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Der Deutsche Strassenverkehr / 1981/08

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transpress / Verlagspostamt 1004 Berlin Index 31433/ ISSN 0012-0804/ Preisl,- MJ

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Max Kinze

(EDV) 5930

icher Redakteur:

Klaus Zwingenberger.g: Evelin Funk

1080 Berlin, Chorlottenstr. 60

edaktion wurde 1973 mit

, DDR-026

annohme DEWAG

d: Interwerbung, DDR

-

Berliner Druckerei, DDR

onatlich.

nd Westberlin der

urvertrieb GmbH, Berlin

141-167, sowie Zeitungs-Gebrüder Petermann

& Co. KG , Berlin (West) 30,raße 1 11.

lsbetrieb der DDR,

edaktion wertet jede Zu -

in der Lage, jede

Unser Titelbild

weckt bei so manchem Motor-touristen, der den Weg zum un-

garischen „Meer" kennt, sicherUrlaubserinnerungen. Direkt ander alaton-Trasse von Györ über

Vezprem nach Balatonfüred liegt

die malerische „Milom-Czarda".

Angelika Riedel brachte die Auf-nahme von einer Ungarn-Reisemit. Dem einkehrenden Gast

dieser „Czardo" kann es passie-ren, daß er bei seiner Rückkehr

zum Wagen den abgestellten Pkwgewaschen vorfindet - ein Ser-

vice, der auf dem hauseigenenParkplatz gelegentlich geleistetwird. Der Wagenwäscher schlägt

zwar kein Trinkgeld ab, aber er

ist - wie zu beobachten war -

durchaus nicht böse, wenn ab-

fahrende Gäste die originelle

Dienstleistung allein mit freudi-

gem Erstaunen quittieren.

ErgänzungIn den Heften der Jahre 1978 bis

1980 veröffentlichten wir Adressenvon Kfz-Pflegebetrieben für Hohl-raumkonservierung und Unterbodenpflege, im Heft 1/79 die für

den Bezirk Dresden. Ergänzenddazu erfuhren wir jetzt die

Adresse eines weiteren Betriebes,der Fa. Reinhard W. Otto, 8122

Radebeul, Wilhelm-Pieck-Str. 54,Tel, Dresden 78901, Dieser Betrieberhielt das Gewährszeichen „An-erkannter Betrieb für Hohlraum-konservierung . Neben der Hohl-

raumkonservierung wird ein Unter-bodenschutz mit Ubotex 85 ange-boten.

Zuckerrohr.

Benzin

Seit Mitte April gehört Argen-

tinien zu jenen Ländern, in denenAlkohol als Streckmittel für Benzinangeboten wird. Das, was in

Brasilien als „alcool verkauft

wird, ist im benachbarten Argen-

tinien als „olconafta" an die Tank-stellen gekommen. Ausgangs-produkt für diesen Kraftstoff, derzu 12 bis 15 Prozent dem Normal-

benzin beigemischt wird, ist

Zuckerrohr.

Diesen Mischkraftstoff gibt esgegenwärtig allerdings nur in der

Zuckerrohrprovinz Tucumän. An-ders als in Brasilien ist nicht das

knappe Erdöl der Grund für die-sen Ersatzkraftstoff (Argentinienverfügt über eigene Erdölvor-kommen), sondern eine „Ober -

produktion von Zuckerrohr bei ent-sprechenden Weltmarktpreisen.Den Zuckerrohr-Sprit soll es des-

halb nur geben, wenn es zu Ab-satzschwierigkeiten für Zuckerrohrkommt.

L

1

Caravan

Treffen

Der Caravan-Touristik-Club MC

Heidenau veranstaltet vom 4. bis

6. September 1981 sein 7. Cara-

van-Treffen mit sportlichen undkulturellen Veranstaltungen. Werdaran teilnehmen möchte, forderebitte umgehend die Nennung mitProgramm an. Die Anschrift dafürlautet Caravan-Touristik-Club

Heidenau, Sportfreund JosefPöche, 8312 Heidenau, 'Am Gas-werk 5.

Alle Bemühungen, insbesondereaußerhalb von Fahrbahnen Flä-

chen für den ruhenden Verkehr

anzubieten, sind prinzipiell zu be-

grüßen. Werden Möglichkeitenzum Parken auf Gehwegen ge-

schaffen, so müssen aber auch die

baulichen Gegebenheiten beachtetwerden. Wer m öchte beispiels-weise schon die bis zu 15 cm hohe

Bordsteinkante in der Potsdamer

Professor-Ludschuweit-Allee mit

dem Pkw erklimmen?

Mit vier Rädern in den Urlaub

fahren, heißt nicht in jedem Fall,

mit dem Auto fahren. Die beiden

Zweirad-plus-Anhänger-Freundeaus der CSSR (hier auf einer Fahrt

durch Dresden) beweisen es.Foto: Ivo Petik

Tank-

Information

Wie uns Herr Helmut Wald aus

Magdeburg mitteilte, wurde im

April am Magdeburger Ring, kurz

vor der Autobahnauffahrt, eineTankstelle der Kategorie II (OH-nungszeiten montags bis freitags

von 6 bis 20, sonnabends von7 bis 17 und sonntags von 8 bis

16 Uhr) eröffnet. Die Tankstelleführt alle Sorten Vergaserkraft-

stoff, Dieselkraftstoff, Katolyt und

das übliche Sortiment an Be-triebs- und Pflegemitteln.

Die beiden Magdeburger Kate-

gorie-ll-Tankstellen in der Lübek-

ker Straße 85 und am Suden-

burger Tor haben wochentagsnur noch zwischen 7 und 16 bzw.18 Uhr und an den Wochenendenvon 8 bis 12 Uhr geöffnet. Ersterebleibt sonntags und letztere

sonnabends geschlossen.

Lange Wege

Wie Berichten aus und über LosAngeles, der Stadt der Olympi-schen Sommerspiele 1984 zu ent-nehmen ist, müssen sich die Wett-kämpfer, Offiziellen, Betreuer

und Zuschauer auf „Spiele der

langen Wege" vorbereiten. Sie

werden täglich mehrere Stunden

zwischen den Unterkünften,Stadien und dem Flughafen zu-

zubringen haben. Die Stadt ver-

fügt zwar über acht- und zehn-

spurige Stadtautobahnen, diesesind aber unter normalen Bedin-

gungen schon überfüllt. Eine

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 8/1981

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Anteil an Welt-

Land tück roduktion

in Prozent

1. Japan 7040000 24,0

2. USA 6 428 310 21,9

3. BRD 3533 153 12,04. Frankreich 2 879 566 9,8

5. Italien 156094154

6. UdSSR 1 355 000 4,6

7. Spanien 976 216 3,3

8. Großbritannien 936 948 3,2

9. Brasilien 921 550 3,1

10. Kanada 837 200 2,9

11. Polen 357000 1,212. Australien 313 400 1,1

13. Mexiko 274 499 0,9

14. Schweden 255 300 0,915. Südafrika 248 891 0,8

16. Argentinien 255 750 0,8

17. CSSR 180300 0,6

18. Belgien 173293 0,6

19. DDR 165 000 0,620. Jugoslawien 152 000 0,5

U-Bahn oder ein anderesleistungsfähiges Netz öffentlicherNahverkehrsmittel gibt es nicht.

In Los Angeles liegen nur dasColiseum (Eröffnungs- und Schluß-feier), das Olympic Auditorlum(Basketball) und das noch zuerstellende Schwimmstadion nahebeisammen. Die übrigen bereits

feststehenden Wettkampfstättensind von da aus nur mit zeitrau-

benden Fahrten auf der Autobahnzu erreichen, weil dabei Entfer-nungen von 20 Kilometern undmehr zurückzulegen sind. SolcheDistanzen sind nach amerika-nischen Maßstäben allerdingsgering.

Die kalifornische Verkehrs- undTransportbehörde prophezeit fürdie Zeit der Spiele ein Verkehrs-chaos, weil die meisten Haupt-veranstaltungen laut des Vertra-ges zwischen dem olympischenOrganisationskomitee und derFernsehgesellschaft in die Zeit desBerufsverkehrs zwischen 16 und

19 Uhr fallen. Der Präsident desOrganisationskomitees hat des-halb für eine Vorverlegung derArbeitszeit plädiert.

Weltproduktion

Die Weltproduktion 1980 vonPersonenkraftwagen (einschließ-lich der Kombifahrzeuge) ist durchzwei Merkmale gekennzeichnet.

Zum einen lag sie mit 29357297Stück um fast sieben Prozentunter der von 1979. Dies ist ins-

besondere auf Produktionsrück-gänge in den USA, der BRD -undin Frankreich zurückzuführen. Zumanderen wurden erstmals dieUSA vom ersten Platz verdrängt,den nun Japan einnimmt. Im ein-

zelnen wurden Stückzahlen her-

gestellt (Angaben nach Automobil-Revue, Bern, Nr. 22/81), wie siein der Tabelle aufgeführt sind.Die meistgebaute. Pkw-Marke istFord (2 651 256 Stück), der in denUSA, der BRD, in Großbritannien,Spanien, Kanada, Belgien, Bra-silien, Australien, Argentinien,Südafrika, Mexiko und Venezuelaproduziert wird. An zweiter Stellefolgt Toyota (2 397 800 Stück)mit Produktionsstätten in Japan,Australien, Südafrika und denPhilippinen. Den dritten Rangnehmen Chevrolet-Pkw ein(2306658 Stück), die in den USA,in Kanada, Brasilien, Venezuela,Südafrika und Mexiko hergestelltwerden. Auf den weiteren Plätzenfolgen Volkswagen (1 945 193),Renault (1 797 700), Fiat(1 339 066), Dotsun/Nissan(1 022 500), Oldsmobile (895 225)und Opel (790000).

Produktions-

rekordAm 15. Mai 1981 gab es ein bis-her einmaliges Jubiläum: inPuebla (Mexiko) lief das 20mil-lionste Exemplar eines Automo-dells vom Band. Es handelte sichum einen VW-Käfer.

Bis zum 12. Februar 1972 hatteder legendäre Ford T, der von1908 bis 1927 gebaut worden war,mit 15 007 033 Stück den Produk-tionsweltrekord gehalten. Seitdiesem Tag ist der VW-Käfer dasmeistgebaute Auto. 1978 wurdeseine Produktion auf das mexi-

kanische VW-Werk konzentriert,wo er 1980 noch in einer Stückzahlvon 236 000 hergestellt wurde.

Für die Zukunft sind aufgrund deshäufigeren Modellwechsels solchehohe Produktionszahlen nichtwieder zu erwarten.

VDl-Soliaktion

Wie bereits in den Vorjahrennimmt unsere Redaktion wiederum

an der großen Solidaritätsaktiondes Verbandes der Journalisten derDDR am 28. August 1981 zwischen

9.00 und 19.00 Uhr auf demBerliner Alexanderplatz teil. An

unserem Stand bieten wir Ihnenunter anderem Poster, einzelne

Hefte älterer Jahrgänge sowieunsere neueste Ausgabe undBücher aus der Verlagsproduktionan. Wir erwarten Sie also amletzten August-Freitag auf demAlex.

Trugschluß

Das ausgefallene Vergnügen einerAutofahrerin in Jacksonville (USA-Staat Florida), mit Vehemenzdurch aufspritzende Wasserlachenzu fahren, hat ein jähes Endegefunden. Als sie jüngst durcheine besonders verlockend großePfütze preschen wollte, versankder Wagen plötzlich in unergründ-liche Tiefen. Die Pfütze entpupptesich als eine vier Meter tiefeBaugrube. Die Autofahrerin

konnte nur mit fremder Hilfe undunter großen Mühen geborgenwerden.

Reparatur-nachweis

Alle in Frankreich verkauften Autoserhalten jetzt ein sogenanntesCairnet de vie, einen Fahrzeug-ausweis, in den von den Fahrzeug-besitzern alle am Fahrzeug er-folgten Reparaturen eingetragenwerden sollen. Diese Eintragun-gen sollen beim Verkauf eines

Wagens über dessen Vergangen-heit Aufschluß geben. Da solcheEintragungen jedoch nur von den

Fahrzeugbesitzern selbst vorge-nommen werden, ohne daß sievon Werkstätten oder anderenStellen autorisiert zu werdenbrauchen, ist ihre Aussagekraftzweifelhaft, lassen sie jedwedeManipulation zu.

Druck.,

präzisierung

Für die Verwendung von Diago-nalreifen 6.00-13 am Wartburg-Tourist wurden vom VEB Auto-mobilwerk Eisenach in Abstim-mung mit dem VEB ReifenwerkRiesa folgende neuen Reifen-innendruckwerte festgelegt:160 kPa (1,6 kp/cm ) vorn und150 kPa (1,5 kp/cm ) hinten beieiner Belastung bis zwei Personenund 50 kg Gepäck; ebenfalls160 kPa vorn, aber 170 kPa(1,7 kp/cm ) hinten bei vier Per-sonen plus 50 kg Gepäck. Werden die zulässigen Achsiosten

ausgeschöpft, müssen vorn170 kPa (1,7 kp/cm ) und hinten

210 kPa (2,1 kp/cm ) gefahrenwerden.Die angegebenen Reifeninnen-drücke beziehen sich wie stetsauf die kalten Reifen. Wird vor-wiegend die Autobahn benutztund die dort zulässige Höchst-geschwindigkeit gefahren, könnendie Werte um jeweils 20 kPa(0,2 kp/cm ) erhöht werden.

1, an den

Folgen eines Verkehrsunfalls zusterben, beträgt für einen Oster-reicher zur Zeit 1:30, das heißt,von dreißig Österreichern, die proJahr sterben, muß einer infolgeeines Verkehrsunfalls sein Lebenlassen. Bei dieser statistischenBetrachtung wird berücksichtigt,daß die tatsächlichen Zahlenfür Unfalltote höher sind als sievon der Statistik ausgewiesenwerden. Danach werden nur dieToten als Verkehrstote erfaßt, dieinnerhalb von 72 Stunden nocheinem Unfall sterben. Die mo-derne Medizin macht es aber

möglich, daß viele Unfallopfer dieersten 72 Stunden überleben underst danach sterben. In der Sta-tistik werden sie als Schwerver-letzte geführt.

Korrektur

Im Heft 7/81, S. 28 veröffentlichtenwir die Auflösung und die Ge-winner •des Preisausschreibens ausHeft 3/81. Dabei wurde zwar fürdie Frage 2 der korrekte Antwort-text zitiert, fälschlicherweisejedoch von einer Antwort C ge-

schrieben. Richtig war natürlich dieAntwort B. Wir bitten um Ent-schuldigung.

Schein oder Nichtschein - das ist Unfallrisikohier die Frage.

Karikatur: Frank Steger Die Wahrscheinlichkeil

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Auskünfte

e?"

da fahren Sie am besten erst einmal

seum rechts.'

er als Beispiel konstruierte Dialog voll-

ptreisesaison tausendfach. Anstelle des

vom verständnislosen Ach-

einhin als un-t. Obwohl viel-

Der Volksmund behauptet

t hat es aber noch keinen dicken

oder Atlas nicht gleich Karte oder Atlas. Fürdie grobe Reiseplanung empfiehlt sich eineObersichtskarte. Für die DDR gibt es da z. B.die „Autokarte der DDR im Maßstab1:600000, Auf ihr entdeckt man sozusagenmit einem Blick, wo es langgehen kann, manfindet auf diese Weise auch Alternativstrek-ken, die vielleicht etwas länger sind, sich abergerade für eine Urlaubsfahrt eignen.Die Autoatlonten eignen sich dann für die

Feinplanung, auch für die direkte Unterwegs-führung durch den Beifahrer. Hierbei beste-hen zwischen den beiden Standardwerken, diees in letzter Zeit bei uns gab, zwei ins Ge-wicht fallende Unterschiede. Der „Atlas fürMotortouristik der DDR" bildet alle Gemein-den der DDR ab. Wer beispielsweise auf dieInsel Rügen nach Groß Stresaw fahren möchte,

findet diese Gemeinde in diesem Kartenwerkebenso wie derjenige, der nach Manebach beiIlmenau reisen will. Das ist dem Maßstab von1:200000 zu verdanken. Dieser kleine Maß-stab führt aber dazu, daß auf längeren Strek-ken sehr oft über die Teilkartenränder hinausgefahren wird, eine recht umfangreiche undmitunter verwirrende Blätterei vonnöten ist.In diesem Sinne kann weniger manchmal

mehr sein, d.h. ein größerer Maßstab erleich-tert die Unterwegsorientierung, wenngleichdabei die Vollständigkeit darunter leidet. Das

zeigt der „Reiseatlas" mit seinen DDR-Kartenim Maßstab von 1:500000.

Der zweite Unterschied besteht darin, daß der

„Atlas für Motortouristik der DDR" zu jenen

Das Ause n o aboe

aieln ist eine : echtounq

fahrer, aber nkh? in:.e•e Cde

für das Stadtbkl,

Werken seiner Art zählt, in denen sich dieTeilkarten nicht überlappen, eine neue Teil-karte dort anfängt, wo die alte aufgehört hat,ohne wieder ein Stück der alten zu zeigen.Das erschwert die Orientierung ungemein. Wersich z. B. im Raum Dresden bewegt, muß sichmit vier Teilkarten betassen, ohne hilfreichenAnschluß zu finden. Auch der Autobahnab-zweig Nassen zieht sich praktisch über dreiTeilkarten hinweg. Der „Reiseatlas" dagegenbietet wie alle guten KartenwerK eine solcheLJberlappung. Aus diesem Grunde hat er einenhöheren Gebrauchswert.Für die Orientierung „vor Ort", z. B. auf derInsel Rügen, in der Sächsischen Schweiz oderim Thüringer Wald eignen sich die Wanderoder Touristenkarten im Maßstab von1:50000 bzw. 1: 100000. Ihnen kann man jeneDetailinformationen entnehmen, die für einenlängeren Aufenthalt in einem Gebiet von

Nutzen sind. Die Wanderkarten eignen sich -wie es der Name schon verrät - vor allem

für solche Wege, der per pedes oder auf demFahrrad zurückgelegt werden sollen.Für das Zurechtfinden in Städten sind in

jedem Fall die Stadtpläne zu empfehlen, diees mittlerweile nicht nur für Großstädte gibt,sondern auch für zahlreiche kleinere. Die

Stadt- oder Stadtübersichtspläne, die in denAtlanten zu finden sind, haben sich nach denErfahrungen des Autors fast stets als ün-

brauchbar erwiesen. Sie zeigen von wenigenauserwählten Städten entweder nur Stadtkerne(wie der „Atlas für Motortouristik der DDR")und damit eben nur einen Ausschnitt oder sindzwar Hilfen für eine Durchfahrt (wie die des„Reiseatlas"), die dann für einen Aufenthaltin der Stadt wieder zu grob sind.Den Stadtplänen in Kartenform ist in jedemFall ein Verzeichnis der Stroßennamen beigege-

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ben, das die Orientierung spürbar erleichtert.

Hat man sich einmal verfahren, kann man an-hand des Straßennamens seinen Standort be-stimmen, ohne auf fremde Hilfe angewiesenzu sein. Obwohl sich Straßennamen ändernund neue Straßen. hinzukommen, läßt sichauch mit Karten, die nicht den allerneuestenStand widerspiegeln, eine Menge anfangen.Diese Karten gehören in den Kofferraum des

Autos und nicht in das Bücherregal in der

Wohnstube. Die jeweils benötigten werdengriffbereit im Handschuhfach oder einer an-

deren Ablage deponiert.

WegweseManche Kraftfahrer meinen, die Wegweiseran unseren Straßen müßten so informativ und

lückenlos sein, daß eine Orientierung alleinmit ihrer Hilfe möglich ist. Wer so denkt, liegtschief. Wegweiser können nur eine punktuelle,unterstützende Funktion ausüben. Sie setzenvoraus, daß der Kraftfahrer aufgrund von

allgemeinen geografischen Kenntnissen und/oder speziellen Kartenstudien bestimmte In-formationen einordnen kann, die er gegebe-nenfalls noch durch Nachfragen spezifizierenmuß. Da die Wegweiser dem fließenden Ver-

kehr dienen, können nur wenige Ziele be-nannt werden - sonst nimmt die Übersicht-ichkeit Schaden. Zum anderen sind große,übersichtliche Wegweiser nicht in jedem Falleinem freundlichen Stadtbild dienlich. Auch indieser Hinsicht sind Kompromisse zu schlie-ßen. Und da von Kosten die Rede war: Ge-rade die großflächigen Vorwegweiser habenPreise, die durch vierstellige Zahlen ausge-drückt werden müssen.

Was jedoch von den Wegweisern erwartetwerden darf, sind richtige Standorte, eindeu-tige und aufeinander abgestimmte Informa-tionen. Das ist - wir haben es in verschie-

denen Beiträgen immer wieder angedeutetund Beispiele genannt - leider oft nicht der

Fall. So stehen Wegweiser an Stellen, die demOrtsfremden Rätsel aufgeben (insbesonderein Großstädten), was wiederum den Schilder-aufstellern ein Rätsel ist. Kunststück, dieseLeute kennen sich aus im Revier. Der Eindeu-tigkeit der Wegweisung wird - wir müssen eswiederholen - durch den Wegfall der eigent-lichen Wegweiser bei gleichzeitiger Ausweitungder Vorwegweiser zum Teil erheblicher Ab-bruch getan. Es nützt die übersichtlichste Vor-wegweisungstafel nichts, wenn der Fremdenicht erkennen kann, auf welche der nachfol-genden Straßen sie sich bezieht. Und auchdas Abstimmen der Weg- bzw. Vorwegweiser-ziele aufeinander klappt vielfach nicht. Dawird der Kraftfahrer z. B. durch eine Stadt auf

das Ziel A fixiert. Am Ortsausgang findet sichdann als Fernziel nicht A, sondern B. GroßesRätselraten: Liegt B in Richtung A oder hatman die falsche Ausfallstraße erwischt? Indiese Wegweisungsmißlichkeiten Ordnung zubringen, bedürfte es in den seltensten Fällenmaterieller Aufwendungen.

Sefragu.ng

Wenn gefragt werden muß, dann kommt esauf dreierlei an: wo wer wonach gefragt wird.Das richtige Wo ist aus zwei Gründen wich-tig. Zum einen ist es eine Frage der Verkehrs-sicherheit. Wer im dichten Verkehr anhält, umPassanten zu befragen, behindert die ande-

ren auch, wenn kein Halteverbot besteht. Viel-fach wird aber dabei sogar noch gegen das

Halteverbot verstoßen (Ausfallstraßen, Auto-

Ere Wegweisung, wie sie dem 4 fcerwenk nutzt weil sie nicht schc

wahraenommen werden kann.

bahn) oder es wird verbotenerweise auf Bür-

gersteige oder Radwege aufgefahren. JederKraftfahrer sollte daher die konkrete Ver

kehrssituation beachten und auch beim Haltenzwecks Nachfrage die allgemeine gegen-

seitige Rücksichtnahme und andere, konkreteVerkehrsbestimmungen im Auge behalten.Notfalls muß man dann eben runter von derHauptstraße und im Nebenstraßennetz einenPlatz suchen, der sich zum Anhalten eignet.Selbst wenn man dabei in keine Einbahn-straße gerät, kann die Rückkehr zur Haupt-straße mit einigen Umwegen verbunden sein,weil oft von Hauptstraßen in Nebenstraßenabgebogen, nicht aber aus diesen Neben-straßen zurück auf die Hauptstraße gefahrenwerden darf.Damit ist schon der zweite Aspekt des richti-gen Wo angeschnitten, der der Zweckmäßig-keit. Es sollte so früh wie möglich gefragt

werden, nicht erst, wenn man sich total verfahren hat. Wer z. B. ein Ziel in einer Stadtsucht, das er anhand von Karten nicht findenkonnte und von dem er annehmen muß, daßauch keine Wegweiser zu ihm führen, der

fragt am besten gleich, wenn er in die Stadteinfährt und nicht erst, nachdem er hilflos imStadtinneren umhergeirrt ist. Auch nach

Durchfahrtsstrecken fragt man gleich am

Stadtrand. Von dort aus bestehen oft Mög-lichkeiten, das Zentrum zu umfahren. Werallerdings weiß, daß sein Ziel in der Nähe

des Marktplatzes liegt, der kann erst einmal

den Wegweisern „Zentrum" folgen und danndort fragen.

Unabhängig vom Frageort kommt es daraufan, die richtigen Leute zu fragen. Wer ein

70jähriges Mütterchen nach dem Weg zurAutobahn fragt, kann nicht damit rechnen,eine kraftfahrergemäße Auskunft zu erhalten.Denn darauf kommt es an: Es geht nicht umeine Beschreibung des Weges an sich, son-dern um eine, mit der man als Kraftfahrer

etwas anfangen kann. Solche Auskünfte soll-ten daher Einbahnstraßen, Abbiegeverbote.Hauptstraßenverlauf u. ä. berücksichtigen. Siewerden am ehesten von Leuten zu bekommensein, von denen anzunehmen ist bzw. vondenen man weiß, daß sie sich in die Lage

eines Kraftfahrers versetzen können. Das sindin erster Linie einheimische Kraftfahrer, alsoder Taxilenker oder der am Staßenrand

seinen Trabant Waschende, das ist das Tank-

stellenpersonal oder sind natürlich die Genos-sen der Verkehrspolizei. Wer über einige

Menschenkenntnisse verfügt, kann auch ein-heimische Passanten von Touristen unter-scheiden.

Schließlich ist es auch nicht gleichgültig, nachwelchem Ziel oder Weg gefragt wird. Werwissen möchte, wie er zur Wilheim-Pieck-Straße kommt, weil dort die Leute wohnen,die er besuchen möchte, erntet vielleicht nurein Achselzucken. Weiß er aber, daß in dieserStraße der VEB Metallwaren zu Hause ist,sich in der Nähe das Kreiskrankenhaus be-findet oder ein anderer markanter Punkt inder Nähe liegt, erhöht sich die Wahrschein-lichkeit auf eine befriedigende Antwort. Fragtman ältere Leute, hilft es vielfach, wenn ältereStraßennamen, Betriebsbezeichnungen oderGaststättennamen bekannt sind.Ist den Erklärungen zu entnehmen, daß dasgesuchte Ziel am anderen Ende der Stadtliegt, so reicht es erst einmal aus, sich sagenzu lassen, In welche Richtung zu fahren Ist

und sich dann an die Wegweisung zu halten.In solchen Fällen ist dann noch einmal im be-treffenden „Zielgebiet nachzufragen. Da

nicht nur viele Wege nach Rom, sondern auch

zu näheren Zielen führen, muß man damitrechnen, von verschiedenen Leuten unter-schiedliche Auskünfte zu bekommen. Um dieseunter einen Hut bringen zu können, ist es

auch von Vorteil, nach markanten Orientie-rungspunkten am Wege zu fragen oder sievon selbst ins Spiel zu bringen, beispielsweisedurch eine Zwischenfrage: „Komme ich da amDom vorbei?".Oft wird auch Auskunft nach Himmelsrichtun-gen gegeben. Dieses Mittels bedienen sichübrigens auch die Wegweiser in manchenGroßstädten (z. B. Leipzig). Um danach fah-ren zu können, bedarf es eines gewissen

Orientierungsgefühls, das nicht jeder besitzt.

Manchem ist da mehr geholfen, wenn er sichOrtsteile, Stadtbezirke oder bekanntes Ge-lände nennen läßt. Anstatt sich nach Leipzig-Süd schicken zu lassen, läßt man sich dieseRichtung mit Messegelände oder Völker-

schlachtdenkmol übersetzen. Aber auch derumgekehrte Fall ist denkbar.

Was man sich verkneifen sollte, sind Fragennach der Länge von Strecken oder der be-nötigten Zeit für das Erreichen des Ziels. Dawird schnell 1 Kilometer zu einer Strecke von3 Kilometern oder umgekehrt, schrumpfen an-

gegebene 10 Minuten tatsächlich zu vier zu-sammen oder verlängern sich auf 20. Manmuß davon ausgehen, daß die Einheimischendie Strecken zwar kennen, sich aber in den

seltensten Fällen Gedanken machen (warumauch?), wie lang sie sind oder wie lange man

für ihre Bewältigung braucht. Es sei denn,man gerät an jemanden, der einem seinentäglichen Arbeitsweg beschreibt und der da-her weiß, daß es exakt 4 Kilometer sind.Schließlich gilt auch für solches Auskunftholendie alte Spruchweisheit: Wie man in den

Wald hineinruft, so schallt es heraus. Für denfragenden Kraftfahrer eines auch im Leerlauflärmenden Zweizylinder-Zweitakt-Autos heißtdas beispielsweise, daß er, wenn er schonnicht aussteigt und durchs geöffnete Seiten-fenster fragt, wenigstens den Motor abstelltund die Befragten nicht zwingt, im Markt-

schreierton zu antworten. Ein Motorradfahrer

müßte wenigstens den Helm lüften oder ab-nehmen.

Klaus Zwingenberger

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 8/1981

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Das Fahrrad dient vielen als tägliches

Beförderungs- und Transportmittel.

Ratschlägefür

Radfahre r

ohl die motorisierten Verkehrsmittel zah-

geltende

wurde, so ist es gar keine Selten-

enhang mit Verkehrsunfällen durch

StVO gilt auch für RadlerEs ist leider noch eine weitverbreitete Auffas-sung, daß Radfahrer nicht in dem Maße andie Straßenverkehrsordnung gebunden seien,wie die Kraftfahrzeugführer. Das aber ist einIrrtum, der oft folgenschwer ist.Zunächst einmal sei festgestellt, daß beispiels-weise die Paragraphen 10 bis 30 StVO, alsounter anderem auch die Regelung über dieVorfahrt, die Fahrzeugbeleuchtung, das Verhalten an Bahnübergängen, das Überholenund Wenden, die Fahrtrichtungsänderungusw. auch für Radfahrer gelten. Das zu be-achten sollte vor allem im eigenen Interesseder Radfahrer geschehen.

Denn bei einem Unfall, bei dem ein Kraft-fahrzeug beteiligt ist, hat meist der Radfahrervon den Folgen her das Nachsehen. Außer-dem gibt es im Paragraph 32 StVO spezielleRegelungen für das Führen von Fahrrädern.

Ge- und Verbote

Das Gebot, mit Fahrrädern einzeln hinterein-ander zu fahren, dient der Sicherheit und

Flüssigkeit des Straßenverkehrs. Es gilt für alleStraßen innerhalb und außerhalb von Ort-schaften. Es ist auch dann zu befolgen, wennRadwege befahren werden.Bei längeren Fahrten hinter einem anderenFahrzeug muß der Radfahrer seinen Abstandzum vorausfahrenden Fahrzeug so wählen,

daß er beim plötzlichen Bremsen des Voraus-fahrenden sein Fahrrad noch rechtzeitig an-halten kann, um einen Auffahrunfall zu ver-hindern.

Das Anhängen an andere, in Bewegung be-findliche Fahrzeuge ist verboten. Dies gilt un-abhängig von der Art des anderen Fahrzeugs.Ein plötzliches Bremsen oder Wenden desFahrzeugs, an das sich der Radfahrer ange-hangen hat, gefährdet ihn in erheblichem

Maße, weil er sich nicht auf derartige Fahr-manöver einstellen kann. Übrigens verstößtder Fahrzeugführer, der das Anhängen einesRadfahrers duldet, ebenfalls gegen Paragraph32 Absatz 2 StVO.Untersagt ist ebenfalls das, vor allem. bei Ju-

gendlichen öfter anzutreffende, Freihändig-fahren bzw. das Entfernen der Füße von denPedalen während der Fahrt. Durch solche

Ein nicht seltenes Bild: Kinder kurven mit ihrenFahrrädern auf der Straße umher. Doch zumRadfahren auf der Straße gehört mehr, als nurdas Rad sicher führen zu können. Denn dienotwendigen Verkehrsregeln müssen bekanntsein und beachtet werden. Dafür sind in ersterLinie die Eltern verantwortlich.

Fahrweise verliert der Radfahrer in einem

Maße die Gewalt über die Lenkung bzw.Bremse, daß die erforderliche Verkehrssicher-heit nicht mehr gewährleistet ist. Diese vonSportlern bei Radrennen teilweise geübte

Praxis (Loslassen des Lenkers) kann nicht alsMaßstab eines geübten Radfahrers im täg-lichen Straßenverkehr gelten. Hierfür gibt esauch keine berechtigten Gründe.

Radwege nutzenLeider hat sich die Unsitte verbreitet, mit

einem Fahrrad auf dem Gehweg zu fahren.Sind Radwege vorhanden, müssen diese vonden Radfahrern benutzt werden. Gehwegesind den Fußgängern vorbehalten und dürfenauch nicht mit Klapprädern befahren werden.

Eine Ausnahme besteht lediglich für Fahr-räder, die als Spielzeug einzuordnen sind.Auch ist das Erlernen des Radfahrens auf Geh-

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Solch ein radfahrender Balanceakt ist nicht statthaft. Beim Transport

von Gegenständen muß das sichere Lenken gewährleistet werden.Radfahrer haben es im dichten Großstadtverkehr oft recht schwierig.

Doch auch für sie gehen die Verkehrsregeln wie für Kraftfahrer.

wegen nicht statthaft. Dazu sind Spielstraßenoder andere geeignete Örtlichkeiten zu

nutzen. Wird das Fahrrad geschoben, darfdies auf dem Gehweg geschehen. Allerdingsmuß dies die Breite des Gehweges und dieDichte des Fußgängerverkehrs gestatten.

Leichtsinniges Verhalten

Sind Radwege vorhanden, darf ein Kraftfahrergrundsätzlich darauf vertrauen, daß der Rad-fahrer diese benutzt. Welche Folgen ein Nicht-beachten des für den Radfahrer geltendenGebots haben kann, zeigt folgender Fall:Ein Radfahrer hatte ungerechtfertigt währendder Dunkelheit den Radweg verlassen, weil

dort Pfützen waren und er so nasse Füße be-kam. Er fuhr auf der Hauptstraße mit einemSeitenabstand von knapp einem Meter weiter.Das Rücklicht funktionierte zu dieser Zeitnicht. Mit 45 km/h näherte sich ihm ein Lkw,der wegen des Gegenverkehrs Abblendlichteingeschaltet hatte. Er nahm den Radfahrererst auf eine Entfernung von etwa 20 m wahr.Ein Uberholmanöver schien dem Lkw-Fahrerberechtigt als zu riskantdenn der Radfahrerfuhr nicht äußerst rechts. Dazu kam der Ge-genverkehr auf der nicht gerade sehr breitenFahrbahn. Er leitete deshalb eine Gefahren-bremsung ein, um den Radfahrer nicht anzu-fahren. Dabei geriet er aus der Fahrspur,

rutschte auf die Gegenfahrbahn und stieß

frontal mit einem entgegenkommenden Pkwzusammen. Ein Schwerverletzter und Total-schaden am Pkw waren die Folgen.Dieser Unfall wurde herbeigeführt, weil derRadfahrer pflichtwidrig den Radweg verlas-sen hatte und auf der Hauptstraße fuhr. Hin-zu kommt, daß er nicht die äußerst rechteSeite der Fahrbahn einhielt und das Rücklichtdefekt war. Er wurde wegen Herbeiführungeines schweren Verkehrsunfalls gemäß Para-graph 196 StGB vom Kreisgericht strafrecht-lich zur Verantwortung gezogen.

Was darf man mitnehmen?Die Mitnahme von Personen oder Gegen-ständen auf Fahrrädern ist möglich. Nur sind

dabei einige Besonderheiten zu beachten, dieim Paragraph 32 StVO niedergelegt sind.So dürfen auf einsitzigen Fahrrädern andere

Personen weder auf dem Rahmen noch aufdem Gepäckträger mitgenommen werden.Kinder dürfen nur bis zum 7. Lebensjahr mit-fahren, wenn für sie geeignete und feste Sitzeund Fußstützen, die ein Einklemmen der Füßeverhindern, angebracht sind. Sind derartigeVorrichtungen für zwei Kinder dieser Alters-klasse am Fahrrad vorhanden, dürfen auchzwei Kinder mitgenommen werden. Voraus-setzung ist aber auf jeden Fall, daß dadurchdie sichere Führung des Fahrrades und dessenVerkehrssicherheit nicht beeinträchtigt wird.Festgebundene Decken oder Kissen am Rah-men sind keine geeigneten Sitzmöglichkeiten,weil sie während der Fahrt verrutschen kön-nen.Auf sogenannten Tandems dürfen nur so vielePersonen mitfahren, wie Sättel vorhandensind.Gegenstände dürfen nur mitgenommen wer-den, wenn dadurch das Betätigen der Tretvor-richtung oder der Bremse, das sichere Lenkenund die Bewegungsmöglichkeiten nicht beein-trächtigt werden. Auch muß der Radfahrerjederzeit in der Lage sein, die Änderung

seiner Fahrtrichtung rechtzeitig und deutlichanzuzeigen. Es verbietet sich daher die Mit-nahme von Gegenständen, die ständig miteiner Hand festgehalten werden müssen.Paragraph 33 Absatz 3 StVO verbietet Hand-wagen vom Fahrrad aus zu führen. Auch dür-fen diese nicht angebunden werden. Das giltauch für das Mitführen von Schlitten, Kinder-wagen oder einem weiteren Fahrrad währendder Fahrt,Das Mitführen von Hunden vom fahrendenRad aus ist gestattet. Jedoch ist besondereVorsicht geboten (beispielsweise eine kurzeLeine, um andere Verkehrsteilnehmer nicht zu

gefährden). Der Fahrer muß jederzeit sicherauf das Tier einwirken können.Diese der allgemeinen Sicherheit dienendenRegelungen stellen spezielle Rechtspflichtenfür Radfahrer dar, deren Nichteinhaltung zurOrdnungsstrafe führen kann.

Strafrechtliche Konsequenzen

Hat ein Radfahrer durch Verletzung vonRechtspflichten einen schweren Verkehrsunfallverursacht, kann er auch strafrechtlich gemäß

Paragräph 196 StGB zur Verantwortung ge-zogen werden. Wenn er sich dabei außerdemnoch rücksichtslos verhielt, beispielsweise denUnfall infolge erheblicher alkoholischer Beein-trächtigung verursachte, kann dies sogar alsschwerer Fall bewertet werden. Als Konse-quenz wird dann eine Freiheitsstrafe gemäßParagraph 196 Absatz 3 Ziffer 2 StGB aus-gesprochen.

Das Oberste Gericht der DDR hat in einemUrteil jedoch darauf hingewiesen, in solchenFällen die unterschiedliche Verantwortung derKraftfahrzeugführer im Verhältnis zum Rad-fahrer zu beachten. So werden an diesen imHinblick auf die Fahrzeugart (vor allem seine

Motorkraft, Masse und Geschwindigkeit) nichtnur hohe Anforderungen an die Fähigkeit, inkomplizierten Situationen richtig zu reagierenund das Fahrzeug technisch zu beherrschen,gestellt. Verlangt werden von ihm gleicher-maßen ein hohes Maß an Aufmerksamkeit,Vorsicht und Rücksichtnahme gegenüber an-deren. Diesen höheren Anforderungen kannder Kraftfahrzeugführer, beispielsweise unterAlkoholeinfluß, nur ungenügend oder über-haupt nicht nachkommen.

Das sind aber nur Gesichtspunkte für einedifferenzierte Bewertung fehlerhaften Verhal-tens im Straßenverkehr, ausgehend vom Ein-zelfall. Sie berühren nicht die generelle For-derung an alle Verkehrsteilnehmer, also auch

an Radfahrer, sich aufmerksam und rücksichts-voll entsprechend den Grundforderungen derStraßenverkehrsordnung im Interesse aller zuverhalten.

Hat also ein Kraftfahrzeugführer Alkohol ge-trunken und vrzichtet deshalb richtigerweiseauf die Fahrt mit dem Kraftfahrzeug, dannstellt die Benutzung eines Fahrrades in diesemZustand keine Alternative dar. Weil es nachParagraph 7 Absatz 2 StVO jedem Fahrzeug-führer, also auch dem Radfahrer, unterschieds-los untersagt ist, bei Antritt und während derFahrt unter Einwirkung von Alkohol zu stehen.

Oberrichter Dr. Joachim Schlegel

Mitglied des Präsidiums des

Obersten Gerichts der DDR

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 8/1981

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-.

Park n in Sta»dtwn

Stralsund

Nicht nur die Ostseeurlauber wünschen sichklassisches Strandwetter, also Sonnenschein,

Temperaturen über 20°C und eine leichte

Brise. Auch die Stadtväter der größeren Städte

an der Küste, zum Beispiel die Stralsunder

wünschen sich das. Denn wenn es bedeckt,

kühl und/oder gar regnerisch ist, dann strö-

men die Urlauber zu Houf in die Städte, kau-

fen ein, bummeln, besuchen Museen. Und sie

bringen ihre Fahrzeuge mit. Das kann ein

solches Ausmaß erreichen, daß in Stralsund

die gesamte Innenstadt gesperrt werden muß,

nur noch für den Versorgungs- und Anlieger-verkehr freigegeben werden kann. Dann wer-

den auch operative Ausweichparkplätze aus-

gewiesen.

Ansonsten sieht es mit den Parkmöglichkeiternicht allzu schlecht aus, wenngleich natürlich

von Mitte Juni bis Ende August auch bei

Strandwetter in Stralsund mehr Besucher wei-

len als in der übrigen Zeit. Wo geparkt wer-

den kann, zeigt die Übersicht. Gästen, die

aus Richtung Rügen und Greifswald kommen,wird der Parkplatz 12 empfohlen. Für Be-

sucher aus Richtung Rostock und Grimmen

sind die Parkplätze 14 und 15 zu empfehlen.

Ausgewählte Parkmöglichkeiten in Stralsund

ausgewiesene Nutzbarkeit Ziele

Lage Fahrzeugarten

1 Leninplatz Pkw, Krad unbewacht, 2 h, Zentrum

gesperrt: Dezember(Weihnachtsmarkt)

und Mai (Frühlings-markt)

2 Alter Markt Pkw, KOM unbewacht Zentrum, Theater

3 Mühlenstraße Pkw, Krad unbewacht Zentrum

4 Mönchstraße Pkw, Krad unbewacht, 1 h Zentrum

5 Am Langenwall Pkw, Krad unbewacht Zentrum, Hafen, Anlegestelle Weiße Flotte

6 Am Fischmarkt Pkw, Krad unbewacht Zentrum, Hafen, Anlegestelle Weiße Flotte

7 Am Fischmarkt Pkw, Krad unbewacht wie P 6

8 Fährwall Pkw, Krad unbewacht Zentrum, Theater, Hafen, AnlegestelleWeiße Flotte

9 Frankenwall (Weingartenbastion) Pkw, Krad n der Saison Zentrum, Stadionbewacht

0 Frankenwall KOM unbewacht Zentrum, Stadion

Frankendamm Pkw, Krad unbewacht Zentrum, Stadion

2 Karl-Marx-Straße Pkw, Krad unbewacht Zentrum

Ehemalige Mahnke Wiesen Pkw, Krad unbewacht Rügendammbahnhof, Rügendcimm

(Saisonparkplatz) in der Saison Parkplatz für Zentrum

4 Bahnhofstraße Pkw, Krad in der Saison Zentrum, Bahnhof

bewacht

5 Tribseer Damm (Hexenweg) Pkw, Krad unbewacht Zentrum, Bahnhof

6 Barther Straße Pkw, Krad unbewacht Zentrum, Bahnhof

7 Barther Straße Pkw, Krad unbewacht Tierpark, Stadtwald

Ehm-Welk-Weg Pkw, Krad unbewacht Tierpark. Stadtwald

9 An den Bleichen Pkw, Krad unbewacht Freilichtbühne0 Knieperdamm Pkw, Krad unbewacht Freilichtbühne

1 Gr. Parower Straße Pkw, Krad

Pkw, Krad .

unbewacht Bezirkskrankenhaus, Seebadeanstalt

2 Fr.-Naumann-Straße unbewacht wie P 2Ö

ER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 8/1981

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Von diesen Parkplätzen aus ist man in zehn

bis fünfzehn Minuten Fußweg im Zentrum.

Diese Parkplätze sind auch den Besucherndes Meereskundlichen Museums, des Besucher-

magneten Nummer eins, zu empfehlen.Wer den Blick vom Rügendamm auf den

Strelasund genießen möchte, sollte auf dem

Parkplatz 12 eine Rast einlegen und einen

Spaziergang auf den Rügendamm unterneh-men. Auf keinen Fall sollte der Rügendamm

im Bummeltempo befahren werden, weil es

dann zu zusätzlichen Verkehrsbehinderungen

kommt, die durch die notwendigen Brücken-

öffnungs. und Schrankenschließzeiten ohnehin

schon gravierend genug sind.Wir bedanken uns bei der Stadtdirektion Stra-ßenwesen Stralsund für die Zuarbeit recht

herzlich, ie Redaktion

Die Berichterstattung über Verkehrsunfälle

wird hin und wieder von Meldungen über

Massenkarambolagen begleitet, bei denen esinsbesondere zu hohen Materiolschäden

kommt. In solche Unfälle, sogenannte Ketten-unfälle, die im einzelnen vor allem Auffahr-

unfälle darstellen, sind mitunter 50 und mehrFahrzeuge verwickelt. Die sowjetische Zeit-

schrift So rulem veröffentlichte in ihrer Aus-

gabe 2/81 zu diesem Thema einen Beitrag,

den wir im folgenden dem Inhalt nach wie-

dergeben möchten.

Als Ursache solcher Unfälle wird einleitend

ein zu geringer Sicherheitsabstand genannt.

Auf die Frage, warum es zum Massencharak-ter kommt, wird auf den Beginn einer solchenKettenreaktion hingewiesen, das Versagen

eines Kraftfahrers, das sich oft in einem plötz-lichen Bremsen äußert. Die nachfolgenden

Fahrzeugführer kommen dann in Bedrängnis,wenn sie eine solche Situation nicht voraus-

sehen konnten oder die eigenen Fähigkeiten(die subjektiven wie die objektiven) falsch

einschätzen. Zu dieser Fehleinschätzung zähltnach Ansicht des sowjetischen Autors einmal

eine Uberschätzung der Möglichkeiten moder-ner Fahrzeugbremsen und zum anderen die

Meinung, der Anhalteweg sei gleich dem

Bremsweg. Die Kraftfahrer vergessen, daß

der Anhalteweg auch von der Reaktionszeit

des Kraftfahrers und der Ansprechzeit der

Bremsen abhängt.

Wird nun nur der eigentliche Bremsweg als

Sicherheitsabstand eingehalten, so reicht dasirr' Normalfall aus, weil ja der Vorausfahrende

zum Anhalten ebenfalls einen längeren Weg

braucht als den reinen Bremsweg. In den hierbetrachteten Fällen hält aber der Vorausfah-

rende nicht normal an, sondern bremst abruptbzw. fährt auf ein Hindernis auf, so daß der

Anhalteweg kleiner werden kann als der sonstschon für das reine Bremsen benötigte Weg.Weiterhin muß berücksichtigt werden, daß beieinem Zusammenstoß das auffahrende Fahr-zeug oft wieder etwas zurückgeschleudert

wird, was den Weg, der dem nachfolgenden

Fahrzeug zum Anhalten verbleibt, weiter ver-kürzt. Schließlich wirkt nach Ansicht des Autorsnoch eine optische Täuschung. Der Fahrer des

nachfolgenden Fahrzeuges wählt als Bezugs-

ebene für die Abstandseinschätzung seine

Augen, während der vorderste Punkt des Fahr-zeuges ein, zwei Meter davor liegt. Oft seienes gerade diese Meter und Zentimeter, die

zum unfallfreien Anhalten fehlten.

Zu diesen Faktoren, die unter allen Bedingun-gen wirken, kommt hinzu, daß die Verschlech-terung des Haftreibungskoeffizienten der

Fahrbahn infolge von Witterungseinflüssen

(Regen, Eisglätte) viel zu wenig beachtet wird.

Daher ereignen sich Massenkarambolagen ge-

rade auf nassen, schmierigen Fahrbahnen.

Als Schlußfolgerung gibt der sowjetische Autor

den Rat, daß Pkw bei Geschwindigkeiten biszu 100 km/h einen Sicherheitsabstand in

Metern einhalten sollten, der der gefahrener'

Geschwindigkeit entspricht, also 50 m b&

50 km/h und 80 m bei 80 km/h. Für mittlere

Lkw gelte diese Regel nur für Geschwindig-

keiten bis 50 km/h, für schwere Lkw und Om-

nibusse bis 30 km/h. Bei höheren Geschwindig-

keiten müsse der Sicherheitsabstand im erstenFall um ein Drittel, im zweiten um die Hälfte

erhöht werden.

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 8/1981

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Wartburg ohne LeerlaufMeinungen Informationen Erfahrungen

hrift über eine Leerlaufabschaltung, die

tourte und stehenblieb, bei erneutem

ang und den Wagen

lein aus dem Wegfall der Leerlaufver-

Leerlauf gefahren und ermittelte bei

nüber dem Originalzustand „mit

(detaillierte Angaben dazu siehe

ilwerk Eisenach.

bilwerkes und Dieter Sägling stattgefunden,

lärt und eine Stel-

„Der Leerlaufverbrauch des PKW 353 1 beträgt

etwa 0,8 l/h. Damit ist gleichzeitig die maxi-

male Einsparungsgrenze pro Stunde gegeben.Nach Untersuchungen des WTZ Auto Karl-

Marx-Stadt beträgt der Leerlauf 6 0/ bis 20 0 /0

des Fahranteils, je nachdem ob mehr Stadtbe-trieb oder Autobahnbetrieb in den Fahrten

enthalten ist.

Bei kleineren Geschwindigkeiten sind danachEinsparungen von 4 0/0 und bei hohen Ge-

schwindigkeiten nur solche von 0,5 bis 2 0 /0 er-

reichbar. Einsparungen in der von Ihnen ge-

nannten Größenordnung sind demnach nichtmöglich und bei unseren Untersuchungen auch

nicht festgestellt worden. Es sei denn, der Leer-lauf war nicht fachgerecht eingestellt.

Eine Reihe von Maßnahmen werden erforder-

lich, um da Fahrzeug vor Schaden durch Be-dienungsfehler bzw. frühen Verschleiß zu

sichern.

1. Schaltung der Lichtmaschine

Ein Ausfall der Lichtmaschine setzt beim Durch-

treten des Gaspedals auch bei laufendem Mo-tor den Anlasser in Betrieb und führt zu Folge-schäden. Bei einem Ausfall der Lichtmaschineist die Weiterfahrt zur Werkstatt erst nach Ein-griff in die Elektrik möglich.

2. Schnellstoppdüse des Vergasers

Der auslaufende Motor saugt noch geringe

Gemischmengen an, die bei warmer Auspuff-anlage dort verdampfen und bei Wiederonlos-sen gezündet werden können und dann schlag-

artig verpuffen. Die weiteren Untersuchungen

werden voraussichtlich ergeben, daß ein sol-cher Schnellverschluß erforderlich wird, um dieLebensdauer der Auspuffanlage zu sichern.

3. Ausführungsform des Anlassers

Noch Aussage des Kombinates Fahrzeugelek-trik Ruhla ist der Anlasser im Ritze[ nach etwa30000 Schaltungen verschlissen. Die Schalt-häufigkeit steigt durch die Leerlaüfabschaltungauf ein Vielfaches. Im Stadtverkehr wird das

50- bis 100fache eingeschätzt. Ein laufend im

Eingriff stehendes Räderpaar oder ein nur in

bestimmten Drehzahlgrenzen einrastendes Sy-stem wird erforderlich.

4. Schaltungssicherung für Start

Um Fehleinrastungen des Anlassers zu vermei-

den, sollte die Schaltung so ausgelegt werden,daß nur bei getretenem Kupplungspedal undTreten des Gaspedals eine Anlasserbetätigungerfolgt.

Zusammengefaßt ergibt sich der Vorschlag, dieArbeiten an diesem Gebiet fortzusetzen, wennauch die Kosten, die bei einer Einsparung von0,1 1/100 km auftreten, auf 100,— bis 200,— M/

PKW eingeschätzt werden müssen.

In Abstimmung mit dem Kombinat PKW wurde

bestätigt, daß die Einordenbarkeit der Aufgabe

geprüft wird. Es wird vorgeschlagen, daß derNeuerer dann in diesem Bearbeiterkollektiv

mitarbeitet, um seine Erfahrungen in die Lö-

sung der Aufgabe einzubringen."

Wir begrüßen den Vorschlag, die Arbeiten aufdiesem Gebiet fortzusetzen, wobei Dieter Säg-ling mitarbeiten will. Die erste diesbezüglicheProblemberatung hat schon stattgefunden. Dis-

kutiert wurden die im Heft 4/1981 genannten

hohen Kraftstoffeinsparungen, zu denen uns

auch Leser ihre Zweifel mitteilten. Dr-ing.

Bauckmeier aus Dresden errechnete aus demJahresdurchschnittsverbrauch (8,6 1/100 km) sei-

nes Wartburg 353 W Tourist und 33 0/0 ge-

schätzter Leerlaufstrecke eine mögliche Einspa-rung von 0,7 1/100 km bzw. 80/ (die ihm auch

als lohnend erscheint), er hält aber die im

Heft 4/1981 genannten Mengen von 20 bis

250/o für undenkbarl

Friedhelm Berg aus Westeregeln zweifelte auch

an den „phantastischen Zahlenangaben ,

baute die Anlage mit geringfügigen Änderun-gen (u. a. Mikrotaster) aber versuchsweise ein,

um der Sache auf den Grund zu gehen. Nachden ersten praktischen Erfahrungen (fast 1000km) schrieb er uns:

„Mein Wartburg läuft bei verhältnismäßig

scharfer Fahrweise überwiegend im Kurzstrek-kenbetrieb; Verbrauch hierbei 10,5 bis 11,51/100 km. Der erste Durchschnittsverbrauch mitder Automatik lag bei 9,6 1/100 km von Tank-

füllung zu Tankfüllung über eine Distanz von

352 km. Darin sind dos Ausprobieren der Auto-

matik im Stillstand und viele Anfahrversuche

enthalten. Der nächste Durchschnittsverbrauch

lag bei 8,75 1/100 km über eine Distanz von

448 km.

Dieser Verbrauch von 8,75 /100 km wird die

Höchstgrenze meines zukünftigen Durch-schnittsverbrauchs sein. Dies entspricht einer

Einsparung von 1,75 bis 2,75 1J100 km, zeigt

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den Vorteil der Automatik und bestätigt die

Phantasiezahlen von 20 bis 25 0/0 Einsparung.

Das Fahren mit der Automatik möchte ich alsproblemlos bezeichnen. Das ist auch das Ur-

teil meiner Frau, die den Wagen gelegentlichnutzt.

Einige Angaben zum Fahrzeug: Tourist, Bau-jahr 1970, Neuaufbau 1980, Motor general-

überholt, bisher nach Generalüberholung

20000 km gelaufen, Bereifung 165 R 13 (Stahl-

gürtel, industriell runderneuert)."

Für die großen Unterschiede zwischen den rech-nerisch möglichen und in der Praxis genanntenEinsparungen gibt es unseres Erachtens verschie-

dene Gründe. Erstens beeinflußt die Leerlauf-abschaltung wesentlich den Fahrstil. Bewußtoder unbewußt lernt der Fahrer, „auf dem Kla-

vier zu spielen" und alle Möglichkeiten, die indem System stecken, auch auszunutzen. Er läßt

den Wagen über längere Strecken rollen, fährtnoch mehr vorausschauend und läßt den Motor

schon weit vor dem Hindernis (z. B. Ampelrot)ausgehen, das einen Stillstand ankündigt.

Zweitens haben nicht alle Wartburg so spar-

same Vergaser und sind so günstigeingestellt,daß sie mit 0,8 l/h Leerlaufverbrauch auskom-men, von dem das Automobilwerk entsprechend

dem heutigen technischen Entwicklungsstandausgeht. Vielleicht ergeben sich deshalb mit

der Leerlaufabschaltung bei den älteren Bau-jahren prozentual größere Einsparungen, an

denen die Volkswirtschaft angesichts der Ener-giesituation nicht minder interessiert ist. Va-

rianten für die Nachrüstung älterer Fahrzeugesind deshalb auch gefragt.

Ober den am Anlasser zu erwartenden Ver-

schleiß gab Dieter Sägling einige Aufschlüsse.Er hatte das in seinem Anlasser unter den Be-dingungen der Leerlaufabschaltung 12000 kmgelaufene Ritzel zu der erwähnten Aussprachemitgebracht. Den Zähnen war nicht anzusehen,

daß sie eine vervielfachte Zahl von Einrastun-gen hinter sich hatten; sie ließen nur minimale

Verschleißspuren erkennen. Allerdings war dermit dem Ritzel kombinierte Freilauf bereits

stark ausgeklappert, so daß ihm keine lange

Lebensdauer mehr zuzutrauen war. Die Be-anspruchung des Freilaufs ließe sich in Gren-zen halten, wenn der Anlasser nicht erst mit

dem Verlöschen der Ladekontrolle automatischausgeschaltet wird, sondern schon bei einer

möglichst niedrigen Drehzahl, die gerade zum

sicheren Anspringen des Motors reicht.

Bei der Stop-Start-Anlage, die der VW-Konzern

für die Typen Passat, Audi 80 und Audi 100

(1,6-1-Viertaktmotoren, kein Freilauf) serien-mäßig anbietet, wird der Anlasser bereits wie-

der ausgeschaltet, wenn der Motor auf einem

Drehzahlniveau von 500 U/min angelangt ist.Erst darüber würde nach Angaben von VW der

Anlasser stark beansprucht werden. Die Stop-Start-Anlage (nähere Einzelheiten veröffent-

lichte die Kraftfahrzeugtechnik im Heft 5/1981)startet den Motor automatisch beim Tritt auf

das Gaspedal, wenn gleichzeitig ausgekuppelt

wird. Um den Motor bei unnötigem Leerlauf

abzuschalten, muß der Fahrer aber einen

Druckknopf (am Lenksäulenschalter) betätigen.

Die Anlage funktioniert erst bei warm gefah-

renem Motor, im kalten Zustand kann nur mitdem Zündschlüssel gestartet werden. Das Ab-schalten per Knopfdruck ist nur bei getretenerKupplung und mit Rücksicht auf den Brems-

kraftverstärker und die eventuell vorhandene

Lenkhilfe bei Fahrgeschwindigkeiten unter5 km/h möglich.Mit der Bedienung eines Abschaltknopfes

hängt die Kraftstoffeinsprung zwar von der

Ausnutzung der gebotenen Möglichkeit durchden Fahrer ab, damit werden aber auch Nach-

teile vermieden, die ein vom Fahrer unbeein-flußt funktionierender Automat in bestimmtenSituationen mit sich bringt. Beim Rangieren

in engen Parklücken zum Beispiel, wo mehr-mals vor- und rückwärts gefahren werden muß,

schaltet ein nur vom Gaspedal gesteuerter

Nach der Zahl unserer Leserzuschriften zu

urteilen, hat der Beitrag zur Kraftstofleinspa-

rung unter den Trabantfahrern eine wesent-

lich größere Resonanz gefunden als bei den

Wartburgfahrern. Wir erhielten nicht nur zahl-reiche Anfragen nach der Schaltung für den

Trabant, sondern auch Berichte über inter-

essante Lösungen, die sich bereits in der

Praxis bewährt haben und beachtliche Einspa-rungen brachten. Angesichts der Tatsache,

daß etwa jeder zweite in unserer Republik zu-gelassene Pkw ein Trabant ist, möchten wir

dem VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickauempfehlen, der Leerlaufabschaltung beson-

dere Aufmerksamkeit zu widmen.

In den folgenden Berichten werden verschie-dene technische Lösungen vorgestellt.

Ausschalten handbedient,

Start automatisch

Zwei erfahrene B 1000-Fahrer machten michdarauf aufmerksam, daß sie durch bewußtesAusschalten des Motors an Kreuzungen undGefällen den Durchschnittsverbrauch von 12,8

bis 13 /100 km auf 10,5 bis 11,0 1/100 km

senken konnten. Nachweislich sparten beideBarkas B 1000 je 800 1 VK im Jahr 1980 ein.Das war für mich ausschlaggebend, eine Start-Stop-Schaltung für den Trabant zu entwickeln,die das umständliche Hantieren mit dem Zünd-schloß erübrigt.

So entstand im März 1980 eine Relaisschal-

tung, die anfänglich nach 7 Sekunden gas-

losem Rollen oder Stehen den Motor abschal-tete, der durch erneutes Gasgeben wieder an-

sprang. Hierbei stellte sich heraus, daß diese7 Sekunden zuviel unnötigen Motorlauf verur-sachten. Die automatische Zeitschaltung

wurde daraufhin entfernt und durch einen

handbedienten Taster oberhalb der Lenksäuleersetzt, der die Zündung abschaltet. Nach Ein-bau der Anlage (km-Stand 55 000) sank der

Verbrauch des Trabant im Stadtverkehr vonetwa 7,8 1/100 km sprunghaft auf etwa

6,5 1/100 km. Ein zweiter Trabant, der vorher9,8 1/100 km im Stadtverkehr brauchte, kornnach Einbau der Anlage mit 7,3 1/100 km aus.

Diese damalige Schaltung arbeitete etwa

25000 km ohne Beanstandung, sie hatte aber(wie die in Heft 4/81) den Nachteil, daß bei

Ausfall der Lichtmaschine bzw. Aufleuchten

der roten Kontrollampe während der Fahrt

der Anlasser in den noch laufenden Motor

einrasten konnte. Deshalb wurde eine Siche-

rung mit elektronischen Mitteln eingebaut.

Nun bekommt der Anlasser nur Spannung,

wenn gleichzeitig die rote Lampe leuchtet und

der elektronische Schalter ein Relais betätigt,das bereits 4 Sekunden nach dem Start wie-der abfällt. Das Zeitrelais schaltet erst wieder

Automat bei jedem Auskuppeln und Bremsen

den Motor ab und startet ihn erneut, wenn

der Wagen wieder um einige Zentimeter be-

wegt werden soll. Ein nicht versierter Fahrer

hat dabei erhebliche Schwierigkeiten. Die mit-

unter zahlreichen, kurz aufeinander folgendenStartvorgänge sparen bestimmt keinen Kraft-stoff, sondern erhöhen nur unnötig den An-

lasserverschleiß.

ür.4 Sekunden ein, wenn nach ausgeschalte-ter Zündung erneut Gas gegeben wird.

Bild 1 zeigt die Schaltung der Anlage. Die

Relais A, B, C, D sind handelsübliche Kfz-

Relais (6 V). Der Hauptschalter, mit dem die

Anlage ausgeschaltet werden kann (z. B. beim

Kaltstart), ist ein Doppelwechselschalter (6 A,250 V). Die Einbautaster (Typ 5042) sind

Nachlaßschalter (Funktion wie Kfz-Türkon-

takte). die bein, KühlcI,iunk die Innenbeleuch-tung schalten. Der „Aus"-Taster wird in Lenk-radnähe montiert und handbedient. Der

„Ein -Taster wird neben dem Gaspedal an-geordnet, so daß ein am Pedal angeschraub-tes Blech den Schaltknopf beim Gaswegneh-

men in die Ausschaltstellung drückt (Bild 2).

Zur Funktion: Wird bei stillstehendem Motor

Gas gegeben, zieht das Relais D an, dessenArbeitskontakte die Zündung und das Re-

lais A einschalten. Da sich A selbst hält, bleibtdie Zündung eingeschaltet, auch wenn Gas

weggenommen wird. Mit der Zündung erhal-

ten auch die Relais B und C Spannung und

schalten den Anlasser ein. C fällt ab und

schaltet den Anlasser aus, sobald die rote

Kontrollampe verlischt. B bleibt nur so lange

angezogen, wie über den Widerstand Ri und

den Kondensator Cl Strom durch den Tran-sistor (Basis-Emitter) fließt. Ist Cl aufgeladen,sperrt der Transistor seine Kollektor-Emitter-Strecke und schaltet das Relais B ab.

Die Zeit bis zur Aufladung hängt von der

Kapazität des Kondensators ab, wird aber

auch durch Streuwerte des Transistors und desSpulenwiderstandes beeinflußt. Sie muß

experimentell ermittelt und kann durch Ver-

größerung von Cl verlängert werden und um-gekehrt. Bei abgeschaltetem Relais B kann Cden Anlasser auch bei Lichtmaschinenausfallnicht mehr einschalten.

Wird bei weggenommenem Gas der „Aus -

Taster kurz gedrückt, schaltet das Relais A dieZündung aus, wodurch auch das elektronische

Zeitglied keine Spannung mehr erhält. Damitentlädt sich der Kondensator Cl über den

Widerstand R2 und die Diode Dl. (Dl und

D2 dienen auch zum Schutz des Transistors.)Das Relais B ist damit für den nächsten Start

wieder für 4 Sekunden betriebsbereit.

Beim Start wird der Anlasser aber primär

durch das Relais C, also beim Verlöschen derLadekontrollampe, ausgeschaltet. Daraus re-sultiert eine höhere Belastung seines Freilaufs,als wenn man mit der Hand (z. B. Zündschlüs-sel) dem Motor einen „kleinen Schubs gibt.

Interessant wäre es, den zeitbestimmenden

Kondensator Cl so weit zu verkleinern (Ein-

schaltzeit des Relais B vielleicht 1/2 Sekunde),

daß der Motor nur diesen „kleinen Schubszum Anspringen bekommt. Dann könnte so-

gar die Steuerung über die Lichtmaschine

Trabant mit Leerlaufabschaltung

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 8/1981 1

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2 Das grüne Blechteil mit dem

Taster (Bohrung 14 mm 0) ist am

orizontal verlaufenden Teil der Spritz-

wand befestigt, das rote Blechteil am

aspedal angeschraubt. Die Teile

sind so angeordnet bzw. gebogen, daß

der Tastknopf in Ruhelage des Gas-

pedals etwa 3 mm eingedrückt wird.

Michael Gannott, Gera

Türkontaktschalter

eingebaut, der die Zündung aber

sofort nach dem Gaswegnehmen bzw.

eerlaufdrehzahl (Aufleuchten

so bemessen, daß bei

wird. Seit Einbau des Automaten bis jetzt

Z (kein Kfz-Relais), das Anlaßrelais A,

elektronische Zeitverzögerungsschaltung

en. Das kurze „Antippen

Zündschloß15

ilen

hloB

1 Zündung und Anlasser werden durch

Gasgeben eingeschaltet, abgeschaltet wird per

Knopfdruck mit der Hand.

maschine erzeugte Spannung (Anschluß 61

des Reglers) verhindert ein erneutes Anziehen

des Zünd- und des Anlaßrelais (Anlaßwiederholsperre). Ein Umschalten des Mikrotasterswährend der Fahrt (bei Vollgas) hat keine

Auswirkungen auf den Automaten.

Bei verkehrsbedingtem Halten oder bei län-

gerem Leerlauf (Freilauf) führt der Span-

nungsunterschied zwischen Lichtmaschine und

Batterie (Ladekontrollampe brennt) zum lang-

samen Offnen der Transistoren T 1 und T2

(Verzögerung durch Kondensator C). Die Ver-

zögerungszeit kann mit R2 eingestellt wer-den. Nach Ablauf dieser Zeit zieht das Zünd-relais an und schaltet die Zündung aus. Ge-

startet wird dann wieder durch kurzes Durch-treten des Gaspedals. Wird vor Ablauf der

Verzögerungszeit Gas gegeben, kommt es

nicht zum Anziehen des Zündrelais.

Um bei eventueller Störung des Automaten

das Zündrelais überbrücken zu können, wurdezusätzlich zwischen beide Anschlüsse 15 einSchalter eingebaut (im Schaltplan nicht ein-

gezeichnet). Ebenso kann das Anlaßrelais miteinem Schalter in Reihe mit der Relaisspule

abschaltbar gemacht werden. Die Anordnungdes Gaspedalschalters bei Vollgas hat den

Vorteil, daß der Anlasser nicht unbedingt bis

zum Verlöschen der Ladekontrollampe einge-

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Zündschloß ündschloß egler15 5 1

Zündspulen egler ündschloß15 1 0 50 5

rastet bleibt sondern bei kurzem Durchtretendes Pedals schon vorher ausgeschaltet werdenkann

Ein Schaden an der Lichtmaschine, am Regler

oder der Riß des Keilriemens führt nach Ab-lauf der Verzögerungszeit zum selbständigenUnterbrechen des Zündstromes. Damit wird

der Fahrer auf diese Fehler hingewiesen. Nuwenn er in dieser Situation Vollgas gibt, wäh-rend der Motor noch abtourt bzw. im Schub

(untere Gänge) bremst, wäre ein versehent-liches Einrasten des Anlassers möglich.

Roland Drechsler,

Michael Feder, Berlin

Ausschalten durch Luftmangel,

Start mit Gaspedal

Der Vollständigkeit halber sei auch die Schal-tung (Bild 4) vorgestellt, deren Erprobung wirim Heft '4/81 erwähnten und nach der uns

zahlreiche Leser fragten. Mit ihr wurde nicht

nur die Leerlaufabschaltung realisiert, sonderngleichzeitig das leidige Schieberucken beim

Bremsen mit dem Motor in den unteren Gän-gen beseitigt.

Gestartet wird (nach Einschalten der Zündung

am Zündschloß) mit dem vom Gaspedal be-tätigten Schaltkontakt etwa bei Halbgas,

der über das Relais A den Anlasser einschal-tet. A wird stromlos, sobald an der Regler-

klemme D+/61die Lichtmaschinenspannunganliegt und die Ladekontrollampe verlischt.

Den vom Kupplungspedal betätigten Schalt-

kontakt, mit dem das Relais A nur im aus-

gekuppelten Zustand ansprechen könnte, hat-ten wir noch nicht eingebaut. Er würde aber

bei Lichtmaschinenausfall bzw. Keilriemenrißeine zusätzliche Sicherheit gegen unbeabsich-tigtes Einrosten des Anlassers bieten.

Solange der Anlasser arbeitet, erhalten die

Zündspulen vorläufig nur über die Arbeits-

kontakte des Relais B Strom. Wenn der An-

lasser abschaltet, womit auch das Relais 13

abfällt, zieht gleichzeitig das Relais C an

(durch Lichtmoschinenspannung an D+/61)und versorgt die Zündspulen so lange miL

Strom, wie die Lichtmaschine Spannung er

zeugt.

Wird Gas weggenommen, schließt die Drossel-klappe vollständig das Mischrohr (Drossel-

klappenanschlagschraube entsprechend zurück-

gedreht), womit der Motor ruckfrei bremst

oder (bei Freilauf bzw. ausgekuppelt) bis zum

Stillstand abtourt. Damit fällt das Relais C abund schaltet die Zündung aus, weil die still-

stehende Lichtmaschine keine Spannung mehrerzeugt. Die Zündung würde auch bei einem

Lichtmaschinendefekt oder Keilriemenriß aus-fallen und sofort den Fehler signalisieren.

Eine Weiterfahrt wäre mit abgeschaltetem

Automat (Umschalter) möglich.

Die Anlage funktionierte ausgezeichnet, sie

hatte nur den Nachteil, daß zum Beispiel

beim Rangieren nach jeder Bewegung wäh-

rend des Bremsens und Auskuppeins sofort

der Motor stehenblieb und erneut mit dem

Anlasser gestartet werden mußte, Im Inter-

esse der Schonung des Anlassers bauten wirden Automat nach 2000 km wieder aus.

Stop und Start handbedient

Seit Januar 1981 befindet sich eine mit Druck-

knopf handbediente Stop-Start-Steuerung indem Wagen, die bis jetzt (rund 6000 km)

ebenfalls Einsparungen um reichlich 0,5

3 Eingeschaltet wird mit dem Gaspedal bei

Vollgas, das Abschalten geschieht automa-

tisch mit Zeitverzug.

Zündschloß15

2ündspulen egler 'Zündschloß

15 1 0

5 Gestartet und ausgeschaltet wird durch

Druck auf einen Taster, der griffgünstig inLenkradnähe angebracht ist.

1/100 km brachte. Der Durchschnittsverbrauch

im Berliner Stadtverkehr sank damit etwa aufdie Werte, die vorher nur auf langen Fern-

fahrten erreichbar waren. Bild 5 zeigt dieSchaltung.

Der oben in die Lenksäulenverkleidung einge-setzte Taster (Klingelknopf) schaltet die Re-

lais A (Zündung) und B (Anlasser) ein. A ist

ein Abblendrelais, das schrittweise umschaltetbzw. hier bei Druck auf den Taster einschaltet,

beim nächsten Knopfdruck wieder ausschaltetusw. Der Anlasser kann nur bei eingeschalte-ter Zündung arbeiten, wobei das Relais C

über 56a positive Spannung und von D+/61(bei stehender Lichtmaschine) Masse erhält.

Der Anlasser wird sowohl beim Loslassen desTastknopfes abgeschaltet (Relais B fällt ab)

als auch beim Verlöschen der Ladekontroll-

lampe (Relais C stromlos).

Wird der Taster bei laufendem Motor erneut

gedrückt, schaltet A die Zündspulen aus. B

4 Gestartet wird mit dem Gaspedal. Für das

Stehenbleiben des Motors sorgt die beim

Gaswegnehmen völlig schließende Drossel-klappe.

zieht dabei zwar auch an, kann den Anlasseraber nicht einschalten, weil C abgefallen ist.

Die Diode in Reihe mit der Relaiswicklung C

sperrt den Rückstrom, der von der Licht-

maschine (sie hat auch im Leerlauf noch posi-

tives Potential, selbst wenn die Ladekontroll-lampe flackert) über die abgeschalteten Zünd-spulen zur Masse fließen würde. Fehlt die

Diode, zieht beim Abschalten das Relais C an,und der Anlasser rastet in den abtourenden

Motor ein, bis der Knopf losgelassen (B fällt

ab) oder durch die absinkende Lichtmaschi-

nensponnung C stromlos wird.

Prinzipiell macht die Relaisschaltung nichts

anderes, als was mit dem Zündschlüssel auch

getan werden könnte. Das Hantieren amschlechter zugänglichen Zündschloß ist aberumständlicher, so daß man es doch meistenssein läßt und auf die Möglichkeit zur Kraft-

stoffeinsparung verzichtet. Außerdem werden

mit dem Zündschlüssel Verbraucher außer

Betrieb gesetzt (Blinker, Wischer), auf die bei

verkehrsbedingtem Halten oder beim Ausrol-len z. B. vor Kreuzungen nicht verzichtet wer-

den kann. Die Relaisschaltung unterbricht nur

den Zündstrom. Sollte sie durch Defekt aus-

fallen, so kann die Zündung durch Umstecken

der Kabel am Relais A (von 56a auf 56b)

oder durch einen Uberbrückungsschalter D

(gestrichelt) eingeschaltet werden.

Beim Start durch Knopfdruck kann die Ein-schaltzeit des Anlassers bei einiger Cibung

sehr kurz geholten werden, auf jeden Fall

kürzer als bei automatischer Abschaltung

über die verlöschende Lodekontrollampe. Dasschont den Freilauf am Anlasserritzel. Bei

konsequenter Abschaltung bei verkehrsbeding-

tem Halten kommen nämlich auch mit der

handbedienten Anlage im Stadtverkehr eine

ganze Menge Anlasser-Einschaltungen zu-

sammen. Ein an Klemme 50 angeschlossenesZählwerk (Telefongesprächszähler) registrierte

auf 882 km 480 Anlaßvorgänge. Demnach

hätte der Anlasser nach etwa 55000 km die

30000 Schaltungen erreicht, die das Kombinat

Fahrzeugelektrik Ruhlo als Lebensdauernennt.

Eberhard Preusch

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 8/1981 3

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Anatomie eines Unfal ls

während einer Drehpause.

einmal Pause zu machen, um sich zu entspan-nen, befördert er sich von einer Streßsituotionin die andere. Schließlich ist er derartig über-reizt, daß er bei einem leichtsinnigen Uber-

holmanöver mit einem Trabant zusammen-

stößt.

Das Ergebnis: ein Schwer- und ein Leichtver-letzter.

Szenische DokumentationDoch dort, wo jede Unfallakte endet, da

weder die Zeit noch die Möglichkeit zu inten-siven Analysen besteht, beginnt der Fernseh-

film „Anatomie eines Unfalls - sind Verkehrs-unfälle unvermeidbar? Probleme aufzudek-

ken. Die Schöpfer dieses Streifens - Autor

und Regisseur Friedrich Rochow, KameramannSiegfried Oschatz, Dramaturg Franz Sparer,

Produktionsleiter Waldemar Döring, Trick-

fachmann Horst Kaiser und Komponist BerndWefelmeyer - wenden sich damit erstmalig

einer Arbeit zu, die sich sowohl in der Form

als auch im Inhalt wesentlich vom „Verkehrs-kompaß" unterscheidet. Der unlängst im DDR-Fernsehen gezeigte Film ist eine szenische

Dokumentation von rund 30 Minuten. Doch

anstelle der in über 12jähriger Tätigkeit prak-tizierten Interpretation und Erläuterung der

StVO und der Aufdeckung der Primärursachen

Von Verkehrsunfällen, wie unter anderem dieVerletzung der Wartepflicht, überhöhte Ge-

schwindigkeit oder Alkoholgenuß, unternahmen

die Filmschöpfer mit den Mitarbeitern der

Hauptabteilung Verkehrspolizei im Ministe-

rium des Innern den Versuch, die sogenanntenSekundärursachen von Verkehrsunfällen auf-zudecken und solche Fragen zu beantworten:Warum ist der Unfallverursacher, also Bau-

leiter Hartmann, seiner Wartepflicht nicht nach-gekommen? In welchem Maße war seine Auf-merksamkeit gemindert? Wie lange war seineReaktionszeit beim Uberholvorgang?

Reine NervensacheFehlhandlungen - das macht dieser Film

deutlich - beruhen in jedem Fall auf bio-

chemischen Vorgängen im menschlichen Kör-per, die unsere nervlichen Reaktionen steuern.

Mehr als 90 Prozent aller Verkehrsunfälle

aber gehen auf menschliches Fehlverhalten

zurück.

Bauleiter Hartmann stand weder unter Alko-hol noch unter Einwirkung von Medikamenten.Er war ganz einfach nervlich überlastet, nahm

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sich aber nicht die Zeit, um diesen Zustandabzubauen. Eine zermürbende Woche lag hin-ter ihm. Dann passierte kurz vor Feierabenddie Sache mit dem Kran. Schließlich war seineFrau nicht abfahrbereit, als er zu Hause an-kam. Unterwegs die „Trabbidame hinter

ihm, die ihn keß überholte, und der „Bum-melfahrer" vor ihm, der ihn am Ciberholenhinderte

Erregung beeinflußt Reaktion

Der Film gibt viele Denkanstöße und machtbesonders den Kraftfahrern klar, daß die Qua-lität ihrer Fahrleistungen durch persönlicheund berufliche Belastungen stark eingeschränktwerden kann. Zwar ist dies für den einzelnennicht meßbar, doch Biochemiker, Ärzte undPsychologen sind heute durchaus in der Lage,gewisse Normativbeispiele an Belastungsum-fängen zu nennen, mit deren Hilfe beispiels-weise jeder Kraftfahrer für sich ableiten kann,wann und wie lange er pausieren muß, da-mit sich sein Körper regenerieren kann under seine volle Fahrtüchtigkeit wieder erreicht.Denn wie heißt es im Paragraph 7 Absatz 4StVO: „Tritt während der Fahrt eine Vermin-derung der Fahrtüchtigkeit ein, ist die Fahrt

solange zu unterbrechen, bis die Fahrtüchtig-keit wiederhergestellt ist."Für den Fernsehfilm wurde die szenische Do-kumentation gewählt, um den Zuschauern einHöchstmaß an Identifikation zu geben. Sowird beispielsweise die Handlung an fünf

Stellen unterbrochen, um den psychisch-nerv-lichen Zustand von Bauleiter Hartmann, dar-gestellt von Rolf Römer, deutlich zu machenund um Blutdruck, Herzfrequenz und die soentscheidende Reaktionsfähigkeit zu über-prüfen.Im Erregungszustand - also bei Freude oderSchreck - wird im menschlichen Körper Adre-nalin - ein Nebennierenhormon - erzeugt, daswesentlichen Einfluß auf das Verhalten jedes

Verkehrsteilnehmers hat. Ist dieser Zustandabgeklungen, wird das Adrenalin zu Adre-noxin abgebaut, das eine Hemmungsphaseauslöst. Eine Minderung der Fahrtüchtigkeittritt ein, die Reaktionszeiten werden gefährlichlang.Anhand von Trickdarstellungen mit dem keu-lenschwingenden Urmenschen werden dieseVorgänge einprägsam verdeutlicht. Diese

Kenntnis soll den Kraftfahrern helfen, sichselbst zu überprüfen und kritisch einzuschät-zen. Denn kein Kraftfahrer kann sich daraufberufen, daß er nervlich nicht in der Lage war,eine bestimmte Situation zu bewältigen.

Aggressionssteigerung

Nun steht ja die subjektive Einschätzung dereigenen Leistungsfähigkeit meist im Gegen-satz zum objektiven Leistungsvermögen. Sowurde bei den Vorarbeiten zu diesem Film,dessen Grundlage eine Originalunfallakte ist,auch der wirkliche Hartmann (der Name wurdefür den Film selbstverständlich geändert) ge-fragt, ob er sich fünf Minuten vor dem Unfallin seiner Fahrtüchtigkeit eingeschränkt fühlte.Die Antwort war ein eindeutiges „Nein ". Erstnach stundenlangen Gesprächen über die ein-zelnen Etappen vor dem Unfall, in denen dieTeilursachen ermittelt wurden, gab er zu, daßseine Fahrtüchtigkeit durch die nervliche Be-lastung stark reduziert war. Schon vor demUnfall hatte es Situationen gegeben, in denen

er gerade noch so davongekommen war. Ober-reizt und deshalb überempfindlich empfander all diese Vorkommnisse als Prestigeverlust,

fühlte er sich angegriffen - als erfahrener

Kraftfahrer, als pünktlichkeitsbewußter Menschund nicht zuletzt als Mann.

Von dem Fernsehfilm wurden zahlreiche Kopienhergestellt, die in den Bezirken bei Verkehrs-teilnehmerschulungen gezeigt werden können.Gut wäre es, wenn für diese Veranstaltungenörtliche Wissenschaftler oder Verkehrsexpertengewonnen werden, die nach der Filmauffüh-rung mit den Zuschauern über die dargelegtenProbleme diskutieren. Außerdem sollte man

diesen Film auch als Zusatzprogramm in denFilmtheatern zeigen. arin Hauf

Aufnahmen von den Dreharbeiten zu dem

Dokumentarspielfilm. Bei Schauspieler Rolf

Römer wurde dafür auch das Reaktions-

vermögen getestet. otos: Wils

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Wie in jedem Sommervon Kraftfahrzeugen inbzw. auf Campingplälsuchen den Küstenbezirenden setzen sich zudEaus der Hauptstadt alBewegung. Dazu trogbei, wie sie vor allemFür all die motorisiertiherausgegeben. Dazubezirk", für die die B e 2

Staatliche Versicherung

nen. Wir erhielten sieöffentlichung nicht zulkschon im vorigen Jahr,ausgedrückt.

Hinzuzufügen wäre, dafahrverkehr veröffentlidbezirk fanden. Nicht veizur Notwendigkeit zeitErinnert sei daran, daßBen Bukowsee zur VerfiRostocker Autobahn segibt.

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ER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 8/1981

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n alljährlich spezielle Informationen

Überse

Traditionsschiff

\lsdorf

iver-

Hauptba o

Südsta

Bezirks-krankenhaus .

Südstadt

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‚ icher in denurIaub   aI  

Im Interesse von Ordnung und Sicher-

heit sind Kraftfahrzeuge mindestens

drei Meter von einem Zelt entfernt oder

auf den vorgesehenen Parkplätzen

abzustellen. Der Mindestabstand von

Zelten mit mehr als 10 m  Grundfläche

beträgt zwei Meter. Lagerfeuer sind

nur auf den örtlich festgelegten und

durch Schutzstreifen gesicherten Plätzen

abzubrennen. Alle offenen Feuer, ein-

schließlich Grillgeräte, sind bis zum

Verlöschen ständig z beaufsichtigen.

Kochfeuer sind in 30 cm tiefen Gruben

anzulegen und müssen mindestens

einen Meter von brennbaren Materia-

lien entfernt sein. Rauchverbote sind

einzuhalten.

ie Verkehrshinweise der Radio _DR-Ferienwelle - Montag bis

Sonnabend täglich 08.52 Uhr

auf UKW 91,05 MHz, MW 558 kHz

(Rostock) und 729 kHz (Putbus)

Der Abschluß einer zusätzlichen

Campingversicherung auch für Wohn-wagen bzw. Klappzeltanhänger,siehe Heft 5/78 S. 161) gewahrt

Autobahn ersicherungsschutz für die Camping-Rostock-Berlin usrüstung und die Gegenstände des

persönlichen Reisebedarfs. Wertsachen

können auf Zeltplätzen, in Badeanstal-

ten und Heimen auch zur sicheren

n. Sanitz ufbewahrung abgegeben werden.

\\ erden Unterkünfte verlassen so sol-

len in jedem Fall Türen, Fenster

\ \ der Zelteingänge verschlossen wer-den. Zeltnachbarn helfen sich gegen-

seitig, wenn sie sich über Abwesenhei-

ten informieren und während derAbwesenheit der anderen auf dessen

Sachen achtgeben

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 8/1981 7

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Fahr n ohne KaufenLeihwagen benutzung gesetzlich geregelt

diesen zeitweilig entbehren

ich vereinbart werden muß-

n durch eine Rechtsvorschrift allgemein-

eßenden Verträge auf den Bestim-

ussetzungen für das Entleihen

die Vorlage des Personal-

der Dokumente erforderlich. Eine

ich zum Gebrauch

raglichen Vereinbarung.

chluß verpflichtet. Die Ausleihordnungkw sieht jedoch zwei Ausnahmefälle vor, in

extreme

gen, also insbesondere

gen oder Vereisungen,

erforderliche Sicherheit im Straßenver

stig von Bedeu-

ebe zu der Annahme veranlas-

Kunde nicht ordnungsgemäß, d. h. nach den

Bedingungen der Ausleihordnung, mit demKraftfahrzeug umgehen wird. Diese Gründe

können im einzelnen durch den Gesetzgebernicht aufgezählt werden. Sie sind insbesondere

im engen Zusammenhang mit den vom Kundenzu übernehmenden Pflichten zu sehen, auf dienoch im folgenden eingegangen wird. So kannein solcher Fall dann eintreten, wenn ein

Kunde erkennen läßt, daß seine offensichtlichunzureichende Fahrpraxis einen vertragsge-

mäßen Umgang mit dem Fahrzeug in Zweifelstellt, oder aber wenn der Kunde infolge zu-

rückliegender Pflichtverletzungen bei der Aus-leihe nicht die Gewähr bietet, daß er nunmehrordnungsgemäß mit dem Fahrzeug umgehenwird. Eine solche Annahme wird zum Beispiel

dann begründet, wenn der Kunde in der Ver-gangenheit vorsätzlich die Bestimmungen derAusleihordnung bzw. den Ausleihvertrag verletzt hat.

Es versteht sich von selbst, daß die IJbergobeeines Kraftfahrzeuges an einen Kunden, der

unter Einwirkung von Alkohol oder anderen

Mitteln, die die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen,steht, nicht erfolgt. Beachtet werden muß wei-terhin, daß zum Führen des Pkw nur der oderdie ausdrücklich im Vertrag namentlich be-

nannten Fahrer berechtigt sind.

Pflichten der Verkehrsbetriebe

Die Pflichten der Verkehrsbetriebe sind in derAusleihordnung eindeutig bestimmt. Sie haben

insbesondere folgendes zum Inhalt:Der Pkw ist dem Kunden vollbetankt, betriebs-und verkehrssicher und zu dem im Vertrag ver-einbarten Zeitpunkt zu übergeben. Der Kundeist dabei mit den Bedienungsvorschriften undsonstigen den Wagen betreffenden technischenVorschriften, zum Beispiel der Art des zu ver-

wendenden Kraftstoffes bzw. Ols, vertraut zumachen. Ihm sind erforderliches Werkzeug und

übliches Zubehör in gebrauchsfähigem Zustandzu übergeben, und der Kunde ist über das

Verhalten bei Unterwegsschäden und -repara-turen ausreichend zu informieren.Der Nachweis des betriebs- und verkehrssiche-ren Zustandes des Pkw erfolgt durch' eine ge-meinsame, für den Kunden unentgeltliche

Probefahrt, bei der er das Fahrzeug selbst zuführen hat. Bei der Rückgabe des Pkw prüft

der Verkehrsbetrieb diesen in Gegenwart desKunden entsprechend seiner Aufgabe auf sei-nen ordnungsgemäßen Zustand und seine Be-triebs- und Verkehrssicherheit. Dabei sofort

feststellbare Mängel müssen dem Kunden un-mittelbar, andere Mängel aus einer unsachge-mäßen, also pflichtwidrigen Benutzung unverzüglich nach ihrem Bekanntwerden mitgeteiltwerden.Der Verkehrsbetrieb hat den Kunden weiterhinüber alle Fragen im Zusammenhang mit der

Ausleihe fachgerecht zu beraten und sollte be-müht sein, durch ein geeignetes Bestellsystem

Voraussetzungen zu schaffen, daß den Wün-

schen der Kunden hinsichtlich des Termins undder Dauer der Ausleihe weitgehend entspro-

chen werden kann.

Pflichten der Kunden

Auch sie haben in der Ausleihordnung ihreerschöpfende Regelung gefunden. Wichtig sinddabei insbesondere die folgenden: Bei der

Obergabe des Pkw hat der Kunde die durch dieStVO vorgeschriebene Kontrolle der Betriebs-und Verkehrssicherheit vorzunehmen und dabeifestgestellte Mängel sofort, sich später be-

merkbar machende Mängel unverzüglich nachihrem Bekanntwerden dem Verkehrsbetrieb mit-

zuteilen. Letzteres erübrigt sich allerdings, wenn

durch eine Kleinreparatur am Pkw bis zu 200,—

Mark die Betriebs- und Verkehrssicherheit wie-derherzustellen ist. Eine solche Reparatur hatder Kunde entsprechend der Ausleihordnungzu veranlassen, also in Auftrag zu geben, under muß die dabei anfallenden Kosten zunächst

verauslagen. Die Quittung über eine solcheReparatur wird dem Verkehrsbetrieb bei der

Rückgabe des Pkw zwecks Rückerstattti,ng vor

gelegt.

Die elementarste Pflicht, die sich bereits als

Grundsatz aus dem ZGB unmittelbar ableitet,besteht in einem sorgfältigen Umgang mit dem

ausgeliehenen Kraftfahrzeug entsprechend denBestimmungen der Ausleihordnung und der

vertragsgemäßen Nutzung. Darunter sind ins-

besondere eine schonende Fahrweise, die

strikte Einhaltung der Bedienungs- bzw. Be-

handlungsvorschriften einschließlich der Be-

stimmungen der Straßenverkehrsordnung sowie

der Schutz vor Beschädigungen und Verlust zu

verstehen. Dazu gehört auch die Vorsorge, daßder Wagen nicht durch andere als die im Ver-trag namentlich als Fahrer benannten Personen

benutzt werden kann.

Auch darf das Fahrzeug nicht für Zwecke einer

entgeltlichen Personenbeförderung oder zum

Transport von für Pkw ungeeigneten Güter

(z. B. Baustoffe) verwendet werden. Das be-

deutet allerdings nicht, daß beispielsweise die

Mitnahme von einem Sack Zement im Koffer-

raum bereits eine Pflichtverletzung und damit

unzulässig wäre. In jedem Fall ist aber zu

gewährleisten, daß mitgenommene Sachen

das Fahrzeug nicht beschädigen, dauerhaft

verunreinigen oder überlasten bzw. die Be-

triebs- und Verkehrssicherheit beeinträchtigen.Letzteres wäre sicher gegeben, wenn aus einem

ausgeliehenen Pkw die Sitzpolster ausgebaut

würden und der Pkw dem Transport von Zie-

gelsteinen dienen sollte.

Weiterhin ist die Beteiligung an motorsport-

lichen Wettbewerben mit dem ausgeliehenen

Wagen nicht zulässig. Auf Verlangen des Ver-

kehrsbetriebes sind die von ihm noch Rück-

gabe des Pkw festgestellten oder unterwegs

aufgetretenen Mängel schriftlich zu bestätigen.

Diese Bestätigung ist kein Schuldanerkenntnis.Sie dient lediglich der Feststellung eines zwei-

felsfreien Sachverhaltes, was im Interesse bei-

der Vertragspartner liegt. Letztlich ist das

Kraftfahrzeug zum vereinbarten Zeitpunkt inunversehrtem Zustand und mit vollem Tank

zurückzugeben.

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Verhalten bei Verkehrsunfällen

und anderen Vorkommnissen

Es wird nicht in jedem Fall auszuschließen sein

daß bei der Ausleihe eines Kraftfahrzeugesunvorhersehbare Ereignisse seinen vereinbartenGebrauch beeinträchtigen. Hierbei ist vor allemwichtig, daß durch rechtzeitige Informationenweitergehende Schäden vermieden, gemindertoder mögliche Schadenersatzansprüche durchentsprechende Beweise gesichert werden kön-nen. Kommt es zu einem Verkehrsunfall mit

einem Personenschaden oder einem mutmaß-lichen Sachschaden von über-300,— Mark oder

sind nicht in der DDR zugelassene Kraftfahr-zeuge oder Kraftfahrzeuge der bewaffnetenOrgane beteiligt, ist unverzüglich die Ver-

kehrspolizei zu verständigen und zur Aufnahmeund Feststellung des Tatbestandes zu veran-lassen. Darüber hinaus ist der Verkehrsbetriebfernmündlich oder telegrafisch zu informieren.Die Verständigung der Polizei und des Ver-kehrsbetriebes ist auch dann unerläßlich, wennder ausgeliehene Pkw in Verlust geraten istoder durch Brand oder sonstige Einwirkungschwer beschädigt wurde. Diese Grundsätzegelten auch uneingeschränkt bei Auslands-fahrten.

Ist ein entstandener Sachschaden geringfügig,seine Beseitigung also mit einem voraussicht-lichen Kostenaufwand von unter 300,— Markmöglich, ist ebenfalls eine unverzügliche Mit-teilung über den Sachverhalt an den Verkehrs-betrieb erforderlich.

In beiden Fällen ist insbesondere zu gewähr-leisten, daß bei Beteiligung eines anderenFahrzeuges die erforderlichen Angaben (Her-gang des Unfalls, polizeiliches Kennzeichendes beteiligten Fahrzeuges, Anschrift des Fah-rers sowie dessen unterschriftliche Bestätigung)und die Anschriften vorhandener Zeugen fest-gehalten werden.Der Verkehrsbetrieb ist verpflichtet, dem Kun-den alle von ihm verauslagten Kosten gegen

Vorlage der entsprechenden Quittungen zu er-statten, die zur Wiederherstellung der Betriebs-und Verkehrssicherheit bei aufgetretenen Un-terwegsschäden notwendig waren. Das giltallerdings nicht, wenn die aufgetretenen Schä-den in einer pflichtwidrigen Behandlung desPkw durch den Kunden ihre Ursache hatten.Wie schon weiter vorn ausgeführt, gilt dieseRegelung für Reparaturen bis zu 200,— Mark.Sollte infolge aufgetretener Mängel oder Be-schädigungen eine Unterwegsreparatur erfor-derlich werden, die insgesamt den Betrag von200,— Mark übersteigen würde, ist zu derenDurchführung die vorherige Zustimmung desVerkehrsbetriebes einzuholen. Auch diese Be-stimmung ist bei Fahrten ins Ausland unbe-

dingt einzuhalten.

Versicherung

Der Kunde ist gegen mögliche auftretendeSchäden weitestgehend versichert. Neben derbestehenden Kfz-Haftpflichtversicherung (Be-friedigung von Schadenersatzansprüchen, dieauf Grund von Rechtsvorschriften gegen denFahrzeugführer geltend gemacht werden, so-wie Abwehr unberechtigter Ansprüche) be-steht für ein ausgeliehenes Kraftfahrzeug

Kasko-Versicherungsschutz mit einer Selbst-beteiligung des Kunden bei Schäden durcheiner verschuldeten Unfall in Höhe von 100,—Mark. Das bedeutet also, daß der Kunde für

ihn durch Unfall schuldhaft verursachte Schä-den an dem ausgeliehenen Fahrzeug durchdie bestehende Kasko-Versicherung bis zu

einem Beitrag von 100,— Mark einzustehen hat.Ist der Kunde für einen eingetretenen Scha-den nach den Grundsätzen des ZGB nicht ver

antwortlich, ist er gegenüber dem Verkehrs-betrieb auch nicht schadenersatzpflichtig. Wich-tig ist in diesem Zusammenhang, daß für

die Versicherungsfälle die Rechtsvorschriftender Staatlichen Versicherung der DDR in vol-lem Umfang verbindlich sind und eventuelleRechtsfolgen, z. B. das Fahren unter Alkohol-einwirkung oder verkehrsrowdyhaftes Verhal-ten, nach diesen Bestimmungen beurteilt undentschieden werden.Sollten in diesem Zusammenhang zu Einzel-fragen Unklarheiten auftreten, besteht auchdie Möglichkeit, sich von dem Verkehrsbetriebüber die interessierenden Fragen im Zusam-menhang mit Versicherungsfällen ausreichendinformieren zu lassen. Die Verkehrsbetriebesind hierzu gesetzlich verpflichtet. Bei Fahrtenins Ausland ist die zusätzliche Kraftfahr-Aus-landsversicherung notwendig, die in der Regelpersönlich durch den Kunden zu erwerben ist,ausnahmsweise aber auch durch den Verkehrs-betrieb vermittelt werden kann.

Folgen sonstiger Pflichtverletzungen

Oberster Grundsatz ist hier wie bei allen zivil-rechtlichen Verträgen, daß die Partner desVertrages - in diesem Fall der Kunde und derVerkehrsbetrieb - für die Verletzung der ge-setzlichen und der vertraglich vereinbartenPflichten materiell verantwortlich sind. DieseVerantwortlichkeit regelt sich ausschließlichnach den Bestimmungen des ZGB, bei Betrie-ben nach dem Vertragsgesetz. Diese Bestim-mungen besagen im wesentlichen, daß derVertragspartner, der seine Pflichten schuldhaft,d. h. vorsätzlich oder fahrlässig verletzt hat,dem anderen Partner den Sckidenzu ersetzenhat, dem dieser durch die Pflichtverletzung ent-standen ist. Dieser Schaden ist nachzuweisen.Schäden könnten dem Kunden z. B. dadurch

entstehen, daß ihm entgegen der vertrag-lichen Vereinbarung oder einer bestätigtenBestellung das Kraftfahrzeug nicht oder nichttermingerecht oder aber mit die Betriebs- undVerkehrssicherheit beeinträchtigenden Män-geln bereitgestellt wird.Durch eine solche Pflichtverletzung seitens desVerkehrsbetriebes könnte dann der Fall eintre-ten, daß der Kunde sein beabsichtigtes Reise-ziel nicht oder nicht termingerecht erreichenkann und durch Inanspruchnahme eines an-deren Verkehrsmittels (z. B. eines Taxis) Mehr-aufwendungen hat. Diese wären vom Ver-kehrsbetrieb zu ersetzen. Es sei allerdings aus-drücklich darauf hingewiesen, daß hierbei der§341 des ZGB zu berücksichtigen ist, der den

Geschädigten verpflichtet, einen drohendenSchaden abzuwenden bzw. zu mindern. ImKlartext bedeutet das, daß der Kunde im Falleeiner Pflichtverletzung des Verkehrsbetriebesalle Möglichkeiten ausschöpfen muß, eventuelldadurch bedingte finanzielle Auswirkungen beisich so niedrig wie möglich zu holten bzw.nicht gerechtfertigte Aufwendungen, die inkeinem Verhältnis zu der Notwendigkeit oderDringlichkeit der ursprünglich beabsichtigtenFahrt stehen, zu unterlassen.Es wäre aus gesamtgesellschaftlichem Interessekaum vertretbar, wegen Ausfalls eines bestell-ten Pkw für einen Sonntagsausflug ein Taxi zunehmen und die Mehrkosten dem Verkehrs-betrieb in Rechnung zu stellen. Dagegen wä-

ren aber jene Aufwendungen begründet, dieim Vertrauen auf die bevorstehende Ausleihe

bereits entstanden sind.

Weiterhin könnte auch das Unterlassen wich-tiger Hinweise für die Bedienung und Behand-lung des Pkw zu Folgen führen, die sich ent-weder als unmittelbarer Schaden beim Kun-den auswirken oder aber zumindest seine Ver-

antwortlichkeit ausschließen, wenn er aus man-gelnder Kenntnis solche notwendigen Hin-weise nicht beachten konnte.Schäden, die dem Verkehrsbetrieb entstehen,hoben - wie in der Vergangenheit festge-

stellt wurde - ihre Ursachen in überwiegen-dem Maße in der Nichteinhaltung der ver-einbarten Ausleihdauer oder in einer nichtsachgemäßen bzw. zweckentfremdeten Nut-zung. Wird das Kraftfahrzeug nicht zum ver-einbarten Termin zurückgegeben, ist der Ver-kehrsbetrieb berechtigt, neben dem Entgelt fürdie tatsächliche Ausleihdauer für jede ange-fangene Stunde der Oberschreitung der ver-einbarten Dauer der Ausleihe 1,— Mark zu be-rechnen. Damit sind dann aber alle Schaden-ersatzansprüche des Verkehrsbetriebes wegender pflichtwidrigen verspäteten Rückgabe ab-gegolten. Zur Zahlung dieser Sanktion ist derKunde dann nicht verpflichtet, wenn er denNachweis führt, daß er die Umstände, die fürdie nicht termingemäße Rückgabe ursächlich

waren, nicht voraussehen bzw. abwendenkonnte, d. h. die verspätete Rückgabe nichtschuldhaft verursacht hat.Solche Umstände können durch extreme Witte-rungsbedingungen, nicht verschuldete Scha-densfälle am Fahrzeug oder Verkehrsunfällebedingt sein. Muß ein Fahrzeug infolge einesvom Kunden verschuldeten Unfalls in eineReparaturwerkstatt überführt werden, ist davonauszugehen, daß der Vertrag zum vereinbartenZeitpunkt endet. An Stelle der Sanktion trittdann der Schadenersatzanspruch des Verkehrs-

betriebes, wobei der Fahrzeugschaden durchdie bestehende Kasko-Versicherung bis aufden Selbstbeteiligungsbetrag gedeckt ist.Der Kunde ist dem Verkehrsbetrieb weiterhin

für jene Schäden verantwortlich, die aus einemvertragswidrigen Gebrauch des Pkw entstehenund auch von einer Kasko-Versicherung nichterfaßt sind. Das könnten z. B. Schäden amKraftfahrzeug sein, die durch eine tJberlastung,Verwendung nicht geeigneter Kraftstoffe, un-befugte und unfachmännische Eingriffe, Ent-fernung vorhandener Plomben usw. entstandensind.

Preise

Die für die Ausleihe gültigen Preise könnenbei den Verkehrsbetrieben, die zum Auslegender Preistabellen verpflichtet sind, jederzeiteingesehen werden.Neben dem vom Kunden zu stellenden Kraft-

stoff werden für das Entleihen eines Pkw biseinschließlich 750 cm  Hubraum ein Tagessatzvon 30,— Mark und eines Pkw über 750 biseinschließlich 1500 cm   Hubraum ein solchervon 35,— Mark erhoben. Hinzu kommen fürdie Pkw bis 750 cm3 0,10 Mark pro gefahrenenKilometer. Für Pkw von mehr als 750 cm   bis

einschließlich 1500 cm3 sind pro gefahrenen

Kilometer 0,14 Mark zu zahlen.Bei Vertragsabschluß sind für die Dauer derAusleihzeit die entsprechenden Tagessätze undpro Ausleihtag das Entgelt für 100km im

voraus zu entrichten. Die Endabrechnung er-folgt bei der Rückgabe des Pkw.Bei einer stundenweise Ausleihe muß für einenPkw bis 750 cm   pro Stunde ein Betrag von

2,70 M und für Pkw bis einschließlich 1500 cm  

einer von 3,— M bezahlt werden.Dipl-Jur. Klaus Zetzschke

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 8/1981 9

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J: Vor fahr tKamelka r ren

oder besser

konnte ich beobachten, daß die Jemeniten ausdiesem Grunde sicherheitshalber die Anderungder Fahrtrichtung noch mit der Hand anzeigten.In der Fahrt mit dem Taxi begegneten uns oftKamelkarren. Mit einer höflichen Handbewe-gung gewährte ihnen der Taxifahrer stets dieVorfahrt.

Das vom Kolonialismus übernommene Ver-kehrswesen ist in der VDR Jemen völlig unter-entwickelt. Die Briten bauten seinerzeit Adenals ein großes Dienstleistungszentrum für ihreBedürfnisse aus. Um das Hinterland küm-merten sie sich nicht. Große Anstrengungen

unternimmt die Volksmacht beim Bau von

Straßen, denn sie sind eine der Voraussetzun-

gen, um die Unterschiede zwischen der Haupt-stadt Aden und dem Hinterland zu beseitigen.

Besonders die Geländewagen - meistens vonder japanischen Firma Toyota - werden in

dem Land hart gefordert. Bald geht es durch

heißen Wüstensand, dann wieder über felsigePisten. Der Staub dringt auch durch die ge-

schlossenen Wagenfenster. Fast alle Gelände-wagen außerhalb von Aden sind von ihrenBesitzern grellbunt bemalt. Sie bilden somit

für das Auge eine Abwechslung in der grau-

braunen Wüste und den aus Lehm •und Sanderrichteten farblosen Bauten.

Bernd Wurlitzer

lastes setzt er mich ab und verspricht

der arabischen Halbinsel besetzten und

ihre Kronkolonie in die Unabhängig-

großer Vorsicht.

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WAft W Im Mai dieses Jahres erfuhren wir per Zufall,

daß ein Betrieb in der DDR einen neuen Cci-rovan-Spiegel entwickelt und die ersten Exem-

plare auch inzwischen bei Ifa-Fachfilialen insAngebot gebracht habe. In der Tat: Unsere

telefonische Umfrage bestätigte den Sachver-halt, und wir ermittelten auch den Hersteller

der Spiegel - den VEB Chemieanlagenbau-

kombinat Leipzig-Grimnm. Zwei Tage danach

übernahmen wir einen Satz Caravanspiegel inLeipzig zur Erprobung. Zur Überraschung desHerstellers paßten die Spiegel sogar an un-

serem mitgebrachten Zastava, obwohl sie ge-

mäß KTA-Typschein Nr. 1584 eigentlich nur fürden Skoda $ 100/ 105/120, für den Mos-

kwitsch 1500 (412/2140), sämtliche WAS-Typen,

für den Dada und den Saporoshez 968 zuge-

lassen sind (für den Wartburg 353 gibt es denSpiegel mit einer geänderten Endenform der

beiden oberen Haltebügel). Den Zastava hat

man bei der Prüfung offensichtlich vergessen,ebenso den Wolga GAS 24 (an dem der Spie-,ei - wir probierten das aus - ebenfalls paßt).

Nach einer Erprobung über nahezu 2500 kmwollen wir unser erstes Urteil kurz zusammen-

fassen: Die neuen Caravanspiegel sind das

mit Abstand Beste, was wir bisher für den

Wohnonhängerbetrieb kennenlernten. Inner-

halb weniger Sekunden sind beide Spiegel-gestelle bei geöffneter Fronthaube des Pkw

eingehängt. Die einmal vorgenommene Ein-

stellung für den betreffenden Pkw bzw. Anhän-ger bleibt auch beim Abnehmen und Weg-

legen der Spiegel (z. B. in den Kofferraum;

Diebstahlschutz) erhalten. Die Spiegel (samt

Gestell) beanspruchen relativ wenig Platz imKofferraum des Pkw oder Stauraum des Wohn-anhängers. Während der Fahrt bleiben sie -

selbst bei stürmischem Wind oder hohem

Tempo - frei von Vibrationen. Der Blick zurückzum Anhänger und zur Fahrbahn (Nachfolge-verkehr ) kann wohl nicht besser sein. Gewöh-nen mußten wir uns daran, daß das Gespannim neuen Spiegel länger erschien als bei den

viel dichter in Augennähe montierten Spiegelndes handelsüblichen Spiegeitransportgestells.

Wir werden die Spiegel weiterhin erproben und

zu gegebener Zeit noch einmal ausführlich aut

unsere Erfahrungen eingehen. Detailänderun-gen könnten wir uns vorstellen. Aber dazu sind

noch einige praktische Versuche nötig.Der Spiegelsatz kostet übrigens 170 Mark.

Wolfram Riedel

Bei geöffneter Motorhaube wird zuerst

die Klaue des Teleskoprohres unter

den Rand des Radkastens gehakt. Die

Klauen des Klemmbügels finden Halt an

der Motorraumkante 1).

Tadellose Rücksicht 2) und Eignung für

die meisten Pkw-Typen 3, z. B. Lada)

machen den Spiegel zu einem attrak-

tiven Caravan-Zubehör. Das nach unten

führende Teleskoprohr 4) hat mehrere

Bohrungen zum wahlweisen Einhaken

der Zugfeder. Damit kann die Feder-

Spannung variiert werden.

34

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 8/1981 1

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gekürztem Tachoantrieb gefertigt.

e und Ritzel wurden um 5 mm ge-

der Reklamation „Gaspedal klirrt zu be-

atz der Drehfeder wird der Gosseilzug im

achträglich in alle Fahrzeuge ab 1. Fahrzeugontiert werden. Die vorhandenen

Gummischeiben sind zu entfernen.

it Einsatz der Neoprene-Fensterabstreif-

gummis wurde eine bessere Abdichtung im

Bereich Fensterbank erreicht. Damit können

die Wasserabweisfolien am Türinnenblech ent-

fallen.

Metallicr Stoßstangen

Bei Lackschäden an Stoßstangen mit „Metal-lic -Lackierung ist folgendes zu beachten:

Eine dekorative Ausbesserung wie bei her-

kömmlichen Lackfarben durch Auslegen bzw.

Einspritzen von Flecken ist bei „Metallic"-Lak-kierung nicht möglich. Für eine dekorative

Lackierung ist in jedem Fall das Lackieren

Zum Beitrag von Herrn Heinz-Dieter Kamp

aus Genthin Heft 4/81) über verlorene

Stopfen in der vorderen Radschale nahm

das Werk Stellung:

„Im Zeitraum Dezember 80/Januar 81 wur-

den in der Serienfertigung Stopfen ver-

wendet, die an der unteren Toleranzgrenze

lagen. In Einzelfällen kann es vorkommen,

daß der Festsitz dieser Stopfen nicht hun-

dertprozentig gewährleistet ist.

Unsere Vertragswerkstätten sind angewie-

sen, im Rahmen der Durchsichten den

Festsitz dieser Stopfen zu kontrollieren und

ganzer Flächen bzw. ganzer Teile erforderlich.Dazu ist Alkydharz-Lackfarbe „silber metallic"

1/6490 zu verwenden. Als Lösungsmittel ist

Verdünnung 1/6435a geeignet.

Hingewiesen sei noch darauf, daß eine ‚.Me-

tallic"-Lackierung nicht poliert werden kann.

Teppich undSchalldammatte

Mit Einführung der Kraftstoffhahn-Fernbedie-nung ist eine Änderung der Kontur des Tep-

pichs und der Schalidämmatte vorn im bishe-

rigen Bereich des Kraftstoffhahnes erforderlich.

Im Interesse der Vereinheitlichung des Tep-

pichs und der Schalidämmatte für Fahrzeugemit und ohne Fernbetätigung wird die Kontur

der Oberkante dieser beiden Teile in einem

geraden Schnitt ausgelegt. Damit braucht

nur eine Ausführung gehandelt zu werden.

Nach Aufbrauch der alten Ausführung wer-

den nur noch der geänderte Teppich und

Schalidämmatte gehandelt.

Verlegungdes Anlasserkabels

Aus gegebener Veranlassung sei darauf hin-gewiesen, daß bei jeder Durchsicht eine Kon-trolle der Verlegung des Anlasserkabels vor-

zunehmen ist. Um Fahrzeugbrände zu vermei-den, darf das Kabel keinesfalls am Kopexrohr

anliegen. Des weiteren ist darauf zu achten,

daß die Gummiabdeckung am Anschluß des

Magnetschalters vollständig aufgesteckt ist.

diese gegebenenfalls auszuwechseln bzw.

einzukleben. Seit 28. 1. 1981 werden wieder

Stopfen verwendet, die einen festen Sitz

garantieren.

Wir empfehlen den Fahrzeugbesitzern, die

ein Fahrzeug aus genanntem Fertigungs-

zeitraum besitzen, den Festsitz der Ver-

schlußstopfen in der vorderen Radschale

zu kontrollieren. Ein loser Verschlußstopfen

kann mit Chemisol eingeklebt bzw. in einer

Vertragswerkstatt ausgewechselt werden.

VEB Sachsenring

Automobilwerke Zwickau

Abteilung Kundendienst

Düsenersatzteilsortiment

Das Düsenersatzteilsortiment ist veraltet undentspricht nicht mehr dem heutigen Bedarf.

Aus diesem Grund wird das Sortiment vom

VEB BVF ab 1981 nicht mehr geliefert.Einzelteile für diese Vergasertypen bleiben

aber weiterhin im Sortiment.

u

Störungen im Autoradio

Ich betreibe im Trabant einen AM-Empfängerund habe von Beginn an Schwierigkeiten mit

der Beseitigung von Störungen der Zünd-

anlage.Der Einbau des handelsüblichen Entstörsatzesfür den Trabant mit großer Zündspule brachte

nur einen Teilerfolg. Nur stark einfallende

Sender waren danach empfangswürdig. Stö-rungen treten übrigens nur durch die Zünd-

anlage auf.

Nach langen Versuchen unterschiedlicher Art

konnte ich feststellen, daß die Masseverbin-dungen der Abschirmungen, besonders das

Drahtgeflecht am Zündkabel, nicht intaktblieben: Nach dem Anziehen der Befesti-

gungsmuttern der Zündkabelobschirmung wa-

ren die Störungen zunächst weg, kamen nachwenigen Kilometern aber langsam wieder. Eswäre interessant zu erfaren, wie der Herstel-

ler die Entstörwirkung seines Produktes ein-

schätzt.

Ich habe mir folgendermaßen geholfen: Um

die abgeschirmten Zündkerzenstecker habe ichSchellen angeschraubt. Von dort führte ich

dicke Kupferlitze auf kürzestem Wege zur

Motorverkleidung (angelötet). Das kann na-

türlich keine endgültige Lösung sein, da im

Reparaturfall Behinderungen auftreten und

die Lötung beseitigt werden muß. Außerdem

treten nun nach anderthalb Jahren in denen

ich damit zufrieden war, erneut Störungen

auf. Sie sind höchstwahrscheinlich auf Korro-sion und Verschmutzung der Verbindungen

zwischen Schelle und Zündkerzenstecker oderauf das allmähliche Lösen der Lötstellen (diemangels Lötkolben genügender Leistung nicht•sehr fachmännisch angebracht waren) zurück-zuführen.

Fest steht, daß Störungen im Autoradio of

wegen solcher unzureichender Masseverbin-dungen auftreten. Sollte es der Industrie nichtdoch gelingen, ein Entstörzubehör anzubieten,

das bei allen Betriebsbedinqungen (Wärme,

Feuchtigkeit, Schmutz) funkti iert?

Burkhard Thiel, Gotha

Blinkschalter defekt

An meinem Trabant hatte ich das gleiche rät-selhafte Blinken wie in Heft 12/80 beschrieben.

Die Mutter im Zweikreisschalter war ebenfallslocker. Nachdem ich sie angezogen hatte,

klappte alles wieder. Aber nach kurzer Zelt

fiel die Blinkanlage erneut aus. Als ich dann

den Blinkschalter zerlegte, sah ich, daß der

Vierkant im Schaltsegment r u n d war. Es

mußte der Schalter gewechselt werden. Es

nützt also eventuell nichts, nur die Mutter

nachzuziehen, wenn man sich nicht auch da-von überzeugt, daß der Vierkant am Schalt-

segment in Ordnung ist.P. S., Limbach-Oberfrohna

Plaststopfen fehlen

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Blick auf die Instrumententafel, die griffnahenKippschalter bzw. Steilhebel für Heizung undBelüftung (rechts) und die großzügige Ablagelinks und rechts darunter.

91 4 g l ~

Voluminöser Ablagekasten an der Tür.

Eine Nu mm er kleiner

Klein und kompakt, sparsam und dennochspritzig as ist der internationale Trendbei Pkw-Konzeptionen. Waren einige Auto-mobilfirmen, z. B. französische, diesem Zielschon in den letzten Jahren nahe gekommen,so ziehen jetzt fast alle großen Automarkennach. Mit neuen Dimensionen brachte auchFiat einen kompakten Kleinen heraus, den„Panda" (Bär). Er wird in Desio bei Mailandund in Termini Imerese auf Sizilien gebaut.Daß der italienische Kleine von den Erfah-rungen profitiert, die Fiat bereits mit denFronttrieblern „127/128" und dem derzeitigenErfolgstyp „itmo" sammelte, ist ganz gewiß

ein Vorteil. Der „Panda" erweist sich aberals ein Wagen neuer Konturen und Qualitä-ten. Als „Panda 30' gibt es ihn mit luftge-kühltem Zweizylinder-Viertaktmotor von652 cm   Hubraum (22 kW/30 P5), mit demTriebwerk also, das sich seit vielen Jahren als

Die Vordersitze muten recht spartanisch an,

ebenso die Kopfstützen.

Die untere Karosseriepartie ist mit stoßabsor-bierenden und korrosionsfesten Kunststoff-teilen beplankt. Gegen Steinschlag und Streu-salz seien sie o argumentiert Fiat ehn-mal widerstandsfähiger als lackiertes Karos-

serieblech. Ungewöhnlich sind auch unge-wölbte Frontscheibe und Einblattscheiben-wischer.

Antriebsquelle im Heck des Fiat 126 bewährt,Als „Panda 45" wird er mit wassergekühltemVierzylinder-Viertaktmotor von 903 cm   Hub-raum ausgewiesen (33 kW/45 P5).

Die zweckbetonte Karosserie des nur 3,38mlangen „Panda" (Radstand: 2,16 m) soll selbstvier großen Personen ausreichend Platz bie-ten. Geheimnis der guten Platzverhältnisse

sind vor allem die einfachen Rohrsitze mitwaschbarem Stoffbezug und dünnen Vorder-sitz lehnen.

Der „Panda" ist 680 kg schwer, 400 kg dürfenzugeladen werden. Praktische anstelle kom-fortbetonter Ausstattung soll den„anda" aufeine besondere Art attraktiv machen. Dazugehört in erster Linie, daß sich der Rücksitzum etwa fünf Zentimeter versetzen, nach hin-ten umlegen oder auch ganz herausnehmenläßt e nach Bedarf. Liegesitzposition istebenso möglich.

Bei konstantem Tempo 90 verbraucht der Mo-tor (nach Testangaben) 5,81 Kraftstoff auf100 km, bei Tempo 120 7,51 parsamkeit,die heute zählt. Das Werk weist den Luft-

widerstands-Beiwert mit Cw=,42 aus.Der „Panda" ist höher als der „Fiat 127"

(Cw ,45), aber schmaler. eI

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Zyl i riderkopfsch rauberi

üh

Bohrung ‚Gewinde MiOxietwa 12mm oberhalbDicht-ußl läche

Bei einer Fernfahrt wurde ich darauf aufmerk-

sam gemacht, daß meine Bremsleuchten nichtfunktionierten. Ich kontrollierte die entspre-

chende Sicherung. Sie war intakt. Die systema-tische Fehlersuche ergab, daß der Schaden

trotzdem im Bereich der Sicherung liegen

mußte. Bei etwas genauerer Untersuchung der

Sicherung für die Bremsleuchten stellte sichallerdings heraus, daß die (untere) Zunge desSicherungshalters ermüdet war und die Siche-rung nicht mehr mit entsprechendem Druck anden oberen Kontakt drückte, was eine Unter-brechung des Stromflusses an dieser Stelle zur

Folge hatte.Das Hochbiegen dieser Zunge beseitigte den

Mangel. Die Bremsleuchten sind seither nichtwieder ausgefallen.

Die CJberprüfung der übrigen (unteren) Zun-gen des Sicherungskastens ergab, daß auchsie alle ermüdet waren.

Es ist deshalb ratsam, bei „rätselhaften" Lam-

penausfällen auch zu überprüfen, ob ein ein-wandfreier Kontakt der Sicherung in ihrer Hal-terung gegeben ist. Dadurch kann man sich

u. U. eine zeitaufwendige Fehlersuche ersparen.

Von Zeit zu Zeit sollten alle unteren Zungen

im Sicherungskasten leicht nach oben gebogenwerden, damit die Sicherungen ständig straffsitzen und damit einen einwandfreien Kontakt

behalten.U. Kerner, Plauen

Kontrolle empfohlenAn einem warmen Tag im Mai war in meinem

Lada während steiler Bergauffahrt im Kolon-

nenverkehr (Jöchymov—Bozi Dar/CSSR) plötz-lich Benzingeruch festzustellen. Unmittelbar

darauf stiegen Dampfwolken aus der Motor

haube auf und der Motor ging aus, was im ge-

gebenen Fall eine prekäre Situation hervorrief.Nach Offnen der Motorhaube zeigte sich einefreihängende Benzinleitung, durch die Kraft-

stoff auf die heißen Auspufikrümmer gefördertworden war. Der Anschlußstutzen der Benzin-leitung, der offensichtlich nur durch einen PreB-

Sitz mit dem Vergasergehäuse verbunden war,

hatte sich - wahrscheinlich durch Wärmeein-wirkung - vom Vergasergehäuse gelöst.

Mit diesem Defekt, der zwar durch Selbsthilfeunterwegs zu beheben ist, der aber folgen-

schwer sein kann, muß also unter bestimmtenBedingungen gerechnet werden.

Es empfiehlt sich, den Stutzen in Abständen

bei warmem Motor auf Festsitz zu prüfen.R. Bindi, Dresden

koda S 100

ußfehler machte heißAls Ursache hartnäckiger Schwierigkeiten mitder Motorkühlung meines S 100 stellte ich einen

Gußfehler im Zylinderkopf fest. Die Verbren-

nungsräume sind auf der Wasserseite allseitigvom Kühlwasser umströmt. Zwischen den Ver

brennungsräumen des 1. und 2. Zylinders (s.Skizze) war beim Abtasten mit einem Draht

kein Durchgang festzustellen. Der Zylinderkopfwurde an der bezeichneten Stelle von außenangebohrt und zwischen den Verbrennungs-

räumen des 1. und 2. Zylinders mit einem

Spiralbohrer 7 mm Ø durchgebohrt. Nach nuretwa 1 mm Bohrtiefe brach der Bohrer bereitsnach unten durch. Im Innern des Zylinderkopfes

war ein Querschnitt freigeworden, der größer

als der Bohrerdurchmesser war.Die äußere Bohrung wurde mit einer Ver-

schlußschraube versehen, der Zylinderkopf

konnte „gerettet" werden.

Auf einer 3000 km langen Fahrstrecke unter

echten sommerlichen Temperaturen bei hoherBelastung des Motors funktionierte die Kühlungdes Motors nunmehr einwandfrei und erfüllt

alle Ansprüche ohne zusätzliche Kniffe (wie

teilweises Offnen der Motorhaube).

Gußfehler dieser Art führen zu Störungen derkontinuierlichen Durchströmung des Zylinder-kopfes und wirken durch die damit verbundene

örtliche Temperaturerhöhung vermindernd auf

den Kühiwasserdurchsatz, wodurch die Kühl-wassertemperatur zwangsläufig steigen muß.Die relativ häufig diskutierten Kühlungspro-

bleme des -100-Motors könnten vielleicht in

manchen Fällen in der hier beschriebenen

Weise eine Erklärung finden.H. Hoth, Dresden

Wartburg 353

Die bei Geschwindigkeiten über 70 km/h auftre-tenden Wind- und Pfeifgeräusche beim Wartburg

werden durch die serienmäßig am linken Dach-

holm angebrachte Autoantenne hervorgerufen,auch wenn diese eingeschoben ist. Abhilfe

schafft eine stromlinienförmige Verkleidung desAntennenstabes zwischen der Antennenbe-

festigung und der oberen Antennenhalterung.

Antennenstab eich'v elötet

Luft 

srömunberer

nenhulter

Or dtk 2,  

Biegeliriie

290Antennenfuß

Man kann die Verkleidung z. B. aus Messing-blech entsprechend zuschneiden und biegen(siehe Skizze). Anschließend werden die Biege-

enden zusammengelötet, verschliffen, und dasTeil mit Lackspray behandelt. Zum Anbau muß

der Antennenstab losgeschraubt und durch dasTeil geschoben werden.

W. Hüttig, Neulobeda

Nach langer Winterperiode, in der mit de

Wartburg 353 rund 9000 km im täglichen Ein

satz zurückgelegt wurden, machte sich starkerSpannungsabfall bei Leerlaufdrehzahl und ein-

geschalteten Hauptscheinwerfern bemerkbar.Zündaussetzer beim Umschalten vom Abbiend-

auf Fernlicht deuteten auf Mängel in der

elektrischen Anlage des Wagens hin.

Bei der obligatorischen Frühjahrsdurchsicht

machte ich mir die Mühe, alle Kabelverbindun-gen im Bereich des Motorraumes an der Batte-

rie, Lichtmaschine, Sicherungsdosen usw. zu

kontrollieren. Offensichtlich durch den Einflußvon Lauge und Salz hatte sich überall an denSteckverbindungen und Kabelschellen ein

grauer Belag gebildet, der zur Erhöhung des

Obergangswiderstandes dieser Verbindungenführte. Mittels Schleifleinen wurden Steckfah-nen und Stecker sowie Kabelschellen wiedermetallisch blank gemacht und unter Verwen-dung von Pol- und Kontaktfett wieder zusam-mengefügt. Seitdem funktioniert die gesamte

E-Anlage wieder einwandfrei.Ubrigens wurde auch bei der Suche nach einemFehler am Kraftstoff-Anzeige-Gerät festgestellt,

Lada

Sicherungen locker

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daß der Fehler auf einen zu hohen Übergangs-widerstand an der Steckverbindung zum Ge-ber am Tank zurückzuführen war. Nach derSäuberung des Kontaktes funktionierte dasAnzeigegerät wieder tadellos.

Heinz Müller, Karl-Marx-Stadt

koda 105/120

Vibrationen

auf der Spur

Dröhngeräusche, Vibrationen und andere Ge-räuschquellen sind in Pkw-Innenräumen - ab-hängig von Motordrehzahlen und Fahrge-schwindigkeit - keine Seltenheit. Zeitraubendist die gezielte Suche nach den Hauptursachensolch störender Begleitmusik. Unser LeserLothar Stietzel aus Eisenach hat sich bei seinemSkoda die Mühe gemacht, alle Störquellenaufzuspüren. Er faßte die getroffenen Maßnah-men in einer Tabelle zusammen, die anderenBesitzern dieses Pkw-Typs vielleicht eine Hilfe

sein kann. Auch Einzelmaßnahmen dürften oftschon zu „hörbarem" Erfolg führen.Die Redaktion

Beleuchtungskontrolle

Spiegel am Heck

Die vor Fahrtantritt geforderte Kontrolle derBeleuchtung an Kraftfahrzeugen ist immeretwas problematisch, da man ohne zweite Per-son schlecht überprüfen kann, ob beide Brems-leuchten, Rückfahrscheinwerfer oder Schluß-leuchten leuchten, Ich brachte in Höhe derHeckleuchten an der Garagenwand einen Spie-

gel (30 >< 30 cm) im Winkel von 45°an. Nunhabe ich über den linken Außenspiegel tadel-

/ose Sicht auf die gesamte Heckpartie und

7ann vor dem Start alle Beleuchtungselementeeinmal prüfen.

K. D eutscher, Berlin

Vibrationsgeröusche im kritischen Drehzahlbereich des Skoda 105/120L

men zur

Motor- uftfiltergehäuse mitraum uftfilter

Bodenblech links undrechts hinten

Bordwand hinten

Fond- uerverstrebungablage

Hutablage (Pappe)

Seitenverkleidungrechts und links(Zwangsentlüftung)

Boden- odenblech bis Fußgruppe aum Fondsitze

Türen ürrahmen an

Druckplattenenden mit Isolier- Karosserie (Grundplatte mit Schlitz-schlauch versehen schrauben)Druckunterseite mit Schaum- Türverkleidung Ascherbefestigungslaschenstoff beklebt nachgebogenVerschlußschnapperbolzen mit Rappen mit Antidröhn gestrichenIsolierschlauch versehen Kurbelmechanismus Klemmstellen der Fenster-Befestigungsschelle, gelöst. kurbelabdeckungen (Plaste) mitAsbestfolie eingelegt und neu Isolierband versehen und neu

verklemmt eingedrücktSpannbügel mit Schaumstoff Beweglicher Drehgriff mitversehen und nachgebogn, Zwischenpappring versehen undsomit liegt Verschlußschraube Hohlraum mit Karosseriekitttiefer und Wasserausgleichs- versehenbehälter liegt nicht mehr an der Tür (Innenseite) Klammern für ProfilgummiKarosserie an nachgebogen und neu justiertBolzen im Führungsstück mit Gestänge für Türöffnung justiertIsolierschlauch ersehen, somit Isolierschlauch uf Zahnstangenkein Klappern mehr bei ab- geschoben und Schaumstoffgesenkter Motorraumabdeckung untergelegtKanten mit Schaumstoff be- Heizung mlenkklappe Filzmatte eingelegt, daklebt, da diese an der Bord- ständiges Klappernwand anlagen Gestänge im Bereich derIst ohne Versteifungssicke ver- Heizungsabdeckung justiertsehen, deshalb mit Antidröhn Wagen- ittelspiegel Angepunkteter Mittelspiegelgestrichen und mit 20 cm breiter himmel hat sich vom Dach gelöst.Gummiplatte beklebt Schaumstoff untergelegt

Ist ohne mittlere Versteifung Arma- nstrumente Sämtliche Befestigungs-turenbrett schrauben nachgezogeneingebaut, deshalb von unten Kabelbäume abgebunden undmit Antidröhn gestrichen und zusätzlich befestigtmit Gummiplatte beklebt Blinkrelais demontiert undMit Antidröhn von unten ge- Anker mit Isolierschlauch ver-strichen und mit Schaumstoff sehen, da die Ankerrückseitebeklebt am Gehäuse anschlägtMit Antidröhn gestrichen und Wagen- ohrleitungssystem vornSämtliche Befestigungsschellenmit Schaumstoff bdklebt baden ühlsystem mit Schaumstoff versehen und

nachgezogenBodenblech mit Antidröhn Wagen- egenleisten Regenzierleisten entfernt.gestrichen etwa -3 mm dick) doch Befestigungsklemmen justiertZusätzliche ummiplatte für und neu befestigtBatterie und Kupplungsdeckel Vibration otor 4. Gang 60 km/h Leerlaufdrehzahl um 1 / 3 erhöhtangefertigt beim . Gang 40 km/h Kurzes zügiges Anfahren undGesamte Fläche mit zusätzlicher Abtouren rechtzeitiges Herunterschalten,3 mm dicken Filzmatte versehen somit Umgehen der kritischen

Kofferraumfläche mit zusätz- Drehzahllicher 5 mm dicken Gummimotte 3. Gang 40 km/h Einbau eines Drehzahlmessersausgelegt bei allen Skoda-Typen

Schließkeile nachgesetzt Frühzündung um 1-2°erhöher

Kurzschlußleitung vornKühlwasserkreislauf

(rechte Motorseite)Wasserausg leich s-behälter

Haltebügel für Motor-raumdeckelbefestigung

DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 8/1981 5

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Abgeklappte Leiteinrichtung. Hierzu dienenverkürzte hintere Haltestreben (Bild 4).

Aufgebaute Luftleiteinrichtung. Sichtbar ist,wie sich die Leiteinrichtung dem Fahrzeugdachanpaßt (Bild 1).

Gel nkt

Luft

Die Einsparung von Kraftstoff auf längerenUrlaubsfahrten beschäftigt jährlich viele Motor-touristen. Gerade bei Caravan-Gespannenmacht sich gegenüber dem Solofahrzeug einedeutliche Erhöhung des Kraftstoffverbrauchesbemerkbar (je nach Fahrweise bis zu 5 Liternauf 100 km).

Aus alter Motorhaube

Ausgehend von Erfahrungen im Güterkraftver-

kehr beschäftigen sich viele Gespannbesitzerauch mit Luftleiteinrichtungen. Um schnell inden Genuß einer solchen Luftleiteinrichtung zukommen, macht sich ein Eigenbau erforderlich,da es ja bisher keine industrielle Fertigungsolchen Zubehörs gibt. Die Anfertigung desLuftleitschildes aus geeigneten Abfallmateria-lien ist wohl am kostengünstigsten. Auch dieAnwendung von Plastmaterialien bietet sichan. Für die abgebildete Variante wurde z. B.von einer beschädigten Trabant-Motorhaubeausgegangen. Bei Unfällen wird ja meist nurder vordere Teil beschädigt, die Haube aberfür ihren eigentlichen Zweck unbrauchbar.

Nicht zu hochFür das Leitschild wird nur der dem Fahrgast-raum zugewandte Teil benötigt. Die Dach-breite des Zugfahrzeuges ist zu messen. Ausder Haube wird dieser Teil ausgesägt. DieHöhe sollte zwischen 300 bis 400 mm liegen.Die Wölbung paßt sich ungefähr der Dach-rundung an (Bild 1).Die Ecken des Schildes werden abgerundet, anden Seiten (Innenseite) zwei Flachbandeisenangebracht. Am oberen und unteren Ende

63Mit Schloßschrauben aufgeschraubte Flach-

eisen, die zusätzlich verklebt wurden. Zu sehen

ist auch der Steg, an dem die hinterenHaltestreben befestigt werden (Bild 2).

Blick „hinter die Kulissen" (Bild 3).

wurde ein Steg von etwa 20 mm Höhe ange-schweißt, auf dem dem Fahrzeugdach zuge-wandtem Steg eine Hülse (60 mm Länge).Diese Teile werden am Schild angeschraubtund zusätzlich verklebt (Bild 2).

Verstellbar machen

Zur Befestigung an der Fahrzeugdachkantebraucht keine besondere Halterung gebaut zuwerden. Die aufgeschweißten Hülsen könnenin ihrem Durchmesser z. B. vorhandenen

Längsbügeln eines Dachgepäckträgers oderSkihalters angepaßt werden. Ein solcher Bügelbraucht nur durch die Hülsen geschoben zuwerden. Damit gibt es die erste Verbindungzum Dach. Durch solche Halterung ist auch dasVariieren des Anstellwinkels möglich.

Die verbliebenen Fußabstützungen des zweitenLängsbügels werden mit Flachmaterial an derOberkante des Leitschildes befestigt (Bild 3).

Das Schild läßt sich bei starkem Seitenwindoder Fahrten ohne Anhänger abklapper

(Bild 4). . Engler, Rüdersdor,

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( E B Imperhandel

informiert

VERTRIEB Technisches zum Skoda 105und 120

Pendeln der Temperaturanzeige

Das teilweise Pendeln der Temperaturanzeige

im Bereich zwischen 80 bis 100°C ist normal

und stellt keinen Mangel dar. Diese Erschei-

nung wird durch die Schaltvorgänge des Ther-mostats, des Lüfters für den Kühler im Bug

und das große Volumen der Kühlflüssigkeit, inVerbindung mit der Anzeigeträgheit des In-

strumentes, hervorgerufen. Sollte eine motor-drehzahlabhängige Anzeige des Instrumentesvorliegen, so ist in der Regel die Massever-

bindung des Motors zur Karosserie nicht elek-trisch leitend.

Schmierung der Tachowelle

Die Tachowelle ist nicht mit 01 zu schmieren,

da dieses 01 in das Anzeigegerät gelangt unddort Schäden hervorruft bzw. eine falsche An-zeige bewirkt. Es wird empfohlen, über einen

Flochkopfnippel (aufgeschraubt auf die Ober-wurfmutter, tachometerseitig) eine Schmierung

nit handelsüblichem Wälzlagerfett vorzuneh-men.

Olstandsmessung

Der Olstand im Motor hat einen Stabilisie-

rungspunkt - etwa 5 mm unterhalb der Mar-

kierung „Max. am Olmeßstab. Wird dieses

Niveau überschritten und bis „Max. aufge-

füllt, ist dieser Stabilisierungspunkt nach einerFahrstrecke von 200 bis 500 km wieder erreicht.

Diese Erscheinung stellt keinen Mangel (,‚zu

hoher Olverbrauch") dar, sondern ist ein nor-maler technischer Vorgang. Bei Kontrollmes-sungen des Olverbrauches ist dieser Umstand

unbedingt zu berücksichtigen.

Handg riffabdeckung

Die Montage der Klinkenhandgriffabdeckung(Außentürklinke) wird in folgender Weise

durchgeführt (siehe auch Skizze): Die Hand-griffabdeckung ist im unteren Teil „A auf die

Unterkante des Metallklinkenhandgriffs so aufzusetzen, daß die Halter „B der Abdeckung

in die Schlitze „C auf der Oberkante des

Klinkenhandgriffs eingreifen.Die Handgriffabdeckung wird in Pfeilrichtung

(Abbildung 2) so weit verschoben, bis sich

Halter „8 und Sicherungsanschlag „D auf

dem Metallklinkenhandgrifl gefangen hoben.Die Demontage wird in umgekehrter Reihen-

folge vorgenommen.VEB Imperhandel Berlin,

IFA-Vertrieb für Importerzeugnisse,Betrieb des VEB IFA-Kombinat für Pkw

Leistungsgewinn

Die Nützlichkeit eines Spoilers auf dem Dachsolcher Pkw, die einen Wohnanhänger „am

Haken haben, will ich nicht nochmals unter-

streichen. Der Trabant als Zugfahrzeug kanndiese Hilfe besonders gut vertragen. Warum?In der praktischen Fahrerprobung konnte mitdem abgebildeten Gespann und aufmontier-

tem Dachspoiler auf ebener Strecke der 4.

Gong ( ) als Hauptfahrgang benutzt und eineGeschwindigkeit von 75-80 km/h sicher ge-

halten werden. Ohne Dachspoiler war die Be-nutzung des 4. Ganges nur kurzzeitig zur „Er-

holung" des Motors möglich, die Gescliwindig-(eit sank dabei schnell ab.

Der abgebildete Dachspoiler wurde von mir

aus einer unfallbeschädigten Trabant-Motor-

haube zurechtgeschnitten (siehe auch Beitrag„Gelenkte Luft , D. Red.) und mit seitlichen

Stützen an der Regenleiste befestigt. Die Wöl-

bung der Motorhaube paßt sich sehr gut derDachkontur an, wodurch verlustarme Strö-

mungsverhältnisse um den Spoiler erreicht wer-

den. Er paßt auch optisch gut zum Trabant.

Eine exakte Verbrauchsmessung bei Fahrtenmit und ohne Dachspoiler habe ich noch nichtdurchführen können, aber die jeweils notwen-dige Stellung des Gaspedals läßt (vor allem

bei höheren Geschwindigkeiten) schon einiges

erwarten

Noch eine Bemerkung zum abgebildeten Wohn-

anhänger. Als der Zeltaufbau unseres „Camp-tourist 6-1 unbrauchbar geworden war, be-

schloß ich, auf das vorhandene, gebremste

Fahrgestell ein „festes Haus zu bauen. Die

Raumaufteilung entspricht der vom „QEK-

Junior". Der Wohnanhänger hat eine Außen-haut aus Aluminiumblech, ist doppelwandig

ausgeführt (Schaumpolystyrol-Isolierung) und

hat Ausstellfenster vorn und hinten. Viele Aus-

rüstungsteile, z. B. Tür- und Fensterdicht-

gummis, Kurbelstützen, Propangasanloge, elek-

trische usrüstung, chaumstoffaufleger,

Scharnierbänder usw. konnte ich vom „Camp-tourist" übernehmen.Der Wohnanhänger absolvierte seine erste

Probefahrt von etwa 5000 km ans Schwarze

Meer schon vor zwei Jahren ohne Beanstan-dungen. Meinen Entschluß zum Umbau habe

ich nicht bereut.Ing. Uwe Windisch, Leipzig

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Impressionen aus Pres/av

Fragmente

einer

Hauptstadt

Preslav dokumentiert den stürmischen Auf-

schwung und das Ende des ersten Bulgaren-reiches. Steinerne Ciberreste zeugen von ver-schwundener Pracht.

Als im Jahre 893 Zar Simeon den bulgarischen

Thron bestieg, erklärte er Veliki Preslav (so

der damalige Name) zur neuen Hauptstadt.

Das vorhandene Militärlager wurde nach demstädtebaulichen Vorbild von Püska „umge-

rüstet'. Zwei mehr als drei Meter dicke Fe-

stungsmauern schirmten die innere und äußereStadt ab, die terrassenartig auf einem Areal

von 3,5 km2 stand. Geprägt wurde die Haupt-

stadt von kolossal-massiven Bauwerken

(Schlösser und Kirchen), deren vergoldeten

Kuppeln über den inneren Festungsring hin-ausragten.

Mosaiksteine

Veliki Preslav erreichte rasch einen sehr hohenwirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungs-stand. Durch ihre Pracht konkurrierte die Stadterfolgreich gegen die Hauptstadt des Byzan-tinischen Reiches Konstantinopel. Und so

Zwischen den jahrhundertealten Mauerrestenwächst Gras... Doch die Ruinen ehemaligerSchlösser und Kirchen sind Forschungsstättendet Wisenschuftler.

Der bulgarische Staat begehtsein 1300jähriges Bestehen.Diesem Anlaß diente eine

journalistische Informationsreisedurch die Volksrepublik,zu der ich von Balkantourist

eingeladen worden war.

Durch die umfangreichen Ausgrabungenwerden nicht nur alte Mauern freigelegt,sondern auch viele Details gefunden, die überdas Leben in den vergangenen JahrhundertenAuskünfte geben können.

wurde Veliki Preslav zu einem bedeutenden

Kulturzentrum in Südosteuropa. Auch die einsetzende stürmische Entwicklung der altbul-

garischen und altslawischen Literatur machtedie Bulgaren zum geistigen Führer der slawi-schen Welt. Gerade dieser Glanz von Zar

Simeons „Goldenem Zeitalter war für viele

Völker und Staaten in späteren Jahrhundertenals historisches Beispiel von großer Bedeutungfür ihre eigene Entwicklung.Heute ist die ehemalige zweite bulgarische

Hauptstadt Forschungs- und Gedenkstätte zu-gleich. Die archäologischen Ausgrabungen

brachten in den letzten Jahren nicht nur alte

Mauern, sondern auch zahlreiche Details von

künstlerischem und kulturhistorischem Wert ansLicht. Ein Teil dieser Funde kann im Museumbesichtigt werden.

In sieben ehemaligen Gebäuden, vorwiegendKirchen, wurden Reste von Fußbodenmosaikengefunden. Auch im Schloß fand man solche

Mosaikreste. Sie bestehen aus Marmor-, Kalk-stein- und Keramikplatten. Mit solchen Plat-

ten war beispielsweise der gesamte Fußbodender Hofkirche gepflastert. Diese dreischiffige

Basilika wurde vermutlich unter Fürst Boris 1.gebaut. In dem sonst monumentalen Gebäude

wurde das Mosaik jedoch auf einer recht bröck-ligen Mörtelschicht verlegt. Darum fehlen nunentscheidende Abdrücke. Solche Abdrücke

nutzte man bisher, um verschiedene Mosaike

wieder zu vervollständigen.Die Platten des Hofkirchenfußboden sind vor-wiegend aus Marmor und verschiedenfarbig.

Doch das Besondere daran sind die gerin-

gen Ausmaße der Mosaikplatten.

Außer vierfarbigen Rosetten fanden die Ar

chäologen im Nordteil der Basilika die bishereinzige fast vollständig erhaltene Komposition.Sie stellt einen Kreis dar mit geschwungenenMarmorbändern. Dazwischen sind drei- und

viereckige Motive eingearbeitet. In der Kreis-mitte gab es vermutlich noch so ein Arrange-ment.

All diese Mosaikmuster konnten nicht wahllosentstehen. Sie mußten nach einem vorherigen

Plan gelegt worden sein. Was von den Wissen-schaftlern zwar erkannt, doch vorerst nicht be-legt werden konnte, fand sich bei weiterer

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eine Marmor-

platte ausgegraben werden, auf der Frag-

mente einer technischen Zeichnung vorhan-

den waren. Sie zeigte, wie die Mosaikplattengelegt wurden. Die ljberprüfung ergab, daß

die mit einer Spitze eingeritzten Linien das

richtige vorhandene Muster darstellten, aber

eben verkleinert. Die Projektanten „zeichneten"also die Muster auf solche Platten, ehe sie von

den Arbeitern ausgeführt wurden.

Kirchenbau

In der äußeren Stadt standen viele Kirchenund Klöster. Der Baustil wurde vor allem durchKreuzkuppeln geprägt. Die größte unter ihnenwar eine fünfschiffige Bischofskirche. Sie wardie einzige ihrer Art auf dem Territorium des

mittelalterlichen Bulgariens.

Ein architektonisch interessantes Bauwerk ist

die Rotunde. Diese Rundkirche wurde nach-

träglich durch einen eckigen Vorbau mit zweirunden Türmen versehen. Im Kircheninnerentrugen zehn Marmorsäulen eine Galerie, die

die Gottesdienste ermöglichte. Außerdem

wurde der Altar nachträglich durch zwei neueNischen erweitert. Die „Goldene Kirche , wie

man diese Rotunde auch nennt, soll wieder

rekonstruiert werden.

sachen

.me außerordentliche Bedeutung messen diebulgarischen Wissenschaftler der Erforschungder Verteidigungssysteme von Pliska und Pres-lav bei. Den „besten" Fund machten sie dabeiin Preslav. Uber 3000 m der inneren Festungs-mauer wurden freigelegt, die stellenweise biszu einer Höhe von acht Metern erhalten war.

Diese Mauerreste sollen wesentliche Auf-

schlüsse über die ehemalige Stadtverteidigungliefern.Die langjährigen Forschungen von Preslav

wurden mit der Entdeckung und Ausgrabungdes vollständigen Hofkomplexes gekrönt. Da-bei gewannen die Archäologen neue Anhalts-punkte für die Geschichte des Aufbaues der

ehemaligen hauptstädtischen Prunkbauten.Darüberhinaus fanden sie bei Grabungen im

Kleinen Schloß verschiedene Details, die In-

formationen über das Leben aus jener Zeit

lieferten, bevor Veliki Preslav Hauptstadt desBulgarenreiches wurde.

Kunstwerke

Der Schriftgelehrte Joan Exarch beschrieb im

10. Jahrhundert die zweite bulgarische Haupt-stadt. Darin erwähnte er besonders die bunte

und großzügige-Verzierung der Gebäude. Denndie ohnehin prunkvolle Bautechnik wurde durch

wertvolle Mosaiken und dekorative Marmor-

skulpturen „veredelt". Sie sind wohl der stärk-ste Ausdruck für die kulturelle Entwicklung des

ersten Bulgarenreiches. Dabei steht die Kera-mikmalerei an erster Stelle. Sie wurde sowohlfür Gebrauchs- als auch für Dekorativgegen-

stände verwendet. Besonders auf hellen Ton-gefäßen und -platten brachten die damaligen

Meister vielfarbige Malereien auf, Sie be-stehen aus geometrischen Ornamenten sowieaus Pflanzen- und Tiermotiven. Ubrigens sinddie keramischen lkanenmalereien aus Preslavdie einzigen erhaltenen Details, die Aussagenüber die Monumentalmalerei während dieserZeit zulassen.

Von hohem künstlerischen Niveau waren auchdie Holz- und Elfenbeinbearbeitungen. Gleich-falls wurden verschiedene Metalle (vor allem

Gold, Silber und Bronze) zu Schmuckgegen-ständen verarbeitet.

Stadtgeschichte

Im Jahre 927 starb Zar Simeon. Danach begann

für den bulgarischen Staat eine tiefe politische

Krise. Das Byzantinische Reich nutzte diese

Schwäche und eroberte 972 die bulgarische

Hauptstadt Veliki Preslav samt der östlichen

Hälfte des Bulgarenreiches. Der westliche Teilfiel 1018 unter byzantinische Herrschaft.Die heutige Kreisstadt Preslav steht drei Kilo-meter von jenem historischen Ruinenfeld derehemaligen Hauptstadt entfernt.

Herbert Sdiadewald

Eine Sehenswürdigkeit besonderer Art besitztder ungarische Kurort Miskolc-Tapolca. Er liegtnahe der zweitgrößten Stadt dieses Landes,

Miskolc, am Fuße des Bückgebirges. Wegenseiner gut gepflegten Promenaden, den Boots-teichen und dem von warmen Quellen gespei-sten Freibad ist Miskolc-Tapolca ein gern be-suchter Ort. Die Gäste kommen aus nah undfern. Die Hauptanziehungskraft übt aber das

in einer Parkanlage gelegene Höhlenbad aus.Es ist schon ein imposanter Anblick: die Ther-malwasserstrahlen treten mit mächtiger Wuchtaus der Höhle einer Felswand hervor. Auch das

Tummeln unter ihnen ist ein Riesenspaß.In der Teichhöhle befindet sich ein etwa 50mlanger Gang mit einer Badefläche von 110 m2.

Um den Höhlencharakter zu erhalten, sind dieLeichtquellen sparsam installiert. Neben der

Teichhöhle wurden noch zwei moderne Ther-malbecken in dieser großen Felsenhöhle ein-gerichtet. Vor der Felsenhöhle befindet sich

ein Thermalfreibecken. Das hat die Form einerMuschel. Pro Minute sprudeln 2500 bis 3000Liter des Thermalwassers hervor. Die Wasser-temperatur liegt zwischen 27 und 30 Grad.

Das kohlensäurehaltige Wasser enthält Kal-

zium-Magnesium-Hydrokarbonate mit bedeu-

tender Rcdiumemanation. Es eignet sich vor

allem gegen körperliche und geistige Er

schöpfung und hat heilende Wirkung bei Er-

krankung der Atmungsorgane.

lJbrigens ist das Höhlenbad ganzjährig ge-

öffnet. erner Schulz

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Entscheidung am Lenker:

Einfach vorbei?

Fahrerische Freuden beschert die Urlaubszeit

kaum. Volle Straßen, drückende Hitze, belegteParkplätze, Schlangen an Tankstellen - dasalles ist nicht gerade erbaulich. Besonderswenig behagt es Zweiradfahrern, wenn sieirgendwo in einem Pulk von Pkw und Lkwstecken. Wer auf einem Motorrad gesessenhat (auch auf dem Sozius), der kennt das un-gute Gefühl, unmittelbar Vor und hinter sicheinen Pkw oder gar einen Lkw-Koloß zu wissen.Allein die Vorstellung, man könnte unter des-sen riesige Räder geraten, löst Beklemmungaus, macht unsicher. Die unmittelbare Näheanderer Kraftfahrzeuge empfindet der gewis-sermaßen in Freien sitzende Zweiradfahrer,den keine Karosserie schützt, jedenfalls alsdirektes Risiko, von dem er sich so schnell wiemöglich befreien möchte.

Unangenehm für den „Eingeklemmten" sindauch Auspuffabgase, Dieselrußwolken im be-

Hier ist ganz offensichtlich zum Uberholen

angesetzt worden. Ist sich der Motorradfahrerwirklich sicher, daß er bei seinem Vorhabenkeinen anderen Motorisierten behindern wird?Uberholentschlüsse sind oft viel zu schnell

gefaßt und dementsprechend kurzsichtig.

sonderen. Und ständiger Wechsel von Schritt-tempo und Stopp - typische Fortbewegungbei Fahrzeugstaus - weiß einen balancehal-tenden Zweiradfahrer mit Sozius und Urlaubs-gepäck im Rücken mehr zu beschäftigen alseinen Autofahrer, der unter solchen Bedingun-gen vielleicht nur den erhöhten Kupplungsver-schleiß bedauert...

Verständliches Unbehagen

Zweiradfahrer können ihren Drang nach freier

Fahrt, ihr Unbehagen angesichts unmittelbarvoraus- oder hinterherfahrender Vierradfahr-zeuge, also durchaus motivieren. Bewegungs-freiheit ist für sie als Dirigenten von Balance-fahrzeugen ein wesentliches Element fahre-rischer Sicherheit. Jede Nähe eines anderen,vor allem eines vergleichsweise riesigen Kraft-fahrzeugs bedeutet für sie direkte gedanklicheKonfrontation mit akuter Unfallgefahr. Auf

p s s i v e Sicherheitselemente muß der nahe-

zu ungeschützt auf der Maschine Sitzende jafast gänzlich verzichten. Mit heuer Haut über

die Runden zu kommen, heißt für ihn also umso mehr, alle Register der a k t i e n Fahr-sicherheit zu ziehen. Und dazu gehört zuerst,

ausreichenden Abstand zu anderen Fahrzeu-gen halten. In Kolonnen wird ihm das oft von

unbedachten Pkw-Fahrern verwehrt. Angemes-

sene Distanz, die Zweiradfahrer zu einem Vor-

dermann wahren, deuten viele Pkw-Lenkeroffenbar als Aufforderung, diese Lücke zu be-setzen.

Argerlicherweise können Zweiradfahrer auch

nichts dagegen unternehmen, wenn ihnennachfolgende Pkw zu dicht „auf die Pelle"rücken. Bei nasser Fahrbahn - auf glitschigem

Pflaster - eine schweißtreibende Rücksichts-losigkeit. Was denn, wenn der Zweiradfahrerstürzt?

Kein Wunder also eigentlich, wenn vor allemFahrer sprintschneller Motorräder versuchen,aus solch risikovoller Klemme herauszukom-men: Sie überholen kurzerhand, hoffend aufmehr Bewegungsfreiheit weiter vorn. Einige(auch Pkw-Fahrer) überholen auch ohne sol-

ches Motiv. Sie scheinen der Ansicht zu sein,grundsätzlich immer an die Spitze zu gehören.

Charaktersache.

Sei es wie es sei: Wer überholt, kann nichtstarten und hoffen, irgendwo weiter vorn inder Schlange schon eine Lücke zu finden, fallsGegenverkehr auftaucht. Solche Sprints aufgut Glück disqualifizieren - das muß einmalklargestellt sein - auch denjenigen, der auf

schmaler Solomaschine sitzt und vielleicht tat-sächlich noch eine Spur fände, wenn's engwerden sollte.

Keine Sonderrechte

Von der Schmalheit ihres Fahrzeugs leitenMotorradfahrer immer wieder Sonderrechte ab,die es aber nicht gibt. Auch sie dürfen nur

dann überholen, „wenn sie sich rechtzeitig undausreichend davon überzeugt haben, daß wäh-

rend des (Jberholvorganges jede Behinderungoder Gefährdung des übrigen Verkehrs ausge-schlossen ist" (§ 17, Abs. 2 StVO). Der Ober-holvorgang darf also nicht einfach nur ohneGefährdung oder Behinderung anderer begon-nen, sondern er muß durch Wiedereinordnenin eine ausreichend große Lücke auch so ab-geschlossen werden können. Bleibt das frag-lich, hat selbst der spurtstärkste Motorradfah-rer in Startposition zu verharren und auf eine

passende Gelegenheit für sein Vorhaben zuwarten.

Kopfloses Losstürmen wäre ebenso lebensge-fährlich wie der Sprung in einen Badesee, ohne

vorher zu prüfen, wie tief sein Wasser ist.

Wer Oberholende beobachtet, muß allerdingsoft annehmen, das Wasser sei ihnen reinsteNebensache... olfram Riedel

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Su che nach dem

Verbandskasten

Durch einen kürzlich absolviertenDRK-Lehrgang wurde ich auf dasProblem der Aufbewahrung vonSanitätskästen in Pkw aufmerk-sam. Vor allem durch die Aus-

führungen eines Mitarbeiters desDRK, der schon unzählige Male

Kraftfahrern am Unfallort gehol-fen hat, komme ich zu der Ober-zeugung, daß es einen vorschrifts-mäßigen Aufbewahrungsort fürSanitätskästen auch im Pkw gebensollte.

Für Schwerverletzte vergehen beilebensgefährlichen Verletzungenkostbare und teilweise unwieder-bringbare Sekunden, wenn einKraftfahrer, der als erster am Un-fallort eintrifft, den Umfang derVerletzungen feststellt, den Sani-tätskosten im Unfallwagen suchtund nicht findet und schließlichden eigenen holen muß. Zahl-

reiche Pkw-Fahrer legen denanikasten auf die Fondablagear der Heckscheibe. Dort ist er

zwar gut sichtbar; ohne Befesti-gung kann der Sanikasten aberbei einem Frontalzusammenstoß

zum gefährlichen Geschoßwerden.

Es wäre vorteilhaft, wenn diePkw-Hersteller einen sicheren undleicht zugänglichen Platz findenwürden, um im Ernstfall eineschnelle Hilfe garantieren zukönnen.

Hartmut Geißler, Blankenheim

Ohne Gurt

Während meines Urlaubs in Thü-ringen hatte ich Gelegenheit, zubeobachten, ob auch in anderenBezirken die Sicherheitsgurte argelegt werden.Es hat allerdings den Anschein,

daß die Kunde von dieser bereitsam 1. 1. 1980 zur Rechtspflichtgewordenen und im § 8 der StVOenthaltenen Festlegung noch nichtüberall die Thüringer Berge erreicht hat. Während in den Pkw

mit Kennzeichen anderer Bezirkeausnahmslos die Gurte angelegtwaren, bildete dies in den Pkwmit den Anfangsbuchstaben Nund 0 Seltenheitswert. Ob inSaalfeld oder Leutenberg, im

Schwarzatal oder in Lauscha, aufetwa 20 Pkw kam nur einer, indem die Gurte nicht unbenutzt inihrer Befestigung hingen. Sogarin einem Fahrschul-Pkw des VEBKraftverkehr brauchte die Fahr-schülerin keinen Gurt anzulegen.

Joachim Becker, Dresden

Luftdruckprüier

Ein Problem, das in Ihrer Zeit-schrift im Heft 2/80 behandeltwurde, betrifft die Luftdruckprüferfür die Reifen. Gut 15 Jahre langleistete mir ein solcher in Stab-

form gute Dienste und zeigte auchständig genau an. Doch einesTages war ihm sein Ende beschie-den. Nacheinander habe ich nunzwei Stück in Stabform und einenin Uhrenform erworben. Mit allen

Verk. Dtsch. Straßenverkehr abJcihrg. 1956 H. 6 bis 1980, kpl.. ohne1957/4, 200,— M. Prochnow, 1106Berlin, Lessingstr. 54

bin ich nicht zufrieden. Bei denstabförmigen schien der Kolbenzu hängen, so daß die weißeHülle nicht verschoben wurde.Der uhrenförmige mit guter An-zeigequalität hielt im Plaste-Anschlußstück die Belastung deskurzen, kräftigen Druckes nichtaus und platzte. Damit strömtedie Luft an der Seite aus. Es wärewünschenswert, daß der Herstellerdie Qualität verbessert.

Norbert Steinfatt, Wustrow

Fundsache

Am 22. Juni wurde in Berlin-Lichtenberg um 9.30 Uhr einkleiner schwarzer Koffer mit Inhaltgefunden. Der Verlierer kann ihnbei Helmut Metzner, 1156 Berlin,Leninallee 180 abholen.

Steffen Girbardt, 6200 BadSalzungen, Theo-Neubauer-

Str. 12 bietet „Der Deutsche

Straßenverkehr" 7, 11, 12/70;7, 9, 11/71; 1-3, 6-10/72; 1,7, 10/73; 1, 2, 7, 10, 11/74;5/75; 3, 4, 9-12/76; 1977 voll-ständig; 1978 (ohne Nr. 3);1979/1980 vollständig; 1 bis

5/81

Verk. neuw. Orig. VorzeIt„Inter-camp”, etwa 9 m , 5eckig m. Gest.,f. 1 TM, Neupr. 1180,— M. Flach,6900 Jena, Str. d. DSF 17

Zur BeachtungAb sofort erreichen Sie uns unter der neuen Rufnummer2 7032 90 DEWAG Berlin, Anzeigenzentrale, 1026 Berlin,Rosenthaler Straße 28/31

K f z V e r s i c h e r u n gg e h ö r t d a z j j   i '-1 ?icEüES•-Mit eigenem Kraftfahrzeug auf Auslandsfahrt

Denken Sie bitte daran, daß sie gesetzlich verpflichtetsind, vor Antritt der Fahrt ins Ausland einen Zusatzbeitragzur Kroftfohr-Haftpflichtversicherung zu bezahlen. Versäu-men Sie nicht, dieser Verpflichtung nachzukommen, damitSie in einem eventuellen Schadenfall keine finanziellenNachteile hoben.Alle Vesicherungsangelegenheiten für Auslandsfahrten, alsoauch den Abschluß einer Auslands-KASKO-Versicherung.können Sie bei dem für Ihren Wohnsitz zuständigen Ver-treter oder bei einer unserer Dienststellen regeln.

„Gute Fahrt wünscht Ihnen die

STAATLICHE VERSICHERUNGDER DDR

Für die Hohiraumkonservierung

und die Pflege der Wagenunterseite ®

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DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 8/1981 1

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1937 GAS-21 ‚ Limousine für unwegsames Gelände, dop-pelte Hinterachse mit Schneckenantrieb. Vierzyl.-Reihenmo-tor, 3286 cm3, 50 PS bei 2800 U/min, 75 km/h, 5 Sitze.

1940 „GAS 11-73, Limousine mit Sechszyl.-,,Dodge'-Reihen-motor, 3485 cm<, 76 PS bei 3400 U/min, 110 km/h. Masse1455 kg, Verbrauch 17 1/100 <re, Dreiganggetriebe.

1940 „KIM 10-50', Limousine mit VierzyLReihenmotor, 1172 946 „GAS M-20 Pobeda , Limousine mit Vierzyl.-Motor,

cm3, 30 PS bei 4000 U/min, 90 km/h. Masse 840 kg. Erste 120 cm3, 52 PS bei 4000 U/min, 115 km/h. Dreiganggetriebe,

Ganzstahlkarosserie in der UdSSR, Verbrauch 9 1/100 km. enkstockschaltung, vorn Einzelradaufhängung.

1947 „ Moskwitsch 400', Limousine mit Vierzyl.-Reihenmotor,1070 cm3 , 23 PS bei 4000 U/min, 90 km/h, Typ „401 , 26 P5,Dreigonggetriebe, Radstand 2340 mm.

1947 „SIS 110-B", Cabriolet (Limousine 1944) mit Achtzyl.-Reihenmotor, 6005 cm<, 140 PS bei 3600 U/min, 140 km/h.Radstand 3760 mm, Masse 2630 kg.