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Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen www.wirtschaftsspiegel.com Nr. 02/2011 · 7. Jahrgang · 78363 4,50 EURO Perspektiven und Prognosen IM PORTRÄT Neuer Chef der Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland IM FOCUS Geschäftsklimaindex für Thüringer Unter- nehmen gestartet IM TREND Fachkräfte sichern nachhaltiges Wachstum Verkehrsminister Christian Carius bekennt sich zur Logistik

Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 02/2011

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Mit dieser Ausgabe haben wir Ihnen wieder ein spannendes Stück Thüringer Wirtschaft aufbereitet. Keine Frage – der Aufschwung ist im vollen Gange, und eine der großen Schlüsselbranchen der gesamten Wirtschaft ist zweifelsohne die Logistik. Als drittgrößter deutscher Wirtschaftszweig hat die Branche mit dem Jahr 2011 und fokussierten 222 Milliarden Euro Umsatz ein Rekordjahr vor sich. Wen wundert’s! Sind es doch gerade die Logistiker, die nicht nur in Thüringen als Schnittstelle schlechthin zwischen Produzenten, Zulieferern, Lieferanten, Händlern und letztlich auch Verbrauchern große Leistungen vollbringen. Grund genug für uns, einmal hinter die Kulissen der im wahrsten Sinne des Wortes ‚bewegenden Branche‘ zu schauen.

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Page 1: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 02/2011

Das Wirtschaftsmagazin

für Thüringen

www.wirtschaftsspiegel.com

Nr. 02/2011 · 7. Jahrgang · 78363

4,50 EURO

Perspektiven und Prognosen

IM PORTRÄTNeuer Chef derWirtschaftsinitiativefür Mitteldeutschland

IM FOCUSGeschäftsklimaindex für Thüringer Unter -nehmen gestartet

IM TRENDFachkräfte sichernnachhaltiges Wachstum

Verkehrsminister Christian Carius bekennt sich zur Logistik

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Mit dieser Ausgabe haben wir Ihnen wieder ein spannendes Stück Thüringer Wirtschaft aufberei-tet. Keine Frage – der Aufschwung ist im vollen Gange, und eine der großen Schlüsselbranchender gesamten Wirtschaft ist zweifelsohne die Logistik. Als drittgrößter deutscher Wirtschaftszweighat die Branche mit dem Jahr 2011 und fokussierten 222 Milliarden Euro Umsatz ein Rekordjahrvor sich. Wen wundert’s! Sind es doch gerade die Logistiker, die nicht nur in Thüringen alsSchnittstelle schlechthin zwischen Produzenten, Zulieferern, Lieferanten, Händlern und letztlichauch Verbrauchern große Leistungen vollbringen. Grund genug für uns, einmal hinter die Kulissender im wahrsten Sinne des Wortes ‚bewegenden Branche‘ zu schauen.

Doch Logistik ist mehr als nur Dinge bewegen. Hoch spezialisierte Unternehmen haben sich ent-lang der gesamten logistischen Wertschöpfungskette im Freistaat angesiedelt und in einem nochrecht jungen Netzwerk organsiert. Mit diesem haben wir gemeinsam mit Thüringens Verkehrs -minister Christian Carius über die Zukunft der Thüringer Logistik diskutiert. Dabei zeigte sich: Vorallem Sorgen um Fach- und Nachwuchskräftesicherung sind Schwerpunktthema. Hier bietet derWIRTSCHAFTSSPIEGEL – nicht nur den Logistikern – mit seinem neuem Fachkräfteservice unterwww.fachkraefteservice-thueringen.de passgenaue Lösungen an. Fachkräfte suchen und finden– wir helfen Ihnen dabei.

Auch bei der ersten Pilotbefragung des ‚Unternehmerpanels Thüringen‘ zeigte sich, Mitarbeiter -gewinnung ist das Sorgen-Thema um auch künftig nachhaltig wirtschaften zu können. Und nach-haltig Wirtschaften heißt auch, effizienter und ressourcenschonender zu denken. Wir werden dieOnlinebefragung weiter begleiten. Dazu brauchen wir natürlich Ihre Meinung und Erfahrungen.Helfen Sie uns! Es kostet nur zehn Minuten, den Online-Fragebogen unter www.thueringen-be-wegen.de auszufüllen, und letztlich erfahren Sie passgenau die aktuellen Trends der ThüringerWirtschaft. Zusätzlich verlosen wir in jeder Ausgabe unter allen Teilnehmern Werbeplatz im Wertvon zirka 1.000 Euro. Doch schauen Sie erst einmal selbst!

Ihr Jürgen MeierHerausgeber Wirtschaftsspiegel

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4 . Thüringen

Nachhaltigkeit im Unternehmen

10 Unternehmerpanel Thüringen –Geschäftsklimaindex der ThüringerWirtschaft

34 Tagungen und Messen unter demGedanken der Nachhaltigkeit

35 Start der Wanderausstellung imNachhaltigkeitsabkommen Thüringen

58 Thüringen als Modellregionerneuerbarer Energien

Logistik bewegt!

12 Leitartikel: Lobpreisungen oder schwarze Stunden

14 Im Interview: Netzwerkchefin und Verkehrsminister im Gespräch

19 Ein Streifzug durch eine bewegende Branche

20 Partner für Thüringen –Netzwerk Logistik Leipzig-Halle

23 Thüringer InnovationszentrumMobilität – Grüne Fahrzeugkonzepteaus Thüringen

24 Ein junger Verband entwickelt sich:Logistik Netzwerk Thüringen wähltneuen Vorstand

25 Umsatzrekord in Deutschland:222 Milliarden im drittgrößtenWirtschaftszweig

29 Erfurter Wirtschaftskongress erwicon thematisiert Standortfaktoren

Fachkräftesicherung

36 Reaktionen auf den„Trendatlas 2020“

37 Thüringer Agentur für Fachkräfte -gewinnung nimmt Arbeit auf

40 Demografieagentur untersucht Bevölkerungsentwicklung

Thüringen innovativ!

32 Ausschreibung des XIV. Thüringer Innovationspreises der STIFT

Initiative Erfurter Kreuz

42 Bewährter Kurs mit neuem Vorstand

44 Impressionen eines Spatenstichs

Im Porträt

46 Neuer Chef der Wirtschaftsinitiativefür Mitteldeutschland

47 Ein Macher – Franchise als Startin die Selbstständigkeit

49 Unternehmensnachfolge erfolgreich abgeschlossen

Rubriken

3 Editorial

6 Tourismus

8 Personalien

50 News im Bilde

52 Ostthüringen

53 Mitte-/Westthüringen

54 Südthüringen

55 Nordthüringen

58 Impressum

Expertenräte

56 Steuerbefreiter Sachlohn auchbei Tank- und Geschenkgutscheinen

57 Arbeitsplatzroulette der ganz besonderen Art

Aus dem Inhalt Im Interview: Netzwerkchefin undVerkehrsministerim Gespräch

Seite 8

Unternehmerpanel – Geschäftsklima -index der Thüringer Wirtschaft

Seite 10

Im Porträt: Neuer Chef derWirtschaftsinitiative für

Mitteldeutschland

Seite 28

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Thüringen . 5

Für mehr Gesundheit in Unternehmen

Die Belastungen in der Arbeitswelt stei-gen weiter. Auch Bildungsein rich tun -gen erkennen die Unterstützung der Ge -sundheitskasse zunehmend als Chan ce.So die Fachhochschule (FH) Erfurt, dieihre Zusammenarbeit mit der AOKPLUS in diesem Jahr fortsetzt. Die FHErfurt ist nicht nur die erste Hoch schulein Thüringen, die sich an einem derar-tigen Projekt zur Gesund heits förderungbeteiligt, sondern bundesweit eine derwenigen, die neben den Beschäftigtenauch die Studierenden mit einbezieht.Dabei konnten beispielsweise das Men -sa angebot und interne Kommunika - tions prozesse bereits deutlich verbes-sert werden.

Eine neue Kooperation unterstützt Prä -ventionsprojekte der Landesver ei ni -gung für Gesundheitsförderung Thü -ringen e.V. (AGETHUR). Dazuüber reichte die AOK PLUS eine Rah -menvereinbarung in Höhe von mehr als84.000 Euro. Mit dieser Summe sollenunter anderem präventive Maßnahmenin berufsvorbereitenden und berufsbil-denden Schulen realisiert werden.Darüber hinaus wird Netzwerkarbeitzur Gesundheitsförderung von Men -schen in sozialen Notlagen unterstützt.Zudem werden mit finanzieller Hilfeder Gesundheitskasse Projekte wie „BeSmart - Dont Start“ und „Wir lassen unsnicht manipulieren“ gefördert, die un-ter anderem das Vermeiden von Sucht -gefahren für Kinder und Jugendlichezum Ziel haben.

Neue Wege in Sachen Gesundheit gehtauch die Firma ERFAL aus Falkenstein.Der 1984 gegründete Familienbetrieb

Prävention mit der AOK PLUS

Bei Präventionsleistungen legt die AOK PLUS einen besonderen Schwerpunkt auf die betriebliche Gesundheitsförderung. Im Jahr 2010 investiertesie hierfür rund 1,7 Millionen Euro. Auch in diesem Jahr sind bereits mehrere Gesundheitsprojekte mit Unternehmen gestartet und die ersten Erfolgespürbar.

entwickelte sich zu einem mittelständi-schen Unternehmen und großen An -bieter für den Raumausstatter fach -handel. Für weiteres Wachstum brauchtder Betrieb gesunde und motivierteMitarbeiter. Deshalb beschäftigte Ge -schäftsführer Jörg Erler die Frage, wiesein Personal trotz hoher physischerund psychischer Belastungen fit bleibt.Aus einer anfangs spontanen Ideewuchsen schnell konkrete Pläne zumBau eines betrieblichen Gesund heits -zentrums. „Diese beispielhafte Gesund -heitsinitiative des Unterneh mens warAnlass für die AOK PLUS, eine Ko ope -rationsvereinbarung abzuschließen“,erinnert sich AOK-Ver triebs leiterin ElkeSpitzner. Mit Unterstützung der AOK-Experten kommt regelmäßig der Ar -beitskreis Gesundheit zusammen, umdie Kurs angebote auf den Bedarf derMitarbeiter abzustimmen. Zusätzlichsoll mindestens einmal im Jahr einGesund heitstag für die Mitarbeiter or-ganisiert werden zu Themen wie ge-sundes Le ben im Schichtbetrieb, ge-sunde Ernährung und Bewegung.

Zur Ermittlung der Präventions be dürf -nisse waren an der FH Erfurt Frage -bogenerhebungen bei den Beschäf -tigten und Studierenden durchgeführtworden. Ihre Auswertung ergab kon-krete Ansatzpunkte, die in Arbeits -gruppen zu den Themenbereichen„Gesunde Ernährung“, „Kommun i ka -tion und Rahmenbedingungen“ undKursangebote für Bewegung und Ent -spannung verfolgt wurden. Für den Mai2011 ist der „2. Gesundheitstag“ an derFH geplant. Das Kooperationsprojektvon AOK PLUS und FH Erfurt läuft www.aok-business.de/aokplus!

noch bis Ende 2011, danach wird es inEigenregie von der FH weitergeführt. Imvergangenen Jahr hat die ZeitschriftFinanztest die Zuschüsse der gesetzli-chen Krankenkassen für Gesundheits -kurse unter die Lupe genommen. Wiebereits bei vorangegangenen Auswer -tungen der Stiftung Warentest hat auchdiesmal die AOK PLUS hervorragendabgeschnitten und nimmt im Vergleichaller gesetzlichen Krankenkassen eineSpitzenposition ein. Die AOK Plus istdie einzige Kasse, die für ihre Beratungein Gut erhalten hat. (em)

Gehen mit gutem Beispiel voran: Geschäftsführer Jörg Erler und AOK PLUS-Vertriebsleiterin Elke Spitzner im ERFAL-Gesundheits zentrum.

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6 . Tourismus

Unter dem Motto „Natur Natur sein lassen“ steigt man an der Thiemsburg im Nationalpark Hainich den Bäumen sprichwörtlich aufs Dach und erhälteinen unvergleichlichen Einblick in die faszinierende Schönheit und Vielfalt eines Urwaldes mitten in Deutschland. Was heute tagtäglich Menschen ausNah und Fern fast selbstverständlich erleben, war noch vor wenigen Jahren wie ein „Hirngespinst“, dessen Realisierung utopisch schien.

Nationalparkzentrum Thiemsburg amBaumkronenpfad – eine Idee wird Wirklichkeit

„Ein Baumkronenpfad mitten im Hainich“ – wie sollte das je Realitätwerden? Allen Widrigkeiten zum Trotz wurde am 26. August 2005der Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich als zweiter von mitt-lerweile sieben Baumkronenpfaden in Deutschland (Stand 2010) er-öffnet. Eine intensive Vorarbeit ging diesem von allen Beteiligten fie-berhaft erwarteten Tag voraus. Im Jahr 1997 war der NationalparkHainich gegründet worden und die Wirtschaftsentwicklung, die vomNational park ausging, hatte zunehmend an Fahrt gewonnen. DieRegion wartete auf weitere Impulse, die der nun erreichte Schutz desWaldes setzen sollte. Doch nichts beziehungsweise nur selten ent-steht etwas im Selbstlauf. Alle Beteiligten mussten tatkräftig helfen,die Er war tungen der Region zu erfüllen.

Aus einer Idee wurde Wirklichkeit, kann heute rückblickend gesagtwerden. Im Jahr 1999 wurde im Auftrag der NationalparkverwaltungHainich eine Studie zum Bau eines Baumkronenpfades in Auftrag ge-geben. Daraufhin erteilte die Nationalparkverwaltung im Jahr 2003den Auftrag zu einer Machbarkeitsstudie mit konkreter Kosten schät -

zung zum Bau des Pfades und des Turmes. Im gleichen Jahr stelltendie Stadt Bad Langensalza, die Eigentümerin des Grundbe sitzes ander beabsichtigten Baustelle im Wald ist, einen Förder mittel antragbeim Freistaat Thüringen und die Nationalpark ver waltung einenFördermittelantrag an die Deutsche Bundesstiftung Umwelt in Osna -brück. Die beantragten Mittel wurden bewilligt und so konnte imFrühherbst 2004 mit den Gründungs- und Bauarbeiten für den Turmund den Pfad begonnen werden. Für die Region begann nach derFertigstellung eine „neue Zeitrechnung“, denn täglich kam ein Viel -faches an Besuchern, verglichen mit dem Aufkommen in der Zeit seitder Gründung des Nationalparks.

Der einzigartige Lebensraum Baumkronen war von nun an nichtmehr nur für die Fachleute und Projektumsetzer interessant, sondernzog auch den „ganz normalen“ Besucher an. Ein umfassendes Um -weltbildungskonzept wurde erarbeitet und entlang des Pfades reali-siert, so dass jeder Besucher die Möglichkeit hat, sein Wis sen überden Lebensraum Wald aufzufrischen oder neue Er kennt nisse über

Anzeige: ReKo GmbH/Regionalmanagement Unstrut-Hainich/Nationalpark Hainich

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Tourismus . 7

den Lebensraum Baumkronen zu gewinnen. Beglei tet von einer um-fangreichen und sachlich fundierten Zusammen arbeit mit vielenPresse-, Fernseh- und Rundfunkmitarbeitern, gelang es, bereits vorder Eröffnung viele Menschen für dieses neue Natur erlebnis in Thü -ringen zu interessieren.

Wer noch mehr über die „Geheimnisse des Hainich“ erfahren möch-te, der ist in der gleichnamigen Ausstellung im Nationalparkzentruman der richtigen Adresse. Im Frühjahr 2010 wurde diese wunder-schöne Ausstellung in Betrieb genommen und gibt mit ihrem kleinenSchnupperbaumkronenpfad und den vielen anderen Inhalten einenhervorragenden Einblick in den Nationalpark Hainich, seinen Schutz -zweck und die Welt der hier lebenden Tiere und Pflanzen. Jährlichkönnen am Baumkronenpfad rund 200.000 Gäste begrüßt werden.Von fachkundigen Rangern werden sie auf Wunsch stündlich überden Pfad geführt und erfahren dabei noch mehr über den National -park Hainich und seine Region. Innerhalb der Haupt saison, die vonApril bis Oktober geht, werden monatlich attraktive Veran stal tungen

angeboten. So findet in den frühen Morgenstunden das „Morgen -erwachen“ statt. Die Gäste werden von einer Biologin vom Parkplatzzum Baumkronenpfad geführt. Auf dem Weg dorthin entdecken siegemeinsam Interessantes aus heimischer Flora und Fauna. Auch fürdie Nachtschwärmer wird etwas Passendes angeboten. Wer denabendlichen und nächtlichen Baumkronenpfad ge mein sam mit dennachtaktiven Insekten erleben möchte, ist zu einem der „Licht fang -abende“ genau richtig. Geführt und begleitet von einem Ento -mologen (Insektenkundler) erleben die Besucher die Welt der in denBaumkronen lebenden Insekten. Spannend geht es zu, wenn über ei-nem weißen Tuch das Licht einer Speziallampe leuchtet und dieInsekten sich an dieser Stelle zu einem kleinen Stelldichein versam-meln. Kultur am Baumkronenpfad – das gibt es jeden zweitenMittwoch im Monat von April bis November. Unter dem Motto „Nachgrüner Farb mein Herz verlangt“ werden Literatur- und Musik -darbietungen miteinander verbunden – Spannendes aus Gedichten,Märchen, Sagen zu sammen mit Lied- und Instrumen talvorträgen,mal als Buch lesung, mal als Rezitation oder auch einmal nachgespieltals kleines Theaterstück. Für Gäste, die den doppelten Genuss mö-gen, nämlich den der Natur und den, der durch den Magen geht, istder „Höhengenuss“ genau das Richtige. Mitte September findet je-weils eine Genusstour durch die Baumkronen statt. Die Hainichland -gastgeber verwöhnen mit ihren Kreationen und setzen dabei ganzbesonders auf die Verbindung von kulinarischer Extravaganz und re-gionaler Bodenständigkeit.

Aus einer Investition mit nicht ganz klarem Ausgang wurde eine derNachhaltigkeit, die fest in der Region verankert ist, die als Wirt -schafts motor für die Region dient, aber auch beispielhaft als Weg -bereiter für viele weitere gute Entwicklungen innerhalb der Re gionstehen kann. Die stetige Weiterentwicklung des Freizeit ange botes fürEinheimische und Gäste von außerhalb liegt auch dem Regional -management Unstrut-Hainich, das sowohl im Naturtouris mus alsauch im Bereich Radwandern auf den bereits gut ausgebauten Wegenin und um den Hainich ein starkes Zugpferd sieht, am Herzen. Diebeispielhafte und mutige Investition rund um die Thiemsburg zeigtdie Möglichkeiten des ländlichen Raums, der stets neue Heraus for -derungen bietet und Nachahmer solcher Projekte sucht.

Autoren: Andrea Hilgenfeld (ReKo GmbH), Steffi Berg (Regionalmanagement Unstrut-Hainich)

www.nationalpark-hainich.de!

Lichtfang-AbendInsektenforscher locken mit demLicht einer Speziallampe

Samstag, 30.04.2011, 20.00 UhrFreitag, 06.05.2011, 20.00 UhrFreitag, 20.05.2011, 20.00 UhrSamstag, 04.06.2011, 20.30 Uhr

Baumkronenpfad – Veranstaltungen 2011

Freitag, 17.06.2011, 20.30 UhrFreitag, 24.06.2011, 20.30 UhrSamstag, 02.07.2011, 20.30 UhrFreitag, 15.07.2011, 20.30 UhrFreitag, 19.08.2011, 20.00 UhrSamstag, 03.09.2011, 19.00 Uhr

MorgenerwachenSonntag, 17.04.2011, 07.00 UhrSamstag, 30.04.2011, 07.00 UhrSonntag, 08.05.2011, 07.00 UhrSonntag, 22.05.2011, 07.00 UhrSamstag, 04.06.2011, 07.00 UhrSonntag, 12.06.2011, 07.00 Uhr

Samstag, 02.07.2011, 07.00 UhrSonntag, 17.07.2011, 07.00 UhrSonntag, 31.07.2011, 07.00 UhrSamstag, 13.08.2011, 07.00 UhrSonntag, 04.09.2011, 07.00 UhrSamstag, 17.09.2011, 07.00 Uhr

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8 . Personalien

Seit Mitte März ist der CEO und Vorstandsvorsitzende der SCHOTT Solar AG, DR. MAR-TIN HE MING, Vorstandsmitglied des Europäischen Photovoltaik Industrie Verbands(EPIA). Mit großer Mehrheit wählten die über 240 Mitglieder des weltgrößten Verbandesder So lar industrie Heming während ihrer alljährlich in Paris stattfindenden Ver sam mlungin die Spitze des Verbandes. Bevor der 45-Jährige 1988 bei Schott in den Bereich For -schung und Technologieentwicklung eintrat, studierte er Chemie an der Univer si tätMüns ter, wo er 1983 promovierte und anschließend als Post Doctoral Fellow an denUniversitäten in Houston und Zürich tätig war. (em/kö)

Dr. Martin Heming

Der Aufsichtsrat der TLG IMMOBILIEN GmbH hat BARBARA A. KNOPFLACH zu seiner neu-en Vorsitzenden gewählt. Sie folgt in dieser Position Dr. Thilo Köpfler, der das Amt seitJuni 2003 innehatte und sein Aufsichtsratsmandat aus gesundheitlichen Gründen EndeMärz niedergelegt hat. Knoflach ist seit 2005 Vorstandsvorsitzende der SEB Asset Manage -ment AG und seit 1999 Geschäftsführerin der SEB Investment GmbH. Die Diplom-Betriebs wirtin begann ihre berufliche Laufbahn bei der Deutsche Bank AG im Bereichder internationalen Projektfinanzierung. Im Jahr 1994 wechselte Knopflach in den SEB-Konzern. (em)

Barbara A. Knopflach

Mit einem Fachsymposium hat die Zentralklinik Bad Berka GmbH DR. CHRISTINA MÜL-LER in den Ruhestand verabschiedet. Die Fachärztin für Innere Medizin war maßgeblichan der Entwicklung der 2004 am Zentralklinikum eingerichteten Klinik für Palliativ -medizin beteiligt. Als Chefärztin kümmerte sich Müller hier vor allem um onkologischeKrebs patienten in der letzten Lebensphase. Zuvor war sie als Oberärztin in der Klinik fürInnere Me di zin des Katholischen Krankenhauses St. Johann Nepomuk in Erfurt tätig undbereits dort am Aufbau einer Palliativstation beteiligt. Ihre Nachfolge am Zentralklinikumtritt Dr. Beate Will, ebenfalls Fachärztin für Innere Medizin, an. (kö)

Dr. Christina Müller

Der gebürtige Baden-Württemberger MIKE RÖSELER ist seit April neuer Leiter der Markt -region Erfurt der Deutschen Bank. Der 41-Jährige tritt damit die Nachfolge von ThomasDeinzer an, der in die Zentrale der Bank nach Frankfurt am Main wechselt. Bevor derVater zweier Kinder 1999 zur Deutschen Bank kam, absolvierte er eine Ausbildung zumBank kauf mann bei der Commerzbank in seiner Heimatstadt Mannheim. Seinem Wechselin die Thüringer Landes hauptstadt gingen verschiedene Leitungsaufgaben in den Ge -schäfts nieder lassungen der Deutschen Bank in Limbach-Oberfrohna, Zwickau und zu-letzt Leipzig voraus. (kö)

Mike Röseler

Der Stiftungsrat der Klassik Stiftung Weimar hat HELLMUT SEEMANN Anfang April für wei-tere vier Jahre zum Präsidenten der Stiftung bestellt. Damit ist der gebürtige Heidel berger,der die zweitgrößte Kulturstiftung Deutschlands bereits seit 2001 leitet, alter und neuerPräsident. Neben Seemann stand der Berliner Literaturprofessor Osterkamp zur Wahl.Da dieser seine Kandidatur vor der Abstimmung zurückzog, entschied sich der Rat ein- stimmig für die Wiederwahl des 57-jährigen Juristen und Germanisten. Pikant: Noch imOktober hatte der Stiftungsrat unter dem Vorsitz von Thüringens Kulturminister Chris -toph Matschie beschlossen, Seemanns Vertrag nicht zu verlängern. (kö)

Hellmut Seemann

Als Regionalleiter Ost der Ströer Deutsche Städte Medien GmbH (Ströer DSM) ist PETERKÜKENSHÖNER seit April für die 120 Mitarbeiter und mehr als 50.000 Werbeflä chen desWer be spezialisten verantwortlich. Neben Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Bran -den burg gehören damit auch Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen zum Wir kungs -feld des neuen Regionalleiters. „Kükenshöner kennt die Region aus seiner Zeit als Nie -der lassungsleiter in Magdeburg und verfügt über hervorragende Fach- und Ma nage ment- kompetenzen“, so Alexander Stotz, vorsitzender Geschäftsführer Ströer DSM. Küken -höner übernahm die operative Leitung von Ralf-Thomas Stichel. (em/kö)

Peter Kükenshöner

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Personalien . 9

Die Thüringer Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit, HEIKE TAUBERT (SPD),hat Anfang April den Vorsitz des Stiftungsrates der Stiftung FamilienSinn übernommen.Die öffentlich-rechtliche Stiftung des Freistaats Thüringen fördert Familien durch Maß -nahmen der Familien bildung und -hilfe. Sie verfügt über ein gesetzliches Stiftungs kapitalvon 34 Millionen Euro, dessen Erträge seit 2009 auf Dauer und unabhängig von der künf-tigen Entwicklung des Landeshaushaltes bereitstehen. Diese nachhaltige Fa milien -förderung ist deutschlandweit einzigartig und ermöglicht zugleich, private Zu wen dungenfür die Familienhilfe zu gewinnen. (em/bo)

Heike Taubert

Harald R.Pfab

Der Vorstandsvorsitzende der SachsenBank, HARALD R. PFAB, erhielt Mitte April als Aner -kennung und Würdigung seiner besonderen Verdienste für die Berufsakademie Sachsen,staatliche Studienakademie Leipzig, den akademischen Titel „Honorarprofessor“. Seit1993 war Harald R. Pfab, damals Leiter des Marktbereichs Baden-Württemberg Süd derLandesgirokasse, ununterbrochen als Dozent in Lehrveranstaltungen der StudienrichtungBankwirtschaft an der Berufsakademie Ravensburg aktiv. Im Jahr 2007 wechselte er nachLeipzig, wo er 2008 den Vorstandsvorsitz der SachsenBank übernahm, und engagiert sichseither an der dortigen Studienakademie. (em/bo)

KAI METZNER (39) ist als gelernter Diplom-Kaufmann und Geschäftsführer der SRH Berlinbereits seit 2010 für das Controlling an der SRH Gera verantwortlich, nun übernimmt erauch die Geschäftsführung am Standort Gera. Zusammen mit Prof. Dr. Manfred V. Singer,dem ebenfalls neuen Präsident der privaten Hochschule, will Metzner die Zahl derStudierenden bis 2013 von derzeit 370 auf 500 erhöhen und das Ausbildungsangebot derFachhochschule in den kommenden Jahren um weitere Studienmöglichkeiten erweitern.Den Anfang hierfür macht der für das kommende Wintersemester geplante StudiengangNeurorehabilitation, der sich aktuell bereits in der Akkreditierung befindet. (em/kö)

Der stellvertretende Direktor im Bio-Seehotel Zeulenroda, MARCO LANGE, wurde MitteMärz mit dem Preis „TopAusbilder des Jahres 2011“ im Berufsfeld Koch/Köchin ausge-zeichnet. Bereits zum neunten Mal seit 2003 haben KÜCHE, das Ma ga zin für kreativeKüchenmanager vom LPV Lebensmittel Praxis Verlag, und dessen Herausgeber, derVerband der Köche Deutschlands e.V. (VKD) herausragende Ausbildungsleistungen imBerufsfeld Koch/Köchin mit der Auszeichnung belohnt. Seit April 2010 ist Lange stell-vertretender Direktor und setzt für den Erfolg der Kochausbildung als Vorsitzender desSchul-Fördervereins auf engen Kontakt mit der Berufsschule. (em/bo)

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Der Mediziner PROF. DR. MANFRED V. SINGER ist neuer Präsident der SRH Fachhochschulefür Ge sundheit Gera und leitet seit April zusammen mit dem ebenfalls neu eingesetztenGe schäfts führer Kai Metzner die erste private Hochschule Thüringens. Bis 2010 war SingerLehrstuhlinhaber und Klinikdirektor der Medizinischen Klinik für Gastro entero logie,Hepatologie und Infektiologie an der Universitätsmedizin Mannheim. Vor seinem Wechselnach Gera leitete er zudem das Zentrum für Geriatrie. Seine wissenschaftlichen Er -kenntnisse, vor allem auf dem Gebiet alkoholbedingter Magen-, Darm- und Bauch speichel -drüsener krankungen, hat er in über 450 Publikationen veröffentlicht. (em/kö)

Prof. Dr. Manfred V. Singer

Seit Mitte April ist THOMAS SIMMERER neuer Vertriebsvorstand der Carl Zeiss MeditecAG. Er tritt die Nachfolge von Ulrich Krauss an, der in die Geschäftsführung der Carl ZeissVision International GmbH wechselt. Der 48-Jährige verfügt über umfangreiche Er -fahrungen in der Medizintechnik. Seit Oktober 2008 war er Leiter der strategischen Ge -schäftseinheit Mikrochirurgie in Oberkochen. Zuvor führte der studierte Maschinen bau -ingenieur unter anderem die umsatzstärkste Business Unit der Dräger Medical AG & Co.KG in Lübeck und verantwortete verschiedene Bereiche im Vertrieb der Heraeus AG inHanau. Simmerer ist verheiratet und hat zwei Söhne. (em/kö)

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Abb. 2: Bedeutung und Existenz der Handlungsfelder unternehmerischer Nachhaltigkeit

IHRE Meinung ist uns viel wert! Unter allen Teilnehmern verlosen wir einmal im Quartal 1/3-Seite Werbeplatz! www.thueringen-bewegen.de

Was bewegt und wohin bewegen sich die Thüringer Unternehmen? Um dies zu ergründen, haben der Wirtschaftsspiegel Thüringen und aproxima Gesell -schaft für Markt- und Sozialforschung Weimar im Frühjahr 2011 eine regelmäßige Befragung initiiert. Per Onlinefragebogen waren Unternehmerinnenund Unternehmer des Freistaates aufgerufen, uns ihre Erfahrungen und Meinungen zu verschiedenen Schwerpunktthemen mitzuteilen.

Innovationskraft und Nachhaltigkeit –Wohin bewegen sich Thüringer Unternehmen?

In der Pilotphase vom 7. März bis 15.April 2011 nahmen insgesamt 322Personen an der Befragung teil – einWert, den wir in Zukunft nicht zuletztmit Ihrer Unterstützung noch deutlichausbauen wollen! Noch sind die Er -gebnisse nicht repräsentativ für Thü -ringens Wirt schaft. Es handelt sich umdie Meinungen einer Art „Avant garde“,die überdurchschnittlich aktiv ist undsich für die behandelten Zukunfts the -men interessiert. Die Ergebnisse kön-

nen aber trotzdem interessante Trendsaufzeigen. Aus der Vielzahl der The -men, die wir abgefragt haben, gehenwir zunächst auf zwei zentrale Kom -plexe ein, die wir auch zukünftig im„Unterneh mer panel Thüringen“ verfol-gen wollen.

Wie nachhaltig sind Thüringer Firmen?Im Rahmen des „Unterneh mer panelThüringen“ wollten wir direkt von denVerantwortlichen erfahren, wie weit die

konkrete Gestaltung unternehmerischerNachhaltigkeit im „grünen HerzenDeutschlands“ vorangeschritten ist. Zujeder der gängigen Dimensionen vonNach haltigkeit – ökonomische, ökologi-sche und so ziale – haben wir verschie-dene konkrete Handlungsfelder zu-nächst von den Befragten dahingehendeinordnen lassen, welche Priorität sie inihrem Unter neh men haben.

Dabei ergab sich aus den Antwor ten diein Ab bildung 1 dargestellt durchschnitt -liche Rang folge. Am häufigsten kom-men zwei ökonomische Facet ten derNachhaltigkeit zum Einsatz, die so neunicht sind und im Prinzip Grund lagender vernünftigen Unternehmensfüh -rung darstellen. Auf Rang eins über al-le Unternehmen liegt die langfristigeUnter neh mens planung. Gut jeder dritteUnternehmer betrachtet sie als prioritärgegenüber allen anderen präsentiertenFaktoren. Rang zwei belegen die fairenKundenbeziehungen. Anschlie ßend fol-gen die vier sozialen Faktoren: Am dritt-wichtigsten ist den Befragten das Küm -mern um ausreichende Aus- undWeiterbildung, ge folgt von Maß nahmenzur Vereinbarkeit von Familie undBeruf. Öko logische Fak toren steheneher auf dem hinteren Teil der Priori tä -tenliste: Die Verwendung nachhaltigerMaterialien und Rohstoffe belegt Rang7, gefolgt vom Fokus auf Energie effi -zienz und CO2-Vermeidung. Auf Rangzehn schließlich findet sich Recyclingund Wei terverwendung von Stoffenwieder – ein Punkt, der allerdings invielen Unternehmen bei konsequenterBeachtung neben positiven Auswir kun -gen auf die Umwelt auch Kosten sparen

Unternehmerpanel Thüringen – Geschäftsklimaindex der Thüringer Wirtschaft

Abb. 1: Bedeutungsranking der Handlungsfelder unternehmerischer Nachhaltigkeit

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könnte. Doch welche dieser Faktorensetzen die befragten Unternehmer be-reits um? Antwort: Genau diejenigen,die sie eben für wichtig erachten. Sopflegen 68 Prozent der Befragten einelangfristige Unter nehmensplanung. E -ben falls mehr als die Hälfte von ihnenachtet auf sinnvolle Aus- und Weiter -bildung, faire Kun den beziehungen undinnovative Ar beits zeitmodelle. Bei denökologischen Nachhaltigkeits fak torenzeigt sich wieder Optimie rungs poten -zial. So bemüht sich nur gut ein Drittelaller Befragten um die Verwendungnachhaltiger Mate rialien und Rohstoffe,um Ener gie effi zienz und CO2-Ver -meidung in ihren Unternehmens pro -zes sen oder um die Wie der verwertungvon Stoffen. In der Zusammenschauvon Bedeutung und Um setzung derHandlungsfelder lassen sich drei Clus -ter ausmachen (vgl. Abbil dung 2). Diegrundlegenden Werte unternehmeri-schen Han delns, wie langfristige Unter -neh mens pla nung, faire Kunden be zie -hungen sowie Aus- und Weiter bil dungder Mitarbeiter werden von den meistenBefragten hoch bewertet und in der ei-genen Arbeit umgesetzt. Ein großerzweiter Cluster, der die meisten abge-fragten sozialen Fak toren sowie alleökologischen Faktoren beinhaltet, wirdvon einem Teil der Unternehmer bereitszu einem gewissen Grad um gesetzt,muss sich aber noch in der Breitedurch setzen. Die Verpflichtung der Ge -schäftspartner auf nachhaltige Prin -zipien sowie das ethische Investmentliegen schließlich noch kaum im Blick -feld der Thüringer Unter nehmerInnen.

Der Blick auf unser Pilot sample zeigt,dass auf der sozialen Di mension dasnachhaltige Handeln Thü ringer Unter -nehmer am weitesten gediehen ist. 53Prozent der abgefragten Handlungs -felder werden im Schnitt bereits bear-beitet. Auf der ökonomischen und öko-logischen Dimen si on sind es jeweils eingutes Drittel. Insgesamt liegt damit der„Nachhaltigkeitsgrad“ der beteiligtenUnternehmen bei 43 Prozent. In dennächsten Monaten und Jahren muss derIndex dazu mit belastbaren Zahlen ge-füttert werden. Branchen- und regiona-le Be sonderheiten können mit derFallzahl dieser Pilotstudie nur schwer

sichtbar gemacht werden – hierzu be-nötigen wir deutlich mehr Angaben.

Wie innovativ sind Thüringer Unternehmen?Firmen mit hohen Innovationspoten zia -len können Trends auf Märkten mitbe-stimmen, eine gute Marktpositionie -rung vorweisen und sich im Wettbe -werb behaupten. Insbesondere für oftnoch junge und relativ kleine Unterneh -men in den neuen Bundes ländern istInnovation ein strategisch bedeutenderWeg, um neue oder Ni sch enmärkte zubesetzen und fehlende Markt präsenzauf traditionellen Märkten zu substitu-ieren. Unter neh men mit hohen Inno va -ti ons po tenzialen weisen verschiedenetypische Merkmale auf. Neun davon ha-ben wir den befragten Unternehmernvorgelegt und sie gebeten, deren Aus -prä gung im eigenen Unternehmen ein-zuschätzen. Wir konnten diese Fakto -ren zu drei zentralen In di zes verdich -ten, welche die InnovationsfähigkeitThüringer Unternehmen beschreiben:

FuE-Intensität: Firmen mit hohen Index -wer ten setzen meist hoch moderneTech nologien ein und bewegen sich aufMärkten, wo technologische Innovationwettbewerbsen tschei dend ist. Marktflexibilität: Je höher der Indexwerteines Unternehmens hier ist, desto hö-her sind die Anforderungen an dieMitarbeiter. Sie müssen mit ständigwechselnden Aufgaben zurecht kom-men und sich oft weiterbilden.Wachstumsdynamik: Firmen mit hohemIndexwert sind in den letzten Jahrenstark gewachsen und haben somit grö-ßere Schwierig kei ten, ihren Mitarbeiter -bedarf adäquat zu decken.

Je höher die Werte also auf der abge-fragten 5-poligen Skala sind, desto hö-her sind die entsprechenden Faktorenausgeprägt. Für die Pilotuntersuchungergeben sich bei den beteiligten Unter -nehmen die Werte aus Abbildung 3. Diehöchsten Anforderungen werden da-nach an die Marktflexibilität der Un ter -nehmen gestellt (Mittelwert 3,8). Zweivon drei UnternehmerInnen sagen, dasssich die Anf or der ungen an ihre Mitar -beiter häufig ändern und sie deshalbmit kontinuierlicher Weiterbil dung ver-

suchen, den Marktbedürf nis sen gerechtzu werden. Etwas weniger stark ist dieWachs tums dynamik der Un ternehmen(Mit telwert 3,4). Jeder dritte Befragtesagt, dass sein Unternehmen in denletzten Jahren stark gewachsen sei.Zwei von drei UnternehmerInnen be-richten von der Kehrseite des Wachs -tums: Ihnen fällt es schwer, geeignetesPersonal zu finden. Mit einem Mittel -wert von 3,0 ist die FuE-Intensität vonallen drei Faktoren am geringsten aus-geprägt – jedoch mit einem durchausgesunden Wert. Fünf Prozent der be-fragten Unternehmen haben eine sehr

stark ausgeprägte, 22 Pro zent eine starkausgeprägt Forschungs- und Entwick -lungstendenz. Die meisten Befragtenordnen sich jedoch hier im mittleren bisunteren Skalenbereich ein. Zusam men -fassend lässt sich sagen, dass die be- fragten Thüringer Unter neh men sich alswendige Player auf ihren Märkten er-weisen, die zu einem guten Teil aufdeutliche Wachs tumsphasen zurückbli-cken können oder sich noch in ihnenbefinden. Das zeugt vom Er folg ihrerStrategien!

Autor: Sebastian Götte, aproxima

Unternehmerpanel . 11

Abb. 4: Nachhaltigkeit Thüringer Unternehmen im Modell

Abb. 3: Innovationsklima-Indikatoren für die befragten Unternehmen

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Schädliche Emissionen verringern, erneuerbare Energien effizient einsetzen, nachhaltig mit Ressourcen wirtschaften und umweltfreundlich produzie-ren „ nur einige der Ziele, die sich Verant?wort?liche aus Weltpolitik und -wirt?schaft im Kampf gegen den Klimawan?del auf die Fahne geschriebenhaben. Auch Thüringen hat die globalen Ent?wicklungen in puncto umweltfreundliche Technologien erkannt: Das Wirt?schaftsministerium bündelt mit

Allem voran ist es die stetig wachsende Thüringer Solarbranche, diederzeit eine Spitzenposition im bundesweiten Vergleich einnimmt.Dieser Erfolg soll mit der Einrichtung der Thüringer Ener?gie- undGreenTech-Agentur (ThEGA) nun systematisch weiterentwickelt wer-den. In Kooperation mit der Landesent??wicklungsgesellschaftThüringen mbH (LEG) soll sie vor allem fünf umweltorientierteBranchen stärker in den Fokus der Thüringer Wirtschaft rücken.Dazu gehören der Ausbau von erneuerbaren Energien, die GreenMobility, das so genannte „Grüne Bauen“ und die For?schung auf denGebieten der innovativen Mess- und Reglungstechnik sowie Optikund Optoelektronik. Die ThEGA zeichnet dabei für Koordination,Ver?netzung, Förderung und Beratung der einzelnen Branchen ver-antwortlich.

Ein erstes Projekt wird die koordinierte Beratung undUnter?stüt?zung von Unter?neh??men und For?schungs??einrichtun-gen sein, die das Thema „Energiespeicher“ vo??ranbringen wollen.Zu einem weiteren Schwer?punkt???the?ma, dem Thema?“E?ner?????????gieeffizientes Bau?en am Bestand“, lau?fen der???zeitvorbereitende Aktivitäten. Um Unter?nehmen und den privatenVer?brau?chern eine Ent??scheidungs?hil?fe zur Ver??fügung zu stel-len, an wen sie sich im Bedarfsfall wenden können, wird eineDatenbank „Energie??berater“ aufgebaut. Energie?be?rater, die ihreLeis?tungen auf diese Art bekannt machen und die Mar?keting?maß-nahmen der ThE?GA nutzen möchten, können sich hier registrierenlassen. Weiterhin wird die ThEGA als Informa?tionsstelle Unternehmen undKommu?nen zu den Möglichkeiten der Akquirie?rung von EU-,Bundes- und Lan??des??- mit?teln informieren und bei derBeantra?gung beratend unterstützen.

Neben den bereits genannten Projekten ist der Aufbau einesBeratungs-, Infor?ma?tions- und Demonstrationszentrums geplant.Damit sollen Unternehmen, Forschungs- undBildungseinrichtung?en, Kommunen und Verwaltungen sowie pri-vate Verbraucher die Möglichkeit erhalten, sich neutral und unab-hängig über ganzheitliche Maßnahmen zurEnergieeffizienzsteigerung und über die Nutzung erneuerbarerEnergien zu informieren.

Für den Freistaat steht der Nutzen eines Mentalitätswechsels auf„grün“ fest: Nachhaltigkeit. Für Wirtschaftsminister Matthias

Normalerweise würden wir zum Einstieg in das Thema Logistik da-rüber berichten, dass die Branche in Thüringen gut aufgestellt ist.Mehr als 37.000 Menschen arbeiten mittelbar oder unmittelbar indem Bereich. Mehr als 250 Unternehmen bieten Logistik dienst -leistungen an. Dazu zählen zum Beispiel Unternehmen aus demGütertransport, aus der Lagerei, dem Frachtumschlag oder der Kon -

traktlogistik. Ganze 9.000 Lkw sind nach den Informationen desLandesverbandes Thüringen des Verkehrsgewerbes e.V. tagtäglich imEinsatz. Und wir würden über die hervorragende Infrastruktur be-richten, die Thüringen zweifelsohne besitzt. 485 Kilometer gut aus-gebautes Autobahnnetz, 1.500 Kilometer Schienensystem, ein Flug -hafen und nur acht Stunden per Lkw in jeden Winkel Deutschlands.Das schreiben wir aber diesmal nicht.

Auch die Definition von Logistik ersparen wir uns. Denn dass sichder Begriff der Logistik in den vergangenen Jahren verändert hat undeinem permanenten Wandel unterliegt, das wissen wir alle.

Stattdessen könnten wir an dieser Stelle von der auch für dieLogistikbranche prekären Lage bei der Gewinnung von Nachwuchs-und Fachkräften berichten. Auch hier wird schließlich einiges getan.Allein das Logistik Netzwerk Thüringen hat sich das Thema groß aufdie Fahnen geschrieben. So konzipierte das Netzwerk zum BeispielAusbildungskooperationen, an denen sich alle angeschlossenenUnternehmen beteiligen können, um Auszubildenden eine fachlicheBetreuung in hoher Qualität zu ermöglichen. Gerade kleinere Unter -nehmen, die nicht alle Bereiche der Ausbildung abdecken können,könnten von einer solchen Maßnahme profitieren. Oder wir könnten

die Zusammenarbeit des Netzwerkes mit dem Institut für Lehrer -fortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM) themati-sieren, die eine gezielte Weiterbildung von Berufsschullehrern mitden Erfordernissen der Branche gewährleistet.

Nicht zu reden von den Möglichkeiten, die die Hochschullandschaftdes Freistaats bietet. So gibt es an der Fachhochschule Erfurt bei-spielsweise je zwei Bachelor- und Masterstudiengänge in dem Be -reich, an der Berufsakademie in Gera ein BWL-Studium mit Schwer -punkt Logistik und an der Adam-Ries-Fachhochschule in Erfurtebenfalls ein duales Logistikstudium.

Und nicht zuletzt könnte an dieser Stelle stehen, welche zukunfts-orientierten Investitionen in der Branche im vergangenen Jahr inThüringen stattgefunden haben. So zum Beispiel die weitere Er -schließung des Gewerbegebietes im „Interna tionalen Logistik zent -rum Erfurt“ (ILZ) zwischen Erfurt und Stottern heim. Hier werdenvier Parzellen auf 37 Hektar Fläche erschlossen und stehen für zu-künftige Investoren zur Verfügung. Die befänden sich dann vis-á-vismit der Eurogate Warehousing & Distribution GmbH, die im vergan-genen Jahr 25 Millionen Euro investierte, um von hier aus die Lo -gistik für Deutschland, Österreich und Belgien für Pana sonic abzu-wickeln. Gleich 45 Millionen Euro investierte die Rhenus-Gruppe fürden Bau eines Logistikzentrums im Industrie gebiet „Markttal II“ inHörselgau. Hier sollen bis zu 550 neue Arbeitsplätze entstehen.

All das wären gute Ansätze und berichtenswerte Daten und Fakten,die an den Anfang gehören würden, aber diesmal nicht an ersterStelle stehen sollen. Vielmehr haben wir uns mit aktuellen Pro ble -men auseinandergesetzt, die eine Gefahr für die Branche darstellen.

Ein permanent steigender Kraftstoffpreis macht den Logistikern dasLe ben schwer. „Je größer die Entfernungen sind, die zurückgelegtwer den müssen, um den Markt zu erschließen, desto teurer wird diesfür den Spediteur“, weiß Gitta Hölzer, Geschäftsführerin des LogistikNetzwerks Thüringen e.V. „Das Problem wird die ganze Logistik -region Thüringen treffen, da die Versorgung der Zentren in Thüri -ngen aufgrund der Distanz zu den Häfen und den Produk tions -standorten tendenziell größer ist, als bei Logistikern im Westen.“ Ein

Lobpreisungen für die Logistik in Thüringenoder „schwarze Stunden“ stehen bevor

Leitartikel

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Erfurt hat sich mit seiner zentralen Lage und gut ausgebautenInfrastruktur zu einem gefragten Logistikstandort entwickelt.

Jochen Staschewski, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium

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www.logistik-netzwerk-thueringen.de!

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weiteres Finanzierungsproblem stellt die wohl nicht mehr abzuwen-dende Entwicklung bei den Plänen der Bundes regierung für dieEinführung einer neuen Lkw-Maut auf vierspurigen Landstraßen dar.Bis zu 100 Millionen Euro will die Regierung dadurch verdienen. Dasbedeutet jedoch im Umkehrschluss Mehrkosten in gleicher Höhe fürdie Spe diteure. Jetzt müsse es laut Hölzer gelingen, „unsere Auftrag -ge ber in der Logistik von einer Vergütung der Mautkosten zu über-zeugen.“ An derenfalls sei der Kostendruck so hoch, dass nicht nurdie Logis tik, sondern auch das produzierende Gewerbe darunter zuleiden hätte. Hier braucht es Lösungen: „Gern laden wir die Politikerein, an Kundengesprächen teilzunehmen und notwendige Preisan -pass ungen wegen dieser ‚Plankosten‘ durchzusetzen“, schlägt Hölzervor. Und schließlich gibt es noch ein weiteres Problem für dieThüringer Logistik. Zwar ist die Region bestens aufgestellt, in einerguten geografischen Lage, aber was nutzt das alles, wenn keine odernur wenige neue Aufträge generiert werden können, obwohl sichIndustrie im Freistaat ansiedelt. Gründe dafür sieht Hölzer auch da-rin, „dass Betriebe mit Stammsitz in den alten Bundesländern auchfür Nieder lassungen in den Neuen Bundesländern ihre Logistik -dienst leister (aus den alten Bundes ländern) mit der Abwicklung be-auftragen und wir Thüringer noch nicht einmal eine Chance bekom-men ein Angebot abzugeben.“

Diese Probleme sind es, die unserer Meinung nach diesmal an denAnfang gehören, denn die schönen statistischen Zahlen und Wertemachen sie zu schnell vergessen. (rw)

Jede Mauterhöhung und -erweiterung und jede Dieselpreissteigerungwird den Standort negativ beeinflussen.

Gitta Hölzer, Geschäftsführerin des Logistik Netzwerks Thüringen e.V.

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Sie ist das neue Gesicht der Thüringer Logistikbranche; er der Mann, der in der Landesregierung das Verkehrsruder in der Hand hält. Gitta Hölzer,Geschäftsführerin des Logistik Netzwerk Thüringen e.V. und Christian Carius, Thüringer Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, sprachen mitdem Wirtschaftsspiegel über Straßen, Schienen und die Zukunft der Logistikbranche im Freistaat.

Die Thüringer Logistik – Perspektiven,Prognosen und Parkplatzprobleme

Wie steht es um die Zusammenarbeit zwi-schen Ministerium und Logistik-Netzwerk?Carius: „Zwar arbeiten wir mit den Ver -bänden der Logsitk eng zusammen,zum Netz werk direkt war der Ko n t aktaber noch nicht sehr ausgeprägt.“Hölzer: „Das wollen wir jetzt ändern.“

Logistk in Thüringen: Wie ist das Ver kehrs -gefüge in die europäischen Wa renströmeeinzuordnen? Wo gibt es noch Bedarf? Hölzer: „Wir sind optimal aufgestellt. Dasind sich alle Mitglieder in unseremNetzwerk einig. Das Verkehrsnetz isthervorragend, das Streckennetz e benso ,da gibt es wenig Befind lich keiten. Wirmüssen jetzt damit werben, dass manvon hier aus schnell alle wichtigen

Produktions- und Kon su ment en stand -orte Europas erreicht.“ Carius: „Wir können eine hervorragen-de Erreichbarkeit aller Landesteile si-cherstellen. Dabei sehen wir uns nichtnur als Transitland, sondern auch alsProduktionsstandort und Aus gangs -punkt für den europaweiten Verkehr.“

Herr Minister, wie geht es ganz konkret mitder Thüringer Autobahnland schaft weiter? Carius: „Ich würde mir wünschen, dasses richtig schnell weitergeht. Ob wirnun Umgehungsstraßen bauen oderstark frequentierte Trassen modernisie-ren – es gibt immer neue Zusatzkosten.Die Finanzdecke ist dabei an jederStelle zu kurz, deshalb müssen wir se-

hen, dass wir die angefangenen Pro -jekte erst einmal zu Ende bringen. Dazugehören die A71 und der Ausbau derA9. Insgesamt werden wir am Ende derLegislaturperiode eine Verdopplung derAutobahnkilometer von 230 auf 530 er-reicht haben. Die A4 wurde verbreitert,die A9 wird es noch, und am Herms -dorfer Kreuz wird, aber erst über dasEnde der Leg is latur 2014 hinaus, eineweitere Ver stärkung erfolgt sein.“

Dennoch gibt es auch in Thüringen noch„lich tes Logistikland“. Was ist in Bezug aufdie Anbindung Nordthüringens geplant? Carius: „Jetzt haben wir zunächst dieA38 seit einem Jahr unter Verkehr unddamit eine wichtige Vorraussetz ung ge-schaffen. Das nächste ist, dass die A38und die A4 noch vernünftig miteinan-der verknüpft werden müssen, das wirdüber die A71 geschehen. Was wir pla-nungsrechtlich tun konnten, haben wirgetan. Jetzt bleibt, die Finanzie rung ab-zusichern. Die Verhandlungen mit demBund sind zäh, da die Kassen leer sind,aber ich hoffe, dass es uns bis zumEnde der Legislaturperiode gelingt, dieA71 fertig zustellen. Damit rückt ganzMitteldeutschland enger zusammenund das ist wichtig, nicht nur für dieEntwicklung entlang unserer Städte -kette. Das gilt nicht nur für die Straße,sondern mit der neuen ICE-Trasse auchfür das Schienenetz.“

Gerade da gibt es aber in einigen Landes -tei len auch Diskussionen bezüglich derklei n er en, schon vorhandenen Stre cken,die der neuen Trasse ‘geopfert’ werden.Carius: „Es war von vornherein klar,dass es die neue ICE-Trasse von Mün -

Im Gespräch: WIRTSCHAFTSSPIEGEL Interview

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chen nach Berlin geben wird, es stelltesich nur die Frage, wo sie lang läuft,und da finde ich es sehr wichtig, dasssie durch Thüringen führt. Natürlichwird es eine Verkehrsver lagerung aufdie neue Strecke geben und eventuellwerden wir kleinere Streckenführ un genverlieren. Aber Erfurt wird ein wichtigerSys temhalt werden, der sonst in Leipziggewesen wäre.“

Sie sprechen dabei vom Personenverkehr.Aber wie steht es um den Güterverkehr?Carius: „Der läuft doch auch über dieICE-Trasse, fährt nur nicht so schnell.“Hölzer: „Uns ist der Güterverkehr beson -ders wichtig. Dazu gehört auch, ent-sprech ende Umschlagmöglichkeiten zuschaffen. Wir denken an regionale Kon -zepte, die die Möglichkeit bieten, Wa -ren schnell von der Schiene wieder aufdie Straße zu bringen.“Carius: „Da sind wir natürlich auchdran. Wir haben in der Vergangenheitviel dafür getan, dass wir die Industrie-und Gewerbegebiete an das Gleisnetzangeschlossen haben.“

Frau Hölzer, sehen Sie weiteren Hand -lungs bedarf an der Umschlag situ a tion vonStra ße zu Schiene und umgekehrt? Hölzer: „Unbedingt. Wir brauchen zwarkeine neuen Gleise, aber die, die dasind, müssen ent sprechend belebt wer-den und da brauchen wir die Zusam -menarbeit mit der Deutschen Bahn. Da -hin gehend wün schen wir uns auch vomMinis terium Unterstützung. Es mussmöglich sein, dass auch den privatenAn bietern die Strecken der DeutschenBahn freigegeben werden.“ Carius: „Wenn wir bei der Bahn helfenkönnen, machen wir das gern. Aller - dings ist die Bahn autark. Im Übrigengibt es ja auch noch andere Anbieterund Wettbewerber, wir haben da mitt-lerweile eine umfassende Regulierung.“

Zusammenfassend betrachtet, steht dieStraßen nutzung in Thüringen an ersterStel le, gefolgt von der Nutzung der Schie -ne. Ist denn Luft fracht ein Thema? Hölzer: „Definitiv, weil fast jedes unse-rer Mit glieds unternehmen Luftfrachtmit bedient oder Luftfracht erhält.“ Carius: „Wir hat t en einen Ein bruchbeim Güterverkehr. Setzten wir 2005am Flug ha fen in der Landeshaupt stadtErfurt noch 4.800 Tonnen Luftfrachtum, waren es im Jahr 2010 nur 2.600 -aber wir haben das Potenzial, hier wie-der aufzuholen. Auch wenn derzeitüber die Sicherung des Flughafens Er -furt-Weimar viel diskutiert wird, ist völ-lig klar, dass wir einen internationalenVerkehrs flugha fen in Erfurt brauchen.“

Verschiedene Studien prognostizieren: Inden nächsten Jahren wird der Lkw-Verkehrstark zunehmen. Wie werden Sie dieserHeraus forderung in Thü ringen begegnen? Carius: „Wenn wir in den nächsten Jah -ren nichts an der Substanz tun, werdensowohl das System Schiene als auch dasSystem Straße den gesteigerten Ver kehrnicht aufnehmen können. Wir forschendaher zum Beispiel gemeinsam mit derFach hochschule Erfurt auf dem Gebietder Telematik. Wir machen uns außer-dem Gedanken über alternative Nutz -fahr zeugkonzepte. Auch da arbeiten wireng mit der FH Erfurt zusammen. EinPilotprojekt mit Ökolinern ergab erheb-liche Ein spar potenziale: 18 Prozent we-niger Sprit ver brauch und das bei 35

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Prozent weniger Ver kehrs leistung wäremöglich.“Hölzer: „Die alternativen Nutzfahrzeuge,im Besonderen die Ökoliner, werdenauch bei uns im Netzwerk diskutiert.Pro blema tisch werden längere Belade -

zeiten, die sich auf die Lenk zeiten aus-wirken. Es muss früher geparkt werden,und dann stellt sich oft die Frage: Wogibt es ausreichend Stellplätze?“ Carius: „Da gebe ich Ihnen Recht, diePark platzsituation ist in der Tat eine dergro ßen Heraus forde rungen. Wir habenbei den Lkw-Stell plätzen Nachholbe -darf, zum Beispiel entlang der A71. Zu -nächst lege ich den Fokus aber darauf,dass das Verkehrs netz im Freistaat fer-tiggestellt ist. Die Verkehrs telematiknutzen wir zudem unter dem Aspektder Verkehrs sicher heit. Wir forschengemeinsam mit der Bundes anstalt fürStraßenbau, um beispiels weise die Au -to bahntunnel sicherer zu machen.“

Hölzer: „Wenn dort die Sicherheit er-höht wird, bedeutet das dann, dassauch Ge fahr güter durch zum Beispielden Renn steigtunnel fahren dürfen?“Carius: „Wenn wir einen Tunnel für Ge -fahrgüter freigeben, müssen wir sicher-stellen, dass der unmittelbare Feuer -wehr- und Rettungseinsatz ge währ -leis tet ist. Wir wägen ab, welche Ri si kenhinnehmbar sind. Im Moment sind wirder Meinung, dass die Maßnahmen zurEr höhung der Sicherheit beim norma-len Verkehr nicht ausreichend sind, dieSich er heit auch dann herzustellen,wenn Ge fahrgut transportiert wird.“

Herr Carius, Ihre Koalition hat sich ja desWeiteren der Entwicklung umweltfreundli-cher Technologien verschrieben. Gibt esdahingehend vom Land Förderprogramme,um zum Beispiel den Kauf von emmissi-onsarmen Lkws zu bezuschussen?Carius: „Ich hätte gern solche Program -me, aber ich habe kein Geld dafür.“Hölzer: „Also die Bereitschaft unter un-seren Mitgliedern für solche Projekte istda. Den ersten Elektro-Lkw zum Bei -spiel, den würden sie gern testen.“Carius: „Wirtschaft und Forschung sinddoch gerade erst in der Erprobungs -phase für die Einführung von marktrei-fen Elektro-Lkws. Die Ergebnisse mussman abwarten. Wir fördern beispiels-

Wenn wir in den nächsten Jahren nichts an der Substanz tun, werden sowohl das System Schiene alsauch das System Straße den prognostizierten Verkehrnicht aufnehmen können.

Christian CariusMinister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr

weise ein Forsch ungs projekt an derFach hoch schule Erfurt. Da geht es umdie E-Mo bilität für Nutzfahrzeuge, zu-nächst aber vorrangig für kleinere Lie -fer wagen.“

Auch im Koaltionsvertrag festgeschriebenist die Sicherung von Nachwuchs- undFach kräf ten. Was wurde bisher getan? Carius: „Wir haben vor kurzem eineServiceagentur De mo gra fischer Wandeleingerichtet, die sich im Moment nochvorrangig auf Kommunen und Verbän -de konzentriert, aber künftig auch dieWirtschaft unterstützt. Für das Feld derFachkräfte gewin nung gibt es zudem dieebenfalls kürzlich neu eingerichteteThü ringer Agen tur für Fachkräfte ge win -nung (ThaFF).“Hölzer: „Nachwuchsgewinnung ist si-cher nicht nur für unser Branche ein es-sentielles Thema. Dafür arbeiten wirNetz werk übergreifend mit anderenClus terverbän den, wie zum Beispiel derIni tia tive Erfurter Kreuz, zusammen.“

Abschließend Ihr Blick in die Zulkunft: Wieund wo sehen Sie den Logistik- und Ver -kehrsstandort Thüringen im Jahr 2020? Carius: „Im Jahr 2020 glaube ich, dassdas Thema Arbeitnehmerfreizügigkeiteuropaweit geklärt ist. Damit wird Thü -ringen nicht nur ein mitteldeutschersondern auch ein mitteleuropäischerStandort sein. Davon verspreche ich mirviel. Besonders auch für die An sied lungvon neuen Logistik unter nehmen.“ Hölzer: „Das ist genau das, was wir unsals Vision auf die Fahnen geschriebenhaben: 2018 die Nummer eins in Eu ro -pa als Logistikstandort zu sein. Die Auf -gabe ist jetzt, die entsprechenden Be -dingungen zu schaffen und es kund zutun, um weitere Ansiedlungen nachThü ringen zu holen.“ (mü)

Das Gespräch führte Chefredakteur Daniel Bormke

Unsere Vision: Wir wollen 2018 dieNummer eins in Eu ro pa als Logistik- stand ort sein. Die Auf gabe ist jetzt, dieentspre chenden Be dingungen zu schaffenund es kund zu tun, um weitere Ansied -lungen nach Thü ringen zu holen.

Gitta Hölzer, Geschäftsführerin Logistik Netzwerk Thüringen e.V.

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Die Fachrichtung Logistik organisiertdie Unternehmensbesichtigungen imzweiten Ausbildungsjahr für die zu-künftigen „Staatlich geprüften Logis -tiker“. Betrachtet man sich den diesjäh-rigen Exkursionsplan, bekommt maneinen umfassenden Überblick über dieThüringer Logistiklandschaft. Im Land -kreis Gotha sind solche Unternehmendie Hermes Logistikgruppe und dieTSG-Thüringer Speditionsgesellschaftin Ohrdruf, das FIEGE-Mega-Center inApfelstädt und die Spedition Kraft -

verkehr Nagel in Gotha. Während Her -mes HiFi-Technik lagert und vertreibt,betätigt sich die TSG neben der klassi-schen Sammelgutspedition als Logis tik -dienstleister für die Autoindus trie unddie Montage von Recycling au to ma ten.Der Kraftverkehr Nagel hat sich auf die„Frischelogistik“ spezialisiert, dort wer-den gekühlte Lebensmit tel und Süß -waren gelagert, kommissioniert undkonfektioniert. Das FIEGE-Mega-Cen terist Dienst leis ter der Kauf hofkette undversorgt diese unter anderem mitSchreib waren und Kosmetika.

Die Schüler der Fachschule Gotha sindaber nicht nur im Kreisgebiet unter-wegs. Auf dem Exkursionsplan der zu-künftigen Logistiker stehen IKEA inErfurt, die Spedition Axthelm & Zufallund die Deutsche Post/DHL in Nohrasowie die OPEL-Werke in Eisenach. DieBLG-Bremer Logisticsgroup betreibt fürIKEA das größte Lager seiner Art inEuropa im GVZ Erfurt. Axthelm & Zu -fall gehören zur Zufallgruppe und orga-nisieren die Distribution von Compu -tertechnik. Die Deutsche Post/DHL hat

in Nohra eines von 33 Paketzentren inDeutschland. OPEL Eisenach baut denOPEL „Corsa“ und zukünftig den neu-en „Junior“. Besonders interessant istdort die Werkslogistik. An all diesen Lo -gis tikstandorten erleben die Fach schü -ler aus Gotha praxisnah „Logistik in Ak -tion“. Im Rahmen der zweijährigenAus bildung zum „Staatlich geprüftenLo gis tiker“ stellen die Unterneh mens -be suche einen Höhepunkt in der Aus -bildung dar. Auf diese Weise werdentheoretische Kenntnisse durch die Pra -xis vor Ort sinnvoll ergänzt. Auch fürdie Firmen ist ein solcher Streifzug einegute Gelegenheit potentielle neue Mit -arbeiter frühzeitig kennenzulernen.Und sicherlich werden in den kommen-den Jahren noch weitere Unternehmenzum Exkursionsplan hinzukommen.Dieser bildet nur einen Teil der Brancheab und immer neue Firmen siedeln sichin Thüringen an. So nehmen derzeit dieNetto und Norma-Gruppe den Betriebin ihren neuen Verteilzentren amStandort Erfurt auf. (bo)

Im ersten Quartal jedes Jahres werden an der StaatlichenFachschule für Bau, Wirtschaft und Verkehr Gotha Exkur -sionen in Logistikunternehmen der Region durchgeführt.

Ein Streifzug durch

Thüringens Logistik

Logistik in Aktion! Bekenntnis zu Thüringen

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Page 20: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 02/2011

20 . Titel

Das „Netzwerk Logistik Leipzig-Halle“ hat sich zu einer festen Größe auf den wichtigsten Messen der Logistikbranche entwickelt: Ob auf der TransRussiaoder der transport logistic - diese regionale Interessensgemeinschaft präsentiert das ganze Spektrum der aufstrebenden Region in und um Leipzig-Halle. Dabei agiert das Netzwerk erst seit drei Jahren.

Netzwerk Logistik Leipzig-HalleGemeinsam für eine starke Region

Seit der DHL-Hub 2008 am Leipzig/Halle Airport in Betrieb genommenwurde, erlebt diese mitteldeutsche Re -gion einen enormen Schub, der sich vorallem in der prosperierenden Logistik -wirt schaft widerspiegelt. Für das Luft -fracht-Drehkreuz Leipzig/Halle etwasteht nach Errichtung des Hubs der Auf stieg in die Top Ten der weltweitgrößten Expressknoten an. Damit diezahlreichen vor Ort ansässigen Unter - nehmen von diesem Boom profitieren,wurde im gleichen Jahr das „NetzwerkLogistik Leipzig-Halle“ von zunächst 20Mitgliedern gegründet: Zwischen zeit -lich hat sich die Mitgliederzahl mehr alsvervierfacht. Aktuell verfügt das Netz -werk über 88 Mitglieder mit mehr als

14.000 Beschäftigten und einem Ge -samtumsatz von geschätzt 1,3 Milliar -den Euro pro Jahr. Dabei gehörten nichtnur Logistikunternehmen zu den Grün -dungsmitgliedern des Netzwerks, son-dern auch die Städte und KammernLeipzig und Halle sowie die UniversitätLeipzig. Etwa vier Fünftel der Mit -glieder sind heute der Privatwirtschaftzuzuordnen, das verbliebene Fünftelbesteht aus Gebietskörperschaften,Kammern, Hochschulen oder sonstigenöffentlichen Institutionen. Knapp 60Prozent der Mitglieder gehören in denBereich der Logistik- und der logistikaf-finen Dienstleistungen. Diese Zu sam -mensetzung spiegelt sich auch amStand des Netzwerkes auf der diesjähri-

gen transport logistic in München wi-der: Das Spektrum der Unterausstellerreicht von der Flughafen Leipzig/HalleGmbH über die Hafen Halle GmbH, derauf Logistikimmobilien spezialisiertenAengevelt Immobilien GmbH, dem Re -gionalmanagement Region Leipzig-West sachsen bis zu den Industrie- undHandelskammern der Region.

Die in Sachsen vorhandenen Clustervon europäischem Rang wie beispiels-weise im Bereich der Automobil-, Ma -schinen-, Bio-, und Mikrotechnologie,Elektronik, Gesundheitswirtschaft undUmwelttechnik sind für die Logistik -branche eine ausgezeichnete Kunden -ba sis. Insbesondere die Region rund

Netzwerk Logistik Leipzig-Halle

Im Jahr 2010 wurden am Flughafen Leipzig-Halle etwa 680.000 Tonnen Luftfracht bewegt. Das Vorfeld des Frachtbereichs Süd bietet Platz für mindestens sechs Maschinen vom Typ Antonow 124-100 beziehungsweise Boeing 747.

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Titel . 21

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Mit uns kommt Ihr Gut sicher an sein Ziel, denn wir sind seit über 15 Jahren in Ihren Märkten zu Hause.

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um den mitteldeutschen FlughafenLeip zig/Halle hat sich in den vergange-nen Jahren mit hochleistungsfähigentrimodalen Verkehrsverbindungen(Fern straße, Luft und Schiene) zu ei-nem nationalen und internationalenKnoten im europäischen System derGüterkorridore in West-Ost- und Nord-Süd-Richtung entwickelt.

Wie dynamisch das logistische Wachs -tum in der Region wirklich ist, belegtdie starke Nachfrage nach Logistik im -mobilien im Raum Leipzig-Halle durchUnternehmen aller Größen ord nun gen:Die regionalen Wirtschaftsför der gesell -schaften erhielten im Jahr 2010 Anfra -gen für Büro-, Produktions- und Lager -flächen im Umfang von rund 740.000Quadratmetern. Diese starke Nachfrageist ein Indikator für die prosperierendeEntwicklung des Stand ortes – oder, umes auf eine Formel zu bringen: Dort, womehr Ladungen abgefertigt werdenmüs sen, weil neue Warenströme ent-stehen, dort werden mehr Flächen be-arbeitet und benötigt.

Und dort entstehen dann auch Jobs.600 neue Arbeits plätze schafft zumBeispiel bereits die nächste Groß an -siedlung noch in diesem Jahr: Auf dem

ehemaligen Gelände des Versand unter -nehmens Quelle errichtet DB Schenkereines seiner größten Logistikzentren:Hier werden bereits Ende August 2011Bauteile für das Leipziger BMW-Werkfür den chinesischen und afrikanischenMarkt per Schiff und Bahn geliefert. DieBauteile sollen hier in Empfang genom-men, verpackt und bedarfsgerecht ver-staut werden.

Die das Netzwerk umfassende anhal -tische Seite steht in punkto Logis tik -ansiedlungen ihrer sächsischen nichtnach: So investiert die arvato AG fast 50Millionen Euro in eine Ansied lung inLandsberg bei Halle, wo die Ber tels -mann-Tochter ein modulares Logis tik-und Distributions zentrum bauen wird.In den kommenden drei Jahren errich-tet arvato zu nächst einmal sechs Hal -len, 100 Jobs werden hier geschaffen.Von Landsberg aus sollen dann um fas-sende Logistik dienstleistungen für ar -vato-Kunden aus den Bereichen Kon -sum güter, Mode und E-Commerceer bracht werden.

Doch das Netzwerk hat sich nicht nurregional, sondern auch internationalzum anerkannten Ansprechpartner undRepräsentant der Logistikregion Leip -

zig-Halle entwickelt. Toralf Weiße,Vorstandsvorsitzender des Netzwerks:„Wir werden von weltweit agierendenUnternehmen und Institutionen alsKontakt zur regionalen Politik, bei-spiels weise den Landesministerien inSachsen und Sachsen-Anhalt, aner-kannt, weil wir tragfähige Beziehungenzu den logistikrelevanten Behörden,Verbänden und Institutionen aufbauenkonnten.“

Internationalität – sie wird groß ge-schrie ben beim „Netzwerk LogistikLeip zig-Halle“. In diesem Jahr ist dieIni tiative zum zweiten Mal auf derTransRussia vertreten. Über diese welt-größten Lo gistikmessen steuert dieKooperative gezielt die internationalenMärkte an. Eine weitere Maßnahme desNetz werks, um den Bekanntheitsgradder mitteldeutschen Logistikregion in-ternational zu steigern, sind die Reprä -sen tanzen der Initiative. In Singapurunterhält sie bereits eine Dependance,in Moskau wird Ende April eine eröff-net und ein weiteres Büro in Schanghaibefindet sich in der Planungsphase. Ko -ordiniert werden diese Repräsentanzenvon der Leipziger Messe. (su/em)

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Wir werden von weltweit agierenden Unternehmenund Institutionen als Kontakt zur regionalen Politikanerkannt.

Toralf Weiße, Vorstandsvorsitzender des Netzwerk Logistik Leipzig-Halle

Page 22: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 02/2011

22 . Titel

DIE KUNST, LOGISTIK ANDERS ZU SEHEN www.blg.de

Von Thüringen aus in die gesamte Republik

Für das neue Distributionszentrum inErfurt war IKEA auf der Suche nach ei-nem Betreiber. Alle logistischen Prozes -se waren zu modellieren, Personal zuge nerieren, zu schulen und entsprech -en des Equipment bereitzustellen. DerEinsatz des kundenspezifischen Wa ren -

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IKEA betreibt Einrichtungshäuser in 26 Ländern und erwirtschaftet über 20 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr. Das Sortiment umfasst 9.500 Artikel un-terschiedlichen Volumens. Das Unternehmen verfügt weltweit über 38 Distributionszentren, die selbst oder von externen Dienstleistern betrieben wer-den. Von Erfurt aus versorgt die BLG Handelslogistik 46 deutsche IKEA Einrichtungshäuser.

wirtschaftssystems war von IKEA fest-gelegt. In Erfurt betreibt die BLG seit1997 einen der größten Lo gis tik stand -orte von IKEA und seit 2008 einen wei-teren Stand ort im englischen Doncaster.Von dem Erfurter Distri bu tionszentrumaus werden täglich 46 deutsche Einrich -tungshäuser beliefert.

In Erfurt galt es zunächst sechs kon-ventionelle Hallen und ein halbautoma-tisches Hochregallager zu bewirtschaf-ten. In weiteren Bauphasen wurdenwei tere Hallen und Hochregallager er-richtet. Mit dem Ausbau der An lage hatdie BLG ihren Mitarbeiter stamm weiterausgebaut. Heute sind an beiden Stand -orten über 450 BLG-Mit arbeiter fürIKEA im Einsatz. In Erfurt werden aufüber 350.000 Palettenstellplätzen rund4.000 der 9.500 IKEA-Artikel gelagert.Hier betreibt die BLG heute zwei halb- www.blg.de!

und ein vollautomatisches Hochregal la -ger und bewirtschaftet 13 konventio-nelle Hallen. Bei der Hälfte aller Artikelhandelt es sich um zu kommissionie-rende Wa ren. Dem Kunden werden Lie -fer zeiten von 24 oder 48 Stun den ga-rantiert. Im Warenein- und ausgangwer den in Erf urt jährlich bis zu 2,4 Mil -li onen Kubik meter Waren bewegt. An-und Auslie ferungen erfolgen per Bahn,LKW oder Container. Zum Leis tungs -umfang zählen auch Waren prü fungnach definierten Kriterien, Leergut-Ma -nagement, Schadensab wick lung undDistribution. Die BLG hat am StandortErfurt einen Logistik-Neubau in Betriebgenommen und den operativen Betriebsichergestellt. Das hohe Qualitäts be -wusstsein ermöglicht eine gute undlangjährige Zusammenarbeit.

Page 23: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 02/2011

Die Zusammenarbeit zwischen Industrie und Wissen -schaft kann dabei in der gesamten Innovationskette, also von der Grundlagenforschung bis hin zu Dienst -leistungen, erfolgen.

Prof. Klaus Augsburg, ThIMo-Sprecher und Prorektor für Wissenschaft der TU Ilmenau

1) Materialwirtschaft, Materialfl uss2) Tätigkeiten im Lager3) Versandabwicklung von Gütern4) Gabelstaplerausbildung5) Gabelstapler Zusatzausbildung Schubmaststapler/Hochregal6) Handling mobiler Datenerfassungsgeräte7) Pick by Voice Training8) Fachenglisch für Logistikberufe9) SAP – Einsatz von ERP-Modulen10) IHK-Fachkraft-Module • Einkauf/Logistik • Verkehrssicherheit, Ladungs- und Transportsicherung • Logistik

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Mitte April wurde das „Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo)“ gegründet. Wissenschaftler der Tech ni schen Universität Ilmenau entwickelnkünftig gemeinsam mit der Industrie Technologien, die zu umwelt- und ressourcenschonender, schadstoffarmer und effizienter Mobilität führen sollen.Mit 22,5 Millionen Euro für den Zeitraum 2010 bis 2015 ist dies das größte Forschungsprojekt, das die TU bisher hatte.

Grüne Mobilität aus Thüringen –Forschung auf höchstem Niveau

Grüne Mobilität! Noch Zukunftsmusik,aber mit heute schon deutlich wahr-nehmbaren Tonanschlägen. Denn be-reits mit dem Tag der Vertragsunter -zeichnung haben die an ThIMo be -tei lig ten Wissenschaftler mit der Arbeitbegonnen. Gleich zwei Thüringer Lan -des minister finanzieren und unterstüt-zen das neue Innovationszentrum.Wirt schaftsminister Machnig und Wis -sen schaftsminister Christoph Matschiesind sich in diesem Fall einig: Es sei einMeil enstein in Thüringen, Wissen schaftund Wirtschaft in Sachen umwelt-freund licher Mobilität zukunftsweisendaufzustellen. Aus Thüringen kommtneue grüne Mobilität. Derzeit basiertdie Zusammenarbeit mit der Wirtschaftvorrangig auf dem Cluster der Automo -bilwirtschaft, ist es doch genau diese,die der Logistik technische Lö sungenzur Verfügung stellt.

Da das Thüringer InnovationszentrumMobilität wesentliche Kapazitäten aufwichtigen Zukunftsfeldern Thüringensbündelt, ist es nach Meinung von Prof.Klaus Augsburg, ThIMo-Sprecher undProrektor für Wissenschaft der TUIlmenau, außerordentlich bedeutsam:„Die Optimierung konventioneller undelektrischer Antriebstechnologien, de-ren Effizienzsteigerung sowie die Ver -ringe rung von Umweltschädigungensind Themen, die die Innovationsfähig -keit der Industrie sichern helfen undInnovationen voran bringen.“ UndAugs burg zeigt sich in der Koopera -tions bereitschaft branchenübergreifendoffen und reicht damit auch den Thü -ringer Logistikern die Hand: „Die Zu -sam menarbeit zwischen Indus trie undWissenschaft kann dabei in der gesam-ten Innovationskette, also von derGrund lagenforschung bis hin zu Dienst -

leistungen, erfolgen.“ Die für eine nach-haltige Mobilität notwendigen Neue -run gen, an denen die TU Ilmenau for-schen wird, betreffen die vier Be reicheElektromobilität, Opti mierung von Ver -brennungsmotoren, Power train, dassind Technologien und Bau gruppen fürden Antriebsstrang eines Fahr zeuges,und Leichtbau. Die For schung erfordertdie wissenschaftliche Zusam menarbeitüber Diszipli n grenzen hinweg. So wer-den an der TU Ilmenau über 30 Pro -fessoren und ihre jeweiligen Forscher -gruppen in das Pro jekt eingebundensein. Hinzu kommen weitere Mitar -beiter über Forschungs- und Ent wick -lungsprojekte. Ebenfalls bereits geplantsind Investitionen in Labor- und Büro -gebäude, in wissenschaftliche Ge rä teund Sachkosten. (bo/em)

Thüringer Innovationszentrum Mobilität gestartet

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Page 24: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 02/2011

24 . Titel

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So erläuterte Christian Poloczek, Thü -ringer Vertriebsleiter der Firma RENTA,im März 2010 den Beitritt seines Unter -nehmens zum Logistik-Netzwerk Thü -ringen. Unternehmen, For schungs ein -richtungen, Personal- und Bil dungs - an -bieter möchten in dem derzeit 36 Mit -glieder zählenden Verband durch Infor -mation, Kommunikation und Ko ope ra -tion die Logistikbranche für die Zukunftstärken und sichern. Das Netzwerkwurde im Jahr 2008 gegründet und wid-met sich neben der Standortent wick -

lung vor allem der Sicherung von Fach -kräften und Nachwuchs. Am 17. Mai2011 wird das Netzwerk einen neuenVorstand wählen.

Thüringen ist durch seine Lage in derMitte Deutschlands und in der MitteEuropas ein bedeutender Logistik stand -ort. Knapp 300 Firmen der Branche ha-ben sich bereits im Freistaat angesie-delt. Einen besonderen Vorteil hat derStandort für die Thüringer Fahrzeug zu -lieferfirmen. Alle Erstausrüster-Stand -orte der deutschen Automobilindustriesind aus Thüringen mit dem LKW inweniger als fünf Stunden zu erreichen.Dies ist wichtige Voraussetzung für dieThüringer Zulieferer, um alle Teile undKomponenten zuverlässig und Just-in-time an die Automobilhersteller in ganzDeutschland liefern zu können.

„Wir brauchen heutzutage Netzwerke, die zielorientiertverschiedene Ebenen der Branchen zusammenfügen undals Basis für erfolgreiches Handeln nutzen.“

Zukunft sichern

Schnellere Warenströme erfordern Zusammenarbeit

Dabei werden die Ansprüche an dievorhandenen Verkehrssysteme immergrößer. Daher installiert Thüringen ei-ne Ver kehrs lenkungsanla ge am ErfurterKreuz. Im Zusammen spiel mit einerzweiten Anlage am Auto bahnkreuzRippachtal können Ver kehrs ströme vonden Haupt routen A 4 und A 9 auf weni-ger belastete Alterna tiv routen über dieA 38 und A 71 geleitet werden. Übri -gens: Bereits heute gehen zwei Drittelder Thüringer Exporte in die Euro -päische Union; ermöglicht eben auchdurch die Mitglieder des Logistik netz -werks. Und so wirkt nun bereits seit ei-nem Jahr auch die Firma RENTA mitihrer Niederlassung in Gotha nebenweiteren namhaften Firmen im Thü -ring er Logistiknetz werk mit. (bo)

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Titel . 25

Logistikumsatz in Deutschland 2011 in Prognose II/2011

So erwartet die Bundesvereinigung Lo -gistik (BVL) gemeinsam mit der Fraun -hofer Arbeitsgruppe für Supply ChainServices einen Rekordumsatz in Höhevon 222 Milliarden Euro. „Aktuell ge-hen wir – ausgehend von einem Umsatzvon 211 Milliarden Euro 2010 – von ei-nem weiteren Wachstum in 2011 vonrund fünf Prozent aus. 2011 würde da-mit 2008 beim Logistikumsatz als Re -kord jahr ablösen“, so der Vorstands vor -sit zende der Bundesvereinigung Logis -tik, Prof. Raimund Klinkner.

Gute Nach richten gibt es auch für denLogistik arbeitsmarkt: Bei den Beschäf -tig ten zah len wurde in der Krise unter -pro por tional angepasst (minus 3,6 Pro -zent in 2009). Bereits 2010 wuchs dieBeschäf tigtenzahl wieder auf 2,75 Mil -lionen und dürfte 2011 das Niveau von2008 erreichen oder sogar überschrei-ten. Bei allem Optimismus weist Klink-ner jedoch gleichzeitig auf Un sicher -heits faktoren hin: die Wirtschaftsent -wick lung en im Euroland (Irland, Portu -gal, Griechenland, Spanien, Italien), die

Der drittgrößte Wirtschaftsbereich Deutschlands ist gut indas Jahr 2011 gestartet. Die Auswirkungen der Wirt -schafts krise sind überwunden und die Branche boomt.

Rekordjahr 2011

Logistikbranche hat volle Fahrt aufgenommen

Un ruhen in den arabischen Ländernund in Afrika, die Katastrophen in Ja-pan, den Wettbewerb der großen Wäh -rungen Dollar, Euro und Yuan. DieSignale weisen beim Arbeitsmarkt indie gleiche Rich tung: Verstärkt wirddies dadurch, dass sich die Logistik inimmer komplexeren Handlungsfeldernbewegt. „Die Logistik braucht vermehrtMitar beiter mit akademischer Bildung– und Prak tiker, die sich konsequentweiter qualifizieren“, betont Klinkner.(em/bo)

Quelle: BVL/Klaus Kille 2011

Page 26: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 02/2011

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Page 27: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 02/2011

Titel . 27

Der Logistikdienstleister DACHSER strebt im laufenden Geschäftsjahr bei anhaltend guter Konjunktur ein gesundes Wachstum im knapp zweistelligenBereich an. Das Unternehmen will in diesem Jahr mit einer Investitionssumme von rund 260 Millionen Euro sein Logistiknetzwerk ausbauen sowie dieAus- und Weiterbildungsmaßnahmen intensivieren.

Intelligente Logistik aus derMitte Deutschlands

An einer der wichtigsten Schnittstellendes Güterverkehrs in der Mitte Deutsch -lands, dem Erfurter Kreuz, ist DACH-SER mit der Niederlassung Ichters hau -sen vertreten. Aus diesem Groß raumdistribuiert der internationale Logistik -dienstleister monatlich rund 25.000Sendungen bundesweit und in alle eu-ropäischen Länder. In der Nieder las -sung sind derzeit 105 Mitarbeiter be-schäftigt, davon fünf Auszubildende imgewerblichen und acht im kaufmänni-schen Bereich sowie ein Bachelor-Student. DACHSER nimmt sowohl alsArbeitgeber als auch als Anbieter viel-fältiger Logistikleistungen mit höchstenIT-Standards einen wichtigen Stellen -wert in der Region ein.

Auf dem 37.000 Quadratmeter großenBetriebsgelände in Ichtershausen wer-den pro Monat rund 23.000 TonnenLebensmittel und Industriegüter umge-schlagen. Die Niederlassung betreibtein externes Warehouse mit rund 8.000Palettenstellplätzen und verfügt überein Umschlaglager von 6.000 Quadrat -metern für den gekühlten und unge-kühlten Betrieb. Neben Transport- undLagerleistungen bietet DACHSER in Ich -tershausen auch Kontraktlogistik-Lö -sungen an. Dabei werden ganzheitlicheProjekte von der Beschaffung über dieLagerung bis hin zur weltweiten Dis -tribution abgewickelt. Somit erfülltDACHSER die individuellen Zusatz an -forderungen seiner Kunden, welche von

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dem leistungsstarken paneuropäischenTransportnetzwerk des Unter nehmensprofitieren.

Der international tätige Logistik dienst -leister Dachser hat im vergangenen Jahrseinen Umsatz um 600 Millionen Euroauf 3,8 Milliarden Euro gesteigert.

Page 28: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 02/2011

28 . Titel

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Während ihres Besuchs lobte sie besonders den Ehrenkodex, wel-chen sich die dem Verband angeschlossenen Unternehmen ver-schrieben haben. So verpflichteten sie sich seit fünf Jahren gegen je-de Form der Schwarzarbeit einzuschreiten, auf die Einhaltung vonVerkehrs- und Sozialvorschriften zu achten und nur faire Angebotemit kostendeckenden Preisen anzubieten. Ziel des Kodex sei es,Lohndumping im Transportgewerbe zu verhindern. „Die Idee ihresEhrenkodex ist beispielgebend. Denn er hilft, gute Mitarbeiter durchfaire Bedingungen an die Firmen zu binden. Dies hilft, der zweitengroßen Herausforderung unserer Zeit zu begegnen – dem demogra-fischen Wandel. Dieser wird mit einem Fachkräftemangel einher -gehen, dem man schon heute entgegenwirken sollte“, sagte Dr. Eich-Born. Der im Jahr 1990 gegründete Landesverband Thüringen desVer kehrsgewerbes e.V. hat nach eigenen Angaben 450 Mitglieder. Ervertritt überwiegend Güterkraftverkehrsunternehmen, aber auchFirmen aus der Bus-, Taxi- und Mietwagenbranche. (em/rw)

„Energieeffizienz und ‚grüne’ Transportketten im Verkehrsgewerbe werdenangesichts der Herausforderung einer Energiewende immer wichtiger“,sagte die Staatssekretärin für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, Dr.Marion Eich-Born, bei der Jahreshauptversammlung des LandesverbandesThüringen des Verkehrsgewerbes e.V. Mitte April in Weimar.

„Grüne“ Transportketten

Verkehrsgewerbe

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Titel . 29

Am 16. und 17. Juni ist es wieder soweit. Die Landeshauptstadt Erfurt lädt zum mittlerweile zehnten Erfurter Wirtschaftskongress erwicon in dasCongresscenter der Messe Erfurt ein. erwicon 2011 steht unter dem Slogan „Zukunftsstandort Erfurt“. In guter Tradition hat die Ministerpräsidentindes Freistaates Thüringen, Christine Lieberknecht, die Schirmherrschaft übernommen.

Heute Utopie – morgen RealitätPerspektiven am Zukunftsstandort Erfurt

Im Jahr 2002 organisierte die Stadt denersten Kongress mit dem Ziel, die Wirt -schafts- und Investitionsregion Erfurtbekannter zu machen und Unterneh -men und Einrichtungen über die her-vorragenden Bedingungen der Stadtund ihrer Gewerbegebiete zu informie-ren. Inzwischen ist die Veranstaltung zueiner festen Größe im Wirtschafts lebender Region und darüber hinaus gewor-den. Mit jährlich wechselnden Themenwird in Zusammenarbeit mit Unter neh -men, Hochschulen und Ein richtungenein interessantes und informatives Pro -gramm geboten, welches auf aktuelleFragestellungen und Ent wicklungs fel -der eingeht. Jährlich führt dieser Ansatzrund 250 Teilnehmer zusammen.

Die Worte des Zukunftsdenkers RobertJungk „Das Morgen ist schon im Heutevorhanden [...]. Die Zukunft ist keinesauber von der jeweiligen Gegenwartabgelöste Utopie: die Zukunft hat schonbegonnen.“ könnten als Kurzfassungdes diesjährigen Programms stehen. Sogreifen die Referenten vor allemAspekte innovativer technischer undtechnologischer Entwicklungen auf,projizieren mit den Vorträgen erfolg -ver sprechende Perspektiven und bietenso Anregungen für die Kommunikationund den Austausch zwischen Unter -nehmen, Institutionen und Verwal -tungen. Praxisorientierte Ansatzpunktesind vor allem die in der Region behei-mateten Branchen wie Maschinen- undAnlagenbau, Photovoltaik und Mikro -technologie oder Logistik und Mobi lität.

Wichtig ist allen Beteiligten dabei nichtnur das Demonstrieren von gegenwär-

tigen Kompetenzen, sondern insbeson-dere das Aufzeigen der darauf aufbau-enden Chancen für den Wirt schafts -stand ort im Zentrum des immer engerzusammenrückenden Wirt schafts rau -mes „Euro-Zone“. Die Nutz ung dieserPo tentiale bedarf einer zielorientiertenBildung und Qualifizierung der gegen-wärtigen und zukünftigen Ge nera tio -nen hinsichtlich Fachkompetenz undmoderner Kommunikation. Die Zusam -menarbeit von Unternehmen, Einrich -tungen und (Hoch-)Schulen hat hierbeibesondere Bedeutung.

Insgesamt 29 namhafte Referenten undModeratoren aus Politik, Wis sen schaftund Wirtschaft gestalten den zweitägi-

gen Kongress mit zahlreichen hochka-rätigen Beiträgen und Diskus sionen.Zu einem Kongresshöhepunkt avan-ciert alljährlich der Empfang des Ober -bür ger meisters der Landeshaupt stadtEr furt für die Kongressteilnehmer undgeladene Gäste, der diesmal gemein-sam mit der Deufol-Gruppe in ihrer Er -furter Niederlassung stattfindet. Hiertreffen Ideengeber und Zukunfts ge -stalter der verschiedenen Bereiche undBranchen in angenehmer Atmos phäreaufeinander, tauschen sich aus undentwickeln aus den Anregungen derKongress vor träge neue Ideen und Pro -jekte. (su/em)

Zehnter Erfurter Wirtschaftskongress erwicon

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Page 30: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 02/2011

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Auch heute entwickeln gerade mittel-ständische Unternehmen aller Bran -chen innovative Lösungen und stellensich damit selbstbewusst den Heraus -for derungen der Globalisierung, schaf-fen Arbeitsplätze und sorgen für neuesWachs tum. Um die manchmal nochverbor genen Ideen transparenter, die er-reichten Ergebnisse öffentlicher zu ma-chen und den Mut für Veränder ungenzu belohnen, wird der Inno vationspreisThüringen – in diesem Jahr bereits zum14. Mal – vergeben.

Dabei zählt nicht allein die Idee. Nurdie besten neuartigen Produkte, Ver -fahren und Dienstleistungen, die bereitsam Markt eingeführt wurden oder de-

ren Einführung kurz bevor steht undgute Aussicht auf Erfolg hat, werden mitdem bedeutenden Preis geehrt. DerWettbewerb wird gemeinsam vom Thü -ringer Wirt schafts ministerium, der Stif -tung für Techno lo gie, Innovation undFor schung Thüringen (STIFT), demTÜV Thüringen und der Ernst-Abbe-Stif tung getragen und steht unter derSchirm herrschaft der Thüringer Minis -ter prä sidentin Christine Lieber knecht.Ins gesamt wird ein Preisgeld von100.000 Euro in den vier Kategorien„Tradition mit Zukunft“, „Industrie &Material“, „Kom muni ka tion & Medien“sowie „Licht & Leben“ vergeben. Werdie Nominierten und die Preisträgersind, darüber entscheidet eine 11-köp-

fige unabhängige Fach-Jury mit Sach -verständigen aus Wirtschaft und Wis -senschaft. „And the winner is ...“ – daswird am 24. Novem ber 20011 im Rah -men des Innovations tages 2011 auf derMesse Erfurt bekannt gegeben. DieserTag bietet neben der Preisverleihungnoch viele weitere Highlights – ein Ter -min zum Vormerken.

Bewerbungen sind bis zum 31. Mai 2011möglich, die entsprechenden Unter -lagen dafür stehen im Internet bereitoder können bei der STIFT angefordertwerden. Auch eine Online-Bewerbungist möglich.

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Page 33: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 02/2011

Thüringen innovativ . 33

Zahlreiche Gutachten ergaben, dass das Theater der Stadt Greiz in seinem baulichen und funktionalen Zustand den Anforderungen an eine moderneKultureinrichtung nicht mehr entsprach. Im Rahmen eines Realisierungswettbewerbs zum Neubau der Stadthalle Greiz, welchen das Büro HOFF-MANN.SEIFERT.PARTNER architekten und ingenieure mit Ernst Scharf gewinnen und umsetzen konnten, setzten die Architekten Akzente in Greiz.

Neubau Vogtlandhalle Greiz – komplexePlanungen für ein anspruchsvolles Vorhaben

Die Vogtlandhalle befindet sich in derGreizer Neustadt; einem gründerzeitli-chen Gebiet, welches im Zuge der Stadt -erweiterung am Anfang des letztenJahr hunderts entstanden ist. Es beher-bergt mehr als 50 Einzeldenkmale.

Die in diesem Umfeld neu errichteteStadthalle beherbergt Räu me sehr un-terschiedlicher Funktion und Nutz ung.Zum einen stark öffentlich geprägteBereiche wie Saal, kleine Bühne undTagungsbereich. Zum anderen dient siedem Philharmonischen Orchester undlokalen Vereinen als Proben- undÜbungs stätte. Weiterhin sind Verwal -tungs funktionen für The a ter, Vereineund Orchester und ein Restaurant inte-griert.

Der Große Saal ist das Herzstück derVogtlandhalle. Er ist durch den Einsatzvon Hub podesten und einer mobilenTrennwand multifunktional nutzbar.Insgesamt sind bei ansteigender Rei -hen bestuhlung 700 Plätze im Par kett inklusive Saal er weit erung und Or ches -tergraben vorhanden. Bei allen Veran - staltungen kann der Rang mit seinenrund 100 Plätzen zusätzlich genutztwerden.

Da die gesamte Greizer Neustadt undsomit auch die Vogtlandhalle im Über -flutungsgebiet der Weißen Elster liegen,sind die Au ßenwände der Unter ge -schos se zusammen mit der Bo den platteals weiße Wan ne aus wasserundurch-lässigem Be ton hergestellt. Zu sätzlichbefindet sich das Bau ge lände im Erd -beben ge biet, so dass auch dafür spe-zielle Pla nungen und Kon struk tio nen

notwendig waren. Die tragende Kons -truktion entstand in Stahl betonbau -weise, wobei von HOFFMANN.SEI-FERT. PARTNER Spann wei ten von über18 Metern für raum akus tisch stark be-anspruchte Räume rea li siert werdenmussten. Ein weiterer besonderer An -spruch beim Planen und Bauen resul-tierte aus der räumlichen Dichte vonunterschiedlichsten Raumanforde run -gen hinsichtlich Akustik und Statik.Zum Beispiel wurde der acht Meter ho-he Orchesterprobenraum als akustischeRaum-in-Raum-Kon struk tion gebaut.Dadurch bekommt die PhilharmonieReichenbach-Greiz beste Arbeits bedin -gungen. Die Vogtlandhalle Greiz wen-det sich mit ihrem auskragenden Dach

und der übergroßen Glasfassade vomGoethe park der Altstadt zu. Das archi-tektonisch und technisch anspruchs-volle Gebäude ist als kulturelles Zent -rum für die Bürger und Gäste von Greizein würdiger Ersatz für das Theater derStadt. Am 19. März 2011 feierten dieGreizer Bürgerinnen und Bürgern dieEinwei hung der neuen Vogtlandhalle.

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Page 34: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 02/2011

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34 . Thüringen nachhaltig

Das Messezentrum Erfurt ist die Drehscheibe für Themen und Veranstaltungen. Rund 565.000 Besucher kamen hier im Vorjahr zu 209 Messen,Kongressen und Events zusammen. „Keine andere Veranstaltungslocation in Thüringen zieht ein so großes Publikum an“, freut sich Johann Fuchsgruber.Der Geschäftsführer der Messe Erfurt führt das Unternehmen seit neun Jahren sehr erfolgreich.

Offen für InnovationenTagungen und Kongresse in Erfurt

Neben großen Publikumsmagneten wieder IKA/Olympiade der Köche und derLandwirtschaftsmesse „Grüne Tage Thü -ringen“ etablierten sich am Stand ortauch innovative Spezialthemen. DieFachmesse und Anwendertagung fürRapid-Technologie Rapid.Tech läuft in-zwischen in der achten Auflage undspricht immer mehr Branchen an. Soneh men die Veranstalter vom 24. bis 25.Mai 2011 zusätzlich zu den Be rei chen

Zahn- und Medizintechnik auch dieLuft fahrttechnik ins Visier. Mit der Pre -miere des Fachforums Luftfahrt erwei-tert sich das Tagungsspektrum dieserFachmesse um ein zukunftsfähiges Seg -ment. „Die gesamte Pro zess kette vonder Forschung über die Material her -steller und System liefer anten bis zu denNutzern der End pro dukte wird hier dar-gestellt und diskutiert“, berichtet Fuchs -gruber.

Treffpunkt fabberhouseParallel zur Fachmesse initiieren dieStiftung für Technologie, Innovationund Forschung Thüringen (STIFT) unddie Messe Erfurt den mit 6.000 Euro do-tierten STUDENT DESIGN AWARD forRapid Manufacturing (SDA). Bereitszum fünften Mal setzt dieser Wett be -werb Impulse für die Generative Bran -che, da alle Siegerarbeiten von namhaf-ten Firmen produziert werden. DiePreisübergabe übernimmt der DesignerSimon Brünner, der kürzlich von derELLE DECO Redaktion zum DeutschenNewcomer gewählt wurde. Alle Sieger -arbeiten sind ebenso während der Fach -messe zu sehen wie die innovativenPro dukte und Dienstleistungen zahlrei-cher Aussteller. Zu den dort präsentier-ten Neuheiten gehört beispielsweise derService der Firma alphacam GmbH„fab berhouse - 3D printing for everybo-dy“. Einfach und preiswert lassen sichdamit Datensätze am fabberhouse-Ter -minal am Firmensitz in Schorndorfoder an Terminals in derzeit über 200Schulen, Hochschulen und Institutenselbstständig in Arbeitsdaten für diePrinter umwandeln. Im Ergebnis ent-stehen hochwertige, stabile Bauteile aus

ABS-Kunststoff. Für selbständige Desig -ner, Architekten und Ingenieur büros,aber auch für Schüler, Studenten undPrivatpersonen, die 3D CAD-Systemebedienen können, eröffnet dieser Ser -vice völlig neue Möglichkeiten.

city e mobilityDen Zukunftskurs verfolgt auch derKon gress cie-mo. Das Kürzel steht fürcity e mobility – Nachhaltigkeit in derMobilitäts- und Stadtentwicklung. Kli -ma schutz und Energieversorgung stel-len Kommunen und Unternehmen vorneue Herausforderungen. Gleichzeitigeröffnen sich mit dieser ThematikChan cen für nachhaltige Energiegewin -nung, Ressourcenschonung sowie dieErschließung neuer Märkte. Der Kon -gress cie-mo 2011 findet erstmals am16. September 2011 im CongressCenterder Messe Erfurt statt. Neben Vorträgenerwarten die Teilnehmer eine beglei-tende Fachausstellung „Mobilität <<er-fahren>>“ und ein Besuch der paralleldazu laufenden Messe für Bauen undModer nisieren Haus.Bau.Energie. Kon -gressinitiatoren sind die Impulsre gionErfurt-Weimar-Jena und der Kreis Wei -marer Land. Ziel ist es, gemeinsam eineattraktive, lebendige und aktive elek-tromobile Region in der Mitte Deutsch -lands und Europas zu gestalten. DerKon gress spannt den Bogen von der Zu -kunftsforschung über praktische Bei -spie le in einer Modellregion Elektro -mobilität bis hin zu den Aus wirkungenauf die Klangkulisse in den Kom mu nen.Das Themenspektrum von cie-mo 2011geht somit weit über den traditionellenRahmen von Antrieben, Reich weitenund Speichermedien hinaus.

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Page 35: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 02/2011

Thüringen nachhaltig . 35

Das lässt sich am Beispiel der StahlwerkThüringen GmbH in Unterwellenbornzeigen. Aus der Maxhütte Unterwellen -born hervorgegangen, werden heute imStahlwerk hohe Umweltrichtlinien er-füllt. So wird zum Beispiel durch dieÜberprüfung aller eingehenden Roh -stof fe auf radioaktive Belastung sichergestellt, dass die fertigen Trä ger frei vonradioaktiver Strahlung sind. Die Rein -haltung des bei der Pro duktion zurKüh lung eingesetzten Saa lewassers istdem Unternehmen ebenfalls sehr wich-tig, da das Wasser nach Benutzung undAufbereitung wieder in die Saale zurückgeführt wird. Neben den technischenMaßnahmen, von denen hier nur einigeerwähnt werden konnten, kommen

auch organisatorische Schritte im Sinnevon sozialer Nachhaltigkeit zum Tra -gen. Der benötigte Facharbeiter-Nach -wuchs wird seit Jahren selbst ausgebil-det, inzwischen haben etwa 140 jungeMenschen ihre Ausbildung erfolgreichabsolviert und die meisten von ihnenarbeiten heute noch im Unternehmen.Einige der ehemaligen Auszubildendensind nach der Ab solvierung weiterfüh-render Qualifi zie run gen inzwischenselbst in verantwortlicher Position undgeben ihr Wis sen weiter.

Der Beitritt des Unter nehmens zum„Nachhaltigkeitsabkommen Thüringen2009–2011“ ist eine folgerichtige Wei ter -schreibung dieser Philosophie.

Wer beim Stichwort „Stahlindustrie“ an riesige Werke denkt, deren schmutziggraue Hallenunter einer dicken graubraunen Dunst glocke kaum zu erkennen sind, hat dieses Bild ausdem Geschichtsbuch. Auch die Stahlindustrie ist in ihrer Entwicklung nicht stehen ge-blieben.

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Dies hat nicht nur erhebliche Auswir -kungen auf die Umwelt, sondern auchposi tive Auswirkungen auf das Be -triebs ergebnis und damit auf die Wett -bewerbsfähigkeit der Unternehmen. Indiesem Sinne eröffnete Ende MärzUmweltminister Jürgen Rein holz diediesjährige Wanderausstellung desNachhaltigkeitsabkommens Thü ring en(NAT). Weltweit werden heute pro Jahretwa 60 Milliarden Tonnen Rohstoffever braucht. 50 Prozent mehr als noch

vor 30 Jahren. Das Einsparpotenzial je-doch ist enorm: Die deutsche Material -effizienzagentur hat errechnet, dass al-lein das verarbeitende Gewerbe seineMaterialkosten in den kommendenzehn Jahren um zirka 20 Pro zent, alsoum jährlich 100 Milliar den Euro senkenkönnte. Eine Auswahl an ThüringerUnternehmen stellt für die im NATorganisierten Unternehmen ihre umge-setzten Maßnahmen vor: Kraft-Wärme-Kopplung, Produktde sign, Pro zess opti -

Thematischer Schwerpunkt der diesjährigen Wanderaus -stellung ist der schonende und effiziente Einsatz von na-türlichen Rohstoffen, Material und Energie.

Ressourceneffizient nutzen

mierung, Car-Sharing und viele weitereAnsätze. Die Wander ausstellung machtthüringenweit Sta tion in insgesamt 15Einrichtungen der Wirtschaft, Hoch -schulen, Landrats äm tern sowie Unter -nehmen mit hohem Publikumsverkehr.Das Nachhaltig keits abkommen Thürin -gen (NAT) ist eine freiwillige Verein -barung zwischen der Wirt schaft undder Lan desregierung. (em/bo)

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Das Nachhaltigkeitsabkommen Thüringen (NAT)

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36 . Fachkräftesicherung

Mitte März hat Wirtschaftsminister Matthias Machnig den „Trendatlas“ vorgestellt. Das Interesse ist groß, wie der außerordentlich gut besuchtePressetermin zeigte, schließlich geht es unter anderem um die Frage, wie sich Thüringen bis zum Jahr 2020 wirtschaftlich entwickeln wird und auf wel-che Bereiche die Landesregierung dabei besonderes Augenmerk legt.

Thüringen 2020 – Reaktionen auf den „Trendatlas“

Den „Trendatlas“ selbst gab Machnigbei der Unternehmensberatung RolandBerger in Auftrag. Die analysierte vonJuni 2010 bis März 2011 globale Märk -te, Trends und Entwicklungen, die mitDaten aus Thüringen verglichen undabgestimmt wurden. Heraus kam einzirka 350 Seiten starkes Werk, das ne-ben elf Wachstumsfeldern auch 16 kon-krete Handlungsempfehlungen für dieLandesregierung bereit hält. „Mit die-sem Zukunftskonzept haben wir eineher vorragende Grundlage für die strate-gische Ausrichtung der Wirtschafts-,Innovations-, Technologie- und Ener gie -politik“, sagte Machnig, der als ersterMinister eine solche Arbeitsgrundlagefür eine Landesregierung durch eine

Unternehmensberatung erstellen ließ.„Fünf I“, so geht es aus dem „Trend at -las“ hervor, sollen die Lösung auf demWeg bis 2020 werden: Innovationen,Investitionen, Infrastruktur, Interna ti o -na li sierung und Integration von Talen -ten und Kompetenzen in den Arbeits -markt des Freistaats.

„Die von der Landesregierung geschaf-fenen Rahmenbedingungen sind einewe sentliche Voraussetzung, die Inno va -tionsleistung und die Schlagkraft desWirtschaftsstandortes Thüringen zu er-höhen“, sagte Klaus Berka, Vorstands -vorsitzender der Analytik Jena AG. Ge -rald Grusser, Hauptgeschäftsführer derIHK Erfurt bezeichnete den „Trendat -las“ als wichtige Leitlinie für die Wirt -schaftspolitik der nächsten Jahre undforderte gleichzeitig das Ende der För -derung nach dem Gießkannenprinzip.

Indirekte Kritik am „Trendatlas“ äußer-te hingegen Grussers Pendant aus Gera.Hier bemängelt HauptgeschäftsführerPeter Höhne in einem OTZ-InterviewMachnigs resistente Haltung gegenüberEinwänden, Anmerkungen und Kritik.Diese behandele er wie Falten in seinemAnzug: „wegbügeln oder über Nachtaushängen lassen.“ Höhne spielt damitauf Zuarbeiten an, die zwar vom Wirt -schaftministerium gewollt und von Ro -land Berger nachgefragt wurden, diesich allerdings im „Trendatlas“ selbstnicht wiederfänden.

Direkte Kritik wiederum kommt ausden Reihen der Thüringer FDP. Ihr wirt -schaftspolitischer Sprecher Thomas L.Kemmerich bezeichnete den „Trend at -

las“ als „teuren Blick in die Kristall ku -gel“, der darüber hinaus unsinnig sei,da sich die Rahmenbedingungen stän-dig änderten.

Froh über den „Trendatlas“ dürfte dieTU Ilmenau sein, die „die eigene For -schungsausrichtung voll und ganz be-stätigt“ sieht. „Für mich ist das dieBestätigung, dass es uns schon im Jahr2007 vorausschauend gelungen ist, dieUniversität richtig zu positionieren“,konstatierte Prof. Peter Scharff, Rektorder TU Ilmenau. Und auch die StadtGera sprang auf den „Trendatlas“-Zugauf. Hier unterzeichneten im AprilOber bürgermeister Dr. Norbert Vor -nehm, LEG-Chef Andreas Krey undMatt hias Machnig ein „Zehn-Punkte-Pro gramm für Wachstum und Beschäf -ti gung für Gera“. Neben Mut macher-Floskeln wie „Erfolg verlangt positivesDenken“ gibt es auch klarere Posi tio -nen: „Gezielte Förderung von Wachs -tumsfeldern“ ist hier zu lesen und darum geht es letztlich ja auch im„Trendatlas“. (rw)

Die elf Wachstumsfelder:AutomotiveLife Sciencesneue Energien und EnergiespeicherungMaschinenbauKunststoffe und KeramikMikro- und NanotechnikMess-, Steuer- und RegeltechnikOptik/OptoelektronikGreenTechService-RobotikKreativwirtschaft/Edutainment

Handlungsempfehlungen im Thüringer Trendatlas

Torsten Oltmanns, Roland Berger Strategy Consultants

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Page 37: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 02/2011

Fachkräftesicherung . 37

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Mit der neuen „Thüringer Agentur für Fachkräftegewinnung“ (ThAFF) will Thüringen künftig um Pendler,Zuwanderer und Absolventen werben. Angesichts stabilen Wirtschaftswachs tums und der Verknappungvon Arbeitskräften sollen der Wirtschaft dadurch in Zukunft mehr Fachkräfte zur Verfügung stehen.

„Die ThAFF ist ein flexibles Instrument,mit dem wir gezielt potentielle Fach -kräfte ansprechen und damit die Fach -kräftesicherung für die Thüringer Un -ter nehmen unterstützen wollen“, sagteWirtschaftsminister Machnig. Im Zent -rum der Aktivitäten stehe das Mar -keting für den Ausbildungs-, Stu dien-und Beschäftigungsstandort Thü rin gen.„Wir wollen einen Thü ringer Absolven -tenkongress etablieren, der eine Platt -form für die Thüringer Firmen schafft“,so Machnig weiter. Po sitiv äußerte sichauch der Verband der Wirtschaft Thü -ringens (VWT). „Die neue Agentur fürFach kräftegewinnung ist ein sinnvollerBau stein, um die Un ter nehmen imFreistaat bei der Fach kräftegewinnungzu unterstützen“, so Stephan Fauth,Hauptge schäfts füh rer des VWT. DasThe ma Fachkräfte sicher ung endet beiMi nis ter Machnig jedoch nicht bei derRekrutierung von Zuwan derern undAb solventen.

Auch der Schutz bestehender Arbeits -ver hält nisse ist ihm wich tig, wobei ermögliche „Dum ping löhne“ verhindernmöchte: „Die gute Konjunktur hatSchwung auf den Arbeitsmarkt ge-bracht“, sagte Machnig. Erfreulich sei,dass die Arbeitslosigkeit im März wie-der unter die Zehn-Prozent-Marke ge-kommen sei. Zugleich warnte er vor zuviel Euphorie: Ein Großteil des Stellen -zuwachses sei auf die Zunahme derLeih- und Zeitarbeit zurückzuführen.„Die Leiharbeit ufert aus und verdrängtin Thüringen zunehmend reguläre Be -schäftigung“, sagte Machnig. Das Ins -tru ment, das zur Abfederung von Auf -tragsspitzen vorgesehen war, werde

mittlerweile strategisch eingesetzt.„Wegweisend“ ist für den wirtschafts-politischen Sprecher der SPD-Fraktion,Wolfgang Lemb, die Initiative des Wirt -schaftsministeriums. „Es ist richtig,dass die Landesregierung die finanziel-le Förderung von Unternehmen künftigan gesellschaftspolitische wichtigeKrite rien koppelt“, sagt Lemb. DieÄußerungen des Ministers kommentiertdagegen die FDP-Fraktion weitaus kriti-scher: „Hier werden die schwarzenSchafe in bestimmten Dienstleistungs -branchen mit dem Fundament des Auf -schwungs, unserem verarbeitendenund produzierenden Gewerbe verwech-selt“, kommentiert der wirtschaftspoli-tische Sprecher der FDP-Fraktion imThüringer Landtag, Thomas L. Kem -merich. Fördermittel davon abhängigzu machen, wie flexibel ein Unter neh -men am Markt reagiert, sei kontrapro-duktiv. Justizminister Holger Poppen -hä ger dagegen unterstützt seinen Kol le - gen Machnig nachdrücklich. „Mit Steu -er mitteln wollen wir Lohndumping undprekäre Beschäftigung nicht auch nochfördern, sondern sie an die Schaf fungvon regulärer Beschäftigung knüpfen.Alles andere würde unsere politischenZiele von guter Arbeit auf den Kopf stel-len“, konstatiert er ebenso wie SPD-Minister Mach nig. (su/em)

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Die neue Agentur für Fach kräfte-gewin nung ist ein sinnvoller Bau stein.

Stephan Fauth, Hauptge schäfts füh rerdes VWT

Page 38: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 02/2011

38 . Fachkräftesicherung

Der Gründer und Inhaber des größten Thüringer Personaldienstleisters GeAT AG, Helmut Meyer, räumt mit den Vorurteilen gegenüber der Branche„Zeitarbeit“ auf und beschreibt die Bedeutung der Zeitarbeit, wie sie von der GeAT AG verstanden und gelebt wird, für Arbeitgeber aber vor allem auchfür die Arbeitnehmer.

Wirtschaftlich unverzichtbar für Unternehmen –Sozialverträglich für Arbeitnehmer

Beim Thema Lohnzahlungen in derZeit arbeit gehen die Meinungen weitauseinander. Gerade die Debatte umMindest- und Tariflöhne führt immerwieder zu Kontroversen. Helmut Meyer,der sich als Mitglied der Tarif kom mis -sion in der Sozialpartnerschaft mit denDGB-Gewerkschaften engagiert und sofür fairste Löhne und bestmöglicheArbeitsbedingungen in der Bran che

kämpft, erklärt: „Eine festgelegte Lohn -untergrenze in der Zeit ar beits bran cherespektiert die Beson der heiten derPersonaldienstleistungen, ver hin dertden Absturz auf der Lohn skala und ga-rantiert auch in Zukunft flexible Brü -cken in den ersten Arbeits markt. Somitist dieses Instrument kein Jobkiller,sondern hilft Verwerfungen am Marktentgegenzuwirken.“ Auch über die Un -einigkeit, Zeitarbeitnehmer würden we-niger verdienen als Stamm beschäftigte,kontert Meyer: „Ich denke, es ist völliglegitim, dass ein Zeit arbeitnehmer amAnfang weniger ver dient, als ein lang-jähriger Be schäf tigter im Einsatz unter -nehmen. Zu sätz lich bekommen Arbeit -nehmer auch dann ihren Lohn, wennsie nicht im Arbeitseinsatz sind. Zeit -arbeitnehmer haben bei der GeAT AGdas Glück, doppelt abgesichert zu sein.So haben sie eine zumeist unbefristeteStelle bei der GeAT AG die in rund 50Prozent aller Fälle das Sprungbrett in ei-ne Ein stellung im Einsatzunter nehmenist.“

In Deutschland wurde das so genannte„Synchronisationsverbot“ durch dieHartz-Gesetze aufgehoben, das heißtdas gesetzliche Verbot, Arbeitsverträgefür Zeitarbeitnehmer zeitlich mit derDauer des bevorstehenden Einsatzes zusynchronisieren. Die GeAT AG hat nachEinsatzende in der Regel immer recht-zeitig ein neues Ein satzunternehmenfür die Arbeitneh mer/innen in Thü -ringen. Somit kann auch der Vorwurf,Zeitarbeitnehmer würden immer nurbefristet und nur für einen Auftrag ei-nes Einsatz unter neh men eingestellt,nicht global geäußert werden. „Denn

das liegt dem Agenturprinzip nahe, wel-ches ich persönlich ablehne. Wir befris - ten unsere Arbeitnehmer in der Regelnicht nur für eine Einsatzdauer, son-dern organisieren im Anschluss gleichein neues Kundenunternehmen.“

Hel mut Meyer ist es vor allem auchwichtig, den Menschen, die bei derGeAT AG arbeiten, ein lebenswertesUm feld zu gestalten, ohne dass sie aufergänzende Sozialleistungen angewie-sen sind. „Ge rade der DGB-Tarif, nachdem die GeAT AG ihre Zeitarbeiter ent-lohnt, lässt dies zu. Auch die Sonder -leis tungen wie Zu lagen für Wochen end-oder Schicht arbeit und Urlaubs- sowieWeih nachts geld, welche tariflich veran-kert sind und in dieser Form nicht über-all gezahlt werden, sind für die GeATAG selbstverständlich und im Arbeits -ver trag schriftlich vereinbart“, so Meyerweiter.

Für Arbeitgeber ist die Personal dienst -leistung der GeAT AG eine erheblicheStütze. Sei es der Wunsch nach mehrFlexibilität oder die schnelle Reaktionbei Personalengpass, wir alle kennendie Entscheidungen, die viel Zeit in An -spruch nehmen. Mit der GeAT AG kanndiese Zeit gespart werden! „Mit mehrals 1.500 Einstellungen jährlich aus denverschiedensten Berufen, finden wir fürIhre Personalengpässe genau die richti-ge Lösung!“ Die Kunden unternehmenerwarten und erhalten von der GeATAG Schnelligkeit, Be darfs gerechtheit,Abnahme von personellen Risiken zurflexiblen Anpassung an immer kürzerwerdende Produkt zyklen sowie an Auf -trags- und Pro duktions schwan kun gen.

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Page 39: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 02/2011

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Page 40: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 02/2011

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Inhalt des Vertrages: die so genannte „Serviceagentur Demogra fi -scher Wandel“. „Die Konsequenzen der demografischen Verände -rung sind nicht nur außerordentlich vielschichtig, sie variieren auchvon Stadt zu Stadt, Kreis zu Kreis, Gemeinde zu Gemeinde. Unsbleibt wenig Zeit. Wenn wir nicht jetzt agieren, können wir bald nichtmehr reagieren“, sagte Carius in diesem Zusammenhang. Und wei-ter: „Der demografische Wandel zählt zu den zentralen Her aus for -derungen der Politik, der alle Ebenen des gesellschaftlichen Lebensbetrifft.“ Mit der Serviceagentur wolle man nun Anpassungs stra te -gien entwickeln, die den Kommunen und Städten eine Pro zess -gestaltung ermögliche. Dazu sollen unter anderem Vorträge in Schu -len gehalten sowie Seminare und Tagungen für Ent schei dungsträgerorganisiert werden. Ebenfalls zu der Agentur gehört eine so genann-te „Ideenbörse“, über die im Internet die aktuellen Strategien imUmgang mit dem demografischen Wandel dokumentiert werden.(rw/em)

Dass der demografische Wandel Einzug hält, ist mittlerweile jedem klar.Allein die Auswirkungen scheinen weniger genau bekannt zu sein. Daherunterzeichnete Landesentwicklungsminister Christian Carius Ende Märzeinen Kooperationsvertrag mit Prof. Dr. Dr. Klaus Töpfer, dem Vorstands -vorsitzenden der Stiftung Schloss Ettersburg.

Demografischer Wandel

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Page 41: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 02/2011

Fachkräftesicherung . 41

In den vergangenen zehn Jahren hat sich die jobs in time Thüringen GmbH als zuverlässiges Personaldienstleistungsunternehmen für Fach- und Füh -rungskräfte in Thüringen etabliert. Begonnen haben die damals wie heute amtierenden Geschäftsführer Carsta-Maria Fleischmann und Jens-Uwe Einertim Frühsommer 2001 mit je einer Niederlassung in Erfurt und Jena. Fünf Jahre später wurde der Wirkungskreis um den Standort in Suhl erweitert.

10 Jahre Personallösungen mit Weitblick: Erfahren. Partnerschaftlich. Professionell.

„In den zehn Jahren haben wir vieleserreichen und lernen dürfen. Ob guteoder schwierige Rahmenbe din gun gen,ob Unternehmen oder Bewerber: DieMen schen mit ihren Zielen und Bedürf -nis sen waren und sind ent scheidend.Mittels moderner Rekru tierungs metho -den, aussagekräftigen Kandidaten do -ssiers und vielen Services, wie zumBeispiel individuelle Personalent wick -lungen, sind bei minimalem Zeitauf -wand für unsere Kunden optimale Lö -sun gen möglich. Zudem gewährleistenwir durch die konsequente Anwendungdes BZA-Tarifvertrages Sicherheit beider Vermittlung unserer Mitarbeiter inflexible Einsätze und die ausschließlicherfolgsabhängige Honorarge stal tung imBereich der Jobvermittlung garantiertKosteneffizienz. Das uns entgegenge-brachte Vertrauen von Unter nehmenund Arbeitsuchenden aus Thüringen isteine wunderbare Be stä ti gung unsererPhilosophie“, so Jens-Uwe Einert.

Mit der Gründung der jobs in time out-sourcing GmbH zum 1. Januar 2010 ent -wickelt sich der Personaldienst leis terkonsequent weiter und reagiert auf denwachsenden Bedarf der Wirtschaft, ein-zelne Abteilungen und Geschäfts be rei -che komplett auszugliedern. Erfah reneKoordinatoren begleiten von Be ginn anstrukturiert und verantwortlich dieAbläufe, so dass die Kundenunter neh -men Kapazitäten freisetzen können, diein strategisch entscheidende Akti vitäteninvestiert werden und damit die Wett -bewerbsfähigkeit steigern können.

„Das diesjährige Jubiläum wäre ohneden Einsatz unserer internen und ex-

ternen Mitarbeiter sowie das offene Mit -einander nicht möglich gewesen. Ganzwichtig ist uns, dass sich jeder in seinenKernkompetenzen bewegt und Freudean der Arbeit hat“, betont Carsta-MariaFleischmann. Auf diese Weise sind vie-le Ideen entstanden und realisiert wor-den.

2010 wurde das Unternehmen mit demPrä dikat „Total E-Quality“ ausgezeich-net für seinen Einsatz, Chancen gleich -heit zwischen Frauen und Män nern zuverwirklichen. „Bei jobs in time Thürin -gen sind 725 Mitarbeiter fest angestellt,unsere Frauenquote liegt bei 70 Pro -zent. Unter anderem liegt das an Maß -nah men wie der „Muttischicht“, die dieAr beitszeiten unserer Mitarbeiter in nenan den Betreuungszeiten der Kin der ori-entiert“, erläutert Carsta-Maria Fleisch -mann. Dem akuten Fachkräfte man gelals der wohl aktuellsten Her aus for der -ung arbeiten die Th ürin ger nicht erstseit gestern entgegen. Mit vielen Pro -jekten wird die fachliche Wei ter bildungund auch die individuelle Be rufs zu frie -denheit der Angestellten ge för dert: „Indem Projekt LERN STÜCK konnten Mit -ar beiter ihre fachlichen Kenntnisse undFähigkeiten zertifizieren lassen. Wei -tere Projekte sind die ‚Initiative für Kre -ative‘, in der wettbewerbsfähige Ideenfindiger Köpfe begleitet werden. Hoch -schul pro gramme oder die ‚Sil berProfis‘,wel che sich um Fach kräfte reiferenAlters im Arbeitsmarkt kümmern, sol-len darüber hinaus den Ar beits- undLebens stand ort Thüringen sichern“, be-schreibt die Geschäfts füh rerin die Initi -ativen von jobs in time. Selbst in derFüh rungs position eines Unter neh m ens,

engagiert sich Carsta-Maria Fleisch -mann auch als Bot schaf terin für Un ter -nehmens grün dungen durch Frauen:„Wir begleiten Frauen bei ihrer berufli-chen Entwick lung und möchten sie er-mutigen, ihre eigenen Wege zu erkun-den und zu gehen.“

Durch die deutschlandweite Ver net -zung in der jobs in time holding GmbHsowie durch die Zugehörigkeit zur ori-zon Gruppe ist der Thüringer Per so -naldienstleister für Unternehmen undBewerber gleichermaßen ein zuverläs-siger und kompetenter Partner.

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42 . Initiative Erfurter Kreuz

Die Idee eines Netzwerkes liegt auf der Hand: Unternehmen profitieren vom Know-how des Einzelnen auf unterschiedlichen Ebenen und können beibestimmten Prozessen ihre Stärken bündeln, um so effizienter aufzutreten. Genau das machen sich die Unternehmen des Erfurter Kreuzes und seinerUmgebung zu Nutze. Sie formen gemeinsam die Initiative Erfurter Kreuz e.V.

Initiative Erfurter Kreuz e.V. –Bewährter Kurs mit neuem Vorstand

Zwei Jahre hatten die Strukturen bis-lang Zeit zum Wachsen. Immer mehrUnternehmen schlossen sich demNetzwerk an. Mehr als 60 sind es der-zeit. Jetzt wird die Arbeit vom neu ge-wählten Vorstand übernommen (Wirt -schaftsspiegel 01/2011). Dr. MicheleZimmermann, Geschäftsführerin vonBorgWarner, wurde als Vorsitzende be-stätigt. Martin Winter, Geschäftsführerder Carpenter GmbH, übernimmt denstellvertretenden Vorsitz. Die Aufgabendes Netzwerkes bleiben dabei die glei-chen: Unterschiedliche Arbeitskreisethematisieren Synergie schaffende Kri -te rien für die gesamte Region. Allen vo-ran der Arbeitskreis Wirtschaft-Schule,der sich mit der Nachwuchs fra ge be-

schäftigt. Gerade ist ein zweiter Ko -operationsvertrag mit der RealschuleIchtershausen abgeschlossen worden.Ein Vertrag mit dem von-Bülow-Gym -nasium in Neudietendorf besteht be-reits und ein weiterer mit dem Gym- na sium Arnstadt wird folgen. „Wirbrau chen aber nicht nur den Vertrag,sondern müssen ihn nun mit Inhalt fül-len, so dass wir ein Konzept erhalten,welches wir auch auf andere Schulenausweiten können“, sagt Zimmermannals Leiterin des Arbeitskreises zu denbevorstehenden Aufgaben ihres Netz -werkbereiches. Dabei sei es besonderswichtig, dass alle Mitglieder von denKooperationen profitieren. Die Ange bo -te der Initiative in Schulen hätten zum

Beispiel bei Carpenter im vergangenenJahr dazu geführt, dass sich das Un ter -nehmen aus einer Reihe gut qualifizier-ter Auszubildenden die besten auswäh-len konnte. Da bei stelle dieser Be reichkein Konkur renz feld zwischen den Un -ternehmen der Initi ative dar.

Natürlich arbeitet der Arbeitskreis Wirt -schaft-Schule eng zusammen mit demMarketing und der Fachkräftesicher -ung. Die Leitung des letzteren wird jetztübernommen durch Josef Maier vonder LandesentwicklungsgesellschaftThü ringen (LEG). „Damit ist das Re s -sort ideal besetzt“, konstatiert Zim mer -mann, „um die Themen weiter voran-zutreiben.“ Und auch der BereichMarketing, geleitet durch Claudia Schu -bert von Schubertpower, sei äußerstwichtig für dieses Thema, denn es rei-che bei dem prognostizierten Wachs -tum des Gebietes nicht aus, nur Mitar -beiter aus Thüringen zu akquirieren.Dafür müsse man auch in anderen Bun -desländern auf die Vorzüge des Stand -ortes aufmerksam machen.

„Wir sind hier allerdings nicht nur di-rekt für die Firmen tätig“, so Winter,„sondern vielmehr für die Region. Wirschaffen ein ideales Umfeld, in dem dieMitarbeiter sich mit ihren Familienwohlfühlen.“ Dafür ist unter anderemein Projekt vorgesehen, das sich mit derFrage nach geeigneten Kindertages -stätten auseinandersetzt. „Wir sprechenbereits mit dem Jugendamt und denKindertagesstätten in der Region. Wirwürden in der Konsequenz aber aucheinen eigenen Kindergarten errichten,wenn es nötig ist“, sagt Winter. „Die

Unternehmensnetzwerk in Mittelthüringen

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Initiative Erfurter Kreuz . 43

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Vision ist dabei – und das wird sicher-lich einige Jahre dauern“, ergänzt Zim -mermann, „die durchgehende Be treu -ung von Kindern der Mitarbeiter voneinem bis zu zwölf Jahren.“ Viele derUnternehmen haben durchgehendeSchich ten. Sieben Tage, 24 Stunden.Arbeitstätigen Eltern soll daher eine an-nehmbare Lösung geboten werden.Kon zepte dafür gebe es einige, so Zim -mermann, man brauche nichts neu zuerfinden. Die Initiative versteht sichnicht einfach als lokales Netzwerk. Soträgt sie zwar den Namen ErfurterKreuz, besteht aber längst nicht nur ausUnternehmen des Gewerbegebietes.„Jeder Unternehmer, der sich in seinerFreizeit für die Themen der Initiative

einsetzen möchte, ist willkommen“,sagt Zimmermann. Und auch die Ver -netzung mit bestehenden Bran chen -netzwerken ist allein durch verschiede-ne Mitgliedschaften der einzelnenUn ternehmen gewährleistet. Nebendem großen Thema der Fach kräfte be-schäftigt sich die Initiative mit allenThemen, die das Gewerbegebiet imGanzen voranbringen. Dazu gehörenauch so banal erscheinende The menwie eine Autobahnbe schilderung, diebisher fehlt. Verkehrsminister Chris tianCarius sagte gegenüber diesem Ma -gazin, dass er gerne bereit sei, darüberzu sprechen und er da kein Pro blem se-he. Und letztlich geht es natürlich auchdarum, untereinander vom Netz werk

zu profitieren, wo es möglich ist. Dafürist der Arbeitskreis Dienst leistungen zu-ständig. Hier werden zum BeispielPotenziale von Schu lungen zusammen-gefasst und den Un ternehmen zurVerfügung gestellt. „Und ich vergebe ei-nen Auftrag sicherlich bevorzugt anFirmen, die der Initi ative angeschlos sensind“, sagt Winter.

Insgesamt hat die Initiative ErfurterKreuz bereits vieles auf den Weg ge-bracht. Das Potenzial, was die Regionbietet, wurde von allen Beteiligten er-kannt und wird auch durch den neuenVorstand zum Erfolg beitragen. (rw)

www.initiative-erfurter-kreuz.de!

Jeder Unternehmer, der sich für die Themen derInitiative einsetzen möchte, ist willkommen.

Dr. Michele ZimmermannVorstandsvorsitzende Initiative Erfurter Kreuz e.V.

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44 . Impressionen

Ab 2013 können sich weitere Unternehmen auf dem Gelände des Indus -triegebiets „Erfurter Kreuz“ niederlassen. Am 18. März erfolgte der Spaten -stich für den zweiten Bauabschnitt durch Wirtschaftsminister MatthiasMachnig und LEG-Geschäftsführer Andreas Krey. „Attraktive Flächen wie dasErfurter Kreuz stärken den Wirtschaftsstandort Thüringen“, sagte derWirtschaftsminister. „Sie sorgen dafür, dass erfolgreiche Unternehmen imFreistaat investieren.“ Der zweite Bauabschnitt „Erfurter Kreuz Süd-West“ wirdeine Fläche von 38 Hektar haben und Ende 2012 eine moderne Infrastrukturfür Investoren bereitstellen. 26,2 Millionen Euro betragen die Investitionenzur Erweiterung des Areals, 21,9 Millionen Euro werden durch das Bund-Länder-Programm „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalenWirtschaftsstruktur“ (GRW) aufgebracht.

Am Abend zuvor hatten der Unternehmerverein Arnstadt und die InitiativeErfurter Kreuz zum Frühjahrsempfang in die Stadthalle Arnstadt geladen undgemeinsam mit mehr als 350 Gästen die wirtschaftlichen Erfolge rund umdas Erfurter Kreuz gelobt. (su/em)

Martin Winter, stellvertretenderVorsitzender der Initiative ErfurterKreuz e.V. und GeschäftsführerCarpenter GmbH Ichtershausen

Der Abendempfang wurde moderiertvon Michael Kirchschlager, VerlagKirchschlager, und Dr. MicheleZimmermann, Vorsitzende InitiativeErfurter Kreuz e.V.

Begrüßung durch Werner Reichert,Vorstand der Erfurter Bank

Für ein musikalisches Intermezzosorgte die Kreismusikschule Arnstadt-Ilmenau

Michele Zimmermann, Geschäfts -führerin von BorgWarner TransmissionSystems Arnstadt GmbH, und MartinWinter kurz nach dem Spatenstich

Hans-Christian Köllmer, Bürgermeistervon Arnstadt, lobte den Standort inMittelthüringen

Auch Andreas Krey, Geschäftsführerder LandesentwicklungsgesellschaftThüringen unterstrich die Vorteile, diesich mit dem Ausbau des Industrie -gebiets für den WirtschaftsstandortThüringen ergeben

Ulrich Böttcher, stellvertretenderBürgermeister von Arnstadt und Leiter des Bauamtes

Matthias Machnig, Thüringens Ministerfür Wirtschaft, Arbeit und Technologiefreut sich über die neuerliche Erweiterungdes größten Industriegebiets im Freistaat.

Der Landrat des Ilm-Kreises BennoKaufhold sieht die 26,2 Millionen Euro,die die weitere Erschließung desIndustriegebiets kostet, gut investiert.

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Auf weitere wirtschaftliche Erfolge

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Die Bestandteile des Leasings sind ein Angebot der Mercedes-Benz Leasing GmbH. Die Vertragspartner der Zusatzangebote entnehmen Sie bitte den Fußnoten 2–4. Das Angebot gilt nur für Privatkunden bis 30.04.2011 bei allen teilnehmenden Händlern und nur für das All-in Leasing-Paket (inkl. Leasing, Haftpflicht und Vollkasko, smart Wartungs-Paket und smart Garantie-Paket). 2 Versicherer: HDI Direkt Versicherung AG, vermittelt durch die Mercedes-Benz Bank AG. Es gelten die allgemeinen Versicherungsbedingungen. 3 Ein Angebot der Mercedes-Benz Leasing GmbH. Es gelten die AGB für das smart Wartungs-Paket. 4 Ein Angebot der CG Car-Garantie Ver-sicherungs-AG. Es gelten die AGB der CG Car-Garantie Versicherungs-AG. Ausnahmen entnehmen Sie den Garantiebedingungen der CG Car-Garantie Versicherungs-AG oder informieren Sie sich bei Ihrem smart Partner. 5 Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert in l/100 km: 4,6/4,0/4,3; CO2-Emission (kombiniert): 98 g/km. Die angegebenen Werte wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren (Richtlinie 80/1268/EWG in der gegenwärtig geltenden Fassung) ermittelt. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen Fahr-zeugtypen. Die angegebenen Werte sind abhängig von der Reifendimension. Das abgebildete Fahrzeug entspricht nicht dem Leasing Angebot. 6 Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers, zzgl. lokaler Überführungskosten in Höhe von 399,99 €.

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Page 46: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 02/2011

46 . Im Porträt

Er ist auf der Suche nach weiteren Partnern; auch in Thüringen. Jörn-Heinrich Tobaben ist neuer Geschäftsführer der Wirtschaftsinitiative fürMitteldeutschland GmbH. Bereits 1995 zog es ihn in die Region. Nach kurzem Intermezzo in seiner eigentlichen Heimat Niedersachsen gibt er mit sei-nen 41 Jahren nun der Wirtschaftsinitiative ein neues junges Gesicht. Was die Region von ihm erwarten darf, erklärt er im Wirtschaftsspiegel-Interview.

Netzwerken als Berufung – Neuer Chef derWirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland

Sie sind seit dem 1. April neuer Geschäfts -füh rer der Wirtschaftsinitiative für Mittel -deutsch land GmbH. Was qualifiziert Sie fürdiese Position?„Ich habe Anfang der neunziger Jahrein Hamburg BWL studiert und hatte da-nach meine erste fünfjährige Anstel lungals Firmenkundenbetreuer bei einerGeschäftsbank in Leipzig. Nach ein emJahr der Selbstständigkeit als Unter -nehmensberater wechselte ich dann zurStadt Leipzig und war Ge schäfts führerzweier Technologiezent ren der Stadt,hierunter die BIO CITY LEIPZIG. In die-ser Funktion konnte ich viele Kontaktein Mitteldeutschland knüpfen. Mitte2007 wechselte ich dann zurück in mei-ne Heimat nach Nieder sach sen. Hier

war ich gute drei Jahre lang Projektleitereines Industrie stand ortentwick lungs -pro jektes in Stade bei der Süderelbe AG.Die ist zuständig für die gesamte südli-che Metropolregion Hamburgs. Hier ha-be ich vor allem auch länderübergrei-fend gearbeitet.“

Was genau erwarten Sie von Ihrer Rolle alsneuer Geschäftsführer?„Ich möchte mich dienstleistungsorien-tiert aufstellen und konkrete Mehr werteinsbesondere für unsere Unter neh -mens-, Stadt- und Verbands mit glie derentwickeln. Über unsere erfolgreichenmitteldeutschen Clus ter, darunter Che -mie/Kunststoffe und Biotech nolo gie/Life Sciences verfügen wir über einenguten Markt zu gang in die Re gion. Wirmöchten weitere Part ner in allen TeilenMittel deutsch lands suchen. Ich möchteden Namen Wirtschaftsini tiati ve fürMitteldeutsch land leben.“

Also bis an die Ländergrenzen Sachsens,Sach sen-Anhalts und Thüringens?„Selbstverständlich! Gern möchte wiruns beispielsweise der ‚MetropolregionMitteldeutschland‘ als Kooperations -part ner aus der Wirtschaft anbieten, diederzeit ein Städtere gio nen-Bündnis auself mitteldeutschen Oberzentren dar-stellt. Übrigens; politische Forderungennach einer Länder fusion möchten wiruns als Wirtschafts initiative nicht zu ei-gen machen. Ent scheidungen über dieZusam men le gung von Bundesländernsind in erster Linie Sache der Länder -parla mente und somit der Wähler.“

Wäre eine Fusion wirtschaftlich sinnvoll?„Die Branchencluster der Wirtschafts -

initiati ve machen bereits heute nicht anLändergrenzen halt, sondern orientie-ren sich an regionalen Wert schöp fungs -ketten. Wir wollen länderübergreifendeProjekte unter stützen, von denen alleBeteiligten profitieren. In meiner letztenberuflichen Station in Stade habe ich er-lebt, wie erfolgreich drei Bundes län derder ‚Metropolregion Ham burg‘ wirt-schaftlich zusammenarbeiten können,ohne sich in einer ‚Nordstaaten-Diskus -sion‘ aneinander aufzureiben. DieseErfahrungen möchte ich in Mittel -deutschland mit einbringen und michallen Akteuren, die sich mit mitteldeut-schen Strukturen beschäftigen als Part -ner auf Augenhöhe anbieten.“

Wer steckt hinter der Initiative was genauwill und was kann sie bieten?„Wir haben in unserem Mitglie der kreisderzeit sechs Städte, drei Verbän de und54 Unternehmenspartner, die etwa einViertel des Bruttoinlandspro duktes dergesamten Region, also etwa 50 Milliar -den Euro repräsentieren. Wir analysie-ren den Markt nach geeigneten Cluster -strukturen und helfen bei derenIni tiierung quasi als ‚Innovationsbe -schleu niger‘. Wenn sich die richtigenPartner dann zusammengefunden ha-ben, unterstützen wir, dass sich mög-lichst schnell selbsttragende Strukturenentwickeln. Darü ber hi naus haben wirmit dem ‚IQ Inno va tionspreis Mittel -deutschland‘ und der ‚MitteldeutschenAbsolventenmesse‘ zwei erfolgreicheVeranstaltungsforma te etabliert, die wirweiter ausbauen möchten.“ (rw/su)

Das Gespräch führte Chefredakteur Daniel Bormke

Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland

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Ich möchte mich dienst -leistungsorientiertaufstellen, unser Netz -werk ausbauen underweitern; aber vorallem den NamenWirtschaftsinitiativefür Mitteldeutschlandleben.

Jörn-Heinrich TobabenGeschäftsführer

Wirtschafts ini tiative fürMitteldeutschland GmbH

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Im Porträt . 47

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Den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, ist für viele junge Unternehmer keine leichte Entscheidung. Es reicht nicht aus, nur eine gute Idee zuhaben. Businessplan, Finanzierung, Konzepte und letztlich der Mut, ein Risiko einzugehen, sind mit der Gründung des eigenen Unternehmens verbun-den. Bis es zur Marke wird und Kunden generiert, vergeht viel Zeit und der Unternehmer muss einige Rückschläge wegstecken.

Geteiltes Risiko für den Erfolg als Unternehmer

Als Jürgen Dawo vor fast 30 Jahren denSchritt wagte, Unternehmer zu werden,musste er sich als Immobilienmaklerauch der Frage stellen, wie er erfolg-reich werden kann. Doch als Selbst stän -diger geht es nicht nur um die Start -schwierigkeiten, sondern auch um diekonsequente Weiterentwicklung. Sokam Dawo 1990 nach Thüringen undvermarktete seinen Maklerberuf überdas Fran chise-System. Da dies aber aufein reines Dienstleistungsunternehmennicht besonders gut anwendbar ist, warder Weg bis zu einer neuen Idee nichtweit. Seit 1997 vermarktet Jürgen Dawounter der Marke Town & Country HausEin- und Zweifamilienhäuser für Nor -mal verdie ner nach dem Franchise-Prin -zip. In Hörselberg-Hainich, im WestenThü ringens, liegt die Zentrale des Un -ter nehmens. Deutschlandweit sind 320Franchise-Nehmer damit beschäftigt,die Häuser der Marke zu verkaufen undzu errichten. Beide Ge schäftsfelder,bauende und ver kau fende, sind vonei-nander getrennt. Jedes dieser Unter neh -men ist wirtschaftlich eigenständig undfür seinen Erfolg verantwortlich. DieZentrale in Hörselberg-Hainich über-nimmt An gebote zur Finanzierung, Ver -triebskon zepte, Soft warelösungen undnatürlich auch die Gestaltung der Häu -ser. „So hat jeder Unternehmer vor Ortdie Mög lichkeit, sich um die Zufrieden -heit seiner Kun den und den eigenenwirt schaft lichen Erfolg zu kümmern“,beschreibt Dawo die Vorzüge des Fran -chise-Konzepts. Um Franchise-Partnervon Town & Coun try Haus zu werdenbedarf es nicht viel. Natürlich den un-ternehmerischen Willen nach selbst-ständiger Arbeit und die persönliche

Eignung des Partners. Kenntnisse imVertrieb seien schon sehr hilfreich, da-zu Füh rungsqualitäten und technischesVer ständnis für Partner, die im Bau be -reich tätig werden wollen, fasst Dawodie Voraussetzungen für einen Einstiegzusammen. „Das Prinzip von Franchiseist: einmal entwickelt, hundertmal du-pliziert“, so Dawo weiter. Er selbst hates mit seinem Unternehmen tausend-fach geschafft. Über 17.000 Häuser ha-ben er und seine Partnerunternehmenin den letzten 14 Jahren errichtet. An je-dem verdient das Mutterunternehmeneine Lizenzgebühr. Von den Fran chise-Vertragsgebühren, die zwischen 500Euro für den Verkäufer und 10.000 Eurofür den Bauunternehmer liegen, könn-

te Town & Country nicht existieren.„Wir investieren bei jedem neuen Part -ner in Schulungen und aufwändigeSoftware. Außerdem werden unsereHäu ser den Erforder nis sen der Kundenangepasst. Das ist teuer, aber da wir je-des Jahr über 2.000 Häuser errichten,können wir die Kos ten gut verteilen“,meint Dawo. Mit diesem Vorteil, dazueiner zentralen Wer beabteilung, hohenQua litätsrichtlinien und vielen Be ra -tungs möglich keiten, bietet das Fran -chise-System vielen Gründungs willigenaus allen Bran chen einen sicheren Startin die Selbstständigkeit. (su)

Franchise als Start in die Selbstständigkeit

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Page 48: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 02/2011

48 . Unternehmensnachfolge

Deutschland ist Mittelstandsland. Mehr als 90 Prozent aller Unternehmen zählen unter die Rubrik „Klein- und Mittelständisch“. In ihnen sind auch 90Prozent aller Beschäftigten tätig. Gerade in den Neuen Ländern und in Thüringen hat sich der Mittelstand als tragende Säule eines robustenAufschwungs erwiesen. Doch der Mittelstand hat ein Problem; ihm fehlen Nachfolger.

Geplante Nachfolge sichert den Fortbestand des Unternehmens

Verschiedene Studien gehen davon aus,dass in den kommenden Jahren inDeutschland mehr als 700.000 kleinereUnternehmen einen Nachfolger suchen.Das Institut für Mittelstands for schungin Bonn geht davon aus, dass bis 2014mehr als 110.000 Unterneh mensüber -tragungen anstehen. Im Freistaat Thü -ringen sollen es 2.300 sein. In den häu-figsten Fäl len scheidet der Inhaber ausAl ters gründen aus.

Der Bundesverband der mittelständi-schen Wirtschaft schätzte vor einigerZeit, dass pro Jahr weit mehr als 5.000Unternehmen ihre Tätigkeit einstellenmussten, da kein passender Nachfolgergefunden wurde. Somit zeigt sich, dasThema ist brisant. Immer öfter schlie-ßen sich daher regionale Unternehmenund Verbände in Foren zusammen, umdie drohende Schließung erfolgreicherFamilienunternehmen abzuwenden. Inganz Thüringen bieten die KammernUnternehmen Beratung und Unter -stützung an. Grundlage dafür ist dieUnternehmensbörse Nexxt-Change, ei-ne gemeinsame Initiative des Bundes -wirtschaftsministeriums und den In -dus trie- und Handelskammern sowieden Handwerkskammern. „Scheitertder Stabwechsel, weil kein Nachfolgergefunden wird, sind meist auch dieArbeitsplätze in Gefahr“, warnt GeraldGrusser, Hauptgeschäftsführer der IHKErfurt. Thüringenweit stünden damitetwa 30.000 Beschäftigte vor einer un-sicheren Zukunft. „Im Idealfall sichertein Nachfolger aus der Familie denFortbestand des etablierten Unter neh -mens“, so der IHK-Chef. Insbesonderein den kleineren Betrieben seien die

Kinder jedoch nicht dazu bereit, in dieFußstapfen ihrer Eltern zu treten. Häu -fig wollten oder könnten sie die Ver ant -wortung für das hinterlassene Lebens -werk nicht tragen und würden sich füreine andere berufliche Karriere ent-scheiden.

Sehr oft sind sich die Unternehmer derGefahren und der Probleme einer Über -gabe gar nicht bewusst. Ein Nachfolgerlässt sich nicht von einen Tag auf denanderen zum Entscheider eines ihmfremden Unternehmens machen. ImIdealfall wächst der Nachfolger über ei-nen Zeitraum von fünf bis zehn Jahrenins Unternehmen und übernimmtschritt weise mehr und mehr Verant -wortung. Begleitet wird dieser Prozessvon einem Unternehmens- oder Steuer -berater. Er hat die Aufgabe, den Wertdes Unternehmens zu ermitteln undauch die mit der Übertragung verbun-denen steuerlichen Belastungen zu er-rechnen. An dieser Stelle muss auch dieHausbank in den Prozess eingebundenwerden, die für die Abwicklung derGeld flüsse oder eine Finanzierung ver-antwortlich ist. Ein schier unüberschau -barer Berg Arbeit, der den kleinen Un -ternehmer schnell zu überlasten droht.Die frühe Vorbereitung auf den Tag Xund die Bereitschaft, externe Hilfe zubeanspruchen, machen den Übergangsicher und erfolgreich. Denn letztlichgeht es nicht nur um die private Al -tersvorsorge des Unternehmers, son-dern auch um den Fortbestand einesLebenswerks und den Erhalt von Ar -beitsplätzen. (su)

Wenn der Chef in Rente geht

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Zur Übergabe anstehende Unternehmen 2010 bis 2014 in Deutschland nach Bundesländern

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Mecklenburg-Vorpommern

Niedersachsen

Nordrhein-Westfalen

Rheinland-Pfalz

Saarland

Sachsen

Sachsen-Anhalt

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2.200

3.800

2.300 Quelle: IfM Bonn, St06-08a14

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Unternehmensnachfolge . 49

Wenn das Rentenalter naht, scheuen viele Unternehmer die Entscheidung, den Jüngeren die Geschäfte zu übergeben. Wer dann zu lange zögert, ris-kiert das Ende seiner Firma. Der Unternehmer Anton Gensler aus Steinbach-Hallenberg wollte alles richtig machen, zog seinen Enkel früh ins Unter -nehmen und scheiterte jedoch fast an der Übergabe. Und auch der Enkel hatte mit dem Einstieg ins Unternehmen und dem Studium keine leichte Zeit.

Am Vormittag Student –Unternehmer bis zum Abend

Denny Holland-Moritz ist der Enkel vonAnton Gensler und schon im Alter von15 Jahren wusste er, dass er eines Tagesdas Unternehmen seines Großvaters lei-ten würde. Früh genug also für den heu-te 27-Jährigen, in seine Rolle zu wach-sen. Die logische Konsequenz war dadas Wirtschaftsingenieurstudium ander FH Schmalkalden. Doch lange be-vor das Studium abgeschlossen war,musste er den Einstieg ins Unter neh -men planen. „Im Jahr 2005, als meinheutiger Kollege und GeschäftspartnerHendrik Blum und ich gerade im fünf-ten Se mester waren, kam mein Groß -vater mit der Frage, ob wir die Ge -schäftsführung seines Un ter nehmensübernehmen könnten“, erinnert sichHolland-Moritz heute. Der Versuch, ei-nen externen Geschäftsfüh rer für eineÜbergangszeit zu beschäftigen, hattekeinen Erfolg und da Holland-Moritzund Blum im Frühjahr 2005 eine Haus -arbeit zur Prozessoptimierung in derAnton Gensler GmbH verfassten, hattenbeide gute Einblicke ins Unter nehmen.Schon im Herbst waren sie angestellteGeschäfts führer, Gesell schaf ter bliebGroßvater Anton Gensler.

Ein Jahr lang hatten beide nun Zeit, dasUnternehmen genauer kennen zu ler-nen und abzuwägen, ob sie für sich ei-ne Zukunft darin sähen. Für den da-mals 21-Jährigen war es eine besondersschwierige Situation, da alle anderenMitarbeiter, mit Ausnahme der Azubisälter waren als er. „Nachdem aber alleKollegen kooperationsbereit waren undmich als neuen Vorgesetzten akzeptier-ten, gingen wir zu unseren Kunden, umzu sehen, wie die auf eine neue junge

Geschäftsführung reagierten“, erklärtHolland-Moritz die dann folgendenSchrit te. Somit leisteten alle Mitarbeitereinen wichtigen Beitrag zur Integrationder neuen Geschäftsführer. Bei denKunden war es we sent lich schwerer.Zwei junge Leute ohne Berufserfahrungund abgeschlossenem Studium. Das sa-hen einige schwie rig, zogen aber den-noch mit. Erschwerend kam für die bei-den jungen Geschäftsführer hinzu, dassdas Unternehmen in einer strategischenKrise stecke. „Wir hatten Aufträge fürdie nächsten drei Jahre, dann abernichts mehr. Mein Großvater hatte zu-letzt keine Investitionen mehr getätigt,sodass wir technologisch zu weit vomKunden entfernt waren. Die Lage wargefährlich, aber nicht bedrohlich“, soHolland-Moritz. Doch blieb er optimis-tisch und wagte mit seinem Geschäfts -partner Blum den Schritt. Im Jahr 2006erfolgte die Übernahme der Gesell -schaf ter anteile durch beide. Hilfe er-hielten sie dabei von ihrer Hochschule.Pro fessor Walter Blanke vom Fachbe -reich Betriebswirtschaft begleitete denPro zess und unterstützte wo er konnte.Dazu übernahm er nicht nur eine fach-männische Unter neh mens bewertung,sondern sorgte auch dafür, dass Hol -land-Moritz und Blum Studium und Be -ruf gleichzeitig bewältigen konnten.„Wir hatten beide das Ziel, unser Stu -dium zu beenden. Also hieß es am Vor -mit tag Hochschule und am Nachmittagbis in den Abend hinein Unternehmen.Da ist das Studi um manchmal zu kurzgekommen, aber aufgrund der prakti-schen Erfahrungen konnte ich unter-scheiden was für mich wichtig ist undwas nicht“, fasst Denny Holland-Moritz

diese Zeit zusammen. Und auch imRück blick würde er wieder so handeln.Ge mein sam mit seinen Mitarbeitern,die sich mit ihrem Arbeitgeber identifi-zieren, hat es der junge Geschäftsführergeschafft, Erfolge zu erreichen. Das Un -ter nehmen leistet nicht nur einen Bei -trag zur Selbstverwirk lichung seinerMitarbeiter, sondern hat sich neue Kun -den erschlossen, Pro dukte moderni-siert, die Krise überstanden und dieUmsätze gesteigert. Für ein Unter neh -men wie die Anton Gensler GmbH, dieKabelkonfektionen und Bau grup penfür die Automobil industrie herstellt, ei-ne echte Erfolgs ge schichte. (su)

Unternehmensübergabe bei der Anton Gensler GmbH

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50 . Im Bilde

Erstmals bringt der gemeinnützige Verein „Erfurter Weinzunft 2002“in diesem Jahr einen Riesling auf den Markt, dessen Trauben in mit-ten der Thüringer Landeshauptstadt wachsen und gedeihen. KlausDietrich, Vereinsvorsitzender der Weinzunft präsentierte Ende Märzeine Flasche des begehrten Tropfens „Benedictus“. Bereits im 11.Jahrhundert haben Mönche des Erfurter Klosters Sankt Peter undPaul Rebstöcke im Stadtgebiet angepflanzt, um aus ihren FrüchtenWein herzustellen. Der Verein führt die lange Tradition im 21. Jahr -hundert fort und kultiviert am Südhang der Zitadelle Petersberg Re -ben mit besonderer Note. (kö/em)

Forscher des Fachbereichs Biomechatronik der Technischen Uni -versität in Ilmenau haben zusammen mit ihren Kollegen aus Schles -wig-Holstein einen neuartigen autonomen Kletter roboter entwickelt.Nach dreijähriger Entwicklungsphase kann „Matbot“ problemlos anbeinah senkrechten Glasscheiben entlang fahren, ohne die Haftungzum Un tergrund zu verlieren. Da mit eignet sich der gerade einmalknapp 30 Zentimeter große und nicht mehr als ein Kilogramm schwe-re Mini-Roboter bestens als Helfer für Wartungsarbeiten an Kanal -rohrsystemen oder anderen, für Men schen schwer zugänglichen Stel -len. (kö)

Anfang April wurde die zweite Rollbrücke im Ostbereich des Leipzig/Halle Airport in Betrieb genommen. Die Flugzeugrollbrücke überspanntmit einer Länge von 191,5 Metern und einer Breite von 63,5 Metern die Autobahn A 14 sowie den Straßen- und Schienanschluss desLeipzig/Halle Airport. Mit der Inbetriebnahme stellt die zweite Rollbrücke sicher, dass zukünftig auch im Fall von Wartungsarbeiten, Win -ter diensteinsätzen oder Havarien an einer der bestehenden Brücken ein sicherer und flüssiger Rollverkehr vom Nord- zum Südbereich ge-währleistet ist. (em/kö)

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Im Bilde . 51

Das Thüringer Forschungsinstitut für Erfinderförderung, Innova -tionen und Netzwerkmanagement (ERiNET) wurde zur Leistungs -schau der Geistesgrößen der Welt für das exzellente internationalePa tentmarketing mit dem „Leonardo da Vinci Award 2011“ – dem gro- ßen Preis der Association of European Inventors geehrt. Der Leiterdes in Schmalkalden ansässigen Instituts ERiNET Jens Dahlem (hierrechts im Bild) sei ein bedeutender Wegbereiter für Zu kunfts tech -nologien und Neuentwicklungen, so der Präsident der EuropäischenErfinderorganisation Joachim Bader anlässlich der PreisverleihungAnfang April in Genf. (em/kö)

Der Stammtisch „Thüringer Beratungsförderung“ soll Existenz grün -dern und Interessenten helfen, sich im „Beratungs dschungel“ besserzurecht zu finden. Er hat seinen Ursprung im Netzwerk „XING“ unddem dort agierenden „Forum Thüringer Beratungsförderung“ undwird von Tilo Petereit von der Ellipsis GmbH aus Erfurt organisiertund moderiert. Auf dem zweiten Treffen waren Anfang März 25 Teil -neh mer zu Gast bei Gunther Herrmann, Brauer der Vereinsbrauereiin Apolda. Mikro fi nan zierungen, Onlineverfahren für Beratungsför -de rung und innovative Gründungen sind die The men, die im nächs-ten Stammtisch im 2. Quartal im Mittelpunkt stehen. (em/bo)

Jenaer Forscher, allen voran die Professorin des Instituts für Geographie an der Friedrich-Schiller-Universität Christiane Schmullius, arbeitenderzeit fieberhaft an der Erstellung der ersten lückenlosen Waldkarte der nördlichen Halbkugel. In ihrem im Februar 2011 angelaufenenForschungsprojekt „BIOMASAR-II“ werten die Forscher gemeinsam mit Schweizer Radar-Experten der Firma Gamma Remote Sensing undKohlenstoff-Modellierern des Jenaer Max-Planck-Instituts für Biogeochemie Bilddaten des Satelliten Envisat aus. Die EuropäischeRaumfahrtagentur ESA finanziert das gemeinsame Forschungsvorhaben in den kommenden 18 Monaten mit 150.000 Euro. (em/kö)

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LEONARDO DA VINCI-AWARD FÖRDER-STAMMTISCH

Page 52: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 02/2011

52 . Ostthüringen

Schon in der Vergangenheit hat derBosch-Konzern erfolgreich mit demThü ringer Traditionsunternehmen zu-sammengearbeitet, das im vergangenenJahr Insolvenz anmelden musste. „Ichfreue mich sehr, dass ein so namhaftesUnternehmen weiterhin Vertrauen indie Leistungsfähigkeit der MichelchenGalabau GmbH hat. Offenbar haben wirim Zuge des Insolvenzverfahrens allesrichtig gemacht“, betont Thomas Alter,der Insolvenzverwalter von MichelchenGalabau. Angesichts dieses Auftragesblickt man bei dem Apoldaer Land -schaftsbaubetrieb wieder optimistischgen Zukunft. (em/kö)

Das Rittergut ist mit seinen Gebäuden,Tei chen und dem dazugehörigen Parkeinmalig im Altenburger Land und be-findet sich im Eigentum der Gemeinde.Zwischenzeitlich wurde das Herren -haus saniert und beherbergt heute dieVerwaltung von Treben und der Ver wal -tungs gemeinschaft Pleißenaue, e ben -falls hergerichtet wurden die Au ßen -anlagen. Mit der Sanierung der ehe ma-ligen Mälzerei soll, neben Räum lich -keiten für die Vereine der Region, eingrößerer Saal für Veranstaltungen be- reit gestellt werden. Das Vorhaben sollinsgesamt über eine Million Euro kos-ten. (em/kö)

Treben. Mit 500.000 Euro unterstützenBun des regierung und Freistaat die Sa -nierung des Rittergutes Treben. Den ent-sprechenden För der mittelbescheid über-gab Thü ringens Bau minister ChristianCa rius Mitte April.

Förderung läuft

Apolda. Die Bosch Solar Energy AG planteinen Großauftrag an den Landschafts -bau be trieb Michelchen Galabau zu ver ge-ben, da mit der Erweiterung am ErfurterKreuz auch das Außengelände mit gestal-tet werden soll.

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Anfang April startete die FH Jena zusammenmit Partnern aus Forschung und Wirtschaftihr Forschungsprojekt zur Entwicklung einesneu en Verfahrens, bei dem mithilfe von La -sern elektrisch leitende Strukturen in Kunst -stoffen erzeugt werden sollen. Durch die somög liche In tegration von Leiterbahnen in einGe häuse sind Bauteile wie Kabel möglicher-weise schon bald überflüssig. (em/kö)

Der Freistaat Thüringen beteiligt sich mit ein-hundert Millionen Euro an der Erweiterungdes mitteldeutschen S-Bahnnetzes. Mit der für2013 geplanten Fertigstellung des City-Tun -nels in Leipzig soll das gesamte Schie nennetz,dessen Ausbau neben Thü ringen auch vondem Bundesländern Bran denburg, Sachsenund Sachsen-Anhalt unterstützt wird, in Be -trieb genommen werden. Für das Alten bur -ger Land böte sich dann eine direkte S-Bahn-Verbindung in die Leipziger Innenstadt, zumMesse- und Flughafenge lände sowie nachHalle. (kö)

Ende März feierte die Wirtschaftsförderge -sellschaft Ostthüringen mbH mit Sitz in Gerazwan zigjähriges Bestehen. Seit 1991 enga-giert sich die Gesellschaft für die wirtschaft-liche Entwicklung der Region. Im Fokus standund steht sowohl die För derung von In dus trie-und Gewerbe stand orten, die ländliche Raum -planung als auch die Unter stützung der Re -gio nal ent wicklung. (em)

Am 8. April ist der 9. Ideenwettbewerb Jena-Wei mar gestartet. Studierende und Wissen -schaft ler aus der Region sind aufgerufen, biszum 16. Mai 2011 ihre Ideen für ein neuarti-ges Produkt, eine innovative Dienstleistungoder die kommerzielle Verwertung von For -schungs ergebnissen in Form eines dreiseiti-gen Ideenpapiers einzureichen. (em/kö)

Jenoptik hat das Geschäftsjahr 2010 mit ei-nem deutlichen Er geb nis zu wachs abgeschlos -sen. Der Umsatz stieg von 473,6 Millionenauf 510,6 Mil lio nen Euro an. „Die Verbesse -rung hat zwei Gründe: Zum einen sahen wireine anhaltende Erho lung unserer wi ch ti genBranchen Halblei ter- und Au to mo bil in dus trie,zum anderen wirkten die Kos ten sen kungs -maß nahmen“, so Micha el Mer tin, Vor stands -vor sitzender von Jenoptik. (em)

Der Osten in Kürze

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Page 53: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 02/2011

Mitte-/Westthüringen . 53

Der Verein TWA Thüringer Wirtschaftsarchive. V. hat im April neue Räume in Erfurts Arn -städter Straße bezogen. Damit bietet sichkün ftig noch mehr Platz, um Schriftstücke ausdem Thüringer Wirtschaftsleben, etwa Ge -schäftsbriefe, Urkunden, Pläne, Kataloge,Pros pekte, Patente, Fotos, Filme oder Plakate,zu archivieren und für die Nachwelt zu si-chern. „Denn oft verschwinden nach den ge-setzlichen Aufbewahrungsfristen historischwichtige Dokumente in Unternehmen, weil eskein dauerhaftes Firmenarchiv gibt“, erklärtUdo Rockmann von der IHK Erfurt. Die ge- sam melten Dokumente sollen künftig ver-stärkt der Öffentlichkeit zur Verfügung ge-stellt werden. (em/kö)

Anfang April feierte die in Erfurt ansässigeAsola Advanced and Automotive Solar Sys -tems GmbH im Beisein der Thüringer Mi nis -terpräsidentin Christine Lieberknecht ihrzehn jähriges Bestehen. Das einstige Start up-Un ternehmen stellt Solartechnik, darunter diewelt weit größten und leistungsstärkstensphä risch gewölbten Solarmodule für Fahr -zeuge, her und beschäftigt mehr als 160 Mit -arbeiter. (kö)

An der Fachhochschule Erfurt gibt es seitApril ein neues Institut für Medien- und Com -pu terspielpädagogik. Das Institut „Com pu -terspiel – Spawnpoint“ ist ein Gemein schafts -projekt von FH und dem Verein Platt form e.V.Mit dem Institut möchten beide Partner ihreseit 2007 bestehende Zu sammenarbeit aufdem Gebiet lebensweltorientierter Jugend -arbeit ausbauen. (kö)

Am 12. Mai findet das 8. Forschungs- undTech nologieforum Thüringen im Kinder Me -dienZentrum Erfurt statt. Die Kreativwirt -schaft steht im Fokus des von den ThüringerIn dustrie- und Handelskammern und demFor schungs- und Technologieverbund Thü -ringen e. V. organisierten Zusammentreffens.Das Forum beginnt mit einer Präsentation derLeistungsfähigkeit technischer Medien, zeigtaktuelle wirtschaftliche Trends der Branche inEuropa auf und endet mit einer Podiums dis -kussion. Weitere Themen sind die Umsetzungdes Thüringer Zukunftsatlas, technische Me -dien im Einsatz für die Wirtschaft sowie krea-tive Textilien. (em/kö)

Der Westen in Kürze

Unternehmen können die Plattformnutzen, um Daten unabhängig von de-ren Quelle und Format über ein leichtzu bedienendes Interface zusammen-zuführen. Suchen und Browsen wirddamit erleichtert. Die Enterprise SearchLösung analysiert und verarbeitetstruk turierte und unstrukturierte Da -ten. „Erfolg hängt mehr denn je davonab, möglichst schnell relevante Infor -mationen zu finden und darauf aufbau-end Entschei dungen zu treffen. Mit derPlattform kön nen Unternehmen Infor -mationen kontextbasiert durchsuchen“,erklärt Ute Rother, CEO von Q-Sensei.(em/kö)

Rund elf Millionen Euro wurden vonder Norma-Handelskette in das neue,4,6 Hektar große Verteilzentrum inves-tiert. Zusätzlich zu den 51 bereits vor-handenen Arbeitsplätzen, werden neunwei tere Stellen geschaffen; zudem sol-len elf neue Ausbildungsplätze entste-hen. Laut Thüringens Ministerin für Eu ropa angelegenheiten Marion Wals -mann spreche diese Investition einedeut liche Sprache: „Der Wirtschafts-und Logistikstandort Erfurt überzeugt.An Erfurt kommt heute kaum ein Logis -tik unternehmen vorbei“, so MinisterinWalsmann anlässlich der Eröff nung.(kö)

Erfurt. Der Lebensmittel-Dis coun ter Normahat im April sein neues Logistikzentrumbe zo gen. Damit wechselt das seit 1991 inEr furt ansässige Unternehmen aus gemie-teten in eigene Hallen im Güterver kehrs -zen trum.

Norma Logistik

Erfurt. Mit dem Ziel, die Datenflut in Fir -men bes ser nutzbar zu mach en, präsen-tierte das mit der Lalislo GmbH in Erfurtvertretene US-Unternehmen Q-SenseiCorp. Anfang April seine neue EnterpriseSearch Plattform.

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Page 54: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 02/2011

54 . Südthüringen

Ab dem Sommersemester 2011 bietet dieTechnische Universität Ilmenau im Master -studium Maschinenbau die neue Ver tiefungs -richtung Kunststofftechnik an. Studenten ha-ben so die Möglichkeit, sich auf Verfahrens-und Maschinentechnik im Bereich Kunststoff -ver ar beitung zu spezialisieren. Deutschland -weit gibt es an nur fünf weiteren Hochschu -len eine vergleichbare Ausbildung fürKunst stoff technik. (em/kö)

Die in Arnstadt ansässige Bosch Solar EnergyAG vertreibt seit Anfang April ihre Solarmo -du le deutsch landweit über acht etablierteGroß händler, darunter Krannich Solar, MHHSo lartechnik, PV Line, Solarmarkt und die De -ha Gruppe. (em/kö)

Insgesamt 34 Prozent der in Südthüringenbereit gestellten Ausbildungsplätze konnten2010 nicht besetzt werden. Das ergab eineak tuelle Mitgliederbefragung der IHK-Süd -thü ringen. Als wichtigster Grund für dieNicht -Besetzung offen er Stellen wurde ange-führt, dass keine geeigneten Be wer bung envorlagen. Angesichts des er warteten Wirt -schafts wachstums planen Süd thü ringer Fir -men aber dennoch, 2011 ihre Ausbil dungs -quote um 17 Prozent zu steigern. (em/kö)

Die in Schmalkalden ansässige ThüringerWald quell Mineralbrunnen GmbH hat im ver-gangenen Jahr insgesamt 105 Millionen LiterMi neralwasser und Erfrischungsgetränke ver-kauft. „Obwohl die Marktbedingungen auf-grund des langen Winters und sehr kurzenHoch sommers nicht ideal waren, sind wir imVer gleich zum Vorjahr um fünf Prozent ge-wachsen“, erklärt Thomas Heß, Geschäfts -führer des Schmalkaldener Unternehmens.Damit konnte der Getränkehersteller seineführende Marktposition im Mineralwasser -segment auch 2010 behaupten. (em/kö)

Ilmenau stellt sich als fünfte Kommu ne derGüte prüfung zur „Unter neh mer freundlichenVerwaltung im Thüringer Wald“. Bis zumHerbst soll die Prüfung, bei der neben Zah -lungsmoral oder Erreichbarkeit, auch dieZufriedenheit der ansässigen Unternehmenmit ihrer Stadtverwaltung zählt, abgeschlos-sen und Ilmenau als UnternehmerfreundlicheVerwaltung zertifiziert sein. (kö)

Der Süden in Kürze

Elgersburg. Die Südthüringer Firma H. Heinz Meßwiderstände GmbH beging am Freitag,den 1. April 2011, ihr 20-jähriges Firmenjubiläum. Landtagspräsidentin Birgit Diezel nahman der Festveranstaltung der Firma für Temperaturfühler und Messwiderstände teil undgratulierte in einem Grußwort der H. Heinz Meßwiderstände GmbH zum Jubiläum. DasUnternehmen wurde 1991 gegründet und ist Spezialist für Temperaturfühler und Mess -widerstände.

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„Heinz Meßwiderstände ist heute einerfolgreiches thüringisches Un ter neh -men mit einem klaren Be kennt nis zumFirmensitz im Ilm-Kreis“, so Diezel.„Mit innovativen Produkten bedienendie 175 Mitarbeiter der Heinz Firmen -gruppe rund 1.000 Kunden weltweit.Qualitätssicherung und Dienstleis tun -gen sichern nicht nur die Existenz desUnternehmens, sondern stärken auchdie technologische Leistungsfähigkeit

der Region. Als einer der größten Ar -beit geber im Ort schafft die FirmaHeinz Meßwiderstände Arbeitsplätzeund gibt jungen Menschen durch Lehr -stellen die Chance, den Weg ins Berufs -leben zu finden.“ Neben der Groß- undKleinserienfertigung werden auch Ein -zelfertigungen und Son derlösungenrealisiert. Die Produkte aus den Berei -chen Mess technik und Metall bearbei -tung sind weltweit gefragt. (kö/em)

Kein Scherz

Herr Wagner, Frau und Herr Heinz, Frau Diezel und Herr Richter

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Nordtthüringen . 55

Pünktlich zum 20-jährigen Firmenjubi -lä um der Leitec Gebäudetechnik GmbHim August dieses Jahres soll das neue,1.155 Quadratmeter große Büro- undPro duktionsgebäude bezugsfertig sein.Die optimale Südhanglage des Komp -lex es soll für die Energietechnik effi-zient ausgenutzt werden, sodass dasGe bäude vollständig ohne fossileBrenn stof fe auskommt und dabei nocheinen Energieüberschuss erzeugt. DerHal lenanbau dient der 2010 gegründe-ten Firma leitec energy GmbH bei derPro duktion von Steuerungsanlagen undVer teilerbau für moderne Energie -anlagen. (em/su)

In sieben Semestern lernen Studierendedann alles über die Erfassung, Auswer -tung und Verarbeitung von Daten aus E -nergiesystemen und Umwelt. Mit Hilfedieser Daten lassen sich Umweltbeein -flus sun g en simulieren und Energiever -sor gungs sys teme besser managen. Diehin zukommende Informatikrichtungbil det laut FH das Bindeglied zwischenden Bereichen Umwelttechnik und Re -gen erative Energietechnik. KünftigeAbsolventen haben gute beruflichePerspektiven, etwa in der Technik- undSystementwicklung, im For schungs -bereich, in Behörden oder im Dienst -leistungssektor. (em/kö)

Nordhausen. Als erste Thüringer Hoch -schule will die Fachhochschule Nord hau -sen ab dem kommenden Wintersemes terden Bache lor-Stu diengang „Ener gie- undUm welt infor matik“ anbieten.

Studienangebot

Heiligenstadt. Im März wurde der Grund -stein für das zweite Großprojekt im Gewer -be gebiet an der A 38 gelegt. Ne ben demChef der Leitec Ge bäu detech nik, BerndApitz, war auch Be triebs leiter Ralph Rein -hardt vor Ort.

Grundstein liegt

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Seit Ende März hat der IHK-Wirtschaftsbeiratdes Landkreises Eichsfeld einen neuen Vorsit -zen den. Auf ihrem Zusammentreffen wähltendie Beiratsmitglieder Arnold Senft an die Spit -ze des Beirates. Marc Leineweber, der Ge -schäfts führer der Leineweber GmbH Handelund Transport für den Bau Worbis wurde zumStell vertreter Senfts benannt. Neben perso-nellen Änderungen standen auch die ThemenFach kräfte sicherung durch gezielte Aus- undWei terbildung sowie Energieeffizienz alsWett bewerbsvorteil auf der Tagesordnung desBeirats. (em/kö)

Mitte April hat die zur Tupag-Holding ge hö-rende Hebe- und Fördertechnik GmbH Mühl -hausen (HFT) ihre neue Au ßen stelle in Nie -der dorla eröffnet. Damit re pariert und ver -kauft das Unternehmen ab sofort auch inNiederdorla Deutz-Ma schinen, Merlo-Technikfür Teleskop ma schinen und Kuhn-Land tech -nik. Ein geweiht wurde die neue Außenstellemit einem Tag der offenen Tür. (em/kö)

Die AHN Biotechnologie in Nordhausenplant ihren Produktionsstandort noch in die-sem Jahr zu erweitern. Rund zwei MillionenEuro will der Hersteller von Labortechnikdank seiner guten Auftragslage in den Baueiner neuen Produktionshalle im Gewer be ge -biet „Am Uthleber Weg“ investieren. (kö)

Die Besucherzahlen im Eichsfeld sind im ver-gangen Jahr weiter angestiegen. Das Thü rin -ger Landesamt für Statistik verzeichnete 2010für die Region insgesamt 426.943 Ü ber nach -tungen und 149.915 Ankünfte. Das ent -spricht einer Steigerung von einem bezie-hungsweise drei Prozent. Angesichts des fürden September angekündigten Besuchs vonPapst Benedikt XVI. rechnet der Heimat- undVerkehrsverband Eichsfeld (HVE) mit einernoch maligen Steigerung der touristischenKennzahlen. (em/kö)

Auf Anregen der MittelstandsvereinigungNord hausen kamen Anfang April erstmalsVertreter der Nordhäuser Wirtschaft, des Na -tur parks Süd harz sowie des BUND zur „Nord -häu ser Run de“ zusammen. Im Blickpunkt derDiskus sions runde stand die Frage, wie eskünftig mit dem Südharzer Naturpark weitergehen soll. (kö)

Der Norden in Kürze

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Page 56: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 02/2011

BDO AGArnstädter Straße 28, D-99096 ErfurtTel.: +49 (0) 361 - 3487 228 Fax: +49 (0) 361 - 3487 11E-Mail: [email protected]: www.bdo.de

Steuerberater Ronald Robbi

Die BDO AG wurde 1920 mit Sitz in Ham burg gegründet. Heute be-treuen rund 1.900 Mitarbeiter an 25 Standorten nationale wie inter-nationale Mandate unterschiedlicher Branchen und Grö ßen – vomMittelständler bis zum DAX-Unter nehmen.

56 . Expertenrat

In den entschiedenen Fällen hatten Arbeitgeber ihren Arbeitnehmerndas Recht eingeräumt, auf ihre Kosten gegen Vorlage einer Tankkartebei einer bestimmten Tankstelle bis zu einem Höchstbetrag von 44Euro monatlich zu tanken oder die Arbeitnehmer durften mit vomArbeitgeber ausgestellten Tank gutscheinen bei einer Tankstelle ihrerWahl 30 Liter Treibstoff tanken und sich die Kosten dafür erstattenlassen oder hatten anlässlich ihres Ge burtstages Geschenk gutscheineeiner großen Einzelhan dels kette über 20 Eu ro von ihrem Arbeitgebererhalten.

Während die Arbeitgeber diese Zu wen dungen jeweils als Sachlohnbeurteilten und angesichts der Freigrenze keine Lohnsteuer einbe-hielten, waren die Finanzämter auf Grundlage der Lohn steuer richt -linien von Barlohn ausgegangen und hatten entsprechend Lohn -steuer per Haftungs- und Nach forderungsbescheid geltend gemacht.Der BFH entschied dagegen zu Gunsten der Arbeitgeber bezie-hungsweise Ar beitnehmer, da er in sämtlichen Streit fällen steuer-freien Sachlohn annahm. Ob Barlöhne oder Sachbezüge vorliegen,entscheidet sich nach dem Rechts grund des Zuflusses.

Auf Grundlage der arbeitsvertraglichen Vereinbarungen ist danachentscheidend, welche Leistung der Arbeit neh mer vom Arbeitgeberbeanspruchen kann. Kann der Arbeitneh mer lediglich die Sacheselbst (Treibs toff, Bücher und ähnliches) beanspruchen, kommt ei-ne Steuerbefreiung für Sachbezüge in Be tracht. Hiernach ist es un-erheblich, ob der Arbeitgeber zur Erfüllung dieses Anspruchs selbsttätig wird oder dem Arbeitnehmer gestattet, auf seine Kos ten dieSachen bei einem Dritten zu erwerben. Deshalb liegen Sachbezügeauch dann vor, wenn der Arbeitgeber seine Zahlung an den Arbeit -nehmer mit der Auflage verbindet, den empfangenen Geldbetrag nurin einer bestimmten Weise zu verwenden. Es handelt sich insoweitdann lediglich um eine abgekürzte Leistungserbringung, ändert abernichts daran, dass dem Arbeit neh mer konkrete Sachen zugewandtwurden.

Steuerbefreiter Sachlohn kommt nur in Betracht, wenn die Gut -scheine oder Zah lungskarten für bestimmte Sachen eingesetzt wer-den können. Ist eine Aus zahlung auch in Geld möglich, liegt weiter-hin ein steuerpflichtiger Barlohn vor. Hierauf ist bei der Ausgabe vonGut scheinen et cetera strikt zu achten. Um allerdings die steuerlicheGrenze von 44 Euro einhalten zu können, ist der Aus weis einesHöchstbetrages zulässig.

Steuerbefreiter Sachlohn auch bei Tank- und Geschenkgutscheinen

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Der Bundesfinanzhof (BFH) hat mit drei Urteilen zur Frage der einkommensteuerrechtlichen Behandlung von Tankkarten, Tankgutscheinen undGeschenkgutscheinen erstmals Grundsätze zur Unterscheidung von Barlohn und einem nach dem Einkommen steuer gesetz (EStG) bis zur Höhe von mo-natlich 44 Euro steuerfreien Sachlohn aufgestellt.

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Expertenrat . 57

Ene mene Muh – und raus bist du!

Eben noch auf der Trainerbank in Schalke und jetzt schon in derVerantwortung in Wolfsburg! Selten war unabhängig jeglicher ver-traglicher Regelungen ein Trainerwechsel in der Fußballbundesligaso einfach wie heute. Ein Arbeitsplatzroulette ganz besonderer Art.Da haben es Geschäftsführer in der Wirt schaft häufig schon deutlichschwerer. Nicht nur, weil sie zum Beispiel für Sozialabgaben undSteuern persönlich haften und sich möglicherweise sogar strafbarmachen, sondern auch in dem sie Wettbewerbsverboten unterwor-fen sind. Während des Anstel lungs verhältnisses gilt ein solchesVerbot von Gesetzes wegen, jedenfalls bei Geschäftsführern vonGmbH, GmbH & Co. KG, der Unternehmergesellschaft oder auch beigeschäftsführenden Kom plementären in der KG oder geschäftsfüh-renden Gesellschaftern der OHG.

Ein nachvertragliches Wettbewerbs verbot gilt allerdings nur dann,wenn dies ausdrücklich so vereinbart wurde. Doch nicht selten gibtes Streit darum, wann das Wettbewerbsverbot eigentlich beginnt be-ziehungsweise endet und was davon eigentlich genau umfasst ist.Hier lohnt es sich im Einzelfall genauer hinzusehen; denn die Folgenbei Zuwiderhandlung gegen ein solches Wettbewerbsverbot reichenvon der Un terlassung über den Schadensersatz gegenüber derGesellschaft bis hin zum Verlust der Gesellschaftsanteile. Da bleibtdann nicht viel auf dem Punk te kon to und man steht schnell imAbseits.

Wenn's mal wieder länger dauert

Wer viel arbeitet, hat noch lange keinen Anspruch auf Vergütung vonÜberstunden. Denn die müssen mit Tagen und Uhrzeit genau belegtwerden, da feststehen muss, dass diese außerhalb der üblichenArbeitszeit angefallen sind. Zudem muss nachgewiesen werden, dassdie Überstunden entweder vom Arbeitgeber angeordnet, gebilligtoder geduldet wurden oder sie tatsächlich zur Erledigung angefalle-ner Arbeiten notwendig gewesen sind.

Den Arbeit nehmer trifft hier also die volle Dar legungs- und Beweis -last. Arbeits zeit konten, feste Abrechnungs modi und transparenteArbeitsabläufe können da durchaus Streit vermeidend sein und füralle Beteiligten Kosten sparen. Dies würde auch der Liga manchmalgut zu Gesicht stehen!

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Mit zwei Rechtsanwälten und weiteren Mitarbeitern stehen Thomas Dahmen und Thomas Unger ihren Mandanten als Kanzlei in Gotha zur Verfügung.Die Kanzlei ist spezialisiert auf die Bereiche Arbeitsrecht, Mietrecht, Ver kehrs recht, Scheidungs- und Erbrecht sowie Wirtschaftsrecht. Einen weiterenSchwerpunkt bildet die Beratung von Künstern, Kreativschaffenden und Wirtschaftsunternehmen im Bereich des Urheber- und Medienrechtes.

Page 58: Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 02/2011

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58 . Thüringen nachhaltig

Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen

HerausgeberMeier Verlags-GmbHGeschäftsführer: Jürgen MeierJosef-Ries-Str. 78, D-99086 ErfurtTel.: 0361 6019132Fax: 0361 5504466E-Mail: [email protected]: www.wirtschaftsspiegel.comSitz der Gesellschaft: Niedererbach

Weitere Verlagsprodukte

Der Wirtschaftsspiegel Thüringen erscheint imMedienverbund regionaler Wirtschaftsmagazinegemeinsam mit dem Wirtschaftsspiegel Sachsen-Anhalt und dem WirtschaftsspiegelMecklenburg-Vorpommern

RedaktionKontakt: [email protected]: Daniel Bormke (bo)Tel.: 0361 55048467E-Mail: [email protected] Uthe (su)Tel.: 0361 55048466E-Mail: [email protected]é Weigel (rw)Tel.: 0361 55048662E-Mail: [email protected] Köllmer (kö)Manuela Müller (mü)Eric Neumann (en)externe Mitteilungen (em)

weitere Autoren dieser AusgabeAndrea Hilgenfeld, Steffi Berg, Sebastian Götte,Sandra Hamann

Redaktionsschluss dieser Ausgabe 26.04.2011

Titelbild Sebastian Holzbrecher/ErfurtLayout s.a.m. DieAgentur GmbH, Halle (S.)Druck Druckhaus Gera GmbH, Gera

Assistenz der Geschäftsführung/BüroleitungJuliane KummerVertriebsleitung/Abonnenten-ServiceTel.: 0361 6019132Fax: 0361 5504466E-Mail: [email protected]

WerbefachberaterNordthüringenJürgen BarkewitzTel.: 0170 7973516E-Mail: [email protected]üringenSteffen WolframTel.: 0177 2356218E-Mail: [email protected]üdwestthüringenAndreas LübkeTel.: 0173 6825207E-Mail: [email protected]üringenAnett GreyerTel.: 0170 2907407E-Mail: [email protected]

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigungdes Verlages. Der Verlag übernimmt keineHaftung für unverlangt eingesandteManuskripte, Fotos und Illustrationen.

Einzelpreis: 4,50 EuroJahresabonnement: 29,50 EuroISSN: 2190-409X

Der nächste Wirtschaftsspiegel Thüringenerscheint in der 26. KW 2011Druckunterlagenschluss: 17.06.2011

Impressum

Daher betraute sie das Wirtschafts mi -nisterium mit der Ausrichtung des ers-ten Energiegipfels. Am 8. Juni soll die-ser stattfinden. Der Austragungsortsowie eine genaue Gästeliste standenzum Redaktions schluss noch nicht fest.Allein die Bereiche, die in den Gipfel in-volviert werden sollen, sind bereits be-kannt. So soll neben der Landesre gie -rung die „gesammelte Kompetenz ausPolitik und Parlamenten, aus Wirtschaftund Wissenschaft, aus der Energie bran -che und den Verbänden Thüringens“teilnehmen. „Wir wollen eine wirklicheEnergiewende“, sagte Wirtschaftsminis -ter Matthias Machnig, „wir müssen reinin das Zeitalter der erneuerbaren Ener -gien und raus aus der Atomenergie.“Für die Energiewende würden Ini ti a ti -ven aus den Bundesländern dringendgebraucht. Derzeit erarbeite das Wirt -

Thüringen soll zur Modellregion für Deutschland werden, wenn es um den Ausbau der erneuerbarenEnergien geht. So zumindest möchte es Ministerpräsidentin Christine Lie berknecht. Sie sieht einen „brei-ten Konsens“ bei dem Thema nach Gesprächen mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel Mitte April die-ses Jahres. Notwendige Schritte könnten demnach nur gemeinsam mit Bund und Ländern erfolgen.

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Thüringen als Modellregion der erneuerbaren Energien

schaftsministerium eine Energie stra te -gie für Thüringen. „Diese Strategie zeigtden Weg zu einer Energiewende auf“,sagte Machnig. Dazu zähle der Ausbauder erneuerbaren Energien und derEnergieeffizienz, die Stärkung von For -schung und Entwicklung, der Ausbauvon Netzen und Speichertechnologien.„Thüringen kann eine Vorreiterrollebeim Einstieg in eine regenerative Ener -gie produktion einnehmen“, ist sich derMinister sicher. (em/rw)

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