegt.

„Gänzlich neue Märkte und Marktformenwerden entstehen", so die Autoren, „bei denen esfür die Druck-/Medienunternehmen überaus be-deutsam sein wird, wie sie mit den bestehendenMarktveränderungen umgehen". Von den be-fragten Unternehmen verfolgen 68 Prozent dasZiel, sich bis zum Jahr 2007 - allein oder durch Kooperationen/Allianzen - zum crossmedialenDienstleister zu entwickeln.

Die Studie befasst sich mit zukunftsweisen-den Trendentwicklungen für die Druck- und Me-dienwirtschaft und bewertet ihre Bedeutung ins-besondere für kleine und mittlere Unternehmen.Grundlage der Erhebung bilden die Aussagen von748 Medienexperten weltweit, die ihre Prognosenu. a. über eine Online-Befragung skizziert haben.

Info Bundesverband Druck und Medien (Hrsg.), Studie„Future of Print & Publishing: Chancen in der mediaEco-nomy des 21. Jahrhunderts", Verlag Print & Media ForumAG, Art.-Nr. 88115. Bezug: Verbände der Druck- und Medienindustrie oder www.point-online.de. Interessen-ten können sich kostenlos eine Leseprobe der Studie alsPDF-Datei unter www.point-online.de aus dem Internet herunterladen.

der Branche zugeschnitten. Nebender gründlichen Vermittlung von Anwendungskenntnissen in allenmarktrelevanten Programmen derDTP-, Internet- und Multimediapro-duktion geht es insbesondere auchum das medienübergreifende Da-tenhandling.

Für Arbeitssuchende mit einemBerufsabschluss in der grafischen In-dustrie bietet das Arbeiter-Bildungs-Centrum vom 2. Januar 2003 bis 30.Februar 2004 eine einjährige Fortbil-dung zum „Cross-Media-Producer“an. Die Fortbildung erfüllt die Stan-dards für IHK-Zertifizierungslehr-gänge (IHK-Fachkraft für Print-Pro-duction und Multimedia).

Info Antoinette Rozema, Arbeiter-Bil-dungs-Centrum der ArbeitnehmerkammerBremen gGmbH, FortbildungscentrumPRINT&MEDIA, Tel. 0421 57952–0, Fax 0421 57952–10, [email protected], www.abc-bremen.de

Fortbildung zum Cross-Media-Producer

ZukunftBildung.

56 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

D ie Gruppe ist begeistert. Sie hatgerade einen Werbesloganlinks oben auf das Plakat ge-

setzt: „Für diese Sicherheit müssenwir selber sorgen“ . Daneben prangtein Präservativ. Unten steht querüber die Breite des Plakats: Für dieseSicherheit sorgt PMS. Doch dannkommen Bedenken. Ist das die rich-tige Botschaft? Passt dieser Sloganzur Zielgruppe ? Könnte der Auftrag-geber dieses Plakat tatsächlich ver-wenden? Nach einigem Hin und Hersteht fest: Die Idee ist witzig undsieht grafisch gut aus, passt abernicht. Also heißt es für die Gruppenoch mal von vorn anzufangen undneue Ideen zu entwickeln. Wasschließlich auch gelingt.

Die Gruppe kommt vom Schul-zentrum Sebaldsbrück und nimmt alseine von sieben Schulen an „KrASS –Kreatives Aufbauseminar für Schüle-rinnen und Schüler“ teil, ein Koope-rationsvorhaben des Projekts „schu-le+partner“ vom Senator für Bildungund Wissenschaft, das jetzt zum ers-ten Mal stattfand. An KrASS sind be-

teiligt: die Agentur A-Team MediaBremen, Projektschulen (die Schul-zentren Sebaldsbrück, Kornstraße,Gottfried-Menken-Straße, Grau-bündener Straße, Flämische Straße,Gesamtschule Mitte, Schule am Le-her Markt aus Bremerhaven) und be-triebliche Partner (Sparkasse Bre-men, Cinemaxx, Universum, Titus, dieJunge Volkshochschule, der PrivateMobile Sicherheitsdienst PMS).

Die Idee: Schulen und Betriebevereinbaren eine zeitlich begrenzteZusammenarbeit. Die Schülergrup-pen treffen sich sieben Wochen langeinmal nachmittags in der AgenturA-Team Media Bremen und ent-wickeln für „ihren“ Betrieb ein Wer-beplakat. Sie lernen dabei, wie einsolches Plakat vom Auftrag bis zumfertigen Produkt entsteht. Gefördertwerden so Motivation, Eigeninitiati-ve, Durchhaltevermögen, Kreativitätund Teamgeist. Am Ende bekommensie ein Zertifikat, das sie bei künfti-

gen Bewerbungen verwenden kön-nen. Ihr „Lehrer“ ist Thomas Kuhnke,Art Director der Agentur A-Team Me-dia Bremen. Zusammen mit seinenMitarbeiterinnen unterstützte er dieGruppen bei ihrer Arbeit. „Es hatSpaß gemacht“, so Kuhnke. „DieSchülerinnen und Schüler waren un-glaublich kreativ. Sie hatten Ideen,auf die wir Profis nicht gekommenwären. Einfach toll.“

Die Arbeit hat Ernstcharakter,denn der Auftraggeber ist ein Be-trieb, der einen bestimmten Betrag ineinen Pool einzahlt und dafür ein ver-wertbares Produkt, gestaltet aus derSicht von Jugendlichen, erhält. Da-neben unterstützt er durch seinenBeitrag die Schule bei ihren Be-mühungen um eine Veränderung ih-res Unterrichts. „Ich finde es gut, dasswir nicht einfach nur Geld geben sol-len, sondern eine Gegenleistung da-für bekommen, mit der wir auch et-was anfangen können“, äußerte einFirmenvertreter. Der ernsthafte Cha-rakter wird dadurch unterstrichen,dass die Gruppen im Wettbewerb

Schüler probten den werblichen Ernstfall und entwarfen Plakate:KrASS – Kreatives Aufbauseminar für Schülerinnen und Schüler – Kooperationsvorhaben von „schule+partner“ mit der Agentur A-Team Media Bremen und Bremer Betrieben

standen und ihre Plakate am Ende vorPublikum und einer Jury auf der Ab-schlussveranstaltung im Cinemaxxpräsentieren mussten.

Wichtig war es, sich als Gruppemit dem eigenen Arbeitsergebnis ge-konnt zu präsentieren und die fünf-köpfige Jury sowie ca.180 Besucherdavon zu überzeugen, dass das eige-ne Plakat das beste ist. „Wir habenuns sehr schwer getan, die drei bes-ten Plakate zu ermitteln. Sie warenalle gut“, fasst ein Jurymitglied dasErgebnis zusammen. Sieger wurdedie jüngste Gruppe aus einer achtenKlasse des Schulzentrums FlämischeStraße; die Gesamtschule Mitte be-legt den zweiten und das Schulzen-trum Kornstraße den dritten Platz.„Das Plakat, das ich bekommen habeist sehr gut, besser hätten es Profisauch nicht gestalten können. Ichwerde es auf jeden Fall verwenden,“freute sich der Inhaber von Titus, ei-nem Geschäft im Steintor.

Fazit aller Beteiligten: KrASS warein großer Erfolg und soll auf jedenFall im nächsten Jahr wiederholtwerden. Die Zeit steht auch schonfest: Das Projekt beginnt gleich nachden Osterferien und endet in der Wo-che vor den Pfingstferien. In diesemzweiten Durchgang wird der Kreisder Schulen größer sein, weil inzwi-schen weitere Projektschulen dazu-gekommen sind.

Text: Gisela Knigge

Info KrASS sucht für die neue Projektrunde wieder betriebliche Partner. Auskunft gibtGisela Knigge, Geschäftsführerin des Projekts „schule+partner“, Tel. 0421 361-6152, [email protected]; Thomas Kuhnke, A-Team Media Bremen,Tel. 0421 95891-00, [email protected]

Starke LeistungDie Plakate aus demKreativ-Wettbewerb

Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 57

ZukunftBildung.

World of Private Education –

Erste internationale Messe für private Bildung

Erstmals bietet die predex - World of Private Education – in diesem Herbstdeutschen und internationalen privaten Bildungsseinrichtungen eine Prä-sentationsplattform. Schirmherr der predex ist der Bundesverband DeutscherPrivatschulen (VDP) gemeinsam mit dem Landesverband Hamburg. Die Mes-se findet vom 21. bis 23. November parallel zum VDP-Bundeskongress 2002im Congress Centrum Hamburg statt.

In Deutschland gibt es etwa 10.000 Privatschulen. Die allgemein- und be-rufsbildenden deutschen Privatschulen werden von weit über 500.000 Schü-

lerinnen und Schülern besucht. Noch mehr Menschen bildensich in Einrichtungen der freien Erwachsenenbildung fort. Diepredex will Eltern, Kindern und Jugendlichen, Studenten,Pädagogen, Berufsberatern sowie Arbeitnehmern und Arbeit-gebern über Chancen und Vorteile privater Bildungseinrich-tungen zur Schul-, Aus-, Weiter- und Fortbildung informie-ren. Privaten Bildungsträgern bietet die predex eine inter-nationale Präsentationsmöglichkeit für ihre individuellenKonzepte zur Aus- und Weiterbildung, die es bisher im Bil-dungsmarkt nicht gab.

www.predex.net

UnternehmensPraxis.

58 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

Preisindex für die Lebenshaltung2001 2002 Veränd.AUG AUG i.v.H.

aller privaten Haushalte in Deutschland1995=100 110,0 111,21991=100 126,2 127,6 +1,1

4-Personen-Haushalte von Arbeitern undAngestellten mit mittlerem Einkommenim ehemaligen Bundesgebiet1995=100 109,8 111,01991=100 123,7 125,21985=100 137,0 138,6 + 1,21980=100 165,4 167,41976=100 191,8 194,01970=100 268,1 271,2

aller privaten Haushalte im ehemaligen Bundesgebiet1995=100 109,8 111.11991=100 123,4 124,91985=100 136,9 138,51980=100 165,5 167,4 + 1,21976=100 193,3 195,51970=100 271,5 274,7

Der Preisindex für die Lebenshaltung wird im Jahr 2003 auf das Basisjahr 2000 umgestellt. Die Indices werden dann nicht mehr getrennt nach West- und Ostdeutschland bzw. verschiedenen Haushaltstypen veröffentlicht. Eine frühzeitige Anpassung derVerträge ist ratsam. Infos über vertragliche Wertsicherungsklauseln erhalten Sie bei Andreas Köhler, Tel. 0421 3637-207,[email protected]

Informationen zu Fahrpersonalvorschriften

Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) bietet einen nützlichen Service auf sei-ner Internetseite www.bag.bund.de an: Unter der Rubrik „Fahrpersonalvorschrif-ten" wird in übersichtlicher Form über die Lenk- und Ruhezeitenregelung infor-miert. Außerdem werden Tipps zum ordnungsgemäßen Umgang mit demKontrollgerät gegeben. Die einschlägigen nationalen Rechtsvorschriften wie bei-spielsweise die Fahrpersonalverordnung sowie relevante EU-Verordnungen ste-hen als pdf-Dokumente zum Download zur Verfügung.

Firmen müssen eindeutigen

Rechtsformzusatz führen

Durch das Handelsrechtsreformgesetz, das im Juli1998 in Kraft trat, wurde auch für Einzelkaufleute

und Personenhandelsgesellschaften die Verpflichtungeingeführt, einen eindeutigen Rechtsformzusatz in ihreFirma aufzunehmen. Für Einzelkaufleute kann dieserRechtsformzusatz lauten: „eingetragener Kaufmann“,„eingetragene Kauffrau“ oder eine allgemein verständ-liche Abkürzung dieser Bezeichnung, insbesondere dieAbkürzung „e. K.“, „e. Kfr.“, „e. Kfm.“. Personenhandels-gesellschaften dürfen nicht mehr nur mit „Müller & Co.“firmieren, wohinter sich sowohl eine OHG als auch eineKG verbergen kann, sondern sie müssen durch den Zu-satz deutlich machen, welcher Rechtsform sie konkretunterliegen.

Das Handelsrechtsreformgesetz sah für Altfirmen ei-ne Übergangsfrist bis zum 31. März 2003 vor. Danachhaben Unternehmen im Geschäftsverkehr die Rechts-formkennung deutlich zu machen. Allerdings hat der Ge-setzgeber insbesondere im Hinblick auf die in erster Li-nie betroffenen Einzelkaufleute und Personenhandels-gesellschaften Erleichterungen vorgesehen.

Danach müssen zwar diese Rechtsformzusätze künf-tig aufgenommen werden, es bedarf aber – falls es sichum die einzige Änderung der Firmierung handelt – nichtder Anmeldung zur Eintragung in das Handelsregisterund damit einer zusätzlichen Kostenbelastung. Art. 38Abs. 2 des Einführungsgesetzes zum Handelsgesetzbuchverfügt eindeutig, dass, wenn die Änderung der Firma ei-nes Einzelkaufmanns oder einer Personenhandelsgesell-schaft ausschließlich die Aufnahme des Rechtsformzu-satzes zum Gegenstand hat, diese Änderung nicht derAnmeldung zur Eintragung in das Handelsregister be-darf.

Dies bedeutet, die Zusätze können formlos aufge-nommen werden. Für die meisten Unternehmen dürftedies in der entsprechenden Korrespondenz schon da-durch geschehen sein, dass sie auf ihren Geschäftsbrie-fen bereits seit dem 1. Januar 2000 u. a. ihre Rechtsformangeben müssen (s. § 37 a, § 125 a HGB). Wer die Anga-be der Rechtsform dennoch zum Handelsregister an-meldet, muss diese – wie auch sonst üblich – öffentlichbeglaubigen lassen (s. § 12 Abs. 1 HGB) und die Ge-richtskosten hierfür tragen.

Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 59

UnternehmensPraxis.

Neue Anforderungen an die Verwertung

und Beseitigung von Altholz

Am 1. März nächsten Jahres wird die neue Altholzverordnung in Kraft treten. Sie regeltdie stoffliche Altholzverwertung, die energetische Verwertung von Altholz und die Be-seitigung von Altholz. Bei der stofflichen Verwertung unterliegen jedoch nur die Auf-bereitung von Altholz zu Holzhackschnitzeln und Holzspänen für die Herstellung vonHolzwerkstoffen, die Gewinnung von Synthesegas zur weiteren chemischen Nutzungund die Herstellung von Aktivkohle/Industrieholzkohle den neuen Regel. Sonstigestoffliche Verwertungsverfahren für Altholz fallen unter die allgemeinen Bestimmun-gen des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes.

Preisunterschiede von knapp 150 Prozent

bei Stromnetznutzung

Der Bundesverband der Energie-Abnehmer e. V. (VEA) hat Preisunterschiede von nahe-zu 150 Prozent in seiner aktuellen Studie über die Netznutzungsentgelte bei Sonder-vertragskunden im Stromsektor festgestellt. Dabei gibt es große regionale Unterschie-de; vor allem im Osten Deutschlands verlangen die Versorger deutlich mehr. Die Preisefür den Mittelspannungsbereich bewegen sich im Mittel aller 762 Energieversor-gungsunternehmen zwischen 2,71 Cent/kWh und 3,75 Cent/kWh. Bremen liegt beimVergleich für den Mittelspannungsbereich mit 3,34 Cent/kWh an Platz 11 von allenBundesländern; dieser Preis hat sich gegenüber der letzten Vergleichsuntersuchungleicht erhöht.

Das Bremer Netznutzungsentgelt bildet sich als Mittelwert aus den Daten von vierNetzbetreibern: Die swb Norvia betreibt das Netz in der Stadt Bremen, die swb Bre-merhaven ist für die Küstenstadt verantwortlich und außerdem gibt es noch zwei wei-tere Netzbetreiber, die private Versorgungsleitungen im Hafengebiet betreuen. „In derMittelspannungsebene liegen wir für die Stadt Bremen mit einem durchschnittlichenEntgelt von 2,85 Cent/kWh sieben Prozent unter dem Mittelwert“, kommentiert Dr.Wolfgang Nick von der swb Norvia die Zahlen. „Damit liegen wir nach Nordrhein-West-falen und Hessen auf Platz drei.“

Im Niederspannungsbereich befindet sich Bremen mit 5,75 Cent/kWh deutlich un-ter dem bundesweitem Mittelwert, der im Schnitt bis 7,92 Cent/kWh geht.

Info Handelskammer Bremen, Referat Umwelt, Heike Fehr-Harms, Tel. 0421 3637-417, [email protected]

UnternehmensPraxis.

60 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

Business and ProfessionalWomen - Germany •www.bpw-germany.de

• 16. 10., Christa Abbing, systemische Organisa-tionsberaterin, Marxen/bei Hannover: „BusinessSmall-Talk“, Teilnahmegebühr für Nichtmitglieder Euro 8,00

Info: Sonja Beuch, Tel. 1685006, [email protected]

RKW-Seminare

• Lieferantenbewertung-aber wie?, 16.10.• Der GmbH-Geschäftsführer, 21.10.• Erfolgreich telefonieren, 22.10.• Einkäufer-Intensivtraining, 23./24.10.• Controlling - Grundkurs, 29./30.10.• Gestern Kollege-Heute Vorgesetzter, 1./2.11.• Umsatzsteigerung auf der Messe, 1.11.• DATEV-Auswertungen als betriebliche

Informationsquelle, 6.11.• Zeitmanagement und Selbstorganisation, 6./7.11.• Medientraining, 8./9.11.• Erfolgreich verkaufen mit dem Telefon, 11.11.• Mitarbeiter führen und motivieren, 12./13.11.Info: Ralph A. Jänisch, Tel. 323464 -16, www.rkw-bremen.de

vdu Verband deutscher Unternehmerinnen

• 16. Oktober, 19:00 Uhr; Vortrag in der Bremer Landesbank zum Thema Rating

• 6. November, DeutscheBank, Hamburg: Mixed Leadership, mit den Referentinnen Prof. Dr. Gertrud Höhler und Prof.Dr. Ingrid N. Sommerkorn-Abrahams; Bus-transfer; Abfahrt 12:00 Uhr

Info: Hela Bahr, Tel. 657550, www.vdu.de

STA Bremen – Berufliche Qualifizierung und Praxistraining

• Industriemeister Metall (IHK), BQ-Teil Teilzeit, 4.11.02 bis 7.11.03• Berufsausbilder (AEVO) in Vollzeit, 11.11. bis 3.12. • IHK-Fachkraft für IT-Anwendungsbetreuung in Teilzeit, 10.1.03 bis 10.9.03• Industriemeister Metall (IHK) in Vollzeit, 27.1.03 bis 16.11.03• Industriemeister Elektrotechnik (IHK) in Teilzeit, 3.2.03 bis 22.4.03• Berufsausbilder (AEVO) in Vollzeit, 10.2.03 bis 4.3.03• Industriemeister Elektrotechnik (IHK) in Vollzeit, 24.2.03 bis 16.10.03• IHK-Fachkraft für IT-Netzwerkmanagement in Teilzeit, 3.3.03 bis 26.11.03• Technischer Betriebswirt (IHK) in Vollzeit, 5.3.03 bis 27.9.03• Berufsausbilder (AEVO) in Teilzeit, 10.3.03 bis 3.6.03

Info: Tel. 17481-0, www.sta-online.de

Wirtschaftstermine.

Seminare• 4.-5.11., Etelsen, Effektiv kommuni-

zieren und Konflikte lösen• 6.11., Reklamationen und Beschwer-

den meistern, den Kunden zurück-gewinnen

• 7.-8.11., Etelsen, Zeitmanagementund Planungswerkzeuge

• 7.-8.11., Grundlagen der Lohn- und Gehaltsabrechnung

• 11.-13.11., Etelsen, Praxis-Seminar:Übernahme von Führungsverant-wortung

• 11.-15.11., Etelsen, Basisseminar II fürAuszubildende: Schlüsselqualifikatio-nen für den Ausbildungsabschluss

• 12.11., Deckungsbeitragsrechnung• 13.11., Kommunikation in China,

Sozialkompetenz, Konfliktmanage-ment, Verhandlungsführung

• 13.11., Beendigung des Arbeitsver-hältnisses

• 15.-19.11., Etelsen, Business-EnglishSuperlearning-Intensivkurs

• 8.-19.11.2002, Etelsen, Kreativitäts-, Problemlösungs- und Entscheidungs-techniken

• 19.11., vormittags, Das Arbeitsrecht nach der Schuldrechtsreform

belladonna-Seminare

• Alles (k)eine Frage der Motivation?: Personalführung und Teamgeist;Seminar mit Christiane Börger, Freitag. 8.11., 18:00-21:00 Uhr, und Samstag, 9.11., 10:00-18:00 Uhr; 100 Euro

• Die erfolgreiche Managerin: Mit Engagement und Glaubwürdigkeit; Seminar mit Sabine Klenke; Freitag. 29.11., 18:00-21:00 Uhr, und Samstag, 30.11., 10:00-18:00 Uhr; 100 Euro

Info/Anmeldung belladonna, Tel. 703535, www.belladonna-bremen.de

Marketing-Club Bremen e. V.

• 10. Oktober, Marketing-After-Work • 15. Oktober, Biotechnologie -

überraschende Möglichkeiten - der Natur-Rohstoff ohne Ende aus dem Meer

• 22. Oktober, „Marketing im Fluss": Rechte und Pflichten in den neuen Medien - Fach- und Streitgespräch

Info: Natalia Wecker, Tel. 37955-96, Fax: 37955- 97, [email protected], www.marketingclub-bremen.de

bpw-Tagesseminar: „Sie haben ja schon wieder Mist gebaut! – Wie ichkonstruktiv kritisiere“ mit Christiane Börger; in diesem Seminar werdendiese Fragen diskutiert: • Was macht es so schwierig, ein wirklich gu-tes Kritikgespräch zu führen? • Wann ist Kritik angesagt (und wannnicht)? • Wozu kann ein - gutes - Kritikgespräch nützlich sein? • Washeißt das: positive - negative Kritik? • Was erhöht die Chancen, dass esein konstruktives Kritikgespräch wird? Ausgangspunkt und Bezug sinddabei die Beispiele, Situationen und Erfahrungen, die die Teilnehmerin-nen „mitbringen".Termin: Samstag, 16. November, 9:00 bis ca. 17:30 UhrOrt: Gertrudenhof, Gertrudenstrasse 38, 28203 Bremen Teilnahmebeitrag: Euro 135,00 (Euro 95,00 für bpw-Mitgliedsfrauen)

Info: Monika Holleck, Tel. 0421 359-3173

• 19.11., Teilzeit- und Befristungsgesetz• 20.11., Probleme der Arbeitszeit• 28.11., vormittags, Aktuelle Fragen

zum Lohnsteuerrecht 2003

Fortbildungslehrgänge mit IHK-Abschluss• 7.11., Personalfachkauffrau/mann• 12.11., Technische/r Betriebswirt/in• 18.11., IHK-Betriebswirt/in

Info: Rolf Behrens, Roswitha Preißing, Tel. 36325-16/-12, www.bwu-bremen.de, [email protected]

BWU Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet e. V.

Vortragsveranstaltung des Gewerbe- und Handelsvereins Bremen von 1845 e. V.

Grundsätze der Personalführung: effektiv gestaltet für Kleinbetriebe und mittelständische Unternehmen – 4. November, 19:30 Uhr

Dieser Vortrag soll den Inhabern von Kleinbetrieben und mittelständischen Unterneh-men die Grundsätze der Personalführung vermitteln und sie in die Lage versetzen, ihrePersonalarbeit effektiver zu gestalten.

Die Veranstaltung findet statt im Hotel Golden Tulip, August-Bebel-Allee 4

Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 61

UnternehmensPraxis.

Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer Bremen gGmbH

• Web-Designer/in, berufsbegleitend,Beginn 18.11.

• Franchise-Manager/in IHK, Beginn 10.10.

• Fachberater/in in Bau- und Heimwerkermärkten, 7.10.

• Grundlagen der Personalwirtschaft, Beginn 18.10.

• Altersteilzeit in der betrieblichen Praxis I, Beginn 18.10.

• Gepr. Fachkauffrau /- mann Einkauf und Logistik (neue VO), ab Herbst

• Controlling Kompakt 120 Std., Beginn 28.10.

• Veranstaltungswesen Kompakt, 120 Stunden, Beginn im Oktober

• Instrumente des Kostenmanage-ments, Beginn 22.10.

• Grundlagen des Handels- und Wirt-schaftsrechts, Beginn 14.10

Infos unter 44 99–627/615 /624

Wirtschaftstermine.

Arbeiter-Bildungs-Centrum der Arbeitnehmerkammer Bremen gGmbH 7.12.-8.12. Datensicherheit und Virenschutz16.11. E-Mail im Betrieb4.11.-27.11. CNC-Technik nach DIN 660252.12.-6.12. CNC-Technik nach DIN 660254.11.-8.11. CAD, Aufbaukurs2.12.-6.12. AutoCAD 3D19.11.-12.12. AutoCAD 3D2.12.-6.12. Elektro-CAD26.11.-19.12. Robotik, Aufbaukurs18.11.-22.11. Elektropneumatik25.11.-18.12. Elektropneumatik25.11.-29.11. SPS, Aufbaukurs11.11.-18.11. Betriebssystem Macintosh 9.x und X18.11.-20.11. Kreative Bildbearbeitung mit Adobe PhotoShop27.11.-29.11. Macromedia FreeHand, Crashkurs6.11.-8.11. Adobe Illustrator, Crashkurs13.11.-15.11. QuarkXPress, Grundlagenkurs20.11.-23.11. QuarkXPress, Aufbaukurs19.11.-26.11. Adobe Acrobat und PDF2.12.-11.12. Präsentationstechnik und -layout9.12.-18.12. Website-Erstellung/Macromedia Dreamweaver 4.0, Grundlagenkurs2.12.-4.12. Website-Erstellung mit Adobe GoLive, Grundlagenkurs11.11.-20.11. Webanimationen mit Adobe LiveMotion25.11.-04.12. Director und Lingo-Programmierung, Aufbaukurs12.11.-21.11. 3D-Gestaltung mit 3D Studio Max, Grundlagenkurs3.12.-12.12. 3D-Gestaltung mit 3D Studio Max, Aufbaukurs26.11.-5.12. Einführung in XML (eXtensible Markup Language)

Info: Katrin Morisse, Tel. 6805–31, [email protected], www.abc-bremen.de

Berufsbegleitende Seminare• Lohn- und Gehaltssachbearbeiter/in,

Beginn 15.10.• Reiseleiter/in, Beginn 9.10.• Handelsfachwirt/in, Beginn 16.10.• Wirtschaftsassistent/in Englisch,

Beginn 7.10.• Vorbereitung AEVO (Vollzeit), Beginn

14.10.• Vorbereitung AEVO (berufsbeglei-

tend), Beginn 6.11.• Gepr. Bilanzbuchhalter/in, Beginn

29.10. • Gepr. Versicherungsfachwirt/in,

Beginn 13.11.• Betriebswirt/in IHK, Beginn 3.11.• Controller/in IHK, Beginn 7.11.• Gepr. Medienfachwirt/in, Beginn

15.10.• Fachwirt/in für Finanzberatung,

Beginn 14.10.• Geprüfte/r Fachberater/in im

Vertrieb, Beginn 11.10.• Fachkaufmann/-frau für Marketing

IHK, Beginn 5.11.• Technische/r Betriebswirt/in IHK,

Beginn 10.12.

Nachfragen ... Nachfragen ...

HB-N-18-2002Unternehmer im Bildungsbereich sucht Teilzeit-Con-troller mit Sinn für Erschließung neuer Märkte, kriti-schem Blick auf ungewohnte Ideen und Arbeit in vir-tuellem Netzwerk.

HB-N-19-2002Dipl.-Ing. Maschinenbau, 43 Jahre, 15 Jahre Berufs-erfahrung in leitender Funktion (davon zwei Jahre alsGeschäftsführer) eines mittelst. Unternehmens imMaschinen- und Anlagenbau sucht neue Herausfor-derung als Geschäftsführer/technischer Leiter, gerneauch mit Nachfolgeregelung oder Beteiligung, bevor-zugt im Raum HB, H, HH, OL, OS. Umfangreiche Er-fahrungen in Konstruktion, Entwicklung, Fertigungund Qualitätsmanagement. Besondere Qualifikatio-nen: Führungspersönlichkeit, verhandlungssicher,Projektmanagements- und EDV-Kenntnisse, berufs-begleitende Weiterbildung zum Certificate in Management. Branchenkenntnisse: Armaturen- undFiltertechnik, Anlagenbau, Werftenzulieferer, Gasein-dustrie, Sonderschiffbau.

HB-N-20-2002Pädagoge, 38 J., sucht hinsichtlich EU-Osterweite-rung Investoren für größeres Projekt im Non-ProfitBereich. (Ostgebiete, Polen, Russland) Tragfähigespäd. Konzept für Umsetzung in der Kinder-, Jugend-und Erwachsenenpädagogik vorhanden. Kleinere Investitionen willkommen, persönliche Beteiligungwünschenswert. Kontaktaufnahme über Chiffre.

HB-N-21-200230-jähriger sucht in Bremen, Hamburg oder Hanno-ver Handelsvertretung im Bereich Textil.

HB-N-22-2002Dipl.-Kfm., 38 J., langjährige Erfahrungen in den Bereichen Marketing, Vertrieb, Rechnungswesen,englisch und französisch fließend, sucht Unterneh-men als Nachfolger, vorzugsweise Wein-Einzelhandeloder -Großhandel im Raum Bremen.

UnternehmensPraxis. Existenzgründungsbörse Recyclingbörse

62 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

Angebote ... Angebote ....

durch das Arbeitsamt über-nommen. Geschäftsfelder: Beratung, Existenzgründung,Karriereplanung, Schuldner-beratung, Standorte in ganzDeutschland in Ihrer Nähe zuvergeben. Das Konzept hat sichseit 16 Jahren bewährt, ist einzigartig und mündet in eine Vollexistenz.

BI-UA-320Bielefelder Dienstleister suchtExistenzgründer bzw. schonselbstständig Tätige, die ihreErfahrungen auf dem Gebietder Büro-Dienstleistungen(z. B. lfd. Lohnabrechnung,Verbuchung der lfd. Geschäfts-vorfälle gem. § 6 StBerG., Unternehmensberatungen,Büroorganisation etc.) in einNetzwerk mit professionellemMarktauftritt einbringenmöchten. Die Durchführungkann haupt- oder nebenberuf-lich erfolgen – auch vomWohnsitz aus.

HB-A-12-2002Seriöses solventes Radio/TV-Fachgeschäft mit Verkaufs-raum, komplett eingerichteterWerkstatt, Büro und Lager-raum in Bremen aus Alters-gründen abzugeben. Über 55Jahre am gleichen Standort.Großer Kundenstamm vorhan-den.

HB-A-21-2002Im Raum Bremen, Bremerha-ven, Cuxhaven, Wilhelmsha-ven, Osnabrück und Mindenwerden Bestandsnachfolgerfür bestehende General- undHauptvertretung der Frankfur-ter Allianz Versicherungs-AGgesucht. Bis zur Übernahmeerfolgt eine gründliche Einar-beitung im Rahmen des Alli-anzprogramms.

HB-A-22-2002Existenzgründung und Koope-ration für innovativeSchuldnerberatung in ganzDeutschland. Gründung einerinnovativen Schuldnerbera-tung als Marktnische mit über-proportionalem Wachstum.Ausbildung wird in der Regel

Die Recyclingbörse soll dazu beitragen, Produktionsrückstände imgrößeren Maß der Wiederver-wertung zuzuführen.

In der Reihenfolge finden Siediese Angaben:Chiffre-Nr. /Bezeichnung des Stoffes / Zusammensetzung / Menge(m = monatlich, w = wöchentlich, r = regelmäßig, ur = unregelmäßig) / Art der Verpackung / Transportmöglichkeiten /Anfallstelle.

Bitte richten Sie IhreZuschriften unter Angabe der Chiffrenummer an:Handelskammer Bremen,Geschäftsbereich Industrie, Jutta Deharde, Andrea Freiwald, Postfach 10 51 07, 28051 Bremen

Angebote ... Angebote ...HB-A-05-19, gebrauchte Euro-paletten, 2. Wahl, 500 Stck.,6.000 kg, 3 Eur./Stck., 50 Stck.Mindestabnahme, Lkw, BremenHB-A-07-18, HandabsperrventileARI-ASTRA zur Strangregulie-rung in Heizungs- und Klima-technik, NEUWARE, Spritz-gehäuße, DN 25 m/m 1“, DIN3443-Form A, 50 Stck., 4 kg,günstig, einmalig, Mindestab-nahme 10 Stck., Abholung, HBBI-A-1046-01, diverse Chemika-lien abzugeben, 1065 kg, e.,mind. Abnahme 300-2.000 kg,Verpackungsart: Fass, Gebinde,Absprache, Ostwestfalen/NRWBI-A-1049-2, 30-l-Kunststoffka-nister (leer), blau, kostenlos perAbholung in Spenge, in den Kanistern wurde ein Wasserauf-bereitungsmittel transportiert,50 Stck., e., Ostwestfalen/NRWBI-A-1052-7, suche kostengüns-tigen Abholer für unregelm. an-fallende Altreifenbestände, Ver-packungsart: lose, Absprache,OWL/HÖXTER/NRWBI-A-1054-6, Textilwindeln fürKinder (verschiedene Größen),bestehend aus Windelhöschenund Saugpolstern, waschbar,dermatologisch getestet, 1b Wa-re im kompletten Posten günstigabzugeben, e., Absprache,OWL/NRWBI-A-1055-6, Kissen- /Matrat-zenbezüge (verschiedeneGrößen) für Hausstaubmilben-allergiker und Neurodermitis-patienten, dermatologisch getestet, 1b Ware im komplettenPosten abzugeben, e., Absprache,OWL/NRW

Neues DIHK-Altauto-Sachverständigenregister

Zum In-Kraft-Treten des neuen Altauto-Gesetzes hat der Deutsche Industrie- und Handelskammer-tag (DIHK) im neuen Umweltkommunikations- und –informationssystem IHK-UMKIS (www.ihk-um-kis.de) als neue hoheitliche Aufgabe das Altauto-Sachverständigenregister veröffentlicht. Darin sindfür jeden ersichtlich, recherchierbar und ausdruckbar die Liste der in Deutschland von den Industrie-und Handelskammern (IHKs) vereidigten Altauto-Sachverständigen und die von der DAU (DeutscheAkkreditierungs- und Zulassungsgesellschaft für Umweltgutachter mbH) entsprechend zertifiziertenUmweltgutachter. Aufgabe dieser Sachverständigen ist die Bescheinigung der Einhaltung von Altau-to-Entsorgungsanforderungen gemäß Altauto-Verordnung für die einschlägigen Altauto-Entsor-gungsbetriebe.

(www.ihk-umkis.de)

Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 63

UnternehmensPraxis.Recyclingbörse

Nachfragen ... Nachfragen ...Angebote ... Angebote ...

STD-N-17-14, Kartons, Größe etwa40x40x30 cm, 50 Stck., r., AbholungSTD-N-18-01, EAK-Schlüssel-Nr. 160504,gefährliche Stoffe enthaltende Gase inDruckbehältern einschl. Halonen, anorga-nische Chemikalien, auf Anfrage, regelm.,Gitterbox, Big Bags oder Fass, Lkw, bundesweitSTD-N-19-01, EAK-Schlüssel-Nr. 160507,gebrauchte anorganische Chemikalien,die aus gefährl. Stoffen bestehen oder sol-che enthalten, auf Anfrage, regelm., Git-terbox, Big Bags oder Fass, Lkw, bundes-weitSTD-N-14-15, gebrauchte Computer,Drucker, Monitore, regelmäßigSTD-N-16-02, Polyether oder PolyesterSchaumstoffschnittreste o. andereSchaumstoffe, kein Styropor, Schaum-stoffreste müssen sauber u. geruchsfreisein, regelmäßig, 5 t, Ballen, LkwOS-N-193, Entsorgung u. Verwertung v.Altreifen, tägl., Container, lose, Abholung,Absprache, Containerfahrzeug, LkwBI-N-266-5, Wir entsorgen kostenlos Ihredefekten oder nicht mehr benötigten Ein-weg-, Industrie und Europaletten imRaum Ostwestfalen

BI-A-1056-6, Unterröcke (Gr. S,M, L, XL) Farbe weiß, 100% Poly-ester, 1b Ware im komplettenPosten günstig abzugeben, e.,Absprach, OWL/NRWBI-A-1062-01, Rohstoff zur Her-stellung haarkosmetischer Pro-dukte, 5.383 kg LuviskolPlus/BASF, 1.726 kg Luvimer 30e/BASF sofort und günstig abzu-geben. Produkt- u. Sicherheits-datenblatt, Zertifikate vorhan-den, e., Verpackungsart: IBC-Pa-lettencointainer, Absprache,OWL/NRWBI-A-1063-04, große Plastik-Säcke Poresta zur Weiterverwer-tung kostenlos abzugeben undgroße Kartons mit Pappe und Alt-papier. Altelektrogeräte abzuge-ben, monatl., Verpackungsart:Sack, Abholung, eventuell Zulie-ferung, OWL/NRWBI-A-1064-15, Anschlusskabel3 x 0,75; angegossener Schuko-stecker; 8 m lang, 300 Stck., un-regelm., Verpackungsart: Kar-tons, Absprache, OWL/NRWOS-A-174, Big Bags, Grund-fläche: 940x940 mm, Höhe:1650 mm, Inhalt: ca. 1.800 l, Ein-füllstutzen: Durchmesser: 400mm, max. Ladegewicht: 1.200 kg,

500 Stck., r.OS-A-193, Entsorgung und Ent-wertung von Altreifen, t., Contai-ner, lose, Lkw, ContainerabholungEMD-A-297, Verpackungsholz(Laub- u. Nadelholz), unbehan-deltes Holz, 30% Restfeuchte,unterer Heizwert 4 KWh/kg, 500 t, regelmäßig, 20 KubikmeterAustauschcontainer, Lkw durchAbnehmer, Landkreis Emsland/NiedersachsenEMD-A-101, Kleiboden (unbelas-tet), fest, 100000 cbm, regel-mäßig, Lkw, Landreis LeerSTD-A-201-18, Anker/DemagSpritzgießmaschine A 17, ge-braucht, 65 to Schließkraft, Bj.73, 1 Stck., auf Anfrage, e., Lkw,Rotenburg/NiedersachsenSTD-A-200-18,Anker/DemagSpritzgießmaschine A 136, ge-braucht, 165 to Schließkraft, Bj.74, Fehler in der 1. Pumpenstufe,1 Stck., auf Anfrage, e., Lkw, Rotenburg/Niedersachsen OL-A-3236, PE-Kanister, 10 l, na-tur, einmal gebraucht, 2.000 Stck,einmalig, Abholg., OldenburgOL-A-3237, PE-Kanister (UN-zertifiziert), 30 l, blau, einmal gebraucht, 600 Stck., einmalig, Abholung, Oldenburg

BI-N-264-15, Radio-/Verstärkerröhren(laufend größere Stückzahlen) aus Werk-stattauflösung, Recycling usw. zu kaufengesucht, regelmäßig, Absprache, AbholungBI-N-267-4, stabile Kartons z. Postver-sand in allen Größen regelm. n. Absprachegesucht. Selbstabholer, NRWBI-N-261-18, Chemikalien, Kunststoffe,Metalle, Papier/Pappe, Holz, Verpackun-gen, Elektronik, Sonstiges, regelm. n. Absprache, Ballen, Kartons, lose, Abho-lung, Lkw, Containerfahrzeug, Zulieferung,NRWBI-N-263-18, suche ständig gebrauchtePflasterklinker, Kopfsteinpflaster und weiter recycelbare Baustoffe, Mauerzie-gel, Bruchsteine usw. Baustoffe sollenwieder eingebaut werden, regelmäßig,lose, Palette, Container, Absprache, NRW

64 • Oktober 2002 • Wirtschaft in Bremen

Wirtschaft IN BREMENDas Magazin der Handelskammer Bremen 83. Jahrgang

HerausgeberHandelskammer BremenAm Markt 13, 28195 BremenTel. 0421 36 37-0, Fax 0421 36 37-299www.handelskammer-bremen.deoffenhaeuser@handelskammer-bremen.de

Redaktion, Verlag, AnzeigenverwaltungCarl Ed. Schünemann KG ZeitschriftenverlagZweite Schlachtpforte 7, 28195 Bremen,Tel. 0421 36903-72, Fax 0421 36903-34,[email protected]

Redaktion, Grafik, RealisationDr. Christine Backhaus (cb), PresseContor,[email protected]

Autoren: Peter Schulz, Christine Backhaus,Kai Uwe Bohn, Milko Haase, Dr. Stefan Offenhäuser,Gisela Knigge, Katharina Assmann

Fotografen: Frank Pusch, Jörg Sarbach u. a.

RedaktionsbeiratDr. Stefan Offenhäuser (Vorsitz), Jörg Albertzard,Bert Cecchia, Annabelle Girond, Andreas Köhler,Frank-D. Lutz, Karsten Nowak, Uwe A. Nullmeyer,Ulrich Vogel

Verlags- und AnzeigenleitungJürgen Thiele, Tel. 0421 36903-72Leserservice und VertriebKarin Wachendorf, Tel. 0421 36903-26

DruckDruckerei AsendorfHastedter Heerstraße 196, 28207 BremenTel. 0421 440244ISSN 0931-2196. Verkaufspreis: E 2,30; für das Jahresabonnement E 22,80Die beitragspflichtigen Kammerzugehörigen erhalten die Wirtschaft IN BREMEN auf Anfrage kostenlos.

Wirtschaft IN BREMEN erscheint monatlich. Esgilt die Anzeigenpreisliste Nr. 27 vom 1. Januar2002. Für unverlangt eingesandte Manuskripte undFotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Nach-druck, auch auszugsweise, ist nur mit Quellenanga-be gestattet. Sämtliche Rechte der Vervielfältigungliegen bei der Handelskammer Bremen. Namentlichgekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingtdie Meinung der Handelskammer wieder. Anzeigenschluss ist der 6. des Vormonats.

IWV geprüft

Unternehmen werben in dieser AusgabeUnternehmensindex. Impressum.

Albrecht, Müller-Pearse & Co . . . . . . . . .39Arnold GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57Bartram GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . .57BBN Bremer Business Net . . . . . . . . . . . .58Behlmer GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57BLG Logistics Group . . . . . . . . . . . . . . . . . .15Classic Cars GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61Dachser GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63Delikatessen Uchtmann . . . . . . . . . . . . . . 61Deutsche Telekom AG . . . . . . . . . . . . . . . .U2Die Sparkasse Bremen . . . . . . . . . . . . . . . .U4Eggers Industrievertretungen . . . . . . . . .61Europa-Center AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51Finke u. Co. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61Ford-Werke AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24,25Goldbeckbau GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . .47Haas Fertigbau GmbH . . . . . . . . . . . . . . .57Hamburger-Mannheimer AG . . . . . . . . . . .9Hammesfahr Vertriebs GmbH . . . . . . . . .23Hans Freizeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61Helios Lubeoil KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17Jaguar-House Woltmann . . . . . . . . . . . . .23

Jonsereds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5Koopmann Jindelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5LVM Versicherungsagentur Ranft . . . . . 45MCS Micro-Computer-Service GmbH . 61Meenen GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .61Meyer & Bull . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .59NordCom GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27NordIT GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21Nowotka GmbH & Co . . . . . . . . . . . . . . . . .43Paragon Systembau GmbH . . . . . . . . . . .55Plana Innova GmbH & Co.KG . . . . . . . . .U3RBB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61Reisswolf GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16Säbu Morsbach GmbH . . . . . . . . . . . . . . . .53Studio B . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .61Stute Verkehrs GmbH . . . . . . . . . . . . . . . .U3swb Enordia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19Team TV und Film . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57Volksbanken Raiffeisenbanken . . . . . . . .37Weser-Report . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41WLO Wirtschaftsförderungsges. . . . . . .63

DIHKBroschüren.

Bei Exporten auch an die

Absicherung denken

Die deutsche Wirtschaft ist in hohemMaße vom Export abhängig. Nicht nurgute Technologien und Produkte ent-scheiden über Marktanteile, oft muss auchdie Finanzierung „mitgebracht“ werden.Für die deutsche Exportwirtschaft sind dieMöglichkeiten der Ausfuhrbürgschaftenund Ausfuhrgarantien daher von großerBedeutung.

Die DIHK-Broschüre „Absicherung vonExporten“ gibt in komplett überarbeiteterForm einen Überblick über die staatlichenKredit- und Fördermöglichkeiten. Aufge-zeigt werden die einzelnen Instrumenta-rien und die Voraussetzungen der Verga-be; ferner werden die Adressen und Te-lefonnummern aller wichtigen Ansprech-partner aufgelistet. Ergänzend findet sicheine Liste der AHKs und der Staaten, mitdenen Deutschland ein Investitions-schutzabkommen getroffen hat.

Lohn-ABC: So wird

korrekt abgerechnet!

Alles, was Sie schon immer über dieLohnabrechnung aus steuerlicher Sichtwissen wollten, finden Sie in der aktu-ellen DIHK-Publikation „Lohn-ABC –Steuer- und sozialversicherungsrecht-liche Betrachtung“. In ABC-Form gehendie Autoren Joachim Schermer (VDAK)und Steuerberater Michael Seifert dar-auf ein, was als Arbeitslohn steuer- undbeitragspflichtig zu erfassen ist.

Behandelt werden von den Stich-worten „Abfindungen wegen Auflösungdes Dienstverhältnisses“ über „Beleg-schaftsrabatte“ und „Darlehen“ bis zu„Tagegelder“, „Warengutscheine“ und„Zinszuschüsse“ alle für die Praxis we-sentlichen Begriffe. Hiermit können dieLohnabrechnungen rechtssicher ge-staltet werden.

Info „Absicherung von Exporten“, DIN A4, 38 Seiten, Preis: 12 Euro; „Lohn-ABC“, DIN A 4, 252 Seiten, Preis: 18 Euro

Zu beziehen bei der DIHK Service GmbH, Adenauerallee 148, 53113 Bonn, Fax-Bestellservice 0228 1041626, www.ihk.de.

Wirtschaft in Bremen • Oktober 2002 • 65

Wagenunwinnen.

Die etwas andere Weihnachtsfeier Event-Agentur bietet ungewöhnlichen Rahmen für Betriebsfeiern

W eihnachten kommt schneller, als man denkt. Bei der BremerEvent- und Medienagentur World of Fantasy (WoF) laufen dieVorbereitungen schon jetzt auf Hochtouren: Sie plant ein un-gewöhnliches Weihnachts-Event in der Stadt. Das Theater-

varietémusicaldiner steht unter dem Motto „Santas Fantasticas“. WoF willin einer leer stehenden Fabrikhalle in der Nähe des Flughafens eine kom-plette Weihnachtswerkstatt aufbauen. Sie dient als Kulisse für betriebli-che Weihnachtsfeiern in der Zeit vom 5. bis 31. Dezember. Zu sehen undzu erleben gibt es dann: Zinnsoldaten, Lebkuchenmänner, Ballerinas aufSchneepodest, Engel, international preisgekrönte Zirkus- und Va-rietékünstler am Boden und in der Luft, Nussknacker, Puppenbauer an derHobelbank und Bratäpfel-Vanillensaucen-Hersteller – das ganze weih-nachtliche Repertoire in einem „furiosen Spektakel“, verspricht WoF. DieWerkstattküche wird ein viergängiges Weihnachtsmenue auf die ge-schmückten Tische zaubern und musikalisch sorgt die achtflügelige „Wol-kenband“ für weihnachtliche Töne.

Info: World of Fantasy, Frank E.W. Fromme, Tel. 0421- 3365 772,www.wof-bremen.de

Er hat schon mal vorbeigeschaut: Der Weihnachtsmannauf Stippvisite in Bremen und bei der EventagenturWorld of Fantasy, die im Dezember unter dem Motto„Santas Fantasticas“ ein weihnachtliches Event plant. Foto: WoF