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Ketogene Ernährung in der Onkologie Eva Kerschbaum und Nicole Erickson geben praktische Tipps für das Arzt-Patienten-Gespräch „Unsere Heilungsraten liegen immer um 10 bis 20 Prozent höher“ Professor Michael Höckel über die totale mesometriale Resektion zur operativen Therapie von Zervixkarzinomen Highlights 2020 vom amerikanischen Krebskongress Digital und doch dicht dran am Samstag, den 20. Juni 2020 Onkologische Klinik Bad Trissl Porträt der neuen Abteilung für psychosomatische Medizin Zeitschrift des Tumorzentrums München und des CCC München an den Medizinischen Fakultäten der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Technischen Universität München ISSN 1437-8019 Einzelverkaufspreis 4,– 2 | 2020 Jetzt anmelden: www.highlights2020.de

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Ketogene Ernährung in der OnkologieEva Kerschbaum und Nicole Erickson geben praktische Tipps für das Arzt-Patienten-Gespräch

„Unsere Heilungsraten liegen immer um 10 bis 20 Prozent höher“Professor Michael Höckel über die totale mesometriale Resektion zur operativen Therapie von Zervixkarzinomen

Highlights 2020 vom amerikanischen KrebskongressDigital und doch dicht dran am Samstag, den 20. Juni 2020

Onkologische Klinik Bad TrisslPorträt der neuen Abteilung für psychosomatische Medizin

Zeitschrift des Tumorzentrums München und des CCC München an den Medizinischen Fakultäten der Ludwig-Maximilians-Universität Münchenund der Technischen Universität München

ISSN 1437-8019Einzelverkaufspreis 4,– €

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Liebe Leserin, lieber Leser,

wir hoffen, Sie sind einigermaßen unbeschadet durch die letzten beiden Monate gekommen. Viel ist gesagt und geschrieben worden über das Virus,das viele Opfer gefordert hat und unseren Alltag, nicht zuletzt auch im CCCM und im TZM, maßgeblich verändert hat.

Auf einen echten Corona-Schwerpunkt haben wir in dieser Ausgabe bewusstverzichtet und uns anderen Themen zugewandt. Zum Beispiel der Frage, wiesich Krebs patienten unter der Therapie ernähren sollten. Nicht selten fragenBetroffene ihre behandelnde Ärzte nach deren Meinung zur ketogenen Diät.Diese extrem kohlen hydratarme Ernährungsform hat in den letzten Jahren in Patientenkreisen geradezu Karriere gemacht, weil sie ein einfaches Denk -schema bedient: Tumoren benötigen Kohlenhydrate, um zu wachsen – wenn ich also Kohlen hydrate vermeide, kann ich meinen Tumor aushungern.Wie Sie darauf im Gespräch mit Ihren Patienten reagieren können, erläuterndie beiden Ernährungsexpertinnen des CCC München und des Tumor -zentrums München, Nicole Erickson und Eva Kerschbaum in ihrem Beitrag.

Ein echter Experte auf seinem Gebiet ist auch Professor Michael Höckel, seit gut einem Jahr TUM Distinguished Affiliated Professor. Er forscht seitmehr als 20 Jahren über Tumoren und ihre Ausbreitung innerhalb bestimmterGeweberäume und erläutert im Interview die Hintergründe seiner Methodeder totalen mesometrialen Resektion zur Therapie des Zervixkarzinoms.

Expertise ist ebenfalls gefragt, wenn es darum geht, die bei der ASCO-Jahres -tagung in diesem Jahr digital verbreiteten Fortschritte in der Onkologie richtigeinzuordnen. Dazu bieten wir Ihnen am 20. Juni 2020 im Rahmen unsererHighlights vom amerikanischen Krebskongress unsere Unterstützung an. Und damit sind wir am Ende doch wieder bei Corona: Denn auch unsereHighlights werden digital stattfinden. Aber nicht als einfaches Webinar, wie Sie es vielleicht schon zur Genüge kennen, sondern als ein grafisch aufberei -tetes Symposium mit Industrieausstellung, bei dem Sie aktiv in Kontakt tretenkönnen mit anderen Besuchern, mit Referenten oder auch mit Industrie -vertretern. Frei nach dem Motto: In diesem Jahr ist alles anders, aber nichtnotwendigerweise alles schlechter. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eineanregende Lektüre.

HerzlichstIhre

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Editorial

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Prof. Dr. med.Volker HeinemannStellvertretender Direktordes CCC München

Prof. Dr. med.Hana AlgülDirektor des CCC München

Prof. Dr. med.Volkmar NüsslerGeschäftsführenderKoordinator des TZM

Prof. Dr. med.Thomas KirchnerVorsitzender desTZM-Vorstands

Schwerpunkt

Ketogene Ernährung in der Onkologie Eva Kerschbaum, Nicole EricksonTumorpatienten werden häufig auf ketogene beziehungsweise kohlenhydrat -arme Diäten aufmerksam. Über Risiken,Nebenwirkungen und Kontraindikationenaufzuklären, ist auch Aufgabe der behan-delnden Ärzte.

Interview„Unsere Heilungsraten liegen immer 10 bis 20 Prozent höher als die mit konventionellen OP-Verfahren erreichten“Professor Michael Höckel über die totalemesometriale Resektion und die Vulvafeld -resektion zur operativen Therapie von Zervix-, Vaginal- und Vulvakarzinom.

Nachlese zur ASCO-Jahrestagung 2020Highlights 2020 vom amerikanischenKrebskongress Digital und doch dicht dran: Nach diesem Motto laden CCC Münchenund Tumorzentrum München dazu ein, sich für das Symposium am 20. Juni 2020 anzumelden.

PorträtNeue Abteilung für psychosomatischeMedizin Die Onkologische Klinik Bad Trissl hat ihr Behandlungsangebot erweitert

Panorama 8 Angst vor COVID-19 verzögert

Diagnose und Therapie 8 22. Herrschinger Symposium

am Samstag, 11. Juli 2020 23 Die Datenbank der Blauen Manuale

ist online 23 Professor Hannes Schedel verstorben

TZM internDie Projekt- und Arbeitsgruppen des Tumorzentrums München

Impressum

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sollten Patienten über die Risiken, Neben-wirkungen und Kontraindikationen infor-miert werden.

Ketogene Ernährung: sehr fettreich und kohlenhydratarm

Was charakterisiert eine ketogene Diät (KD)?Sie ist extrem fettreich und kohlenhydratarm.Lediglich ca. 4%–20% der Energie stammenaus Kohlenhydraten. Das entspricht meist we-niger als 70 g pro Tag [1,2,3,4,5]. Der Fett -anteil liegt hingegen bei ca. 60%–90%. Esexistieren mehrere Varianten der ketogenenErnährung, vier Hauptformen werden unter-schieden:

1. die klassische ketogene Diät,2. die mittelkettige Triglyzerid-Diät (MCT-Diät),3. die modifizierte Atkins-Diät (MAD) sowie4. die niedrig-glykämische Index-Therapie

(LGIT) [3].

Die unterschiedlichen Aufteilungen derMakro nährstoffe im Vergleich zur normalenErnährung sind in Abbildung 1 dargestellt.

Das Ziel einer KD besteht darin, unter einerisokalorischen Energieaufnahme den metabo-lischen Zustand des Fastens zu imitieren. Dasbedeutet bei gleicher Kalorienmenge wie miteiner normalen Ernährung wird aufgrund feh-lender Kohlenhydrate der Stoffwechsel umge-stellt. Anstelle der Kohlenhydrate werden Ke-tonkörper als Energielieferanten genutzt. ImUnterschied zum Fasten stammen diese Ke-tonkörper unter einer KD nicht aus den Kör-perreserven, sondern werden aus dem Nah-rungsfett gebildet [6]. Es kommt also zu einerabsichtlich herbeigeführten Ketose, allerdingsohne Stoffwechselentgleisung wie sie beispiels-weise bei einer Ketoazidose auftritt.

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Ketogene Ernährung in der Onkologie

Praktische Tipps für das Arzt- Patienten-Gespräch

Eva Kerschbaum M. Sc. Ernährungswissenschaft, Ernährungs bera terin/DGE, Beratungsstelle für Ernährung amTumorzentrum München, Pettenkoferstraße 8a, 80336 München

Nicole Erickson M. Sc., Registered Dietitian (RD), ernährungswissenschaftliche Koordinatorin; Krebszentrum –CCC MünchenLMU – Comprehensive Cancer Center; LMU Klinikum, Campus Großhadern, Marchioninistraße 15, 81377München

Nahezu jeder Tumorpatient möchteselbst etwas zu seiner Genesung bei-tragen. Ernährung, komplementär-

medizinische Maßnahmen oder Bewegungsind probate Mittel dafür. Häufig werdenKrebspatienten auf ketogene beziehungs-weise kohlenhydratarme Diäten aufmerksam.Fachgesellschaften (Arbeitsgemeinschaft Prä-vention und Integrative Onkologie – PRiO)und Leitlinien (European Society for ClinicalNutrition and Metabolism – ESPEN) sehen indieser Ernährungsweise ein erhebliches Ri-siko für Nährstoffdefizite und Mangelernäh-rung und kommen zu dem Schluss, dass ke-togene und kohlenhydratarme Ernährungs-formen Krebspatienten zum jetzigen Zeit-punkt nicht empfohlen werden sollten. Sol-che Kostformen sind außerdem aufwendigund oft mit normalen Alltagssituationen wieeinem Restaurantbesuch oder Essen mitFreunden nicht vereinbar. Darüber hinaus

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Anerkannte Indikationen: Störungen des zerebralen Energiestoffwechsels, therapie-refraktäre Epilepsie

Eine KD ist angezeigt als First-Line-Therapiebei seltenen Defekten des zerebralen Ener-giestoffwechsels wie dem Glukosetranspor-ter-Typ-1(Glut1)-Defekt und dem Pyruvat-dehydrogenase(PDH)-Mangel. Das Gehirnstellt sich in der Energieversorgung auf Ke-tonkörper um und umgeht damit den enzy-matischen Defekt. Darüber hinaus ist die KDdie Second-Line-Therapie bei schwer behan-delbarer Epilepsie im Kindes- und Jugendalterbei Nichtansprechen auf zwei oder mehr fach-gerecht eingesetzte Antikonvulsiva [7].

Die richtige Umsetzung ist schwierig

Die KD sollte nur unter engmaschiger Kon-trolle durch einen Arzt und eine speziell ge-schulte Ernährungsfachkraft durchgeführtwerden. Zur Aufrechterhaltung der Ketosemuss das Verhältnis der Makronährstoffe(Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate) zueinander ge-nauestens eingehalten werden. Zudem müs-sen der Proteinanteil exakt berechnet unddie Urinketone regelmäßig kontrolliert wer-den. Neben der Auswahl fettreicher Lebens-mittel ist der Einsatz zusätzlicher Fettliefe-ranten wie Sahne, Butter, Mayonnaise etc.bei jeder Mahlzeit nötig, um den vorgeschrie-benen Fettgehalt zu erreichen [2].

Alle Formen der KD sind mit einer inadäqua-ten Versorgung mit Mikronährstoffen ver-bunden. Daher soll ein kohlenhydratfreiesMultivitamin-Präparat mit Spurenelementen(v. a. Selen) und Calcium eingenommen wer-den. Vitamin D wird zusätzlich empfohlen[2,7].

Ein gut belegtes und in der Neurologie weit-hin bekanntes Phänomen ist die geringe Ad-härenz beziehungsweise der hohe Anteil anPatienten, die ihre KD abbrechen. Selbst beierfolgreicher Behandlung der Epilepsie brechenetwa 30%–50% der neurologischen Patientendie KD wieder ab. Gründe dafür sind die durchdie strengen Diätvorschriften hervorgerufenenEinschränkungen in der Leben smittelauswahlund im Sozialleben, die Nebenwirkungen sowiedie Komplexität der Diät [8, 9, 10].

Humanstudien mit Tumor-patienten: Evidenz unzureichend,Methodik limitiert

In einem systematischen Review analysiertenErickson et al. Humanstudien von 1984–2016zum Einfluss isokalorischer KD auf Krebspa-tienten. Erstes wesentliches Ergebnis war,dass es nur wenige derartige Studien gibt.Insgesamt wurden 330 Patienten untersucht,wovon nur 177 Personen (53%) einer ketoge -nen Diät folgten. Lediglich 67 Personen ausdieser Gruppe befolgten die KD bis zum Endeder Studie [5]. In einem Review aus dem Jahr2020 analysierten Klement et al. 13 Studienzum Stellenwert der KD in der Onkologie. In9 dieser Studien gehörten jeweils maximal10 Patienten der KD-Gruppe an [11].

Die meisten klinischen Studien prüften Kriterienwie Machbarkeit, Körperzusammensetzung,Lebensqualität und Adhärenz zum Studien-protokoll, bewerteten jedoch nicht die Anti-tumorwirkung der KD [12]. Länge und Formder KD variierten zudem: Von einer einzelnen,dreistündigen, parenteralen Verabreichungkohlenhydrat- oder fettbasierter Lösungen bishin zur oralen KD, deren Länge zwischen 4Tagen und 5 Jahren lag. Zusätzlich wird dieVergleichbarkeit der Studien dadurch beein-trächtigt, dass Art, Lokalisation und Tumor-stadium der Probanden unterschiedlich waren.Es wurden keine standardisierten Ernährungs-protokolle etabliert, die dann in mehreren ver-gleichbaren Studien reproduzierbare Datenhätten liefern können [5,11].

Die Arbeitsgemeinschaft Prävention und In-tegrative Onkologie (PRiO) und die Deutsche

Krebsgesellschaft (DKG) veröffentlichten 2017eine gemeinsame Stellungnahme zur KD:

„Zum jetzigen Zeitpunkt liegen keine Human-studien vor, die belegen, dass eine KD dasWachstum oder die Metastasierung eines Tumors beim Menschen verhindern bezie-hungsweise zurückdrängen kann (oder) dieWirksamkeit einer Chemo- und/oder Strahlen-therapie verbessert.“

Das Fazit lautete: „Aufgrund der aktuellenDatenlage können kohlenhydratarme undketogene Diäten als ergänzende Therapieund allgemein für Menschen mit Krebser-krankungen nicht empfohlen werden.“[13]

Die ketogene Diät hat Nebenwirkungen

Die KD ist nicht frei von Nebenwirkungen:Appetitverlust, Gewichtsverlust, Müdigkeit,Hypercholesterinämie, Nierensteine, Pankre-atitis oder gastrointestinale Symptome wieErbrechen, Obstipation und Reflux [7,14].Gewichtsverlust ist eine häufige Nebenwir-kung der KD. In einer Studie von Tan-Shalabyet al. verloren 73% der Teilnehmer an Gewicht(7,5 ± 5,8 kg) [15]. Ein unbeabsichtigter Ge-wichtsverlust ist für Krebspatienten jedocheine der schlimmsten möglichen unerwünsch-ten Wirkungen. Denn laut ESPEN-Leitlinie[16] ist eine ungewollte Gewichtsabnahmemit einer schlechteren Prognose, reduzierterLebensqualität und erhöhter Toxizität derKrebstherapie assoziiert [16].

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50%

Kohlenhydrate

Proteine Fett

20% 30%

90%4%

8%

27% 30%

6%10%

10%

10%

80%

65% 60%Abbildung 1: Formen der ketogenen Diät im Ver-gleich zur normalen Ernährung. MCT-Diät Mittel-kettige-Fettsäuren-Diät, LGIT Niedrig-glykämischeIndex-Therapie.

Schwerpunkt

Ketogene Ernährungsformen im Vergleich

Normale Ernährung

Klassische ketogene Diät MCT-Diät

ModifizierteAtkins-Diät

LGIT

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Vorgehen im Arzt-Patienten-Gespräch

Abgesehen von allen Fakten interessiertÄrzte, die Krebspatienten betreuen, wahr-scheinlich am meisten, wie man gegenüberKrebspatienten reagieren soll, die von einerketogenen Ernährung gehört haben und viel-leicht sogar überzeugt davon sind. Im Kastenoben sind exemplarisch häufige Argumenteund valide Gegenargumente einander gegen-übergestellt.

Die ketogene Ernährung wird schon langeangewendet.

Positiv reagierenSie haben Recht, die Diätform ist uns

in der Medizin bei bestimmten Indikationenschon lange bekannt.

Weiterführende Infos gebenSie ist allerdings erfolgreich nur bei

seltenen angeborenen Defekten des Ener-giestoffwechsels im Gehirn und in einemganz speziellen Teilbereich der Kinderneu-rologie. Auch hier wird eine ketogene Ernäh-rung ausschließlich unter engmaschiger, mul-tidisziplinärer Betreuung durchgeführt. ImBereich der Krebstherapie sollte die ketogeneErnährung außerhalb gut betreuter Studienhingegen nicht angewendet werden. Medi-zinische Fachgesellschaften wie die DeutscheKrebsgesellschaft (DKG) und die DeutscheGesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM)raten Tumorpatienten von einer ketogenenErnährung dringend ab.

Alternative aufzeigenSie können mit einer angepassten

Ernährung auch als Krebspatient oder Krebs -patientin etwas für sich tun: beispielsweisedafür sorgen, dass Ihr Gewicht stabil bleibtoder dass Nebenwirkungen wie Appetitlosig-keit oder Mukositis gelindert werden.

Konkrete Tipps für PatientenIch gebe Ihnen eine Kopie einer

Linkliste mit. Dort finden Sie genaue Emp-fehlungen, was Sie in Ihrer individuellen Situation am besten tun können.

Krebszellen wachsen schneller, wenn manZucker isst.

Positiv reagierenSie haben Recht, aber nur teilweise.

Darf ich es Ihnen näher erklären?

Weiterführende Infos geben Bei noch nicht an Krebs erkrankten

Menschen kann eine Ernährungsumstellung,die zum Beispiel die Aufnahme einfacher Zucker (wie in Cola, Süßigkeiten) reduziert,das Risiko verringern, an Krebs zu erkranken.Das Wachstum eines vorhandenen Tumors je-doch kann dadurch nach jetzigem Wissens-stand leider nicht verlangsamt werden. Undes existieren auch keine wissenschaftlichenDaten, die bei Menschen belegen, dass dieZufuhr von Zucker das Krebswachstum be-schleunigen könnte. Mit anderen Worten:Der weitgehende Verzicht auf Kohlenhydrateist in Ihrer Situation ein Risiko, denn es dro-hen ungewollte Gewichtsabnahme und/oderNährstoffmängel. In der Folge kann sich diePrognose verschlechtern, die Lebensqualitätbeeinträchtigt sein, und die unerwünschtenNebenwirkungen Ihrer Tumortherapie kön-nen zunehmen.

Alternative aufzeigenEin weitgehender Verzicht auf Koh-

lenhydrate ist nicht nur nicht nötig, sondernerhöht im Gegenteil die Wahrscheinlichkeit,dass Sie an Gewicht verlieren. Eine bedarfs-deckende Ernährung, die Sie bei Kräften hältund Sie die Therapie wie geplant durchstehenlässt, ist viel aussichtsreicher.

Konkrete Tipps für Patienten• Gesunde, abwechslungsreiche Ernährung,

angepasst an die individuelle Situationund die individuellen Bedürfnisse, sowieeine ausreichende Flüssigkeitszufuhr(1,5-2 l pro Tag).

Krebszellen sterben ohne Zuckerzufuhrschneller ab.

Positiv reagierenDa sprechen Sie ein wichtiges Thema

an. Ich finde es gut, dass Sie sich Gedankenmachen, was neben der medikamentösenTherapie noch möglich und sinnvoll ist.

Weiterführende Infos gebenEin weitgehender Verzicht auf Koh-

lenhydrate ist für Tumorzellen jedoch keinProblem, denn Tumorzellen sind anpassungs-fähig und können sich auch von Fett undEiweißen ernähren.

Alternative aufzeigenSie können die kräftezehrende Tu-

mortherapie am besten mit einer bedarfsde-ckenden Ernährung unterstützen. Angepasstan Ihre Situation und Bedürfnisse solltenSie auf eine abwechslungs- und nährstoff-reiche Kost zurückgreifen, wie sie die Deut-sche Gesellschaft für Ernährung (DGE) oderder World Cancer Research Fund (WCRF) emp-fiehlt. Eine solche Ernährung hält Sie beiKräften und die Therapie kann wie geplantohne Einschränkungen durchgeführt werden(Infos siehe Tabelle 1).

Konkrete Tipps für Patienten• Auf schonende Zubereitung achten;• keine Lebensmittel-Restriktionen, die

nicht medizinisch notwendig sind (zumBeispiel aufgrund von Nierenproblemen);

• so abwechslungsreich wie möglich.

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Zunächst ist die positive Wertschätzung fürdie Patientin oder den Patienten wichtig.Jeder Wunsch – und sei dieser noch so ab-wegig –, selbst etwas tun zu wollen, zeigteine Motivation des Patienten, sich mit derKrankheit auseinanderzusetzen und nicht inResignation zu verfallen. Insbesondere wollenBetroffene selbst etwas zu ihrer Genesungbeitragen. Mit empfohlenen Aktivitäten ausden drei Bereichen Bewegung, Ernährungund Entspannung leisten Patienten einenwertvollen Beitrag zur physischen wie auchpsychischen Stabilisierung. Doch diese Be-

mühungen sollten eben in die richtigen Bah-nen gelenkt werden.

So haben psychologische Analysen ergeben,dass eine knappe, zurückweisende Antwortohne Erklärung Patienten in ihrer „falschen“Sichtweise oftmals sogar bestärkt, da sie sichmit ihren Bedürfnissen nicht wahrgenommenfühlen. Hingegen ist das Aufzeigen von Al-ternativen eine effektive Möglichkeit, dasInteresse der Patienten an fundierten Ge-sundheitsinformationen und -programmenzu wecken [17].

Von Patienten vorgebrachte Argumente FÜR die ketogene Ernährung und

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Es gibt wissenschaftliche Studien, die fürdie ketogene Ernährung sprechen.

Positiv reagierenDas stimmt, ich kenne diese Studien.

Weiterführende Infos gebenDie meisten Ergebnisse stammen

allerdings aus Zell- und Tierstudien. Die sindso nicht auf den Menschen übertragbar. Inersten, kleinen Studien mit Tumorpatientenwurde in erster Linie untersucht, ob eine sol-che Ernährungsform durchführbar und sicherfür die Teilnehmer ist. Es liegen derzeit keineStudien vor, die belegen, dass eine ketogeneDiät das Wachstum oder die Metastasierungeines Tumors beim Menschen verhindernkann oder die Wirksamkeit einer Chemo-und/oder Strahlentherapie verbessert.

Alternative aufzeigenAuf der anderen Seite gibt es viel

mehr große Studien, deren Ergebnisse füreine ausgewogene Ernährung ohne extremenVerzicht auf Mikro- oder Makronährstoffesprechen – gerade bei einer Krebserkrankung.Angepasst an Ihre Situation und Bedürfnissesollten Sie auf eine abwechslungs- und nähr-stoffreiche Kost zurückgreifen, wie sie dieDeutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)oder der World Cancer Research Fund (WCRF)empfiehlt. Eine solche Ernährung hält Siebei Kräften und die Therapie kann wie ge-plant ohne Einschränkungen durchgeführtwerden. (Infos siehe Tabelle 1).

Konkrete Tipps für Patienten• Alkohol, Fast Food und verarbeitete

Fleischprodukte wie Wurstwaren auf einMinimum reduzieren, dafür eine abwechs-lungsreiche Ernährung, angepasst an dieindividuelle Situation und die individuel-len Bedürfnisse.

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Schwerpunkt

Literatur: [1] Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), Österreichi-sche Gesellschaft für Ernährung (ÖGE), Schweizerische Ge-sellschaft für Ernährung (SGE) (2018) Referenzwerte für dieNährstoffzufuhr. Bonn | [2] Kossoff EH (2008) Internationalconsensus statement on clinical implementation of the ke-togenic diet: agreement, flexibility, and controversy. Epilepsia49 Suppl 8:11-3 doi:10.1111 /j.1528-1167.2008.01823.x |[3] Kossoff EH, Wang HS (2013) Dietary therapies for epilepsy.Biomed J 36(1):2-8 doi:10.4103/2319-4170.107152 | [4] LeePR, Kossoff EH (2011) Dietary treatments for epilepsy: ma-nagement guidelines for the general practitioner. EpilepsyBehav 21(2):115-21 doi:10.1016/ j.yebeh.2011.03.008 | [5]Erickson N, Boscheri A, Linke B, et al. (2017) Systematic re-view: isocaloric ketogenic dietary regimes for cancer patients.Med Oncol 34(5):72 doi:10.1007/s12032-017-0930-5 | [6]Och U, Fischer T, Marquardt T (2017) Ketogene Diät – eineHerausforderung für Patienten und Fachkräfte; Einsatz, Wir-kungsweise und Durchführung bei Epilepsien im Kindesalterund seltenen angeborenen Stoffwechselerkrankungen. Er-nährungs Umschau 8/2017 doi:DOI: 10.4455/eu.2017.031 |[7] Gesellschaft für Neuropädiatrie (2014) S1-Leitline 022/21:Ketogene Diäten. | [8] Klein P, Tyrlikova I, Mathews GC (2014)Dietary treatment in adults with refractory epilepsy: a review.Neurology 83(21):1978-85 doi:10.1212/ wnl.0000000000001004 | [9] Rogovik AL, Goldman RD (2010) Ketogenicdiet for treatment of epilepsy. Can Fam Physician 56(6):540-542 | [10] Henderson CB, Filloux FM, Alder SC, et al. (2006)Efficacy of the ketogenic diet as a treatment option for epi-lepsy: meta-analysis. J Child Neurol 21(3):193-8 doi:10.2310/7010.2006.00044 | [11] Klement RJ, Brehm N, Swee-ney RA (2020) Ketogenic diets in medical oncology: a sys-tematic review with focus on clinical outcomes. Med Oncol37(2):14 doi:10.1007/s12032-020-1337-2 | [12] Erickson N,Boscheri A (2016) Ketogene Diäten. Aktuel Ernahrungsmed41(06):458-476 doi:10.1055/s-0042-119172 | [13] EricksonN, Buchholz D, Hübner J (2017) Stellungnahme zu ketogenenund kohlenhydratarmen Diäten bei Menschen mit Krebs. Er-nährungs Umschau 9/2017 doi:10.4455/eu. 2017. 036 | [14]Kossoff EH, Zupec-Kania BA, Amark PE, et al. (2009) Optimalclinical management of children receiving the ketogenic diet:Recommendations of the International Ketogenic Diet StudyGroup. Epilepsia 50(2):304-317 doi:10.1111/j.1528-1167.2008.01765.x | [15] Tan-Shalaby J (2017) Ketogenic Dietsand Cancer: Emerging Evidence. Fed Pract 34(Suppl 1):37S-42S | [16] Arends J, Bachmann P, Baracos V, et al. (2017)ESPEN guidelines on nutrition in cancer patients. Clin Nutr36(1):11-48 doi:10.1016/ j.clnu.2016.07.015 | [17] CareyJM, Chi V, Flynn DJ, et al. (2020) The effects of correctiveinformation about disease epidemics and outbreaks: Evidencefrom Zika and yellow fever in Brazil. Science Advances6(5):eaaw7449 doi:10.1126/sciadv. aaw7449

Der Tumor bewirkt eine Umstellung desStoffwechsels, sodass sich eine Insulin -resistenz entwickelt. Man sollte sich des-halb hauptsächlich von Fett und Eiweißernähren.

Positiv reagierenSie haben Recht, aber nur teilweise.

Darf Ich es Ihnen näher erklären?

Weiterführende Infos gebenDer Tumor kann tatsächlich eine Ver-

änderung des Stoffwechsels bewirken. DieFolge ist eine Insulinresistenz. In diesem Fallwird laut Leitlinie der Deutschen Gesellschaftfür Ernährungsmedizin (DGEM) fettreicheKost mit bis zu 50% Fettanteil empfohlen, dadiese allgemein energiereicher ist. Von ein-seitigen Diäten oder dem kompletten Verzichtauf Kohlenhydrate wird hingegen abgeraten.

Alternative aufzeigenEin weitgehender Verzicht auf Koh-

lenhydrate ist nicht nötig, im Gegenteil, einsolches Essverhalten erhöht die Wahrschein-lichkeit, dass Sie an Gewicht verlieren. Aller-dings kann bei einer andauernden Entzün-dung durch den Tumor im Körper eine Er-nährung mit bis zu 50% Fettanteil durchaussinnvoll sein.

Konkrete Tipps für Patienten• Mahlzeiten mit hochwertigen Pflanzen-

ölen wie Ölivenöl anreichern;• Nüsse und Saaten ergänzen.

Praktische Konsequenz: Reagieren Sie aufNachfragen zur KD zunächst bestärkend ,erläutern Sie anschließend, wenn gewünscht,genauere Hintergründe und beenden SieIhre Ausführungen mit einer alternativenEmpfehlung und konkreten Tipps . InTabelle 1 finden Sie Links, die Sie den Pa-tienten bei weiterem Informationsbedarf aus-händigen können. Diese webbasierten Infor-mationsquellen bieten unter anderem kon-krete Tipps bei Nebenwirkungsbeschwerdenoder zur gesunden Ernährung bei Krebs.

Mit dem beschriebenen Vorgehen werden Be-troffene dazu ermutigt, etwas für sich selbstund ihre Gesundheit zu tun, ohne sich aufwissenschaftlich nicht anerkanntes Terrainbegeben zu müssen. Mit einer ausgewogenen,bedarfsdeckenden Ernährung ohne extremenVerzicht und andere Einschränkungen werdenPatienten im Normalfall mit allen wichtigenNährstoffen versorgt. Damit unterstützen sieihre Abwehrkräfte im Kampf gegen die Er-krankung bestmöglich und können so weitmöglich am normalen Sozialleben teilneh-

men, das heißt auch, gemeinsam mit Angehö -rigen oder Freunden zu kochen und gemein-sam zu genießen.

Tabelle 1: Fundierte weiterführende Informationenund Links für Krebspatienten

Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwer-tige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/

Deutsches Krebsforschungszentrum (dkfz)https://www.krebsinformationsdienst.de/

Eat what you need e.V.https://www.was-essen-bei-krebs.de/

Beratungsstelle für Ernährung am Tumorzentrum München (TZM)https://www.tumorzentrum-muenchen.de/ernaehrung.html

Informationsplattform der Projektgruppe Ernährung und Krebs (TZM)https://www.ernaehrung-krebs-tzm.de/

World Cancer Research Fund (WCRF)https://www.wcrf.org/dietandcancer/cancer-prevention-recommendations

wie Sie darauf reagieren können.

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PANORAMA

Angst vorCOVID-19

verzögert Diagnose und Therapie

DGHO rechnet im Sommer undim Herbst mit einer Welle vonNeudiagnosen

Viele Kliniken in Deutschland beobach-ten, dass Patientinnen und Patienten vermehrt erst in sehr fortgeschrittenenTumorstadien ärztlichen Rat suchen,wahrscheinlich weil sie Angst haben, sichin Kliniken oder Praxen mit SARS-CoV-2anzustecken. Das berichtet die DeutscheGesellschaft für Hämatologie und medi -zinische Onkologie (DGHO) in einerPressemitteilung vom 13. Mai 2020.

Tendenziell weniger Tumoren in frühen Stadien diagnostiziert

Danach werden derzeit tendenziell weniger Tumoren in frühen Stadien diag -nostiziert. Das betreffe vor allem Darm-und Brustkrebs. In Tumorkonferenzen ist der Mitteilung zufolge außerdem dieZahl der vorgestellten Patienten im Aprilstark gesunken, in einzelnen Institutionenum 30 bis 50 Prozent. Zusätzlich habendie Screening-Untersuchungen in denletzten zwei Monaten nicht stattgefunden.Zu rechnen sei deshalb mit einer Wellevon Neudiagnosen im Sommer und imHerbst dieses Jahres.

Die Zahl der Patienten mit akut lebens -bedrohlichen Krebserkrankungen hat sich dagegen kaum verändert. Allerdingstreten in dieser Gruppe vermehrt Kom-plikationen auf, „die wir in den letztenJahren eher nicht gesehen haben“. So wirdProfessor Hermann Einsele, Vorsitzenderder DGHO und Direktor der Medizini-schen Klinik und Poliklinik II des Uni -versitätsklinikums Würzburg, zitiert. Verschiedentlich seien Patienten in denletzten zwei Monaten nicht zur Früh -diagnostik oder zur Verlaufskontrolle erschienen.

Größere Bedrohung durchKrebserkrankung als durchCOVID-19

Hinter diesem Verhalten steckt wahr-scheinlich die Angst vor Ansteckung beimBesuch einer Klinik oder Praxis. Ein er-höhtes Ansteckungsrisiko sei den verfüg-baren Daten zufolge für Krebspatientenallerdings nicht nachweisbar, so Einseleweiter. Darüber hinaus haben sich alleKlinik- und Institutsambulanzen undauch alle Praxen niedergelassener Häma-to-Onkologen auf die neue Situation ein-gestellt und ihre Strukturen und Abläufeentsprechend angepasst. Es gibt daherkeinen Grund, Krankenhaus- oder Praxis-besuche aufzuschieben. Denn: Für dieallermeisten Patientinnen und Patientenstellt die Krebserkrankung eine weitausgrößere Gefahr für ihr Leben dar alsCOVID-19, so das Fazit der Fachgesell-schaft.

Aktualisierte Leitlinien

In den Onkopedia-Leitlinien der DGHOgibt es schon seit mehreren Wochen eineigenes Kapitel zu COVID-19 und Krebs,das mittlerweile in der 11. Aktualisierungvorliegt. Es enthält Empfehlungen zumInfektionsschutz, zur Identifikation vonRisikopersonen, bei denen schwereCOVID-19-Verläufe zu erwarten sind,weiterhin zum Einsatz antiviral wirkenderArzneimittel und zur Prophylaxe vonKomplikationen wie Thrombosen undweiteren Infektionen. Die aktualisiertenEmpfehlungen der DGHO sind abrufbarunter

https://www.dgho.de/aktuelles/news/news/2020/covid-19_empfehlungen_11_aktua-lisierung.

Panorama TZM News 2 / 2020 (22 Jg.)

Im März musste es wegen der Co-ronakrise verschoben werden –jetzt aber steht fest, dass es amSamstag, den 11. Juli 2020 statt-findet: das 22. Herrschinger Hä-mato-Onkologie-Symposium.

Wir wünschen uns natürlich einePräsenzveranstaltung – zumalHerrsching zu dieser Jahreszeitauch mit anderen als medizi-nisch-wissenschaftlichen Reizennicht geizt. In jedem Fall aberfindet die Veranstaltung digitalstatt, eingebettet in eine virtuel-le Industrieausstellung. Teilneh-mer, die sich bereits für die imMärz geplante Veranstaltung an-gemeldet hatten, werden vomLUKON Verlag aktiv angeschrie-ben und zur Neuregistrierungeingeladen. Das Programm istdasselbe geblieben, nähere In-formationen finden sich unter

www.herrschinger-symposium.de

22. Herrschinger Symposium Samstag, 11. Juli 20209:00 Uhr bis 14:00 Uhr

Ständig aktualisierte Infos unterwww.herrschinger-symposium.de

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Herr Professor Höckel, wie ist die land-läufige Vorstellung von der Ausbreitungeines bösartigen Tumors in gesundemGewebe?Die Mehrheit meiner Kolleginnen undKollegen geht davon aus, dass ein bös -artiger Tumor sich diffus im Gewebe ausbreitet, ohne Vorzugsrichtung undohne Hindernis durch Gewebegrenzen.Und auf Grundlage dieser Vorstellung erfolgt auch die lokale Behandlung einesbösartigen Tumors, und zwar mit Opera-tion und/oder Bestrahlung.

Ein Tumor breitet sich dieser Vorstel-lung zufolge also ähnlich konzentrischaus wie Wellen, nachdem man einenStein ins Wasser geworfen hat?Genau, oder wie ein Wasserfleck auf einerTischdecke, der sich ebenfalls nach allenSeiten hin vergrößert. Diesem Konzeptzufolge sind um den sichtbaren Tumor

herum isotrop okkulte Ausläufer vorhan-den. Deshalb werden bösartige Tumorenmit einem circumferenten Rand gesundenGewebes reseziert, der unterschiedlichbreit sein kann. Die Empfehlungen rei-chen von 1 Zentimeter bis zu wenigenMillimetern. Auch Strahlentherapeutenbestrahlen einen Tumor nicht nur so, wieer im MRT oder im CT makroskopischdarstellbar ist, sondern immer mit einemMantel vermeintlich oder tatsächlich gesunden Gewebes.

Sie sind aber der Ansicht, dass diese Vorstellung von der isotropen Ausbrei-tung nicht zutreffend ist.

Ich bin nicht nur der Ansicht, sondern wirhaben gezeigt, dass das Konzept von derisotropen Ausbreitung nicht stimmt. Daserschließt sich bereits durch eine einfachelogische Überlegung: Wenn es stimmte,dass der Tumor sich in alle Richtungengleich ausbreitet, dann müsste die Breitedes circumferenten Randes ja mit derWahrscheinlichkeit, dass ein Lokalrezidivauftritt, korrelieren. Mit anderen Worten:Je breiter der Rand, desto geringer müsstedie Wahrscheinlichkeit für ein Lokalrezi-div sein.

Und ich nehme an, Sie sind der Meinung, dass es nicht so ist.Nicht meine Meinung dazu, sondern die Ergebnisse großer Untersuchungensind in diesem Zusammenhang wichtig.Alle großen Studien, die versuchen, dieprognostische Bedeutung der Absetzungs-rand-Breite einer Tumorresektion zu fin-den, haben eine entsprechende Beziehungnicht herstellen können. Ob ein Tumormit schmalem oder breitem gesundenRand reseziert worden ist, machte amEnde keinen signifikanten Unterschied bezüglich des Auftretens eines Lokalrezi-divs. In den einschlägigen Empfehlungen,beispielsweise der AGO, ist deshalb vonJahr zu Jahr für knappere Absetzungs -ränder plädiert worden, egal ob es um die

liegen immer 10 bis 20 Prozenthöher als die mit konventionellenOP-Verfahren erreichten.

TZM News 2 / 2020 (22 Jg.)

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UnsereHeilungsraten

Professor Michael Höckel über die totale mesometriale

Resektion und die Vulvafeldresektion zur operativen

Therapie von Zervix-, Vaginal- und Vulvakarzinom

Über Tumoren und ihre Ausbreitung innerhalb bestimmter Geweberäumeforscht Professor Michael Höckel bereits seit mehr als 20 Jahren. 1998 wurde er auf den Lehrstuhl für Gynäkologie der Universität Leipzig

berufen, von 1998 bis 2017 war er Direktor der Universitätsfrauenklinik. In seiner2005 gegründeten Leipzig School of Radical Pelvic Surgery hat er seine Erkenntnissezur Ausbreitung von Tumoren innerhalb ontogenetisch festgelegter Krebsfelder unddie daraus resultierenden veränderten Operationstechniken bis zu seiner Emeritie-rung 2017 an viele Kolleginnen und Kollegen weitervermittelt. Im März 2019 wurdeihm vom Präsidium der Technischen Universität München der Ehrentitel TUM Distin-guished Affiliated Professor auf Lebenszeit verliehen. Im Gespräch mit Ludger Wah-lers erläutert er die Hintergründe seiner Methode der totalen mesometrialen Resek-tion (TMMR) und der Vulvafeldresektion (VFR), die er jetzt gemeinsam mit dem Teamder Frauenklinik im Klinikum rechts der Isar weiterentwickelt.

„Die Breite des Absetzungsrandes ist nicht prädiktiv für das Auftreten

eines Lokalrezidivs.“

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aus dem der Tumor entsteht. Zum Beispielbeim Zervixkarzinom: die Entwicklungder Zervix beginnt etwa im Carnegie-Sta-dium 11, also etwa in der Mitte der gesam-ten Embryonalentwicklung. Aus demdann erkennbaren intermediären Meso-derm entstehen später die Zervix, der Gebärmutterkörper, die Vagina, die Eier-stöcke, die Nieren, die Harnleiter und vieleweitere Gewebe. Man muss die ontogene-tische Entwicklung verfolgen, um die ein-zelnen Gewebskompartimente erkennenzu können.

Aber am OP-Tisch stellt sich doch diepraktische Frage: Wie identifizieren Sie imGewebe die Gewebskompartimente oderdie Krebsfelder?Das ist richtig. Aber die Gewebskomparti-mente haben sehr oft eine Grenzlamelle,eine dünne Faszie, die man aber nur dannerkennen und präparieren kann, wennman weiß, wo man sie suchen muss.

Und das wissen konventionell arbeiten-de Operateure schlichtweg nicht?Nehmen Sie als Beispiel die Situation imBecken. Das Becken ist ein Bindegewebs-raum mit zahllosen Lamellen. Bei der herkömmlichen Methode, nach der ein

Zervixkarzinom operiert wird, teilt derOperateur diesen Becken-Bindegewebs-raum willkürlich ein in Faszien undRäume. Er präpariert dieses Gewebe undschafft damit Strukturen, die so gar nichtexistieren, die lediglich Operationsartefak-te sind. Und diese Artefakte werden sogarals Ligamente bezeichnet, obwohl sie allesandere als Ligamente sind. Auf diese Weiseschaffen sich konventionell arbeitendeOperateure ihre Strukturen selbst, unddeshalb ist die Variationsbreite für die Be-schreibung der Strukturen auch so groß;denn es gibt keine eindeutig definierten

Kriterien. Der konventionelle Wertheim-Operateur unterscheidet lediglich das Gewebe, das ein wenig fester ist, von demGewebe, das ein bisschen weniger fest ist.

Aber mit Ihrer Methode ist ein Opera-teur in der Lage, aus den vielen tausendFaszien des Bindegewebsraums die her-auszusuchen, die entscheidend sind?Ja, das können wir, das haben wir gezeigt.Und tatsächlich lassen sich mit den vonuns entwickelten Operationstechnikensehr viel bessere Ergebnisse erzielen alsmit konventionellen Methoden. Die Tech-niken konnten wir an der Leipzig Schoolan sehr viele Operateure weltweit weiter-geben. Kurz zusammengefasst identifiziertman im Gewebe bestimmte charakteristi-sche Kennzeichen, sogenannte Landmar-ken, die eindeutig sind. Ausgehend davonlegt man Schritt für Schritt und mit hoherPräzision die entscheidenden Geweberäu-me frei.

Und wie sehen die besseren Ergebnisseganz konkret aus?Unsere Ergebnisse sind alle in Lancet On-cology publiziert, mit großen Fallzahlenund einer langen Nachbeobachtungszeit.Das rezidivfreie 5-Jahres-Überleben – also

der Zeitraum, nach dem man beim Zervixkarzinom von Heilung spricht –können wir mit unserer Methode gegen -über den konventionellen Verfahren umabsolut 10 bis 20 Prozent verbessern, unddas ohne zusätzliche Bestrahlung. Bei derkonventionellen Wertheim-Operation er-hält dagegen im Schnitt jede zweite Frauadjuvant eine kombinierte Chemo-Strah-lentherapie, aber mit deutlich geringerenHeilungsraten.

Könnten Sie die Vergleichszahlen kurznennen?

Interview

lokale Therapie des Mamma-, des Zervix-oder auch des Vulvakarzinoms geht.

Wie erklären Sie mit Ihrem Modell, dass die Breite des Absetzungsrandes fürdas Auftreten eines Lokalrezidivs nichtprädiktiv ist?In unserem Modell gehen wir davon aus,dass sich ein Tumor nicht prinzipiell, son-dern nur innerhalb von definierten Gewe-beräumen isotrop, das heißt ungerichtetausbreiten kann. Je nach Lage kann er sichin eine bestimmte Richtung weiter aus-dehnen, in einer anderen Richtung stößter auf eine Grenze. Die Ausbreitungsfelderhaben wir permissive Krebsfelder ge-nannt. Ganz davon abgesehen, wie sie entstehen – dazu kommen wir sichergleich noch –, bietet dieses Modell eine Erklärung dafür, warum die Breite des Absetzungsrandes nicht prädiktiv ist fürdas Auftreten eines Lokalrezidivs.

Nämlich?Stellen Sie sich vor, Sie haben einenTumor, dessen einer Rand ganz knapp an der Grenze des Krebsfeldes liegt. Nehmen wir an, zwischen dem makros -kopisch sichtbaren Tumor und der Grenzedes Krebsfeldes ist nur 1 Millimeter Platz.Wenn Sie nun mit 1 Millimeter oder 1 Zentimeter Absetzungsrand operieren,ist das Ergebnis immer das gleiche: An dieser Stelle geht das Risiko einesRückfalls gegen Null, denn der Tumorkonnte sich ohnehin nicht mehr weiter als 1 Millimeter ausbreiten.

Umgekehrt gilt: Wenn ein Tumor inner-halb seines Krebsfeldes mit einem knappenRand reseziert wird, etwa mit 1 Millimeter,ist das Rezidivrisiko beträchtlich, je nachAggressivität des Malignoms bis 100 Pro-zent. Da der konventionelle Operateur undder Pathologe nicht wissen können, ob derknappe Absetzungsrand an der Krebsfeld-grenze oder innerhalb des Krebsfeldesliegt, ist die Breite des Absetzungsrandesgenerell keine objektive Größe zur Ab-schätzung des Rückfallrisikos.

Das hört sich theoretisch sehr überzeu-gend an. Aber wie genau identifizierenSie die Kompartimente, innerhalb derersich ein Tumor bevorzugt ausbreitet?Diese Kompartimente ergeben sich ausder Embryonalentwicklung des Gewebes,

TZM News 2 / 2020 (22 Jg.)

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„Ein Tumor breitet sich nicht isotrop, sondern innerhalb bestimmter

Geweberäume aus.“

„Die Heilungsraten können wir mit unserer Methode (...) um absolute

10 bis 15 Prozent verbessern.“

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Von den Frauen, die wir in den Stadien IB und IIA operieren sind 95 Prozent nach5 Jahren noch am Leben. Bei den Stan-dardverfahren liegt dieser Anteil dagegenbei nur 80 Prozent. Beim Vulvakarzinomsind die Ergebnisse sogar noch besser. Zunächst zu den Ergebnissen beim kon-ventionellen Vorgehen: In der großen,deutschlandweit durchgeführten Vulva-karzinom-Studie, der AGO-CaRE-1, dieretrospektiv den Krankheitsverlauf vonüber 1000 Patientinnen analysiert hat, istbeim Nachweis von Lymphknotenmetas-tasen mit der Operation allein eine pro-gressionsfreie 3-Jahres-Überlebensratevon 26 Prozent erreicht worden. Bei zu-sätzlicher Bestrahlung erhöhte sich dieseRate auf knapp 40 Prozent. In unsererStudie dagegen, mit nahezu identischenPatientinnen-Charakteristika sind nach 3 Jahren 56 Prozent progressionsfrei, unddas ohne Bestrahlung. Das sind bemer-kenswerte Unterschiede.

In der Tat. Aber warum hat sich die Ope-ration, die sich an ontogenetisch definier-ten Krebsfeldern orientiert, bislang nichtviel breiter durchgesetzt? Deutschland-weit befassen sich nur drei Universitäts-Frauenkliniken damit, und zwar in Essen,in Leipzig und jetzt auch im rechts derIsar in München.

Die Zahl der deutschen Zentren, in denendie totale mesometriale Resektion angebo-ten wird, ist wesentlich größer. Aber esgibt natürlich erheblichen Gegenwind. Da wird damit argumentiert, dass dieTMMR zu schwierig sei, dass die Ergeb-nisse nur unizentrisch erzielt und nochnicht reproduziert worden sind. Und

damit verschließt man sich jeder weiterenReflexion darüber, warum die konventio-nell erreichten Ergebnisse so schlecht sind,will sagen: Wenn jede zweite Frau auchmit nur einem kleinen Tumor zusätzlichbestrahlt werden muss, damit die Kontrol-le einigermaßen akzeptabel ist, dannstimmt doch etwas nicht, dann muss mandoch offen sein für andere Überlegungen.

Aber es bleibt der Vorwurf der nichtreproduzierten Ergebnisse.Vor einigen Jahren ist diesbezüglich eineStudie mit 7 Zentren in ganz Europa an-gelaufen, die unsere Methode prospektivbeim Zervixkarzinom in den FIGO-Sta-dien IB und IIA prüft. Die beteiligten

Zentren haben mit der Leipzig School odermir persönlich nichts zu tun. Eine kürz-lich durchgeführte Zwischenauswertungmit 90 Patientinnen mit einer mittlerenNachbeobachtungszeit von 2 Jahren – was zugegebenermaßen noch nicht sehrviel ist – kommt zu haargenau den glei-chen Ergebnissen wie unsere Studien.

Diese Untersuchung wird zeigen, dass un-sere in Lancet Oncology veröffentlichtenErgebnisse reproduziert werden können.

Sie haben vorhin die Studie AGO- CaRE-1 angesprochen, in der die PFS-Raten nach adjuvanter Bestrahlungvon etwa 26 Prozent auf fast 40 Prozentsteigen. Mit der TMMR erzielen Sie nachIhren eigenen Worten PFS-Raten von 56 Prozent. Könnten Sie die durch eineweitere Strahlentherapie nicht ebenfallsnoch erhöhen?Nein, das funktioniert nicht, denn dieStrahlentherapie zusätzlich zur Operationist zu schwach, um Krebszellen, die in dermalignen Progression schon weit fortge-

TZM News 2 / 2020 (22 Jg.)

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Endokrine TumorenHerr Prof. Dr. H. Fü[email protected]

Ernährung und KrebsHerr Prof. Dr. H. Hauner, [email protected]

Gastrointestinale TumorenHerr Prof. Dr. J. [email protected]

HirntumorenHerr Prof. Dr. J.-C. [email protected]

Knochentumoren / WeichteilsarkomeHerr Prof. Dr. L. [email protected]

Kopf-Hals-MalignomeHerr Dr. Dr. G. [email protected]

Leukämien und MDSHerr Prof. Dr. K. [email protected]

Maligne LymphomeHerr Prof. Dr. M. [email protected]

Maligne MelanomeHerr PD Dr. C. Posch (komm.)[email protected]

Maligne OvarialtumorenHerr Dr. A. [email protected]

MammakarzinomeHerr Dr. I. [email protected]

Multiples MyelomHerr Prof. Dr. Ch. [email protected]

Die Projekt- und Arbeitsgruppen des Tumorzentrums München

Psycho-OnkologieFrau Dr. F. Mumm [email protected]

Supportive Maßnahmen in der Hämatologie und OnkologieFrau Prof. Dr. C. Rieger (komm.)[email protected]

Tumoren der Lunge und des MediastinumsHerr Prof. Dr. R. M. [email protected]

Urogenitale TumorenHerr Dr. med. R. [email protected]

UterusmalignomeFrau Prof. Dr. D. [email protected]

AG KomplementärmedizinFrau Prof. Dr. S. [email protected]

„Die Strahlentherapie zusätzlich zur Operation ist immer zu schwach,

um aggressive Krebszellen abzutöten.“

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Ultomiris 300 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung. Wirkstoff: Ravulizumab. Wirkstoffgruppe: Immunsuppressiva, selektive Immunsuppressiva, ATC-Code: L04AA43. Zusammensetzung: Eine Durchstechfl asche mit 30 ml enthält 300 mg Ravulizumab. Nach Verdünnung beträgt die endgültige Konzentration der zu infundierenden Lösung 5 mg/ml. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Natrium (5 mmol/115 mg pro Durchstechfl asche). Sonstige Bestandteile: Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat, Dinatriumphosphat-Dihydrat, Natriumchlorid, Polysorbat 80, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungs-

gebiet: Behandlung von Erwachsenen mit Paroxysmaler Nächtlicher Hämoglobinurie (PNH): Patienten mit Hämolyse zusammen mit einem oder mehreren klinischen Symptomen als Hinweis auf eine hohe Krankheitsaktivität; Patienten, die klinisch stabil sind, nachdem sie mindestens während der vergangenen 6 Monate mit Eculizumab behandelt wurden. Gegenanzeigen: Überempfi ndlichkeit gegen Ravulizumab oder einen der sonstigen Bestandteile; Patienten mit nicht ausgeheilter Infektion mit Neisseria meningitidis bei Behandlungsbeginn; Patienten ohne aktuellen Impfschutz gegen Neisseria meningitidis, es sei denn, sie erhalten eine geeignete Antibiotikaprophylaxe bis zu zwei Wochen nach der Impfung. Nebenwirkungen: Sehr häufi g ( 1/10): Infektion der oberen Atemwege, Nasopharyngitis, Kopfschmerz. Häufi g ( 1/100, < 1/10): Meningokokkeninfektion, Schwindelgefühl, Erbrechen, Übelkeit, Diarrhoe, abdomineller Schmerz, Dyspepsie, Ausschlag, Pruritus, Rückenschmerzen, Arthralgie, Myalgie, Muskelspasmen, Fieber, grippeähnliche Erkrankung, Fatigue, Schüttelfrost, Asthenie. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und

Stillzeit: siehe veröffentlichte Fachinformation. Verschreibungspfl ichtig/Rezept- und apothekenpfl ichtig. Pharmazeutischer Unternehmer/Zulassungsinhaber: Alexion Europe SAS, 103–105, rue Anatole France, 92300 Levallois-Perret, Frankreich. Stand der Information: Juli 2019.

* ULTOMIRIS® wird angewendet zur Behandlung erwachsener Patienten mit Paroxysmaler Nächtlicher Hämoglobinurie (PNH):- bei Patienten mit Hämolyse zusammen mit einem oder mehreren klinischen Symptomen als Hinweis auf eine hohe Krankheitsaktivität,- bei Patienten, die klinisch stabil sind, nachdem sie mindestens während der vergangenen 6 Monate mit Eculizumab behandelt wurden

(siehe Abschnitt 5.1 der Fachinformation).

1 Lee JW et al., Blood 2019; 133(6):530–539. 2 Kulasekararaj AG et al., Blood 2019; 133(6):540–549. 3 Ultomiris Fachinformation.

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schritten sind, abzutöten. Als Primärthe-rapie, mit der Möglichkeit eine wesentlichhöhere Dosis zu applizieren, ist die Be-strahlung dagegen eine sehr effizienteMaßnahme. Wenn bei aggressiven Tumo-ren zusätzlich zur Operation bestrahltwerden muss, steht nur noch eine Dosisvon etwa 50 Gy zur Verfügung. Und das istwie gesagt zu wenig, um alle verbliebenenaggressiven Krebszellen auszuschalten.

Aber die Wirksamkeit der Strahlenthe-rapie zusätzlich zur Operation ist in derAGO-CaRE-1 doch nachgewiesen.Nachgewiesen ist dort lediglich, dass dasAuftreten von Lokalrezidiven zurückgeht,wenn man zusätzlich bestrahlt. Was aber

geschieht genau? Durch die Strahlenwir-kung auf die Blutgefäßneubildung wirdden bösartigen Zellen die relativ schnelleVermehrungsmöglichkeit genommen. Tumorgewebe ist dann lokal zwar nichtmehr nachweisbar, aber mikroskopischklein doch noch vorhanden, und eskommt zur Absiedelung von Metastasenin Lunge, Leber und sonstigen Organen.

Die Strahlentherapie zusätzlich zurOperation verhindert also nachweisbareLokalrezidive, befördert aber indirekt das Wachstum von Fernmetastasen?So kann man das zusammenfassen. Es istdeshalb auch falsch zu behaupten, dassStrahlentherapie nach Operation dasLeben einer Zervixkarzinom-Patientinverlängert. Und es kann auch niemand behaupten, dass wir mit der TMMR ohnezusätzliche Strahlentherapie der Patientinetwas vorenthalten würden. Wegen der zu geringen verfügbaren Strahlendosiswürde das nichts bringen. Und schließlich:Unsere Heilungsraten liegen absolutimmer 10 bis 20 Prozent über den mitkonventionellen Operationsverfahren und zusätzlicher Bestrahlung erreichten.

Kommen wir noch einmal zurück zurKrebsfeldtheorie: Nach ontogenetischenKriterien können Sie theoretisch voraus-sagen, wohin sich ein maligner Tumor be-vorzugt ausbreiten würde, ließe man ihnunkontrolliert wachsen. Ist das richtig?Wir können das nicht nur theoretisch,sondern wir haben diesen Vorgang an-hand von 500 unterschiedlichen, noch unbehandelten Zervixkarzinomen imSinne einer Landkarte des Beckenraumesnachgezeichnet. Und so konnten wir zeigen, welches Gewebe mit welcherWahrscheinlichkeit vom Tumorbefall betroffen ist und an welchen Stellen be-vorzugt Rezidive auftreten. Wenn man auf diese Weise das Tumorwachstum imBecken simuliert, dann zeigt sich: Das Zervix-Stroma hat eine 100-prozentigeWahrscheinlichkeit der Tumorbesiedlung,die Blasen-Adventitia dagegen nur eine40-prozentige. In den Ureteren beträgt das Risiko trotz ihrer unmittelbaren Nähezur Zervix dagegen nur 10 Prozent. Der Tumor breitet sich also in diskretenRäumen aus, und das sollte man bei derOperation berücksichtigen.

Welche Nebenwirkungen hat die an Krebsfeldern orientierte TMMR desZervixkarzinoms?Im Vergleich zur herkömmlichen Wertheim-Operation reduzieren wir dieNebenwirkungen um die Hälfte. Denn wir können Nerven und Blutgefäße, diesich zwar ganz nah am Tumor befinden,aber in einem anderen Kompartiment lokalisiert sind, zurücklassen. Wenn mandagegen von einer isotropen Ausdehnungdes Tumors ausgeht, wie es konventionellarbeitende Operateure ja tun, muss mandiese Gewebe mitnehmen, und das machtnatürlich mehr Nebenwirkungen.

Nun sind Sie seit etwa einem Jahr auchan der Universitätsfrauenklinik im Klini-kum rechts der Isar aktiv. Bedeutet das,dass dort keine Wertheim-Operationenmehr durchgeführt werden?So ist es. Und auch keine radikalen Vulvektomien mehr.

Herr Professor Höckel,haben Sie herzlichenDank für das Gespräch.

14Interview

„Wir können zeigen,an welchen Stellenbevorzugt Rezidiveauftreten werden.“

TZM News 1 / 2020 (22 Jg.)

TZM-NewsISSN: 1437-8019, © 2020 by Tumorzentrum München und LUKON Verlagsgesellschaft mbH, München

RedaktionProf. Dr. med. Volkmar Nüssler (verantwortlich), Günter Löffelmann, Petra Möbius, Hermann Werde-ling, Ludger Wahlers, Tina Schreck (CvD), Anschrift wieVerlag

AnzeigenLisa Westermann (Fon: 089-820737-20;[email protected]), Anschrift wie Verlag

HerausgeberGeschäftsführender Vorstand des TumorzentrumsMünchen, c/o Geschäftsstelle des Tumor zentrumsMünchen, Pettenkoferstraße 8 a, 80336 München, Fon: 089-44005-2238, Fax: 089-44005-4787tzmuenchen@med.uni-muenchen.dewww.tumorzentrum-muenchen.de

VorsitzenderProfessor Dr. med T. Kirchner, Direktor des Pathologischen Instituts der LMU

1. stellvertretende VorsitzendeProf. Dr. med. S. E. Combs, Direktorin der Radioonkologie und Strahlentherapie am Klinikumrechts der Isar der TU München

2. stellvertretender VorsitzenderProf. Dr. med. J. E. Gschwend, Direktor der Urologischen Klinik und Poliklinik des Klinikums rechts der Isar der TU München

SchatzmeisterProf. em. Dr. med. R. Gradinger

Direktor CCCTU und CCC MünchenProf. Dr. med. H. Algül, Direktor Krebs zentrum CCCTU, Klinikum rechts der Isar der der TU München

Direktor CCCLMU und CCC München (Stellvertreter)Prof. Dr. med. V. Heinemann, Direktor Krebs zentrum CCCLMU, LMU Klinikum, Campus Großhadern

Leitung TRMProf. Dr. med. J. Engel, Tumorregister München, Klinikum der Universität München, Großhadern

Geschäftsführender KoordinatorProf. Dr. med. V. Nüssler (Anschrift wie Herausgeber)

VerlagLUKON Verlagsgesellschaft mbHLandsberger Straße 480 a, 81241 München, Fon: 089-820 737-0, Fax: 089-820 737-17E-Mail: [email protected], www.lukon-verlag.de

AbonnementDie TZM-News erscheint viermal jährlich zum Einzel-preis von 4,00 €. Der Preis für ein Jahresabonnementbeträgt 15,00 €. Die genannten Preise verstehen sich zu-züglich Versandkosten: Inland 3,00 €; Ausland: 12,00 €. Die Bezugs dauer beträgt ein Jahr. Der Bezugverlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenndas Abonnement nicht spätestens sechs Wochen vor Ab-lauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt wird. FürMit glieder des Tumor zentrums München ist der Bezugder TZM-News im Mitgliedsbeitrag bereits enthalten.

Layout und IllustrationCharlotte Schmitz, 42781 Haan

BildnachweisAlle Grafiken und Illustrationen: Charlotte Schmitz,Haan; Seite 4 und Seite 9 links: CC0 Public Domain,pxhere.com; Seite 9 rechts: Privatklinik Dr. R. Schindl-beck, Herrsching; Seite 10: Prof. Michael Höckel, München; Seite 19 bis 21: Klinik Bad Trissl GmbH,Oberaudorf; Seite 23: Klinik Prof. Schedel GmbH, Thyrnau-Kellberg

DruckFlyeralarm, 97080 Würzburg; Printed in Germany

Urheber- und VerlagsrechtDie Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheber rechtlich geschützt. Mit Annah me des Manuskripts gehen das Recht zur Veröffent lichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nach druck rechten, zur elektro nischen Speiche rung in Datenbanken, zur Her stellung von Sonder drucken, Fotokopien undMikrokopien an den Verlag über. Jede Verwer tungaußer halb der durch das Urheber rechts gesetz festgeleg -ten Grenzen ist ohne Zu stim mung des Verlags unzuläs-sig. In der unaufge for derten Zusendung von Beiträgenund In formationen an den Verlag liegt das jederzeitwiderrufliche Ein verständnis, die zugesandten Beiträgebeziehungs weise Informationen in Daten banken ein -zustellen, die vom Verlag oder Dritten geführt werden.

Auflage 2.500 Exemplare

Impressum

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8:30 Uhr bis 17:30 Uhr

Samstag, 20. Juni 2020

D I G I T A L und doch dicht dran

Jetzt anmelden: www.highlights2020.de

Digitales Fortbildungssymposium des Comprehensive Cancer Center München mit begleitender Industrieausstellung –live übertragen aus dem Klinikum rechts der Isar

Digital teilnehmen: Nach Anmeldung/Registrierung erhalten Sie Ihren Zugangscode per E-Mail. Die Teilnahme ist selbstverständlich kostenlos.

Fortbildungs-

punkte bei der

BLÄK beantragt

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Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

in diesem Jahr ist alles anders. Welche vielfältige Bedeutungdieser Satz hat, haben wir alle in den zurückliegenden Wochenerfahren. Auch die alljährlich Anfang Juni stattfindende Jah-restagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO)hat in diesem Jahr angesichts der Corona-Krise ein anderesFormat: Sie wird als digitales Symposium durchgeführt, daeine Reise nach Chicago offensichtlich nicht möglich ist. Wasbei der ASCO-Jahrestagung 2020 gleich bleibt, ist die Kom-plexität der Veranstaltung. Erwartet werden etwa 2000 Posterund Präsentationen sowie Educational Symposia. Selbst digitalbetrachtet ist diese Informationsfülle für Besucher nicht immerganz einfach zu bewältigen.

Highlights 2020: Digital und doch dicht dran

Wir haben uns als CCC München deshalb entschieden, auchin diesem Jahr die Highlights vom amerikanischen Krebskon-gress zu präsentieren, und zwar am 20. Juni 2020. Auch inMünchen wird es zu diesem Zeitpunkt nicht möglich sein, sichreal im Hörsaal oder in einer Industrieausstellung zu begegnen.Auch unsere Nachlese der ASCO-Jahrestagung wird deshalbdigital veranstaltet.

Wir wollen uns aber nicht darauf beschränken, ein Webinardurchzuführen, in dem Sie die Slides von 20 Vortragenden anIhrem Bildschirm Revue passieren lassen. Uns liegt daran,Interaktion zu ermöglichen: Interaktion mit Referenten undVorsitzenden, aber auch mit Vertretern der Industrie, die mitvirtuellen Ständen ihrer jeweiligen Unternehmen das Sympo-sium bereichern werden.

Vorsitzende und Referenten diskutieren live mitIhnen

Alle Vorträge werden wie gewohnt gemeinsam mit den Vor-sitzenden der einzelnen Sessions diskutiert. Sie können dieseDiskussionen am Bildschirm live mitverfolgen, denn Vorsit-zende und Referenten werden sich am 20. Juni 2020 in gebüh-

rendem Abstand in einem gemeinsamen Raum einfinden undbeispielsweise Fragen besprechen, die Sie als Teilnehmer schonwährend eines Vortrags gestellt haben. Sie können über unserenChat alle Vorträge kommentieren und Fragen stellen.

Und in den Pausen? Da laden wir Sie, wie bei einer Präsenz-veranstaltung auch, herzlich ein, die Industrieausstellung „imFoyer“ zu besuchen. An den Ständen können Sie per Chat mitden Repräsentanten der Aussteller ins Gespräch kommen, Siekönnen sich Servicematerial anschauen und downloaden, mög-licherweise ein kurzes Video ansehen oder sich mit anderenTeilnehmern in einem Chatroom treffen.

Besuchen Sie die virtuelle Industrieausstellung

Am Info-Point des CCC halten Mitarbeiter des Lukon Verlagsfür Sie eine virtuelle Kongresstasche und natürlich die Teil-nehmerunterlagen bereit. Dort werden auch Ihre organisato-rischen Fragen beantwortet, und dort werden Ihre Daten ge-speichert, damit wir Ihnen im Anschluss an die Highlights Ihrevon der Bayerischen Landesärztekammer zertifizierte Teilneh-merbescheinigung ausstellen und zusenden können.

In diesem Jahr ist alles anders. Aber ganz sicher ist in Bezugauf die Highlights 2020 nicht alles schlechter als in früherenJahren. Wir freuen uns jedenfalls auf den 20. Juni 2020 undhoffen sehr, an diesem Tag mit Ihnen über unterschiedlicheKommunikationskanäle in Kontakt zu kommen.

Professor Dr. Volker HeinemannDirektor des CCC MünchenLMU

Professor Dr. Hana AlgülDirektor des CCC MünchenTUM

n: www.highlights2020.de + + + Jetzt anmelden: www.highlights2020.de +

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17

D I G I T A Lund doch dicht dran

Neuroonkologische TumorenVorsitz: Prof. B. Meyer

Neuroonkologische TumorenPD Dr. N. Thon

Thorakale TumorenVorsitz: Prof. H. Hoffmann, Dr. D. Kauffmann-Guerrero

ErstlinientherapieDr. F. Schneller

RezidivtherapiePD Dr. N. Reinmuth

PAUSE

Neuroendokrine TumorenVorsitz: Prof. C. Spitzweg

Neuroendokrine TumorenDr. A. von Werder

Tumoren des GI-TraktsVorsitz: Prof. H. Algül, Prof. V. Heinemann

Ösophagus und MagenProf. S. Lorenzen

Pankreas-/GallenwegstumorenDr. M. Reichert

Hepatozelluläres KarzinomPD Dr. E. De Toni

Kolorektales KarzinomProf. V. Heinemann

Neues aus den QuerschnittsfächernVorsitz: Prof. S. E. Combs

PathologieProf. W. Weichert

StrahlentherapieProf. C. Belka

RadiologiePD Dr. R. Braren

Abschließende Diskussion

BegrüßungProf. H. Algül, Prof. V. Heinemann

Urogenitale TumorenVorsitz: Prof. B. Schlenker, Dr. R. Tauber

ProstatakarzinomDr. J. Casuscelli

Nieren-/HarnblasenkarzinomDr. R. Tauber

HauttumorenVorsitz: Prof. Dr. med. R. Hein

Maligne HauttumorenPD Dr. M. Schlaak

SarkomeVorsitz: Dr. C. Knebel

GIST-Tumoren und WeichteilsarkomeProf. L. Lindner

PAUSE

Karzinome der FrauVorsitz: Prof. M. Kiechle, Prof. S. Mahner

Frühes MammakarzinomDr. T. Degenhardt

Metastasiertes MammakarzinomDr. J. Ettl

OvarialkarzinomDr. A. Burges

ZervixkarzinomPD Dr. H. Bronger

MITTAGSPAUSE

HNO-TumorenVorsitz: Prof. M. Canis

HNO-TumorenPD Dr. A. Pickhard

09:00

09:10

09:10 – 09:25

09:30 – 09:45

09:50

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14:45– 15:05

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15:45 – 16:00

16:05 – 16:20

16:25 – 16:40

16:45

16:45 – 16:52

16:55 – 17:02

17:05 – 17:12

17:15 – 17:30

Programm Samstag, 20. Juni 2020

Digitales Fortbildungssymposium des CCC München mit begleitender Industrieausstellung – live übertragen aus dem Klinikum rechts der Isar

+ + + Jetzt anmelden: www.highlights2020.de + + + Jetzt anmelden: www.

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yelomMultiples M

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Symptome; P

PFS = Progression-free survival; 1 Mcaufgerufen: 27.03.2020) 3 Facon T et aMyelom (Daten verfügbar unter: https://cse=2&rsub=&strd_s=&strd_e=&prcd_s

REVLIMID® 2,5 mg / 5 mg / 7,5 mg / 1krist. Cellulose, Croscarmellose-Natriumoxid (E172). Anwendungsgebiete: Alo. Melphalan u. Prednison für die Behandhaben. Als Monotherapie für die Behaangemessen sind (MDS). Als Monother(Grad 1– 3a). Gegenanzeigen: SchwAnämie, Thrombozytopenie, Thrombosegrippeart. Paarästhesie, Hype

T

erwachsenen P

pselhülle:Ka //

cCarthy PL et al., J Clin Oncol. 2017; 35(29): 3279–3289 2al. Blood. 2018; 131(3): 301– 310 4 Bahlis N et al. Blood. 201clinicaltrials.gov/ct2/results?cond=Multiple+Myeloma&term=s=&prcd_e=&sfpd_s=&sfpd_e=&rfpd_s=&rfpd_e=&lupd_s=

10 mg / 15 mg / 20 mg / 25 mg Hartkapseln. Wirkstoff:m, Magnesiumstearat; ap : Gelatine, Titandioxid (E171)ls Monotherapie für die Erhaltungstherapie v. erwachsenen Patdl. v. Paat. mit unbehandeltem multiplem Myelomndl. v. erwachsenen Pat. mit transfusionsabh. Anämie infolge rapie für die Behandl. v. erwachsenen Pat. mit rezidiviertem o.

wangerschaft; gebärfähige Frauen, außer alle Bed. d. Schwange. Sehr häufig: Anämie; Hautausschläge, Juckreiz, Muskelkerästhesie, Schwindel,Trremor; Vermind.Appetit, Störung d. Ges

VLIRE

Mantelzell-L

Durie BG et al. ASH 2018; Abstract #1992 und Poster (Daten 19; 134 (Suppl_1): 1875 5 33 von 39 aktuellen Phase-III-Stu

=newly+diagnosed&type=&rslt=&recrs=b&recrs=a&recrs=f&=&lupd_e=&sort=; zuletzt aufgerufen: 27.03.2020)

Lenalidomid. Zusammensetzung: Jede Kapsel enth. 2,5 m), Indigocarmin (E132) (nur 2,5/10/15/20 mg), Eisen(III) hydroxt. mit neu diagnostiziertem multiplem Myelom nach einer auto

m, die nicht transplantierbar sind. In Komb. mit Dexamethasonmyelodysplast. Syndrome mit Niedrig- o. Intermediär-1-Risikorefraktärem Lyymphom (MCL). In Komb. mit Ritux

gerschaftsverhütungsprogramms werden eingehalten; Überemkrämpfe, -schwäche, -schmerzen, Rücken-, Glieder-, Gelenkschmacksempfindung; Zunahme von Schmerzen,Tumorgröße

macht denIDMI

Nebe

2

verfügbar unter: https://www.myeloma.org/sites/default/filesdien untersuchen Lenalidomid-basierte Kombinationstherapie

&recrs=d&age_v=&gndr=&intr=&titles=&outc=&spons=&lead

g / 5 mg / 7,5 mg / 10 mg / 15 mg / 20 mg / 25 mg Lenalidomidxid-oxid x H

2O (E172) (nur 2,5/7,5/10/20 mg); Drucktinte: Sch

logen Stammzelltransplantation. Als Kombinationstherapie mn für die Behandl. d. multiplen Myeloms bei erwachsenen Pat.,o in Verb. mit isolierter del(5q) als zytogenet. Anomalie, wenn a

ximab (Anti-CD20-Antikörper) für die Behandlung v. erwachsenmpf. gegen d. Wirkstoff o. einen d. sonst. Bestandteile.k-, Knochenschmerzen, Myalgie, Arthralgie, Ödeme einschl. pe o. Rötung um den Tumor; Gewichtsabnahme; Obstipation, Dia

n Unterschied.

Schwerwiegende enwirkungen:L

en bei Ps/2019-01/BestOfASH2018_Durie_final.pdf; zuletzt

Patienten mit neu diagnostiziertem multiplend=&id=&cntry=&state=&city=&dist=&locn=&pha-

d; sonst. Bestandteile: Kapselinhalt: Lactose, mikro-hellack, Propylenglycol, Kaliumhydroxid, Eisen(II,III)-mit Dexamethason, o. Bortezomib u. Dexamethason,

die mind. eine vorausgegangene Therapie erhaltenandere Behandlungsopt. nicht ausreichend o. nichtnen Pat. mit vorbehandeltem follikulärem Lyymphom

g NW: Neutropenie;periphere Ödeme; Schwäche, Müdigkeit; Fieber u.arrhoe, Nausea, Erbrechen, Magenschmerzen, Sod-

Stand d. InfV

Vpseln – P

Symptome; Pgrippeart. Paarästhesie, Hypebrennen; Hypokaliämie, -kalzämie, -natrabnormale Leberwerte; erhöhte Leberwckenheit; Dehydrierung. Häufig: Hämolytd. Haut, Prellungen, Hämatom; HyperuriHarnverhalt, Harninkonsistenz; HämaturGallenfluss aus d. Leber; Hypophosphatänielle Blutungen; Kreislaufstörungen; Vesystem. Sympt (DRESS). Selten: Stevenslitis; gastrointest. Perforation; VirusinfektBedingungen d. Schwangerschaftsverhüabgebrochen werden. Erhöhtes Risiko f.schlag unter Thalidomid nicht mit Lenalisind auf ihre Eignung, eine Lenalidomid-in Komb. mit anderen ArzneimittelnHartka Paackung mit 7 oder 21 HaVeerschreibungspflichtig. PharmazCelgene Europe B.V.., Winthontlaan 6 Utrecht,Niederlande. f..:Dez

PP

V

Terästhesie, Schwindel,Trremor; Vermind.Appetit, Störung d. Gesriämie; Hypothyreose; venöse Thromboembolien, vorw. tiefe Ve

werte; Vaaskulitis; Diabetes; Hypoglykämie; Kopfschmerzen; Naytische Anämie; Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom d. Hikämie; Ekzem, Erythem, rissige Haut, Abschuppen o. Schälerie; Herzinsuffizienz; erektile Dysfunkt.; Schlaganfall, Ohnmacämie o. -magnesemia; Schwierigkeiten beim Sprechen; Leber

erlust an Sehvermögen; Libidoverlust; Fanconi-Syndrom; Lebes-Johnson-Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (TENt. (einschl. Reaktivierung v. Herpes-Zoster u. Hepatitis-B-Virus-ütungsprogramms müssen erfüllt werden (männl. Pat.:Verwen venöse u. arterielle Thromboembolien. Paat. bzgl. sekundärer Pidomid behandeln. Bei Verdacht auf SJS, TEN und DRESS Beh-Kombinationstherapie zu tolerieren, sorgfältig zu beurteilen. E

n gegeben wird, müssen vor Beginn der Behandlung dieartkaps. (N1).z. Untern.: N, 3526 KVzember 2019

e entsprW

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schmacksempfindung; Zunahme von Schmerzen,Tumorgrößeenenthrombose u. Lungenembolie; Infektionen aller Art, einschasenbluten; trockene Haut; Depression, Veränd. d. StimmungsHaut Zahnfleischbluten, gastrointest. Blutungen (einschl. rektan d. Haut, Urtikaria; Pruritus, vermehrtes Schwitzen, Nachtschchtsanfall, Vertigo, Synkope; Myokardinfakt; Muskelschwächerschädigung; Gleichgewichtsstörungen, Ataxie; Taaubheit, Tinni

erversagen; Colitis o. Typhlitis; renale Tuubulusnekrose; HautverN). Nicht bekannt: Pankreatitis; interstitielle Pneumonitis; selten-Infekt.); Abstoßung eines transplant. soliden Organs. Waarnhndung v. Kondomen; gebärf. Paatientinnen: zuverl. EmpfängnisvePrimärmalignome (SPM) sorgfältig überwachen. Regelm. Blutbandl. absetzen. Lenalidomid wird nicht für die Behandl. v. MCLEnthält Lactose. Weeitere wichtige Informationen entneh

r.. Fachinformationen berücksichtigt werden. D

Celgene GmbH [email protected] www.celg

TL-PeingeschrPbildkontr

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e o. Rötung um den Tumor; Gewichtsabnahme; Obstipation, Diahl. Nasennebenhöhlen, Lunge u. d. oberen Atemwege, Dyspnoslage, Schlafstörungen; Husten; Hypotonie; unklare körperlichale Blutungen); Hypertonie, Bradykardie; Bilirubin im Blut erhöhhweiß; Dysphagie, Halsschmerzen, Schwierigkeiten mit d. Stie, Asthenie; Nackenschmerzen, Brustschmerzen; Schüttelfrositus; Neuralgie, Dysästhesie; Eisenüberladung; Durst; Verwirrthrfärbung, Lichtempfindlichkeitsreakt.; allerg. Reaktion; Tumorly

Fäälle v. Rhabdomyolyse, einige wenn Lenalidomid mit einemhinweise: Risiko für schwere, angeborene Fehlbildungen, deserhütung; nicht-gebärf. Paatientinnen: zuverl. Nachweis d. Nicht

r. notwendig. Vorsicht bei Paat. mit r. NierenfunPaat. mit hoher Tuumorlast empf., wenn alternative Behandlun

hmen Sie der Zusammenfassung d. Merkmale d. ArzneiDarreichungsform u. Packungsgröße: REVLIMID® 2,5 mg

Tgene.de Teel.: 089/451519-010

P

V

arrhoe, Nausea, Erbrechen, Magenschmerzen, Sode; verschwomm. Sehen; Katarakt; Nierenversagen;

he Beschwerden, Unwohlsein; Stomatitis, Mundtro-ht; C-reaktives Protein erhöht; Hyperpigmentierungimmqualität o. Stimmveränderung; laufende Nase;st; Gelenkschwellung; verlangsamter o. blockierterheit; Zahnschmerzen; Sturz. Gelegentlich: Intrakra-yse-Syndrom; Arzneimittelreakt. mit Eosinophilie u.m Statin angewendet wurde; leukozytoklast.Vaasku-halb während der Schwangerschaft kontraindiziert.t-Gebärfähigkeit). Stillen sollte während d. Behandl.nkt. Pat. mit anamnestisch bek. schwerw. Hautaus-ngsopt. z. Verf. stehen. Paat. mit unbehandeltem MMmittels (Fachinformation). Wenn Lenalidomid/ 5 mg / 7,5 mg / 10 mg / 15 mg / 20 mg / 25 mg

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Diesem dritten Tätigkeitsbereichneben onkologischer Akut -medizin und Rehabilitation pro-

phezeit Andreas Kutschker ein schnellesWachstum. Seine Einschätzung begründetder 2018 in die Geschäftsleitung berufeneGesundheitsökonom mit einem Fachgut-achten des Psychoonkologie-Experten Prof. Dr. Peter Herschbach, in dem ein entsprechender Versorgungsbedarf attes-tiert wird. Zahlreiche Untersuchungen belegen demnach, dass etwa 26% bis 41%der Patienten mit onkologischen Erkran-kungen zusätzlich unter einer psychischenErkrankung nach den Kriterien des ICD-10 leiden (F-Diagnose gemäß Kapitel V, in dem Diagnosen zu psychischen und Verhaltensstörungen zusammengefasstsind). Zusätzlich hat ein Großteil derKrebs patienten einen psychoonkologischenBehandlungsbedarf, vor allem wegenpsychosozialer Belastungen wie Progre-dienzangst, Fatigue-Syndrom, Anspan -nungen, Ängsten, Schlafstörungen etc.

Bis zu 50 Prozent der Krebspatientensind psychisch belastet

Der ebenfalls 2018 neu berufene Chefarztder psychoonkologisch-psychosomati-

schen Abteilung, Dr. Claus Krüger, unter-füttert diese Erkenntnisse mit Zahleneiner eigenen Befragung an Reha-Patien-ten in Bad Trissl. 373 Patienten beantwor-teten dazu den Fragebogen zum HospitalAnxiety and Depression Scale (HADS-D).Das Ergebnis: 25,3% zeigen schwere undsehr schwere psychische Belastungen aufden Skalen für Angst und Depressionen,zusätzliche 22,1% der Patienten zeigengrenzwertige psychische Belastungen. Insgesamt könne man deshalb davon aus-gehen, so Krüger, dass bei etwa der Hälfte

der Tumorpatienten schon während der Akuttherapie oder bis zu 5 Jahre nach Abschluss der onkologischen Be-handlung eine professionelle Beratung,Unterstützung, gegebenenfalls eine Krisenintervention oder eine Psycho -therapie notwendig ist.

Betreuung auf zwei unterschiedlichen Stationen

Die neue akutstationäre psychoonko -logisch-psychosomatische Behandlung in Bad Trissl ist deshalb Menschen vor -behalten, die beides haben: eine akuteoder eine bis zu 5 Jahre zurückliegendeKrebserkrankung, verbunden mit einerpsychischen Erkrankung (sogenannte F-Diagnose im Sinne des ICD-10).

Die stationäre Behandlung findet auf zwei Stationen statt: Wenn bei Patientenim Verlauf der onkologischen Akut -therapie eine F-Diagnose gestellt wird,versorgen Psychoonkologen und Onko -logen sie auf der gemeinsam, sprich interdisziplinär betriebenen Station.Exemplarisch für diese Patientengruppeschildert Claus Krüger den Krankheits -verlauf einer jungen Patientin:

Neue Abteilung fürpsychosomatische Medizin

Zum Tumorzentrum München gehört die Klinik Bad Trissl fast von Anbeginn dazu. Ziemlich genau ein halbes Jahr

nach der TZM-Gründung im Mai 1977 wurde auch das heutige onkologische Kompetenzzentrum in Oberaudorf in

das Tumorzentrum aufgenommen. Seither bestehen enge und vielfältige Beziehungen zu den onkologischen und

gynäkologischen Kliniken beider Münchner Universitätsklinika. Ein regelmäßiger Konsiliardienst gewährleistet den

fachlichen Austausch der onkologischen Experten auf universitärem Niveau. Viele Patienten aus München nutzen

das stationäre akutmedizinische Betreuungsangebot und/oder die Rehabilitationsleistungen der Klinik. Und seit

Mai 2019 ist in Bad Trissl eine akutstationäre psychoonkologische-psychosomatische Behandlung möglich.

Die Onkologische Klinik Bad Trissl hat ihr Behandlungsangebot erweitert

Lesen Sie bitte weiter auf Seite 14

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Offizielle BezeichnungKlinik Bad Trissl GmbHOnkologisches Kompetenzzentrum OberaudorfBad-Trissl-Straße 7383080 OberaudorfTelefon: 08033-20-0E-Mail: [email protected]

Personal• 20 Ärzte, davon 15 Fachärzte,

insbesondere Innere Medizin, Onkologie, Gynäkologie und Psychosomatik

• 3 Fachärzte der PSO (Innere Medizin, Psychiatrie und zwei Fachärzte fürPsychosomatische Medizin)

• 6 Psychologen, davon sind 2 psychologische Psychotherapeuten

• 5 Psychoonkologinnen

Mehr als 60 Pflegekräfte sowie eine Vielzahlmedizinischer Therapeuten in den BereichenPhysikalische Therapie, Bewegungstherapie, Ergotherapie sowie Kunst- und Musiktherapie

Beziehungen zum TZMAssoziierte Klinik des Tumorzentrums München; regelmäßige Tumorkonsile durch Experten des TZM respektive CCC München

Ausstattung 100 Betten Akutversorgung 60 Betten Rehabilitation 20 Betten Psychosomatik

(Versorgungsvertrag)

Räume für Kunst- und Musiktherapie, Gymnastikhalle, Schwimmhalle mit Bewegungsbad

[1] 35-jährige, alleinstehende Patientinmit einem tripelnegativen Mamma-Ca(klinisches Stadium cT1c, cN0). Nach derDiagnosestellung isolierte sie sich zuneh-mend und zog sich aus Beruf und sozialenBeziehungen zurück. Sie klagt über Un -ruhezustände, depressive Verstimmungen,Angst vor der Weiterbehandlung und erneut auftretende Zwangsgedanken, deretwegen sie schon mehr als 5 Jahre zuvor erstmals behandelt worden war.

Die Patientin absolvierte eine neoadjuvanteChemotherapie (Carboplatin, Paclitaxel)und sollte im Anschluss daran operiert werden. Diese Situation hielt sie emotionalzunehmend nicht mehr aus. Ein stationärerAufenthalt mit Fortführung der Chemothe-rapie und intensiver täglicher psychoonko-logischer Behandlung war notwendig. Der Therapiefokus lag auf Stabilisierung,Therapiebegleitung, Aufrechterhaltung derAdhärenz, Umgang mit Unsicherheit, Ängsten und Zwangsgedanken sowie derWiedergewinnung einer Tagesstruktur.Außerdem wurde die Patientin bei deremotionalen Verarbeitung des human -genetischen Befundes (BRCA-1-positiv)unterstützt.

Die zweite von Claus Krüger und seinemTeam betreute Station ist Patienten mitpsychischen Erkrankungen vorbehalten,die ihre onkologischen Therapien sowiedie onkologische Rehabilitation bereitsabgeschlossen haben, aber im Alltagwegen psychischer Probleme und Erkran-kungen nicht zurechtkommen. Diesepsychosomatische stationäre Behandlungerläutert Krüger an zwei weiteren Fall -beispielen:

[2] 33-jährige Patientin mit Zustand nachOvarialkarzinom und Chemotherapie undAnschlussheilbehandlung (AHB), die ihreKrebserkrankung gut überstanden hatte,körperlich gut belastbar war, aber bei demVersuch, wieder in die Arbeit einzusteigen,

psychisch dekompensierte, depressiv ein-brach und voller Selbstwertzweifel und Zu-kunftsängsten zur stationären Aufnahmekam. Sie berichtet, sie habe sich schwergetan, im Team wieder anzukommen, einfrüher schon vorhandener Konflikt miteinem Vorgesetzten sei reaktiviert worden,und sie fühle sich beobachtet.

[3] 47-jähriger Patient mit einer chroni-schen Schmerzstörung (mit körperlichenund psychischen Faktoren), aktuelle Ver-schlechterung bei rezidivierenden depres -siven Episoden, Zustand nach Tracheal -karzinom. Der Patient berichtet, sein Lebenlang körperlich schwer gearbeitet zu haben,auch bei psychischen Problemen, einer „bösartigen“ Trennung und trotz zahlrei-cher Operationen. Das könne er nun nichtmehr. Er beschreibt eine schwere Antriebs-störung mit Verlust jeglicher Tagesstruktur,Lustlosigkeit, Interessensverlust, Schlaf -störungen, Grübelneigung und passiven Todeswünschen; er sagt, er sei wütend aufseinen Körper, der nicht mehr so mitmache,wie er wolle.

Claus Krüger betont, dass die beiden aufunterschiedlichen Stationen behandeltenPatientengruppen sich nicht nur hinsicht-lich des zeitlichen Auftretens ihrer psychi-schen Erkrankung unterscheiden: „Patien-ten, die bereits während der onkologi-schen Akuttherapie im Sinne einer mani-festen psychischen Erkrankung auffälligwerden, benötigen – wie die junge Fraumit dem tripelnegativen Mammakarzi-nom – sehr viel Einzelbehandlung, sehrviel Betreuung ‚am Bett‘, und vor allemsupportive Unterstützung zur Bewälti-gung ihrer doppelten Belastung.“

Patienten, bei denen sich die psychischeErkrankung erst nach Ende der Tumor-therapie manifestiert, benötigen Krügerzufolge dagegen gezielte Unterstützungfür „das Leben danach“. Sie brauchen therapeutische Begleitung beim Umgang

Kurzprofil der Klinik

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mit der Familie, der Arbeit und allgemei-nen Alltagsanforderungen. Patientinnenund Patienten dieser Gruppe erhaltenzwar auch Einzelgespräche, sie profitierenaber noch mehr als die Patienten der ersten Gruppe von Gruppen- und Spezial-angeboten wie Kunst-, Bewegungs- undMusiktherapien.

Psychoonkologischer Konsiliardienstfür die gesamte Klinik

Die neue psychoonkologische-psychoso-matische Abteilung in der OnkologischenKlinik Bad Trissl übernimmt zusätzlichauch die konsiliarische Betreuung von Patienten in der onkologischen Akut -medizin, der Rehabilitation und der Palliativmedizin. „Das ist die klassischepsychoonkologische Versorgungsform“, so Krüger, „wie sie in allen onkologischenKliniken vorgeschrieben ist.“ Exempla-risch für diese Patienten steht ein 62-jäh -riger Mann, der sich nach erfolgreicher Prostatakarzinomtherapie zur Rehabili -tation nach Bad Trissl begeben hat. Er ist ein offensichtlich erfolgreicher Jurist ineinem großen Firmenkonsortium. ZweiJahre vor der Reha-Maßnahme hat er seinen Vater bis zu dessen Tod gepflegt.

Herausgenommen aus dem Arbeits -prozess und mit Abstand zu Familie und gewohnter Umgebung hat er in Bad TrisslRaum gefunden für Reflexionsprozesse. Er spürt, dass er schwer belastet ist. DerTod seines Vaters und die eigene Erkran-kung lassen ihn nachdenken über sein eigenes Schicksal, seine eigene Sterblich-keit. In diesem Prozess begleiten Krügerund sein Team den Patienten engmaschig.Sie unterstützen ihn bei der Festlegungseiner eigenen Zukunftsziele. Ganz konkret geht es aber auch um die Kom-munikation mit seiner Familie, um dieZumutung, die er seiner Ansicht nach für seine Angehörigen darstellt.

Versorgungsvertrag und neuepsychoonkologische Ambulanz

Das neue Angebot in Bad Trissl wird von Kostenträgern derzeit im Rahmeneines Versorgungsvertrags finanziert, gehört also noch nicht zur Regelversor-gung. Für die akutstationäre psycho -onkolo gische Behandlung, die parallel zueiner Chemotherapie oder einer Strahlen -therapie er folgen kann, stehen insgesamt20 Betten zur Verfügung. Voraussetzungist immer, dass zusätzlich zum onkolo -gischen Behandlungsbedarf oder nach der Krebserkrankung eine F-Diagnosegemäß ICD-10 gestellt wird.

Die aktuellen Ereignisse im Zusammen-hang mit der Corona-Pandemie habenschließlich dazu geführt, dass Krüger mit seinem Behandler-Team ein weiteresTherapieangebot anbietet, nämlich eineAmbulanz für Menschen mit psychischenProblemen mit oder nach einer Krebser-krankung. In dieser Ambulanz werdenGespräche (auch am Telefon oder perVideo-Sprechstunde) für ehemalige oderzukünftige Patienten der Abteilung in der Klinik Bad Trissl angeboten.

Sollten die Gespräche mit den Krankenversicherungen, die gerade mit Hochdruck geführt werden, erfolg-reich verlaufen, werden Krüger und sein Experten-Team in der Lage sein, diese ambulanten Leistungen auch krebskranken Menschen mit psychischenProblemen anzubieten, die bisher nochnicht in der Klinik Bad Trissl behandeltwurden, die aber jetzt, in Zeiten der Corona-Krise, ohne psychoonkologischeoder psychotherapeutische Unterstützungdastehen.

… ist Chefarzt der Abteilung

Psychosomatische Medizin in

der Klinik Bad Trissl. Er hat als

Internist in München-Neuperlach

und -Bogenhausen gearbeitet,

seinen Facharzt für Innere Medizin

und Psycho somatische Medizin

gemacht und war dann 10 Jahre

in der Psychosomatik am Klinikum

rechts der Isar aktiv.

Nach einem Zwischenspiel beim

Medizinischen Dienst der Kranken-

kassen in Essen wurde er 2008 Chef-

arzt der psychosomatischen

Abteilung in der Kreisklinik Ebers-

berg. Wieder 10 Jahre später ist er –

inzwischen ausgestattet mit einem

MBA – als Chefarzt nach Bad Trissl

gewechselt.

[email protected];

08033-20-241

Dr. med. Claus Krüger

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TZM News 2 / 2020 (22 Jg.)PANORAMA

Blaue

Zum Tumorzentrum München gehörensie dazu wie das Salz zur Suppe: die Blau-en Manuale, in denen die Projektgruppenihre Empfehlungen zu Diagnostik undTherapie entitätsbezogen publizieren.Was bislang nur alle zwei bis drei Jahremöglich war – weil eben in dieser Fre-quenz das Manual als gedrucktes Buch erschienen ist –, das kann nun sozusagenin Echtzeit funktionieren: Neue Erkennt-nisse von internationalen Kongressenoder aus wichtigen Originalpublikationenlassen sich nun zeitnah in die Online-Version des Manuals einarbeiten.

Die Datenbank wird vom ZuckschwerdtVerlag betrieben, der auch für die Publi-kation der gedruckten Werke verantwort-lich ist. Seit Mitte Mai ist das Manual

„Maligne Lymphome“ online. Im Laufder nächsten Monate werden sukzessiveweitere Manuale folgen. Volltextrecher-chen werden dann auch einfach über Manualgrenzen hinweg möglich sein, ein nicht zu unterschätzender Vorteil beigrundsätzlichen Fragestellungen wie bei-spielsweise die Lymphknotendissektion.

Zugang zur Datenbank erhalten alle Ärz-tinnen und Ärzte, die im TumorzentrumMünchen aktiv sind, sprich in den Pro-jekt- oder Arbeitsgruppen mitarbeiten.Unter www.blaue-manuale.de ist die Datenbank aufrufbar, nach Registrierungund Freischaltung kann man sie benut-zen. Fragen zur Nutzung beantwortenMitarbeiter des Zuckschwerdt Verlagsgern unter [email protected].

Professor Hannes Schedelverstorben

An den Folgen einer COVID-19-Infek-tion ist am 14. April Professor HannesSchedel verstorben. Er leitete eine dergrößten onkologischen Rehakliniken in Bayern, die enge Beziehungen zumTumorzentrum München pflegt.

Der 59-jährige Mediziner hat an derLMU Medizin studiert, war späterOberarzt der Klinik für radiologischeDiagnostik und Strahlentherapie an der Charité in Berlin, bevor er 1996 die Leitung der Rehaklinik von seinenEltern übernahm.

Die Professor-Schedel-Klinik in Kell-berg/Thyrnau bei Passau ist assoziierteKlinik des Tumorzentrums München.Erst im Dezember 2019 haben wir die Einrichtung in dieser Zeitschrift porträtiert.

so lautete das Motto von Hannes Schedel. Dass er selbst den Folgen diesertückischen Krankheit erlegen ist, erfülltuns mit tiefer Trauer. Unsere Gedankensind bei seiner Familie.

Volkmar Nüssler

ManualeDatenbank

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Panorama

Die Datenbank der Blauen Manuale ist online

„Den Menschenwieder aufrichten”,

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