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be be INVESTOR INVESTOR BÖRSE EXPRESS NR. 3178/18 Öl als Investmentchance: Der Preisverfall bei Öl sorgt für Aufregung - während manche Produzenten zittern, wittern Schnäppchenjäger bereits erste Chancen. Foto: APA/EPA/STR ÖL ÖL Schwerpunkt Schwerpunkt )5(,7$* -$18$5

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be INVESTOR 18 - das Wochenmagazin des Börse Express

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bebe INVESTORINVESTORBÖRSE EXPRESS

NR. 3178/18

Öl als Investmentchance: Der Preisverfall bei Öl sorgt für Aufregung - während manche Produzenten zittern, witternSchnäppchenjäger bereits erste Chancen. Foto: APA/EPA/STR

ÖLÖLSchwerpunktSchwerpunkt

FREITAG, 09. JANUAR 2015

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BÖRSE EXPRESS

NEWS MIX

Bei der Sparkassen Versicherung AG Vienna InsuranceGroup gibt es eine personelle Veränderungen: Chris-toph Oppitz bringt 20 Jahre Branchenerfahrung in der

Versicherungswirtschaft mit und zeichnet seit 1. Jänner2015 als neuer Bereichsleiter für den Vertrieb der s Versi-cherung verantwortlich. Die letzten 10 Jahre war der ge-bürtige Salzburger und gelernte Betriebswirt(Wirtschaftsuniversität Wien) als Landesdirektor der s Ver-sicherung für Salzburg tätig. Im Zuge der Ernennung zumVertriebsleiter wurde Christoph Oppitz auch die Prokuraverliehen. „Meine Kernaufgabe als Vertriebsleiter Österreichsehe ich darin, die s Versicherung als Marktleader in der Le-bensversicherung in eine weiterhin erfolgreiche Zukunft zuführen“, sagt Oppitz zu seiner beruflichen Herausforderung.Mehr unter � http://goo.gl/9L1xIA

Neue Gesichter bei ders Versicherung

PERSONAL

Nach der Evaluation des gesamten, nicht zum Kernge-schäft gehörenden Beteiligungsportfolios hat sich dieUniCredit Bank Austria dazu entschlossen ab 7. Jän-

ner 2015 die Verwertung des Immobilienportfolios der Im-mobilien Holding GmbH-/Gruppe in einem strukturiertenVerkaufsprozess zu starten. Das offene Bieterverfahren rich-tet sich an in- und ausländische Investoren und soll bisHerbst 2015 abgeschlossen werden.Die Immobilien Holding GmbH hält österreichweit Betei-

ligungen an rund 80 Immobilienobjekten, u.a. am Donau-turm, der Garage am Hof, dem Schlosshotel Lebenberg inKitzbühel und der Wien Mitte Immobilien GmbH. Sie hältdarüber hinaus diverse Beteiligungen u.a. im Projektent-wicklungs- und Dienstleistungsbereich wie z.B. an der BAIBauträger Austria Immobilien GmbH, der Ekazent Immobi-lienmanagement GmbH, der Hausverwaltung Dr.W.W.Do-nath Immobilienverwaltung GmbH oder demImmobilienmakler BA Real Immobilientreuhand GmbH.Ebenfalls dazu gehört Wien Mitte, wofür der gesonderteVerkaufsprozess bereits im November gestartet wurde.).Mehr unter � http://goo.gl/LU8Lc5

Bank Austria trennt sichvon Immobilien

NACH EVALUIERUNG

»Analysen des Tages.Heute stehen die Aktievon FACC, voestalpine,

OMV und Schoeller-Bleckmannim Fokus der Analysten. Mehrunter � http://goo.gl/LvF5pv

»US-Weihnachtsge-schäft übertraf die Er-wartungen. Für die

US-Einzelhändler ist das Weih-nachtsgeschäft Marktforschernzufolge besser ausgefallen alserwartet. Gründe seien die ge-sunkenen Energiepreise und diestarke Nachfrage im Onlinehan-del. Nach Erhebungen vonShopperTrak legten die Bran-chenumsätze um 4,6 Prozentzu. Vorausgesagt hatten die Ex-perten lediglich 3,8 Prozent. Derauf Einzelhandelsengagementsspezialisierte BeteiligungsfondsCustomer Growth Partners gehtvon einemWachstum von 3,9Prozent aus. Die Prognose lagbei 3,5 Prozent. Die Analyse-firma RetailNext schätzt den Er-lösanstieg auf 3,5 bis 4,0Prozent.

»Wiener Börse präsen-tiert Seminarangebotbeim Tag der offenen

Tür. Im Zuge des „Tag der offe-nen Tür“ amWIFI Wien am 15.Jänner 2015 wird die Wiener

Börse Akademie ihr Seminaran-gebot für das heurige Jahr vor-stellen. Besucher erhalten einenkostenlosen Einblick in das 1 x 1der Wertpapiere. Mit diesem Ba-sisseminar entdecken Interes-sierte Schritt für Schritt die Weltder Börse und können die unter-schiedlichen Arten von Wertpa-pieren sowie deren Chancenund Risiken richtig einordnen,wie die Börse mitteilt. Die Veran-staltung findet von 18:00 bis19:00 Uhr amWIFI Wien,Wäh-ringer Gürtel 97, 1180 Wien, imRaum B504 statt. Mehr unter� http://goo.gl/A3Mdhm

»Österreichs Expor-teure leiden unterRussland-Sanktionen.

Im Zehn-Monats-Zeitraum ein-gebrochen ist der Außenhandelmit Russland, dem viertwich-tigsten Drittstaaten-Handels-partner: Die Exporte dorthinschrumpften um 7,7 Prozent,die Einfuhren sackten um 20,8Prozent ab. Die WareneinfuhrenÖsterreichs im BerichtsmonatOktober insgesamt schrumpftengegenüber dem Vorjahr um 4,3Prozent auf 11,80 Mrd. Euro,nach einem leichten Plus imMonat zuvor. Das Handelsbilanz-Passivum blieb mit 0,1 Mrd.Euro etwa gleich. Am stärkstenwar das Minus bei den Waren-exporten im Oktober mit 5,1Prozent in die EU, während beiden Versendungen in Drittstaa-ten der Rückgang nur 2,6 Pro-zent ausmachte. Bei denImporten aus der EU gab es einMinus von 3,5 Prozent, bei denWareneinfuhren aus Drittstaa-ten waren es um 6,1 Prozentweniger. Mehr unter �http://goo.gl/MfmLcF

Meldungenin KürzeDie wichtigsten Meldungenzu Börse, Unternehmen, Kon-junktur und von der Zunftder Analysten.

Die News des Tages von ... (einfach den entsprechenden Wochentag anklicken)

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag

2FREITAG, 09. JANUAR 2015

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BÖRSE EXPRESS

beigestellt(3),dpa

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3FREITAG, 09. JANUAR 2015

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SCHWERPUNKT ÖL

Die Hysterie kennt keine Grenzen: Seit das ÖlkartellOpec Ende November auf seiner vorläufig letzten Sit-zung beschlossen hat - trotz eines vorhandenen Über-

angebotes -, die Fördermengen nicht zu kürzen, geht es mitdem Ölpreis bergab. Nahezu täglich üben sich die Berichter-statter in historischen Vergleichen um die Talfahrt des Öl-preises zu schildern. Schon am ersten Tag nach derOpec-Sitzung notierte der Future auf die Rohölsorte Brent bei71,80 Dollar - so tief wie zuletzt im Juli 2010. Seither hat derPreis, immerwieder unterbrochen von kurzen Rebounds, wei-ter nachgegeben und krachte am siebenten Jänner kurzfristigsogar unter die Marke von 50 Dollar. Am Mittwoch und amDonnerstag hat sich der Preis zwar bei einemWert um die 51Dollar stabilisiert, doch die Stimmung bleibt volatil, heißt esvon zahlreichen Marktbeobachtern. Tatsächlich zeigt eineKurzstudie der Analysten von der UniCredit, dass die Produk-tionskosten inmanchen der erdölproduzierenden Ländern be-reits ganz nahe oder schon über dem aktuellen Preis liegen(siehe Grafik 4 weiter unten). Keinerlei Problememit dem ak-

MARKT

Saudi-Arabien tut der Preis nichtweh, für andere wird es bereits engHarald Fercher [email protected]

Der drastische Ölpreisverfall hältmanch’ Pro-duzenten in Atem. Für andere - allen vorandenWeltmarktführer - bietet sich damit abergerade jetzt die Chance, seine Marktanteileweiter auszubauen.

1. Ölpreisverfall

Brent fällt am 7.1. unter 50 Dollar-Marke. Foto: Bloomberg/ Grafik: APA

Die weltgrößten Rohöl-Produzenten1 Die größten Netto-Exporteure2 Die größten Importeure (netto)2in Mio. Tonnen in Mio. Tonnen in Mio. Tonnen

1 Saudi-Arabien 540 1 Saudi-Arabien 371 1 USA 4422 Russland 525 2 Russland 239 2 China 2693 USA 440 3 Nigeria 124 3 Indien 1854 China 208 4 Irak 119 4 Japan 1795 Kanada 193 5 VAE 118 5 Korea 1286 Kuwait 165 6 Kuwait 103 6 Deutschland 937 Venzuela 155 7 Venezuela 93 7 Italien 748 Vereinigte Arabische Emirate (VAE) 153 8 Kanada 90 8 Spanien 609 Irak 153 9 Angola 84 9 Niederlande 5710 Iran 151 10 Mexiko 66 10 Frankreich 57

Rest 1434 Andere 578 Andere 507Welt 4117 Summe 1985 Summe 2051

Quelle: IEA, "Key World Energy Statistics 2014" , 1: Stand 2013; Stand: 2012

2. Öl: Die Produzenten, die Exporteure und wo das Öl gebraucht wird

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SCHWERPUNKT ÖL

3. Wie sich der Energiemix bis 2040 entwickeln soll

Erdöl und Gas werden auch noch im Jahr 2040 eine dominie-rende Rolle bei der Energieversorgung spielen. Stand: 06.11.2014

tuell niedrigen Erdölpreis hat demnach der weltgrößte Pro-duzent und Erdölexporteur Saudi-Arabien (Grafik 2). Russlandhingegenwürde bei einemnochweiter fallendenÖlpreis eben-falls in Schwierigkeiten geraten, da die durchschnittlichenKosten nur mehr knapp unter dem aktuellen Preis je Bar-rel/Rohöl liegen. Die US-Ölproduzenten dürften beim aktuel-len Preisniveau hingegen schon echte Troubles haben, vorallem im Bereich Fracking rechnen Experten bereits mit Kün-digungswellen (Produktionskosten für shale oil siehe unten 4).Kanadische Oil Sands liegen längst im Verlustbereich.In naher Zukunft wird sich die Situation, was die aktuelle

Überproduktion betrifft, wohl nicht so rasch ändern. Die Opecetwa kürzte im Dezember zuletzt ihre Prognose für die Öl-nachfrage im Jahr 2015. Auch die Internationale Energieagen-tur (IEA) senkte zuletzt ihre Nachfrageprognose für 2015.Allein, Öl wird noch lange ein wichtiger Bestandteil des Ener-giemixes bleiben. Zwarwird der Anteil am Energiemix von ak-tuell rund 32% bis 2040 auf etwas über 24% fallen, wie etwadie Opec schätzt (siehe Grafik 3), der Verbrauch selbst wird al-

lerdings weiter wachsen. Der Erdölkonzern BP rechnet etwamit einemAnstieg von aktuell 90 auf 109Millionen Barrel proTag. Andere Prognosen sind niedriger, die Internationale Ener-gieagentur (IEA) rechnet mit 104 Millionen Barrel bis 2040.Bleibt die Frage, wie rasch sich der Ölpreis wieder erholen

könnte. Nun, hier betätigen sich die meisten Marktaugurengerne als griechisches Orakel: Ölexperte David Wech vom Be-rater JBC Energy rechnet etwa „mittelfristig wieder mit deut-lich höheren Preisen“. Denn: „In drei, fünf, sieben Jahren“könnte es „durchaus sein, dass es schlicht und einfach zuwenigÖl gibt und dann sind auch die 150 Dollar, die wir schon fasthatten, eine reale Möglichkeit“, meinte Wech kürzlich im Ö1-"Mittagsjournal". Andererseits seien „theoretisch“ auch 30Dol-lar vorstellbar. Dieses Szenario scheint angesichts der aktuellenProduktionskosten eher unwahrscheinlich. Analysten jedenfallrechnen damit, dass erdölfördernde Firmen ihre Investitionenzurückfahrenwerden.Manche sehen auch eineM&A-Welle imAnflug. Für mittel- bis langfristig interessierte Investoren tunsich jedenfalls interessante Möglichkeiten auf. <

Die weltgrößten Produzenten Die größten Netto-Exporteure Die größten Importeure (netto)in Mrd. m3 in Mrd. m3 in Mrd. m3

1 USA 689 1 Russland 203 1 Japan 1232 Russland 671 2 Qatar 121 2 Deutschland 763 Qatar 161 3 Norwegen 103 3 Italien 624 Iran 159 4 Kanada 54 4 Korea 535 Kanada 155 5 Algerien 45 5 China 496 China 115 6 Turkmenistan 45 6 Türkei 457 Norwegen 109 7 Niederlande 40 7 Frankreich 438 Niederlande 86 8 Indonesien 35 8 United Kingdom 399 Saudi-Arabien 84 9 Australien 26 9 USA 3710 Algerien 80 10 Nigeria 22 10 Spanien 30

Rest 1170 Andere 156 Andere 279Welt 3479 Total 850 Total 836

Quelle: IEA, "Key World Energy Statistics 2014" , Stand 2013; Netto-Importe und Exporte inkludieren Pipeline-Gas und LNG. Den kompletten 82 Seiten starken Bericht

finden Sie übrigens hier: http://bit.ly/1xRQbrz

5. Erdgas: Produzenten, Exporteure und wo das Gas verwendet wird

4. Öl: Produktionskosten

Saudi-Arabien produziert sein Rohöl vergleichsweise günstig.Quelle: UniCredit Analyse vom Dezember 2014

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SCHWERPUNKT ÖL

Der Crash im Dezember hatte es in sich. Der S&P Glo-bal Oil Index fiel auf seinen tiefsten Stand seit 2010zurück. Seither hat sich der Index, der die Perfor-

mance der 122 größten Öl- und Gasfirmen der Welt trackensoll, zwar etwas erholt, musste zuletzt aber wieder Haare las-sen. Mitten im großen Ausverkauf sprangen aber bereits dieersten Schnäppchenjäger an Bord. So vermerkte etwa dieNachrichtenagentur Bloomberg, dass im Dezember mehr als3,16 Mrd. Dollar in börsennotierte Fonds (ETF) flossen, dieAktien von Exxon Mobil, Schlumberger und anderen Unter-nehmen aus dem Energiesektor enthalten. Das lag viermalhöher als der Jahresdurchschnitt und war mehr als beim vor-maligen Rekord im Dezember 2007, als ein Barrel noch rund91 Dollar kostete. „Langfristig ausgerichtete Investoren wer-den in zwei bis drei Jahren zurückblicken und sagen: ’MeineGüte, was war das für eine gute Kaufgelegenheit’”, sagt FadelGheit, Energieanalyst bei Oppenheimer & Co. in New York.Für kurzfristige Anleger „wird es in den nächsten Monatennicht sehr gut aussehen“, fügte er an. (Mehr zu Energie-ETFsin diesem Heft.)Wer aber sind nun die Favoriten aus Einzelaktiensicht. Um

das herauszufinden haben wir die 122 Aktien des S&P GlobalOil einem Aktien-Check unterworfen (siehe nächste Seite).Ganz vorne landete die russische Ölgesellschaft Lukoil, diebei den Analystenratings den zweiten Platz einnimmt. Über-haupt wird die Liste derzeit von russischen Ölgesellschaftenangeführt. Wer zu diesen Aktien greift braucht aber, ange-sichts der aktuellen weltpolitischen Situation, eine gehörigePortion Mut und darf wohl kaum auf schnelle Gewinne hof-fen. Auf Platz 5 landet die US-Gesellschaft Phillips 66, einDownstream-Energieunternehmen, welches in den vergan-genen 12 Monaten (kumuliert) einen Umsatz von 154,6 Mil-liarden Dollar bei einem Nettogewinn von 4,44 Milliardenerzielte. Interessant auch die OMV, die unter den europäi-schen Gesellschaften auf Platz 3 liegt (weltweit 19).

AKTIEN-CHECK

Schnäppchenjagd bei Öl-Aktien:Russische Titel an vorderster FrontHarald Fercher [email protected]

122 Aktien aus dem Ölsektor im Check. Top-favoriten stammen aus Russland, sind der-zeit allerdings nur für mutige Investorengeeignet. Platz 3 in Westeuropa geht an dieösterreichische OMV.

S&P Global Oil Index Umsätze (in Mio. Stk) 2014/2015

Umsätze schossen im Dezember hoch. Quelle: Bloomberg

S&P Global Oil Index 31.12.2012 bis 7.1.2015

Mitte Dezember war der Tiefpunkt erreicht. Quelle: Bloomberg

Beschädigte Pipeline in Israel . Foto: APA/EPA/MARC ISRAEL SALEM / POOL

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SCHWERPUNKT ÖL

Name Punkte Rating Div-Rendite (e)1 Potenzial1 Schuld/EK2 Kap.-Rendite3 Kurs/Buch Kurs/Umsatz KGV (e)4 Kurs5

Lukoil OAO 14,88 4,89 8,13 46,04 12,06 12,61 0,38 0,25 4,17 42,46

Eurasia Drilling Co Ltd 24,63 4,37 6,28 87,65 28,10 18,28 1,11 0,64 5,54 14,65

Gazprom OAO 29,00 3,40 4,72 48,67 8,77 13,48 0,36 0,61 3,00 4,96

Surgutneftegas OAO 30,75 3,33 3,46 79,81 -23,25 13,92 0,45 1,11 3,77 4,34

Phillips 66 33,75 4,67 2,81 33,97 13,99 16,57 1,69 0,25 10,09 67,18

Tatneft OAO 34,13 3,31 4,79 48,62 -6,30 15,21 0,93 1,02 3,90 25,03

SK Innovation Co Ltd 34,13 4,62 3,40 39,56 51,20 8,29 0,49 0,12 9,71 82.400,00

Rosneft OAO 37,75 3,00 5,19 76,13 52,68 12,56 0,70 0,42 5,07 3,66

Ecopetrol SA 38,13 2,40 16,40 58,39 23,42 21,15 1,13 1,08 8,50 16,10

Akastor ASA 38,63 3,44 21,22 16,46 42,31 17,94 0,56 0,13 8,92 19,32

HollyFrontier Corp 39,50 3,42 8,92 20,42 -6,71 19,67 1,17 0,35 11,94 36,54

Petroleo Brasileiro SA 40,25 3,35 7,08 66,67 66,54 6,59 0,31 0,35 4,90 6,78

Valero Energy Corp 43,38 4,04 2,15 22,80 10,41 10,18 1,20 0,18 8,95 48,86

Sasol Ltd 44,88 5,00 2,12 62,19 -6,13 17,36 1,56 1,18 0,00 33,91

Technip SA 44,88 3,51 4,03 24,65 -16,98 9,72 1,26 0,55 8,30 48,14

Inpex Corp 45,63 4,63 1,46 31,82 -11,12 7,11 0,62 1,34 13,55 1.236,50

OMV AG 45,75 3,22 5,73 15,77 32,71 10,15 0,58 0,19 8,36 21,81

CNOOC Ltd 46,13 3,48 3,82 21,13 7,52 19,50 1,02 1,31 8,88 10,46

Reliance Industries Ltd 46,63 4,50 1,19 50,52 35,16 8,21 1,25 0,57 10,27 26,80

Helmerich & Payne Inc 46,75 3,87 4,48 28,62 -5,74 15,69 1,32 1,72 11,51 61,42

Tenaris SA 46,88 3,77 3,79 39,01 -12,37 12,72 1,29 1,61 11,23 11,87

Repsol SA 46,88 3,49 9,44 26,58 21,60 4,16 0,72 0,42 12,35 15,01

Ultrapar Participacoes SA 46,88 4,60 7,43 55,97 58,20 11,72 3,70 0,41 19,52 18,85

Amec Foster Wheeler PLC 47,00 4,11 0,05 34,71 -2,71 16,27 2,43 0,64 9,26 837,00

Baytex Energy Corp 47,88 3,90 16,14 45,18 70,23 13,83 0,99 1,64 11,75 17,22

Pacific Rubiales Energy Corp 48,50 3,17 10,91 75,62 95,51 12,50 0,36 0,30 44,78 6,05

Total SA48,63 3,75 6,12 18,61 28,48 10,80 1,17 0,50 10,31 42,16

Galp Energia SGPS SA 49,00 4,31 4,19 63,41 36,28 6,12 1,32 0,44 20,38 8,35

Marathon Petroleum Corp 49,63 4,52 2,05 16,18 39,14 19,95 2,30 0,27 11,11 89,95

Subsea 7 SA 49,88 3,41 0,81 14,17 2,67 9,54 0,51 0,47 6,82 74,45

Nabors Industries Ltd 50,13 4,17 1,73 47,44 64,54 — 0,56 0,50 10,39 11,53

Tesoro Corp 50,75 4,30 1,51 23,37 23,90 11,49 1,95 0,22 11,23 72,95

BP PLC 51,00 3,78 0,10 15,54 17,47 13,13 0,89 0,30 10,77 402,45

Petrofac Ltd 51,13 3,64 0,10 37,93 38,57 39,83 1,70 0,55 6,29 652,50

Canadian Oil Sands Ltd 51,13 2,24 17,24 47,78 37,28 17,81 0,83 0,99 38,53 8,12

John Wood Group PLC 51,25 3,79 0,05 20,07 17,61 47,85 1,30 0,52 8,80 583,00

Noble Corp plc 51,38 3,33 9,51 26,74 57,63 5,13 0,53 0,87 7,56 15,78

Royal Dutch Shell PLC 53,00 4,00 0,09 14,75 13,24 12,33 1,14 0,46 10,87 2.135,00

JX Holdings Inc 53,25 3,83 3,60 18,00 105,53 4,14 0,52 0,09 7,26 444,90

GS Holdings Corp 53,25 3,68 3,56 24,01 65,14 7,46 0,56 0,34 10,52 37.900,00

National Oilwell Varco Inc 53,38 3,83 2,62 19,73 -4,37 11,13 1,24 1,16 10,96 62,64

Statoil ASA 53,38 2,91 5,59 11,88 14,62 15,21 1,14 0,69 12,58 129,60Quelle: Bloomberg; Stand 08.1.2015, 16.30 Uhr, 1: Angaben in % ; 2: Nettoverschuldung zu Eigenkapital; 3: Gesamtkaptlarendite im Schnitt der vergangenen 3 Jahre in %, 4: KGV (e) bezieht sich im Normalfall auf das Jahr 2015; 5:Kurs

in Landeswährung der jew. Börsenotiz (bei russischen Titeln meist Dollar

Öl-Aktien im Beauty-Contest: Russische Unternehmen in Front

Um das Ranking zu erstellen wurde ein mehrstufiger Prozess ange-wendet. Zuerst wurden die Aktien des 122 Titel umfassenden S&PGobal Oil Index gescreent im Hinblick auf die Anzahl der Analysten,die die Aktien durchleuchten. Alle Aktien, die von keinem Analystenuntersucht werden, wurden herausgenommen. Hernach wurdendie Aktien nach ihrem Analysten-Rating gereiht, dann erfolgte diePunkteverteilung: 1 für das höchste, 2 für das zweithöchste Rating,etc. Das Gleiche taten wir bei den restlichen sieben Kriterien (Divi-

dendenerendite bis Kurs-Gewinn-Verhältnis), zählten dann diePunkte zusammen und teilten die Anzahl durch 8. Die so ermittelteZahl ergibt dann den Gesamtpunktestand in der untenstehendenTabelle. Die besten 42 Titel finden Sie in untenstehender Tabelle.Natürlich ist unser Ranking nur eine Anregung zum Ausprobieren.Investmentstile sind verschieden, deshalb können Sie das gleicheSystem auch um andere Kennzahlen ergänzen oder einzelne Krite-rien austauschen.

ZUR METHODIK

7FREITAG, 09. JANUAR 2015

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8FREITAG, 09. JANUAR 2015

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SCHWERPUNKT ÖL

DerKampf war kurz aber heftig. Als Ende Oktober klarwurde, dass CAT oil, der hauptsächlich in Russland tä-tige Ölfeld-Servicedienstleister mit österreichischen

Wurzeln, zum Übernahmeziel geworden war, ging es rund.Via OTS-Aussendungen wurde zwischen dem Managementund der übernahmewilligen Joma Industrial Source, ein Kriegder Worte ausgetragen, der es in sich hatte. Zwei Tage vorWeihnachten war dann Schluss mit lustig. Der Vorstand warfdas Handtuch und per 8. Jänner sah es so aus, als sei der Dealmehr oder weniger Deal gelaufen. Zu diesem Zeitpunkt ver-fügte Joma, hinter der der französische Manager Maurice Di-jols steht, über 76,9 Prozent der Anteil. Der Käufer Dijols war- laut eigenem Bekunden - unter anderem 30 Jahre beiSchlumberger, dem weltweit größten Unternehmen für Erd-ölexploration und Ölfeldservice, tätig. Außerdem saß er inden Aufsichtsräten von mehreren russischen Firmen aus derErdölindustrie. Kurz bevor der Übernahmeversuch bei CAToil bekannt wurde, platzte in den USA eine andere Bombe.Mitte November gab das Ölservice-Unternehmen Hallibur-ton bekannt, dass es in einem 35 Milliarden Dollar schwerenDeal den etwas kleineren Rivalen Baker Hughes schluckenwolle. Zahlreiche Branchenanalysten gehen davon aus, dasses im Gefolge des Ölpreisverfalls zu weiteren M&A-Transak-tionen kommen wird. Dabei könnte so mancher Blick auchauf margenträchtige Zuliefererfirmen fallen. In der Tabellerechts finden Sie einen Vergleich der EBITDA-Margen vonweltweit tätigen Erdölzulieferern. Mitten unter den Cash-Cows findet sich die österreichische SBO, die zuletzt eineEBITDA-Marge von 33,14 Prozent erzielte und damit nochüber jener Marge lag, die etwa CAT oil zuletzt erwirtschaf-tete. Der niedrige Kurs der SBO könnte so manchen Riesenreizen. Das dürfte auch dem Hauptaktionär, der Berndorf In-dustrieholding bewusst sein, denn ab September begann dieHolding sukzessive SBO-Aktien am Markt einzusammeln(siehe auch hier: http://bit.ly/1zZbD9d).<

Harald Fercher [email protected]

Branchenanalysten gehen davon aus, dass esin der Ölindustrie zu einer Übernahmewellekommen wird. Auf besonderes Interessekönnten dabei die margenträchtigen Unter-nehmen aus der Zulieferindustrie stoßen.

ÖLFELDZULIEFERER

M&A: Die Jagd ist eröffnet - die CashCows der Öl-Zulieferindustrie

Name EBITDA-Marge Mkt. Cap Analysten- Nto.schuldzuletzt1 in Mio Euro Rating zu EK2

TGS Nopec Geoph. 82,99 1.857,00 1,96 -20,05

United Energy 67,68 1.600,17 4,50 39,44

Petroleum Geo-Serv. 56,25 1.016,85 2,43 55,49

Fred Olsen Energy 47,83 511,92 2,88 107,79

Exeterran Partners 43,37 1.035,91 3,89 173,50

Core Laboratories. 33,43 4.297,23 4,26 338,68

SBO 33,14 971,20 3,25 2,22Hilon Hold. 30,43 406,17 4,12 50,71

Geospace Tech. 30,21 281,79 3,80 -16,16

CGG 29,84 849,20 2,26 75,76

Oil States Int. 29,60 2.085,17 4,00 8,15

CSI Compressco 29,20 382,45 4,14 87,76

Dril-Quip 28,99 2.458,29 4,00 -25,19

Schlumberger 27,80 90.612,38 4,69 15,53

CAT oil 26,76 732,75 3,71 10,28RPC 26,39 2.240,88 3,87 13,52

Tenaris 26,37 14.060,19 3,77 -12,37

Carbo Ceramics 25,78 711,75 2,63 -3,84

Petro-King Oilfield 25,41 153,89 2,94 -5,03

Oceaneering Int. 22,74 4.998,57 3,86 8,69

ION Geophysical 2 2,08 370,34 4,14 17,48

Flotek Ind. 19,90 822,76 4,00 12,20

FUGRO 18,87 1.379,38 3,00 46,53

Exterran Hold 18,48 1.841,35 3,57 98,07

Tesco Corp 18,35 398,64 4,50 -16,46

Ölzulieferer im Margenvergleich

Niedriger Ölpreis wirkt sich negativ auf Investitionen der Erd-ölindustrie aus. Übernahmen könnten folgen. Foto: Bloomberg

Quelle: Bloomberg; Stand 08.01.2015, 1: EBITDA-Marge des letzten GJ,

2: Nettoverschuldung zu Eigenkapital aktueller Stand

9FREITAG, 09. JANUAR 2015

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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT ÖL

In den Medien heißt es bereits, das neue Modewort Diver-genz stehe dafür, dass die Prognosen der Experten nichtsmit der Realität zu tun hätten. HarteWorte auf den ersten

Blick. Vergleicht man allerdings den Ölpreis am 31.12.2014mit den dementsprechenden Voraussagen des Vorjahres, wirdes klar: LautWall Street Journal betrug die im Jänner 2014 ein-geholte Konsensus-Schätzung für das Jahresende 94,65 US-Dol-lar je Barrel (englische Abk: bbl) - ein krasser Gegensatz bzw.eine fast 44 prozentige Abweichung zum tatsächlichen Jah-resendschlusskurs von 53,27 US-Dollar. Grund genug, dasssich zumindest einige Analysten etwas überlegen.

Hauptszenario. Frank Klump vom Commodity Research derLandesbank Baden-Württemberg (LBBW) zum Beispiel leitetdrei Szenarien her, die sich am bankinternem Konjunktur-szenario orientieren und die wichtigsten ölmarktspezifischenFaktoren berücksichtigen. „Nun wird die Preisfindung also

den Marktkräftenüberlassen, weilder einstige Stabili-sator Saudi-Ara-bien nicht mehrSwing-Produzent

sein möchte. Durch Reaktionen des Angebots (Förderer mitunrentablen Projekten steigen aus, auch aufgrund von Fi-nanzierungsproblemen) sowie der Nachfrage (durch niedri-gere Preise ausgelöste Nachfragesteigerungen) sollte sich einneues Gleichgewicht bilden”, heißt es dort im Ausblick für2015. Im Hauptszenario - mit 70 Prozent das wahrschein-lichste der drei Szenarien - steigt die Nachfrage 2015 um 1,1Mio. Barrel pro Tag (mbpd), das Angebot ebenfalls, wobei dasWachstum der US-Ölnachfrage deutlich eingedämmt wird.Die OPEC hält dabei still, selbst im Sommer noch, um denDruck auf die Non-OPEC aufrecht zu erhalten.

LBBW-Prognose. Dennoch traut sich auch die LBBW einePreisprognose gemäß diesem Hauptszenario zu, ändert aber

ihre Einschätzung. Demnach sollte sich im ersten Halbjahrein Boden ausbilden. Denn in diesem Zeitraum laufen zykli-sche Anpassungen des Angebots und der Nachfrage ab, so dassim saisonal starken zweiten Halbjahr eine Preiserholung fol-gen kann. „Wir senken daher unsere Prognose für März 2015auf 60 US-Dollar je Barrel für Brent (bisher: 85 USD/bbl), undauf 75 US-Dollar zum Jahresende (bisher: 85 USD/bbl).”

Worst Case. Im schlechtesten Fall (er könnte laut LBBW-Ana-lyse mit 25 prozentiger Wahrscheinlichkeit eintreten) fallendie Preise weiter, auch weil die Nachfrage schwächer als er-wartet ausfällt. In diesem Fall nähme der Druck auf die US-Öl-förderer noch stärker zu. Dieses Szenario ist jedoch auch ohnenennenswerte Nachfrageenttäuschungen denkbar. Die großeUnbekannte bleibt hierbei die Angebotskurve von unkon-ventionellem Öl.

Anstieg. Ein optimistischer Ansatz ist allen am Markt kur-sierenden Ölpreis-Voraussagen der Bankexperten gemein. FürEnde 2015 reicht die Spanne von 70 (BayernLB) bis 95 (Deka-Bank) US-Dollar je Barrel. Der Schnitt von zwölf Prognosennahmhafter europäischer und US-Banken liegt bei 80 US-Dol-lar, was einem Anstieg von 39,5 Prozent im laufenden Jahrentspricht. Als Begründung für den derzeit noch wenig ver-ständlichen Optimismus sieht die Zeitung „Die Welt” aller-dings die Tatsache, „dass sich der Energieträger imDezemberdeutlich verbilligt hat und die Zunft ihre Erwartungen nochnicht angepasst hat.” (Teil 2 mit mehr Details zu den Aussich-ten am Ölmarkt siehe nächste Rohstoff-Rubrik im BE-PDF)

Starker und rascher Ölpreisverfall im 2.Halbjahr 2014machte Pro-gnosen untauglich,2015wird ebenso schwierig. Foto: epa(LarryW. Smith

Ölpreis: Prognosen heikel,Anpassungen nötig (Teil 1)

AUSBLICK 2015

Christa Grünberg [email protected]

2014 war für Ölpreis-Prognosen schonschwierig genug, viele Analysten lagen weitdaneben. Einige haben daraus gelernt undgeben für 2015mehrere SzenarienmitWahr-scheinlichkeiten bekannt.

„Wir senken daherunsere Prognose auf 75US-Dollar zum Jahresende(bisher: 85 USD/bbl)....”

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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT ÖL

Öl Anleger setzen auf Rebound- Rekordzuflüsse in ETPs

2014war für die Anlageklasse Roh-stoffe das schwächste Jahr seit derFinanzkrise gemacht. Ursache

hierfür war das Zusammenspiel ver-schiedener Faktoren: Ein starkes Ange-bot in den meisten Rohstoffsektoren,Sorgen um die Nachfrage aus Chinaund ein anziehender US-Dollar. Welt-weit ist das in ETPs auf Rohstoffe ver-waltete Vermögen im vierten Quartaldaher im Vergleich zum dritten Quar-tal um 9,2 Milliarden US-Dollar auf101,5 Milliarden US-Dollar gesunken(Ende 2013 waren es 122,2 Mrd. Dollar).

Der Rück-g a n gg e h td a b e iallein aufdie Kurs-ver lusteder Roh-s t o f f ez u r ü c k .Inves to -ren hin-g e g e nsehen imaktuellenMarktum-feld offen-b a rz u n e h -m e n dChancen,ihre In-

vestments in zyklische Rohstoffe aus-zubauen und defensivere Positionenwie Gold zu reduzieren. „Investorenwenden sich wieder Rohstoffen zu.Denn viele Rohstoffe notieren bei oderunter ihren Grenzkosten. Kurzfristig

können Unternehmen und Minen ihreFörderung auch fortsetzen, wenn dieKurse unterhalb der Grenzkosten lie-gen. Langfristig ist dies jedoch nichtmöglich”, sagt Martin Arnold, Invest-mentstratege für die weltweiten Wäh-rungs- und Rohstoffmärkte bei ETFSecurities. „Wir erwarten daher, dassdie Produktion zurückgefahren wird,wenn die Kurse nicht bald wieder an-ziehen. Ein knapperes Angebot wirddann eine bessere Kursentwicklung in2015 unterstützen.“ Dazu ein Blick aufden Bloomberg-Konsens der Analysten-prognosen: die Sorte Brent wird 2015im Schnitt bei 75 US-Dollar je Barrel ge-sehen, was ein klares Plus zu den jetzteher 50 wäre.Darauf setzen Anleger seit dem Q4

des Vorjahres: Unter dem Strich gab esNettomittelabflüsse bei Rohstoff-ETPsvon 30 Millionen US-Dollar. Aus Gold-ETPs zogen Investoren 3,1 MilliardenUS-Dollar ab. Gleichzeitig haben vorallem US-Investoren stark in ETPs aufEnergierohstoffe investiert. Auf diesegehen 85 Prozent der 3,2 Milliarden US-Dollar Mittelzuflüsse zurück. InSumme stieg das in ETPs auf Öl ver-waltete Vermögen (AuM) im Vorjahrtrotz der heftigen Kursverluste vonrund 40 Prozent bei Öl von 4,08 auf4,16 Milliarden US-Dollar, womit wir esmit dem „drittschwersten“ ETP zu tunhaben. Nummer eins ist Gold, wo dieAuM im Jahresverlauf von 75,9 auf 64,3Milliarden Dollar fiel, Silber als Num-mer zwei ging von 12,1 auf 9,5 Milliar-den. ETPs auf Edelmetalle waren 2014für 70 Prozent des Rückgangs bei demweltweit in Rohstoff-ETPs verwaltetenVermögen verantwortlich. >red<

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„Ein knapperesAngebot wirdeine bessereKursentwick-lung in 2015unterstützen.“Martin Arnold, Investment-stratege

AUSBLICK

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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT ÖL

Mit Öl war kein Blumentopf zu gewinnen, Wasserund Erneuerbare bringen Renditen zu sprießen

ENERGIEFONDS

in Prozent, Quelle: Bloomberg, *Ausgabeaufschlag

Name ISIN Perf. 1a Perf.1Mo Perf. YTD Kostenquote AA*

ARGENTA-ENERGIE UTIL PUB EUR LU0103253828 20,78 -2,19 20,78 N.A. 5,00

UBS L E-GLB SUS INNOV EUR-PA LU0130799603 15,15 3,05 14,34 2,08 2,00

3 BANKEN NACHHALTIGKEITSFOND AT0000701156 14,32 1,27 14,32 1,47 5,00

JBM RSAM SMART ENERGY-B EUR LU0175571735 11,28 1,37 10,94 2,21 N.A.

VONTOBEL-FUTURE RESOURCES-A LU0384406087 4,25 1,19 3,49 2,18 0,00

PIONEER-ENERGY STOCK VT-T AT0000706569 4,24 -1,70 4,24 N.A. 5,00

NEW ENERGY FUND EUR-B LU0121747215 4,07 0,20 3,64 1,98 5,00

CHALLENGE ENERGY EQUITY-LA IE0004460683 1,73 -2,37 1,73 N.A. 5,00

DEUTSCHE INVEST I NEW RES-LC LU0237014641 1,20 0,50 1,20 1,67 5,00

DNB-RENEWABLE ENERGY-A LU0302296149 1,12 -3,46 1,12 1,61 5,00

Die besten Energiefonds (ein Jahr retour)

Name ISIN Perf. 1a Perf.1Mo Perf. YTD Kostenquote AA*

SCHRODER ISF G S/C ENR-USDCA LU0507598141 -51,96 -22,81 -51,96 1,35 1,01

SCHRODER INTL GLBL EN-AUSD-A LU0256331488 -32,27 -14,22 -32,27 1,96 5,26

INVESTEC GS GLOBAL ENERGY-A LU0345779515 -24,63 -3,69 -24,63 N.A. 5,00

AXA WF-FRM JUNIOR ENR-AUSD LU0266019594 -24,58 -4,93 -24,88 N.A. N.A.

CS LUX ENERGY EQUITY-B USD LU0240067867 -19,55 -3,19 -20,13 N.A. N.A.

GUINNESS GLOBAL ENERGY FD-A IE00B2Q91T05 -18,88 -4,05 -19,23 1,49 0,00

RAIFFEISEN-ENERGIE-AKTIEN-A AT0000688668 -18,17 -7,40 -18,17 2,14 5,00

INVESCO ENERGY FUND-A LU0123357419 -17,87 -10,26 -17,87 1,93 5,25

ING L INVEST-ENERGY-XCUSD LU0121175821 -16,93 -1,35 -16,93 2,36 5,00

JB MLTSTK-ENERGY TRANS-AUSD LU0363641498 -16,64 -5,42 -17,30 1,82 0,00

Die schlechtesten Energiefonds (ein Jahr retour)

Der Verfall des Ölpreises hinterlässt auch bei entspre-chenden Energiefonds seine Spuren. Emerald Oiletwa ist eine der Top-Gewichtungen des Schroder In-

ternational Selection Fund Global Small Cap Energy, dervorwiegend in Aktien und aktienbezogene Wertpapiere vonkleinkapitalisierten Energie- und energiebezogenen Unter-nehmen investiert. Shale oil ist auf Emeralds Homepage -http://www.emeraldoil.com - stark präsent. Und da der Öl-preis mittlerweile auf ein Niveau gefallen ist, das es denmeisten Shale-oil-Unternehmen schwer macht, ihre Kostenauch wieder zurückzuverdienen, waren Aktien wie jenevon Emerald zuletzt kein gutes Investment: seit Ende Au-gust kollabierte der Kurs von über neun auf unter einen US-Dollar je Aktie.Besser lief es, wenn man auf Wasserversorger setzte, bzw.

das Thema Nachhaltigkeit im Fonds hat. „Zukunftsthemenwie Wasser, Erneuerbare Energien oder Gesundheit sind

übergewichtet“, heißt es etwa beim 3 Banken-Produkt, dasauf Sicht eines Jahres zu den Top-Performern zählt. Eine der(unbekannteren) größeren Positionen ist Tractor Supply -eine, unseren Lagerhäusern nicht unähnliche Kette in denUSA. Beim Pioneer-Produkt unter den Top-10 handelt essich um einen Dachfonds.Wie es bei Öl weitergehen könnte? Die beiden Research

Analysten der Legg Mason-Tochter Western Asset Manage-ment J. Gibson Cooper und Rene Ledis sehen in der kurz-fristigen Preisvolatilität jedoch Chancen. Beide sind derÜberzeugung, dass sich dadurch das langfristige Preisniveauvon Rohöl erhöht und geduldige, langfristig orientierte In-vestoren aller Voraussicht nach sogar belohnt werden könn-ten - siehe http://goo.gl/84SrPz. Dazu ein Blick auf denBloomberg-Konsens der Analystenprognosen: die SorteBrent wird 2015 im Schnitt bei 75 US-Dollar je Barrel gese-hen, was ein klares Plus zu den jetzt eher 50 wäre ...>gill<

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BÖRSE EXPRESS

H A N D S O N S U C C E S S

Allgemeiner Risikohinweis: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Der Wert der Fondsanteile sowie die Einnahmen daraus können sowohl fallen als auch steigen. Herkunftsland der Teilfonds ist Luxemburg. Hinweise zu Chancen, Risiken sowie den Gebühren entnehmen Sie bitte dem letztgültigen Verkaufsprospekt. Die Lacuna AG veröffentlicht ausschließlich Produktinformationen und gibt keine Anlageempfehlung. Maßgeblich sind die Angaben im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahres- und Jahresbericht. Die Rechenschaftsberichte sowie die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Lacuna AG, Ziegetsdorfer Straße 109, D-93051 Regensburg, sowie bei Banken und Finanzberatern. Zahlstelle in der Schweiz ist Notenstein Privatbank AG, Am Bohl 17, CH-9004 St. Gallen. Vertreter in der Schweiz ist 1741 Asset Management AG, Bahnhofstraße 8, CH-9001 St. Gallen. Die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt des Fonds erhalten Sie in der Schweiz kostenlos beim Vertreter sowie auch bei der Zahlstelle.

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13FREITAG, 09. JANUAR 2015

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SCHWERPUNKT ÖL

Wie der Deutsche Derivate Ver-band berichtet, waren im Okto-ber 2014 (aktuellste Zahlen)rund 886 Millionen Euro in Anla-geprodukten mit Rohstoffen alsBasiswert investiert. Im Hebel-produktebereich waren es 115

Millionen Euro. Im November2014 (aktuellste Zahlen) wurdenan den deutschen Zertifikate-börsen 63,9 Millionen Euro mitAnlageprodukten und 81,7 Mil-lionen Euro mit Hebelproduktenumgesetzt.

ROHSTOFFE IN ZAHLEN

DieAufgabe von Zertifikate-Emittenten besteht darin,dass sie es Anlegern ermöglichen, ihre Marktmei-nung abzubilden. Im Idealfall geht die Idee des An-

legers auf. Dann kommt er nämlich in der Regel wieder. Dasfreut dann auch die Emittenten.Viele Emittenten wollen ihren Anlegern eine möglichst

breite Palette an Zertifikaten bieten. Das hat dazu geführt,dass alleine in Deutschland seit geraumer Zeit die 1-Million-Produkte-Marke von oben gesehen wird. Dazu haben auchRohstoffe als Basiswerte (siehe hierzu rechts „Rohstoffe inZahlen“) beigetragen.

Das „Problem“ mit dem Timing. Beim Anlegen geht esnicht nur darum auf das richtige Pferd zu setzten, sondernauch zur richtigen Zeit auf das richtige Produkt zu setzten.Hat man also vor einigen Monaten auf einen fallenden Öl-preis gesetzt, hat man gut verdienen können. Hat man hin-gegen auf einen steigenden oder seitwärts laufenden Ölpreisgesetzt, ging die Spekulation nach hinten los. So gesehenetwa bei einer Reihe von Bonus-Zertifikaten, oder auch sol-chen strukturierten Produkten, die mit einer Knock-Out-Schwelle ausgestattet sind (eigentlich waren).

Breite Produktpalette. Die Produktpalette der Anbieter aufden Basiswert „Brent Crude Oil Future“ ist vielfältig und be-steht bei der RCB neben einer großen Bandbreite an Bonus-Zertifikaten noch aus zahlreichen anderen Produkten. Sowerden beispielsweise 22 verschiedene Hebelprodukte (Fak-tor- und Turbo-Zertifikate) angeboten. Im Anlageberichtsind es drei „Index-/Partizipationszertifikate“ ohne Lauf-zeitbegrenzung. Wer nun also auf eine Erholung des Öl-preises setzen will, kann das beispielsweise mit dem

Zertifikat mit der ISIN AT0000489778. Es kostet bei einemÖlpreis von 51,52 US-Dollar derzeit 2,51 Euro. Wer an einenweiter fallenden Ölpreis glaubt, muss zu Hebelproduktengreifen. Hier stehen zwölf Alternativen zur Auswahl.

Viele Alternativen. Sieht man sich bei Deutsche Asset &Wealth Management um, findet man neun Anlageproduktemit Basiswert „Brent Crude Oil“ sowie satte 792 Hebelpro-dukte im Angebot.Die Société Générale hat die Zeichen der Zeit erkannt

und zuletzt die Produktpalette um zwei interessante Zer-tifikate erweitert: „Anleger, die sich gegen fallende Öl-preise absichern möchten, bietet der SGI Short Brent Indexeine interessante Anlagemöglichkeit. Der Index wurde vonder Société Générale konzipiert und wird von Standardand Poor's berechnet. Die Wertentwicklung des SGI ShortBrent Index ist umgekehrt proportional zur Entwicklungdes jeweils nächst fälligen Brent Crude Oil Future. DerIndex spiegelt dabei die Bewegungen des Basiswertes wie-der und bildet diese Entwicklung gegenüber dem jeweili-gen Vortag mit einem Hebel von minus eins ab. DiesesZertifikat gibt es in einer währungsgesicherten (SG0TBQ)und einer nicht währungsgesicherten (SG0TBR) Version“,heißt es. <

Gerade im Zertifikate-Bereich spielen Rohstoffe alsBasiswerte eine gewichtige Rolle. Foto: Bloomberg

Fallender Ölpreis tat aucheinigen Anlegern weh

ZERTIFIKATE

Michael J. Plos [email protected]

Zertifikate bieten die Möglichkeit von stei-genden, seitwärtslaufenden oder fallendenKursen der diversesten Basiswerte zu profi-tieren. Das gilt auch für das in den letztenMonaten gebeutelte Rohöl.

14FREITAG, 09. JANUAR 2015

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Die Rasanz, mit der der Ölpreis in den letzten sechsMonaten in den Keller gerasselt ist, stellte einenSchock für die Weltwirtschaft dar, und in vieler

Hinsicht werden die Karten jetzt ganz neu gemischt. Ei-nerseits ergab sich ein Vermögenstransfer von den Ölpro-

duzenten zu denIndustrieländern. Die USA,Westeuropa, aber auch Chinawerden durch billigere Energieeinen Wachstumsimpuls erhal-ten, während der MittlereOsten, Russland, aber auch Nor-wegen mit deutlichen Bremsef-fekten rechnen müssen.

Außerdem dämpft das billigere Öl die Inflationsraten.JP Morgan schätzt, dass die globale Inflation im erstenHalbjahr bei durchschnittlich 1,5 Prozent liegen könnte.Wenn der Ölpreis länger tief bleibt, wären sogar Ratenvon nur 1 Prozent möglich. Für die Eurozone bedeutetdas de facto Deflation, aber auch in den Schwellenlän-

dern geht die Teuerung zurück. Dort gleichen aber Wäh-rungsabwertungen einen Teil der deflationären Tenden-zen wieder aus. Eine Sonderstellung in jeder Hinsichtnehmen die USA ein. Sie sind einerseits ein großer Öl-verbraucher, aber auch ein immer wichtigerer Produ-zent. Für den privaten Konsum, der immerhin zweiDrittel der US-Wirtschaft ausmacht, sind die niedrigenÖlpreise natürlich ein gewaltiger Kick. Andererseits füh-ren sie aber auch dazu, dass die US-Ölindustrie ihre In-vestitionen deutlich zurückfährt. Unternehmen wieCaterpillar, aber auch regionale Banken, die in den Ölproduzierenden Bundesstaaten tätig sind, gelangtenschon unter Druck. Mittelfristig sollten die positiven Ef-fekte in den Industriestaaten aber eindeutig überwie-gen. <

Der Autorin auf Twitter folgen: @Monika_Rosen

„Für den priva-ten Konsum ...sind die niedri-gen Ölpreiseein gewaltigerKick.“

Kollaps im Ölpreisund die Folgen

VON MONIKA ROSENVICE PRESIDENT UND CHEFANALYSTIN BANK AUSTRIA PRIVATEBANKING & BELOGGER AUF BE24.AT

Quelle: APA

SPORTSTUFF VON PETER RIETZLERCHEFREDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT

Nach der Vierschanzen-Tournee ist vor dem Skifliegenam Kulm. Die Skispringer lassen ihren Adrenalinspie-gel weiter ansteigen und sorgen für einen Nervenkit-

zel der besonderen Art. Die „Adler“ ziehen die Massen inihren Bann. Für die Fans sind die Leistungen der „Könige derLüfte“ beeindruckend und kaum nachvollziehbar. Jeder dereinmal auf Ski gestanden ist, kennt das Gefühl abzuheben,über eine natürliche „Schanze“ zu springen und ist frohnach wenigen Metern wieder den Schneeboden unter denFüßen zu spüren. Jene Bakken über die sich die Skispringerwagen, jagen den Hobby-Hüpfern die kalten Schauer überden Rücken. Die Leichtgewichte sind absolute Adrenalin-Jun-kies. Mit 100 km/h jagen sie den steilen Anlauf herunter, umanschließend in einer atemberaubenden Position dem kriti-schen Punkt der Schanze entgegen zu segeln. Die Zuschauer-

massen in Oberstdorf, Garmisch, Innsbruck und in Bischofs-hofen motivieren die Athleten zusätzlich. Richtig gespens-tisch mutet die Sportart aber an, wenn es auf diegigantischen Flugschanzen geht und die „Adler“ jenseits der200-Meter-Marke ihren Telemark in den Auslauf setzen. Imsteirischen Bad Mitterndorf haben die Verantwortlichen ihr„Naturmonster“ adaptiert und für die WM 2016 fit gemacht.Mit dem gelungenen Umbau wollen die Veranstalter in neueSphären vordringen. Der Schanzenrekord am Kulm von215,5 Meter wird schon bald Geschichte sein. Neue Höhen-flüge sind angesagt. Spektakulär, aber auch gefährlich. DasRisiko steigt. Das Material wird ähnlich wie die Schanzenausgereizt. Bindung, Ski und Anzug werden ähnlich aggres-siv weiterentwickelt wie die großen Bakken. So lange allesgut geht, hilft das der Show. Wenn, wie zuletzt der Schwei-zer Ammann in Bischofshofen regungslos durch den Auslaufschlittert, werden die Rufe nach einem Entwicklungsstopplaut und die Kritiker mahnen nicht zu Unrecht, einen Schrittzurück zu gehen und die Stabbindungen zu verbieten, sowiedas Material nicht zu sensibilisieren.<

Skispringer auf der Suchenach der richtigen Balance

15FREITAG, 09. JANUAR 2015

Page 16: be INVESTOR 18

Mit dem Ölpreis rauschte auch die OMV-Aktie in den Keller.Was bleibt sind Fragen zu den Auswirkungen auf das opera-tive Geschäft - die OMV sah bisher jedenfalls noch keinen An-lass, sich zu äußern ... muss es wegen einer nicht gegebenen2014er-Guidance auch keinesfalls. Dabei haben wir sichereinen deutlich negativen Lagerbewertungseffekt; imQ3 hatteÖl 8% verloren, die OMV verlor dadurch 62 Mio. Euro an La-gerwert - was sich eins zu eins im EBIT zeigt. Im Q4 brach Ölum 37% ein - es wird also wohl ein klar dreistelliges Minusgeben. Auf der anderen Seite wirkt die Dollar-Stärke positiv

auf die OMV. Im Q4 legte der Greenback gegen den Euro 4%zu - sollte für die OMV im EBIT 150 bis 200Mio. Euro bringen.Und eine Abschreibung auf das knapp 3-Milliarden-Investment in der Nordsee von Ende 2013? So schnell schie-ßen nicht einmal Preußen - außerdem muss man demkünftigen CEO ja noch Spielraum lassen, um seine Hand-schrift zu zeigen ...Damit zur abgelaufenenWoche: AmMontag beschäftigen wiruns hier mit jenen beiden Unternehmen, die an der M&A-Front zu finden waren: bwin.party und Valneva. Und stelltenbeide auf die Dispositionsliste. Mehr dazu, und den anderenMarktkonstellationstagen, gibt’s unter http://goo.gl/PyY1zW<

BÖRSE EXPRESS

DEPOT

BE-Real-Money-DepotPerformance: seit Kontoeröffnung inkl. Spesen Depotinhaber: Styria Börse Express GmbH | Depotnummer: 3325 - 1

Marktwert Cash Gesamtwert Performance seit Start ATXPrime seit BE-Start

59.429,82, 10.888,65 70.318,47 +603,18% +62,61%

DEPOTAUSRICHTUNG: SPEKULATIV. KEINESFALLS EIN ERSATZ FUR INDIVIDUELLE,ANLEGER- UND OBJEKTGERECHTE BERATUNG. START MUSTERDEPOT: 4. 4. 2002

MARKTKONSTELLATION VON ROBERT [email protected]

So schlimm wird’s nicht

16FREITAG, 09. JANUAR 2015

Page 17: be INVESTOR 18

BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Der Anreiz zur Investition in Twin Win-Zertifikatebesteht darin, dass diese sowohl bei steigenden alsauch bei fallenden Notierungen des Basiswertes po-

sitive Rendite ermöglichen. Bei einer positiven Kursent-wicklung des Basiswertes werden Investoren auf jeden FallGewinne erzielen. Damit auch ein nachgebender Preis desBasiswertes zu einer positiven Rendite führt, darf der Ba-siswert innerhalb eines vordefinierten Zeitraumes oder aneinem fixierten Bewertungstag ein vorgegebenes Niveaunicht unterschreiten.Beim aktuell zur Zeichnung angebotenen HVB-Twin

Win-Zertifikat auf den Euro Stoxx 50 Index spielt einzigund allein die Differenz zwischen dem am Laufzeitbeginnermittelten Basispreis und dem am Laufzeitende festge-stellten Indexstand eine Rolle bei der Ermittlung des Anla-geergebnisses.

40 Prozent Gewinnpoten-zial. Der am 28. Jänner 2015festgestellte Schlusskurs desEuro Stoxx 50 Index wird alsBasispreis für das Twin Win-Zertifikat fixiert. Die Barrierewird sich bei 60 Prozent desBasispreises befinden, der Capbei 140 Prozent. Wird der Ba-sispreis beispielsweise bei

3000 Indexpunkten gebildet, dann wird die Barriere bei1800 Punkten und somit im Bereich der langjährigen, imMärz 2009 verzeichneten Tiefststände liegen.Die Funktionsweise des Zertifikates ist denkbar einfach

nachvollziehbar. Notiert der Euro Stoxx 50 am finalen Be-wertungstag des Zertifikates (22. Jänner 2021) oberhalbder Barriere, dann werden sich die Kursänderungen desIndex innerhalb einer Spanne von plus/minus 40 Prozentfür Anleger in Gewinne umwandeln. Befindet sich derIndex am Ende mit mindestens 40 Prozent im Vergleichzum Basispreis im Plus, so wird das Zertifikat mit demHöchstbetrag von 140 Euro zurückbezahlt. Kann der Index

nur um 20 Prozent zulegen, dann wird der Rückzahlungs-betrag des Zertifikates 120 Euro betragen, usw.

Negative Marktentwicklung. Bei einer negativen Markt-entwicklung kommt die Barriere ins Spiel. Notiert derIndex am finalen Bewertungstag beispielsweise mit 35

Prozent im Minus, wird dasZertifikat mit 135 Euro ge-tilgt. Befindet sich der Indexam Ende unterhalb der Bar-riere, wird das Zertifikat mitder negativen prozentuellenIndexentwicklung zurückbe-zahlt. Bei 50-prozentigenKursrückgang des Index wirdder Rückzahlungsbetrag bei50 Euro liegen.

Bis 28. Jänner in der Zeichnung. Das HVB-Twin Win-Zer-tifikat auf den Euro Stoxx 50 Index, fällig am 29. Jänner2021, ISIN: DE000HVB1UG6, kann noch bis 28. Jänner2015 mit 100 Euro plus 1,5 Prozent Ausgabeaufschlag ge-zeichnet werden.

ZertifikateReport-Fazit: Dieses Twin Win-Zertifikat betei-ligt Anleger bis zum Cap von 140 Prozent und bei einemKursrückgang von bis zu 40 Prozent im Verhältnis 1:1 anden Kursänderungen des Euro Stoxx 50 Index. <

„Der Anreiz zurInvestition inTwin WinZertifikatebesteht darin,dass diese ... “

Twin Win-Zertifikat aufden Euro Stoxx 50

VON WALTER KOZUBEKZERTIFIKATEREPORT-HERAUSGEBER & BELOGGER AUF BE24.AT

Bei diesem Zertifikate führen gleich zwei verschiedene Sze-narien zum Erfolg. Foto: Bloomberg

„ ... sowohl beisteigenden alsauch beifallendenNotierungen desBasiswertspositive Renditeermöglichen.“

17FREITAG, 09. JANUAR 2015

Page 18: be INVESTOR 18

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Page 19: be INVESTOR 18

BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Wie jedes Jahr werden auch Dinge passieren, die

nicht erwartet wurden, die niemand auf derAgenda hatte und die im Nachhinein dann als

ganz logisch erklärt werden können.“ So endete unser Jah-resausblick 2014 – der klarerweise auch uneingeschränktins neue Jahr fortgeschrieben werden kann. Vor einemJahr um diese Zeit liefen die Vorbereitungen für die olym-pischen Spiele in Sotchi – ein Jahr später ist der Russland-Ukraine Konflikt zentrale Basis der tägliche

Berichterstattung. „EinenÖlpreis von nachhaltigunter 100 Dollar wird eskaum mehr geben“ – sodie gängige breite Bran-chenmeinung. Ein Jahrspäter liegen wir bei Ni-veaus von unter 60 Dol-

lar. Oder haben Sie das Wort Minuszinsen in einemJahresausblick entdeckt? Abgesehen davon, dass dieseWortkreation ein Widerspruch in sich ist. Aus dieser Erfah-rung heraus Prognosen aber gänzlich aufzugeben, ist den-noch die falsche Antwort. Letztendlich gibt es zwei klareErkenntnisse. Lösen Sie sich von Punktprognosen. UnserJahresausblick titelt genau aus diesem Grund mit „Leit-planken“ – wer die grobe Richtung antizipiert, hat an derBörse schon das Meiste richtig gemacht. Zudem: BleibenSie flexibel. Es macht wenig Sinn, sich mit Mehrjahres-prognosen einzuzementieren, wo wir angesichts der welt-politischen Lage kaum sagen können, wie sich daskommende Quartal am Finanzmarkt entwickeln wird.

Der Blick fürs Wesentliche. Basis erfolgreicher Geldan-lage ist es, den Blick fürs Wesentliche nie zu verlieren.Was bewegt die Märkte nachhaltig, was sind die wahrenTreiber von Entwicklungen? Was dagegen ist lediglich ta-gesaktuelle Berichterstattung, die kommt und geht? Ichmöchte Ihnen drei allgemeine, aber sehr zentrale Kernbot-schaften für 2015 mitgeben.

1. Achten Sie auf die Aussagen der Notenbanken. DieTaten und oft noch stärker die reinen Aussagen der Noten-banken waren die Markttreiber 2014. Dieser Trend wird2015 anhalten und sich wohl weiter verstärken. Fokussie-ren Sie daher Ihren persönlichen Medienfilter darauf. An-

gesichts massiv einbrechender Ölpreise und einem mehrals schleppenden konjunkturellen Umfeld in Europa wer-den wir im ersten Quartal 2015 wohl Deflationszahlen inder EURO-Zone sehen – mit dementsprechender medialerSchlagzeilenbegleitung. Der Druck auf die EZB, die ange-kündigte Geldmengenausweitung von bis zu einer BillionEURO konsequent umzusetzen, nimmt somit weiter zu.Die EZB wird auch dementsprechend agieren. Zu hoffenbleibt, dass das zentrale Argument, wonach dieser Zugangdoch auch in den USA bis dato gut funktioniert hat, einerkritischen Analyse unterzogen wird. Es gibt einen klarenUnterschied – vielleicht sogar Denkfehler. In den USA undauch in Japan oder Großbritannien, wo ähnliche Aktivitä-ten gesetzt wurden und werden, agieren Notenbank undPolitik abgestimmt, Schulter an Schulter. In der EURO-Zone agiert die EZB, die Politik dagegen diskutiert, philo-sophiert und ist in den seltensten Fällen einer Meinung.Die EZB alleine kann aber keine Konjunkturpolitik betrei-ben, dafür hätte sie auch kein Mandat. Europa brauchtsinnvolle nachhaltige Investitionen und weniger anstattmehr Regulierung.

2. Achten Sie auf den Ölpreis. Der massive Einbruch derÖlpreise war wohl die Überraschung des Jahres 2014. Dieinternationalen Folgewirkungen sind markanter als es aufden ersten Blick erscheinen mag. Eine leicht sinkendeNachfrage trifft auf ein beständig hohes Angebot. DieOPEC hat mit ihrer Entscheidung, die Förderquoten trotzmassiv gesunkener Preise nicht zu senken, ein überra-schendes, aber klares Zeichen gesetzt. Dies ist ein Kampfum internationale Marktanteile. Die hohen Investitionenin den Energiebereich waren in den USA ein wesentlicherTreiber der vergangenen Quartale mit vielen neu geschaf-fenen Jobs. Auf dem aktuellen Ölpreisniveau wird sich die-ser Trend nicht fortsetzen – vielleicht sogar umkehren.

„Es macht wenigSinn, sich mitMehrjahresprogno-sen einzuzementie-ren, ...“

VON ALOIS WÖGERBAUERGESCHÄFTSFÜHRER 3 BANKEN-GENERALI INVEST SOWIEBELOGGER AUF BE24.AT

Drei zentrale Leitplankender Geldanlage für ‘15

Foto: Bloomberg

19FREITAG, 09. JANUAR 2015

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BELOG VON BE24.AT

Die USA werden zwar auch 2015 deutlich stärker wach-sen als die EURO-Zone. Die Revisionsrisiken nach untennehmen aber zu. Ein guter Grund, warum wir davon aus-gehen, dass die USA die angekündigten Zinserhöhungeneher hinauszögern werden. Russland wird angesichts vonÖlpreis und Rubel in eine tiefe Rezession schlittern. Da so-wohl Europa als auch Japan Nettoenergieimporteure sind,überwiegen in diesen Volkswirtschaften die Vorteile einestiefen Ölpreises. In den USA scheinen sich Vor- und Nach-teile insgesamt aufzuheben. Die Richtung des Ölpreiseswird 2015 die Finanzmärkte stärker beeinflussen als inden vergangenen Jahren.

3. Achten Sie auf eine ruhige Hand und bleiben Siewachsam. Der abgelaufene Dezember brachte Tages-schwankungen an den Aktienmärkten von 2 bis 3 Prozent.

Akzeptieren Sie dieseEntwicklung, sie wirdTeil der neuen Normali-tät sein. Insgesamt gehenwir von einem positivenAktienjahr aus, da wirkeine echte Überbewer-tung erkennen können.Der Weg dorthin kannund wird aber teilweiseholprig sein. Die Antwortauf dieses Umfeld ist:Globale Aufstellung, Di-

versifikation und Flexibilität. Der Steuerung der Aktien-quote wird wesentliche Bedeutung zukommen.Wachsamkeit bei der Verfolgung von Marktentwicklungenbleibt das Um und Auf. Wir haben die Aktivitäten der EZBan dieser Stelle in der Regel positiv kommentiert, obwohlwir nicht jedes Detail geteilt haben. Man sollte aber nurbei jenen Dingen dagegen sein, wo man eine bessere Lö-sung anbieten kann – und die EZB hat immerhin klareWorte und Zeichen gesetzt. Neben der breiten Welt derÖkonomie gibt es auch noch Bauchgefühl und Hausver-stand. Wenn die EZB eine Billion EURO in Anleihekäufesteckt und wenn die Bank of Japan die Schulden weitermassiv aufbläht, dann ist dies Teil der aktuellen Marktum-gebung, mit der wir umgehen. Im Inneren sollten wir aberimmer wissen: „Gesunde“ Entwicklungen sehen andersaus. Wir sind alle Teil eines geldpolitischen Experiments –mit offenem Ausgang. Wir hoffen das Beste und sind be-reit, klare Aktionen zu setzen, wenn unsere Grundannah-men nicht eintreten. Diese Flexibilität muss Basis einerGeldanlagestrategie der kommenden Jahre sein. <

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„... wo wirangesichts derweltpolitischenLage kaum sagenkönnen, wie sichdas kommendeQuartal amFinanzmarktentwickeln wird.“

20FREITAG, 09. JANUAR 2015

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Die Korken haben geknallt, die Raketen in den Orbit ge-schossen und 2014 zumindest statistisch erfasst und ab-gehakt. Das neue Jahr kann kommen und mittlerweilewünschen sich einige bereits das nächste Silvester her-bei. 2015 gibt schon ziemlich Gas.

Eines scheint bereits jetzt sicher zu sein: Die Volatili-tät wird 2015 definitiv höher sein als im vergangenenJahr. Hatten wir uns schon gegen Jahresende leise be-

schwert, dass es keinenwirklichen Weihnachtsfrie-den an den Börsen gab, sowaren die ersten beidenHandelstage des jungenJahres schlagender Beweis,dass der gute alte Murphynach wie vor Einiges mit-zureden hat. Kaum denktman sich es geht nichtschlimmer, geht es schlim-mer.

Nun, wenn 2015 in diesem Tempo weitermacht, dannsind wir spätestens im Februar mit so ziemlich allen Fa-cetten möglicher Extremszenarien durch. Dann habenwir wohl den GREXIT dutzendmal durchgespielt. Natür-lich samt einem kompletten Auseinanderbrechen derEU. Die Dollar / Euro Parität ist dann bei 1, die Rohölno-tierungen pendeln - je nach Gesundheitszuständen sau-discher Prinzen - zwischen 40 und 60 US-Dollar,Russland spielt mit dem Finger über der Kanone und dieEZB bleibt im lauwarmen Nebel politischen Öko-bla-blasder sie umringenden EU-Staaten inmitten von Nullzin-sen die einzige Hoffnung auf etwas „Strategie“.

Irgendwie schade, dass in diesem Umfeld wohl die po-sitiven Effekte aus dem Ölpreisverfall und des einenoder anderen Infrastruktur-Finanzierungs-Projekts kurz-fristig untergehen werden, denn davor dürften noch etli-che daraus ableitbare negativ interpretierbare Effekte zuverarbeiten sein. Der erste wird wohl der direkte deflato-rische Einfluss aus tieferen Energiepreisen sein, dannsollte, weit wichtiger, der Anstieg der Kreditrisiken in-nerhalb der US-Schiefergasindustrie erkannt werden undauch die volkswirtschaftliche Rolle der gesamten Ener-

giewirtschaft wartet auf eine Neuinterpretation. Dochspäter, wenn keiner mehr damit rechnet, wird wohl dasam Ende daraus ableitbare Wirtschaftswachstum als po-sitives Argument aus der Taufe gehoben werden. Gold-man wird’s schon machen.

Ich denke auch, dass Europas Politik in 2015 die aller-letzte Chance auf Glaubwürdigkeit erhält. Ein dermaßenoffensichtlicher Wertvernichtungsprozess, der so oft er-kennbar einzig und allein der Macht- und Selbstdarstel-lung der Politik geschuldet ist, ist wohl kaum mehrlänger durchzustehen. In welcher nahezu selbstzerstöre-rischen Art und Weise jeder Gemeindepolitiker Europasseine eigenen Intentionen zur europäischen Maxime er-klärt und dies mit breitester medialer Begleitung istschon unglaublich. DAS ist der wahre Kern des europäi-schen Pudels und DORT muss endlich einmal angesetztwerden. Solange niemand dies ernsthaft in Angriffnimmt wird Europa immer wieder Spielball internatio-naler Interessen bleiben und bitter dafür bezahlen.

Na ja, wenigstens die Vola und die wenigen aktivenFondsmanager „freuen“ sich darüber . <

„Eines scheintbereits jetztsicher zu sein: DieVolatilität wird2015 definitivhöher sein als imvergangenenJahr.“

VON WOLFGANG MATEJKAMATEJKA & PARTNER AM SOWIE BELOGGER AUF BE24.AT

Willkommen in derWirklichkeit

Foto: Bloomberg

21FREITAG, 09. JANUAR 2015

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Es ging natürlich ums Geld, das war ja schon immerso. Die Türken hatten Mitte des 15. JahrhundertsKonstantinopel erobert, und damit waren die Han-

delsrouten in den Osten für Europa nicht mehr frei zu-gänglich bzw. mit hohen Zöllen belegt. Venedig warunermesslich reich geworden durch den Umschlag derKostbarkeiten, Gewürze und Seide aus dem Orient gegenPelze und Bernstein aus dem Baltikum. Aber das Ge-schäft war jetzt in Gefahr, und vielleicht war ja wirklichetwas dran an der Theorie, dass man Indien und seineGewürzinseln erreichen könne, indem man nicht denLandweg nach Osten, auch nicht, wie die Portugiesen,den Seeweg um Afrika nahm, sondern – nach Westen se-gelte!Phantasten, die so etwas vorschlugen, gab es ja genug,

neuerdings auch einen Admiral aus Genua. Portugalhatte ihn bereits abblitzen lassen, aber jetzt, 1492, wardie spanische Krone bereit, ihm Gehör zu schenken.Mehr als das, die Allerkatholischsten Majestäten Ferdi-nand und Isabella von Kastilien hatten sein Projekt fi-nanziert, und im Spätsommer 1492 stach er mit dreiSchiffen und 90 Mann Besatzung in See.Der letzte Vorposten Europas vor den unbekannten

Weiten des Atlantiks waren die Kanarischen Inseln, vorder Küste Afrikas. Auf Gran Canaria war seit wenigenJahren erst ein Inselgouverneur installiert, der die spani-sche Krone vertrat, und dort legte die kleine Flotte imAugust dieses denkwürdigen Jahres einmal noch an. EinRuder musste repariert werden, und der Admiral wolltewohl auch den Segen des Allmächtigen auf sein aberwit-ziges Unterfangen herabflehen. Er tat dies der Legendenach in der kleinen Kirche gegenüber dem Haus desGouverneurs. Einmal noch Wasser geschöpft auf derkleinen Insel La Gomera, und dann setzte Christoph Ko-lumbus die Segel. Der Rest ist Geschichte, um nicht zusagen Menschheitsgeschichte.Das Haus des Gouverneurs in Las Palmas des Gran Ca-

naria, das in seiner heutigen Form aus dem 18. Jahrhun-dert stammt, trägt nunmehr den Namen seinesberühmtesten Gastes: Casa de Colon, Haus des Kolum-bus. Es ist seit den 50er Jahren ein Museum und spürtjener Zeit der Entdeckungen nach, als sich das Bild derMenschheit von der Erde radikal wandelte, als neue Wel-

Außerbörsliches: Auf denSpuren von ChristophKolumbus in Gran Canaria

VON MONIKA ROSENVICE PRESIDENT UND CHEFANALYSTIN BANK AUSTRIA PRIVATEBANKING & BELOGGER AUF BE24.AT

Prachtvolles Alpenpanorama beim Hinflug; für Insider: in der Mitte die "Drei Zinnen"

Impressionen aus Gran Canaria

In dieser Kirche soll Kolumbus für eine sichere Atlantiküberfahrt gebetet haben.

Das Haus des Kolumbus in Las Palmas de Gran Canaria Foto: Monika Rosen (6x)

22FREITAG, 09. JANUAR 2015

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BELOG VON BE24.AT

ten erschlossen und – leider auch sehr blutig – erobertwurden.Die vier Reisen des Kolumbus in die Neue Welt sind

ebenso dokumentiert wie die Sterne, die der Admiral desNachts auf seinen Reisen ins Unbekannte sah. Wir erhal-ten einen Eindruck von der Enge seiner Kajüte, denn sieist nachgebaut mit allen Details, vom Kompass bis zumKreuz über der Koje. Wunderschön anzusehen sind auchdie Reproduktionen der Landkarten, auf denen das vo-ranschreitende Verständnis der Menschen für die Kontu-ren des neuen Kontinents Amerika verfolgt werdenkann. Last, but not least widmet sich ein Teil der Ausstel-lung den Beziehungen der Kanaren mit der Neuen Welt,der die Inselgruppe ihren Aufstieg und ihren großen Au-genblick in der Geschichte verdankt. <

Der Autorin auf Twitter folgen: @Monika_Rosen

Impressionen aus Gran Canaria

Impressionen aus Gran Canaria

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23FREITAG, 09. JANUAR 2015

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BÖRSE EXPRESS

PRIMÄRMARKT

Auf der heimischen Crowdinvesting-Plattformwww.conda.at kann man demnächst in zwei neue Un-ternehmen investieren. Während sich das eine, iam-

nuvi, ganz dem Thema Gesundheit widmet, setzt das andere,Surf ‘N’ Fries, auf Fastfood in praktischer Verpackung.

Erkennen und helfen. Das Team von iamnuvi will Menschenmit Nahrungsmittelunverträglichkeiten auf drei Ebenen un-terstützen. Zum einen durch das Herausfinden einer Unver-träglichkeit. Dafür wurde der NuviScreen entwickelt, der einesichere und einfache Möglichkeit bietet, Unverträglichkeitenvon zuhause festzustellen. Der Test ist in Apotheken und aufder Homepage erhältlich. In einemweiteren Schritt soll danndie NuviScreen Auswertungsmappe individuell abgestimmteErnährungs- und Gesundheitsempfehlungen sowie Tipps vonExperten und Betroffenen geben. Und schliesslich will iam-nuvi es ermöglichen, mit seinen komplementären NuviSup-plement-Produkten wie Nahrungsergänzungsmitteln und-ersatzmitteln eine Unverträglichkeit so in den Alltag zu inte-grieren, dass man gesund ist und genießen kann.

Plattform-Aufbau.Eingebettet wird alles in die NuviLife Platt-form, die Betroffene nach der Diagnose unterstützen soll.Dabei werden basierend auf den Testresultaten perfekt abge-stimmte Ernährungsinformationen, Rezepte und Tipps gebo-ten. Neben der Möglichkeit, die eigene Ernährung zu tracken,sollen auch Vergleichsprofile, erstellt aus den kumuliertenDaten aus der Zusammenarbeit mit Betroffenen, ein besseresVerständnis für den eigenenGesundheitszustand, schaffen. Fürdie Entwicklung und den Aufbau dieser datenbasierten Platt-form wendet sich die Gesellschaft nun an Crowdinvestoren.

Pommes-Kette. Die Systemgastronomie-Kette Surf ‘N’ Frieswendet sich hingegen an das Fastfood-Publikum. Die Friessind den Angaben zufolge speziell zubereitet, haben einebesondere U-Form zum besseren Saucendippen und sindmit einer geheimen Gewürzmischung verfeinert. Mit seinenweltweit patentierten Verpackungen will Surf ´N´ Fries denösterreichischen Fast-Food-Markt erobern. Die Verpackun-gen bestehen aus Leichtkarton, weisen Fett und Hitze abund bieten am oberen Rand die Möglichkeit, zwei kleineSaucenbecher einzuhängen. In eine anhängende Schlaufekann ein Getränkebecher gehängt und ein zusätzliches Add-On gefüllt werden, wodurch ein gesamtes Menü, für dasman in vergleichbaren Restaurants ein großes Tablett be-nötigt, in einer einzigen Hand gehalten werden kann.

Bisher war das Unternehmen bei zahlreichen Großveran-staltungen mit dem mobilen Verkaufsstand - der PomfreeBar - vertreten. Mithilfe der Crowd sollen nun folgende dreiWachstumsschritte realisiert werden: die Anschaffung einesgrößeren Verkaufsanhängers, die Eröffnung des erstenSurf`N`Fries Lokals in Wien sowie die Vergabe von Fran-chise-Lizenzen innerhalb Österreichs. Langfristig wird auchdie weitere Expansion in andere europäische, vor allem anÖsterreich angrenzende Länder anvisiert.

Mehr News zu Finanzierungen finden Sie unterhttp://www.boerse-express.com/venture

Surf ‘N’ Fries braucht Wachstums-Kapital Foto: beigestellt

Neue Investment-Chancen:Fastfood und eHealth

VENTURE CAPITAL

Christine Petzwinkler [email protected]

Auf der heimischen Crowdinvesting-Platt-formwww.conda.at kannman demnächst inzwei neue Unternehmen investieren. BeideFirmen widmen sich, in weitestem Sinne,dem Thema Ernährung. iamnuvi ist ein eHe-alth Startup, das abgestimmte Produkte undServices für Menschen mit Nahrungsmittel-unverträglichkeiten entwickelt. Surf’n’Friesist ein Fastfood-Konzept, das in Österreichwachsen soll.

25FREITAG, 09. JANUAR 2015

Page 26: be INVESTOR 18

BÖRSE EXPRESS

FONDS (AKTIEN)

Mit Biotech und Indien ist Kohle zu machen,Russland und Energie als Wertvernichter

PERFORMANCE

in Prozent

Name Anlagefokus ISIN Perf. 1a Kostenquote Ausgabeaufschlag

SCHRODER ISF G S/C ENR-USDCA Energiesektor LU0507598141 -52,35 1,35 1,01

EAST CAP - RUSS FD-A-EUR Russland LU0272828905 -48,268 N.A. 0,00

CS LUX RUSSIA EQUITY-B USD Russland LU0348403774 -46,983 N.A. 5,00

JPMORGAN JPM RUSSIA-AUSD-DIS Russland LU0215049551 -46,264 1,90 5,00

PICTET-RUSSIAN EQUITIES-IUSD Russland LU0338482002 -45,316 1,277 N.A.UBAM-RUSSIAN EQUITY-ACAPUSD Russland LU0541091996 -45,286 2,43 N.A.EAST CAPITAL RUSSIAN FUND Russland SE0000777708 -45,002 2,50 0,00HSBC GIF-RUSSIA EQ-AUSD Russland LU0329931090 -44,979 2,15 5,54PICTET-RUSSIA INDEX-P USD Russland LU0625741946 -43,433 0,674 N.A.UBS LX EQ S-RUSSIA USD-PA Russland LU0246274897 -42,473 2,38 2,00

Die schlechtesten Aktienfonds 2014 (ein Jahr retour)

in Prozent

Name ISIN Perf. 1a Perf. 1 Mo Kostenquote AusgabeaufschlagDWS BIOTECH Gesundheitssektor DE0009769976 55,931 1,70 5,00EDMOND DE ROTHSCHILD INDIA-A Indien FR0010479931 54,128 N.A. 5,00CARNEGIE FD2-BIOTECHNOLOGY Gesundheitssektor LU0119485372 52,346 1,10 N.A.ESPA STOCK BIOTEC-A Gesundheitssektor AT0000746748 51,051 N.A. 4,00AB INDIA GROWTH PRTFLO-AXUSD Indien LU0047987325 49,929 2,14 5,00EAST CAPITAL TURKISH FUND Osteuropa SE0001621327 47,324 2,50 0,00MORGAN ST INV F-INDIAN EQ-A Indien LU0266115632 47,066 1,95 5,75HBM GLOBAL BIOTECHNOLOGY-USD Gesundheitssektor LI0130449403 46,743 N.A. N.A.FRANK-INDIA-A ACC USD Indien LU0231203729 46,378 1,89 5,75JUPITER JGF-INDIA SEL-L USD Indien LU0365089902 46,371 N.A. N.A.Quelle: Bloomberg,

Die besten Aktienfonds 2014 (ein Jahr retour)

Das noch sehr frühe Jahr soll zur Abwechslung ge-nutzt werden, einen Blick in die abgelaufene Periodezu werfen. Dafür haben wir die laut Bloomberg 2036

in Österreich zum Vertrieb zugelassenen Aktienfonds (8820Stück inkl. ihrer jeweiligen Subklassen) auf ihre Perfor-mance ein Jahr zurück gerankt.Den höchsten Ertrag brachten Investments in den Ge-

sundheitsbereich, vor allem Biotech, wo sich mit einemEspa-Produkt auch ein heimischer Anbieter in der Spitzen-gruppe einreihte. Weiteres stark positiv performendesThema war Indien - ein Türkei-Fonds kommt ebenfallsunter die Top-10.Die Liste der Verlierer ist ebenfalls mit zwei Themen ge-

spickt: Überwiegend mit Russland, das mit den wegen derUkraine-Krise verhängten Sanktionen in die Rezession ab-taucht, mehr als verschärft durch Thema Nummer zwei -das Abtauchen des Ölpreises, womit wir dann auch denschlechtesten aller Fonds hätten ... >gill< http://www.rendezvousmitharry.de

Rendezvousmit HarryDie Sendung „Rendezvous mit Harry“ findetjeden Montag live um 19 Uhr statt. EineStunde lang treffen sich Top-Trader HaraldWeygand, Grégoire Toublanc und Volker Mei-nel um über Kurse, Charts, Produkte, Progno-sen zu reden. Dabei können Sie während derLive-Sendung Fragen stellen, die das Teamaufgreifen und beantworten wird.

26FREITAG, 09. JANUAR 2015

Page 27: be INVESTOR 18

Der 2014er-Top-Performer im Segment der Aktien-fonds erreichte ein Plus von 52,5 Prozent und ge-hörte dem Gesundheitsbereich an (siehe

http://goo.gl/zyWXXh). Im Anleihensegment waren eben-falls veritable bis zu 45 Prozent zu verdienen. Dies mit Ul-tralangläufern. Pimco etwa setzt große Stücke auffranzösische Staatsbonds mit Laufzeiten von bis zu 2060.Emerging Markets bzw. der High-Yield-Bereich brachten

hingegen teils zweistellige Kursverluste ein. Dies etwa,wenn wie im Fall der ESPA im High Yield-Value Bonds mitCorral Petroleum ein Vertreter der zuletzt so gebeuteltenÖlindustrie eine Top-Position im Portfolio einnimmt. MitSalamander Energy und Iona Energy kommen zwei weitereBranchenvertreter unter die Top-10-Positionen.In einem Einmonats-Ranking hätten sich die jeweiligen

Plus- bzw. Minusthemen übrigens nicht verändert. >gill<

BÖRSE EXPRESS

FONDS (ANLEIHEN)

In der Länge liegt die Würze, währendHigh-Yield-Investments die Performance versalzen

PERFORMANCE

Foto: APA/Georg Hochmuth

in ProzentName Anlagefokus ISIN Perf. 1a Kostenquote AA*

PIMCO-€ ULTRA LONG-€INS ACC ausl. Anleihe IE00B1N7Z540 45,544 0,46 0,00

PIMCO-€ LNG AVG DUR - INS AC ausl. Anleihe IE00B0MQV914 32,968 0,46 0,00

ING L RENTA-EU LG DUR-PC EUR ausl. Anleihe LU0546917344 28,302 0,90 3,00

PARVEST BD EU L TRM-CLA EU A Europäische Union LU0823381875 28,278 N.A. N.A.

PIONEER SF-EUR CRV 10+YR-E€A ausländ. Staatsanleihe LU0271691981 27,535 N.A. 1,75

UNIQA STRUCTURED CREDIT FUND Mortgage-Backed AT0000917786 24,706 2,676 2,00

PIONEER SF-TACTICAL ALL BD-E ausländ. Anleihe LU0453510686 22,64 N.A. N.A.

CANDR BONDS-EURO LONG TR-C-C ausländ. Anleihe LU0077500055 21,136 0,78 2,50

UNIRENTA CORPORATES-T OECD-Länder LU0039632921 20,91 1,07 3,00

ESPA BOND DOLLAR-CORP-A€ USA AT0000724257 20,51 N.A. 3,50

Die besten Anleihenfonds 2014 (ein Jahr retour)

Name Anlagefokus ISIN Perf. 1a Kostenquote AA*

SPARINVEST-HIGH YLD VA BDS-R Hochverzinsliche Anleihe LU0232765429 -15,891 1,55 N.A.

SPARINVEST-ETH HI YLD BND-€I Hochverzinsliche Anleihe LU0473785169 -13,433 0,92 0,00

TOWER FUND-LOC CUR EMRG MKTS Emerging Markets LU0085519790 -9,714 2,38 N.A.

UBS LUX E E-GL ST USD-USDPA Emerging Markets LU0055660707 -9,697 1,21 1,50

PARVEST BD WLD EMG CRPT-CC EM Allokation LW LU0823384119 -9,248 1,84 N.A.

UBS LUX BOND-CRNCY DV USD-D ausländ. Anleihe LU0659904402 -8,893 0,94 1,00

NESTOR OSTEUROPA BND FONDS-B Osteuropäische Region LU0182187632 -8,885 1,50 3,00

PARVEST-BOND WORLD EME-C Emerging Markets LU0823386163 -8,788 1,85 N.A.

ING L RENTA-EM MK DB LC-PC EM Allokation LW LU0546916379 -8,591 1,35 3,00

UBS EMERGING ECON LC-USD PA EM Allokation LW LU0775387714 -8,428 1,54 1,50Quelle: Bloomberg, *AA ... >usgabeaufschlag

Die schlechtesten Anleihenfonds 2014 (ein Jahr retour)

Jeden Dienstag in Ihrer Mailbox - der Anleihen Newsletter des BörseExpress - Anmeldung zum kostenlosen Bezug unterhttp://goo.gl/r9OgYN

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27FREITAG, 09. JANUAR 2015

Page 28: be INVESTOR 18

BÖRSE EXPRESS

IMMOBILIEN-(AKTIEN)-WOCHE

Die meiste Rendite mitImmobilien brachte ...

DIE TOPS UND FLOPS DER LETZTEN 5 BÖRSETAGE

Ein gutes Händchen hatten zuletzt die beiden Fonds-manager Wilhelm Spitaler und Philip Schifferegger.Deren Fonds ‘Private Banking Management Program-

Real Estate A’ erzielte auf ein Jahr rückgerechnet als einzigerin Österreich zum Vertrieb zugelassener Immobilienfondsein zweistelliges Prozentplus. Dies mit einem Absolute Re-turn Fonds, der global in Immobilienaktien und Immobi-lienaktienfonds investiert. So auch große Teile in andereFonds des eigenen Hauses (der ESPA Stock Asia Pacific Pro-perty ist zweitstärkste Depotposition - CA Immo ist die Top-Einzelaktiengewichtung). Dass Immobilien keineSelbstläufer sind, zeigt aber auch der zweistellige Verlust desUBS Euroinvest - mit Direktinvestments in Büroimmobilien.Dies, da dieser offene Immobilienfonds im Juli bereits zumzweiten Mal die Rücknahme der Anteilsscheine aussetzteund seitdem für zunächst zwölf Monate geschlossen ist.Kurzfristig war zuletzt vor allemmit österreichischen Im-

mobilienaktien gutes Geld zu machen: der IATX etwa per-formte den europäischen Branchenindex klar aus. Im(positiven) Fokus standen Unternehmen, die möglichst weitweg von Russland agieren - das von Sanktionen und der Öl-preisschwäche geplagte Land vermiest dort tätigen Unter-nehmen die Aktienperformance. Daher hinken inÖsterreich Warimpex und Immofinanz nach, und belegeninternational PIK, Raven und Co die letzten Plätze. Länger-fristig zeigt sich aber auch: Immoaktien performen besserals der Gesamtmarkt - siehe Tabelle. >gill<

in Prozent; Quelle: Bloomberg (Stand 7. Jänner, 24.00 Uhr)Name ISIN Perf. 1Mo Perf. 1 J. Kostenquote AA*

PRIVATE BAN M PROM RE EST-A AT0000A07YH5 0,57 15,41 N.A. 5,00

EII PROP WORLD INVEST EX-US IE0030794618 2,76 9,53 1,62 3,00

DWS SACHWERTE-INC DE000DWS0W32 -0,27 8,73 1,41 5,00

IMMOFONDS 1 AT0000632195 0,20 2,95 N.A. 3,25

REAL INVEST AUSTRIA-A AT0000634357 0,27 2,84 N.A. 3,00

SEMPERREAL ESTATE - A AT0000622980 0,21 2,53 N.A. 3,00

WESTINVEST INTERSELECT DE0009801423 0,30 2,27 0,57 5,50

RAIFFEISEN-IMMOBILIENFONDS-A AT0000633409 -0,02 -2,01 1,19 3,50

CS EUROREAL-A EUR DE0009805002 -0,06 -4,82 0,80 5,00

UBS D 3 SEC REAL ESTATE EUR DE0009772681 0,30 -6,50 0,94 5,00

REAL INVEST EUROPE AT0000A04KN9 0,02 -7,91 N.A. 3,50

REAL INVEST E 2006-A AT0000A001N3 0,00 -7,91 N.A. 3,50

RP GLOBAL REAL ESTATE DE000A0KEYG6 0,12 -9,51 2,49 5,00

AXA IMMOSELECT DE0009846451 0,23 -10,71 0,62 5,00

UBS D EUROINVEST IMMOBILIEN DE0009772616 -1,54 -20,89 0,93 N.A.

Die besten Immobilienfonds (ein Jahr retour)

Änderung (%)

Emlak Konut 10,9 49,8

Foxtons Group 8,4 -40,5

Testa Inmuebles 8,3 150,0

Fastighets 6,8 63,7

Emaar Econimic City 6,6 4,9Quelle: Bloomberg, BEUREAL (in Euro) - Stand 7. Jänner, 24.00 Uhr

Top-Werte 1 Woche 1 Jahr

Änderung (%)

LSR Group -9,8 -47,9

PIK Group -9,2 82,5

Raven Russia -7,6 -41,5

CPI Property -4,7 -2,3

Melisron -4,2 14,0Quelle: Bloomberg, BEUREAL (in Euro) - Stand 7. Jänner, 24.00 Uhr

Flop-Werte 1 Woche 1 Jahr

Änderung (%)

conwert 4,5 7,7

S Immo 4,2 23,6

CA Immobilien 3,2 23,3

Buwog 1,0 -

Immofinanz 0,5 -23,3

Warimpex 0,3 -60,8

... zum Vergleich

IATX 2,2 4,6

BEUREAL (in Euro) 0,2 23,8

EuroStoxx50 -2,5 -1,4

... die Österreicher 1 Woche 1Jahr

28FREITAG, 09. JANUAR 2015

Page 30: be INVESTOR 18

BÖRSE EXPRESS

ANLAGE

Janus Capital legt zwei neue auf Asien fokussierte Fondsund zwei neue auf Japan fokussierte Fonds auf, die zu-sammen mit DIAM International Ltd. verwaltet werden.

DIAM ist einer der führenden Vermögensverwalter in Asienmit Sitz in Tokio und verwaltet ein Gesamtvermögen vonüber 146 Milliarden US-Dollar.

Die Fonds sind wir folgt konzipiert: Der Janus Japan Fonds- ISIN IE00BQ1YDR08(thesaurierende Vari-ante), ISINIE00BQ1YDZ81 (aus-schüttende Variante) -ist ein frei agierenderAktienfonds mit flexi-blem Anlageansatz, derzum Ziel hat, Erträgeüber der Benchmark

(Alpha) zu erzielen. Dazu investiert er in Aktien aus allenKapitalisierungssegmenten, Stilen und Branchen.

Der Janus Japan Emerging Opportunities Fund - ISINIE00BQ16N094 (thesaurierend), ISIN IE00BQ16N763 (aus-schüttend) - setzt den Anlageschwerpunkt auf japanischeAktien mit niedriger und mittlerer Kapitalisierung. Er hatzum Ziel, in die Wachstumstreiber der japanischen Volks-wirtschaft zu investieren, indem er den Fokus auf junge,sich dynamisch entwickelnde Unternehmen setzt.

Der Janus Asia Frontiers Markets Fund - ISINIE00BPZ57367 (thesaurierend), IE00BPZ57698 (ausschüt-tend) - ist ein Aktienfonds, der in alle Kapitalisierungsseg-mente investiert und sich an Investoren richtet, die nacheinem aktiv verwalteten Fonds für die asiatischen Periphe-rieländer suchen; eine der sich am schnellsten entwickeln-den Regionen der Welt mit hohem Wachstumspotenzial inden kommenden Jahren.

Der Janus Asia Growth Drivers Fund - ISIN IE00BQ0QP375(thesaurierend), ISIN IE00BQ0QP607 (ausschüttend) - ist einAktienfonds, der sich auf Aktien aus konsumnahen Bran-chen und anderen Sektoren fokussiert, die das Wachstumin Asien tragen und vorantreiben. Asien bleibt bei weltwei-ten Aktienanlagen weiterhin die chancenreichste Region.

Was sich in den vergangenen Quartalen bereits ab-gezeichnet hat, findet nun in den Gesamtjahres-zahlen Bestätigung. 2014 verzeichneten die

deutschen Bürovermietungsmärkte den niedrigsten Flä-chenumsatz seit fünf Jahren. In den sechs großen deutschenBüromärkten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Kölnund München wurden 2,7 Mio. m² Bürofläche umgesetzt

und damit nochmals4,3% weniger als im be-reits unterdurch-schnittlichen Vorjahr.Dass die Mieten trotzschwacher Flächen-nachfrage zulegenkonnten, ist auf den er-neuten Leerstandsrück-gang zurückzuführen.Mehr gibt’s unter http://goo.gl/6icVEZ.

Investieren in Holz’,von Lambert Liesen-berg aus dem Fi-

nanzbuchverlag. DassInvestieren in Holznicht so einfach ist,dürften gerade österrei-chische Aktionäre, dieihr Glück mit der sei-nerzeit gehypten TeakHolz versucht haben und inzwischen fast ihren gesamtenEinsatz verloren haben, festgestellt haben. Wie’s bessergeht, damit beschäftigte sich dieses Buch - mehr gibt’s unterhttp://goo.gl/9yRrCr. <

FONDS UND CO

Rückläufige deutsche Büroimmos, mehr Asien beiJanus und was bei Holzinvestments zu beachten ist

Rendezvousmit HarryWas für ein Start ins neue ‘Rendezvous-mit-Harry-Jahr’. DAX im Minusrausch und Rekord-teilnehmerzahl. Da konnten sich Chart-ProfiHarald Weygand, Grégoire Toublanc und Vol-ker Meinel von BNP Paribas ganz schön insZeug legen. Und Harry hat auch einige Signalebei DAX-Aktien wie VW, Daimler und Henkelentdeckt. Außerdem ist er bullisch auf US-Staatsanleihen. In einer Grafik zeigt Harry dieWachablösung der Weltmacht USA durchChina. Die nächste Sendung findet am Mon-tag, 12. Jänner um 19 Uhr statt.

Sendung vom 05. Jänner im Rückblick

30FREITAG, 09. JANUAR 2015

Page 31: be INVESTOR 18

BÖRSE EXPRESS

ÖKO-INVESTMENT

Corporate Responsibility Interface Center oder CRIC istder größte europäische Verein zur Förderung des ethi-schen Investments im deutschsprachigen Raum und

versteht sich gleichermaßen als Informationsplattform undKompetenzzentrum. Da liegt es nahe, dass sich die derzeitrund 100 Mitglieder - unter ihnen die deutsche GLS--Gemeinschaftsbank oder das Wiener Bankhaus Schelham-mer & Schattera, Vermögensverwaltungen wie Erste AssetManagement, Vorsorgekassen wie fair-finance und zahlrei-che kirchliche Investoren - auch Gedanken zu den Investo-ren machen.

Motive. Seit kurzem gibt es eine eigene „CRIC-Definition ver-antwortlich Investierender”, die sich von anderen Definitio-nen absetzt, die beschreiben, was ein ethisches odernachhaltiges Geldanlageprodukt ausmacht. „Wir habenkürzlich diese Definition entwickelt, um deutlich zumachen,

dass es - bevor mansich über be-stimmte Produkteinformiert - wichtigist, sich darüber imKlaren zu sein, wel-che wirtschaftli-chen Aktivitäten

man mit einer Geldanlage fördern oder vermeiden will.”,konkretisiert Klaus Gabriel, CRIC-Gründer und -Geschäfts-führer, in einem Interview mit dem Netzwerk Ethik heute.

Anlagesubjekt.Der Fokus sollte, gemäß CRIC, viel mehr aufdem Anlagesubjekt liegen, „weil der Investierende der Aus-gangspunkt der Investmententscheidung ist und dessen In-vestmentziele und -motive bislang von der ethischenBetrachtung nicht ausreichend berücksichtigt wurden”.

Definition. „Verantwortlich Investierende reflektieren die fi-nanzielle und ethische Dimension ihrer Investmentent-

scheidungen. Dabei bewerten sie die Handlungsfolgen des In-vestierens und ihre Motive so, dass sie ethische Ansprüchegegenüber finanziellen priorisieren.” Laut CRIC soll das hei-ßen, dass solche Investoren ihr Kapital gemäß moralischerStandards anlegen, selbst wenn dadurch finanzielle Nachteile- wie etwa eine geringere Rendite oder ein erhöhtes Risiko -zu akzeptieren wären.

Investorentypen. Allerdings, nicht jeder Investorentyp hathier die gleichen Möglichkeiten. „Als privater Investor binich insbesondere meinem eigenen Gewissen gegenüber ver-antwortlich und da kann ich zum Beispiel auf Rendite gänz-lich verzichten. Für eine Versorgungskasse hingegen, dieGeld anlegt, um die Versorgung von Menschen im Alter zugewährleisten und ihr Tun gegenüber den Anspruchsbe-rechtigten rechtfertigen muss, stellt die Erwirtschaftungeiner Rendite ebenfalls eine Verpflichtung dar.”, erklärt Ga-briel weiter.

Verantwortung. Wichtig erscheint CRIC vor allem, dassGeldanlageentscheidungen in der Regel eine direkte oder in-direkte Auswirkung auf Gesellschaft und Umwelt haben. Des-sen solle man sich bewusst sein, auch wenn dieAuswirkungen einer Geldanlage auf soziale, ökologische oderkulturelle Bereiche oft nicht oder nur schwer erkennbar sindund eine exakte Messung der Wirkung nur beschränkt mög-lich ist. Und darum seien Investierende zumindest mitver-antwortlich für die Folgen ihres Investierens. (Teil 2: Wieverantwortlich handeln Unternehmen?) <

Klaus Gabriel gründete CRIC im Jahr 2000,umethischeGeldanlagein der breitenÖffentlichkeit bekannt zumachen. Foto: Aleksandra Pawloff

Verantwortung ist derSchlüssel (Teil 1)

ETHISCHE GELDANLAGE

Christa Grünberg [email protected]

Wer ist ein verantwortlich Investierender?Wie verantwortlich handeln die Unterneh-men, in die Anleger investieren?Wie könnenInvestoren dieses Handeln beeinflussen? EinVerein sucht nach Antworten.

„..wichtig ist, sich darü-ber im Klaren zu sein,welche wirtschaftlichenAktivitäten manmiteiner Geldanlage fördernoder vermeiden will.”

31FREITAG, 09. JANUAR 2015

Page 32: be INVESTOR 18

BÖRSE EXPRESS

FX

Dawären zunächst die Verbraucherpreisdaten für dieEurozone, merkt Steven Barrow von der StandardBank an. Er erwartete für gestern eine negative Jah-

resrate und behielt recht. Am 22. Januar folge die EZB-Sit-zung, auf der die Zentralbank vermutlich umfangreicheKäufe von Staatsanleihen (QE) beschließen wird. Als drittespotenziell belastende Ereignis für den Euro nennt Barrowdie Wahlen in Griechenland am 25. Januar, die mit vielenUnwägbarkeiten behaftet sind.

Deflationsgefahr. Die bislang nicht in den Griff zu be-kommende Abwärtsspirale bei der Inflation bereitet seitgestern wieder verstärkt Sorgen. Denn beim Euro ging esweiter abwärts: Mit 1,1810 Dollar fiel er auf ein Mehrjah-restief und konnte die 1,18er-Marke nur knapp verteidi-gen. Wie bekannt wurde, sind die Verbraucherpreise in derEurozone das erste Mal seit 2009 wieder gefallen. Mit

minus 0,2 Prozentim Dezember gin-gen sie doppelt sostark zurück wievon Volkswirten er-wartet. „Wie bereitsdie niedrigen Werte

in Deutschland, Frankreich und Belgien vermuten ließen,haben die rückläufigen Öl- und Benzinpreise zur ersten ne-gativen EWU-Inflationsrate seit 2009 geführt”, kommen-tierte Viola Julien von der Helaba.

Anleihenkäufe. Mit der negativen Inflationsrate steigendie Erwartungen an ein weiteres quantitatives Locke-rungsprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) deut-lich. Obwohl, viele Volkswirte rechnen ohnehin mit derAnkündigung eines Anleihekaufprogramms auf ihrernächsten Sitzung. Die Commerzbank (CoBa) glaubt, dassder Markt die stetig fallenden Ölpreise als Gefahr eines Ab-gleitens in dauerhafte Deflation interpretiert. Diese Deu-

tung sei so erschreckend, dass auch die Falken im EZB-Ratzugäben, dass Handlungsbedarf bestehe, so CoBa-ExperteUlrich Leuchtmann. Er geht sogar davon aus, dass die fal-lenden langfristigen Inflationserwartungen ein Szenariowahrscheinlicher machen, in dem die EZB - ähnlich derBank of Japan - mit immer mehr QE gegen die niedrigen In-flationserwartungen anrenne und nicht merke oder wahr-haben wolle, dass das zwecklos bzw. kontraproduktiv sei.

Grexit. Nur wenige Experten sind für den Euro optimis-tisch. Einer davon ist Daisuke Karakama, Chefvolkswirtder Mizuho Bank. Für ihn bietet die Abwertung des Eurozum Dollar aufgrund der ungewissen politischen ZukunftGriechenlands eine gute Kaufgelegenheit. Er hält die lang-fristigen Folgen der politischen Instabilität in Griechen-land für eher unbedeutend. Angesichts desRenditeabstands zwischen US- und Bundesanleihen müsstedie Gemeinschaftswährung laut Karakama nämlich ineiner Spanne zwischen 1,21 und 1,27 Dollar notieren.Daher bestehe Aufwertungspotenzial, sobald sich die Ge-müter beruhigt hätten.

Prognose. Die LBBW sieht den Euro Ende 2015 dagegenbei 1,15 US-Dollar. Wie viele andere Analysen erwartenauch diejenigen der deutschen Bank, dass die Fed im zwei-ten Quartal 2015 die Leitzinswende einläuten wird. Im Vor-feld dürfte sich der bereits große Dollar-Zinsvorteil nochausweiten und schließlich eine weitere Aufwertung desUS-Dollars gegenüber dem Euro bewirken, so die LBBW.

Wenig Chancen für Euroaufwertung:Die baldigenAnleihekäufe derEZB könnten das Griechenland-Risiko überspielen. Foto: APA

Euro-Tiefflug: VieleAnalysten sehen schwarz

AUSSICHTEN

Christa Grünberg [email protected]

Von drei Seiten drohen dem Euro im JännerGefahren, sagen die Experten. Warum diemeisten Analysten pessimistisch sind unddie Fortsetzung seines Abwärtstrends prog-nostizieren.

„..die rückläufigen Öl-und Benzinpreise habenzur ersten negativenEWU-Inflationsrate seit2009 geführt.”

32FREITAG, 09. JANUAR 2015

Page 33: be INVESTOR 18

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33FREITAG, 09. JANUAR 2015

Page 34: be INVESTOR 18

BÖRSE EXPRESS

Börse Express: Was war für Sie der größte Trend im Bereich „Anlage-Zertifikate“ im abgelaufenen Jahr?Markus Kaller: Trendsetter aus dem Zertifikate-Bereich warenim Jahr 2014 eindeutig die Teilschutz-Produkte. InsbesondereAktienanleihen in ihren verschiedenen Ausprägungen - mitund ohne Puffer - waren sehr gefragt.

Was war für Sie der größte Trend im Bereich „Hebel-Zertifikate“ im ab-gelaufenen Jahr?Im Bereich der Trading-Produkte konnten wir keinen spe-ziellen Trend ausmachen. Allerdings konnten wir durch dieErweiterung der Produktpalette in Richtung Verbreiterungder Basiswerte punkten. Insbesondere deutsche Aktien au-ßerhalb des DAX-Universums waren gut nachgefragt.

Welche Basiswerte konnten im Jahr 2014 besonders auf sich aufmerk-sam machen?Bei den Aktienanleihen waren österreichische Titel als Ba-siswert besonders begehrt. Hier haben insbesondere OMV undvoestalpine punkten können. Bei den Hebelproduktenwarenwie oben erwähnt deutsche Aktien außerhalb des DAX-Uni-versums nachgefragt

Was hat Sie 2014 bezogen auf den Zertifikatemarkt in Deutsch-land/Österreich besonders gefreut bzw. geärgert?Es gab heuer keine „speziellen“ Aufregungen. Allerdingsgeben die ersten Ideen zu neuen regulatorischen Bestim-mungen einen Vorgeschmack, wie weit die Finanzmärkte inZukunft geregelt werden sollen. So gesehen kannman sagen,dass 2014 ein Vorbote für kommendeHerausforderungenwar.

Was war für Sie das Zertifikat des Jahres 2014 aus Ihrem eigenen Haus?Die Aktien-Anleihe protect pro auf Uniqa (ISIN:AT0000A19TR9).

Welche Trends erwarten Sie im Anlage-Zertifikate-Bereich im Jahr2015?Ich erwarte eine weiter steigende Nachfrage nach Teil-schutz-Zertifikaten. Das anhaltend niedrige Zinsniveau wirdAnleger zum Umstieg auf Aktienanleihen und Bonus-Zertifi-kate motivieren.

Welche Trends erwarten Sie im Hebel-Zertifikate-Bereich im Jahr 2015?Im kommenden Jahr wird das Thema der Hebelprodukte inunserem Haus durch Faktor-Zertifikate beherrscht werden.

Der Ölpreis wird 2015 ...... in Abhängigkeit von der geopolitischen Gesamtsituationentsprechend schwanken. Bei einer Beruhigung der Krisen-herde und einemWirtschaftswachstum rechne ichmit einemleicht steigenden Ölpreis.

Gold wird 2015 ...... weiterhin als Investitionsmöglichkeit für unruhige Zeitenzur Verfügung stehen. Ich rechne mit einem leicht rückläufi-gen Goldpreis, weil sich die Furcht der Investoren langsamaber stetig aus dem Markt verabschiedet.

Der ATX wird 2015 ...... wieder eine eigene Dynamik haben. Tendenziell erwarteich mir ein Hinterherhinken gegenüber den großen Indizes.

Markus Kaller erwartet, dass das tiefe Zinsniveau zuZuflüssen im Teilschutz-Bereich führen wird. Foto: Börse Express / Draper

„Ich erwarte eine weitersteigende Nachfrage nachTeilschutz-Zertifikaten“

MARKUS KALLER

Michael J. Plos [email protected]

Markus Kaller von der Erste Group sprachmit dem Börse Express über das abgelaufeneJahr 2014, das zum Vorboten für Kommen-des werden könnte - und wirft einen Blickin das noch junge Zertifikate-Jahr 2015.

ZERTIFIKATE-INTERVIEW34

FREITAG, 09. JANUAR 2015

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BÖRSE EXPRESS

Börse Express: Was war für Sie der größte Trend im Bereich „Anlage-Zertifikate“ im abgelaufenen Jahr?Philipp Arnold: Im Teilschutzbereich sind vor allem Bonus-Zertifikate und Protect Aktienanleihen die beliebtesten Pro-duktkategorien. Insbesondere Bonus-Zertifikate mit tiefenBarrieren auf große Aktienindizes sind mittlerweile bei vie-len Kunden ein klassischer Depotbestandteil. Die Performancegibt den Kunden auch absolut recht: Gerade im Seitwärts-markt, den wir bei den meisten großen Aktienindizes im ab-gelaufenem Jahr gesehen haben, konnten Bonus-Zertifikateihre Stärken voll ausspielen und in vielen Fällen den Basis-wert outperformen.

Was war für Sie der größte Trend im Bereich „Hebel-Zertifikate“ im ab-gelaufenen Jahr?Neben den klassischen Hebelprodukten wie Optionsschei-

nen und Turbo-Zertifikaten sind Faktor-Zertifikate mittler-weile ein fixer Bestandteil der Produktpalette. Neben derWiener Börse und den beiden deutschen Zertifikate Börsen inStuttgart und Frankfurt hat RCB vergangenes Jahr die Listing-Aktivitäten von Hebel-Zertifikaten an der Warschauer Börseverstärkt.

Welche Basiswerte konnten im Jahr 2014 besonders auf sich aufmerk-sam machen?Im Anlagebereich waren neben deutschen und österrei-

chischen Basiswerten bei Zeichnungsprodukten vor allem derEuro Stoxx 50, der globale Dividendenaktien-Index Stoxx Glo-bal Select Dividend 100 sowie der Nachhaltigkeits-Index iS-TOXX Global ESG Select 100 besonders beliebte Basiswerte.

Im Hebelbereich sind die gehandelten Volumina im Roh-stoffbereich und auf osteuropäische Basiswerte angestiegen.

Was hat Sie 2014 bezogen auf den Zertifikatemarkt in Deutsch-land/Österreich besonders gefreut bzw. geärgert?Besonders erfreulich ist es zu sehen, dass Zertifikate immer

mehr als fixer Portfoliobestandteil gesehen werden. Geradeim Spannungsfeld niedriger Zinsen und spürbarer Unsicher-heit an den Märkten können Zertifikate mit attraktiver Ren-ditechance bei reduziertem Risiko punkten. Für RCB war derdiesjährige Zertifikate Award Austria, bei demwir zum achtenMal in Folge zum besten Emittenten des Landes gewählt wur-den, ein Highlight.

Was war für Sie das Zertifikat des Jahres 2014 aus Ihrem eigenen Haus?Da fällt mir dieses Jahr mit dem S&P 500 Winner

(AT0000A15TQ9) ein „exotischeres“ Garantie-Zertifikat ein.

Welche Trends erwarten Sie bei Anlage-Zertifikaten im Jahr 2015?Ich erwarte eine weiter steigende Nachfrage nach Teil-

schutz-Zertifikaten. Das anhaltend niedrige Zinsniveau wirdAnleger zum Umstieg auf Aktienanleihen und Bonus-Zertifi-kate motivieren.

Der Ölpreis wird 2015 ...... im ersten Halbjahr 2015 nachMeinung von Raiffeisen Re-

search über USD 70 steigen.

DDaass kkoommpplleettttee IInntteerrvviieeww ffiinnddeenn SSiiee uunntteerrhttp://www.foonds.com/article/32932/fullstory <

Philipp Arnold erwartet eine Reaktion der Anleger auf dieniedrigen Zinsen. Foto: Börse Express / Draper

„Das Zinsniveau wirdAnleger zum Umstiegmotivieren“

PHILIPP ARNOLD

Michael J. Plos [email protected]

Philipp Arnold von der Raiffeisen Centro-bank sprach mit dem Börse Express über dasabgelaufene Jahr 2014 und warum Anleger2015 den Weg zu Aktienanleihen undBonus-Zertifikaten finden werden.

ZERTIFIKATE-INTERVIEW35

FREITAG, 09. JANUAR 2015

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BÖRSE EXPRESS

Börse Express: Was war für Sie der größte Trend im Bereich „Anlage-Zertifikate“ im abgelaufenen Jahr?Frank Weingarts: Trotz oder vielleicht auch wegen der nied-rigen Zinsen suchen Anleger weiterhin Produkte, die Aus-schüttungen über Marktniveau bieten. Da das nun mal imaktuellen Zinsumfeld über klassische Anleihen nicht zu er-reichen ist, stehen aktienbasierte Produktemit Teilschutz wei-terhin im Fokus. Hier stehen nach wie vor Aktienanleihenund Express Zertifikate in der Gunst des Anlegers. Auch Ga-rant-Anleihen mit Kapitalschutz durch den Emittenten Uni-Credit Bank AG von unter 100 % waren stark nachgefragt.Generell lässt sich auch feststellen, dass Anlageprodukte inUS-Dollar stärker nachgefragt werden.

Was war für Sie der größte Trend im Bereich „Hebel-Zertifikate“ im ab-gelaufenen Jahr?Turbos und klassische Optionsscheine sind die gefragtesten

Hebelprodukte. Für uns als Emittent war jedoch erfreulich,dass wir unsere Produktpalette im Bereich der Hebelprodukteerweitern konnten. So haben wir beispielsweise im Sommermit der Emission von Discount-Optionsscheinen begonnen.

Welche Basiswerte konnten im Jahr 2014 besonders auf sich aufmerk-sam machen?Bei Zertifikaten sind Klassiker wie DAX und Euro Stoxx 50

gefragt, gleich gefolgt von Standardwertenwie Daimler, Deut-sche Bank und BASF. Diese können Anleger scheinbar immernoch am besten einschätzen. Bei den Hebelprodukten ist derdeutsche Leitindex ganz weit vorn. Aber auch hier sind Deut-sche Standardwerte und zudem v. a. Apple sehr beliebt.

Außerdem waren seit langem mit Zalando, Alibaba oderRocket Internet mal wieder Börsengänge im Blickfeld, wenn-gleich sie die Erwartungen nicht unbedingt immer so erfüllthaben.

Was hat Sie 2014 bezogen auf den Zertifikatemarkt in Deutsch-land/Österreich besonders gefreut bzw. geärgert?Trotz weiterhin schwierigem Umfeld sind v. a. auch aktien-

basierte Instrumente wieder gefragt. Die Anleger scheinendem Aktienmarkt wieder mehr Vertrauen zu schenken. DieKursrallye zB. im DAX zum Ende des Jahres und z.T. positiveAusblicke für 2015 in denMedien begünstigen das sicherlich.

Was war für Sie das Zertifikat des Jahres 2014 aus Ihrem eigenen Haus?Die sogenannten Blue-Chip-Aktienkorb-Anleihen mit Kapi-

talschutz bzw. Teilschutz durch den Emittenten bei z.B. 90 %,sowohl in US-Dollar als auch in EUR waren sehr beliebt. Bei-spiele dafür sind aktuell ISIN DE000HVB1S69 (Blue Chip Ak-tienkorb Anleihe 2/2015-8/2020mit 90 %Mindestrückzahlungoder DE000HVB1S85 (US-Dollar Blue Chip Aktienkorb Anleihe2/2015-8/2019).

Welche Trends erwarten Sie bei Anlage-Zertifikaten im Jahr 2015?Neben den Emissionen mit vollem oder 90%-igem Kapital-

schutz durch den Emittenten werden sicher weiter auch dieaktienbasierten Teilschutzprodukte wie Aktienanleihen undExpresszertifikate gefragt sein.

DDaass IInntteerrvviieeww ffiinnddeenn SSiiee iinn vvoolllleerr LLäännggee uunntteerrhttp://www.foonds.com/article/32945/fullstory <

Teil-Kapitalschutz-Zertifikate gehören für Frank Weingarts zuden Gewinnern des Jahres 2014. Foto: Börse Express / Draper

„Anlageprodukte in US-Dollar wurdenverstärkt nachgefragt“

FRANK WEINGARTS

Michael J. Plos [email protected]

Frank Weingarts von UniCredit onemarketssprach mit dem Börse Express über das ab-gelaufene Jahr 2014 und warum es bei Kapi-talschutz-Zertifikaten nicht immer gleich100 Prozent sein müssen.

ZERTIFIKATE-INTERVIEW36

FREITAG, 09. JANUAR 2015

Page 37: be INVESTOR 18

BÖRSE EXPRESS

KALENDER (CLICK FOR MORE)Uhrzeit Event Montag, 12. Jänner Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Dienstag, 13. Jänner Tatsächlich Konsens Zuletzt

37FREITAG, 09. JANUAR 2015

Page 38: be INVESTOR 18

BÖRSE EXPRESS

Uhrzeit Event Dienstag, 13. Jänner (Fortsetzung) Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Mittwoch, 14. Jänner Tatsächlich Konsens Zuletzt

KALENDER (CLICK FOR MORE)38

FREITAG, 09. JANUAR 2015

Page 39: be INVESTOR 18

BÖRSE EXPRESS

Uhrzeit Event Donnerstag, 15. Jänner (Fortsetzung) Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Freitag, 16. Jänner (vor Marktstart) Tatsächlich Konsens Zuletzt

KALENDER (CLICK FOR MORE)39

FREITAG, 09. JANUAR 2015

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BÖRSE EXPRESS

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