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Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 7/2011

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Wirtschaftsspiegel Thüringen - Wir schaffen Verbindungen!

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Page 1: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 7/2011

Wirtschaftsspiegel Thürin genThemenheft Genuss in Thüringen

www.wirtschaftsspiegel-thueringen.comNr. 07.2011 ı 7. Jg. ı 78363 ı 4,50 EUR

Genuss mit allen Sinnen

feines.SPEISENKöstliche Spezialitäten werben für die Region

feines.AMBIENTEExklusive Produkte für ein

stilvolles Ambiente

feines.ERLEBENUnterwegs auf

ausgedehnten Wanderrouten

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Grußwort

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Als Thüringer Systemhaus sind wirIhr Partner, wenn es um IT, Kom -munikation und Netzwerke geht. Wirmodernisieren und warten Ihr Sys -tem und bieten Ihnen neben derAusstattung mit Hard- und Softwareauch einen Rundum-Service bei derkontinuierlichen Überwachung. Siesparen Zeit und Kosten dank mo-dernster IT-Komponenten. Durch einpermanentes Monitoring sicher-heitsrelevanter Prozesse wie IhrerFirewall oder Antivirus-Softwaresind Sie immer auf dem neuestenStand. Und passiert doch einmal et-was, sind wir sofort zur Stelle umdas Problem zu beheben. Sie habenZeit für Ihr Kerngeschäft, wir küm-mern uns darum, dass das so bleibt.

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1. Jahr Wartung geschenkt!

Liebe Leserinnen und Leser desWirtschaftsspiegel Thüringen,liebe Besucherinnen und Besucher derInternationalen Grünen Woche 2012,

sind Sie Genießer, vor allem wenn es ums Essen geht? Dann lade ich Sie herzlich ein,in diesem Heft auf Genussreise durch Thüringen zu gehen. Bislang locken besondersdie Naturschönheiten und ein reiches kulturelles Erbe Besucher in den Freistaat.Dabei ist Thüringen auch ein Land für Feinschmecker, das wollen wir noch bekann-ter machen.

Haben Sie zum Beispiel schon einmal unseren Ziegenkäse gekostet, EichsfelderStracke, Thüringer Wein, eine feine Schokolade oder Senf made in Thüringen? Dannwissen Sie, wovon ich spreche. In unserem Land produzieren wir zahlreiche Lebens -mittel, die mehr als bloß den Magen füllen. Sie sprechen unsere Sinne an und berei-ten uns einmalige Geschmackserlebnisse.

Hinter diesen Thüringer Spezialitäten steht eine leistungsstarke, innovationsfreudigeErnährungswirtschaft, die weitgehend von kleinen und mittelständischen Betriebengeprägt ist. Im verarbeitenden Gewerbe ist sie derzeit die drittgrößte Branche imFreistaat. Durch das Thüringer Agrarmarketing erfährt die Ernährungswirtschaft pro-fessionelle Unterstützung bei der Suche nach neuen Absatzmärkten.

Kürzlich haben sich führende Unternehmen der Branche zusammen getan, um alsThüringer Ernährungsnetzwerk noch schlagkräftiger zu werden. Damit haben wir ei-gentlich alles zusammen, was es für ein Genussland Thüringen braucht: RührigeUnternehmerinnen und Unternehmer, einen überbetrieblichen Support durch Netz -werk und Agrarmarketing und vor allem hervorragende Produkte. Am Ende überzeugtder Geschmack.

Jürgen ReinholzThüringer Minister für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz

Jürgen Reinholz, Thüringer Minister für Landwirtschaft,Forsten, Umwelt und Naturschutz

Foto: TMLFUN

Page 4: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 7/2011

Inhalt

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06 ...... Feines Thüringen: Erfolg trifft Erlebnis

08 ...... Interview mit Landwirtschaftsminister...... Jürgen Reinholz

10 ...... Unterwegs auf der Straße der Genüsse

13 ...... Im Land der Überraschungen

14 ...... So schmeckt Thüringen

15 ...... Heimat des guten Geschmacks:...... Marken aus Thüringen

16 ...... Unterwegs auf zwei Rädern

17 ...... Interview mit DEHOGA-Hauptgeschäftsführer...... Dirk Ellinger

18 ...... Genusswelten aus Thüringen

19 ...... Glasfaszination aus Lauscha

22 ...... Eine Rundreise durch die Landwirtschaft...... Thüringens

25 ...... Erfolgsfaktor Flexibilität

26 ...... Kneipp, Kelten, Liquid Sound...... Gesundheit und Wellness in Thüringen

28 ...... Erfolgreiches Jahr 2011 für ...... den Nationalpark Hainich

30 ...... Nachwachsende Rohstoffe...... Bioenergieregion zieht Bildungstouristen an

34 ...... Als Besucher kommen – ...... als Bewohner bleiben

42 ...... Erstes Radfahrerhotel will „Bio“ werden

Aus dem Inhalt

Unser Titelbild stammt aus der Küchevon Ralf Kronmüller, dem mit einemMichelinstern ausgezeichneten Koch des Gourmetschloss Sondershausen.

Mehr erfahren Sie in unserer Titelgeschichte.

... Seite 07

Glasfaszinationaus Lauscha

… Seite 19

Süße Sünden: Goethe Schokoladentaler

Manufaktur ... Seite 24

Fotos: Fotoquelle Pressearchiv Gourmetschloss Sondershausen / Ralf Kronmüller; Goethe Schokoladenthaler Manufaktur, Pierre Kamin

Rubriken

03 ...... Grußwort

20/23 Nachrichten

39 ...... Expertenräte

42 ...... Impressum

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Unser Highlight im September 2012:

www.messe-erfurt.de

MESSENKONGRESSEEVENTS

www.gruenetage.de

Die Landwirtschaftsmesse7. – 9. September

Grüne TageThüringen

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Land schafft Genuss„Wenn auch anzunehmen ist, alles sei bereits gesagt, so darf mandoch keinesfalls folgern, dass auch alles gehört und verstanden ist.“Lebte lebte er noch, hätte der Urheber dieses Zitats am 22. Oktober 2011 seinenzweihundertsten Geburtstag gefeiert. Franz Liszt, gebürtiger Ungar, verbrachte knapp20 Jahre seines Lebens als Hofkapellmeister im thüringischen Weimar. Die Jahre hierwaren seine künstlerisch produktivste Zeit. „Tue Gutes und rede darüber!“ könnteheute neudeutsch hinter seiner Aussage stehen. Denn in Thüringen gibt es auch zweiJahrhunderte nach Liszt noch so viel Unentdecktes, so viel Erlebenswertes, so vielzum Genießen. Leider spricht man zu wenig darüber. Wald – Wurst – Weimar, das istoftmals das einzige Bild, welches man außerhalb Thüringens mit dem Freistaatverbindet. Doch das „Grüne Herz Deutschlands“ hat weit mehr zu bieten. Viele feineSeiten gilt es in dem Bundesland zwischen den Flüssen Werra, Saale, Elster undUnstrut zu erleben. Ob Ernährungsbranche oder Agrarwirtschaft, ob Hotellerie oderGaststättengewerbe, ob Tourismusschaffende oder Wellnessbetriebe oder auchnachhaltige Land- und Forstwirtschaft – unzählige Unternehmen und Initiativen imFreistaat haben in Person von mehr als 100.000 Menschen tagtäglich das Ziel,Thüringen zum Erlebnis und zum Genuss zu machen. Ihr Rezept dabei: Gastfreund -schaft und Qualität. Und das zunehmend mit Erfolg – so findet man bundesweitimmer öfter wohlschmeckende Spezialitäten aus dem Land, das nicht nur Liszt einstso begeisterte. Der WIRTSCHAFTSSPIEGEL hat den Komponisten noch im Ohr undbegibt sich auf eine Rundreise durch die (Genuss)Landschaft einer Region, die sichmit Engagement und Tradition als ein feines Thüringen präsentiert. (bo)

Foto: Thüringer Tourismus GmbH/Toma Babovic

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Titelgeschichte

Essen wieGott in

Frankreich

In Thüringen kulinarische Genüsse zu erleben, fälltnicht schwer. Landauf, landab laden edle Restaurantsund gemütliche Gasthöfe auch fernab der Haupt -straßen zum Verweilen ein. Thüringer Klas siker undinternationale Spezialitäten stehen überall auf denKarten. Besonders empfehlenswerte Küchen sindweltweit an ihren Miche lin sternen zu erkennen.Thüringen hat davon zwei.

In Weimar glänzt das „Anna Amalia“ mit Küchenchef MarcelloFabbri, in Sonderhausen das Schlossrestaurant unter KüchenchefRalf Kron müller. Der erst 29-Jährige leitet das Restaurant seitetwas mehr als zwei Jahren, bekam seinen ersten Stern 2010 undverteidigte ihn im Jahr 2011. Ein Blick in das Schloss restaurantlässt erahnen, wa rum die Tester ihn ehrten. Das edle Äußere desGebäudes setzt sich auch im Inneren fort. Stilvolles Ambienteund eine freundliche Be dienung schaffen Wohlfühl atmosphäre.Doch erst der Inhalt der Karte verrät die wahre Klasse desHauses. Wildentenbrust mit dreierlei Schwarz wurzel undglacierten Maronen, gebratene Jakobs mu schel mit Maronen -stampf und Curryschaum oder Veloute vom Kürbis mitSpanferkel filet klingen verlockend. Auf dem Teller serviert haltensie ihr Versprechen und zergehen auf der Zunge.

Die Weinkarte bietet eine Vielzahl deutscher WeineZu Menüs mit drei, fünf oder acht Gängen werden auch

korrespondierende Weine ge reicht. Auf der Weinkarte ist die ganzeWelt zuhause. Dominiert wird sie jedoch von deutschen Tropfen.Rotwein aus dem Rhein gau, Weißwein von der Mosel, Rosé ausBaden – den Geschmack der Ken ner treffen diese Weine immer.Natürlich werden auch Weine geboten, die an Saale und Unstrutreiften, denn neben der französisch dominierten Karte kommt auchdiese Region nicht zu kurz. Trotz des ed len Ambien tes, dervorzüglichen Küche und der exzellenten Weine sind die Preisemoderat. Schon für 20 Euro kann sich der Gast den Gaumenverwöhnen lassen. Das Glas Weißburgunder vom Weingut KlosterPforta lässt sich für unter fünf Euro genießen. Abgerundet wird dasErlebnis im Restaurant durch die großartige Kulisse des Schlos ses.Das ehemalige Resi denzschloss der Fürsten zu Schwarz burg-Sondershausen stammt aus dem 17. Jahrhundert und bildet denper fekten Rahmen für einen kulinarischen Hochgenuss. (su)

www.gourmetschloss.de

Talent und Geschmack –Ralf Kronmüller erkochtesich im Jahr 2010 seinenersten Michelinstern.

Fotoquelle Pressearchiv Gourmetschloss Sondershausen / Ralf Kronmüller

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feines Thüringen

8 Fotos dieser Doppelseite: TMLFUN

Landwirtschaft, Ernährung und Genuss sind inThüringen untrennbar miteinander verbunden. DerWIRTSCHAFTSSPIEGEL sprach mit Landwirtschafts -minister Jürgen Reinholz über die Branche, derenProdukte und nachwachsende Rohstoffe.

„Das Ernährungsnetzwerk kanneine Treiberfunktion übernehmen“

Ende 2011 gründete sich unter Federführung Ihres Hauses ein Bran chennetzwerk der Thüringer Ernährungs -wirtschaft. Was versprechen Sie sich davon und waserwartet die Branche?„Die Ernährungswirtschaft gehört zu den größten Branchen Thürin -gens mit einem Anteil am verarbeitenden Gewerbe von derzeit 13Pro zent. Allerdings gab es bisher keine direkte Interessenvertretungauf Landesebene. Das Bedürfnis der Unternehmen sich zu vernetzen,habe ich gern aufgegriffen und die Gründung des Ernährungs netz -werks von Beginn an unterstützt. Ein Netzwerk lebt von seinenAkteuren. Die künftige Zusammen ar beit im Netzwerk soll über dieGren zen der klassischen Ernäh rungs wirtschaft hinaus gehen undmehr als nur Wertschöpfungsketten betreffen. Es wird Koope ra -tionen mit der Wissenschaft geben, eine begleitende Öffentlichkeits-arbeit, man wird sich über Trends und Richtlinien austauschen, sichgegenseitig bei der Ge winnung von Arbeitskräften sowie der Aus-und Weiterbildung von Mitarbeitern unterstützen.“

Wird sich dadurch auch das Agrarmarketing des Freistaats Thüringen verändern?„Das Thüringer Agrarmarketing zielt vor allem auf die Absatzförde -rung Thüringer Produkte durch die Organisation von Warenbörsenund Messen. Das Netzwerk hingegen will die inneren Stärken der Er -näh rungswirtschaft fördern und bündeln, insbesondere durch Wis -sens transfer und Lobbyarbeit. Bei internationalen Projekten wird eseine enge Kooperation zwischen dem Thüringer Agrarmarketing unddem Ernährungsnetzwerk geben. Beide ergänzen sich optimal.“

Zertifizierte Thüringer Produkte präsentieren sich unterdem Siegel „Geprüfte Qualität Thüringen“. Was bedeutet esfür den Verbraucher, wer vergibt es und welche Effekte hates letztlich für die nationale und internationaleVermarktung der Produkte?„Das Thüringer Qualitätszeichen „Geprüfte Qualität-Thüringen“kenn zeichnet Lebensmittel und gärtnerische Produkte, die höchsteAn sprüche erfüllen, die ständig neutral kontrolliert und in Thüringenhergestellt werden. Sind die Kriterien erfüllt, schließen Agrar -ministerium und Unternehmen einen Lizenzvertrag. Gegenwärtigsind 377 Produkte von 123 Unternehmen mit dem Siegel ausge-zeichnet. Der Verbraucher hat nicht nur eine Qualitätsgarantie, son-dern unterstützt die heimische Qualitätsproduktion und Arbeits -plätze, wenn er gezielt Thüringer Produkte mit dem Siegel kauft. DerProduktabsender „Thüringen“ und das Qualitätszeichen sind mittler-weile auch deutschlandweit bekannt, das führt zu positiven Ver -kaufseffekten.“

Wie hoch ist der Anteil der Ernährungsbranche am Export -markt und wie kann der Anteil weiter erhöht werden?„Während Deutschland zu den größten Agrarexporteuren der Weltgehört und die Exportquote bei 18 Prozent liegt, exportiert Thü -ringens Ernährungswirtschaft fast ausschließlich in die Eurozone.Unsere Exportquote lag 2010 bei 13,5 Prozent. Diese zu erhöhen, istsicherlich wünschenswert. Wir müssen aber bedenken, dass unsereEr nährungswirtschaft mittelständisch geprägt ist, und dass es mitein maligen Messebesuchen im Ausland nicht getan ist. Man muss inden Exportländern Handelspartner gewinnen, die langfristig dieLogistik, Lagerung und die Marktbetreuung übernehmen, vielleichtsogar Auslandsrepräsentanzen einrichten. Das Ernährungsnetzwerkkann hierbei eine Treiberfunktion übernehmen.“

Wie arbeitet die Branche mit Forschung und Wissenschaftin Thü ringen zusammen?„Jedes Thüringer Unternehmen hat ein Eigeninteresse, mit neuenProdukten seine Marktchancen zu erhöhen. Dazu ist in der Regel ei-ne Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen nötig. Hier ver-weise ich auf die Möglichkeit für kleine und mittlere Unternehmen,

Thüringens LandwirtschaftsministerJürgen Reinholz

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feines Thüringen

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Thüringen kann man mit Fug und Recht als Spezialitätenlandbezeichnen.

Innovationsförderung in Anspruch zu nehmen, zur Unterstützung vonVerfahrens- und Produktentwicklungen. Im Übrigen hat sich das Thü -ringer Ernährungsnetzwerk die Zusammenarbeit mit der Wissen -schaft zum Ziel gesetzt.“

Welche Erzeugnisse sind denn neben Klö ßen und Bratwurst die bekanntesten Erfolgsprodukte und Spezialitäten?„Thüringen kann man mit Fug und Recht als Spezialitätenland be-zeichnen. Gerade bei Backwaren gibt es zahlreiche Besonderheiten.Beispielhaft nenne ich den Thüringer Weihnachtsstollen und dasErfurter Schittchen, die als geschützte geografische Angabe in dasEuropäische Markenregister eingetragen werden sollen. Weiterhingibt es Schwarzbiere, Spirituosen, Süßwaren und Milchprodukte, dieals Thüringer Erzeugnisse beliebt sind.“

Verändert die Erzeugung nachwachsender Rohstoffe dieBewirt schaf tung der landwirtschaftlichen Nutzflächen imFreistaat und welche Erzeugnisse spielen dabei eine Rolle? „Der Reichtum ganzer Regionen, gerade auch in Thüringen, gründe-te sich auf den Anbau nachwachsender Rohstoffe. Natürlich habendie Anbauflächen nachwachsender Rohstoffe, insbesondere beiEnergiepflanzen, in den vergangenen Jahren zugelegt. 2010 wurdenetwa 15 Prozent der Ackerfläche für den Anbau nachwachsenderRohstoffe genutzt. Die aktuelle Potenzialstudie der Landesanstaltfür Landwirtschaft kommt zu dem Ergebnis, dass die Fläche auf biszu 20 Prozent der Ackerfläche und bis zu zehn Prozent der Grün -landfläche ausgedehnt werden könnte, ohne die Versorgung mitNahrungs- und Futtermitteln zu gefährden. Den größten Anteil land-wirtschaftlicher Kulturen für die Energieerzeugung stellen gegen-wärtig Getreide, Ölsaaten, Mais und Ackerfutter. Diese Kulturen wer-den künftig ergänzt durch alternative Energiepflanzen wie dieDurchwachsene Silphie, Hirsearten oder auch schnellwachsendeBaumarten im Kurzumtrieb. Einen flächenmäßig kleinen, aber volks-

wirtschaftlich bedeutsamen Anteil nimmt der Anbau von Heil-, Duft-und Gewürzpflanzen ein, der bei uns eine lange Tradition hat. Mit1.300 bis 1.500 Hektar pro Jahr stellt Thüringen zwischen 20 und 25Pro zent der deutschen Anbaufläche für diese Kulturen. Eine Nischein der stofflichen Verwertung bedient der Faserhanfanbau in Thürin -gen auf etwa 300 Hektar.“

Thüringens großflächige Waldgebiete sind vor allem Tou ris mus magnet. Doch welche Bedeutung haben Wälderfür die Versorgung der Industrie mit nachwachsendenRohstoffen?„Die etwa 550.000 Hektar Wald in Thüringen werden nachhaltig undmultifunktional bewirtschaftet. Ziel ist es, die verschiedenen Funk -tionen des Waldes als Lebens-, Erholungs- und Wirtschaftsraum aufkleinster Fläche umzusetzen. Die stoffliche Nutzung von Holz hatbei uns Vorrang vor der energetischen. Insgesamt werden in Thü -ringen etwa 2,5 Millionen Festmeter Holz pro Jahr eingeschlagen.Das ist deutlich weniger, als jährlich in den Wäldern wieder zu-wächst. Die Verarbeitungskapazitäten der Thü ringer Holzindustriefür Rohholz liegen weitaus höher, bei etwas mehr als vier MillionenFestmeter. Das fehlende Holz wird hauptsächlich aus den umliegen-den Bundesländern importiert.“

Apropos Thüringer Waldgebiete: Gestatten Sie uns ab -schließend noch eine persönliche Frage. Wo kann man Sieals gebürtigen und heute noch sesshaften Nordthüringer inThüringens Wäldern antreffen? „In Nordthüringen ist natürlich der Harz mein bevorzugtes Wande r -ge biet, weil er direkt vor meiner Haustür liegt. Besonders gern wan-dere ich mit meiner Frau und unserem Hund am Jägerfleck in Ben -necken stein sowie im Südharz in der Rüdigsdorfer Schweiz.“

I Das Gespräch führte Chefredakteur Daniel Bormke

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werbe des Freistaats gezielt zu plat -zieren: „Wir wollen die zweite unddritte Stufe der Ernäh rungswirtschaftvernetzen. Also nicht die Landwirt -schaft in erster Stufe, sondern nur dieverarbeitende Indus trie und den ver -brau chenden Bereich. Also genau da,wo Ernährung gefragt ist, in Hotels,Res tau rants und der Tourismuswirt -schaft.“

Wo liegen denn derzeit vorrangigdie Märkte Ihrer Branche?„Vorwiegend in Deutschland. Thü rin -gen ist zwar für viele Hersteller Haupt -absatzgebiet, aber wir arbeiten auchnational. Beides muss intensiviert undausgebaut werden.“

Derzeit liegt die Exportquote der

Anfang November 2011 trafen im Er -fur ter Airporthotel etwa 25 dieser Fir -men chefs zusammen und gründetendas „TH-ERN-NET“. Hinter diesen aufden ersten Blick kryptisch erscheinen -den Buchstaben steckt nun das Thü rin -ger Ernährungsnetzwerk. Als Vereinkonzi piert, möchten sich die Akteureder Branche nachhaltig vernetzen unddadurch die Marktposition der Thü rin g -er Produkte und Firmen deutlich aus -bauen. „Wir in Thüringen produ zierenqualitativ hochwertige Lebens mittel,jetzt gilt es, sie noch bekannter zumachen“, erläuterte Roland Rich wien,Staats sekretär im Thüringer Land wirt -schafts ministerium. Dessen Haus hattegemeinsam mit dem Thü ringer Wirt -schafts ministerium den TH-ERN-NET-Gründungsprozess begleitet. Einer der

15 Netzwerkgrün der und ge wählterVorsitzender des Vorstands ist KarlHeinz Einhäuser. Er ist Ge schäfts führerder VIBA Sweets GmbH und stellt amSüdwesthang des Thüringer Waldes, inFloh-Seligenthal, mit seinen knapp 200Mitarbei tern Pra linen und Köst lich -keiten aus Schoko lade her. Gemein sammit dem neuen Netzwerk möchte erThüringen zur Ge nussmarke ma chen.Im Gespräch mit dem WIRT SCHAFTS -SPIEGEL be richtet Einhäuser vonersten inhalt lichen An sätzen des TH-ERN-NET, erzählt von anstehendenAufgaben und gibt einen Einblick inseine ganz persön lichen Visionen.

So sieht er den Ansatz punkt der Netz -werk arbeit vor allem darin, ThüringerPro dukte im Hotel- und Gaststätten ge -

Salami, Pralinen, die berühmten Thüringer Klöße, edle Molkereiprodukte oder Qualitätskonserven – hinter denLeckereien der Ernährungsbranche in Thüringen stecken mehr als 18.000 Arbeitskräfte, zahlreiche Firmen undnatürlich auch Firmenchefs. Sie sind in Summe drittgrößter Arbeitgeber des verarbeitenden Gewerbes imFreistaat. In der ersten Jahreshälfte 2011 erwirtschafteten sie einen Umsatz von mehr als 2,2 Milliarden Euro.

Karl Heinz Einhäuser,Vorsitzender des Vorstands des Thüringer Ernährungs-netzwerks TH-ERN-NET

UnterwegsAuf der Straße der Genüsse

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feines Thüringen

11Fotos: Sascha Uthe/Wirtschaftsspiegel, Coppenrath und Wiese

www.viba-sweets.de

Ernäh rungswirtschaft bei knapp16 Prozent. Sehen Sie auch dortnoch Ausbaupotenzial?„Unser Exportmarkt ist recht unter -schiedlich. Einige Kollegen betreibenbeispielsweise gar keinen Export.Doch unseren Netzwerk schwerpunktsehe ich nicht in der Notwendigkeit,den Export zu forcieren, sondern eherdarin, unsere Regio nalität nach vornzu brin gen. Wir müssen in Thüringenvor allem im Gastgewerbe noch mehrregionale Produkte auf den Tischbringen.“

Wie wollen Sie das erreichen?„Zum Beispiel kooperieren wir mitdem DEHOGA, dem Branchenverbanddes Hotel- und Gastronomiegewerbesin Thüringen. Weiterhin suchen wir dieenge Zusammenarbeit mit den Ak teu -ren der Thüringer Tourismus GmbH.“

Entsteht dabei nicht eher eineKonkurrenzsituation? „Ganz und gar nicht! Denn die Touris -ten, die hierher kommen, wollen dochThüringer Produkte essen. Wenn sienach Italien fahren, erwarten sie auchkeine deutschen Klöße, sondernwollen italienische Pasta essen unditalienischen Wein trinken. Der Touristerwartet eben regionale Produkte.Aber das ist leider noch zu wenig ent -wickelt. Vor allem den großen Hotel -ketten muss man bewusst machen,welche Chance und welches Potenzialsie im Angebot regionaler Produktebeim Gast haben. So schafft manIdentifikation mit der Region und dieGäste kommen wieder; eben auch weilThüringen nicht nur schön ist, sondernauch schmeckt.“

Doch während Karl Heinz Einhäuserrecht leidenschaftlich von der Ent -wicklung der Thüringer Ernährungs -branche erzählt wird er nachdenklich.„Etwa 80 Prozent der hier ansässigenBetriebe sind kleine Mittelständler mitweniger als 60 Mitarbeitern. Diesehaben besonders unter dem Preis -kampf am Markt und unter dem Mar -kendruck der großen Handelsketten zuleiden“, erläutert der Netzwerkchef.Gerade dort müsse Politik ansetzenund klare Wettbe werbs regeln beimMarktzugang schaffen. Das sei, soEinhäuser, zwar kein spezielles Th ü -ringer Problem, sondern eher eindeutschland- oder gar ein EU-weites.Doch wenn man es in Thüringen nichtschaffe, eine einheitliche Richtunganzugeben, werde man es auf deut -scher Ebene oder in Europa erst rechtnicht schaffen. „Wir müssen in Thü -ringen Konzepte entwerfen, mit denenwir dann über die Landes grenzenhinweg werben können.“ Dazu hat erkonkrete Ideen: „Wir können denHandel dabei unter stützen, wenn erregionale Produkte auch regionalvermarkten möchte. Am Ende mussdas natürlich Zusammenarbeitheißen.“

Geht denn der Trend zurRegionalität? „Es gibt verschiedene Trends, dabeiauch den zur Regionalität. Eine Regiondefiniert sich nicht nur politisch, son -dern auch über die Landschaft, dieSprache und die gemeinsame Tra -dition. Das geht über Landes grenzenhinaus. Der Verbraucher ist vermehrtgern bereit, für regionale ProdukteGeld auszugeben.“

Auf die Frage, wie denn Thüringen ausseiner Sicht zur festen Genuss-Markewerden könne, breitete Einhäusersprich wört lich die Thüringer Landkarteaus: „Ich habe da eine konkrete Idee.Die heißt: ‚Thüringen – Straße derGenüsse.‘ Man sollte die touristischenHighlights mit den kulinarischenErlebnisorten verbinden und zu einerRoute zusam menfassen. In Greußengibt es die Salamiherstellung und imNachbarort eine alte Burg. Weiterge -dacht könne man ganz konkreteAktivitäten mit Thüringer Produktenverbinden, einen Marathonlauf, einRadrennen, ein Oldtimerrennen; unddas alles auf der Straße der Genüsse.“ Einhäuser ist letztlich eben nicht nurNetzwerkchef und Schokoladen -spezialist, sondern auch Visionär darin,historische, kulturelle und Genuss -elemente zusammenzubringen. (bo)

I Das Gespräch führte Chefredakteur Daniel Bormke

Die Ernährungsbranche ist der drittgrößte Arbeitgeber in Thüringen

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feines Thüringen

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Das Ringberg Hotel Suhl hat einmal mehr erfolgreich nachden Sternen gegriffen. Weitere drei Jahre, bis November2014, darf es die Klassifikation „Drei Sterne – Superior“führen. Dabei ist auf der Urkunde, die vom DeutschenHotel- und Gastgewerbeverband in Zusammenarbeit mitden Tourismusverbänden ausgestellt wird, vermerkt, dassder Betrieb deutlich mehr Wertungspunkte erreichte, alsfür seine Kategorie erforderlich sind.

Vor wenigen Wochenwurde im Diana-Winter -

garten ein ThüringerSpezialitätenre staurant

eingeweiht.

Nach den Sternen gegriffen

Es sind viele Faktoren, welche die At trak tivität des Hotels auf dem760 Met er hohen Ringberg mitten im Herzen des Thü ringerWaldes ausmachen. Die 290 Zimmer und Suiten sind modern ein -gerichtet und mit Flach bild fern seh ern ausgestattet. Sie bietenschöne Aus sichten ins weite Land. Res taurants und Lobbybar, inden wärmeren Jahres zei ten obendrein bewirtschaftete Terras sen,abwechslungsreiche Küche, ein Schwimmbad mit Saunabereich,Fit ness räume und Kinderbetreuung sorgen für Wohlfühl atmos -phäre auf dem Berggipfel. Vor wenigen Wochen wurde einweiteres Restaurant im neuen, gläsernen Diana-Wintergarteneingeweiht. Anknüpfend an die über 500-jährige Suhler Waffen -geschichte thront eine überlebensgroße Skulptur der Jagd göt tininmitten des Thüringer Speziali tä ten restaurants. Knapp 100Mitarbeiter und Auszubildende bemühen sich täglich um höchsteService-Qualität.

Das Haus, das vor mehr als 30 Jahren eröffnet wurde, erlebte unterseinem neuen Besitzer Wolfgang F. Kanig eine tiefgreifendeSchönheitskur und kann heute international konkurrieren. Die An bindung über die Autobahnen A 71 und A 73 ist perfekt. Vor derHoteltür begegnet der Gast Natur pur und zu jeder Jahreszeit gibtes die Möglichkeit, den Wald für Bewegung zu nutzen, sei es wan -dernd, per Mountainbike oder im Winter auf Skiern. Die sportlicheAus rüstung kann im Hotel ausgeliehen wer den. Längst hat sich dasHaus einen sehr guten Ruf als Urlaubs- und Fami lienhotel erar -beitet, wovon die große Zahl an Stammgästen zeugt. Aber auchFamilien- und Geschäftsfeiern werden hier gerne ausgerichtet oderman trifft sich mit Freunden. Immer interessanter wird das Hoteljedoch auch für Unter nehmen, Verbände oder Ge sellschaften, diehier Tagungen, Kongresse, Semi nare oder Events durchführen.Dafür ste hen bestens geeignete, klimatisierte Räumlichkeiten zurVerfügung. Der große Kongresssaal bietet 550 Gästen Platz,weitere acht Tagungsräume und Foyers ergänzen das Angebot.

Ringberg Hotel GmbH & Co. KGRingberg 10, 98527 Suhl

www.ringberghotel.de

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Von den 290 Zimmernund Suiten genießt man

die Aussicht über dasThüringer Land.

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feines Thüringen

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Qualität ist ein positiver Imagefaktor.Matthias Machnig, Thüringens Wirtschaftsminister

Der Kyffhäuser im Norden, die Stauseen im Osten, der Hainich im Westen und der Rennsteig im Süden – ganz Thüringenist ein Paradies für Touristen. Malerische Landschaften, durchzogen von gut ausgelegten Wanderwegen, und historischeStädte oder Burgen und Schlösser sind zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Neben klassisch bekannten Zielen bietet dasLand aber noch vieles mehr. Urlaub in Thüringen ist Erholung pur. Das ganze Land ist ein Erlebnis.

Im Land der Überraschungen

Es sind nicht nur der Thüringer Wald, die Wartburg oder dasklassische Weimar, womit Thüringen seine Gäste anlockt. Immeröfter interessieren sich die Besucher auch für bisher weniger be -kannte Ziele. Paddeln auf der Werra, Skilaufen in der Rhön, Wan -dern um die Drei Gleichen oder Radfahren im Ilmtal sind inzwi -schen zu festen Größen des Thüringer Tourismus geworden. Dassder Tourismus auf stabilen Füßen steht, belegen die Zahlen: Über400 Hotels und über 400 Gasthöfe beherbergen Gäste aus allerWelt. Insgesamt warten weit mehr als 1.000 Herbergen mit ihremguten Service auf. Auch dieser Service ist Garant dafür, dassimmer mehr Gäste nach Thüringen kommen. Und beim Serviceist Qua li tät gefragt. „Wenn wir die Zielmarke von zehn MillionenÜbernach tungen pro Jahr endlich knacken wollen, müssen wirhier noch deutlich besser werden“, sagte Thüringens Wirtschafts -minister Matthias Machnig Mitte November 2011 beim 5. Thürin -ger Service Qualitäts tag. „Ein guter Service, attraktive Angeboteund angemessene Preise in Hotels, Pensionen und Gaststättensind wichtige Voraussetzungen, um Gäste nach Thüringen zulocken. Qualität ist ein positiver Imagefaktor – sie spricht sich

herum und führt dazu, dass Thüringen als Reiseziel weiter empfoh -len wird“, so der Minister weiter.

Burgen, Schlösser und Museen Die Zahl der Gäste steigt seit Jahren stetig an. Der durchschnitt -liche Gast bleibt übrigens statistische 2,7 Tage im Freistaat. Zeitgenug für einen ausgiebigen Rundgang durch die Erfurter Altstadtoder einen Besuch der Dornburger Schlösser hoch über dem Saale -tal. Für eine Tour entlang der vielen Burgen und Schlösser im Landreichen die statistischen 2,7 Tage allerdings nicht. Schloss Elisa -bethenburg in Meiningen, Schloss Friedenstein in Gotha, dasResidenzschloss in Sondershausen, Schloss Belvedere in Weimaroder die Heidecks burg in Rudolstadt sind nur einige wenigestellvertretende Namen wichtiger kulturhistorischer Denkmäler.Museen, technische Denk mäler, Ausstellungen und Galerien über -raschen überall im Land mit spannenden Details. Es lohnt sichalso, Thüringen mehr als nur einmal zu bereisen. (su)

Der Rennsteig

Kunsthaus in Apolda

www.thueringen-tourismus.de

Fotos: Andreas Hub, Barbara Neumann/Thüringer Tourismus GmbH, TMWAT

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Auf dem Vor -marsch dabei:regionale Erzeug -nisse in Bio-Qualität. Unddamit liegt der Freistaat ganz im Ernährungstrend des 21. Jahr -hunderts. Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner erklärt: „Diewachsende Bedeutung der Biobranche zeigt sich auch in der stetigzunehmenden Zahl der ökologisch bewirtschafteten Fläche undder ökologisch wirtschaftenden Betriebe“. Ein Thü ringerUnternehmen, das genau mit dieser Einstellung nicht nur auf derMenükarte punktet: Das Bio-Seehotel Zeulenroda. Hier gehört„Bio“ zum Geschäftskonzept und ist gleichzeitig die Grundlage derhauseigenen hochwertigen Gastronomie. So geht KüchenchefChristian Obst auch schon mal selbst auf den Markt, um sich durchdie regionalen Ernteerzeugnisse zu wühlen. Letztere habenübrigens gute Chancen, durch die Verarbeitung zur hoteleigenenMarmelade Kloß und Co nachzueifern und selbst eines derbegehrten Thüringer Qualitäts produkte zu werden. (mü)

Thüringen gilt als das „grüne Herz“ und als Land der Genießer.Beides nicht von ungefähr, wie der Blick auf die Geschichte zeigt:Der „frühe“ Thüringer lebte nahe Wäldern und weitläufigen Fel -dern, fernab der Großstädte, von Ackerbau und Viehzucht. Arbeit,die zum einen hungrig machte, und zum anderen stets für einenzwar einfach, dafür aber reich gedeckten Tisch sorgte. Ein großesStück Braten, reichhaltige Soße und Kartoffelbeilagen – alsbodenständige Hausmannskost schätzt man die Thüringer Küchein dieser Form bis heute.

Das heißt aber nicht, dass im Freistaat die Küchenuhr stehengeblieben ist. Im Gegenteil, man hat sich nicht nur den fremdenKochkulturen geöffnet – vom arabischen bis zum vietnamesi -schen Gaumenschmaus ist inzwischen beinah alles auf denThü ringer Tellern vertreten – sondern auch die eigenen Spezia -litä ten auf das Erlesenste verfeinert. So bereichern neben denbe kann ten Küchen klassikern inzwischen auch Shitakeleberwurst,Schnecken suppe und Bratwurst-Carpaccio die Produktpalette.

Denkt man kulinarisch an Thüringen, hat man schnell den Bratwurstgeruch inder Nase oder die dampfenden Klöße vor Augen. Zwei essbare Klischees?Vielleicht. Auf jeden Fall aber zwei echte Originale, die stellvertretend für die Thüringer Küche in der Genuss welt ihren Platz behaupten. Doch: Der Freistaat is(s)t noch viel mehr.

Bei der Auswahl der über 6.500 Ausgangsprodukte achtet der Küchenchef des Bio-Seehotel Zeulenroda auf zertifizierte Bio-Qualität und Erzeugnisse ausder Region.

So schmeckt Thüringen

www.bio-seehotel-zeulenroda.de

Bratwurst-Carpaccio

Zutaten für 4 Portionen• 4 Thüringer Rostbratwürste • 2 EL Speiseöl• buntes Salatsortiment• 4 EL Walnussöl• Balsamicoessig• Salz, Pfeffer aus der Mühle• etwas Zitronendressing

Die gebratenen Thüringer Rost -bratwürste in dünne Scheibenschneiden und so auslegen, dasssie sich etwas überlappen. NachGeschmack mit grob gestoßenemPfeffer, Balsamicoessig und Salzwürzen, danach mit dem Wal -nussöl beträufeln. Mit mariniertemSalat anrichten.

Dazu passen Pellkartoffeln,Ciabattabrot oder frische Brötchen.

Foto

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Heimat des guten Geschmacks

Maßgeblich beteiligt daran ist beispielsweise der Thüringer BORN Senf. Seit fast 200Jahren werden verschiedenste Gerichte mit Produkten aus dem Hause BORN gewürzt undverfeinert. Ausgezeichneter Ketchup, Mayonnaise, Dressing, Saucen, Meerrettich und Essiggehören seit Jahren zum Sortiment. Quasi fast gegenüber betreibt die Firma Rotstern einekleine aber feine Confiserie. Betritt man das Ladenlokal, duftet es süß, denn neben denPralinés der im ostthüringischen Saalfeld ansässigen Schokoladenmanufaktur findet manhier Tafelschokoladen in außergewöhnlichen Geschmacksrichtungen wie Zartbitter mitrosa Pfeffer. Als Thüringer Marke hat sich auch die Firma HERZGUT etabliert. Mit ihrenSpe zialitäten ist die Landmolkerei auch in einigen alten Bundesländern und Italien prä -sent. Das thüringische Unternehmen beschäftigt 87 Mitarbeiter sowie fünf Auszubildende.Alle Milcherzeugnisse sind nach dem Qualitätssicherungssystem Milch (QM-Milch)zertifiziert. Und die berühmten Klassiker, die Thüringer Wurstspezialitäten ThüringerRostbratwurst, Thüringer Rotwurst und Thüringer Leberwurst sind seit 2004 unter derDachmarke „Thüringer Original“ in das Verzeichnis der geschützten geografischenAngaben der EU aufgenommen; die Greußener Salami übrigens schon seit 1998. Jährlichwerden in Thüringen etwa 350 Millionen „echte“ Thüringer Bratwürste hergestellt. Überdas Güte siegel „Geprüfte Qualität – Thüringen“ erhält der Verbraucher die Garantiehochwertiger Produkte aus Thüringen. Vergeben wird es an Unternehmen der Agrar- undErnäh rungswirtschaft vom Thüringer Landwirtschaftsministerium. Das Siegel belegt, dassmindestens 50,1 Prozent der verwendeten Rohstoffe für Fertigprodukte aus Thüringenstammen; bei Rohprodukten sogar einhundert Prozent. Na denn, wohl bekomm’s! (bo)

„Qualität ist das beste Rezept“ – so lautet der Markenclaim eines großendeutschen Lebensmittelherstellers. Eine Beschreibung, die im Wortlaut auchgenau so auf die Thüringer Ernährungs- und Lebensmittelwirtschaft zutrifft.Von feiner Küche über gesunde Molkereiprodukte, edle Süßwaren oder Fleischbis hin zu auserwählten Gewürzrezepturen – der Freistaat empfiehlt sichimmer mehr als Land des guten Geschmacks.

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www.fahr-rad-in-thueringen.de

Einen Blick von der Wartburg auf die Stadt Eisenach werfen, in Erfurt über die berühmteKrämerbrücke wandeln, Stopp am Zeiss-Planeta ri um in Jena oder Kunst und Kultur in Geraund Altenburg, dazwischen Zeit für einen Cappuccino im Straßencafé und schöne Land -schaf ten zwischen den Städten: Der Radfernweg Thüringer Städtekette verdient zu Rechtdie Bezeichnung einer Genießertour.

Einen ganz anderen Genuss finden die Mountainbiker und schnellen Radler in Thüringenzum Beispiel auf dem Rennsteig-Rad wander weg. Da wechseln sich starke Anstiege aufschmalen Pisten mit ebenen Wegen, die durch den lichten Wald führen, ab. Auch wenn dieHartgesottenen den 195 Kilometer langen Radweg an einem Tag bewältigen, empfiehlt essich, den Weg in mindestens drei Etappen zu unterteilen, um auch Zeit für die schönenAusblicke zu haben oder einen Abstecher zum Beispiel nach Oberhof, Masserberg, Schmal -kalden oder Ilmenau zu machen. Mit natürlichen Sehens würdig keiten wie einer Spritztourdurch die Ilm oder „echten“ Sehen swürdigkeiten wie dem Bienenmuseum in Weimarlassen sich Kinder und ihre Eltern begeistern. Der Ilmtal-Radweg führt über 125 Kilo metervom Rennsteig bis an die Saale. Unterwegs sollte man auf keinen Fall die Kunst- undSenfmühle in Kleinhett stedt, das Schau bergwerk Volle Rose in Langewiesen, die Flugvor -führungen auf dem Oberschloss in Kranichfeld oder das schwimmende Hüttendorf inEberstedt verpassen. (em)

Fotos: Jens-Ulrich Koch/dpad; Toma Babovic, Andre Regenspurger /TTG

Fotostopp am Goethe Garten -haus in Weimar, tolle Ausblickebeim Picknick auf die Höhen imThüringer Wald oder mit Helmund Zug ins Schaubergwerk inLangewiesen – solche Erlebnissegibt es in Thüringen, und zwarbei einer Tour auf zwei Rädern.Denn nicht nur die Wandererkommen hier auf ih re Kosten,sondern auch für einenRadurlaub ist Thüringen gutaufgestellt. 1.700 KilometerRadfernwege und eine Vielzahlvon Verbindungswegen ermög -lich en dies. Je nach Lust undKondition kommen Genießer,Mountain biker sowie Familienauf ihre Kosten.

Die Wartburg – das ThüringerWahrzeichen beiEisenach – ist auchfür Radwanderereines der Ausflugs -highlights imFreistaat.

Unterwegs auf zwei Rädern

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„Luxus ist für mich

die Zeit zum Genießen“

Etwa 9,5 Millionen Übernachtungen gab es 2010in Thürin gen zu verzeichnen. Schaffen Sie die-ses Jahr die zehn Mil lionen-Hürde?„Dieses Ziel hatten wir bereits die vergangenen sechsJahre. Die Ursachen, dass es nicht erreicht wurde, sindverschieden. Man kann wie üblich das Wetter verant-wortlich machen. Fakt ist, wir müssen einfach besserwerden und weiter daran arbeiten, denn je mehr Über -nachtungen wir haben, desto besser werden wir wahr-genommen. Ob wir es dieses Jahr geschafft haben, werden wir nochsehen.“

Womit punktet Thüringen und wo drückt der Schuh?„Wir punkten ganz klar mit regionalen Produkten und davon habenwir sehr viele gute. Man mag ja über die Bratwurst manchmal lachen,aber das ist ein Aushängeschild. Genau wie Klöße, Thüringer Wurst,Kuchen oder Plätzchen. Wir wollen diese Produkte als gastronomi-sches Motiv stärker in den Vordergrund stellen, denn das nimmt derGast auch wahr. Ein großes Problem hingegen sind die Kosten. DieBranche hat eine sehr dünne Eigenkapitaldecke und zum Beispielsehr hohe Energiekosten, die höchsten in Deutschland.“

Welche speziellen Angebote wird es im kommenden Jahr ge-ben, um die Bilanz stärker zum Positiven zu entwickeln?„Es gibt einige Highlights, die für Besucher sorgen werden. So ha-ben wir zum Beispiel das Themenjahr Wellness und Gesundheit, dieInternationale Kochkunstausstellung (IKA) mit der Olympiade derKöche und auch den 40. Rennsteiglauf. Diese Themen wollen wirnutzen; sie nach außen transportieren. Vor allem müssen wir demTrend der vergangenen Jahre entgegenwirken, dass zwar die Be -sucherzah len steigen, aber der Umsatz rückläufig ist.“

Kommt daher das Image der „Billigmarke“ Natur- und Aktiv -reisemarkt Thüringen, wie es Wirtschaftsminister MatthiasMachnig bezeichnet?„Ja, und teilweise hat er damit sicherlich Recht. Aber wir wissen auch,dass wir davon weg müssen. Wir sind ein Zweiturlaubsland, müssenaber trotzdem angemessene Preise am Markt durchsetzen.“

Wie genau wollen Sie von diesem Image wegkommen?„Indem wir besser zusammenarbeiten. Die Kleinstaaterei war in

Thüringen immer sehr stark verbreitet. Aber nach au-ßen ist das nicht sinnvoll. Ein ausländischer Touristnimmt nicht einen einzelnen Ort wahr. Der sieht eherThüringen, den Thüringer Wald oder die Städte. Hiermüssen wir Rund um-Sorglos-Pa kete schaffen, die die-sen Markt bedienen. Einfach ausgedrückt: Wir müssenmehr Dienst leister werden.“

Gibt es spezielle Luxus-Angebote?„Wie definiert man Luxus? Wir haben über Thüringen verstreut su-per Angebote. Nehmen wir zum Beispiel die Wartburg in Eisenach,das Bio-Seehotel in Zeulenroda, Sternekoch Claus Alboth in Erfurtoder den Sächsischen Hof in Meiningen, um nur einige zu nennen.Das würde ich gar nicht als Luxus bezeichnen, sondern als guteQualität. Luxus ist dann für mich eher die Zeit, die ich mir nehme,um in diesen Lokalitäten auch zu genießen.“

Diese hohe Qualität bekam ein neues Siegel. Was steckt hin-ter dem Qualitätssiegel „ServiceQualität Deutschland inThüringen“?„Zur Bewertung gibt es ein dreistufiges System. Die erste Stufe be-inhaltet die Ausbildung eines so genannten Qualitätscoaches, der imUnternehmen Dienstleistungsprozesse dokumentiert und anhand ei-nes jährlichen Aktionsplanes optimiert. In der zweiten Stufe kommtdie Kontrolle von außen hinzu. Dazu werden eine Mitar beiter- undKundenbefragung und ein MysteryCheck durchgeführt. Die dritteStufe ist ein Qua litäts management, was mit dem ISO-Standard ver-gleichbar ist.“

Wie soll das Siegel für den Kunden sichtbar gemacht werden?Wo liegt der Unterschied zu den Sternen, die jedes Hotel hat?„Sterne sind die Hardware, also Zimmerein richtung und -ausstattung,Servicezeiten und spezielle Angebote. Das Qualitätssiegel ist dieSoft ware. Hier steht die spürbare Qualität im Vordergrund. Wir sinddabei, das Label am Eingang des jeweiligen Hauses anzubringen undes auch in der Kommunikation einzusetzen, also für Endkundenflyerund ähnliches. Dafür brauchten wir natürlich eine nennenswerteAnzahl an Einrichtungen. Jetzt, mit 132 Unternehmen, macht es Sinn,damit in die Außenwerbung zu gehen.“ (rw)

I Das Gespräch führte Redakteur René Weigel

Foto: DEHOGA Thüringen

www.dehoga-thueringen.de

„Feines Thüringen“ ist für Dirk Ellinger, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und GaststättenverbandesThüringen (DEHOGA), alles das, mit dem er positive Emotionen verbinden kann. Ob ein zartes Filetsteak oder eineThüringer Bratwurst; aber auch, einfach mal die Lauf schuhe anziehen und durch den Thüringer Wald joggen. DerWIRTSCHAFTSSPIEGEL sprach mit dem Verbandschef, der die Interessen von rund 1.400 Firmen des Hotel- undGaststätten gewerbes vertritt, über regionale Produkte, Angebote der Branche und das Image Thüringens:

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18 Fotos: Oliver Helbig, Stefan Hopf, Jürgen Scheere, Pierre Kamin, Henryk Schmidt

www.salondinner-thueringen.de

Für die Thüringer Salondinner legt Christine Klauder nebenGenüs sen für den Gaumen, spannenden Kulturthemen undinteressanten Akteuren ein besonderes Augenmerk auf dieWiederbelebung und Wertschätzung von Tischkultur. Dazu nimmtsie verschiedene Regionen und ihre Besonderheiten nacheinanderin den Fokus. Neben Thüringer Künstlern, Köchen und Gestalternwerden, angelehnt an die Slow-Food-Philosophie, immer auchregionale Produkte und Lieferanten mit einbezogen. Für ihreaußergewöhnlichen Tischinszenierungen arbeitet sie eng mitregionalen und überregionalen Glas- und Porzellan-Herstellernzusammen.

Seit Ende 2008 kamen die Salondinner-Freunde in Thüringen inden Genuss zahlreicher einzigartiger Veranstaltungen. DieSalondinner in der Villa Schulenburg Gera, im Neuen MuseumWeimar, in der Farbglashütte Lauscha, auf dem Jenaer Landgrafenund in der Jenaer Villa Rosenthal waren alle innerhalb weniger

Tage ausgebucht und zogen Gäste aus ganz Deutschland an. Fürdas anspruchsvolle Ambiente sorgt die umfangreiche Unterstüt -zung deutscher Porzellan-, Besteck und Glasfirmen. Darunterneben exklusivem Glas aus Lauscha auch edles Porzellan ausKahla.

Während die meisten dieser Veranstaltungen im kleinerenRahmen von etwa 20 bis 40 Personen stattfanden, zog das erstemittel deutsche Salondinnertreffen im Juli 2009 auf den Dorn -burger Schlössern über 60 Salonfreunde aus der ganzen Republikan. Dem Thüringer Salondinner-Team gelang es, eine spannendeVeran staltung mit Fokus auf Mode, Musik und Tanz zu insze -nieren. Die Gäste sprachen noch lange vom sinnlich-sommer -lichen Buffet im wunderschönen Schlosspark und dem großenSommernachtsball. (su/em)

Genussweltenaus Thüringen

Die von Christine Klauder organisierten Salondinnerhaben sich mittlerweile zu einer festen Größe imThüringer Kulturgeschehen entwickelt. DieThemenveranstaltungen rund um den Genusssetzen nicht nur auf schönes Essen und guten Wein,sondern auch auf Kunst, Kultur und anregendeGespräche. Ohne aufgesetzt zu wirken, werden alldiese Komponenten entsprechend dem Dinner-Thema ästhetisch inszeniert. Im Mittelpunkt derSalondinner stehen die Gäste, welche sichwohlfühlen und inspirieren lassen können.

Am 11. Februar 2012 findet unter dem Thema „Filmlegenden“

in der Villa Schulenburg Gera das nächste Salondinner statt.

Page 19: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 7/2011

19Fotos: Pierre Kamin

www.farbglashuette.de

Glasfaszinationaus Lauscha

600 Jahre Thüringer Glas ist eine Erfolgsgeschichte, dieihresgleichen sucht. Neben dem bekannten Jenaer Glasprägten vor allem Lauschaer Glas künstler die Ge -schich te und Entwicklung des kost baren Werkstoffes.Der Thüringer Wald gilt als eine der bedeutendstenGlasregionen Mitteleuro pas. Seit dem 12. Jahrhundertwird hier Glas hergestellt.

Mit ihrer über 155-jährigen Hüttengeschichte ist die Farbglas -hütte Lauscha das Herz der Glasbläserstadt Lauscha. Hier wirdseit 1853 produziert und gehandelt. Auch heute noch werden inHandarbeit traditionelles Waldglas, modernes Glasdesign undexklusive Studioglas-Kunstwerke hergestellt. Die Geschichte undTradition des Lauschaer Glases ist untrennbar mit dem „ThüringerWaldglas“ verbunden. Diese ersten in Lauscha hergestelltenGläser zeich neten sich durch eine dezente Grünfärbung und vieleeinge schlossene Luftbläschen aus. Der Farbton ergab sich ausdem hohen Eisenanteil des Thüringer Glases, die kleinen Bläschenentstanden durch den damaligen Schmelzprozess. KunstvolleDeko rationen aus gezogenen Tropfen und aufgesponnenen Glas -fäden unterstrichen mit natürlichen Lichtreflexen die traumhaftschöne Formensprache. Deshalb hielt das Waldglas nicht nur amTisch des Bürgertums Einzug, sondern wurde bald auch anFürstenhöfen auf getafelt. Und auch heute findet das ThüringerWaldglas wieder zahlreiche Liebhaber, die die unverwechselbareLinie und Qualität dieser exklusiven Serie bewundern.

Seit den 80er Jahren arbeitet die Farbglashütte Lauscha eng mitrenommierten Glaskünstlern und Designern zusammen, welchemit innovativen Techniken, Liebe zum Material und viel Experi -men tierfeude eine wunderbare Vielfalt an Formen und Dekorenhervorbringen. Unter internationaler Beteiligung werdenregelmäßig Glassymposien aber auch Fachveran staltungen wiedie Perlendesigntage durchgeführt. Die Lauschaer Glaskünstlerzeichnen sich neben einer hohen gestalterischen Phantasie auchimmer durch einen sehr großen Erfindungs reichtum aus.

1762 wurde in Lauscha die Lampenglasbläserei eingeführt. DieseTechnik – das Ausblasen erhitzter Glasröhrchen über einerÖllampe – ermöglichte die Produktion von Glasperlen. Aus dieserPerlenindustrie kam es zur Erfindung des Christbaum schmuckes.Von Lauscha aus er oberten die Kugeln, Früchte und Tiere seitMitte des 19. Jahrhunderts die ganze Welt. Fast zeit gleichverbreitete sich die in Lauscha mit einem speziellen Verfahrenentwickelte Glasmurmel über den ganzen Globus. (su/em)

FACHKRÄFTE.service Thüringen

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Die Thüringer Durstlöscher

Spritzige Erfrischungen

WürzigeTradition

BeliebtesSchwarzbier

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Lebendige

Tradition

seit 1876

Fotos: Köstritzer Schwarzbierbrauerei GmbH, Jens-Ulrich Koch/dapd

Im Jahr 2010 wurden von den Thüringer Braue - reien und Bierlagern 3,7 Millionen Hekto literBier an den Verbraucher gebracht. Damit be -

wegte sich der Bierabsatz mit einem Plus von9.000 Hektolitern – das sind 0,3 Prozent – auf

dem Niveau von 2009. Entgegen der bundes -deutschen Entwicklung, die seit dem Jahr 2007

ausschließlich rückläufige Absatzzahlen auf -weist, entwickelte sich der Thüringer Bierabsatz

in den letzten Jahren überwiegend positiv. Übri gens: Besonders zufrieden können die

Thürin ger Bierbrauer mit dem Auslandsabsatzsein. Über die bundesdeutschen Grenzen wur -

den im vergangenen Jahr 467.000 HektoliterBier ver kauft, soviel wie noch nie zuvor. Damit

wurde eine Absatzsteigerung von 22 Prozenterzielt. Die bei den Deutschen beliebtesteSchwarz bier marke kommt aus Thüringen.

Köstritzer führt seit über einem Jahrzehnt alsbeliebteste Marke die Rangliste der Schwarz -

biere vor etwa 200 Mitbewerbern an. (bo)

Am südlichen Hang des Thüringer Waldes, im Tal des kleinen Flusses Schmal -kalde, entstand 1989 einer der modernsten Brunnenbetriebe Deutschlands.

Allein im Jahr 2010 hat die Thüringer Waldquell Mineralbrunnen GmbH, so derFirmenname heute, 105 Millionen Liter Mineralwasser und andere Durstlöscher

abgefüllt. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Plus von fünf Prozent. DasMineral wasser des Unternehmens sei trotz der aggressiven Preisstrategie der

Discounter eigenen Angaben zufolge das meistverkaufte Getränk in Thüringen.In der Stadt Weimar füllt die Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG seit 1991 ihre

Produkte ab. Beide Unternehmen gehören zur Familie von insgesamt neun inThüringen ansässigen Getränkeherstellern. Diese produzierten im Jahr 2010 etwa

400 Millionen Liter an Mineralwasser und nichtalkoholischen Erfrischungs ge -trän ken. Dabei erwirtschafteten sie einen Umsatz von 184 Millionen Euro. (bo)

Seit bereits 135 Jahren stellt die AROMATIQUE GmbH Spirituosen -fabrik im thüringischen Neudietendorf verschiedene Liköre,darunter Frucht-, Bitter- und Halbbitter-Liköre, her. Der Gewürz -bitterlikör mit dem Namen „Aromatique“ ist der Klassiker in dergesamten Produktpalette. Doch auch Produkte der FirmaAltenburger Destillerie & Liqueurfabrik GmbH oder der FahnerLandbrennerei aus Döllstädt haben in Thüringen eine festeHeimat. Außerdem steht die Marke „Echter Nordhäuser“ alsebenfalls traditionsreiche Spirituosenmarke aus dem thüringischenNordhausen beim Verbraucher hoch im Kurs. Dort wird bereits seitdem Jahr 1507 Korn gebrannt. In den liebevoll restaurierten,einhundert Jahre alten Brennereigebäuden können Besucher heuteGeschichte und Technologie des Kornbrennens in der deutschenKornhochburg Nordhausen ausführlich kennenlernen. (bo)

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Page 21: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 7/2011

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Planungsleistungen aus einer Hand und hohe Qualität vereinen die mehr als 40 Architekten und Ingenieure bei HOFFMANN.SEIFERT.PARTNER. Dieses Team, unterstützt von über 20 weiteren Mitarbeitern, ist in der Lage, anspruchsvollste Aufgabenaus dem Bauwesen qualitätsgerecht und in kurzen Zeiträumen zu lösen. Eines der Projekte ist das mit einer Anerkennungzum Thüringer Holzbaupreis 2011 und durch den Bund Deutscher Architekten ausgezeichnete „Wohnument“ in Erfurt.

Ausgezeichnete KreativitätDas Wohnument in Erfurt

Beim „Wohnument“ setzte sich HOFFMANN.SEIFERT.PARTNER in ei-nem Wett bewerbsverfahren mit fünf Architekturbüros durch. Ziel wa-ren der Umbau und die Umnutzung eines bestehenden Gebäudes,dem Bettenhaus der ehemaligen Frauenklinik, zu einem Wohnhausmit hohem Lebenswert. Der Planungs- und Bauprozess beinhalteteden Rück bau von drei Geschossen und die Neuerrichtung einesStaffel ge schosses. Das ursprünglich unmaßstäbliche Gebäude soll-te nachträglich in den gewachsenen Bestand eingefügt und so dasgesamte Quartier aufgewertet werden. Errichtet wurden 30 barrie-refreie Wohneinheiten mit 100 bis 180 Quadratmetern Wohnflächesowie drei neue Treppentürme inklusive Aufzügen.

Mit Augenmerk auf dauerhaft geringe Betriebskosten entstand einehochwärmegedämmte Gebäudehülle aus nachwachsenden Roh stof -fen in Holztafelbauweise. Mit dem Einsatz von Erdwärme wurde ei-ne ressourcenschonende, ökologische und ökonomische Wärme -erzeugung gewählt. Jede Wohnung erhielt zudem eine kontrollierteLüftung mit Wärmerückgewinnung. Frischluft wird über Zuluftkanäleüber Dach angesaugt und den Wohnräumen temperiert, im Winter

nachgeheizt und im Sommer abgekühlt, zugeführt. Aus Bädern, WCsund Küchen wird die verbrauchte Raumluft abgesaugt und abgelei-tet. Das eingesetzte Lüftungsgerät hat einen Rückgewinnungsgradvon knapp 90 Prozent. Die Freifläche, der ehemalige Klinikinnen be -reich, ist Be standteil des Gesamtkonzeptes. Sie wurde entsiegelt undzu einem Park umgestaltet. Der kleine Flusslauf Walkstrom ist direktzu erreichen und bildet die östliche Begrenzung des Quartiers.Entstanden ist ein Objekt, welches in seiner Gestaltung und Qualitäteinmalig in Erfurt und seiner Umgebung ist. Großzügige schwellen-lose Wohnun gen in einer modernen und eleganten Umsetzung in-klusive leistungsfähigem Energiekonzept machen die Gesamtanlagezu einem herausragenden Beispiel für die Möglichkeiten derRevitalisierung von Be stands gebäuden im städtischen Kontext.

HOFFMANN.SEIFERT.PARTNERRennsteigstraße 10, 98528 Suhl

www.hsp-plan.de

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Page 22: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 7/2011

feines Thüringen

Deutschland gehört neben Frankreich, Italien und Spanien zu den vier größten Agrarproduzenten in der Europäischen Union (EU).Diese vier Länder tragen schon seit Jahren zusammengenommenzu mehr als der Hälfte der gesamten Brutto wertschöpfung dereuropäischen Land wirtschaft bei. Mit 16,7 Millionen Hektarverfügte Deutschland im Jahr 2010 zudem über die drittgrößtelandwirtschaftlich genutzte Fläche in der EU.

Eine Rundreise durch dieLandwirtschaft Thüringens

Dabei sind die Produktionsbedingungen der 299.000 landwirtschaftlichen Betriebein Deutschland sehr vielfältig und von zahlreichen Kontrasten zwischen denRegionen gekennzeichnet. Um ihre Einkommensmöglichkeiten zu erweitern, sindLandwirte zunehmend als Energiewirte tätig. Bereits 37.400 Betriebe bundesweithaben das Zukunftsfeld Erzeugung erneuerbarer Energien aus Wind, Sonne undnachwachsenden Rohstoffen für sich entdeckt.

Das Flächenland in Thüringen prägt vor allem die landwirtschaftliche Nutzung. ImJahr 2010 bewirtschafteten in Thüringen 3.658 Betriebe eine landwirtschaftlichgenutzte Fläche von 786.762 Hektar. Eine Region mit sehr hohen Ackerland an -teilen (80 Prozent und mehr) zeichnet sich in Sachsen-Anhalt, Sachsen und imnördlichen Thüringen ab. Dies lässt sich einerseits durch die guten Voraus -setzungen für den Ackerbau erklären: Sachsen-Anhalt und Thüringen verfügen überdie höchsten Anteile an Schwarzerden in der Bundesrepublik. In der MagdeburgerBörde, im Thüringer Becken und in der Leipziger Tieflandsbucht ist die Boden quali -tät besonders gut. Knapp sechs Prozent der landwirtschaftlichen Unternehmen, imKonkreten 217 Betriebe, haben sich dabei dem ökologischen Landbau verschrie-ben. Regional konzentriert sich der ökologische Landbau auf den Wartburgkreis,den Kyffhäuserkreis sowie die Landkreise Schmalkalden-Meiningen, Gotha,Weimarer Land und Saalfeld-Rudolstadt. In diesen Landkreisen befinden sich dreiViertel der ökologisch bewirtschafteten Flächen Thüringens.

Fleisch- und Gemüseproduktion 2011Von Januar bis September 2011 wurden in Thüringen 1.309.729 als tauglich beur-teilte Tiere geschlachtet. Differenziert nach Tierarten waren das nach Mitteilungdes Thüringer Landesamtes für Statistik 70.884 Rinder, darunter 1.312 Kälber,1.232.476 Schweine, 5.397 Schafe, 674 Ziegen und 298 Pferde. Schätzungsweise70 Prozent des Schweinefleischverbrauches kommt aus heimischen Ställen. Den -noch: Die Rahmenbedingungen in 2011 waren alles andere als rosig. Insbesondereexplodierende Futterpreise führten zu schlechten wirtschaftlichen Bedingungen.Neue Anforderungen aus Sicht des Tierschutzes sind zu erfüllen und auch zuneh-mend öffentlich geführte Diskussionen um die Art und Weise der Tierhaltung be-reiten große Sorgen. Schweineproduzenten bekommen mehr denn je ein zuneh-mendes Unverständnis der Gesellschaft für die etablierten Haltungsformen zuspüren. Die Thüringer Gemüsebauern ernteten im Jahr 2011 von 1.150 Hektar ins-gesamt 37.016 Tonnen Freilandgemüse. Damit wurde die geringe Vorjahreserntezwar um 4.858 Tonnen oder 15 Prozent überboten, der langjährige Durchschnittder Jahre 2005 bis 2010 aber um 9.018 Tonnen beziehungsweise 20 Prozent ver-fehlt. Diese niedrige Erntemenge ist einerseits auf den weiteren Rückgang derAnbaufläche um 55 Hektar zurückzuführen, andererseits auf die für mancheKulturen ungünstigen Witterungsverhältnisse. (su/em)

I Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik

www.agrarmarketing.thueringen.de

22 Foto: Frank Hormann/dapd

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Page 23: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 7/2011

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Als Olität bezeichnet man wohlriechende Öle,Essenzen, Salben oder dergleichen. Die dafürnotwen di gen Feld-, Wald- und Wiesen kräutergedeihen im östlichen Thüringer Waldbesonders gut. Der Pflege, Wieder belebung undVermarktung der Kräuterkun de und -heilungwidmet sich der Verein „Olitä tenwege imThüringer Kräutergarten“ e.V. Das Gebiet desThüringer Olitäten lands, das sein Zentrum imSchwarzatal findet, ist rund 240 Quadrat -kilometer groß. Bereits Anfang des 17.Jahrhunderts machten sich die MenschenKräuter zunutze und fertigten daraus Mix turen.Heute besinnen sich die Menschen des Schwar -za tals ihrer Wurzeln und werben für ihreRegion, die von Tradi tionen und schönenLandschaften geprägt ist. Ein 177 Kilometerlanger Rund wander weg führt von Ort zu Ort –entlang des Weges finden sich Mög lichkeiten,Kräuter kennenzulernen. (bo)

Unter dem Namen „Wildgut“ gibt es seit Anfang Dezember 2011 im ersten Wild ladender Thüringer Forstverwaltung frisches Wild direkt vom Förster – küchen fertig und inkleinen Portionen verpackt. Neben der Direktvermarktung werden die Produkte auchunter der Marke „Wildgut“ in den Filialen der Töttelstädter Fleisch- und WurstwarenGmbH ver trieben. Vergleichbare Angebote direkt aus Försterhand gab es bislangnicht auf dem Thüringer Markt. Rund 40 verschiedene Produkte – von Rehrücken,über Hirschgulasch und Wildbock wurst bis hin zur Bärlauch-Wildlyoner – bilden dasSortiment der Marke „Wildgut“. (bo)

Mit klimafreundlicher Energie will TinoKöbe, Geschäftsführer der Agrargenossen -schaft Schkölen, ab Anfang 2012 in einer

neuen Zuchtanlage den afrika nischen Welszüchten. Insgesamt 125 Tonnen des Fischessollen dann jährlich gezüchtet und regional

vermarktet werden. Ab Mitte des Jahres kön -nen die ersten Tiere verkauft werden. Der

Afrikanische Wels gilt als robust, undschmack haft, zumal bei der Fischzucht auf

Hormone und Antibiotika verzichtet werdenkann. Die Agrargenossen schaft Schkölen

schafft sich mit der Wels zucht ein zusätz -liches unternehmerisches Standbein. Es ist

geplant, den Wels über die „Fischgut Mitte“,eine Genossenschaft von Betrieben in Sach -

sen und Thüringen, zu vermarkten. (bo)

Der Anbau von Erdbeeren in Thüringen hat inden vergangenen Jahren an Bedeutunggewonnen. Auf insgesamt 172 Hektar werdendiese köstlichen und gesunden Früchteangebaut und rund 1.100 Tonnen davon proJahr geerntet. Dabei garantieren Güte siegelhöch ste Qualität, Unbedenklichkeit undRückverfolgbarkeit vom Anbau, über Handel biszum Verbraucher. Neben dem Anbau gebietKindel brück reifen die Früchte im Raum Erfurt,Kutzleben, Mühlhausen, Gebesee, Gera und imRaum Altenburg. An rund 40 Standorten inThüringen bieten die Erdbeer bauern die Selbst -pflücke oder den Verkauf direkt ab Feld an.Jeder Deutsche verzehrt etwa drei Kilo grammfrische Erdbeeren im Jahr. Die Nachfrage kannzu knapp 60 Prozent aus heimischem Anbaugedeckt werden. (em/bo)

Wild – gut und küchenfertig

Es riecht nach Wald

Eine Erfolgsbeere

Frisch Fisch

Fotos: Mathias Rietschel/dapd, Lukas Barth/dpad, Angelina S........ /pixelio.de, Candy Welz/dapd

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Schöpferin dieser kleinen Genusskunstwerke ist Katrin Finger. Im Nor denThüringens produziert sie seit 2005 mit ihrer Goethe Schoko ladentaler-Manufaktur die gezuckerten Köstlichkeiten der gehoben Klasse. Angefangenhatte es mit der Herstellung exklusiver Ko nfi türen und Chutneys in einerkleinen Villa in Bad Frankenhausen, damals mit nur zwei Angestellten.Stetig wuchsen seitdem Mitar bei t erstab und Warensortiment. Heute ist dersüßlich schwere Duft nach flüssiger Schokolade und einkochenden Früchtenbis weit über die Grenzen des Freistaates gezogen und das ThüringerKonfekt in aller Munde. Zartschmelzende Trinkschokolade, Schokotaler mitrotem Pfeffer, Schokobang Zartbitter mit Lebkuchen – mit immer neuenKreationen verzaubern die Goethe-Chocolatiers nicht nur Feinkosthändlerund Fünfsterne-Hotels, sondern auch den privaten Genießer exklusiverSüßigkeiten fernab der Supermarktregale „Unser Prämisse lautet: Qualität.Da gehen wir keine Kompromisse ein“, erklärt Katrin Finger ihre Geschäfts -philosophie. Beste Rohstoffe und sorgfältige Hand arbeit gehören dabei zumErfolgsrezept. Davon kann sich jeder Be sucher selbst ein Bild machen – imwahrsten Sinne, denn nach dem Umzug in die neue Produktionsstätte Oldis -leben gewährt, wie schon in den Filialen in Leipzig und Nürnberg, eineSchauküche Einblick in die komplette Produktion der süßen Sünden, um dieNamensgeber Goethe, selbst bekennender Schokoladenliebhaber, sicherkeinen Bogen hätte machen wollen. (mü)

I Thüringer Wirtschaftsministerium

www.goethe-schokoladentaler.de

Ein Gedicht – aus Kakaobohnen: Ein dunkelbrauner Schokoladen -hohl körper. Außen mit glitzernden Zuckerkristallen umhüllt; innenmit feinherber Schokocreme gefüllt. Auf den ersten Blick „nur“ einePraline, auf den ersten Biss Poesie für die Geschmacksnerven.

Süße Sünden

Fotos: Goethe Schokoladentaler Manufaktur24

Page 25: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 7/2011

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Familienfreundlichkeit im Unter nehmensoll zu einem Markenzeichen derdeutschen Wirtschaft werden. Mit demUnternehmensprogramm „Erfolgs faktorFamilie“ setzt das Bundesfamilienministe -rium auf die Verantwor tung von Politikund Wirtschaft für eine familienbewussteArbeits welt. Cornelia Beau, 51, Ge schäfts -führerin der Hainich Konserven GmbHsowie der Hainich Obst und GemüseGmbH, vertritt seit diesem Sommer das Unter neh mens programm „Erfolgs -faktor Familie“ als Botschafte rin für dasLand Thüringen.

Sie tragen den Titel der Familien -bot schaf terin für Thüringen, weilSie sich um familienfreundlicheUnternehmens po litik bemühen.Was zeichnet Sie dafür aus?„Zuerst einmal, dass ich als Arbeit ge -ber in selbst familienfreundliche Maß -nah men anbiete. Meine Mitarbei ter in -nen und Mitarbeiter können zumBei spiel flexible Arbeitszeitregelungennutzen, werden beim Wiedereinstiegnach der Elternzeit unterstützt und er-halten finanzielle Zuschüsse zu denKinder be treuungskosten. Und im Not -fall ermögliche ich auch eine Kinder -betreuung im Betrieb. Darüber hinausist mir das Th ema politisch sehr wich-tig. Thüringen muss für junge Menschenein attraktiver Standort sein, sonst ha-ben wir gesellschaftlich und wirtschaft-lich ein Problem.“

Was ist für Sie der Beweggrund für dieses Engagement?„Mit Blick auf den Fachkräftemangelund den Abwanderungstrend in Thü rin -gen müssen wir Anreize bieten, um be-sonders die jungen Menschen hier zuhalten. Es kann nicht sein, dass viele ab-wandern, weil sie keine optimalen Be -dingungen vorfinden, um Familie undBeruf zu vereinbaren. Wer gute Mit ar -bei terinnen und Mitarbeiter bekommenund halten möchte, kann deshalb mitfamilienfreundlichen Angeboten punk-ten – und das langfristig. Denn wer sichbei seiner Arbeit wohl fühlt, der wech-selt auch nicht so schnell das Unter neh -men. Ich wünsche mir, dass Thüringenein familienfreundlicheres Land wird, indem junge Menschen gerne eine Fa mi -lie gründen. Dafür möchte ich mich alsBotschafterin einsetzen.“

Bedeutet das für ein Unternehmenund seine Mitarbeiter besondersgroße An strengungen?„Natürlich braucht man Energie und En -gagement, denn es muss alles organi-siert sein. Unsere Führungspositionensind zu 50 Prozent von Frauen besetzt, www.hainichkonserven.de

www.erfolgsfaktor-familie.de

darunter auch junge Mütter wie meineProkuristin. Da bleibt es nicht aus, dassmal ein Kind krank wird oder privateTermine wahrgenommen werden müs-sen. Doch in solchen Fällen bleibenmeine Mitarbeiterinnen nicht einfach zuHause, sondern versuchen alles so zukoordinieren, dass die Arbeit im Unter -neh men weitergehen kann. Es freutmich sehr zu sehen, dass sich unser jun-ges Team darauf eingestellt hat undsich untereinander hilft und abstimmt.Es ist ein Geben und Nehmen.“

Die Mitarbeiter verfolgen also das gleiche Ziel wie ihreGeschäftsführerin?„Natürlich, wir profitieren schließlich al-le davon. Das Engagement muss bei dergesamten Belegschaft vorhanden sein,sonst funktioniert es nicht.“

Was können Sie anderenArbeitgebern als Tipp mit auf denWeg geben, wie ein Unternehmenleicht familienfreundlichergestaltet werden kann?„Es ist wichtig, die Bedürfnisse undWün sche der jungen Beschäftigten imBlick zu haben. Berufstätige Elternbrau chen Unterstützung bei der Bewäl -ti gung ihres Arbeitsalltags, deshalbsoll te der Arbeitgeber ihnen mit Ratund Lösungsangeboten zur Seite ste-hen. Wie diese Angebote letztendlichaus sehen, das müssen die Unterneh menmit Blick auf Bedarf und betrieblichenRahmen individuell entscheiden.“ (su)

I Das Gespräch führte Sascha Uthe

Foto: Hainichkonserven

Erfolgsfaktor Flexibilität

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feines Thüringen

26 Foto: Guido Werner/Thüringer Tourismus GmbH

„Ich trank hier frischen Lebensmut“, sagte schon Friedrich Fröbel, der Gründer des ersten deutschen Kindergartens 1840im thüringischen Bad Blankenburg. So könnte auch heute noch das Motto für einen Gesundheits- und Wellnessurlaub inThüringen lauten. Das liegt zum einem an der Vielzahl natürlicher Heilmittel wie Sole- und Schwefelquellen, Moor,Mineralien und dem milden Mittelgebirgsklima, zum anderen aber auch an der gelungenen Kombination aus Kultur,Natur sowie Wellness- und Gesundheitsangeboten.

Kurorte und Kurkliniken Bereits vor über 150 Jahren entwickelten sich in Thüringen dieersten Bäder, heute zählt der Freistaat insgesamt 20 Heilbäderund Kur orte mit heilklimatischen Faktoren wie Sole- undSchwefel quellen, Moor und Mineralien. Mit modernen Rehabi -litations kliniken, Ther malbädern, Wellness-Angeboten, Kneipp-Anwen dungen, Kurparks, Wander- und Radwegen, Kurkonzertenund vielem mehr, haben sich die Thüringer Heilbäder und Kurorteganz auf die Erholungs- und Entspannungssuchenden eingestellt.

Gesundheits- und Wellnesshotels Auch die Thüringer Wellnesshotels bieten ihren Gästen einumfangreiches Verwöhnprogramm. Ob Arkaya Deepa, Hamam,Schoko laden massage oder das Rajawatu-Verwöhnritual – in denHausprospekten finden sich vielfältige Massagen, Bäder, Saunen,kosmetische Be hand lungen und vieles mehr. Daneben werden

aber auch Thüringer Produkte in die Programme einbezogen. ZumBeispiel eine entspannende Kräuter-Heupackung und Arnika-Wellnessmassage in den Lindner Sport & Aktiv Hotels Werra -park/Haus Frankenblick im heilklimatischen Kurort Masserbergoder kulinarisch, wie im Hotel Rennsteig, das zum Rennsteig -brunch lädt. Alle Wellnessangebote werden im Übrigen regel -mäßig von der Thüringer Tourismus GmbH überprüft. Zu denstrengen Qualitätskriterien gehören unter anderem Kriterien rundum Ambiente und Fachpersonal, Sauberkeit, Qualität der Anwen -dungen sowie das Vorhandensein eines abwechslungs reichenWellnessangebotes.

Thermen und Erlebnisbäder Thüringer Thermen und Erlebnisbäder ragen vor allem durch ihreVielfalt heraus. Kein Bad ist wie das andere. Jede Therme hat sich

Kneipp, Kelten, Liquid Sound Gesundheit und Wellness in Thüringen

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feines Thüringen

27Fotos: Guido Werner/Thüringer Tourismus GmbH, Toskanatherme Bad Sulza

einem anderen Thema oder Motto gewidmet. Beispielsweise beruftsich das Keltenbad in Bad Salzungen auf eine 2.500-jährige Tra -dition. Ausgrabungen in der näheren Umgebung belegen diefrühere Anwesenheit der Kelten.

Heute kann man im einzigen Keltenbad Europas eine Sauna land -schaft im keltischen Stil oder Anwendungen wie zum Beispiel eine„Druidenspezialbehandlung“ genießen. Ein hawaiianischesVerwöhn programm für Körper und Seele bietet hingegen dieBadewelt Waikiki in Zeulenroda. Freunde der Freikörperkulturkommen im Kristallbad in Bad Klosterlausnitz auf ihre Kosten.Unter den zahlreichen Thermen und Erlebnisbädern in Thüringenfindet sich aber auch eine Einrichtung, die schon kurz nach ihrerEröffnung von der New York Times in die Liste der fünf bestenBäder der Welt aufgenommen wurde – die Toskana Therme in BadSulza. Hier hat der Liquid Sound, das unvergleichliche Bad inKlang, Farbe und Licht seinen Ursprung. Wer seine Ohren unterWasser hält, hört klassische Musik, Walgesänge oder Ethnosound.Dazu kommt die "Sauna der Zukunft", wo Themen-Saunen vonklassisch bis avantgardistisch die Gäste erwarten. (su/em)

Die Toskana Therme Bad Sulzazählt zu den besten Bädern

der Welt

www.thueringen-tourismus.de

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feines Thüringen

28 Fotos: R. Biehl

Das Jahr 2011 war für den Hainich und die gesamteRegion ein insgesamt sehr erfolgreiches mit etlichenHöhepunkten. Der Höhepunkt schlechthin war dieEinschreibung in die Liste des UNESCO-Welterbes am25. Juni in Paris, ein Erfolg, der sicher noch gar nichtvollständig gewürdigt werden kann und nicht nur indiesem Jahr die Besucher in den Nationalpark lockte.Mit dem Hainich hat Thüringen seine vierteWelterbestätte, aber die erste und einzige imNaturbereich.

Dies unterstreicht die besondere Bedeutung des Hainich mitseinen einmaligen Buchenwäldern. Am 16. November konnte Thü -ringens Umweltminister Jürgen Reinholz in Berlin voller Stolz dieWelterbeurkunde entgegennehmen. Der Welterbetitel, eine starkeMedienpräsenz – so wurde der Hainich am Pfingstmontag im ZDFzur besten Sendezeit gezeigt, was sich 2,8 Millionen Zu schauer (!)ansahen – und natürlich das herrliche Herbstwetter haben dieBesucherzahlen stark hochgetrieben. Am Baumkronen pfadkonnten 2011 rund 250.000 Besucher gezählt werden, ein Plusvon etwa 25 Prozent gegenüber 2010. Besonders der Oktober, woder Hainich sich wieder in den schönsten Farben zeigte, lockteviele Besucher auf den Baumkronenpfad und in den Nationalpark,mit den höchsten Tageszahlen seit seiner Gründung. Insgesamthatte der Nationalpark in diesem Jahr fast 400.000 Besucher, einesehr erfreuliche Entwicklung.

Am 17. Juni wurde auf dem Kindel im Südteil des Nationalparksein attraktiver, rund 20 Meter hoher Aussichtsturm aus Holzeröffnet. Von dort hat der Besucher einen beeindruckenden Blickauf die artenreichen Waldbestände in diesem Bereich und einenherrlichen Rundum blick weit in die umliegende Region hinein. DerTurm überragt das Reich der Wildkatze, das der Besucher vonHütscheroda bei Behringen aus auf dem sieben Kilometer langen

2011 ein sehr erfolgreiches Jahr fürden Nationalpark Hainich

Aussichtsturm auf dem Kindel

Welterbe Hainich –Auf dem Weg zum Urwald

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feines Thüringen

29Fotos: Th. Börner, R. Biehl, Th. Stephan

Wildkatzenpfad durchwandert. Im März 2012 soll in Hütscherodadurch Minister präsidentin Christine Lieberknecht dasWildkatzengehege eröffnet werden. Endlich wird es damit möglich,den „heimlichen Star“ des Nationalparks Aug´ in Aug´ zu erleben!

In der Infostelle am Harsberg bei Mihla konnte im Sommer der50.000 Besucher seit Eröffnung begrüßt werden. Sie hat dabei vonder regen Nachfrage nach günstigen Übernachtungen in derangrenzenden Jugendherberge mit Urwald-Life-Camp profitiert –2011 wurden hier erstmals über 20.000 Übernachtungen gezählt.Auch an der Autobahn ist der Nationalpark jetzt präsent: Mit einemInfo-Pavillon am Parkplatz „Hainich“ an der A 4 bei Eisenach wirdder Reisende nicht nur auf den Hainich, sondern auch auf vieleandere Schönheiten der Region aufmerksam gemacht.

Im Nationalparkzentrum an der Thiemsburg wurde eine neueSonderausstellung eröffnet, ein radelnder Spanier auf seinem Wegnach Vietnam besuchte den Hainich, ebenso wie Kollegen aus demWattenmeer (Weltnaturerbe seit 2009), die auf ihrer mehrstün -digen Wanderung ungewohnt viele Bäume sehen konnten, einewissenschaftliche Tagung in Mühlhausen nur für Schüler, das neueWaldbiwak bei Kammerforst, der Einsatz eines Audioguides für denbarrierearmen Erlebnispfad Brunstal, der Lückenschluss im Rad -wegenetz, neue Faltblätter – all das waren weitere interes santeund wichtige Projekte und Aktionen im Nationalpark Hainich 2011.Im Oktober bereiste eine Experten kommission den Hainich. IhrGutachten mit Empfehlungen wird nächstes Jahr der Landes -regierung übergeben werden. Es gilt dann, die Stärken desNationalparks zu behaupten und Schwächen zu beheben. Das

Potential für weiteren Erfolg hat der Hainich zweifellos, das hatdas Jahr 2011 eindrucksvoll bestätigt. Zum Jahresende wird derNationalpark 14 Jahre alt. In dieser – für einen Wald sehr kurzen –Zeit wurde viel erreicht, weit mehr, als bei seiner Gründung fürmöglich gehalten wurde. Die Einschreibung in die Liste desUNESCO-Welterbes hat diese Entwicklung gekrönt und gezeigt,dass Thüringen mit dem Nationalpark Hainich ein ganz besonderesKleinod hat. Der Nationalpark zeigt auch, dass forstlich ungenutzteWälder nicht wirtschaftlich nutzlos sein müssen. Für die Regionhaben sich nachweislich enorme positive wirtschaftliche Effekteergeben, Bestätigung für den Einsatz der hier lebenden Menschen,aber auch Ansporn für weitere Anstrengungen.

Von Horst Köhler, der als Bundespräsident im Mai 2010 denHainich besuchte, stammt folgender Satz: „Es gehört für mich zuden zentralen Aufgaben einer zukunftsorientieren Politik, ... dasreiche Naturerbe unseres Landes für unsere Kinder und Enkel zubewahren“. Der Nationalpark Hainich ist ein Markenzeichen derRegion geworden. Er trägt mit dazu bei, dass sich die Menschenmit ihrer Region identifizieren und an ihrer weiteren Entwicklungmitwirken, auch in Verantwortung für kommende Generationen.

I Autor: Manfred Großmann

Überreichung der Urkunde zumWelterbe „AlteBuchen wälderDeutschlands“ – dieBund-Länder-Len -kungs gruppe freutsich über diesenErfolg (Bild oben)

Eröffnung des Info-Pavillonsan der A4 bei Eisenach

Wildkatze – der heimliche Star des Nationalparks

www.nationalpark-hainich.de

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Nachhaltigkeit

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www.bioenergie-regionen.de

Foto: BMU/Bernd Müller

Fast wäre es ein Urlaubsfoto: Menschen stehen am Becken -rand und schauen … nein, nicht aufs Wasser, sondern auf ei-ne ziemlich eklig anmutende, dickflüssig-braungrüne Masse,die stetig aus den Reaktionsbehältern der BiogasanlageSchkölen in das Auffangbecken plätschert. „Sieht aus wieGülle, stinkt aber nicht und ist als Dünger noch besser geeig-net.“ Gut dreihundert Gästen hat das Tino Köbe in diesemJahr schon erklärt.

Nachwachsende RohstoffeBioenergieregion zieht Bildungstouristen an

Der Chef der Agrargenossenschaft führt regelmäßig Besucher durchdie Biogasanlage und ist ein wichtiger Projektpartner der Bio ener -gie region Jena-Saale-Holzland. Die ist mittlerweile bis weit über dieLan desgrenze hinaus zum Zielort für Bildungstouristen in Sachen er-neuerbare Energien geworden. „In diesem Jahr konnten wir unterande rem schon Gruppen aus der Schweiz, aus Frankreich und ausLitauen im Landkreis begrüßen“, so Ronny Kilian vom Bio ener gie-Team. „Schkölen ist dabei die Kommune, die wir derzeit am häu -figsten mit unseren Besu chern ansteuern. Diese Kom bination

aus Bio mas se-Heiz kraft werk,der rie sigen, mitKraft werks-Ab -wärme be heiz -ten Ge wächs -hausfläche und

der Biogasanlage ist unschlagbar, wenn die Gäste nur ein begrenz-tes Zeitbudget haben.“ Dass so viele Bildungs to uristen in die Regionkommen, ist laut Kilian vor allem dem Enga ge ment der Part ner zuverdanken: „Aktuell arbeiten wir sehr eng mit der Fachschule fürAgrarwirtschaft in Stadtroda, sowie in Jena mit der ThüringerLandesanstalt für Landwirtschaft und der Bio e ner gieberatung Thü -rin gen, kurz Biobeth, zusammen. Deren Anfragen stimmen wir dannmit den Anlagenbetreibern ab, und unser Team ergänzt das Pro -gramm mit Vorträgen und weiteren An ge boten. Den wichtigsten Partleisten jedoch Leute wie AG-Chef Tino Köbe und Wolfgang Schu -mann, der Geschäftsführer der Biokraftwerk Schkölen GmbH.“

Bioenergie liefert derzeit den Großteil erneuerbarer Energie inThüringen. 2008 waren es 86 Prozent. Bioenergie hat eine Reihe vonVorteilen: Sie lässt sich vielfältig einsetzen für die Produktion vonStrom, Wärme oder Kraftstoff. Sie lässt sich speichern und je nachBedarf nutzen. Sie lässt sich kostengünstig und flächendeckend er-zeugen. Außerdem schafft sie Arbeit im ländlichen Raum. Die Thü -ringer Landesregierung möchte bis 2020 den Anteil regenerativerEnergien am Endenergieverbrauch auf 30 Prozent steigern, bei derStromproduktion sogar auf 45 Prozent. Obwohl diese Ziele auchdurch den Ausbau anderer erneuerbarer Energien wie Windkraft undPhotovoltaik erreicht werden sollen, steckt noch manches Potenzialin der Bioenergie. So ließe sich in Thüringen die Anbaufläche vonEn ergiepflanzen noch weiter ausdehnen, ohne die Versorgung mitNahrungsmitteln zu gefährden. Außerdem denkt die Forschung übereffizientere Biogasanlagen und eine thermische Nutzung von Strohnach. Rund 13 Prozent der landwirtschatlichen Fläche werden fürden Anbau von Energiepflanzen genutzt. (su/em) FACHKRÄFTE.service Thüringen

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Nachhaltigkeit

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Traditionell dient die Landwirtschaft nicht nurals Lebensmittelquelle sondern als Energie -lieferant. In der vorindustriellen Zeit warenlandwirtschaftliche Produkte wie Tiere, Holz,tierisches oder pflanzliches Fett und PflanzenGrundlage für Verkehr, Bauen, Heizen undLicht.

Bioenergie versus BrotNachhaltigkeitszertifizierung blue-TÜV für grüne Energie

Im Zuge der industriellen Revolutionund der Erschließung fossiler Ener gie -träger wurde die Rolle der Landwirt -schaft als Energielieferant zurückge-drängt. Auf der Suche nach alternativenEnergiequellen für die endlichen fossi-len Energieträger und die Lösung desKlimaproblems nahm die Bedeutung inden letzten zehn Jahren wieder zu.

Die aktuelle Energie- und Klima si tu -ation forciert damit den großflächigenAnbau von Energiepflanzen auf konven-tionelle Weise. Dabei entstehen durchdie Ver letzung der Nachhaltigkeits prin -zi pien und dem Nichtbeachten ökologi-

scher Gesichtpunkte zum Teil Schädenan Boden und Umwelt sowie eine unge-sunde Konkurrenzsituation zwischenErnährungs- und Energiewirtschaft.Dies soll mit der Biomasse-Nach haltig -keitsverordnungen, die auf der europäi-schen Erneuerbare-Energien-Richtliniebasiert, verhindert werden.

Ziel der Bio masse-Nachhaltig keits ver - ord nungen ist eine effiziente Bio ener -gie nutzung, bei der das Klima, dieRessourcen und die Umwelt geschütztwerden. Diese Nach haltigkeits anforder -ungen gelten zunächst für alle Betriebeund Hersteller entlang der Wertschöp -fungskette von flüssiger Biomasse zurVerstromung und zur Verwendung die-ser als Kraft stoff: von der Rohstoff -herstellung, über die Verarbeitung biszum Handel. Dabei gelten die Nach hal -tigkeitsanforder ungen als erfüllt, wennin einem jährlich durchzuführendenAudit nachgewiesen werden kann, dass

der Rohstoffanbau nachhaltig ist,schützenswerte Flächen erhaltenwerden,Warenströme zurückverfolgbar sind,sowie eine tatsächliche Treibhaus -gaseinsparung gegenüber fossilenEnergieträgern erreicht werden kann.

Solche Audits werden von zugelassenenPrüf- und Zertifizierstellen, wie der TÜVThüringen eine ist, durchgeführt. EineNach haltigkeitszertifizierung des TÜVThüringen garantiert den Unter nehmendie weitere Teilnahme am Bio-Ener gie -markt und eröffnet in der Regel Mög -lichkeiten zur Prozessoptimierung.

Einen anderen Weg, der zur Prozess op -ti mierung im Bio-Energiemarkt führt,geht der TÜV Thüringen mit der Prü -fung und Zertifizierung von Biogas an -lagen entsprechend dem technischenStandard. Dieser wurde vom TÜV Thü -

ringen für die Erzeugung von Biogasdurch Fermentation in einem Merkblattzusammengefasst. Er definiert die Be -schaffenheitsanforderungen von Bio -gas anlagen und garantiert so derensicher en, nachhaltigen und wirt schaft -lichen Betrieb.

Der Errichter oder Betreiber sollte dieTÜV-Experten möglichst schon in derPlanungsphase der Anlage einbeziehen,um:

die Effektivität der Anlage zu erhö-hen und die Wirtschaftlichkeit zu si-chern,die Anlagensicherheit durch die ge-setzlich geforderten Überprüfungenund freiwilligen blueTÜV-Zertifizie -rungen zu verbessern,die Betriebssicherheit zu gewährleis-ten sowie Unfälle durch Explo sio nenoder ähnliches zu vermeiden.

Alternativen sind gefragt. Der TÜV Thü ringen begleitet die technischeEntwicklung in der Landwirtschaft undvergibt Zertifikate unter der Nach hal -tigkeitsmarke blueTÜV by TÜV Thü rin -gen. Damit werden Produkte, Anlagenund Verfahren ausgezeichnet, die denNachhaltigkeitskriterien der Brancheentsprechen. Natürlich erfüllt der TÜVThüringen auch hierbei seine Mission,für Sicherheit zu sorgen, um das Leben,die Umwelt und Sachwerte vor Be schä -digungen zu schützen.

TÜV Thüringen e.V.Melchendorfer Str. 64, 99096 Erfurt [email protected]

www.bluetuev.de

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Page 32: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 7/2011

Wirtschaft

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75 Jahre synthetischer KautschukStyron erweitert Produktionsanlagen in Schkopau

Der Geschäftsbereich Synthesekautschuk in Mitteldeutsch land spielt eine heraus -ra gende Rolle innerhalb der Styron Deutschland GmbH.

Im Januar 1937 verließ die weltweit erste industriell gefertigte Charge synthetischenKautschuks das Werk Schkopau. Pünktlich im Jubiläumsjahr 2012 wird eine neue Produk -tionslinie für SSBR-Kautschuk in Betrieb gehen. Die dafür notwendige Investition in Höhevon 100 Millionen Euro widerspiegelt das Vertrauen in den Standort und das Know-how desBetriebspersonals.

Nach Inbe trieb nahme der neuen Produktionslinie wurden dann zwei komplette Inves -titionsvorhaben dieser Größenordnung innerhalb von vier Jahren hier am Standort Schkopaurealisiert. Diese Investitionen waren nötig, um mittel- und langfristig dem wachsenden Bedarfan hochwertigem Kautschuk für moderne Reifen gerecht zu werden. Styron ist am StandortSchkopau somit wieder größter europäischer Hersteller von synthetischem Kautschuk.

Neben den klassischen Kautschuktypen, produziert nach dem Emulsions-Polimerisations-Verfahren (ESBR), welche in Anlehnung an die Tradition unter der Markengruppe „BUNA“ ge-handelt werden, liegt heute der Schwerpunkt bei den Lösungselastomerkautschuken, zu de-nen neben anderen auch die SSBR Typen gehören, die unter dem Handelsnamen „Sprintan“firmieren. Insbesondere Reifenhersteller der Premiumklasse schätzen die ausgezeichnetePerformance dieser Kautschuktypen. Mit diesen neuen SSBR-Kautschuktypen lassen sichReifen mit reduziertem Rollwiderstand herstellen, welche zur Kraftstoffeinsparung beitra-gen ohne das Bremsverhalten und die Spurstabilität negativ zu beeinflussen. Somit leistetdie Styron Deutschland GmbH einen aktiven Beitrag zur Reduzierung des Energieverbrauchesund des CO2-Ausstoßes. Durch die Erweiterung der Produktionsanlagen sieht sich der Kaut -schuk produzent gut auf die steigende Nachfrage aus Asien gerüstet und kann darüber hinausstrengere EU-Richtlinien zur Kennzeichnung von Reifen-Rollwiderständen erfüllen.

Auch der Herstellungsprozess in modernen Chemieanlagen trägt selbst zu einer positivenUmweltbilanz bei. Des weiteren kann durch die Konzentration von mittlerweile sechsKautschukanlagen am Standort Schkopau die Infrastruktur effektiver genutzt werden unddurch Energieverkopplung Synergieeffekte erzielt werden. Daneben sorgt ein kompetentesProduktionsteam, welches durch Ingenieure, die sowohl an neuen Kautschuktypen forschenals auch an der weiteren Optimierung der Fahrweise der Produktionslinien beteiligt sind, un-terstützt wird, für einen reibungslosen Produktionsablauf.

Maßnahmen wieRealisierung geschlossener Lösungsmittelkreisläufe mit integriertem RecyclingWärmeintegration zwischen den ProzessstufenAbluftreinigung durch regenerative Wärmerückgewinnung

tragen wesentlich zur Energie- und Ressourcenschonung durch die Styron Deutschland GmbHam Standort Schkopau bei.

Die Kapazitätserweiterung ab 2012 und die Entwicklung neuer Kaut schuktypen im engenKontext mit den Anforderungen der Reifen industrie und ihre schnelle Einführung in dieProduktion tragen dazu bei, dass der Geschäftsbereich Synthetik Rubber in Mit tel deutsch-land der Styron Deutschland GmbH auch weiterhin den Anforderungen seiner Kunden ge-recht werden kann.

Styron Deutschland GmbHWerk SchkopauGebäude E 17D-06258 Schkopau

www.styron.com

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Page 33: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 7/2011

Wirtschaft

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Kategorie „Tradition mit Zukunft“ Digitale Zahnweitenmessschraube für InnenverzahnungenFeinmess Suhl GmbH

Kategorie „Industrie & Material“ PROVE® Photomask Registration and Overlay Metrology System Carl Zeiss SMS GmbH, Jena

Kategorie „Kommunikation & Medien“ Sound PrismAudanika GmbH, Ilmenau

Kategorie „Licht & Leben“ MobiLab | Die Vor-Ort-Diagnostik molekularbiologischer Pathogene Analytik Jena AG, Jena

Sonderpreis für junge Unternehmenconfovis GmbH, Jena

Ernst-Abbe-Preis für Innovatives UnternehmertumKlaus Berka, Vorstandsvorsitzender der Analytik Jena AG

Foto: STIFT / Andreas Hultsch

Innovationen auf WeltniveauInnovationspreis Thüringen 2011 verliehen

Am 24. November 2011 wurden im Rah -men des Innovationstages Thürin gendie Ge win ner des XIV. Inno va tions -preises Thüringen 2011 ausgezeichnet.Für den Wett be werb, der gemeinsamvom Thü ringer Wirt schafts minis te -rium, der Stif tung für Tech no logie, In -novation und For schung Thüringen,dem TÜV Thürin gen sowie der Ernst-Abbe-Stiftung ausgelobt wird, gingen100 Bewerbungen ein. Fünf Unter -nehmen erhielten letztlich die begehr-te Tro phäe und ein Preisgeld in Höhevon insgesamt 100.000 Euro.

Viele der Bewerber nutzten zum Inno -vationstag Thüringen am 24. November inErfurt die Ge le genheit, ihre innovativenProdukte und Dienst leistungen der Öffent-lichkeit zu präsentieren. Auf einer Inno -vationsmesse mit 150 Ausstellern ge währ -ten neben den Wettbewerbs teil nehmernauch weitere Thüringer Unter nehmen undFor schungs einrichtungen Einblicke in ihreEnt wicklungs ergeb nisse. Begleitende Fach -vorträge boten eine Plattform zum Aus -tausch über Trends und Perspektiven undzur Kommu ni kation zwischen Wissenschaftund Wirtschaft.

„Forschung und Technologie erleben!“ – un-ter diesem Motto besuchten mehr als 1.500Thü ringer Schülerinnen, Schüler und Stu -dierende den Inno va tions tag 2011, um sichmit dem Tech no lo gie stand ort Thüringen undden vielen Mög lichkeiten für gut ausgebil-dete Fach kräfte vertraut zu machen. MitBerufs- und Studien wahl informa ti onen so-wie Experimenten zum Mitmachen wurdedas Interesse an den Inge nieur- und Natur -wissenschaften geweckt.

Der Wettbewerb startet im Februar 2012 inseine 15. Runde. Wir laden Sie bereits jetztzur Teilnahme ein. (em)

Der XIV. Innovationspreis Thüringen 2011 ging an:

www.innovationspreis-thueringen.de

Page 34: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 7/2011

Fachkräfte

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Tel.: 0361/6 54 80-0, Fax: -55

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Tel.: 03641/22 11-0, Fax: -55

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Die durchschnittliche Lebenserwartung der Deutschen ist heute so hoch wienie zuvor und sie wird noch weiter steigen. Nach einer Prognose des Sta tis -tischen Bundesamtes wird im Jahr 2030 etwa die Hälfte der Menschen über50 sein. Fast jeder Dritte ist dann 65 Jahre oder älter. Das schafft einer seitsstetig wachsenden Fachkräftebedarf, andererseits einen wachsenden Marktrund um Tourismus, Gesundheit und Kuren – und mit dem Blick auf dieVermarktung regionaler Lebensmittel – auch um die Ernährungswirtschaftin Thüringen. Derzeit leben im Freistaat etwa 2,2 Millionen Menschen,Tendenz: sinkend!

Als Besucher kommen –als Bewohner bleiben

In einigen Jahren „wird Thüringen deut-lich weniger Einwohner haben. Wir werden älter und wir werden zugleichimmer weniger Menschen haben, dieFa mi l ien gründen“, so Christian Carius,Thüringens Minister für Bau, Landesent -wicklung und Verkehr. Die gute Ver -kehrs infrastruktur mit einem erstklassi-gen Autobahn netz, gut entwickeltenBun des- und Landstraßen sowie dieAussicht, dass Thüringen ein bedeuten-des ICE-Land werde, hätten in den ver-gangenen Jah ren zu einem richtigenAn siedlungs boom geführt, so Cariusweiter. Das bedeute zunächst einmalmehr Arbeitsplätze für die Menschen inder Region. Dementsprechend werdenletztlich auch die Fachkräfte knapp.„Wir werden dann immer mehr aufWahl thüringer angewiesen sein“, soCarius. In der Ernährungswirtschaft sindderzeit etwa 18.000 Thüringer beschäf-tigt. Deren Durchschnittslohn liegt mit21.000 Euro jährlich bei etwa 65 Pro -zent des westdeutschen Niveaus. In denThüringer Hotels, Pensionen, Restau -rants und Gaststätten sowie Rei se-büros – also alle Arbeitsplätze rund umden Besucher zusammengefasst – sind

mehr als 36.000 Mitarbeiter beschäftigt.Immer mehr Besucher entdecken Thü -ringen für sich. Die Besu cher zahlensteigen stetig an. So konnte für dasTouris musjahr 2011 ein leichtes Plusbei den Gästeankünften konstatiertwerden: Rund 2,7 Millionen Ankünftekonnte Thü ringen zwischen Januar undSep tem ber 2011 verzeichnen – ein An -stieg von 2,3 Prozent gegenüber demVor jahreszeitraum. Etwa 7,3 MillionenÜber nachtungen wurden im gleichenZeitraum gezählt – ein Plus von 0,5Pro zent. Davon waren übrigens etwa ei-ne halbe Million ausländische Gäste. Ander Spitze der Besuchermagnete lagenWei mar mit 484.000 Übernachtungenund Jena mit 234.000 Übernachtungen„Dass die Gästezahlen im ThüringerTou rismus bereits im fünften Jahr inFol ge gestiegen sind, zeigt, dass wirinsgesamt auf einem guten Weg sind“,freut sich die Chefin der ThüringerTourismus GmbH, Bärbel Grönegres.Und sie werden künftig weiter steigen.Betrachtet man den eingangs erwähn-ten demografischen Wandel, wird sichauch das Gäste profil zu immer älterenBesuchern mit anderen Ansprüchenwan deln. Dafür bedarf es neben gutenAngeboten eben auch motivierter Fach -kräfte. Vielleicht kann man ja aus demeinen oder anderen Besucher einenneuen Bewohner machen. Dafür hatThüringen vieles zu bieten. An Bedarf,auch im Tourismus und Gaststätten ge -werbe oder der Ernäh rungswirtschaftmangelt es nicht. (bo/em)

Bärbel Grönegres, Chefin der Thüringer Tourismus GmbH

Dass die Gästezahlen bereits im fünften Jahr in Folge gestiegen sind,zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind.

Foto: Thüringer Tourismus GmbH

Page 35: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 7/2011

Fachkräfte

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MitarbeiterzufriedenheitWichtiger Faktor in der Personalüberlassung

www.jobsintime.de

„Für uns als Personaldienst leisterist die Motivation und das

Engagement unserer Mitarbeiternicht nur eine doppelte Heraus -

forderung, sondern ein echtesHerzens anliegen. Nur wenn

unsere Mitar beiter mit ihrerberuflichen Situation zufrieden

sind, sind sie in der Lage neueHeraus forderungen anzunehmen

und dabei wirklich hinter ihrerAufgabe zu stehen.“

Carsta-Maria Fleischmann,Geschäftsführerin der jobs in time

Thüringen GmbH

Motivierte und engagierte Mitarbeiter sind das wichtigste Potentialjedes Un ter nehmens. Durch das Dreiecksverhältnis in der Zeit arbeitist die Zufriedenheit der temporären Mitarbeiter automatisch vonden Bedingungen beim Personaldienst leistungsunternehmen sowiebeim Kun denbetrieb abhängig. „In diesem Drei eck sind wir Personal -berater das ver bindende Element. Um unseren Kun den fachlich qua-lifizierte und engagierte Mitarbeiter überlassen zu können, sorgenwir mit ganz unter schiedlichen Maßnahmen dafür, die Zufriedenheitunserer An gestellten aktiv zu fördern und zu unterstützen“, soCarsta-Maria Fleischmann.

Abwechslung, Lern bedürfnis und individuelle BetreuungWichtige Faktoren, die zur Mitar bei terzufriedenheit beitragen, sindeine abwechselungsreiche Tätigkeit, Weiter bil dungsangebote undbetriebliche Al ters vorsorge. „Mehr Abwechslung als in der Zeitarbeitgibt es in keinem Arbeits verhältnis. Durch die Einsätze in verschie-denen Unternehmen lernen unsere Mitarbeiter ständig neue Prozes -se kennen und erwerben dadurch umfangreiche Berufserfahrung“,so die Ge schäftsführerin. In direkter Abstimmung mit den Kunden -betrieben werden darüber hinaus diverse Qualifizie rungs maß nah -men angeboten, so dass die Mitar bei ter immer wieder in der Lagesind, wichtige berufliche Entwicklungs schrit te zu machen. „Wennsich einsatzfreie Zeiten ergeben, nutzen wir diese, um passgenaueFortbildungen umzusetzen.“

Den Worten Taten folgen lassen„Ganz wesentlicher Bestandteil unserer Philosophie ist die persönli-che Be treuung“, sagt Carsta-Maria Fleisch mann. „Dazu gehört derexakte Abgleich der Jobanforderungen mit dem persönlichen Profildes Kandidaten. Unsere Bewerber können sich darauf verlassen, dasswir ihnen nur Vakanzen vorschlagen, die zu ihrem Werdegang undihren Karrierewünschen passen. Für unseren Kunden heißt das, dasser nur passgenaue Personalvorschläge bekommt“, erläutert Fleisch -mann. Dazu gehören auch regelmäßige Besuche am Ar beits platzbeim Kunden ebenso wie Mi tarbeitergespräche. „Jeden Monat ernen-nen wir auch einen Mitarbeiter des Monat, womit wir eine Prämien -zahlung verbinden. Auch das ein Zeichen unserer Wertschätzung“,sagt Fleischmann.

Aber auch auf den persönlichen Kontakt legt der Personal dienst -leister großen Wert: „Selbstverständlich bedenken wir jeden Geburts -tag und haben jedes Jahr kleine Weihnachts- und Oster über raschun -gen parat. Genauso wie wir alle externen Kollegen zu unserenFir menfesten einladen. Das sind immer wieder schöne Möglichkei -ten, mit den Menschen jenseits des Berufs all tags ins Gespräch zukommen.“ (em)

Foto: jobs in time

Page 36: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 7/2011

Überraschung zum Martinstag!GeAT AG unterstützt Mitarbeiter

Fachkräfte

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In Thüringen ist es Tradition, bereits am 10. November jedes Jahres den Martinstag zufeiern und des Heiligen Martin, Bischof von Tours, zu gedenken, der ohne jeglicheForderung einer Gegenleistung seinen Mantel mit einem Schwert in zwei Hälften teil-te und eine Hälfte einem frierenden Bettler schenkte.

Auch die GeAT AG sorgt sich um ihreMit menschen und unterstützt kontinu-ierlich regionale Sportvereine, Kinder -tages stätten und andere verschiedeneProjekte aus freien Stücken. Umso be-wegender war die Zusammenkunft amMartinstag, als GeAT-Inhaber HelmutMeyer und der langjährige MitarbeiterHorst Nowack sich persönlich kennen-lernten.

Herr Horst Nowack wurde Zeuge, als imSeptember dieses Jahres riesigeSchlamm massen innerhalb weniger Mi -nu ten sein Grundstück und seine Ga -rage überfluteten und alles unter sichbegruben. Die Heizungsanlage war de-fekt, das Auto nicht mehr nutzbar, vieleGegenstände kaputt. Zu gewaltig warendie Schlammmassen, die einen Meterhoch in der Garage standen. Einen gan-zen Ordner voller Fotografien, die dasAusmaß des schweren Unwetters einereinzigen Nacht darstellten, zeigte HerrNowack dem GeAT-Inhaber und berich-tete über die Schäden dieser Schlamm -lawinen.

Das Entsetzen über das Ge schehenewar Helmut Meyer ins Gesicht geschrie-

ben und er bekundete tiefstes Mitgefühlan diesem Unglück. „Es ist erschre-ckend, was ein Unwetter innerhalb ei-ner Nacht für Schaden anrichten kann“,erklärt Helmut Meyer betroffen. Um denSchaden zu mindern und Herrn Nowackbei diesem Unglück beizustehen, hatsich GeAT-Inhaber Helmut Meyer be-reiterklärt, ihn und seine Fa milie mit ei-ner namhaften Geldspende zu unter-stützen.

Für Herrn Nowack und die GeAT AG h atder 10. November, der Martinstag, nunnoch eine weitere Bedeu tung. Er zeigt,dass es auch in der heutigen Zeit nochMenschen gibt, die sich helfen und beiProblemen zur Seite stehen.

„Wir sind stolz, Herrn Nowack unterstüt-zen zu können und wünschen ihm undseiner Familie für die Zukunft allesGute“, erklärt Helmut Meyer bei der fei-erlichen Übergabe der Geldspende.

GeAT - Gesellschaft fürArbeitnehmerüberlassung Thüringen AGJuri-Gagarin-Ring 152, 99084 Erfurt

www.geat.de

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v.l. Jana Weirauch, Leiterin derNiederlassung Nordhausen der

GeAT AG; Horst Nowack,Mitarbeiter der GeAT AG; Helmut

Meyer, GeAT-Inhaber

Page 37: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 7/2011

Fachkräfte

37

PERSONAL2012Fachmessen für Personalmanagement

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Insgesamt über 450 Aussteller

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mehr als 7.500 Fachbesucher

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Als die Pressekonferenz am 14. Dezember beendet war,strömte ein Großteil der 2.200 Studenten und Absolventenbereits durch die mit Teppichfliesen ausgelegten Gänge derMesse Erfurt. Die erste Thüringer Kontaktmesse „academix“lockte von zehn Uhr an junge Erwachsene an die Stän de.Unter den 89 Ausstellern war für bei de Seiten etwas dabei:Unternehmen fanden Fachkräfte und diese vielleicht einenneuen Arbeitsplatz.

Neue Zielgruppe, neuesKonzept, neue Messe

Wenn man sich die Resonanz der Aussteller anhört, könnte man mei-nen, Fachkräftemangel sei in Thüringen kein Thema. „Ich habe aufeiner Messe noch nie so viele qualifizierte Absolventen getroffen“,erzählt Marina Romanowa von der Werbeagentur Forma tion. Die„academix“ Messe wendet sich vor allem an Absolventen und die,die es bald sein werden: „Jeder einzelne, der da war, wusste genau,wohin er im Beruf einmal gehen möchte. Das ist für die Ausstellernatürlich ein großer Vorteil“, resümiert die Werbefachfrau. Die meis-ten Besucher müssen ihren Weg im Berufe-Labyrinth nicht mehr fin-den, sondern nur noch einen passenden Eingang, um auf diesen Wegzu kommen. Die „academix“ versteht sich dabei als Wegweiser. Siebietet eine Grundlage, damit sich potentielle Be wer ber und lokaleUnternehmen kennenlernen. Wirtschaftsminister Matthias Machnig,Schirmherr der Messe, sagt: „Alle suchen heute nach Hochqualifi zier -ten. Der Kampf wird härter, deshalb müssen wir ihnen sagen, dasswir sie auch wollen.“ Denn viele Nachwuchs-Talente wissen ihre ei-gene Ausbildung manchmal nicht einzusetzen. Oft liegt das daran,dass Fachkräfte nichts von offenen Stellen wissen, und Unternehmennichts von den Fachkräften. Auch Frank Krätzschmar, Geschäfts -führer der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH, kenntdieses Problem, sieht die Messe aber als Lösung: „Die academix istoptimal auf den Bedarf der heimischen Wirtschaft zugeschnitten.Angeboten werden tatsächlich nur Stellen, die auch im Freistaat ge-braucht werden.“ Durch die Messe sollen gut ausgebildete Fach -kräfte an den Freistaat gebunden werden. Die Firma MAZeT, die sichunter anderem auf die Herstellung von Softwarechips spezialisierthat, ist genau deshalb auf der Messe: Seit einigen Monaten könntenzwei Stellen nicht besetzt werden, klagt die für den Bereich Mar ke -ting zuständige Diane Damer: „Wir suchen einen Hardware-Ent -wickler und einen Chip-Designer.“ Sie hat auf der „academix“ fünf„sehr gute Gespräche“ geführt. „Die Studenten, die sich für dieseStellen interessierten, haben wirklich Potenzial“, lobt Diane Damer,„Wir er war ten die Bewerbung der Kandidaten in den kommendenTagen.“ Auch am Stand von Formation hatten die Besucher mehrInteresse an ehrlichen Gesprächen, als an Werbegeschenken. EinigeBesucher bekamen schon auf der Messe die Möglichkeit zu einemBewerbungsgespräch. Im Anschluss an die Messe wertete die Werbe -agentur ihre Gespräche aus. „Einige von den Interessenten“, sagtMarina Romanowa, „erhalten in den kommenden Tagen einen er-freulichen Anruf.“ (lg)

Page 38: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 7/2011

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Page 39: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 7/2011

Expertenrat

39

Die Mittelstandsfinanzierung – in der Regel die klassische Hausbankfinanzierung oder der Hausbankkredit – bleibt gefragt.Dabei stellt der Kreditzugang für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in einigen Fällen das klassische Nadelöhr dar.Die Betrachtung der individuellen Risikosituation des Unternehmens wird immer wichtiger. Jedoch scheuen Finanzie rungs -institute die aufwändigen Risikoanalysen, die kleine Engagements schnell zu unattraktiven Geschäften werden lassen.

Bürgschaften und Garantien Die Säulen der Mittelstandsfinanzierung

Recht einfach und schnell kommen dieKreditinstitute dann zu der Lösung, dassstattdessen ein höherer Umfang an Si -cher heiten verlangt wird. Je kleiner da -bei das Unternehmen, desto größer sinddie Herausforderungen mit der Fi nan -zierung beziehungsweise den dafür ge-forderten Sicherheiten.

Bürgschaften und Garantien sind Ins tru -mente der Mittel standsfinanzierung. Siehelfen die finanziellen Marktzu tritts -barrieren von Existenzgründern undKMU zu überwinden. Dabei erbringt dieBürgschafts bank Thüringen keine un-mittelbare Geldleistung. Vielmehr un-terstützt sie bei der Kredit- und Be -teiligungsfinan zierung, übernimmt eineAusfallhaftung und steht auch beratend

zur Seite. Durch den Effekt der Risi ko -tei lung bietet sie den KapitalgebernAnreize, Er folg versprechende Ge -schäfts ideen und Projekte zu finanzie-ren. Bürgschaf ten sind eines der ambes ten geeigneten Instrumente zurlang fristigen Absicher ung von Grün -

dungs finanzie rungen. Innovations vor -ha ben mit einem hohen finanziellenAufwand, Markt- und Ent wicklungs ri si -ken werden durch die BBT ebenso un-terstützt, wie klassische Wachs tums-und Nachfolgefinanzie run gen. So leis-tet sie einen erheblichen Bei trag zumerforderlichen gesamtwirtschaftlichenStrukturwandel und dem Ausbau dermittelständischen Unter neh mens land -schaft in Thüringen.

Inno vationen als die Wachstums- undEntwicklungs trei ber der kommendenJahre werden so umsetzbar. Arbeits -plätze können gesichert und neu ge-schaffen werden und auch die derzeithohe Zahl an Gene ra ti onswechseln inUnternehmen kann so gelingen.

Bürgschaftsbank Thüringen GmbHMittelständische Beteiligungsgesellschaft Thüringen mbHBonifaciusstraße 19, D-99084 Erfurt

www.bb-thueringen.de www.mbg-thueringen.de

Als Organisationen der Wirt -schaft für die Wirtschaft

ver fol gen die BürgschaftsbankThü rin gen (BBT) und die

Mittel stän di sche Beteiligungs -gesell schaft Thürin gen (MBG)das Ziel, Erfolg versprechendeVorhaben zu fördern und den

Mit telstand in Thüringen zustärken. Mit Bürgschaften,

Garantien und stillen Be teili -gungen sollen die nötigen

Sicher heiten sowie erforder -liches Kapital gegeben

werden, um sich zukunfts-fähig aufstellen zu können.

Annette Theil-Deininger(Sprecherin) und

Michael Burchardt, Geschäftsführung der BBT

und der MBG

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Page 40: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 7/2011

Expertenrat

40

Sittenwidrigkeit und Klarheit bei der Preisangabe

Der Preis ist heißDie Zahl der Vertragsabschlüsse im Internet nimmt ständig zu; schonnahezu jedes zweite Unternehmen ist mit seinem Geschäftsmodellvon der Internetnutzung abhängig. Doch wer online verkauft, hat ei-niges zu beachten. Wer zum Beispiel einen alten Preis durchstreichtund durch einen neuen ersetzt, muss klarstellen, dass der alte Preisjetzt nicht mehr gültig ist und inwieweit zu Gunsten des Verbrau -chers ein Preisvorteil besteht (so unter anderem LG Düsseldorf).

In einem weiteren, allerdings noch nicht rechtskräftigen Urteil, hatdas Landgericht Hamburg ausgeführt, dass bei Preisangaben bei-spielsweise bei Ebay der Grundpreis der Ware schon beim Angeboterken nbar sein muss. Erfolgt dies erst im Rahmen einer Artikel be -schrei bung, so sei dies ein Verstoß gegen die Preisangaben verord -nung. Denn diese verlange, dass schon vor einer Kaufentscheidungzu erkennen sei, wie sich der Preis zusammensetzt und inwieweitdieser von der Menge der bestellten Ware abhängig sei. BetroffenenUn ternehmern ist also schon jetzt anzuraten, alle notwendigen An -gaben schon in der Angebotsübersicht zu machen. Denn ob das Ur -teil des Landgerichts Hamburg Bestand haben wird, ist völlig offen.

Ich bin ein Star, holt mich hier rausNeues Jahr, neues Dschungelcamp und wie auch bei sonstigen Live-

Show- und Casting-Formaten kommt immer wieder die Frage auf, obdie Teilnehmer nicht mit sittenwidrigen Verträgen zu ihren Ver -haltensweisen geknebelt würden. Doch was bedeutet eigentlichSittenwidrigkeit? Das Bürgerliche Gesetzbuch hat im § 138 geregelt,dass ein Rechtsgeschäft dann nichtig ist, also ohne jede Wirkungbleibt, wenn es gegen die guten Sitten verstößt. Was zu den gutenSitten ge hört, richtet sich nach dem Anstandsgefühl aller Billig- undGe rechtdenkenden, ist also auch vom jeweiligen Zeitgeist abhängig.Ob eine Sittenwidrigkeit tatsächlich vorliegt, muss immer im Ein -zelfall und am Gesamtcharakter aller Umstände ermittelt werden. Sokann das Verhalten eines Arbeitgebers gegenüber seinem Arbeit -nehmer sittenwidrig sein, wenn er diesen in Ausnutzung seinerMachtstellung beispielsweise dazu veranlasst für einen Betriebs -kredit mit zu bürgen. Auch eine Kündigung aus nachweislich ver-werflichen Motiven kann sittenwidrig sein. Doch nicht jede Be nach -teiligung eines Vertragspartners löst gleich eine Sittenwidrigkeit ausund ist deshalb auch nicht mit Verhandlungsgeschick zu verwech-seln. Denn ansonsten gilt der Grundsatz der allgemeinen Vertrags -freiheit. Wer sich auf die Sittenwidrigkeit beruft, muss diese darlegenund beweisen. Da es sich letztlich um eine Rechtsfrage handelt, istdies häufig recht schwierig.

Dahmen und Unger RechtsanwälteGartenstraße 34, 99867 Gotha

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Mit zwei Rechtsanwälten sowie einerRechtsanwaltsfachangestellten und einer weiteren Mitarbeiterin stehen Thomas Dahmenund Thomas Unger ihren Mandanten alsGemeinschaftskanzlei seit sechs Jahren amStandort Gotha zur Verfügung. Die Kanzlei istspezialisiert auf Arbeits- und Mietrecht, Familien- und Verkehrsrecht, sowie Urheber-und Medienrecht. Neben einer rechtlichenEinschätzung und Umsetzung stehen vor allemauch wirtschaftliche und prozessökonomischeGesichtspunkte im Mittelpunkt ihrer Arbeit.

Rechtsanwälte Thomas Dahmen und Thomas Unger

Page 41: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 7/2011

.“

Expertenrat

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Günter Amende, Leiterdes TK-Bildungszentrums in Hayn

Im Gespräch mit:

Raum für neue Perspektiven

Das Anwesen ist großzügig angelegt – bieten die RäumePlatz für ganz unterschiedliche Veran staltungen?„Hayn hat für nahezu jede Tagung oder Schulung die passendenRäume. Es stehen zehn Tagungsräume unterschiedlicher Größe mitinsgesamt 17 Raum va ri anten zur Verfügung. Im größten fin den biszu 180 Zuhörer Platz. Für klei nere Teamarbeiten und Workshopsbieten darüber hinaus elf Gruppen räu me ideale Bedingungen. Allesind mit modernem Tagungsequipment ausgestattet, das kurz -fristig noch ergänzt wer den kann. Außerdem ist das gesamteBildungszentrum behindertengerecht ausgestattet. Wir bietendarüber hinaus drei barrierefreie Zimmer für unsere Gäste. Ins ge -samt stehen 100 Zimmer in verschiedenen Größen zur Verfügung.“

Wer effizient arbeitet, braucht Aus gleich – nach vielKopfarbeit im Spezi el len auch aktiven.„Das stimmt, sportliche Aktivitäten und Spiele unterstützendarüber hinaus den Lernerfolg. Deshalb stehen in Hayn ein Mehr -zweck-Sportplatz für Mannschafts spiele und Tennis und einFitnessraum mit Sauna zur Verfügung. Gern genutzt werden auchTischtennis und Kegel bahn, Billardtische oder Fußballkicker. Auchdie Umgebung von Hayn bietet jede Menge Möglichkeiten, um inBewe gung zu kommen und Frischluft zu tanken. Und auch einBadesee ist nur ein paar Steinwürfe entfernt. In der kalten Jahres -zeit kann sich der Einzelne an ein flackerndes Feuer im Kamin -zimmer zurückziehen. Eine gut sortierte Bibliothek bietet ebenfallsGelegenheit zum Ab schalten.“

Hayn liegt zwischen der Landes hauptstadt Erfurt und derKulturstadt Weimar. Profitieren Sie von dieser Lage?„Unsere Gäste haben dadurch die Mög lichkeit, Ausflüge in dieweitere Um ge bung zu unternehmen, Hayn ist dafür tatsächlich derideale Ausgangspunkt, zum Beispiel auch für einen Trip in denThüringer Wald. Das ist insbesondere für Auswärtige interessantund für unsere Tagungsteilnehmer organisieren wir auch gernAusflüge. Darüber hinaus profitieren wir von unserer verkehrs -günstigen Lage, unweit der A4.“

Enge Zeitpläne und ein ausgedehntes Ar beitspensum – esist eine anspruchsvolle Aufgabe, die richtigen Voraus set -zungen für eine erfolgreiche Tagung zu schaffen. Was ratenSie Unternehmen?„Umgebung und Raumgestaltung spielen eine tragende Rolle,wenn es darum geht, effektiv und erfolgreich zu arbeiten. Die Ver -an staltungsräume müssen auf die Größe der Gruppe und auf dieAufgabenstellung abgestimmt sein. Die technische Ausstattung istdabei genauso wichtig wie die Flexibilität, dass sich kleine Ar -beits gruppen auch mal gesondert zusammensetzen können. Umgezielt eine Problemstellung zu bearbeiten oder neue Ideen zusammeln, ist es sinnvoll, sich einmal aus den Räumen des eigenenUnternehmens zurückzuziehen – und auch aus dem Trubel einerStadt. So entsteht auch im Kopf Raum für neue Perspektiven.“

Was zeichnet das Bildungszentrum in Hayn als Tagungsortaus?„Offenheit und Klarheit bestimmen den Charakter des Hauses. Esist im Bau hausstil errichtet, folglich setzen wir auf licht durch -flutete Räume und Flure, gerade Linien und ruhige Farben. Auchdie Umgebung trägt auf ihre Weise dazu bei, Kreativität und Ideenfreien Lauf zu lassen: Das Bildungszentrum liegt inmitten desLandschaftsschutzgebietes Mittleres Ilmtal.“

www.tk.de/lv-thueringen

Page 42: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 7/2011

Tourismus

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ImpressumHerausgeber/VerlegerMeier Verlags-GmbHGeschäftsführer: Jürgen MeierJosef-Ries-Str. 78, D-99086 ErfurtTel.: 0361 6019132Fax: 0361 5504466E-Mail: [email protected]: www.wirtschaftsspiegel-thueringen.comSitz der Gesellschaft: Erfurt

weitere Verlagsprodukte

Der Wirtschaftsspiegel Thüringen erscheint imMedienverbund mit dem WirtschaftsspiegelSachsen-Anhalt

RedaktionKontakt:[email protected]: Daniel Bormke (bo)Tel.: 0361 55048467E-Mail: [email protected]: Sascha Uthe (su)Tel.: 0361 55048466E-Mail: [email protected]: René Weigel (rw)Tel.: 0361 55048662E-Mail: [email protected]: Manuela Müller (mü)Tel.: 0361 55048466E-Mail: [email protected]: Eric Neumann (en)Tel.: 0361 55048467E-Mail: [email protected] Mitteilung (em)

weitere AutorenLaura Gispert (lg), Manfred Großmann

Redaktionsschluss dieser Ausgabe20.12.2011

Assistenz der GeschäftsführungJuliane KummerVertriebsleitung/Abonnenten-ServiceTel.: 0361 6019132Fax: 0361 5504466E-Mail: [email protected]

WerbefachberaterSüdwestthüringen: Andreas LübkeTel.: 0173 6825207E-Mail: [email protected]üringen: Steffen WolframNordthüringen: Jürgen BarkewitzMittelthüringen: Anett GreyerTel.: 0170 2907407E-Mail: [email protected]

Titelbild Fotoquelle Pressearchiv GourmetschlossSondershausen / Ralf Kronmüller

Layout Susanne Stader, Kommunikations- und Mediendesign, Leipzigwww.susanne-stader.de

Druck Druckhaus Gera GmbH, Gera

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigungdes Verlages. Der Verlag übernimmt keine Haf -tung für unverlangt eingesandte Manuskripte,Fotos und Illustrationen.

Einzelpreis: 4,50 EuroJahresabonnement: 29,50 EuroISSN: 2190-409X

Die nächste Ausgabe erscheint in der 09. KW 2012,Druckunterlagenschluss: 13.02.2012

Als erstes Thüringer Radfahrerhotel wird die„Kipperquelle“ in Weimar Ende Januar 2012 mit dem Bio-Siegel zertifiziert. Schon jetzt bezieht dasHotel ausschließlich geprüfte Lebensmittel einesBio-Großhändlers. Damit die Fahrradfahrer auf derSpeisekarte bald das offizielle Bio-Siegel findenkönnen, muss das Hotel noch einige Zertifikateeinholen.

Erstes Radfahrerhotel will „Bio“ werden

Radelt man den 124Kilome ter langen Ilm-Radwanderweg ent-lang, sollte man sichStrecken abschnitt viernicht entgehen las-sen. Direkt an der Ilm,umgeben von weit -läu figen Wiesen, dievon gesunden Bäu -men eingegrenzt wer -den, plätschert dieKipperquelle. Mittenin dieser Idylle kön-nen Wan derer undRad fahrer im gleich-namigen Hotel unter-kommen. Zu min dest

die Landschaft hat das „Bio“-Siegelschon verdient. Damit sich das Hotelmit dem gesetzlich definierten Bio-Siegel schmücken kann, müssen Zer ti -fikate von allen Zwischen stationen derLebensmittel vorgelegt werden. DasHo tel „Kipperquelle“ bezieht seine kont rollierten Lebensmittel vom Bio-Groß händler „Naturkost Erfurt“. DasUnter nehmen muss allerdings den Wegsei ner Produkte ebenfalls mit Zerti fi -katen belegen. Für das Hotel hat sich

der Zertifizierungsaufwand bereits heu-te gelohnt. Nicht nur viele Radfahrermachen hier Halt, um sich zu stärken.Auch viele Menschen aus der Um ge -bung kom men zu Besuch, um ein ge-sundes und regionales Essen zu genie-ßen. Für den Biostatus ist aber nicht nurRe gionalität nötig, sondern auch derBlick auf den Kalender. Zutaten derSaison sind unerlässlich, um das be-gehrte Biosiegel tragen zu dürfen.

„Wo ‚Bio‘ drauf steht, ist auch Bio drin"Mit dieser klaren Botschaft ging dasBio-Siegel 2001 in Deutschland an denStart. Heute, zehn Jahre später, gibt esim Handel über 62.000 Produkte, diemit dem Label gekennzeichnet sind. Am5. September 2011 jährte sich die Ein -führung des erfolgreichen Kennzeich -nungsmodells zum zehnten Mal. Mehrals 3.900 Unternehmen, vor allem ausdem Bereich Handel und Verarbeitung,haben den Sektor für sich erschlossenund verwenden das Siegel. „Bio“ ist zueinem wichtigen Standbein der deut-schen Land- und Ernährungswirtschaftgeworden. „Die Erfolgsgeschichte desBio-Siegels zeigt, wie Klarheit und Trans- parenz bei der Kennzeichnung von Le -bensmitteln zum Erfolg für einen gan -zen Wirtschaftszweig geworden sind“,sagt Bundeslandwirtschafts mi ni s ter inIlse Aigner. (lg/su/em)

Ilse Aigner, Bundeslandwirtschaftsministerin:

Über 62.000Handelsproduktetragen derzeit das„Bio“-Siegel.

Klarheit undTransparenz beider Kennzeich -nung von Lebens -mitteln sind eineErfolgsgeschichte.

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Foto: Laurence Chaperon/Bundesregierung, Logo: BLE Bonn

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Page 43: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 7/2011

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Page 44: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 7/2011

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