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AUS DEM INHALT: Titelthema „Klima- und Umweltschutz“ Seiten 4–29 Konjunkturpaket II „Aufträge für die Region“ Seiten 30–31 Wirtschaftsvereinigung „Netzwerker mit klarem Ziel“ Seiten 32 Service-Seiten „Ratgeber Recht und Steuern“ Seiten 34–36 Klima- und Umweltschutz Wirtschaftsmagazin für Stadt und Landkreis Gifhorn Ausgabe 1/2009

Klima- und Umweltschutz · 2010. 6. 25. · Die nächste Ausgabe des Gifhorner Wirtschaftsspiegel erscheint im Oktober 2009. Einschnitt.de Bauen und Wohnen Wünsche realisieren en

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  • AUS DEM INHALT:

    Titelthema

    „Klima- und Umweltschutz“ Seiten 4–29

    Konjunkturpaket II„Aufträge für die Region“

    Seiten 30–31

    Wirtschaftsvereinigung „Netzwerker mit klarem Ziel“

    Seiten 32

    Service-Seiten„Ratgeber Recht und Steuern“

    Seiten 34–36

    Klima- und Umweltschutz

    Wirtschaftsmagazin für Stadt und Landkreis Gifhorn Ausgabe 1/2009

  • Ein

    sch

    nit

    t.d

    e

    Bauen und WohnenWünsche realisieren

    Energie sparen

    Modern wohnen und die Umwelt schonen

    .

    Individuelle Beratungen für Ihr Eigentum

    erhalten Sie bei uns.

    Wir gehören zusammen!

  • 3Inhaltsverzeichnis/Impressum/Editorial

    Seite 3

    „Editorial“

    Seite 4-5

    „Titelthema“Handlugsfeld mit Potential

    Seite 6-7

    „Titelthema“Wesendorf Samtgemeinde als Pilot, Interview: Dr. Neumann

    Seite 8

    „Titelthema“Nahmwärme in Tiddische

    Seite 9

    „Titelthema“Erneuerbare Energien Wärme-gesetz

    Seite 12

    „Titelthema“LED

    Seite 13

    „Titelthema“Nawaro

    Seiten 14

    „Titelthema“Energiepass

    Seiten 16

    „Titelthema“Geothermie

    Seite 17–24/27

    „Titelthema“Firmenportraits

    Seiten 25-26/28-29

    „Titelthema“Umwelt und Verkehr

    Seiten 30-31

    „Konjnkturpaket“Aufträge für die Region

    Seite 32

    „Wirtschaftvereinigung Gifhorn“Netzwerke bilden

    Seiten 33

    „IHK“Situation im Bereich Ausbil-dung

    Seite 34

    „Ratgeber für Existenzgründer“Gründungsberatung o.k.-light: Gründerportrait

    Seite 35

    „Ratgeber Recht“Schutz vor Kündigung

    Seiten 36

    „Unternehmensberatung“Nachvolgeregelung

    Seite 37

    „Informationen der Volksbank“Konzept mit Synergieeffekt

    Seite 38

    „Ratgeber Steuern“wichtige Regeln

    Seite 37

    „Informationen der Sparkasse“flexibel Finanzieren

    Impressum

    HerausgeberVerlag Adolf EnkeGmbH & Co.KGAller-ZeitungSteinweg 7338518 Gifhorn

    VerlagsleitungClaas Schmedtje Frank Hitzschke

    RedaktionViola Könecke,Nancy HappCarsten Baschin(verantwortlich)

    LayoutHeike Bode

    AnzeigenverkaufsleitungHans-Jürgen Dölves

    AnzeigenteilHans-Georg Wolf(verantwortlich)

    DruckVoigt-Druck, Gifhorn

    Die nächste Ausgabe des Gifhorner Wirtschaftsspiegelerscheint im Oktober 2009.

    Ein

    sch

    nit

    t.d

    e

    Bauen und WohnenWünsche realisieren

    Energie sparen

    Modern wohnen und die Umwelt schonen

    .

    Individuelle Beratungen für Ihr Eigentum

    erhalten Sie bei uns.

    Wir gehören zusammen!

    Liebe Leserinnen und Leser, die Wirtschaftskrise ist in al-ler Munde. Mit Argusaugen werden die Entwicklungen an den internationalen Märkten beobachtet und Wege aus der Krise diskutiert. Der Klima- und Umweltschutz stellt ein chan-cenreiches Wachstumsfeld für Deutschland dar - nicht zuletzt weil die Bundesregierung einige Weichen entsprechend gestellt hat. Die aktuelle Ausgabe des Gifhorner Wirtschaftsspiegel greift das Thema auf: Wir ha-ben bei unseren Recherchen feststellen können, dass sich Betriebe und Verbände im Landkreis mit großem Engage-ment, Fachkenntnis und einem hohen Maß an Zuversicht der dynamischen Branche widmen. Wie es aussieht mit gutem Erfolg. Jörg Burmeister von der Wirtschaftsförderung des Landkreises stellte anlässlich eines Infoabends der Gifhorner Wirtschaftsvereinigung fest: „Wir haben keine Krise im Landkreis“. Viel Spaß beim Lesen.

    Viola Könecke

  • 4 Klima- und Umweltschutz

    „Der Klimawandel gehört zu den zentralen Heraus-forderungen unserer Zeit. Er beeinflusst unsere Le-bensgrundlagen und die Entwicklungschancen künf-tiger Generationen“, sagt der Niedersächsische Minister für Umwelt und Klimaschutz Hans-Heinrich Sander. Klima- und Umweltschutz hat sich zu einem komplexen Handlungs-feld mit hohem wirtschaft-lichem Potenzial entfaltet. Deutschland ist Vorreiter in Sachen Technik und Inno-vation vor allem im Bereich der regenerativen Energien. Politische Weichenstellungen ebneten den Weg für eine Entwicklung, die im Lebens-alltag der mittelständischen Unternehmen im Landkreis angekommen ist. „Die Lei-stungskraft von Regionen wird zukünftig entscheidend davon abhängen, inwieweit nachhal-tige energetische Ressourcen zur Verfügung stehen“, argu-mentiert Dr. Werner Neumann von der EnerMaTec GmbH (Seite 7). Der Landkreis Gif-horn verfügt über beachtliche Potenziale und vielfältiges En-gagement.

    Nordkreis als Modellregion

    Im Landkreis wurden die Chancen bereits früh erkannt und genutzt. Im struktur-schwachen Nordkreis ver-knüpft Leader + konsequent den Klima- und Umweltschutz mit regionaler Entwicklungs-planung und erzielt dabei positive Wirkungen. Viel-fältige Projekte sind in den zurückliegenden zehn Jahren entstanden unter anderem in den Handlungsfeldern rege-nerative Energie, Entwicklung der Fließgewässer als ver-netzende Adern sowie Erhalt der landschaftstypischen Lebensräume. Die wirtschaft-liche Wertschöpfung steht im

    Zusammenhang mit der För-derung des Tourismus sowie der Stärkung regionaler Wirt-schaftskreisläufe. Die gene-rierten Umsätze reichen sicher nicht, um die Region im Dyna-mikranking auf einen Spitzen-platz zu katapultieren, doch versprechen die Maßnahmen Stabilität und Nachhaltigkeit. Die Projekte geben kontinu-ierliche Impulse in Landwirt-schaft und Mittelstand. Als Erfolg der Bemühungen wurde das Isernhagener Land bereits im Jahr 2000 als Modellregion im Wettbewerb „Naturschutz und Regionalentwicklung“ vom Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und

    Verbraucherschutz (BMELV) ausgezeichnet.

    Kulturlandschaft als Stärke

    Seit 2007 betreiben die zehn Gebietseinheiten des Land-kreises gemeinsam Regional-entwicklung mit Augenmaß im Rahmen des Integrierten Ländlichen Entwicklungskon-zepts (ILEK), ebenfalls eine EU-Initiative. Lokale Aktionsgrup-pen erarbeiten in Arbeitskreisen pointierte Perspektiven. Drei Handlungsfelder beschäftigen sich direkt mit Klima- und Um-weltschutz: aus land- und forst-wirtschaftlicher Perspektive und mit Blick auf die touristischen

    Möglichkeiten der Region. Im Zentrum steht die intakte und vielfältige Kulturlandschaft ist als Stärke der Region. Wirt-schaftliche Gesichtspunkte wie die Entwicklung der Infrastruk-tur, der Arbeitsplatzsituation sowie der Siedlungsstruktur sind untrennbar damit verbunden. In dem Bottom up-Prozess arbeiten Gewerbevereine, Ver-treter der Landwirtschaft und des Tourismus gemeinsam an den aktuellen Herausforde-rungen: Bewältigung des de-mografischen Wandels und der Strukturwandel in der Landwirt-schaft. „Das ILEK-Programm bietet kleinen und mittleren Unternehmen Chancen und

    Handlungsfeld mit hohem Entwicklungspotenzial

    Viel Engagement im Landkreis

    Gifhorner Kreiskarte

  • 5

    Möglichkeiten“, beurteilt Wirt-schaftsförderer Manfred Krömer den unmittelbaren Gewinn des Prozesses für die Wirtschaft.

    Im Mittelstand angekommen

    Das Thema Klima- und Natur-schutz ist eine feste Größe im Arbeitsalltag des Mittelstandes. Existenzgründer tummeln sich auf dem Gebiet ebenso wie etablierte Betriebe, die ihre Ge-schäftsbereiche entsprechend ausweiten. Ein Mouseclick auf die Homepages der beiden großen Interessenverbände, Kreishandwerkerschaft und IHK, offenbart das Engagement. Die Handwerkskammer hat eine spezielle Suchoption unter der Überschrift Umweltprofi installiert. Hier sind Fachbe-triebe der Region aufgelistet mit umwelt- oder klimaschutz-relevanten Dienstleistungen. Die Schlagworte reichen von

    Altbausanierung, über Kälte- und Klimatechnik, von Regen-wassernutzung bis zu Wärme-pumpen. Die Industrie- und Handels-kammer nennt den Begriff Umwelt in einem Atemzug mit Innovation. Obenan steht der Beratungsbedarf bei der Opti-mierung von Energiekosten und Effizienzsteigerung bei Ener-gienutzung sowie der Umgang mit Gefahrstoffen und sachge-rechtes Recycling.

    Vom Land- zum Energiewirt

    Das Thema Klima- und Um-weltschutz erfordert selbstver-ständlich einen Blick auf die Land- und Forstwirtschaft. Hier gewinnt die Gewinnung erneu-erbarer Energien zunehmend an Bedeutung. Für Landwirte ergeben sich aus der Erzeugung nachwachsender Rohstoffe und aus der Produktion von Strom

    und Wärme neue interessante Perspektiven. Im Landkreis ist die Zahl der Biogasanlagen in wenigen Jahren auf 24 gestie-gen. Längst produzieren diese nicht mehr nur Strom sondern beheizen mit ihrer Abwärme Schulen, Rathäuser, Schwimm-bäder und Neubaugebiete. Landwirte gründeten Erzeu-gergemeinschaften, um ihre Produktion zu optimieren und gemeinsam Absatzmärkte zu erschließen Aber: Hier besteht noch Handlungsbedarf beschei-nigt der ILEK-Ergebnisbericht. Darin wird ein fehlendes Ge-samtkonzept zu regenerativen Energien im Landkreis beklagt, in das der Anbau von Ener-giepflanzen integriert werden müsste.

    Der Weg ist geebnet

    Die Akteure im Landkreis blicken in die Zukunft. Der

    Status Quo dokumentiert viel-fältiges und zuversichtliches Engagement. Das manifestiert sich nicht zuletzt in einem Schulversuch der BBS II. Dort werden deutschlandweit die einzigen Staatlich geprüften technischen Assistenten für die Verarbeitung nachwachsen-der Rohstoffe ausgebildet. Im vergangenen Sommer gratu-lierten Landtagsabgeordneter Matthias Nerlich, Landrätin Marion Lau und der Vertreter des Landvolkverbandes Harald Höper den ersten 22 Absol-venten. Damit ist der Weg geebnet für den Anbau und die Verarbeitung nachwachsender Rohstoffe und die Entwicklung entsprechender Technologien im Landkreis. Klima- und Um-weltschutz ist in der Region breit angelegt und wird auf die-ser guten Basis voraussichtlich ein dynamisches Wachstums-feld bleiben.

    Klima- und Umweltschutz

    Das Unternehmen Rapid Prototyping TechnologieGmbH, kurz RPT, gehört seit 1996 zu den Pionierendes Rapid Prototyping in der Region. RPT bietetIhnen umfassendes Know-how aus einer Hand.

    FDM: Fused Deposition Modelling – ABS –SLS: Selektives Lasersitern – PA –SLA: Stereolitographie – Polymerharz –Metall-, Werkzeugbau und mechanische Fertigung

    Wir begleiten Sie kompetent von der Entwicklung bis hin zur Serienreife, termintreu,individuell und diskret. Über die vielen Möglichkeiten, die sich bieten , informierenwir Sie gerne. In Ihrem Hause oder in unseren Räumen im Industriegebiet »Am Allerkanal« in Gifhorn. Am besten, Sie vereinbaren gleich einen Termin.

    Rapid Prototyping Technologie GmbHHugo-Junkers-Straße 14 / 38518 Gifhorn

    fon 0 53 71-94 83-0 / fax 0 53 71-94 [email protected] / www.rpt.de

    Erfolg am Markt durch schnelle Prototypen

  • 6 Klima- und Umweltschutz

    Samtgemeinde mit Modellcharakter

    Wesendorf verheizt Abwärme

    Wenn Landwirte in Biogasan-lagen Energie erzeugen, ent-steht Abwärme. „Wir nutzen also eigentlich ein Abfallpro-dukt“, sagt Samtgemeindebür-germeister Walter Penshorn. Unter seiner Regie wurde vor rund drei Jahren die Wärme-netz Wesendorf GmbH ge-gründet. Hintergrund war das Vorhaben, die Abwärme zu nutzen - zunächst allein um die Energiekosten in öffent-lichen Gebäuden langfristig zu reduzieren. Die Samtge-meinde installierte also ein Nahwärmenetz, dass die am nördlichen Ortsrand liegende Biogasanlage mit Rathaus und Schulen verbindet. Auch für private Anlieger bestand die Möglichkeit sich anschließen zu lassen. Im zweiten Schritt erschließt die Samtgemeinde derzeit als Eigentümer und Träger ein neues Baugebiet mit 38 Bauplätzen, die über das Nahwärmenetz mitver-sorgt werden.

    Günstige Bio-Energie

    Die Verträge mit den Bau-herren sehen alternativ-los den Anschluss an das Nahwärmenetz vor. Die

    Neubürger installieren dem-nach keine herkömmliche Heizungsanlage sondern sorgen für den Anschluss an das Nahwärmenetz. Im Gegenzug erhalten sie dafür nicht nur die günstige Ener-gie aus der nahe gelegenen Biogasanlage, sondern sind zudem den Preisturbulenzen am Energiemarkt nicht ausge-setzt. Hier ist eine klassische Win-Win Situation gegeben, beschreibt Penshorn. Die Wärme gibt es im Prinzip zum Nulltarif, die Nutzer zahlen stattdessen Finanzie-rung und Abschreibung des Netzsystems. Das wiederum ist aus hochwertigen Materi-alien gefertigt, solide verlegt und wird, so hofft der Samt-gemeindebürgermeister, über die kalkulierte Laufzeit hinaus ohne Einschränkungen funk-tionstüchtig bleiben. Auch für Notfälle ist gesorgt: Sollte die Wärme aus der Biogasanlage nicht ausreichen, wird die Versorgungssituation nahtlos durch ein zusätzliches Gas-Heizwerk gesichert.

    Pilotgemeinde: Wesendorf

    Seit dem vergangenen Jahr hat die Samtgemeinde mit ih-rem Nahwärmenetz Modell-charakter. Wesendorf nimmt an dem EU-Förderprojekt RURENER teil, das das Ziel verfolgt ländlichen Gemein-den die Energie-Autarkie zu erleichtern. Hier ist die Samt-gemeinde Kooperationspart-ner. „Für uns bedeutet das, den Blick über den Tellerrand werfen zu können“, so Pens-horn. Zwölf Partner aus Fran-kreich, Italien, Griechenland, Spanien, Rumänien, Ungarn, England und Deutschland arbeiten seit Dezember 2008 bis November 2011 gemein-sam im Projekt. Dabei sollen unterschiedliche Aktionen zur besseren Nutzung von

    lokalen Ressourcen und Möglichkeiten führen und so zu der innovativen regi-onalen Entwicklung kleiner Gemeinden in Europa bei-tragen. RURENER wird die Ergebnisse und Erfahrungen

    weit streuen, um weitere Ge-meinden mit dem Ziel CO2-Neutralität und dezentraler Energieversorgung für das Netzwerk zu gewinnen.Lesen Sie dazu auch das In-terview auf Seite 7

    Walter Penshorn

    Info

    EU-Förderprojekt: RURENER

    Das EU-Förderprojekt RURENER (= Network of small RU-Ral communities for ENERgetic neutrality) verfolgt das Ziel, ländlichen Gemeinden in einem Netzwerk die Erlangung von CO2-Neutralität beziehungsweise Energie-Autarkie zu erleich-tern. An diesem Projekt sind Partner aus acht europäischen Ländern beteiligt. Regionale Kooperationspartner sind hier neben der Samtgemeinde Schladen im Landkreis Wolfenbüttel, der Stadt Schöningen im Landkreis Helmstedt auch die Samt-gemeinde Wesendorf im Landkreis Gifhorn. Dort finden in den nächsten knapp drei Jahren u.a. Informationsveranstaltungen statt. Die mit diesen Kommunen gewonnenen Ergebnisse stel-len die Basis für ähnliche Projekte in anderen Mitgliedsstaaten der EU dar.

    Biogasanlage versorgt kostengünstig private und öffentliche Gebäude

  • 7Klima- und Umweltschutz

    Die Samtgemeinde Wesendorf engagiert sich unter anderem mit ihrem Nahwärmenetz als Pilotkommune im Rahmen des EU-Förderprojekts Rurener. Was heißt das für den Ort und was macht ihn so interessant? Diese Fragen erörterte der Gifhorner Wirtschaftsspiegel im Gespräch mit Dr. Werner Neumann, dem Geschäftsführer der EnerMaTec GmbH.

    Herr Dr. Neumann, es war kürzlich zu lesen, dass die Samt-gemeinde Wesendorf Partner der EnermaTec ist. Worin genau besteht die Partnerschaft?

    Die Samtgemeinde Wesendorf ist eine von drei Pilotkommunen für das EU-Projekt Rurener in der Region Braunschweig. Als weitere Kommunen sind die Samtgemein-de Schladen und die Stadt Schö-ningen beteiligt. Die Partnerschaft besteht darin, Aktionen vor Ort auszurichten mit der Zielrichtung, eine weitgehend energetische Unabhängigkeit zu erreichen. Weitere Bestandteile sind zudem die Dokumentation und die Netz-werkbildung zum gegenseitigen Nutzen auf europäischer Ebene.

    Vielerorts gibt es Bemühungen um die Nutzung regenerativer Energien. Was macht das We-sendorfer Nahwärmenetz für Rurener interessant?

    Die Situation in Wesendorf ist deshalb interessant, weil es hier eine Biogasanlage gibt und ein Nahwärmenetz. Ansonsten sind Biogasanlagen oft nur auf die Stromerzeugung ausgerichtet und entsprechend kalkuliert. Durch ein ergänzendes Wär-mekonzept würde sich die Wirtschaftlichkeit einer Anlage ganz anders darstellen lassen. In Wesendorf ist also durch die Verbindung von Stromerzeugung und Wärmenutzung eine beson-dere Energieeffizienz für den Ort gegeben.

    Wie kann Wesendorf von Rurener profitieren, fließen Mit-tel oder Know-how?

    Investitionsmittel gibt es nicht. Der Gewinn besteht im Aus-tausch. Wesendorf ist mit der Teilnahme an dem Projekt ein-gebunden in ein Netzwerk, das in besonderer Weise von den Erfahrungen anderer profitieren kann. Es gibt viele interessante Ansätze in anderen Ländern, die uns einen Fingerzeig geben können. Wir sind nicht nur Geber sondern auch Empfänger von Er-kenntnissen.

    Ist Deutschland nicht internatio-nal führend im Bereich regene-rativer Energien?

    Doch, Deutschland ist sehr weit, aber auch in anderen Ländern gibt es interessante Ansätze. So können wir zum Beispiel von einer Kommune in Norditalien lernen, die etwa 80 Prozent ih-rer 10 000 Einwohner an ein Nahwärmenetz auf Holzhack-schnitzelbasis angeschlossen hat. Es geht nicht allein um die tech-nischen Komponenten sondern auch um deren Umsetzung.

    In der Projektbeschreibung ist von unterschiedlichen Aktionen zur besseren Nutzung lokaler Ressourcen die Rede. Was für Aktionen werden hier in Wesen-dorf in diesem Zusammenhang stattfinden?

    Wir hatten zunächst im Februar das europäische Auftakttreffen aller Partner. Unlängst haben wir das regionale Steuerungsgremium für das Projekt berufen. Daher stehen wir noch am Anfang. Jetzt müssen Maßnahmen strukturiert und mit den einzelnen Kommu-nen abgestimmt werden. Dabei ist es sicher nicht sinnvoll in jeder Kommune parallele Aktionen zu planen. Was dann im Einzelnen in welcher Kommune verwirklicht wird, werden wir zu gegebener

    Zeit kommunizieren. Das Ziel ist immer, Erkenntnisse zu gewinnen und Erfahrungen zu teilen.

    Ziel von Modellversuchen ist es immer auch, die Ergebnisse auf andere Gemeinden zu übertra-gen. Was kann Europa von We-sendorf lernen?

    Der Fokus bei den Erfahrungen, die wir hier sammeln, kann auf ganz praktische Dinge gerichtet sein. Pragmatische Fragen, die sich um die Größe der Anlage und ihre Kapazität drehen. Eben-so interessant in Wesendorf ist zudem das ehemalige Kasernen-gelände und die Möglichkeiten, die sich daraus entwickeln lassen.

    Das Vorhaben zielt auf eine sta-bile autarke Energieversorgung in ländlichen Gemeinden. Ist das überhaupt realisierbar?

    Eine völlige Autarkie wird man in diesem Sinne zunächst nicht erreichen. Aber wir können prä-gnante Dinge angehen. Dabei richtet sich der Blick nicht nur auf das Biogas, sondern auch auf alle anderen Formen regenerativer Energien, die regional relevante Quellen bieten: Solar und Photo-

    voltaik, Wind, Wasser auch Ge-othermie. Die Zielsetzung richtet sich darauf, die Möglichkeiten zu bündeln und zu koordinieren. Wir verfolgen die Perspektive, ei-nen so hohen Versorgungsgrad zu erreichen, dass der Verbraucher eine spürbare Stabilität bei der Strom- und Wärmeversorgung und den damit verbundenen Ko-sten wahrnehmen kann.

    Interview mit EnerMaTec Geschäftsführer Dr. Werner Neumann

    Wissen gewinnen, Erfahrung teilen

    Dr. Werner Neumann

    Info

    EnerMaTec: Vielseitige PlattformDie EnerMaTec GmbH ist eine Ausgründung der ProjektRegi-on Braunschweig. Die Gesellschaft verfolgt das Ziel, sich als Projekt-, Netzwerk- und Kommunikationsplattform für Unter-nehmen, Privathaushalte und Kommunen in der Region zu eta-blieren. Im Fokus steht die Umsetzung intelligenter Konzepte und Referenzprojekte zur Nutzung regenerativer Ressourcen. Ebenso arbeitet sie an dem Wachstumsfeld der koordinierten Entwicklung regionaler Nachhaltigkeitspotenziale. Dazu star-tet die EnerMaTec gemeinsam mit Partnern Projekte in den Bereichen Energieeinsparung, Energieeffizienz, stoffliche und energetische Verwertung von Biomasse sowie Anwendung regenerativer Energien. Hauptaugenmerk gilt dem Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten unter Berücksichtigung des Transfers von F&E-Ergebnissen. Geschäftsführer der EnerMaTec GmbH ist Dr. Werner Neumann.

  • 8 Klima- und Umweltschutzeite

    Ein Haushalt in Tiddische, der jährlich für 3000 Euro Heizöl verbraucht, kann künftig 400 Euro Heizkosten pro Jahr spa-ren. Diese Aussicht hat viele Be-wohner des 750-Seelen Ortes überzeugt. Rund 100 Haushalte haben sich für den Anschluss an ein Nahwärmenetz entschlos-sen, das die Abwärme aus der rund 400 Meter entfernten Biogasanlage von Heiko Lehn in die Ortschaft transportieren wird. Um die Haushaltungen zu versorgen, ist der Bau ei-ner Ringleitung geplant. Eine Genossenschaft übernimmt die Trägerschaft, plant Helmar Förster. Das Gemeinderatsmit-glied hat gemeinsam mit dem Betreiber der Biogasanlage, dem Landwirt Heiko Lehn, das Konzept zur Nutzung der Abwärme entwickelt. Der Re-alisierung zum Nutzen aller Beteiligten steht nichts mehr im Weg. Allein die technische Umsetzung bedarf noch der Feinabstimmung.

    Energieausbeute optimieren

    Das Zauberwort heißt Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Rund 40 Prozent der Energieausbeute herkömmlicher Biogasanlagen verpufft weitgehend ungenutzt

    als Wärme, nur der Strom wird eingespeist. So auch in Tiddische. Die neue Nahwär-meversorgung wird die Ener-gieausbeute der Biogasanlage optimieren. Die Prozesswärme, Abwärme aus Motorenkühlwas-ser, wird per Ringleitung in die Wohnhäuser transportiert. „Je näher die Häuser beieinander liegen, desto günstiger für das Projekt“, erläutert Förster. Das Wärmenetz wird ungefähr fünf Kilometer lang sein. Zu dem gesamten System gehören wei-terhin Wärmetauscher, Pumpen sowie eine zusätzliche Gasther-me, die bei Extremtemperaturen oder Störfällen die Heizleistung absichert. „Aber die Technik ist ausgereift und robust“, so Förs-ter zuversichtlich.

    Kosten: Eine Million Euro

    Die Kosten beziffert Förster auf etwa eine Million Euro. Die In-vestitionssumme wird über die KFW-Förderbank per Kredit mit einer Laufzeit von zehn Jahren finanziert. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind günstig. Die Zinslast beziffert er auf etwa zwei Prozent, die jährliche Tilgungsrate liegt bei sieben Prozent. Die Genossen-schaft trägt etwa 60 Prozent der Kosten, mindestens 40 Prozent kann die Eigentümerin aus Fördermitteln einwerben. Im laufenden Betrieb zahlen angeschlossene Haushalte eine jährliche nach Verbrauch gestaffelte Sockelgebühr von 560 Euro (bei einem durch-schnittlichen Wärmebedarf vom 30000 KW/h (entspricht einem Verbrauch von rund 3000 l Öl oder 3000 qm Gas pro Jahr), die Kilowattstunde wird mit 3,6 Cent berechnet. Der individuelle Verbrauch wird per Wärmemengenzähler ermittelt und abgerechnet. Die jährlichen Kosten für einen durchschnittlichen Haushalt be-ziffert Förster auf 1500 Euro bei

    einer Wohnfläche von rund 120 Quadratmetern.

    Keine Unwägbarkeiten

    Die gesamte Finanzierung ist über zehn Jahre gerechnet. Für diesen Zeitraum sichert der Produzent vertraglich die ko-stenfreie Lieferung des warmen Wassers zu. Anschließend wür-den die Karten neu gemischt, aber Förster bleibt gelassen. Gravierende Unwägbarkeiten wegen übermäßiger Abhän-gigkeit vom Wärmelieferanten fürchtet er nicht, denn das Ge-samtkonzept zur Nutzung der Abwärme, birgt aus heutiger Sicht langfristig ein ausgewo-genes Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Die Genos-senschaft als Eigentümerin der Nahwärmeleitung bilde ein an-gemessenes Gegengewicht im Kräfteverhältnis von Anbieter und Verbraucher.

    Sicherheit für Nutzer

    Um für die Nutzer langfristig Stabilität und Sicherheit in der Nahwärmeversorgung zu ge-währleisten, war die Gründung der Genossenschaft eine wich-tige Voraussetzung. Andere Alternativen hatten zur Debatte gestanden. Zum Beispiel hätte

    Lehn als Eigentümer der Biogas-anlage auch das Nahwärmenetz betreiben können. „Dies hätte jedoch eine absolute Abhängig-keit für die Nutzer bedeutet“, findet Förster gewichtige Ge-genargumente. Anders wäre es möglich gewesen, dass die Nut-zer das Netz selbst aufbauen. Dann jedoch hätten die hohen Investitionskosten den einzel-nen Abnehmer belastet. Letzt-lich hätte die Gemeinde noch als Eigentümerin des Nahwär-menetzes auftreten können. Aber Förster weiß, sie darf nicht als Betreiberin gewinnorientiert wirtschaften.

    Hilfreiches Beispiel

    Für die Erarbeitung des Nahwär-mekonzepts fanden Lehn und Förster eine hilfreiche Vorlage im Bioenergiedorf Jühnde bei Göttingen. Die hiesigen Grund-lagen sind etwas andere, da in Jühnde die Betreibergesellschaft sowohl das Nahwärmenetz als auch die Biogasanlage betreibt. Dennoch: „Wir haben dort einige wichtige Anregungen gefunden, die uns hier bei einer möglichst optimalen Verwirk-lichung unseres Vorhabens helfen werden“, so Förster um die Vermeidung typischer Kin-derkrankheiten bemüht.

    Tiddische nutzt Kraft-Wärme Kopplung und spart viel Geld

    Neue Wege zu wohliger Wärme

    Helmar Förster

    Tiddische baut ein eigenes Nahwärmenetz Quelle: Google

  • 9Klima- und Umweltschutz

    In dem Sektor der Erneuer-baren Energien steckt seit ge-raumer Zeit bemerkenswerte Dynamik - nicht zuletzt durch wegweisende Vorgaben des Gesetzgebers. Mit Beginn dieses Jahres trat das Gesetz zur Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich (EEWärmeG) in Kraft. Das verpflichtet Bauherren von Wohn- und Geschäftsgebäu-den zu Konzepten für die Nut-zung Erneuerbarer Energien. Heizungs- und Anlagenbauer mit entsprechender Ausrich-tung dürfen sich davon Rü-ckenwind erhoffen.

    Bauherren im Fokus

    Das Wärmegesetz will si-cherstellen, dass in Zukunft mehr Wärme aus Erneuer-baren Energien gewonnen wird, um Importabhängigkeit vorzubeugen und natürliche Ressourcen zu schonen. Die nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung sowie die Entwicklung von Technologien zur Erzeugung von Wärme aus

    Erneuerbaren Energien stehen im Blickpunkt. Bis 2020 soll der Anteil Erneuerbarer Ener-gien am Energieverbrauch für Wärme damit von jetzt rund sieben auf 14 Prozent gestei-gert werden. Die CO2-Em-missionen werden so um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 gesenkt. Um den Entwick-lungsprozess zu fördern, hat die Bundesregierung neben der gesetzlichen Anforderung auch Fördermittel zur Verfü-gung gestellt.

    Förderung schafft Anreize

    Parallel zum EeWärmeG führt der Gesetzgeber das Markt-anreizprogramm (MAP) fort. Das Förderprogramm besteht seit 2000 und hat seit dem mit Fördermitteln in Höhe von 912 Mio. Euro Investitionen von rund 7,7 Mrd. Euro initiiert. Ab 2009 bis 2012 stellt der Bund rund 500 Mio. Euro pro Jahr zur Verfügung. So werden ins-besondere hohe Investitions-kosten abgefedert, die sich erst nach längerer Anlagenlaufzeit

    amortisieren. Der Gesetzgeber gewährleistet damit Planungs- und Investitionssicherheit. Das Gesamtinvestitionsvolumen, das durch die neue Nutzungs-pflicht gemäß dem EeWärmeG geschätzt wird, beläuft sich auf 43,9 Mrd. Euro bis zum Jahr 2020. Davon entfallen 35,1 Mrd. Euro auf private Haushalte und 8,8 Mrd. Euro auf die Wirtschaft. Demge-genüber stehen erwartete Einsparungen im Bereich der Energiekosten in Höhe von 31 Mrd. Euro.

    Anteilige Wärmedeckung

    Zwar verpflichtet dasEEWärmeG Immobilienei-gentümer ihren Wärmebedarf anteilig mit erneuerbaren En-ergien zu decken, aber ersatz-weise sind andere klimascho-nende Maßnahmen möglich, wie Dämmung oder die Nut-zung von Fernwärme und aus Blockheizkraftwerken. Zudem formuliert das Gesetz tech-nologische Anforderungen: Solarkollektoren müssen mit

    Gütesiegeln ausgestattet sein, für Wärmepumpen sind Jah-resarbeitszahlen vorgeschrie-ben und bei der Verbrennung von Bioölen müssen die Kessel modernen Anforderungen ent-sprechen.

    Gesetz zur Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich

    Forderungen und Förderungen

    Wärmequelle Mindestanteil Sonstige Anforderungen

    Solare Strahlungsenergie

    Geothermie

    Umweltwärme

    Feste Biomasse

    Gasförmige Biomasse

    Flüssige Biomasse

    Ersatzmaßnahmen

    Siegel: Solar Keymark Mind. 0,04 qm pro qm Nutzfläche

    Effizienzanforderungen an Zähler und Wärmepumpen

    Effizienzanforderungenan Zähler und Wärmepumpen

    Effizienzanforderungen gemäß Immissi-onsschutz und Kesselwirkungsgrad

    Einsatz nur in Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)

    Moderne Brennwertkessel; Nachhaltig-keitskriterien

    Nutzung von Abwärme Optimale Dämmung

    15%

    50%

    50%

    50%

    30%

    50%

    EnEV Standard 15% überfüllen

    Bauherren sind jetzt zur Nutzung erneuerbarer Energie verpflichtet

    Das EEWärmeG verpflichte dazu, Wärmebedarf anteilig mit erneuerbaren Energien zu decken

    Auf einen Blick

    Vorteile erneuer-barer Energien

    • Stehen zukünftigen Gene- rationen zur Verfügung

    • Unabhängig von Roh- stofflieferungen und Welt- marktpreisen

    • Höhere Wertschöpfung im Inland

    • Potenziale in Forschung und Entwicklung werden genutzt

    • Förderung des Wirtschafts- standorts durch Innovati- onen

    • Schaffung neuer Arbeits- plätze

  • 10

    Senkung des Energiever-brauchs, Steigerung der En-ergieeffizienz und Ausbau erneuerbarer Energien lauten drei Themenbereiche, die bis auf die europäische Ebene als förderungswürdig gelten. Die Palette von Fördermaßnahmen und -programmen in diesem Bereich zielen sowohl auf die Interessen von Unternehmen als auch auf die Belange von Privatleuten, Kommunen und öffentlichen Einrichtungen. Land, Bund und Europäische Union haben sich der Thematik angenommen und unterstützen teilweise durch zinsgünstige Kredite oder mit Zuschüssen in unterschiedlicher Höhe. Der Förderdschungel ist weitläu-fig, wer ihn kennt, kann seine Vorteile rentabel nutzen. Die jeweiligen Förderziele der einzelnen Träger wie auch ihre Bedingungen sind aber unterschiedlich und insgesamt nicht auf den ersten Blick zu überschauen. Die Initiative des Landes Niedersachsen, klima-politische Impulse mit Hilfe der Regierungskommission „Kli-maschutz“ zu setzen, gab der niedersächsischen Förderbank NBank Anlass, eine Broschüre mit dem Titel „Aktuelle En-ergie- und Klimaschutzpro-gramme“ zu veröffentlichen. Das Ziel: Transparenz in Sa-chen Fördermöglichkeiten.

    30 Seiten, 30 Programme

    Die Broschüre „Aktuelle Energie- und Klimaschutz-programme“ listet auf rund 30 Seiten etwa ebenso viele Förderangebote auf. Die Übersicht ist in vier Themen-bereiche gegliedert. Allein 14 Förderprogramme im Bereich „Innovative Energietechnolo-gie“ zielen auf die „Entwick-lung, Erprobung, Umsetzung und Vermarktung innovativer, klimaverträglicher Verfahren und Anlagen“ mit den Zielen,

    Energie einzusparen, Energieef-fizienz zu steigern oder den Einsatz erneuerbarer Energien voranzutreiben. Zielgruppe ist vorwiegend der kleine und mittlere Unternehmer zudem auch Forschungseinrichtungen. Ein Teil der Programme wird von Bundesministerien finan-ziert, andere von der KfW-För-derbank. Die Förderziele dif-ferieren je nach den jeweiligen Schwerpunkten. Sie fördern Vermarktung oder Realisie-rung von innovativen Anlagen, Technologien und Verfahren. Der zweite Fördersektor ist mit „Energieinnovation und Umweltschutz“ überschrieben und sieht sich im Zusammen-hang mit allgemeinen Umwelt-schutzprogrammen privater,

    öffentlicher und unternehme-rischer Initiativen zur Energie-einsparung und zum Einsatz neuer Energien. In diesem Bereich fördert unter anderem die Deutsche Umweltstiftung die Entwicklung entlastender Technologien und Produkte im Sinne eines vorsorgenden Umweltschutzes im Zusam-menhang mit Bewahrung und Wiederherstellung des natio-nalen Naturerbes. Das Kapitel „Sanieren und Bauen“ richtet sich zwar auch an Unternehmer, im Schwer-punkt aber an Privatleute und öffentliche Einrichtungen. Hier finden sich zwölf Programme zur energetischen Sanierung von Immobilien. Als Träger treten hier vor allem die NBank

    sowie die KfW-Förderbank mit der Vergabe von Darlehen in Erscheinung. Auf Impulse durch Vernetzung und Wissenstransfer setzen die Träger von vier weiteren Pro-grammen mit dem Ziel, die Ef-fizienz von Klimaschutz durch entsprechende Strukturen zu begünstigen. Zielgruppe ist wieder der Unternehmer, der zum Beispiel bei der Einfüh-rung von Energiemanagement-system Unterstützung in An-spruch nehmen kann.

    große Bedeutung für KMU

    Die drei Schwerpunkte der Fördermaßnahmen, die Sen-kung des Energieverbrauchs, die Steigerung der Energieef-fizienz und der Ausbau er-neuerbarer Energien, seien für Unternehmer von immenser Bedeutung, weiß Dr. Volker Müller, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbän-de Niedersachsen e.V. Die Themen seien Teil eines op-timierten Kerngeschäfts im Sinne einer gesellschaftlichen Unternehmensverantwortung. Er wirbt für die Einbindung von Strategien für Klimaschutz und Nachhaltigkeit in die Unterneh-menspolitik.

    Fördermittel bieten interessante Perspektiven

    Broschüre bietet Überblick

    Klima- und Umweltschutz

    NBank schafft Transparenz bei Förderprogrammen

    Aktuelle Energie- und Klimaschutzprogramme

    STAND 2009

    Förderprogramme unterstützen Ivestitionen

  • 11

    Klimawandel, CO2-Emis-sionen, Energie effizienz: Als regionaler Energie- und Wasserdienstleister setzt sich die LSW LandE-Stadt-werke Wolfsburg GmbH & Co. KG seit jeher intensiv mit diesen Themen ausei-nander. LSW-Geschäftsfüh-rer Dr. Alexander Monte-baur: „Wir sind uns unserer ökologischen Verantwortung bewusst. Energieeffizienz, Kostenreduktion und Inno-vationen bilden Schwer-punkte unseres Handelns. Dazu zählen unter anderem Informationen und Angebote zum Energiesparen, neue, intelligente Energiekonzepte und Systemlösungen im Be-reich der Gebäudetechnik oder auch innovative und umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen. Auch investieren wir in die Netzsi-cherheit, gerade im Hinblick auf den starken Anstieg von Netzeinspeisungen aus er-neuerbaren Energien.“

    Strom von der LSW wird zu 30 Prozent aus Kernkraft, 51 Prozent aus fossilen und son-stigen Energieträgern sowie 19 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen. Bei Er-zeugung einer Kilowattstun-de (kWh) Strom entstehen 432 g CO2-Emissionen und 0,0008 g radioaktiver Abfall. Damit liegt die LSW deutlich unter dem Bundesdurch-schnitt von 520 g/kWh der klimaschädlichen CO2-Emis-sionen. In Deutschland wer-den jährlich rund 870 Mio. Tonnen CO2 ausgestoßen. Verursacher sind Kraft- und Fernheizwerke, Industrie, Verkehr und private Haus-halte. Durch die erhöhte Konzentration der Treibh-ausgase hat sich die Erde in den letzten 100 Jahren um 0,6 °C erwärmt. Mehr CO2-Ausstoß bedeutet höhere

    Temperaturen und damit Kli-mawandel. Allein auf einen 4-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh entfallen rund 1.728 kg CO2. Die LSW bie-tet mit AKTIV E_NaturWatt Strom einen vom TÜV Nord zertifizierten Strom an, der 100 Prozent CO2 frei ist.

    Fernwärme ist umwelt-freundlich durch Kraft-Wär-me-Kopplung (KWK). Durch die gleichzeitige Abgabe von Wärme und Strom er-reicht das Kraftwerk einen sehr hohen Nutzungsgrad, Primärenergien werden eingespart und die Umwelt geschont. Der Ausstoß von Treibhausgasen, insbesonde-re von Kohlenstoffdioxid und Schwefeldioxid, wird merk-lich gesenkt.Erdgas zählt zu den sau-bersten aller fossilen En-ergieträger, da bei der

    Verbrennung zum Beispiel keinerlei Staub, kaum Koh-lenmonoxid (CO) und relativ wenig Stickoxide (NOx) erzeugt werden. Es wird hauptsächlich zur Strom- und Wärme erzeugung oder im Privathaushalt zum Heizen und Kochen sowie zur Warmwasserbereitung verwendet. Doch auch als Kraftstoff für Erdgasfahr-zeuge gewinnt Erdgas weiter an Bedeutung. Seit Anfang 2009 betreibt die LSW an fünf Standorten im Versor-gungsgebiet Erdgastankstel-len.

    Trinkwasser ist das Lebens-mittel Nr. 1. Regel mäßige Wasserproben und strenge Maßstäbe in der Qualitäts-kontrolle garantieren jeder-zeit die herausragende Güte unseres Trinkwassers. Ein in-takter Wasserhaushalt ist die Grundlage für eine gesunde

    Umwelt und eine gesicher-te Trinkwasserversorgung, deshalb gehört der Erhalt und Schutz der Wasser-reserven zu den vorrangigen Unternehmens zielen.

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  • 12

    Rund ein Drittel der Straßen-beleuchtung in Deutschland ist 20 Jahre alt und älter. So informiert das Bundesamt für Umwelt, Naturschutz und Re-aktorsicherheit und weist damit auf erhebliche Einsparpoten-ziale: Durch eine modernisierte Beleuchtung können Kommu-nen deutlich Energie einsparen und damit ihre Betriebskosten langfristig senken. Der LED-Lichttechnik gehört die Zukunft auch im öf-fentlichen Raum. So hat die Stadt Gifhorn jetzt erstmalig eine energieeffiziente LED-Straßenleuchte installiert. Zwi-schen Steinweg und Knickwall wird nun 30 Prozent weniger Energie verbraucht als zuvor. Die speziell für den Außen-bereich konzipierte Leuchte ist wartungsfrei, vibrationsfest und lässt sich exakt auf die zu beleuchtende Fläche einstel-len, wie LSW-Geschäftsführer Dr. Alexander Montebaur erläutert. Ihm zufolge wird die neue Lampe etwa zwölf Jahre

    störungsfrei funktionieren, während die herkömmlichen Quecksilberdampflampen (HQL-Lampen) nur über eine rund dreijährige Betriebsdauer verfügen. Die neue Lampe wurde im Rahmen eines Pilot-projektes installiert, das Auf-schluss über Praxistauglichkeit und Einsparpotenziale geben soll. Gifhorns Bürgermeister Manfred Birth ist zuversichtlich im Bezug auf das Ergebnis: „Mit dem Einsatz dieser LED-Leuchte kann Energie effizient eingesetzt werden. Darüber hinaus leisten wir noch einen aktiven Beitrag zum Umwelt-schutz, denn diese Lampe enthält kein Quecksilber und produziert weniger CO2“.

    Zeichen der Zeit erkannt

    Damit hat die Stadt die Zeichen der Zeit wahrgenommen. Der Bund hatte seinerseits ent-sprechende Akzente gesetzt. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und

    Reaktorsicherheit (BMU), die KfW Förderbank und das Um-weltbundesamt (UBA) haben im Rahmen einer Klimaschutzi-nitiative des BMU den Bundes-wettbewerb „Energieeffiziente Stadtbeleuchtung“ initiiert. Zwar beteiligte sich Gifhorn nicht, doch von den Erkennt-nissen und Ergebnissen werden Stadt und Landkreis profitieren können.

    Energieeffiziente Technik

    Der zweiteilige Wettbewerb setzte Impulse. Teil eins rich-tete sich unter anderem an Hersteller und Anbieter von Komponenten und Systemen moderner Beleuchtungstech-nik. Das Ergebnis ist eine umfassende Sammlung ener-gieeffizienter Techniken und Informationen über alle verfüg-baren Möglichkeiten energieef-fizienter Beleuchtung – eine wertvolle Entscheidungshilfe für kommunale Auftraggeber. Die Kommunen selbst betei-ligten sich am zweiten Teil des Wettbewerbs mit dem Ziel die Beleuchtungstechnik deutscher Straßenlampen zu

    modernisieren, um künftig En-ergie- und Wartungskosten zu minimieren. Denn diese kom-men den Kommunen und ihren Bürgern teuer zu stehen und schaden dem Klima erheblich. In Deutschland werden für die Beleuchtung von Straßen, Plätzen und Brücken jedes Jahr drei bis vier Milliarden Kilo-wattstunden Strom verbraucht; soviel wie rund eine Million Haushalte benötigen. Dies führt zu einem klimaschäd-lichen CO2-Ausstoß von über zwei Millionen Tonnen pro Jahr. Bereits mit der heute verfügbaren Technik könnte der CO2-Ausstoß halbiert und gleichzeitig die Lichtqualität deutlich verbessert werden. Bislang werden aber jährlich nur rund drei Prozent der Stra-ßenbeleuchtung in Deutsch-land erneuert. Die Moderni-sierung des Bestandes würde zwar interessante Impulse für die heimische Wirtschaft be-deuten, aber ebenso manche kommunale Kasse überfordern. Die hiesigen Kommunen spa-ren bislang mit Maßnahmen wie Nachtabschaltungen und optimierten Lichtsensoren.

    Energieeffiziente Stadtbeleuchtung

    Straße erscheint in neuem Licht

    Klima- und Umweltschutz

    Info

    LED: Licht mit neuer Technik

    Es ist 120 Jahre her als Thomas Alva Edison seine erste Glühbir-ne entwickelt hat. Das künstliche Licht führte zu gravierenden kulturellen Veränderungen. Heute tritt die Leuchtdiode als Nachfolgerin der Glühbirne an, und sorgt für neue Impulse in der Beleuchtungswelt. Licht Emittierende Dioden (LED) basieren auf Halbleiterver-bindungen, die den Strom direkt in Licht umwandeln. LEDs erzeugen eine so genannte schmalbandige Strahlung im na-hen UV-Bereich und benötigen nur eine niedrige Spannung. Im Gegensatz zur Glühwendel sind sie unempfindlich gegen mechanische Stöße und sie benötigen keinen Hohlkörper. Die Größe der Leuchtfläche ist dementsprechend winzig. So ist die LED eine punktförmige Strahlungsquelle, die sich sehr präzise lenken lässt. LEDs zeichnen sich durch geringen Stromver-brauch bei sehr hoher Leuchtkraft und langer Lebensdauer aus. Sie funktionieren wartungsfrei.

    Moderne Beleuchtung spart Energie

  • 13

    Das Feld der nachwachsenden Rohstoffe bietet verschiedene Entwicklungs- und Wachstum-spotenziale. Voraussetzung sind kompetente Fachkräfte. In diesem Bereich ist der Land-kreis Gifhorn in einer Vorreiter-position. In einem bundesweit einzigartigen Schulversuch werden seit 2006 an der BBS II Staatlich geprüfte technische Assistenten für die Verarbeitung nachwachsender Rohstoffe (NaWaRo) ausgebildet. Im ver-gangenen Sommer absolvierten die ersten 22 NaWaRo ś ihren Abschluss. Landrätin Marion Lau gratulierte ihnen, ebenso wie die Landtagsabgeordneten Matthias Nerlich und Klaus Schneck sowie Harald Höper vom Landvolkverband.

    Interdisziplinäres Lernfeld

    Die zweijährige Berufsfach-schule beinhaltet neben den allgemein bildenden Fächern

    wie Politik, Deutsch, Englisch, Mathematik interdisziplinäre Lernfelder aus den Bereichen Fertigungstechnik, Energie- und Verfahrenstechnik, Anlagen-technik, Biotechnik, Infor-mations- und Elektrotechnik. Außerdem steht Fachpraxis für die Grundlagen der Metall- und Elektrotechnik im Curriculum.

    Gute berufliche Perspektive

    Nachdem der Landkreis Gif-horn in den zurückliegenden Jahren im Wirtschaftsbereich Umweltindustrie ein gutes Profil und zukunftweisendes Poten-zial entwickeln konnte, hat sich auch der Bedarf an Fach-kräften sowie das Angebot von Arbeitsplätzen entsprechend entfaltet. Die Absolventen des Schulversuchs erwartet eine berufliche Perspektive vor Ort ebenso wie interessante Weiter-bildungschancen an den Uni-versitäten benachbarter Städte,

    deren Fakultäten sich zum Teil an der Entwicklung des Curricu-lums beteiligt haben.

    Internationaler Austausch

    Die Assistenten für die Ver-arbeitung nachwachsender Rohstoffe betreten mit ihrer Ausbildung Neuland. Doch Schulleiter Klaus Röhr ist vom Erfolg überzeugt. Das Kultus-ministerium hatte kurz vor dem erfolgreichen Abschluss des er-sten Jahrgangs drei weitere Jahr-gänge bewilligt. „Mit diesem Schulversuch bietet die BBS II ein Ausbildungsangebot, das Nachhaltigkeit und Zukunfts-orientierung in besonderer Weise verbindet“. Der direkte Kontakt zu den Bio – Rohstoff-betrieben ermögliche einen hohen praktischen Lernanteil und damit gute berufliche Ent-wicklungsmöglichkeiten für die Absolventen. Diese stehen als Mitglieder einer Europaklasse

    im internationalen Austausch. Die Schüler absolvieren in europäischen Partnerländern Praktika zu absolvieren. Da-für erhielten die Gifhorner NaWaRo ś bereits zum zweiten Mal eine Auszeichnung als UNO-Dekade-Projekt. Die Ausbildung ist als Projekt der Unesco im Rahmen der Nach-haltigkeitsstrategie für 2007/08 anerkannt und findet damit in-ternational Anerkennung.

    Wegweisender Schulversuch an der BBS II

    NaWaRo: Beruf mit Zukunft

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  • 14

    Positiv beurteilt der Vor-sitzende von Haus- und Grund e.V. Meinersen Horst Kienitz-Benneckenstein die aktuellen Vorgaben des Gesetzgebers zum Thema Gebäudeenergiepass: „Der Energiepass ist ein sinnvoller Einstieg, um Energiekosten einzusparen, gerade im Be-reich von Altbeständen, bei Altbausanierung und beim Erhalt Ortsbild prägender

    historischer Wohngebäu-de“. Der Energiepass gilt dem Vertreter von Haus und Grund zufolge als wichtige Informationsquelle, die unter anderem Einsparpotenziale aufzeigt und Qualitätsver-gleiche unter Wohngebäu-den ermöglicht. Vermieter, Mieter und auch Käufer können so bereits im Vorfeld erkennen, welche Energieko-sten sie zu erwarten haben. „Das eigene Interesse an Einsparungen ist für unsere Mitglieder Anlass, den Ener-giepass für jedes Gebäude erstellen zu lassen“.

    Gezielte Maßnahmen

    Der Energiepass ist unter an-derem ein sinnvolles Instru-ment sanierungsbedürftige Bereiche in Wohngebäuden zu erkennen, so dass hier ge-zielt wärmedämmende Maß-nahmen vorgenommen wer-den können. Kienitz-Benne-ckenstein verweist, dass rund 60 Prozent der Wohnbebau-ung in Deutschland älter als 50 Jahre ist. Davon sind 40 Prozent sogar über einhun-

    dert Jahre alt. Voraussetzung für einen zielführenden Ener-giepass sei, eine fachgerechte Gebäudebegutachtung durch kompetente Firmen, die par-allel dazu Schwachstellen eines Gebäudes auflisten.

    Subventionen zurück fahren

    Auf der anderen Seite ent-stehen aus dem Gebäu-deenergiepass aber auch Investitionszwänge, deren Kosten von Mietern und Grundstückseigentümern getragen werden müssen. „Das ist der falsche Weg“. Der Interessenvertreter rich-tet seinen Blick auf einen anderen Aspekt: Die staatli-che Förderung erneuerbarer Energien. Die Themen stehen nach Meinung der Haus- und Grundbesitzer in unmittel-barem Zusammenhang. Kie-nitz-Benneckenstein warnt vor weiteren Subventions-programmen für erneuerbare Energien. Denn diese führten unterm Strich zu einem Anstieg der Energiekosten für alle Verbraucher. Statt-dessen sollte die staatliche

    Förderung lieber verstärkt auf wärmedämmende Maß-nahmen an Außenwänden sowie im Decken- und Dach-bereich zielen. Allein mit diesen Maßnahmen könnten Heizkosten bis zu 50 Prozent eingespart werden. Entspre-chend reduzierten sich der Energieverbrauch ebenso wie die CO2-Belastung.

    Sanierungsanreize schaffen

    Aus Sicht der Haus- und Grundbesitzer sind die Ak-zente der staatlichen För-derung künftig verstärkt im Bereich der privaten Wohn-gebäudesanierung zu setzen. In der aktuellen Fördersitu-ation seien aus finanziellen Gründen viele Grundstücks-eigentümer nicht in der La-ge, die gesetzlichen Vorga-ben zu erfüllen. Derzeit wer-den Sanierungsabsichten mit zinsgünstigen KfW-Krediten gefördert. Zusätzlich sollte der Staat in Anlehnung an die Abwrackprämie Anreize für umfangreiche Sanie-rungsmaßnahmen im Gebäu-debestand schaffen.

    Haus und Grund: Energiepass ist sinnvolles Instrument

    Pass offenbart Möglichkeiten

    Klima- und Umweltschutz

    Horst Kienitz-Benneckenstein

    Wärmedämmung: Vor dem Sparen steht die Investition

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  • 16

    Während sich Energie aus Sonne, Wind und Biomasse stetig wachsender Marktan-teile erfreut, führt die geo-thermische Wärmeenergie bislang ein Schattendasein. Technische Entwicklungen erlauben jetzt die wirt-schaftlich interessante Ge-winnung von Wärme aus den Tiefen der Erde. Der Gesetzgeber berücksichtigt Erdwärme als förderfähig, dadurch erhoffen sich An-bieter von Technik und Know-how entsprechenden Rückenwind in Sachen Nachfrage.

    Verschiedene Systeme

    Geothermische Energie wird mit Hilfe von Wärmepum-pen, Sonden oder Kollek-toren gewonnen. Die Wärme aus dem Innern der Erde ist unabhängig vom Wetter zu-verlässig verfügbar. Sie gilt als fast unendliche Energie-quelle, wenn sie nachhaltig gewonnen wird. Für die Installation einer Erdwärmesonde wird in einem Bohrloch ein Rohr-bündel verlegt, in dem eine Trägerflüssigkeit zirkuliert. Für Ein- und Zeifamilienhäu-ser muss etwa 100 Meter tief gebohrt werden. Erdwärme-sonden sind auch zur Küh-lung geeignet. Dazu wird der Pumpvorgang umgekehrt und die Wärme aus dem

    Gebäude über die Sonde ins Erdreich gepumpt. Dort steht sie im Winter wieder zum Heizen zur Verfügung. Die Kosten für eine Erdwär-mesonde belaufen sich auf etwa 6000 Euro.Beim kostengünstigeren Erd-wärmekollektor (etwa 3000 Euro) wird ein horizontales Rohrleitungssystem in etwa eineinhalb Metern Tiefe verlegt. Der Wirkungsgrad von Wärmekollektoren ist geringer aufgrund der stär-ker schwankenden Tempera-turen. Eine Trägerflüssigkeit transportiert auch in diesem System die Wärme zur Wär-mepumpe. Die Effizienz der Wärmepumpe hängt ent-scheidend von der Tempera-turdifferenz zwischen Wär-mequelle und Heizungstem-peratur ab. Demnach ist es sinnvoll Erdwärmesysteme in Kombination mit Nieder-temperatur Heiz-Systemen wie Fußbodenheizung zu nutzen.

    Leistungsstarke Kraftwerke

    In den hochporösen Sand-steinformationen des Nord-deutschen Beckens werden energiewirtschaftlich in-teressante Tiefenwässer in großer Ausdehnung vermu-tet. In einer Tiefe von rund 4000 Metern herrschen Temperaturen bis 160 Grad Celsius.

    Um die Wärme aus den tie-fen Erdschichten zu nutzen wurden überwiegend im Süddeutschen Raum erste große Kraftwerke realisiert. Sie gelten als wissenschaft-

    liche Pilotanlagen und profilieren sich durch einen geringen oberirdischen Platzbedarf und geringe Be-einträchtigungen des Land-schaftsbildes.

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  • 17Klima- und Umweltschutz: Firmenportrait

    „Die Zufriedenheit unserer Kun-den steht für uns an erster Stel-le“, sagt Diplom Bauingenieur Dirk Reuss von Ernst Bau. Das Unternehmen arbeitet eng mit anderen Fachbetrieben zusam-men, um spezielle Kundenwün-sche fachgerecht und kompetent umsetzen zu können. So bietet das Baugeschäft Ernst sowohl schlüsselfertiges Bauen im Be-reich von Wohn- und Geschäfts-häusern an, als auch die fachge-rechte Ausführung kleiner Bau- oder Sanierungsmaßnahmen. Im Rahmen der aktuellen Diskussion zum Thema Heizen mit erneuerbaren Energien hat das Bauunternehmen gute Er-fahrungen mit geothermischen Anlagen gewinnen können. Ein aktuelles Referenzprojekt mit dieser Technik errichtet Ernst Bau derzeit in Lehre-Flechtorf in Kooperation mit dem Wend-hausener Elektro-Installateur-meister Karsten Heinemann. Bei der Errichtung eines Büro-

    gebäude mit Halle im Auftrag der Technischen Entwicklungs-gesellschaft mbH (TEG) wird eine Sole-Wärmepumpe für die Wärmeerzeugung eingesetzt. Etwa 75 Prozent der benötigten Energie wird aus dem Erdreich gewonnen. Lediglich 25 Prozent der Energie müssen zum Betrieb von Pumpen und Aggregaten aufgewendet werden.

    Hoher Nutzungsgrad

    Um diesen Nutzungsgrad zu erreichen, wird eine Wärme-trägerflüssigkeit etwa 90 Meter tief in einem geschlossenen Kreislauf durch das Erdreich gepumpt. Die Wärmepumpe entzieht über einen Kältekreis-lauf der erwärmten Flüssigkeit die benötigte Energie für die Beheizung der Büro- und Werk-stattflächen. Dieses Prinzip ist über hundert Jahre alt und wird in gleicher Form in jedem Haus-haltskühlschrank angewendet.

    In den Sommermonaten wird der Kreislauf umgekehrt und zur Kühlung der rund 850 Quadrat-meter großen Büroflächen und der benachbarten knapp 3000 Quadratmeter großen Halle genutzt. Das System erfordert geringe Wartungs- und Betriebs-kosten und wird wegen seiner Umweltfreundlichkeit staatlich gefördert.

    Geringe Kosten

    Die WC- und Waschräume des TEG-Neubaus werden über

    Abluftwärmepumpen entlüf-tet. Hierbei wird die feuchte und verbrauchte Luft abgezo-gen und durch einen Tauscher geführt, der die Restwärme entzieht und wiederum über ein Wärmepumpenaggregat für die Brauchwassernutzung nach erwärmt. Kostenlose Ab-luft wird also für das Brauch-wasser der Duschen genutzt. Gleichzeitig werden die Räu-me entfeuchtet. Diese Systeme sind auch bei kleineren Bau-vorhaben nutzbar, informiert Dirk Reuss.

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  • 18 Klima- und Umweltschutz: Firmenportrait

    Moderne Heiztechnik muss heute dreierlei können: den Wärmebedarf von Ge-bäuden decken, dabei die Energiekosten im Zaum halten und obendrein das Klima schützen, weiß Ralf Salge von der Firma HSK Haustechnik. Solaranlagen und Holzheizungen bieten hier viele Vorteile. Moderne thermische Solaranlagen werden im Idealfall aus um-weltverträglichen Materialen gefertigt und können häufig schon mit gewöhnlichem Wasser betrieben werden. Pelletshersteller verwenden Holz aus nachhaltiger Flä-chenbewirtschaftung, das beim Wachstum die Menge an CO2 aufnimmt, die die Pellets im Verbrennungspro-zess abgeben. Heiztechnik mit sehr guter Umweltver-träglichkeit trägt den „Blau-en Umweltengel“, wie der

    Pelletti des Marktführers Paradigma

    Geringe CO2-Emissionen

    Holzpellets werden unter großem Druck aus Holzspänen gepresst. Ihre Produktion hat sich in den letzten zwei Jahren nahezu vervierfacht und kann noch auf bis zu zwei Millionen Tonnen Pellets pro Jahr bundes-weit erhöht werden, um den weiter steigenden Pelletsbedarf zu decken. Die gesetzlich ver-ankerte nachhaltige Nutzung der deutschen Wälder sorgt da-für, dass dabei keine Übernut-zung erfolgt. Mehr noch: Die Waldwirtschaft wird geschont, indem auf bisher brach liegen-den Flächen schnell wachsende Hölzer wie Weiden angebaut werden. Hinzu kommt, dass Pellets häufig durch kleinere Sägewerke produziert und im regionalen Markt vertrieben

    werden, was die transportbe-dingten CO2-Emissionen in die Umwelt gering hält.

    Positive Klimabilanz

    Solaranlagen weisen ebenfalls eine positive Klimabilanz auf. Sie geben kein CO2 in die Atmosphäre ab und können dabei bis zu 70 Prozent des Warmwasserbedarfs allein mit Sonnenenergie decken. Sehr leistungsstarke Solaranlagen erreichen ganzjährig einen au-ßerordentlich hohen Energie-Jahresertrag und sind auch für die Heizungsunterstützung geeignet. Besonders nachhal-tig sind Solaranlagen, die mit gewöhnlichem Wasser anstelle des Frostschutzmittel-Wasser-Gemischs betrieben werden können wie etwa das Paradig-ma AquaSystem. Weitere Infor-mation finden sich im Internet unter www.paradigma.de.

    HSK Salge: Moderne Heiztechnik auf dem Prüfstand

    Vorteile mit Sonne und Holz

    Ralf Salge (rechts) wurde vom bundesweiten Verbund deutscher Solar- und Pelletsbetriebe ausge-zeichnet

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    Haus der Lebenshilfe Gifhorn gGmbH Wir sind eine gemeinnützige GmbH in Trägerschaft des Haus der Lebenshilfe, die seit über 40 Jahren Menschen mit Behinde-rung im Landkreis Gifhorn aus-bildet, fördert und betreut. Die Hauptaufgabe unserer Werkstät-ten – so auch im Fachbereich Garten – ist die Rehabilitation von Menschen mit Behinderung.

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  • 19Klima- und Umweltschutz: Firmenportrait

    Alles im – richtigen – Eimer„Schluss mit steigenden Neben-kosten“, entschied die Gifhorner Wohnungsbau Genossenschaft (GWG) im Juli 2007 und stellte Müllaufkommen, Trennverhal-ten und Gebühren von 2200 Haushalten auf den Prüfstand. Das überraschende Ergebnis: In jedem Haushalt fallen durch-schnittlich 97 Liter Restmüll pro Woche an. Tatsächlich aber bestand der „Restmüll“ zum größten Teil aus verwertbaren Abfällen, wie Kunststoffverpa-ckungen, Papier und Pappe. Obwohl Gelbe und Braune Tonnen an den Müllplätzen be-reitstanden, erwies sich die Ge-trenntsammlung der Haushalte stark verbesserungsbedürftig.

    Nachhaltiges Management

    Seit 13 Monaten betreut die In-notec abfall-management GmbH die Müllplätze der GWG und

    fördert ein umweltschonendes Stoffstrommanagement. Eine Müllvermeidungsbroschüre und fünfsprachige Anleitung zur Abfalltrennung informiert die Be-wohner im Rahmen des Gesamt-konzepts. Zusätzlich korrigieren und sortieren Liegenschaftsbe-treuer der Innotec falsch befüllte Wertstoffbehälter nach. So ist die Zahl der Restmüllbehälter stark gesunken und die Anzahl der Wertstoffbehälter entsprechend gestiegen. Die Gelben Tonnen sind aufgrund der verbesserten Getrenntsammlung zu fast 100 Prozent ausgelastet. Eine ähn-liche Verbesserung ist bei den Papiertonnen eingetreten. Durch Beratung und Nachsortierung konnte die Entsorgung optimiert werden.

    Müllschleuse motiviert

    600 Haushalte werden von einer Abfallschleuse bei der

    Entsorgung unterstützt. Die Schleuse besteht aus einem auf eine Standardwaschbe-tonbox montierten Kippein-wurfmechanismus, dessen Öffnung nur über einen entsprechenden mieterbezo-genen Identclip möglich ist. Die Müllkosten werden nicht mehr umgelegt, sondern an-hand der Summe individuell getätigter Einwürfe abgerech-net. Somit besteht erstmals die Möglichkeit, Müllkosten durch Vorsortierung zu be-einflussen. Entsprechend erhöht sich der Anteil an verwertbaren und kosten-freien Abfällen. Es entsteht eine win-win-Situation für Mensch und Umwelt. Die positiven Ergebnisse hier nimmt die GWG zum Anlass, das verursachergerechte Ab-fallmanagement im gesamten Wohnungsbestand zu instal-lieren.

    GWG setzt auf Ressourcenschonung durch Mülltrennung

    Alles im – richtigen – Eimer

    GWG Geschäftsführer Andreas Otto: „Eine Verbesserung der Ab-falltrennung in allen Haushalten ist notwendig, da sich so ein er-heblicher Beitrag zur Verwertung von Sekundärrohstoffen leisten lässt. So können wir aktiven Umweltschutz leisten. Zugleich bedeutet dies eine Kostenersparnis für unsere Mieter“.

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  • 20 Klima- und Umweltschutz: Firmenportrait

    Innovatives und umweltscho-nendes Heizen mit Hilfe von Wärmepumpen empfehlen die Mitarbeiter von Calberlah Hei-zungsbau mit Sitz im Heidland. Wärmepumpen lassen sich in verschiedenen Variationen ein-

    setzen. Effektives Heizen er-folgt zum Beispiel mittels einer Sole-Wasser-Wärmepumpe, die Gebäude mit Erdwärme beheizt. Die Wärmepumpe wird eingesetzt in Zusammen-hang mit einer Tiefbohrung

    oder über eine Kollektorfläche, die im Garten verlegt wird. Zudem gibt es effektive Luft-Wasser-Wärmepumpen am Markt, die zum Heizen der Au-ßenluft die Wärme entziehen. Die Luftwasserwärmepumpe beheizt ein Wohnhaus bis zu einer Außentemperatur von fünf Grad Celsius ohne zusätz-liche Elektroheizstäbe. Erst unter dieser Außentemperatur wird elektrisch zugeheizt. Die Amortisationszeit einer Wär-mepumpe liegt je nach Anlage bei zehn bis 15 Jahren.

    Interessante Angebote

    Das kompetentes Team von Mitarbeitern bei Calberlah Heizungsbau berät seine Kun-den gerne hinsichtlich ihrer individuellen Bedürfnisse. Die Heizungsfirma im Heidland plant und baut Klein-, Mittel- und Großanlagen. Der tradi-tionsreiche Familienbetrieb

    mit 45 Mitarbeitern, darunter Techniker, Versorgungsinge-nieure und Meister sowie mit einem starken Kundendienst-team hat sich in seiner traditi-onsreichen Firmengeschichte einen Namen in Sachen Kom-petenz und Zuverlässigkeit erworben. Neben dem Rund-um-die-Uhr-Notdienst an al-len Tagen des Jahres gehören die Sanierung von Heizkes-seln wie auch der Neubau von Heizungsanlagen, Solar-anlagen, Industrieanlagen, Wärmepumpen und Saunaan-lagen ebenso Schwimmbad-technik zu den umfassenden Leistungen des Gifhorner Un-ternehmens. In der Zeit stei-gender Energiepreise rücken vermehrt umweltschonende und alternative Heiztechniken ins Blickfeld der Verbraucher. Auf diesem Marktsegment kann Calberlah Heizungsbau seinen Kunden interessante Angebote vorstellen.

    Calberlah Heizungsbau: kompetent und zuverlässig

    Innovativ: Wärmepumpen heizen

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  • 21Klima- und Umweltschutz: Firmenportrait

    Musterrechnung Photovoltaikanlage

    Leistung: „5KWp“ AnlageErtrag: 5 x 880 kWh / Jahr = 4.400 kWh4.400 x 43,01 Cent / KWp = 1.892,- 3 / Jahr

    Ertrag nach 20 Jahren:

    37.850,- 3 Einspeisevergütung Investitionskosten der Anlage komplett:19.000,- 3

    Es zischt, es rauscht, es häm-mert, in der Luft hängt ein leicht metallischer Geruch: Die Werk-halle der Diakonischen Betriebe Kästorf (DBK) sieht auf den er-sten Blick aus wie jede Werkhal-le einer beliebigen Fabrik. Das, was am Ende der vielen Arbeits-schritte in die Volkswagenwerke Wolfsburg und Posznan geliefert wird, ist in der Tat ein Produkt, das auch andere Zulieferer produzieren könnten. Dennoch kommen die Gasflaschen für die Tankanlage des Volkswagen Touran EcoFuel und des Caddy EcoFuel aus Kästorf. Alle Mit-arbeiter sind über den TÜV so qualifiziert, dass sie an Druck-anlagen für Kfz arbeiten dürfen. „Unser Betriebsziel ist die Qua-lifizierung von Menschen, die sonst überhaupt keine Chance auf dem Arbeitsmarkt hätten“, beschreibt DBK-Vorstand Hans-Peter Hoppe die Intention des Unternehmens. Es sind nicht die „normalen“ Langzeitarbeitslo-

    sen, die hier beschäftigt werden. „Hier werden Suchtkranke, ehemalige Wohnungslose und auch seelisch kranke Menschen mit jahrelangem Psychiatriehin-tergrund für den Arbeitsmarkt qualifiziert.“ Den Ingenieuren und Personal-verantwortlichen in den Diako-nischen Betreiben ist der Beweis gelungen, dass Menschen mit Benachteiligung durchaus qua-lifizierte Arbeit leisten können. „Wir haben Arbeitsschritte soweit aufgeteilt, dass unsere Qualifi-zierungsmitarbeiter sie leisten können“, beschreibt Abteilungs-leiter Hans-Jürgen Timme. Dazu kommt, dass Sozialpsychologen und Suchtberater permanent zur Verfügung stehen, um zu motivie-ren und zu intervenieren, wenn Krisen drohen. Dass sich der Aufwand lohnt, zeigt das Beispiel des Mitarbeiters Michael B. Er hatte mehrfache Aufenthalte in Landeskranken-häusern hinter sich, als er in das

    Heim Hagenhof kam, das zu den Diakonischen Heimen in Kästorf gehört. In winzigen Schritten lernte der Mann mit einer see-lischen Erkrankung zunächst in einer beschützenden Werkstatt eine Tagesstruktur kennen und wechselte dann in das Qualifizie-rungsprojekt. Die intensive Be-treuung ermöglichte ihm, sich auf das Projekt einzulassen und sich durch Rückschläge und Misser-folge, die sich durch seine Krank-heit ergaben, nicht nachhaltig be-einflussen zu lassen. Mittlerweile ist Michael B. soweit stabilisiert, dass er eine eigene Wohnung bezogen hat und demnächst eine Familie gründen wird. Auch wenn in den DBK mitunter am Anfang der Qualifizierung die Werkstatt steht, ist das Ziel höher gesteckt. „Wir wollen nicht nur beschützen und be-wahren, sondern qualifizieren“, beschreibt Vorstand Hans-Peter Hoppe. Wer qualifizieren will, braucht qualifizierte Arbeit und

    da ist den DBK-Verantwort-lichen das Volkswagenwerk als Auftraggeber ebenso recht wie Schienenfahrzeugherstel-ler Alstom, der mit Kästorfer Unterstützung Auftragsspitzen abfängt. Die intensive Beglei-tung und Betreuung der Qua-lifizierungsmitarbeiter durch Psychologen und Sozialarbeiter verhindert eine zu große Bela-stung einzelner Mitarbeiter.

    Diakonische Betriebe: Hightech Chance für benachteiligte Mitarbeiter

    Fördern, fordern, qualifizieren

    DBK- Vorstand: Hans-Peter Hoppe

  • 22 Klima- und Umweltschutz: Firmenportrait

    Elektro–Ohlhoff setzt auf die Energie aus der Sonne

    Bedingungen besonders günstig

    Die Sonne strahlt in 40 Minu-ten mehr Energie auf die Erde, als die Menschheit in einem ganzen Jahr verbraucht. „Wir müssen sie nur nutzen“, sagt Volker Holicki von Elektro-Ohlhoff. Der Elektromeister erläutert: Die Bedingungen für die Installation von Photovol-taikanlagen sind im Moment aus verschiedenen Gründen besonders günstig. Zum einen

    sind die Investitionskosten wegen der Gegebenheiten am Markt geringer als sonst. Ein Kilowatt Kollektorfläche kostet zurzeit nur rund 3700 Euro netto. Zweitens hat der Gesetzgeber erhebliche Steu-ervorteile ermöglicht. Die Mehrwertsteuer wird dem Bauherren umgehend vom Finanzamt zurückerstattet. Zudem können Anlagen, die

    in diesem oder im kommen-den Jahr installiert werden, degressiv mit 12,5 Prozent abgeschrieben werden, ein Wechsel zur linearen Ab-schreibung (fünf Prozent über 20 Jahre) ist jederzeit möglich. Zudem kann eine Sonderab-schreibung von 20 Prozent der Investitionssumme in den ersten fünf Jahren abgesetzt werden. Bei einer Investiti-onssumme von rund 20 000 Euro können je nach Steuer-satz die steuerlichen Vorteile rund die Hälfte des Betrages ausgleichen, rechnet Holicki vor. Interessante Änderungen ergeben sich auch aus den Neuerungen des Erneuerbare Energien Gesetz (EEG). Zwar ist die Einspeisevergütung dem jährlichen Rhythmus folgend von auf 43,01 Cent/kWh gesunken, aber durch einen minimalen technischen Eingriff lässt sich die Energie selber nutzen. Die selbstver-

    brauchte Energie wird vom Netzbetreiber mit 25,01 Cent/kWh unabhängig vom Strom-preis vergütet. Da der Strom-preis künftig voraussichtlich steigt, stellt sich die Eigennut-zung des Stroms als enorme Kostenersparnis dar und be-deutet somit eine Wertsteige-rung für jedes Gebäude. Elektro Ohlhoff kann auf eine lange Reihe von Referenz-projekten verweisen. „Wir haben mittlerweile über zwei Megawatt Kollektorfläche in unserer Region installiert und mehr als 160 schlüsselfer-tige Anlagen aufgebaut“, so Holicki. Darunter sind Eigen-heime ebenso wie öffentliche Gebäude: die Feuerwehr in Gifhorn, die Sporthalle in Leiferde oder das Dorfge-meinschaftshaus in Osloß. Anlagen sind ab einer Leistung von 3,5 kW und einer Dach-fläche von rund 25 Quadrat-metern rentabel.

    Installation von Photovoltaikanlagen: im Moment besonders günstig

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  • 23

    Menschlichkeit und Umwelt-schutz sind untrennbar mit-einander verbunden. Daher setzt der DRK-Kreisverband Gifhorn Schwerpunkte und hat einige Einrichtungen mit Blockheizkraftwerken (BHKW) auf Erdgasbasis ausgestattet. „In Seniorenwohnheimen und Kindertagesstätten besteht ein hoher Wärmebedarf“, erläutert Andreas Kube das technische Konzept. So suchte der Leiter des Technischen Dienstes des DRK-Kreisverbandes mit der Energieberatungsfirma, Hans Scholz/enerpool aus Braunschweig, nach rentablen Lösungen, um den Bedarf wirt-schaftlich sinnvoll zu decken. Der Kreisverband entschied sich für die Installation von Mini-KWK-Anlagen.

    Blockheizkraftwerke sparen

    Die Blockheizkraftwerke heizen seit 2004 im Friedrich-

    Ackmann-Haus ebenso wie im Wittinger Heinrich–Warnecke-Haus, in verschiedenen Kinder-gärten des Landkreises und in der Rettungswache in Ahnsen seit diesem Jahr - zumeist in Ergänzung zu den bestehen-den Heizkesseln. Das System erzeugt Wärme und Strom mit einem Ein-Zylinder-Viertakt-Motor, der einen wasserge-kühlten Asynchrongenerator antreibt. Die Wärme wird zu 90 Prozent über einen Puffer-speicher in das Wärmenetz der Heizung eingespeist. Der produzierte Strom wird selbst genutzt. „Je länger die Anlage läuft, desto effektiver“, erläutert Kube. Die Kosteneinsparungen be-tragen je nach Anlagengröße 5.000 bis 13.000 Euro pro Jahr. Zusätzlich sorgen staatliche Förderprogramme für Renta-bilität. Ersparungen verbucht der Betreiber einer Mini-KWK-Anlage durch einen deutlich

    verringerten Stromverbrauch, zudem kommen der Energie-kostenbilanz noch die Rück-vergütungen für Gassteuer und Strom zugute. Die Wartungs-kosten seien zudem gering und die Wartung selbst unkompli-ziert, erläutert Kube. Das neue Klimaschutz-Im-pulsprogramm des Bundes för-dert erdgasbetriebene Block-heizkraftwerke. Der Zuschuss ist abhängig von Leistung und

    Betriebsstunden. Bis zu 7.360 Euro kann ein Anlagenbetrei-ber für ein BHKW-Modul er-halten. Ab dem 01.Januar 2009 wird auch der selbst genutzte Strom der Kraft-Wärme-Kopp-lungsanlage mit 5,11 Cent pro Kilowattstunde bezuschusst. Der Betrieb ist zudem ener-giesteuerbefreit. Über die KfW können die Blockheizkraft-werke zinsgünstig finanziert werden.

    Klima- und Umweltschutz: Firmenportrait

    DRK: in Menschlichkeit und Umweltschutz aktiv

    Wärme mit geringen Kosten

    Mini-Blockheizkraftwerk im DRK-Kita Schützenstraße Gifhorn

  • 24

    Minitact heißt eine kleine, geniale Erfindung, die den An-forderungen unserer Zeit auf einfache Weise gerecht wird, informiert M-S-M. Minitact ist eine logische, innovative Re-geltechnik, die den Betrieb ei-ner Heizungsanlage optimiert. Die Wahrenholzer Fachfirma rechnet vor: bei optimaler Heizleistung und wirtschaft-

    licher Ausnutzung der Anla-genkapazitäten, reduziert Mi-nitact den Energieverbrauch um bis zu 50 Prozent. Bei einer herkömmlichen Anlage schaltet der Heizkessel zwi-schen 90 und 200 Mal am Tag ein und aus. Der Brenner läuft jeweils nur für ein paar Minu-ten, was jeder Logik wider-spricht. Start-Stopp-Intervalle

    schädigen die Umwelt und sind äußerst verbrauchsinten-siv. Der Minitakt sorgt dafür, dass produzierte Wärme von einem speziellen Wärme-speicher voll aufgenommen wird. Über einen intelligenten Energiesparmanager wird die Wärme abgeführt, wenn sie gebraucht wird. So lassen sich die Brennerstarts auf zehn bis 15 pro Tag reduzieren. Die Technik wandelt somit den uneffektiven Stopp-and-Go-Betrieb einer Heizanlage in geschmeidige Langstrecken-fahrten. Sowohl Öl- als auch Gasbrenner sind mit der Tech-nik nachzurüsten.

    Investitionsaufwand gering

    Der Investitionsaufwand beim Nachrüsten der Heizungsan-lage mit dem Minitact-System ist denkbar gering und braucht Hausbesitzer daher nicht zu schrecken. Auch sämtliche

    alternativen Energieerzeuger lassen sich problemlos in die intelligente Lösung von Mini-tact einbinden. Bereits nach drei bis fünf Jahren hat sich die Investition amortisiert. Gleichzeitig wirkt sich Mini-tact positiv auf die Lebensdau-er einer Heizanlage aus.

    Kein Wärmeverzicht nötig

    So braucht trotz hoher Ener-giepreise niemand auf wohlige Wärme zu verzichten. Dabei muss auch der Anspruch an Komfort nicht aufgegeben werden. Minitact ist nicht nur ein energiesparendes Heiz-system, es schont auch die Umwelt und den Geldbeutel nachhaltig.

    Weitere Informationen erteilt M-S-M Heizung-Lüftung-Sani-tär-Elektro GmbH in Wahren-holz unter (05835) 9600 und unter www.m-s-m.de.

    Klima- und Umweltschutz: Firmenportrait

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    Minitact mit großer Wirkung

    Minitact: energiesparendes System schont die Umwelt

    Kreisverband Gifhorn e.V.

    Telefon: (0 53 71) 8 04 - 0 · E-Mail: [email protected]

    Für ein gesundes Klima...

  • 25Klima- und Umweltschutz

    Erd- und Flüssiggas als Alternativen zu herkömmlichen Kraftstoffen

    An der Tankstelle weniger zahlenRauf! Noch weiter rauf! Und im Anschluss nicht ganz so weit wieder herun-ter! Die Preise für Benzin und Diesel erreichten in-nerhalb der vergangenen zwölf Monate bisher un-erreichte Spitzenwerte. Rekord im Sommer 2008: 1,60 Euro für den Liter Ben-zin und 1,56 Euro für einen Liter Diesel (im bundeswei-ten Durchschnit t).

    Niedrigere Preise für Gas

    Wer die schwindelerre-genden Preissteigerungen an den Tankstellen beo-bachtet, sieht nicht nur seine Betriebsausgaben in die Höhe schnellen, son-dern verspürt womöglich auch den Wunsch, sich von Benzin- und Dieselpreisen unabhängig zu machen. Bei der Suche nach alternativen Kraf tstof fen werden Erd- und Flüssiggas häufig in Betracht gezogen, weil die Preise an den Zapfstellen verlockend niedrig sind. Die Tankrechnung auf die Hälf te reduzieren zu kön-nen, ist ein zugkräf tiges Argument. Zumal das En-ergiesteuergesetz dem Ver-braucher von alternativen Kraf tstof fen bis Ende 2018 einen reduzierten Mine-ralölsteuersatz garantier t. Neben Hybrid-Motoren gehören gasbetriebene Fahrzeuge derzeit zu den

    technisch am weitesten ent-wickelten Alternativen.

    Wann Umrüsten lohnt

    In einer Kosten-Nutzen-Rechnung dürfen die An-schaffungskosten für die alternative Antriebstechnik nicht außer Acht gelassen werden. Grundsätzlich führen zwei Wege zum Gasfahrzeug: entweder der Kauf eines ab Werk auf Gas gerüsteten Fahrzeugs oder die nachträgliche Umrüstung. Die durchschnittlichen Ko-sten des Umrüstens auf wahl-weisen Betrieb mit Gas oder Benzin beziffern Modellrech-nungen meist mit 2000 bis 3000 Euro. Nach aktuellen Berechnungen des ADAC lohnt sich das Umrüsten erst nach über 70.000 Kilome-tern. In Abhängigkeit von den Spritpreisen schwankt dieser Wert beträchtlich. Während der Hochpreis-Phase im Sommer 2008 ergab sich ein Rentabilitätsschnitt bereits ab 51.000 Kilometern. Wer direkt ab Werk ein Gas-fahrzeug erwirbt, muss mit einem Aufpreis ähnlich wie bei Dieselmodellen rechnen.

    Pro und Contra

    • Metallbaumeister Torsten Schütz aus Neudorf-Platen-dorf hat seinen Fuhrpark zum Jahreswechsel mit einem

    werksseitig auf Autogas umgerüsteten Ford Transit ergänzt: „Die Kraf tstof f-kosten betragen nur noch die Hälf te“, berichtet er. Mit dem doppelten Antrieb lässt sich die Reichweite des Fahrzeugs sogar ver-doppeln. Tankstellen für Autogas gäbe es ausrei-chend. Weil er ein Fahr-zeug in der Regel zehn bis 13 Jahre nutze, amor-tisieren sich die höheren Anschaffungskosten. Von der Kfz-Steuer ist das neue Fahrzeug bis Ende 2009 befreit. Worauf es dem Hand-werksmeister bei der Fahr-zeugauswahl ankam: „Einen Fahrzeughersteller zu wäh-len, der volle Garantie auf die Umrüstung gewährt“.

    • Kreishandwerksmeister Manfred Lippick sieht das

    Gasauto für den Bereich der Nutzfahrzeuge mit tel-fristig als at traktive Alterna-tive an. Seiner Ansicht nach haben die Fahrzeughersteller

    Kleine Kraftstoffkunde über Energieinhalt und Kraftstoffpreis

    Kraftstoff Klopffestigkeit entsprechend

    Energieinhalt Zapfsäulen- Preis vom 16.04.2009

    1,0 kWh kostet Kraftstoffkosten auf 100 KM mit einem VW Caddy

    Erdgas L, CNG 120-140 Oktan 11,00 kWh/kg 0,799€/kg 0,073€/kWh 7,5 kg - 5,99 €

    Diesel 9,79 kWh/l 1,059€/l 0,108€/kWh 6,0 l - 6,35 €

    Benzin 91 Oktan 8,61 kWh/l 1,059 €/kWh 0,144 €/kWh 8,0 l - 9,91€

    Super-Benzin 95 Oktan 9,07 kWh/l 1,239 €/kWh 0,137 €/kWh 8,0 l - 9,91 €

    Super-Plus-Benzin 99 Oktan 9,07 kWh/l 1,289 €/kWh 0,142 €/kWh 8,0 l - 10,31 €

    Flüssiggas, LPG 105-115 Oktan 6,90 kWh/l 0,629 €/kWh 0,091 €/kWh 11,2 l - 7,04 €

    InfoEinfluss auf Umwelt und Klima

    Die Umweltbilanz spricht für den Gasantrieb: Der Ausstoß an klimaschäd-lichem CO2 (Kohlendioxid) fällt bis zu 25 Prozent gerin-ger aus. Läuft das Fahrzeug mit Biogas, ist sogar ein nahezu CO2 –neutraler Betrieb möglich. Dass die Einhaltung bestimmter Emis-sionsgrenzen eine zuneh-mend größere Rolle spielt, zeigt die ab 1. Juli 2009 geänderte Besteuerung von Kraftfahrzeugen.

    Erdgas im Tank spart Kraftstoffkosten

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  • 26 Klima- und Umweltschutz

    lange Zeit zu zögerlich agiert. Erst jetzt kämen verstär-kt Modellvarianten mit Gasantrieb auf den Markt. „Weil im Handwerk die Nutzungsdauer der Fahr-zeuge recht lang ist, wird sich der Anteil alternativer Antriebe nur langsam erhö-hen.“ Vor allem in punkto Schadstoffausstoß fahre das Gasauto den Benzinern und Dieseln uneinholbar davon. Allerdings hält Lippick die beschränkte Reichweite von Gastanks für einen echten Nachteil: „Je öfter ich den Gesellen zum Tanken schi-

    cken muss, desto mehr Ar-beitszeit geht dafür drauf.“ • Kfz-Meister Stefan Pingel: „Auf Autogas umgerüstete Fahrzeuge haben rund 15 Prozent Leistungsverlust gegenüber Benzinern. Die Investition lohnt sich nur für Vielfahrer.“ Weil seine Fahrzeuge ausschließlich kurze Strecken zurück-legen, rechne sich eine Umstellung nicht. Weitere Einschränkung: Bei Repara-turbedarf an der Gasanlage könnten nur spezialisierte Werkstät ten weiterhelfen. Pingel-Kfz bietet keine

    Umrüstungen an, betreut aber Kunden, die umgestellt haben. Seiner Erfahrung nach kommt es nach einer Umrüstung bei einem Billig-Anbieter häufiger zu Rekla-mationen. Deshalb emp-fiehlt er, nur ausgewiesene Spezialfirmen zu beauftra-gen. Auch beim Umstieg auf Gas gelte: „Wer billig kauft, kauft zweimal“.

    Weniger als 1 Prozent

    Noch ist im Landkreis Gif-horn der Anteil von Gas-fahrzeugen verschwindend gering. Die 64 gasbetrie-benen Firmenfahrzeuge machen weniger als ein Prozent bei insgesamt 8000 Zulassungen von Unter-

    nehmen aus. Kreisweit ist lediglich ein Elektromotor für den Einsatz zu Firmen-zwecken registrier t. „Ein Gabelstapler“, wie Manfred Gehrke vom Verkehrsamt Gifhorn weiß. Auch un-ter Einbeziehung der 762 privat zugelassen Gasfahr-zeuge ändert sich am Ge-samtverhältnis kaum etwas. Alternativ angetriebene Autos spielen auf den Stra-ßen des Landkreises kaum eine Rolle. Bei den privaten Zulassungen gibt es 18 Halter, die sich für einen Elektroantrieb entschieden haben. „Bis auf drei Aus-nahmen interessanterweise alles Hybrid-Modelle von Toyota“, hat Gehrke heraus-gefunden.

    Die LSW betreibt fünf Erdgastankstellen im Kreis

    Info

    Tankstellennetz im Kreis Gifhorn wächstEin Kriterium, das den Fahrkomfort für Gasenthusiasten nach wie vor einschränkt, ist das im Vergleich zu mineralischen Kraftstoffen noch wenig ausgebaute Tankstellennetz sowie die eingeschränkte Reichweite von Gastanks. Deutschlandweit listen Suchmaschinen wie www.gas-tankstellen.de fast 5000 Stationen mit Flüssiggas-Verkauf und rund 850 Erdgastankstel-len. Für den Landkreis Gifhorn ergibt eine Suche im Internet 13 Flüssiggas- und fünf Erdgastankstellen. Dank des Engagements der LSW hat sich die Versorgungssituation für Erdgasfahrzeuge in der Region stark verbessert. Der Energieversorger betreibt mittlerweile fünf Erdgastankstellen im Landkreis. Den Grund-stein zum regionalen Erdgasnetz legten LSW und die Saatzucht Flettmar-Wittingen eG Raiffeisen Warengenossenschaft be-reits vor neun Jahren mit der Erdgastankstelle in der Gifhorner Bahnhofstraße. Hinzugekommen sind Zapfsäulen in Isenbüttel, Wittingen, Meinersen und Groß Oesingen.

    „Erdgasfahrzeuge haben sich technisch stark verbessert und sind, dank ihrer guten Umwelteigenschaften und einem deut-lichen Preisvorteil auf langen Strecken, eine echte Alternative zu Benzin- und Dieselfahrzeugen“, begründet LSW-Geschäfts-führer Dr. Alexander Montebaur die Initiative des Energiever-sorgers. Pro Erdgastankstelle investiert die LSW rund 200.000 Euro. Zum Fuhrpark des Unternehmens gehören derzeit 20 Erdgasfahrzeuge: Tendenz steigend.

    Weitere Infos zum Erdgasantrieb und Fahrzeugmodellen unter: http://erdgasfahrzeuge.lsw.de/

    Fortsetzung von Seite 25

  • 27Klima- und Umweltschutz: Firmenportrait

    IAV entwickelt zukunftorientierte Technik

    Solarsegel liefert ErkenntnisseDie Technik der Fahrzeuge von morgen steht im Blick-punkt des Engineering-Unter-nehmens IAV, dabei richtet sich der Blick keineswegs nur auf Antriebskonzepte oder Fahrzeugelektronik. Jetzt be-schäftigten sich angehende Elektroniker für Geräte und Systeme, die bei der Inge-nieurgesellschaft Auto und Verkehr ausgebildet werden, mit Solartechnik. Die Azubis haben mit ihrem Ausbildungs-leiter Andreas Frede ein nach-führbares Solarsegel gebaut. Die zehn Module mit einer Leistung von 1,35 kW folgen mit Hilfe einer vielschichtigen Sensortechnik dem Sonnen-licht, um eine maximale Energieausbeute zu erzielen. Die Photovoltaikanlage ist seit Oktober in Betrieb. Das be-wegliche Sonnensegel liefert etwa 30 Prozent mehr Strom als eine vergleichbare festste-hende Solaranlage. Genaue Zahlen lassen sich erst nach

    einem gesamten Betriebsjahr ermitteln, so Frede.

    Mess- und Sensortechnik

    Neben Strom liefert das nach-führbare Solarsegel vor allem Erkenntnisse. Dafür ist die An-lage mit umfangreicher Mess- und Sensortechnik ausgerüstet. Diese ermittelt unter anderem Daten über Regen, Luftdruck und Temperaturen, die aufbe-reitet und messtechnisch und elektronisch im Intranet nach-vollziehbar dargestellt werden. Dabei tritt das neue Sonnense-gel mit seiner optimierten Lei-stung in den direkten Vergleich der stationären Photovoltaik-anlage.

    Verfahren neu umgesetzt

    „Die Idee, ein nachführbares Sonnensegel zu bauen, ist nicht in unserem Haus entstanden“, verweist Frede. Die Technik, die für Entwicklung und Um-

    setzung erforderlich war, ist bereits erhältlich. Doch in Verbindung mit der speziellen Mess- und Regeltechnik der IAV haben die Auszubildenden eine zukunftsweisende Technik entwickelt. „Wir bemühen uns, ausbildungsrelevante Inhalte mit interessanten Themenstellungen an praktischen Beispielen um-

    zusetzen“, so Frede. Die IAV beschäftigt zur Zeit 43 Auszubildende in den Fachrichtungen Elektronik, Fachinformatik, Karosserie- und Fahrzeugbaumechanik, Kfz-Mechatronik, technischer Produktzeichner und Bürokom-munikation, 19 davon im Ent-wicklungszentrum in Gifhorn.

    Angehende Elektroniker haben ein nachführbares Solarsegel gebaut

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  • 28 Klima- und