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Seite 1 HUBER Report Aktuelle Nachrichten für Kunden und Freunde des Hauses HUBER 2/2006 KOMMENTAR Laudatio von Prof. Dr. Klaus Töpfer, ehemaliger Direktor des Umwelt- programms der Vereinigten Natio- nen: 6,5 Milliarden Menschen - Sie alle brau- chen Wasser. Wir brauchen Wasser für die Landwirtschaft, zur Bewässerung. Die Industrie braucht Wasser. Wasser ist die Herausforderung, die wir aufgreifen müssen, wenn wir auch sehen, dass täglich, und ich sage: täglich, mehr als 5.000 Menschen an Krankheiten ster- ben, die mit dem Wasser verbunden sind, vornehmlich Kinder. Und es ist nicht die Frage, dass wir nicht genug Wasser in dieser Welt haben, auch in allen Regionen. Aber wir brauchen bes- sere Ideen, bessere Techniken, um die- ses Wasser sinnvoller, sparsamer zu nut- zen. Denn wenn wir davon sprechen, dass die nächsten Kriege Wasserkriege sein werden, dann müssen wir uns heu- te fragen: Welches sind die Abrüstungs- maßnahmen, die vorsorgenden Abrüs- tungsmaßnahmen für diese Kriege? Und sie sind: intelligente Technologien, Investitionen und gutes Management von Wasser. Der Deutsche Umweltpreis 2006 für Hans Huber: Ich glaube, eine gute, eine wohlbegrün- dete Entscheidung der Jury dieses her- ausragenden Preises. Viele Argumente sprechen dafür. Wir müssen Wasser als Wertstoff sehen. Diese Firma HANS HUBER AG hat dies sehr konsequent aufgegriffen, hat dazu beigetragen, dass wir nicht Wasser verschwenden, dass wir es mehrfach nutzen können, dass wir die Wertstoffe einzeln halten. Wie in der Kreislaufwirtschaft im Abfall- bereich schon selbstverständlich. Ein Unternehmen des Mittelstands, das wieder einmal belegt: Hier gibt es die Bereitschaft nachzudenken, Entwick- lungen auszuarbeiten und marktfähig zu machen. Gratulation, eine gute Chance für den Standort Deutschland. von Prof. Dr. Klaus Töpfer KURZBERICHTE Kanalausrüstung Die Schwallspülreinigung von Abwas- ser- und Stauraumkanälen hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeu- tung gewonnen. Der Grund liegt in den Ablagerungen auf der Sohle in Kanälen, welche beispielhaft durch die reduzierte Fließgeschwindigkeit infolge der Ein- stauereignisse von Stauraumkanälen erzeugt werden. Folgt der anschließen- den langsamen Entleerung dieser Kanäle eine längere Trockenwetterperi- ode, können sich die Ablagerungen zudem verfestigen und werden unter Umständen auch bei Normalabfluss nicht wieder remobilisiert und bauen somit eine weiter anwachsende Schicht von Ablagerungen auf. Seite: 4 Schlammbehandlung Die erfolgreiche Erprobung des Proto- typs zur Dekanterzentrifuge RoD 2400, brachte wichtige Erkenntnisse zur Leis- tungsfähigkeit der Maschine und Ausle- gung peripherer Anlagenteile, die sofort in das laufende Auftragsgesche- hen übernommen wurden. Die RoD 2400, montiert auf der Vor- führ- und Versuchsanlage „Anne“, bewährte sich sehr gut bei ihren ersten Einsätzen auf der KA Witten-Herbede, Ruhrverband, und auf der KA Waß- mannsdorf, Berliner Wasserbetriebe. Seite: 9 Membrantechnik Das HUBER VRM ® Membranbelebungs- verfahren wurde mittlerweile für eine Vielzahl von Anlagen und Anwendun- gen erprobt und eingesetzt. Im ameri- kanischen Markt konnten bisher jedoch noch keine Erfolge verbucht werden, da dort umfangreiche Prüfungen die Grundlage für die Zulassung in Aus- schreibungen sind. Aus diesem Grund wurde am VRM ® -Verfahren die “Title 22-Zertifizierung” - ein zweiwöchiger Leistungstest - durchgeführt und erfol- greich beendet. Anfang Juni 2006 wur- de das offizielle “Title 22 - approval” erteilt. Seite: 13 Kleinkläranlagen Die HUBER MembraneClearBox ® - als Beispiel dieser neuesten Generation von Kleinkläranlagen - ermöglicht eine kostengünstige und betreiberfreundli- che, dauerhafte Lösung. Sie erbringt höchste Reinigungsleistungen bei gleichzeitig sehr gutem Preis-/Leis- tungsverhältnis. Somit gewährleistet diese Art von Kleinkläranlage einerseits einen optimalen Gewässerschutz für unsere Umwelt und stellt andererseits eine zukunftsichere Investition für den Endkunden dar. Seite: 15 The Quality Company – Worldwide INHALT Deutscher Umweltpreis 1 Mechanische Abwasserreinigung 4 Schlammbehandlung 9 HUBER Solutions 10 Kleinkläranlagen 15 Edelstahlausrüstungsteile 16 HUBER allgemein 18 Wasser mit “mehr Wert” - HUBER fördert weltweit Abwasserrecycling Vorstand Hans Georg Huber erhält Deutschen Umweltpreis 2006 der DBU Bundespräsident Horst Köhler (3.v.r.) überreichte den Deutschen Umweltpreis 2006 der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) an Hans G. Huber (4.v.r.) und Prof. Dr. Ernst-Detlef Schulze (6.v.r.). Mit auf der Bühne waren DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde, Sachsens Ministerpräsident Prof. Dr. Georg Milbradt, DBU-Kuratoriumsvorsitzender Hubert Weinzierl und Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (v.r.). “Naturschutz ist kein Luxus” mahnte Bundespräsident Horst Köhler bei der Verlei- hung des Deutschen Umweltpreises 2006 der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Dresden. Dresden am 29.10.2006: Der mit 500.000 Euro höchstdotierte Umweltpreis Europas ist zum 14. Mal vergeben. Bundespräsident Horst Köhler überreichte vor rund 1.500 Festgästen am 29.10.2006 in Dresden den Deutschen Umwelt- preis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) an den bayerischen Unternehmer Hans Georg Huber (64) und den Jenaer Ökosystemfor- scher Prof. Dr. Ernst-Detlef Schulze (65). Huber erhält den Preis, weil er in Schwellen- und Entwicklungslän- dern qualitativ hochwertige und robuste Technologien zur Frisch- wasseraufbereitung und Abwasser- behandlung entwickelt und erfolg- reich vertrieben hat. Als Direktor des Max-Planck-Instituts für Bio- geochemie erforscht Schulze Ursa- chen der globalen Klimaerwär- mung. In seiner Rede betonte Köh- ler die Bedeutung des Naturschut- zes: "Seit 100 Jahren ist der Natur- schutz Aufgabe des Staates. Das muss er auch weiterhin bleiben. Und zwar nicht als lästiges Anhäng- sel, um das man sich - je nach Kas- senlage - mal mehr, mal weniger kümmert. Naturschutz ist kein Luxus, Naturschutz ist eine Zukunftsaufgabe." Töpfer: "Wir brauchen bessere Ideen, bessere Techniken, um Was- ser sinnvoller, sparsamer zu nutzen" In seiner im Festakt per Film eingespiel- ten Laudatio (siehe rechts Kommentar) auf Hans G. Huber betonte Prof. Dr. Klaus Töpfer, ehemaliger Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen und Mitglied der Jury des Deutschen Umweltpreises, die Aus- zeichnung sei gut und wohl begründet. "Gratulation, eine gute Chance für den Standort Deutschland" Wasser müsse als Wertstoff gesehen werden. Die Firma Hans HUBER habe dies sehr konsequent aufgegriffen, dazu beigetragen, dass Wasser mehr- fach genutzt werden könne wie in der Kreislaufwirtschaft im Abfallbereich schon selbstverständlich. Töpfer: „Ein Unternehmen des Mittelstands, das wieder einmal belegt: Hier gibt es die Bereitschaft nachzudenken, Entwick- lungen auszuarbeiten und marktfähig zu machen. Gratulation, eine gute Chance für den Standort Deutschland.“ Huber: "Anwendbare Technologien schaffen, für Länder die nicht so gesegnet sind wie Deutschland" Hans G. Huber betonte, in Deutschland gebe es genügend Wasser in bester Qualität. Aber es müssten auch anwendbare Technologien geschaffen werden für Länder, die nicht so geseg- net seien wie Deutschland. Diese Idee müsse breiter gestreut werden etwa in Politik und Nicht-Regierungs-Organisa- tionen. In Schwellenländern müsse die psychologische Hürde überwunden werden, Abwasser so aufzubereiten, dass es wieder zu verwenden sei. Dabei müsse man die Mentalität der Men- schen verstehen und Vertrauen schaf- fen als wichtige Basis für die Zukunft. Sein Unternehmen biete Qualität und angepasste Lösungen, und er sei opti- mistisch, dass seinem Unternehmen die Ideen nicht ausgehen würden. von DBU Deutsche Bundesstiftung Umwelt Fortsetzung auf Seite 2:

Huber Report - Ausgabe 2/2006, deutsch

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Huber Report - Ausgabe 2/2006

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Page 1: Huber Report - Ausgabe 2/2006, deutsch

Seite 1

HUBER ReportAktuelle Nachrichten für Kunden und Freunde des Hauses HUBER 2/2006

KOMMENTAR

Laudatio von Prof. Dr. Klaus Töpfer,

ehemaliger Direktor des Umwelt-

programms der Vereinigten Natio-

nen:

6,5 Milliarden Menschen - Sie alle brau-

chen Wasser. Wir brauchen Wasser für

die Landwirtschaft, zur Bewässerung.

Die Industrie braucht Wasser. Wasser ist

die Herausforderung, die wir aufgreifen

müssen, wenn wir auch sehen, dass

täglich, und ich sage: täglich, mehr als

5.000 Menschen an Krankheiten ster-

ben, die mit dem Wasser verbunden

sind, vornehmlich Kinder. Und es ist

nicht die Frage, dass wir nicht genug

Wasser in dieser Welt haben, auch in

allen Regionen. Aber wir brauchen bes-

sere Ideen, bessere Techniken, um die-

ses Wasser sinnvoller, sparsamer zu nut-

zen. Denn wenn wir davon sprechen,

dass die nächsten Kriege Wasserkriege

sein werden, dann müssen wir uns heu-

te fragen: Welches sind die Abrüstungs-

maßnahmen, die vorsorgenden Abrüs-

tungsmaßnahmen für diese Kriege?

Und sie sind: intelligente Technologien,

Investitionen und gutes Management

von Wasser.

Der Deutsche Umweltpreis 2006 für

Hans Huber:

Ich glaube, eine gute, eine wohlbegrün-

dete Entscheidung der Jury dieses her-

ausragenden Preises. Viele Argumente

sprechen dafür. Wir müssen Wasser als

Wertstoff sehen. Diese Firma HANS

HUBER AG hat dies sehr konsequent

aufgegriffen, hat dazu beigetragen,

dass wir nicht Wasser verschwenden,

dass wir es mehrfach nutzen können,

dass wir die Wertstoffe einzeln halten.

Wie in der Kreislaufwirtschaft im Abfall-

bereich schon selbstverständlich. Ein

Unternehmen des Mittelstands, das

wieder einmal belegt: Hier gibt es die

Bereitschaft nachzudenken, Entwick-

lungen auszuarbeiten und marktfähig

zu machen. Gratulation, eine gute

Chance für den Standort Deutschland.

von

Prof. Dr. Klaus Töpfer

KURZBERICHTEKanalausrüstungDie Schwallspülreinigung von Abwas-ser- und Stauraumkanälen hat in denletzten Jahren immer mehr an Bedeu-tung gewonnen. Der Grund liegt in denAblagerungen auf der Sohle in Kanälen,welche beispielhaft durch die reduzierteFließgeschwindigkeit infolge der Ein-stauereignisse von Stauraumkanälenerzeugt werden. Folgt der anschließen-den langsamen Entleerung dieserKanäle eine längere Trockenwetterperi-ode, können sich die Ablagerungenzudem verfestigen und werden unterUmständen auch bei Normalabflussnicht wieder remobilisiert und bauensomit eine weiter anwachsende Schichtvon Ablagerungen auf.Seite: 4

SchlammbehandlungDie erfolgreiche Erprobung des Proto-typs zur Dekanterzentrifuge RoD 2400,brachte wichtige Erkenntnisse zur Leis-tungsfähigkeit der Maschine und Ausle-gung peripherer Anlagenteile, diesofort in das laufende Auftragsgesche-hen übernommen wurden.Die RoD 2400, montiert auf der Vor-führ- und Versuchsanlage „Anne“,bewährte sich sehr gut bei ihren erstenEinsätzen auf der KA Witten-Herbede,Ruhrverband, und auf der KA Waß-mannsdorf, Berliner Wasserbetriebe.

Seite: 9

MembrantechnikDas HUBER VRM® Membranbelebungs-verfahren wurde mittlerweile für eineVielzahl von Anlagen und Anwendun-gen erprobt und eingesetzt. Im ameri-kanischen Markt konnten bisher jedochnoch keine Erfolge verbucht werden, dadort umfangreiche Prüfungen dieGrundlage für die Zulassung in Aus-schreibungen sind. Aus diesem Grundwurde am VRM®-Verfahren die “Title22-Zertifizierung” - ein zweiwöchigerLeistungstest - durchgeführt und erfol-greich beendet. Anfang Juni 2006 wur-de das offizielle “Title 22 - approval”erteilt.

Seite: 13

KleinkläranlagenDie HUBER MembraneClearBox® - alsBeispiel dieser neuesten Generation vonKleinkläranlagen - ermöglicht einekostengünstige und betreiberfreundli-che, dauerhafte Lösung. Sie erbringthöchste Reinigungsleistungen beigleichzeitig sehr gutem Preis-/Leis-tungsverhältnis. Somit gewährleistetdiese Art von Kleinkläranlage einerseitseinen optimalen Gewässerschutz fürunsere Umwelt und stellt andererseitseine zukunftsichere Investition für denEndkunden dar.

Seite: 15

The QualityCompany –Worldwide

INHALTDeutscher Umweltpreis 1

Mechanische Abwasserreinigung 4

Schlammbehandlung 9

HUBER Solutions 10

Kleinkläranlagen 15

Edelstahlausrüstungsteile 16

HUBER allgemein 18

Wasser mit “mehr Wert” - HUBER fördert weltweit Abwasserrecycling

Vorstand Hans Georg Huber erhält DeutschenUmweltpreis 2006 der DBU

Bundespräsident Horst Köhler (3.v.r.) überreichte den Deutschen Umweltpreis 2006 der Deutschen Bundesstiftung Umwelt(DBU) an Hans G. Huber (4.v.r.) und Prof. Dr. Ernst-Detlef Schulze (6.v.r.). Mit auf der Bühne waren DBU-Generalsekretär Dr.Fritz Brickwedde, Sachsens Ministerpräsident Prof. Dr. Georg Milbradt, DBU-Kuratoriumsvorsitzender Hubert Weinzierl undBundesumweltminister Sigmar Gabriel (v.r.).

“Naturschutz ist kein Luxus” mahnte Bundespräsident Horst Köhler bei der Verlei-hung des Deutschen Umweltpreises 2006 der Deutschen Bundesstiftung Umwelt(DBU) in Dresden.

Dresden am 29.10.2006:Der mit 500.000 Euro höchstdotierteUmweltpreis Europas ist zum 14.Mal vergeben. BundespräsidentHorst Köhler überreichte vor rund1.500 Festgästen am 29.10.2006 inDresden den Deutschen Umwelt-preis der Deutschen BundesstiftungUmwelt (DBU) an den bayerischenUnternehmer Hans Georg Huber(64) und den Jenaer Ökosystemfor-scher Prof. Dr. Ernst-Detlef Schulze(65). Huber erhält den Preis, weil erin Schwellen- und Entwicklungslän-dern qualitativ hochwertige undrobuste Technologien zur Frisch-wasseraufbereitung und Abwasser-behandlung entwickelt und erfolg-reich vertrieben hat. Als Direktordes Max-Planck-Instituts für Bio-geochemie erforscht Schulze Ursa-chen der globalen Klimaerwär-mung. In seiner Rede betonte Köh-ler die Bedeutung des Naturschut-zes: "Seit 100 Jahren ist der Natur-schutz Aufgabe des Staates. Dasmuss er auch weiterhin bleiben.Und zwar nicht als lästiges Anhäng-sel, um das man sich - je nach Kas-senlage - mal mehr, mal wenigerkümmert. Naturschutz ist keinLuxus, Naturschutz ist eineZukunftsaufgabe."

Töpfer: "Wir brauchen bessereIdeen, bessere Techniken, um Was-ser sinnvoller, sparsamer zu nutzen"In seiner im Festakt per Film eingespiel-ten Laudatio (siehe rechts Kommentar)auf Hans G. Huber betonte Prof. Dr.Klaus Töpfer, ehemaliger Direktor desUmweltprogramms der VereintenNationen und Mitglied der Jury desDeutschen Umweltpreises, die Aus-zeichnung sei gut und wohl begründet."Gratulation, eine gute Chance fürden Standort Deutschland"

Wasser müsse als Wertstoff gesehenwerden. Die Firma Hans HUBER habedies sehr konsequent aufgegriffen,dazu beigetragen, dass Wasser mehr-fach genutzt werden könne wie in derKreislaufwirtschaft im Abfallbereichschon selbstverständlich. Töpfer: „EinUnternehmen des Mittelstands, daswieder einmal belegt: Hier gibt es dieBereitschaft nachzudenken, Entwick-lungen auszuarbeiten und marktfähigzu machen. Gratulation, eine guteChance für den Standort Deutschland.“

Huber: "Anwendbare Technologienschaffen, für Länder die nicht sogesegnet sind wie Deutschland"Hans G. Huber betonte, in Deutschlandgebe es genügend Wasser in besterQualität. Aber es müssten auchanwendbare Technologien geschaffenwerden für Länder, die nicht so geseg-net seien wie Deutschland. Diese Ideemüsse breiter gestreut werden etwa in

Politik und Nicht-Regierungs-Organisa-tionen. In Schwellenländern müsse diepsychologische Hürde überwundenwerden, Abwasser so aufzubereiten,dass es wieder zu verwenden sei. Dabeimüsse man die Mentalität der Men-schen verstehen und Vertrauen schaf-fen als wichtige Basis für die Zukunft.Sein Unternehmen biete Qualität undangepasste Lösungen, und er sei opti-mistisch, dass seinem Unternehmen dieIdeen nicht ausgehen würden.

von

DBU

Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Fortsetzung auf Seite 2:

Page 2: Huber Report - Ausgabe 2/2006, deutsch

Deutscher Umweltpreis 2006 Seite 2

Liveinterview mit Herrn Stefan Schulze-Hausmann (ZDF/3sat) und Dipl. Ing. HansGeorg Huber am 29.10.06 in 3sat.

Stefan Schulze-Hausmann:

Welche Bedeutung hat dieser Preis fürSie und Ihre Arbeit?

Hans G. Huber:

Der Preis bedeutet für mich primär einesehr, sehr hohe Auszeichnung, mit derman natürlich nicht rechnen kann, dieeinen aber umso mehr freut und auchunglaublich stolz macht. Und zwar stolzdahingehend, dass man sieht, dieArbeit, die man gemacht hat, geht indie richtige Richtung. Auf der anderenSeite empfinde ich durch den Preis aucheine starke Verpflichtung auf dem Sek-tor Wasser, der uns ja alle betrifft, in die-sem Sektor weiter zu arbeiten und zuversuchen, neue Ideen, die jetzt da sind,auch umzusetzen und diese Ideen nichtnur unter Ingenieuren zu verbreiten,sondern wirklich ein Netzwerk zu bil-den. Politiker einbinden, auch die Städ-teplaner und Architekten. Einfach einenWechsel im Denken zustande bringenund mit dem Wasser den Menschendienen und Ideen umsetzen.

Stefan Schulze-Hausmann:

Wofür werden sie das Preisgeld von250.000 Euro einsetzen?

Hans G. Huber:

Dieses Preisgeld werde ich sicherlichdafür einsetzen, junge Ingenieure zufördern. Das heißt, ein Sponsoring zubetreiben. Das trifft sich auch sehr gut,meine Firma hat ja auch eine HUBERTechnology Stiftung ins Leben gerufen.Diese werde ich finanziell aufstocken.Wir fördern damit junge Ingenieure-und zwar nicht nur in Deutschland, son-dern global. Wir fördern damit Dokto-randten -alle zu dem Thema Wasser,alle zu dem Thema nachhaltigerUmgang mit Wasser.

Stefan Schulze-Hausmann:

Welche Vorteile hat Ihre dezentraleAbwasser-Technologie vor allem in demdirekten Bezug zum Nutzer?

Hans G. Huber:

Das Besondere von dezentraler Abwas-serentsorgung oder Abwasserbehand-lung ist es eigentlich, dass wir am Ent-stehungsort direkt das Abwasser auf-nehmen und dann aus diesem Abwas-ser einen Wertstoff erarbeiten, indemwir Wasser gewinnen indem wir dieNährstoffe daraus holen, Dünger undähnliches, und was vor allen Dingenwichtig ist bei der dezentralen Abwas-serentsorgung:

Es kommt mehr in das Bewusstsein des-sen, der das Abwasser verursacht, unddamit ist es schon mal wesentlich näherdran an der Problematik. Der, derAbwasser verursacht und Abwasserauf-bereitung betreibt, hat dadurch einendirekten Nutzen, den er eigentlich beider zentralen, weit entfernten Kläranla-ge nie hat oder auch nie spürt. Ob erjetzt einen Garten bewässert oderGemüse anbaut oder damit seine Toilet-ten spült, er hat auf jeden Fall einendirekten Nutzen, und das bringt daseinfach wesentlich stärker in dasBewusstsein. Wir müssen auch für Was-ser investieren, das ist natürlich auchetwas, was man den Leuten sagenmuss. Wasser kann nicht kostenlos sein.

Stefan Schulze-Hausmann:

Welche Besonderheiten hat Ihre dezen-trale Abwasser-Technologie für Ent-wicklungs- und Schwellenländer?

Hans G. Huber:

Es ist dort deshalb attraktiv, weil es einesehr schnelle Lösung bringen kann.Kanalisationen, wie wir sie haben inunseren hoch entwickelten zentraleuro-päischen Ländern, ist in dieser Zeit dortnicht installierbar. Ein weiterer Grund istes, im direkten Bewusstsein des Men-schen für die Notwendigkeit, den direk-ten Nutzen zu sehen und Abwasser alsWertstoff für die Wiederverwendungzu betrachten, zu nutzen und damitwirklich etwas Positives direkt zu leis-ten.

Stefan Schulze-Hausmann:

Was kann der Mittelstand global tun?

Hans G. Huber:

Der Mittelstand kann sich global min-destens so groß aufstellen wie das dieGroßindustrie tut. Allein meine Firmahat eine Repräsentanz in 50 Länderndieser Erde und ich meine, das funktio-niert auch sehr gut, und zwar einfachweil der Mittelstand, wenn er in diesenLändern ist, auch dort Vertrauen auf-baut - nicht nur Produkte verkauft, son-dern zu diesen Produkten steht, dieseProdukte ein Leben lang begleitet, dieNachhaltigkeit ,die Effizienz, die Wirt-schaftlichkeit dieser Produkte damitsicherstellt, und das ist ein wesentlicherVorteil des Mittelstandes. Im sozialenHinblick kann der Mittelstand dadurch,dass er die Arbeitsplatze schafft, wirk-lich sehr viel bewirken - und dadurchdass er in den Ländern, in denen er tätigist, auch mit den Leuten direkten Kon-takt hat, auch für das Vertrauen zwi-schen Entwicklungs- und Industrielän-dern etwas tut.

Stefan Schulze-Hausmann:

Welche Zukunftschancen sehen Sie imMittelstand?

Hans G. Huber:

Der zentrale Punkt ist es eigentlich, in soeinem Unternehmen den Geist fürInnovation zu schaffen, einfach die Mit-arbeiter dazu zu motivieren, innovativzu sein. Innovationen, die fehl gehenund in die falsche Richtung gehen, zustoppen. Ich meine, eine solche Kultureiner Innovation in einem Unternehmenist ganz wichtig. Ich meine, ein ganzwichtiger Punkt ist natürlich für jedeInnovation, für jede Forschung sichanzuschauen. Was brauchen denn dieMärkte, was hilft den Märkten? Unddazu ist es notwendig, dass eine füh-rende Person aus der mittelständischenRichtung der Inhaber ist, in die Ländergeht, dort schaut, welche Problemesind vorhanden, dann zu Hause mit sei-nen Mitarbeitern darüber nachdenkt,Lösungen für diese speziellen Problemeerarbeitet. Und das ist eigentlich, wasden Mittelstand auszeichnet. Da glaubeich, hat der Mittelstand nicht nur in derVergangenheit, sondern in der Zukunfteine ganz tragende Rolle, und daraufbin ich stolz und darum habe ich eigent-lich auch in den 40 Jahren, in denen ichjetzt meine Firma führen darf, auchimmer gearbeitet.

Stefan Schulze-Hausmann:

Wem gilt Ihr Dank, Herr Huber?

Hans G. Huber:

Na gut, ich bedanke mich vor allem beider DBU. Aber in diesem Zusammen-hang gilt mein Dank auch allen, die mitmir zusammenarbeiten. Da ist ganzzuvorderst die Wissenschaft zu nennen.Ich muss sagen, seit ich die Universitätverlassen habe, habe ich einen sehrguten Draht zur Wissenschaft behalten.Das finde ich immer sehr wichtig. Manbekommt Hilfe, wenn man sie braucht.Aber mein Dank gilt auch ganzbesonders meinen Mitarbeitern, diemich bei dieser Arbeit immer ganzbesonders unterstützt haben, die nichtmüde werden, diese Arbeit mit mir vor-anzutragen, auch wenn manchmalZweifel entstehen. Es ist halt dochschwer, Dinge zu verstehen, mit zuunterstützen, die nicht direkt auf dasoperative Geschäft ausgerichtet sind.Aber ich meine, dieser Preis gibt unsallen jetzt auf der einen Seite die Sicher-heit, wir sind auf dem richtigen Weg,aber auf der anderen Seite auch die Ver-pflichtung, diese Dinge, die wir für rich-tig erkannt haben, umzusetzen. Undich bin ganz sicher - ich sehe geradeeinen Teil meiner Mitarbeiter, dass siemich dabei ganz intensiv unterstützenwerden. Darauf verlasse ich mich, dar-auf freue ich mich und ich glaube,damit können wir auch auf der einenSeite für sauberes Wasser sorgen, aberauch für Arbeitsplätze bei uns in Ber-ching. Danke.

Bundespräsident Köhler überreicht Deutschen Umweltpreis 2006

Festakt am Sonntag lockte rund 1500 Gästenach Dresden - Preisverleihung live in 3satDresden: Bundespräsident Horst Köhlerhat am Sonntag, den 29.10.2006, imInternationalen Congress Center (ICC)Dresden vor 1.400 geladenen Gästenden Deutschen Umweltpreis der Deut-schen Bundesstiftung Umwelt (DBU)überreicht. Der mit 500.000 Eurohöchstdotierte Umweltpreis Europasgeht an den bayerischen UnternehmerHans G. Huber (64) und den Ökosys-temforscher Prof. Dr. Ernst-Detlef Schul-ze (65) aus Jena. Eingebunden ins Pro-gramm sind Bundesumweltminister Sig-mar Gabriel, Sachsens Ministerpräsi-dent Georg Milbradt und der DBU-Kuratoriumsvorsitzende Hubert Wein-zierl. Prof. Klaus Töpfer als ehemaligerDirektor des Umweltprogramms derVereinten Nationen (VN), DBU-Umwelt-preisträger und DBU-Jurymitglied, istauch mit von der Partie. Durch die Ver-anstaltung führte Stefan Schulze-Haus-mann (ZDF/3sat). 3sat übertrug denFestakt im Fernsehen von 11 bis 13 Uhrlive.

Preisträger bei ihrer Arbeit besuchtund jeweils einen Film über ihr Wir-ken gedreht

Damit sich auch Außenstehende einBild von den Preisträgern machen kön-nen, haben Prof. Töpfer und Prof.Michael Schmidt (BrandenburgischeTechnische Universität Cottbus) als Mit-glieder der unabhängigen Jury die bei-den bei ihrer Arbeit besucht und jeweilseinen kleinen Film zum Festakt mitge-bracht: In ihren Laudationes fassen siedie herausragenden Leistungen vonHans G. Huber und Prof. Dr. Ernst-Det-lev Schulze zusammen.

Großer Andrang im Internationalen Congress Center in Dresden bei der Verleihungdes Deutschen Umweltpreises

DBU zeichnete zum 14. Mal mitihrem höchstdodierten Umwelt-preis Europas aus.

Die DBU vergab zum 14. Mal den mit500.000 Euro höchstdotierten Umwelt-preis Europas. Die Osnabrücker Stiftungzeichnet damit Einsatz und Leistungenaus, die entscheidend und in vorbild-licher Weise dazu beitragen, dieUmwelt zu schützen. Auch Projekte, diein Zukunft zu einer deutlichen Umwel-tentlastung beitragen, stehen im Fokus.Die Auszeichnung soll Personen, Unter-nehmen und Organisationen "anstif-ten", Umweltprobleme rechtzeitig zu

erkennen und mit Hilfe geeigneter Stra-

tegien zu entschärfen. Die DBU hat seit

Aufnahme ihrer Fördertätigkeit am 1.

März 1991 in über 6.400 innovative

Projekte aus Umwelttechnik, -for-

schung, -kommunikation und Natur-

schutz fast 1,2 Milliarden Euro inves-

tiert.

von

DBU

Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Page 3: Huber Report - Ausgabe 2/2006, deutsch

Seite 3 Deutscher Umweltpreis 2006

Unternehmer erhält Deutschen Umweltpreis 2006 der DBU für seine innovative

dezentrale Anlagentechnik

Wasser mit “mehr Wert” - HUBER fördertweltweit Abwasserrecycling

Osnabrück: „Als visionärer Unter-nehmer sucht Hans Huber nachtechnischen Lösungen der dringen-den weltweiten Wasserproblema-tik. Er sieht Abwasser als Wertstoffund engagiert sich für die Wieder-verwertung des wertvollen Guts.“ –Mit diesen Worten würdigte Dr.Fritz Brickwedde, Generalsekretärder Deutschen BundesstiftungUmwelt (DBU), den 64-jährigenbayerischen Unternehmer. Huberhabe für Schwellen- und Entwick-lungsländer anwendbare, qualitativhochwertige und robuste Technolo-gien zur Frischwasseraufbereitungund Abwasserbehandlung ent-wickelt. Damit helfe er, ein Millenni-umsziel der Vereinten Nationen(VN) umzusetzen: So soll die Zahlder Menschen, die keinen Zugangzu sauberem Trinkwasser habenund die Zahl derjenigen, die ohneumweltverträgliche Abwassertech-nik leben, bis 2015 halbiert werden.Mit dem erfolgreichen Vertrieb zei-ge Huber, dass sich Ökologie undÖkonomie verbinden lassen. EinEngagement, das sich auszahlt: DerUnternehmer erhält den DeutschenUmweltpreis der DBU.

Wie dringend die Wasserproblematikweltweit ist, weiß die Deutsche Gesell-schaft für Technische Zusammenarbeit(GTZ): Demnach verfügen 2,6 Milliar-den Menschen über keine ausreichendeSanitärversorgung. Nur etwa zehn Pro-

Abt. Gregor Hanke, Kloster Plankstetten (1. v. l.), Hans G. Huber, Vorstand HANSHUBER AG (2. v. r.) und Dr. Stefania Paris bei der Apfelernte im HUBER-ReUse-Park.

Der firmeneigene ReUse- und Aqua-Park der HANS HUBER AG.

Beispiel der Tinkwasserversorgung bzw.Abwasserentsorgung in Vietnam.

zent der Abwässer würden geklärt unddrei viertel aller existierenden Kläranla-gen in Entwicklungsländern gar nichtoder völlig unzureichend funktionieren.Dies führe nicht nur zu erschreckendenUmwelt- und Gesundheitsproblemen,sondern auch zu einem permanentenVerlust an wertvollen Ressourcen: Nahr-hafte Inhaltsstoffe aus dem Abwasserwürden in Gewässer abgeleitet, anstattsie sinnvoll etwa als Dünger für Bödeneinzusetzen. Irgendwann werde esKriege ums Wasser geben, hatte derehemalige Direktor des Umweltpro-

gramms der VN, Prof. Dr. Klaus Töpfer,in den vergangenen Jahren mehrfachgewarnt.Hans Huber habe den Handlungsbedarffrühzeitig erkannt und reagiert. Da es invielen Entwicklungsländern keine Kana-lisation für zentrale Kläranlagen gebe,und diese auch zu teuer und wartungs-intensiv sei, entwickelte der Unterneh-mer ein nachhaltiges, dezentralesSystem: „Huber sieht Abwasser wieMüll als Wertstoff und setzt vor Ort aufRecycling“, betont Brickwedde. „Auch

die Natur hat Wasser immer in Kreisläu-fen organisiert.“ So mische der Unter-nehmer nicht unterschiedliche Abwas-serarten beliebig zusammen. Schließlichsei es inzwischen auch undenkbar, Glas,Papier und Restmüll gemeinsam zu ent-sorgen. Abwasserverwertung mit Wert-schöpfung – das sei seine Philosophie:Aus Abwasser wird mit Hilfe HubersTechnik Dünger und Wasser zur Wie-derverwendung. Und es wird so aufbe-reitet, dass es bedenkenlos etwa in derLandwirtschaft wieder eingesetzt wer-den kann, um Pflanzen zu bewässern.In trockenen Entwicklungsländern istdas ein wichtiger Aspekt. Huber setztzudem auf Edelstahl. Das Metall ist war-tungsfrei und recyclingfähig, hat eingeringes Gewicht und kann hoch bean-sprucht werden. Dadurch werde dieTechnologie robust und langlebig.„Huber hat erkannt, dass Produkte undAnlagen, die zum Schutz der Umwelteingesetzt werden, auch selbst umwelt-gerecht produziert werden müssen“,erläutert Brickwedde. Für den Unter-nehmer ist Umweltschutz kein leererSlogan, sondern täglich gelebte Ver-pflichtung. Wie der Wertstoff Abwassersinnvoll weiter eingesetzt werden kann,zeige Huber eindrucksvoll, und wie esfür ihn typisch sei, vor Ort, dezentral imbayerischen Berching: Auf seinem Fir-mengrundstück entsteht auf rund 800Quadratmetern eine Garten-Anlage,die Inhalte aus den Küchen- und Toilet-tenleitungen des Unternehmens aufbe-reitet. Mit Hilfe spezieller Toiletten wer-den die Verdauungsprodukte der Beleg-schaft getrennt aufgenommen undweiterverarbeitet. Die Mitarbeiter wis-sen: Sie produzieren kein Abwasser,sondern Dünger, mit dem sie denBoden für Streuobst-Bäume, Erdbeer-Beete und Wein-Reben beackern.„Huber kann als Vorbild für eine Viel-zahl von Branchen und Unternehmendienen“, meint Brickwedde. Durch regeKooperation mit Universitäten sichereder Unternehmer Produktinnovationenund ihre stetige Weiterentwicklung. Soverbinde er globalen Umweltschutz mitder Schaffung und Sicherung vonArbeitsplätzen in Deutschland. Ihm seies gelungen, aus der HANS HUBER AG,einem ehemals regional tätigen Familie-nuternehmen, einen weltweit agieren-den, hochmodernen Produktionsbe-trieb zu machen, der mittlerweileumweltfreundliche Wasser- undAbwasseranlagen in mehr als 50 Länderexportiert. Huber beschäftigt inDeutschland 520 Mitarbeiter (weltweit780) und erreicht einen Jahresumsatzvon 77 Millionen Euro (weltweit 108Millionen).

von

DBU

Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Innovative Wasser- und Abwassertechnologien

insbesondere für Entwicklungs- und Schwellenländer

Dipl.- Ing. Hans G. HuberVorstand der HANS HUBER AG

Wer, wie und was ist

Der Deutsche Umweltpreis?

Hans G. Huber (rechts) bespricht mit seinem Mitarbeiter Anton Summersammer(links) die nächsten Schritte für die Produktion der weltweit bekannten ROTAMAT®-Maschinen.

Sauberes Wasser ist ein Grundrecht:

Hans Georg Huber, Jahrgang 1942,wurde in Neumarkt/Opf., Bayern, gebo-ren. Er studierte an der TechnischenUniversität München Verfahrenstech-nik. 1968 übernahm er gemeinsam mitseinem Bruder die Geschäftsführungder Firma HUBER in Berching. Dasmittelständische Unternehmen,ursprünglich eine Kupferschmiede,befindet sich seit 1872 in Familienbesitzund blickt auf eine jahrzehntelange Tra-dition im Bereich Wassertechnik zurück.Die Maschinen- und Ausrüstungsteilefür die Wasserver- und Abwasserentsor-gung werden ausschließlich in Edelstahlhergestellt. Aufgrund seines großenEngagements ist die Mitwirkung vonHans Huber in vielen Gremien gefragt.Zudem wurde er vielfach ausgezeich-

net. Unter anderem wurde er 1998 zumEuropean Dynamic Entrepreneur Euro-pe`s 500 - The Association for DynamicEntrepreneurs ernannt und erhielt 2002die Umweltmedaille des Freistaates Bay-ern. 2004 erhielt er das Bundesver-dienstkreuz am Band. Im selben Jahrwurde er Mitglied des Forschungsbei-rats des FiW e. V. Forschungsinstitut fürWasser- und Abfallwirtschaft an derRWTH Aachen und ist seit 2005 Mit-glied im Council of Distinguished WaterProfessionals der IWA, InternationalWater Association, London.

von

DBU

Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Die DBUDie Deutsche Bundesstiftung Umweltist am 18. Juli 1990 als eine Stiftungbürgerlichen Rechts mit Sitz in osnab-rück gegründet worden. Mit einem Stif-tungskapital von heute rund 1,6 Milliar-den Euro, das aus dem Privatisierungs-erlös der Salzgitter AG stammt, ist siedie größte Umweltstiftung.Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, inno-vative und beispielhafte Projekte imUmweltschutz zu fördern. In den 15Jahren ihres Bestehens hat die DBU inmehr als 6.400 Einzelprojekten Unter-nehmen, Vereine, Forschungseinrich-tungen, Universitäten und Bildungsstät-ten mit knapp 1,2 Milliarden Eurounterstützt. Sie versteht sich nicht nurals Finanzier von Projekten. Sie ist auchPartner und Berater. Neue, innovativeIdeen zur praktischen Anwendung zubegleiten, darin sieht sie ihre zentraleAufgabe. Sie fördert unter besondererBerücksichtigung kleiner und mittlererUnternehmen Projekte aus den Berei-chen Umwelttechnik, Umweltfor-schung und Naturschutz sowieUmweltkommunikation und Kulturgü-terschutz. Dabei setzt sie insbesondereauf den produkt- und produktionsinte-grierten Umweltschutz. Statt die Fehlerder Vergangheit kostspielig zu korrigie-ren, ist es besser, die Ursachen vonUmweltbelastungen direkt anzugehenund Schäden bereits im Vorfeld zu ver-meiden. Im Sinne des 1992 auf der UN-Umweltkonferenz von Rio de Janeiroverabschiedeten Aktionsplans für das21. Jahrhundert hat die DBU ihre Tätig-keit am Leitbild der nachhaltigen Ent-wicklung ausgerichtet.

Der Preis:Eine der wichtigsten Aufgaben der DBUist die jährlich Vergabe des DeutschenUmweltpreises. Sie vergibt diesen Preisseit 1993, nunmehr zum vierzehntenMal. Der Preis ist mit einer halben Mil-lion Euro die höchstdotierte Umwelt-auszeichnung Europas. Die DBU prä-miert damit Leistungen, die in vorbild-hafter Weise zum Schutz der Umweltbeitragen oder beitragen werden. DerPreis richtet sich gleichermaßen an Per-sonen, Organisationen und Unterneh-men. Forschungsergebnisse werdengenauso berücksichtigt wie innovativeProdukte, technische Prozessverbesse-rungen oder die Lebensleistung einerPerson. Der Preis kann auf mehrere Per-

sonen aufgeteilt werden.

Die Idee:Unser moderner Lebensstil verbrauchtviel Energie und Rohstoffe. Produk-tionsprozesse und der Ge- und Ver-brauch von Produkten sind mit Umwelt-belastungen verbunden.Die zu bewälti-gende Aufgabe heißt also: Wie lassensich Produkte und Konsum künftig sogestalten, dass Umweltbelastungenrechtzeitig erkannt und beseitigt wer-den können? Wie lassen sich Ressour-cen schonen, ohne die damit verbunde-nen ökonomischen und sozialen Aspek-te außer Acht zu lassen? Die Preisträgerhaben auf diese Fragen neue Antwor-ten gefunden, jeder auf seine Weise,jeder mit anderen Ideen. Ihren Leistun-gen ist gemein, dass sie neue und inno-vative Wege gehen, die praktischumsetzbar sind (Innovation), multipli-zierende Wirkung und Vorbildfunktionbesitzen (Modellcharakter), Umwelt-probleme lösen oder entschärfen(Umweltentlastung).Berücksichtigt werden insbesondereVorschläge, die sich einem ganzheit-lichen und interdisziplinären Ansatz ver-schrieben haben.

Das Verfahren:Was jedes Jahr im Herbst mit der Preis-verleihung seinen Abschluss und Höhe-punkt findet, hat einen einjährigen Vor-lauf. Die DBU setzt das Auswahlverfah-ren in Gang, indem sie die Voschlagsbe-rechtigten auffordert, geeignete Kandi-daten zu benennen. Diese vorschlags-berechtigten Personen und Institutio-nen können bis Mitte Februar eines Jah-res ihre Nominierungen einrechen. DieGeschäftsstelle prüft und bewertet dieVorschläge und legt sie einer hochkarä-tigen Jury vor. Um ein ausgewogenesUrteil zu treffen, besteht diese Jury aus15 unabhängigen, herausragendenPersönlichkeiten aus Wirtschaft, Wis-senschaft, Gesellschaft und Medien.Die Jurymitglieder werden für zwei Jah-re vom Kurutorium der DBU berufenund können einmal bestätigt werden.Das Kuratorium trifft auf Empfehlungder Jury schließlich die endgültige Ent-scheidung.

vonDBUDeutsche Bundesstiftung Umwelt

Page 4: Huber Report - Ausgabe 2/2006, deutsch

Mechanische Reinigung Seite 4

Die HUBER Schwallspülreinigung von Abwasser- und Stauraumkanälen gewinnt immer größer werdende Bedeutung

HUBER Power Flush® KR - immer eine Spüllänge vorausDie Schwallspülreinigung vonAbwasser- und Stauraumkanälenhat in den letzten Jahren immermehr an Bedeutung gewonnen. DerGrund liegt in den Ablagerungenauf der Sohle in Kanälen, welche z.B. durch die reduzierte Fließge-schwindigkeit infolge Einstauereig-nissen von Stauraumkanälenerzeugt werden. Folgt der ansch-ließenden, langsamen Entleerungdieser Kanäle eine längere Trocken-wetterperiode, können sich dieAblagerungen zudem verfestigenund werden unter Umständen auchbei Normalabfluss nicht wiederremobilisiert und bauen somit eineweiter anwachsende Schicht vonAblagerungen auf.

Es besteht somit die Notwendigkeiteiner dauerhaften und kostengün-stigen Kanalreinigung der betroffe-nen Abschnitte. Hierzu steht dasinnovative Schwallspülsystem HU-BER Power Flush® KR zur Verfü-gung, welches sich durch seine Fle-xibilität und Zuverlässigkeit aus-zeichnet.

Im folgenden Beitrag wird über den Ein-satz einer Schwallspülanlage aus demHause HANS HUBER AG berichtet, wel-che in einen Zulaufkanal zu einer Klär-anlage eingebaut worden ist. DerZulaufkanal besitzt einen Durchmesser

von DN 1400 mit einem durchschnittli-chen Gefälle von ca. 1,5 % und einerLänge von ca. 200 m. Am Ende desStaukanals befindet sich eine mechani-sche Drossel und begrenzt der Kläranla-genzulauf auf max. 30 l/s.

Infolge von Starkregenereignissenkommt es durch die Drossel immer wie-der zu längeren Einstauphasen desStaukanals und des darüber liegendenKanalnetzes. Die Folgen waren in dervergangenen Zeit enorme Ablagerun-gen durch Grobstoffe und Sedimente,welche sich während der Einstauphaseauf den Kanalboden sedimentierthaben. Weiterhin sind im darüber lie-genden Kanalnetz viele landwirtschaft-lich genutzte Flächen zu finden.

Es erfolgt ein verstärkter Eintrag vonSanden, welche ebenfalls im Kanal sedi-mentieren und aufgrund der Profilgeo-metrie primär im Staukanal vor der Klär-anlage zu finden sind.

Diese ungünstige Konstellation führtein der Vergangenheit dazu, dass inregelmäßigen Abständen der StaukanalDN 1400 mit Hilfe der Hochdruckreini-gung unter extremen Bedingungen fürdas Reinigungspersonal manuell gesäu-bert werden musste. So wurden imZuge während einer Reinigungsmaß-nahme z. B. ca. 10 t Sand und Grobstof-fe aus dem Kanal entfernt.Im Rahmen von Überlegungen zur

Ablagerungen in einem Abwasserkanal

Vier ROTAMAT® Feinstrechen Ro 1/2200 eingebaut auf der KA Zhuyuan in Pudong, dem Wirtschaftszentrum von Shanghai.

Stau- und Spülklappe Modell “Zungenklappe”

Höchste Anforderungen an Zuverlässigkeit und Betriebssicherheit

HUBER- ROTAMAT® Feinstrechen Ro 1 in der Boomregion ShanghaiWachstum ist das Schlüsselwort dermodernsten Großstadt Chinas. Daskann man nirgendwo so gut beobach-ten wie in Shanghai, Mittelpunkt desReichs der Mitte.Doch Shanghai kämpft auch mit derrasanten Wirtschaftsentwicklung.Neben der atemberaubendenGeschwindigkeit muss auch die dazu-gehörige Infrastruktur bereitgestelltwerden. Dabei passiert es schon einmal,dass für die riesigen Stahlfabriken nichtgenug Strom bereitgestellt werdenkann oder dass auf einer zwölfspurigenStadtautobahn nichts mehr geht.Im Abwasserbereich hat dies die Fa.

HUBER frühzeitig erkannt und bereitsvor über sieben Jahren auf der Kläranla-ge Bai Long Gang zwei ROTAMAT®

Feinstrechen Ro1 mit einem Siebkorb-durchmesser von 2,6 m im HightechPark von Shanghai, im Stadtteil Pudonginstalliert.Aufgrund der hervorragendenBetriebserfahrungen wurde dann imJahre 2003, während der ersten Bau-phase, die KA Zhuyuan ebenfalls mitvier Feinstrechen Ro1 mit einen Sieb-korbdurchmesser von 2,2 m ausgerü-stet. Nun steht die zweite Bauphase derKA Zhuyuan an, für welche bereits Fein-strechen vom Typ Ro1 beauftragt sind.

Lösung dieses Problems sowie die Ver-meidung der enormen Kosten durchdie Hochdruckreinigung beschäftigtesich das mit der Planung beauftragteIngenieurbüro u. a. auch mit der Mög-lichkeit einer automatisierten Kanalrei-nigung durch den Einsatz einer Schwall-spüleinrichtung der HANS HUBER AG.Das Schwallsystem HUBER PowerFlush® KR ist ein innovatives Schwall-spülsystem, mit welchem es möglich ist,vorhandene Ablagerungen nicht nur zuentfernen, sondern auch für dieZukunft zu verhindern. Dies geschiehtdurch den Einbau von einer oder meh-reren Spülklappen in den Kanal, welchedas Spülmedium anstauen und durchdie anschließende, schlagartige Freiga-be des Abflussquerschnittes eine kraft-volle und äußerst effektive Schwallspül-welle erzeugen. Der gesamte Einstau-und Spülvorgang wird durch den Ein-satz einer automatischen Steuerung,welche an die örtlichen Gegebenheitenoptimal angepasst wird, geregelt. Somitwerden alle Spülvorgänge vollständigkontrolliert durchgeführt.

Für den Staukanal zur Kläranlage wurdeeine Spülklappe des Modells „Zungen-klappe“ konstruiert und eingebaut.Neben der einwandfreien Schwenkbe-wegung der Spülklappe ist auch einemöglichst vollständige Abdichtung zurKanalwand notwendig. Dies wird übereine aktive und abwasserbeständigeElastomerdichtung erzielt, welchewährend des Einstauereignisses mitDruckluft beaufschlagt wird und sichsomit gegen die Kanalwand drückt.

Nach dem Einbau der Spülklappeerfolgten die ersten Probespülungen.Bereits mit den ersten Spülwellen wur-den enorme Mengen an Grobstoffenaus dem Kanal zur Kläranlage transpor-tiert. Im Rahmen von Optimierungs-maßnahmen wurde die Schwallspülan-lage in der Folgezeit auf die gegebenenEinschränkungen durch die Ablaufdros-sel im Zulauf zur Kläranlage sowie denZulaufrechen der Kläranlage eingestellt.Es stellte sich zu Beginn heraus, dass mitder geplanten Einstauhöhe, welche u.a. maßgeblich für den Spül- und Reini-gungserfolg verantwortlich ist, auf-grund der Drossel ein Teil der Grobstof-fe sich vor dieser ablagerten und nurzögerlich weiter abgeführt wurden.Durch eine schrittweise Reduzierungder Einstauhöhe sowie einem optimier-ten Betrieb des Zulaufrechens konnteein sehr guter Ablauf der Schwallspül-

Zwei von insgesamt zwölf ROTAMAT® Feinstrechen Ro 1 / 2600 für die zweite Bau-phase der KA Zhuyan

welle erzielt werden, so dass die Abla-gerungen vor der Drossel der Vergan-genheit angehören. Die gewählte Ein-stauhöhe ist immer noch so hoch, dassgenügend Energie für die Erzeugungder notwendigen Sohlschubspannun-gen vorhanden ist, so dass die Sedimen-te und Grobstoffe remobilisiert und zurKläranlage abtransportiert werden unddie sich einstellende Abflussspitze derSchwallspülwelle durch die Drosselnicht negativ beeinflusst wird. Dieseschrittweise Optimierung macht sehrgut deutlich, wie wichtig eine gesteuer-te Schwallspülung im Bereich der Kana-lisation ist. Gegenüber rein mechani-schen Spüleinrichtungen kann jederzeitkurzfristig auf die sich änderndenGegebenheiten im Kanalnetz reagiertwerden, ohne unter großem Aufwandin die Kanalisation hinabsteigen zumüssen und die Betriebseinstellungender Spülklappe vor Ort zu ändern.

Weiterhin kann mit der integriertenSteuerung ein an die Betriebsbedingun-gen angepasstes, optimales Spülpro-gramm durchlaufen werden. Somitkann einerseits eine entsprechendeGrundreinigung des Kanals sowie imAnschluss nach entsprechenden Regen-ereignissen eine Präventivreinigungerfolgen. Die Folgen eines Spülpro-gramms machen sich auch monetärbemerkbar, nachdem auf die Anord-nung von Spülsümpfen oder Auffan-

gräumen am Ablauf eines Stauraumka-nals verzichtet werden kann. Ebenfallssind zusätzliche Reinigungsmaßnah-men bzw. Reinigungseinrichtungenoder bauliche Änderungen nicht erfor-derlich.

Das beschriebene Schwallspülsystem imZulauf zur Kläranlage wird derzeit ein-mal pro Tag aktiviert und weist seit derInbetriebnahme einen 100 % einwand-freien Betrieb auf.

Selbstverständlich kann mit der Anlageauch mehrmals pro Tag gespült werden.Dies hängt jedoch maßgeblich von denäußeren Betriebsbedingungen ab.

Im Rahmen der Projektbearbeitungwurde wieder einmal festgestellt, wiewichtig eine enge Zusammenarbeit mitdem Kunden ist, indem plötzlicheUnwägbarkeiten vor Ort schnell undunbürokratisch beseitigt wurden, damiteine einwandfreie Funktionalität derSchwallspülung erreicht werden konn-te.

vonChristian [email protected]

Um die geforderte Abwassermenge von500.000 m3/ Tag zu verarbeiten, wer-den zwölf Feinrechen mit einem Sieb-korbdurchmesser von 2,6 m benötigt –die gleiche Baugröße wie schon vor sie-ben Jahren.Allerdings werden bei den jetzigenAnlagen innovative Maßnahmenumgesetzt, die das Grundprinzip derROTAMAT® Rechenanlagen beibehal-ten, jedoch eine wirtschaftlichere Her-stellung ermöglichen. Die Anlagen wer-den parallel in zwölf Gerinne, auf einerGesamtlänge von ca. 42 m, in Reih und

Glied eingebaut.Gerade in der mechanischen Vorreini-gung werden höchste Anforderungenan die Zuverlässigkeit und Betriebssi-cherheit der Aggregate und Systemegestellt. Dies ist daher wieder einBeweis dafür, dass nicht allein die Inve-stitionskosten das entscheidende Kauf-kriterium sein sollen.

Zusammenfassung:

In Zukunft werden auf der größtenKläranlage Chinas, in Shanghai

Zhuyan, zwölf ROTAMAT® Feinstre-chen Ro 1 mit einem Siebkorbdurch-messer von 2,6 m zur mechanischenAbwasserreinigung eingesetzt.Dies war nur möglich, da bereitswährend der ersten Bauphase, imJahr 2003, das gleiche Rechensys-tem zur Anwendung kam und sichseither bestens bewährt hat.

vonFranz [email protected]

Page 5: Huber Report - Ausgabe 2/2006, deutsch

Seite 5 Mechanische Reinigung

Sölden wurde erstmals 1150 n. Chr.urkundlich genannt und vom Südenüber den Alpenhauptkamm besiedelt.Erst 1948 wurde damit begonnen, ver-einzelte Liftanlagen zu bauen. Demfolgte die Erschließung des Rettenbach-bzw. Tiefenbachferners im Jahr 1975-1981 zur jetzigen Skiarena Sölden.Heute ist das Gebiet Sölden mit ca. 2Millionen Übernachtungen und 15.000Gästebetten zu einer der größten Tou-rismusstandorte in Tirol/Österreich her-angewachsen. Saisonal bedingt ist esaus diesem Grund zwingend erforder-lich, den Spitzenbelastungen an Ab-wasser gerecht zu werden. Zu diesemZweck wurde auf der Abwasserreini-gungsanlage die altbewährte Ro1 (Ein-bau 1990) durch neue, leistungsfähige-

Wahrzeichen der besonderen Art in Sölden

ARA Sölden wählt ausgedienten FeinstrechenRo 1 als Symbol der Zuverlässigkeit

Wahrzeichen Ro 1-Rechen neben der Zufahrtsstraße im Ötztal

Dieses Schild wurde an der Ro 1Rechenanlage angebracht

Im Klärwerk Augsburg (600 000 EW)wurden die alten Greiferrechen durchdrei neue HUBER-RakeMax®-Rechenmit einer Spaltweite von 8 mm undeiner jeweiligen Breite von 1952 mmersetzt.

Natürlich wurden auch die alten Wasch-pressen durch neue HUBER-Technik mitzwei Rechengutwaschpressen mitgezielter Organikauswaschung undgeregelter Hochdruckentwässerung(WAP/SL/HP), einschließlich der dazu-gehörigen Peripherie, ersetzt, die einenTS des Rechengutes von über 50%erreicht.

Da alle Umbaumaßnahmen bei vollemBetrieb durchgeführt werden mussten,bedurfte es einer besonders engen

Zusammenarbeit zwischen dem Pla-

nungsbüro Arnold mit Herrn Schür-

mann , dem Betreiber des Klärwerks

Augsburg, federführend mit Herrn

Wagner und der Firma HUBER, hier ver-

treten durch Herrn Stiegler. Die Umbau-

arbeiten wurden zügig, ohne wirkliche

Probleme termingerecht durchgeführt .

Die Anlagen laufen ohne Störungen zur

Zufriedenheit des Kunden. Für die gute

Zusammenarbeit sei an dieser Stelle

nochmals allen Beteiligten gedankt.

von

Helmut Schmidt

Büro Bayern-Süd

[email protected]

HUBER-Rechen für größere Anlagen

KA Augsburg auf demneuesten Stand der Technik

Drei parallel in das Gerinne eingebaute HUBER RakeMax@ - Rechen.

Die Kläranlage Straubing (220 000EW)wurde 2006 mit neuer HUBER-Technikausgerüstet. Dies betraf einmal zweineue SSV-Stufenrechen mit einer Spalt-weite von 6mm und einer Breite vonjeweils 1776mm und der dazugehöri-gen Waschpresse vom Typ WAP/SL BG6.Die Maschinen laufen zur vollen Zufrie-denheit und erreichen die gefordertenWerte zum Auswaschgrad und TS ohneProbleme.Außerdem wurde eine Sandwaschanla-ge und eine zusätzliche Kanalsandan-nahme geliefert.Die Umbaumaßnahmen mussten natür-lich bei vollem Betrieb der Anlagedurchgeführt werden.

HUBER Maschinen für größere Anlagen

Ausrüstung der Kläranlage Straubing

HUBER Sandwäscher mit Container für Sand und Kanalsandannahme rechts

Dabei zeigte sich in umfangreichemMaße die gute Planung durch das IBArtemis, hier vertreten durch Herrn Hol-le, die gute Unterstützung durch dieBetriebsleitung, Herrn Buchmeier undHerrn Nikolaus, sowie die erfahreneMontagetechnik durch die Mitarbeiterder Firma HUBER.Allen Beteiligten sei an dieser Stellenochmals gedankt.

vonHelmut SchmidtBüro Bayern-Sü[email protected]

Zwei HUBER STEP SCREEN® SSV und diedazugehörige ROTAMAT® WaschpresseWAP/SL

Eine sehr schöne Erfolgsstory

HUBER - LeistungsstarkerPartner für ÖsterreichsGemeinden

Ein erfreuliches Jubiläum konnte unse-re österreichische Tochterfirma HUBEREdelstahl Vertriebs-GmbH im Juni die-ses Jahres feiern.So konnte die 1.000ste HUBER-Maschine für den Markt Österreich anden RHV Leoben übergeben werden.Unser Bild zeigt von links nach rechtsDipl.-Ing. Andreas Werner (Obmann-Stellvertreter), Dr. Matthias Konrad(Obmann-Bürgermeister), Dipl.-Ing.

Anton Neger (GF Edelstahl Vertriebs-GmbH), Ing. Heinz Hüttenbrenner(technischer GF RHV Leoben). Wirwünschen dem RHV einen dauerhafterfolgreichen Betrieb mit der neuenRechengutwaschpresse.

vonAnton NegerMitglied der Geschä[email protected]

Zwei HUBER ROTAMAT® Feinstrechen direkt eingebaut in das Gerine der ARA Solden

re Maschinentechnik der Firma HUBER

ersetzt.

Die seit 1990 eingesetzte Ro1/1600/7

wurde im Zuge des Umbaus der

Gesamtanlage auf den “Stand der

Technik“ außer Betrieb genommen. Bei

dieser Anpassung im Jahr 2004/2005installierte die Firma HUBER zwei neueSiebanlagen Ro2/1600/3 sowie zweiScheibeneindicker RoS2S, zwei STRAIN-PRESS SP, einen Sandwäscher RoSF4/2und eine Sandförderschnecke Ro8t.Durch diese Neuanschaffungen war derRo1-Rechen frei für seine neue Aufga-be: Wahrzeichen der neuen Abwasser-reinigungsanlage.Die Entscheidung zum WahrzeichenRo1 waren 14 Jahre problemloserBetrieb, 42150 Betriebsstunden undzwei sorgenlose Betriebsleiter!Die Betriebsleiter Herr Fontana und HerrFender ließen es sich nicht nehmen, denRo1 in Eigenregie neben der neugebauten Kläranlagenzufahrt als Wahr-zeichen ihrer Abwasserreinigungsanla-ge aufzustellen.

Wie finden Sie das Söldener-Wahr-zeichen?Inntalautobahn, Ausfahrt Ötztal Rich-tung TimmelsjochDurch die Ortschaften Oetz, Längen-feld, kurz vor Sölden links abbiegenRichtung Abwasserreinigungsanlage,nach ca. 1 km erreichen Sie rechts vorder Abwasserreinigungsanlage dasWahrzeichen: unsere Ro 1 Rechenanla-ge.

vonBenedikt Halbritter undAlbin DenglerVertrieb Ö[email protected]

COANDA Sandwaschanlage RoSF 4

1000ste Maschine nach Österreich

Page 6: Huber Report - Ausgabe 2/2006, deutsch

Mechanische Reinigung Seite 6

Außergewöhnlicher Einbau

HUBER goes Denmark

Vier HUBER ROTAMAT® Siebanlagen direkt in das Gerinne der Kläranlage eingebaut

Zwei HUBER COANDA Sandwaschanlagen RoSF 4

Mit der Ro 5 nach Friedrichstadt

Phasen einer glücklichen LandungAm 13.09.06 um 10.00 Uhr war es soweit: Die Kompaktanlage kam pünkt-lich auf dem Klärwerk Friedrichstadt anund die Montage der nicht gerade klei-nen Kompaktanlage konnte beginnen.Wer einmal in Richtung Nordsee fährt,bzw. wen es in diese Gegend ver-schlägt, der sollte sich dieses Städtchenansehen. Man glaubt, man befindetsich in Holland, denn hier wurden ein-mal holländische Leute angesiedelt, diedie Stadt dann in ein Kanalsystem ein-betteten.

Aber zurück zu unserem Ro 5 –Einbau:Natürlich wird so eine Aktion ordentlichvorbereitet, da die Anlage durch das Tordes neuen Betriebsgebäudes einge-bracht und auf den für sie bestimmtenPlatz per Schwerlastrollen abgesetztwerden muss. Ungefähr nach einerStunde stand die Anlage da, wo sieinzwischen mit den Zu- und Ablauflei-tungen, dem Bediensteg und derAbluftanlage fest verbunden ist. DieInbetriebnahme wird nach der Errich-tung der Schalt- und Steueranlage ver-mutlich noch im November erfolgen.

vonPeter HoltfreterBüro [email protected]

Manchmal kann es recht eng zugehen.Die beiden auf dem Foto haben keinbesonderes Verhältnis zueinander. Siehaben auch keine Angst vor dem Auf-traggeber, sondern montieren geradeeine RoK 4 300/6 mm auf der KA Gri-schow, betrieben von der GKU Altent-reptow in Vorpommern, wo mir dieserSchnappschuss gelang.

An dieser Stelle möchte ich mich beidiesen beiden Monteuren der Firma

AWS Pumpen und Anlagenbau aus

Rostock bedanken, die im Auftrag der

HANS HUBER AG nicht das erste Mal

eine unserer Maschinen fachmännisch

eingebaut haben.

von

Peter Holtfreter

Büro Nord

[email protected]

Traute Zweisamkeit oder wie verstecke ich eine RoK 4 und

zwei Monteure

Kuriositäten aus demAbwasserbereich

„Traute Zweisamkeit“Montage einer RoK4 300/6mm auf der KA Grischow Vorpommern

In der dänischen Amtskommune Ring-kjøbing auf Nordwestjütland befindetsich die idyllische Stadt Holstebro. Siewird durchflossen von dem kleinen Flüs-schen Storå und zeichnet sich beson-ders durch eine umfangreiche Samm-lung moderner Plastiken im Straßenbildaus. Doch so idyllisch Holstebro auchist, auch ihre ca. 42.000 Einwohnererzeugen Abwasser, das behandelt wer-den muss! Aus diesem Grund nahmenim Dezember 2004 die HANS HUBERAG, zusammen mit ihrem dänischen

Partner der Fa. Krüger, Kontakt zumdänischen Ingenieurbüro Envidan auf.Gemeinsam sollte nun eine mechani-sche Reinigungsstufe für die örtlicheKläranlage konzipiert werden, dieeinem Spitzenabfluss von 6.000 m3/hgewachsen ist und aus Grobstoffab-trennung, Rechengutbehandlung, San-dabscheidung und Sandwäschebesteht.

Bis auf den Bereich Grobstoffabtren-nung wurden wir uns schnell einig. Fürdie Rechengutbehandlung wurde eineWaschpresse mit zusätzlicher Organik-ausspülung in Baugröße 4 (WAP/SL BG4) gewählt.Garantiert wurde eine Rechengut-durchsatzleistung bei normalem Betriebvon 2,5 m3/h und bei Spitzenabflussvon 4,0 m3/h. Ebenfalls wurde eine Ent-wässerungsleistung im Normalbetriebvon 40% TR garantiert. Das behandelteRechengut gelangt über das Austrags-

rohr direkt in einen Container.Zwei COANDA SandwaschanlagenRoSF 4 der Baugröße 3 kamen für dieSandabscheidung, Sandwäsche undSandentwässerung in Frage. DieBeschickung erfolgt aus einem vorge-schalteten Sandfang mit maximal 25l/sec pro RoSF 4, woraus sich eine Kapa-zität von 1,5 t/h für jede der beiden Ein-heiten ergibt. Die Abscheideleistung

beträgt bei der Kornklasse >0,2 mm95%. Der gewaschene und entwässer-te Sand mit einem Glühverlust < 3%wird über die Austragsschnecke direktin einen Container abgeworfen und zurweiteren Verwendung abtransportiert.Diese beiden Behandlungsstufen warenrelativ schnell abgehandelt, bei denRechen jedoch bedurfte es einigerÜberzeugungsarbeit. Anfänglich wurdevon Seiten des dänischen Ingenieur-büros daran gedacht, vier Stufenrechenmit einer Spaltweite von 3,0 mm einzu-bauen.Doch die HANS HUBER AG in Berchingmachte ein Angebot, das nicht ausge-schlagen werden konnte und den Ein-bau von vier ROTAMAT® SiebanlagenRo 2 der Baugröße 1600 beinhaltete.Vieles sprach für den Einbau dieserAnlagen: Tests in Chester-Le-Streetzeigten, dass schon eine Ro 2 mit 6 mmLochblech eine um 85% höhereAbscheideleistung hat z. B. als ein Stab-rechen mit 3 mm Spaltweite.Ein Grund hierfür ist die sich nach einergewissen Zeit bildende Belegung derSiebfläche, wodurch eine zusätzlicheFilterwirkung erreicht wird. Ein weitererGesichtspunkt für die höhere Rechen-gutabscheidung ist die konstante Spalt-weite, das Design des Spaltsiebes unddie garantierte Siebkorbreinigung. DieUnempfindlichkeit der HUBER ROTA-MAT® Siebanlage Ro 2 gegenübergrößeren Mengen Split und Sand warein weiterer Grund sich für die HUBERRo 2 zu entscheiden. Der Endkundeselbst machte sich hierzu sein eigenesBild beim Besuch der unzähligen Refe-renzen in Norddeutschland vorab. DieRo 2 hat gegenüber dem Stufenrechensicherlich noch einige Vorteile mehr, diegenannt werden könnten. Das soll aber

an dieser Stelle ausreichen.Dem dänischen Ingenieurbüro hat esauch gereicht. Sie entschieden sich fürvier ROTAMAT® Siebanlagen Ro 2 derHANS HUBER AG in Berching. Eine guteWahl! Zumal beachtet werden sollte,wie die Anlagenteile verbaut wurden.Die Gerinne und Siebanlagen sind kom-plett abgedeckt; es ist kein Abwasserund kein Rechengut zu sehen. Nurdurch eine Plexiglasscheibe in den Ro 2-Abdeckungen kann ein Blick auf denbeleuchteten Siebkorb geworfen wer-den.Auch die Auswürfe des Rechengutesund der Sandwaschanlagen sind gekap-

HUBER ROTAMAT® Waschpresse WAP/SL

Montage der HUBER ROTAMAT® Kompaktanlage Ro 5

selt. Alles in allem ein sehr gelungenerEinbau, der sich durch seine teilweiseschon futuristische Wirkung gut in dieSammlung der modernen Plastiken ein-reihen könnte. Die Bilder unterstreichendies. Letztendlich bleibt zu sagen, dassdie Kläranlage Holstebro für eine Refe-renzanlage par excellence HUBER-Maschinentechnik darstellt!Ein Folgeauftrag gleichen Baumustersist bei unserem dänischen Partner Krü-ger bereits anfang November eingegan-gen.

Zusammenfassung:

Die mechanische Vorreinigung derKläranlage der 42.000 Einwohnerzählenden dänischen Stadt Holste-bro wurde von der HANS HUBER AGmit vier ROTAMAT® SiebanlagenRo2 Bg. 1600, einer WaschpresseWAP/SL Bg. 4 und zwei COANDASandwaschanlagen RoSF 4 Bg. 3ausgestattet. Im Prinzip das alltägli-che Geschäft, wäre da nicht dieaußergewöhnliche Art und Weisedes Einbaus, die schon fast eine Rei-se wert ist!

vonPeter Brüchner undHarald [email protected], [email protected]

Entladen der HUBER ROTAMAT® Kompaktanlage Ro 5

Vier HUBER ROTAMAT® Siebanlagen direkt in das Gerinne der Kläranlage eingebaut

Page 7: Huber Report - Ausgabe 2/2006, deutsch

Seite 7 Mechanische Reinigung

Drei Frauen setzten auf die COANDA-Sandwaschanlage

Sandwäsche statt KochwäscheNun gehört die Alliteration Kinder,Küche und Kirche (auch genannt diedrei K´s), welche als Umschreibung fürdie traditionelle Stellung der Frauen inDeutschland galt, endgültig der Ver-gangenheit an. Schönstes Beispiel indiesem Zusammenhang ist die steigen-de Anzahl von ausgebildeten Abwas-sermeisterinnen und Fachkräften (Fach-frauen) für Abwassertechnik, welchebei der Abwasserbehandlung ihren„Mann“ stehen. Natürlich sind dieseFachfrauen bestens über den Stand derTechnik informiert und wissen genau,was sie wollen.

Fachfrauen sind es auch, die auf derKläranlage Melsungen an der Fulda aufdie COANDA-Sandwaschanlage setzen.1998 wurde auf der 30.000 EW großenKläranlage Melsungen die COANDA-Sandwaschanlage installiert und arbei-tet seitdem zur Zufriedenheit der dreiFrauen (s. Abb. 1) und natürlich auchder männlichen Kollegen. Wer will dennin der heutigen Zeit noch mit dem übel-riechendem und mit Organik vollbela-

denem Sandfanggut hantieren, fragen

sich die Damen. Wir nicht, klingt es ein-

hellig aus allen Kehlen. Wir schätzen die

Vorteile, welche uns die COANDA-

Sandwaschanlage täglich bring. Kein

Moder, keine Fliegen, kein Gestank,

sondern nur schöner, gewaschener

Sand, der zusätzlich noch sehr günstig

recycelt werden kann. Großartig, dass

HUBER diese Maschine mit der sicheren

Abscheide- und Waschtechnik erfun-

den hat! Die drei Fachfrauen sind sich

einig stehen dazu – Hand drauf!

Spricht man heutzutage von den drei

K´s so meint man damit oft Kinder,

Küche und Kläranlage.

von

Wolfgang Branner

Produktmanager

[email protected] Abb: Wir wissen, was wir wollen

Sandaufbereitungsanlage für Straßenkehricht auf der KA Bayreuth

Die richtige Antwort auf die Abfallablagerungsverordnung

Eigentlich wurden bereits am 14.Mai1993 mit der Veröffentlichung der tech-nischen Anleitung Siedlungsabfall[TASI] die Weichen zur Entsorgung vonSiedlungsabfällen neu gestellt. Ziel derTASI war, dass künftig nur noch vorbe-handelter Siedlungsabfall auf Deponienablagert werden darf. Als Hauptkriteri-um zur Beurteilung der Vorbehandlungsollte der maximal zulässige Organikge-halt des zu deponierenden Abfalls die-nen, da dieser einen Großteil der imAbfall enthaltenen Schadstoffe bindetund wesentlich zu den Deponieemissio-nen (Deponiesickerwasser, Deponiegas)führt. Seit dem 1. Juni 2005 ist nun die12-jährige!!! Übergangsfrist der TASI,welche zwischenzeitlich in der Abfallab-lagerungsverordung [AbfAblV] integrietwurde, ausgelaufen. Somit dürfenheutzutage keine Siedlungsabfälle(auch Abfälle aus Abwasserbehand-lungsanlagen; siehe Tabelle 1), welchenicht die Kriterien der AbfAblV einhal-ten, auf einer Deponie abgelagert wer-den. Vielmehr müssen die Abfälle vorder Ablagerung einer entsprechendenVorbehandlung unterzogen werden.

Unter dem Blickwinkel, dass ab dem01.Juni 2005 eine Deponierung vonunbehandelten Siedlungsabfällen vonAbwasserbehandlungsanlagen nichtmehr möglich ist, entschied sich dieStadt Bayreuth bereits im Jahre 2000 füreine Aufbereitungsanlage zur Behand-lung von Kläranlagen- und Kanalsand,Sinkkastensand und Straßenkehricht.Zielrichtung war, einerseits eine gewisseEntsorgungssicherheit für die Stadtsicherzustellen und andererseits dieaufbereitete Sand- und Splittfraktion -entsprechend dem Kreislaufwirtschafts-und Abfallgesetz (KrW-/AbfG)- kosten-günstig in die Wiederverwertung zugeben.

Federführend bei den kompletten Pla-nungen der Behandlungsanlage wardas Ingenieurbüro Miller aus Nürnberg.Die Gesamtkonzeption zur Behandlungder entsprechenden Siedlungsabfälle (s.Tab.1) wurde in drei Blöcke aufgeteilt.Das Rechengut sollte derart gewaschenund gepresst werden, dass der ausge-waschene Kohlenstoff (Fäkalien) derDenitrifkation zugute kommt. Ein hoherTR-Gehalt sollte gleichzeitig die Entsor-gungs- bzw. Verbrennungskosten redu-

Abb. 1: Hochturbulente Wäsche ohne Kompromisse

zieren. Für die Kläranlagensandbehand-lung sollte eine Sandwaschanlage ein-gesetzt werden, welche alternierenddirekt von den beiden Langsandfängenmit einem Sand-/Wasser-Gemischbeschickt wird. Für alle Kanalsande,Sinkkasteninhalte und für den gesam-ten Straßenkehricht der Stadt Bayreuthsollte ein redundant aufgebautes Sand-behandlungsverfahren den Abfall der-art aufbereiten, dass eine gut verwert-bare mineralische Fraktion und eineReststofffraktion zur Verbrennungresultiert.

Im Sommer 2003 wurde dann auf derKläranlage Bayreuth (ca. 300.000 EW)die Rechengut- und Sandaufberei-tungsanlage für die Siedlungsabfälleaus Tabelle 1 in Betrieb genommen. Imweiteren Verlauf werden die Anlagen-komponenten kurz beschrieben.

Rechengutbehandlung mittels Tur-bo Waschpresse, Typ. WAP/SLIm Einwurftrichter der Waschpressewird durch ein Pumpenlaufrad eine ziel-gerichtete, energiereiche Wäscheerzielt. Das fäkalienbehaftete Rechen-gut (6 mm) kann dadurch, wie in Abbil-dung 1 zu sehen, intensiv gewaschenwerden, so dass sich alle suspendierba-ren organischen Bestandteile vomRechengut ablösen. Anschließendgelangt das gewaschene Rechengut ineine integrierte Presszone, in welcherdie Entwässerng stattfindet. Das ausder Waschpresse entweichende kohlen-stoffreiche Waschwasser wird zurück in

durch diese beiden positiven Effektebereits nach ca. drei Jahren erreicht.

Kläranlagensandbehandlung mit-tels COANDA-Sandwaschanlage,Typ: RoSF 4Die Beschickung der COANDA-Sand-waschanlage (Q = 25 l/s; Feststoff-durchsatz 1 t/h) erfolgt mit dem Sand-/Organik-/Wasser-Gemisch direkt Sand-fang über die Zulaufleitung und derDrallkammer zur COANDA-Tulpe. DieStrömung wird unter Einsatz desCOANDA-Effektes so ausgenutzt, dasssich optimale Bedingungen für eineAbscheidung der mineralischenBestandteile ergeben. Die eigentlicheSandwaschung, d. h. die Trennung derorganischen von den mineralischenBestandteilen, erfolgt nun im unterenströmungsberuhigten Teil der COAN-DA-Sandwaschanlage. Der von organi-schen Bestandteilen gereinigte Sandwird automatisch mittels der Sandaus-tragsschnecke ausgetragen und dabeistatisch entwässert. Durch den Einsatzder Conada-Sandwaschanlage fallennun nur noch ca. 120 Tonnen gewa-schener Kläranlagensand pro Jahr an.Natürlich enthält dieser Sand sehr vieleFeinsande < 500 µm und unterschreitetden Glühverlust der AbfAblV von 3 %deutlich. Allein der optische Eindruckdieses Sandes (siehe Abbildung 2) spie-gelt die Überlegenheit der Conada-Sandwaschanlage wider. Die Verwer-tung des gewaschenen Materialserfolgt gemeinsam mit dem behandel-tem Kanlsand/Staßenkehricht.

Kanalsand und Kehrichtbehand-lungsanlage, Typ: RoSF 5 / HWDas komplette Konzept zur Behandlungextern gesammelter Siedlungsabfällewurde aufgrund der Nähe zu angren-zenden Siedlungen ohne Zwischenspei-cherplatz entwickelt. Die Behandlungs-anlage wurde deshalb zweistraßig auf-gebaut, damit zum einen Engpässe beider Anlieferung ausgeschlossen undzum anderen eine stetige Durchsatzsi-cherheit sichergestellt werden kann.Der Annahmebunker, die Waschtrom-mel und die Grobstoffförderschneckewurden außerhalb des Gebäudes (sieheAbbildung 3) platziert, so dass genü-gend Platz für die ankommenden Fahr-zeuge vorhanden ist. Die nötigen Maß-nahmen für Lärmschutz und Frost wur-den dabei genauso berücksichtigt, wiedie Bedienbarkeit und die Identifikation

Grobstoffe > 10 mm (große Steine,Dosen, Äste etc.) werden in der Trom-mel abgetrennt, teilweise entwässertund in den Trichter der Grobstoff-schnecke abgeworfen. Die Stoffe < 10mm (Sand, Splitt, Organik, Schlammetc.) werden mittels einer verschleißar-men, frequenzgesteuerten Pumpe vomPumpensumpf in die COANDA-Sand-waschanlage, gepumpt. Die Pumpe sel-ber und das Laufrad sind dabei ausHartguss 15.3, so dass sehr ver-schleißarm gearbeitet werden kann.

GrobstofförderschneckeDie ausgewaschenen Grobstoffe(Dosen, Steine, Papier, Plasik ...) fallendirekt aus der Waschtrommel in denAuffangtrichter der Grobstofförder-schnecke.Diese robuste Schnecke dient aussch-ließlich zum Grobstofftransport in denContainer (s. Abb. 3). Die Schnecke istim Bereich außerhalb des Gebäudeszum Schutz vor Frostschäden isoliertund beheizt.COANDA-SandwaschanlageUm den Durchsatz des komplettenBehandlungsverfahrens zu gewährlei-sten, wurden die größten COANDA-

gesamten gewaschenen Sandes erfolgt

über eine örtliche Baufirma, was sogar

noch vergütet wird. Voraussetzung

dazu ist natürlich ein einwandfrei gewa-

schener Sand/Split, welcher die Grenz-

werte nach LAGA 1.2 einhält. Viertel-

jährlich sind hierzu Analysen über

Schwermetalle (im Feststoff und Eluat)

der Genehmigungsbehörde zu übermit-

teln.

Die Stadt Bayreuth hat gezeigt, wie die

AbfAblV zum positiven umgesetzt wer-

den kann. Zum einen besteht nun lang-

fristig Entsorgungssicherheit und zum

anderen liegen die positiven Effekte für

den Betrieb der Kläranlage als auch für

die reduzierten Entsorgungskosten auf

der Hand.

von

Wolfgang Branner

Produktmanager

[email protected]. 3: Annahmebereich mit Grobstoffaustrag (Container)

Abb. 2: Gewaschener Sand, optimales Recyclingmaterial

Abb. 4: COANDA-Sandwaschanlagen mit hohem Feststoffdurchsatz

die Kläranlage geführt und dient alswertvolle C-Quelle für die Denitrifikati-on. Durch den Einsatz der Turbo-Waschpresse konnte die zu entsorgen-de Rechengutmenge deutlich reduziertwerden. Gleichzeitig senkte sich auf-grund des besseren NO3 -Abbaus in derDenitrifikation der Stickstoffgehalt imAblauf der Kläranlage, so dass dieAbwasserabgabe wesentlich reduziertwerden konnte. Die Amortisation derRechengutbehandlungsanlage war

der einzelnen Fahrzeuge über Chipkar-ten. Die Behandlungsanlage ist dabeifolgendermaßen aufgebaut:

AnnahmebunkerDie Tank- und die Kekrfahrzeuge gebendas gesammelte Rohmaterial in den 15m? Vorlagebehälter (s. Abb. 3), in wel-chem sich die Austragsschnecke für dasRohmaterial befindet. Zusätzlich in denAnnahmebereich eingebrachte Flüssig-keit fließt über die Schnecke direkt indie angeblockte ROTAMAT-Waschtrom-mel und weiter in den Pumpensumpf.

Grobstoffabtrennung mit ROTA-MAT®-WaschtrommelIn der ROTAMAT®-Waschtrommel, inwelcher die Trommeldrehzahl übereinen Frequenzumformer geregeltwird, erlogt eine intensive Spülung desRohmaterials, so daß sämtliche Fraktio-nen < 10 mm in den Pumpensumpfunterhalb der Trommel gelangen. Alle

Sandwaschanlagen (siehe Abbildung 4)vorgesehen. Diese spezielle Baugrößezeichnet sich durch einen besondershohen Feeststoffdurchsatz von 3 t/h beigleichen eigenschaften wie die Stan-dard-Sandwaschanlage aus. Dicke,beidseitig gelagerte Klassierschneckensorgen dafür, dass selbst nur Streusplitnach der Wäsche sicher gefördert undentwässert werden kann. DieBeschickung der jeweiligen COANDA-Sandwaschanlage erfolgt vom Pum-pensumpf nach der Waschtrommel. DieFunktion der COANDA-Sandwaschan-lage ist dabei identisch mit der Kläranla-gensandwäsche und muss nicht weitererläutert werden.

FazitDer jährliche Input des Sandbehand-lungsverfahrens kann mit ca. 700 tKanalgut, 600 t Inhalt aus Straßensink-kästen und ca. 3000 t Straßenkehrichtbeziffert werden. Die Verwertung des

Abfallbezeichung Abfallschlüssel

Sandfangrückstände 190802

Abfälle aus derKanalreinigung

200306

Straßenkehricht 200303

Page 8: Huber Report - Ausgabe 2/2006, deutsch

Mechanische Reinigung Seite 8

Zwölfte RoK 4 - Maschine im Vertriebsgebiet Nord in Planung

Exot oder Klassiker - Schachtsiebanlage RoK 4Anfangs dachte ich, die Maschine – imHUBER-Vokabular „RoK 4“ genannt –ist ein Exot, der nur selten einenAnwenderplatz findet. Weit gefehlt! Ichmusste bei mir im Vertriebsgebietschnell feststellen, dass es richtigeAnwenderfälle im Kanalnetz, in Abwas-serpumpwerken oder sogar auf Kläran-lagen gibt (siehe Fotos).Die Maschine ist ein senkrecht (90°)aufgestellter Abwasserrechen, der anden Zulaufsammler angeschlagen wird,das Rechengut mit einem Siebkorbabsiebt und über eine Schneckenwellemit integrierter Presszone das Rechen-gut entwässert und über eine Rutschemit Absackvorrichtung in eine Müllton-ne entsorgt. Die RoK 4 gibt es in dreiBaugrößen mit Siebkorbdurchmesservon 300, 500, und 700 mm, je nachhydraulischer Zulaufsituation. Eine Bau-größe mit 1000 mm ist in Planung.Aber zurück zu der Situation um dieseMaschine in meinem Vertriebsgebiet,wo ich in relativ kurzer Zeit Anwender-fälle fand, die auf den Fotos abgebildetsind.

Die Vorteile der Anwendung:Die Platzersparnis, da keine großenRechenbauwerke benötigt werden.Pumpenverstopfungen kommen beiEinbau in diesen Anlagen nicht mehrvor.Die Funktionalität dieser Maschine im

Abwasserbetrieb besticht, weil trotzBürstenbestückung auf den Wendelnsehr lange Standzeiten erreicht werden.Der nachträgliche Einbau in Kanalsyste-me ist möglich. Der Wartungsaufwandist sehr gering.

Zwischenzeitlich ist die zwölfte RoK 4-Maschine im Vertriebsgebiet Norddurch das Ingenieurbüro Otterwasser inLübeck in Planung, das sich auch fürdiese Lösung auf der KA Woltersdorfzur Vorreinigung von Mischwasser ent-schloss, bevor es in die Abwasserteich-anlage gereinigt abfließt. Die Anlage istderzeit in Probebetrieb und wird am11.10.06 abgenommen.

Aus meinen bisherigen Betriebserfah-rungen mit dieser Maschine wird sie wieviele andere HUBER-Erzeugnisse imMarkt ein Klassiker werden und nichtnur ein Nischendasein fristen. Natürlichist es unsere Aufgabe als technischerAußendienst, unsere Kunden auch aufdieses Wirkprinzip aufmerksam zumachen, wenn die Einsatzmöglichkei-ten es zulassen.

von

Peter Holtfreter

Büro Nord

[email protected]

KA Woltersdorf RoK 4 300, - 6 mm,Abdeckung

APW ALTWARP RoK 4 300, - 6 mm,Ansicht oben

KA Grischwo RoK 4 300, - 6 mm,betriebsbereit

KA Hahnöfersand RoK 4 300, - 6 mm,Gesamtansicht

APW Ankershagen RoK 4 300, -6 mm, Gesamtansicht

KA Woltersdorf RoK 4 300, - 6 mm,Gesamtansicht

APW Wolagst RoK 4 500, - 6 mm inBetrieb

APW Altwarp Detail Deckendurchfüh-rung RoK 4 300, -6 mm

APW Altwarp Einbindung RoK 4 300, -6 mm

APW Wolagst RoK 4 500, -6 mm,Zulaufkasten

APW Wolagst RoK 4 500, -6 mm, Ein-bau Siebkorb

APW Wolagst RoK 4 500, - 6 mm, amKran

APW Grischow RoK 4 300, - 6 mm, amKran

KA Grischow RoK 4 300, - 6 mm,Halterung

KA Grischow RoK 4 300, - 6 mm, ZulaufNahaufnahme

KA Hahnöfersand RoK 4 300, -6 mm, Überprüfung vor EinbauKA Hahnöfersand RoK 4 300, - 6 mm inBetrieb

KA Hahnöfersand Siebkorb

Page 9: Huber Report - Ausgabe 2/2006, deutsch

Seite 9 Schlammbehandlung

Großer Erfolg mit vielen neuen Erkenntnissen

Prototyp der Dekanterzentrifuge RoD 2400 an zwei Standorten erprobt

Im Mai diesen Jahres war es endlich soweit: Die mobile Schlammentwässe-rungsanlage mit dem Prototyp unserergroßen Zentrifuge RoD 2400 war fertiggestellt und hatte den Probelauf mitWasser erfolgreich bestanden. Montiertauf einem 12-Meter-Sattelauflieger mitFlockmittelanlage, Pumpen, Grobstoff-zerkleinerer, kompletter Steuerungsowie einem speziell angepassten Aus-tragssystem für den entwässertenSchlamm stellt diese Vorführ- und Ver-suchsanlage ein repräsentatives Stückmodernen Maschinenbaus der HANSHUBER AG dar.Für die Erprobung der Vorführanlagemit dem Prototyp der RoD 2400 konn-ten wir beim Ruhrverband und den Ber-liner Wasserbetrieben interessierte Part-ner finden. Zunächst stellten wir dieAnlage auf die Kläranlage Witten-Her-bede, wo ein Schlammteich mit ca.6000 m3 aerob stabilisiertem Schlammzu entleeren bzw. zu „reduzieren“ war.Mit tatkräftiger Unterstützung der Kol-legen des Ruhrverbands, die Schlamm-pumpen, Zwischenbehälter, Stromag-gregat und Wechselcontainer zur Verfü-gung stellten, konnten wir die mobileEntwässerungsanlage in kurzer Zeit inBetrieb nehmen.

Die Zentrifuge trennte den Schlammvon Anfang an mit gutem Ergebnis. DerTS-Gehalt im Austrag lag durchschnitt-lich bei 24 % mit einem Spitzenwertvon 28%. Der Abscheidegrad lag mitdem richtigen Flockmittel durchgängigüber 98%. Alle Komponenten der Vor-führ- und Versuchsanlage bewährtensich und liefen stabil und zuverlässig.Insbesondere das auszieh- und um 180°schwenkbare Austragsförderband isteine sehr gute Lösung zur kontinuierli-chen Beschickung der Absetzcontainer.Insgesamt wurden ca. 4500 m3 mit ca.112 t Feststoff aus dem Schlammteichentwässert. Da jedoch täglich etwa 120m3 frischer Schlamm aus der Kläranlagezugeführt wurden, war an der Füllhöheim Schlammteich davon nicht so viel zusehen. Der Schlamm wurde aber zumEnde der Versuche deutlich dünner.

Beim zweiten Einsatz auf der KläranlageBerlin-Waßmannsdorf kam es für unsvor allem darauf an, den Bemessungs-durchsatz von 50 m3/h und 2,0 t/h Fest-stofffracht nachzuweisen. Das war hierwegen der konstanten Schlammver-hältnisse deutlich besser möglich als beidem Teichschlamm in Witten. Der aus-gefaulte Schlamm der KA Waßmanns-

Aufbau der Vorführ- und Versuchsanlage “Anne” mit RoD 2400 zur Teichentwässe-rung auf der KA Witten-Herbede

Erster Probelauf des Prototyps zur Dekanterzentrifuge RoD 2400

dorf hat ca. 3,8 bis 4,0% TS. Durchsatz-mengen von 52 m3/h können mit unse-rer RoD 2400 stabil und mit gutem Ent-wässerungsergebnis gefahren werden.Die mögliche Feststofffracht von 2,0 t/hwurde somit nachgewiesen. Der TS-Gehalt im Austrag lag bei 26–27 %,was leicht unter dem Ergebnis derBetriebszentrifugen, Typ KHD, CP 3074,liegt. Diese sind jedoch deutlich größerals unsere Maschine und werden nurmit 30 m3/h Durchsatz betrieben.

Insgesamt hat die Erprobung des Proto-typs wertvolle Erkenntnisse geliefert,die sofort in das laufende Auftragsge-schehen einflossen. Die geplanten Lei-stungsparameter der Maschine werdenerreicht. Reserven sind vorhanden, sodass wir den anstehenden Inbetrieb-nahmen bei unseren Kunden mit einemguten Gefühl entgegen sehen können.

Zusammenfassung:

Die erfolgreiche Erprobung des Pro-totyps zur Dekanterzentrifuge RoD2400, brachte wichtige Erkenntnis-se zur Leistungsfähigkeit derMaschine und Auslegung periphe-rer Anlagenteile, die sofort in daslaufende Auftragsgeschehen über-nommen wurden.Die RoD 2400, montiert auf der Vor-führ- und Versuchsanlage „Anne“,bewährte sich sehr gut bei ihrenersten Einsätzen auf der KA Witten-Herbede, Ruhrverband, und auf derKA Waßmannsdorf, Berliner Was-serbetriebe.

vonRainer [email protected]

Austrag des entwässerten Schlamms über eine Doppelwellenschnecke und ein aus-ziehbares, um 180 Grad schwenkbares und höhenverstellbares Förderband

Schlammentwässerung für kleinere und mittlere Kläranlagen

Die Alternative zur landwirtschaftlichenVerwertungDie landwirtschaftliche Klärschlamm-verwertung ist aus Gründen der Nach-haltigkeit und des Schutzes von Ver-brauchern und Böden kritisch zubetrachten. In der Schweiz und TeilenÖsterreichs hat man sich bereits vondieser Verwertungsschiene verabschie-det, Bayern und Baden-Württembergsprechen sich für ein Verbot der land-wirtschaftlichen Verwertung aus.

Kleinere Kläranlagen unter 10.000 EWmachen ca. 70% der Kläranlagen inDeutschland aus. Viele davon entsor-gen in die Landwirtschaft Lohnentwäs-serung stellte bisher die einzige günsti-ge Alternative dar, wobei die hohenspezifischen Durchsatzmengen für einehohe Rückbelastung in den Kläranlagensorgen und den Energieverbrauchansteigen lassen.

Die HANS HUBER AG erkannte dieseProblematik frühzeitig und entwickelteeigens dafür eine kleine Schnecken-presse für Durchsatzmengen bis zu 10m3/h. Im Vordergrund der Entwicklungstand von Anfang an eine kostengünsti-ge Lösung, ohne die Entwässerungslei-stung aus dem Auge zu verlieren.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen:Die neue HUBER ROTAMAT®

Schneckenpresse RoS 3Q bietet eineEntwässerungsleistung auf höchstemNiveau. In zahlreichen Versuchen mitaerob stabilisierten Schlämmen konntebis zu 25% TR erreicht werden, Faul-schlämme wurden bis auf 28% entwäs-sert.Der Abscheidegrad von mehr als 98%,die kontinuierliche und vollautomati-sche Entwässerung sorgen für eine

geringe Rückbelastung.

Zahlreiche Kunden konnten durch Vor-

Ort-Versuche von der Leistung der

Maschine überzeugt werden und

erwarten gespannt ihre eigene, fest

installierte HUBER ROTAMAT® Schne-

ckenpresse RoS 3Q. Für detaillierte

Informationen über die Q-Serie und die

Versuchsergebnisse steht Ihnen Herr

Matthias Walter (Tel: 08462-201-211,

[email protected]) zur Verfügung.

von

Rudolf Bogner

Geschäftsbereichsleiter

Schlammbehandlung

[email protected]

HUBER-ROTAMAT® Schneckenpresse RoS 3Q Containerausführung bei einer Vorführung auf einer Kläranlage

KULT® Mitteltemperatur Bandtrockner eingesetzt

Erste Mitteltemperatur-trocknung in Polen

HANS HUBER AG, als weltweit agieren-des Unternehmen, wurde vom Wasser-wirtschaftsamt in Hof im Namen desBayerischen Staatsministeriums für Lan-desentwicklung und Umweltfragen alsBeispiel eines qualitätsbewusstenUnternehmen mit Know-how imBereich Herstellung von Maschinen undAnlagen für den Wasser- und Abwas-serbereich in ihre Seminarprogrammeaufgenommen.

Jedes Jahr besuchen Vertreter von Kom-mune, Behörde, Wissenschaft aus ver-schiedenen Ländern unsere Firma,sowie Kläranlagen, welche HUBER-Anlagen betreiben.

Am 01.10.2003 kamen Besucher ausPolen zur HANS HUBER AG. Unter denTeilnehmern war u.a. Herr KrzysztofDabrowski, der Geschäftsleiter derStadtwasserversorgung und KläranlageGmbH in Grudziadz, welcher betonte,dass die Kläranlage in Grudziadz mit der

Vertragsunterzeichnung vom Ge-schäftsführer der Stadtwasserversor-gung

anfallenden Schlammmenge große Pro-bleme hat und die Schlammtrocknungdie richtige Lösung sein wird, welchenun durch vorhandene eigene Finanz-mittel und mit Unterstützung der EUrealisiert werden soll.Die Vertreter der Stadt Grudziadz hat-ten sich zunächst für eine solare Trock-nungsanlage entschieden.

Auf Grund der großen Schlammmengeund der vorhandenen Energien ent-schied sich der Kunde, nicht zuletztwegen der geringeren Investitionssum-me, für einen KULT® Mitteltemperatur-Bandtrockner.

Die Trocknungsanlage wurde europa-weit als schlüsselfertige Anlage wiefolgt ausgelegt:

Schlammmenge 9.855 t/a

jährliche Betriebszeit: 7.000 h

Durchsatzleistung: 1.408 kg/h

TS-Gehalt desgetrockneten Schlam-mes:

ca. 60 %

max. Wasserverdamp-fungsleistung:

ca. 986 kg/h

Die HANS HUBER AG, unsere Tochter inPolen, die HUBER Technology sp. z o. o.,und Energotechnika Sp. z o.o. haben alsKonsortium die Ausschreibung gewon-nen. Am 16.01. 2006 hat Herr JacekLuranc, der Geschäftsführer unsererTochterfirma in Polen, als Leiter desKonsortiums den Vertrag mit demGeschäftsführer der Firma Stadtwasser-versorgung und Kläranlage GmbHunterschrieben (s. Foto).

vonIlona GuzowskiVertrieb [email protected]

Page 10: Huber Report - Ausgabe 2/2006, deutsch

HUBER Solutions Seite 10

Die HANS HUBER AG forscht und erhält dafür den Umweltpreis 2006

ReUse of Treated Wastewater

HUBER Recovery Plant und ReUse Park

schen ohne Zugang zu sauberem Trink-wasser und zu umweltverträglicherSanitär- und Abwassertechnik bis zumJahr 2015 zu halbieren. Wie ehrgeizigdieses Ziel jedoch ist, zeigt eine Berech-nung, wonach arbeitstäglich für900.000 Einwohner Kläranlagengebaut werden müssten (Cornel,2004).

Das herkömmliche Sanitärkonzept unddie Technologien, welche im Laufe vie-ler Jahrzehnte in den reichen Industrie-ländern entwickelt und optimiert wur-den, stellen aber keine nachhaltigeLösung für die Probleme der Mangel-gebiete dar. Wesentliche Gründe, diegegen einen flächendeckenden Einsatzdes konventionellen Abwasser-reinigungssystems sprechen, sind ins-besondere die erheblichen Investitions-und Betriebskosten, der hohe Wasser-verbrauch für den Transport von Fäkali-en, Urin und anderen Abfällen sowieder Elimination der Nährstoffe durchdie Behandlung. Darüber hinaus wer-den Abläufe aus konventionellen Klär-anlagen in die Vorfluter eingeleitet undstehen somit für eine Wiederverwen-dung nicht zur Verfügung.

Das weiterhin ungebremste Bevölke-rungswachstum in vielen Teilen derWelt und die Notwendigkeit des Einsat-zes von Nährstoffen für die landwirt-schaftliche Produktion von Nahrungs-mitteln sowie die Absicht, die MDG´snur annähernd erreichen zu wollen,machen es zu einer zwingenden Not-wendigkeit, andere und teilweise völligneue Wege der Abwasserentsorgungzu gehen. Laut WHO (2006) „The useof wastewater in agriculture can helpcommunities to grow more food andmake use of precious water and nutri-ent resources. However it should be

Einleitung

Im 21. Jahrhundert leben auf diesemPlaneten noch ca. 1,1 Milliarden Men-schen, die keinen Zugang zu sauberemTrinkwasser haben. Mehr als 2,6 Milliar-den Menschen leben ohne Sanitärtech-nik (WHO/UNICEF, 2005). Schätzungenbesagen, dass weniger als 10 % desAbwassers, das auf unserer Erdeerzeugt wird, behandelt abfließt. Etwa12.000 km3 Abwasser befinden sichweltweit in der Umwelt; eine Mengeungefähr 4.000-mal so groß wie derInhalt des Starnberger Sees (3 km3) odervergleichsweise mehr als die Hälfte desVolumens der Ostsee (22.000 km3).

Verschmutztes Trinkwasser und man-gelhafte Abwasserentsorgung sind dieUrsachen für den Großteil aller Krank-heiten in Schwellen- und Entwicklungs-ländern. Bis zu 50 % der weltweit sta-tionär behandelten Krankheiten betref-fen Magen-Darm-Infektionen wie Cho-lera, Ruhr und Typhus. Laut WHO undUNICEF (2005) sterben täglich bis zu4.500 Kinder an Krankheiten, die durchschmutziges Wasser übertragen wer-den.

Die unlösbare Verbindung und diegegenseitigen Abhängigkeiten zwi-schen Wirtschaftswachstum und Wohl-stand, Wasserversorgung und Abwas-serentsorgung, Armut, Seuchen undKriminalität hat die Vollversammlungder Vereinten Nationen im Jahr 2000dazu bewogen, so genannte Millenni-umsziele (Millennium DevelopmentGoals, abgekürzt MDGs) zu formulierenund zu beschließen. Daraus abgeleite-tes Ziel ist es u.a., die Zahl der Men-

done safely to maximize public healthgains and environmental benefits”. Indiesem Zusammenhang wird Abwasserals Wertstoff bzw. „Valuewater“ begrif-fen. Die „Epoche der alleinigen Abwas-serentsorgung“ nähert sich ihrem Endeund wird von einem Zeitalter der„Abwasserverwertung mit Wertschöp-fung“ abgelöst.

In diesem Sinne agiert auch die HANS

Dusch- und Badewannenwasser. Vor-teilhaft ist hierbei, dass die „regenerati-ve Energiequelle“ unabhängig von derTageszeit, den Jahreszeiten und derRegion zur Verfügung steht.

Selbst die alleinige Behandlung vonBraunwasser (Fäkalien und Spülwasser)oder Fäkalien gemeinsam mit den orga-nischen Haushaltsabfällen in leistungs-fähigen Anaerobreaktoren erscheint invielen Ländern sinnvoll, da während desProzesses Biogas produziert wird. Wirdder Vergärungsprozess unter thermo-philen Bedingungen durchgeführt,ergibt sich eine Reduzierung der Anzahlan pathogenen Keimen und somit dieMöglichkeit der direkten Verwertungder Ausgangsstoffe in der Land-wirtschaft.

Forschung bei der HANS HUBER AG

Die im Kapitel 2 genannten Konzepteund Lösungsansätze für die Abwasser-reinigung sind derzeit Schwerpunktmehrerer Forschungsprojekte, welchedie Firma in enger Zusammenarbeit mitUniversitätseinrichtungen und teilweisein eigener Regie im In- und Auslanddurchführt. Bei der konstruktivenAnpassung und anschließenden Reali-sierung der Neuentwicklungen in Formvon Demonstrations- bzw. Pilotanlagenstehen insbesondere die landespezifi-schen ökologischen und sozio-ökonomischen Bedürfnisse der Bevöl-kerung im Vordergrund. Das Ziel istdurch Know-how-Transfer und teilwei-se durch partizipative Prozesse, andenen Akteure aus Wirtschaft, Wissen-schaft und Politik teilhaben, die Akzep-tanz für die neuen Systemlösungen zuerhöhen und somit letztendlich dieExportchancen für die eigenen Techno-logien zu fördern.

Im Folgenden sind die laufenden Projek-te mit Forschungscharakter aufgelistet,welche teilweise mit einer finanziellenTeilunterstützung vom Bundesministeri-um für Bildung und Forschung (BMBF)und teilweise vollständig mit firmenei-genen Finanzmitteln durchgeführt wer-den:

Ökonomische Aufbereitung vonAbwasser zur Wiederverwendungin der landwirtschaftlichen Bewäs-serung durch Feinstsiebung (Mitfi-nanzierung durch BMBF). Ziel des Pro-jektes ist die mechanische Aufbereitungzu Bewässerungszwecken bei Erhalt derNährstoffe Stickstoff und Phosphor. DieUmsetzung erfolgt in Algerien in engerZusammenarbeit mit der GTZ und derUniversität Witten-Herdecke, Prof. Dr.Rudolph (siehe Bericht S. 13).

Integrierte Abwasser- und Abfal-lentsorgungssysteme für Megaci-ties mit Anaerobbehandlung für dieBereitstellung von nährstoffrei-chem Wasser (Mitfinanzierung durchBMBF). Zur Anwendung gebracht wirddas Projekt in Lima unter Federführungvon Prof. Jumar, IFAK-Institut.

Zustand der Wasserversorgung in Vietnam

Zustand der Abwasserentsorgung in Vietnam

HUBER AG und entwickelt teils völligneue Lösungsansätze, die gemeinsammit dem betroffenen Land erprobt undan die jeweiligen Randbedingungenangepasst werden. Durch die Anwen-dung alternativer Sanitärkonzepte unddas Praktizieren der Wieder-verwendung von Wasser undAbwasserinhaltsstoffen auch im eige-nen Hause trägt die Firma zu einemgrundlegenden Paradigmenwechsel inder Abwasserreinigung bei.

Neue Lösungsansätze

Ansätze für alternative Lösungen rei-chen von der Regenwassernutzungüber die Verwendung von gereinigtemAbwasser für Bewässerungszwecke biszur Rückgewinnung und Rückführungvon Nährstoffen in der Landwirtschaft.Als vorteilhaft erweist sich hierbei insbe-sondere die Teilstrombehandlung deshäuslichen Abwassers. So wie es in derIndustrie bereits seit geraumer Zeit gän-gige Praxis ist, werden durch Separationdie kritischen Abwasserströme getrennterfasst und an der Quelle bzw. nahedem Anfallort aufbereitet, um eineWiederverwendung zu ermöglichen.

Bspw. ermöglichen der Rückhalt vonUrin aus dem Hauptabwasserstrom unddessen spezifische Behandlung (Rück-gewinnung der in hoher Konzentrationenthaltenen Nährstoffe und/oder Zer-störung problematischer Substanzen)den Bau „kleiner und einfach bedienba-rer“ Kläranlagen ohne die Notwendig-keit der kosten- und energieintensivenNitrifikation und Denitrifikation. Auchlässt sich durch separate Erfassung vonUrin die Belastung der aquatischenUmwelt mit Mikroverunreinigungenverringern.

Die Abtrennung des mengenmäßiggrößten Anteils des Abwassers, des s.g.Grauwassers (Abfluss aus Handwasch-becken, Spül- und Waschmaschinen,Duschen und Badewannen), und des-sen Aufbereitung am Ort der Entste-hung oder ortsnah in semi-zentralenEinheiten zu qualitativ hochwertigemBrauchwasser führt zu vielfältigen Mög-lichkeiten der Wasserwiederverwen-dung. Erst am Anfang stehen auch dieÜberlegungen und die technischenMöglichkeiten der dezentralen Ener-gierückgewinnung aus relativ warmem

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt

hat mir den Umweltpreis 2006 zuge-

sprochen, der mir am 29. Oktober in

Dresden durch Bundespräsidenten

Köhler übergeben wurde. Dies war eine

höchste Auszeichnung und große Ehre

für mich, verbunden mit echter, tiefer

Freude.

Ich durfte den Preis entgegennehmen

im Bewusstsein, dass dies auch eine

Anerkennung für die Arbeit all meiner

Mitarbeiter der gesamten Firma Huber

bedeutet.

Ich denke auch, dass mit diesem Preis

das Thema Wasser mehr in das Bewus-

stsein von uns allen gerückt wird. Ein

Thema, welches uns hier in Deutsch-

land wenig beschäftigen muss, da wir

eine hervorragende Ver- und Entsor-

gung haben. Aber dieses Thema ist glo-

bal hoch aktuell und wird deshalb in der

„Water Decade“ besonders herausge-

hoben.

In diesem Sinne leiten wir, d.h. ich und

meine Mitarbeiter, auch eine Verpflich-

tung aus diesem Preis ab, weiter zum

Thema Wasser innovativ tätig zu sein.

Innovation, die selbstverständlich für

uns auch Beschäftigung der Mitarbeiter

und Umsatz für die Firma bedeutet.

Ausdruck unserer Bemühungen ist auch

die Gründung des Geschäftsbereichs

„Huber Solutions“. Hier werden wir

globale Probleme aufnehmen, Lösun-

gen erarbeiten und diese in die Märkte

bringen - Lösungen zum Nutzen unse-

rer Kunden, zum Nutzen unserer Mitar-

beiter und zum Nutzen der Firma. In

diesem Sinne sehen wir uns alle ver-

pflichtet und werden daran weiter

arbeiten.

Ich verbleibe

mit den besten Grüßen

Ihr Hans G. Huber

KOMMENTAR

Page 11: Huber Report - Ausgabe 2/2006, deutsch

Seite 11 HUBER Solutions

Apfelernte im ReUSe Park der Hans HUBER AG.

Dezentrale, unterirdische Behand-lung von stark verunreinigten Nie-derschlagsabflüssen aus Verkehrs-flächen in Ballungsgebieten (Durch-führung mit firmeneigenen Finanzmit-teln). Das Filtersystem ist an einer starkbefahrenen Straße in München instal-liert und wird durch die TU München,Prof. Dr. Horn erprobt.

Aufbereitung von niedrig belaste-tem Grauwasser zu Brauchwassermit dem Ziel der Wieder-verwendung zur Bewässerung undals Spülwasser für Toiletten (Finan-zierung durch BMBF). Die Entwicklun-gen zielen auf die Anwendung in Chinaab und werden in Zusammenarbeit mitder TU Darmstadt, Prof. Dr. Corneldurchgeführt.

Produktion von Nährstoffen undEnergie aus separierten Abwasser-teilströmen durch spezielle Behand-lung von Urin, Biogasproduktionaus Fäkalien und Bioabfällen sowiedie Produktion von Wasser für dieToilettenspülung aus Grauwasser(Mitfinanzierung durch BMBF). InZusammenarbeit mit der UniversitätBonn erfolgt unter Leitung von Dr. Cle-mens die technische Umsetzung in Viet-nam.

Kleinräumige Schließung der Was-ser- und Nährstoffkreisläufe durchAufbereitung von Abwasser undseparierten Abwasserströmen naheam Entstehungsort – HUBER ReUseKonzept mit Recovery Plant undReuse Park (Durchführung mit firme-neigenen Finanzmitteln). Um die Mög-lichkeiten der Wiederverwendung zudemonstrieren, wird am Firmensitz in

Berching ein ReUse Park betrieben.Damit kann belegt werden, dass das mitunseren Technologien aufbereiteteAbwasser problemlos für die Bewässe-rung in der Landwirtschaft und selbstfür den Betrieb von Teichwirtschaft ein-gesetzt werden kann.

Integrierte Abwasser- und Abfall-entsorgungssysteme für Megacitiesmit Anaerobbehandlung am Bei-spiel Lima

Nach Prognosen der UN werden im Jah-re 2030 etwa 5 Milliarden Menschen inBallungsgebieten leben. Der rasanteVerstädterungsprozess mit seinen dra-matischen Folgen betrifft insbesondereGroßstädte in Schwellen- und Entwick-lungsländern. Ein Beispiel dafür stelltLima dar, die rasch wachsende Haupt-stadt von Peru. Am Rand der 8-Millio-nen-Metropole siedeln sich immer mehrMenschen unkontrolliert an und lebendort unter kritischen Lebensbedingun-gen bei Mangel an Wasser und Strom,Bildung und medizinischer Versorgung.

Die lokalen Regierungen sind mit denwachsenden hygienischen, sozialenund ökologischen Problemen derMegastadt oft überfordert. Abhilfe zurkritischen Lage können meistens nurMaßnahmen leisten, die dezentral undspezifisch angebracht werden. Auch imBereich der Wasserwirtschaft sollenangepasste Strategien erarbeitet wer-den, die vor Ort eine nachhaltige Kreis-laufwirtschaft durch Wiederverwen-dung des Wassers und Verwertung derNährstoffe anstreben.

Alternative Systeme für die anaerobeBehandlung von hochkonzentriertenAbwässern und organischen Küchen-abfällen werden derzeit im Rahmen desBMBF-Forschungsprojekts „Lima –

Mitarbeiter der HANS HUBER AG bei der Kartoffelernte im HUBER ReUse Park

Dezentrale Verwertung von Rohabwasser aus der Kanalisation zur Grünflächenentwicklung in ariden Stadtgebieten

HUBER - neues Forschungsprojekt in Algerien seit Juni 2006Algerien befindet sich derzeit in einemtief greifenden politischen und wirt-schaftlichen Transformationsprozess,der durch eine hohe Landflucht undeine rasche Verstädterung charakteri-siert ist. Insbesondere im Norden desLandes ist der Bevölkerungsdruck aufdie Städte zu spüren. Die Verminde-rung der Arbeitslosigkeit sowie dieÜberwindung der Engpässe bei derWasserver- und Abwasserentsorgunggehören dort zu den großen Heraus-forderungen der Stadtverwaltung.

In den Städten werden die Wasserres-sourcen häufig nicht sachgemäßbewirtschaftet. In den wohlhabendenStadtbezirken Algiers ist bspw. dieBewässerung von Parkanlagen mitTrinkwasser aus der öffentlichen Was-serversorgung eine gängige Praxis. ImGegensatz dazu werden Grünflächensowie Gemüsegärten in Armenviertelnunter völlig unkontrollierten Bedingun-gen mit Rohabwasser beregnet, wassowohl zu einer erhöhten Belastungder Umwelt als auch zu Gesundheits-problemen führt.

Eine Verbesserung der Gesundheitsbe-dingungen in den Slums sowie eine

Kahles Grundstück, auf dem in Kürze Nutzpflanzen gedeihen werden

Verringerung des Trinkwasser-verbrauchs sind durch die Grünland-bewässerung mit teilgereinigtem Roh-abwasser aus dem Kanalnetz möglich.Die Erprobung eines einfachenBehandlungssystems mit mechani-scher Feststoffseparation, Sedimenta-tion und anschließender UV-Bestrah-lung am Standort Algier ist Schwer-punkt des vom BMBF geförderten For-schungsprojekts „Dezentrale Verwer-tung von Rohabwasser zur

Grünflächenentwicklung in aridenGebieten“. In Zusammenarbeit mit derGTZ und Herrn Prof. Dr. Rudolph (Uni-versität Witten/Herdecke) beteiligt sichdie Fa. HUBER am Vorhaben durch dieAnpassung der neu entwickelten Sieb-maschine „Pipestrainer“.

Ziel des Projekts ist die Realisierungeiner kompakten, einfach bedienbarenund im Betrieb kostengünstigenBehandlungsanlage für die weitgehen-

de Entfernung nicht gelöster Verunrei-nigungen aus dem Rohabwasser unddie Teilinaktivierung von Krankheits-keimen, welche die Minimierung derhygienischen Gefahren bei der Hand-habung ermöglicht. Das teilgereinigteund nährstoffreiche Abwasser soll zurBewässerung von Testflächen auf demGelände der Universität ENSH in Algiereingesetzt werden. Auf dem derzeitkahlen Grundstück (Abb. 1) werden inKürze Nutzpflanzen gedeihen.

Aufgrund des weit reichenden Bedarfsan preisgünstigen Technologien zurTeilbehandlung von Rohabwasser mitdem Ziel der Bewässerung sind die Ent-wicklungen im Rahmen desForschungsprojekts von großem Inter-esse für die Fa. HUBER. Mit der Beteili-gung am Projekt möchte unser Unter-nehmen zeigen, wie schnelle undangepasste Abwasserlösungen ineinem semi-ariden Land wie Algerienprinzipiell aussehen können. Durch dieUmsetzung von Alternativen zur der-zeitigen unkontrollierten Verwendungvon Rohabwasser für die Bewässerungträgt HUBER auch zur grundlegendenVerbesserung der menschlichenGesundheit bei, welche auch die Basis

für eine wirtschaftliche Entwicklung

ist.

Zusammenfassung:

Durch die Entwicklung von preis-günstigen Methoden zur Teilreini-gung von Rohabwasser mit demZiel der Bewässerung trägt HUBERzur nachhaltigen Entwicklung vonsemi-ariden Ländern wie z.B. Alge-rien bei. Am Standort Algier wirddemnächst das durch einfache undkompakte Technik teilgereinigteAbwasser zur Bewässerung vonFeldern eingesetzt. In diesemZusammenhang wird Abwassernicht mehr als Abfallstoff betrach-tet, sondern vielmehr als Rohstofffür die Wiedernutzung.

vonDr.-Ing. Stefania ParisLeitung Forschung & [email protected]

Megacity of Tomorrow“ unter derFederführung vom Institut für Automa-tion und Kommunikation (IFAK) unter-sucht. Dabei plant die Firma HUBERzusammen mit den peruanischenKooperationspartnern einen 2-stufigenBiogasreaktor für den Betrieb unterthermophilen Bedingungen in Lima zuinstallieren.

Der Anaerobreaktor soll im Rahmeneines an die Randbedingungen derGroßstadt angepassten Gesamtkon-zepts zur integrierten Behandlung derFeststoffe aus dem Abwasser und Bio-abfällen eingesetzt werden. Ziel istdabei die Gewinnung von energierei-chem Biogas und unbedenklichem Gär-rückstand, der als Bodenverbesserungs-mittel auf die Felder ausgebracht wer-den kann. Die Erfahrungen aus derbeispielhaften Umsetzung sollen alsGrundlage dienen, angepasste Techno-logien auf andere Megacities mit ähnli-chen Umweltproblemen zu übertragen.

Kleinräumige Schließung der Was-ser- und Nährstoffkreisläufe naheam Entstehungsort, am BeispielBerching

Als Beispiel von „best managementpractice“ im Bereich der Abwasserreini-gung gilt das Demonstrationsprojekt imHause HUBER, welches seit Anfang2006 unter dem Namen „HUBER ReUseKonzept“ läuft. Am Firmenstandortwerden derzeit innovative Sanitärsyste-me mit/ohne Separation angewandtsowie verschiedene Möglichkeiten derWiederverwendung von gereinigtemAbwasser und Abwasserinhaltsstoffendemonstriert. Ziel ist durch Anwendungspezifisch entwickelter Technologien,welche als Recovery Plants betriebenwerden, den größtmöglichen Anteil anWertstoffen (insbesondere Wasser undNährstoffe) aus den separierten und

unseparierten Abwässern der 200 Mit-arbeitern zu holen (to get most of thevalue out of wastewater!) und schließ-lich diese im firmeneigenen Park, dems.g. ReUse Park, wiederzuverwenden.Im Verwaltungsgebäude werden Gelb-(unverdünnter Urin) und Braunwasser(Fäkalien und WC-Spülwasser) überwasserlose Urinale und NoMix-Toilettenseparat erfasst, getrennt abgeleitet undgespeichert; die Ableitung des Grau-wassers (Küchenspül- und Wasch-abwasser) erfolgt ebenso über einegesonderte Leitung bis zum eigenenSammeltank. Etwa die Hälfte der jewei-lig separierten Abwasserströme wirdzusammengemischt, um das herkömm-liche häusliche Abwasser zu simulieren.Für die spezifische Aufbereitung derseparierten bzw. teilweise zusammen-geführten Abwässer stehen neuartigeHUBER-Technologien zur Verfügung,welche mit dem Ziel betrieben werden,unbedenkliches Brauchwasser undNährstoffe für die Landwirtschaftbereitzustellen:

Membranbelebung: Das HUBER-Mem-branbelebungsverfahren ermöglicht diespezifische Voll- bzw. Teilreinigung vonGesamtabwasser, Grauwasser und ggf.Schwarzwasser und gleichzeitig dieBereitstellung vom nahezu vollständigentkeimtem Ablauf, welcher alsBewässerungswasser und zur Nachspei-sung eines Fischteiches eingesetzt wird.

Fällung, Strippung und Absorption: Fürdie Behandlung von unverdünntemUrin eignet sich die Verfahrens-kombination von Fällung, Strippungund Absorption in den neuen HUBER-Modulen. Das Ziel ist die Rück-gewinnung der Nährstoffe Phosphorund Stickstoff in Form von festen undflüssigen Düngemitteln für die Pflan-zenbeete im ReUse Park.

Anaerobtechnik: Mit der HUBER-Anaer-obtechnik werden Fäkalien und Bioab-fälle in Biogas umgewandelt. Die Pro-zessführung bei hohen Temperaturenermöglicht die Produktion von hygie-nisch qualitativem Gärrückstand, der alsBodenverbesserungsmittel im Obstgar-ten eingesetzt wird.

Ziel des HUBER ReUse Konzepts ist letzt-endlich eine nachhaltige Kreislaufwirt-schaft der lokalen Wasser- und Stoff-ströme. Die aufbereiteten Abwässerund Abwasserinhaltsstoffe werden imPark verwendet, um pflanzlicheNahrungsmittel für den menschlichenVerzehr zu produzieren. Durch dieAnwendung dieser innovativen Sanitär-konzepte und das Praktizieren derWiederverwendung von Wasser undAbwasserinhaltsstoffen im eigenenHaus trägt die Firma zu einem grund-legenden Paradigmenwechsel in derAbwasserreinigung bei. Abwasser wirdnicht mehr als Abfallstoff betrachtet,sondern vielmehr als Rohstoff für dieGewinnung von Brauchwasser, Nähr-stoffen und Energie geschätzt. Insbe-sondere semi-aride Länder, bei denenoft auch die Verfügbarkeit von Nähr-stoffen für die Landwirtschaft begrenztist, werden von diesen Neu-entwicklungen im Bereich derAbwasserreinigung Nutzen tragen(HUBER Broschüre, 2006).

vonDr.-Ing. Stefania ParisLeitung Forschung & [email protected]

und Prof. Dr. Franz BischofKoordination Forschung und Ver-fahrensentwicklungen

Page 12: Huber Report - Ausgabe 2/2006, deutsch

HUBER Solutions Seite 12

Ein Gebot des Umweltschutzes ist die Natur zu erhalten

Reinigung und Wiederverwendung von Hotelabwasser mit HUBERMembrantechnik VRM®

Gerade in sehr trockenen und regenar-men Regionen dieser Welt stellt dieWiederverwendung des Abwassers einsehr lohnendes Ziel dar und wirdzukünftig sicherlich eine sehr wichtigeRolle spielen. Hier liegt ein großes Eins-parungspotenzial für die Hotelbetrei-ber, wenn sie anstelle von teurem Trink-wasser aufbereitetes Abwasser für dieBewässerung von Parkanlagen und dieBeregnung von Golfplätzen verwen-den.Aber nicht nur in diesen ariden Gebie-ten der Erde sollte man über die Wasser-aufbereitung nachdenken. Auch beiden Anrainerstaaten des Mittelmeeresbesteht Handlungsbedarf, was uns diejährlichen Schlagzeilen über die Algen-pest in der Adria drastisch vor Augenführen.In den mitteleuropäischen Gebirgsre-gionen sind Schutzhütten oder entlege-ne Hotels ohne Kanalanschluss Anwen-dungsmöglichkeiten für unsere Mem-

brananlagen. Hier liegt die Betonungvor allem auf der Vermeidung vonAbwasser, um das sensible Ökosystemdes Gebirges nicht zu stören.Vor diesem Hintergrund konnte wir inden letzten Monaten einige Projekte imBereich Hotelabwasser in Zusammenar-beit mit unseren Partnern starten. ImFolgenden wird ein Projekt exempla-risch beschrieben und dabei näher aufdie Dimensionierung der Anlage einge-gangen.Es handelt sich bei diesem Projekt umein Ferienressort im griechischen TeilZyperns mit 19 Appartements unter-schiedlicher Größe. Maximal könnenhier 59 Personen übernachten.Zur Berechnung der BSB5-Fracht wer-den 70 g BSB5/Bett d angesetzt. Diehydraulische Bemessung erfolgt mit260 l/Bett d. Aus den oben aufgeführ-ten Vorgaben der lokalen Wasserbehör-den ergibt sich eine tägliche Zulauf-fracht an BSB5 von 4,13 kg/d und eine

hydraulische Belastung von 15,34 m3/d.In Zusammenarbeit mit Nikos Kalousso-poulos, unserem HUBER-Kollegen inGriechenland, wurde folgendes Anla-genschema erarbeitet.Die Gesamtanlage besteht grundsätz-lich aus drei Betonbehältern mit jeweils15 m3 Volumen. Zuerst erfolgt im Sedi-mentationsbecken die Vorreinigung desRohabwassers. Grobe Inhaltsstoffe wer-den hier abgeschieden. Im nachfolgen-den Pufferbecken werden hydraulischeSpitzen und Frachtstöße abgefangenund vergleichmäßigt. Abschließendgelangt das Wasser mit Hilfe einer Dop-pelpumpstation kontinuierlich in dasBelebungsbecken mit der Mem-braneClearBox® MCB 24. Die MCB 24besitzt eine Membranoberfläche von 48m3. Bei einem spezifischen Flux von 18l/m2 ergibt sich eine Permeatleistungvon 0,78 m3/h. Nimmt man eineBetriebsdauer von 20 h/d an. resultiertdaraus eine Permeattagesmenge von

Schematische Darstellung der Abwasseraufbereitung und Wiederverwendungsmöglichkeiten

15,6 m3/d. Die MembraneClearBox® istsomit ausreichend bemessen.Bei der Auslegung der biologischen Stu-fe wurde eine Belebtschlammkonzen-tration von 6 g/l zu Grunde gelegt. Esergibt sich daraus rechnerisch ein Bele-bungsvolumen von 13,30 m3. Dasgewählte Belebungsvolumen von 15m3

ist somit groß genug. Generell hat mandie Möglichkeit, die Belebtschlamm-konzentration auf bis zu 14 g/l zuerhöhen. Dies gäbe eine zusätzlicheSicherheit, um die geforderten Ablauf-werte (siehe Tabelle) einzuhalten.Am Ende der biologischen Reinigungsteht das aufbereitete Abwasser nun

zur Wiederverwendung zur Verfügung.Falls erforderlich, kann es auch ohneBedenken in den Vorfluter abgegebenwerden.Selbstverständlich können auch größe-re Abwasserströme mit unseren Mem-brananlagen behandelt werden. Dieszeigt ein Auftrag aus Indonesien für einHotel der Marriott-Gruppe. Hier wer-den täglich 180 m3 Abwasser mit Hilfeeiner Ro9 Siebschnecke mit 3 mm Loch-blech und einer VRM®-MBR-Anlagegereinigt. Bei diesem Projekt erfolgtedie Dimensionierung der Membranbio-logie in enger Zusammenarbeit mit demplanenden Ingenieurbüro.Die biologische Stufe ist Liefer- undMontageumfang unseres indonesi-schen Projektpartners, welcher auchdas von uns gelieferte VRM®-Unit mon-tiert. Die Montageüberwachung unddie Inbetriebnahme der VRM®-Anlagewerden durch unsere Spezialistin EdnaSchnell, Mitarbeiterin von HUBER Sin-gapur, durchgeführt.Das aufbereitete Abwasser wird in die-sem Fall direkt in den Kanal abgeschla-gen. Warum benötigt man dann über-haupt eine Membranbiologie und setztkeine konventionelle biologische Reini-gung ein? Die Antwort liegt auf derHand, wenn man die beengte Einbausi-tuation vor Ort betrachtet. Die gesamte

Membranbiologie muss unterhalb einesParkdecks im hoteleigenen Parkhausverschwinden und das funktioniert nurmit einer kompakten und Platz sparen-den Membranbiologie.In der Schweiz läuft schon seit 2002erfolgreich eine VRM® zur Reinigungdes Abwassers des Berghotels Schwäg-alp. Neben dem Hotel ist noch eineSchaukäserei angeschlossen, die ihrAbwasser in die Membranbiologieabschlägt. Die Frachten von 780 EWmüssen hier biologisch abgebaut wer-den. Der maximale Durchsatz dieserMembrananlage beträgt 6,5 m3/h. Wiebei den meisten touristischen Einrich-tungen kommt es auch hier zu starkensaisonalen Schwankungen im Abwas-seranfall. In der Nebensaison wird dieVRM® auf einen minimalen Durchsatzzurückgefahren und die Belüftung derBiologie erfolgt nur noch in Intervallen.So wird sichergestellt, dass die Bakteri-en auch während des Schwachlastbe-triebes in ausreichendem Maße überle-ben und in der nächsten Hauptsaisonwieder reaktiviert werden können.

Zusammenfassung:

Hotels und Ressorts sind sehr häufigvon malerischen Landschaften undwunderschöner Natur umgeben.Der Feriengast ist bereit, für diesesErlebnis viel Geld zu bezahlen.Daher ist es nicht nur ein Gebot desUmweltschutzes, sondern auch einwichtiger betriebswirtschaftlicherAspekt, die Natur zu erhalten. Manmuss also darauf achten, dass dieEmissionen der Ferienanlagen dasumgebende Öko-System nichtnegativ beeinflussen. In Bezug aufdas Wassermanagement ergebensich daraus zwei Forderungen:Kein ungereinigtes Abwasser in denVorfluter bzw. in das Meer abschla-gen oder in den Boden versickern.Trinkwasser durch Wiederverwen-dung von gereinigtem Abwassereinsparen. Wiederverwendungs-möglichkeiten sind z.B. Toiletten-spülung oder Bewässerung vonGartenanlagen und Golfplätzen.

vonRalph [email protected]

Zulauf[mg/l]

Ablauf[mg/l]

BSB5 269 < 10

SS 300 < 10

ColiformeKeime

10 6 < 50KBE/100ml

Der CONTIFLOW® Sandfilter ist seit 2000 in der HUBER-Produktpalette

Denitrifikationsversuche mit dem HUBER CONTIFLOW®-Sandfilter

HUBER CONTIFLOW® Sandfilter Versuchsanlage auf der Kläranlage Beilngries

HUBER CONTIFLOW® Sandfilter CFSF zur Feststoffabtrennung in Frankreich

Der CONTIFLOW® Sandfilter ist seit demJahr 2000 in der HUBER-Produktpaletteenthalten und wird seitdem z.B. für diefolgenden Anwendungen eingesetztbzw. verkauft:

� Dritte Reinigungsstufe von Kläranla-genBeispiel: 24 Stck. CFSF 50 auf derKA Wolfratshausen

� Filtration von Schwebstoffen imIndustrieabwasserBeispiel: 2 Stck. CFSF 35 im Kraft-werk Eesti (Estland)

� TrinkwassergewinnungsanlagenBeispiel: 4 Stck. CFSF in Dongola(Sudan)

Nach den neuesten EG-Richtlinien wer-

den Kläranlagen bis 10.000 Einwohner(ca. 1500 m3/h) technische Lösungenbrauchen, die in der Lage sind, denGesamtstickstoffgehalt des behandel-ten Abwassers auf unter 15 mg/l zureduzieren.

Ziel des ProjektsDie Versuche auf der KA Beilngries (15km von Berching) zielen auf zweiAnwendungen gleichzeitig:

1) Konventionelle Filtration vonSchwebstoffen (derzeitige Verwen-dung)

2) Biologische Denitrifikation desAbwassers (Reduktion des N-NO2

und N-NO3 Gehalts)

Kurzbeschreibung der VersucheDas biologische Verfahren beruht aufder Bildung eines Biofilms aus anoxi-scher Biomasse auf der Oberfläche derSandkörner. Diese Biomasse benötigteine externe Kohlenstoffquelle in Formvon Methanol, das von einer Dosiersta-tion bereitgestellt wird.Zum Testen dieses Verfahrens wurdeeine Kläranlage gewählt, die niedrigeKonzentrationen von Nitrit (NO2) undNitrat (NO3) produziert, damit die Kon-zentration dieser Stoffe im Zulauf miteiner Dosierung kontrolliert werdenkonnte. In der ersten Phase soll derSandfilter mit einer kontinuierlich gleichbleibenden Menge (stationär) beschicktwerden, um die erreichbare Denitrifika-tionsrate ermitteln zu können. Späterwerden wir mittels eines Steuergerätesvariierende Zuflüsse und Stickstoffkon-zentrationen behandeln können.Die abfiltrierbaren Feststoffe wurdenvon AFSin=50 mg/l im Zulauf aufAblaufwerte von AFSout=10 mg/l abge-setzt. Die Stickstoff Abbaurate erreichtca. 4 kg N-NO3,abgebaut .m-3Sand.d-1 beieine Temperatur von 20°C. Dieser Wertist deutlich höher als der Erfahrungs-wert von 1,6 kg N-NO3,abgebaut .m-3Sand.d-1

aufgrund des Temperatureinflusses.Zu erkennen ist die Abhängigkeit zwi-schen Sandumwälzgeschwindigkeitund Druckverlust.

vonThomas [email protected]

Diagramm : Verlauf des Druckverlustes / spez. Abbaurate/ Filtrationsgeschwindig-keit / Sandumwälzgeschwindigkeit

Bewässerung

Einleitung

Versickerung

Abwasser

Rechengutund Sand Überschussschlamm

z. B. TrockenbeeteBioMem® Kompaktkläranlage

Brauchwasser

Bewässerung

Rechengut- undSandabscheidung

Page 13: Huber Report - Ausgabe 2/2006, deutsch

Seite 13 HUBER Solutions

Membranen im US - Markt

Membranbelebungsverfahren HUBER VRM® dank hervorragender Ergebnisseoffiziell nach „California Title 22“ zugelassen

Prinzipskizze des “VRM®”-Membranbelebungsverfahrens

Nachdem alle Tests und Prüfungenbeendet und bestanden sind und deroffizielle Bericht des ausführendenIngenieurbüros MWH durch den StaatKalifornien geprüft und freigegebenwurde, darf das VRM®-Verfahren nunauch offiziell als „California Title 22“-zugelassen bezeichnet werden.

Bei „Title 22“ handelt es sich um einenweit reichenden Standard für Wasser-recycling, der neben dem BundesstaatKalifornien von immer mehr Bundes-staaten wie auch anderen Ländernweltweit genutzt wird. Grundlage istdie Keimbelastung des Ablaufs inAbhängigkeit unterschiedlicher Durch-satzraten. Diese Zulassung ist Voraus-setzung zur Teilnahme an öffentlichenAusschreibungen.

Das Membranbelebungsverfahren(kurz: MBR), also eine Kombination auskonventionellem Belebungsverfahrenund einer Partikelabtrennung durchgetauchte oder trocken aufgestellteMembranen, gewinnt für Neubautenund Ertüchtigungen von kommunalenund industriellen Abwasserbehand-lungsanlagen immer mehr an Bedeu-tung. Waren es vor fünf Jahren nur eini-ge vereinzelte Anlagen in Industriebe-trieben, so sind mittlerweile auch imkommunalen Sektor eine Vielzahl vonAnlagen im Betrieb. Darüber hinausgewinnt das Membranbelebungsver-fahren wegen der kompakten Bauweiseund den unübertroffenen Ablaufwer-ten auch bei dezentralen Anwendun-gen und v. a. für Kleinkläranlagenzunehmend an Bedeutung. Speziell dieausgezeichnete Ablaufqualität mit derdaraus resultierenden Möglichkeit derWiederverwendung ermöglicht immerneue Anwendungsgebiete, v. a. auchim industriellen Sektor.

Gemeinsam ist allen auf dem Markt ver-breiteten getauchten Membransyste-men die Trennung von belebtemSchlamm und gereinigtem Abwasserdurch getauchte (oder trocken aufge-stellte) Mikro- oder Ultrafiltrationsmem-branen. Für einen kontinuierlichenBetrieb müssen die Membranen mitSpülluft überströmt und so frei von fil-trationshemmenden Deckschichten

Pilotanlage “VRM® 20/36 Shakira” am Standort San Diego Point Loma

gehalten werden. Bei den meisten Tech-niken geschieht dies durch unter demModulpaket angeordnete Spülluftlan-zen. Zusätzlich wird die Filtration regel-mäßig unterbrochen oder auf eineRückspülung umgeschaltet, um einenoch bessere Reinigung zu ermögli-chen.Eine besondere und neuartige Fil-trationstechnik für Membranbioreakto-ren in der Abwasserreinigung stellt dasHUBER VacuumRotationMembrane(kurz: VRM®)-Verfahren dar. Es vereintund ergänzt die Vorteile der Plattensys-teme (Unempfindlichkeit gg. Verzop-fungen) mit denen der Hohlfasersyste-me (hohe Packungsdichte) und stelltdurch die Verwendung erprobter undgünstiger Polymermembranen (Mem-branmaterial Polyethersulfon, Poren-größe 40 nm) eine wirtschaftliche Alter-native zum Bau von konventionellenAnlagentypen dar.

Die Besonderheit des VRM®-Verfahrensist dadurch gekennzeichnet, dass dietrapezförmigen Membranplatten nichtstarr in Becken eingebaut sind, sondernkreisförmig um eine mitrotierende per-forierte Hohlwelle angeordnet sind undimmer nur ein Segment des gesamtenMembranpakets intensiv gereinigt wird.Die zur Abreinigung notwendigen Spül-luftlanzen sind innerhalb der Hohlwelleangeordnet und reinigen immer nur dasdarüber liegende Segment mit hoherIntensität. Durch die Rotation werdendie Membranen am Reinigungsstrahlvorbei bewegt (siehe Abbildung). Diespeziellen Vorteile des Systems liegen inder sehr schonenden Betriebsweise mitreduziertem Bedarf an chemischen Rei-nigungen und den geringeren Energie-kosten durch sequenzielle Reinigungbei niedriger Druckhöhe der Gebläse.Das VRM®-Verfahren wurde bisher ansieben kommunalen und industriellenAbwasserreinigungsanlagen der Grö-ßenordnung bis zu 20.000 EW einge-baut und in Betrieb genommen. Teil-weise wird das aufbereitete Abwassersofort für die Bewässerung oder andereBrauchwasserzwecke verwendet. Soerfolgt bei einer Anlage auf Lanzarotebeispielsweise die Einspeisung in einseparates Brauchwassernetz, was wie-derum der Bewässerung von Felderndient!

Die USA sind neben dem MittlerenOsten und Südostasien der größteMarkt für Membranbelebungstechno-logien. Jedoch gibt es auch hier – ähn-lich wie bei anderen Produkten – dieaufwändigsten Zulassungs- und Prüf-verfahren, die im Vorfeld zwingendabsolviert werden müssen. Für Mem-brantechniken bzw. das Membranbele-bungsverfahren mit dem Ziel der Wie-derverwendung des aufbereitetenAbwassers ist dies beispielsweise die„California Title 22“-Zulassung.

Um die Leistungsfähigkeit von Mem-branfiltrationsanlagen beurteilen zukönnen, vergibt die Gesundheitsbehör-de des US-Staates Kalifornien („Depart-ment of Health Services, DHS“) dieseZulassung an geprüfte Anlagentechni-ken. Diese Zertifizierung wird in vielenUS- Bundesstaaten als Zulassungs-grundlage zur Teilnahme an Ausschrei-bungen herangezogen. Darüber hinausnutzen weltweit immer mehr Länder(z.B. im Mittleren Osten) den „Title 22“ebenfalls als Zulassungsgrundlage beiöffentlichen Ausschreibungen und alsQualitätskriterium.

Jeder Hersteller, der in den VereinigtenStaaten Membranfiltrationsanlagen(Anlagentypen, die direkt mit einem indie Umwelt abgeleiteten Ablauf zu tunhaben) vertreiben und verkaufen will,muss diese Zertifizierung erwerben.Dabei wird die Zulassung nicht direktvon den Herstellern beantragt, sonderneine Kommune oder ein beauftragtesBüro (im Fall HUBER „City of San Die-go“) muss bei DHS die Verwendungeiner bestimmten Technologie beantra-gen. Erst danach erfolgt eine unabhän-gige Überprüfung durch ein Ingenieur-büro, das den Abschlussbericht wieder-um an DHS übermittelt. Dort wird dannauch die offizielle Zertifizierung erteilt.Während der sechstägigen Prüfphasewurde der Membranflux nach Tabellejeweils tageszeitabhängig variiert unddie sich einstellende Ablaufqualität hin-sichtlich Feststoffen, Abwasserparame-tern und Keimen ermittelt. Zudem wur-de der Transmembrandruck aufgezeich-net und damit das Foulingverhalten derMembran beurteilt.

Betriebs-Flux Testanlage während Title22- Prüfung

Die Tests zeigten, dass unabhängig vomDurchfluss die Ablaufqualität jederzeitunverändert bleibt. So konnten wedererhöhte Abwasserparameter (BSB,Ammoniumstickstoff), Feststoffe odereine verstärkte Keimbelastung imAblauf gemessen werden.Abbildung 2 zeigt ganz deutlich, dass

Abb. 1: Gesamtcoliforme Keime in Zulauf und Permeat

Abb. 2: Rückhalt von Testkeimen, Zuführung während des “Peak-Testing”

der Ablauf der Membranfiltration (sog.Permeat) hinsichtlich des Parametersgesamtkoliforme Keime jederzeit nahebzw. unterhalb der Nachweisgrenzewar. Damit wird der größte Vorteil derMembranbelebungsanlage deutlich –die unübertroffene Ablaufqualität. Sol-che Ablaufwerte können selbst durcheine Desinfektion nach konventionellerArt (UV, Ozonung, Chlorung) nichterreicht werden, da deren Prinzip aufAbtötung und Inaktivierung (100 %sind nicht möglich) beruht, währendMembranfiltration die Keime fast voll-ständig zurückhält.

Ein separat durchgeführter Coliphagen-Test („Kleinstkeime“ kleiner als diePorengröße der Membranen) zeigtenoch einen Rückhalt von mehr als vierZehnerpotenzen (Abbildung 3). Dies

Abb. 3: Entwicklung des Transmembrandrucks während des Betriebszeitraums.Peaks zeigen die kurzzeitigen Phasen der Durchsatzerhöhung

zeigt deutlich, dass die nominelle bzw.absolute Porengröße einer Membrannicht direkt Einfluss auf das Rückhalt-und Abscheideverhalten einer Mem-bran hat. Vielmehr spielen hydrodyna-mische Effekte und das Deckschichtver-halten eine große Rolle. So bildet sichauf allen Membranen eine sog. Sekun-där-Filtrationsschicht, die den Rückhaltvon Kleinstkeimen und Viren sicher-stellt. Damit lassen sich erhöhte Ablauf-werte hinsichtlich dieser Kleinstkeimenach chemischer Reinigung und damitAblösung dieser Sekundärschichterklären, die immer wieder beobachtetwerden. Während der Reinigungenwird die Sekundärschicht komplettabgelöst und die Membran in den Aus-gangszustand versetzt. Erst nach eini-ger Zeit hat sich die dünne Sekundär-schicht wieder gebildet.

Neben der Ablaufqualität verändertesich auch die Leistung der Membranfil-tration während des ganzen Tests nicht.Damit ist auch durch die sehr hohenflächenbezogenen Flüsse von bis zu 55lm/h keine erhöhte Foulingneigung zuerkennen – die Permeabilität war prak-tisch konstant bei 300. Diese Ergebnissedecken sich mit den Untersuchungen,die vor einigen Jahren in den Niederlan-den durchgeführt wurden. Auch hier

wurden flächenbezogene Durchflüssevon > 50 lm/h erreicht.Abbildung 3 zeigt den Verlauf destransmembranen Drucks während dessechstägigen Zulassungsbetriebes. Mansieht deutlich, dass die Permeabilität indieser Phase trotz der relativ hohenflächenbezogenen Durchsatzleistungvon 26 lm/h konstant blieb. Da dasSystem diesen Fluss während desgesamten Prüfbetriebs aufrechterhal-ten konnte, darf bei zukünftigen Aus-schreibungen auch mit diesen Durch-satzraten angeboten werden.

Das System ist damit – festgelegt aufSystem, Membranmaterial, Spülluft-menge – auf diesen Fluss festgelegt.Nach Abschluss aller Untersuchungenund der Eingabe des Abschlussberichtserteilte das „Department of Health Ser-

vices“ des Staates Kalifornien im

Namen des Governeurs Arnold

Schwarzenegger am 22. Juni 2006 offi-

ziell das „Title 22 – Approval“!

Zusammenfassung:Das HUBER VRM® Membranbele-bungsverfahren wurde mittlerweilefür eine Vielzahl von Anlagen undAnwendungen erprobt und einge-setzt. Im amerikanischen Marktkonnten bisher jedoch noch keineErfolge verbucht werden, da dortumfangreiche Prüfungen dieGrundlage für die Zulassung in Aus-schreibungen sind. Aus diesemGrund wurde am VRM®-Verfahrendie “Title 22-Zertifizierung” - einzweiwöchiger Leistungstest -durchgeführt und erfolgreich been-det. Anfang Juni 2006 wurde dasoffizielle “Title 22 - approval”erteilt.

vonTorsten HacknerGeschäftsbereichsleiterHUBER [email protected]

Zeitraum Peak-Faktor Flux [l/m2h]

00:00 – 08:30 0,9 Q 26

08:30 – 10:30 1,9 Q 55

10:30 – 13:30 0,7 Q 20

13:30 – 15:30 1,9 Q 55

15:30 – 18:30 0,7 Q 20

18:30 – 23:59 0,9 Q 26

Page 14: Huber Report - Ausgabe 2/2006, deutsch

HUBER Solutions Seite 14

Die strengen Grenzwerte der EU-Badegewässerrichtlinie werden erfüllt

Industrielle Abwasser-Totalreinigung mit HUBER Membranbelebungsverfahrenbei GZM Extraktionswerk AG, Lyss

Die GZM Extraktionswerk AG in Lyss ist

einer der größten Verarbeiter von

Schlachtnebenprodukten in der

Schweiz und verarbeitet jährlich ca.

120.000 Tonnen Schlachtabfälle und

Tierkadaver zu Tiermehl und Tierfett.

Dabei entstehen täglich etwa 600-700

Kubikmeter hochbelastetes Produkti-

onsabwasser, welches in der eigenen

Abwasservorbehandlungsanlage vor-

gereinigt und bis vor kurzem auf diekommunale Kläranlage abgeleitet wur-de. Weil die hohen Stickstoff- undSchwebstofffrachten immer wieder Pro-bleme und enorme Kosten verursach-ten, entschloss man sich zum Bau einereigenen Industriekläranlage.

Ende 2005 erhielt die Picatech HUBERAG in Kriens nach hartem Wettbewerbund eingehender technischer und wirt-schaftlicher Prüfung den Auftrag fürzwei schlüsselfertige Membran-filtrationsanlagen VRM® 20/300 ein-schließlich vollautomatischer Steue-rung.Ein halbes Jahr später waren die Beton-becken gebaut, sodass die Membran-einheiten eingebaut und die maschinel-le Ausrüstung installiert werden konn-te. Nach Abschluss der Montagen wur-den die Becken mit sauberem Wassergefüllt und die Anlage auf Dichtheitund alle elektrischen Funktionengeprüft.

Abb. 2: Membranfiltrationskammer vor der Inbetriebnahme Abb. 4: Leckageüberwachung

Abb. 3: VRM® Membranfiltration

Parameter Rohabwasser Permeat Elimination

CSB 5’000 mg/l 48 mg/l 99.0%

BSB5 3’400 mg/l 4 mg/l 99.9%

NH4-N 800 mg/l 0.2 mg/l 99.9%

N ges 940 mg/l 8 mg/l 99.1%

abfiltrierbare Stoffe 220 mg/l 0 mg/l 100%

Abb. 1: Prinzipdarstellung der Membranbelebungsanlage

Betriebserfahrungen bestätigen besondere Bedeutung der Vorbehandlung vor Membrananlagen

Deutschlands größte Membrankläranlage rüstet Feinstsiebung aufMaschengewebe - RoMem - um

Verfahrensschema des Gruppenklärwerks Nordkanal: Zur Abscheidung von Haarenund Faserstoffen ist der Membrananlage eine Membran Screen RoMem Siebanlagevorgeschaltet.

Großtechnische Erfahrungen aufDeutschlands größter Membrankläran-lage in Kaarst (GKW Nordkanal, 80.000EW) zeigen, dass der mechanischenVorbehandlung eine besondere Bedeu-tung beigemessen werden muss.Gegenüber konventionellen Belebungs-anlagen ist beim Membranbelebungs-verfahren deutlich mehr Aufmerksam-keit auf die Elimination von Faserstof-fen, Haaren sowie sonstigen verzop-fungsneigenden Grobstoffen zu legen.Nach knapp zweijährigem Betrieb aufder Kläranlage Nordkanal zeigte sich,dass die beiden im Hauptgerinne instal-lierten ROTAMAT® Siebanlagen miteinem Korbdurchmesser von jeweils2400mm und einer Spaltweite 0,5mmdie Problematik der Modulverschlam-mung bzw. –verzopfung nicht vollstän-dig beseitigen.

Die Abscheideleistung eines Spaltsiebesbezüglich Haaren und Faserstoffen istaufgrund der eindimensionalen Geo-metrie des Siebelementes limitiert,wobei insbesondere die Abscheidungdieser Stoffe für einen stabilen Betrieb

der Membrananlage außerordentlichwichtig ist. Haare und Faserstoffe verur-sachen bei HohlfasermembrananlagenVerzopfungen, die durch einen erhöh-ten Wartungsaufwand entfernt werdenmüssen.

Um diese Verzopfungserscheinungenzu beseitigen, wurde vom Betreiberbeschlossen, dass die Ro2 Spaltsiebkör-be durch RoMem Maschensiebkörbeersetzt werden. Der zweidimensionaleAufbau und der damit verbundene defi-nierte Trennschnitt des Maschengewe-bes bewirkt speziell, dass Haare undFaserstoffe abgeschieden werden undsomit ein stabiler Betrieb der Membran-anlage gesichert wird. Die Maschenwei-te musste hierbei aufgrund der gefor-derten Durchsatzleistung von 275 l/spro Maschine und des fixen Siebkorb-durchmessers auf 1,0 mm festgelegtwerden. Die beiden ROTAMAT® Sieban-lagen wurden im Laufe des ersten Halb-jahres (erste Maschine Mitte Februar,zweite Maschine Mitte Mai) im Werkauf eine ROTAMAT® Membran ScreenRoMem Siebanlage mit Maschengewe-

be umgebaut und wieder auf demGruppenklärwerk Nordkanal installiert.Der bisherige Betrieb der umgebautenSiebanlagen zeigte, dass sich der Sieb-gutanfall nach dem Wechsel aufMaschengewebe um das vier- bis sechs-fache erhöht hat! Hierbei konnte nichtbeobachtet werden, dass dieser über-proportionale Anstieg des Rechengutesnegative Auswirkungen auf das CSB/N-Verhältnis und hiermit für die Denitrifi-kation aufweist. Die im Notüberlaufge-rinne installierte Siebanlage mit derSpaltweite von 1,0 mm blieb unverän-dert, da im Havariefall der gesamteAbwasserstrom von 550 l/s aufgenom-men werden muss.

Das von den ROTAMAT® Siebanlagenabgeschiedene Siebgut wird über eineTransportschnecke direkt in die Wasch-presse WAP gefördert. Die Waschpresseund die Transportschnecke konntentrotz des deutlich gestiegenen Siebgut-anfalls unverändert weiterbetriebenwerden. Die am Siebgut anhaftendeOrganik wird in der Waschpresse ausge-waschen und anschließend der biologi-schen Stufe zugeführt. Die Wäsche desSiebgutes ist auch gerade deshalb not-wendig und wichtig, da auf Grund derfeinen Maschenweite von nur 1,0 mmder Schlammgehalt im Siebgut steigtund dieser der eigentlichen Entwässe-rung entgegenwirkt.

Die Umrüstung der Ro2 Siebanlagenauf ROTAMAT® Membrane ScreenRoMem Siebanlagen und der damit ver-bundene deutlich (vier- bis sechsfacheMenge an Siebgut) höhere Abscheideg-rad hinsichtlich verzopfungsneigendenGrobstoffen gewährleistet nun einensicheren Betrieb der nachgeschaltetenHohlfasermembrananlage.

Zusammenfassung:

Betriebserfahrungen Deutschlandsgrößter Membrankläranlage zei-gen, dass der mechanischen Vorrei-nigung besondere Bedeutung bei-gemessen werden muss. Haare undFaserstoffe verursachen bei Hohlfa-sermembrananlagen Verzopfun-gen. Die Ro2 Spaltsiebanlagen wur-den zur Steigerung der Abscheide-leistung insbesondere gegenüber

diesen Stoffen auf RoMemMaschensiebanlagen umgerüstet.Die deutlich erhöhte Abscheidelei-stung (vier- bis sechsfache Siebgut-menge!) sichert den stabilenBetrieb der nachgeschalteten Mem-brananlage.

vonStefan [email protected]

Zur Inbetriebnahme wurden dieBelebungsbecken mit dem Überschuss-schlamm der ARA Lyss gefüllt, intermit-tierend belüftet und mit Abwasserbeschickt. Bereits nach einer Wochelagen die Eliminationsraten weit überden erwarteten Werten und die Ablauf-werte tief unter den vorgeschriebenenGrenzwerten. Mehr als 99% des Stick-stoffs wird eliminiert.

Das gereinigte Abwasser erfüllt diestrengen Grenzwerte der EU-Badege-wässerrichtlinie und wird als Brauch-

wasser im Produktionsbetrieb und aufder Kläranlage verwendet oder in dieAlte Aare eingeleitet.

Der Energiebedarf für die VRM®

Membranfiltration beträgt lediglichein Drittel des Energiebedarfs fürdie Abwasserbelüftung und liegtdamit um einiges tiefer als bei ande-ren Membrananlagen.

vonJohannes [email protected] HUBER AG, Kriens (CH)

Blick auf die Feinsiebstraße: Die beiden im Hauptgerinne installierten Maschinen mitMaschengewebe von 1,0 mm ausgestattet

Betriebsgebäude MembranfiltrationNach-belüftung Belebungsbecken

Page 15: Huber Report - Ausgabe 2/2006, deutsch

Seite 15 Kleinkläranlagen

In der Vergangenheit wurden Kleinklär-anlagen wegen ihrer einfachen techni-schen Ausbildung und der seinerzeitbegrenzten Reinigungsleistung oftmalsnur als provisorische Lösung angese-hen. In den letzten Jahren hat sich derKleinkläranlagenmarkt allerdings er-heblich gewandelt. Die sicherlich inno-vativste und fortschrittlichste Technikstellen Membran-Kleinkläranlagen dar,die seit Juli 2005 mit allgemeiner bau-aufsichtlicher Zulassung auf dem Markterhältlich sind. Diese Anlagen sindmomentan in aller Munde und viel dis-kutiert.

Die Firma HUBER hat seit nunmehr überdrei Jahren Erfahrung mit dem Betriebund der Praxistauglichkeit dieser Anla-gen und ist die erste Firma, die dieZulassung für eine Kleinkläranlage mitUltrafiltration erhielt. Reinigungslei-stung und Ablaufqualität von Mem-brananlagen sind unbestritten das Maßder Dinge, dabei sind diese Anlagen –entgegen ihrem Ruf – unkompliziert zubetreiben und zu warten.

FunktionsprinzipEine Membrankleinkläranlage bestehtaus einer Vorklärung, in der Feststoffeaus dem Abwasser sedimentieren, einerbiologischen Stufe und einer nachge-schalteten Membranfiltration.Die biologische Abwasserereinigungerfolgt nach dem Prinzip des Bele-bungsverfahrens, d. h. submerse Bio-masse bildet so genannte Belebt-schlammflocken und baut die organi-schen Verbindungen im Abwasser ab.Der hierfür benötigte Sauerstoff wirdüber Belüftungseinrichtungen am Bo-den des Beckens eingeblasen.Neben der Sauerstoffzufuhr verursachtdie Belüftung dabei auch eine guteDurchmischung im Becken. Die Tren-nung des gereinigten Abwassers vomBelebtschlamm übernehmen getauchteUltrafiltrationsmembranen.

Diese Membranen sind Filtern gleichzu-setzen, über die das biologisch gereinig-te Abwasser abgezogen wird. Durch diefeinen Poren der eingesetzten Ultrafil-trationsmembran (38 nm) werdenselbst Bakterien und nahezu alle Keimezurückgehalten.

Verfahrensspezifische VorteileNeben der hervorragenden Ablaufqua-lität zeichnet sich das Membranbele-bungsverfahren vor allem durch eineenorme Steigerung der Reinigungska-pazität aus. Durch den vollständigenRückhalt der Biomasse mittels derMembranfiltration kann mit weitaushöheren Biomassekonzentrationen ge-arbeitet werden als bei konventionellenBelebungsverfahren. Ohne Einbußen inder Funktion der eingesetzten Mem-bran können Konzentrationen von biszu 12 kg Trockensubstanz pro Kubikme-ter Belebungsbeckenvolumen einge-stellt werden. Dadurch liegt das Leis-tungsvermögen der Membranbelebungweit über dem eines konventionellenbiologischen Abwasserreinigungsver-fahrens mit max. 4 kg Trockensubstanzpro Kubikmeter.

Dieser Umstand ermöglicht es, dassMembranbelebungsanlagen in wesent-lich kleinere Belebungsvolumina einge-baut werden könnten als konventionel-le Anlagen. Bei einer Steigerung des TS-Gehalts von beispielsweise 4 kg/m3 auf8 kg/m3 ergäbe sich gegenüber konven-tioneller Abwasserreinigungstechnikbereits eine Halbierung des erforderli-chen Beckenvolumens.

Ökologisches Klostergut Staudenhof bei Plankstetten.

Für den Fall, dass sich die zu entsorgen-de Einwohnerzahl ändert oder imBereich der Gastronomie eine größereZahl von Gästen zu bewirten ist, kanndurch eine Steigerung der Konzentrati-on der Mikroorganismen die Leistungs-fähigkeit der Anlage ohne Vergröße-rung des Belebungsvolumens leicht andie anfallenden Schmutzfrachten ange-passt werden. Für diese enorme Flexibi-lität bei sich ändernden Schmutzfrach-ten sind der modulare Aufbau und dieeinfache Erweiterbarkeit dieser Anlagenbesonders vorteilhaft.Ein weiterer verfahrensspezifischer Vor-teil liegt in der Betriebsstabilität dieserAnlage in Unter- und Überlastphasen.In der bereits erwähnten erhöhten Bio-massekonzentration steckt neben derSteigerung der Reinigungskapazität einenormes Potenzial der Biologie, äußerstflexibel auf Unter- und Überlastphasenbezüglich Schmutzstofffrachten zu rea-gieren. Dies liegt vor allem an Adsorp-tionsprozessen an der Belebtschlamm-masse, so dass Schmutzstofffrachtenzuerst adsorbiert und anschließendabgebaut werden.

Im Gegenzug zu allen anderen Syste-men besteht bei Membranbelebungs-anlagen ein direkter Zusammenhangzwischen Biologie und Filtration. Aufeine nicht funktionierende oder abge-storbene Biologie würde die Membranumgehend mit Verblockung reagierenund somit diesen Missstand anzeigen.Durch die „hydraulische Barriere“, diedie Membran für den Abwasserflussdarstellt, bieten Membrananlagensomit eine zusätzliche Sicherheit, dieUmwelt nicht unbemerkt zu verschmut-zen. Ist ein Durchsatz von gereinigtemWasser nicht ausreichend gewährlei-stet, kann dies unverzüglich sehr ein-fach über Durchfluss- oder Druckmes-sung signalisiert und frühzeitig eineGewässerverschmutzung vermiedenwerden.Der wohl größte Vorteil der Membran-anlagen liegt in der hervorragendenAblaufqualität. Während der Belebt-schlammprozess die eigentliche Abwas-serreinigung übernimmt, ermöglicht diePorengröße und die damit verbundeneTrenngrenze der eingesetzten Ultrafil-trationsmembrane einen Rückhalt na-

hezu aller Bakterien und Keime. DieHygieneanforderungen der EU-Richtli-nie für die Qualität von Badegewässernwird dadurch sogar deutlich unter-schritten. Das hygienisch einwandfreieAbwasser kann einer Wiederverwen-dung als Betriebswasser z. B. zur Toilet-tenspülung, Gartenbewässerung etc.dienen. Außerdem ist es ideal für dieVersickerung in selbst sensitiven Gebie-ten (z.B. Karst- oder Wasserschutzge-bieten) geeignet.

Praxistauglichkeit und Anwen-dungsbeispieleDie enorme Nachfrage nach Kleinklär-anlagen mit Membranfiltration ist einBeweis dafür, dass ein großer Bedarf fürdiese innovative und fortschrittlicheTechnik herrscht. Die Beweggründe,sich für eine Kleinkläranlage mit Mem-brantechnik zu entscheiden, sind dabeiso unterschiedlich wie die Anwen-dungsfälle selbst. Beweggründe sindunter anderem, dass� hohe Reinigungsleistungen gesetz-

lich gefordert sind,� Membrananlagen bei Hygienisie-

rung im Gegensatz zur Versickerungüber die belebte Bodenzone diekostengünstigere Gesamtlösungdarstellen

Luftaufnahme vom Golfplatz Beilngries

� Membrananlagen hinsichtlich Hy-gienisierung die technisch zuver-lässigste Lösung bieten

� ökologische Vorteile überzeugenoder

� der Kunde gezielt die Wieder-verwendung des gereinigten undhygienisch einwandfreien Abwas-sers anstrebt.

Die nachfolgend dargestellten Aus-führungsbeispiele aus hunderten vonInstallationen im In- und Ausland sollenIhnen einen Einblick über die zahlrei-chen Einsatzgebiete verschaffen:

Gesetzliche Anforderung an Privat-haushalte im sensitiven Karstge-biet:Im Karstgebiet werden aus Gewässer-schutzgründen weitergehende Anfor-derungen an die Abwasserreinigunggestellt. Neben der Hygienisierung wirdhier ein besonderes Augenmerk auf dieStickstoffelimination gelegt. Diese führ-te bei dieser 4-EW-Anlage aus dem imKarstgebiet liegenden Markt Kastl zurgesetzlichen Forderung der Ablaufklas-sen D, +H (Denitrifikation und Hygieni-sierung). Die Membranfiltration vonHUBER erfüllt gemäß ihrer Bauartzulas-sung die geforderten Ablaufklassen.Aufgrund der Platzproblematik wareine Hygienisierung über eine Versicke-rung mittels belebter Bodenzone –unabhängig von deren Problematik –nicht möglich. Ein detaillierter Kosten-vergleich zeigte zudem, dass bei Einsatzder Membranfiltration die Investitions-kosten erheblich günstiger liegen alsherkömmliche biologische Systeme mitAblaufklasse D und nachgeschalteterVersickerung über eine belebte Boden-zone. Die Betreiber der Anlage sind sehrerfreut, weil das elektronische Betriebs-tagebuch einen hohen Komfort ermög-licht. Die Betriebsdaten müssen nichtmonatlich per Hand notiert werden,sondern können im Zuge der Wartungper Laptop ausgelesen werden.

Klostergut mit ökologischem Land-bau und WasserwiederverwendungBeispielhaft für eine dezentrale Abwas-serentsorgung ist die BenediktinerabteiPlankstetten. Die Landwirtschaft desKlosters wurde 1994 komplett auforganisch-biologische Wirtschaftsweiseumgestellt.Die klösterliche Hofstelle in Staudenhofentsorgte bis vor kurzem das häuslicheAbwasser über eine Drei-Kammer-Gru-be. Von dort aus wurde das Abwasser indie Güllegrube geleitet. Obwohl diesden gesetzlichen Vorgaben für einenlandwirtschaftlichen Betrieb entspricht,wollten die Mönche ihre ökologischeBetriebsweise im Bereich der Abwasse-rentsorgung verbessern. Das Klostergutentschied sich vor allem aus ökologi-schen Gründen für eine Kleinkläranlagemit Membranfiltration nach dem neue-sten Stand der Technik. Obwohl ledig-lich die Ablaufklassen C, +H gefordertwaren, entschied man sich vor allemaus ökologischen Gründen für diesehochwertige Technik.Die vorhandene Drei-Kammer-Grubekonnte problemlos mit dem techni-schen Einbausatz der Membrananlagefür 8 EW nachgerüstet werden.Aufgrund der hervorragenden Ablauf-qualität des gereinigten Abwassers –auch hinsichtlich Keimbelastung – kanndies beispielhaft in diesem Fall zusam-men mit Regenwasser in einer Zisternegesammelt und zur Reinigung des land-wirtschaftlichen Maschinenparks sowiezur häuslichen Toilettenspülunggenutzt werden.

Wasserwiederverwendung zur Be-wässerung eines GolfplatzesIn der Gemeinde Beilngries entstand einneuer Golfplatz, harmonisch eingebet-tet im Ottmaringer Tal. NaturbelasseneFairways, abwechslungsreiche Schwie-rigkeiten und sanfte Hügel sind dort fürGolfer jeder Spielstärke interessant.Den Golfern steht nach ihren Spielenund Turnieren ein idyllisch gelegenesClubhaus zum Entspannen und fürFestivitäten zur Verfügung. Dabei wirdAbwasser produziert, für dessen Entsor-gung eine angemessene dezentraleBehandlung erforderlich war.

Als geeignetes Abwasserbehandlungs-system hat die HUBER MembraneClear-Box® die Platzreife erhalten, zumal derAblauf nach der Membranfiltration her-vorragend zur Bewässerung der Grün-flächen verwendet werden kann. DieAnlage wurde auf 50 Einwohnergleich-werte bemessen und mit drei Beton-behältern à 12 m3 ausgeführt. Der ersteBehälter dient der Vorklärung desAbwassers, der zweite Behälter ist auf-grund des diskontinuierlichen Anfallsmit einer Zulaufpumpe als Pufferbehäl-ter ausgeführt und der dritte Behälterstellt das Volumen für die Membranbe-lebung zur Verfügung. Die hoheAblaufqualität der Anlage erlaubt eineEinleitung des Permeats in einen platz-eigenen Teich. Die Bewässerung derGrünflächen erfolgt über eine Bereg-

nungsanlage, die das Wasserreservoirdes Teiches nutzt. Somit wird das gerei-nigte Abwasser von der HUBER Mem-brananlage nach Zwischenspeicherungim Teich zur Bewässerung des Golfplat-zes wiederverwendet.

WartungOft diskutierte Themen bei Membran-anlagen sind die angeblich wesentlichkompliziertere und aufwendigere War-tung sowie mögliche Probleme, diedabei auftreten können. Der Wartungs-umfang von Membrananlagen unter-scheidet sich im Gegensatz zu anderenkonventionellen Kleinkläranlagen (z.B.SBR-Anlagen) lediglich darin, dass lautBauartzulassung einmal jährlich dasMembranmodul zu tauschen und beider geforderten Analytik jeder zweitenWartung eine Trübungsmessung imAblauf durchzuführen ist. Diese kannwiederum entfallen, falls sie mit demTausch des Moduls zusammenfällt. DieWartungskonzepte sind von Herstellerzu Hersteller unterschiedlich. Um nega-tive Auswirkungen durch solch frag-würdige Vorgaben des DIBts auf denKunden zu vermeiden, hat man sich imHause HUBER ein intelligentes War-tungskonzept ausgedacht. Natürlich istes nicht notwendig, sich jährlich einneues Membranmodul anzuschaffen.Der Modultausch ist im Rahmen einesWartungsvertrages bereits enthaltenund lediglich mit einem geringen Mehr-preis für die Regeneration veranschlagt.Im Tauschverfahren wird ein regenerier-tes, praktisch neuwertiges Modul zurVerfügung gestellt, was bei ordnungs-gemäßem Betrieb eine lebenslangeGarantie auf die Funktionalität desHerzstücks - das Membranmodul selbst- gewährleistet. So wird aus einer Vor-gabe, die scheinbar einen Mehrauf-wand verursacht, die Sicherheit für den

Kunden, jährlich ein funktionsfähigesMembranmodul zu bekommen.Dadurch dass sich die Wartungsaufga-ben von Membrananlagen unwesent-lich von konventionellen Anlagen unter-scheiden, kann die Wartung von regio-nalen Firmen, die sich seit Jahren aufdem Kleinkläranlagenmarkt etablierthaben, durchgeführt werden. Die FirmaHUBER arbeitet mit Vertriebs- und Servi-cepartnern zusammen, die ein profess-ionelles und flächendeckendes Netz imdeutschsprachigen Raum bilden. Somitsind� kurze Wege und schnelle Reak-

tionszeiten� intensive Beratung und Betreuung

vor Ort� kostengünstige Wartung

garantiert.

Zuammenfassung

Die vorgestellten Anwendungsfälleseien nur drei Beispiele aus einerVielzahl von betriebenen HUBERMembrananlagen im In- und Aus-land. Entgegen ihrem Ruf sindMembrananlagen stabil zu betrei-ben, unkompliziert nachrüstbar,kompakt, einfach zu handhaben,montage- und wartungsfreundlich.Außerdem ist die Ablaufqualität ei-ner Membranbelebungsanlage un-übertroffen. Der oftmals besagteaufwändige und kostenintensiveMembrantausch ist in intelligentenWartungskonzepten enthalten, diedem Betreiber gegen einen gerin-gen Unkostenbeitrag für die Rege-neration eine dauerhafte Funkti-onsgarantie auf das Membranmo-dul gewährleisten.Die HUBER MembraneClearBox® -als Beispiel dieser neuesten Genera-tion von Kleinkläranlagen - ermög-licht eine kostengünstige, betrei-berfreundliche und dauerhafte Lö-sung. Sie erbringt höchste Reini-gungsleistungen bei gleichzeitigsehr gutem Preis-/Leistungsverhält-nis. Somit gewährleistet diese Artvon Kleinkläranlagen einerseitseinen optimalen Gewässerschutzfür unsere Umwelt und stellt ande-rerseits eine zukunftsichere Investi-tion für den Endkunden dar.

vonSimone [email protected]

Idyllisches Clubhaus des Golfclubs Beilngries

Die MCB hat viele Vorteile - stabil zu betreiben, unkompliziert nachrüstbar, kompakt, einfach zu handhaben, montage- und wartungsfreundlich....

Praxistauglichkeit der HUBER MembraneClearBox® wird Tag für Tag unterBeweis gestellt

Page 16: Huber Report - Ausgabe 2/2006, deutsch

Edelstahlausrüstungsteile Seite 16

Sonderanfertigung von Edelstahl-Türen im Wasserwerk Möln

Was haben Edelstahltüren mitTill Eulenspiegel gemein?So um 1300 mag Till Eulenspiegel inKneitlingen geboren sein. Rund 50 Jah-re später kam er nach Mölln, wo er nachwenigen Wochen im Heiliggeist- Hospi-tal sein Leben beschloss. Das Gebäudein der heutigen Seestraße wird urkund-lich schon 1229 erwähnt und warursprünglich ein Armen- und Siechen-haus. Dennoch ist Till, der Mölln zuEulenspiegelstadt werden ließ, lebendigwie eh und je. Sein hintergründigerHumor macht ihn unsterblich. Die Stadtehrt ihren prominentesten Bürger nochheute mit gebührendem Respekt. Werkennt nicht seine Streiche, „zusammen-gebundene Schuhe?“.

So berühmt werden wohl unsere zweiEdelstahltüren nicht werden, aber fürden ihnen zugedachten Zweck erfüllendie Produkte sicherlich auch ihre eigent-liche Aufgabe im Wasserwerk Mölln.Auch bei Nachrüstungen gibt es immerwieder die Möglichkeit, die zu ver-schließenden Betriebsöffnungen miteigens dafür angefertigten Edelstahl-türen auszustatten. Hier ein Beispieleiner Sonderanfertigung im Wasser-werk Mölln als Edelstahltür mit umlau-fendem Zargenrahmen im geschlosse-nen und offenen Zustand (siehe Fotos).

Den Auftrag erhielt die HANS HUBERAG von den Vereinigten StadtwerkenBad Oldesloe, Ratzeburg, Mölln.

vonPeter HoltfreterBüro [email protected]

HUBER Edelstahltür im WW Mölln, DINlinks, geschlossen

HUBER Edelstahltür im WW Mölln, DIN links, geöffnet

Edelstahltore und -türen für das Wasserwerk Curslack

Funktionalität und SicherheitFunktionalität und Sicherheit müssensich nicht ausschließen.So wurden im Bereich des Wasserwer-kes Curslack, Hansestadt Hamburg imBauwerk K14a Edelstahltore und -türenmit Jalousien eingebaut, die im Bedarfs-fall die gesamte Durchgangsöffnungfreigeben können. Erster Einsatzfallwaren Umbauarbeiten am HUBER

RakeMax® im Bauwerk K14a in diesemJahr, der dort zur Flusswassersiebungeingesetzt ist. (Bild 1: SicherheitstorWK3)

vonPeter HoltfreterBüro [email protected]

Bild 1 : Sicherheitstor mit beweglicherJalousie WK3, WW Curslack im Bau-werk K14a

Bild 2 : Sicherheitstüren mit starrerJalousie WK3, WW Curslack im Bau-werk K14a

Unkomplizierte Montage, sicherer Überflutungsschutz

Hochwasserschutz für das Kloster inWeltenburg

Die „Weltenburger Enge“ oder Donau-durchbruch ist der letzte Wildflussab-schnitt der Donau in Bayern. Beiderseitsdes Flusses erheben sich felsenreicheSteilhänge, die von Laubmischwäldernund kleinen Flächen mit Trockenrasenund Gebüschen bestanden sind. Zu die-ser einmaligen Naturschönheit kommtdie kulturelle Bedeutung des Ortes:Weltenburg gehört nach heutigemKenntnisstand zu den ältesten KlösternBayerns.Die klösterliche Kultur in unserem Lan-de, die das gesamte Mittelalter wesent-lich prägte, nahm hier ihren Ausgang.Das Kloster wurde um 610 durch dieKolumbanermöche Eustasisus und Agi-lus aus Luxueil gegründet. Heute prä-sentiert sich die Benediktinerabtei alsbarocke Anlage aus dem 18. Jahrhun-dert. Sie wurde unter Abt Maurus Bächlzwischen 1713 -1718 erbaut. Das Klo-ster liegt auf einer Landzunge oder bes-ser einer Kiesbank.

de. Aufgrund unserer Erfahrung im Bauvon Drucktüren und überflutungssiche-ren Türen war die Abdichtung keinunlösbares Problem. Ein Test bei derBundesuniversität in München bestätig-te dem Baukern eine absolute Dichtig-keit des HUBER Prototyps.Da im Hochwasserfall 50 Elemente insehr kurzer Zeit montiert werden müs-sen, spielt das Gewicht der einzelnenElemente eine nicht zu unterschätzendeRolle. Die Konstruktion wurde alsMischbauweise von Aluminium undEdelstahl aufgebaut. So wurde gewähr-leistet, dass die größten Elemente nurein Gewicht von unter 60 kg haben undvon 2 Personen (in der Regel die Feuer-wehr) leicht in Position gebracht wer-den können. Ebenso muss die Handha-bung absolut unkompliziert und auchvon jedermann beherrschbar sein. Ausdiesem Grund werden die Elemente anden vorhandenen Fenstergittern voninnen mit Gewindestangen vorge-

Die Klosterflügel folgen nicht der Geo-metrie, sondern dem Verlauf des Flussu-fers.Statt einen Idealplan zu verwirklichenund große Erdmassen zu bewegen, füg-te der Baumeister die Gebäude in dieLandschaft ein.Durch die sehr idyllische Lage des Klo-sters ist es Anziehungspunkt für Tau-sende von Besuchern, aber auch durchHochwasser sehr gefährdet.Seit etwa vier Jahren wird das Kloster-gebäude Stück für Stück restauriert,wobei dem Hochwasserschutz sehrhohe Bedeutung zukommt.Zusammen mit dem Kloster Welten-burg, dem WasserwirtschaftsamtLandshut, dem Architekturbüro Magerlund der Fa. HUBER wurden Schutzele-mente entwickelt, die das Eindringenvon Hochwasser durch die neun Keller-fenster und die 50 Fensteröffnung einin den einzelnen Gebäuden entlang derDonau verhindern.Da es sich um denkmalgeschützte Bau-werke handelt, durfte an der Fassadenichts verändert werden. Die Fassadeselbst besteht aus Putz, der nicht unbe-dingt glatt und eben ist. Die Sohlbankund ein Gesimse um die Fenster beste-hen aus Naturstein und haben Toleran-zen untereinander von 25 bis 30 mm.Diese Toleranzen konnten nur dadurchaufgefangen werden, dass das gesamteFenster inklusive der Sohlbank und desumlaufenden Gesimses abgedeckt wur-

spannt. Als Werkzeug zur Vorspannungdient dabei eine Rundstange oder einSchraubenzieher. Sobald das Hochwas-ser an den Schutzelementen ansteht,unterstützt der Wasserdruck die Dich-tigkeit, da die Dichtung gegen dasMauerwerk gepresst wird. Je Elementsind nur drei bzw. vier Fixiereinheiten zubedienen. Ein Probeaufbau mit der frei-willigen Feuerwehr Kelheim bestätigte

die einfache Handhabung der Schutz-elemente. Durch die verschiedenenHöhenlagen der Fenster wurden vierverschiedene Typen von Schutzelemen-ten gebaut und mit großen farblichenSchildern gekennzeichnet. Die Lage-rung der Elemente erfolgt auf Rungen,die nach einem mit der Feuerwehr unddem Architekturbüro festgelegtenSystem, erfolgt. Durch diese und nochweitere Maßnahmen, wie zum Beispieldie Untergrundabdichtung und dieDammbalkenverschlüsse an den Ein-gangstoren, wird zukünftig ein enormerSchaden durch Hochwasser am KlosterWeltenburg verhindert und dieses ein-malige Bauwerk der Nachwelt erhalten.

Auf diesem Wege möchten wir unsnoch einmal für die konstruktive undhervorragende Zusammenarbeit beiallen Beteiligten, insbesondere bei AbtThomas (Kloster Weltenburg), Hr. Archi-tekt Magerl und Hr.Limmer (Architek-

turbüro Magerl), Hr. Habersbrunner

(Wasserwirtschaftsamt Landshut) und

Hr. Sinzenhauser (Feuerwehr Kelheim)

bedanken.

von

Stefan Wittl

Geschäftsbereichsleiter Edelstahl

[email protected]

Schutzelemente sichern das Wirtschaftsgebäude künftig vor Hochwasser

Dammbalkenverschluss verhindet das Eindringen von Wasser und Schlamm

Immer häufiger wurde Weltenburg in den letzten Jahren von Hochwasser heimgesucht: Pfingsten 1999, August 2003 und imAugsut 2005. Hier ein Bild vom Hochwasser 2005.

Page 17: Huber Report - Ausgabe 2/2006, deutsch

Seite 17 Edelstahlausrüstungsteile

Fa. HUBER saniert zwei Brillenbehälter

Sanierung des HochbehältersSteinhagen abgeschlossenDie Gemeindewerke SteinhagenGmbH, Kreis Gütersloh, betreiben denHochbehälter Steinhagen seit der Fer-tigstellung im Jahr 1972. Diese Anlagebesteht aus zwei Brillenbehältern mitinsgesamt 4 Kammern (2 Kammern proBehälter) und einem Inhalt von 550 m3

Wasser je Kammer, somit also 2200 m3

Gesamtvolumen.Die Sanierung des ersten Brillenbehäl-ters begann im Jahr 2004 und solltenach der Entscheidung der Gemeinde-werke nach dem neuesten Stand derTechnik ausgeführt werden. Unteranderem wurde die bestehende Chlor-kautschukbeschichtung der Wasser-behälter durch eine Mineralbeschich-tung ersetzt. Einspeisungs-, Entnahme-und Überlaufrohre sowie die für dieTrinkwasserwasserspeicher ausgelegtenLuftfilteranlagen wurden durch dieHANS HUBER AG gefertigt, geliefertund eingebaut, ebenso die Edelstahl-

fenster, die aus optischen und hygieni-schen Gründen zur Ausführung kamen.Die Objektsicherung erfolgte durch eineHUBER-Sicherheitstür der Widerstands-klasse 4. Abgeschlossen wurde dieSanierung der beiden Brillenbehälter imSommer 2006.

Herzlichen Dank an das Betriebsperso-nal der Gemeindewerke SteinhagenGmbH für die freundliche Unterstüt-zung während der Montage!

vonWolf-Dietrich GräperBüro [email protected]

Sanierung zur Einhaltung der Unfallverhütungsvorschriften

Sanierung der Brunnenstube 9 desWasserwerkes Feldhausen erfolgreichabgeschlossenDie GEW Wilhelmshaven betreibt dasWasserwerk Feldhausen in der Gemein-de Schortens. Die aus dem Jahr 1943bestehende Brunnenstube 9, aus derTrinkwasser zur weiteren Aufbereitunggefördert werden, stand aus Wartungs-gründen, wegen Leckagen und Umset-zung der zur Zeit gültigen Unfallverhü-tungsvorschriften zur Sanierung an.Nach der Besichtigung der HUBER-Edel-stahlschächte auf der Insel Baltrum, diedurch den Oldenburgisch-Ostfriesi-schen Wasserverband betrieben wer-den, fiel die Entscheidung zugunstender HANS HUBER AG aus. Durch die tat-kräftige Unterstützung seitens desBetriebspersonals des WasserwerkesFeldhausen und die ausgezeichneteKoordination durch die Herren HaraldFeith und Jürgen Wilken konnte diesesProjekt innerhalb kürzerster Zeit mon-tiert werden. Vielen Dank!

Die GEW Wilhelmshaven plant zur Zeitdie Umsetzung eines Lehrpfades aufdem Gelände des Wasserwerke Feld-hausen. Ziel der GEW ist die Fertigstel-lung des Lehrpfades zum Tag des Was-sers” am 22. März 2007.

vonWolf-Dietrich GräperBüro [email protected]

Alte Brunnenstube mit HUBER Schacht-abdeckung vor der Sanierung

HUBER-Edelstahl Fertischacht vor derMontage

Der Rechenraum und E-Raum sind durch HUBER-Sicherheitstüren gesichtert

KA Domsühl - Betriebssicherheit auch nachJahren

Im Sommer 2003 haben wir als HANSHUBER AG für den Zweckverband Par-chim, eine zweiflügelige Sicherheitstürvom Typ TT2.2/WK3, eine Innentür TypTT1.1 in Sonderausführung, sowie eineKompaktanlage vom Typ Ro5 (mit Ro 2600/2 mm, 20 l/s, oberirdisch aufge-stellt, unbelüftet), für das Objekt Dom-sühl geliefert. Eingebaut wurden dieTeile damals von der Firma DanielisAnlagenbau aus Schwerin.Nach dreijähriger Betriebszeit wurdendie Teile im Oktober 2006 von unseremAußendienstmitarbeiter während einesBesuches auf der Kläranlage begutach-tet. Die Betreiber äußerten sich dabeidurchweg positiv über die Betriebssi-cherheit der Türen und der Kompaktan-lage. Der Wunsch des Kunden nacheiner optimalen Einstellung der Presszo-nenspülung konnte gleich vor Ort erle-digt werden. Ansonsten gab es keinerleiProbleme mit dem Betrieb der Kom-paktanlage, die das Abwasser der OrteSeverin und Domsühl mechanisch vor-reinigen.Durch den Einbau einer einbruchhem-menden, zweiflügeligen Tür ist sowohleine ausreichend große Öffnung fürden Zugang zum Rechengebäude, alsauch ein optimaler Schutz vor unbefug-tem „Besuch“ gegeben.

vonPeter HoltfreterBüro [email protected]

Besonders stabil gegen Vandalismus gebaut

Schachtabdeckung für denZweckverband Bodensee

Komplett monierter HUBER Edelstahl Fertigschacht.

HUBER Sicherheitstür WK 3 als Zugang in das Rechengebäude

HUBER Edelstahltür Typ TT 1HUBER Kompaktanlage vom Typ Ro 5 mit Siebanlage Ro 2 600/2 mm

Einbruchhemmende SchachtabdeckungEinbruchhemmende Tür schützt vorVandalismus

HUBER Edelstahl Schachtabdeckung in verschiebbarer Ausführung.

Der Zweckverband Bodensee-Wasser-versorgung (BWV) ist ein in weiten Tei-len Baden-Württembergs tätiges Fern-wasserversorgungsunternehmen, das180 Verbandsmitglieder (146 Städteund Gemeinden und 34 Wasserversor-gungs-Zweckverbände) mit Trinkwasserbester Wasserqualität beliefert. Etwa 4Millionen Bürger beziehen ihr Trinkwas-ser von der BWV. Die Wasserabgabebeläuft sich auf jährlich etwa 130 Millio-nen Kubikmeter.

Das Wasser gewinnt die BWV aus demÜberlinger See. Der Weg des Wassersbeginnt bei der Wasserentnahme ausdem Überlinger See, geht weiter überdas Seepumpwerk und die Wasserauf-bereitung auf dem “Sipplinger Berg”und über das insgesamt ca. 1.700 Kilo-meter lange Rohrnetz bis zu den Ver-bandsmitgliedern.Wichtige Knotenpunkte im Leitungssy-stem der BWV sind die Abzweigschäch-te. Im Abzweigschacht Thannheimzweigen von der Hauptleitung DN 1100Nebenleitungen und Verstärkungslei-tungen ab. Beide Leitungen sind imSchacht durch eine Rohrbruchsicherunggegen Rohrschäden gesichert. Ebensosind in diesem Abzweigschacht nochumfangreiche elektrische Anlagen undFernwirkanlagen untergebracht. Allesin allem also nun ein Bauwerk, dasdurch seine Einbauten in der Rangfolgeder Schächte weit oben anzusiedeln ist

und dessen Einstieg, wegen der bes-seren Zugänglichkeit für das Betriebs-personal und auch bezüglich der Anla-gensicherheit gegen unbefugtenZutritt, Einbruch, Vandalismus etc.besonders gestaltet sein muss. Da einHochbau wegen weitreichenden Pla-nungs- und Genehmigungsverfahrennicht in Frage kam, hat man sich füreinen Tiefbau entschieden In Zusam-menarbeit mit der Planungsabteilungder BWV wurde als Einstieg in das Bau-werk eine verschiebbare Schachtab-deckung gewählt. Diese Schachtab-deckung kann wegen der besserenZugänglichkeit für das Betriebspersonalkomplett verschoben werden und wur-de bezüglich der Anlagensicherheitgegen unbefugten Zutritt, Einbruch,Vandalismus etc. besonders stabil undverschließbar gestaltet. Eine mittigeÜberhöhung sorgt für das Abfliesenvon Regenwasser und diverse Dichtun-gen und Bürsten im Verschiebebereichhalten den Schacht trocken.

Durch diese Maßnahme wurde einwichtiges Schachtbauwerk auch opti-mal dem Landschaftsbild angepasst.

von

Stefan Wittl

Geschäftsbereichsleiter Edelstahl

[email protected]

Page 18: Huber Report - Ausgabe 2/2006, deutsch

Seite 18 HUBER allgemein

Impressum:

REPORT der HANS HUBER AG

Aktuelle Nachrichten für die Kun-den und Freunde der HANSHUBER AG

Ansprechpartner:

Christian Stark

Jasmin Schubert

Adresse:

Hans Huber AG

Maschinen- und Anlagenbau

Industriepark Erasbach A1

92334 Berching

Tel.: 08462/201-385

Satz/Layout:

HUBER Marketing

Erscheinungstermin:

November 2006

Druck:

M. W. Bauer, Beilngries

Auflage dieser Ausgabe41.000

Nutzen Sie wieder Ihre Gewinnchance1. Preis: DVD - Recorder

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Mitmachen können alle HUBERREPORT-Bezieher. Ausgenommensind Mitarbeiter und Angehörigeder Firma HUBER. Bei mehreren rich-tigen Lösungen entscheidet das Los.Der Rechtsweg ist augeschlossen.Die Gewinner werden schriftlichbenachrichtigt.

Unsere Fragen

1. Warum erhielt Hans Huber den Deutschen Umweltpreis 2006?

a) Weil er in Schwellen- und Entwicklungsländern qualitativ hoch-wertige und robuste Technologien zur Frischwasseraufbereitungund Abwasserbehandlung entwickelt und erfolgreich vertreibt.

b) Weil er wichtige Erkenntnisse zur Klimaerwärmung liefert.

c) Weil der ROTAMAT® Feinstrechen Ro 1 20.000 Mal verkauft wurde.

2. Die wievielte Maschine verkauft HUBER nach Österreich?

a) 5000ste

b) 1500ste

c) 1000ste

3. Was bedeutet die Abkürzung RoS 3Q?

a) HUBER Dekanterzentrifuge

b) HUBER ROTAMAT® Schneckenpresse

c) HUBER Bogenpresse

4. In welchem Land hat die Firma HUBER seit Juni 2006 ein neuesForschungsprojekt?

a) Afrika

b) Australien

c) Algerien

d) Argentinien

Ankreuzen, auf Postkarte kleben oder in ein Kuvert stecken und ab gehtdie Post!

Gewinner aus REPORT 1/061. Preis: Schlagbohrmaschine

im Wert von 300,– O

Manfred Rausenberger,72666 Neckarfrailfingen

2. Preis: Schlagbohrmaschineim Wert von 200,– O

Michael Berg10409 Berlin

3. Preis: Schlagbohrmaschineim Wert von 150,– O

W. Bohr54568 Gerolstein

Herzlichen Glückwunsch!

Bitte hier abtrennen!

Von Töging hinaus in die Welt!

25 Jahre Elektro Franz Spangler– 25 Jahre PartnerschaftMit einem großen Festwochenendebeging der Mittelstandsbetrieb elektroFranz Spangler GmbH in Töging sein25-jährige Betriebsjubiläum. Der Elek-tromeister Franz Spangler legte im Jahr1981 den Grundstein für das heuteweltweit aktive Unternehmen, dasAutomatisierungstechnik für internatio-nale Kunden entwickelt, produziert undin Betrieb nimmt.Bei der festlichen Jubiläumsfeier amFreitag begrüßten die Geschäftsführerdes Unternehmens, Hannelore Spang-ler und Helmut Graspointner, über 200Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesell-schaft im festlich geschmückten Fest-zelt auf dem Betriebsgelände des Unter-nehmens. Mit Dipl.-Ing. Hans G. Huber,Vorstand des HANS HUBER AG, hielt einlangjähriger Kunde des Unternehmensdie Festrede des Abends. In Ihrer wür-digten Grußworte Alois Karl (MdB), Dr.Wolfgang Kunert (Regierungspräsidentder Oberpfalz), Landrat Albert Löhnersowie den Dietfurter BürgermeisterFranz Stephan die außergewöhnlicheEntwicklung des Unternehmens in denvergangenen 25 Jahren. Alle Verant-wortlichen und Mitarbeiter von Spang-ler freuten sich über den überwältigen-

den Besuch der Veranstaltung, sowieüber die lobenden Worte der prominen-ten Redner. Chris Wittl and friends,sowie die Showeinlage der AltneihauserFeierwehrkapell’n sorgten für besteStimmung und Unterhaltung.Beim „Tag der offenen Tür“ am Sams-tag bot Spangler ein abwechslungsrei-ches und attraktives Rahmenprogrammfür die ganze Familie. Neben Betriebs-besichtigungen lockten Gaumenfreu-den und Live-Musik des Englersee-Quartetts die Bevölkerung in Scharen,um einmal „hinter den Kulissen“ desinnovativen Unternehmens zu blicken,das über 60 Mitarbeiter aus der Regionbeschäftigt. Ein besonderes Highlightdes Festwochenendes war die eigensdafür initiierte Ausstellung des Künst-lers Franz Pröpster-Kunzel, die ein-drucksvoll unter Beweis stellte, wie sichKunst und Wirtschaft ergänzen.Die Geschäftsführung dankt im Rah-men der Feierlichkeiten ihren Kundenfür die gute und oftmals langjährigeZusammenarbeit sowie den Spangler-Mitarbeitern für deren loyale und lei-stungsstarke Arbeit, die es ermöglicht,dass Spangler auch für eine positiveZukunft gerüstet ist.

v. l.: Albert Löhner (Landrat), Franz Stephan (Bürgermeister), Hannelore Spangler(Geschäftsführerin), Helmut Graspointner (Geschäftsführer), Tina Spangler (Assis-tentin der Geschäftsführung), Alois Karl (MdB), Hans G. Huber (Festredner) und Dr.Wolfgang Kunert (Regerungspräsident Oberpfalz).

Füllen Sie den Fragebogen aus undsenden Sie diesen an:

Hans Huber AG

Postfach 63

D-92332 Berching

Absender nicht vergessen!

Förderung junger Wasserwirtschaftler

HANS HUBER AG unterstütztFachexkursion vom DWA-Landesverband BayernFür eine verstärkte Nachwuchsförde-rung hat der DWA-Landesverband Bay-ern am 4. und 5. Oktober 2006 eineFachexkursion speziell für junge Was-serwirtschaftler unter 30 Jahren veran-staltet. Ziel der Fachexkursion war es,Berufsanfängern, aber auch Studentenund Schülern, in Hinblick auf die künfti-ge Berufswahl das interessante Fachge-biet der Wasserwirtschaft anhand ver-schiedener Objekte und Gesprächspart-ner näher zu bringen. Dabei wurden diereichhaltigen Facetten der Wasserwirt-schaft, von der Abwasserentsorgungüber die Energiegewinnung bis hin zuder Gewässergestaltung aufgezeigt.Die ausgesuchten Objekte wurdensowohl aus Sicht eines Planers als auchvon Ausrüstern, Betreibern und der Ver-waltung vorgestellt. Daneben hattendie Teilnehmer die Möglichkeit mit ver-

schiedensten Fachleuten während derBesichtigungen und der Mahlzeiten zudiskutieren. Insgesamt nahmen an derFachexkursion 16 Personen aus Ingeni-eurbüros, Hochschulen, Firmen, derbayerischen Wasserwirtschaftsverwal-tung sowie einem Münchener Gymna-sium teil. Aufgrund der äußerst positi-ven Rückmeldungen der Teilnehmer zuder Veranstaltung plant der DWA-Lan-desverband Bayern diese Art derFachexkursion zukünftig regelmäßigdurchzuführen. Wir danken der HANSHUBER AG für die Unterstützung derFachexkursion.

vonWolfgang StockbauerGeschäftsführerDWA-Landesverband Bayern

Diskussion mit Hans Huber während der Mahlzeit

Am 26. August 2006 wurde Karl-JosefHuber 60 Jahre alt. Karl-Josef Huber istzusammen mit seinem Bruder HansHuber seit 1969 Gesellschafter derHANS HUBER AG. Als Mitglied des Vor-standes ist er für die Bereiche Finanzenund Produktion zuständig. Am 01. Sep-tember 2006 wurde sein 60. Geburts-tag gebührend gefeiert. Die rund 250geladenen Gäste wurden um15:30 Uhran Stehtischen mit einem Aperitif vonKarl-Josef Huber begrüßt. Das sonnigeund warme Wetter tat sein übrigesdazu. Anschließend erfolgten Führun-gen in kleinen Gruppen durch die Pro-duktionsstätten der Firma HUBER, beider die Festgäste die einzelnen Produk-tionsschritte der Firma begutachtenkonnten und über die Funktionalitätenaufgeklärt wurden. Entlang der Streckeaufgebaut waren Präsentationsstandor-te, an denen Filme über die interessan-testen Fertigungsschritte gezeigt wur-den. Dort konnten sich die Festgäste

Festakt mit hochrangigen Gästen

60. Geburtstag von Vorstand Karl-Josef Huber

zusätzlich über die hochmoderne Pro-duktion informieren.Am Produktionsende angekommen,standen verschiedene Edelstahlproduk-te, gekennzeichnet mit ihren bereitserreichten Verkaufszahlen, bereit. NachBegutachtung dieser Produkte nahmendie Gäste in Stuhlreihen platz. DieBegrüßung erfolgte durch den Vor-standssprecher Hans G. Huber. Dr.Otmar Bernhard, der Staatssekretär imBayerischen Staatsministerium fürUmwelt, Gesundheit und Verbraucher-schutz, hielten eine Festrede über„Wasser und der ProduktionsstandortDeutschland“. Im Anschluss daransprach Staatssekretär Hans Spitzner inseiner Rede die große Bedeutung derFirma HUBER in Bayern an. Der Landratdes Landkreises Neumarkt Albert Löh-ner erläuterte zum Thema „FirmaHUBER – Ein Faktor im Landkreis Neu-markt“. Außerdem folgten Grußworteweiterer Ehrengäste, wie z. B. Bürger-meister Eineder, sowie verschiedene

Vertreter aus Verbänden und Institutio-nen. Zwischen den Reden spielte dasbekannte “stadler quartett” aus Öster-reich Stücke von Mozart, Hugo Wolfund Strauss. Diese Musik war ein faszi-nierendes Erlebnis für alle Gäste. Nachden Reden wurde ein Video gezeigt. Indiesem Imagevideo wird die Geschichteder Fa. HUBER über die Entwicklungvon der Kupfer- zur Edelstahlverarbei-tung bis hin zu den heutigen, moder-nen Maschinen und Anlagen der HANSHUBER AG erläutert und fand großenAnklang bei den Gästen.Im Anschluss daran begaben sich dieFestgäste in den Bewirtungsbereich. Inguter Stimmung feierten die Festgästenoch bis spät in die Nacht. Insgesamtwar der Festakt ein voller Erfolg undwird unvergessen bleiben.

vonAbteilung Marketing

Führung der Festgäste durch die Produktionsstätten der Firma HUBER

Rede von Karl-Josef Huber