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Bericht: Allgemeine analytische Methoden, Apparate und l~eagentien 287 G. HSGSTI%(51~ 1 schliigt neue aVlie/3mittel /~g~r die papierchromatographisehe Ent- wie/clung von Aminosduren, Zue/cern und organischen Sdiuren ~or. Aminos~iuren ent- wickelt man zuniichst 30 Std lang ~uf Wh~tman-Papier Nr. 4 mit Methyl~thyl- keton-Aceton-W~sser (3 : 1 : 0,6) (I), wobei Pheny]alanin mit etwa 40 cm Laufweg den hSchsten l~-Wert zeigt. Auf einem Bezugschromatogramm l~13t man Prolin und VMin mitl~ufen, bestimmt mittels Ninhydrin16sung (0,2% in Aceton mit 0,1% Essigs~nre und etwas Kollidin) deren Position, schneider den Streifen zwischen diesen beiden S~uren durch und entwickelt beide Teile, nachdem raan senkrecht zu ihnen einen neuen Papierstreffen angeheftet hat, mit Methyliithylketon-Aceton- Wasser-Ameisensi~ure (3 : 1 : 1 : 0,1) (II) weitere 30 Std. Ikann uuch ira Mischungs- verhgltnis 15 : 3 : 2 verwendet werden. Enth~ilt das Analysenm~terial Salze, so miis- sen diese vor der Chromatographierung entfernt werden. Zu diesem Zweek bringt man d~s in Wasser gel6ste S&uregemisch im Abstand yon 5 cm yon der Schmalseite guf einen Papierstreifen 21 • 5 cm, trocknet, legt den Streifen zwischen 2 Glas- pl~tten yon 16 • 6 cm Gr6i~e und w~ischt die Aminos~uren mit Aceton-~r~sser - Ammoni~k (7 : 3 : 0,4) in den nicht bedeekten Tell des Papieres, wozu etwa 8 Std ben6tigt werden. -- Zucker entwickelt man mit I, wobei bei 16stiindigem Durch- fluI~ eine Lgufstrecke yon 40 cm (Ribose) erreieht wird und mgcht sic durch Tauchen des getrockneten Chromatogrammes in L6sungen yon Silbernitr~t oder Anilin- hydrogenphthalat sichtbar. -- Zur Trennung yon organischen SSuren verwendet man Whatman-Pal0ier Nr. 1 und uls Fliel?mittel Methyl/~thylketon-Aceton-Wasser- Ameisensi~ure (80 : 6:12 : 2). Zur Lokalisierung taucht man die getrockneten Chro- matogr~mme in die Mischung eines Teiles einer l~oigen LSsung yon Bromphenol- b]au in 95~oigem Alkohol, die auf ]~ot neutr~lisiert wird, mit 5 Teflen Petrol- ~ither. -- Das Original enth/~lt eine Skizze der EntsMzungsvorrichtung nnd Tabellen mit den R~-Werten der wichtigsten Aminos/~uren, Zucker und orggnischen S&uren. Act~ chem. scgnd. (Kopenhagen) 11, 743--745 (1957). Wenner Grens Inst., Stockholm (Schweden). K. S6LL~E~ Papierelektrophorese. Eine t)bersicht iiber die Papierelelctrophorese gibt J. Mu- SlLi. Er bespricht die Orundl~gen, App~r~tur, Arbeitsweise, Detektion (Sichtb~r- machung), die Bewertung der Resultate, Anwendungen usw. In der Arbeit werden 194 Literaturangaben zitiert. 1 Ceskoslov. Farmacie 6, 527--537 (1957) [Tschechisch]. Univ. Prag. Z. STEJSKAL Z. PuSA~ beschreibt eine Star]~strom- und Hochspannungsapparatur zur elJctro- phoretischen Trennung der Halogenkomplexe von Hg rr, Bi u~, Cd rr, Pb rI und Cu xt in 0,1 bis 6n Salzs~ure auf 660 mm-Papierstreifen yon 1 cm Breite in horizontMer Lage. Die hierfiir entwiekelte Apparatur besteht aus Polyvinyl and enth~lt ein inneres Gef~g mit den mit Grundelektrolytl6sung gefii]]ten Elektredenr&umen aus Gl~s (600 ml) mit Platinelektreden. Der Streffen liegt mehrfach punktfSrmig ge- stiitzt im KiihlmitteI (schweres Benzin, 15 1), das laufend umgepumpt und mit Kiihl- wasser gekiih]t wird. Die Benzinoberfl~che ist dutch Kohlendioxyd geschiitzt. Strichf6rmig werden 0,01 ml der 0,1 bzw. 0,05 Grammatom/1 enthaltenden LSsun- gen aufgegeben (Bi mit HC1 angeshuert) und je nach Konzentration der zum Tr&n- ken des Streifens verwendeten Sa]zs~ure mit bis fiber 250 mA (200--3000 V) der Elektrolyse unterworfen. Die Dauer der Elektrolyse wird so bemessen, dag das Pro- dukt aus Feldst~rke und Zeit etwa 15 V h - cm -1 betr~gt. Der Streifen wird an- schlieBend spiralenfSrmig auf den Einsatz eines Exsiccators ge]egt, der dann aus- gepumpt und mit etwa Schwefelwasserstoff beschickt wird. N~ch Eins~ugen yon etwa 10 m] konz. AmmoniaklSsung in den Exsiccator sind die Zonen in 1--10 min

Papierelektrophorese

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Bericht : Allgemeine analytische Methoden, Appara te und l~eagentien 287

G. HSGSTI%(51~ 1 schliigt neue aVlie/3mittel /~g~r die papierchromatographisehe Ent- wie/clung von Aminosduren, Zue/cern und organischen Sdiuren ~or. Aminos~iuren ent- wickelt man zuniichst 30 Std lang ~uf Wh~tman-Papier Nr. 4 mit Methyl~thyl- keton-Aceton-W~sser (3 : 1 : 0,6) (I), wobei Pheny]alanin mit etwa 40 cm Laufweg den hSchsten l~ -Wer t zeigt. Auf einem Bezugschromatogramm l~13t man Prolin und VMin mitl~ufen, bes t immt mittels Ninhydrin16sung (0,2% in Aceton mit 0,1% Essigs~nre und etwas Kollidin) deren Position, schneider den Streifen zwischen diesen beiden S~uren durch und entwickelt beide Teile, nachdem raan senkrecht zu ihnen einen neuen Papierstreffen angeheftet hat , mi t Methyliithylketon-Aceton- Wasser-Ameisensi~ure (3 : 1 : 1 : 0,1) (II) weitere 30 Std. I k a n n uuch ira Mischungs- verhgltnis 15 : 3 : 2 verwendet werden. Enth~ilt das Analysenm~terial Salze, so miis- sen diese vor der Chromatographierung entfernt werden. Zu diesem Zweek br ingt man d~s in Wasser gel6ste S&uregemisch im Abstand yon 5 cm yon der Schmalseite guf einen Papierstreifen 21 • 5 cm, trocknet, legt den Streifen zwischen 2 Glas- pl~t ten yon 16 • 6 cm Gr6i~e und w~ischt die Aminos~uren mit Aceton-~r~sser - Ammoni~k (7 : 3 : 0,4) in den nicht bedeekten Tell des Papieres, wozu etwa 8 Std ben6tigt werden. - - Zucker entwickelt man mit I , wobei bei 16stiindigem Durch- fluI~ eine Lgufstrecke yon 40 cm (Ribose) erreieht wird und mgcht sic durch Tauchen des getrockneten Chromatogrammes in L6sungen yon Silbernitr~t oder Anilin- hydrogenphtha la t sichtbar. - - Zur Trennung yon organischen SSuren verwendet man Whatman-Pal0ier Nr. 1 und uls Fliel?mittel Methyl/~thylketon-Aceton-Wasser- Ameisensi~ure (80 : 6:12 : 2). Zur Lokalisierung tauch t man die getrockneten Chro- matogr~mme in die Mischung eines Teiles einer l~oigen LSsung yon Bromphenol- b]au in 95~oigem Alkohol, die auf ]~ot neutr~lisiert wird, mit 5 Teflen Petrol- ~ither. - - Das Original enth/~lt eine Skizze der EntsMzungsvorrichtung nnd Tabellen mit den R~-Werten der wichtigsten Aminos/~uren, Zucker und orggnischen S&uren.

Act~ chem. scgnd. (Kopenhagen) 11, 743--745 (1957). Wenner Grens Inst. , Stockholm (Schweden). K. S6LL~E~

Papierelektrophorese. Eine t)bersicht iiber die Papierelelctrophorese gibt J. Mu- SlLi. Er bespricht die Orundl~gen, App~r~tur, Arbeitsweise, Detekt ion (Sichtb~r- machung), die Bewertung der Resultate, Anwendungen usw. In der Arbeit werden 194 Li tera turangaben zitiert.

1 Ceskoslov. Farmacie 6, 527--537 (1957) [Tschechisch]. Univ. Prag. Z. STEJSKAL

Z. PuSA~ beschreibt eine Star]~strom- und Hochspannungsapparatur zur elJctro- phoretischen Trennung der Halogenkomplexe von Hg rr, Bi u~, Cd rr, Pb rI und Cu xt in 0,1 bis 6n Salzs~ure auf 660 mm-Papierstreifen yon 1 cm Breite in horizontMer Lage. Die hierfiir entwiekelte Appara tur besteht aus Polyvinyl and enth~l t ein inneres Gef~g mi t den mit Grundelektrolytl6sung gefii]]ten Elektredenr&umen aus Gl~s (600 ml) mit Plat inelektreden. Der Streffen liegt mehrfach punktfSrmig ge- s t i i tzt im KiihlmitteI (schweres Benzin, 15 1), das laufend umgepumpt und mit Kiihl- wasser gekiih]t wird. Die Benzinoberfl~che ist dutch Kohlendioxyd geschiitzt. Strichf6rmig werden 0,01 ml der 0,1 bzw. 0,05 Grammatom/1 enthal tenden LSsun- gen aufgegeben (Bi mit HC1 angeshuert) und je nach Konzent ra t ion der zum Tr&n- ken des Streifens verwendeten Sa]zs~ure mi t bis fiber 250 mA (200--3000 V) der Elektrolyse unterworfen. Die Dauer der Elektrolyse wird so bemessen, dag das Pro- dukt aus Feldst~rke und Zeit etwa 15 V �9 h - cm -1 betr~gt. Der Streifen wird an- schlieBend spiralenfSrmig auf den Einsatz eines Exsiccators ge]egt, der dann aus- gepumpt und mi t etwa Schwefelwasserstoff beschickt wird. N~ch Eins~ugen yon etwa 10 m] konz. AmmoniaklSsung in den Exsiccator sind die Zonen in 1--10 min

288 Berieht: Allgemeine analy~ische Me~hoden, Apl0arate und Reagentien

entwiekelt. In Abb. 1 sind die gemessenen scheinbaren Beweglichkeiten (gestrichelte Kurven) und die berechneten wahren Bewegliehkeiten (ausgezogene Linien) zu- sammengeste]lt. Der elektroosmotische Effekt, mit Glucose bestimmt, war unab- h~ingig yon der Salzs~urekonzentration s tets--0,5, d. h. gegen die Kathode gerichtet.

Sowohl in in , wie in 2 oder 6n Salzs~ure

I ll ~---.-~. d . 1 ~ : Bi

i , ? / > . - . . . . . . . . . _ t Pb

-7C

Y r 2 g rt ~Cl, ~

Abb. 1. Elektrophore~ische Wan- derung yon iV[etatlchlorokomplexen in 0,1 bis 6n SalzAiure nach PU~AR

wird eine vollst/~ndige Trennung des Gemischs Hg-Bi-Cd-Pb-Cu erreicht. Die 1%produzier- barkeit der l~esultate liegt bei ~= 5%, sie f~llt zu niederen Salzs~urekonzentrationen ab, da dann verwasehene Zonen auftreten und das Verh~ltnis yon aufgegebener Menge und Konzentration des Grundelektrolyten ungfinstig wird.

1 Anal. chim. Acta (Amsterdam) 17, 476--484 (1957). Inst. Ruder Bo~kovi6, Zagreb (Jugoslawien). K. C~USE

~)ber die Abhdngigkeit der BeweglicM~eiten yon der t~onzentration des Metallions be- richter Z. P~:~AR ~ in einer zweiten Mitteilung 2 nach Messungen in 0,1 bis i n Salzs~ure mit den MetJlsalzen als Nitrat oder Aeetat und in Mengen zwisehen 0,1 und 1,2 Gramma- tom/1. Die Abh~ngigkeit der Bewegliehkeiten der Chlorokomplexe yon der Salzs~urekonzen- tration erweist sieh danaeh bei Konzentra- tionen unter In als bedeutend und bei

gr6Beren Konzentrationen als unbedeutend. Mit waehsender I/:onzentration und steigendem Volumen der applizierten MetallsalzlSsung w/~ohs~ die kationische und sinkt die anionisohe Beweg]ichkeit. Cd-LSsungen zeigen in 0,1 und 0,5n Salzs/~ure zwei getrennte Zonen, also die Existenz versehiedener Komplexe an, in I n Sa]zs~ure und bei Cd-Konzentrationen unter 0,2 Grammatom/1 abet nur eine. Mehrere Zonen werden auch an Bromo- und Jodo-Komplexen des Cd beobaehtet, in einigen F/~llen auch bei anderen Meta.llkomplexen.

1 Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 17, 4 8 5 4 8 8 (1957). 3) 1. Mitteiinng vgl. das vorstehende Referat. K. CRvSE

Das analytische Arbeiten mit radioaktiven Substanzen sehildern g . C. S ~ K , J. E. I%EIN, G. A. HUFF und F. W. DYKES 1. Vier Arbeitsmethoden werden erw/~hnt: 1. Verdiinnen der Probe und Analyse eines aliquoten, nicht mehr seh/~dlichen An- teils auf tibliche Weise. 2. Abtrennung des zu bestimmenden Teils aus der radio- aktiven ],6sung dureh Ionenaustauseher oder Extraktion. 3. Die ,,ferngesteuerte Analyse", bei der sieh die Substanzen hinter einer Schutzwand aus Blei befinden. 4. Die ,,In-]ine"-Analyse f'tir hochradioaktive P r o b e n . - Apparaturen Ftir die analytisehen Manipulationen, wie Abpipettieren, elekrrolytische Aufl5sung yon Metallen, potentiometrische, amperometrische und konduktome~rische Titrationen werden besprochen. Ferner werden die eolorimetrisehe Analyse und die Konzentra- tionsbestimmung dureh Messung der Fallgesehwindigkeit eines Tropfens in einer geeigneten Yliissigkeit a u f g e f f i h r t . - Die Laboratoriumseinrichtungen sind e~was verschieden, je nachdem, ob es sich mehr um einzelne Un~ersuehungen oder um Serienanalysen hande]t. (27 Abb. im Original.)

1 Analyt. Chemistry 29, 1730---1739 (1957). Phillips Petroleum Co., Idaho Falls, Id. (USA). G. DENE