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BEWEGUNG Einigung über Mindestlohn in der Zeitarbeit BESTREBUNG Kunststoffe sind Alleskönner im 21. Jahrhundert BEDEUTUNG Erfindungen werden zu Innovationen und Patenten Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen www.wirtschaftsspiegel.com Nr. 01/2011 · 7. Jahrgang · 78363 4,50 EURO Thüringens neuer Finanzminister Dr. Wolfgang Voß sichert Mittelstand Unterstützung zu Förderung gestaltet Zukunft

Wirtschaftsspiegel Thüringen 01/2011

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Wirtschaftsspiegel Thüringen - Wir schaffen Verbindungen!

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BEWEGUNGEinigung über Mindestlohnin der Zeitarbeit

BESTREBUNGKunststoffe sind Alleskönnerim 21. Jahrhundert

BEDEUTUNGErfindungen werden zuInnovationen und Patenten

Das Wirtschaftsmagazin

für Thüringen

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Editorial . 3

Zweifelsohne, die Krise ist überwunden, das Jahr 2010 war ein besseres als noch in der erstenJahreshälfte erwartet und die Kreditklemme entschärft sich. Die Auftragsbücher in fast allenBranchen sind gut gefüllt und Kurzarbeit ist mittlerweile kaum ein Thema mehr. Jetzt braucht esvor allem Anschub-Kapital, um mit der Geschwindigkeit des Aufschwungs mithalten zu können.Dafür wurden sowohl von Seiten der öffentlichen Hand als auch verschiedenen Banken zahlrei-che Finanzierungsmöglichkeiten geschaffen. Im Jahre 2010 wurden beispielsweise im Freistaat400 Millionen Euro an Landesbürgschaften abgerufen. Allerdings war das insgesamt zurVerfügung stehende Volumen nur zu einem Viertel ausgelastet.

Der neue Herr der Finanzen in Thüringen ist Finanzminister Dr. Wolfgang Voß. Er gehört nicht zuden Pessimisten, die davon ausgehen, dass die EU-Fördermittel ab 2014 ersatzlos gestrichen wer-den. Er rechnet mit degressivem Rückgang. Trotz hartem Konsolidierungskurs sichert er derWirtschaft auch weiterhin Unterstützung zu, mit dem Ziel, Thüringen bis zum Jahr 2020 auf sta-bile finanzielle Fundamente zu stellen.

Doch mit dem Blick auf 2020 zeichnet sich bereits heute ein eklatantes Fachkräfte-Defizit ab.Eine aktuelle Studie des Thüringer Wirtschaftsministeriums zeigt, dass 2020 etwa 200.000Arbeitnehmer in Thüringen fehlen werden. Das betrifft im heutigen Vergleich jeden fünftenArbeitnehmer. Wie hoch die Risiken sind und was hinter der sich anbahnenden demografisch be-dingten Fachkräftekrise steckt, erfahren Sie in dieser Wirtschaftsspiegel-Ausgabe. Wir stellen Ihnenauch mit unserem neuen FACHKRÄFTE.service Thüringen ein Instrument zur Personal sicherungzur Seite. Auch in den kommenden Ausgaben werden wir Sie weiter über die Entwicklung beim Runauf Nachwuchs und Spitzenpersonal informieren. Stellen Sie also heute schon ihre Weichen fürihre qualifizierten Mitarbeiter von morgen. Wir helfen Ihnen dabei!

Ihr Jürgen MeierHerausgeber Wirtschaftsspiegel

Jürgen Meier,Herausgeber Wirtschaftsspiegel

Weichenstellung

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4 . Thüringen

Finanzierung im Mittelstand

6 Kredite und Bürgschaften sichern den Aufschwung

8 Interview mit Finanzminister Dr. Wolfgang Voß

13 Factoring als Alternative

14 Roland Berger empfiehlt umsichtiges Handeln

Personal und Zeitarbeit

16 Bewegung in der Branche – Einigkeit beim Mindestlohn

18 Die Chancen der Personaldienstleister

20 Ende der Drehtürmodelle festgelegt

22 Personalmangel mit Online-Fachkräfteservice begegnen

Messen und Kongresse

26 Messe Erfurt setzt auf Wettbewerbe als Besuchermagnet

27 Vorbereitungen zum ErfurterWirtschaftskongress erwicon

Kunststoffe – die Alleskönner

30 Wo Theorie und Praxis aufeinander treffen

31 In Thüringen muss alles zusammengebracht werden

33 Interview mit Dr. Ralf-Uwe Bauer, Leiter des TITK Rudolstadt

37 Das Mekka der Kunststoffbrancheliegt im Oktober am Bodensee

39 Arbeitsagenturen sorgen für Fachkräfte der Zukunft

46 Die Gelbe Tonne wird zum Recycling-Wunder

47 Auch im Auto kommt immer mehr Bio zum Einsatz

Impressionen

48 Die Neujahrsempfänge des BVMW und der Thüringer Bürgschaftsbank

Innovationen

50 Interview mit dem Leiter der ThEGA, Prof. Dr. Dieter Sell

51 Thüringer Erfindergeist beweist olympische Qualitäten

Expertenräte

61 Neuer Schwung im Vertrieb erhöht Verkaufschancen

62 Ein gekündigter Geschäftsführer bleibt Angestellter

63 Dokumentenmanagement dient den Kundenbeziehungen

64 Bürgschaftsbank und Beteiligungs -gesellschaft unterstützen gute Ideen

65 In der Onlinewirtschaft genauer hinschauen

Rubriken

3 Editorial

4 Inhalt

24 Personalien

54 Nordthüringen

55 Südthüringen

56 Ostthüringen

57 Mitte-/Westthüringen

58 News im Bilde

66 Service

66 Impressum

Aus dem Inhalt Dr. Wolfgang Voß, der ThüringerFinanzminister, stellt sich denWirtschaftsspiegel-Leserfragen

Seite 8

Kunststoffe – die Alleskönner des 21. Jahrhunderts

Seite 28

Zeitarbeit in Zahlen Seite 19

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6 . Titel

Deutschland steckt mitten im Aufschwung, die Krise scheint überwunden, die Wirtschaft wächst. So zeigt sich die Bundesrepublik zum Beginn desneuen Jahres. Ein Bild, das auch auf Thüringen zutrifft. Es sind jedoch nicht nur die großen Industrieunternehmen, die mit positiven Zahlen glänzen.Getragen wird der Aufschwung vor allem vom Mittelstand, der in Deutschland rund 90 Prozent aller Betriebe ausmacht.

Kredite und Bürgschaften sorgenfür Aufschwung im Mittelstand

Doch gerade der Mittelstand ist es auch, der zunehmend Problemebei der Finanzierung anstehender Projekte hat. Zu den üblichen Fak -ten wie der zu geringen Eigenkapitaldecke oder fehlenden liquidenMitteln, kommen vermehrt Engpässe für kurzfristige In ves ti tionen.In Folge von Basel III haben es die Banken schwerer, Kredite zu ver-geben. Letztlich scheint es oft so, dass nur eine Banken fi nan zie rungerhält, wer sie eigentlich gar nicht nötig hätte. Mittelständler, die füreinen neuen Auftrag eine Vorfinanzierung benötigen, werden vonden Banken immer öfter zurückgewiesen. Auch wenn das Ausfall -risiko für die Bank gering ist. Allein der Fakt Eigenkapital zählt. Auchwird es für die Banken zunehmend unattraktiver, keine Unter neh -men mit kleinen Krediten zu versorgen. Diese Finanzierungslückebedeutet nicht nur Schwierigkeiten für ein Unternehmen, sie gefähr-det auch den Aufschwung. Diese Problematik hat die Politik erkanntund sich auf die Fahnen geschrieben, Abhilfe zu schaffen. Dennochsieht beispielsweise die IHK Erfurt Handlungsbedarf. „Vor allem dieLiquiditäts- und Refinanzierungsregelungen von Basel III könntendazu führen, dass Institute nicht mehr im bisherigen Umfang lang-fristige Kredite gewähren, sondern nur noch kurzfristige Laufzeitenund Zinsbindungen vereinbaren“, warnt IHK-HauptgeschäftsführerGerald Grusser. Betroffen seien vor allem einlagenstarke Kredit ins ti -tute wie Sparkassen und Genossenschaftsbanken, die intensiv imMittelstandsgeschäft vertreten sind und ihre Finanzierungsangebotenun entsprechend anpassen müssten.

Um den Unternehmen hier zu helfen, sieht Thüringens Wirtschafts -minister Matthias Machnig in Bürgschaften eine Lösung. Nach sei-ner Auffassung muss die Wirtschaftsförderung in Thüringen künftigstärker auf Bürgschaften setzen. Spätestens ab 2014 verliert derFreistaat seinen Status als EU-Höchstfördergebiet. „Das wird zu Ein -schnitten in den bisherigen Zuschussprogrammen führen“, sagte er.Die entstehende Förderlücke müsse dann vor allem auch über Bürg -schaften geschlossen werden. „Bürgschaften sind ein haushaltsscho-nendes und effizientes Förderinstrument für unsere Unternehmen“,so der Minister. „Das müssen wir künftig stärker als bisher nutzen.“Das Problem dabei: Unter den derzeitigen EU-beihilferechtlichenRahmenbedingungen ist eher mit einer Verschlechterung derBürgschaftskonditionen zu rechnen. Das zeigt eine Studie derUnternehmensberatung PriceWaterhouseCoopers im Auftrag desThüringer Wirtschaftsministeriums:

Demnach fallen ab 2014 viele der bisherigen Genehmigungen undErleichterungen für Bürgschaften weg.

Finanzierung für den Mittelstand

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: EZB

Titel . 7

Außerdem erweist sich die Methode, mit der der Behilfewert einerBürgschaft berechnet wird, in Wirtschaftskrisen als nachteilig. Dennda in diese Berechnung Unternehmensdaten und Rankings einfließen,die sich in Krisenzeiten verschlechtern, kann das Instrument Bürg -schaft gerade in beziehungsweise kurz nach Krisenzeiten nur sehr re-striktiv eingesetzt werden.

Das Land werde deshalb in den anstehenden Verhandlungen mit derEU für die ab 2014 geltenden Beihilfevorschriften darauf drängen,dass die Bürgschaftsvergabe erleichtert und die Berechnungs metho -de für Beihilfewerte geändert werde, sagte Machnig.

Nicht nur die Wirtschaftspolitik in Thüringen steht auf der Seite desMit telstandes. Auch in Berlin stehen die kleinen Unternehmen aufder Tagesordnung. „Wir haben in unserer Mittelstandsinitiative eineReihe von Ansatzpunkten gewählt, um die Situation des Mittel -standes weiter zu verbessern. Sie setzt da an, wo bei Ihnen vor Ortder Schuh drückt“, betonte Bundeswirtschaftsminister RainerBrüderle beim Mittelstandstag seines Ministeriums. Auch er setzt beider Finanzierungssicherung voll auf Bürgschaften. Die Programmevon Bund und Ländern sehen vor, dass Kredite bei der Hausbank inHöhe von bis zu 80 Prozent durch öffentliche Banken abgesichertwerden. Lediglich die restlichen 20 Prozent muss der Kreditnehmerüber sein eigenes Kapital absichern. „Wenn die Kreditversorgungstockt, läuft der Aufschwungmotor Mittelstand nicht mehr rund“,stellt Brüderle weiterhin klar. Damit es soweit nicht kommt, stehendem Mittelstand auch Beteiligungsprogramme zur Verfügung.Während die Bürgschaftsbanken der Länder für die Sicherheit bei derHausbank sorgen, bieten sich die Beteiligungsbanken als Teil haberan. Ihre Einlagen erhöhen sofort das Eigenkapital, was sich positivauf die Kreditwürdigkeit auswirkt. Obwohl diese Unterstützung vonstaatlicher Seite geboten wird, kann sie nicht kostenlos sein. Hierwürden die EU-Wettbewerbshüter eine Marktverzerrung wittern undeuropäische Gesetze verletzt sehen. Im Gegensatz zu Finanzierungs -programmen privater Institutionen wie Beteiligungsgesellschaftender Banken, fallen die Kosten jedoch moderat aus. Wie hoch sie ge-nau liegen, hängt von Faktoren wie Unternehmensgröße, vorhande-nem Eigenkapital oder der Art der Investition ab. Bürgschaften fürAus fuhrsicherungen, so genannte Hermes-Kredite oder Investitionenin umweltschonende Technologien übernimmt die Kreditanstalt fürWiederaufbau KfW. Reguläre Kreditbürgschaften oder Beteiligungensind in Thüringen Aufgabe der Beteiligungsbank (MBG) oder der

Bürgschaftsbank (BBT). Technologieförderung oder Förderung vonPersonalqualifikationen übernimmt beispielsweise die ThüringerAufbaubank (TAB).

Dass diese Hilfen den Thüringer Unternehmen bereitgestellt werdenkönnen, ist letztlich der Europäischen Union zu verdanken. DieMittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung(EFRE) sind ein wesentlicher Bestandteil der Wirtschaftsförderungin Thüringen. „Der EFRE ist das Rückgrat unserer Wirtschafts -förderung“, betont Minister Machnig. Mit diesen Mitteln könne einbreites Spektrum an Förderinstrumenten angeboten werden.

„Investitionen sind der Treibstoff für eine moderne Wirtschaft“, sag-te der Minister. „Ohne Wirtschaftsförderung in den letzten Jahrenwäre Thüringen nicht Spitze bei Produktion, industrieller Wert -schöpfung und geringer Arbeitslosigkeit.“ Seit 2007 konnte über denEFRE ein Investitionsvolumen von rund 2,8 Milliarden Euro im Frei -staat ausgelöst werden. Insgesamt erhält Thüringen in der Förder -peri ode 2007 bis 2013 rund 1,48 Milliarden Euro aus diesem Fonds.970 Millionen Euro wurden bislang in allen Schwerpunkten des ope-ra tionellen Programms EFRE bewilligt.

Zu diesen Schwerpunkten zählen folgende Themengebiete:

1. Bildung, Forschung und Entwicklung, Innovation2. Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft3. Nachhaltige Regional- und Stadtentwicklung4. Schutz und Verbesserung der Umwelt

Rund 5.700 Projekte konnten über diesen Fonds unterstützt werden.Etwa 5.000 neue Arbeitsplätze und rund 750 neue Ausbildungsplätzesind entstanden. „Dank der EU-Mittel steht unsere Wirtschaftsförder -ung auf einem festen Sockel“, sagte Machnig. Aus dem EFRE wird dieInvestitionstätigkeit gerade von mittelständischen Unternehmen ge-fördert. So stehen für den Schwerpunkt „Stärkung der Wettbe werbs -fähigkeit der Wirtschaft“ insgesamt 558,5 Millionen Euro zurVerfügung. Daraus werden Förderprogramme wie Thüringen-Invest,Thüringen-Dynamik oder die Außenwirtschaftsförderung gespeist.För derprogramme, die über die TAB oder die BBT an die Unter neh -men weitergegeben werden. (su/em)

Wenn die Kreditversorgung stockt, läuft derAuf schwung motor Mittelstand nicht mehr rund.

Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle

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8 . Titel

Dr. Wolfgang Voß (CDU) – seit dem 8. Dezember 2010 ist er der Mann, der das Steuer im Thüringer Finanzhaushalt fest im Griff und den Kon so -lidierungskurs dabei immer im Blick hat. Dabei sagt er über sich selbst, die Finanzpolitik sei seine Leidenschaft und sein Amt eine Konsequenz seinesLebenslaufes. Im Wirtschaftsspiegel-Interview bekundet er das Überwinden der Krise, zieht positive Bilanzen aber spricht auch über steinige Wege.

Auf Konsolidierungskurs –Die Straßen sind schon gebaut

Sie haben Ihr Amt als Finanzminister an-getreten, als die Haushaltslage des Landesnoch in einer heftigen Debatte steckte.Wie ist jetzt die Bilanz des Jahres 2010einzuordnen? Steht ein Plus am Ende, undvor allem, ist der Aufschwung auch bei denSteuern und Einnahmen angekommen?„Ja, das kann man sagen! Wir haben fürdas Jahr 2010 Schulden aufnah men inHöhe von 821 Millionen Euro geplant,und sind letztlich bei 370 Millionen an-gekommen. Das resultiert zum größtenTeil aus den Steuermehreinnahmen.Aber natürlich haben dann auch die

verschiedenen Einsparmaßnahmen ih-ren Teil dazu beigetragen.“

Kommt das denn auch beim Steuerzahleran; also wird es Entlastungen geben? Oderwerden die Mehreinnahmen ausschließlichzur Schuldentilgung und Schuldenab de -ckung verwendet?„Wir haben die Entlastungen im Jahr2010 vollständig zur Schulden re duzie -

rung genommen. In der letzten Sitzungdes Parlaments im Jahr 2010 konntendurch 147 Millionen erwartete Steuer -mehreinnah men für 2011 auch die kom -menden Neuverschuldungen schon auf472 von vorher 619 Millionen reduziertwerden. Das zeigt ganz deutlich: Thü -ringen ist unterwegs in Richtung Kon -solidierung. Und das hat, mit Blick aufdas Jahr 2020, Priorität!“

Schuldenhalbierung, Steuereinnahmen –das klingt alles sehr positiv. Ist es an derZeit, Entwarnung zu geben?

„Leider nein! Sie dürfen da nichtsdurch einanderbringen. Es sind weiter-hin insbesondere strukturelle Maßnah -men nötig, um eine dauerhafte Ausga -benentlastung zu realisieren. Zudem istdie konjunkturelle Entwicklung vonverschiedenen Faktoren abhängig, dieman oft selbst gar nicht beeinflussenkann. Ein langfristiges Konsoli die rungs -konzept ist ein Projekt, was über zehn

Jahre laufen muss. Wir sind auf einemguten Weg – dieser ist nach wie vor stei-nig – und es gibt noch eine Menge zutun!“

Die kommenden Haushalte im Blick: Inwelchen Ressorts der Landesregierung se-hen Sie denn die größten Einspar poten -ziale? „Darauf kann ich im Moment noch kei-ne konkrete Antwort geben. Ich bin eingroßer Freund geregelter Verfahren unddie Haushaltauf stellung ist ein solches.Sie sollte klar und sauber kalkuliertwerden, das erfordert einiges an Arbeit.Mein Haus fordert derzeit von den ein-zelnen Ressorts die jeweiligen Kal ku -lationen ab. Diese müssen bis März ein-gereicht werden. Dann werden diePflichthaushalte erstellt und noch offe-ne Punkte verhandelt. Angestrebt wirddie endgültige Beschlussfassung vor derSommerpause.“

Überdies hat Ihr Haus ja die Aufgabe, denkommunalen Finanzausgleich zu überwa-chen. Werden Sie auch den KommunenKompromisse im Finanz haushalt abverlan-gen? „In den nächsten zehn Jahren wird eseinen verstärkten Abbau der Sonder -zuweisungen geben. Darauf müssensich auch die Kommu nen einstellen.Einsparpotenzial sehe ich dabei nichtzuletzt in der Personalpolitik. Wir müs-sen insgesamt der langfristigen Konsoli -dierung und der demografischen Ent -wicklung Rechnung tragen.“

Die Steuerkraft hängt sehr stark an derWirtschaft des Landes. Das Krisenjahr2009 ging an Thüringens Wirtschaft nicht

Der Thüringer Finanzminister stellt sich den Wirtschaftsspiegel-Leserfragen

spurlos vorbei. Wie steht es nun nach derKrise um den Freistaat? Ist noch mit Spät -folgen zu rechnen?„Die Wirtschaftskraft in Thüringen ins-gesamt steigt, trotz eines Ein bruches2009, seit gut zwanzig Jahren stetig an.Das Bruttoinlandsprodukt 2010 lag, mitminus 4,3 Prozent weniger, unter demBundes durch schnitt von minus 5,9 Pro -zent. Das spricht für die Stabilität derThüringer Wirtschaft, die auch den Kri -senzeiten standhält. Mittlerweile gehtes wieder aufwärts, und auch da istThüringen ganz vorn dabei und liegt imdeutschlandweiten Vergleich des Brut -to inlandsproduktes mit einer Steige -rung um 3,4 Prozent wieder über demDurchschnitt. Darauf kann und sollteman stolz sein. Denn dass sich nach derKrise die Dinge so schnell wieder in ei-ne derart positive Richtung wenden, da-mit war nicht zu rechnen. Auch anSteuereinnahmen lassen sich Kon junk -turbewegungen ablesen, allerdings zeit-versetzt. Sicher sind wir noch nicht wie-der auf dem Hoch von 2008. Auchwenn ich nicht davon ausgehe, dass wirdas Vorkrisenhoch noch in dieser Legis -lat ur periode wieder erreichen werden.Aber: Die Krise ist überwunden! DieKonjunkturprogramme haben gegrif-fen, deutschlandweit, und eben auchhier bei uns in Thüringen.“

Die EU-Förderperiode läuft Ende 2013 aus.Wird es dann Einschnitte an Wirt schafts -förderstrukturen beziehungsweise an denTöpfen für die Wirtschafts förderung ge-ben? „Wenn die besonderen Förderungen fürdie neuen Länder für Infra struk tur undWirtschaft sinken, wird man sehr genau

Thüringen . 9

Er läu terungen zur Thüringer Ver gabe platt -form siehe Seite 66)

Gestatten Sie abschließend noch einenBlick auf die Arbeitsmarkt si tu a tion in Thü -ringen. Sind unsere Nachbar regionen wieHessen und Bayern mit Blick auf den Steu -er zahler als Konkurrenten zu sehen? „Im Gegenteil, wir profitieren von derNähe. Wirtschaft muss sich integrierenund vernetzen. In Thüringen zeigt dieBeschäf tigungszahl im bundesweitenVergleich überdurchschnittlich weitnach oben. Sicher auch, weil viele

Arbeitnehmer den Weg über die Lan -desgren zen hinaus gewagt haben. Abergrenzüberschreitend arbeiten und mo-bil sein wird eben zur Normalität.Wirtschaftsbe zieh ungen enden nichtan der Landesgrenze. Das ist unsereZukunft.“ (mü)

Das Gespräch führte Chefredakteur Daniel Bormke

prüfen müssen, wo man das verbleiben-de Geld hineinsteckt. Ich gehöre nichtzu den Pessimisten die davon ausge-hen, dass die EU-Mittel ersatzlos gestri-chen werden. Ich rechne zunächst miteiner Halbierung, und dann mit einemdegressiven Auslaufen. Das heißt natür-lich aber auch, es wird auf keinen Fallmehr Geld geben, sondern weniger!“

Wie geht es denn dann mit auslaufendenFörderungen weiter?„Mit den bisherigen Fördermitteln wur-den neue Stra ßen gebaut, Wasser- undAbwas ser systeme modernisiert und eswur den Leitungen für Telekom muni -kation gelegt. Also sind wir doch infra-strukturell heute bestens aufgestellt.Dafür haben wir das Geld gebraucht;dafür haben wir es ausgegeben. Jetzt istes an der Zeit, dass sich die Wirt schaftmit der Absenkung der Mittel auseinan-dersetzt.“

Dies hat ja auch für die regionale Wirt -schaft Auftragseinbußen zur Folge. Wer -den Sie die Unternehmen auf diesem Wegbegleiten?„Natürlich; das machen wir ja bereits.Wir haben beispielsweise eine thürin-genweite Vergabeplattform auf den Weggebracht, welche es Firmen erleichtert,sich Überblick über öffentliche Aufträgeaus dem gesamten Freistaat – sozusa-gen auf einen Klick – zu verschaffen.Dies spart Zeit sowie Kosten und gene-riert Aufträge. Mit einem Klick kann dasgesamte Vergabe- und Baugeschehendes Landes aufgelistet werden. Esbraucht nicht mehr verschiedene Me -dien – sie ist schnell, aktuell und infor-mativ, eben zukunftsfähig.“ (ausführliche

Thüringen ist auf einem guten Weg –aber der ist nach wie vor steinig.Und es gibt noch eine Menge zu tun.

Thüringens Finanzminister, Dr. Wolfgang Voß (CDU)

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10 . Titel

Ü ber Mikrokredite werden Kleinunter -neh men und Gründer unterstützt, dieoft Schwierigkeiten haben, an Kreditezu kommen, da für Banken Darlehenunter 20.000 Euro kaum attraktiv sind.Dabei wird für den Großteil der Ex is -tenz grün dun gen wenig Start kapital be-nötigt – nach Angaben der KfW benöti-gen 56 Prozent der Gründer weniger als5.000 Euro; bei 15 Prozent liegt der Fi -nanzie rungs bedarf unter 10.000 Euro.Mit der Bürgschaft kön nen etwa 500Mik ro kre dite im Freistaat zugesagt wer -den. Ent scheidend für eine positive Ent -schei dung sind Zuverlässigkeit und un-ternehmerische Motivation. (su/em)

Das Angebot umfasst zwei Kreditarten:den Betriebsmittelkredit KMU sowieden Geschäftskredit KMU, der betrieb-liche Investitionen bis zu 30.000 Euro finanziert. Beide Angebote setzen vo-raus, dass die Kunden ihr Ge schäfts -konto bei der EthikBank führen. Mitden Tabukriterien der EthikBank wieRüs tung oder Atomkraft dürfen sienicht in Berühung kommen. „Mit die-sen Kreditangeboten kümmern wir unsum die kleinsten Ein hei ten des Wirt -schaftslebens. Das sind Klein unter neh -men, darunter viele Ein-Mann-Be triebeund Freiberufler“, erläutert Vor stands -mitglied Sylke Schröder. (su/em)

Eine seit Januar angebotene Förder mit -tel-App des Software-Entwicklers b2Padverspricht Übersichtlichkeit und Trans -parenz der 350 wichtigsten För der mit-tel 2011. Verfügbar im App-Store vonApple für iPhone, iPad und iPod touchwurde sie bereits über einhundert malheruntergeladen. Unterneh men undSelbst ständige, aber auch Stu dentenoder Vereine können sich zu Förder the -men wie Bildung, Gründung, Ener gieoder Umwelt informieren. Vom Er neu -er bare-Energien-Gesetz über den High-Tech-Gründerfond oder Möglich keitender Kurzarbeit fasst die App alle rele-vanten Fördertöpfe zusammen. (su)

Wachstums förder ung, Investitionsförde -rung oder Qualifizierungsförderung. Unter -nehmen und Selbstständige, die sich in-tensiv mit dem Thema Förderung undBei hilfen beschäftigen, stoßen schnell andie Gren zen der Übersichtlichkeit.

Förder-App

Zum Angebot der EthikBank Eisenberg ge-hören von nun an kleine Kredite für kleineUnter neh men. Damit widmet sich die Bankeiner oft vernachlässigten Ziel grup pe: Frei -beruflern, Klein- und Kleinst un ter neh mensowie gemeinnützigen Organisationen.

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Die Landesregierung intensiviert die Ver -gabe von Kleinkrediten an Existenzgründerund kleine Unternehmen in Thüringen. Da -zu erhielt die Mikrofinanzagentur Thürin -gen von der Thüringer Auf bau bank eineBank bürg schaft über 500.000 Euro.

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Titel . 13

Finanzierungsalternative Factoring

Hinzu kommt, dass der Factor beimechten Factoring die Debitorenrisiken(Forderungsausfall) und das Debitoren -management (Mahnwesen) übernimmtund das Unternehmen so entlastet.Diese Vorteile wissen immer mehr – vorallem auch mittelständische – Unter -neh mer zu schätzen. Gerade der Mittel -stand hatte unter dem, was im Rahmender Finanzmarktkrise seit 2008 fastnied lich als „Kreditklemme“ bezeichnetwurde, zu leiden und sucht verstärktnach einer Alternative zur klassischenKreditlinie der Hausbank. Auch dieAus weitung branchenüblicher „Lie fe -ran tenkredite“ läuft dem Liquidi täts -bedarf des Lieferanten entgegen undruft nach einer flexiblen Finanzie rungs -form, die der klassische Bankkreditnicht bieten kann.

Vorteile von Factoring

1. Sofortige Liquidität:Der Factor stellt bei Ankauf des Forde -rungsbestandes innerhalb von zwei Ar beits tagen üblicherweise 80 bis 90Pro zent des Rechnungsbetrages zurVerfügung. Der Restbetrag wird ausge-zahlt, sobald der Abnehmer seine Rech -nung vollständig bezahlt hat.

2. Ausfallschutz:Mit dem regresslosen Forderungs an -kauf geht das Ausfallrisiko für die ver-kauften Forderungen vollständig aufden Factor über. Der Forderungs ver -käufer ist so vor Forderungs aus fällenfür verkaufte Forderungen gesichert.

3. Debitorenmanagement/Mahnwesen:Durch den Factor erfolgt die Übernah-

Factoring bietet Antworten und Lösungen

Factoring gehört schon lange nicht mehr zu den Exoten unter den Finanzierungsmodellen, sondern zum Standard eines modernen Finanzmanagements.Factoring gewährleistet durch eine dem jeweiligen Absatz angepasste Finanzierung (Umsatzkongruenz) und die schnelle Umwandlung von Umlauf-vermögen (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) in Barliquidität (Liquidität) erhebliche Flexibilität.

me des gesamten Mahnwesens undBeitreibung offener Forderungen. Diesbedeutet allerdings nicht den Verlustdes Mitspracherechts. Vielmehr legenFactor und Unter nehmen vorab fest,wie im Säumnisfall vorzugehen ist undwie Mahnungen aussehen.

4. Bilanzielle Auswirkungen:Während das Factoring durch den Ak -tiv tausch (Forderungen gegen Liqui -dität) zunächst bilanzneutral ist, wirddurch die sinnvolle Verwendung derLiquidität zum Ausgleich kurzfristigerLieferantenverbindlichkeiten ein Abbaudes Fremdkapitals erreicht. Aufgrunddes gleichbleibenden Eigenkapitales beiverkürzter Bilanzsumme ergibt sich ei-ne Erhöhung der Eigenkapital quote.

5. Diversifikation der Finanzierungs struk tur:Factoring kann bestehende Betriebs -mittelfinanzierungen ergänzen oder er-setzen und stellt somit einen wichtigenBaustein für eine diversifizierte Unter -nehmensfinanzierung dar.

Wann passt Factoring?Grundsätzlich passt Factoring auf diemeisten Branchen der Wirtschaft; weni-ger im Fokus steht das Bau haupt ge wer -be, Gastronomie, Immobilienwirtschaftund Einzelhandel.

Bonitätsprüfung: Factoring versus Bank kreditVoraussetzung eines Vertragsab schluss -es mit einem Factor ist eine von diesemdurchgeführte Bonitätsprüfung, welchesich allerdings von der Kredit prüfungeiner Bank strukturell deutlich unter-

scheidet. Im Gegensatz zur Bank, wel-che primär die Kreditwürdigkeit prüft,liegt der Fokus des Factors wesentlichauf der Prüfung der Bonität der For de -rungsschuldner (Debitoren).

Ablauf einer ZusammenarbeitAnfänglich überprüft der Factor, ob derGeschäftszweck für Factoring geeignetist. Nach Einreichung von Mindest un -terlagen (BWA, OP-Listen, Jahresab -schlüsse), deren positiver Prüfung undeinem Vertragsab schluss kauft der Fac -tor den bestehenden Forderungs be -stand einmalig bis zu 30 Tagen rückwir-kend an und stellt damit sofortigeLiquidität zur Verfügung.

Kerstin Steidte-Megerlin

Kerstin Steidte-Megerlin, Vorstand Dresdner Factoring AG

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14 . Titel

Ein Plädoyer für umsichtiges Handeln

Er ist Visionär, selbst Unternehmer undberät seit vielen Jahren Politik, Finan-ziers und Wirt schaft bei strategischenEntschei dungen. Als Ehrenvor sitzen derdes Aufsichtsrates bringt sich Prof. Dr.h.c. Roland Berger auch mit 74 Jahrennoch in sein Unter nehmen, der RolandBerger Strategy Con sul tants, bis heuteein. Sein Beratungsunternehmen zähltheute weltweit 2.000 Mitarbeiter. Under engagiert sich für Nachwuchsför de -rung. Vor fast genau drei Jahren, imMärz 2008, gründete er die Roland Ber -ger Stiftung, unter anderem mit demZiel, Stipendien für sozial benachteilig-te Jugendliche zu vergeben. Die 50Milli onen Euro Stiftungs kapital brachteder erfolgreiche Unternehmer aus sei-nem Privatvermö gen auf. „Im För der -fokus der Roland Berger Schüler stip en -dien stehen begabte, lernwillige, enga -ge mentbereite und zielstrebige Kinderund Jugendliche.“ erläuterte Berger En -de Feb ruar bei der Übergabe der Stipen -di en an 50 Thüringer Schülerinnen undSchüler. Mit Respekt aber neugierig,nahmen die Jungen und Mädchen im

Alter zwischen sieben und 18 Jahrendie Urkunden entgegen. Auf Einladungvon Thüringens Ministerpräsidentin er-folgte die Übergabe im Barocksaal derThüringer Staatskanzlei. Ein Termin,den die Landeschefin sichtlich begei-stert wahrnahm, denn Integration undChancengleichheit sind auch ihr einganz persönliches Anliegen: „Talentezu entdecken, Talente zu fördern, dasist das Wichtigste, was wir für die Zu -kunftssicherung brauchen. Jeder mussdie gleichen Bildungschancen haben.“

Doch Visionär Berger, der übrigensschon im Jahr 2008 das Ende der Welt -wirtschaftskrise für 2010 voraus sagte,denkt auch bei seinem Engagementwieder deutlich weiter: „Der demogra -fische Wandel und die Abwan de rungs -quote stellen Thüringen vor besondereHerausforderungen.“ Bildung sei dabeider wirksamste Schlüssel zur nachhal-tigen Lösung dieses Problems, soBerger. Kein Talent dürfe verlorenge-hen: „Wir brauchen verantwortungsbe-reite und bestens ausgebildete junge

Menschen – diese 50 Mädchen undJung en bringen die besten Voraus set -zung en dafür mit, einen glänzendenSchul abschluss zu machen. Sie sindheute Hoffnungsträger und morgen Ver -antwortungsträger Thüringens.“ Zwarstammen die Stipendiaten aus sozial be-nachteiligten Familien, doch ihre Leh rerhaben ihnen eine besondere Bega bungbescheinigt.

Wissensvermittlung, Persönlichkeits -entwic klung, Werteorientierung unddie persönliche Betreuung durch einenehrenamtlichen Mentor sind die tragen-den Säulen des Schülerstipendiums.Berger möchte damit auffordern undMut machen, diese Chancen auch alsUnternehmer zu entdecken: „Diese Re -ser ven an jungen Menschen gilt es zunutzen. Bei der wirtschaftlichen unddemografischen Lage in Deutschlandbraucht es ein höheres Maß an Bildungfür eine Steigerung der Wertschöpfungund Innovationen.“ (bo)

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Ende Februar trafen die 50 Thüringer Schülerinnen und Schüler, die das Stipendium „FairTalent“ der Roland Berger Stiftung erhalten, auf denStiftungsgründer. Wirtschafts- und Finanzexperte Roland Berger begrüßte die Mädchen und Jungen bei einem Empfang in der Erfurter Staatskanzlei.Mit der Stiftung, die Berger mit 50 Millionen Euro aus eigener Tasche finanzierte, setzt er sich für gezielte Nachwuchsförderung ein.

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Der demografische Wandel und die Abwanderungs -quote stellen Thüringen vor besondere Herausfor -derungen. Bildung ist der wirksamste Schlüssel zurnachhaltigen Lösung dieses Problems.

Prof. Dr. h.c. Roland BergerWirtschafts- und Finanzexperte

Titel . 15

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Der letzte Dienstag im Monat ist Netz -werk abend. Es wird miteinander ge -sprochen und diskutiert – branchen -über greifend. Dabei ergeben sichHand lungsfelder und spannende Pro -jekte für die Akteure. Wie beispielswei-se ein Leercontainerdepot in Thüringeneinzurichten. Davon profitieren Ver sen -der, Empfänger und Verlader von Wa -ren gleichermaßen. Ein weiteres Themader Netzwerkarbeit ist, das Personal ma -nagement der Branche weiter hoch fle-xibel zu halten. Das verlangen Marktund Wettbewerb. Unternehmen, Pers -onaldienstleister und Arbeitsagenturenarbeiten im Netzwerk gemeinsam anLösungen, um einzelne Instrumentewie die Zeitarbeit, für alle Beteiligtenoptimal zu verbessern und weiterzuent-

wickeln. Ebenso feilen Hochschulenund Forschungsinstitute mit den Mit -gliedsunternehmen an innovativen Lö -sungen. Beispielsweise für Arbeits be -dingungen, die ältere Arbeitnehmerweiter in Beschäftigung halten undbringen. Des Weiteren stehen For -schung und Entwicklung im Fokus derNetzwerkarbeit, um logistische Pro -zesse zukunftsfähig und nachhaltig zugestalten. Darüber hinaus wird es einprofessionelles Netzwerkmanagementder Branchencluster geben, um denAustausch von Know-how unterschied-licher Netzwerke und Firmen weiter zufördern.

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16 . Personal und Zeitarbeit

Europa wächst zusammen! Ab Mai 2011 erhalten die Mitbürger aus Ost- und Mitteleuropa Zugang zum Arbeitsmarkt in Deutschland. Grundsätzlichbetrifft die Einführung der Freizügigkeit ab Mai 2011 den kompletten Bereich der Arbeitsmarktzulassung für die Staaten Estland, Lettland, Litauen,Polen, Slowenien, Slowakei, Tschechische Republik und Ungarn. Eine Veränderung, die sicherlich nicht nur die Zeitarbeitsbranche umdenken lässt.

Bewegung in der Zeitarbeit –Einigung über gesetzlichen Mindestlohn

In Thüringen hat sich die Zeitarbeits -branche in den letzten Jahren zum fe-sten Bestandteil der bestehenden Ar -beits verhältnisse etabliert. Und sich er -lich hat sie auch manch Unternehmenüber Krisenzeiten hinweggeholfen.Zeitarbeiter sind flexibel einsetzbar.Aber sind Zeitarbeiter auch eine echteFachkräftealternative? Die Arbeits -markt öffnung im Mai schafft Ängsteund Befürchtungen – auf beiden Seiten,Arbeitnehmern wie auch Arbeitgebern.In Thüringen waren im Jahr 2010 rund30.500 Beschäftigte über Zeitarbeit ge-bunden. Thüringens Wirtschafts- undArbeits minister Matthias Machnig(SPD) ist bekanntermaßen kein Freundvon Zeitarbeitsverhältnissen. Er be-

zeichnet diese Art des Einkommens als„prekäres Beschäftigungsverhältniss“.Den Anstieg der Zeitarbeitsverhältnissekommentiert der Minister so: „Wirmüssen den Aufschwung in 2011 nut-zen, damit mehr sozialversicherungs-pflichtige Beschäftigung und mehrNormalarbeitsverhältnisse entstehen“.

Es gebe, so Machnig weiter, viele Unter -nehmen, die anständige Arbeitsbe -dingungen bieten und nur im äußerstenNotfall auf Leiharbeit zurückgreifen.Diese müssten als Vorbilder dienen.„Wir brauchen auf dem Arbeitsmarkteinen Qualitätssprung, damit auch älte-re und schlecht entlohnte Beschäftigtevom Aufschwung profitieren.“ Der Mi -

nis ter geht noch einen Schritt weiter in-dem er es als „vollkommen inakzepta-bel“ bezeichnete, dass der Beschäfti -gungszuwachs in Thüringen derzeitnoch zum großen Teil auf einer Zunah -me dieser, seiner Meinung nach prekä-ren Beschäftigungsverhältnisse beruht.„Damit dürfen wir uns nicht abfinden“,so Machnig. Tatsächlich sind allein6.300 neue Beschäftigungsverhältnisseim Bereich der Leih- und Zeitarbeit ent-standen. Mit dem Mindestlohn für dieZeitarbeitsbranche, von dem man in-zwischen auch den Koalitionspartnerhabe überzeugen können, müsse nunschnellstmöglich ein Stück Recht undOrdnung auf dem Arbeitsmarkt wiederhergestellt werden. Ende Februar einig-

Zeitarbeit als Fachkräftealternative

Wirtschaftssymposium 2010 der PEAG-Unternehmensgruppe inDuisburg. Rund 80 Teilnehmer nahmen an der Veranstaltung unterdem Motto „Antizipation? Dem Personal auf der Spur“ teil. „Nurgute Zeitarbeit wird akzeptiert“, konstatierte damals schon auf der Veranstaltung der Interessenverband Deutscher Zeitarbeits -unternehmen – iGZ e. V.

Personal und Zeitarbeit . 17

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ten sich Bundesregierung und Opposi -tio n auf eine im Arbeitnehmerüber las -sungsgesetz (AÜG) verankerte Loh nun -ter grenze. Die letztliche Höhe war zuRedaktions schluss noch nicht bekannt,aber fest steht, man werde sich einigen.„Damit hat die Politik ein ganz wichti-ges Signal auf dem Weg zu fairenLöhnen und fairem Wettbewerb in derZeitarbeits bran che gesetzt“, kommen-tierte Werner Stolz, Hauptgeschäfts füh -rer des Interes sen verbands DeutscherZeitarbeits un ter nehmen (iGZ) das Ver -handlungser gebnis. Damit sei ein wirk-sames Mittel gegen mögliches Lohn -dumping geschaffen, das mit der Ar -bei tnehmerfrei zü gigkeit aus den euro-päischen Nach bar staaten gedroht habe.

Stolz wertete diesen Beschluss als ähn-lich richtungsweisend wie die Ein füh -rung der Tarif verträge in der Zeitarbeit.Genau das sind doch letztlich die glei-chen Heran gehensweisen auch vonThüringens Arbeitsminister Machnig;Recht und Ordnung auf dem Arbeits -markt zu schaffen. Insgesamt sinddeutschlandweit knapp über 800.000Menschen in der Zeitarbeit bei etwa7.500 Unter neh men beschäftigt. Davonsind ein Drittel in helfenden Tätigkeitengebunden, alle anderen sind Fach kräf-te, glaubt man den Zahlen des iGZ.

Auch wenn es vereinzelt noch schwar-ze Schafe gibt, so hat doch die Mehrheitder Zeitarbeitsbranche erkannt, dass eswichtig ist, auch für ihre Arbeitnehmereinen fairen Tarifvertrag aufzusetzenund sich auf einen Mindestlohn zu ver-ständigen. Der Mindestlohn wird kom-men, ein Durchlaufen durch denVermittlungsausschuss gilt derzeit alssicher. Und der derzeit 1.850 Mitgliederzählende Branchenverband iGZ trägtein solches Übereinkommen. Die Angstvor Dumpinglöhnen in der Zeitarbeitwird also auch mit der EU-Markt öff -nung ab Mai 2011 nicht grundlegendbegründet sein. „Nur gute Zeitarbeit mitfairen gesetzlichen beziehungsweise ta-riflichen und marktwirtschaftlichenRahmenbedingungen kann auf Dauermit einer gesellschaftspolitischen Ak -zeptanz rechnen und ihre Personal -dienstleistungs-Aufgaben sinnvoll erfül-len“, betonte Stolz bereits im Oktober2010 im Rahmen eines Wirt schafts -symposiums in Duisburg. (bo)

Mit der Einigung auf eine Lohnuntergrenze hat die Politikein wichtiges Signal auf dem Weg zu fairen Löhnen undfairem Wettbewerb in der Zeitarbeitsbranche gesetzt.

Werner Stolz, Hauptgeschäftsführer des Interessenverbands Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ)

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Helmut Meyer, Inhaber und Gründer der GeAT AG, größterThüringer Personaldienstleister, spricht über die Chan cenund Risiken in 2011 für die Branche:

Chancen in 2011 für die Personaldienstleister

Für das Jahr 2011 sehe ich die nachfol-genden Herausforderungen:

1. EU Osterweiterung ab Mai 2011: Es sollte gelingen, rechtzeitig vor Mai2011 für die Branche eine Lohnunter -grenze für alle am deutschen Marktagierenden Zeitarbeitsunternehmen,wirksam werden zu lassen, damit Ver -wer fungen in der Branche unterbleibenund Dumpinglöhnen von außen einRiegel vorgeschoben werden kann. Hier

bin ich ganz zuversichtlich, dass dieZeitarbeitsbranche rechtzeitig ins Ar -beitnehmer-Entsendegesetz aufgenom-men wird und die von allen Verbändenabgeschlossenen Mindestlohntarif ver -träge für den Wirtschaftszweig Zeit -arbeit auch ihre rechtliche und politi-sche Wirksamkeit erlangen können.

2. Equal Pay, Equal Treatment: Hier ist die Branche aus meiner Sichtgut beraten, die jetzige Zeit gestalterischzu nutzen um im Rahmen der kom-menden EU-Zeitarbeitsrichtlinien undder derzeit noch verschiedenen kriti-schen Auffassungen der Entschei dungs -träger eine „Equal Pay“-Lösung herbei-zuführen, denn zur gesellschaftlichenAnerkennung der Zeitarbeit wird diesauch im europäischen Kontext auf je-den Fall notwendig sein. „Equal Treat -ment“ dagegen erachte ich für weitest-gehend in der geforderten Form undunter den rechtlichen Rah menbe din -gungen in Deutschland für unrealis -tisch. Im Übrigen gilt es meines Er ach -tens jetzt, orientiert an den soge nan nten „Equal Pay“-Lösungen deseuropäischen Auslandes auch fürDeutsch land Lösungen zu kreieren, beidenen „Equal Pay“ zum Beispiel nacheiner zwölfmonatigen Verweildauer imEinsatzunternehmen greift und dieNachweispflicht beim Entleiher liegt.

3. Die Verbändepolitik: Die drei großen Verbände der Zeitarbeittäten meines Erachtens gut voran, aufArbeitsebenen mit einem „Sprachrohr“zu reden um politisches Gewicht zu be-kommen. Im Übrigen würde dies aucheinen fairen Wettbewerb fördern, so-weit sich dies auch auf die Tarifpolitikausweiten ließe.

4. Ost-West-Gefälle:Soweit die Lebenshaltungskosten in Ost

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und West gleich sind, die Arbeits pro -duktivität gleich ist, müssen die Ost -löhne an die des Westens angeglichenwerden. Eine weitere Bedingung seheich jedoch an die Unternehmen imOsten geknüpft. Entweder haben wirUnternehmen der zweiten Generation,die Mühe haben, jetzt Fremdfinan zie -rungs kosten zurückzuführen und des-halb keine höheren Löhne zahlen kön-nen oder wir finden im Osten„ver lagerte Werkbänke“ vor, derenStand orte und Arbeitsplätze wieder ver-schwinden, wenn zu hohe Löhne dieExistenz bedrohen. Zur Zeit ist das Ost-West-Ge fälle bei den Löhnen meinesErachtens noch gerechtfertigt, weil lautIWH vom 15. Juli 2010 die Pro duk tivitätim Osten bei 70 Prozent gegenüber den„alten“ Län dern liegt und außerdem dasLeben im Osten rund 5,6 Prozent güns-tiger ist, wie das IFO-Ins titut Münchenim Juli 2010 ermittelt hat.

Im Übrigen teile ich die Meinung derExperten, dass der WirtschaftszweigZeit arbeit und auch die GeAT AG einweiteres Wachstum erleben werden. In -sofern freuen wir uns in der GeAT AGauf ein sehr gutes Jahr 2011 und sindge spannt was uns alles gelingt. Wir sinddarüber hinaus in unserer Vision festdavon überzeugt auch noch in zehnJah ren erfolgreich zu sein, weil wirnicht aufhören werden nicht nur imson dern auch am Unternehmen zu ar -bei ten und die spannenden Herausfor -derungen als Chancen zu nutzen.

18 . Personal und Zeitarbeit

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Diesem Rückgang war im November2010 eine geringfügige Steigerung auf901.000 Mitarbeiter (plus 0,3 Prozent)vorausgegangen. Das sind die wichtigs-ten Ergebnisse des aktuellen Zeit ar -beits index, der vom IW und demBundesverband Zeitarbeit (BZA) he-rausgegeben wird. BZA-PräsidentVolker Enkerts erklärt dazu: „UnsereBranche hat zwei äußerst erfolgreicheJahre hinter sich: Allein in 2010 sind wirum 27 Prozent gewachsen. Seit April2009, dem konjunkturellen Wende -punkt der Branchenentwicklung, sind300.000 vollwertige, sozialversiche-rungspflichtige und tarifgebundeneJobs entstanden. Zeitarbeit ist damit ei-ne tragende Säule des Aufschwungs aufdem Ar beitsmarkt und der Kon junk -turent wick lung geworden. Umso unver-ständlicher sind daher die aktuellen

Bestrebungen der Politik, „Equal Pay“in unserer Bran che einzuführen – unddies trotz nahezu einhundertprozenti-ger Tarif abdeckung. Sollten diese Plä nerealisiert werden, würde dies zu einemmassiven Ar beits platzverlust führen –auch außerhalb der Zeitarbeit.“ Fast al-le Ar beitsverhältnisse in der Zeitarbeitsind sozialversicherungspflich tig. Sieunterliegen vollständig dem allgemei-nen deutschen Arbeits recht und wer-den zu nahezu einhundert Pro zentnach Tarif verträgen der Zeitarbeits bran -che bezahlt – im Fall der BZA-Mit glie -der nach Tarifverträgen mit den DGB-Mitglieds gewerkschaften. Die se Löhnesind erst im Juli 2010 gestiegen und sol-len ab Mai 2011 noch einmal ansteigen.(su/em)

Nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ist die Zahl der Zeit -arbeitnehmer im Dezember 2010 auf 877.000 Zeit arbeitnehmer (minus 2,7 Prozent) ge-sunken.

Die Zeitarbeitnehmerzahl in Deutschland ist zum Jahresende 2010 leicht zurückgegangen.

Dezember-Rückgang

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20 . Personal und Zeitarbeit

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Sie verhindert, dass Stammbeschäftigteent lassen und unmittelbar oder nachkurzer Zeit als Zeitarbeitskräfte wiederin ihrem ehemaligen Unternehmenoder einem anderen desselben Kon -zerns zu schlechteren Ar beits be din gun -gen eingesetzt werden können.

Bundesarbeitsministerin Ursula von derLeyen: „Die Zeitarbeit hat die deutscheWirtschaft flexibler und unseren Ar -beits markt stärker gemacht. Die Erfah -rung zeigt: Im Aufschwung steigt zuerstdie Zahl der Zeitarbeiter. Das ist gerade

für viele Geringqualifizierte eine Brückein Beschäftigung, wenn ArbeitgeberPer sonal brauchen, um Auftragsspitzenabzufangen. Wenn wir diese wichtigeFunktion der Zeitarbeit erhalten wollen,müssen die Arbeitsbedingungen fairund gerecht sein. Wir wollen keineDrehtürmodelle, bei denen Stamm be -leg schaften systematisch durch Leih -arbeiter ersetzt werden.“

Neben der Dreh tür klausel enthält dasGesetz in Um setzung der EU-Leih ar -beits richtlinie zum Beispiel folgende

Das Bundeskabinett hat Mitte Dezember 2010 den Ent wurf eines ersten Gesetzes zur Änderung des Arbeit nehmerüberlassungsgesetzes beschlossen.Das Gesetz enthält die so genannte Drehtürklausel.

Ende der Drehtürmodelle

Regelungen:Die Erlaubnispflicht der Arbeit neh mer -überlassung knüpft nicht mehr an dieGewerbsmäßigkeit an. Erfasst sind künf-tig alle Unternehmen, die Ar beit neh -mer überlassung betreiben. Zeitarbeitskräfte erhalten bessere Rech -te: Entleiher haben Zeitarbeits kräfteüber freie Stellen zu informieren. Eine Klarstellung, dass Überlassungengrund sätzlich vorübergehend erfolgen.

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Zeitarbeit hat die deutsche Wirtschaft flexibler undunseren Ar beits markt stärker gemacht.

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen

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Personal und Zeitarbeit . 21

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„Weg von der ‚Wir machen mal nenFlyer!-Mentalität‘ besteht die Aufgabeeiner Agentur vor allem darin, den Kun -den strategisch zu beraten und dem Un -

ternehmen langfristig das passendeImage zu verleihen, ein Gesicht zu ge-ben. ‚Wir lieben Werkzeug und bie tenJobs für Menschen, die Werk zeug ge-nau so lieben wie wir!‘ – dafür wird dieManagement2000 Gruppe in Zukunftstehen“, so Hardy Biela von covermade.

In einer umfassenden Analyse wurdenzunächst Markt, Wettbewerb und daseigene Unternehmen betrachtet, interneund externe Wahrneh mungen vergli-chen, Ergebnisse diskutiert, die Po -sitionierung abgeleitet, Mar keting zieledefiniert und ein Kom mu nikations -konzept entwickelt.

Wer sind wir? Wofür stehen wir? Was ist uns wichtig? Die Aufgabe moderner Mar -kenführung besteht darin, diese Fragen zu stellen und die Antworten zu kanalisieren.Denn erst eine differenzierte Marketing strategie ermöglicht es, Unternehmens ziele lang-fristig zu verfolgen und auch zu erreichen. Jede Visitenkarte oder Webseite, jederPressetext, jedes Plakat, Meeting oder Event folgt dieser Strategie.

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Das berichtet das Institut für Arbeits -markt- und Berufsforschung (IAB) an-hand einer Befragung von mehr als15.000 Arbeitgebern. Mit 996.200 offe-nen Stellen verzeichnet das IAB im vier-ten Quartal 2010 25 Prozent mehr als imvierten Quartal 2009 und 22 Prozentmehr als im dritten Quartal 2010. AufWestdeutschland entfielen insgesamtrund 850.000 offene Stellen, auf Ost -deutschland knapp 150.000. Der kräfti-ge Anstieg betrifft überwiegend diewestdeutschen Regionen. Hier zeigtsich gegenüber dem vierten Quartal

2009 sogar ein Zuwachs von 29 Pro -zent. In Ostdeutschland beträgt der Zu -wachs im Jahresvergleich dagegen nursieben Prozent.

„Aufgrund der geringeren Export ab -hängigkeit der ostdeutschen Wirtschafthatte die internationale Wirtschafts-und Finanzkrise hier zu weniger star-ken Einbrüchen bei der Zahl der offe-nen Stellen geführt“, erklärt die IAB-Arbeitsmarktforscherin Anja Kettner.Allerdings profitiere die Region nunwiederum nicht so stark von der wirt-

Im vierten Quartal 2010 gab es in Deutschland rund eineMillion offene Stellen am ersten Arbeitsmarkt.

Mehr offene Stellen

schaftlichen Erholung, so dass sich derArbeitskräftebedarf, anders als im Wes -ten, nur leicht erhöhe.

Das IAB erfasst viermal jährlich das ge-samte Stellenangebot, also auch jeneStel len, die nicht den Arbeitsagenturengemeldet werden. Im vierten Quartaldes Jahres 2010 waren der Bunde sagen -tur für Ar beit rund 390.000 Stellen ge-meldet, 39 Prozent aller Angebote.(su/em)

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22 . Personal und Zeitarbeit

Mittlerweile müssen manche Firmen attraktive Aufträge ablehnen, da sie das dafür benötigte Personal nicht mehr zur Verfügung haben. Eine im No -vember 2010 veröffentlichte Studie des Thüringer Wirtschaftsministeriums deckt auf, dass im Jahr 2020 so viele Fachkräfte fehlen, wie heute Menschenin der Landeshauptstadt Erfurt leben. Unternehmen müssen also um ihr Personal werben. Die Suche im Internet wird dabei immer entscheidender.

Mit Online-Fachkräfte-Servicesdem Personalmangel begegnen

Auch wenn die Arbeitslosenquote im Freistaat – auch bedingt durchdemografische Veränderungen kontinuierlich sinkt, ergibt sich dar-aus für Personalverantwortliche ein immer schwerer zu überwinden-des Dilemma. 200.000 Fachkräfte, das sind so viele Einwohner wie

allein die Landes -haupt stadt Erfurtder zeit in etwa zählt– werden im Jahr2020 auf dem Marktfehlen. „Das ent-spricht einem Nach-frage vo lu men voneinem Fünftel dergegenwärtig in Thü -

ringen Erwerbs tätigen (rund eine Million). Dieser Bedarf entsteht so-wohl durch das altersbedingte Ausscheiden älterer Arbeitnehmer(Ersatzbedarf etwa 180.000 Arbeitskräfte) sowie aus einem zusätzli-chen Bedarf an Arbeitsplätzen, der in besonders dynamischenBeschäftigungsfel dern entstehen wird (Erweiterungsbedarf etwa20.000 Arbeits kräfte)“, konstatiert die eingangs erwähnte Minis -teriums studie. „Drei Viertel der Mittelständler haben heute bereitsSchwierigkeiten, qualifizierte Mitarbeiter zu finden“, beschreibtBundeswirtschafts minister Rainer Brüderle (FDP) den derzeitigenDeutschlandtrend. Hat man die Zahlen der Fachkräftestudie im Blick,sind die Heraus for de rungen der Zukunft schon heute bereits präsent.Der Freistaat stehe, so Wirtschafts- und Arbeitsminister Matthias

Machnig, vor der strategischen Herausforderung, bei der zurückge-henden Zahl von Erwerbs per sonen den Nachwuchs an Arbeitskräf -ten zu sichern. Wie groß diese Herausforderung ist, zeigt die Sta -tistik: Zwischen 2011 und 2020 erreichen jedes Jahr durchschnittlichetwa 28.000 Thü ringer das Rentenalter. Dem stehen nur durch-schnittlich 14.000 Ab gäng er aus dem Bildungssystem gegenüber.Und letztlich fehlen dann eben 2020 die bereits erwähnten 200.000Fachkräfte. Doch wie an diese kommen? Neben den klassischenWegen über die Arbeitsagentur oder Image- und Werbekampagnengewinnen Online-Stellenbörsen immer mehr an Bedeutung. Einer -seits stehen im Inter net Portale zur Stellenausschreibung zur Verfü -gung und andererseits auch Datenbaken zur proaktiven Nutzung.Das heißt Portale mit Nutzer-Profilen, die ganz konkret nach einerneuen Arbeitsstelle suchen. „Ich empfehle immer die Nutzung bei-der Kanäle“, erläutert Ro nald May, Personalberater und Karriere -planer. May selbst agiert im Auftrag von Unternehmen, um vor allemfür offene Stellen im oberen Führungsbereich passgenaue Kandi -daten zu finden. „Die Online-Suche wird immer wichtiger. Allerdingssind unsere Erfahrungen, dass dies in der Regel nur bis zum mittle-ren Manage ment sinnvoll ist“, so May. Auch Printanzeigen hält Maynach wie vor für sinnvoll. Sie tragen zur Erhöhung der öffentlichenWahr neh mung eines Unternehmens bei. „Die Mischung macht‘seben.“ Ein guter Mix aus Print-Anzeige, Stellenaus schrei bung imInternet und die proaktive Suche in Bewerberbörsen birgt seinerMeinung nach die größten Erfolgsaussichten. Er warnt allerdings vorder Gefahr der „Karteileichen“ durch ungepflegte Bewerberprofile.

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Unternehmen suchen aber auch neue Mitar beiter verstärkt in sozia-len Online-Netzwerken wie Facebook, Studi VZ oder Xing. Das ergabeine repräsentative Umfrage im Auftrag des High tech-Verbands BIT-KOM unter 1.500 Firmen aller Branchen. Danach veröffentlichten imJahr 2010 bereits 29 Prozent aller Unter nehmen offene Stellen inOnline-Communities. Im Jahr zuvor waren es erst zwölf Prozent.„Das Web 2.0 ist der Stellenmarkt der Zukunft“, sag te BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. „Firmen müssen dort prä-sent sein, wo sich die Menschen beruflich und privat vernetzen,Informationen sammeln oder einen Teil ihrer Freizeit verbringen.“Prof. Scheer un termauert dabei auch die Erfahrungen von RonaldMay. Denn das wichtigste Medium für die Veröffent lichung vonJobangeboten sind allgemeine Online-Jobbörsen wie Stepstone oderMonster, konstatiert auch der Verbands-Chef: Hier veröffentlichen 71Prozent der Unternehmen offene Stellen. Es folgt die eigene Web si-te, die von zwei Drittel aller Firmen genutzt wird. 55 Prozent der be-fragten Unternehmen schalten Stellenanzeigen in Printausgaben vonZeitungen. 23 Prozent der Firmen nutzen Bran chenspezifischeOnline-Jobbörsen und 20 Prozent Print-Fach maga zine.

Doch Ronald May kann ebenso regional agierende Plattformen emp-fehlen. Also Suchportale, welche beide Wege der Online-Suche –Stellenausschreibung und proaktive Suche – auf regional definier-ten Raum kombinieren. Ein solches Nachwuchstalent ist das jobclu-ster-Portal, welches jedem Bundesland zwar einen regionalenSuchradius ermöglicht, aber in einer Datenbank alle Angebotedeutschlandweit bündelt und zugängig macht. Gemeinsam mit job-cluster hat der Verlag des Wirtschaftsspiegel Thüringen ein solchesneues Fachkräf te portal auch für Thüringen geschaffen. Auf dem ko-operierend initiierten Portal „Fach kräf teservice Thüringen“ könnenAngebote und Gesuche direkt aus der Region abgerufen werden. Einideales Rekru ting ins trument, bestätigt auch May: „Für die Regionmachen solche lokalisierten Datenbanken absolut Sinn. Ich kann sol-che Möglich keiten immer nur empfehlen, da sie eine schöne Ergän -zung zu den Großen sind und den Markt direkter ansprechen.“

Viele Wege führen also zu neuen Fach- und Führungskräften. Undder breite Mix verspricht letztlich die größten Erfolge. Denn so kannman dem prognostizierten Fachkräftemangel von 2020 auch inThüringen schon heute erfolgreich entgegenwirken. (bo)

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Für die Region machen lokalisierte Job-DatenbankenSinn. Ich kann solche Möglichkeiten nur empfehlen, dasie eine schöne Ergänzung zu den großen sind und denMarkt direkter ansprechen.

Ronald May,Personalmanager und Karriereplaner

24 . Personalien

Im Rahmen seines Neujahrsempfangs hat der Thüringer Landesverband des Bundes -verbands der mittelständischen Wirtschaft (BVMW) Mitte Januar HELMUT C. HENKEL inden Landeswirtschaftssenat des Verbands berufen. Henkel ist seit Oktober 2001Vorstands sprecher der in Erfurt ansässigen IBYKUS AG für Informationstechnologie. ImJahre 1958 geboren, hatte der Diplom-Kaufmann bis 2001 verschiedene Füh rungs tä -tigkeiten inne, darunter als Vorstandsvors it zen der der Strato AG und als Geschäftsführerder Golden Team Sport GmbH. Die IBIKUS AG beschäftigt derzeit 130 Mitarbeiter mit ei-nem Jah resumsatz von zuletzt 13 Millionen Euro. (bo)

Helmut C. Henkel

Die jenawohnen GmbH erteilte Mitte Februar ELEONORE TONNDORF Prokura. Das Unter -nehmen gehört zur Stadtwerke Jena Gruppe und wird vom Geschäftsführer StefanWosche-Graf und bisher von zwei Prokuristen vertreten. Tonndorf wurde, um ungeplan-te Abwesenheiten abzusichern, nun als Drittes zur Prokura bestellt. Sie ist seit 1972 imUnternehmen und leitet den Bereich Technik in dem ihr derzeit neun Mitarbeiter direktunterstellt sind. Die Aufgabenbereiche der Abteilung umfassen die Steuerung derTechniker, die Betreuung des Programmes „wohnenplus“, alle Tätigkeiten rund um dieProjektentwicklungen und der Grundstücksverkehr. (bo)

Eleonore Tonndorf

Seit Jahresbeginn ist GEROLD WUCHERPFENNIG (54) Mitglied im Aufsichtsrat der inOberweißbach ansässigen PiNkey AG. Das bundesweit agierende Schlüsseldepot erhältdamit Unterstützung von einem Fachmann aus der Bau- und Wohnungswirt schaft.Wucher pfennig hat Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung studiert. Der CDU-Politiker ist für seinen Wahlkreis Eichsfeld Mitglied des Thüringer Landtags. Von 2004bis 2008 war er Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Chef derThüringer Staatskanzlei. Anschließend, von 2008 bis 2009, hatte Wucherpfennig das Amtdes Ministers für Bau, Landesentwicklung und Medien inne. (bo/em)

GeroldWucherpfennig

Seit nun einem Jahr ist DANIELA SANDER (35) Geschäftsstellenleiterin der Agentur fürArbeit in Leinefelde. Sie beendete 1997 ihr Studium als Diplom Verwaltungs wirtin an derFachhochschule des Bundes für Arbeitsverwaltung in Mannheim. Daraufhin begann ih-re Laufbahn bei der Arbeitsagentur zunächst mehrere Jahre im Leistungsbereich alsSachbearbeiterin und später als Beraterin für Arbeitnehmer leistungen. Seit 2008 leitet siedie Arbeitsvermittlung in ihrer Geburtsstadt Leinefel de und wurde dort im Februar 2010Geschäftsstellenleiterin. Sander sucht den engen Kontakt zur Wirtschaft, insbesonderezur Vermittlung Jugendlicher. (bo)

Daniela Sander

Nach über zehn Jahren in der PR-Arbeit und Erfahrung als Journalistin für Thü ringerTageszeitungen und Magazine – darunter auch das Karrieremagazin „WiYou“ – hat sichzu Beginn des Jahres TINA ALBRECHT entschlossen, ihr eigenes Unterneh men zu grün-den. Unter dem Namen „Dialogwiese“ betreibt sie nun eine Agentur für PR und SocialMedia Communi ca tion mit Sitz im Städtedreieck am Saalebogen zwischen Jena undErfurt. Zuletzt war sie als Senior PR-Beraterin bei der Jenaer Agentur für Public RelationsTower PR tätig. Das Spektrum der Dialogwiese umfasst Produkt-, Unternehmens- undEvent-PR sowie Social Media Management. (bo)

TinaAlbrecht

Am Waldkrankenhaus Eisenberg ist seit Janaur Prof. Dr. Med. WOLF DIETRICH ARNOLD(70) Interimschefarzt und Leiter der orthopädischen Klinik. Der Träger des Bundes -verdienstkeuzes studierte in Leipzig Medizin und ist Facharzt für Orthopädie, Phy sio -therapie und Unfallchirurgie. Von 1986 bis 1994 war er Direktor der Orthopä di schenUnikli nik Leipzig. Als Chefarzt leitete er von 1995 bis 2006 das Zentrum für Ortho pädie,Unfall- und Wiederher stellungschirurgie am SRH Zentralklinikum Suhl und von 2005 bis2009 als ärztlicher Leiter den Rettungs dienst in Süd-Thüringen. Zuletzt war er Schulleiteram SRH Institut für Gesundheitsberufe in Suhl. (bo)

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Die schönste Frau Deutschlands ist 2011 eine Thüringerin. Die neue Miss Germany 2011heißt ANNE-KATHRIN KOSCH (23) und lebt in Weimar. Die gebürtige Eisen bergerin arbei-tet in einer Weimarer Apothke als Pharmazeutisch-technische Assis ten tin und setzte sichAnfang Februar im Finale der Wahl im Europapark Rust gegen 24 Kon kurren tinnen imAlter zwischen 17 und 24 Jahren durch. Ihre Arbeit wird Kosch nun für ihre einjährigeAmtsszeit als Miss Germany ruhen lassen. Als Preis erhielt sie für ein Jahr ein Hybridautound verschiedene Reisen. Die Wahl wird bereits seit 1927 einmal jährlich durchgeführt.(bo)

Anne-KathrinKosch

Dr. Antje Mark

Seit Anfang Februar 2011 verstärkt DR. ANTJE MARK das Team der INNOMAN GmbH inJena. Die Diplom-Kauffrau studierte Betriebswirtschaft an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena und an der Handelshogeschool Antwerpen. Vor ihrer Tätigkeit alsInnovationsberaterin war sie als Filialleiterin der Deutschen Bank AG und als wissen-schaftliche Mitarbeiterin sowohl am Lehrstuhl Marketing der Friedrich-Schiller-Universität Jena als auch bei Polymet Jena e.V tätig. 2009 promovierte sie an der FSU Jenaund begleitete Projekte zur Entwicklung neuer Produkte und Verfahren sowohl imBereich der Medizintechnik als auch im Bereich „green technology“. (su)

Der Herkunftsverband Thüringer und Eichsfelder Wurst und Fleisch e.V. (HTW) hat UWEKEITH (54) Ende letzten Jahres zum neuen Geschäftsführer berufen. Der gebürtigeArnstädter, hat in den vergangen fünf Jahren führend beim Aufbau und der Vermarktungdes 1. Deutschen Bratwurstmuseums und des Vereines „Freunde der Thüringer Bratwurste.V.“ mitgewirkt. Der HTW wurde im Jahr 1993 als Interessen ver band gegründet. DemVerband gehören derzeit 22 große Herstellungsbetriebe und zirka 300 Innungsbetriebedes Fleischerhandwerkes an, die 90 Prozent der Thüringer Wurst- und Fleischproduktionrepräsentieren. (bo)

Ab Mitte April wird JÖRG MAYER (38) Geschäftsführer des Bundesverbands Solar wirt -schaft, BSW-Solar. Mayer kommt von der bundesweit tätigen Agentur für Er neuer bareEnergien, deren Geschäftsführer er seit 2007 war. Dort betrieb er Aufklä rungs arbeit überChancen und Potenziale aller erneuerbaren Energien. Mit der Erweiterung der Leitungs -ebene in der 35-köpfigen Berliner BSW-Ge schäfts stelle wird unter anderem wachsendenAnforderungen an die Solarbrnache aber auch steigenden Mitgliederzahlen Rech nunggetragen. BSW-Geschäftsführer Carsten Körnig wird dabei zum Hauptgeschäftsführer desVerbands benannt. (bo)

Jörg Mayer

PROF. DR. DIETER SELL (49) ist seit Anfang Februar Leiter der Thüringer Energie- undGreenTech-Agentur. Er studierte Biologie in Bochum und promovierte 1991 am Fach -bereich Chemietechnik der Universität Dortmund. Am Institut der Gesellschaft fürChemische Technik und Biotechnologie e.V. in Frankfurt (Main), baute er die For -schergruppe „Bioverfahrenstechnik“ auf, die er bis 2006 leitete. Als Abteilungsleiter warer anschließend verantwortlich für die Bereiche nachwachsende Rohstoffe und erneuer-bare Energien. 2004 habilitierte er an der Leibniz-Universität Hannover im Fachgebiet„Technische Chemie“. (su)

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Der aus Jena stammende Bürgerrechtler und Journalist ROLAND JAHN (57) ist seit AnfangMärz Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicher heits diens tes der ehemali-gen DDR. Er tritt damit die Nachfolge Marianne Birthlers an. Jahn wurde 1977 aus poli-tischen Gründen die Fortsetzung seines Studiums verwehrt. Zahlreiche Pro testaktionen,unter anderem die Mitbegründung der oppositio nel len Friedens ge mein schaft Jena, führ-ten 1983 zu seiner Inhaftierung und Zwangs aus bürgerung. Ab 1991 war er als Redakteurbeim Rundfunk Berlin-Branden burg für das Polit maga zin Kontraste und dort ab 2006 alsstellvertretender Redaktionsleiter tätig. (bo)

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26 . Messen und Veranstaltungen

Die deutschen Messeveranstalter planen für das Jahr 2011 im Inland 135 Messen mit überregionaler Bedeutung. Der Branchenverband AUMAAusstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft rechnet mit einem leichten Wachstum der Aussteller- und Besucherzahlen im Vergleichzu den Vorveranstaltungen, nachdem sich die Branche im letzten Jahr weitgehend stabilisierte.

Messe-Boom mit Unterhaltungswert

Nach den Ergebnissen des AUMA Mes -seTrend 2011, einer repräsentativen Be -fragung deutscher Aussteller durch TNSEmnid, wollen die deutschen Ausstellerunverändert mehr als 40 Prozent ihrerKommunikations budgets für Messe be -teiligungen ausgeben. „Diese gute Stim -mung in der Bran che darf aber nichtvon den Her aus forderungen ablenken,vor denen gerade die Veranstalter regio-naler Verbrauchermessen stehen“,meint Johann Fuchsgruber, Geschäfts -führer der Messe Erfurt. Top-Kriteriender Messen sind das Live-Erlebnis unddie Multisensualität, der Vertrauens -aufbau und die Kundenbindung. Dasweiß auch Professor Dr. Manfred Kirch -georg, Chair of Marketing Management

HHL Leipzig Graduate School of Ma -nage ment. In seiner SzenarioanalyseMes sen 2020 arbeitete der Wirtschafts -wissenschaftler die Schlüsselfaktorenzur Zukunft von Messen heraus. Nachseiner Einschätzung können die aktuellboomenden Online-Medien das Live-Erlebnis von Messen nicht ersetzen.Allerdings erwarten Aussteller und Be -sucher neben Fachprogrammen undKaufofferten zunehmend Unterhaltungund Erlebnisse. „Wenn es gelingt, Mes -sen als Marken in den Köpfen der Ziel -gruppen positiv zu verankern und aufden soziodemografischen Wandel zureagieren, haben Messen eine erfolgrei-che Zukunft“, ist Kirchgeorg überzeugt.Die Angst vor dem Online-Wettbewerb

ist unbegründet. Wie Studien zeigen,nutzen die Verbraucher Onlineportalezwar, kaufen aber nach wie vor undmehrheitlich offline. Das Internet er-gänzt die Messen, ersetzt aber nichtden persönlichen Kontakt. „Die Er war -tungshaltung bei Verbraucher messensteigt weiter“, bestätigt Fuchs gruber.

Wer Besucher für eine Messe gewinnenwill, muss sie begeistern und Neuesbieten. Shows im Rah men pro gramm,wechselnde Themen wel ten, Wohlfühl -am biente und Ca tering oasen – Messe -veranstalter lassen sich eine Men ge ein-fallen. Auch Wettbewerbe, an denenBe sucher teilnehmen können, gibt esimmer öfter. Im Messezentrum Er furtstehen im ersten Halbjahr 2011 alleinneun Wett bewerbe für verschiedeneZielgruppen auf dem Programm. Losgeht es während der Messe „Reiten-Jagen-Fischen“ mit dem Arwit PiehlerJugendcup und dem M*Springen mitSiegerrunde um den Messe Erfurt Pokal2011. Auch der Wettbewerb „Nürn ber -ger Führzügel klasse“, der Hirschrufer-Wettstreit und der TalentwettbewerbSTIHL®TIMBER SPORTS®SERIES – dieKönigsklasse im Sportholzfällen – fin-den in diesem Mes serahmen statt. ImMai starten dann die MitteldeutschenMeisterschaften der Friseure und Kos -metiker, der Erdgas pokal der Schüler -köche® und der STUDENT DESIGNAWARD for Rapid Manu facturing in dienächsten Runden. Und im Juni kröntdie Premiere des Agility-Turnieres wäh-rend der Rasse hunde-Ausstellung vor-läufig den Wettbe werbs marathon.

Live-Erlebnis Messe

www.messe-erfurt.de!

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Messen und Veranstaltungen . 27

Am 16. und 17. Juni 2011 findet zum zehnten Mal der Erfurter Wirtschaftskongress erwi-con statt. Traditionell steht er unter der Schirmherrschaft der Thüringer Ministerpräsi -denten, was seine Bedeutung für die Wirtschaftsregion Thüringen unterstreicht.

erwicon 2011: Zukunftsstandort Erfurt

„Zukunftsstandort Erfurt“ lautet dasMot to des erwicon 2011. Damit wurdeauch in diesem Jahr ein branchenüber-greifendes Thema gewählt und der Fa den der letzten beiden Jahre aufge-nommen. Wo gut ausgebildete und mo -ti vierte Fachkräfte agieren – Thema vonerwicon 2009 – und wo Koopera tion,Zu sammenarbeit und Vernetzung vonUnternehmen, Einrichtungen und Insti -tutionen lebendig sind – Thema von erwicon 2010 – bestehen beste Vor aus -setzungen für die nachhaltige Ent -wicklung des Standortes und der Wirt -schaftsregion Erfurt.

Zukunftsstandort steht hierbei sowohlfür die Landeshauptstadt Thüringensals auch für die gesamte Region und diehier beheimateten Unternehmen. DieEr furter Unternehmen sind Inno va -tions treiber in ihrem jeweiligen Seg -ment. Dieses innovative Klima prägtden Standort, macht ihn zum Zukunfts -standort und attraktiv für weitere Un -ternehmen und Institutionen. Der Kon -gress wird dies an „Best-Practice“-Bei spielen verdeutlichen und eine Platt -form für den Austausch neuer Ideen ge-ben. Oberbürgermeister Andreas Bau -se wein bringt es auf den Punkt: „UnserZiel ist es, Unternehmen am Standortzu unterstützen beziehungsweise anzu-siedeln und damit letztlich auch Ar beits plätze zu erhalten und zu schaf-fen.“

Der parlamentarische Staats se kretär imBundesministerium für Bildung undForschung Dr. Helge Braun hat seineTeilnahme an erwicon 2011 zugesagtund wird zur Hightech-Stra tegie der

Bundesregierung sprechen. Der Thü -ringer Minister für Wirtschaft, Arbeitund Technologie Matthias Mach nig hatebenfalls seine Teilnahme am Kongresszugesagt und wird zu dem Thema„Visionen realisieren – Techno logie ent -wicklung unterstützen“ referieren. Indem abschließenden Podiums gesprächwerden Experten unter dem Thema„Fachkräfte - Inno va tion - Zu kunft“ mitMinister Machnig und dem gastgeben-den Erfurter Ober bürger meis ter An -dreas Bausewein diskutieren.

Marktanalysen, Wirtschaftstrends undinnovative Geschäftsmodelle liefernentscheidende Ansatzpunkte für erfolg-reiche unternehmerische Aktivitäten inder Region. Experten wie Dr. GertrudTraud, Chefvolkswirtin der Landes bankHessen-Thüringen, oder Dr. Diane Ro -bers vom Innovation Com pe tence Cen -ter der Pricewaterhouse Coopers AGwerden entsprechende Vorträge halten.

Der „Zukunftsatlas 2020“ des ThüringerWirtschafts mi nisteriums hat das Ziel,die Potentiale für Wachstum, Beschäf -tigung und Inno vation in Thüringen zuerfassen und die wirtschaftlich beson-ders dynamischen und zukunftsträchti-gen Bran chen zu identifizieren. „Best-Practice“-Beispiele aus dem Maschinen-und An lagenbau und der Planung,Realisierung und Ausrüstung von Ge -werbe immo bilien vermitteln Erfahrungund laden zum intensiven Austauschein. Zu kunftsfähige Mobilität ist in dop-pelter Hinsicht für Unternehmen wich-tig. Einerseits steht die Frage, wie kön-nen die notwendigen Transporte gutund günstig realisiert werden und ande-

rerseits die Frage nach der Entwicklungund Fertigung innovativer Transport -sys temlösungen. Moderne Kommuni -ka tionsformen, ihre Chancen und Her -ausforderungen für eine innovative Un ternehmenskultur sind ein Schwer -punkt am zweiten Kongresstag ebensowie Bildung und Qualifikation als Vor -aussetzung für Innovation und dieMög lichkeiten externen Experten wis -sens.

Insgesamt 30 Experten aus Wirt schaftund Politik werden das Programm deszehnten Er furter Wirtschafts kon gresseserwicon für die Teilnehmer interessantund vielschichtig gestalten. (em)

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Kunststoffe – die Alleskönner des 21. Jahrhunderts

Ob die Bürste für die tägliche Zahnpflege, der Putzschwamm fürs dreckige Geschirr, der anschmiegsameLieblingspullover, die Hülle des neuen Smartphones oder der Airbus A380 mit dem man gen Sommerurlaubaufbricht – in jedem steckt ein bisschen Kunststoff. Und die Liste an Produkten und Einsatzgebieten ließe sichbeliebig fortschreiben, denn in nahezu allen Lebens- und Arbeitsfeldern sind Kunststoffmaterialen heute vonBedeutung. Längst sind polymere Werkstoffe, für die der deutsche Chemiker Ernst Richard Escales 1910 denBegriff „Kunststoffe“ erfand, zu wahren Alleskönnern avanciert. Passé die Zeit, als Kunststoffe lediglich alsbillige Alternative für hochwertige Werkstoffe galten. Heute bestechen polymere Materialien durch ihre Vielfaltan Eigenschaften und durch ihre Effizienz: Ob elastisch, schlagfest, leicht aber gleichzeitig stabil, leitfähig oderbiologisch abbaubar – polymere Werkstoffe scheinen für jedes Problem die passende Lösung parat zu haben.Das garantiert immer neue Einsatzgebiete, wie jüngste Entwicklungen in der Medizintechnik, Architektur oderLandwirtschaft zeigen.

Allein der Umgang mit ihnen ist es, der den Schein des Wunderwerkstoffs trübt; die Wasserflasche, die acht-los im Flusslauf landet oder der alte Autoreifen, der mal eben am Straßenrand abgelegt wird. Dabei istKunststoff-Recycling in Zeiten von Gelber Tonne, Pfand- und Rückgabesystem leichter als jemals zuvor. Unddie Wiederverwertbarkeit von Kunststoffmaterialien wird inzwischen bereits während ihrer Entwicklung vonIndustrie und Forschung mitbedacht. Mehr denn je denkt man heute in Wertschöpfungsketten – es ist an derZeit, dass auch der Verbraucher das erkennt.

Die Kunst der Kunststoff-Forschung im 21. Jahrhundert liegt darüber hinaus nicht in der Erfindung immer neu-er reiner Polymere, sondern in der Mischung, Blendung und Verbindung bereits bestehender Kunststoff-Formenmiteinander sowie mit anderen Materialien. Eigenschaftenübertragung und -optimierung sind hier oberstesCredo. Dicht gefolgt von der Forschung an der Rohstoffquelle. Denn längst lassen sich Kunststoffe nicht mehrnur aus Erdöl, Kohle oder Erdgas gewinnen, sondern zusehends auch aus nachwachsenden Rohstoffen.Biologische Abbaubarkeit ist damit ein Thema, dass die Wertschöpfung entscheidend verändert und dieEinsatzmöglichkeiten von Kunststoffen noch breiter fächert.

Und das freut natürlich nicht nur den Verbraucher, sondern auch die Branche an sich, die in Deutschland mehrals 7.000 Unternehmen und 415.000 Beschäftigte zählt – über 15.000 davon allein in Thüringen. Der Umsatzvon 95 Milliarden Euro im vergangenen Jahr ist auch dem Mühen nach immer neuen Produkten undEinsatzmöglichkeiten geschuldet. Gleichzeitig belegt er, dass die Branche robust ist und sich auch vonEreignissen wie der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise schnell regenerieren kann. „Die Erholung fiel weitbesser aus, als die Branchenvertreter sich dies vor Jahresfrist vorstellen konnten", weiß Ulrich Reifenhäuser,turnusmäßiger Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung Kunststoff (WVK), „insbesondere die positiveEntwicklung im zweiten Halbjahr 2010 hat viele Marktteilnehmer überrascht."

Auch der Großteil der rund 200 Thüringer Gummi- und Kunststoffunternehmen sieht sich für die Zukunft gutaufgestellt. „Durch die Wirtschaftskrise sind Thüringer Firmen mit anderthalb blauen Augen gekommen. Jetztgilt es, den nächsten Schritt zu tun und sich neuer Aufgaben anzunehmen“, erklärt Michael Koch, Professorfür Kunststofftechnik an der TU Ilmenau. Diese liegen neben der stetigen Weiterentwicklung desProduktportfolios, vor allem in der Bewältigung des drohenden Fachkräftemangels. Um sich im globalenWettbewerb optimal positionieren zu können, gilt es darüber hinaus, das Potenzial der Vernetzung stärker zunutzen. (kö)

Foto: LANXESS AG

30 . Kunststoffindustrie

Ob eine PET-Flasche in Mexiko anders beschaffen ist als in Deutschland gehört sicherlich nicht zu den Dingen, über die man nachsinnt, während manfrisches Mineralwasser aus einer Kunststoff-Flasche in ein Glas gießt. Für Michael Koch aber sind es genau solche Fragestellungen, die seinenArbeitsalltag bestimmen. Als Professor für Kunststofftechnik lehrt und forscht er seit 2009 an der Technischen Universität Ilmenau.

„Wissenschaft ist, wo sich Theorie und Praxis begegnen“

Um eines vorweg zu nehmen: In der Tatsind PET-Flaschen in Mexiko anders dimensioniert und hergestellt als inDeutsch land. Wer denkt, Flasche istgleich Fla sche liegt somit falsch. DieEigenschaften der Fla schen sind welt-weit sehr unterschiedlich und auf die jeweiligen regionalen Gegebenheitensowie Fla schen inhalte abgestimmt.Des halb stapeln sich in Kochs BüroKartons mit PET -Flaschen. Was an derewegwerfen oder bestenfalls recyceln,lässt sich der Ilmenauer Pro fessor ausaller Welt zuschicken. „Wir wol len unseinen Überblick darüber ver schaffen,wie in unterschiedlichen Teilen derWelt PET-Flaschen hergestellt werdenund welche Eigenschaften sie haben“,erklärt Koch. Daraus lassen sich für je-den Markt Standards ableiten, auf dieHer stel ler in den einzelnen Länderndann bei der Produktentwi cklung zu-rückgreifen können.

Bei solch realitätsnahen Fragestel lun -gen verwundert es nicht, dass Semi nareund Vorlesungen des Professors gut be-sucht sind. „Die Studenten interessierensich für das Thema. Kunst stoff ist ebendoch mehr als Plaste.“ Gegen wärtig bietet Koch Kurse in den Stu dien rich -tun gen Maschi nen bau, Mechatronik,Fahr zeug technik und Werkstoffwissen -schaft an. Wenn alle Gremien abschlie-ßend zustimmen, wird es ab April zudem eine Ver tie fungs richtung Kunst -stoff technik im Master programm ge -ben. Spä t estens dann hätte sich KochsStif tungs pro fessur, die zunächst fürfünf Jahre von TU, In dustrie und demFrei staat gefördert wird, endgültig eta-bliert.

Durch den engen Kontakt, den Koch zuUnter nehmern pflegt, profitieren dieStu dierenden noch in weiterer Hin sicht.„Ich setze mich dafür ein, dass mei neStudenten Praktika erhalten. Denn Wis -senschaft beginnt da, wo sich Theorieund Praxis begegnen“, so Koch. AuchThüringer Kunststoffunter neh men er-kennen das zusehends und setzen ver-stärkt auf die Zusammenarbeit mit derTU. Nicht allein, um Innovati onen zurMarktreife zu bringen, sondern mehrund mehr, um frühzeitig gut ausgebil-dete Fachkräfte an sich zu binden. EinPraktikum oder die Begleitung einerAbschlussarbeit sei da ein erster Schritt,weiß Koch. Zumal in einer Zeit, in derauf Kunststoff-Firmen neue He raus for -derungen zukommen. „Der Thü ringerKunststoffbranche geht es momentanhervorragend! Durch die Wir t schafts -krise sind die Firmen mit anderthalbblauen Augen davon gekommen. Jetztgilt es, den nächsten Schritt zu tun undsich neuer Aufgaben an zunehmen.“Eine von ihnen sei laut Koch die Wert -schöp fungstiefe. Denn inzwi schen zäh-le nicht mehr allein das fertige Produkt,zunehmend spiele auch das ei gentlicheFertigungsverfahren sowie die Prozess-und Funktionsintegration eine wichtigeRolle. Eine weitere He raus for derung lie-ge zudem in der Ener gie nutzung. „VieleFertigungsbetriebe achten zu wenig aufdie Ener gie effizienz im Verarbeitungs -prozess. Im Mittel lassen sich zwischen20 und 30 Prozent Energie einsparen“,so Koch. Mit besseren Pro zess technikenund effizienteren Ma schi nen ließe sichhier viel bewegen. (kö)

Kunststofftechnik in Ilmenau

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Kunststoffunternehmer fürs Netzwerken begeistern, Forschungsschwerpunkte erarbeiten und die Branche fit für die Zukunft machen – viel hatte sichDr. Erich Hacker vorgenommen, als er sein Amt als Geschäftsführer des Kunststoffclusters Polymermat e.V. antrat. Ein gutes Jahr ist seitdem vergangen.Zeit für den Wirtschaftsspiegel, nachzuhaken, was aus den Vorsätzen geworden und wie es derzeit um die Gummi- und Kunststoffindustrie bestellt ist.

„Wir haben in Thüringen alles –wir müssen es nur zusammen bringen“

Erfreut gibt sich Erich Hacker AnfangFeb ruar, als er in den zahllosen Blätternauf seinem Schreibtisch die Zustim -mung der Thüringer Aufbaubank her-vorzieht: „Da ist sie, die Bestätigung fürdie Finanzierung der Projekte, die wirim Rahmen der 2009 ins Leben gerufe-nen Kunststoffinitiative zusammen mitder damaligen Landesregierung erarbei-tet haben.“ Nun könne man endlichrich tig loslegen und das im Freistaatvor handene Kunststoff-Know-how vollnutzen, konstatiert Hacker. Die Ent -wick lung von Faserverbundstoffen, dieeinen funktionsintegrierten Leichtbauermöglichen, gehört ebenso zu den dreigeförderten Leitprojekten, wie die Wei -ter entwicklung von Biokunststoffenund die Integration metrologischerCom pu tertomographie in polymere Ver -ar beitungs- und Qualitätsprozesse.Auch durch diese Leuchtturmprojekte,hofft Hacker, werde die Sichtbarkeit derThüringer Branche über die Länder -grenze hinaus weiter wachsen und sichdie Auftragslage der Firmen verbessern.

Nicht, dass es den Kunststoffun ter neh -men im Freistaat momentan schlechtginge. Auch im Jahr zwei nach der welt-weiten Finanz- und Wirtschaftskriseent wickeln sich die Umsätze gut undlängst nicht mehr nur den Umständenentsprechend. „Für das vergangeneJahr kann die Thüringer Kunst stoffin -dus trie einen Umsatz von 2,4 Milliar denEuro verbuchen. Damit knüpf en wirnicht nur an das Vor kri sen nievau an,wir beweisen einmal mehr, dass wir ei-ner der vier wichtigsten Wirt schafts -zwei ge im Freistaat sind“, gibt sich derPolymermat-Chef selbstbewusst.

Damit das auch in Zukunft so bleibt,müssten die Unternehmen jedoch um-denken und da miteinander kooperie-ren, wo es sinnvoll ist, verlangt Hacker.Begründet sieht er seine Forderung inder Tatsache, dass die Kunststoffbran -che in Thüringen sehr kleinteilig undeher mittelständisch geprägt ist: „UmGroß aufträge zu generieren und in dieLiga der Tier-1-Zulieferer zu gelangen,muss man gelegentlich über den eige-nen Schatten springen und mit seinemregionalen Konkurrenten kooperieren.“Nicht zuletzt deshalb setzt sich derClusterchef seit Beginn seiner Amtszeitdafür ein, das Netzwerken unter Kunst -

stoff unternehmern salonfähiger zu ma-chen. „In Portugal zum Beispiel vernet-zen sich kleine Firmen in manchen Ge -schäfts feldern zu virtuellen Unter neh -men und bearbeiten Großaufträge ge-meinsam. Diese Praktik halte ich auchfür Thüringer Firmen unerlässlich,wenn sie in Zukunft weiter bestehenund wachsen wollen“, so Hacker. „Wirha ben in Thüringen eigentlich al les –wir müssen es nur zusammenbringen!“Und genau daran will Hack er auch imzwei ten Jahr als Ge schäfts führer vonPoly mermat hart arbeiten. (kö)

Kunststoffnetzwerk

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32 . Kunststoffindustrie

Als Leiter des Thüringischen Instituts für Textil- und Kunststoff-Forschung (TITK) in Rudolstadt hat sich Dr. Ralf-Uwe Bauer ganz der Forschung undEntwicklung neuer Werkstoffe verschrieben. Im Wirtschaftsspiegel Thüringen erklärt Bauer, wo die Kunststoff-Forschung hingeht, welche neuenWerkstoffe sich durchsetzen werden und was er von biologisch abbaubaren Plastik-Einkaufstaschen hält:

Die hohe Kunst der Polymer-Forschung

Seit fast 20 Jahren arbeitet das TITK in Rudolstadt an der Neu- und Wei -terentwicklung von polymeren Funktions- und Konstruktionswerkstoffen.Welchen Stellenwert hat das Institut für die Thüringer Kunststoffbranche?„Das TITK erfüllt im Freistaat eine sehr wichtige Substi tutions -funktion. Denn üblicherweise ar beiten große Kunststoff unter neh -men, wie Bayer oder BASF, mit kleineren Unternehmen einer Regionzusammen und tragen Inno vationen gewissermaßen in die Breite. Sopartizipieren auch die Kleinen vom Forschungs- und Entwicklungs -streben der großen Kon zerne. Weil es die Großen jedoch in Thü -ringen kaum gibt, sind wir als TITK sozusagen in ihre Rolle ge-schlüpft und bieten Technologien auf Spitzenniveau an. Wir sind,was das Wis sen anbelangt, auf dem Stand der internationalenForschung eine ‚Know -how-Datenbank’, auf die kleine und mittel-ständische Unter neh men zurückgreifen können. So gesehen hat dasTITK einen hohen Stellenwert für die Thüringer Kunststoff branche.“

Aber wie rege ist denn überhaupt der Forscherdrang dieser kleinen undmittelständischen Unternehmen (KMU)?

„Gerade in den neuen Ländern zeichnet sich ab: Auch immer mehrklei ne und mittelständisch geprägte Firmen betreiben eigene F&E-Abteilungen und bearbeiten erste Forschungsprojekte selbst. För der -pro gramme, wie das vom Bundeswirtschaftsministerium initiierte‚Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand’, helfen da natürlich.“

Aber haben Sie angesichts dieser Entwicklung keine Angst, dass dem TITKin nächster Zeit die Arbeit ausgeht?„Nein, ganz im Gegenteil: Das TITK profitiert sogar von dieserEntwicklung. Denn die Kommunikation mit unseren Firmenkundenist einfacher, wenn bereits ein Fachmann im Unternehmen vor Ortarbeitet und sich mit einer spezifischen Problematik auseinander-setzt. Zudem haben gerade KMU häufig einen eher kurz- und mittel-fristigen Fokus: da zählen Kundengespräche, Aufträge und letztlichder Umsatz. Was ich daher für wichtig halte: Unternehmen müssenab und an Zeit finden, um auch über die nächsten Jahre undNeuentwicklungen nachzudenken. Da helfen kleine Forschungs -abteilungen und eben die Zusammenarbeit mit Einrichtungen, wie

Im Interview

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dem TITK. Trends und neue Anwendungsgebiete entwickeln sich inder Gummi- und Kunststoffbranche so rasant – da sollte Thüringennicht das letzte Glied in der Kette sein.“

Sind Kunststoffe so gesehen die Alleskönner des 21. Jahrhunderts?„Ein Leben ohne Kunststoffe kann ich mir nicht mehr vorstellen!Häu fig ist einem gar nicht bewusst, wo Kunststoffe oder polymereVerbundstoffe überall eingesetzt werden. Das reicht von Bau ma te ri-al über Kleidung bis hin zur Einkaufstasche. Meist sieht man Kunst -stoffe auch einfach nicht: Fährt man zum Bei spiel durch den kür z -lich fertig gestellten Straßentunnel in Schaala bei Rudolstadt, dannist selbst in der Innenwand eine Kunststoff-Faser in tegriert, die imBrandfall die Betondecke so stabilisiert, dass sie nicht einstürzt. Essind in der Tat Alleskönner, auch wenn sie nicht immer billig sind.“

Und wohin geht der Trend bei der Entwicklung dieser Wunderwerkstoffe?„Inzwischen sind wir an einem Punkt angelangt, an dem wir nichtmehr an der Neuentwicklung von reinen Polymeren arbeiten. Denndas ist nicht nur aufwendig, sondern schlichtweg zu teuer. Heute ver-suchen Forscher, aus der Fülle an Polymeren, die es gibt, auszuwäh-len und sie miteinander oder mit anderen Werkstoffen zu mischen.So erhält man Materialkombinationen, die viele neue Einsatz mög -lichkeiten bieten. Neben diesem Trend rücken aus meiner Sicht zweiweitere Aspekte zusehends in den Fokus der Forschung: So wird aufder einen Seite bereits bei der eigentlichen Produktentwicklung auchdie weitere Wertschöpfung bis hin zur Entsorgung mit bedacht. Dasist erfreulich, denn Kunststoffe lassen sich so noch effizienter nut-zen. Auf der anderen Seite gewinnt man Polymere heute längst nichtmehr nur aus Erdöl, Kohle oder Erdgas. Zunehmend lassen sichKunststoffe auch aus nachwachsenden Rohstoffen herstellen.“

Was denken Sie: Können diese Bio-Polymere herkömmliche Kunststoffe inabsehbarer Zeit ersetzen? „Auch die Generation unserer Enkel wird noch erdölbasierte Poly -mere nutzen. Sicherlich wird sich der Umgang mit Kunst stoffengrund legend ändern; die Verpackungswut, die wir derzeit erleben,wird dann sicherlich passé sein. Genau wie jeder andere Werkstoffauch, müssen sich Bio-Polymere auf dem Markt bewähren und imWettbewerb eine Nische finden, in der sie einzigartig sind und in deres nichts Besseres gibt. Sie werden nicht von heute auf morgen einedominante Stellung einnehmen und herkömmliche Kunststoffe kom-plett ersetzen. Dazu ist ihre Herstellung auch noch zu teuer.“

Und wo gibt es Ihrer Meinung nach diese Nischen für Bio-Kunststoffe? „Einige Nischen besetzen sie schon heute. Ich denke hier vor alleman cellulosebasierte Chemiefasern oder Baustoffe. Auch im medizi-nischen und kosmetischen Bereich haben sie sich bereits einen klei-nen Platz erobert. Zusammen mit Thüringer Unternehmen und derFriedrich-Schiller-Universität Jena arbeiten wir derzeit an einem kom-plett neuen Verfahren, mit dessen Hilfe sich cellulosebasierte Kunst -stoffe mit mehr Eigenschaften ausstatten lassen. Gelingt uns das,dann könnte man zum Beispiel mit Hilfe von Aminocellulose anti-bakterielle, schützende Hautpflegemittel herstellen oder eineSulfatcellulose für die Vermeidung und effektive Behandlung vonBlutgerinnseln nutzen.“

Bedeutet Bio-Kunststoff eigentlich gleichzeitig auch biologisch abbau-bar? „Nein! Denn auch Bio-Polymere sind Verbundstoffe, die aus einerReihe von Bestandteilen bestehen, die nicht alle biologisch zersetz-bar sind. Sortenreine Polymere findet man heute nur noch in den sel-tensten Fällen. Davon einmal abgesehen, bin ich davon überzeugt,dass der Aspekt biologischer Abbaubarkeit nicht zwingend bei jedemKunststoffprodukt in den Vordergrund gestellt werden muss. Da, wodies sinnvoll ist, wird es sich auf jeden Fall auch durchsetzen, abereben längst nicht überall! Denn, wer möchte schon eine Einkaufs -tasche aus Kunststoff haben, die bei der kleinsten Berührung mitWasser beginnt, sich vollständig aufzulösen? Oder einen Haar -trockner, der nach zwei Jahren im Badschrank in seine Einzelteilezerfällt? An dieser Stelle kommt wieder das Denken in Wert schöp -fungsketten ins Spiel und die Frage danach, was sinnvoll ist und wasnicht.“ (kö)

Das Gespräch führte Olivia Köllmer

Trends entwickeln sich in der Kunststoffbranche so rasant –da sollte Thüringen nicht das letzte Glied in der Kette sein.

Dr. Ralf-Uwe Bauer Leiter des TITK in Rudolstadt

Thüringisches Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung e.V.Breitscheidstraße 97, D-07407 Rudolstadt Tel.: +49 (0) 3672-379 0E-Mail: [email protected]: www.titk.de

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36 . Kunststoffindustrie

Aktuell sind rund 3.000 Studierende ander FH immatrikuliert. Ein Teil davonlernt in sieben Se mestern nicht nur dieGrundlagen des Maschinenbaus ken-nen, sondern auch, welche Beson der -heiten es bei der Ar beit mit Kunst stof -fen zu beachten gilt. Damit alle The o rie

nicht erst am späteren Arbeitsplatz aufihre Praxis taug lich keit hin getestetwird, hat die FH ein Labor für An ge -wandte Kunststoff technik eingerichtet.Durch die hier angebotenen Prak tikakönnen Studie rende das er wor beneWis sen bereits während ihrer Aus bil -dung anwenden und verfahrenstechni-sche Hintergründe der Kunst stoff ver -

arbeitungsprozesse ‚live’ erleben. DurchKooperationen mit Unter neh men be-steht ein reger Wis sens transfer, der anden Pro ble men der Branche ansetzt.Praxis nähe steht auch im Mit tel punktdes Be rufs integrieren den Stu diums, beidem Studie rende ne ben dem Hoch -schul- einen Fach ar bei ter ab schluss oderGesellen brief erwerben. (kem/kö)

Als die „Königliche Fachschule für Kleineisen- und Stahl -wa ren industrie Schmalkalden“ im Jahr 1902 gegründetwurde, gehörte die Kunststoff-Forschung noch nicht zumPortfolio der Ausbildungs stätte für Ingenieurwissenschaf-ten. Heute, mehr als einhundert Jahre später, ist man sichder Bedeutung von Kunst stoffen an der FachhochschuleSchmalkalden bewusst und trägt ihr mit dem Studien gangAngewandte Kunst stoff technik Rechnung.

Fortschritt und Praxis

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Kunststoffindustrie . 37

Als international agierendes Unterneh -men mit weltweitem Export und rund200 Beschäftigten ist die CABKA GmbHnach Stückzahlen der größte Herstellervon Kunststoffpaletten in Europa. IhreCPP Kunststoffpa let ten werden nachspeziellen Bedürf nissen der Kunden opti-miert und produziert. Durch die maxima-le An pas sungs fähigkeit von Kunststoffkann man Paletten für ganz spezielleAnwen dungs fälle konstruieren. Dankder ressourcenschonenden Bauweiseaus Mo no material und ihrer vollständi-gen Recycelbarkeit leistet die Kunst stoff -palette einen entscheidenden Bei tragzum abfallwirtschaftlichen Ge samt kon -

zept und zur umweltfreundlichen CO2 -Bilanz. Konventionelle Holz paletten mitihrem hohen Eigengewicht sind in denmeisten Fällen auch hinsichtlich ihrerTrag fähigkeit überdimensioniert und so-mit zu teuer. Durch den Einsatz vonKunst stoffpaletten können pro Lkw-Ladung durchschnittlich etwa 500 Kilo -gramm La dungs trägergewicht auf demTransport eingespart werden.

Gut gemachte Kunststoffpaletten derCABKA GmbH zeichnen sich durch ihrintelligentes, auf die wesentlichen Ele -mente reduziertes Produktdesign aus.Das Unternehmen investiert kontinuierlichin Forschung und Entwicklung und testetdie Produktqualität durch fertigungsbe-gleitende Produktionstests. Durch ein zer-tifiziertes Qualitäts ma nagement sowiedie nach ISO 8611 ermittelten Trag las -ten wird die hohe Qualität des Pro duk -tes sichergestellt.

Die CABKA GmbH, mit ihrem Hauptsitz imthüringischen Weira, steht seit über 30Jahren für Recycling sowie Entwicklungs-und Produktionskompetenz in SachenKunst stoff.

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Jeder, der in Sachen Kunst stoff her stel -lung, -verarbeitung oder -recycling et-was auf sich hält, sollte für den 18. bis22. Oktober in seinem Ter min ka lendernotieren: Besuch der 21. Fa ku ma.

Bereits knapp acht Monate bevor sichdie Tore zum Messegelände für Kunst -stoffunternehmer öffnen, kann der Fa -kuma-Veranstalter einen wahren An -mel dere kord verzeichnen: Mehr alsdreiviertel der Ausstellerflächen sindmomentan schon belegt. Es dürfte also

auch dieses Jahr wieder voll werden inden Gängen der Messe Friedrichs hafen.Für alle Unternehmen, die selbst aufder Messe ausstellen möchten, ist somitEile geboten. Neben aktuellen Trendsund Pro duktneuheiten aus der Welt derKunststoffe werden vor allem die The -men Produktdesign, Res sour cen scho -nung, Energieeffizienz und das damitverbundene Denken in Wert schöp -fungsketten eine wichtige Rolle spielen.Auch dem zusehends größer werden-den Anwendungsbereich von Bio-

Kunststoffen und Faserverbunden wid-met sich die fünftägige Fachschau amBodensee. Fast schon traditionell bil denzudem Spritzguß- und Extruk tionstech -niken den eigentlichen Schwer punktder Mes se. Und wer nach dem Gangdurch die heiligen Hallen der Kunst -stofftechnik noch nicht genug hat vomWunderwerkstoff, kann sich in Work -shops und Dis kus sions foren mit Gleich -gesinnten austauschen. (kö)

Alle Jahre wieder verwandelt sich Friedrichs hafen zumMekka der internationalen Kunst stoff branche. Das istauch 2011 nicht anders, wenn mit der 21. Fakuma dieweltweit zweit wichtigste Fachmesse für Kunststoff tech nikstattfindet.

Fakuma 2011

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38 . Kunststoffindustrie

Vom Spielzeug über den Autoinnenraum bis zum Flaschenverschluß, GRANULA hat immer ein Ziel vor den Augen: das perfekte Resultat. „Wir legen Wertauf Präzision, Qualität und Funktionalität! Möglich macht dies unser Fachwissen aus langjähriger Erfahrung“, sagt Wolfgang Schneider, Geschäftsführervon Granula Deutschland GmbH Rudolstadt.

Farben und Formen in Hülle und Fülle

Granula ist seit den 60er Jahren erfolg-reicher Hersteller von Masterbatches,Compounds und Additivbatches zumEinfärben und Veredeln von Kunst stof -fen. Mit zwei Produktions stand orten inder Schweiz und in Deutsch land belie-fern wir internationale Kun den in Eu -ropa, Afrika und Asien.

Die Produkte finden Anwendung in al-len Produktionsverfahren – von der Ex -trusion und dem Spritzguss über dasHohlkörperblasen bis hin zur Schaum -stoffherstellung, zum Rotomolding undzum Sinterprozess. 1997 wurde in Me -ren schwand in der Schweiz ein neues,modernes Pro duk ti onswerk in Betriebgenommen. Zudem eröffnete das Un -

ter nehmen im Zuge der verstärkten in-ternationalen Aus richtung 2002 inDeutsch land einen neuen Standort. InRudolstadt (Thürin gen) wird seither inhöchster Qualität auf modernsten Dop -pelschnecken-Ex trudern gefertigt.

Die bald 50-jährige Firma mit ihren fast50 Mitarbeitern, die Hälfte davon amStandort Thüringen, stellt sich den An -forderungen der Produkte der Zukunft.Durch Qualitätszertifizie rungen wirdder neutral geprüfte Nachweis in Thü -ringen und in der Schweiz getreu denFirmengrundsätzen erbracht, die Anfor -derungen an die eigene Qualitäts- undInnovationsfähigkeit, auf internationalhohem Niveau zu halten. Alle Fer ti -

gungswerke sind unter anderem nachISO 9001:2008 für Herstellung von Mas -ter batches, Compounds und Dryblendszer tifiziert. Auf den ersten Blick scheintdie Herstellung von Master batches ganzeinfach, bald allerdings wird offensicht-lich, dass ein gewaltiges Know-how erforderlich ist, um einen Farb- oderAdditiv-Masterbatch so zu konzeptio-nieren, dass er als 0,5- bis 2-prozentigeBeimischung, bei Folien in der Regel et-was mehr, dem Kunststoff und damitdem Fer tigprodukt die vom Anwendergeforderten Eigenschaften „einimpfen“kann.

Die Erfahrungswerte, um derartige Ma -terialeigenschaften zu erzielen, steckenzu einem großen Teil im Rezeptur-Know-how, in der Kon s truk tion und imAufbau der Exdru dier schne cken, wel-che das Gemisch aus Farb pigmentenund Kunststoff granulat unter hohemDruck (200 bar) und bei Temperaturenum 150 bis 300 Grad Celsius plastifizie-ren, homogenisieren und kontinuierlichdurch viele runde Formdüsen aus-pressen.

Bei bestimmten komplexen Anwen dun -gen stößt die Verwendung von Master -batches an Grenzen. Für solche Fälleentwickelt GRANULA maßgeschneider-te Compounds, zugeschnitten auf diespezifischen Anforderungen an dasEndprodukt.

Produkt-Innovationen, die den KundenKostenvorteile bringen, sind im Mo -ment am Markt sehr gefragt. Granulahat gezielt sogenannte Kombi-Master -batches entwickelt, die die Zyk luszeit

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Thü rin ger Bildungsträgern, dem Kunst -stoff clus ter Polymermat e.V. und einerReihe von Unternehmen kurze, einzelnbuchbare und aufeinander aufbauendeQualifizierungsmodule erarbeitet. Sokönnen KMU ihr Personal im BereichSpritzgießen zum Beispiel in den Mo -dulen Maschinenkunde, Werkzeug tech -nik, Qualitätssicherung und Ein richtenvon Spritzgießmaschinen und Werk -stoffkunde ausbilden lassen. Be vor einUnternehmen jedoch seine Mitarbeiterzurück auf die Schulbank schickt, greiftein anderer Teil des Mo dellprojektes:Denn zunächst gilt es die Alterstrukturdes Personals zu analysieren, den Be -

darf an Weiterqualifizierung festzustel-len sowie mit einzelnen Mitar bei ternmögliche Entwicklungspo ten ziale zubesprechen.

Die positive Resonanz seitens der Un -ternehmen sowie seitens derer, die sichseit Mitte Februar einmal wöchentlichim Modul Werkstoffkunde weiter quali-fizieren, bestätigen den Erfolg des An -satzes; derzeit werden auch für dieBereiche Extrusion und Oberflächenbe -schich tung entsprechende Weiterbil -dungs mög lichkeiten erarbeitet. (kö)

Den demografischen Wandel bekommen Kunststoff-Firmen nicht nur auf der Suche nachneu en Auszubildenden immer stärker zu spüren. Zusehends steigt auch die Zahl jenerFach kräfte, die altersbedingt aus Unternehmen ausscheiden und nur schwer ersetzbarsind. Abhilfe soll ein Modellprojekt der Thüringer Arbeitsagenturen schaffen, das eigensfür kleine und mittelständische Unternehmen der Kunststoffbranche entwickelt wurde.

Auch in Zukunft genügend Fachkräfte

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Der Ansatz, mit dem sich gut ausgebil-dete Fachkräfte auf längere Sicht si-chern lassen, klingt fast schon banal:Man nehme einfach die, die bereits imUn ternehmen arbeiten und qualifizieresie dem Bedarf entsprechend weiter.Ge rade in der Kunststoffbranche, dievon hochmodernen Fertigungs ver fah -ren und komplexen Anlagen geprägt ist,ist eine stetige, fundierte Zusatz quali -fizierung unerlässlich. Neben demAlltagsgeschäft bleibt jedoch häufig nurwenig Zeit für die so wichtige Weiter -bil dung des eigenen Personals. Die Ar beits agentur Gotha hat daher inZusam men arbeit mit der IHK Erfurt,Fo

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Kunststoffindustrie . 39

für spritzgegossene Artikel aus Poly -propy len und Polyethylen, um bis zu 25Prozent verkürzen können. DieseKonzentrate haben duale Wirkung. DerSpritzgussartikel wird homogen einge-färbt und gleichzeitig Werkstoff kenn -werte wie zum Beispiel der E-Modulund die Schlagzähigkeit des hergestell-ten Artikels erhöht.

Berück sichtigt man die optimiertenWerk stoff eigenschaften schon bei derWerkzeug auslegung, so können nebender Redu zie rung der Zyklus zeit aucherhebliche Einsparungen durch Wand -dicken reduzierungen der Bauteile reali-siert werden. Umgesetzt werden sol chePro jekte in enger Zu sam menarbeit mit

den Kunden und den Gra nula Mitar -beitern. Die vielfältigen Einsatzgebietevon Kunst stoff produk ten führen zu ei-ner fast unüberschaubaren Palette anHer stellungsparametern und Rezep -turen. Spätestens, wenn dann nochChargen rückverfolgbarkeit gefordertwird, führt kein Weg vorbei an einer in-tegrierten und auf die Firma angepass-ten Bu si ness-Software. Seit Januar 2010wurde mit der Imple mentierung einesintegrierten ERP-II-Systems Casymirauch diesen speziellen und unbeding-ten Forderungen für SpitzenqualitätRech nung getragen.

Ein ERP-System entlastet vom akribi-schen Protokollieren aller Parameter,

berücksichtigt Mengenveränderungendurch Produktionsverluste und dekla-riert mehrsprachig und länderspezi-fisch die Inhaltsstoffe, inklusive mögli-cher Allergene auf der Verpackung.Richtig zum Glänzen aber kommt dieBusiness-Software als Führungsinstru -ment bei Ausnahmesituationen.

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40 . Kunststoffindustrie

Für fast vier Jahrzehnte prägte sich der Slogan „Plaste und Elaste aus Schkopau“ den Reisenden auf der A9 ein. Doch die Geschichte der Pro duktionder Kunststoffe, den „Plasten“, und des Kautschuks, der „Elasten“ in Mitteldeutschland ist älter als die DDR. Schon in den dreißiger Jahren wur de durchdie IG Farben der Grundstein für eine Produktionsstätte auf Basis der Carbidchemie gelegt.

Moderne Technologie mit langer Tradition

Im Januar 1937 wurde die erste groß-technische Produktion von Syn the se -kautschuk von Butadien mit dem Kata -ly sator Natrium in Betrieb genommen.Die sich daraus ableitende Abkürzung

„Buna“ fungierte lange Zeit als Namens -geber für diesen traditionsreichen Pro -duktions standort in Schko pau. KurzeZeit später startete ab 1940 die groß-technische Her stellung von Po lyststyrol.Die Buna Werke wurden in den Folge -jahren zu einem der weltweit wichtigs-ten Kaut schuk- und Kunststoff produ -zenten.

Mit Übernahme der Anlagen in denneun ziger Jahren durch die Dow Che -mical Company wurde durch konse-quente ökonomische und ökologischeSanierung sowie den Neubau und derModernisierung von Anlagen ein leis-tungsfähiger Verbund geschaffen. ImJahr 2010 verkaufte Dow seine styrolba-

sierten Aktivitäten als „Styron“ mitwelt weit über 2.000 Beschäftigten. InMitteldeutschland entstand als eineToch tergesellschaft die Styron Deutsch -land GmbH mit folgenden über Pro -dukt integration verbundenen Herstel -lern:

Styrolanlage in BöhlenAnlage zur Herstellung von schaumfähigen Polystyrol (EPS)Polystyrolanlage zur Produktion von glasklarem und schlagzähem PolystyrolEmulsionskautschukanlage zurHerstellung von ESBRZwei Polybutadien-Kautschukanlagen Zwei Anlagen zur Herstellung vonLösungs-Styrol-Budadien-Kautschuk (SSBR), eine dritte SSBR Anlage zurProduktion von maßgeschneidertenSpezialtypen zur Herstellung der neuen Reifengeneration ist bereitsin Planung

So produzierten im Jahr 2010 die An -lagen der Styron Deutschland GmbHzirka 500.000 Tonnen Kunststoffe undKautschuk mit einer Belegschaft von450 Mitarbeitern in Verwaltung, Pro -duk tion, Forschung und Instand hal -tung. Hauptabnehmer der Kaut schuk -produk tion ist traditionsgemäß dieRei fen in dustrie in aller Welt.

Die Styron Deutschland GmbH stehtmit ihrem erneuerten Produktportfolio,ihren modernen Anlagen mit ihrem En -gagement in Forschung, Ent wick lungund Pro duktion für die nachhaltige Ent -wick lung der chemischen Industrie inMit tel deutschland.

Styron Deutschland GmbH

Styron Deutschland GmbH, Werk SchkopauMerseburg Strasse B 13, D-06258 SchkopauTel.: +49 (0) 3461 - 49 4033E-Mail: [email protected]: www.styron.com

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Kunststoffindustrie . 41

Mit den kürzlich getätigten In ves titio -nen von über drei Millionen Eu ro konn-te die Verarbeitungskapazität von REPOLY auf 8.000 Jahrestonnen Kunst -stoffcompounds vervierfacht werden.Durch den Einsatz neuester Tech no -logien erreichte REPOLY dabei ge gen -über herkömmlichen Anlagen einenQuantensprung in den Bereichen Ener -gie effizienz sowie Produkt- und Pro -zessqualität:

20 Prozent geringerer Ener gie ver brauchVerbesserung der Pro dukt qualität durch

Ge schäfts führer Falk Bräu ner

optimale Verteilung der Kunst stoff- undKunst stoff-Additiv-Mi schung 15 bis 20 Prozent geringere thermischeBelastung der Kunststoffe im gesamtenVerarbeitungsprozess

Beson ders erfreulich ist, dass die zu-sätzlichen Produktionskapazitäten vonAn fang an voll ausgelastet werdenkonn ten. Damit ha-ben auch die im Un -ternehmen neu ge-schaffenen Arbeits -plätze eine gesicher-te Zu kunft. Zur wei-teren Ergän zung desPro dukt spek trumsbe findet sich aktuellauch eine An lage imAuf bau, auf der Ma -te ria lien für Roto moul ding-, Sinter-oder WPC-Anwen dungen in definiertenFein hei ten zwischen 200 und 1.500 µmher gestellt werden können.

„Mit tel fristiges Ziel vonREPOLY ist es, bis 2012den Umsatzanteil imeuropäischen Aus landum mindestens vier auf dann etwa zwölfProzent zu steigern.“

Ge schäfts führer Falk Bräu ner

REPOLY stellt seit 2008 eigene Kunst stoff -compounds im Bereich der Massenkunst -stoffe am Standort Gera her. Zum Kunden -kreis gehören unter anderem Zu lieferer derAutomobil- und Baubranche, Ausrüster derLandwirtschaft, Hersteller von Lebens mit -tel verpackungen sowie verschiedensterVer kleidungsteile und Träger materialien.

REPOLY expandiert mit neuester Technologie

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Die Stärken des unabhängigen mittel-ständischen Unternehmens liegen vorallem darin, Bereiche abzudecken, dievon der Großchemie nicht mehr ausrei-chend betreut werden. Aufgrund unse-rer technischen Ausrüstung wie einerumfangreichen Laborausrüstung undVer suchs anlagen sind wir in der Lage,kundenspezifische Entwicklungen aufdem Gebiet der technischen Kunst stof-fe mit Vorgaben zur Produktion undAnwendung durchzuführen.

Als Ma terial hersteller kennen wir auchdie derzeitigen Grenzen der Kunststoffein ihrem Preis-Leistungsverhältnis. Mitdie ser Kenntnis werden bei der Opti-Polymers GmbH auch Eigenent wick -

lungen zukunftsorientiert durchge-führt. Der Geschäftsführer René Bayersieht sein Unternehmen auch als Binde -glied zwischen industrieller Forschungund Entwicklung auf der einen Seiteund der großindustriellen Anwendungbeim Kunden auf der anderen Seite.

Opti-Polymers GmbH ist spezialisiert auf:1. Herstellung von kundenspezifischen

Produkten 2. Optimierung materialspezifischer

Eigenschaften für die Anwendung3. Fehlersuche und Prüfdienst leistun gen

von Bauteilen und bestehendenAnwendungen

4. Neuentwicklung von Materialien

Die Opti-Polymers GmbH ist ein Hersteller von technischen Compounds mit Sitz in Ru -dolstadt/Thüringen, welches als flexibles, international agierendes Unter nehmen mit ei-nem Team von 15 Mitar bei tern seit 2004 erfolgreich am Markt tätig ist.

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42 . Kunststoffindustrie

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Die Weltproduktneuheit ist längst entwickelt, aber das entscheidende Detail zur Markteinführung fehlt.Und wie sich das alles finanzieren lässt, steht auch noch in den Sternen. Bevor man jetzt auf demLottoschein die entscheidenden sechs Kreuze setzt oder alle fehlenden Teile selbst erfindet, hilft dasEuropean Enterprise Network weiter. Hier gibt es neben kompetenter Finanz- und Förderberatung aucheine umfassende Kooperationsdatenbank. Als global agierendes Beratungsnetz werk mit mehr als 580Partnereinrich tungen in 47 Ländern bietet das Enter prise Europe Network (EEN) gerade kleinen und mit-telständischen Unter neh men (KMU) einen kompetenten Ser vice.

Vom Suchen und Finden

Kontakt knüpfen

Der umfasst zum Beispiel ein breit ge-fächertes Beratungsangebot ü ber EU-Förderprogramme und Innova ti ons -instrumente. Denn die EU-Kom mis sion

hat eine Vielzahl von unter schiedlichenProgrammen aufgelegt, mit der man

ins besondere KMU unterstützen will.Genau diese Unterneh mens gruppewird jedoch häufig von der Vielzahl anFör der möglichkeiten und der damit ver -bun denen Flut an An trä gen abge-schreckt. An diesem Punkt setzt auchdas in Thüringen mit einer Servicestellevertretene Netzwerk an. Als eine ArtLotse hilf es KMU die passende För der -ung herauszufiltern und einen Antragzu stellen. Daneben verfügt das Netz -werk über eine europaweite Koopera -tions daten bank. Hier finden sich, nachBranchen geordnet, mehr als 13.000Technologie an gebote und -gesuche ausüber 40 Län dern. Angebote und Ge -

suche sind ausführlich beschrieben undlassen sich unkompliziert einsehen.Über einen speziellen E-letter-Servicekann man zudem ausgewählte Unter -nehmensprofile einsehen und sich aufdiese Weise über das gesamte Portfoliomöglicher Wirtschaftspartner informie-ren. Bei der Suche nach dem entschei-denden Teil, das zur Markteinführungder Neu ent wi ck lung noch fehlt, spielenLänder grenzen damit kaum noch eineRolle. Die Lösung ist mitunter nur einpaar Klicks entfernt: Und vielleicht ar-beiten Sie schon bald mit jener spani-schen Fir ma zusammen, die aktuell inder Da tenbank einen Plastikwerkstoffmit desinfizierender Wirkung anbietet.Oder Sie haben für ein türkisches Un -ter neh men, das eine Technologie zurSenk ung der Wärmeleitfähigkeit beiIso lier stoffen aus EPS oder Poly sty rol-Ge mi schen sucht, die passende Lö sung.(kö)

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Kunststoffindustrie . 43

Tradition trifft Moderne

Inzwischen verfügen mehr als 50 Pro -zent der in Thüringen gebauten Ma -schinen über hochdynamische, voll-elektrische An trie be, Tendenz steigend.Deshalb wurde von Sumitomo (SHI)Demag im Früh jahr 2009 die strategi-sche Ent schei dung gefällt, Wiehe zumKompe tenz zentrum für vollelektrischeMa schi nen für den europäischen undame ri kanischen Markt zu machen. „Be -reits zu DDR-Zeiten stand Wiehe fürInnovationskraft und technologischeKom petenz“, weiß Werkleiter FrankSten gel. Nach der Wende wurde dasWerk Wiehe von Mannesmann Demagübernommen. „Gleich Anfang 1990wur de mit den Demag-Ingenieuren eineKuASY-Baureihe entwickelt, die mit ei-ner NC3-Steuerung der Demag-Ma schi -nen ausgestattet war“, blickt Sten gel zu-rück. Parallel dazu wurde die Fa brik mitdem kompletten im Konzern verfügba-ren Know-how rekonstruiert und zu ei-ner der modernsten Maschi nen fabrikenin Europa gemacht.

Auf der internationalen Kunststoff mes -se „K 1992“ folgte der Paukenschlag:Dort wurde die neue Baureihe „Ergo -tech“ mit Schließkräften zwischen 25und 100 Tonnen vorgestellt. Im Fol ge -jahr wurden fast 500 Ergotech-Ma schi -nen gebaut und zahlreiche Neu kun dengewonnen. Die hochmodernen Ma schi -nen entstanden in echtem Teamworkunter Bündelung aller Kapa zi tä ten vonDemag – die Kon zeption erfolgte inSchwaig, die De tail entwicklung und

Von der Heimat des DDR-Spritzgieß ma schi nen baus zum modernen Kompetenz zentrum

Sumitomo (SHI) Demag Plastics Machinery GmbHDonndorfer Straße 3, D-06571 WieheTel.: +49 (0) 34672 - 970E-Mail: [email protected]: www.sumitomo-shi-demag.eu

Tradition und Moderne vereinen sich die-ser Tage am Standort der Sumitomo (SHI)Demag Plastics Machinery GmbH in Wie -he. Denn vor 40 Jahren wurden hier im damals gerade neu gebauten Plast ma schi -nenwerk die ersten Spritz gieß ma schinenproduziert.

Pro duktion in Wiehe. Mit Beginn desneuen Jahrtausends führte die Demagdie modulare An triebs technik mit derSchnelllauf ma schine EL-EXIS ein. DasThema der voll elektrischen Spritzgieß -maschinen wurde zunehmend populä-rer und konsequent aufgegriffen. Diesmündete in der Einführung der voll-elektrischen Spritzgießmaschine IntE -lect mit wassergekühlten Direktan -trieben, die Ende 2003 zunächst mitkleinen Schließ kräften auf den Marktkam. „Die Bau reihe wurde außeror-dentlich erfolgreich im Markt. Inzwi -schen läuft sie in der vierten Gene ra -tion“, so Stengel. Zu sätzlichen Schubgewann die Demag-Kompetenz bei voll-elektrischen Ma schi nen durch den Ein -stieg von Sumitomo (SHI). Die hochdy-namische Antriebs technik aus Japanstand damit auch den deutschen Ma -schi nenbauern der De mag zur Ver fü -gung. Sofort wurde in Wiehe begonnen,

zusammen mit den japanischen In ge -nieuren die IntElect Smart als eigenesProjekt zu ent wi ckeln. „Diese Ma schi -nen kombinieren die gewohnt hoheAnpassungs fähigkeit der IntElect an dieKunden wünsche mit den herausragen-den Sumitomo (SHI)-Antrieben“, be-richtet Stengel. Inzwi schen hat sich dieIntElect Smart zum erfolgreichsten Modell des Thüringer Standortes ent-wikkelt. Fünf vollelektrische Spritz -gießma schi nen-Modelle umfasst dasProdukt portfolio der Fabrik in Wieheinzwischen.

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44 . Kunststoffindustrie

GRAFE ist Spezialist in der Modifizierung thermoplastischer Kunststoffe. Dabei werdendiese Materialien sowohl in der Farbgebung als auch in ihren chemischen und physikali-schen Eigenschaften beeinflusst.

Innovation in Farbe

Das Produktspektrum umfasst nebenFarb- und Additiv-Masterbatches einbrei tes Sortiment an funktionellenKunst stoff-Compounds. Kundennähe,ein hoher Qualitätsstandard und Flexi -bilität sind Kernpunkt der Produk tionnach Maß. Das Familienunter neh menwurde 1991 in Jena von den vier Brü -dern Matthias, Clemens, Christian und

Michael Grafe gegründet. Vier Jahrespä ter folgte der Umzug in den neuenhochmodernen Firmenkomplex nachBlankenhain, wo heute über 250 Mitar -beiter, ein Drittel davon in For schungund Entwicklung, für hochqualitativeLösungen sorgen. Jedoch sind nicht nurdie guten Ideen und der kaufmännischeSachverstand Grund für die Erfolge.

„Ein zentraler Bestandteil in unseremUnternehmen ist die Mitarbei terbin -dung“, erläutert Matthias Grafe. DasUnternehmen fördert sportliche Akti -vitäten wie den Weimarer Stadtlauf undsorgt für einen familiären Zu sammen -halt unter den Mitarbeitern.

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Kunststoffindustrie . 45

Beratung, Entwicklungsleistung, Projektlösung

Die positiven internationalen Entwick -lun gen und der Ausbau der nationalenGe schäfte veranlasste die Firmenlei -tung, im Jahre 2004 erneut einen Stand -ort wechsel durchzuführen. In Spechts -brunn im Thüringer Wald wurden dieProduktion von Spritzgussartikeln, Ver -waltung und Geschäftsführung zentra-lisiert.

Das Firmengebäude wurde im Jahr2008 um eine große Produktionshalleerweitert, wodurch die Produktions ka -pazität um das Doppelte gesteigert wer-den konnte. Im Jahr 2010 erfolgte zu-nächst die letzte Erweiterung desStand orts. Die Gramß GmbH investierteweitere drei Millionen Euro in den Baueiner dreistöckigen Halle, die den Ver -sand und die Lagerhaltung optimiertund die eine neue Wirkungsstätte fürdie hauseigene Werkzeugwartung undfür die Werkzeuglagerung bietet. Ins -gesamt wurden in den neuen Stand ortrund zehn Millionen Euro investiert,um die Zielsetzungen des Unter neh -mens zu erreichen und um nicht zuletzt die in den letzten Jahren ge-schaffenen Arbeitsplätze dauerhaft zusi chern.

Die Gramß GmbH ist mittlerweile zu ei-nem beachtlichen mittelständischenUnternehmen mit rund 55 Mitarbeiternangewachsen. Aufgrund der neu ge-schaffenen Kapazitäten in Spechts -brunn kann unter Einsatz von moder-nen und leistungsfähigen Spritzguss-automaten flexibel und schnell agiertwerden. Das Unternehmen produziertSpritzgussartikel auf computergeregel-ten Maschinen der jüngsten Generation

Gramß GmbH Kunststoffverarbeitung

Gramß GmbH KunststoffverarbeitungFichtig 2, D-98743 SpechtsbrunnTel.: +49 (0) 36703 - 7005 0E-Mail: [email protected]: www.gramss-gmbh.de

Der Kunststoffverarbeiter Gramß GmbH wurde 1989 im nordbayerischen Tettau gegründet. Produziert wurden zu dieser Zeit vorwiegend Verschlüsseund Dichteinlagen für die Kosmetikindustrie. Aufgrund ständig steigender Nachfrage und einer Produktionserweiterung für die Nahrungsmittel- undPhar maindustrie war ein Umzug in ein größeres Fertigungs- und Verwaltungsgebäude nach Lauenstein erforderlich.

mit einem Schließdruck von 25 bis 320Tonnen. Speziell ausgebildete, erfahre-ne Maschinenführer arbeiten im Drei-Schicht-Betrieb.

Die Weiterverarbeitung sowie Kom -plettie rung von Verschlüssen mit Dicht -einlagen erfolgt auf eigens entwickeltenmodernen Produktionsautomaten. Ne -ben dem Standardprogramm werdenviele Verschlüsse und Serien in engerZusammenarbeit mit Kunden entwi -ckelt und sind nicht frei verkäuflich.

Zu den Produkten gehören:DeckelDosen Einsätze für Schraubverschlüsse Klapp- und Filmscharnierverschlüsse Originalitäts- und kindergesicherte Verschlüsse Standard-Schraubverschlüsse Steckkappen Trinkbecher

Ein bleibender Qualitätsstandard wirddurch genaue Dokumentation und stän-diger Qualitätskontrolle unter Fest le -gung der Grenzwerte (AQL) gesichert.Außerdem verfügt die Gramß GmbH

über einen Reinraum der Klasse 7. Da -mit erschließt sich das Unternehmenneue Fertigungs- und Absatzmöglich -keiten im Produktbereich Verpack un -gen für Pharma, Kosmetik, Medizinund Lebensmittel – und darüber hinausin zahlreichen weiteren Industrie zwei -gen.

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46 . Kunststoffindustrie

Die leere Kunststoffkäseverpackung gehört hinein, ebenso wie der Joghurtbecher und all die anderen Verpackungen, die ein Grüner Punkt ziert. SeitBeginn dieses Jahres darf in die gelben Abfalltonnen des Landkreises Greiz und der Stadt Gera aber noch viel mehr. Denn hier gibt es die Gelbe TonnePlus. Ohne schlech tes Gewissen lassen sich damit auch die ausgemusterte Bratpfanne, der alte Gartenschlauch und sämtliche andere Materialen ausMetall, Kunst- oder Ver bundstoffen über die Gelbe Tonne entsorgen. Und das ohne Gebührenerhöhung in den nächsten zwei Jahren. So verspricht eszumindest der Abfall wirt schaftsverband Ostthüringen.

Ab in die Tonne

Kunststoffrecycling

Damit schont die erweiterte Werkstoff -tonne seit knapp zwei Monaten nichtnur den Geldbeutel der Bürger, sondernauch die Umwelt. Denn mit dem neuenKonzept können mehr Wertstoffe ein-gesammelt und in höherem Maße recy-celt werden. Das zumindest zeigen ers-te Erfahrungen, die die Stadt Leipzigmit der Wertstofftonne gemacht hat.Als eine der ersten Regionen inDeutsch land setzt die Stadt bereits seit2004 auf die erweiterte Recycling tonne.Der Anteil an wiederverwertbaren Rest -stoffen ist seitdem deutlich gestiegenund das Sammelgemisch da rü ber hi-naus auch insgesamt sauberer gewor-den. Recyclingunternehmen könnendamit aus einem größeren Pool an Rest -

stoffen neue Rohstoffe gewinnen. „Diegelbe Wertstofftonne in Ost thü rin gensetzt Maßstäbe, weil Stadt und Land -kreis ebenso wie in Leipzig das Know-how und die hervorragend eingeführteIn frastruktur des dualen Systems nut -zen, um ihren Bürgern noch mehrRecy c ling und Ressourcen schutz zu er-möglichen“, betont Stefan Schreiter,Vor sitz ender der Geschäfts füh rung vonDSD.

Interessant dürfte das erweiterte Ent -sorgungskonzept auch für die Kunst -stoffindustrie, speziell für die Rezyklat -verarbeiter sein. Denn die Wie der -auf be rei tung und letztlich Wieder ver -wendung von recycelfähigen Kunst -

stoff materialen gewinnt für eine ganzeReihe von Firmen zusehends an Bedeu -tung. „Derzeit schreit der Markt starknach wiederverwertbaren Werkstoffen.Nicht, weil die Unternehmen Rezyklateso händeringend für die Herstellung ih-rer Produkte brauchen. Vielmehr ist dieVerwendung von recycelten Kunst stof -fen inzwischen zur Imagefrage gewor-den. Schließlich entscheidet der Kundebeim Kauf eines Produktes auch da-nach, wie umweltfreundlich es ist“, er-klärt Dr. Erich Hacker, der Geschäfts -füh rer des Thüringer KunststoffclustersPoly mermat e.V. den aktuellen Trend.

Der gehe mit dem Bemühen der Kunst -stoff branche einher, den Recyclingan -teil in Polymerprodukten noch weiterzu erhöhen. Denn Kunststoffrecyclingsei de facto machbar wie das Recyclingvon Papier, weiß Hacker. Das Konzeptder erweiterten Werkstofftonne kommtda genau richtig, vorausgesetzt, nochmehr Regionen setzen auf das Konzept;bundesweit soll die Lösung voraussicht-lich ab 2015 greifen. Für Thürin gen er-gebe sich damit eine echte Chan ce.Denn laut Hacker findet man die größ-ten Rezyclierer Deutschlands im Frei -staat. Bedenkt man, dass Firmen wiedie Schwarzataler Recycling GmbHoder die Cabka GmbH schon heu te ihreSuche nach wieder verwertbaren Se -kun där stoffen beinah auf das gesamteGebiet der Bundesrepublik ausweitenmüssen, dann lässt sich der wirtschaft-liche Mehrwert erahnen, der durch dieerweiterte Wert stoffsammlung entsteht.(kö)

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Kunststoffindustrie . 47

Dieser Tradition hat sich auch die Gün -ter-Köhler-Institut für Fügetechnik undWerkstoffprüfung GmbH verpflichtet;es versteht sich als Partner für die Wirt -schaft und insbesondere für technolo-gieorientierte mittelständische Unter -neh men.

Das Tätigkeitsfeld der Einrichtung um-fasst die unternehmensbezogene Tech -no lo gie- und Verfahrensberatung, einezielorientierte Forschung und Ent wick -lung, die Erarbeitung von An lagen -konzepten und Pilotlösungen bis hin zuderen Implementierung im Unter neh -men einschließlich der Schulung derMit arbeiter.

Gegenwärtig engagieren sich täglichmehr als 50 Ingenieure, Techniker und

Facharbeiter für ein „perfektes“ Zusam -menspiel der Auf ga ben felder Applika -tion, Beratung, For schung, Dienstleis -tung, Fertigung und Bildung. Vertrauenund Zuverlässigkeit sind dabei obersteUnternehmens prinzipien.

Das Institut hat sich in den nunmehr20 Jahren seines Bestehens zu eineman erkannten Partner für die mittelstän-dische Wirtschaft im Freistaat Thü rin -gen und über die Landesgrenzen hin-aus ent wickelt. Da von konnten sichAnfang des Jahres auch der Staats -sekretär des Thüringer Wirtschafts -ministeriums Jo chen Sta schewski undder Referatsleiter für Tech nologie för -derung und -infra struk tur Dr. FrankEhrhardt im Rahmen eines Unterneh -mensbesuches überzeugen.

Der Industriestandort Jena zeichnet sich traditionell durch eine stark wertschöpfendeOrientierung in der Forschung und Ent wicklung aus.

Partner für den Mittelstand

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Otto-Schott-Str. 13, D-07745 JenaTel.: +49 (0) 3641 - 2041 00E-Mail: [email protected]: www.ifw-jena.de

Den Gästen des Ministeriums werden Funktion undWirk sam keit des Kurzpulsglasbearbeitungssystems imneu entstandenen Laserzentrum am ifw vorgestellt: Dr. Müller, Staatssekretär Staschewski, Dr. Sän dig, Dr. Ehr hardt, S. Wächter (v.l.n.r.)

Hat das Fahrzeug der Zu kunft einmalausgedient, dann ist der Groß teil derKarosserie biologisch abbaubar undlandet somit nicht mehr auf demSchrottplatz – zumindest wenn es nachWissenschaftlern des Forschungs ver -bundes „Biopolymere“ geht, an dem ne-ben 14 Industriepartnern auch dasFraunhofer-Institut für AngewandtePoly mer forschung, sowie die Univer si -tä ten in Kassel und Clausthal beteiligtsind. Ihnen ist es gelungen, die bis datoeher spröden und wenig schlagzähen

Polymere aus nachwachsenden Roh -stof fen so in einem Faserverbund zu in-tegrieren, dass sie stabil und zugleichbiologisch abbaubar sind. Hierfür hatman Polymilchsäure mit Spinnfasernaus Cellulose (Rayon) verstärkt.

„Die Rayonfasern haben die Schlag -zähigkeit des Polylactid mehr als ver-dreifacht“, erklärt Dr. Johannes Gans -ter, der Ko or di nator des Forschungs -bundes. Auch die Zug- und Biege fes -tigkeit des Bio po ly mers konnten gestei-

gert werden. Da sich das Material durcheinfache Spritz guss ver fahren bearbei-ten lässt und sich durch seine geringeDichte und Abrasi vi tät für den Leicht -bau eignet, ist es gerade für die Auto -mobilbranche attraktiv: „Eine realisti-sche Zielstellung ist es, zum Beispieleine Instrumenten trä ger tafel aus rayon-verstärktem Polylactid zu fertigen“, gibtsich Ganster zuversichtlich. (kö)

Bislang werden Polymere aus nachwachsenden Rohstoffen vor allem für die Verpackungvon Lebensmitteln oder als Einweggeschirr eingesetzt. Das kann sich schon bald ändern.Denn Forscher der Fraunhofer-Gruppe haben biopolymere Verbundwerkstoffe entwickelt,die sich künftig auch im Automobilbau nutzen lassen. Und so wird das Auto in Zukunftwohl nicht nur mit Ökostrom oder Wasser stoff betrieben.

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48 . Impressionen

Der Leiter des Kreisverbandes, Gerald Bitterberg, würdigte die gute Zu -sammen arbeit mit der Stadt, kritisierte aber auch die Erhöhung von Steuernund Abgaben als das falsche Signal. Dies wurde vom Präsidenten des BVMW,Mario Ohoven, bekräftigt, der davon sprach, dass Motivation nur durchEntlastung aber nicht durch Belastung erreicht wird. Er bestätigte die guteStimmung im deutschen Mittelstand, der für Aufschwung und weitereArbeitsplätze sorgen werde. Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht gingdirekt auf Ohovens Ausführungen ein: „Ich gebe Ihnen Recht, der Mittelstandbraucht stabile Rahmenbedingungen, Vertrauen in die Politik undVerlässlichkeit. Wir können zukunftsfähige Lösungen nicht nach überholtenEntscheidungsmustern treffen.“ Sie bedankte sich bei den Mittelständlern,die durch Ihr Engagement gestärkt aus der Krise herausgekommen sind.Erfurts OB Andreas Bausewein verteidigte die Entscheidungen der Stadt –Niemand habe Spaß an Steuerhö hungen – aber das Geld würde für notwen-dige Investitionen gebraucht. Am 8. März erfahren die Unternehmen zu ei-nem der turnusmäßigen Unterneh mertreffen wie Sie Ihre Energiekosten mitrelativ geringen Mitteln senken können. (BVMW)

Der BVMW bedankt sich bei denAZUBIS der JugendberufsförderungErfurt GgmbH und wünscht Ihnen vielErfolg auf Ihrem weiteren Weg

Mehr Geist fordert die Minister -präsidentin – die künstlerischeUmsetzung gelang Uta Hünniger mitIhrem Bild „Ideenschmiede“. Kunst undWirtschaft stärker zuammenzuführenist eines der wichtigen Anliegen desBVMW.

An zahlreichen Ständen hatten dieBesucher Gelegenheit Informationenüber neueste Entwicklungen zuerhalten und Kontakte zu pflegen bzw. herzustellen.

Christine Lieberknecht, Minister -präsidentin des Freistaates Thüringen

Gerald Bitterberg, Leiter des BVMW-Kreisverbandes Erfurt bedankt sich beiden Geschäftführern der StadtwerkeErfurt Peter Zaiß und Manfred Rugefür die gute Zusammenarbeit.

Ministerpräsidenten ChristineLieberknecht, die Erfurter KünstlerinUta Hünniger, Gerald Bitterberg: Über -reichung des Erfurter Luther almanachs1511 – 2011, gestaltet von Uta Hün -niger, an die Ministerpräsidentin

Die lukullischen Köstlichkeiten wurdenwieder von den jungen Köchen undKellnern der JugendberufsförderungErfurt gGmbH produziert undpräsentiert.

Andreas Bausewein,Oberbürgermeister derLandeshauptstadt Erfurt

Mario Ohoven, Präsident desBundesverbandes mittelständischeWirtschaft, seit 2002 Präsident deseuropäischen Dachverbandes nationalerMittelstandsvereinigungen CEA-PME,Brüssel

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Zu Gast beim Neujahrsempfang der Erfurter Wirtschaft

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Prof. Dr. Anton Schmoll,Geschäftsführer des Kreditvereins Erste Bank AG Wien

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Annette Theil-Deininger, MichaelBurchardt (Geschäftsführer der BBT)und Wirtschaftsminister Machnig

Volker Schmitz-de Rippert d´Alauzier,Vorsitzender des Aufsichtsrates derMittelständischen Beteiligungs -gesellschaft Thüringen mbH

Ansprache von ThüringensWirtschaftsminister Matthias Machnig

Sprecherin der Geschäftsführung,Annette Theil-Deininger

Annette Theil-Deininger, MichaelBurchardt (Geschäftsführer der BBT),Dieter Bauhaus (IHK Präsident undVorstand der Sparkasse Mittelthüringen)und Katrin Rohmann (Deloitte&ToucheWirtschaftsprüfer)

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Bürgschaftsvolumen erreichtSpitzenwerte im FreistaatStarke Investitionstätigkeit im Jahr 2011 erwartet

Auf dem Neujahrsempfang am 17. Januar 2011 wurde die Jahresbilanzdes Geschäftsjahres 2010 der Bürgschaftsbank Thüringen präsentiert.Annette Theil-Deininger, Sprecherin der Geschäftsführung der Bürg -schaftsbank Thüringen, unterstrich die Bedeutung der Fördereinrichtungfür den Frei staat Thüringen.

„Das letzte Jahr war eines der erfolgreichsten und tatkräftigsten in unse-rer 20-jährigen Geschichte. Nie zuvor haben wir so viele Unternehmen miteiner Bürgschaft begleitet“, so Annette Theil-Deininger zum Neujahrs -empfang der Bürgschaftsbank Thüringen am 17. Januar 2011 in Erfurt. ImBundesdurchschnitt ist das Bürgschafts- und Garantievolumen imVergleich zum Vorjahr um drei Prozent gestiegen. Thüringen lag mit 21Prozent Wachs tum weit darüber.

Insgesamt 336 Bürgschaften und Garantien sind im letzten Jahr bewil-ligt worden. Das damit bereitgestellte Bürgschafts- und Beteili gungs -volumen erhöhte sich von 63,6 Millionen Euro im Jahr 2009 auf 76,9Millionen Euro im Jahr 2010. Dadurch konnten Thüringer UnternehmerInvestitionen in Höhe von 148,8 Millionen Euro realisieren. Zudem wur-den durch die Vergabe von Bürgschaften durch die Unternehmer inThüringen 930 Arbeitsplätze neu geschaffen und 7.800 gehalten. Auchdas sind Spitzen werte. Alles in allem ist die Bedeutung des Bürg -schaftsinstrumentariums in den vergangenen Jahren kontinuierlich ge-stiegen und hat heute ein Rekordniveau erreicht.

Trotz dieser seit Jahren höchsten Bewilligungssumme haben die Ausfall -zahlungen einen historischen Tiefstand erreicht. „Das ist wirklich bemer-kenswert und verdeutlicht, wie leistungsfähig der Thüringer Mittelstandist“, so Theil-Deininger. Da die Bürgschaftsbank in der Regel nur den we-gen fehlender Sicherheiten risikoreicheren Teil einer Finanzierung absi-chert, ohne den aber die gesamte Finanzierung scheitern würde, beträgtdas für den Mittelstand insgesamt mobilisierte Kreditvolumen mit zirka150 Millionen Euro sogar das Zweieinhalbfache des Bürgschaftsvolumens.

Eine positive Entwicklung ist die seit Juni 2010 nachweisbare Ver -schiebung der Bürgschaftsnachfrage in Richtung Investitions finan zierung.Das weist darauf hin, dass die Unternehmen wieder stärker neue Projektefokussieren und vorantreiben. „Trotzdem ist die Investitionstätigkeit desMittel standes noch verhalten“, so die Sprecherin der Geschäftsführung.Im Ge gen satz zu den Großunternehmen wird sich der konjunkturelleAufschwung bei den kleinen und mittleren Unternehmen erst verzögertin diesem Jahr niederschlagen.

Die Neuregelungen am Finanzmarkt durch das neue Regelwerk Basel IIIund das Auslaufen des Wirtschaftsfonds Deutschland könnten für dieUnternehmen die Kreditspielräume wieder verengen. Manche Expertenrechnen mit einer Kreditverknappung in dreistelliger Millionenhöhe. „DieGefahr, dass der weitere konjunkturelle Aufschwung aufgrund mangeln-der Finanzierungsmöglichkeiten für die KMUs stagniert beziehungsweisenicht im vollen Umfang genutzt wird, ist daher präsent“, so Annette Theil-Deininger. „Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Kreditversorgungdes Thüringer Mittelstandes weiter gesichert bleibt und werden denUnterneh mern als zuverlässiger Partner zur Seite stehen.“ (em/su)

50 . Kunststoffindustrie

Damit Thüringen seine Chance in den grünen Technologien besser nutzen kann, hat die Landesregierung die Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur(ThEGA) eingerichtet. Als zentrales Kompetenz- und Informationszentrum für die Entwicklung erneuerbarer Energien und grüner Technologien unter-stützt sie alle daran Beteiligten. Wirtschaftsspiegel sprach mit dem neuen ThEGA-Leiter Prof. Dr. Dieter Sell, der Anfang Februar seinen Dienst antrat.

Energieeffiziente Verfahren und Technologien interessant machen

Herr Prof. Sell, Sie sind der neue Leiter derThüringer Energie- und GreenTech-Agen -tur. Welche Unternehmen und Zielgruppenmöchten Sie mit der ThEGA ansprechen?„Wir sprechen all die Unternehmen undForschungseinrichtungen an, die sichmit erneuerbaren Energien, mit ener-gie- und ressourceneffizienten Pro -duktionsmethoden und mit der Herstel -lung nachhaltiger Produkte befassenoder künftig befassen wollen. Hinzukommen Firmen und Forscher mit demFokus auf nachhaltiger Mobilität. Un -sere Ansprechpartner sind außerdemKommunen und Landkreise, wenn esbeispielsweise um die Errichtung vonSolarparks oder Möglichkeiten desEner giesparens geht.“

Vor welchen Aufgaben steht die ThEGA indiesem Jahr?„Eine vorrangige Aufgabe ist es natür-lich, die ThEGA bekannt zu machen –auch und vor allem bei Partnern in derThüringer Industrie, bei den Kom mu -nen und Forschungseinrichtungen. Wirwollen den Kontakt zu anderen Ini ti a ti -ven im Land suchen, zum Beispiel zuBranchennetzwerken oder Forschungs -ver bünden. Wir werden Studien, diewir bereits in Auftrag gegeben haben,auswerten. Hier geht es unter anderemum energieautarke Kommunen, erneu-erbare Energien im Denkmalschutz,Potenziale der Tiefengeothermie undRealisierbarkeit von Solarparks aufBrachflächen.“

Wenn die ThEGA Beratungsleistungen an-bietet, kann dann der Unternehmer auf Siezukommen und Sie beurteilen das Unter -nehmen und finden Einsparmöglichkeiten?„Nein, das werden weiterhin professio-nelle Energieberater leisten. Unser Planist es, eine Auflistung aller in Thü rin genim Industriebereich tätigen Ener gie -berater verfügbar zu machen. Damit lei-sten wir einen Beitrag zur Umsetz ungder Thüringer Energieeffizienz Offen -sive (ThEO), die das Wirtschafts mi -nisterium vor kurzem ins Leben geru-fen hat. Wir zeigen den Unterneh men,wo sie geeignete Berater finden könnenund bringen umgekehrt die Be rater aufden Weg zu den Unter neh men. DankThEO können die Unterneh men nun ei-ne Förderung für die Be auf tragung ei-nes Energieberaters erhalten.“

Wo wird denn in Thüringen der Schwer -punkt beim Energiemix in Zukunft liegen?

„Bisher sind wir beim Thema erneuer-bare Energien sehr stark im Bereich derBiomassenutzung, hier liegen wir deut-lich über den Werten anderer Bun des -länder. Das ist sehr gut. Erhebliche Po -ten ziale für Thüringen liegen aber imAusbau der Photovoltaik und der Wind -energie, hier sind andere Bundesländerdeutlich weiter. Daher können in dennächsten Jahren in diesen beiden Berei -chen sicherlich erhebliche Zu wachs -raten in Thüringen erzielt werden.“

Sie wollen auch Forschung und Ent wick -lung vorantreiben und Unternehmen mitInstitutionen zusammen bringen. Gibt esschon erste Ideen, Projekte oder Kontakte? „Im Bereich der nachhaltigen Mobilitätist derzeit ein Kompetenzzentrum ander TU Ilmenau in der Entstehung.Nachhaltige Mobilität wird dort in Zu -sammenarbeit von Automobilindustrie,der Zulieferindustrie und der Tech ni -schen Universität Ilmenau sowie mögli-chen weiteren Forschungspartnern Ge genstand von Forschung und Ent -wick lung sein. Hier unterstützt dieThEGA mit Rat und Tat. Als weiteresBeispiel möchte ich das Thema Energie -spei cher ung nennen. Hier erreichenuns viele Vorschläge und Konzepte ausden For schungseinrichtungen, die wiraufnehmen und diskutieren. Wir sinddann bei der Umsetzung der Ideen inkonkrete Projekte mit Partnern aus derIndustrie als Katalysator und Vermittlerbehilflich. Ähnlich ist unser Vorgehenin vielen anderen Themenbereichen.“

Das Gespräch führte Chefredakteur Daniel Bormke

Thüringer Wirtschaftsministerium gründet Energie- und GreenTech-Agentur

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„Zwölf Gold-, vier Silber und drei Bronzemedaillen für Thüringen“– wäre der Wirtschaftsspiegel ein Sportmagazin, dann wäre das eine Top-Meldung.Doch auch wenn abseits olympischer Disziplinen berichtet wird, verbirgt sich hinter dieser Nachricht eine Erfolgsgeschichte, die für Thüringens Wirtschaftund die Innovationsfähigkeit im Freistaat beispielhaft ist. Die Tüftler aus Thüringen waren die Abräumer auf der iENA-Erfindermesse in Nürnberg.

Der Erfindergeist Thüringens beweist fast schon olympische Qualitäten

Zum 62. Mal fand Anfang November2010 die internationale Fachmesse„Ideen – Erfindungen – Neuheiten“iENA im Nürnberger Messezentrumstatt. Mit rund 800 Erfindungen aus 37Län dern und 19 Länderkollektiven be-legte die iENA 2010 eindrucksvoll dasbeachtliche technisch-kreative Poten -zial der Erfinder, die an der Ent wick -lung neuer Produktideen und an Lö sun -gen für die großen und kleinen Proble -me des Alltags arbeiten.

Thüringer Produktneuheiten und Ent -wicklungen aus Wissenschaft und Wirt -

schaft wurden mit zwölf iENA Gold-Me dail len, vier iENA Silber-Medaillenund drei iENA Bronze-Medaillen ausge-zeichnet. Das Thüringer Forschungs -institut für Erfinderförderung, Innova -tio nen und Netzwerkmanagement(ERi NET) und die Patentverwertungsa -gentur (PVA) im LandespatentzentrumThüringen (PATON) an der TU Ilmenaupräsentierten am Gemeinschaftsstand23 Produkt neuhei ten und Erfindungenaus der Thüringer Wirtschaft und Wis -sen schaft. Das Spektrum der vorgestell-ten Erfin dung en reichte von Hightech-Innova tionen bis hin zu praktischenIdeen für das tägliche Leben. Im Mittel -punkt standen vor allem Entwick lun genaus den Bereichen Energie- und Elek -tro technik, Maschinenbautechnik, Bau -wirt schaft, Medizintechnik, Um welt -schutz, Spiel und Sport, Verkehrs -tech nik und Autozubehör und Kom mu -nikationstechnik.

Die Patentverwertungsagentur des PA-TON Landespatentzentrum Thüringenan der Technischen Universität Ilme naupräsentierte neueste Erfindungen vonWissenschaftlern der TU Ilmenau, derBauhaus Universität Weimar, der FHJena sowie dem Ins t itut für Mikro elek -tronik- und Mechatro nik-SystemegGmbH Il menau und dem Institut fürPho tonische Technologien e.V. Jena.

Die erzielten Ergebnisse belegen ein-drucksvoll, dass man sich keine Sorgenum die Kreativität der Erfinder machenmuss, denn sie konnten mit ihren Ideenin Nürnberg die internationale Fach weltbegeistern. Für viele Erfindungen undProduktideen wurde die Nürn berger

Erfindermesse bereits in den vergange-nen Jahren zum Sprungbrett in denMarkt und nicht selten wurde daraussogar ein Verkaufsschlager. Rund 30Prozent der Thüringer Erfinder kon ntennoch während der Messe erste Ge sprä -che zur Vermarktung ihrer Er findungoder Kooperationsgespräche mit Li -zenz nehmern führen. Interes sen ten ausganz Europa, aber auch Iran, Malaysia,Indien, Taiwan sowie Russ land, infor-mierten sich über Thüringer Pro dukt -neuheiten und bahnten erste Ko -operationen zur Herstellung, Ver triebund Patenten an. (em/bo)

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52 . Innovationen

Der Thüringer Mittelstand wächst und etabliert sich zunehmend in seinen Märkten. Die Folge: Immer mehr kundenspezifische Entwicklungen für be-stehende Kunden müssen so zur gleichen Zeit realisiert werden und zusätzlich parallel die eigenen Produkte weiterentwickelt werden. Zunehmend ei-ne echte Herausforderung für das Innovationsmanagement im Unternehmen, welche durch die Einführung eines projektübergreifenden Inno va tions -pro zesses beantwortet werden kann.

Thüringer Mittelstand erklimmt die nächste Stufe

Für immer mehr Thüringer Unter neh -men ist diese neue Stufe im Mana ge -ment von Innovationen bereits Realitätund für die Innovationsberater der IN-NOMAN GmbH eine neue herausfor-

dernde Beratungsaufgabe. Sei es dieKom petenz, elektromotorische An -triebs konzepte für Automati sierungs -lösungen zu realisieren, vakuumdichteGlasdurchführungen zu fertigen oderim etablierten Produktfeld Heiz kosten -verteiler für die Gebäudetechnik weiter-zuentwickeln. Immer mehr Thü ringerUnternehmen stehen vor dem Luxus-Problem, der Vielzahl von Ent wick -lungs aufgaben Herr zu werden. EinTrend, den die Innovationsberater derINNOMAN GmbH in den vergangenenJahren mit großer Freude wahrnehmenkonnten. Bedeutet er doch, dass derThüringer Mittelstand seine Wett be -werbsfähigkeit immer erfolgreicher un-ter Beweis stellen kann. Gleichzeitig ist

diese Entwicklung aber auch Her aus -forderung, da die erfolgreichen Be ra terimmer häufiger von ihren Kunden mitder Frage konfrontiert werden, wie diesteigende Zahl von Inno vations pro -jekten erfolgreich parallel geführt wer-den kann. Denn eines ist klar, alleindurch die Erhöhung der Ent wick lungs -kapazitäten ist dieses Problem nicht zubewältigen, da der Koordinations-, Ab -stimmungs- und Entscheidungs auf -wand mit der Anzahl gleichzeitig reali-sierter Projekte exponentiell und nichtlinear zunimmt.

Die INNOMAN GmbH hat sich dieserneuen Herausforderung gestellt und ge-meinsam mit ersten Referenzkundendie Entwicklung und Einführung einesprojektübergreifenden Innovationspro -zesses als Lösungsansatz realisierenkönnen. Dabei sind zusätzlich zu denklassischen Fragestellungen der Pro -zess analyse und Prozessvisualisierungauch innovative Ansätze wie „lean in-novation“ oder „target costing“ syste-matisch in die Prozessgestaltung einge-flossen.

Im Ergebnis steht die IN NOMAN künf-tig neben der etablierten projektorien-tierten Innovations management-Bera -tung, in welcher in den vergangenenzehn Jahren durch die Inno vations be -rater mehr als 150 FuE-Projekte in mehrals einhundert Un ternehmen mit einemProjektvolumen von mehr als 50 Mil -lio nen Euro begleitet worden, ihrenKun den auch im Bereich der prozess-orientierten Inno vationsberatung mitin no vativen „Inno vationsprozessmana -gement-Ansätzen“ zur Seite.

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Innovationen . 53

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54 . Nordthüringen

Das rund einhundert Hektar großeAreal liegt un mittelbar an der Autobahn38. Die Gesamtkosten der Erschließungbelaufen sich auf 27,3 Millionen Euro.„Es wird höchste Zeit, auch in Nordthü -rin gen einen Standort für Großansied -lun gen zu entwickeln“, erklärte Mach -nig anlässlich der Übergabe. Nach dem„Er furter Kreuz“ und der Industrie flä -che „Grabfeld“ bei Meiningen verfügekünftig auch der Norden über ein geeig-netes Angebot an größeren Indus trie -flächen. Das Areal in der „GoldenenAue“ lässt sich bei entsprechenderNach frage in Teilflächen zwischen 20und 35 Hektar parzellieren. (em/kö)

Für dieses Jahr rechnet das Unter neh -men mit einem Mehrumsatz von knappzehn Prozent. Dieses Wachstum könnejedoch nur mit qualifiziertem Fach per -sonal erreicht werden. Daher setzt manbei Wago seit mehreren Jahren auf diefundierte Ausbildung der eigenen Nach -wuchskräfte. Derzeit sind zirka 230 jun-ge Menschen in einer Aus bil dung. DieQuali fi zierung der Mit ar bei ter in ihremjeweiligen Aufgaben ge biet, die Ent -wick lung der sozialen Kom pe tenz oderdie Unterstützung berufsbegleitenderMaß nahmen gehören zum umfangrei-chen Katalog der Quali fizie rungsan -gebote. (em/kö)

Sondershausen. Mit einem Umsatz vonrund 500 Millionen Euro verzeichnet dieWago Kontakttechnik GmbH, die rund1.000 Mitarbeiter beschäftigt, für 2010 ei-nen Rekordumsatz. Im Vergleich zum Vor -jahr ist das ein Plus von 30 Prozent.

Umsatzplus

Nordhausen. Nordthüringen bekommt ei-ne Großfläche für Unternehmensansied -lun gen. Wirt schafts minister Machnig über-gab Ende Januar einen Zuwen dungs be -scheid über 24,5 Millionen Euro für denAus bau der Industriefläche „Goldene Aue“.

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In diesem Jahr feiert die Wohnungs bau genos -senschaft eG Südharz (WBG) aus Nordhau -sen ihren 110. Ge burts tag. Aus diesem Anlasswird seit Anfang Januar für jedes Kind, das ineine WBG-Woh nung „hineingeboren“ wird,ein Baum gepflanzt. Der pflanzliche Spröss -ling bekommt den Namen des Kindes undträgt dazu bei, dass die Region Südharz nochgrüner wird. (em/kö)

Seit Anfang März gibt es auch in Bad Lan -gen salza das „Büro Startklar“. Damit bietetdas Bil dungswerk der Thüringer Wirtschafte.V. allen, die Interesse haben, den Schritt indie Selbstständigkeit zu wagen, eine kosten-freie Be ratungsstelle vor Ort. „Unser Angebotrichtet sich vor allem an gründungsinteressier-te Frauen. Aber auch Männer können gernein meine Beratung kommen“, erklärt AngelikaScheuch, neue Gründungsberaterin im „BüroStartklar“ Bad Langensalza. Das „Büro Start -klar“ ist ein Projekt des Bildungswerks derThüringer Wirtschaft e.V. sowie ein Teil projektim Netzwerk „Pro Gründen“. (em/kö)

Matthias Jendricke ist alter und neuer Bür ger -meister von Nordhausen. Mitte Februar er-nannte Oberbürgermeisterin Barbara Rinkeden 39-Jährigen Diplom-Kaufmann offiziellzum Nordhäuser Amtsträger. Jendricke hatdas Bürgermeisteramt in der Stadt Nord hau -sen bereits seit Mai 2005 inne. Mit der erneu-ten Wahl leitet er in der Nordhäuser Stadt ver -waltung bis 2017 das Derzernat II fürFi nan zen, die Haupt- als auch die Ordnungs -ver waltung sowie den Bereich Feuerwehr.(em/kö)

Zum 1. Juli 2011 übernimmt die Sülze Stahl -partn er Kopf-Gruppe (SSK) aus Rosenfeld denBiegestandort der Gerhard Dittmar GmbH &Co. KG in Nordhausen. Durch den Verkaufdes Bereiches Bewehrungstechnik will sichDitt mar künftig verstärkt auf das Kern ge -schäft Stahlhandel am Standort Osterodekon zen trieren, während Stahlpartner SSK mitder Übernahme sein Liefergebiet und dieFlex ibilität im Bereich der Bewehrungstechnikerweitern möchte. Die SSK-Gruppe wird alle25 Mitarbeiter am Standort Nordhausenüber nehmen. (em)

Der Norden in Kürze

Südthüringen . 55

Das APZ bietet neben Büroräumenhoch wertig ausgestattete Labore undRein räume. „Während die Büro- undLa bor flächen recht gut genutzt wurden,war die Auslastung der Reinraumfläch -en durch kleine und mittlere Unterneh -men in letzter Zeit das Sorgenkind desZen trums“, so Werner Born kes sel, Vor -stand der Stift. An der Nutz ung des APZzeigte die TU Ilmenau großes Interesse.Durch den nun vollzogenen Eigentü -mer wech sel bekommt die Universitätden dringend benötigten Rein- undBüro raum und kann sich nun entspre-chend ihrer For schungs strategie ziel-strebig weiterentwickeln. (em/kö)

Initiiert von der IHK-Südthüringen unddem Verein forum Thüringer Wald e.V.soll das Projekt die Bedeutung der In -dustrie für die Region herausstellen undden dort lebenden Menschen näherbringen. Teilnehmende Unterneh menwerden in dieser Nacht ihre Tore öffnenund Schülern, Studierenden, Ausbil -dungs- und Arbeitsplatz suchen denoder schlichtweg Interessierten zeigen,was in ihren „heiligen Hallen“ passiert.Bis Ende März können sich Un ter neh -men, die Lust haben, sich während derLan gen Nacht der Industrie zu präsen-tieren, bei der IHK Südthüringen infor -mie ren und anmelden. (kö)

Suhl. Getreu dem Motto „Industrie ist nichtal les, aber ohne Industrie ist vieles nichts“wird am 22. Juli in der Region Thü ring erWald erstmalig eine Lange Nacht derIndustrie stattfinden. Hier können Unter -nehmen Interessierten ihre Tore öffnen.

Lange Nacht

Ilmenau. Der Freistaat übernimmt dasApp likationszentrum in Ilme nau (APZ) vonder Stiftung für Techno logie, Innovationund Forschung Thüringen (Stift) und stelltes der Technischen Uni versität Ilmenau zurNutz ung zur Verfügung.

Übernahme

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Im Februar 2011 wurde Solar Save, ein Un -ternehmensbereich der Con zept Gebäude -service GmbH, vom Deutschen Ins titut fürManagement (Dim Cert GmbH) das Güte -siegel als zertifizierter Solaranlagen-Rei ni -gungs betrieb verliehen. Damit werden sämt-liche Dienstleis tungen des auch in Ilmenauansässigen Unterneh mens rund um die Rei -ni gung und Pflege von Pho to voltaik-Anlagenvon einer unabhängigen Prüfungsstelle als ü -ber aus qualitativ hochwertig, fach lich kompe-tent und langfristig effizient bewertet. (em)

Mit 384 Studentinnen und Studenten habenim vergangenen Semester so viele Absol ven -ten wie nie zuvor einen Abschluss an derTech nischen Universität Ilmenau gemacht.Die hohe Zahl der Absolventen ergibt sich ausder unterschiedlichen Dauer des Bach e lor-und des Diplom- beziehungsweise Mas ter -studiums. Während die Regelstudienzeit fürdas Bachelorstudium durchschnittlich nursechs Semester beträgt, beläuft sie sich im Di -plom- beziehungsweise in dem neuen Master -stu dium auf zehn Semester. Damit schließenStu denten, die in verschiedenen Jahren ange-fangen haben zu studieren, ihr Studiumgleich zeitig ab. (su/em)

Insgesamt 43 Südthüringer Unternehmenging en Mitte Februar bei ihrer Suche nachAus zubildenden neue Wege. Beim erstenAzubi-Speed-Dating im Freistaat, das von derIHK-Südthüringen organisiert in Suhl statt-fand, hatten die Firmen jeweils zehn MinutenZeit, um zu erfahren, ob ihr Gegenüber zumUn ter nehmen passt. War der passende Be wer -ber dabei, konnten im Anschluss an dasAzubi-Speed-Dating Kontakte ausgetauschtund ein „richtiges“ Vorstellungsgespräch ver-einbart werden. Das Interesse seitens der Un -tenehmen war angesichts des Fachkräfte -mangels, der in Südthü ringen immer stärkerspürbar wird, riesig. (kö)

Thüringens Minister für Bau, Landesent wick -lung und Verkehr, Christian Carius, hat Endeletzten Jahres die Ortsumgehung von Schaalabei Rudolstadt für den Verkehr freigegeben.Kernstück der Um geh ungs strecke ist derTunnel Pörzberg. Er ist mit einer Länge voninsgesamt 1.145 Meter der längste Tun nel aneiner Landesstraße im Freistaat. (em)

Der Süden in Kürze

56 . Ostthüringen

Der Jenoptik-Konzern in Jena konnte 2010so wohl seine Umsätze als auch seine Auf -trags eingänge deutlich steigern. Nach vorläu-figen Berech nun gen erwirtschaftete Jenoptikim vergangenen Jahr rund 510 Millionen Eu -ro. Der Auftrags ein gang stieg um knapp 35Prozent. (em/kö)

Seit Mitte Februar gehört die Jena-OptronikGmbH zum Raumfahrtspezialisten Astrium.Mit der Übernahme werden 135 Spezialistenaus Jena um 50 Astrium-Experten ergänzt.Die Optik-Fähigkeiten von Jena-Optronik sol-len dadurch weiter ausgebaut und der tradi-tionelle Optik-Standort Jena gestärkt werden.(em)

Nach vierjähriger Tätigkeit als Geschäfts füh -re rin verlies Dr. Merle Arnika Fuchs bereits An -fang März diesen Jahres das Technologie-und Gründungszentrum in Gera (TGZ). Zu -künf tig wird die studierte Mikro- und Moleku -lar biologin ausschließlich als Leiterin desTech nologie Contor tätig sein und innovati-ven StartUp- und Wachstumsunternehmenberatend zur Seite stehen. (kö)

Anfang März präsentierte die SynchronityGmbH aus Jena die erste mobile Ausweis-App auf der CeBIT in Hannover. Die An wen -dung ist nicht nur auf herkömmlichen PC`ssondern auch auf mobilen Endgeräten, wiezum Beispiel Smartphones nutzbar. DerNutzer kann sich so problemlos mit Hilfe sei-nes neuen Personalausweises in der mobilenWelt identifizieren. (em/kö)

Die Bauerfeind AG mit Sitz in Zeulenroda-Triebes gehört im Jahr 2011 zu den Top Ar -beitgebern in Deutsch land. Ende Januar er-hielt der Her steller medizinischer Bandagenund Kom pressionsstrümpfe das Gütesiegel„Top Job“. Damit gehört Bauerfeind zu den72 besten Arbeitgebern des deutschenMittelstandes. Das Gütesiegel „Top Job“ ba-siert auf einer Befragung des Instituts fürFührung und Personal ma nage ment derSchweizer Univer sität St. Gal len. Diese hatteim Mai vergangenen Jahres die Mitarbeiterdes Unternehmens befragt und das Per so -nalmanagement genauer unter die Lupe ge-nommen. (em/kö)

Der Osten in Kürze

Am 25. Mai findet der erste Jenaer Firmenlauf statt. Im Rahmen des Frühlingsmarktesder Saalestadt heißt es für Praktikanten, Mitarbeiter, Abteilungsleiter, Werkstudentenund Chefs Laufschuhe anziehen und auf fünf Kilometern alles geben. Der vom LaufserviceJena organisierte Wettkampf richtet sich an alle Arbeitgeber und -nehmer, die auch au-ßerhalb des Büroalltags ihre Teamfähigkeit unter Beweis stellen und das Arbeitsklima imUnternehmen verbessern wollen.

Auf die Plätze ...... Fertig! Los!

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„Dabei steht aber nicht der Leistungs -gedanke im Vordergrund, sondern viel-mehr das gemeinsame Erreichen desZiels“, erklärt Ralf Janke, Geschäfts -führer des Laufservice und Organisatordes ersten Laufs dieser Art in Jena. „Wirwollen den Firmen unserer Region dieGelegenheit bieten, sich sportlich zupräsentieren und als Team aufzutre-ten.“ Lauflustige können sich ab 1.März anmelden und gegen eine Gebührvon 17 Euro teilnehmen. Jeder Läufererhält eine Startnummer, die individu-ell mit dem eigenen Firmenlogo gestal-tet werden kann. Die Einnahmen, diedurch den Firmenlauf erzielt werden,sollen in erster Linie zur Förderungwohltätiger Zwecke in und um Jena ein-gesetzt werden. Bis zum 30. April wie-derum könne man sich als Projektträgeroder Verein für diese Förderung bewer-ben, verriet Janke. (kö/em)

Mitte-/Westthüringen . 57

„Die AG ist die angemessene Rechts -form für ein Industrieunternehmen inder Größenordnung von Opel mit mehrals 40.000 Beschäftigten in Europa. Da -mit können wir gegenüber Wettbewer -bern aus der Automobilindustrie aufAugenhöhe agieren“, betonte Opel-ChefNick Reilly. Keine Änderungen gibt eshingegen bei der Führungsstruktur desUnternehmens: Reilly wurde zum Vor -standsvorsitzenden berufen. Mit glie derdes Vorstands sind Rita Forst, ReinaldHoben, Mark James, Holger Kimmes,Alain Visser sowie Susanna Webber.Auch Opel-Anteile werden vorerst nichtihren Besitzer wechseln. (em/kö)

Für Forscher und Entwickler des IMMSbietet sich somit ausreichend Platz, umintegrierte Schaltungen zu testen oderdie Zuverlässigkeit elektronischer Bau -gruppen und Systeme zu untersuchen.Das Labor erfüllt internationale Qua li -täts standards, etwa die hohen Anfor -der ungen nach DIN ISO 14644-1 Klasse7. Das bedeutet, dass sich in einem Ku -bik dezimeter Luft weniger als 400 Par -tikel mit einem Durchmesser von 0,5bis fünf Mikrometer befinden. Für dieForschungs- und Entwicklungsarbeit imBereich der Mikroelektronik sind dieseKennzahlen von entscheidender Be -deutung. (em/kö)

Erfurt. Das Institut für Mikroelektronik-und Mechatronik-Systeme (IMMS) hat En -de letzten Jahres sein erweitertes Rein -raum-Messtechniklabor in Betrieb genom-men. Nun stehen 120 Quadratmeter neuein gerichtete Laborfläche zur Verfügung.

Reine Sache

Eisenach. Seit Anfang Januar ist Opel wie-der eine Aktiengesellschaft. Das zuständi-ge Amtsgericht in Darmstadt bewilligteden Antrag zur Änderung der Rechtsform.Im Handels register ist Opel jetzt offiziellals Adam Opel AG eingetragen.

Opel ist AG

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Für das vergangene Geschäftsjahr kann dieauch in Marksuhl nahe Eisenach ansässigeHirschvogel Automotive Group einen konso-lidierten Umsatz von 600 Millionen Euro ver-zeichnen. Damit steigert der Auto mobil zu -lieferer, der vom CRF Institute zum „TopArbeit geber Automotive 2010“ gewählt wur-de seinen Umsatz um mehr als 50 Prozent. InAbhängigkeit der automobilen Weltkon junk -tur erwartet Hirschvogel für 2011 ein weite-res, wenn auch moderateres, Wachstum.(em/kö)

Seit Mitte Februar kann Thüringen auf 354meisterlich ausgebildete Handwerker mehrbauen. Die aus 16 Gewerken stammendenJungmeister haben ihre Meisterbriefe zusam-men mit den 13 im Handwerk ausgebildetenBetriebswirten in Erfurt entgegengenommen.Damit haben in den letzten 21 Jahren insge-samt 9551 Frauen und Männer vor der Hand -werkskammer Erfurt ihre Meisterprüfung ab-gelegt. (em/kö)

Der Umsatz des Biogroßhändlers NaturkostErfurt ist mit 15,5 Millionen Euro im vergan-genen Jahr um neun Prozent gestiegen. Dasteilte der Geschäftsführer Thomas Hölscheranlässlich der weltweit größten Messe für Bio -produkte, die Mitte Februar in Nürnberg statt-fand, mit. Der Großhändler bietet derzeit8.000 zertifizierte Bioprodukte an, und belie-fert mehr als 250 Einzelhändler und Groß -verbraucher in Thüringen, Sachsen und Sach -sen-Anhalt. (em/kö)

Insgesamt 16 Kindertageseinrichtungen imLand kreis Gotha erhalten in diesem Jahr mehrals 700.000 Euro aus dem Inves ti tions pro -gramm Kinderbetreuungsfinanzierung. InThüringen stehen im Förderzeitraum 2008 bis2013 51,9 Millionen Euro zur Verfügung. DerLandkreis Gotha hat bisher mehr als 2,5 Mil -lionen Euro aus dem Investitions pro grammerhalten. Mit dem Investitions pro gramm sol-len bundesweit für 35 Prozent aller Kinderunter drei Jahren in Kin der tagesein richtun -gen und in der Kin dertagespflege Plätze neugeschaffen und gesichert werden. Im Frei -staat besuchen rund 45 Prozent der Kinderunter drei Jahren eine Kindertages- oder eineTagespflege ein rich tung. (em)

Die Mitte und der Westen in Kürze

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58 . News im Bilde

So wird er wohl aussehen – der neue Flitzer made in Thüringen! Ein unda -tiertes Handout-Bild zeigt einen Entwurf für den Sportwagen „Tor nante“des Autoherstellers Gumpert. Die Autobauer der Firma Gumpert inAltenburg sind für Extreme bekannt. Mit ihrer jüngsten Entwicklung, diedie Firma Anfang März diesen Jahres auf dem Genfer Autosalon vorstel-len will, soll nun das bislang noch unbekannte Genre des „Fast Tourer“ er-schaffen werden. „Mit dem Tornante wurde Rennsport mit Fahrerlebniskombiniert. Damit begründen wir das Segment des Fast Tourer“, erläutertUnterneh menssprecher Patrick Hoppe das zweite Modell „Made by Gum -pert“. (bo)

Der Mitarbeiter eines Projektes zu einem neuen Berechnungsverfahren fürden Straßenbau, Frank Liedloff vom Fachbereich Bauingenieurwesen derFach hochschule Erfurt (FH), präsentiert Ende Januar in Erfurt Boden -proben am Eingang einer Befrostungsanlage der FH. Ein Forscherteam derFH will ein neues Berechnungsverfahren für den Stra ßenbau entwickeln,das die Tragfähigkeit von Fahrbahnen verbessern und Frostschä den künf-tig deutlich reduzieren könnte. Mit dem so genannten thermodynami-schen Messverfahren könnten Schlaglöcher und Risse im Asphalt derVergangenheit angehören. Auch in diesem Jahr klagen Kom munen überhohe Frostschäden am Straßennetz in Thüringen. (em/bo)

Dreizehn Frauen und Männer schlossen Anfang Februar erfolgreich eine Weiterbildung zum Coach an der Fachhochschule Jena ab. Die halbjährigeWeiterbildung mit dem Titel „Die Führungskraft als Coach – Coaching für die Führungskraft“ wurde erstmals in Jena durchgeführt. Sie ist von derDeutschen Gesellschaft für Coaching anerkannt. Ein weiterer Kurs wird bereits seit August 2010 durchgeführt. Der nächste Weiterbildungskurs be-ginnt im Februar 2012. Das Bild oben zeigt die frisch gekürten Coaches nach dem erfolgreich bestandenen Abschlusskolloquium mit ihren Professoren:Studiendekanin Prof. Dr. Regina Krczizek (vorn l.), Prof. Dr. Wolfgang Kühl (Reihe 2, l.) und Prof. Dr. Erich Schäfer (Reihe 2, 2. v.r.). (bo)

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News im Bilde . 59

Das letzte Klubgespräch im Jahr 2010 führte die rund 70 Mitglieder desNordhäuser Unternehmerverbandes (NUV) nach Freyburg in die Rotkäpp -chen-Mumm Sektkellereien GmbH. Dort wurden die Gäste vom Sprecherder Geschäfts führung, Gunter Heise (rechts) begrüßt. Neben einer Führunggab es auch ausreichend Kostproben. In seiner Bilanz erklärte derVorstandsvor sitzende Hans-Joachim Junker (links), dass sich der Verbanderfolgreich in das kommunale Geschehen eingebracht habe. Schwer punktfür das Jahr 2011 sei, so Junker, die Konzentration der Wirtschaftsförde -rungen in der Stadt sowie im Landkreis Nordhausen in eine effizienteStruktur. (em/bo)

Die Wirtschaftsjunioren Unstrut-Hainich e.V. überreichten kurz vor Weih -nach ten 2010 eine Spielzeugspende für die Kinder und Jugendlichen imÖkumenischen Hainich Klinikum. „Die 400 Euro wollten wir gerne sinn-voll und in unserer Region einsetzen“, so Christian Salwik, Kreissprecherder Wirtschafts junioren im Unstrut-Hainich-Kreis. Besonders freut sich derVerein darüber, dass mit Baby-Kids-World Mühlhausen ein Partner gefun-den wurde, der nicht nur geeignetes Spielzeug mit auswählte, sondernauch einen Beitrag zur Spende geleistet hat. Überreicht wurden dieSpielsachen für die Kinder im Alter zwischen 7 und 17 Jahren an OberarztDr. Edgar Kieselbach. (bo)

Am 16. Februar 2011 wurde der Vorstand des Vereins Initiative Erfurter Kreuz e.V. neu gewählt. Die sechs neuen Vorstandsmitglieder, von denen vierauch schon im alten Vorstand vertreten waren, repräsentieren mittlerweile 43 Mitgliedsunternehmen, die sich für landkreisübergreifende Themen rundum das Erfurter Kreuz einsetzen. Die Zukunft des Vereins ist eng verknüpft mit der Zukunft dieser Region, weswegen der neue Vorstand zuversichtlichnach vorn schaut; vlnr: Martin Winter (stellvertretender Vorsitzender, Carpenter), Franz-Josef Willems (EPC), Claudia Schubert (Camico), Holger Hunstock(Avermann), Dr. Michele Zimmermann (Vorsitzende, BorgWarner) und Josef Meier (LEG Thüringen). (bo/em)

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Verkaufs chancen ungenutzt zu lassen.Durch immer kürzere Pro dukt- undEntwicklungszyklen ist der Faktor Zeitvon Neukundenakquise bis zum erfolg-reichen Abschluss das entscheidendeKriterium über Erfolg oder Misserfolgeines Produktes. Nutzen Sie die seSteuerungs elemente für Ihr operativesTagesgeschäft und spa ren Sie Zeit undKosten in Ihrem Vertrieb. Auch der ver-stärkte Einsatz von Com putern, Note -books und Smart phones im Vertriebunter Nutzung von Ver triebs softwareSystemen (CRM) unterstützt die ver-breitete Nutzung von Ver triebs ana -lysen.

„Ich verstehe den Kunden, der Kunde ver-steht mich.“Alle Aspekte der Kommunikation sindentscheidend im Umgang mit Kunden.Gerade aber in diesem Bereich klaffenhäufig große Lücken, auch oder beson-ders bei sogenannten „alten Hasen“.Die Heraus forderungen sind, langfristi-ge Kundenbindungen und optimale Lö -sungen für den Kunden zu entwickeln,jenseits des schnellen Produkt verkaufs.Das alte Prinzip: Anhauen, Umhauen,Abhauen, funktioniert schon langenicht mehr. Vielmehr sind heute Ver -triebsspezialisten und Networker ge-fragt, die über perfekte Kom muni ka -tionsfähigkeiten verfügen. Es gehtda rum, Kundenbedürfnisse zu erfor-schen und mit gezielten Lösungen dar-auf zu reagieren. Steigern Sie IhrenErfolg, indem Sie Ihre Kunden erfolgrei-cher machen!

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Vertriebsprozesse gezielt steuernStrategische Analysen und gezielte Res -sourcenplanung sind weitere entschei-dende Faktoren für einen erfolgreichenVertriebsprozess, denn neue Kunden zugewinnen kann sich als kostenintensiveAufgabe erweisen. Um einen effizien-ten Einsatz der Mittel sicherzustellen,ist eine direkte Über wachung des ge-samten Verkaufs pro zesses notwendig.Ein hilfreiches Tool dafür ist zum Bei -spiel der sogenannte Ver kaufs trich teroder Sales funnel. Dieses Analyse werk -zeug bildet den gesamten Verkaufs -prozess mit seinen einzelnen Prozess -schritten ab. Dieses Tool ist besondersgeeignet im Vertrieb von beratungsin-tensiven Pro dukten. In den letztenJahren ist das Thema Qualität imVertriebsprozess immer mehr in denMittelpunkt gerückt, da es sich kaumein Unternehmen mehr leisten kann,

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62 . Expertenrat

te daher vom Gericht die Feststellung:I. dass (zumindest) die Kündigung unwirksam ist, das Anstel -lungsverhältnis zwischen ihm und der GmbH also fortbesteht und II. dass er deshalb einen Weiterbeschäftigungsanspruch als Ge -schäftsführer oder in einer ähnlichen leitenden Stellung hat.

Nun, ist die Kündigung unwirksam und bejaht man somit den erstenKlageantrag, müsste der zweite eigentlich auch „durchgehen“. So istdas ja im Arbeitsrecht üblich: Der Arbeitsvertrag besteht mangelswirksamer Kündigung unbeschadet fort und man hat das Recht, wei-ter beim Arbeitgeber beschäftigt zu sein. Ebenso sah es auch nochdie Vorgängerinstanz in der streitgegenständlichen Sache, das Ober -landesgericht Köln.

Der BGH entschied anders: Trotz unwirksamer Kündigung kein Wei -ter beschäftigungsanspruch des Geschäftsführers (a.D.)! Eine Weiter -beschäftigung als Geschäftsführer ist bereits aufgrund seiner Dop -pel rolle in der Gesellschaft ausgeschlossen. Denn nur weil derAn stel lungsvertrag fortbesteht, ist er noch lange nicht wieder Organder GmbH. Hierfür müssten ihn die Gesellschafter (als Gegen akt derAbberufung) erneut bestellen. Einen Anspruch hierauf hat derGeschäftsführer (a.D.) aber nicht, und selbst wenn er ihn hätte,könnte die Bestellung regelmäßig jederzeit durch die Gesellschafterwiderrufen werden.

Und auch einen Anspruch auf Beschäftigung in einer seiner frühe-ren Tätigkeit vergleichbaren leitenden Funktion versagte der BGHdem Geschäftsführer (a.D.). Der Anstellungsvertrag sah nämlich imkonkreten Fall ausdrücklich die „Beschäftigung als Geschäftsführerder GmbH“ vor. Aus dieser Formulierung schlussfolgert der BGH,dass eine Tätigkeit unterhalb der Geschäftsführerebene zwischenden Vertragsparteien nicht vereinbart und damit von diesen auchnicht gewollt war. Ergo: Dem Geschäftsführer (a.D.) ist es in diesemFalle sogar versagt, eine rangniedere Position zu beanspruchen.

Und nun? Keinen Job, kein Geld? Nicht ganz. Solange der An stel -lungsvertrag des Geschäftsführers (a.D.) nicht wirksam gekündigtworden ist, kann dieser dennoch die Zahlung seines Gehalts bean-spruchen. Die GmbH kommt nämlich mit der Annahme seinerDienste in Verzug und hat diesen – ohne dass er nachleistungsver-pflichtet wäre – bis zu einer wirksamen Kündigung zu vergüten.

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Wer kennt sie nicht, die mit fremden Positionen liebäugelnden Kollegen. Sind sie einflussreich, lebt man gefährlich. Und das gilt selbst für die Ge -schäftsführer einer GmbH. Eine kürzlich getroffene Entscheidung des Bundesgerichtshofes (BGH, Urteil v. 11.10.2010, Az.: II ZR 266/08) gibt nun fürall jene noch vermehrten Anlass, einen prüfenden Blick in den Geschäftsführer-Anstellungsvertrag zu werfen.

Geschäftsführer raus! Geschäftsführer rein?

Es ging – wie so oft – um eine GmbH mit mehreren Gesellschafternund einem Geschäftsführer. Der Geschäftsführer sollte weg; darüberwar man sich einig. Doch weil man als Geschäftsführer eine Doppel -rolle innehat – man ist Organ der Gesellschaft und zugleich auch An -ge stellter – muss man ihn auch zweimal rausschmeißen. Einmalmüssen die Gesellschafter dessen Abberufung als Organ beschlie-ßen, dann muss der Geschäftsführer-Anstellungsvertrag gekündigtwerden. Hat man beides erledigt, wird der Geschäftsführer (a.D.) kla-gen. In dem vom BGH entschiedenen Fall war die Abberufung alsOrgan der Gesellschaft wirksam, die Kündigung des Anstellungs -vertrages hingegen unwirksam. Der Geschäftsführer (a.D.) verlang-

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Expertenrat . 63

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Im Geschäftsleben kommunizieren wir ständig miteinander. Wir rufen an, schreiben Briefe, E-Mails und Faxe mit Informationen, Rechnungen undMahnungen. Die Ergebnisse dessen müssen weiter bearbeitet werden. Den ganzen Tag sind wir damit beschäftigt. Oft genug hört man seine Mitarbeiterstöhnen. „Ich habe heute nichts geschafft. Den ganzen Tag Briefe und E-Mails bearbeitet. Auch das Telefon hat nicht stillgestanden. Nichts ist fertigund es müssen noch weitere Kunden angeschrieben werden. Auch die Rechnungen sind noch nicht im Kuvert und zur Post müssen die auch noch.“Muss das so sein? Nein!

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64 . Expertenrat

Annette Theil-Deininger (Sprecherin) und Michael Burchardt, Geschäftsführung der BBT und der MBG

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durch anfallenden Kosten tragen. Wiealso beim Internet gebrauch insgesamtlohnt es sich, vorher einmal genauerhinzuschauen!

- Wie war ich, Doris? -Nicht nur der ehemalige BundeskanzlerSchröder wollte wissen, was man vonseinen Leistungen hält. Empfehlungenund Bewertungen im Internet werdendeshalb gerne gesehen, jedenfalls, solange sie positiv ausfallen. Doch welcheRechte bestehen, wenn zu Unrecht Ne -gatives verbreitet wird? Ob eine Be -kundung juristisch angreifbar ist, hängtzunächst davon ab, ob es sich um eineTatsachenbehauptung oder um einebloße Meinungsäußerung handelt.Wäh rend Tatsachenbehauptungen ent-weder wahr oder falsch sind, also einem objektiven Beweis zugeführtwerden können, sind Meinungs äuße -run gen durch rein subjektive Elementedes Dafürhaltens geprägt. Wer also et-was behauptet, muss dies beweisenkönnen.

Aber selbst dann, wenn die Behauptungwahr ist, kann sie, wie bei einem Ein -griff in die Privat- und Persönlich keits -sphäre, trotzdem unrechtmäßig sein.Dem ge genüber deckt das Recht der frei-en Mei nungsäußerung solche Aussagenwie „Find ich nicht gut“ oder „Das Pro -dukt ist schlecht“ ab. Die Grenze dabeibilden allerdings Fälle der Verung lim p -fung, Schmähkritik oder, wenn die Mei -nungen persönlichkeits- und ehrverlet-zend sind. Eine Rolle kann ferner auchspielen, inwieweit die Äußerung inWettbe werbs absicht erfolgt. WelcheReaktion die richtige ist, muss im Ein -zelfall entschieden werden. Nicht seltenist aber, vor allem auch im Interesse vonKunden und weiteren Geschäfts part -nern, eine außergerichtliche Eini gungdie wirtschaftlich sinnvollere.

- Click and buy -Wer es mit den modernen Marke ting -strategien hält, getreu dem Motto: Ichbin eine Ware – hol mich hier raus, derbetreibt einen Online-Shop. Dabei giltes, einige Anforderungen zu beachten,die aufgrund der Rechtsprechung im-mer wieder anzupassen sind. Nebenden Klassikern, wie Impressum oderDatenschutzerklärung, gilt dies auchfür die richtigen Preisangaben. Diesemüssen nicht nur dem Endverbraucherden tatsächlich zu zahlenden Preis dar-stellen, sondern dies hat auch an derrichtigen Stelle zu erfolgen (schon aufder Übersichtsseite).

Aber auch in den Be rei chen „Wider -rufsbelehrung“ und „Widerrufsfolgen -be leh rung“ ist auf die richtige Formu lie -rung zu achten. Ori en tie rung bietetdabei ein Muster (Anlage 1 zu Art. 246§ 2 Abs, 3 Satz 1 BGB). Soweit es die oftstrittige Frage der Rücksendekosten be-trifft, so bedarf es hier immer einer aus-drücklichen Ver ein barung zu den Kos -ten der Rück sendung, da anderenfallsnach § 357 Abs. 2 Satz 1 BGB immerder Unter nehmer diese zu tragen hat.Allerdings dürfen dem Verbraucher dieKosten der Rücksendung nur dann auf-erlegt werden, wenn der Wert der zu-rückzusendenden Ware 40,00 Euronicht übersteigt oder wenn bei einemhöheren Preis der Sache der Verbrau -cher die Gegenleistung oder eine Teil -zahlung zum Zeitpunkt des Widerrufesnoch nicht erbracht hat.

Denn ohne wirk same vertragliche Re -gelung (auch durch AGB möglich),muss der Unter nehmer stets die hier-

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Die Welt spricht online – doch nicht immer zur Freude aller Anbieter und Nutzer. Denndas Internet ist kein rechtsfreier Raum und demzufolge gibt es immer wieder Anlass zuStreitigkeiten.

Alles online – oder was?

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Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen

HerausgeberMeier Verlags-GmbHGeschäftsführer: Jürgen MeierJosef-Ries-Str. 78, D-99086 ErfurtTel.: 0361 6019132Fax: 0361 5504466E-Mail: [email protected]: www.wirtschaftsspiegel.comSitz der Gesellschaft: Niedererbach

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Der Wirtschaftsspiegel Thüringen erscheint imMedienverbund regionaler Wirtschaftsmagazinegemeinsam mit dem Wirtschaftsspiegel Sachsen-Anhalt und dem WirtschaftsspiegelMecklenburg-Vorpommern

RedaktionKontakt: [email protected]: Daniel Bormke (bo)Tel.: 0361 55048467E-Mail: [email protected] Uthe (su)Tel.: 0361 55048466E-Mail: [email protected]é Weigel (rw)Tel.: 0361 55048662E-Mail: [email protected] Köllmer (kö)Manuela Müller (mü)externe Mitteilungen (em)Eric Neumann (en)

weitere Autoren dieser AusgabeGitta Hölzer, Gerald Bitterberg, Kerstin Steidte-Megerlin, RA Dr. Christian Scheibenhof

Redaktionsschluss dieser Ausgabe 23.02.2010

Titelbild Sebastian Holzbrecher/ErfurtLayout s.a.m. DieAgentur GmbH, Halle (S.)Druck Druckhaus Gera GmbH, Gera

Assistenz der Geschäftsführung/BüroleitungJuliane KummerVertriebsleitung/Abonnenten-ServiceTel.: 0361 6019132Fax: 0361 5504466E-Mail: [email protected]

WerbefachberaterNordthüringenJürgen BarkewitzTel.: 0170 7973516E-Mail: [email protected]üringenSteffen WolframTel.: 0177 2356218E-Mail: [email protected]üdwestthüringenAndreas LübkeTel.: 0173 6825207E-Mail: [email protected]üringenAnett GreyerTel.: 0170 2907407E-Mail: [email protected]

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigungdes Verlages. Der Verlag übernimmt keineHaftung für unverlangt eingesandteManuskripte, Fotos und Illustrationen.

Einzelpreis: 4,50 EuroJahresabonnement: 29,50 EuroISSN: 2190-409X

Der nächste Wirtschaftsspiegel Thüringenerscheint in der 18. KW 2011Druckunterlagenschluss: 14.04.2011

Impressum

Die Ausschreibungen sind unterwww.portal.thueringen.de zu finden.„Wir beugen uns nicht dem elektroni-schen Zeitgeist, sondern wir machenihn uns zu nutze“, erläutert der Finanz -mi nister. Die E-Vergabe sei ein neuesModul im Serviceportal des FreistaatsThüringen und trägt zu einer hohenTrans parenz im wirtschaftlichen Wett -bewerb bei.

Die Priorisierung der E-Vergabe durchdie Landesregierung als wichtigen Ser -vice für die einheimische Wirtschaft sowie die enge Zusammenarbeit derThü rin ger Fachministerien haben dieUm setzung des Vorhabens in nur sechs

Monaten ermöglicht. „Hier haben alleBeteiligten die E-Vergabe zur Chefsachegemacht“, so Voß.

Von nun an können alle bekannt zu ma-ch enden Vergabeverfahren der Thü rin -ger Landesverwaltung, der Bundes ver -waltung in Thüringen und auchin teressierter Thüringer Kommunen aneiner Stelle elektronisch im Internet ver-öffentlicht werden. Die Informa tions -bereitstellung sowie der elektronischeAbruf der Ausschreibungs unter lagenerfolgen für die Bieter selbst verständ -lich kostenfrei. (su/em)

Am 1. Februar ging die elektronische Vergabeplattform des Freistaates Thüringen ansNetz. „Wir bieten von nun an den Unternehmerinnen und Unternehmern einen kompak-ten serviceorientierten Überblick über alle öffentlichen Aufträge, die das Land aus-schreibt“, sagt Finanzminister Wolfgang Voß. Damit sei ein wichtiger Schritt in die Zukunftvollzogen und der Freistaat Thüringen auch bei den Vergabeverfahren im Internetzeitalterangekommen.

Schnelle Umsetzungzur Chefsache gemacht

www.portal.thueringen.de! Foto

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Die Bestandteile des Leasings sind ein Angebot der Mercedes-Benz Leasing GmbH. Die Vertragspartner der Zusatzangebote entnehmen Sie bitte den Fußnoten 2–4. Das Angebot gilt nur für Privatkunden bis 30.04.2011 bei allen teilnehmenden Händlern und nur für das All-in Leasing-Paket (inkl. Leasing, Haftpflicht und Vollkasko, smart Wartungs-Paket und smart Garantie-Paket). 2 Versicherer: HDI Direkt Versicherung AG, vermittelt durch die Mercedes-Benz Bank AG. Es gelten die allgemeinen Versicherungsbedingungen. 3 Ein Angebot der Mercedes-Benz Leasing GmbH. Es gelten die AGB für das smart Wartungs-Paket. 4 Ein Angebot der CG Car-Garantie Ver-sicherungs-AG. Es gelten die AGB der CG Car-Garantie Versicherungs-AG. Ausnahmen entnehmen Sie den Garantiebedingungen der CG Car-Garantie Versicherungs-AG oder informieren Sie sich bei Ihrem smart Partner. 5 Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert in l/100 km: 4,6/4,0/4,3; CO2-Emission (kombiniert): 98 g/km. Die angegebenen Werte wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren (Richtlinie 80/1268/EWG in der gegenwärtig geltenden Fassung) ermittelt. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen Fahr-zeugtypen. Die angegebenen Werte sind abhängig von der Reifendimension. Das abgebildete Fahrzeug entspricht nicht dem Leasing Angebot. 6 Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers, zzgl. lokaler Überführungskosten in Höhe von 399,99 €.

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