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Gold SMI UBS Wir werden nicht ruhen Endlich sehen, wie die Märkte ticken. Egal ob Profi oder Einsteiger, mit UBS KeyInvest TrendRadar bleiben Sie auf Kurs. Der UBS KeyInvest TrendRadar bringt Ihnen blitzschnell die aktuellen Trends auf den Monitor, verknüpft mit fundierten Informationen, Kurszielen, Renditen und trendspezifischen Produkten. Für weitere Auskünfte wenden Sie sich an 044-239 76 76* oder [email protected] UBS KeyInvest TrendRadar. Jetzt die neusten Anlagetrends entdecken: www.ubs.com/trendradar-ch ANZEIGE KEYSTONE [email protected] www.handelszeitung.ch powered by DIGITAL 2. August 2013 IN DIESER AUSGABE Fokus Eurokrise: Schnäppchenjagd in Südeuropa 2 Aktien Novartis, Roche & Co.: Biotech- Generika wecken übertriebene Erwartungen 4 Fonds  und  ETFs M&A-Boom: So setzen Anleger auf Übernahmekandidaten 6 Derivate UBS, CS, Julius Bär: Schweizer Banken sind in guter Form 7 Perspektiven Christian Gattiker, Julius Bär: Es könnte an der Börse wieder ein heikles drittes Quartal geben 8 Am 1. August gabs an der Schweizer Börse kein Kursfeuerwerk. Nicht nur, weil die Börse am Na- tionalfeiertag geschlossen ist. Auch sonst herrscht am Aktienmarkt Lethargie. Dabei kann von Ferienstimmung keine Rede sein. Im Ge- genteil: Tag für Tag laufen die jüngsten Quar- talszahlen kotierter Unternehmen über die Nachrichtenticker. Mittlerweile gewährten elf der 20 SMI-Mitglieder Einblick in die Bücher. Davon übertrafen sieben die durchschnittliche Gewinnschätzung der Analysten, während vier Konzerne den Konsens verfehlten. Mit dieser Quote liegt der heimische Leitindex auf Augen- höhe mit dem S&P 500. Anfang Woche lagen die Quartalszahlen für mehr als die Hälfte der im US-Leitindex vertretenen Gesellschaften vor. Davon haben in den vergangenen Monaten rund zwei Drittel mehr verdient als erwartet. In der Schweiz sorgte Actelion bis dato für ein Highlight der «Earnings Season». Das Bio- techunternehmen übertraf nicht nur die Erwar- tungen, sondern erhöhte zudem die Prognose. Bereits im laufenden Jahr und nicht erst im 2014 erwartet das Management nun einen Ergebnis- anstieg. Kein Wunder also, dass die Actelion- Aktie im bisherigen Jahresverlauf mit einem Plus von 40 Prozent das Performance-Ranking im SMI dominiert. Mit Novartis schraubte ein weiterer Vertreter des Gesundheitssektors die Ziele nach oben, während auch Roche einen überzeugenden Semesterabschluss präsentierte (Seite 4). Viel Applaus erntete überdies Givau- dan. Der Riechstoff- und Aromahersteller über- traf sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Analystenschätzungen. Durchwegs über den Erwartungen lagen auch die im SMI enthal- tenen Banken CS, Julius Bär und UBS (Seite 7). Hingegen enttäuschten mit ABB und Syngenta zwei Vertreter der heimischen Industrie. Den SMI liess die Zahlenflut bis dato kalt, er trat im Juli per Saldo auf der Stelle. Möglicher- weise reissen die noch ausstehenden Quartals- berichte den Leitindex aus seiner Lethargie. Am ehesten könnte dies am 8. August der Fall sein. Dann präsentieren gleich drei SMI-Mitglieder ihre Halbjahresbilanz. Neben Adecco und Swiss Re zählt dazu Nestlé. Fazit: Ferienstimmung dürfte an der Börse vorerst nicht auommen. (ci) Zahlenflut lässt SMI kalt Die Schweizer Grosskonzerne präsentierten bis dato mehrheitlich überzeugende Quartalszahlen. Dennoch trat die Börse im Juli auf der Stelle. Börsen Diese Woche (Stand: Freitag 10h) SMI 7936,16 p+1,83 % SPI 7509,18 p+1,90 % DAX 8417,40 p+2,09 % Dow Jones 15 628,02 p+0,44 % Nasdaq 100 3126,30 p+1,63 % Nikkei 14 466,16 p+2,38 % Termine nächste Woche auf www.handelszeitung.ch/termine Sie lesen diesen Newsletter auf einem Tablet oder auf dem Computer? Tippen/klicken Sie auf das gelbe Sym- bol für aktuelle Informationen und mehr!

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Gold

SMI

UBS

Wir werden nicht ruhen

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2. August 2013In DIeser AusGAbe

Fokuseurokrise: schnäppchenjagd in südeuropa 2

Aktiennovartis, Roche & Co.: Biotech-generika wecken übertriebene erwartungen 4Fonds  und  eTFsM&A-Boom: so setzen Anleger auf Übernahmekandidaten 6DerivateUBs, Cs, Julius Bär: schweizer Banken sind in guter Form 7PerspektivenChristian gattiker, Julius Bär: es könnte an der Börse wieder ein heikles drittes Quartal geben 8

Am 1. August gabs an der Schweizer Börse kein Kursfeuerwerk. Nicht nur, weil die Börse am Na-tionalfeiertag geschlossen ist. Auch sonst herrscht am Aktienmarkt Lethargie. Dabei kann von Ferienstimmung keine Rede sein. Im Ge-genteil: Tag für Tag laufen die jüngsten Quar-talszahlen kotierter Unternehmen über die Nachrichtenticker. Mittlerweile gewährten elf der 20 SMI-Mitglieder Einblick in die Bücher. Davon übertrafen sieben die durchschnittliche Gewinnschätzung der Analysten, während vier Konzerne den Konsens verfehlten. Mit dieser Quote liegt der heimische Leitindex auf Augen-höhe mit dem S&P 500. Anfang Woche lagen die Quartalszahlen für mehr als die Hälfte der im US-Leitindex vertretenen Gesellschaften vor. Davon haben in den vergangenen Monaten rund zwei Drittel mehr verdient als erwartet.

In der Schweiz sorgte Actelion bis dato für ein Highlight der «Earnings Season». Das Bio-techunternehmen übertraf nicht nur die Erwar-tungen, sondern erhöhte zudem die Prognose. Bereits im laufenden Jahr und nicht erst im 2014 erwartet das Management nun einen Ergebnis-

anstieg. Kein Wunder also, dass die Actelion-Aktie im bisherigen Jahresverlauf mit einem Plus von 40 Prozent das Performance-Ranking im SMI dominiert. Mit Novartis schraubte ein weiterer Vertreter des Gesundheitssektors die Ziele nach oben, während auch Roche einen überzeugenden Semesterabschluss präsentierte (Seite 4). Viel Applaus erntete überdies Givau-dan. Der Riechstoff- und Aromahersteller über-traf sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Analystenschätzungen. Durchwegs über den Erwartungen lagen auch die im SMI enthal-tenen Banken CS, Julius Bär und UBS (Seite 7). Hingegen enttäuschten mit ABB und Syngenta zwei Vertreter der heimischen Industrie.

Den SMI liess die Zahlenflut bis dato kalt, er trat im Juli per Saldo auf der Stelle. Möglicher-weise reissen die noch ausstehenden Quartals-berichte den Leitindex aus seiner Lethargie. Am ehesten könnte dies am 8. August der Fall sein. Dann präsentieren gleich drei SMI-Mitglieder ihre Halbjahresbilanz. Neben Adecco und Swiss Re zählt dazu Nestlé. Fazit: Ferienstimmung dürfte an der Börse vorerst nicht aufkommen. (ci)

Zahlenflut lässt SMI kaltDie schweizer grosskonzerne präsentierten bis dato mehrheitlich überzeugende Quartalszahlen. Dennoch trat die Börse im Juli auf der stelle.

Börsen  Diese Woche (Stand: Freitag 10h)

SMI 7936,16 p +1,83 %SPI 7509,18 p +1,90 %DAX 8417,40 p +2,09 %Dow Jones 15 628,02 p +0,44 %Nasdaq 100 3126,30 p +1,63 %Nikkei 14 466,16 p +2,38 %

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#9 / 2. August 2013

Fokus

NEU: SCOACH MAGAZINJEtZt AUCH AlS EPAPErHIEr KlICKEN UNd AUSPrObIErEN

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Das sieht doch gar nicht schlecht aus. Die grie­chische Regierung will trotz heftiger Proteste im Land zahlreiche Stellen im öffentlichen Dienst streichen, und IWF, EU und Europäische Zen­tralbank geben grünes Licht für die nächste Hilfszahlung nach Athen. Wegen der Fortschrit­te zur Überwindung der Schuldenkrise können die Helenen die nächsten 5,8 Milliarden Euro schon in Kürze kassieren. Immerhin hatte die Regierung in Athen das Haushaltsdefizit im ers­ten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 5 Milliarden Euro mehr als halbiert.

Dazu kommen positive Zahlen vom Arbeits­markt in Spanien. Zum ersten Mal seit zwei Jah­ren verzeichnet das Land in einem Quartal ei­nen Rückgang der Arbeitslosenquote. Wie das spanische Statistikamt meldet, fiel die Quote im zweiten Quartal von 27,2 auf 26,3 Prozent. Aber nicht nur in den beiden Krisenländern gibt es Hoffnungsschimmer: So stieg der Einkaufsma­nagerindex für die gesamte Eurozone im Juli zum ersten Mal seit Januar 2012 wieder über 50 Punkte und signalisiert damit wirtschaftliche Belebung. Vom Anstieg erfasst wurde auch Frankreich, das lange nur schwache Daten lie­ferte. Ebenfalls ein deutliches Plus verzeichne­ten im Juli die Sentiment­Indikatoren zum Wirtschaftsvertrauen in Frankreich (+1,2 auf 89,9 Punkte), Italien (+2,9 auf 89,5) und Spanien (+1,2 auf 93,5).

Die Zeichen verdichten sich, dass die Rezession in Euroland bald zu Ende gehen könnte. Kommt ein Aufschwung, könnten vor allem die Börsen in Athen, Madrid, Lissabon und Mailand profi­tieren. Die Indizes der vier besonders hoch ver­schuldeten Länder sind trotz aufkeimender Konjunkturhoffnung und zunehmender Ent­spannung an der Schuldenfront nach wie vor im Keller. So notieren der spanische Ibex 35 und Portugals PSI 20 rund ein Drittel unter ihren 2010er­Hochs. Italiens MIB läuft seit längerem seitwärts und hat zu seinen Hochs aus 2011 noch 40 Prozent nachzuholen. Der griechische ASE notiert gar 50 Prozent unter den Hochs aus 2011.

Da gibt es reichlich Werte für den Turn­around. Wer nicht an den Zusammenbruch der Euro­Südstaaten glaubt, setzt beispielsweise auf dividendenstarke Titel wie Telefongesell­schaften und Versorger. Diese haben in der Re­gel hohe Cashflows und sind deswegen operativ oft weniger riskant. Dazu zählen Telefónica, Iberdrola, ENI oder Portugal Telecom. Da sind Dividenden von 7 bis 11 Prozent zu erwarten. In Griechenland könnte der Bauzulieferer Titan Cement vom Konjunkturaufschwung in der Re­gion besonders profitieren. Jetzt schon gut im Rennen ist hingegen die italienische Pirelli. Der Reifenhersteller markierte vor wenigen Tagen ein Elf­Jahres­Hoch. Die Euro­Schulden­Krise scheint dort niemals angekommen zu sein. (gp)

Schnäppchenjagd in SüdeuropaDie Konjunkturdaten im schulden- und krisengeplagten Süden der eU hellen sich auf. Das bietet günstige Kaufchancen für Anleger, denn die lokalen Börsen sind noch im Keller.

Musterdepot

Interroll neu im DepotDie Syngenta­Position wurde mit rund 50 Prozent Gewinn verkauft. Der Grossteil des Erlöses wurde in In­terroll investiert, knapp 4000 Fran­ken bleiben als Cash­Reserve auf der hohen Kante. Hintergrund der Um­schichtung: In einer Vorabinforma­tion zum Semesterergebnis präsen­tierte die Logistikfirma Interroll weit besser als erwartete Halbjahreszah­len. Die detaillierten Zahlen folgen am 9. August. Das von theScreener.com automatisiert geführte Depot er­reicht seit dem Start Anfang 2002 ku­muliert 171,7 Prozent Rendite (SMI +22,6 Prozent). (ua)

Mehr zum Musterdepot aufwww.handelszeitung.ch/stocks-musterdepot

schweizer-Aktien-strategie

stk. Aktie (Aufnahme ins depot) perf.*depotanteil % depotwert CHF

621 Bachem Holding (18.6.13) 15,0 %10,2 % 27 665

76 Burckhardt Compr. (14.12.12) 16,9 %10,3 % 28 083

235 Dätwyler Holding (19.4.13) -0,4 %8,7 % 23 524

101 ems-Chemie (2.11.12) 42,6 %12,0 % 32 623

566 implenia (14.9.12) 43,4 %10,6 % 28 697

64 interroll (26.7.13) -1,7 %9,7 % 26 369

134 Roche (27.6.12) 42,0 %11,4 % 31 020

549 nationale Suisse (12.9.12) 15,8 %8,8 % 23 880

61 St. galler Kantonalbank (2.11.12) -6,4 %7,9 % 21 411

178 Vz Holding (18.6.13) 1,6 %9,0 % 24 421

Cash 3983 0,0 %

Gesamtwert 271 676seit 1.1.2013 13,4%

SMI seit 1.1.2013 14,5 %

*Perf. seit Aufnahme ins Depot.

Ausgewählte Anlagemöglichkeiten

NAMe IsIN BesCHreIBuNg rAtINg rIsIko

Telefónica eS0178430e18 Mit der Übernahme von e-Plus wird Telefonica zum gröss-ten Player der Mobilfunkbranche in Deutschland. in den nächsten zwölf Monaten gibt es 7 Prozent Dividende.

««« 2

Pirelli iT0004623051 Mit einem 10er-KgV ist der Reifenhersteller noch moderat bewertet. Der Sprung über die 10-euro-Marke vor weni-gen Tagen könnte die Aktie weiter antreiben.

««« 2

Portugal Telecom

PTPT-C0AM0009

Das Wachstum in Brasilien und Afrika sowie die für 2013 und 2014 avisierte Dividendenzahlung von 11 Prozent sind verlockend. zudem ist die Aktie günstig bewertet.

« 2

Titan Cement

gRS074083007 Der Aktie des internationalen Bauzulieferers konnte die Krise in griechenland und Ägypten wenig anhaben. Hohes Turnaround-Potenzial bei konjunkturellem Aufschwung.

« 2

rAtINg: – SeHR geRing «  geRing « « neUTRAl ««« HoCH «««« SeHR HoCHrIsIko: 1 TieF 2 MiTTel 3 HoCH QUelle: THe SCReeneR

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#9 / 2. August 2013

Fokus

Die Zweiteilung des globalen Automarkts hält an. Während Europa in der grössten Krise seit Jahrzehnten gefangen ist, legen die Verkäufe in den USA und in China munter zu. Eine Spaltung in der Branche zeigt sich auch hinsichtlich Ge-schäftsausrichtung. Die Premiumhersteller trot-zen den Schwierigkeiten auf dem alten Konti-nent, während die auf Europa ausgerichteten Volumenhersteller wie Peugeot deutliche Bremsspuren zeigen.

An der Börse ist von einer Krise in diesem Sektor kaum etwas zu sehen. Der Branchenin-dex Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts liegt derzeit mit einem Plus von knapp einem Fünftel klar vor dem Gesamtmarkt. Dennoch ist die Be-wertung der Autoaktien weiterhin moderat. Die Analysten von Goldman Sachs kommen zum Ergebnis, dass die Autobranche der am «güns-tigsten bewertete zyklische Sektor in Europa» ist. Wer an eine weitere Aufwärtsfahrt glaubt, kann sich mit einem ETT auf den Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts die ganze Branche ins Depot holen. Der Basiswert wird zu etwas mehr als 50 Prozent vom deutschen Trio BMW, Daim-ler und VW dominiert.

Wie der Name des Index verrät, werden auch die Autozulieferer bedacht. Ohne die ent-wicklungsstarke Branche, die mit ihren Innova-tionen das nötige Rückgrat der Hersteller bildet, wären viele Erfolge überhaupt nicht möglich. Im Gegenzug können die Zulieferer im Wind-schatten den globalen Exporterfolgen von BMW & Co. folgen. Einer der grossen Profiteure ist das deutsche Unternehmen Bertrandt. Dem Ingeni-eurdienstleister kommt der Outsourcing-Trend enorm entgegen. Innerhalb von drei Jahren ver-doppelte das Unternehmen, das insbesondere Antriebe, Elektronik sowie Fahrwerke für Auto-hersteller entwickelt und testet, die Beleg-schaft. Angesichts der hohen Profitabilität so-wie der erwarteten Wachstumsraten ist die Bertrandt-Aktie mit einem für 2014 geschätzten

Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12 nicht teuer be-wertet.

Noch etwas günstiger zu haben, ist Georg Fi-scher. Allerdings muss der heimische Industrie-konzern derzeit kleinere Brötchen backen. In der grössten Division Automotive sank der Um-satz im ersten Halbjahr um 9 Prozent, die Spar-tenrendite verringerte sich um rund einen Pro-zentpunkt. Das Konzernergebnis verbesserte sich dennoch im Vergleich zum Vorjahr leicht und übertraf die Analystenerwartungen. Auch die langfristige Prognose bis 2015 bekräftigte Fi-scher. Die Aktie reagierte mit einem neuen Zwei-Jahres-Hoch auf den Bilanzausweis. Geht es nach UBS und Credit Suisse, muss das noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Sie emp-fehlen unisono den Kauf der Mid-Cap-Aktie mit Kurszielen deutlich jenseits der 500-Franken-Marke. Konservative Anlegernaturen können zu einem Renditeoptimierungsprodukt greifen.

«u-Turn» in FrankreichEin wahres Trauerspiel lieferte Peugeot in den vergangenen Jahren. Die Franzosen schafften jüngst aber die Wende an der Börse. Erstens sig-nalisierte die Peugeot-Gründerfamilie, dass sie bereit wäre für Kooperationen. Zweitens hat die EU  diese Woche die französische Staatsgaran-tie für den Finanzteil des Autokonzerns abge-segnet. Drittens ist eine operative Besserung auszumachen. Als Konsequenz verteuerte sich 2013 die Peugeot-Aktie ebenso wie jene des Hauslieferanten Faurecia um knapp zwei Drit-tel. Die Peugeot-Tochter steckt ebenfalls im Um-bruch und zählt zu den günstigsten Zulieferern in Europa. Sollte sich der hiesige Automarkt nur leicht aufhellen, könnten die Gewinne schnell wieder sprudeln – und die Kehrtwende der Fau-recia-Aktie noch beschleunigen.

Doch Vorsicht: Eine Verschärfung der Lage kann schnell Gegenteiliges bewirken – und das zählt für die gesamte Branche. (ci)

«Heisse Wetten» auf Überholspurgrosse teile der globalen Autobranche kämpfen mit Problemen. Dennoch gibt es sowohl bei Herstellern als auch bei zulieferern attraktive Anlagechancen.

Ausgewählte Anlagemöglichkeiten

nAMe IsIn besCHreIbunG rATInG rIsIko

Faurecia FR0000121147 im sog von Peugeot bewegt sich der Autozulieferer nach oben. Faurecia ist eine heisse Wette, Anleger müssen dabei v.a. europas Autokonjunktur im Auge behalten.

«««« 3

Bertrandt De0005232805 ein hohes gewinnwachstum zeichnet den deutschen ingenieurdienstleister aus. zwischen 2010 und 2014 soll sich das ergebnis je Aktie mehr als verdoppeln.

«« 1

stoxx euro-pe 600 Auto.&Parts

CH0209425203 Die UBs bietet mit dem exchange traded tracker eine Möglichkeit, um 1:1 und gebührenfrei auf den stoxx euro-pe 600 Automobiles & Parts zu setzen.

n.a. 3

BRC auf georg Fischer

CH0202845761 Der Barrier Reverse Convertible (BRC) der zKB bietet eine gewinnchance von 4,1 Prozent p.a. in zehn Monaten. Der Risikopuffer beträgt 29 Prozent.

n.a. n.a.

rATInG: – seHR geRing «  geRing « « neUtRAl ««« HoCH «««« seHR HoCHrIsIko: 1 tieF 2 Mittel 3 HoCH QUelle: tHe sCReeneR

soCIAL MeDIA Corner

von @volkerstrohm

Zombie Facebook: Rückkehr eines TotenDie Peitschenhiebe auf dem Rücken schmerzen, und in bester Monty-Python-Manier («Life of Brian») ha-ben wir zur Strafe mittlerweile 1000 Mal «Man darf  Facebook nicht abschreiben» an die Wand gepinselt.«Was ist denn hier los?», mag sich mancher Anleger in den vergange-nen Tagen gedacht haben. Die Aktie von Mark Zuckerberg hat sich vom Tiefst bei 18 Dollar kometenhaft er-holt und sich über den Ausgabepreis vom 18. Mai 2012 zurückgekämpft.Grund für das Kursfeuerwerk waren Quartalszahlen, die noch immer be-geistern. «Wir erwarten eine anhal-tende Verbesserung der Margen», jubelten die Analysten. Sie zollten damit der Tatsache Respekt, dass Facebook endlich einen der ganz grossen Kritikpunkte, man verdiene mit mobiler Werbung zu wenig, (fast) eliminieren konnte.Ist Social Media also doch ein Anla-gethema, das sich lohnt? Für ein Ja spricht die Tatsache, dass gerade ein kriselnder Werbemarkt den Eta-blierten Google und Yahoo zuletzt zusetzte, während Facebook den Umsatz im Vorjahresvergleich um satte 53 Prozent steigern konnte und unter dem Strich 331 Millionen Dol-lar verdiente. Das wäre eigentlich eine solide Ausgangslage, wenn sich auf dieser Basis nicht ein Kurs-Ge-winn-Verhältnis von über 150 er-rechnen liesse – und wenn der Angstschweiss nicht auf die Stirn schiessen würde.Und ein Warnsignal geben auch die-jenigen Analysten, die bereits wie-der einen ungebremsten Höhenflug sehen: Deutsche Bank und Morgan Stanley 43 Dollar, J.P. Morgan 44 Dollar – und Goldman Sachs gar 46 Dollar. Oder verdienen wir für unse-ren Pessimismus die nächsten Peit-schenhiebe?

Kurzes Strohfeuer oder nachhaltige Erholung – wohin geht die Facebook-Aktie? ? Diskutieren sie ab sofort beim Hashtag

#stocksdigital mit.

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4Aktien

S&P Global Health Care Index im Bewertungscheck Ranking-Strategie

Name Best-of Value Growth Safety Branche

CSL 220 83 57 80 Biotechnologie

Thermo Fisher Scientific 200 89 19 92 Life-Sciences-Zulieferer

Biogen 191 5 89 98 Biotechnologie

Covidien 189 69 33 87 Health-Care-Equipment

Amgen 187 38 100 49 Biotechnologie

Eli Lilly 183 56 36 92 Pharma

AstraZeneca 177 81 4 92 Pharma

Sanofi 175 48 37 90 Pharma

Pfizer 172 45 49 78 Pharma

Express Scripts 168 4 83 81 Health-Care-Services

Takeda Pharmaceutical 168 85 0 83 Pharma

Roche 164 78 42 44 Pharma

Merck & Co 154 53 17 84 Pharma

Novartis 153 36 40 78 Pharma

Bayer 153 31 44 77 Pharma

UnitedHealth 146 60 6 80 Managed-Health-Care

Astellas 146 79 0 67 Pharma

Gilead Sciences 141 2 56 82 Biotechnologie

Sonova 119 12 64 43 Health-Care-Equipment

Actelion 115 20 43 53 Biotechnologie

Novo Nordisk 110 51 25 33 Pharma

Johnson & Johnson 107 32 47 29 Pharma

Medtronic 103 70 25 8 Health-Care-Equipment

Celgene 97 2 94 0 Biotechnologie

AbbVie 79 7 53 19 Pharma

Baxter 78 31 19 29 Health-Care-Equipment

Bristol-Myers 60 23 5 31 Pharma

Abbott Laboratories 58 38 3 18 Health-Care-Equipment

GlaxoSmithKline 57 35 6 16 Pharma

Allergan 41 21 0 20 Pharma

Die Aktientipps werden vom Obermatt-Aktien-Suchalgorithmus anhand von Bilanzkennzahlen generiert. Die Eignung für die einzelnen Anlagestrategien wird mit 0 bis 100 Punkten bewertet. Die Best-of-Strategie ist eine Kombination von Value-, Growth- und Safety-Strategie. Die Value-Strategie beruht auf Kennzahlen wie Kurs-Gewinn-, Kurs-Buchwert- und Kurs-Umsatz-Verhältnis. Die Growth-Strategie beruht auf Kennzahlen wie Umsatz-, Gewinn- und Kurs-wachstum. Die Safety-Strategie beruht auf Kennzahlen wie Leverage, Liquidität und Dividendenrendite. Quelle: www.obermatt.com/welche-aktien-kaufen

Die Wahl fällt schwer – sowohl Roche als auch Novartis lieferten gute Halbjahreszah-len. Trotzdem ist die auf profitable Krebsme-dikamente fokussierte Roche vorzuziehen. Es laufen bis 2014 Patente aus, die knapp 30 Pro-zent des Umsatzes ausmachen. Aber aufgrund hoher Entwicklungskosten bezweifelt eine Reuters-Recherche, ob in den nächsten paar Jahren schon Generika für diese Biotechpräpa-rate, sogenannte Biosimilars, zu konkurrenz-fähigen Preisen auf den Markt kommen. Bezeichnend ist, dass Lonza und der Ge neri-ka hersteller Teva unlängst ihre Biosimilar-

Partnerschaft beendeten. Offen ist, ob Novar-tis mehr Erfolg hat, wenn CEO Joseph Ji me nez im Biosimilar-Bereich die führende Stellung anpeilt. Für Novartis-Aktionäre be-deutet diese Offensive eine hohe Risikoüber-nahme, die sich, wenn überhaupt, erst in den nächsten fünf bis zehn Jahren auszahlen kann.

Anders spielen lässt sich das Thema Bio-similar mit der australischen Biotechfirma CSL, die Medikamente gegen Immunkrank-heiten anbietet. Hergestellt werden sie aus dem Blutplasma-Bestandteil Immunoglobu-lin – ein Bereich, für den die USA verschärfte

Regeln für Biosimilar-Zulassungen kennen. CSL geniesst so einen erhöhten Schutz ge-gen Biotech-Generika. Die solide Marktposi-tion wird dadurch verstärkt, dass CSL mit Baxter und Grifol 90 Prozent des US-Markts für Immunglobulin-basierte Produkte kon-trolliert. Das sorgt für hohe Profitabilität, so-dass die Rendite des investierten Kapitals (ROIC) über 20 Prozent liegt. CSL belegt denn auch Platz eins im Ranking der Re-searchfirma Obermatt, die den S&P Global Health Care Index nach Growth-, Value- und Safety-Kriterien untersuchte (Tabelle). (ua)

Das Rennen um BiosimilarsBiotech-Generika sorgen für Phantasie bei Health-Care-Anlegern. Doch die Erwartungen könnten übertrieben sein.

BReNNpuNkt

PfizerDie von der Researchfirma Obermatt erstellte Rangierung der attraktivsten globalen Gesundheitsaktien zeigt: Unter den Top 5 befindet sich kein Pharmakonzern (siehe Tabelle links). Pfizer als globale Nummer eins ran-giert erst auf Platz 9. Der US-Konzern ist ein Sinnbild für die Probleme der Branche, die wegen auslaufenden Pa-tenten mit Umsatzrückgängen kämpft. Die Zweit-Quartals-Zahlen von Pfizer wären noch enttäuschen-der ausgefallen, wenn sie nicht durch den Börsengang der Tiernahrungs-tochter Zoetis aufgehübscht worden wären. Der Schrumpfkurs von Pfizer soll weitergehen: In zwei bis drei Jah-ren will CEO Ian Read die Abspaltung der neu geschaffenen Konzernsparte mit den nicht mehr patentgeschütz-ten Medikamenten, die zwar Cash-flow-stark, aber wachstumsschwach sind, vornehmen. Vorläufig hält Read die Anleger mit Aktienrückkaufpro-grammen bei Laune. Deren Ankündi-gung liess den Titel bis gegen 30 Dol-lar steigen – das Niveau, das die Researchfirma Morningstar als fairen Aktienpreis sieht. Das Kurspotenzial ist somit derzeit ausgereizt. (ua)

pfizer31.5

29.5

27.5

25.5

23.5

in USD

Okt.(12) 2013 Apr. Juli

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5Aktien

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Die Angaben sind keine Offerte. Sie dienen lediglich zu Informationszwecken. Dies ist ein Fonds Luxemburger Rechts. Verkaufsprospekt und wesentliche Anlegerinformationen, Vertragsbedingungen sowie Jahres- und Halbjahresberichte können bei der Vertreterin Swisscanto Asset Management AG, Nordring 4, Postfach 730, 3000 Bern 25, oder unter www.swisscanto.ch kostenlos bezogen werden. Zahlstelle: Basler Kantonalbank, Spiegelgasse 2, 4002 Basel.

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Ferien- und Reiseaktien heben ab. Die 21 Touris-mus-, Hotellerie- und Luftfahrttitel im Bran-chenindex Stoxx 600 Travel & Leisure lassen andere Börsensegmente in den letzten Jahren zum Teil meilenweit hinter sich zurück. So konnten einzelne Aktien seit August 2011 um 50 Prozent zulegen, darunter Fluggesellschaften wie Lufthansa oder Air France-KLM, Hotelgrup-pen wie Accor oder Intercontinental oder Reise-veranstalter wie Thomas Cook und TUI Travel. Der Schweizer Leitindex SMI schaffte in dersel-ben Zeit nur 40 Prozent.

Die Firmen des Reisesektors profitieren da-mit ganz klar vom weltweiten Tourismusboom.

So berichtet die Welttourismusorganisation UN-WTO über ein Wachstum der Branche von 3,8 Prozent im vergangenen Jahr und erstmals über mehr als eine Milliarde Reisende weltweit. Nach Schätzungen der Organisation sollen es 2020 bereits 1,6 Milliarden Menschen sein. Das wäre ein jährliches Wachstum von rund 6 Prozent und eine Verdreifachung im Vergleich zu 1995. Auslöser der gewaltigen Sprünge im Reisemarkt sind nicht nur der steigende Wohlstand in vie-len Schwellenländern, sondern auch die welt-weit zunehmend erleichterte Visa-Vergabe und damit weniger strenge Einreisebestimmungen in viele Länder. Kein Wunder also, dass nicht

Auf und davonFerien- und Reiseaktien laufen besser als der gesamtmarkt, denn die Freizeitbranche boomt.

nur europäische Reisefirmen zulegen, sondern auch Konzerne auf anderen Kontinenten. So verdreifachte sich z.B. der Branchenindex in den USA in den letzten zehn Jahren.

Angesichts der guten Wachstums-prognosen ist der Sektor für Anleger mehr als vielversprechend. Beliebt sind u.a. Partizipationszertifikate mit endloser Laufzeit auf den Stoxx Ame-ricas 600 Travel & Leisure Index (ISIN DE000HV5AQW4) und auf den euro-päischen Stoxx 600 Travel & Leisure Index (CH0018784576). Etwas breiter gefasst ist ein Zertifikat auf weltweit tätige Reisefirmen im Branchenindex Stoxx Global 1800 (DE000HV5LH58). Dieser brachte in den letzten beiden Jahren ein Kursplus von 50 Prozent. Aussichtsreich ist auch ein Indexpa-pier auf den Stoxx Asia/Pacific 600 Travel & Leisure (DE000HV5AZS3). So sagt die UNWTO für diese Region die höchsten Zuwachsraten der Reis-eindustrie mit der Verdopplung der Reisenden auf 400 Millionen Men-schen im Jahr 2020 voraus.

Interessante us-AirlinesAber auch Einzelwerte aus der Reise-industrie sind vielversprechend wie die US-Fluggesellschaft US Airways (US90341W1080). Trotz Verdreifa-chung des Kurses in den letzten zwei Jahren bringt es der Konzern aus Tem-pe in Arizona nur auf ein 6er-Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2013. Gute Ge-schäfte macht auch Alaska Air Group (US0116591092). Daher orderte die Fluglinie Ende letzten Jahres 50 Flug-zeuge bei Boeing mit einem Auftrags-volumen von über 5 Milliarden Dollar. Alaska Air zählte übrigens in den letz-ten fünf Jahren zu den Top-3-Perfor-mern des US Travel & Leisure Index.

Weniger gut entwickelt sich der-zeit hingegen die Aktie von First Group (GB0003452173), einem Bus- und Bahn-Unternehmen aus Gross-britannien. Wegen Gewinneinbruchs im vergangenen Jahr um ein Drittel und Dividendenausfall rutschte die Notierung der Aktie im Mai um rund 45 Prozent nach unten. Das Londoner Unternehmen will aber künftig mit neuen Marketingstrategien, Kosten-programmen und Investitionen in die Infrastruktur punkten und wieder hochprofitabel werden. Selbst in der boomenden Reisebranche gibt es da-mit auch interessante Kandidaten für einen Turnaround. (gp)

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6Fonds+etF

Alle Finanzinvestitionen beinhalten ein Risiko. Der Wert Ihrer Anlage und der Ertrag daraus variiert und Ihr anfänglicher Anlagebetrag kann nicht garantiert werden. ETFs orientieren sich an der Benchmark, die Zusammenstellung der ETFs werden bei steigenden oder fallenden Märkten nicht verändert. ETFs werden an der Börse zum jeweiligen Marktpreis gehandelt. Es fallen Transaktions- oder Maklergebühren an. Herausgegeben in der Schweiz durch BlackRock Asset Management Schweiz AG, Claridenstrasse 25, Postfach 2118 CH-8022 Zürich, wo Unternehmensbroschüre, Key Investor Informations-Dokument, Satzung, Jahres-Geschäftsbericht und Zwischenbericht kostenfrei erhältlich sind. Zahlstelle in der Schweiz ist JPMorgan Chase Bank, National Association, Columbus, Schweizer Filiale Zürich, Dreikönigstrasse 21, CH-8002 Zürich. Herausgegeben von BlackRock Advisors (UK) Limited (autorisiert und reguliert durch die Financial Conduct Authority). Eingetragener Firmensitz: 12 Throgmorton Avenue, London, EC2N 2DL. Eingetragen in England No. 00796793. Tel: +44(0)20 7743 3000. BlackRock ist ein Handelsname von BlackRock Advisors (UK) Limited. Zu Ihrem Schutz werden Telefongespräche üblicherweise aufgezeichnet. © 2013 BlackRock, Inc. Alle Rechte vorbehalten. BLACKROCK und iShares sind eingetragene und nicht eingetragene Warenzeichen der BlackRock, Inc. oder ihrer Tochtergesellschaften in den Vereinigten Staaten von Amerika oder anderswo. Alle anderen Warenzeichen gehören ihren jeweiligen Eigentümern. Ref: 10360.

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Keine Woche vergeht, in der nicht eine neue milliardenschwere Übernahme oder Fusion ver-meldet wird. Vor wenigen Tagen z.B. gaben Pu-blicis und Omnicom den Zusammenschluss zur grössten Werbeagentur der Welt bekannt. Wich-tige Treiber für die hohe M&A-Tätigkeit sind die tiefen Kreditkosten und die hohen liquiden Mit-tel, die viele Unternehmen halten.

Besonders aktiv mit Übernahmen war jüngst die Telekombranche. So erwarb die japanische Softbank für 21,6 Milliarden Dollar den US-Tele-komkonzern Sprint Nextel. Die spanische Tele-fónica will der holländischen KPN deren Deutschlandtochter E-Plus abkaufen. «Diese Transaktion könnte einen Dominoeffekt für weitere Fusionen und Übernahmen innerhalb des europäischen Telekomsektors darstellen», glaubt CS-Analyst Dan Scott. Zusätzlich geför-dert wird die Konsolidierung durch EU-Anstren-gungen für einen einheitlichen europäischen Telekommarkt sowie durch die tiefe Bewertung der EU-Telekomfirmen. «Deren Aktien haben im Schnitt einen Abschlag von 32 Prozent gegen-über ihren US-Konkurrenten», so Scott. Kein Wunder, meldete der US-Telekomriese AT&T jüngst sein Übernahmeinteresse in Europa an.

Nachdem die Amerikaner von Telefónica einen Korb erhalten haben, stünden nach Meinung der CS u.a. Vodafone und British Telecom im Fo-kus, vor allem aber Telecom Italia. Die Gross-bank setzte daher die italienische Aktie letzte Woche neu auf ihre Liste der globalen Top-15-Übernahmekandidaten.

Ein Drittel der Unternehmen auf der Liste stammen aus der Biotechnologie, darunter die Schweizer Firmen Actelion und Basilea sowie die früher in der Schweiz kotierte Biomarin. Die hohe M&A-Dynamik des Biotech-Sektors zeigt sich in der Übernahme von Elan durch Perrigo, in Verkaufsgesprächen von Onyx und in Ge-rüchten, dass Roche eine 20 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Alexion plane. Weitere prominente Firmen auf der CS-M&A-Liste sind die in der Schweiz kotierten Meyer Burger, Te-menos und Transocean, der von Schaffhausen aus geführte US-Konzern Tyco International, die Luxusgüterfirmen Tiffany und Burberry so-wie Check Point Software. Nachdem die CS ihre M&A-Auswahl im September 2012 zusammen-gestellt hatte, legte der Wert des Aktienkorbs um 34 Prozent zu – deutlich mehr als der Welt-aktienindex mit 22 Prozent. Leider gibt es hier-

zu keine öffentlich zugäng-lichen Finanzprodukte.

Dafür hat die Hypover-einsbank/Unicredit ein strukturiertes Produkt auf den Solactive German M&A Index lanciert (ISIN: DE000HV7TPD2). Es um-fasst 20 deutsche Firmen mit Übernahmephantasie, u.a. Xing und Stada Arznei-mittel. Das strukturierte Produkt mit offener Lauf-zeit legte seit Anfang Jahr um rund 11 Prozent zu.

Vom Indexanbieter So-lact ive gibt es auch eine glo-bale Aktienauswahl, als Ba-sis für den ETF IQ Mer ger Arbitrage (US45409B8000). Der Indexfonds investiert in Aktien von angekündigten Übernahmen. Seit Lancie-rung (November 2009) ge-wann der in Dollar gehandel te ETF aber nur 5 Prozent; seit Anfang Jahr sind es 3,8 Prozent. Noch schlechter schneidet der ebenfalls US-kotierte ETF ProShares Merger ab (US74348A5662). 2013 liegt er um 6,5 Prozent im Mi nus. (ua)

Im FusionsfieberDerzeit treiben Übernahmephantasien die Börsen. Darauf lässt sich auch mit indexfonds und strukturierten Produkten spekulieren.

obLIGATIonenFonDs

Going globalNur 1 Prozent der weltweiten Anlei-henmärkte entfallen auf Franken- Obligationen. Schweizer Investoren sind in diesem kleinen Segment stark übergewichtet. Grund sind die aus Schweizer Sicht hohen Fremdwäh-rungs-Schwankungen. So war 1985 bis 2012 die Volatilität eines globalen, nicht währungsgesicherten Bond-Portfolios mit 8,5 Prozent fast dreimal so hoch wie die eines reinen Franken-Portfolios mit 3,1 Prozent.

Sichern sich Investoren gegen die-se Währungsrisiken ab, reduziert sichdie Volatilität auf 3,4 Prozent – fast dasselbe Niveau wie ein reines Fran-ken-Portfolio. Gleichzeitig entfällt je-doch der Renditevorsprung von Fremdwährungs-Anlagen: Ein wäh-rungsgesichertes Fremdwährungs-Portfolio und ein Franken-Portfolio rentierten in den letzten zehn Jahren knapp 2,9 Prozent pro Jahr, wie eine Studie des ETF-Anbieters Vanguard zeigt. Trotzdem zahlt es sich aus, währungsgesicherte Fremdwäh-rungs-Anleihen zu halten, denn sie tragen erheblich zur Diversifikation der festverzinslichen Anlagen bei.

Bei einer Absicherung begrenzt man die Risiken, gibt aber gleichzeitigdie Chance auf Währungsgewinne ab. Vanguard untersuchte, wann sich der Verzicht auf das Währungs-Hedging rechtfertigt. Das wäre erst der Fall, wenn sich der Franken jährlich um mehr als 1,25 Prozent abwerten wür-de. Dabei rechnet Vanguard mit Absi-cherungskosten von rund 0,06 Pro-zent pro Jahr. Das ist ein relativ bescheidener Wert im Vergleich zu den Vermögensverwaltungskostenvon 1,16 Prozent (Basis TER) der hier-zulande angebotenen globalen Obli-gationenfonds.

Fazit: Fremdwährungs-Anleihen mit Währungsabsicherung bieten eine attraktive Möglichkeit zur Diversifi-zierung der Anlagen und lassen sich kostengünstig über Fonds oder ETFs erschliessen. Empfehlenswert ist bei-spielsweise der Fonds Templeton Glo-bal Total Return A Acc. H1 (ISIN: LU0450468185). Der Performance-Spitzenreiter der letzten drei Jahre wird von der Researchfirma Morning-star mit der Maximalnote von fünf Sternen bewertet. Ein Wermutstrop-fen sind die Verwaltungskosten: Mit 1,40 Prozent auf TER-Basis sind sie für einen Obligationenfonds überdurch-schnittlich hoch. (ua)

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7Derivate

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Nachdem die US-Banken Mitte Juli ihre Quar-talszahlen vorgelegt haben, waren in den letz-ten Tagen viele europäische Institute an der Reihe. Aufgrund der traumhaften Gewinnzu-wächse der US-Konkurrenz lagen die Erwartun-gen hoch. Nicht enttäuscht haben die Schweizer Banken – sie konnten über kräftige Profitsteige-rungen berichten. So legte bei der UBS der Quartalsgewinn um 32 Prozent auf 690 Millio-nen Franken zu, bei der Credit Suisse erhöhte sich der Überschuss um 33 Prozent auf 1045 Mil-lionen, und auch Julius Bär sorgte mit einem Ergebnisplus von 26 Prozent auf 261,4 Millionen für eine positive Überraschung. Die gab es eben-falls von Vontobel, die das Ergebnis um 20 Prozent auf 76,1 Millionen steigerte. Damit ha-ben alle vier Institute die Gewinnschätzungen der Analysten zum Teil deutlich übertroffen.

Obwohl die Zwischenbilanzen insgesamt überzeugen, gibt es auch Schwachpunkte. So blieb bei der Credit Suisse der Vorsteuergewinn aus der Sparte Private Banking & Wealth Ma-nagement mit 917 Millionen hinter dem Vorjah-resquartal zurück. Julius Bär hob die Schätzung für die Transaktions-, Integrations- und Re-strukturierungskosten aus der Übernahme der internationalen Vermögensverwaltung von Mer-rill Lynch von 400 auf 455 Millionen Franken an. Und auch bei der UBS gibt es einen Kratzer im Lack – in Form einer ausserordentlichen Belas-

tung von 865 Millionen Franken für Rechtsfälle und sonstige Wertberichtigungen. Der Hauptteil davon dürfte die aussergerichtliche Einigung im Immobilienkredit-Streit mit der Federal Housing Finance Agency in den USA betreffen. Das ist nur einer von mehreren Rechtsfällen, mit denen sich die UBS konfrontiert sieht. In dieser Hinsicht geht es dem Institut wie der Deutschen Bank. Diese musste am Dienstag im zweiten Quartal ebenfalls hohe Rückstellungen für Rechtsrisiken vornehmen, was zu einem massiven Gewin-neinbruch führte.

Wer in europäische Bankaktien investieren will, sollte Schweizer Institute bevorzugen. Sie liegen punkto Rentabilität und Eigenkapitalaus-stattung zwar hinter den meisten US-Instituten, aber klar vor der Konkurrenz aus Europa. Wer aus Diversifizierungsgründen breiter in Europas Banksektor anlegt, sollte bei der Selektion auf eine gute Bonität achten. Hierzu passt ein von Vontobel angebotenes Strategie-Zertifikat. Der zugrunde liegende Solactive European Good Banks Index umfasst die zehn Bankaktien Euro-pas mit der niedrigsten Credit-Default-Rate. (wh)

Schweizer Banken in guter FormMit guten Quartalszahlen zeigen UBs, Cs, Bär und Vontobel ihre Attraktivität für Anleger.

AkTueLLe DerIVATe

Put-Warrant auf den SMISzenario Dem SMI fehlt eine klare Richtung. Zudem ist er einmal mehr knapp am Sprung über die 8000er-Marke gescheitert. Mit dem jüngsten Abpraller hat sich das charttechnische Bild eingetrübt. Der Index tauchte nämlich unter die 55-Tage-Linie ab und droht nun auch noch durch die markante Unterstützungszone bei 7800 Punkten zu fallen.Das Produkt Exakt an dieser runden Marke liegt der Strike eines von Von-tobel emittierten Put-Warrants (ISIN: CH0206433093). Fiele der SMI durch den skizzierten Support, stiesse das strukturierte Produkt in den Geldbe-reich vor. Aktuell hat das kurz vor Weihnachten fällige Papier einen He-bel von 12,5. Übrigens lassen sich

mit Put-Warrants bestehende Long-Positionen in heimischen Blue Chips gezielt absichern. (wh)

Discount-Zertifikat auf NestléSzenario Am 8. August publiziert Nestlé Halbjahreszahlen. Der bisheri-ge Aktienkursverlauf lässt wenig Er-bauliches erwarten. Das SMI-Schwer-gewicht bewegte sich nämlich im zweiten Quartal durchwegs in einem technischen Abwärtstrend.Das Produkt Eine defensive Positionie-rung ermöglicht ein Discount-Zertifi-kat. Das von Leonteq emittierte Pro-dukt (CH0215665149) gewährt einen Abschlag von 10,9 Prozent auf den Ak-tienkurs. In diesem Umfang ist das Produkt bis zum Verfall vor Verlusten teilgeschützt. Gleichzeitig bringt das Zertifikat die Chance auf eine Seit-wärtsrendite von 6,2 Prozent p.a. No-tiert Nestlé am Laufzeitende auf oder über dem Cap bei 64 Franken, wirft das Investment 7,7 Prozent p.a. ab. (wh)

Ausgewählte Finanzprodukte

nAMe IsIn besCHreIbunG rATInG rIsIko

schweizer Banken-Basket

CH0107167709 Das von der zKB emittierte open-end-tracker-zertifikat partizipiert eins zu eins an einem Korb mit 5 schweizer Banken und Asset Managern.

n.a. n.a.

Barrier Rev. Convertible auf Cs

CH0215667384 Am 12. August startet der Börsenhandel des leonteq-Produkts auf Credit suisse. Der Coupon beträgt 9,5 % p.a., die Barriere liegt bei 80 %.

n.a. n.a.

Multi-BRC auf UBs, Cs, Julius Bär

CH0206180355 Mit dem nur über Vontobel handelbaren Produkt auf Cs, UBs und Bär sind 7,3 % p.a. möglich. Das trio verfügt über Risikopuffer von 36,9 % und mehr.

n.a. n.a.

solactive europ. good Bks

De000Vt0JJJ4 Das strategie-zertifikat bildet die Performance von den zehn europäischen Banken ab, welche die tiefste 5-Jahres-Credit-Default-swaprate aufweisen.

n.a. n.a.

rATInG: DP-PReis-leistUngs-VeRHÄltnis « sCHWACH «« gUt ««« seHR gUt rIsIko: DP-CHAnCen-RisiKo-VeRHÄltnis 1 tieF 2 MoDeRAt 3 Mittel 4 eRHöHt 5 HoCH 6 seHR HoCH QUelle: DP PAyoFF.CH

nestlé70

67

64

61

58

in CHF

Okt.(12) 2013 Apr. Juli

ubs-Hauptsitz schweizer Banken sind in europa top.

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8Perspektiven

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Vorbereitung auf die heisse PhaseDas dritte Quartal ist berüchtigt für starke Kursschwankungen. 2013 stellt möglicherwei-se keine Ausnahme dar. es empfiehlt sich daher ein schrittweises Anlageverhalten.

Geniessen Sie den Sommer? Zugegebenermas-sen ziehen wohl die meisten den Strand gegen-über der Wall Street vor. Wenn man jedoch an das Motto von Gordon Gekko im Film «Wall Street» denkt «Geld schläft nicht», kann man diese Aussage auch ändern in «Geld nimmt kei-nen Urlaub». Dementsprechend sollte es in ei-ner vollkommen rationalen Welt keine Som-merflaute an den Finanzmärkten geben.

Wie heiss wird es?Vor diesem Hintergrund verlassen die Anleger jedes Jahr im Sommer ihre Büros mit eher ge-mischten Gefühlen. Die Sommerflaute kann sich als zweischneidiges Schwert herausstellen. Dies war zum Beispiel im August 2011 der Fall, als die Finanzmärkte aufgrund eines erneuten Aufflammens der Krise in Europa und des Errei-chens der Schuldenobergrenze in den USA ver-rückt spielten und auf einen dünnen Markt tra-fen, an dem keine Käufer verfügbar waren.

Es könnte 2013 aber schwierig werden, sich an vergangenen Episoden zu orientieren. Ers-tens stieg dieses Jahr das Risikoempfinden deutlich vor der traditionellen «heissen Phase». Der «Angst-Index» (der VIX-Volatilitätsindex von US-Aktien) schoss bereits im Juni nach oben, als die US-Notenbank Fed die Obligatio-nenmärkte mit einem möglichen Ende ihrer An-leihenkäufe schockierte. Zweitens begann die-ser Anstieg im historischen Vergleich von extrem niedrigen Niveaus aus. Die aktuelle Situa tion mit saisonalen Mustern zu erklären, scheint weniger vielversprechend zu sein als in «normalen Jahren» (falls es solche überhaupt gibt).

Ein Blick auf die FundamentaldatenAuch wenn die Saisonalität uns diesen Sommer in der üblichen Flaute verharren lässt, sollten wir uns den Fundamentaldaten zuwenden, be-vor wir die Chancen und Risiken der kommen-den Monate beurteilen. Zumindest im Gegen-satz zu den vergangenen Krisenjahren sind die Fundamentaldaten seit Jahresbeginn weitge-hend unverändert. Die Weltwirtschaft verzeich-net zur Jahresmitte eine moderate Erholung,

die von den USA und den asiatischen Schwel-lenländern angeführt wird. Europa bleibt hinter der Entwicklung zurück und wird erst später in diesem Jahr aus der Rezession herauskommen. Gleichzeitig ist die Inflation gering (wie es ange-sichts der verhaltenen wirtschaftlichen Ent-wicklung sein sollte). Umgekehrt bedeutet das, dass die meisten Zentralbanken ihre lockere Geldpolitik weiter beibehalten werden, wahr-scheinlich sogar die Fed.

Obwohl das Bild, das die Fundamentaldaten zeichnen, nicht durchwegs positiv ist, zeigten die Aktienmärkte Durchhaltevermögen. Private An-leger, die in letzter Zeit im Durchschnitt über ei-nen hohen Anteil an flüssigen Mitteln verfügten, waren in einer psychologischen Falle gefangen: Sollten sie ein Risiko eingehen und kaufen, ob-wohl sich später herausstellen könnte, dass sie bei einem Höchststand der Aktienmärkte gekauft haben? Sollten sie nichts tun, mit der Gefahr, zu-schauen zu müssen, wie die Aktienmärkte einen neuen Rekord nach dem anderen schlagen?

Ausweg aus dem DilemmaNachdem der US-Leitindex S&P 500 in diesem Jahr eine Höchstmarke nach der anderen erreicht hat, verfügen die Anleger über einige Erfahrung mit solch verzwickten Situationen. Natürlich gibt es kein Allheilmittel, um diese zu beseitigen. Es gibt jedoch Wege, die es ermöglichen, sie zu um-gehen oder ihre Schärfe zu mindern. Der Ansatz dafür ist schrittweises und sachbezogenes Vorge-hen. Einfacher: Die grosse Frage («Jetzt kaufen oder verkaufen?») in mehrere kleine aufteilen.

Bei Finanzanlagen geht es generell nicht um «Alles-oder-nichts»-Strategien, sondern darum, das eingesetzte Vermögen auf verschiedene An-lagen mit unterschiedlichen Laufzeiten zu ver-teilen. Und dann beim Plan zu bleiben, wenn sich das Umfeld nicht wirklich ändert.

Möge die Sommerflaute in jedem Fall zu po-sitiven Renditen führen, damit Sie alle diese be-sondere Zeit des Jahres geniessen können.

Von Christian gattiker-ericsson, CFA, CAiA,Chefstratege und Leiter Research, Bank Julius Bär

PoDcAst

Börsentipps to goWer ist Aufsteiger oder Absteiger der Woche? Was hat Schlagzeilen ge-macht und die Kurse bewegt? Wel-che Kuriositäten und Randnotizen haben das Geschehen an den Han-delsplätzen beeinflusst? Und was müssen Börsianer in ihrer Agenda unbedingt vermerken?

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ImPrEssumRedaktionHandelszeitung, Förrlibuckstrasse 70, Postadresse: Postfach, 8021 Zürich Tel. 043 444 59 00, Fax 043 444 59 [email protected] Aeberli (ua) [email protected],Samuel Gerber (sg), Wolfgang Hagl (wh), Christian Ingerl (ci), Georg Pröbstl (gp), Volker Strohm (vs)

VerlagHerausgeberin: Axel Springer Schweiz AG, Förrlibuckstrasse 70, Postadresse: Postfach, 8021 Zürich, Tel. 043 444 59 00, Fax 043 444 59 [email protected]äftsleitung: Thomas Garms

Konzeption/Realisation/KorrektoratAxel Springer Corporate Media Sebastian Adrian (Creative Director), 043 444 50 32, [email protected] Baschung (Korrektorat)

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