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Aktuelle Ausgabe des be INVESTOR mit Schwerpunkt Austro-Aktien aus der Sicht von Value-Investoren plus aktuelle Entwicklungen in der Berichtssaison
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BÖRSE EXPRESS
be INVESTORNR. 3322/46
Schwerpunkt Wien: Die Earnings Season ist voll im Gange. Tagtäglich legen die börsenotierten Österreicher ihre Zahlen vor.Wir wagen einen Blick hinter die Kulissen und zeigen welche Austro-Firmen dem Star-Investor gefallen könnten. Foto: Bloomberg
WarrenBuffett
Diesen Austro-Aktienkann
nicht widerstehen
BÖRSE EXPRESSRa
hofe
r.
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e
BÖRSE EXPRESS
SCHWERPUNKT
Warren Buffetts Blick schweift in die Ferne, ab und anbleibt er auch an Europa haften. Trotz des Fiaskosmit der Beteiligung beim britischen Einzelhandels-
riesen Tesco - der Starinvestor nannte das Investment einmalunverblümt einen Fehler - hält Buffetts InvestmentvehikelBerkshire Hathaway weiterhin in Europa Ausschau. Zuletztangelte sich der 84jährige Star-Investor im Februar dieses Jah-res die Hamburger Firma Louis, einen Händler für Motorrad-zubehör. „Wir haben Deutschland nun viel mehr auf demRadar als noch vor ein paar Jahren“, erklärte Buffett AnfangMai auf dem 50sten Aktionärstreffen der Berkshire Hathawayin Omaha, Nebraska. Buffett im O-Ton zum Thema Deutsch-land: „Meine Prognose: Wir werden mindestens eine Über-nahme in den nächsten fünf Jahren machen.“ Im Vergleichzu US-Unternehmen seien die Bedingungen günstig. BuffettsAlter Ego Charlie Munger ergänzte: „Wir haben uns in Europalange Zeit mit Zukäufen schwergetan“, doch DeutschlandsUnternehmen sind traditionell stark, wenn es um Technolo-gie und Ingenieurswesen ginge. „Wir bewundern das.“Von Deutschland aus ist es nur ein Katzensprung nach
Österreich. Die Entfernung zwischen Frankfurt undWien be-trägt gerade einmal 597,63 Kilometer (Luftlinie). Zum Ver-gleich: Zwischen Omaha und Frankfurt beträgt dieEntfernung immerhin 7497,77 Kilometer.Was liegt also näherals sich einmal anzusehen, welche Austro-Aktien in BuffettsAnlagestrategie passen könnten. Die Regeln, nach denen derInvestor seine „Picks“ sucht, sind denkbar einfach:1. Das Geschäftsmodell muss einfach und für ihn verständ-
lich sein.2. Das Unternehmen in das er investiert muss voraussag-
bare und überprüfbare Gewinne liefern.3. Die Firmamuss in ihremMarkt einenWettbewerbsvorteil
haben und4. die (Firma) Aktien müssen zu einem vernünftigen Preis
verfügbar sein.
VALUE
Warren Buffett: Diese Austro-Aktienkönnten seinen Hunger stillenHarald Fercher [email protected]
Mehr als 58 Mrd. Euro in Cash hat BuffettsBerkshire Hathaway ‘herumliegen’. Geld,das investiert werden will. Benutzt man den‘Buffett-Munger Screener’, so finden sicheinige Austrotitel, die Buffetts Blicke aufsich ziehen könnten.
Auf Basis dieser Investment-Strategie hat das US-Finanzpor-tal ‘gurufocus’, das sich darauf spezialisiert hat die Strategienvon ‘Star-Investoren’ zu untersuchen und nachzubilden, densogenannten Buffett-Munger Screener entworfen. Mit dessenHilfe können Value-Investoren die Strategien der Starinvesto-ren nachbilden. Ein Kernpunkt des Buffett-Munger Screeners(mehr hier: http://bit.ly/1SXYoEZ) ist das sogenannte PEPG-Ratio (Berechnung siehe in den Fußnoten zur Tabelle). MitHilfe dieser Kennzahl kann ermittelt werden, ob eine Aktie‘under’- (PEPG-Ratio von 0 bis 1), ‘fair-’ (1 bis 2) oder ‘over-va-lued’ (über 2) ist. Der Börse Express hat diese Kennzahl für alle
Warren Buffetts Unternehmen Berkshire Hathaway sitzt aufeinem dicken Geldpolster. Foto: Bloomberg
BÖRSE EXPRESS
SCHWERPUNKT
1. Austro-Aktien im Buffett-Munger Screener 2Name PEPG-Ratio
RHI 1,60
Rosenbauer International 2,04
39 ATXPrime plus drei im Ausland notierte Austro-Firmen er-mittelt und kam dabei zu durchaus überraschenden Ergeb-nissen. Von den 23 Firmen bei denen sich ein PEPG-Ratioermitteln lässt, präsentierten sich gleich sieben als ‘underva-lued’. Darunter befinden sich durchaus bekannte Namen wiePalfinger oder SBO (siehe Tabelle1). Bei den Analysten (sieheTabelle 2) stehen andere Namen ganz vorne, was an der un-terschiedlichen Methodik liegt (Stichwort: DCF).Der Reiz an der ganzen Sache: Nach der Buffett-Munger Me-
thode ausgewählte unterbewertete Aktien haben - laut einemBacktesting-Verfahren bei dem die Daten von 2403 Aktien inden Jahren 1998 bis 2008 (vor der Lehman-Pleite) untersucht
wurden - deutlich besser performt als der Gesamtmarkt (Be-richt hier: http://bit.ly/1P9oAqo und: http://bit.ly/1Du2TjD).Und wer weiß: Vielleicht entdecken Buffett und Munger ja
doch noch Österreich. Geld genug hätte Berkshire Hathawayauf alle Fälle. Mit an die 63,7 Mrd. Dollar in Cash (58,4 Mrd.Euro) könnte Berkshire Hathaway nahezu alle im ATX vor-handenen Firmen kaufen (Marktwert: 65,9 Mrd. Euro). <
In den untenstehenden Tabellen und auf den folgenden Schwer-punktseiten finden Sie weitere aktuelle Daten zu den Austro-Firmen, sowie zur laufenden Berichtssaison, die schon so manche Überraschungbarg.
1. Austro-Aktien im Buffett-Munger Screener 1Name PEPG-Ratio
bet-at-home 0,13
POLYTEC Holding 0,13
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BÖRSE EXPRESS
AKTIENWIEN / WIKIFOLIO BEX01
Analysten Andritz bremst den Flughafen ausund Öl bleibt ein Analysten-’Paria’
»Buwog, Zumtobel, Poly-tec, Porr und FlughafenWien hießen die Top-5-
Werte im Analystenranking beiBloomberg Anfang Juli. Eingleichgewichtetes Depot ausdiesen Werten erzielte ein Plusvon 2,86 Prozent, womit derVorsprung auf den Wiener Leit-index ATX als Benchmark wie-der etwas schrumpfte. Dieserlegte 4,06 Prozent zu, womitnach sieben Monaten das Ana-lysten-Portfolio nun mit 23,86zu 15,82 Prozent führt.Für den August hat wieder Po-lytec die Spitze im Analysten-ranking mit der Traumnote von5,0 Punkten erklommen. Diesallerdings durch eine einzigeStimme - die Ratingverbesse-
rung, was Platz 1 brachte, ba-sierte im Rausfall eines bisheri-gen Akkumulieren-Ratings beider Erste Group durch einezeitliche Fristübertretung füreine zumindest bestätigte Ana-lyse zum Unternehmen.Neu in den Top-5 ist Andritz,verabschiedet hat sich derFlughafen Wien, der sich hinterMayr-Melnhof und AT&S ein-fand.Ganz hinten wenig Neues: Ein-zig - das Ringelspiel zwischenLenzing und dem Verbund umeine Flop-5-Platzierung ist indie nächste Runde gegangen.Punkte noch gesehenem Kurs-potenzial gibt es bei der Flop-und der Top-Liste jedenfallswenig Unterschiede >gill<
5,00Analystenkonsens
Kurspotenzial (%)
22,0
Polytec
4,57Analystenkonsens
Kurspotenzial (%)
16,3
Buwog
4,54Analystenkonsens
Kurspotenzial (%)
4,2
Zumtobel
4,33Analystenkonsens
Kurspotenzial (%)
9,5
Porr
4,13Analystenkonsens
Kurspotenzial (%)
13,2
Andritz
Top und ...
2,33Analystenkonsens
Kurspotenzial (%)
15,8
Wolford
2,42Analystenkonsens
Kurspotenzial (%)
6,3
SBO
2,57Analystenkonsens
Kurspotenzial (%)
6,8
OMV
2,81Analystenkonsens
Kurspotenzial (%)
8,1
Österr. Post
2,86Analystenkonsens
Kurspotenzial (%)
-5,9
Lenzing
Flop der ATXPrime-Werte
Friedrich Huemer Foto: BE/Draper Ashish Sensarma Foto: beigestellt
Beliebte Polytec .... .... weniger beliebte Wolford
ATX seit Jahresbeginn
BÖRSE EXPRESS
SCHWERPUNKT
Zu Beginn war alles Eitel, Wonne, Sonnenschein -dann begann der Motor zu stottern - und nun?
BERICHTSSAISON - DIE NÄCHSTEN ZAHLENLEGER UND DIE ERWARTUNGSHALTUNG
Quelle: Bloomberg, in Mio. Euro
2014 Q2 2015 Q2e
Umsatz ) 9307 6069
EBITDA 935 935
EBIT 232 366
Überschuss 132 310
Gewinn/Aktie 0,40 0,95
OMV Q2 2015 - die Erwartungen (12. August)
Diese Woche herrschte an der Wiener Börse emsigesTreiben: Amag, Immofinanz, RHI, voestalpine ....zeugen von einer heiß laufenden Earnings Season.
Zuvor gab es bereits Zahlen von Telekom Austria (die ge-schätzten 44 Millionen Euro beim Überschuss wurden 72Millionen), Verbund (detto - 80 statt prognostizierter 16 Mil-lionen) und Palfinger (20 statt 16 Millionen).Man könnte also mit Fug und Recht behaupten, dass
Wien sehr erfreulich in die Berichtssaison gestartet ist.Wobei es ausgerechnet in den vergangenen Tagen auch malin die andere Richtung ging: Die Immofinanz etwa (Jahres-ergebnis) spürte die Kursveränderung des Rubel derart,dass es in Kombination mit weiteren Abwertungen etwa inRussland zuWochenbeginn zu einer Gewinnwarnung kam.Die endgültigen Zahlen wurden zu Wochenschluss nach-gereicht - siehe in Ihrem PDF. Am Mittwoch kam es dannbei der RHI zu einem ähnlich gelagerten Fall: Die Rendite-guidance für das Gesamtjahr wurde reduziert.Wir vom Börse Express haben uns für Sie angesehen, was
von der weiteren Berichtssaison zu erwarten ist. Nicht nurwelches Unternehmen wann seine Zahlen präsentiert sollgefragt sein, sondern vor allem die Schätzungen der Ana-lysten an eben dieses Ergebnis - damit Sie die ‘echten’ Zah-len dann schnell richtig einordnen können (siehe auchFolgeseite in Ihrem PDF).Damit ein kurzer Blick auf die bereits wesentlich fortge-
schrittenere US-Berichtssaison: Nach 85 Prozent der S&P-500-Berichtssaison zum Q2 liegen wir im Schnitt bei einemaktiengewichteten Gewinnrückgang von 1,7 Prozent. Lautaktuellem Bloomberg-Konsens wird für die S&P-500-Mitglieder diesmal in Summe mit einem Gewinnrückgangvon 2,8 Prozent gerechnet (nachdem sich im Q1 noch einkleines Plus von 0,5 Prozent ausging). Für das Q3 ist keineBesserung in Sicht - hier lautet die Prognose aktuell aufminus 6,0 Prozent (plus 1,1 sollen es im umsatzstarken(Weihnachten) Q4 werden. Für das Gesamtjahr liegen dieSchätzungen bei einem Plus von 0,9 Prozent. >gill<
Wann Wer* Was
12. August OMV 2. Quartal
13. August Do&Co 1. Quartal
14. August Atrium 2. Quartal
18. August Flughafen Wien 2. Quartal
Mayr-Melnhof 2. Quartal
Semperit 2. Quartal
Wienerberger 2. Quartal
19. August Kapsch TrafficCom 1. Quartal
20. August SBO 2. Quartal
21. August Oberbank 2. Quartal
24. August C-Quadrat 2. Quartal
25. August Lenzing 2. Quartal
Rosenbauer 2. Quartal
Vienna Insurance Group 2. Quartal
26. August CA Immobilien 2. Quartal
conwert 2. Quartal
27. August EVN 3. Quartal
Frauenthal 2. Quartal
Sanochemia 3. Quartal
S Immo 2. Quartal
UBM 2. Quartal
Uniqa 2. Quartal
Warimpex 2. Quartal
28. August Cross Industries 2. Quartal
Porr 2. Quartal
31. August Buwog 4. Quartal
Strabag 2. Quartal
Valneva 2. Quartal
8. September Zumtobel 1. Quartal
14. September Wolford 1. Quartal
16. September Immofinanz 1. Quartal
29. September Buwog 1. Quartal
8. Oktober Agrana 2. Quartal
22. Oktober FACC 2. Quartal
11. November voestalpine 2. Quartal
19. November Do&Co 2. Quartal
Kapsch TrafficCom 2. Quartal
9. Dezember Zumtobel 2. Quartal
Die kommende Berichtssaison in Wien
BÖRSE EXPRESS
SCHWERPUNKT
FACC Q2 2015/16 - die Erwartungen (22. Oktober)
2013/14 Q2 2014/15 Q2e
Umsatz 638 620
Gewinn/Aktie 1,64 0,84
Agrana Q2 ‘15/16 - die Erwartungen (8. Oktober)
Quelle: Bloomberg, in Mio. Euro
2013/14 2014/15e
Umsatz 117 240
EBIT -1 192
Überschuss 112 137
Gewinn v. Steuern -1 101
Gewinn/Aktie 0,13 0,98
Buwog 2014/15 - die Erwartungen (31.8.)
2014/15 Q2 2015/16 Q2e
Quelle: Bloomberg, in Mio. Euro
2014 Q2 2015 Q2e
Umsatz (Mrd.) 509 522
EBITDA 66 73
EBIT 42 47
Überschuss 29 34
Gewinn/Aktie 1,44 1,72
Mayr-Melnhof Q2 2015 - die Erwartungen (18. August)
2014 Q2 2015 Q2e
Umsatz 765 879
EBITDA 107 130
EBIT 54 75
Überschuss 29 44
Wienerberger Q2 2015 - die Erwartungen (18. August)
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BÖRSE EXPRESS
Made in Austria. Successful in CEE. Die VIG hat 128 MillionenStück Aktien im Umlauf. Der Konzern notiert seit 1994 an der Wiener und seit 2008 auch an der Prager Börse. Die Hauptver-sammlung hat die Ausschüttung einer Dividende von 1,40 Euro je Aktie beschlossen. Alle Aktionäre können sich daher über eine Erhöhung der Dividende um 10 Cent freuen. So sorgen große und kleine Zahlen für die Attraktivität der VIG, der Nummer 1 in ihren Kernmärkten in CEE.
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Allgemeine Unternehmensinformation. Stellt keine Aufforderung zum Kauf bzw. Verkauf von Wertpapieren dar.
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BÖRSE EXPRESS
GAST KOMMENTAR
Seit dem Kurstief der Finanzkrise im März 2009haben globale Aktienmärkte mehr als 180 % Ertrag(in EUR) abgeworfen. Das entspricht einer jährlichen
Performance von mehr als 20 % bei geringer Volatilität.Das globale Niedrigzinsumfeld hat zu einer Jagd nachRendite geführt und Investoren haben Schritt für Schrittdas Aktienrisiko erhöht. Die Zeiten niedriger Bewertun-gen liegen hinter uns. Sowohl mit aktuellen als auch ge-schätzten Gewinnen betrachtet, liegen Kennzahlen wieKurs/Gewinn- oder Kurs/Buchwert-Verhältnis heute imleicht überbewerteten Bereich.
Historische Analysen zei-gen, dass Überbewertungenim letzten Drittel des Bul-lenmarktes durchaus üb-lich sind. Aktienkursekönnen sich temporärsogar sehr weit von funda-mentalen Daten entfernen.Die aktuelle Konsens-Markterwartung ist eineoptimistische: niedrige Zin-sen gepaart mit positivenWachstumsraten und gerin-ger Inflation bieten einegute Basis für weitere Ak-tienkurssteigerungen.Je länger ein Bullenmarkt
anhält, desto mehr tendie-ren Investoren dazu die immer gleichen Fehler zu ma-chen: sie laufen vergangener Performance hinterher,erhöhen Risiken und übersehen oder unterschätzenWarnsignale. Als jüngstes Beispiel dient die Entwicklungin China in den letzten Wochen. Während alle Augen aufGriechenland gerichtet waren, ist der lokale chinesischeAktienmarkt um mehr als 30 % eingebrochen. Das ent-spricht einer Marktkapitalisierung von ca. 1/3 des chine-sischen BIP oder aber 10 mal (!) der des griechischen BIP.Dieser Mini-Crash wurde als temporäres Ereignis abge-tan. Ein Zeichen dafür, dass der Bullenmarkt bereits weitvorangeschritten ist. Für Investoren ist es an der Zeit wie-der verstärkt die Aufmerksamkeit auf extreme Eventswie dieses zu richten und ggf. Risiko in Portfolios zu re-duzieren oder Gewinne abzusichern.
Österreichische Aktien in diesem Kontext. Der ATX istaufgrund der vergleichsweise schwachen Entwicklungder letzten Jahre einer der wenigen Indizes in der entwi-ckelten Welt, die noch nicht überbewertet sind. Miteinem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12,6 und einem Kurs-Buchwert von sogar unter 1 ist er auch innerhalb
Europas einer der günstigs-ten. Gerade im letzten Drit-tel des Bullenmarktes bietetein derartiger Bewertungs-vorteil Outperformancepo-tenzial gegenüber teurerbewerteten europäischenPeers. Der ATX befindet sichmit seiner Entwicklungnoch am Ende des zweitenDrittels des Bullenmarktesund hat daher Aufholpoten-zial. . <
„Der ATX istaufgrund dervergleichsweiseschwachenEntwicklung derletzten Jahreeiner der wenigenIndizes in derentwickeltenWelt, die nochnichtüberbewertetsind.“
„Der ATXbefindet sich mitseinerEntwicklungnoch am Endedes zweitenDrittels desBullenmarktesund hat daherAufholpotenzial.“
VON ERIKA KARITNIGLEITER/HEAD OF EQUITIES & MULTI ASSETSBAWAG P.S.K. INVEST GMBH
Aktienmärkte im letztenDrittel des Bullenmarktes
Foto: Bloomberg
http://www.be24.at
BElogsÖsterreichs Börse-Tagebücher - mehr als 1000Blogger - über Aktien, Anleihen, Fonds,Gerüchte, Wissen u.v.m. finden Sie imInternet auf
BÖRSE EXPRESS
NEWS - SCHWERPUNKT
Die heutigen Jahreszahlen der Immofinanz waren fürden Markt keine Überraschung mehr - vorab wurdeüber den Verlust informiert. Heute liegt die Aktie bis
Mittag trotzdem an der Spitze des ATX-Feldes; Die Konzen-tration des Portfolios geht weiter. Nach den Wohnimmobilien (Buwog) will man sich nun auch von der Sparte Logistik-Immobilien trennen. Mehr zur Immofinanz gibt’s unterhttp://goo.gl/h9PF1g. P.S.: Dass die Analysten-Prognosen klarverfehlt wurden (siehe Tabelle) liegt in diesem Fall daran, dassnicht alle auf die Gewinnwarnung reagierten.Q2-Zahlenleger gab es heute auch, wobei sich die Erste
Group-Aktie ebenfalls überdurchschnittlich entwickelte.Grosso modo wurde am Ausblick nichts geändert, obwohlman über den Schätzungen lag - und obwohl die selbst ge-schätzten Risikokosten fürs Gesamtjahr um 100 Mio. Euro re-duziert wurden. Das wird ein wenig mit als Puffer wegen desim Vergleich sehr guten zweiten Halbjahres ‘14 begründet.Mehr unter http://goo.gl/lVWYnt. Dann gab’s noch Andritz, wodie Erwartungen ebenfalls übertroffenwurden - die Aktie sichaber am Ende des ATX-Feldes befindet. Wohl weil Auftrags-eingang (klar) und Auftragsstand rückläufigwaren -mehr dazuunter http://goo.gl/LrvbXF. Weiter wird im Gesamtjahr miteiner Umsatz- und Ergebnisverbesserung gerechnet. Dass ge-genüber dem Q1 das Wörtchen ‘leicht’ gestrichen wurde, seinur eine Nuance in der Wortwahl wird versichert ... >gill/ag<
Bei zwei Drittel passt’sBERICHTSSAISON: ANDRITZ, ERSTE, IMMOFINANZ
Quelle: Bloomberg *von 1 bis 5 - je höher desto besser in Mio. Euro
Q2 2014 Q2 2015e Q2 2015
Umsatz 1439,9 1512 1601,3
EBITDA 106,2 124,0 134,8
EBIT 65,4 88,2 98,1
Überschuss 46,0 62,2 69,9
Gewinn/Aktie 0,44 0,61 0,68
Andritz im Q2 2015: Soll und Ist
Kaufen Halten Verkaufen
Empfehlungen 10 6 0
Konsensrating*: 4,13
Kursziel 57,76 Euro Kurspotenzial 15%
Das sagen die Analysten
in Mio. Euro - Stand 6. August
2014 2015e 2016e
Umsatz 5862 6172 6401
EBITDA 483 531 570
EBIT 306 392 435
Überschuss 211 278 311
Gewinn/Aktie 2,04 2,70 2,99
Div./Aktie 1,00 1,41 1,61
Andritz: Blick in die Zukunft
Quelle: Bloomberg *von 1 bis 5 - je höher desto besser in Mio. Euro
Q2 2014 Q2 2015e Q2 2015
Umsatz 1731 1667 1710
Betriebsgew. 798 744 762
Gew. v. St. -781 427 549
Überschuss -1033 237 261
Gewinn/Aktie -2,42 0,53 0,61
Erste Group im Q2 2015: Soll und Ist
Kaufen Halten Verkaufen
Empfehlungen 14 11 4
Konsensrating*: 3,62
Kursziel 28,18 Euro Kurspotenzial 1%
Das sagen die Analysten
2014 2015e 2016e
Umsatz 6697 6681 6824
Betriebsgew. -344 2371 1870
Gew. v. St. -803 1434 1703
Überschuss -1442 812 1058
Gewinn/Aktie -3,36 1,92 2,49
Div./Aktie 0,00 0,47 0,68
Erste Group: Blick in die Zukunft
Quelle: Bloomberg *von 1 bis 5 - je höher desto besser in Mio. Euro
2013/14 2014/15e 2014/15
Umsatz 632 (inkl. Buwog) 528 547
Gew. v. St. 221 130 -349
Überschuss 177 -210 -361
Gewinn/Aktie 0,17 -0,23 -0,35
Immofinanz in 2014/15: Soll und Ist
Kaufen Halten Verkaufen
Empfehlungen 3 6 2
Konsensrating*: 3,27
Kursziel 2,89 Euro Kurspotenzial 24%
Das sagen die Analysten
in Mio. Euro - Stand 7. August
2014/15 2015/16e 2016/17e
Umsatz 547 525 547
Gew. v. St. -349 160 174
Überschuss -361 -5 214
Gewinn/Aktie -0,35 0,07 0,17
Div./Aktie 0,00 0,07 0,11
Immofinanz : Blick in die Zukunft
Unser allmonatlicher Blick auf die in Österreich veranlagendenWiki-folios: Im Juni noch war die Immofinanz die Nummer 1 im Umsatz-ranking, bei der auch mehrheitlich gekauft wurde. Das mit demmehrheitlich auf der Einkaufsliste stehenden Immofinanz galt auchim Juli (zu 92%) (Begründung von ‘SmallCap Dividende Plus’: „DerÜbernahmeversuch der CA Immo war unter dem NAV und stärkteletztendlich die Immofinanz. Aufgrund der Russland-/Ukraine-Krisewerden die Osteuropa-Immobilien aktuell mit praktisch null bewer-tet. Dieser Bewertungsabschlag wird sich nach Lösung der Kriselösen“, mehr Geld floss aber in voestalpine, OMV und Raiffeisen
Bank International (es folgen Erste Group, S&T, ams, AT&S, Immofi-nanz, Zumtobel und Uniqa. Am meisten - zu 94 Prozent des Volu-mens - wurde dabei Erste Group abgegeben, die Verkäufeüberwogen auch bei S&T sowie AT&S (aber nur minimal). Und beiS&T ist der Kurs etwa ‘Apollo 20’ etwas davon gelaufen: „Wollte S&Tnoch etwas aufstocken, meine Limitorder wurden leider nicht mehrbedient. Charttechnisch sieht es aktuell für BVB, IVU und S&T sehrgut aus, hier besteht die Möglichkeit auf weitere kurzfristige Kursge-winne.“Übrigens: Seit Jahresbeginn liegt unser Echtgeld-Musterdepotmit 23,5 Prozent im Plus, der Gesamtmarkt in Form des WBIkommt auf 14,5 Prozent. <
BÖRSE EXPRESS
DEPOT
BE-Real-Money-DepotPerformance: seit Kontoeröffnung inkl. Spesen Depotinhaber: Styria Börse Express GmbH | Depotnummer: 3325 - 1
Marktwert Cash Gesamtwert Performance seit Start ATXPrime seit BE-Start
83.336,03 2.757,27 86.093,30 +734,71% +86,62%
DEPOTAUSRICHTUNG: SPEKULATIV. KEINESFALLS EIN ERSATZ FUR INDIVIDUELLE,ANLEGER- UND OBJEKTGERECHTE BERATUNG. START MUSTERDEPOT: 4. 4. 2002
MARKTKONSTELLATION VON ROBERT [email protected]
Erste raus, Immofinanz rein
BÖRSE EXPRESS
MA
RK
&M
AR
K
@simmoag
Wir investieren ausschließlich in Standorte und Nutzungsarten, die wir sehr gut kennen. Das ist die Basis unseres Erfolgs. Nähere Informationen unter www.simmoag.at
Die Guten ins Töpfchen.
S IMMO AG
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BÖRSE EXPRESS
SONDERTHEMA
Heutegeht es umeine spezielle Aktie, die an keiner Börsegelistet ist, aber dennoch über eine private Plattformgehandelt werden kann. Es geht um die Waldviertler
Windkraft-Firma W.E.B., welche ihr Kapital durch “Bürgerbe-teiligung” aufgenommen hat.Das Unternehmen betreibt mittlerweile fast 200 Windkraft-
anlagen sowie einige Photovoltaik-Anlagen und Kleinwasser-kraftwerke an 70 Standorten in Österreich, Deutschland,Tschechien, Frankreich, Italien und Kanada. Die älteste Anlagevon W.E.B. ist mittlerweile 20 Jahre alt und wurde in Michel-bach imMostviertel installiert.Ich habemir die Arbeit gemacht aus allenGeschäftsberichten
bis ins Jahr 2009 zurück händisch alle wichtigen Kennzahlenauszuwerten umdas Unternehmen zu analysieren. (Da das Un-ternehmen nicht börsenotiert ist gibt es keine Möglichkeitdiese Daten “bequem” von Bloomberg zu bekommen.)Außerdem habe ich die Zahlen mit denen von einigen “gro-
ßen” Kraftwerksbetreibern verglichen. Der Schwerpunkt die-ser Analyse liegt aber nicht beim Vergleich sondern bei derAnalyse des UnternehmensW.E.B..
Das UnternehmenW.E.B.. Vor 20 Jahren gründete der heutigeVorstandsvorsitzende Andreas Dangl das Unternehmen undsammelte bereits damals von etwa 200 Bürgern das notwen-dige Kapital für die erste Winkraft-Anlage ein.Aber nicht nur das Eigenkapital (also die Aktien) sondern
auch große Teile des Fremdkapitals hat dieses Unternehmenüber Bürgerbeteiligungen aufgenommen. Es ist sozusagen einVorreiter beim Crowd-Funding gewesen.Das Unternehmen steht für „grüne“ Energie. Auf der Web-
seitewww.windenergie.at findetman viele Informationen überdas Unternehmen. Auch die Investor-Relations Seite gefälltmirsehr gut, da sie wirklich viele übersichtlich dargestellte Infor-mationen enthält.
Die Aktie.Mittlerweile sind etwa 290.000 Aktien vonWEB im
GASTBEITRAG
W.E.B. Windkraft: Die etwas andereAktie aus dem Energiesektor
W.E.B. hat die erste Anlage vor rund 20 Jahren inMistelbach/NÖ installiert. Foto: dpa/A3542 Karl-Josef Hildenbrand
Umlauf. Diese könnenüber die firmeneigeneHandelsplattform(den sogenannten “Traderoom”) gehandelt werden. Dieser isthier zu finden: www.traderoom.at.Um handeln zu können muss man sich zuerst für die Platt-
form anmelden und einen Ausweisscan uploaden. Man wirddann nach einiger Zeit freigeschaltet und kann handeln. DiePlattform vermittelt Käufer und Verkäufer von WEB-Aktien.Der Handel selbst muss dann mit einem Kaufvertrag abge-schlossen werden.Natürlich ist die Aktie deshalb bei weitem nicht so liquide
wie ein börsenotiertes Pendant.
Die Kennzahlen von W.E.B. seit 2009 - Rentabilität undWachstum. In der Tabelle 1 (nächste Seite) habe ich die wich-tigsten Kennzahlen für die Feststellung von Rentabilität undWachstum aus den einzelnen Geschäftsberichten derWEB he-rausgesucht und zusammengefasst.
Umsatz. Beim Umsatz konnte das Unternehmen in den letz-ten 5 Jahren um fast 11% pro Jahr zulegen.Auch die Zahlen für das erste Quartal 2015 schauen schon
sehr vielversprechend aus, allerdings weist das Unternehmenim Quartalsbericht darauf hin, dass üblicherweise bei Wind-kraft die Quartale eins und vier (Winter) wesentlich ertragrei-cher sind als die Quartale zwei und drei (Sommer). ImSommerhalbjahr geht einfach weniger Wind als im Winter-halbjahr.
Michael Gredenberg [email protected]
Vor 20 Jahren errichtete die W.E.B. ihre ersteWindkraftanlage. In seinemGastbeitrag ana-lysiert der Autor die Kennzahlen der W.E.B.und vergleicht sie mit den „Großen“ derBranche. Überraschungen sind garantiert.
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Man kann also nicht von der guten Entwicklung des erstenQuartals auf das gesamte Jahr hochrechnen, es zeichnet sichaber bereits ab, dass dasWachstum beibehalten werden kann.Ich habe außerdem noch die Stromproduktion pro Jahr in
Megawattstunden in die Tabelle aufgenommen, sowie dendurchschnittlichen Strompreis pro Jahr (zu demStromverkauftwurde) in Euro pro Megawattstunde (MWh)Hier ist zu sehen, dass der Strompreis seit dem von der Fi-
nanzkrise gezeichnetem Jahr 2009 wieder leicht gestiegen ist.Das kann auch auf Förderungen von Windkraft zurückzufüh-ren sein.
Gewinn.Auch der Gewinn konnte in den letzten 5 Jahren jähr-lich gesteigert werden, sogar noch ein wenig stärker als derUmsatz: um 11,61% pro Jahr.
Umsatzrendite.DieUmsatzrendite (Gewinnspanne) konnte inden letzten 5 Jahren relativ stabil bei etwa 13% gehalten wer-den. Der „gute“ Wert für das erste Quartal 2015 ist ein auf dasganze Jahr hochgerechneter Wert, der wie bereits erwähnt,wahrscheinlich nicht gehaltenwerden kann da das erste Quar-tal immer besser ist als die Quartale 2 und 3.Hier habe ich auch zum Vergleich 3 weitere Stromprodu-
zentenwelche alle an der Börse notiert sind herangenommen.Zwei davon werden an derWiener Börse gehandelt: Die Öster-reichischen Unternehmen Verbund und EVN. Außerdem habeich den finnischen Stromproduzenten Fortum in denVergleichaufgenommen, da dieses Unternehmen fundamental sehr gutda steht – wie wir noch sehen werden.Bei der Umsatzrendite schlägt WEB die beiden Österreicher
Verbund und EVNdeutlich. Fortumhat allerdings über die letz-ten 5 Jahre deutlich bessere Gewinnspannen (siehe Tabelle 2unten). Das mag daran liegen, daß Fortum sich nicht aus-schließlich auf “grüne” Energie spezialisiert hat, sondern auch
2009 2010 2011 2012 2013 2014 Q1 2015 Wachs-tum p.a.
Umsatz in Mio. Euro 32,3 35,9 40,9 47,2 48,1 54 19,57 10,83%
Stromprod. MWh1 420.460 444.367 474.387 547.378 558.834 616.654 222.577 7,96%
EUR/MWh 76,82 80,79 86,22 86,23 86,07 87,57 87,91
Gewinn in Mio. Euro 4,1 4,4 5,7 6,4 6,1 7,1 5,16 11,61%
Umsatzrendite 12,69% 12,26% 13,94% 13,56% 12,68% 13,15% 26,38%
Gesamtkapitalrendite 1,67% 1,80% 4,34% 4,63% 4,21% 3,70% 7,27%Quelle: financeblog.at/Unternehmensangaben; 1: Stromproduktion in MWh, Umfassende Kennzahlenübersicht der W.E.B. finden Sie hier: http://bit.ly/1DtTl8f
1. Kennzahlen und Rentabiität der W.E.B.
einige Atomkraftwerke betreibt.
Gesamtkapitalrendite.Die Gesamtkapitalrendite hat sich beiW.E.B. in den letzten Jahren umdie 4% eingependelt – auchhierist der Wert für 2015 wie bereits oben erklärt mit Vorsicht zugeniessen, da das erste Quartal nicht für eine Hochrechnungauf das ganze Jahr genommen werden kann. Nur Fortum hateine bessere GK-Rendite. Verbund und EVN sind weit schlech-ter (siehe Tabelle 3 unten).Insgesamt ist eine GK-Rendite von 4% nicht besonders gut –
für Energieversorger allerdings normal bis gut.Unternehmenmit einer so „niedrigen“Gesamtkapitalrendite
sind einem erheblichen Zinsrisiko ausgesetzt, da ein Anstiegder Fremdkapitalzinsen über die GK-Rendite automatisch Ver-luste zur Folge hätte.DaW.E.B. Fremdkapital inHöhe von etwa 290Millionen Euro
hat, würde der Anstieg der Zinsen auf dieses Kapital um einProzent immerhin eine Gewinnminderung von 2,9 Millionen
Name 2009 2010 2011 2012 2013 2014
W.E.B. 12,69 12,26 13,94 13,56 12,68 13,15
Verbund 18,50 12,12 11,75 12,32 18,24 4,24
EVN 7,52 7,51 6,85 5,19 -15,14 -7,46
Fortum 24,14 20,65 28,71 22,99 22,68 29,12Quelle: financeblog.at
2. Umsatzrendite im Vergleich (in %)
Name 2009 2010 2011 2012 2013 2014
W.E.B. 1,67 1,80 4,34 4,63 4,21 3,70
Verbund 11,44 6,57 5,89 5,66 6,38 3,06
EVN 5,96 5,43 5,84 4,72 -2,22 -0,04
Fortum 7,87 6,86 9,10 7,05 6,23 6,89Quelle: financeblog.at
3. Gesamtkapitalrendite im Vergleich (in %)
Euro bedeuten – also mehr als ein Drittel des Jahresgewinnes2014.
Wachstum. In der Tabelle 4 habe ich das Wachstum von Um-satz und Gewinn in den letzten 5 Jahren von W.E.B. mit Ver-bund, EVN und Fortum verglichen. Hier siehtman, dassW.E.B.die anderen in beiden Belangen gut abhängen konnte: Sowohlbei Umsatz als auch bei Ge-winn betrug das jährlicheWachstum etwa 11% – wassehr gut ist. Bei den börseno-tierten Unternehmen wardurchwegs ein Rückgang zuverzeichnen – sowohl beimUmsatz als auch beimGewinn.
Umsatz Gewinn
W.E.B. 10,83% 11,61%
Verbund - 3,49% -28,13%
EVN -8,99% n.m.
Fortum -4,50% -0,85%Quelle:financeblog.at
4. Wachstum ‘09-14 p.a.
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EVN hat 2014 sogar Verluste gemacht. Die Ursache dafür magwohl darin liegen, dass die großen börsenotierten Unterneh-men einfach nicht mehr wachsen können, da sie bereits einesehr große Bevölkerungsschichtmit Stromversorgen und auchfür die Grundversorgung mit Strom verantwortlich sind. Einkleines Unternehmen tut sich da leichter: Es baut einfachKraft-werke und speist den Strom ins Netz. Je mehr Kraftwerke dasind umso mehr Strom kann produziert und eingespeist wer-den. Aus Sicht der großen Unternehmen ist der Markt bereitsgesättigt. Aus Sicht eines kleinen Unternehmens hingegen be-steht immer noch die Möglichkeit den „Großen“ Kundenweg-zunehmen bzw. Strom in das Netz einzuspeisen und ihnenMarktanteile wegzunehmen.Eine ähnliche Situation ermöglichte im Telekom-Markt An-
fang das Jahrtausends den kleineren Internetprovidern (auchmeine ehemalige Firma INODE gehörte dazu) den ehemaligenMonopolisten (in Österreich war das die Telekom Austria)Marktanteile wegzunehmen. Die Telekom Austria konnte inder Situation nur verlieren, da sie vor Öffnung des Marktes100% Marktanteil hatte. Die Kleinen konnten nur gewinnen,da sie der Telekom die Marktanteile streitig machen konnten.Tabelle 5 zeigt einigeweitere interessante Kennzahlen. So ist
zum Beispiel zu erkennen, dass das Eigenkapital welches denAktionären zuzuschreiben ist (WEB hat auch Hybrid-Anleihenmit Eigenkapitalcharakter ausgegeben die ich hier herausge-rechnet habe) in den letzten 5 Jahren um 6,14% pro Jahr ge-wachsen ist. Auch hier haben wir schon bessere Zahlengesehen, allerdings nicht bei Versorgern.Der Zinsaufwand ist in den letzten Jahren stetig zurückge-
gangen – was dem günstigen Zinsumfeld zu verdanken ist.Auch das war Rückenwind für die Windkraft-FirmaW.E.B.Der Gewinn pro Aktie (EPS) nahm um fast 10% pro Jahr zu,
der Umsatz pro Aktie ebenfalls. Der Buchwert pro Aktie stiegnur um etwa 5,1% im Durchschnitt pro Jahr – was auf eine Ka-pitalerhöhung im Jahr 2010 zurückzuführen ist.Die Handelsplattform für die WEB-Aktien gibt es erst seit
2012, deshalb gibt es erst seit diesem Jahr Daten über den Ak-tienpreis amMarkt.Auffällig ist, dass sich die Aktie seitdem sie gehandelt wird
stetig “verbilligt” hat: KGV, KBV und KUV sind seither rückläu-fig. Am deutlichsten zu erkennen ist das beim Kurs-Buchwert,welches anfangs 1,24 betrug und nun unter 1 gefallen ist (0,97)– ein Rückgang der Bewertung von über 25% (siehe dazu Ta-belle 6 auf der nächsten Seite).Entsprechend gestiegen ist die Dividendenrendite. Generell
ist die Versorger-Branche kein Börse-Liebling, da die meistenUnternehmen in diesem Bereich keinerlei Wachstumsphanta-sie haben und einige mit Verluste kämpfen müssen (wie z.B.EVN). Es müssen auch sehr hohe Investitionen für die Erhal-tung der Kraftwerke getätigt werden, ohne dass aus diesen In-vestitionen herausWachstumsaussichten bestehen.Bei W.E.B. scheint die Situation allerdings derzeit noch an-
ders. Da das Unternehmen noch so klein ist, bestehen sehrwohl Wachstumsfantasien. Deshalb ist man z.B. einfach nachKanada gegangen und hat dort Windkraftwerke aufgestellt.Ein Vergleich mit „klassischen“ Versorgern ist allerdings
schwer. Bereits bei der Marktkapitalisierung ist das zu erken-nen: W.E.B. ist nicht einmal 100 Mio. Euro wert, Verbund z.B.wird hingegenmit einemBörsewert von fast 2,5Milliarden ge-handelt – also 25 mal sovielW.E.B. ist sehr günstig im Vergleich zu ihren großen Börse-
Brüdern: Beim KGV ist nur Fortum ähnlich günstig, allerdingsfehlt dort dieWachstumsfantasie. Dafür ist Fortum profitablerals W.E.B..
Kennzahlen in Mio. Euro 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Q1 2015 Wachs-tum p.a.
Bilanzsumme (Gesamtk.) 246 244,1 261,6 278,9 316,9 387,7 394,26
Eigenkapital 66,3 76 79,9 82,8 86,9 99,9 105,2 8,55%
davon Hybrid, Minderh. 0,34 0 0,03 0,07 0,93 11,03 11,32
EK Aktionäre 65,96 76 79,87 82,73 85,97 88,87 93,88 6,14%
Fremdkapital 179,7 168,1 181,7 196,1 230 287,8 289,06 9,88%
Zinsaufwand 5,68 6,63 5,64 6,47 7,1 7 1,86
Zinsaufwand in % 3,16% 3,95% 3,10% 3,30% 3,09% 2,43% 2,57%
Minderheitenanteile 0 0 0,03 0,05 0,13 0,23 0,15
Gesamtkapitalrendite 1,67% 1,80% 4,34% 4,63% 4,21% 3,70% 7,27%
Anzahl Aktien 0,27 0,29 0,29 0,29 0,29 0,29 0,29
EPS in Euro 14,94 15,25 19,67 22,01 20,7 23,82 17,38 9,78%
Buchwert/Aktie 240,3 263,47 276,9 286,8 298,03 308,11 325,47 5,10%
Umsatz/Aktie 117,67 124,46 141,79 163,63 166,75 187,21 9,73%Quelle: financeblog.at/Unternehmensangaben, Umfassende Kennzahlenübersicht der W.E.B. finden Sie hier: http://bit.ly/1DtTl8f
5. Weitere wichtige Kennzahlen der W.E.B.
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Beim KBV hingegen ist Fortum um fast 50% teurer alsW.E.B.(siehe dazu Tabelle 7). Hier ist nur Verbund und EVN ähnlichgünstig – EVN sogar deutlich günstiger. Allerdings macht EVNVerluste und Verbund sehr schwache Gewinne.Versorger sind generell dividendenstarke Unternehmen da
sie in der Regel in gesättigten Märkten unterwegs sind undkeine guten Aussichten für Wachstum haben. So zahlt z.B.sogar EVN eine Dividende von über 4% obwohl das Unterneh-men Verluste macht – das geht natürlich an die Substanz.Fortumhat die höchste Dividendenrendite, allerdingswenig
Aussicht aufWachstum.W.E.B. hat dieDividende in den letztenJahren immer erhöht und hat Aussicht auf Wachstum. Den-nochwerden 4,76%Dividende bezahlt. BeimKUV istW.E.B. teu-rer als die beiden anderen Österreicher – was natürlich auchmit den schlechten Ertragskennzahlen und Wachstumsaus-sichten der beiden anderen zu erklären ist.
Fazit:W.E.B. ist in vielerlei Hinsicht ein besonderes Unterneh-men: Es ist eine Aktiengesellschaft, deren Anteilsscheine nichtan einer Börse sondern an einer eigenen Handelsplattform ge-handelt werden.Es ist ein Unternehmen in einer Sparte mit wenig Aussicht
auf Wachstum (Stromversorger), welches aber dennoch guteWachstumsraten vorweisen kann. Die Bewertung der Aktiescheint insgesamt attraktiv, wobei man folgende Risiken be-
Bewertung 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Marktkapitalisierung in Mio. 102,8 100,56 90,09 90,86
Dividende/Aktie in Euro 0 0 5 10 12 12 15
Aktienpreis Durchschnitt in Euro 356,4 348,63 312,32 315
Dividendenrendite 0,00% 0,00% 0,00% 2,81% 3,44% 3,84% 4,76%
KGV 16,19 16,84 13,11 13,23
KBV 1,24 1,17 1,01 0,97
KUV 2,18 2,09 1,67 1,68Quelle: financeblog.at/Unternehmensangaben, Umfassende Kennzahlenübersicht der W.E.B. finden Sie hier: http://bit.ly/1DtTl8f
6. Die Bewertung der W.E.B.-Aktie
achten sollte:– Da die Aktie nicht an einer regulären Börse gehandelt wird,
ist der Handel sehr kompliziert und auch nicht sehr liquide –es kann Tage oder auchWochen dauern bis eineHandels-Ordererfüllt wird.– Da die Gesamtkapitalren-
dite branchenspezifisch sehrniedrig ist, ist das Unterneh-men sehr anfällig für Zinser-höhungen. Wenn man Angstvor (stark) steigenden Zinsenhat, sollteman die Finger vondieser Aktie lassen oder sichparallel gegen steigende Zinsen absichern.– Das Unternehmen ist ebenfalls stark abhängig vom Strom-
preis und von Förderungen für “grüne” Energie. Sinkt derStrompreis aufgrund von Überproduktion oder zu geringerNachfrage, so kann das Geschäftsmodell ins Wanken geraten.
Ich kaufe. Ich werde dennoch privat ein paar von den Aktienerwerben, da ich das Modell insgesamt interessant finde unddas Unternehmen (alleine schon wenn man sich die Webseitegenauer ansieht) einen sehr positiven Spirit ausstrahlt.
Über den Autor:Michael Gredenberg ist Gründer des Internetpro-viders INODEund investiert seit demVerkauf des Unternehmens selbst inAktien. Seit einiger Zeit betreibt er das Internetportal financeblog.at, dasSie hier abrufen können: http://bit.ly/WIzm0D
Name 2012 2013 2014 2015
KGV
W.E.B. 16,19 16,84 13,11
Verbund 16,74 9,3 43,02 24,86
EVN 19,44 -6,94 -14,04 14,93
Fortum 11,74 16,93 12,7 16,73
KBV
W.E.B. 1,24 1,17 1,01 0,97
Verbund 1,28 0,97 1,01 0,86
EVN 0,71 0,67 0,68 0,67
Fortum 1,56 2,01 1,46 1,31Quelle: financeblog.at
7. Bewertung im Vergleich
Dividendenrend. KUV
W.E.B. 4,76% 1,68Verbund 2,07% 1,55EVN 4,29% 1,01Fortum 7,94% 3,31Quelle:financeblog.at
8. Dividende und KUV
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Raiffeisen Bank Int. 12.53 0.04 199332RHI 21.48 -0.74 47314Schoeller-Bleckmann 50.00 1.45 5198Telekom Austria 6.05 -0.74 25591UNIQA 8.40 0.12 21383Verbund 13.91 -0.39 11381Vienna Insurance Group 31.95 -0.19 23069voestalpine 38.07 -0.37 56804Wienerberger 14.90 -0.10 14900Zumtobel 27.86 -0.52 7289
Agrana 79.69 0.21 2Amag 34.34 0.03 1150ams 36.41 -3.01 1164AT+S 15.85 -0.94 27801Bene 2.10 -14.29 28378bwin.party 1.68 1.94 45882C-Quadrat 48.00 326Century Casinos 4.01 1.52 6624DO&CO 94.39 -0.27 663EVN 10.34 -0.48 1438FACC 7.36 1.98 6822Flughafen 78.73 -0.32 573Frauenthal 10.20 170HTI 1.14 334Kapsch TrafficCom 24.74 0.08 403
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54FREITAG, 07. AUGUST 2015